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    Bekommt Milosevic jetzt, was er verdient? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.06.01 12:33:25 von
    neuester Beitrag 15.03.03 12:03:15 von
    Beiträge: 87
    ID: 426.192
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      schrieb am 24.06.01 12:33:25
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der jugoslawische Ex-Diktator Slobodan Milosevic soll bald vor dem UN-Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag stehen. Die Regierung in Belgrad schuf am Wochenende mit einem Dekret die Grundlage für die Auslieferung des Ex-Präsidenten und anderer angeklagter Kriegsverbrecher. Wie die Belgrader Nachrichtenagentur Beta mitteilte, sagte der serbische Ministerpräsident Zoran Djindjic, Milosevic solle in 15 bis 20 Tagen in die Niederlande überstellt werden. Der jugoslawische Vizeregieungschef Miroljub Labus bekräftigte: „Es gibt keinen Zweifel, dass alle Angeklagten überstellt werden müssen.“

      Die serbischen Demokraten in der Regierung entschlossen sich eine Woche vor einer internationalen Geberkonferenz zu diesem Schritt. Am kommenden Freitag sollen in Brüssel 1,2 Milliarden Euro (2,35 Milliarden Mark) für Jugoslawien aufgebracht werden. Eine Auslieferung von Milosevic sei für die EU aber keine Vorbedingung für Hilfe, hieß es. Wichtig sei nur die Zusammenarbeit der Belgrader Behörden mit dem Haager Tribunal. Mit der Verordnung wurde ein monatelanges Tauziehen um die juristischen Voraussetzungen einer Auslieferung von Angeklagten entschieden.

      Sozialisten wollen Auslieferung verhindern

      Die Sozialistische Partei des früheren jugoslawischen Staatschefs will dessen Auslieferung an das UN-Kriegsverbrechertribunal vom Verfassungsgericht verhindern lassen. Man werde das jugoslawische Verfassungsgericht auffordern, das beschlossene Dekret als Verfassungsverstoß zu bezeichnen und sein In-Kraft-Treten zu verhindern, hieß es in einer Mitteilung.

      Die Sozialisten kündigten für Dienstag eine Protestkundgebung an. Bereits am Samstag hatten sich etwa 200 Milosevic-Anhänger vor dem Belgrader Zentralgefängnis versammelt, um gegen die Entscheidung zu protestieren.

      Milosevic wäre das erste ehemalige Staatsoberhaupt, das sich vor dem Haager Tribunal verantworten müsste. Er sitzt seit dem 1. April wegen Korruption und Amtsmissbrauch in Untersuchungshaft. Vor dem Haager UN-Tribunal ist Milosevic wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt.

      24.06.01, 9:00 Uhr



      Hier hätte man nach meiner Meinung einen wirklich Schuldigen, der von Anfang an gegen die Rechte der anderen Völker in Jugoslawien gehetzt und alle Kriege zwischen den Teilrepubliken persönlich zu verantworten hat. Aber ob das Tribunal ihn wirklich zur Verantwortung ziehen kann, oder ihm dann letztlich nur Kleinigkeiten anchweisen kann, bleibt vorerst offen.
      Avatar
      schrieb am 24.06.01 12:38:37
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich möchte nur sagen:
      Schade, daß es die Amis damals nicht geschafft haben diesen Idioten auszuknipsen! Das wäre die einzig gerechte Strafe für den Herrn Diktator gewesen!

      Im schlimmsten Falle bekommt er nun "lebenslange" Haft mit täglich drei Mahlzeiten u. Sat-TV, sowie allen aktuellen Zeitungen usw. - eine tolle Strafe !


      KraloMa :(
      Avatar
      schrieb am 24.06.01 12:56:33
      Beitrag Nr. 3 ()
      Bitte nicht schon wieder eine Todesstrafendiskussion.
      Avatar
      schrieb am 24.06.01 13:08:50
      Beitrag Nr. 4 ()
      -
      er bekommt die verdiente freiheit.
      als entschädigung für haft und verleumdung erhält er mit recht:

      1. luxusvilla an der riviera
      2. konto auf staatskosten, frei und unbegrenzt verfügbar
      3. erhebung in den adelsstand mit ehrendoktortitel

      ??? oder hab ich da was falsch verstanden?
      -
      Avatar
      schrieb am 24.06.01 13:16:16
      Beitrag Nr. 5 ()
      @for4zim

      wer spricht hier, außer Dir, von Todesstrafe????

      Ich bestimmt nicht!

      KraloMa :confused:

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      Avatar
      schrieb am 25.06.01 08:52:55
      Beitrag Nr. 6 ()
      KraloMa, dann habe ich Dich mißverstanden. Ich denke, daß eien Haft immer eine Strafe ist, auch wenn man jemand nicht menschenunwürdig bei Wasser und Brot an Ketten einkerkert. Dieser Verweis über lasche Haftbedingungen mit "drei Mahlzeiten und Sat-Fernsehen" hört man meist von Todesstrafenbefürwortern, die eine lebenslange Haftstrafe für zu mild für bestimmte Tätergruppen halten - je nach Geschmack für Kinderschänder, Massenmörder, einfache Mörder, Vergewaltiger, den Nachbarn oder Ex-Bundeskanzler, die als Parteivorsitzende undeklariertes Geld in Parteikassen aufgenommen haben ;).
      Avatar
      schrieb am 25.06.01 09:17:18
      Beitrag Nr. 7 ()
      milosevic hat die verbrechen ja nicht alleine begangen, zehntausende serben haben aktiv daran teilgenommen, millionen haben ihn passiv unterstützt.
      und ohne die wirtschaftssanktionen wäre der kerl heute noch an der macht, denn wirklich leid tun die verbrechen den wenigsten serben.
      Avatar
      schrieb am 25.06.01 09:42:39
      Beitrag Nr. 8 ()
      Seltsam, fstein007, da sind wir gleicher Meinung. Die Serben werden an ihrer Vergangenheit arbeiten müssen. Hart bestrafen kann man aber nur die "Rädelsführer" und die tatsächlichen Täter. Die Mitläufer sind schon genug bestraft durch die schlechte Situation Serbiens - wirtschaftlich und im internationalen Ansehen.
      Avatar
      schrieb am 25.06.01 09:58:47
      Beitrag Nr. 9 ()
      leider werden 99% der täter nicht bestraft, einige wenige werden mehr symbolisch in den haag angeklagt und verurteilt, wahrscheinlich sind sie in ein paar jahren eh wieder frei, die meisten tauchen aber in der masse unter,
      da der wille zur aufarbeitung und bewältigung der vergangenheit gar nicht vorhanden ist.
      bei uns war es vor 56 jahren ja leider auch nicht anders
      Avatar
      schrieb am 25.06.01 10:06:47
      Beitrag Nr. 10 ()
      Das Problem ist doch eher, daß der Nachweis oft schwierig ist. Wenn ein Soldat oder Milizionär Frauen vergewaltigt oder Menschen foltert, überreicht er dabei nicht seine Visitenkarte. Und die Ermordeten werden erst recht niemanden mehr anklagen können. Am ehesten kann man noch die Schreibtischtäter ausfindig machen, die Befehlsgeber. Welcher Prozentsatz der Täter ausfindig gemacht wird, darüber kann ich keine Schätzungen machen. Vielleicht werden es im Laufe der Jahre gar nicht so wenig sein. Der letzte große KZ-Prozeß wurde in Deutschland erst 1981 abgeschlossen. Täter in Serbien werden also auch noch in 30 Jahren mit Verfolgung rechnen müssen. Das sollte die internationale Gemeinschaft schon jetzt deutlich machen.
      Avatar
      schrieb am 25.06.01 11:42:53
      Beitrag Nr. 11 ()
      Für Europas letzter Tyrann sind die Tage bis zur seiner

      Auslieferung an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag

      gezählt.

      Die heutige Regierung in Jugoslawien hat den Aufruf Europas verstanden : Wirtschaftshilfe nur dann wenn dieser Diktator
      seiner gerechte Strafe nicht entgeht.



      -------------------------------------------------------------------------------------------



      Sonntag, 24. Juni 2001
      Belgrad macht Weg frei
      Milosevic wird ausgeliefert


      Die jugoslawische Regierung hat den Weg für die Auslieferung des ehemaligen Staatschefs Slobodan Milosevic an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag frei gemacht. Wie Informationsminister Slobodan Orlic mitteilte, stimmte die Regierung einem entsprechenden Dekret zu. Nur die Sozialistische Volkspartei Montenegros stimmte dagegen.

      Damit kann Milosevic, der seit dem 12. Januar in Untersuchungshaft sitzt, in 15 bis 20 Tagen nach Den Haag überstellt werden. Insgesamt hat das Tribunal 16 jugoslawische Staatsbürger angeklagt.

      Bereits am Freitag hatten sich die Zeichen verdichtet, dass das monatelange Tauziehen um die Auslieferung Milosevics zu Ende ging. Innenminister Zoran Zivkovic hatte angekündigt, man wolle ein Dekret verabschieden, da ein Parlamentsbeschluss immer unwahrscheinlicher wurde.

      Am Donnerstag hatte die Regierung einen Gesetzentwurf über die Kooperation mit dem Tribunal zurückgezogen, nachdem der kleinere montenegrinische Koalitionspartner im Parlament seine Zustimmung verweigert hatte. Ein Dekret muss nicht vom Parlament bestätigt werden.

      Am kommenden Freitag tritt in Brüssel eine internationale Geberkonferenz zusammen, die 1,2 Milliarden Euro aufbringen will.



      -------------------------------------------------------------------------------------------------




      Montag, 25. Juni 2001
      Angst vor Den Haag
      Milosevic klagt


      Der frühere jugoslawische Staatschef Slobodan Milosevic hat gegen seine Auslieferung an das UN-Kriegsverbrechertribunal vor dem Verfassungsgericht in Belgrad geklagt. Ein zehnköpfiges Verteidigerteam soll auch eine einstweilige Verfügung erwirken, um zu verhindern, dass ihr Mandant vor einer Entscheidung des Gerichts ausgeliefert wird. Milosevics Verteidigung argumentirt, das von der Regierung beschlossene Dekret sei rechtswidrig. Die jugoslawische Regierung befürchtet, dass die Klage Milosevics Auslieferung um mindestens zwei Wochen verzögern könnte. Ohne die Stimmen der Minister aus Montenegro hatte das jugoslawische Kabinett am Samstag ein Dekret verabschiedet, das die Auslieferung jugoslawischer Bürger an das UN-Tribunal erlaubt.
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 12:43:43
      Beitrag Nr. 12 ()
      28.06.2001 07:33

      Jugoslawien

      Heute Richterspruch zu Milosevic-Auslieferung ...

      Das jugoslawische Verfassungsgericht entscheidet heute über die Klage von Ex-Präsident Slobodan Milosevic gegen seine Auslieferung an das Haager UN-Tribunal.




      Der wegen Kriegsverbrechen angeklagte Milosevic, seine Anwälte und seine Sozialistische Partei (SPS) verlangen die Aufhebung eines Regierungsdekrets, das die Überstellung ermöglicht.Laut Belgrader Medienberichten könnte das Gericht den Erlass bis zu einer endgültigen Entscheidung aussetzen.


      Dem Gericht gehören sieben Richter an - vier aus Serbien und drei aus Montenegro. Sie alle sind noch zur Amtszeit von Milosevic auf seinen Vorschlag hin vom jugoslawischen Parlament gewählt worden.

      Der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica versicherte einer SPS-Delegation, dass das Dekret bis zur endgültigen Entscheidung des Gerichts nicht angewendet werden könne.

      Kostunicas Büro erklärte nach dem Gespräch, angesichts der Wichtigkeit dieser Frage und der diesbezüglich „gewachsenen Spannungen“ in der Gesellschaft werde das Gericht die Entscheidung „rechtzeitig“ fällen. Die notwendige Zusammenarbeit mit dem UN-Tribunal müsse in einem gesetzlichen Rahmen geregelt werden.

      Regierung für rasche Auslieferung

      Der serbische Ministerpräsident Zoran Djindjic hatte zuvor erklärt, die Justizbehörden wendeten in diesem Fall eine „verkürzte juristische Prozedur“ an. Eine Auslieferung Milosevics an das Haager Tribunal sei schon bis Freitag möglich. An diesem Tag beginnt eine
      internationale Geberkonferenz, von der Jugoslawien Wirtschafts- und Finanzhilfen in Milliardenhöhe erhofft.

      Die Milosevic-Anwälte werten eine Überstellung nach Den Haag als Verstoß gegen die Verfassung, die die Auslieferung von jugoslawischen Staatsbürgern an andere Staaten verbietet. Dagegen verweist der serbische Justizminister Vlada Batic darauf, dass das Haager Tribunal kein anderer Staat sei, sondern eine Institution des Vereinten Nationen (UN): „Jugoslawien ist UN-Mitglied und hat demnach die Pflicht zur Zusammenarbeit.“

      Milosevic will Anklageschrift nicht entgegennehmen

      Milosevic, der wegen Amtsmissbrauchs und Veruntreuung von Staatsgeldern seit 1. April in Belgrad in Untersuchungshaft sitzt, weigerte sich am Mittwoch, die Anklageschrift des Haager UN Tribunals und das Auslieferungsersuchen entgegen zu nehmen.
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 14:24:37
      Beitrag Nr. 13 ()
      Milosevic bleibt in Belgrad


      Nun lacht er wieder, dieser unschuldiger Mensch



      Ic habe es nur gut gemeint, will er uns sagen !

      Frag lieber die Tote, Verletzte und Hinterbliebene was die
      von Dir halten, Du Tyrran.




      ############################################################

      Verfassungsgericht gegen Auslieferung

      Belgrad - Das jugoslawische Verfassungsgericht hat am Donnerstag zugunsten des früheren Staatspräsidenten Slobodan Milosevic geurteilt. Die Richter hoben das Regierungsdekret auf, dass seine Auslieferung an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ermöglicht hätte.

      ############################################################

      Es war auch nicht anders zu erwarten, seine eigene Leute

      hatten über die Auslieferung nach Den Haag zu entscheiden.


      Deine gerechte Strafe wirst Du trotzdem nicht entgehen.



      bodin
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 18:11:41
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hier ein Bericht für die unverbesserlichen Kriegsbefürworter und UCK Sympathisanten.

      Es ist einfach unglaublich wie naiv und unkritisch hier einige die Nato-Kriegspropaganda nachplappern.
      Ihr notorischen Serbenhasser, informiert Euch mal über die wahren Begebenheiten des Kosovo-Krieges!

      Der WDR und Monitor haben über die unglaublichen Manipulationen im Kosovo berichtet.

      Es begann mit einer Lüge!

      Das wdr-Fernsehen zeigt am Montag, den 19. Februar in seinem 3. Programm noch einmal die Dokumentation "Es begann mit einer Lüge. Deutschlands Weg in den Kosovo-Krieg". Ein Film von Jo Angerer und Mathias Werth (Wh von ARD/WDR vom 8.2.01). Im Anschluß an die Sendung gibt es eine Live-Diskussion zum Thema "Die Wahrheit stirbt immer zuerst".


      Montag, 19. Februar 2001, 23:15 - 00:00 (VPS 2314)
      Die Wahrheit stirbt immer zuerst. Die Medien und die Propaganda im Kosovo-Krieg / Live-Diskussion

      Live-Diskussion im Studio u.a. mit
      Gert Schmückle, General a.D. ehemaliger stellv. NATO- Oberbefehlshaber Mathias Rüb, Südosteuropa-Korrespondent der FAZ Willy Wimmer, CDU, Verteidigungspolitischer Sprecher, BMVg- Staatssekretär a.D. Mathias Werth, WDR-Autor Sonia Mikich, ARD-Korrespondentin Paris Rupert Neudeck, Cap Anamur
      Moderation: Judith Schulte-Loh

      >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 292 vom 15. Dezember 2000, Seite 47

      Krieg nach Gefühl
      Manipulation: Neue Zweifel am Nato-Einsatz im Kosovo
      von DIETER S. LUTZ

      Unbemerkt von den Medien hat die Parlamentarische Versammlung der Nato - ein von der Nato unabhängiges Gremium, das als Bindeglied zwischen dem Bündnis und den nationalen Parlamenten fungiert - vor wenigen Tagen einen "Generalbericht" verabschiedet. Eigentlich hätte er einen Aufschrei provozieren müssen. Denn in diesem Bericht über "Die Folgen des Kosovo-Konfliktes und seine Auswirkungen auf Konfliktprävention und Krisenmanagement" wird erstmals das Versagen der westlichen Politiker im Kosovo-Konflikt offiziell eingestanden. Mit Blick auf die "Befreiungsorganisation" UCK der Kosovo-Albaner wird unverblümt zugegeben, die UCK habe im Kosovo eine Verschärfung der Notlage angestrebt, um die Bevölkerung zum Aufstand für die Unabhängigkeit zu bewegen: "So nutzte die UCK das Holbrooke-Milosevic-Abkommen als Atempause, um ihre Kräfte nach den Rückschlägen des Sommers zu verstärken und neu zu gruppieren. Die serbischen Repressionen ließen unter dem Einfluß der KVM in der Zeit von Oktober bis Dezember 1998 nach. Dagegen fehlte es an effektiven Maßnahmen zur Eindämmung der UCK, die weiterhin in den USA und Westeuropa - insbesondere Deutschland und der Schweiz - Spenden sammeln, Rekruten werben und Waffen über die albanische Grenze schmuggeln konnte. So nahmen die Angriffe der UCK auf serbische Sicherheitskräfte und Zivilisten ab Dezember 1998 stark zu. Der Konflikt eskalierte neuerlich, um eine humanitäre Krise zu erzeugen, welche die NATO zur Intervention bewegen würde."

      Mit anderen Worten: Nach dem aktuellen Generalbericht der Parlamentarier-Versammlung der Nato und entgegen offiziellen Nato-Darstellungen, insbesondere vor dem Krieg, waren also nicht die Serben, sondern die UCK verantwortlich für die Konflikteskalation und die Erzeugung der Krise im Kosovo. Eine späte, eine zu späte Einsicht! Kritiker, die sie bereits vor und während des Kosovo-Krieges artikulierten, wurden als Verschwörungstheoretiker und Serbenfreunde bezeichnet (siehe F.A.Z. vom 18. Mai 1999) . Der einzige deutsche Soldat, der die Dinge beim Namen zu nennen wagte, hat dafür gebüßt: Brigadegeneral Heinz Loquai hat nach einer Intervention des Bundesverteidigungsministeriums seinen Posten bei der OSZE in Wien verloren, gegen den erklärten Willen der OSZE.

      Und was ist mit all den Menschen, die als sogenannte Kollateralschäden ihr Leben verloren haben? Nimmt man das späte Geständnis der Parlamentarischen Versammlung der Nato ernst, wer trägt dann die Schuld für den Tod all der unschuldigen Menschen, die bei den Nato-Angriffen das Leben verloren? Wirklich der Dämon in Belgrad, wie uns die westlichen Demokraten glauben machten? Oder doch die demokratisch legitimierten Abgeordneten, Staatssekretäre, Minister, die einen Luftkrieg beschlossen, ohne daß die meisten von ihnen gewußt hätten, was "cruise missiles" oder "Kasetten-Bomben" sind?

