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    VMR - Die Rede von Kevin Devine zur HV am 21.06.2001 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.06.01 14:11:46 von
    neuester Beitrag 17.09.01 22:35:50 von
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      schrieb am 22.06.01 14:11:46
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ordentliche Hauptversammlung der

      Value Management & Research AG
      Gesellschaft für Vermögensmanagement,
      Beteiligungs- und Vermögensberatung

      am 21. Juni 2001 in Schwalbach am Taunus.

      Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 2001
      Rede des Vorstandsprechers Kevin Devine
      Es gilt das gesprochene Wort



      Meine sehr verehrten Damen und Herren Aktionäre,
      sehr geehrte Vertreter der Presse und der Medien,
      verehrte Geschäftsfreunde, liebe Gäste,


      ich darf Sie auch im Namen meiner Vorstandskollegen herzlich auf der diesjährigen Hauptversammlung unserer Gesellschaft begrüßen. Heute blicken wir auf ein ereignisreiches und wechselvolles Geschäftsjahr 2000 für die Value Management und Research Gruppe zurück. Trotz der ungünstigen Rahmenbedingungen an den Kapitalmärkten, insbesondere im 2. Halbjahr, konnte die Value Management & Research Gruppe ihre Erträge weiter um 91% im Vergleich zum Vorjahr auf 88,6 Mio. EUR steigern. Grundlage für dieses Umsatzwachstum war insbesondere das sehr günstige Kapitalmarktumfeld im ersten Halbjahr und die positive Entwicklung in unseren beiden Kerngeschäftsfeldern Asset Management und Corporate Finance.

      Im Folgenden werde ich Ihnen einen Überblick über das Geschäftsjahr 2000 geben und auf die Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche der Value Management & Research AG eingehen. Daran anschließend werde ich Ihnen unsere neue Strategie, mit der sich die VMR Gruppe bereits seit Anfang diesen Jahres auf die veränderten Bedingungen an den Kapitalmärkten eingestellt hat, vorstellen und Ihnen einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr geben.


      1.) Das Geschäftsjahr 2000

      Die Value Management & Research AG setzte die wachstumsstarke Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre auch in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2000 fort. Das stärkste Wachstum im Berichtsjahr wies der Bereich Corporate Finance auf, aber auch die Erlöse im Geschäftsbereich Asset Management und Eigengeschäft entwickelten sich sehr erfreulich.

      Nach besonders erfolgreichem Start in das Jahr 2000 mit einem Rekordergebnis zum ersten Halbjahr für die Value Management & Research AG und ihre Tochtergesellschaften, gab es eine Seitwärtsbewegung im dritten Quartal und einen deutlichen Rückgang im vierten Quartal. Rückblickend ist zu erkennen, dass der Geschäftsverlauf und das Periodenergebnis der Value Management & Research Gruppe den Aktienmärkten fast gleichlaufend folgte. Dies zeigt andererseits auch, wie stark die Entwicklungen an den Finanzmärkten das Ergebnis der Value Management & Research Gruppe beeinflußten, insbesondere in der bisherigen Firmenstruktur.


      Kennzahlen

      Zur Erläuterung der Geschäftsentwicklung der VMR Gruppe werde ich nun auf die Entwicklung der wichtigsten Kennzahlen eingehen. Ebenso verweise ich auf unsere Ausführungen in unserem Geschäftsbericht und auf den von Arthur Andersen mit dem uneingeschränkten Prüfungsvermerk versehenen Konzernjahresabschluss zum 31. Dezember 2000.

      Trotz der ungünstigen Rahmenbedingungen an den Kapitalmärkten, insbesondere im 2. Halbjahr, konnte die Value Management & Research Gruppe ihre Erträge nochmals um 91% im Vergleich zum Vorjahr auf 88,6 Mio. EUR steigern. Dieser enorme Umsatzanstieg ist natürlich in erster Linie auf die Veräußerungserlöse aus dem Beteiligungsgeschäft zurückzuführen. Schon in diesem Jahr werden wir einen deutlich geringeren Umsatz ausweisen.

      Als Folge der weiteren Expansion der VMR Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte sich die Bilanzsumme um 46% auf 113,6 Mio. EUR.