      Wer hätte sich vor dem Kosovo-Krieg vorstellen können, daß westliche Demokratien einen Krieg aus Gründen einer "humanitären Katastrophe" führen, vor den militärischen Aktivitäten aber keineswegs Vorsorge für die Opfer eben dieser humanitären Katastrophe treffen, sondern, im Gegenteil, Lebensmittel und Zelte, Vorbereitungen für medizinische Versorgung und Wasseraufbereitung mit oder ohne Absicht einfach vergessen? Und vor allem: Wer hätte sich auszumalen gewagt, daß deutsche Demokraten dazu beitragen, Menschenleben zu vernichten, ohne die Fakten und Daten wirklich zu kennen, und dafür noch Applaus bekommen von Journalisten, Philosophen, Dichtern, Juristen, Friedensforschern?

      Nach deutschem Verfassungsrecht ist die Entscheidung für Krieg ohne Kenntnis der Daten und Fakten verfassungswidrig. Artikel 26 Absatz 2 des Grundgesetzes verlangt vielmehr zweifelsfreie Gewißheit. Die Entscheidung der Nato, einschließlich Deutschlands, Jugoslawien zu bombardieren, basierte aber gerade nicht auf zweifelsfreier Gewißheit, sondern auf einem unbestimmten "Gefühl", wie die Parlamentarierversammlung heute zugibt: "Mit dem bis heute nicht restlos aufgeklärten angeblichen Massaker von Racak entstand das Gefühl eines Handlungsbedarfs, das nach dem Scheitern der Rambouillet-Verhandlungen zu den von der UCK herbeigesehnten Nato-Luftangriffen führte.

      Keine Massenflucht

      ,Allerdings: Waren die Daten und Fakten vor Kriegsbeginn wirklich unbekannt? War der Kosovo-Krieg schon allein deshalb unvermeidbar, weil die Lageberichte der Ämter und Dienste gegenteilige Schlußfolgerungen - oder auch gegenteilige Gefühle - von vornherein nicht zuließen?

      Klammern wir einmal die vielen "dirty secrets" wie das erwähnte "Massaker" von Racak oder das angebliche Massaker von Rugovo oder das angebliche KZ in der Fußballarena von Prishtina oder den selbstgezeichneten sogenannten Hufeisenplan und vieles Vergleichbare einfach aus. Lassen wir also all die bewußten Manipulationen zur Erzeugung von "Gefühlen" beiseite, die nicht nur von NatoStrategen, sondern auch von deutschen Politiker betrieben wurden. Was besagen die vertraulichen - der Öffentlichkeit nicht bekannten - Lageanalysen der Dienste vor Kriegsbeginn? Entsprechen oder widersprechen sie dem Bild des KosovoKonfliktes und seiner Eskalation, das die Parlamentarierversammlung heute, zwei Jahre später, so unverblümt zeichnet?

      Aus einer Lageanalyse des Auswärtigen Amtes vom 19. März 1999 geht hervor, daß die politischen Entscheidungsträger bereits vor dem Krieg Bescheid gewußt haben müssen. In der internen Vorlage, die wenige Tage vor Beginn des Nato-Bombardements vom 24. März angefertigt und an den Außenminister sowie an das Bundesverteidigungsministerium weitergereicht wurde, heißt es expressis verbis, daß der Waffen stillstand nicht allein von den Serben, sondern "von beiden Seiten nicht mehr eingehalten" wird. Als Ziele der Operationen der jugoslawischen Streitkräfte (VJ) werden ferner auch nicht Völkermord und Vertreibung angegeben. Ziel sei vielmehr, "durch gezielte Geländebereinigung sämtliche Rückzugsmöglichkeiten für die UCK zu beseitigen". Die Zivilbevölkerung werde in der Regel sogar "vor einem drohenden Angriff durch die VJ gewarnt". Allerdings werde "die Evakuierung der Zivilbevölkerung vereinzelt durch lokale UCK-Kommandeure unterbunden". Nach Abzug der serbischen Sicherheitskräfte kehre die Bevölkerung meist in die Ortschaften zurück. Eine Massenflucht in die Wälder sei nicht zu beobachten. Und dann heißt es: "Von Flucht, Vertreibung und Zerstörung im Kosovo sind alle dort lebenden Bevölkerungsgruppen gleichermaßen betroffen. Etwa 90 vormals von Serben bewohnte Dörfer sind inzwischen verlassen. Von den einst 14 000 serbischstämmigen Kroaten leben nur noch 7000 im Kosovo. Anders als im Herbst/Frühwinter 1998 droht derzeit keine Versorgungskatastrophe."

      Kein Völkermord

      Erhärtet wurde diese Lageanalyse des Auswärtigen Amtes vom 19. März 1999 durch den vertraulichen Lagebericht der Nachrichtenoffiziere des Verteidigungsministeriums vom "23. März, 15.00 Uhr". In diesem Bericht, erstellt einen halben Tag vor Kriegsbeginn, heißt es ausdrücklich: "Das Anlaufen einer koordinierten Großoffensive der serbischjugoslawischen Kräfte gegen die UCK im Kosovo kann bislang nicht bestätigt werden." Zu einer großangelegten Operation gegen die UCK im gesamten Kosovo seien die serbischjugoslawischen Kräfte nicht fähig. Schon damals formulierten die Nachrichtenoffiziere eine Aussage, die sich heute auch im Generalbericht der Nato-Parlamentarier findet: "Die UCK ihrerseits wird wahrscheinlich weiter versuchen, durch die bekannten Hit-And-Run-Aktionen die serbischjugoslawischen Kräfte zu massiven Reaktionen zu provozieren in der Hoffnung, daß diese in ihren Ergebnissen hinsichtlich Zerstörungen und Flüchtlingen ein Ausmaß annehmen, das sofortige Luftschläge der NATO heraufbeschwört."

      Wer diese Berichte erstmals liest, ist höchst erstaunt. Zum Beispiel über die Information, daß die Albaner von den serbischen Streitkräften vorab gewarnt wurden und dann auch wieder in ihre Dörfer zurückkehren konnten. Diese Information paßt so gar nicht in das Bild des seinerzeit Gehörten. Man ist ferner überrascht darüber, daß von Flucht, Vertreibung und Zerstörung im Kosovo alle dort lebenden Bevölkerungsgruppen gleichermaßen betroffen gewesen sein sollen - ist die öffentliche Meinung in der Bundesrepublik doch stets davon ausgegangen, die Leidtragenden und Opfer seien zuallererst die Albaner. Mit Bestürzung liest man auch, daß lokale UCK-Kommandeure die Evakuierung der Zivilbevölkerung unterbunden" haben. Man fragt sich: Warum wurde der Öffentlichkeit dies alles bislang vorenthalten? Und schließlich fällt auf, daß das soeben Gelesene doch wohl eher die Lagebeschreibung eines Bürgerkrieges oder eines bürgerkriegsähnlichen Geschehens ist als ein Bericht, der es rechtfertigte, von Völkermord, Auschwitz, Konzentrationslagern, ethnischer Säuberung und systematischer Vertreibung zu sprechen.

      Das Bild vom Kosovo-Konflikt ist vor allem durch die jugoslawische Unterdrückungspolitik seit 1989, durch die Manipulationen des Westen vor und während des Nato-Krieges sowie durch die Verbrechen an den Kosovo-Albanern nach dem Beginn der Nato-Luftangriffe im März 1999 geprägt.

      Durch die Manipulation der öffentlichen Meinung vor und während des Nato-Bombardements erscheint die Entwicklung gemeinhin als Abfolge einseitig von der jugoslawischen Seite ausgehender Gewalt und verbrecherischer Handlungen, die geradezu zwangsläufig zum Eingreifen der Nato führen mußten, damit noch Schlimmeres verhindert werde. Ganz so klar lagen die Dinge indes nicht. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Zeiten, in denen es Chancen zur Verständigung gegeben hätte. Sie wurden jedoch nicht genutzt. Das gilt insbesondere für den Herbst 1998.

      Diese Überlegungen sollen nicht darauf hinauslaufen, die Verbrechen der Serben an den Kosovo-Albanern in der Zeit vor dem Holbrooke-Milosevic-Abkommen vom Oktober 1998 und nach dem Beginn der Nato-Luftangriffe am 24. März 1999 zu verharmlosen oder zu entschuldigen. Der Punkt ist vielmehr dieser: Wenn die internationale Staatengemeinschaft, internationale Organisationen oder einzelne Staaten bereit sind, mit vermeintlichen oder tatsächlichen Rechtsbrechern Verträge und Vereinbarungen zu schließen - das Dayton-Abkommen oder das Hoolbroke-Milosevic-Abkommen sind ebenso Beispiele dafür wie die entsprechenden Vereinbarungen mit Saddam Hussein - , so sind danach alle Vertragspartner gleichermaßen verpflichtet, die Vereinbarungen auch einzuhalten.

      Die einseitige Parteinahme zu Lasten eines Vertragspartners oder dessen Bevölkerung unter Verweis auf das Geschehen in der Zeit davor ist nach Abschluß der Vereinbarung jedenfalls nicht mehr erlaubt - weder politisch noch rechtlich und schon gar nicht moralisch. Die Nato aber hat sich im Kosovo-Konflikt sehenden Auges zum Instrument der UCK machen lassen. Aus der Perspektive der Charta der Vereinten Nationen war es ein Völkerrechtsbruch mit unabsehbaren Folgen für die künftige Entwicklung der internationalen Ordnung. Aus der Sicht des Grundgesetzes war es ein verfassungswidriger Angriffskrieg mit verheerenden Auswirkungen auf die Glaubwürdigkeit von Politik.

      DIETER S. LUTZ, Kritiker des Nato-Einsatzes im Kosovo schon während des Krieges, ist Direktor des Instituts für Friedensforschung an der Universität Hamburg.
      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

      Milosevic, der kleine Bösewicht ist gewiß nicht unschuldig. Für die Kriege in Kroatien und Bosnien trägt er - neben anderen Nationalisten - erhebliche Mitschuld.
      Der Kosovo-Krieg ist von der UCK provoziert worden. Übrigens: Das gleiche verbrecherische UCK-Spielchen läuft nun in Mazedonien.

      Avatar
      schrieb am 28.06.01 18:32:46
      Beitrag Nr. 15 ()
      Wenn ich mich nicht irre, ist da in einer Weltspiegel-Ausgabe in den letzten zwei Wochen eine Gegendarstellung zum WDR-Bericht `Es begann mit einer Lüge` gebracht worden, in der Albaner gezeigt wurden, die über den Zusammenschnitt ihrer Interviews aufgebracht waren, der ihre Aussagen völlig verfälscht hätte. Einige Journalisten des WDR haben sich inzwischen von diesem Bericht distanziert, da er nicht den journalistischen Gepflogenheiten entsprechen würde.
      Ich würde mich auf diesen Bericht jetzt nicht mehr berufen, `Capoon`.

      Was Milosevic betrifft, sagte heute der ARD-Journalist Kleinert in der 15.00 Uhr-Tagesschau, daß in Belgrad gerade das Dürrenmatt-Stück `Der Besuch der Alten Dame` nachgespielt würde. Die gesamte Finanzhilfe der USA hänge an der Auslieferung von Milosevic & Konsorten. Das Verfassungsgericht, das gegen die Auslieferung entschied, bestehe überdies ausnahmslos aus Richtern, die von Milosevic vorgeschlagen worden sind. Ein DOS-Minister habe aber in einem Gespräch mit Kleinert gesagt, `man brauche das Geld der USA um jeden Preis. Notfalls liefere man Milosevic eben ohne juristische Grundlage aus!`
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 18:43:07
      Beitrag Nr. 16 ()
      Eilmeldung


      Kreise: Milosevic auf Weg nach Den Haag
      Jugoslawiens Ex-Präsident Milosevic befindet sich nach Angaben aus politischen Kreisen in Serbien auf dem Weg zum UN-Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag.


      Quelle http://www.n-tv.de/


      bodin
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 18:46:23
      Beitrag Nr. 17 ()
      yesss!! strike !!!
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 18:50:27
      Beitrag Nr. 18 ()
      Soweit es mir bekannt, ist am Freitag die Tagung der Geldgeber Länder.

      Es ist bekannt das Jugoslawien mehrere Milliarden $
      versprochen worden sind, die das Land dringend benötigt.

      Bediengung : die Auslieferung von Milosevic an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag.

      Ein Sieg für die Gerechtigkeit, wenn diese Meldung bestätigt
      wird.

      bodin
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 18:53:13
      Beitrag Nr. 19 ()
      machen wir uns aber nichts vor.

      eigentlich hat die un versagt. sie hat bei vielen kriegsverbrechen weggeschaut.
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 18:54:04
      Beitrag Nr. 20 ()
      Bewegung in Jugoslawien
      Milosevic auf dem Weg nach Den Haag?

      Jugoslawiens Ex-Präsident Milosevic ist an das Haager UN-Kriegsverbrechertribunal ausgeliefert worden. Dies meldete der Belgrader Radiosenders B-92. Kurz zuvor hatte das jugoslawische Verfassungsgericht entschieden, dass der Ex-Diktator zunächst nicht überstellt werden dürfe.
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 19:30:28
      Beitrag Nr. 21 ()
      In einer Hinsicht halte ich es sehr mit den Amerikanern:
      Finger weg von politischen und religiösen Diskussionen !!
      Drastisch ins Auge aber fällt, der Offenbarungseid unserer Informationsmedien, der mit Ted Turners Irakfestspielen seinen Anfang nahm.
      Spannenderweise ist ja dann allen Lichterkettenpazifisten, die sich so sehr um Saddam sorgten, bei Slobo die Teeleuchte ausgegangen.
      Wer, unabhängig auf welcher Seite er stehen möge, bei einem aktuellen Kriegsgeschehen auf Basis derart naiver Nachrichtengläubigkeit argumentiert, wie sie hier unter anderem zu Tage tritt, sollte sich vielleicht doch noch mal überprüfen.
      In diesem Geschäft ist das Faken absolut ideologieübergreifend, sofern es um solche überhaupt noch geht.
      Gerne will ich Capoon mit einer anderen Quelle unter die Arme greifen.

      http://www.vorstadtzentrum.net/cgi-bin/joesb/news/viewnews.c…

      Überzeugen lassen, wird sich gewiß niemand, aber es kann ja auch nicht schaden, zu hören, was der Feind denkt.

      Grüße an alle Immer-Schon-Bescheidwisser
      bartleby
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 22:16:19
      Beitrag Nr. 22 ()
      @capoon und bartleby
      Kaum sind die Kanonen kalt, läuft die revisionistische Propaganda schon auf Hochtouren!

      Führer Slobo war gar nicht so schlimm und die krummnasigen Albaner selber schuld...., oder? :confused:
      Alles nur erfundene Greuelpropaganda der Sieger - das behaupten einige Unbelehrbare
      ja auch von anderen historischen Ereignissen, nicht wahr?

      Mag sein, daß einigen die Teelichter ausgegangen sind, aber dafür hat die PDS in
      einigen Städten der neuen Länder z.T. wöchentlich Protestmärsche durchgeführt und im
      Westen gab`s genügend Anti-NATO-Demos serbischer Nationalisten und Slobo-Sympathisanten.

      @bodin
      Hätte Deutschland damals Hitler ausgeliefert?

      @börsenjörg
      Ja, leider. Siehe UN-Schutzzone Srebrenica.


      Trotzdem behaupte ich jetzt einfach mal folgendes:
      Es gibt keine größere Lüge als die Behauptung, im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein.

      lastLemming
      .
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 11:26:08
      Beitrag Nr. 23 ()
      Capoon, Du läßt völlig außer Acht, daß es um mehr geht, als nur den Kosovo. Milosevic hat mit seiner Rede auf dem Amselfeld überhaupt erst den serbischen Nationalismus angeheizt und mit seiner diktatorischen Kontrolle über die serbischen Sozialisten und von dort über Jugoslawien den Balkankonflikt begonnen. Er hat die Autonomie Kosovos und der Wojwodina aufgehoben und ließ Panzer gegen die Autonomiebewegungen in Slowenien und Kroatien auffahren. Er trägt die Verantwortung für den Beginn des Balkankrieges 1991, für die dann beginnenden Vertreibungen erst von Kroaten, dann von Bosniern. Seine Soldaten und Milizen haben Lager eingerichtet, in denen gefoltert wurde (erste Verurteilungen in Den Haag hat es dafür gegeben), in denen massenweise Frauen vergewaltigt wurden und in denen viele Menschen starben. Er richtete den Krieg gegen die Zivilbevölkerung. Seine Vasallen in Bosnien, die nachweislich von der jugoslawischen Armee unterstützt wurden, haben dann etwa die Masenmorde in Srebrenica und anderen bosnischen Städten angerichtet. Die Morde an Zivilisten in Kosovo begannen ebenfalls bereits 1991. Die Diskussion, ob es einen Hufeisenplan gab oder nicht, ist angesichts der in den ganzen 90er Jahren stattfindenen, durch viele Bilder und Zeugen gut dokumentierten dauernden Unterdrückung, Diskriminierung und Verfolgung von Albanern im Kosovo überflüssig. Schon in den Jahren vorher sind Dörfer von Albanern zerstört und Menschen ermordet oder vertrieben worden. Auch dies ist bezeugt und dokumentiert. Daß das Verfahren gegen Milosevic zu seiner Verurteilung führen wird, halte ich für sicher.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 12:02:42
      Beitrag Nr. 24 ()
      @Gerechte Strafe

      Ich habe vor kurzem einen interessanten Bericht auf SWR2 gehört, in dem ein in Serbien lebender Publizist darauf hinwies, dass eine Auslieferung Milosevics an das Haager Tribunal eine Aufarbeitung im Land vermutlich erschweren würde. Aufgrund der gebrachten Argumente (Verschwörung der Welt gegen Serben vs. Katharsis) erschien dies als richtig.

      Andererseits ist auch die Frage gestattet, in wieweit er im Land wirklich zur Rechenschaft gezogen würde. Vermutlich nicht dafür, dass er den Krieg begonnen, sondern dass er ihn verloren hat.

      Wirklich ironisch finde ich, dass man Milosevic auf Basis einer von ihm selbst erlassenen `Generaldirektive` ausgeliefert hat. Im Radio hatte man sich auf das `Ausser-Kraft-Setzung einer Gerichtsentscheidung, wenn sie den gerechtfertigten Interessen des serbischen Volkes zuwiderläuft` berufen. Ein wahrer Rechtsstaat, auf dessen Selbstreinigungskraft man bauen kann.

      @for4zim

      Wie gewohnt ein guter, prägnanter und aussagefähiger Beitrag, der das, was man während des Krieges aus der aktiven Diskussion noch kannte, wieder ins die Erinnerung zurückruft. Fakten und Standpunkte sind die beste `Medizin` gegen nachträgliche Geschichtsverdrehung.

      Es gab auch `Beweise` dafür, dass die Gaskammern in Wirklichkeit nie existierten und erst nach dem Krieg von den Amis zu Propagandazwecken gebaut wurden...


      mfg loewe
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 12:12:31
      Beitrag Nr. 25 ()
      Ja, Loewenzahn, wie die Aufarbeitung des Nationalismus in Serbien erfolgen soll, da sind sicher noch viele ratlos. Es ist klar, daß die Maßnahmen des Westens, Kriegsverbrecher zu verfolgen, aber auch für Ordnung in Ländern zu sorgen, wo ja (vor allem Bosnien, Kosova, Macedonien) die verschiedenen Volksgruppen sich immer noch gerne an die Gurgel gingen und z.B. UCK-Terroristen aktiv sind, den serbischen Stolz verletzen müssen. Aber da müssen wir jetzt den jahrelangen Lernprozeß in Gang setzen, der klar macht, daß alle Maßnahmen sich nicht gegen Serbien, sondern gegen eine bestimmte Politik richten. Auch in Deutschland hat es ja mehr als 15 Jahre gedauert, bis die Gesellschaft so reif war, daß man die Verfolgung der Nazi-Verbrechen aus eigenem Wollen, und nicht mehr nur mit Blick auf die Alliierten betrieb. Die Menschen in Serbien begreifen aber doch schon mit einem erstaunlichen Pragmatismus, daß Serbien Hilfe braucht und daß diese nur mit einem Eingehen auf westliche Forderungen zu erlangen ist.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 12:45:56
      Beitrag Nr. 26 ()
      Der jeweilige Kriegsverbrecher ist nur in dem Land zu finden, welches in einem Krieg unterliegt.

      Melde sich einer, der genau weiß, was passiert ist. Sind wir nicht alle ein wenig blauäugig und laufen den Berichten hinterher ?

      Ist es nicht auch ein Kriegsverbrechen, die Petrochemie von Serbien mit Uranmunition zu bomardieren ?

      Hört auf von Schuld und Unschuld zu sprechen, es bringt nichts, denn wir erfahren nichts oder nur sehr wenig.


      Gruß WKY
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 12:48:12
      Beitrag Nr. 27 ()
      Die Amerikaner und die Nato werden einfach in jedem Krieg durch die heimischen Kerzenschwinger und Friedensapostel gezwungen schneller aufzuhören als es der Sache dienlich ist.
      Beziehen möchte ich mich hier besonders auf den Golf- und den Kosovokrieg.
      Hätte man den Golfkrieg noch 3 Tage länger geführt und die ganze Saddam-Bagage zur Rechenschaft gezogen und mit der Bevölkerung eine Art Entnazifizierung durchgeführt wie nach dem Krieg in Deutschland, dann würde sich im Irak jetzt langsam eine Lösung abzeichnen.
      Das Gleiche gilt für den Kosovokrieg.

      Die Milosevic-Gewinnler, Ultranationalisten und sonstigen serbischen Spinner werden noch viele Jahre für Unruhe sorgen. Das beste Beispiel ist ein Präsident Kostunica, der einfach nicht begreifen will daß ein Verfassungsgericht mit lauter Milosevicgetreuen ungefähr soviel wert ist wie ein Freispruch für Hitler durch den Volksgerichtshof.

      Es ist ein Verrat an den Soldaten die ihr Leben in diesen Kriegen gelassen haben ohne daß man die Dinge in Ordnung gebracht hat. So wird die KFOR aus dem Kosovo gehen (irgenwann einmal) wie einst die Türken, und die Balkanbevölkerung wird sich weiterhin den Kopf einschlagen.

      Aber wie gesagt, die Kerzenheinis sind schon längst wieder in ihren Löchern verschwunden, haben zu dem Problem momentan nichts beizutragen, sind aber sicher wieder mit Kind und Kegel und bunten Kerzchen auf der Straße wenn man den nächsten Diktator zur Ordnung rufen muß.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 13:07:05
      Beitrag Nr. 28 ()
      q wky: Ja klar, es war auch ein Verbrechen Dresden zu bombadieren oder die Wilhelm Gustloff zu torpedieren. Soll man deswegen Kriegsverbrecher alles durchgehen lassen. Es mag ja lustig sein von den eigenen Soldaten "mit gefesselten Händen zu kämpfen" wie es einmal General Schwarzkopf formuliert hat, aber wird nicht genau darauf von Diktatoren spekuliert ?
      Ich kann einfach nicht begreifen daß man angesichts von mindestens 750.000 vertriebenen Albanern hier noch solch kleinkarierte Maßstäbe anlegen will. Können sich Leute die hier noch meinen gegen den Krieg wettern zu müssen die Zahl nicht vorstellen ? Oder kann man sich nicht vorstellen was es heißt Flüchtling zu sein ? Wo klemmt es da eigentlich ?
      Ethnologische Säuberung, ein anderes Wort für Todesmarsch (von KZ zu KZ), da müßten doch bei jedem Deutschen die Glocken läuten. Oder seid ihr im Geschichtsunterricht alle nur bis Bismarck gekommen (wie dies an vielen Schulen in Nachkriegsdeutschland praktiziert wurde) ?
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 13:10:20
      Beitrag Nr. 29 ()
      Lieber WKY, nein, es ist kein Kriegsverbrechen, die petrochemische Industrie eines Kriegsgegners mit Uranmunition zu beschießen. Wenn Du der NATO Vertreibungen, Folterungen, Massenvergewaltigungen und ähnliches vorwerfen möchtest, können wir ja nochmal über Deine These reden. Ansonsten aber gilt, daß die Kriegsverbrechen von den Beteiligten in Ex-Jugoslawien, und da vor allem von den Serben, und da wiederum an erster Stelle von Milosevic ausgingen.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 13:29:46
      Beitrag Nr. 30 ()
      Hallo zusammen,
      es ist sehr wohl ein Kriegsverbrechen, die Jugos mit Hilfe von Urangeschossen radioaktiv zu verseuchen und damit genetisch zu schädigen. Das ist Völkermord. Mögen die Amis dafür irgendwann mal die Quittung kriegen.
      Zum Thema Uranmunition habe ich hier schon mal geschrieben. Ich verweise auf Dienstvorschriften der englischen Armee, Golfkriegssyndrom usw. Ich will das hier nicht wiederholen.

      Für diejenigen, die meinen, sich in den Arsch der USA einbetonieren zu müssen, die folgenden Überlegungen:

      Mit Geld erkaufen sich die USA (aber auch alle anderen "industrialisierten" (oder sollte man inzwischen "informierten") Länder) neue Absatzmärkte ein.
      Das Prinzip ist sehr simpel, aber häufig ein so lang andauernder Prozess, dass man den Gesamtzusammenhang gerne vergisst, (Das Vergessen der Menschen ist die einzige Chance für die Politik!):

      1. In einem Land wird eine Diktatur aufgebaut bzw. unterstützt oder geduldet. (aktuell in Zentralafrika, mittlerer Osten, Südamerika usw.)
      2. Aufgrund einer Diktatur verschlechtern sich in der Regel die Zustände in einem Land. (aktuell in Zentralafrika, mittlerer Osten, Südamerika usw.)
      3. Sobald die Situation eskaliert, wird (i.d.R.) mit Gewalt (Waffen, Lobby etc.) oder wirtschaftlichem Druck (Öl, Handel, Lobby etc.) Frieden erzwungen. (aktuell in Somalia, Sudan, Balkan, mittlerer Osten, Nordkorea, Kolumbien, Mexiko usw.)
      4. Das "befreite" Volk wird betäubt und zum Konsumenten erzogen. Geld für den Wiederaufbau wird in erster Linie aus Steuergeldern bereits "befreiter" Länder abgezogen. Es fließt wiederum in die Kassen grosser Konzerne (aktuell
      in Osteuropa, Teilen Nordafrikas, Südafrika, Teile der ehemaligen SU)
      5. Es entsteht eine korrupte und mafiöse Staatsstruktur unter dem Deckmantel der "Demokratie". Geld für den Wiederaufbau des Landes fließt zu einem beträchtlichen Anteil in die Taschen einiger weniger "Gewinner". Echte
      Bildung wird nur noch an elitäre Kreise verkauft, die Standardbildung wird zersetzt. (aktuell in Deutschland, Italien, Spanien, England, Frankreich usw.)
      6. Durch eine Globalisierung werden die o.g. Prozesse willkürlich und gezielt produzierbar.
      Aber wahrscheinlich leide ich nur unter Verfolgungswahn
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 13:34:13
      Beitrag Nr. 31 ()
      Korrekt, RickyRicardo, Du leidest unter Verfolgungswahn, speziell, was die letzten 10 Jahre betrifft.

      Es ist inzwischen erwiesen, daß die Urangeschosse keine Gefahr durch radioaktive Belastung der Zivilbevölkerung mit sich bringen. Daher hat die NATO auch keinen "Völkermord" zu verantworten.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 13:35:17
      Beitrag Nr. 32 ()
      Ach ja, der oben zitierte General Schuatskopf leidet an Hodenkrebs, wenn er inzwischen nicht schon tot ist.
      Opfer seiner eigenen scheiss Uranmunition.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 13:35:20
      Beitrag Nr. 33 ()
      Hier sollte man auch einmal hineinsehen:

      Der Sinn des Kosovo-Einsatzes wird oftmals angezweifelt. In diesem Thread findet man einen Ausschnitt des Für-und-Wider, aktualisiert mit Anmerkungen zu Macedonien:
      for4zim: Hat sich der Kosovo-Einsatz gelohnt? Thread: Hat sich der Kosovo-Einsatz gelohnt?
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 13:38:30
      Beitrag Nr. 34 ()
      Panzerbrechende Uran-Geschosse und die Folgen [14.03.2001]

      (...)Ob im Golfkrieg oder bei der Bombardierung Jugoslawiens und des Kosovo - überall bot sich das gleiche Bild: Die Militärs zeigten sich als heftige Befürworter von Geschossen mit abgereichertem Uran. Sie favorisierten die Uran-Projektile wegen ihrer überlegenen Durchschlagskraft. Nach dem Kosovo-Krieg erkrankten dann einige italienische Soldaten an Leukämie. Schnell stellten die Politiker und die Medien eine Verbindung zwischen den Krankheitsfällen und den Uran-Geschossen her. Sie zogen eine Parallele zum Golfkriegs-Syndrom, und binnen kurzem avancierten Uran-Geschosse zum Agent Orange des Kosovo.
      (...) [Warum Uran?]
      Wie das etwas dichtere Wolfram, kann Uran selbst die schwerste Panzerung durchdringen. Aber während die Spitze von Wolfram-Projektilen beim Einschlag stumpf wird, brennen Uran-Geschosse an den Kanten ab. Beim Eindringen in die Panzerung schärfen sie sich selbst. Dabei entwickeln sie eine so große Hitze, dass sie das Innere der Panzer sofort in Brand setzen.
      (...)Nach einer Erklärung des Nato-Generalsekretärs Lord Robertson wurden etwa 31 000 A10-Projektile abgefeuert. Da ein jedes Projektil 300 Gramm Uran enthält, ergibt sich für das Kosovo eine Gesamtmenge von 10 Tonnen.
      Wie hoch ist das gesundheitliche Risiko? "Man muss zwischen der Strahlen- und der Giftwirkung des Urans unterscheiden", erklärt David Brenner von der Columbia University`s School of Public Health. Und der Strahlenexperte fügt hinzu: "Die Strahlenwirkung ist vermutlich die schwächere von beiden."
      Die Strahlenwirkung von Uran
      Wenn Uran und seine Folgeprodukte zerfallen, senden sie Alpha-, Beta- und Gammastrahlen aus, die allesamt sehr unterschiedlich auf den Menschen wirken. Gammastrahlung dringt tief in den Körper ein, aber gibt ihre Energie nur allmählich ab. So ist der Einfluss auf ein bestimmtes Gewebe oder Organ vergleichsweise schwach. Dagegen haben Alpha- und Betastrahlen eine kurze Reichweite und entladen ihre ganze Energie in einem winzigen Bereich. Sie sind daher viel gefährlicher.
      Kurze Reichweiten schränken aber auch die biologische Wirksamkeit der Strahlen ein: "Alphateilchen müssen empfindliche Zellen erreichen, um eine Wirkung zu haben. In Gewebe oder in Wasser können sie gerade einmal einige Hundertstel Millimeter zurücklegen", sagt Brenner. Wenn Alphastrahlung von außen auf den Körper einwirkt und dabei bis zur Hautoberfläche gelangt, dann wird sie die Haut nicht durchdringen. Wichtig ist also nicht die Gesamtmenge der Strahlung, sondern wieviel davon in den Körper gelangt.
      (...)
      Die natürliche Strahlendosis liegt zwischen einem und drei Millisievert pro Jahr. Wenn sich jemand ein Jahr lang in einem Meter Entfernung von einem Kilogramm abgereicherten Urans aufhält, dann erhöht sich seine Strahlendosis um etwa ein Millisievert. Davon bekommen Haut- und Fettgewebe am meisten ab. Teilungsaktive und daher besonders empfindliche Gewebearten, wie das Knochenmark, werden kaum zusätzlich belastet. (...)

      Gefährliche Inhalation
      Wesentlich gefährlicher könnte da die Inhalation der Partikel und Aerosole sein. "Wenn einige Partikel inhaliert werden - zum Beispiel Radon, ein Zerfallsprodukt des Urans - dann können diese Alphastrahler Lungenkrebs erzeugen", sagt Tom Hei, Krebsforscher an der Columbia University. Der Zusammenhang zwischen Radon und hohem Lungenkrebsrisiko wurde zuerst bei Arbeitern in Uran-Bergwerken entdeckt. In dieser Risikogruppe betrug früher die Lungenkrebsrate bis zu 75 Prozent.
      "Ich glaube, dass man in den eigenen vier Wänden einer stärkeren Strahlendosis ausgesetzt sind, als bei jedem nur denkbaren Kontakt mit abgereichertem Uran", sagt Brenner. Er bezweifelt, dass eine zeitweilige Berührung mit radioaktiven Aerosolen schädlich ist. "Wenn man Radon-Gas inhaliert, dann sind die Alphateilchen in der Lungenluft. Aber die Reichweite der Teilchen ist zu klein. Von dort aus können sie keine strahlenempfindliche Zellen treffen."
      Am stärksten würde wohl die Besatzung eines von Uran-Geschossen getroffenen Panzers belastet - falls sie den Beschuss überlebt. Nach einer Studie des AC-Laboratoriums Spiez müssten die einzelnen Personen dann bis zu 50 Milligramm Uran-Aerosol inhalieren. Etwa 25 Prozent der Partikel, die kleiner sind als ein Hundertstel Millimeter, würden sich in den Lungen ablagern. Und davon wären vermutlich 17 Prozent leicht löslich. Der Rest würde vom Lungenschleim aufgenommen und wieder ausgehustet.
      Uran - ein Nierengift
      Ohne Zweifel erhöhen Uran-Aerosole die Strahlenbelastung des Körpers. Doch die Gefahr, die davon ausgeht, hat vielleicht nur wenig mit Radioaktivität zu tun. "Uran ist ein Nierengift" sagt der Toxikologe Bruce Kelman. "Sobald es ins Blut gelangt, greift es Leber und Nieren an. Es zerstört die Nierentubuli, die den Urin aus dem Blut herausfiltern."
      Allerdings lässt sich nur schwer eine toxische Dosis für das Uran angeben, da diese davon abhängt, ob es inhaliert, geschluckt oder in den Körper geschossen wird. Die US Environmental Protection Agency beruft sich auf eine Studie an Kaninchen. Demnach gibt es eine toxische Wirkung ab einer Dosis von 2,8 Milligramm Uran pro Kilogramm Körpergewicht. Diese Dosis ist im Vergleich zu anderen Umweltgiften recht hoch. Kelman glaubt daher, dass abgereichertes Uran die Umwelt nicht stärker verschmutzt als jede andere Art militärischer Munition. Man denke hier nur an Blei oder die toxischen Rückstände von Explosionen.
      Auch wenn die Gesundheitsgefahr vernachlässigbar sein mag - Vorsicht ist angebracht. Denn zwischen Strahlenbelastung und dem Ausbruch von Krebs vergeht meistens viel Zeit: Bis zu 20 Jahre sind möglich. Allerdings bestätigen Ausnahmen die Regel. Leukämie tritt bereits während der ersten fünf Jahre nach der ursächlichen Strahlenbelastung auf.
      Und in der Tat steht Leukämie im Brennpunkt der aktuellen Debatte. Nachdem einige Nato-Soldaten, die im Kosovo eingesetzt waren, an Leukämie erkrankten, untersuchte die WHO, ob sich die Zahl der Leukämie-Fälle in jüngster Zeit erhöht habe. Sie kam zu dem Schluss, das dies nicht der Fall sei. (...)
      Spuren von Plutonium
      Eine spätere Untersuchung zeigte, dass einige der Uran-Geschosse Spuren von Uran 236 und Plutonium enthielten. (...) Wie sich jedoch herausstellte, sind die Spuren von Uran 236 so gering, dass sie die Radioaktivität des abgereicherten Urans nicht erhöhen. Durch das beigemengte Plutonium ergab sich allenfalls eine schwache Zusatzbelastung von zwei Millisievert.
      Seit dem 13. März liegt nun der Abschlussbericht des UN-Umweltprogramms vor. Die Experten stufen das Gesundheitsrisiko, das von den Urangeschossen im Kosovo ausgeht, als "unerheblich" ein. Allerdings fanden sie, wie der Bericht mitteilt, gerade einmal "7,5" Projektile. Sie vermuten, dass sich ein Teil der Geschosse tief in den Boden gebohrt hat, und wollen deshalb eine Verseuchung des Trinkwassers nicht ausschließen. "Es bestehen nach wie vor erhebliche Fragezeichen, besonders, was die Sicherheit des Grundwassers angeht", sagte Pekka Haavisto. Die Experten sprachen sich daher für eine Überwachung der Wasserqualität aus. Zudem empfahlen sie, alle Projektile einzusammeln, kontaminierte Böden abzutragen und die Bevölkerung vor dem sorglosen Umgang mit gefundenen Projektilen zu warnen.
      Thomas Früh

      Quellen

      Scientific American


      Copyright

      wissenschaft-online
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 13:39:11
      Beitrag Nr. 35 ()
      "Deutsche Kfor-Soldaten

      über Uranmunition informiert"

      Verantwortlich gegenüber ihren Soldaten hat die Bundeswehr nach Ansicht der Untersuchungskommission dagegen beim Umgang mit Munition aus abgereichertem Uran gehandelt. Mit diesen Spezialgeschossen - sie verfügen aufgrund der großen Härte und Dichte des Urankerns über eine besonders hohe Durchschlagskraft - hatten amerikanische Kampfflugzeuge während des Kosovo-Krieges vor allem jugoslawische Panzer beschossen. Die Kommission gelangte zu dem Schluß, daß hier keine Gefahr für die deutschen Soldaten bestand. Eine Untersuchung des Urins von 122 Soldaten, die im Kosovo teilweise mit Uranmunition in Kontakt gekommen waren, lieferte keine Hinweise auf eine Inkorporation von abgereichertem Uran. Bei Messungen an 15 verdächtigen Stellen unter der Verantwortung der Bundeswehr wurde zunächst an zwei Flächen und drei Panzerwracks eine leicht über der natürlichen Strahlung liegende Radioaktivität festgestellt; bei weiteren Messungen nach ein paar Monaten waren die Werte aber wieder normal.