      Das Eigenkapital des Konzerns stieg um 55% auf 74,7 Mio. EUR. Grund für die Erhöhung des Eigenkapitals war einerseits die Einstellung des nach Ausschüttung an die Aktionäre verbleibenden Jahresüberschusses in die Gewinnrücklage sowie die erfolgreiche Durchführung von zwei Kapitalerhöhungen im Laufe des Geschäftsjahres 2000.

      Die Eigenkapitalquote verbesserte sich folglich von 61,9% auf 65,8%.

      Das Vorsteuerergebnis verringerte sich um 57% auf 7,5 Mio. EUR. Ohne Abschreibungen / Wertberichtigungen bei den vorbörslichen Beteiligungen hätte das Vorsteuerergebnis rund 23 Mio. EUR betragen und der Gewinn je Aktie bei ca. 2,30 EUR gelegen. Der Ergebnisrückgang ist im wesentlichen bedingt durch die Ende Dezember 2000 vorgenommenen Abschreibungen und Wertberichtigungen auf unser Beteiligungsportfolio sowie durch geringere Performance-Fees im Bereich Asset Management im zweiten Halbjahr.

      Entsprechend ging der Jahresüberschuss um 38,6% auf 6,2 Mio. EUR zurück.
      Der Gewinn pro Aktie verringerte sich um 43% auf 0,90 EUR pro Aktie, allerdings auf Basis einer deutlich erhöhten Anzahl von Aktien.
      Der Buchwert des Eigenkapitals je Aktie am Jahresende 2000 erhöhte sich um 33% auf 9,53 EUR.


      Gewinn- und Verlustrechnung

      Aus der zusammengefassten Gewinn- und Verlustrechnung ist die Aufteilung der Erträge der VMR Gruppe ersichtlich:

      Der Bruttoertrag aus Finanzgeschäften stieg um 136% auf 56,5 Mio. EUR, während der Bruttoprovisionsertrag um 21% auf 25,0 Mio. EUR zunahm.

      Der Rückgang des Nettoertrags aus Finanzgeschäften um 22% auf 12,7 Mio. EUR ist im Wesentlichen auf die erwähnten Abschreibungen auf das Beteiligungsportfolio zurückzuführen.

      Die Erhöhung des Nettoprovisionsertrags ist Folge des erfolgreichen Provisionsgeschäfts der Geschäftsbereiche Asset Management und Corporate Finance.


      Bilanz

      Wie aus der Bilanzübersicht zu ersehen ist, sind die Bilanzsumme sowie die wesentlichen Bilanzpositionen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Besonders erfreulich ist, dass es uns gelungen ist, durch zwei erfolgreiche Kapitalerhöhungen die Eigenkapitalbasis und die Position "Liquide Mittel" deutlich zu stärken.


      Dividende

      Meine sehr verehrten Damen und Herren Aktionäre, trotz des gegenüber dem Vorjahr leicht reduzierten Jahresergebnisses ist die VMR in der Lage, ihren Aktionären eine Dividende in unveränderter Höhe zukommen zu lassen. Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Value Management & Research AG schlagen der Hauptversammlung somit eine Dividendenauszahlung in Höhe von unverändert 0,30 EUR pro Aktie zuzüglich 0,13 EUR anrechenbares Körperschaftsteuerguthaben für inländische Aktionäre vor. Die Dividendenausschüttung beträgt somit ein Drittel des im Geschäftsjahr 2000 erwirtschafteten Jahresüberschusses. Dies entspricht auf Basis des aktuellen Aktienkurses einer Bruttodividendenrendite von 8,4%.


      2.) Entwicklung der Geschäftsbereiche 2000

      Corporate Finance

      Der bereits in 1998 eingeschlagene Wachstumskurs des Corporate-Finance-Geschäfts mit deutlichem Anstieg in 1999 hat sich auch im ersten Halbjahr 2000 weiter fortgesetzt. Allerdings veränderte sich das Börsenumfeld rasant und nahm, beginnend mit der zweiten Jahreshälfte, nach zahlreichen Gewinnwarnungen und Kurseinbrüchen an den Märkten für Technologie- und Wachstumsunternehmen (Neuer Markt: Rückgang in der Spitze um 78%; Nasdaq: Rückgang in der Spitze um 56%) einen deutlich negativen Einfluß auf das Ergebnis des Geschäftsbereichs. Aus-ser dem Corporate Finance Geschäft war davon auch der, in einer selbständigen Tochtergesellschaft geführte, Bereich Research der Gruppe betroffen.