      In dem Bericht wird besonders hervorgehoben, daß die Bundeswehrführung das deutsche Kfor-Kontingent vor und während des Einrückens ins Kosovo über mögliche Gefährdungen durch Uranmunition informiert habe. Auch wenn dies in der Hektik des Einsatzes womöglich nicht jeder Soldat zur Kenntnis genommen habe, hätten doch immer die Grundregeln der Bundeswehr gegolten: keine herumliegenden Munitionsteile berühren, Wracks nicht besteigen und die befestigten Wege nicht verlassen. "Wer sich an diese allgemeinen Regeln hielt, war geschützt vor Kontaminierung", heißt es in dem Bericht.

      Auch eine Gefährdung für die Zivilbevölkerung im Kosovo könne weitgehend ausgeschlossen werden. Nach der Räumung durch die Amerikaner fänden sich Überreste von Uranmunition nur noch in abgelegenen Gegenden, weshalb die Bewohner kaum mit dem Material in Kontakt gelangen könnten. Trinkwasser werde von Uranmunition nach bisherigem Wissen nicht belastet; die Kontamination des Grundwassers durch Blei sei im Kosovo das wahre Problem, heißt es unter Berufung auf die UN-Verwaltung.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.06.2001, Nr. 138 / Seite 9
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 13:40:48
      !
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      Avatar
      schrieb am 29.06.01 13:41:03
      Beitrag Nr. 37 ()
      q RickyRicardo: In welcher Kaderschmiede bist Du denn verbogen worden ?
      Bei solchen Thesen weiß ich nie ob ich den jeweiligen Menschen wegen seiner Borniertheit verachten oder wegen dessen Einfalt bedauern sollte.
      Es lebe die Diktatur !
      Es lebe Saddam Hussein !
      Es lebe die Weltrevolution aller galaktischen Idioten !
      Sieg Heil !

      PS: Falls Dein Beitrag eine Satire war entschuldige ich mich hiermit ?!
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 13:44:38
      Beitrag Nr. 38 ()
      RickyRicardo bringt es brutal auf den Punkt.

      Als ich die Dokumentation "Die Wahrheit über den Golfkrieg" gesehen habe, zerbrach für mich der letzte Rest dieser Welt.

      Meine kühnsten Vorstellungen wurden übertroffen. Insbesondere Du "for4zim" würdest schockiert sein über die Skrupellosigkeit von den mächtigen sog. Moralisten und Vertretern des Guten.

      Nein, alles hat einen Zweck. Ich hoffe nicht, dass es wahr wird: Ein Krieg der Amerikaner ( von uns mitfinanziert und geduldet) und Israelis gegen die Araber. Es paßt leider wieder vieles zusammen: Steigende Blutplasmapreise durch die USA, steigende Rohölpreise durch die USA und jetzt die Vorbereitungen für uns: Die bösen Araber ....

      Strategie, Machtspielchen und Skrupellosigkeit, egal wo man hinschaut. Leider

      Gruß WKY
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 13:48:03
      Beitrag Nr. 39 ()
      Es steht ja jedem frei, Politiker der NATO wegen Kriegsverbrechen anzuklagen. Warum geschieht es nicht, nur durch Publikationen einiger extremer Linker und Rechter? Weil sich der Vorwurf nicht erhärten läßt. Man muß schon sehr verbohrt sein, um demokratischen Staaten den Willen zu Verbrechen wie Völkermord zu unterstellen. Wie schon gesagt, die radioaktive Wirkung der Uranmunition war nach den inzwischen abgeschlossenen Untersuchungen vernachlässigbar, Belastungen für das Grundwasser sind unter Umständen lokal möglich, aber gering einzuschätzen in Hinblick auf die anderen Umweltprobleme in den betroffenen Gebieten.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 13:52:52
      Beitrag Nr. 40 ()
      Ich würde den amerikanischen Politikern nicht besondere Rücksicht auf Moral unterstellen. Trotzdem geht es hier um schwerste Menschenrechtsverletzungen durch Serbien in der Verantwortung von Milosevic. Hier die ganze Zeit die völlig überzogenen Anschuldigungen gegen USA oder NATO vorzubringen, ist nichts weiter als eine Verharmlosung der serbischen Kriegsverbrechen. Denn wenn über "Kriegsverbrechen der NATO" geschrieben wird in einem Thread über die Auslieferung von Milosevic, dann ist damit eine Gleichsetzung Serbiens und der NATO gemeint. Angesichts der Verfassungswirklichkeit in fast allen NATO-Staaten (außer der Türkei) ist das absurd.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 13:57:55
      Beitrag Nr. 41 ()
      Milosevic ist angeklagt, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen begangen zu haben. Die Anklage wurde vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag erhoben. Die Bundesrepublik Jugoslawien ist nach internationalem Rechtsverständnis verpflichtet, Milosevic nach Den Haag zu überstellen.

      Die von Milosevic eingesetzten Richter am Obersten Gerichtshof für Jugoslawien wollten jedoch das Auslieferungsverfahren verzögern. Djindjic hat daraufhin einen Verfassungsartikel Serbiens angewendet, das erlaubt, sich über die Bundesverfassung hinweg zu setzen, wenn dies notwendig ist, um besonderen Schaden abzuwenden. Der Schaden wäre in diesem Fall, daß die internationale Gemeinschaft glaubt, daß Serbien weiterhin nicht an der Aufklärung von Menschenrechtsverletzungen und der Erhaltung des Friedens auf dem Balkan interessiert ist. Eine solche Ansicht der Staaten hätte dazu geführt, daß keine großzügigen Aufbauhilfen und kein Schuldenerlaß gewährt worden wäre.

      Insofern ist das gewählte Verfahren in allen Schritten legal.

      Die andere Frage ist, ist es moralisch?

      1. Milosevic ist ohne Zweifel verantwortlich dafür, daß gegen die Autonomiebestrebungen in den Teilrepubliken gewaltsam vorgegangen wurde. Dabei kam es zu Vertreibungen, massenhaften Vergewaltigungen, zur Ermordung von Zivilisten. Es hatte 100.000de Tote gegeben. Serbien wurde durch die von Milosevic angezettelten Kriege ruiniert und ist jetzt auf ausländische Hilfe angewiesen.

      2. Der Westen ist zum Schluß kriegerisch gegen Serbien vorgegangen. Diese Kriege (wegen Bosnien und wegen Kosovo) waren notwendig, da Serbien seit 1991 notorisch Völkerrecht verletzte, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit beging.

      3. Milosevic wurde nicht in den Westen "verkauft", weil das Verfahren unabhängig vom westlichen Druck so hätte ablaufen müssen, wie es ablief. Die Auslieferung von Milosevic ist keien Willkür, sondern nach internationalem Recht zwingend notwendig. Die fortdauernde Weigerung zur Auslieferung hätte dem Westen das Recht gegeben, Hilfen an Serbien zu verzögern. Daher sind die Beschlüsse der Geberkonferenz kein "Kaufen" des Angeklagten, sondern das Aussetzen einer andernfalls nötigen Strafe.

      4. Verfahren ist auch nicht willkürlich, da auch Kroatien und Bosnien angeklagte Kriegsverbrecher ausgeliefert haben.

      Es wird hier wieder der Eindruck erweckt, nicht Serbien, sondern die NATO sei anzuklagen. Angesichts der Vertreibungen, Morde, Vergewaltigungen und der Folterungen im ehemaligen Jugoslawien durch Serben, in zweiter Linie auch andere Völker Jugoslawiens, ist diese Behauptung nicht nur falsch, sie ist sogar zu verurteilen. Denn damit macht man sich zum Komplizen der Leute, die massenhaft Menschenrechtsverletzungen zu verantworten haben. Ich bin schockiert darüber, daß sich hier Menschen finden, die die Frechheit haben, die Verbrechen der Sozialistischen Partei Serbiens und des Ablegers in Bosnien zu relativieren oder gar zu leugnen. Das ist widerwärtig und nicht zu entschuldigen.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 13:58:35
      Beitrag Nr. 42 ()
      Im Gutachten steht das, was derjenige will, der den Auftrag vergibt.Hast Du nicht die Bilder von Irakischen Kindern gesehen ?

      Schönes Wochenende WKY
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 14:02:20
      Beitrag Nr. 43 ()
      @ farniente
      Du versuchst mich zu provozieren. Da Dir die Argumente ausgehen, versuchst Du es jetzt mit dem "Lustig Lustig Ironie" Argumentationsbaukasten.
      Es geht nicht darum, mich zu verachten oder zu bedauern. Es geht um die Sache.
      Meine Zusammenstellung einiger Presseberichte zum Thema `abgereichertes Uran` als Thesen zu bezeichnen, ist für mich nicht ganz nachvollziehbar, ebensowenig wie
      >Es lebe die Diktatur !
      >Es lebe Saddam Hussein !
      >Es lebe die Weltrevolution aller galaktischen Idioten !
      >Sieg Heil !
      Wie ich weiter oben ausgeführt habe, hege ich den Verdacht, dass gewisse Diktatoren von den Amis erst hochgebracht werden, um dann endlich einen Kriegsgrund zu haben. Saddam Hussein beispielsweise war während des Iranisch-Irakischen Krieges noch der Gute und wurde militärisch von den Amis unterstützt. Schaut euch mal die Presseberichterstattungen von Damals am...
      Aber das habt Ihr Linken irgendwie schon wieder verdrängt.

      In diesem Zusammenhang ist auch die Finanzierung der `kommunistischen Revolution` in Russland durch `Kapitalisten` in den USA interessant. Stichwort Dialektik.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 14:03:41
      Beitrag Nr. 44 ()
      Mit Bildern lügt man so gut wie mit Gutachten oder Statistiken. Das Schicksal der irakischen Kidner hat Saddam Hussein zu verantworten. Es ist seine Politik, die für die Not im Irak sorgt. Niemand hat den Irak dazu aufgefordert, Kuwait anzugreifen. In dem Moment, wo der Irak von seiner Aufrüstungspolitik absehen, seine Nachbarn nicht mehr bedrohen und internationales Recht anerkennen würde, könnte die irakische Bevölkerung jede erdenkliche Hilfe erhalten.

      Was aber der Irak in einem Thread über Milosevic zu suchen hat, sehe ich nicht ein.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 14:06:09
      Beitrag Nr. 45 ()
      Jugoslawiens Ex-Präsident Slobodan Milosevic ist im Mai 1999 zusammen mit vier weiteren führenden Politikern Serbiens angeklagt worden. Die fünf Beschuldigten werden für den Mord an hunderten Kosovo-Albanern und die Vertreibung und Verfolgung von Hunderttausenden verantwortlich gemacht.

      Den Angeklagten wird zur Last gelegt, „eine Kampagne von Terror und Gewalt gegen die im Kosovo lebenden Albaner“ in Gang gesetzt zu haben. „Dörfer, Städte und ganze Regionen im Kosovo wurden für Albaner unbewohnbar gemacht“, heißt es in der 42 Seiten umfassenden Anklageschrift.

      Erst am Donnerstag gab das Kreisgericht von Belgrad bekannt, mindestens 36 Leichen von Kosovo-Albanern seien aus einem Massengrab nahe Belgrad geborgen worden. Darunter seien neun Kinder, die zum Zeitpunkt ihres Todes jünger als sieben Jahre waren. An manchen Leichen seien Hinweise auf Schussverletzungen festgestellt worden.

      29.06.01, 9:05 Uhr
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 14:08:01
      Beitrag Nr. 46 ()
      Der Aufstieg des Slobodan Milosevic begann, nachdem der legendäre jugoslawische Staatschef Josip Broz Tito gestorben war. In dem Machtvakuum nach dem Tod des kommunistischen Übervaters schaffte es der 1941 geborene Ex-Banker, sich behende nach oben zu manövrieren. Anfang der 90er-Jahre verfolgte Milosevic, der zunächst serbischer Präsident und dann Präsident Jugoslawiens war, offen das Ziel eines Groß-Serbien.

      So spielte Milosevic in den Kriegen in den nach Unabhängigkeit strebenden Republiken Bosnien und Kroatien die nationale Karte; doch die schmutzige Arbeit überließ er Leuten wie dem bosnischen Serbenführer Radovan Karadzic und dem bosnisch-serbischen General Ratko Mladic. Milosevic ließ die beiden fallen, als eine enge Verbindung zu ihnen unvorteilhaft wurde. Auch seine Unterstützung für die bosnischen Serben stellte Milosevic ein, als sie ihm zu kostspielig erschien.

      Innerhalb des serbischen Territoriums ging Milosevic allerdings trotz seines Verzichts auf ein Groß-Serbien erbarmungslos gegen Minderheiten vor: 1989 entzog Milosevic dem hauptsächlich von Albanern bewohnten Kosovo die Autonomie. Seinen rücksichtslosen Druck auf die Bewohner erwiderte die Nato 1999 mit wochenlangen Bombenangriffen auf Serbien. Milosevic musste der Stationierung der KFOR-Friedenstruppen der Vereinten Nationen im Kosovo zustimmen.

      Vom ersten Aufmucken der Opposition bis zum Ende

      In Serbien selbst sah sich Milosevic ab 1996 zunehmenden Protesten ausgesetzt. Das Oppositionsbündnis “Zajedno” machte jedoch vergeblich gegen ihn Front. Monatelang gab es Großdemonstrationen, aber nichts passierte. Die Protestwelle ebbte ab, und Milosevic blieb an der Macht.

      2000 kam aber dann das Ende: Vojislav Kostunica wurde zum neuen jugoslawischen Präsidenten gewählt. Doch Milosevic versuchte mit Zähnen und Klauen, die Machtübernahme zu verhindern. Daraufhin zogen Tausende auf die Straßen von Belgrad. Sie stürmten das Parlament, Milosevic verlor die Macht.

      Danach konnte der international gesuchte Milosevic noch lange unbehelligt leben. Im Frühling war damit aber Schluss: Serbische Sicherheitskräfte stürmten die Villa des Ex-Diktators. Der wehrte sich heftig, drohte sogar mit Selbstmord. Nach einer stundenlangen Kraftprobe gab der jetzt 59-Jährige schließlich auf und wurde ins Gefängnis von Belgrad gebracht.

      28.06.01, 11:35 Uhr
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 14:18:19
      Beitrag Nr. 47 ()
      Ich klinke mich aus diesem Thread jetzt aus da ich das Ablaufschema dieser Art von Diskussionen nur zu gut kenne:
      1. Rede nicht über das Thema
      2. Versuche nicht die Kriegsverbrechen von Milosevic zu rechtfertigen.
      3. Man stelle die Amerikaner und die Nato in eine böse Ecke
      4. Punkt 2. erledigt sich dann von selbst.
      5. Rede nicht über Ursache und Grundsätzlichkeit sondern verlier Dich in Belanglosem und Statistik
      6. Schüre uralte Ängste von denen die Mehrheit nichts versteht (Uran- huiiiiii)
      7. Zeige dich empört über die bösen Weltenlenker.

      Gute alte Propagandaschule. Solls sichs durchlesen wer will.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 14:36:28
      Beitrag Nr. 48 ()
      @for4zim

      Zitat:
      Erst am Donnerstag gab das Kreisgericht von Belgrad bekannt, mindestens 36 Leichen von Kosovo-Albanern seien aus einem Massengrab nahe Belgrad geborgen worden. Darunter seien neun Kinder, die zum Zeitpunkt ihres Todes jünger als sieben Jahre waren. An manchen Leichen seien Hinweise auf Schussverletzungen festgestellt worden.

      Vermutlich handelt es sich um serbische Pfadfinder und irakische Austausschüler, die von den amerikanischen Kriegsverbrechern mit Uranmunition erschossen wurden...

      Verzeiht mir diese Polemik, aber ich finde es schwer nachvollziehbar, welcher Schwachsinn in diesem Thread verbreitet wird. Insbesondere die von Ricky Ricardo zusammengeklebten Fragmente ohne Quellenangabe sind - bei Vergleich mit for4zim`s Bericht aus dem `Scientific American auf dem ersten Blick sichtbar - mit so vielen Fehlern und Ungenauigkeiten gespickt (`Kampfbomben vom Typ A10`), dass man sich eine ernstgemeinte Analyse vermutlich ersparen kann.

      mfg loewe
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 14:41:54
      Beitrag Nr. 49 ()
      Hier - nicht polemisch - ein meiner Ansicht nach treffender Kommentar zu dem WDR-Bericht, der im Moment in vielen Medien nachgeplappert, aber nicht überdacht wird.

      Quelle: Freitag.de

      Norbert Mappes-Niediek
      Es begann mit keiner Lüge

      KOSOVO-KRIEG - Die NATO hat nicht wegen Racak interveniert

      Nicht über die Rechtfertigung oder die politischen Folgen der NATO-Intervention im Kosovo debattiert die deutsche Öffentlichkeit in diesen Tagen so hingebungsvoll. Sie widmet sich lieber der weitaus leichteren Frage, ob Rudolf Scharping während des Krieges immer die Wahrheit gesagt hat. Hat er nicht, wie die berühmte WDR-Sendung zeigt. Ernsthaft gelogen hat Scharping, als er vorgab, die organisierte "ethnische Säuberung" des Kosovo von Albanern habe schon vor Beginn des Bombardements eingesetzt. Die Lüge sollte die Intervention mit einer weiteren, noch stärkeren Begründung versehen. Sonst hat Scharping offenbar vor allem übertrieben. Er hätte es wohl gern noch schlimmer, noch dämonischer gehabt, wäre gern wie Churchill von der Last der moralischen Verantwortung gedrückt in einen unvermeidlichen Krieg gezogen: Es muss sein, in the name of mankind!

      Das mag alles so sein. Man darf aber bezweifeln, dass die Deutschen ihrem Verteidigungsminister seine Pose geglaubt haben. Eine Regierung, die Albaner ins serbisch besetzte Kosovo abschiebt, kann gar nicht so plötzlich an moralischer Panik erkranken. Dass einen Minister beim Morgengebet das Gewissen ruft oder dass einem versammelten NATO-Rat angesichts des Elends in der Welt plötzlich die Tränen in die Augen schießen, lässt sich kein einigermaßen informierter Mensch vormachen. Es ist die Version für Bild, Bunte oder irgendein RTL-Magazin - für Leser und Zuschauer also, die sicher auch dann nicht gegen das NATO-Bombardement aufgetreten wären, wenn niemand ihre Tränendrüsen bearbeitet hätte.

      Nein, die informierte deutsche Öffentlichkeit brauchte keine Übertreibungen; sie hat diesen Krieg mehrheitlich aus seriöseren Gründen unterstützt. Sie war schon seit Bosnien davon überzeugt, dass es mit dem damaligen serbischen Regime keinen Frieden auf dem Balkan geben könne und dass man ihm sichtbar, auch militärisch, Einhalt gebieten müsse. Hatten Luftschläge nicht auch Saddam Hussein zum Einlenken gezwungen? Man mag bezweifeln, dass es stichhaltige Gründe waren, aber so dumm sind die Westeuropäer nicht, dass sie einem Minister mit roten Ohren in jeden beliebigen Krieg folgen würden. Scharping mag mit seinen aufgeregten Pressekonferenzen auf den unpolitischen Teil seiner Wählerklientel geschielt haben, vielleicht hat er auch eine juristisch haltbare Begründung gesucht, dass das Bombardement zur Abwehr eines unmittelbar bevorstehenden Menschheitsverbrechens unvermeidlich war, oder er hat - was das Beunruhigendste wäre - an seine Pose selber geglaubt.

      In Wirklichkeit hat die NATO weder wegen Racak noch wegen des Hufeisenplans interveniert. Das ist keine Enthüllung - man kann es alles in den Zeitungen der Monate Januar, Februar und März 1999 minutiös nachlesen. "Dieser Film zeigt, warum Bomben auf Belgrad fielen", sagen seine Autoren. Das ist gewaltig übertrieben. Er zeigt nicht einmal, warum die Europäer es geschehen ließen.

      Der Film präsentiert uns vielmehr eine andere, nicht weniger unglaubwürdige Pose. Leute, die ihr Weltbild bisher gewiss nicht aus Bild, der Bunten oder RTL-Magazin bezogen haben, tun auf einmal sehr verwundert: Hat man uns belogen? War vielleicht alles ganz anders? Waren vielleicht gar nicht die Serben, sondern die Albaner die Bösen? Kinderfragen sind das, aus dem Mund von Erwachsenen klingen sie obszön. Waren die Amis gar nicht auf dem Mond - alles nur Kulisse? Sind die mehr als 100.000 Albaner, die aus Prishtina vertrieben wurden, vorher auf dem Bahnhof oder doch im Stadion festgehalten worden? Kann nicht doch ein Pole unter den Soldaten gewesen sein, die den Sender Gleiwitz überfallen haben? Es sind alles falsche Fragen, alle Antworten führen in die Irre.

      Es geht dabei nicht um den Sinn des Kosovo-Krieges. Das NATO-Bombardement war ein gefährliches Abenteuer; es ist vergleichsweise glücklich ausgegangen. Belgrad hat völlig anders reagiert als erwartet, und die NATO war schnell mit ihrem Latein am Ende. Aus Verlegenheit beschoss sie immer mehr zivile Ziele und setzte sich zunehmend ins Unrecht. Als knapp 900.000 Albaner vertrieben waren, konnte man nicht einfach aufhören mit dem Bombardieren. Warum Belgrad schließlich doch einlenkte, ist eine noch ungeklärte Frage. Mit dem glücklich eroberten Kosovo wusste die westliche Staatengemeinschaft dann nicht umzugehen, nun wurden Serben vertrieben oder ermordet - alles andere als ein strahlende Bilanz des Krieges. Welche Alternativen gab es? Hätte man den zu erwartenden großen Kleinkrieg mit Hunderttausenden Vertriebenen wie im Sommer 1998 tolerieren sollen? Hätte man besser Jugoslawien aus seiner fatalen Paria-Rolle befreit und auf langsame Besserung gehofft? Das sind ziemlich schwierige Fragen. Aber dafür lohnen die Antworten.

      Es begann mit einer Lüge, heißt der Film. Begann denn alles mit einer Pressekonferenz von Rudolf Scharping? Oder waren schon die Familien, die im Herbst 1998 in den Wäldern lebten und starben, eigentlich zum Picknick unterwegs - und die Albaner, die sich von serbischen Polizisten grundlos malträtieren lassen mussten, gedungene Schauspieler? Es begann - je nach Blickwinkel - vielleicht mit der Rede von Slobodan Milos?evic´ auf dem Amselfeld am 28. Juni 1989, mit den ersten Anschlägen der UÇK 1996, aber sicher nicht mit irgendeiner Lüge. Was dann nach dem 24. März 1999 im Kosovo stattfand, ist ebenfalls nicht erfunden, und es ist auch keine - wie es hilfsweise zu hören ist - zwingende Folge der NATO-Intervention. Es war eine organisierte Vertreibung - ob hufeisen-, kreis- oder quadratförmig, ist vergleichsweise uninteressant. Man kann dieses planvolle Verbrechen nicht als spontane Wutreaktion auf das NATO-Bombardement verharmlosen; es war eine konzertierte Aktion von Armee, Polizei und Freischärlern, die nach festem Muster ablief. Die Frage nach der Schuld im Kosovo-Krieg und nach der Rechtfertigung des NATO-Bombardements wird weder von finnischen Pathologen beantwortet, die Opfer von Racak obduzieren, noch von deutschen Journalisten, die zwei Jahre später an den Ort des Geschehens reisen und den Kriminalkommissar spielen.

      Es begann nicht mit einer Lüge, kann aber mit einer zu Ende gehen. Dann nämlich, wenn sich die Kritiker des Krieges, statt mit guten Gründen zu argumentieren, der Einfachheit halber lieber an die simple Propaganda halten als an die komplizierte Wirklichkeit.

      mfg loewe
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 15:11:12
      Beitrag Nr. 50 ()
      @ farniente
      >Ablaufschema dieser Art von Diskussionen nur zu gut kenne:
      >1. Rede nicht über das Thema
      Fakt ist, die USA klagen Milosevicz wegen sogenannter `Verbrechen gegen die Menschlichkeit` an. Darf man da nicht mal auf die größeren Zusammenhänge hinweisen? Zusätzlich fällt mir da die Brutkastenbabygeschichte im Irak ein. (Da gab es sogar einen Zeuginnenauftritt vor dem US-Parlament; (das ist ja noch viel besser als eine Quellenangabe im Scientific American...), der maßgeblich zur Entscheidungsfindung, was den Kriegseintritt anging, beigetragen hat). Das war auch ein Anklagepunkt, den die USA den Irakern vorgeworfen haben. Es ist doch mal ganz interessant, zu sehen, welche Qualität die Anklagen der Amis in der Vergangenheit hatten. Ich möchte wetten, dass beim Schauprozess gegen Milosevicz auch wieder irgendwelche Zeugen auftreten.
      >2. Versuche nicht die Kriegsverbrechen von Milosevic zu rechtfertigen.
      Dazu kann ich nichts sagen. Auf welche Quellen sollte ich mich verlassen? Albanerpropagenda? Sharpings Sichelplangefasel?
      >3. Man stelle die Amerikaner und die Nato in eine böse Ecke
      Da gehört dieses Pack auch hin
      >4. Punkt 2. erledigt sich dann von selbst.
      >5. Rede nicht über Ursache und Grundsätzlichkeit sondern verlier Dich in Belanglosem und Statistik
      Gerade ich versuche Zusammenhänge aufzuzeigen, während die Linken hier die neue `Sau` Milosevicz durchs Dorf jagen und eben den Blick nur auf den bösen Milosevicz begrenzen wollen. Vorher war es Saddam, General Nouriega (erinnert Ihr Euch? Das war mal der neue Hitler?)
      Das ist Typisch für die Linken. Immer schön auf bestimmte Personen abgestimmte Hetzkampagnen veranstalten. Und wehe, jemand nimmt mal die Scheuklappen ab. Dann ist er selbst ein Verbrecher.
      >6. Schüre uralte Ängste von denen die Mehrheit nichts versteht (Uran- huiiiiii)
      Wenn Du uranverseucht und krank wärst, würdest Du glaube ich nicht mehr lachen.
      >7. Zeige dich empört über die bösen Weltenlenker.
      Wenn sich die Amis empört zeigen (gegen die "Verbrecher gegen die Menschlichkeit", kann ich das ja wohl auch.
      >Gute alte Propagandaschule. Solls sichs durchlesen wer will.
      Bei der Postingfrequenz, die die Linken hier an den Tag legen, (ich komme mit Schreiben kaum noch nach) würde ich eher dort Professionalität unterstellen.
      Wo haben die so schnell den Scientific-American-Artikel ausgegraben. (Und wie wissenschaftlich..., dabei habe ich auf der Gesamtschule doch gelernt, dass man gerade Autoritäten nicht trauen soll)
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 15:44:25
      Beitrag Nr. 51 ()
      von Löwenzahn
      >Insbesondere die von Ricky Ricardo zusammengeklebten >Fragmente ohne Quellenangabe sind - bei Vergleich mit >for4zim`s Bericht aus dem `Scientific American auf dem >ersten Blick sichtbar - mit so vielen Fehlern und >Ungenauigkeiten gespickt (`Kampfbomben vom Typ A10`), dass >man sich eine ernstgemeinte Analyse vermutlich ersparen <kann.
      Löwenzahn sucht sich hier einen kleinen Fehler raus (Kampfbomber statt Kampfbomben), um meine gesamte Argumentation zu diskreditieren. Lustig ist wie er gleichzeitig seinen linken Kadergenossen lobt. Der zitiert ja vorbildlich aus Scientific American und ist allein deshalb schon vertrauenswürdig. Man beachte dabei die elitäre Gesinnung. (Wir Linken sind ja die Gebildeten, während diejenigen, die eine andere Meinung äußern nur `Fragmente zusammenkleben`)
      Dabei übersieht er, dass diese Fragmente ja nur eine Art Anregung sein sollten, im Sinne von verschiedenen Aspekten zum Thema. Jeder kann sich über eine Suchmaschine selbst Sachen zum Thema heraussuchen.
      Auch das ist wieder Typisch für die linke Kampfdialektik. Sie suchen sich, wenn sie merken, dass Ihre Argumentation im Gesamtzusammenhang nicht mehr zieht, irgendwelche Einzelheiten und Belanglosigkeiten heraus, um dann wenigstens auf diesem neu aufgemachten Schauplatz Recht zu haben.
      Was mich hier aber wundert ist, dass Sie aufeinmal Hymnen auf die Militaristen von Bundeswehr und Nato singen. Nach dem Motto: Die Soldaten sind ja informiert worden und alles ist ok. Vertraut nur der Bundeswehr. Schließlich habe ich ja mit Quellenangaben zitiert.... bla bla bla
      Dabei übersehen sie, dass die Bundeswehr erst kürzlich zugeben musste, mindestens 90% aller Radartechniker bis 1980 wissentlich verheizt zu haben.(Angeblich Magnetronröntgenstreustrahlung; ich persönlich vermute aber vor allem hochfrequente elektromagnetische Wechselfelder. Aber wenn das rauskommt, könnte das Handygeschäft leiden).
      Ich sage: Verlasse Dich auf die Militaristenärsche, und Du bist verlassen.
      Für diejenigen, die gerne Quellenangaben haben, folgendes Fragment: (Man beachte: 7 Polizisten mit Schutzanzügen und Handschuhen plus einer Anklage wegen Verstoss gegen das Atomgesetz. Und hier wollen uns einige Linke erzählen, Urangeschosse seien unbedenklich. Es ist so offensichtlich!)

      (Siegwart-Horst Günther, Uran-Geschosse: Schwergeschädigte Soldaten, mißgebildete Neugeborene, sterbende Kinder, Freiburg 1996)
      Prof. Dr. Siegwart-Horst Günther, dem Präsidenten des Gelben Kreuzes International, gebührt das Verdienst, diesen Zusammenhängen als erster auf die Spur gekommen zu sein. Er hatte Hilfslieferungen für die hungernde und kranke Bevölkerung des Irak organisiert und selbst durchgeführt. Als Spezialist für Infektionskrankheiten und Epidemologie fand er im Mai 1991 auf einem irakischen Schlachtfeld Munition. Die Geschosse waren zigarrenförmig und außergewöhnlich schwer. "Ich sah Kinder mit diesen Geschossen spielen. Eins von ihnen ist kurze Zeit später an Leukämie gestorben. Ich begann mißtrauisch zu werden. Ende 91 diagnostizierte ich im Irak unbekannte Krankheiten. Ein Freund in Deutschland hatte eines dieser Geschosse in seinem Schrank als Erinnerung an den Golfkrieg aufbewahrt. Ich rief ihn an und sagte ihm, daß mir dieses Geschoß seltsam vorkomme und ich es untersuchen lassen wolle. Ich wurde von einer Institution zur anderen geschickt: Die erste fragte mich: `Wo haben Sie dieses Geschoß her? Es ist sehr giftig und radioaktiv.` Die zweite sagte mir dasselbe. Schließlich landete ich an der Strahlenklinik der Freien Universität Berlin (Prof. Dr. R. Felix). Es war Freitag, 17. Juli 1992: Die Deponierung des Geschosses in der Strahlenklinik wurde abgewiesen, ich wurde aufgefordert am Montag, den 20. Juli 10 Uhr wiederzukommen. Bei meinem Erscheinen am Montag erwarteten mich sieben Polizisten mit Schutzanzügen und - handschuhen mit einem besonderen Fahrzeug und Spezialbehältern. Sie sagten mir: `Das Geschoß ist radioaktiv. Wir müssen es einziehen.` Ich erhielt nach einigem Drängen eine Bescheinigung, die bestätigt, daß das Geschoß radioaktiv ist." (Protokoll - Teil B - , Der Polizeipräsident in Berlin 20.7.92; Interview in "Solidarité Internationale" 4/1997 S. 10) Statt einer Anerkennung seines Verdienstes, die Beweisstücke für die Gefährlichkeit der DU-Munition erstmals in Deutschland präsentiert zu haben, wurde der Wissenschaftler von einem Berliner Amtsgericht am 15. Januar 1993 zur Zahlung einer Strafe von 3000 Mark, zuzüglich der Verfahrenskosten wegen Verstoß gegen das "Atomgesetz" verurteilt. Auch machte man ihm Schwierigkeiten bei der Auszahlung seiner Rentenbezüge und der Aufnahme in die Renten-Krankenversicherung. Seine Post wurde wiederholt abgefangen, sein Telefon abgehört. Am 22. Juni 1995 wurde er verhaftet und unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangengehalten; Erst nach seinem fast vierwöchigen Hungerstreik und Stellung einer Kaution wurde er auf freien Fuß gesetzt.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 15:52:29
      Beitrag Nr. 52 ()
      Für die Pro-US-Eiferer eine Buchbesprechung (mit Quellenangabe):

      Tschernobyl am Tigris oder Das Golfkriegssyndrom
      Das Leiden amerikanischer Soldaten nach ihrem Kampf in Kuwait
      Von Peter Jacobs

      Zuerst waren es nur Gelenk- und Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen und Diarrhöe. Dann kamen Haar- und Zahnausfall, Drüsenschwellungen, Sehstörungen und Gedächtnisschwund hinzu. Und Mißbildungen bei nachmals gezeugten irakischen Kindern. Da ähnliches bei mehreren tausend Heimkehrern aus dem zweiten Golfkrieg auftrat, faßten die amerikanischen Ärzte das Krankheitsbild 1994 mit einem Begriff zusammen: Golfkriegssyndrom.

      Sie hätten schon früher davon genauere Kunde haben können. Der deutsche Arzt Siegwart-Horst Günther brachte als erster Reste jener Munition aus dem Irak mit, die man bei den US-Streitkräften Depleted Uranium (DU) nennt, erschöpftes Uran. Und den Verdacht, daß die Gefahren von DU für die menschliche Gesundheit noch lange nicht erschöpft seien.

      Der Leiter der Hilfsorganisation Gelbes Kreuz International gilt als hartnäckig und querköpfig. Seit 1991 ist er immer wieder in den Irak gereist. In Basra und in Mossul stieß er zum ersten Mal auf Fälle von Tumoren mit Geschwüren und auf hochgradige Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum, bei denen die Kinder kaum Schmerzen hatten, aber bald starben. Er vermutete zunächst, dass es sich um die Auswirkungen toxischer Waffen aus der irakischen Rüstungsproduktion handelte. Aber immer wieder erwies sich, dass die Kinder häufig mit gefundenen Metallprojektilen gespielt hatten - DU-Munition.

      Seine Beobachtungen hat Günther jetzt zusammengefasst in einem 40-Seiten-Aufsatz, veröffentlicht in dem Buch "Vor dem dritten Golfkrieg". Im Laufe von fünf Jahren stellte er eine lange Liste von Symptomen zusammen: Zusammenbruch des Immunsystems, massenhafte Gürtelrosen bei Kleinkindern, Aids-ähnliche Erscheinungen, extreme Missbildungen bei Neugeborenen, ein bisher unbekanntes Krankheitsbild von Funktionsstörungen an Leber und Nieren. Tschernobyl am Tigris.

      Kriege als Urquell immer neuer Krankheitsbilder: In der US-Armee wurden nach dem Golfkrieg von 1991 mehr als 39 000 GIs aus Gesundheitsgründen entlassen. Mehr als 2000 sollen, inoffiziellen Quellen zufolge, gestorben sein. In Großbritannien starben inzwischen 160 Teilnehmer des Golfkrieges von 1991, die meisten an Lungenkrebs. Saudi-Arabien setzte inzwischen durch, dass abgeschossene irakische Panzer, die in kuweitischem Wüstensand vergraben waren, gehoben und entsorgt werden mußten. Aber 40 Tonnen DU-Material liegen immer noch im Grenzgebiet zwischen dem Irak und Kuweit, schätzte die britische Atomenergiebehörde - vor den neuerlichen Luftangriffen im Dezember.

      Aber in Deutschland hat man es dem Arzt aus St. Peter-Ording, der einst Assistent bei Albert Schweitzer war, nicht leichtgemacht. Seinen Erstfund wollte er im Juli 1992 im Klinikum Charlottenburg untersuchen lassen. Professor Dr. Felix von der Nuklearmedizinischen Abteilung kam nicht mehr zum Zuge. Ein Polizeitrupp in Strahlenschutzkleidung besetzte das Labor, beschlagnahmte das Geschoss und fuhr es in einem Container davon. Günther sah es erst vier Jahre später wieder, in einem Dokumentarfilm des ZDF. Die Sequenz war gedreht im Lise-Meitner-Institut in Wannsee. Das Bundesgesundheitsamt, von dem Günther zunächst Unterstützung für Blut- und Urinproben in deutschen Laboratorien zugesagt bekommen hatte, zog das Angebot später kommentarlos zurück. 1995 geriet Günther in Neumünster unter dem Vorwurf des Verstosses gegen das Strahlenschutzgesetz sogar für dreieinhalb Wochen in Untersuchungshaft.

      Der pensionierte Mediziner fühlt sich zu Unrecht als Eiferer behandelt, der einseitig auf die Leiden der irakischen Bevölkerung verweise und damit der Propaganda des Regimes von Saddam Hussein Vorschub leiste. Er beschreibt ebenso schonungslos die Verheerungen, die Saddam Husseins Giftkrieg gegen die Kurden im Norden des Irak angerichtet hat.

      "Vor dem dritten Golfkrieg" ist ein Buchtitel, der von der Geschichte beinahe schon wieder zu Makulatur gemacht worden wäre. Im ersten Teil rekapituliert der Orientalist Burchard Brentjes die seit eineinhalb Jahrtausenden wechselnde Konfliktlage in der Golfregion seit der Islamisierung. Er vertritt die These, dass ein dritter Golfkrieg alle bisherigen Verheerungen in dem Land mit den zweitgrößten Ölreserven der Welt übertreffen werde. Für diesmal hatte er unrecht. Aber da Saddam Hussein erneut davongekommen ist, scheint auch ein weiterer Waffengang nicht ausgeschlossen. Mit welchen neuen gesundheitlichen Folgen?