      Insgesamt erwirtschaftete der Geschäftsbereich Corporate Finance im Geschäftsjahr 2000 Bruttoerträge in Höhe von 44,5 Mio. EUR. Das bedeutet eine Steigerung von 92% gegenüber dem Vorjahr. Die Nettoprovisionserträge, im Wesentlichen aus Emissionsberatungsmandaten und Privatplatzierungen, betrugen 8,5 Mio. EUR und die Nettokapitalerträge nach Abschreibungen 6,8 Mio. EUR.

      Im 1. Halbjahr 2000 haben sechs Unternehmen aus unserem Beteiligungsportfeuille ihren Weg an die Börse gemacht. Drei dieser Unternehmen haben wir bei der Strukturierung und der Durchführung der Erstemissionen erfolgreich beraten.

      Hohe Ergebnisbeiträge brachten im Wesentlichen die Veräußerungen von Farlake plc sowie Teilveräußerungen der Beteiligung an Sequenom Inc., Advanced Photonics AG, MatchNet plc und ComTelco International Inc.

      Im Geschäftsjahr 2000 wurden insgesamt 27 neue Beteiligungen aus den Bereichen Internet/Internetinfrastruktur, Software, Biotech, Healthcare, Telekom, Immobilienwirtschaft erworben. Darüber hinaus wurde bei einigen Beteiligungen das finanzielle Engagement erhöht. Damit stieg der Buchwert zu Anschaffungskosten des gesamten Portfolios auf 48,8 Mio. EUR.

      Vielleicht sind wir beim agressiven Ausbau unseres Beteiligungsportfeuilles im Jahr 1999 und noch im ersten Halbjahr 2000 - wie sich heute zeigt - zu optimistisch vorgegangen und haben zu sehr auf einen weiter haussierenden IPO-Markt gesetzt. Es gab aber bis Mitte des Jahres 2000 keine Anzeichen, dass sich die Begeisterung für junge Wachstumsunternehmen wieder abkühlt.

      Die im zweiten Quartal beginnende, rückläufige Anzahl von Erstnotierungen an den Wachstumsbörsen gefolgt von einer Finanzierungskrise für Wachstumsunternehmen, die praktisch bis zu einer Totalverweigerung bei vielen Investoren reichte, führten am Ende des Geschäftsjahres dazu, dass die VMR-Gruppe in vielen Fällen die Entscheidung fällen mußte, selbst weiter Mittel in die Beteiligung zu investieren oder Abschreibungen in Kauf zu nehmen. Wir haben uns in allen kritischen Fällen zu einer Abschreibung entschlossen, da wir nicht davon ausgehen, daß sich in naher Zukunft wieder externe Investoren finden, die die Finanzierungsbedürfnisse dieser Beteiligungsunternehmen übernehmen.

      Im Falle von partiellen Wertberichtigungen bei vorbörslichen Beteiligungen haben wir den Grad der Wertberichtigung beispielsweise anhand der Bewertungsbasis der letzten Finanzierungsrunde durch externe Investoren bzw. an dem noch vorhandenen Eigenkapital oder der Höhe der Planerfüllung der jeweiligen Beteiligung ermittelt.

      Die kurs- oder bewertungsbedingte Abschreibung auf das Corporate Finance Beteiligungsportfolio beläuft sich für die Value Management & Research Gruppe auf 24,4 Mio. EUR zum Ende des Geschäftsjahres 2000.


      Asset Management

      Die Strategie der Value Management & Research Gruppe, den Geschäftsbereich Asset Management stetig, auch mit Zukäufen, auszubauen, wurde im Geschäftsjahr 2000 erfolgreich umgesetzt. So wurde an dem luxemburgischen Vermögensverwalter interinvest S.à r.l. ein 49,9%-iger Anteil erworben. Aufgrund vertraglicher Vereinbarungen besteht ein Anspruch auf den vollen Jahresgewinn in Höhe des Beteiligungsverhältnisses. Insofern ist der anteilige Gewinnanspruch aus dieser Akquisition in Höhe von 2,9 Mio. EUR für das Jahr 2000 in dem Segmentergebnis in Höhe von 4,8 Mio. EUR enthalten.

      Den Ausbau des Geschäfts im Asset Management setzte die Value Management & Research Gruppe in 2000 konsequent fort. Die Gesellschaft konnte das verwaltete Vermögen durch die Akquisition neuer Kunden weiter steigern; auch stieg die Anzahl der gemanagten Fonds im Jahr 2000 deutlich.

      Durch die Erweiterung der Fondspalette und die Akquisition der interinvest legte das verwaltete Vermögen deutlich zu - trotz der rückläufigen Aktienmärkte, vor allem im vierten Quartal 2000. Bis zum Ende des Geschäftsjahres stieg das verwaltete Vermögen in der Gruppe um 135% auf 923 Mio. EUR an.

      Grundlage für den Erfolg des Asset Managements der VMR ist die überdurchschnittliche Performance der einzelnen Fondsprodukte. Im Geschäftsjahr 2000 lagen 50% aller Fonds über dem jeweiligen Benchmark Index. Betrachtet man unsere Fonds ab dem Zeitpunkt ihrer Auflegung, liegen sogar 78% über dem Benchmark Index!

      Im Geschäftsjahr 2000 wurden wichtige Investitionen für unser Asset Management getätigt, die die Grundlage für unser zukünftiges Wachstum bilden. So wurde die interne IT-Datenbank und Infrastruktur weiter ausgebaut und verbessert und mit dem Eintritt von Frau Corinna Eller das Top Management Team weiter verstärkt.

      Die Erträge aus Erfolgsgebühren konnten letztmals im ersten Quartal 2000 deutlich gesteigert werden. Für das Gesamtjahr 2000 lagen die gesamten Erlöse um 23% über denen des Vorjahres. Grundlage für dieses erfreuliche Ergebnis war die erfolgreiche Investitionsphilosophie unserer Fondmanager, die insbesondere im schwierigen 2. Halbjahr mit dem Value-Ansatz und mit Stockpicking beachtliche Ergebnisse erzielten.


      Wichtige Ereignisse im abgelaufenen Geschäftsjahr

      Am 4. Oktober 2000 gaben die Sprecher der Knorr Capital Partner AG und der Value Management & Research AG die beabsichtigte Verschmelzung der beiden Unternehmen in eine neu zu gründende Gesellschaft bekannt. Die Vorstände beider Gesellschaften waren überzeugt, dem wesentlich schwieriger gewordenen Börsenumfeld gemeinsam erfolgreicher entgegentreten zu können.

      Allerdings gaben die Kursentwicklungen beider Aktien unmittelbar nach Bekanntgabe der Fusionsabsicht einen klaren Hinweis, dass der Kapitalmarkt unter den geänderten Vorzeichen keinen Vorteil in dem Zusammenschluss sah. Daraufhin beschlossen die Vorstände beider Gesellschaften - in Abstimmung mit ihren jeweiligen Aufsichtsräten - die gesellschaftsrechtliche Verschmelzung nicht mehr weiter zu verfolgen.


      Entwicklung des VMR Aktienkurses

      Die Entwicklung unseres Aktienkurses im vergangene Jahr war alles andere als erfreulich. Ich möchte Ihnen hierzu einige Erläuterungen geben, die die Entwicklung des Kurses vielleicht in ein etwas anderes Licht rücken.

      Nachdem im März 2000 mit einem Kurs vom 68 EUR ein All Time High erreicht wurde, hat der Kurs unter Schwankungen bis auf 9,30 EUR zum Jahresende nachgegeben.

      Diese Entwicklung hat primär folgende fundamentale Ursache: Im März 2000 verfügten die Gruppe über stille - theoretische - Reserven im Beteiligungsportfeuille von 100 Mio. EUR. Theoretisch deshalb, weil viele dieser Reserven nicht realisierbar waren, weil es sich entweder um noch nicht gelistete Aktien oder Aktien mit Verkaufsbeschränkung (lock-up) handelte.