      Siegward-Horst Günther:

      Vor dem dritten Golfkrieg.

      Edition Ost, Berlin 1999, 248 S., 16,80 Mark.

      Peter Jacobs ist freier Journalist in Berlin.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 15:56:27
      Beitrag Nr. 53 ()
      Wollt ihr ein eigentlich ALLE ein ethnisch reines Kosovo?

      @for4zim

      Zweifellos, für die Tragödie auf den Balkan, trägt die serbische Führung unter Milosevic ein erhebliches Maß an Verantwortung, denn der nationalistische Traum eines Großserbien war der nackte Wahnsinn. Nach Titos Ableben, wollte das reiche Slowenien und relativ reiche Kroatien nicht mehr von Belgrad regiert werden. Einige unglückliche Gesetzesbeschlüsse der sozialistischen Milosevic Partei, zielten auf eine Begünstigung der Serben in Jugoslawien hin.

      Das Amselfeld gehört zum Kernland Serbiens. Zweifellos hat Milosevic mit seiner Rede auf dem Amselfeld den serbischen Nationalismus angeheizt. Vorausgegangen waren aber ethnische Konflikte zwischen den Volksgruppen. Schon unter Tito konnte der Nationalismus der verschieden Volksgruppen in Jugoslawien nur mühsam unterdrückt werden. Das durch Tito nur mühsam erhaltene fragile Gebilde der ethnischen Balance kippte und die Nationalisten in Slowenien, Kroatien und der moslemischen Bosniaken bekamen Oberwasser. Ermuntert wurden die Separationsbewegung hauptsächlich von Deutschland. Tatsächlich hat Deutschland Slowenien und Kroatien schon vor der eigentlich Staatsgründung anerkannt.

      Was für ein unglaublicher Anachronismus? Wir sind für ein großes Europa und auf den Balkan tritt dieses Deutschland für die Kleinstaaterei ein. Ein Schelm der böses dabei denkt! Na ja, schon Bismarck wußte, daß der Balkan ein einziges Pulverfaß ist. Mit unser schnellen Anerkennung, haben wir ein Teil Mitschuld an der Balkan-Tragödie.

      Der Haß in den Köpfen der Menschen hat auch seine Gründe.

      Schon im vergangenen Jahrhundert kam es zur ethnischen Konflikten. Slowenien, Kroatien und weite Teile Bosniens gehörten lange Zeit zur Österreich/Ungarn. Die Serben waren stets Gegner des Vielvölkerstaates Österreich/Ungarn. 1912 kam es zu kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Türken und den moslemischen Verbündeten einerseits und Serben, Griechen und Bulgaren anderseits. Die Türken wurden aus weiten Teilen des Balkans vertrieben. Ein serbischer Nationalist hat durch sein geglücktes Attentat auf den österreichischen Thronfolger den ersten Weltkrieg ausgelöst. Schon im ersten Weltkrieg kam es zu Grausamkeiten zwischen den einzelnen Volksgruppen. Der zweite Weltkrieg hat die ethnischen Spannungen unglaublich geschürt. Der brutale Überfall der deutschen Wehrmacht auf Serbien, erfolgte tatkräftig mit Hilfe der Kroaten. Auf Seiten der Deutschen kämpften außer Kroaten, Slowenen, Albaner und Bosniaken. Es gab sogar eine moslemische SS-Division. Besonders grausam waren die faschistische Utascha der Kroaten. Zusammen mit der verbrecherischen SS haben sie mehrere hunderttausend Serben regelrecht abgeschlachtet. Das alles entschuldigt nicht, was die bosnischen Serben in Srebrenica an Massenmorden nachweislich angerichtet haben, zeigt aber wie vergiftet das Klima auf den Balkan noch immer ist. Übrigens: Die Vertreibung der Krajina-Serben durch die Kroaten, hat der Westen tatenlos hingenommen und außerdem, Kriegsverbrechen wurden von allen beteiligten Konfliktparteien begangen. Ich bin der festen Überzeugung, daß bei einem Abzug der KFOR-Truppen schon bald wieder das Morden beginnen würde.

      SERBIEN

      Die serbischen zivilen Opfer des Nato-Bombardements, werden geflissentlich von den verantwortlichen Kriegspolitikern nicht erwähnt, oder nach orwell‘scher Manier als Kollateralschäden bezeichnet. Die Verseuchung weiter Landesteile durch Uranmunition wurde von den westlichen Humanitätsaposteln billigend in Kauf genommen. Ich habe von den bundesdeutschen Kriegshelden noch kein Wort des Bedauerns gehört. Außerdem, die deutsche Beteiligung an den Angriffskrieg der NATO steht auf keine rechtliche Grundlage. Die NATO hat willkürlich und ohne Uno-Mandat gehandelt. Solche Typen wie Schröder, Scharping oder Fischer gehören nach meiner Meinung ebenfalls nach Den Haag.

      Wie sich die Zeiten doch ändern!

      Originalton von Chamäleon Fischer

      "Für die Zukunft sehe ich die Gefahr, daß die Bundesregierung, Koalition und Generäle nach den Gesetzen der Salamitaktik Anlässe suchen oder Anlässe schaffen werden, um die Barrieren abzuräumen, die es gegenüber der Außenpolitik des vereinigten Deutschland noch gibt. Als Vehikel dienen dabei die Menschenrechts- und die Humanitätsfragen."
      Joseph Fischer, 1994

      Tolle Nebeneffekte der Nato-Kriegspolitik

      Die NATO will die „sogenannten Schurkenstaaten“ einschüchtern und disziplinieren. Überall wo es zu ernsthaften Störungen der Kapitalakkumulation kommt oder kommen kann, sind Interventionen möglich. Das eigentliche Ziel ist die Erzeugung einer dauerhaften Loyalität gegenüber den kapitalistischen Westen. Die „sogenannten Schurkenstaaten“ sollen stets Angst vor einer Kriegs- und Interventionspolitik der Nato - die bekanntlich unter der Führung der Yankees steht - haben.

      Man darf aber die Augen vor den neuen Gefahren eines nationalistischen Wahns, diesmal ausgehend von der UCK, nicht verschließen.

      Kaum sind die Kanonen kalt, läuft die revisionistische Propaganda schon auf Hochtouren!

      @LastLemming, Du unverbesserlicher Freund eines großalbanischen Ethno-Terrors!

      Der Krieg der albanischen Nationalisten geht in Mazedonien munter weiter und Du die ANDEREN Serbenhasser verschließen die Augen. Sind etwa die jüngsten ethnischen Säuberungen und Morde an serbischen Zivilisten auch nur erfundene Greuelpropaganda? Wer so vehement für die verbrecherischen UCK-Faschisten Partei ergreift, macht sich selber mitschuldig. 12 Jahre Nazidiktatur haben gezeigt, wohin ethnische Säuberungen führen können und Du ergreift noch Partei für diese nationalistischen UCK-Verbrecher. Ich sage laut: Egal wo, kein Fußbreit den Faschisten!

      Im Kosovo haben die UCK-Faschisten durch gezielte Provokationen - Morde an serbischen Zivilisten und Polizisten - den Krieg provoziert. Durch überzogene Vergeltungsmaßnahmen der Serben, kam es auch auf Seiten der Albaner zu zivilen Opfern. Dies ist höchst bedauerlich und ich will nicht bestreiten, das hier einige serbische Militäreinheiten, Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben.
      Menschenrechte sind stets unteilbar. Generell, wer Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht, den sollte man ungeachtet seiner Nationalität, vor den Kadi bringen und hart bestrafen.

      Ethnische Säuberungen von denen heute keiner spricht!

      Nach Schätzungen der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) von Januar 2000 lebten bei Beginn des Kosovokrieges rund 150.000 Angehörige der Minderheiten der Roma und Aschkali bzw. Ägypter im Kosovo (acht Prozent der Gesamtbevölkerung), d.h. ca. 87.000 Aschkali und ca. 63.000 Roma. Sie waren weitgehend integriert und als Bergleute, Industriearbeiter und Nebenerwerbslandwirte sowie als Händler tätig. Oft hatten sie sich einen bescheidenen Wohlstand erarbeitet, hatten eigene Häuser mit Hof und Garten. Das Kosovo wurde noch anfangs des Jahrhunderts mehrheitlich von Serben bewohnt. Durch die unglaublich hohen Geburtenraten der Kosovaren, ist aus eine Minderheit schnell eine Mehrheit geworden. Heute werden die ethnischen Minderheiten brutal vertrieben oder ermordet. Ethnische Säuberungen werden unter den Augen der Natosoldaten von UCK-Rassisten vorgenommen. Neben der serbischen Bevölkerung werden Roma, Aschkali und Kosovo-Ägypter vertrieben und ermordet. Täglich werden diese Menschen von albanischen Nationalisten ermordet. Ihr verblendeten Freunde der UCK-Rassisten, warum verschließt ihr eigentlich die Augen vor den jüngsten ethnischen Säuberungen und Morde in Kosovo? Wie groß wäre der Aufschrei in der ganzen Welt, wenn hier die rassistischen Nationalisten, die Mehrheit der deutschen Bevölkerung für ein ethnisch reines Deutschland gewinnen würde.

      Es ist schon ein unglaubliches Stück aus dem Tollhaus, wenn die rassistischen UCK-Terroristen, deren Hauptaktivität darin besteht, Menschen kaltblütig aus dem Hinterhalt abzuknallen, von Euch „verblendeten Gutmenschen“ so vehement verteidigt werden. Seid ihr eigentlich alle Opfer der NATO-Greuelpropaganda?

      Tatsache ist, die großalbanische Ideologie der UCK-Führung, ist verantwortlich für die neuen Gewalttaten. Die nationalistische UCK-Verbrecherbande muß daher radikal und konsequent bekämpft werden, denn es wird nicht lange dauern, bis auch die griechischen Albaner, von der UCK-Faschisten aufgestachelt, zu den Waffen greifen und für ein Großalbanien kämpfen.

      Um eine nachhaltige Befriedung auf den Balkan zu bekommen, ist es höchste Zeit, die nationalistische UCK (notfalls mit Gewalt) zu entwaffnen. Jeder, der für diese UCK-Verbrecherbande Partei ergreift, macht sich mitschuldig.

      In Belgrad leben seit einigen hundert Jahren Albaner friedlich mit Serben zusammen. Rassistische Übergriffe oder ethnische Säuberungen gab es in Belgrad - selbst während des Kosovo-Krieges - nicht. Ein friedliches Zusammenleben der beiden Volksgruppen, ist von der serbischen Führung auch niemals in Frage gestellt worden.

      @Auryn
      Die Verlogenheit der Kriegsbefürworter kennt keine Grenzen. Ich habe leider den Weltspiegel nicht gesehen. Für meine Thesen gibt es aber genügend Material.

      Die unglaubliche Manipulation der Märchenerzähler

      Um ein Eingreifen der Nato zu rechtfertigen - sind beim Kosovo-Konflikt - die serbischen Greueltaten maßlos aufgebauscht und die brutalen Verbrechen der UCK-Faschisten bewußt übersehen worden. Tote UCK-Kämpfer wurden zu Zivilisten und die Opferzahlen obendrein maßlos nach oben manipuliert und außerdem gab es keine systematische Vertreibung der Kosovaren. Auch wenn die heißen Krieger hier im Board es nicht wahrhaben möchten, die Vertreibung der Zivilbevölkerung setzte erst nach den Nato-Bombardements ein.

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      Hier ein Spiegel-Bericht für alle unverbesserlichen Kriegsbefürworter

      DER SPIEGEL

      Keine Beweise für Massaker von Racak!

      Die Bilder von 40 Toten in Racak gingen kurz vor dem Kriegseintritt der Nato gegen Serbien um die Welt. Viele sahen in den Bilder den Beweis, dass die Serben planmäßig Albaner umbringen. Doch wie sich jetzt herausstellt, scheint es in Racak kein Massaker gegeben zu haben.
      Belgrad - Für das angebliche serbische Massaker an albanischen Zivilisten im Kosovo-Dorf Racak vom 15. Januar 1999 finden sich auch in einem wissenschaftlichen Abschlussbericht finnischer Gerichtsmediziner keine Beweise, berichtet die "Berliner Zeitung". Für das Massaker an 45 Albanern hat der damalige Chef der Kosovo-Beobachtergruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), William Walker, serbische Sicherheitskräfte verantwortlich gemacht.

      Die Berichte vom Massenmord waren einer der Auslöser der Ende März 1999 begonnenen Nato-Luftangriffe auf Jugoslawien. Belgrader Behörden hatten damals ihre Unschuld beteuert und behauptet, die Toten seien Angehörige der albanischen Untergrundarmee UCK gewesen, die in Kämpfen getötet worden seien. Die Leichenschau sei von der UCK für die OSZE-Beobachter "arrangiert" worden. "Erst jetzt kommt die Wahrheit ans Tageslicht, damals hat uns niemand glauben wollen", sagte eine hochrangige Quelle im serbischen Innenministerium der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

      In der kommenden Ausgabe der rechtsmedizinischen Zeitschrift "Forensic Science International" veröffentlichen die Fachleute Juha Rainio, Kaisa Lalu und Antti Penttilä einen Aufsatz, der die Untersuchung von 40 in Racak gefundenen Leichen zusammenfasst. Der Bericht, den die "Berliner Zeitung" nach eigenen Angaben vorab einsehen konnte, kommt nicht zu dem Schluss, in Racak sei eine Gruppe friedlicher albanischer Dorfbewohner von serbischen Sicherheitskräften exekutiert worden.

      "Die finnischen Gerichtsmediziner haben nichts gegen uns finden können, selbst als sie vor zwei Jahren frei im Kosovo gearbeitet haben", sagte der damalige und jetzige serbische Republikspräsident Milan Milutinovic dem Belgrader Sender TV-Politika am Dienstagabend. "Werden jetzt die Verantwortlichen für die Folgen dieser bösen antiserbischen Behauptungen zur Verantwortung gezogen werden?" fragte eine serbische Regierungsquelle am Mittwoch.

      Die OSZE hatte 1999 erklärt, man habe Beweise für "Tötungen und Verstümmelungen unbewaffneter Zivilisten" gefunden, "viele aus extremer Nahdistanz erschossen". Dagegen konnten die drei Gerichtsmediziner "nicht feststellen, dass die Opfer aus Racak stammten". Auch die "Ereignisse" bis zur Autopsie konnten "nicht festgestellt werden", ebenso wenig die "Lage der Opfer am Ort des Zwischenfalls". Es habe "keine Anzeichen von nachträglichen Verstümmelungen" gegeben. Nur in einem Fall seien Pulverspuren entdeckt worden, die auf eine Exekution hinweisen könnten.
      Unklar bleibt jedoch weiterhin, wer die Menschen getötet hat und vor allem warum.

      Hier der Link > http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,112775,00.html
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      MAZEDONIEN
      UCK-Nationalisten - Kämpfer für Großkosovo

      Protektorat ohne Grenzen
      Der Anspruch reicht weit über die Anhöhen vor Skopje hinaus. »Kosovo beginnt in Bar in Montenegro und endet in Bitola in Mazedonien«, zog Jashar Salihu schon im Sommer 1998 die Grenzen eines vereinten Großkosovo. Salihu ist Vorsitzender des kosovo-albanischen Homeland Calling Fund. Wie Tausende seiner Landsleute in der albanischen Diaspora in Zürich, Stuttgart oder London sammelt er Spenden. Spenden für Großkosovo: Nicht Altkleider, Nahrungsmittel oder Dachziegel sollen von dem Geld gekauft werden, sondern Waffen. Und das über alle Grenzen hinweg.

      Seit dem ersten Kosovo-Krieg, den die Kosovo-Befreiungsarmee UCK im Frühjahr 1998 mit Angriffen auf serbische Polizeistationen begann, hat Salihus Programm Karriere gemacht. Weit über die Grenzen des Kosovo hinaus. »Wenn sie Krieg wollen, dann können sie Krieg haben«, drohte der mazedonischen Regierung am Wochenende etwa Kommandant Hohxa von der Nationalen Befreiungsarmee UCK. Der mazedonische Ableger des kosovarischen Originals stimmte am Sonntag zwar einem Waffenstillstand zu. Die Option, den Kampf um die Arrondierung der albanischen Siedlungsgebiete fortzusetzen, lassen sich die Separatisten aber trotzdem nicht nehmen.
      Denn das denkbar einfache Programm, durch gezielte Angriffe auf Polizeistationen oder den Dauerbeschuss von Städten wie Tetovo die albanische Frage offen zu halten, verspricht noch über Jahre hinweg Erfolg. Solange die moderaten Albanerparteien zu Zugeständnissen an die Nato und die EU gezwungen sind, dürfte der bewaffnete Kampf eine Hoffnung für die marginalisierte albanischsprachige Bevölkerung bleiben.

      Angesichts ausbleibender internationaler Unterstützung für die Unabhängigkeit des Kosovo könnten auch in der südserbischen Provinz die politischen Nachfolger der UCK bald wieder die Oberhand gewinnen. Gemäßigte Nationalisten wie Ibrahim Rugova, dem im Gegensatz zur UCK ein selbständiges Kosovo in seinen jetzigen Grenzen genügt, wären in diesem Fall schnell aus dem Rennen.

      Dem Exportschlager Großkosovo ist aber noch aus einem anderen Grund eine dauerhafte Existenz garantiert: Dank der verblendeten NATO, Waffen gibt es im Kosovo und um das Kosovo herum weiter in Hülle und Fülle. Und dafür, dass überall dort, wo sich nur ein Hintergarten voller vermeintlich albanischer Erde befindet, geschossen werden wird, stehen schon Leute wie Salihu, Hohxa oder Hashim Thaqi, der Oberkommandierende der UCK während des Kosovo-Krieges.

      Des panalbanischen Wahns wird die so genannte internationale Gemeinschaft auch durch eine neue Interventionstruppe kaum Herr werden. Zwar könnte die Perspektive einer EU- und Nato-Assoziierung der UCK den einen oder anderen Sympathisanten nachdenklich machen. Auf Dauer aber wird sich die albanischsprachige Bevölkerung in Mazedonien oder im serbischen Presovo-Tal mit den unerfüllten Verheißungen nicht abspeisen lassen.

      Zehn Jahre nach dem Beginn der beiden ersten Balkan-Kriege - als die Parlamente Kroatiens und Sloweniens am 25. Juni 1991 die Unabhängigkeit von Jugoslawien erklärten, begannen die ersten Kämpfe - lässt sich unterhalb der Ebene eines eigenenen Staates keine Bevölkerungsgruppe mehr auf die Versprechungen der so genannten internationalen Gemeinschaft ein. Deren verzweifelter Versuch, die nationalistischen Kräfte wieder zu bändigen, dürfte daher auch in Mazedonien in einem aus Brüssel verwalteten Chaos enden.