      Allein bei Matchnet hatten wir auf Basis der letzten Finanzierungsrunde eine stille Reserve von rund US-$ 20 Mio., bei Sequenom teilweise bis zu US-$ 42 Mio., bei Ci4net in der Spitze bis zu US-$ 100 Mio, bei Advanced Photonics im Höchststand bis zu 35 Mio. EUR!

      Auch im Bereich der vorbörslichen Beteiligungen hat uns der Kapitalmarkt große stille Reserven zugebilligt. Unsere mehrheitliche Beteiligung an VEM Virtuelles Emissionshaus AG, München, betrug - auf der Basis direkt vergleichbarer börsennotierter Unternehmen - in der Spitze bis zu 150 Mio. EUR.

      Der Kapitalmarkt hat richtigerweise diese stillen Reserven in unserem Aktienkurs berücksichtigt, was ursächlich für den Kursanstieg im ersten Quartal war. Da sich ab dem zweiten Halbjahr 2000 diese Reserven sehr schnell auflösten, hat das auch entsprechende Konsequenzen auf unseren Kurs. So ist - nur als ein Beispiel - der Aktienkurs von Sequenom von Februar 2000 von US-$ 191 auf US-$ 12 Ende Dezember 2000 um 94% gesunken! Der Kapitalmarkt hat bei der VMR-Aktie im März vielleicht etwas nach oben übertrieben und in der Folge nach unten überreagiert - insgesamt jedoch spiegelt unser Aktienkurs nur wieder, was an den Märkten für Technologie- und Wachstumsunternehmen im letzten Jahr passiert ist, nämlich die abrupte, crash-artige Korrektur einer Überbewertung in diesen Papieren.

      Darüber hinaus haben wir sicher auch einige Fehler in der Kapitalmarktkommunikation gemacht. Wir denken, dass wir mit dem ersten Aktionärstag Ende März 2001, an dem wir unsere strategische Neuausrichtung bekanntgegeben haben, dieses Manko beendet haben. Allerdings bitten wir Sie, sehr verehrte Aktionärinnen und Aktionäre um Verständnis, dass die Umsetzung unserer geschäftspolitischen Neuorientierung Zeit in Anspruch nimmt und wir nicht monatlich mit Erfolgsmeldungen an die Öffentlichkeit treten können. Wir bitten Sie um etwas Geduld, sind uns aber sicher, dass der eingeschlagene Weg richtig ist und mittelfristig zum Erfolg führt, was sich dann auch in einem wieder steigenden Aktienkurs niederschlagen sollte.

      Soweit mein Rückblick. Nun komme ich zur Geschäftsentwicklung der Value Management & Research Gruppe in den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2001.


      3.) Das neue Geschäftsjahr 2001

      Die Entwicklungen an den Finanzmärkten im ersten Halbjahr 2001 zeigen, dass die strategischen Anpassungen der Geschäftsausrichtung der Value Management & Research Gruppe an das geänderte Umfeld richtig und sinnvoll waren und vor allem zeitgerecht erfolgten.

      In den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres war es insbesondere unser Ziel, die VMR Gruppe durch die Fokussierung auf Asset Management und Corporate Finance und die Konzentration auf den Standort Schwalbach schlanker und damit auch unsere Kostenstruktur an die neuen Bedingungen an den Kapitalmärkten anzupassen.

      Die wesentlichen Restrukturierungsmaßnahmen bestanden in der deutlichen Re-duzierung unseres Analystenteams im Bereich Research und der Schließung unserer Tochtergesellschaften in Spanien und Großbritannien. Darüber hinaus haben wir bei einer Vielzahl kleinerer Maßnahmen erfolgreich Kosten eingespart, so z. B. durch Aufgabe einer Etage in unserer Verwaltung in Schwalbach.

      Neuerdings hört und liest man immer öfter, dass auch andere Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche über Maßnahmen der Kostenanpassungen nachdenken. Wir haben den größten Weg bereits hinter uns.

      Wichtig ist, dass es uns gelungen ist, die Restrukturierungsmaßnahmen so umzusetzen, dass uns alle für das Corporate Finance und Asset Management wichtigen Know How-Träger erhalten geblieben sind.

      Die Finanzierungskrise bei den jungen Technologie- und Wachstumsunternehmen hat sich als dauerhaft erwiesen, das Umfeld für Finanzierungen über die Börse hat sich sogar weiter eingetrübt.

      Die Konzentration auf das risikoärmere Asset Management und die Ausrichtung unseres Bereichs Corporate Finance auf die Generierung von Gebühreneinkommen haben das Risikoprofil unserer Gesellschaft deutlich verringert. Leider hat sich dieser Strategiewechsel noch nicht im Aktienkurs niedergeschlagen.

      Seit Anfang Februar 2001 habe ich die Funktion als Sprecher des Vorstandes der Value Management & Research AG übernommen.

      Herr Florian Homm ist aus dem Vorstand ausgeschieden und bleibt als Berater der VMR AG und Geschäftsführer der VMR Luxemburg S.A. erhalten. In seiner Sitzung vom 21. Februar 2001 hat der Aufsichtsrat der Value Management & Research AG Herrn Matthias Girnth als neues Vorstandsmitglied mit Zuständigkeit für den Bereich Corporate Finance bestellt.

      Wie ich bereits erwähnt habe, ist es Teil unsere Strategie, unsere Marktposition im Asset Management auch durch externes Wachstum auszubauen. In diesem Zusammenhang konnten wir im Mai diesen Jahres unseren Anteil an der hochprofitablen Tochtergesellschaft interinvest S.à r.l. um weitere 10,1% auf insgesamt 60% aufstocken.

      In den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2001 verzeichneten unsere eigenen Fonds insgesamt Nettomittelzuflüsse, die jedoch volumenmäßig durch den Wertrückgang aufgrund der fallenden Aktienmärkte kompensiert wurden.

      Im Bereich Corporate Finance haben wir im neuen Jahr noch keine neue Beteiligung eingegangen. Wir arbeiten an der Lancierung eines Private Equity-Produktes für private und institutionelle Anleger. Der Vertrieb dieses Produktes soll über externe Vertriebspartner erfolgen, während die Value Management & Research AG ausschliesslich Managementfunktionen übernehmen wird.


      Ergebnisentwicklung im laufenden Geschäftsjahr 2001

      Die Ergebnisentwicklung in den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres ist geprägt durch die weiterhin anhaltende, sehr schlechte Börsenverfassung, insbesondere an den Märkten für Technologie- und Wachstumsunternehmen und die internen, außerordentlichen Aufwendungen für die Restrukturierungsmaßnahmen.

      Trotz dieser Belastungen, gehen wir davon aus, einen Halbjahresgewinn in Höhe von rund 0,5 Mio. EUR (vor Steuern) zu realisieren, da uns unterschriftsreife Verträge über zwei Vollverkäufe und einen Teilverkauf von Beteiligungen vorliegen.

      Das Gesamtjahresergebnis 2001 wird noch zu einem nicht unerheblichen Teil von angestrebten Beteiligungsveräußerungen abhängig sein. Die Bedingungen dafür sind weiterhin schwierig und die Verhandlungen ziehen sich zum Teil sehr in die Länge.

      In der im März gemachten Prognose war natürlich ein nicht unerheblicher Ergebnisbeitrag aus der Teilveräußerung von Advanced Photonics enthalten. Diese stille Reserve ist nach dem Kurseinbruch der Adphos-Aktie im Mai deutlich zurückgegangen, wobei wir hier keinen Abschreibungsbedarf haben, da unser Buchwert immer noch deutlich unter dem derzeitigen Aktienkurs liegt.


      4.) Strategie

      Im Asset Management ist beabsichtigt, das Wachstum durch neue Kunden sowie neue Produkte fortzusetzen.

      Dazu sind noch einige interne Maßnahmen nötig. Die Zahl der von uns gemanagten Fonds soll wieder reduziert werden, um die Economies of Scale zu nutzen. Trotzdem wollen wir unser Angebot an bestimmten Produkten, wie z. B. marktneutrale Fonds, erweitern, um die Abhängigkeit von der allgemeinen Entwicklung des Aktienmarktes zu verringern.

      Oberstes Ziel ist, das Volumen des verwalteten Vermögens konsequent weiter auszubauen. Die Zielmarke für das interne Wachstum liegt bei rund 20% bis 30% pro Jahr.