      Out of area, out of control: Werden der ehemalige französische Verteidigungsminister François Leotard als ständiger Vertreter der EU und 3 000 Nato-Soldaten nach Mazedonien entsandt, steht daher nichts weniger als die Schaffung des dritten Protektorats auf dem Balkan bevor.

      Ein Ende der permanenten Eskalation des großalbanischen Ethno-Terrors aber ist deshalb noch lange nicht in Sicht.[/b]

      Avatar
      schrieb am 29.06.01 16:35:34
      Beitrag Nr. 54 ()
      @rickyricardo, capoon

      Euren Ausführungen habe ich nichts hinzuzufügen, da mir die Zeit zur Recherche fehlt und vor allem der Glaube, unsere Positionen könnten sich durch Fakten in irgendeiner Weise aneinander annähern. Diese grundlegende Möglichkeit halte ich aber für wesentlich für eine sinnvolle Diskussion, die diesen Namen auch verdient und die mehr als eine Aneinanderreihung von Crosspostings unterschiedlicher Glaubwürdigkeit und Qualität ist.

      Ausserdem habe ich etwas den Überblick verloren, ob ich nun ein
      - grossalbanischer Eiferer
      - linker Kadergenosse oder ein
      - faschistischer Serbenfeind bin,
      - auf jeden Fall aber ein lügnerischer Kriegstreiber.
      Ich werde mich daher wohl zur Selbstfindung ins Wochenende zurückziehen ;)

      Ich denke, for4zim hat es hier leichter, ist er im Board doch schon des öfteren kommunistischer Umtriebe bezichtigt worden ;);)

      Schoenes Wochenende,
      mfg loewe
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 16:50:39
      Beitrag Nr. 55 ()
      Durch die vielen Zitate und "Quellenangaben" wird der Thread hier etwas sehr voll. Wer soll sich den ganzen Kram eigentlich durchlesen. Ich versuche daher das wesentliche wieder selbst zu formulieren, auch wenn einige linke Kampfdialektiker wieder nach den Quellen schreien. Ich bleibe dabei: Auch Scientific American ist nicht immer der Weisheit letzter Schluss und kann von interessierter Seite, gerade wenn es politisch wird, manipuliert sein.
      Doch nun wieder zu dem amerikanischen Verbrechen der D-U-Verseuchung (Depleated Uranium = Abgereichertes Uran):

      Ein Herr Robert Fisk hat über einen britischen Regierungsbericht geschrieben, der genau schildert, welche außerordentlichen Vorsichtmaß nahmen das englische Militär in die Wege geleitet hat, wenn es auf den Schießständen in England DU-Munition testet. Auf dem Schießstand in Cumbria - so Fisk damals - würden die Granaten in einen Tunnel hinein abgefeuert und der von der Einschlagsexplosion resultierende Staub würde aufgefangen und in Behältern aus Beton versiegelt und begraben. "Als Tatsache weiß ich, dass damals als erste Reaktion eines Beamten des Verteidigungsministeriums die Frage gestellt wurde, ob ich wegen der Aufdecken diese Zusammenhänge strafverfolgt werden könnte", schrieb Fisk und wies auf andere Vertuschungsbemühungen der britischen Regierung hin. So wurde z.B. das Haus eines am Golfkriegssyndrom erkrankten Soldaten der in der Offenlichkeitsarbeit aktiv war, von der britischen Polizei bei der Suche nach angeblichen "Geheimdokumenten" auf den Kopf gestellt.
      D.h. Dokumente, die als Grundlage der Anklage gegen hohe Offiziere und Politiker wegen Totschlags dienen könnten, sollten beseitigt werden.

      Während des NATO-Krieges reiste Fisk von Belgrad nach Brüssel, um sich im NATO-Hauptquartier über den Einsatz von DU-Munition zu erkundigen. Dabei erzählte ihm der deutsche Luftwaffengeneral Jerz, dass abgereichertes Uran "harmlos" sei und in Bäumen, in der Erde und in den Bergen gefunden würde."Es war eine Lüge. Nur Uran nicht die abgereicherte Art von Uran, das aus atomarem Müll hergestellt wird, kommt als natürliches Element in der Umwelt vor. Und NATO-Sprecher James Shea zitierte aus einem Bericht der Rand Corporation, wonach DU nicht schädlich war obwohl er sehr genau wusste, dass dieser Rand-Bericht sich lediglich auf Staub in Urangruben bezog."
      Zugleich versuchen die Amis uns weiter zu täuschen. Unverfroren verkündeten sie, dass es unter ihren Truppen im Kosovo keine Fälle von Leukämie gäbe. Dabei vergessen sie zu erwähnen, dass die meisten ihrer Soldaten im Kosovo in dem massiven Camp Bondsteel nahe der mazedonischen Grenze stationiert sind, wo die NATO keine DU-Munition abgefeurt hat. Völlig unnötig zu sagen ist auch, dass die Amerikaner mit keinem Wort die zig-Tausende von amerikanischen Soldaten erwähnen, die ihre Krankheit auf eine Versuchung im Golfkrieg zurückführen.

      Britische Veteran sterben an unerklärten Krebsarten aus dem Golfkrieg. Ebenso die US-Veteranen. Und jetzt sind NATO-Truppen aus Bosnien und dem Kosovo dran, besonders Italiener sterben an unerklärten Krebsfällen. Wie die Kinder in den Krankenhäusern von Basra, zusammen mit ihren Eltern und Onkel und Tanten. Und den bosnischen Behörden, die die Zunahme von Krebsfällen erforschen wollen, verweigert die NATO die notwendigen Informationen. Dieses ist nicht ein Skandal. Es ist ein Verbrechen." Da bleibt nichts hinzuzufügen.


      P.S. Hier noch ein paar Zitate von Fisk:
      Nach diesem Krieg hatte Fisk die alten Schlachtfelder um die irakische Stadt von Basra besucht und dabei war er auf "schreckliche neue Krebsfälle unter den Menschen, die dort leben, gestoßen." Auch genetische Schäden wurden deutlich. "Babies wurden ohne Arme, ohne Beine, ohne Augen geboren. Kinder hatten interne Blutungen oder entwickelten plötzlich groteske Tumore. Und - unnötig zu erwähnen - UNO-Sanktionen verzögerten oder verhinderten, dass diese armen Teufel die notwendige Medizin bekamen."

      "Dann fand ich irakische Soldaten, die schienen an dem gleichen "Golfkriegssyndrom" zu sterben, das bereits als Krankheitsursache für Tausende von amerikanischen und britischen Soldaten identifiziert worden war. Und während der gesamten Zeit, war es nur die "Independent" (Tageszeitung), die über diese heimtückische Waffe und ihre offensichtlichen Effekte schrieb."

      Was ist dagegen schon eine lächerliche Vergewaltigung. Ein Witz. Nicht der Erwähnung wert. Und dafür wollen Sie Milosewicz jetzt anklagen?
      Und die linken Deppen tanzen dazu auf den Straßen.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 17:06:40
      Beitrag Nr. 56 ()
      @ Capoon:
      Wenn Du jetzt auch noch den Krieg gegen Slowenien, Kroatien und Bosnien rechtfertigst, dann schlage ich Dem Papst vor er möge doch Milosevic Heilig Sprechen.
      Wieviel zahlen Dir denn die Serben für so einen gequirlten Scheiss.

      @ RickyRicardo: Von so einem wie Dir reicht ein Satz: "Was ist dagegen eine lächerliche Vergewaltigung. Ein Witz. nicht der Rede wert."
      Du bist krank oder kriminell. Eine dritte Möglichkeit gibts da nicht.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 17:27:29
      Beitrag Nr. 57 ()
      @farinente
      Was währe Dir lieber, wenn Du eine Frau wärst?
      Einmal vergewaltigt, oder
      ein grotesker Tumor, innere Blutungen und Leukämie.

      Also ich finde nicht, dass ich krank oder kriminell bin.

      Gruß
      RickyRicardo

      P.S.: Wir brauchen ein Denkmal für die Opfer der US-DUranium-Verbrechen.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 17:37:44
      Beitrag Nr. 58 ()
      @ RickyRicardo: Gut, dann bist Du halt nicht krank oder kriminell sondern nur schrecklich schlecht informiert.
      Für eine moslemische Frau, besonders für eine unverheiratete moslemische Frau, ist eine Vergewaltigung allemal schlimmer als jeder Tumor. Diese Frau ist de facto tot. Darüberhinaus kommt noch die Tatsache daß man ganz bewußt die Frauen, die nach der Vergewaltigung schwanger waren, gut angefüttert hat. Die geistige Folter sollte viele Jahre andauern indem sie den serbischen Bastard austragen mußte.
      Dieser Satz von Dir offenbart eine Geisteshaltung die mich erschreckt. Außerhalb jeglichen Verständnisses.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 23:00:59
      Beitrag Nr. 59 ()
      [Der nächste Krieg auf den Balkan ist schon vorprogrammiert

      {b]Wann steht das Nato-Mitglied Türkei wegen der Kurdenmorde ebenfalls in Den Haag auf der Anklagebank ???[/b]
      Ihr kriegsgeilen Böcke, hier sind weitere Informationen!
      KRITIK am NATO Bombardement > Hier ein interessanter Link der Deutschen Friedensbewegung
      Hier könnt ihr selber Recherchieren!

      http://www.dfg-vk.de/links/book51g.htm

      Samstag 10. Februar 2001, 11:10 Uhr
      http://de.news.yahoo.com/010210/71/1c1z4.html

      Wimmer: Regierung hat für Kosovo-Krieg manipuliert

      Berlin (Reuters) - Der frühere Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der OSZE, Willi Wimmer (CDU), hat der Bundesregierung vorgeworfen, die deutsche Beteiligung am Kosovo-Krieg vor zwei Jahren durch Manipulation der Öffentlichkeit ermöglicht zu haben. Wimmer sagte am Samstag im Deutschlandfunk, Außenminister Joschka Fischer (Grüne) habe damals ein anderes Bild der Lage im Kosovo gezeichnet, als es aus Berichten der deutschen Botschaft in Belgrad hervorgegangen sei. Die Berichte der Botschaft würden vom Auswärtigen Amt aber unter Verschluss gehalten. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte Reuters, das Ministerium werde auf die Vorwürfe wahrscheinlich nicht reagieren. Sie seien auch nicht neu.

      Der Kosovo-Krieg sei wie der Erste und der Zweite Weltkrieg ein "ordinärer Angriffskrieg" gewesen, der sowohl gegen internationales als auch gegen deutsches Recht verstoßen habe, sagte Wimmer weiter. Zwar habe es im Kosovo im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg eine schwierige Menschenrechtssituation gegeben. Für diese habe sich aber durch Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) eine politische Lösung abgezeichnet. Um den Krieg dennoch führen zu können, habe die Bundesregierung damals über eine angebliche humanitäre Katastrophe im Kosovo berichtet, um den Krieg moralisch zu rechtfertigen. "Man wollte den Krieg", sagte Wimmer, der unter Kanzler Helmut Kohl Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium war.

      "Viele haben damals mitgemacht. Deshalb gibt es jetzt keine Diskussion", sagte Wimmer mit Blick auf eine ARD- Dokumentation, in der Bundesregierung und NATO ebenfalls vorgeworfen wurde, die Lage im Kosovo falsch dargestellt zu haben. Nicht nur bei SPD und Grünen, sondern auch in der Unionsfraktion im Bundestag seien die Widerstände gegen den Kosovo-Krieg "nieder gebügelt" worden, indem vor einer Wiederholung von Auschwitz im Kosovo gewarnt wurde.

      Wimmer hatte sich bereits damals als Vizepräsident der OSZE-Parlamentarier gegen die Angriffe auf Jugoslawien ausgesprochen, mit denen die NATO im Sommer 1999 den Abzug serbischer Militär- und Polizeieinheiten aus dem Kosovo erzwungen hatte. Die NATO hatte ihre Luftangriffe auf Jugoslawien auch mit angeblichen Massakern serbischer Truppen an der albanischen Bevölkerungsmehrheit im Kosovo begründet. In Medienberichten waren in jüngster Zeit Zweifel daran geäußert worden, dass sich die Massaker wirklich so abgespielt hatten.
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      @farniente und alle anderen verbohrten Kriegsbefürworter. Ich rechtfertige keinen Krieg. Aber die Schuld an der Balkan-Tragödie nur den Serben in die Schuhe zu schieben, ist eine verlogene Frechheit. Es darf doch wohl noch erlaubt sein, über die wahren Gründe des Kosovo-Krieges laut nachzudenken. Jede Form von Nationalismus, egal von welcher Volksgruppe auch immer, ist stets abzulehnen. Das es zu schlimmen Menschenrechtsverletzungen durch die serbische Soldateska gekommen ist, bestreite ich nicht und ich bestreite auch nicht die diskriminierenden Unterdrückungsmaßnahmen der serbischen Minderheit im Kosovo. Allerdings, wer den UCK-Nationalismus nicht konsequent bekämpft, riskiert einen neuen Balkankrieg. Indem der Westen die UCK für ihre Zwecke benutzte, um seine eigenen Interessen auf dem Balkan durchzusetzen, hat er das Gespenst eines Groß-Albanien geweckt und die Möglichkeit eines noch größeren Balkankriegs eröffnet.[/b]

      Der Völkermord-Vorwurf

      Die NATO und die Medien rechtfertigen den Angriff auf Jugoslawien als humanitären Einsatz gegen die Unterdrückung der Albaner im Kosovo. Ich bestreite nicht die zweifellos brutalen Menschenrechtsverletzungen im Kosovo. Die grobschlächtige und zynische Propagandakampagne, die mit der Bombardierung einhergegangen ist, entpuppt sich nun als reine Kriegspropaganda. Zu groß sind nun die schreienden Widersprüche, in die sich die NATO bei der Rechtfertigung des Krieges verwickelt hat. Tatsache ist, die Zahlenangaben über die Opfer serbischer Massaker sind maßlos übertrieben worden. Nach den jüngsten Zahlen sind etwa 2500 Albaner bei den bürgerkriegsähnlichen Handlungen umgekommen. Das sind zwar 2500 zuviel, aber keine 40 000 wie uns die Greuelpropagandisten erzählten. So hat man hat die Bevölkerung belogen und letztlich mürbe gemacht. Die Kriegskonditionierung durch die in weiten Teilen gleichgeschalteten Medien, hat leider mal wieder zur vollkommenen Zufriedenheit der Kriegstreiber geklappt.

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      Mazedonien: US-Soldaten retten albanische Separatisten
      Von Richard Tyler und Chris Marsden
      29. Juni 2001
      aus dem Englischen (28. Juni 2001)

      In einer unilateralen Aktion hat das amerikanische Militär am Montag 600 Hundert albanische Terroristen aus einer Ortschaft nahe der mazedonischen Hauptstadt Skopje evakuiert. 81 amerikanische Soldaten und 16 Panzerfahrzeuge eskortierten 20 Busse, in denen Angehörige der albanischen Separatistenmiliz Nationale Befreiungsarmee (UÈK) aus dem Ort Araèinovo abtransportiert wurden.

      Vorangegangen waren zwei Wochen schwerer Gefechte um Araèinovo, das sich zu einem Brennpunkt des Kampfes zwischen albanischen Aufständischen und mazedonischer Regierung entwickelt hatte. Als ein Sieg der Regierungstruppen in greifbare Nähe gerückt war, griff das US-Militär ein und holte die UÈK-Kämpfer aus ihrer umzingelten Stellung heraus. Vier Nato-Lastwagen transportierten die Waffen der Guerilleros, die ihnen später wieder ausgehändigt wurden.

      Der Sprecher des Pentagon Admiral Craig Quigley gab an, die Anordnung zum Einsatz der US-Soldaten als Eskorte für den Rückzug der UÈK sei von General Joseph Ralston ausgegangen, dem Nato-Oberkommandierenden für die amerikanischen Truppen in Europa. Der Sprecher des Weißen Hauses Ari Fleischer bestätigte, dass die Entscheidung auf höchster Regierungsebene sanktioniert worden sei. Präsident Bush, seine Nationale Sicherheitsberaterin Condoleeza Rice und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld waren zu Rate gezogen worden.

      Durch das Verhalten der USA - Der nächste Krieg ist vorprogrammiert

      Die Entscheidung Washingtons zur Rettung der UÈK-Truppen löste in weiten Teilen der mazedonischen Bevölkerung Empörung aus. Am Montag Abend versammelte sich eine Menge von nahezu 10.000 Menschen vor dem Parlament in Skopje. "Tod allen Albanern! Nur ein toter Albaner ist ein guter Albaner!" wurde ebenso gerufen wie Parolen gegen die Nato. Einige Demonstranten verbrannten Bilder des Europäischen Sicherheitsbeauftragten Javier Solana, der das Vorgehen der USA im Nachhinein sanktioniert hatte.

      Die Aktion ist im Rahmen des offiziellen Auftrags der Nato nicht zu rechtfertigen. Dieser lautet, die mazedonische Regierung durch das Aushandeln eines Waffenstillstands bei der Beilegung des albanischen Aufstands zu unterstützen. Erst vor einer Woche veröffentlichte die Nato eine Erklärung, in der es hieß: "Unter der Bedingung, dass der politische Dialog zwischen den verschiedenen Parteien zu einem tragfähigen Ergebnis führt und ein Waffenstillstand verabschiedet wird, ist die Allianz ist bereit, [in Mazedonien] Hilfe zu leisten. In diesem Falle, und nur in diesem Falle, wird die Nato unter verbindlichen und präzisen Anweisungen Truppen entsenden, um die Waffen der albanischen Extremisten einzusammeln" (Betonung im Original).

      Anstatt auf die Entwaffnung der "albanischen Extremisten" hinzuwirken, haben die USA nun interveniert, um die UÈK-Kämpfer zu retten. Sie wurden in einem anderen Dorf etwa elf Kilometer weiter nördlich abgesetzt, wo sie unverzüglich neue Angriffe auf Skopje begannen.
      Die Rettungsaktion für die UÈK hat Washingtons Anspruch entlarvt, seine Intervention auf dem Balkan sei von der Sorge um die Souveränität der diversen Nachfolgestaaten Jugoslawiens oder um das Schicksal gewählter Regierungen motiviert.

      Anscheinend haben die USA ein Interesse daran, EUROPA zu destabilisieren

      Die Bush-Regierung[/b] hält deshalb ihre schützende Hand über die mazedonische UÈK, weil sie sich die Separatistenarmee als ihr Instrument auf dem Balkan erhalten möchte.[/b]
      In den späten neunziger Jahren belieferten die USA die UÈK mit Hilfsmitteln, und die CIA unterstützte ihre Mordanschläge auf serbische Polizisten ebenso wie ihren Terror gegen serbische Zivilisten. Dies war Bestandteil einer umfassenderen Strategie, die darauf abzielte, Serbien zu destabilisieren und die Region unter amerikanische Hegemonie zu zwingen. Mit der Hilfe der UÈK spielte Washington ein gefährliches und zynisches Spiel. Man nutzte die berechtigte Erbitterung der Kosovo-Albaner gegen das serbisch-nationalistische Regime in Belgrad aus, um ethnische Konflikte zu schüren und einen Bürgerkrieg zu provozieren.