      Zur Zeit sprechen wir mit einigen interessanten Unternehmen, die über ausgezeichnete Vertriebskräfte verfügen, aber noch auf der Suche nach performancestarken Asset Managern sind. Dies gilt auch für die neuen, steuerlich geförderten, betrieblichen Pensionsfonds, für die ab dem Jahr 2002 mit enormen Zuwachs gerechnet wird.

      Die VMR AG war immer eine Gesellschaft, die sehr früh auf die sich abzeichnenden Marktchancen reagiert hat und diese auch genutzt hat. So waren wir schon 1996 in der Task Force Neuer Markt und einer der Gründungsmitglieder der EASDAQ. Sehr früh, bevor der Neue Markt seinen Aufschwung nahm, sind wir die ersten vorbörslichen Beteiligungen eingegangen. Wir waren aber auch bei den Ersten, die erkannt haben, dass die Renditen aus dem VC-Geschäft sich wieder ihrem normalen, langjährigen Niveau annähern und dass es als börsennotierte Gesellschaft besser ist, sich aus diesem sehr risikoreichen Geschäft zurückzuziehen. Wir waren auch mit bei den Ersten, die rechtzeitig ihre Kosten drastisch reduziert haben, um sie den sich ändernden Rahmenbedingungen an den Kapitalmärkten anzupassen. Dass die Märkte insbesondere die jüngsten Schritte, den Rückzug aus dem VC-Geschäft (Frühphasenfinanzierung) und Kosten- und Personalreduzierungen, zuerst nicht so positiv aufnehmen, ist verständlich. Wir denken aber, dass der Markt unseren Weg mittelfristig honorieren wird, wenn sich unsere Einschätzung als richtig erweist, die von einem mittelfristigen Bärenmarkt ausgeht, in dem man einfach anders agieren muss als in einem Bullenmarkt.

      Kapitalerträge sind schwer zu planen, insbesondere in einem Bärenmarkt. Deshalb ist der Kapitalmarkt nicht bereit, diesem Geschäft hohe "Multiples" zuzugestehen.

      In einem Bärenmarkt kommt es deshalb umso mehr darauf an, planbare, "sichere" Erträge generieren zu können, denn nur diese sind auch langfristig wertvoll.

      Unsere Strategie ist also, die Erträge vom Übergewicht der Kapitalerträge wieder in Richtung Gebührenerträge zu verschieben. Schaffen wir die in der Tabelle angestrebte Verteilung in den Jahren 2002 und folgende, sollte die Bewertung unserer Aktie auch wieder bei einem Vielfachen unseres Buchwertes liegen und nicht bei einem Bruchteil, wie zur Zeit.

      Der Markt sollte dann aber auch eine Neubewertung unserer Aktie unter Ertrags-gesichtspunkten vornehmen und uns ein ähnliches Bewertungsniveau wie das vergleichbarer Vermögensverwalter / Corporate Finance Boutiquen zugestehen. Und bei diesen Unternehmen liegen die KGV-Vielfachen eher in der Bandbreite 15 bis 20-fache Nettoerträge und nicht im einstelligen Bereich.


      5.) Ausblick

      Wir sind der Meinung, dass unsere Gesellschaft im kommenden Jahr 2002 ihrem Ziel, den größten Teil ihrer Erträge aus Gebühreneinkommen generiert zu haben, sehr nahe kommen wird.

      Für unsere beiden Geschäftsbereiche, Asset Management und Corporate Finance, rechnen wir mit guten Wachstumsaussichten in den nächsten Jahren.

      Das Thema Aktiensparen ist im Lichte der aktuellen Rentendiskussion und der allmählich verstärkt klar werdenden Einsicht, dass neben dem staatlichen Umlageverfahren eine private Vorsorge dringend erforderlich ist, eine ideale Basis für das weitere Wachstum unseres Asset Management Geschäfts.

      Der Bereich Corporate Finance hat durch die Steuergesetzänderung ab 2002, nach der Beteiligungsveräußerungen von deutschen Unternehmen steuerfrei sind, ebenfalls eine aussichtsreiche Zukunft vor sich. Darüber hinaus gibt es schon heute umfangreichen Beratungsbedarf im Zusammenhang mit Umstrukturierungen bei Wachstumsunternehmen, ein Feld, in dem VMR sehr gut positioniert ist.


      6.) Personalien

      Zum Abschluß meines Berichtes will ich Sie über einige personelle Veränderungen in unserem Aufsichtsrat informieren.

      Zum Jahresbeginn erfolgte turnusgemäß ein Wechsel in der Position des Aufsichtsratsvorsitzenden sowie seines Stellvertreters. Herr Hans Schmidt übernahm den Vorsitz und als sein Stellvertreter wurde Herr Dr. Reinhold C. Heibel gewählt.

      Nach einem Beschluss der Gründungsversammlung vom August 1998 muss nach Ablauf der ersten Amtsperiode die heutige Hauptversammlung einen neuen Aufsichtsrat wählen.

      Außer den Herren Dr. Reinhold C. Heibel und Klaus Zapf, die sich nicht zur Wiederwahl stellen, haben sich die übrigen Herren bereit erklärt, für eine weitere Amtszeit zu kandidieren.

      Mit den Herren Dr. Reinhold C. Heibel und Klaus Zapf werden wir zwei kompetente Aufsichtsratsmitglieder verlieren - wenngleich ich hoffe, sie als Freunde der Gesellschaft zu behalten. Wir haben den Herren viele wichtige Anregungen zu verdanken. Ihr Rat und ihre Kritik waren uns Ansporn und Verpflichtung zugleich. Ich danke beiden Herren für die geleistete Arbeit.

      Neu für den Aufsichtsrat kandidieren die Herren Siegmar Gollan und Michael Müller.

      Herr Siegmar Gollan ist Bankdirektor der Landesbank Hessen Thüringen und ist bereits gut mit unserem Hause bekannt.

      Herr Michael Müller ist Inhaber der Unternehmensberatung SMS Strategic Management Solutions. Zudem ist Herr Müller Mitglied der Aufsichtsräte der Jarino AG und der AClick AG. Er hat die VMR Gruppe in den letzten drei Jahren beratend begleitet und ist mit den Geschäftsfeldern der Gruppe bestens vertraut.

      Ich denke, daß wir Ihnen für den Aufsichtsrat zwei Herren vorstellen können, die über einen breiten Erfahrungsschatz verfügen, und ihre Verbundenheit mit der Value Management & Research AG bereits in der Vergangenheit gezeigt haben.

      Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
      Avatar
      schrieb am 22.06.01 20:37:41
      Beitrag Nr. 2 ()
      Danke sehr mamomilano für diese ausführliche Darstellung.

      Eine Nachfrage bitte- sei erlaubt.
      Wo ist das Abstimmungsergebnis in % - nachzulesen?
      Gibt es ein Protokoll der H.V.in schriftl. Form?

      Grüße ins Wochenende,
      SirTom
      Avatar
      schrieb am 17.09.01 21:10:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      VMR wird übernommen! Angeblich soll in Kürze ein Übernahmeangebot gemacht werden und zwar von einer anderen Investmentgesellschaft!
      Diese ist bereit 7,5 Euro je Aktie in bar zu bezahlen!
      Das Gebot soll in den nächsten 3 Wochen veröffentlicht werden. Außerdem soll die Gesellschaft bereits mit Aktienkäufen über die Börse begonnen haben!
      Avatar
      schrieb am 17.09.01 21:42:13
      Beitrag Nr. 4 ()
      Kategorie: Gerüchte oder bitte eine Quellangabe.

      Ich bin nicht bereit, meine Papiere abzugeben. M.E. können über die Börse nicht genug Stücke gekauft werden und eine
      aoHV ist einzuberufen mit ABSTIMMUNG?

      Grüße,
      SirTom
      Avatar
      schrieb am 17.09.01 22:35:50
      Beitrag Nr. 5 ()
      Tatsache ist: VMR war zuletzt ziemlich stark.
      Aktien dürfen nicht zurückgekauft werden, dies wurde auf
      der letzten HV abgelehnt.
      Bin mir aber nicht sicher ob ich mich über sowas freuen sollte,
      bin solange in dem Wert drinnen, dass ich vorhatte
      solange dabei zu bleiben, bis die Firma Pleite ist oder
      wieder ihre alten Höchststände erreicht hat.


      gruss sir-b2b


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