      Das Diktat von Rambouillet

      Während der Friedensverhandlungen in Rambouillet Anfang 1999 hofierten die USA die Delegierten der UÈK und behandelten sie als legitime Vertretung der albanischen Bevölkerung des Kosovo. Washington stellte Serbien ein als Friedensangebot verkleidetes Ultimatum, das Belgrad nicht annehmen konnte, weil es den westlichen Truppen uneingeschränkten Zutritt zu serbischem Staatsgebiet ermöglicht hätte und die Souveränität des Landes missachtete.

      Im folgenden Luftkrieg der Nato unter US-amerikanischer Führung gingen das amerikanische und europäische Militär de facto ein Bündnis mit der UÈK ein. Nach dem Krieg wurde das Kosovo zu einer Art Protektorat des Westens unter UÈK-Verwaltung gemacht.

      Die UÈK war nie eine Befreiungsarmee im eigentlichen Sinne des Wortes. Seit langem unterhält sie Verbindungen nicht nur zu amerikanischen und europäischen Geheimdiensten, sondern auch zur Drogenmafia und zu anderen kriminellen Vereinigungen. ]Kaum war sie im Kosovo an der Macht, errichtete die UÈK eine Terrorherrschaft, zwang die nicht-albanische Bevölkerung (Serben und Roma) zur Flucht und wandte gewaltsame Unterdrückungsmaßnahmen gegen ihre albanischen politischen Gegner an.

      Die UÈK war schließlich unter den Kosovo-Albanern derart unbeliebt geworden, dass sie die Wahlen im vergangenen November haushoch verlor. Doch dies bedeutete nicht das Ende ihrer Aktivitäten. Unter dem Pseudonym "Befreiungsarmee für Presevo, Medvedja, Bujanovac" unternahm sie Vorstöße in das südliche Serbien, wo ebenfalls eine große albanische Bevölkerungsgruppe lebt. Dabei konnte sie sich auf die stillschweigende Unterstützung der USA verlassen, deren Soldaten an der Grenze patrouillieren.
      Die erfolgreiche Absetzung des serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic im vergangenen Oktober und die Einsetzung der prowestlichen Regierung unter Präsident Vojislav Kostunica führte zu einer Veränderung der offiziellen Nato-Politik gegenüber den albanischen Separatisten.

      Nachdem die UÈK im Januar und Februar dieses Jahres begonnen hatte, ihre Operationen in das benachbarte Mazedonien auszudehnen, wurden ihre kriminellen Machenschaften besonders von Europa zunehmend als Bedrohung für die Stabilität des Balkan empfunden. Während der fünfmonatigen Kämpfe in Mazedonien sind 60.000 Albaner zu Flüchtlingen geworden. Viele von ihnen haben sich in den Kosovo begeben. Bis zu 35.000 mazedonische Slawen sahen sich ebenfalls gezwungen ihre Heimat zu verlassen und leben nun größtenteils in Flüchtlingslagern in Skopje.

      Europäische Politiker haben dieselben UÈK-Kämpfer, die sie einst - um die Meinung der Weltöffentlichkeit zugunsten eines Krieges gegen Serbien zu manipulieren - als Freiheitshelden darstellten, in jüngster Zeit als Terroristen bezeichnet. Nato-Generalsekretär George Robertson sprach sogar von "Mordbrennern" und sagte, über Frieden könne man nur mit den "demokratischen" Vertretern der Albaner verhandeln.

      Als sich der amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und Außenminister Colin Powell im Mai mit dem mazedonischen Premierminister Georgiewski in Washington trafen, sicherte ihnen Powell die "uneingeschränkte Unterstützung der USA für die territoriale Integrität Mazedoniens" zu.
      Doch als das Überleben der mazedonischen UÈK bedroht war, beeilten sich die USA sie zu retten. Mit der UÈK und ihren Ablegern haben die USA ein Mittel in der Hand, den Druck auf Serbien aufrechtzuerhalten und die dortige Kostunica-Regierung zu steuern. Auch betrachtet Washington seine Stellvertretertruppe in Albanien als Instrument zur Aufrechterhaltung seiner dominanten Rolle auf dem Balkan und zur Zurückdrängung seiner europäischen Rivalen.

      Die Europäische Union hat gute Mine zum bösen Spiel gemacht, indem sie die Rolle ihres Sicherheitsbeauftragten Solana hervorhob, der den Abzug der UÈK aus Araèinovo ausgehandelt hat. Doch dies kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die europäischen Mächte von den USA eindeutig ausmanövriert wurden. Die Zeitung Die Welt schimpfte denn auch unverhohlen, womöglich sei es "gerade sein [Solanas] letzter Schachzug, der nun Mazedoniens Absturz in Anarchie und Bürgerkrieg beschleunigt".

      Auch Teile des politischen Establishments in Mazedonien halten das Techtelmechtel des Westens mit der UÈK und ihrem mazedonischen Ableger für ein gefährliches Abenteuer. Das Time -Magazin stellte fest: "Mit der Erhebung der UÈK in den Status eines legitimen Protagonisten für Albaniens Zukunft haben die Nato und die Europäische Union möglicherweise die ethnische Aufteilung Mazedoniens bereits besiegelt."

      Wieder wenden die konkurrierenden imperialistischen Mächte militärische Gewalt und politische Intrigen an, um ihre räuberischen Interessen durchzusetzen. Wieder droht dies zu einem Flächenbrand auf dem Balkan zu führen.

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      UCK von USA trainiert

      Zeitung: Exgeneräle bilden albanische Separatisten aus

      Einheiten der NATO-Truppen im Kosovo haben nicht nur den illegalen Grenzübertritt von Kämpfern der albanischen Gewaltseparatisten nach Mazedonien toleriert, sondern die »Nationale Befreiungsarmee« (UCK) offensichtlich auch direkt mit modernsten Waffen ausgestattet. Dies geht aus einem Beitrag des Hamburger Abendblatts (Donnerstagausgabe) hervor. Die Zeitung berichtete, daß sich unter den am Montag aus dem mazedonischen Dorf Aracinovo unweit von Skopje von der NATO evakuierten 600 UCK-Rebellen auch 17 »Instrukteure« befanden. Die früheren US-Offiziere hätten der UCK »militärischen Nachhilfeunterricht« erteilt. Mazedonischen Sicherheitskreisen zufolge seien zudem 70 Prozent der Ausrüstung der albanischen Gewaltseparatisten US- Fabrikate.

      Innenpolitisch brisant ist die Meldung, wonach bereits schweres Gerät - unter anderem Kampfpanzer vom Typ Leopard II sowie Marder-Schützenpanzer - Richtung Mazedonien unterwegs ist. Dabei hat der Bundestag noch gar nicht über eine mögliche Teilnahme von deutschen Soldaten bei der neuerlichen Balkan-Intervention entschieden. In der Frankfurter Rundschau warnten das SPD-Vorstandsmitglied Hermann Scheer und der frühere Vizepräsident der parlamentarischen Versammlung der OSZE, Willy Wimmer (CDU), vor einem »Hineinschlittern« in einen Krieg. Was die NATO betreibe, sei »ein Stück aus dem Tollhaus«, so Wimmer. (jW)
      Ein Ende der permanenten Eskalation des großalbanischen Ethno-Terrors aber ist deshalb noch lange nicht in Sicht.

      Avatar
      schrieb am 30.06.01 02:19:43
      Beitrag Nr. 60 ()
      Keiner aus dem globalen Club der Diktatoren sollte sich mehr sicher fühlen vor Strafverfolgung, irgendwann und irgendwo. An Kandidaten für die Milosevic-Nachfolge mangelt es gewiss nicht: Der Milosevic der arabischen Welt heißt Saddam Hussein, der Kuwait überfallen und Giftgas gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt hat. Ein afrikanischer Milosevic ist Liberias Staatschef Charles Taylor, ein gnadenloser Kriegsherr, der für die Verstümmelung von Zivilisten und die Destabilisierung Westafrikas verantwortlich zeichnet.



      Es gibt noch freie Zimmer in Den Haag.

      Avatar
      schrieb am 30.06.01 10:41:00
      Beitrag Nr. 61 ()
      Warum wurde eigentlich Tudjman nie wegen
      seiner Verbrechen an Moslems und Serben waehrend der
      Jugoslawien und Bosnien Kriege angeklagt?

      Ist Milosevic womoeglich auch an dem derzeitigen
      Mazedonien Konflikt schuld?

      Fuehrt die UCK derzeit wieder einen heldenhaften Verteidigungs-
      krieg gegen ein diktatorisches Regimes in Mazedonien?

      Oder ist das alles etwa ganz anders?
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 16:16:07
      Beitrag Nr. 62 ()
      Hallo Leute!
      Vielleicht bin ich ja in den letzten Tagen wegen meines chronisch niedrigen Blutdrucks gar nicht mehr aufzuregen, aber ich verstehe nicht ganz, worüber sich hier einige aufregen. Ich stelle mal ein paar Dinge zum Nachdenken vor - ohne dabei zu behaupten, daß dies Fakten seien - und lasse mich anschließend gerne vom Gegenteil überzeugen, falls mir dies von jemandem bewiesen werden kann. Ich versuche mal den Verlauf des Zerfalls von Jugoslawien zu schildern so wie ich ihn noch erinnern kann:

      1. Der Zerfall Jugoslawiens begann meiner Meinung nach mit dem Streben von Milosevic nach größtmöglicher Machtfülle für sich und seine Partei auf dem Gebiet ganz Jugoslawiens. Daß Milosevic dafür ganz hervorragende den zunehmenden Nationalismus in Südosteuropa nutzen konnte, merkte er aufgrund der ständigen Auseinandersetzungen zwischen Serben und Albanern im Kosovo, wo er 1988/ 1989 seine berühmten Sätze gesprochen haben soll, daß a) keiner (v.a. Albaner) es wagen dürfe, einen Serben zu schlagen und b) bei seiner Rede auf dem Amselfeld vor fast genau 12 Jahren, daß das heldenhafte serbische Volk noch einige Schlachten zu schlagen hat, um den ihm gebührenden Platz in der Geschichte einzunehmen. (Nicht in der Rede enthalten, aber später sinngemäß auch verbreitet: Da Serben das einzige Volk seien, das über ganz Jugoslawien verteilt lebe, hätte es auch das Recht, überall angemessen an den lokalen Regierungen beteiligt zu sein und diese ggf. aufgrund seiner Stärke zu führen.)

      2. Die heiße Phase des Zerfalls begann erstmals 1990/ 1991 in Slowenien, das seine Abgeordneten aus Belgrad zurückzog, nachdem einige aus Gremien ausgeschlossen worden waren, weil sie dem Machtanspruch der Milosevic-Partei als Gegner gegenüberstanden. Ich kann mich noch erinnern, daß der damalige KP-Vorsitzende Sloweniens sagte, sein Land wäre zu weit entwickelt, um noch der Mischung aus `National-Stalinismus` der Leute um Milosevic nachgeben zu wollen.
      Nachdem die von Serben geführte jugoslawische Armee einige Niederlagen in Slowenien erlitten hatte, zog sie sich aus Slowenien zurück, da dort auch die wenigsten Serben lebten.

      3.a) Kroatien war der nächste Kriegsschauplatz, wo die Serben in der Krajina und um Vukovar herum eine autonome Selbstverwaltung anstrebten, die ihnen von den ebenfalls immer nationalistischer werdenden Kroaten verweigert wurde. Die Krajina war immerhin ein Gebiet, in dem serbische Wehrbauern schon im 16. Jahrhundert zur Zeit der Türkenkriege von Österreichern angesiedelt wurden. Nationalistische Kroaten sahen jedoch in der Krajina ebenso heiligen `kroatischen` Boden (weil da die ersten kroatischen Könige gekrönt wurden) wie die Serben `heiligen serbischen` Boden im Kosovo sehen, von wo auch die meisten Serben tatscählich mal vor den Türken geflohen waren.
      b) der Krieg in Kroatien ging ziemlich nahtlos in den Krieg in Bosnien über, wo sich nach dem Vorbild der Krajina serbische Gebiete zu ziemlich autonomen Regionen erklärten, was die `Kantonalregierungen` aber nicht zulassen wollten. Der Krieg in Bosnien gegen Moslems wurde zweifellos von Serben eröffnet, die dies im deutschen Fernsehen als `Präventivkrieg` gegen die Moslems deklarierten, die die Serben seit Jahrhunderten vernichten wollten und seit der Abspaltung Sloweniens Waffen gesammelt hätten, um ihre serbischen Nachbarn zu töten. Man sei ihnen nur zuvorgekommen. Auf die Frage des deutschen Reporters Brebeck, wieso die Moslems sich dann nicht mit ihren Waffen verteidigt hätten, antwortete der deutsch-sprechende Berater Karadzics, man könne diese militärischen Geheimnissen einem Deutschen natürlich nicht verraten.

      4. Kroatien benutzte die Gelegenheit, von K. beanspruchte Gebiete nicht nur von Serben, sondern auch von Moslems zu säubern, wobei nach der Waffenhilfe der USA krimineller Abschaum genauso vorging wie die Paramilitärs der Serben (`Arkan` etc.): Moslems wurden ermordet, ihre Häuser leergeräumt, alle technischen Haushaltsgeräte von `paramilitärischen` Speditionen abtransportiert und in Second-Hand-Läden, die mit den Paramilitärs verbunden waren, an die Vertriebenen des eigenen Volkes verkauft. In diesem Zusammenhang ist es höchst interessant, daß der Familie von Frau Karadzic heute die größte Spedition der Republika Srbska gehört!
      Nirgendwo wurden in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg auch solch umfangreich geplante Verbrechen begangen wie in Bosnien: Die Ermordung von Tausenden moslemischer Männer in Srebrenica und die mehrfache Beschießung der belebten Marktplätze der belagerten Städte von Tuzla sowie von Sarajevo, was die NATO schließlich zum Grund nahm, die serbischen Stellungen in Bosnien zu bomardieren.
      MAN BEACHTE: NACH 3 TAGEN NATO-LUFTANGRIFFEN AUF SERBISCHE STELLUNGEN IN BOSNIEN WAR DER JAHRELANGE KRIEG IN BOSNIEN GANZ PLÖTZLICH VORBEI und alle Warlords trafen sich für ein nettes Abkommen in Dayton!
      5. folgt gleich....
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 16:48:51
      Beitrag Nr. 63 ()
      5. (Der erfolgreichste militärische Verteidiger Sarajevos, der die Moslems sehr erfolgreich in den Kämpfen führen konnte, war übrigens witzigerweise ein in Sarajevo geborener Serbe!)
      Milosevic (nun plötzlich der offizielle Vertreter aller Serben, nachdem er vorher sagte, er habe mit den Maßnahmen Karadzics nie etwas direkt zu tun gehabt), Tudjman und Izetbegovic vereinbaren eine Aufteilung Bosniens nach ethnischen Gesichtspunkten und unter dem Druck der USA die Einsetzung einer Zentralregierung Bosniens in Sarajevo, die aber nie richtig funktioniert hat.
      Die Kosovo-Albaner hatten sich aus alldem lange herausgehalten, obwohl in den bis 1998 vergangenen Jahren alle Albaner aus öffentlichen Ämtern entfernt worden waren und an den Schulen und Universitäten nicht in Albanisch unterrichtet werden durfte, was unter Tito alles normal und erlaubt gewesen war. Um den Kosovo besser kontrollieren zu können, wurden aus Bosnien abgezogene serbische Einheiten und viele serbische Flüchtlinge in den Kosovo verlegt bzw. neu angesiedelt, was zum verstärkten Ausbruch von Animositäten zwischen Albanern und Serben führte. Seit 1997 lieferten auch Waffenschieber verstärkt aus dem unabhängig davon zusammengebrochenen Staatswesen Albaniens Waffen an die neue sog. `Untergrundarmee UCK` im Kosovo, die die gemäßigte Haltung des Albanerführers Rugova ablehnte und mit Waffengewalt für ein unabhängiges, albanisches Kosovo kämpfen wollte. Vereinzelt stehende serbische Höfe wurden überfallen, Bewohner verschleppt und gegen Lösegelder wieder freigelassen oder bei zu großer Nähe zur serbischen Polizei oder Armee auch ermordet. Dies nun war für die serbische Polizei und Armee der Anlaß zu immer größeren Vergeltungsaktionen, bei denen schon mal ein ganzes Albanerdorf niedergebrannt wurde und Albaner mit UCK-Emblemen im Haus einfach erschlagen wurden. Etc., usw.
      Die europäischen Regierungen waren dies zunehmend leid und drohten mit Interventionen, was zu den Verhandlungen von Rambouillet führte, die zunächst ein Abflauen der Kämpfe und einen serbischen Teil-Rückzug brachten. Ob dann die Serben einer Formulierung im Schlußdokument wirklich nicht mehr zustimmen konnten, wie sie sagten oder einfach keine Verhandlungen mit `Terroristen` führen wollten, sei dahingestellt. Es war da meiner Meinung nach für die Serben sowieso zu spät. Die westlichen Diplomaten waren es einfach müde und mehr als leid geworden, 8 Jahre mittelalterliches Gemetzel mitanzusehen, bei dem europäische, amerikanische, russische (und kleine japanische UN-)Diplomaten endlos redeten und weiter Hunderttausende von Menschen sterben würden. Man wollte da schon eine schnelle und grausame Lösung wie in Bosnien: Ultimatum, Angriff auf die serbischen Stellungen, Sieg in wenigen Tagen! Leider lief es dann aber anders. Hunderttausende Kosovo-Albaner wurden vertrieben, einige Zigtausend erschossen, ein paar Hundert in Djakovica/ Djakova in der Hauptstraße in ihren Häusern verbrannt etc. Milosevic hätte vielleicht die Luftangriffe auch noch länger durchhalten wollen und können, wenn seine eigenen Freunde aus der Wirtschaft ihm nicht gesagt hätten, daß das Land durch die Luftangriffe irreparablen Schaden erleiden würde. Er zog dann die serbischen Truppen aus dem Kosovo ab, Zigtausende Serben mußten fliehen und werden wohl erst in einigen zig Jahren mal ihre Ruinen ansehen können wie die alten Deutschen aus dem Königsberg von 1945.

      In jedem Fall wäre es meiner bescheidenen Meinung nach eine Umkehrung von Ursache und Wirkung, der NATO die Schuld am Krieg um Jugoslawien, den Kosovo oder in der Zukunft um Mazedonien zu geben. Die NATO hat bisher in Jugoslawien immer nur RE-agiert und wenn ich mir die Geschichte vom völlig zerbombten Vukovar ansehe, dann würde ich sogar sagen: Die NATO kam ein paar Jährchen und mindestens 200.000 tote Kroaten, Serben und Bosnier zu spät!

      Habe ich mich irgendwo geirrt? Legt mal los...
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 22:56:11
      Beitrag Nr. 64 ()
      Anbei die Haager Anklageschrift gegen Milosevic : (Wortlautauszüge)



      Slobodan Milosevic wurde im Mai 1999 in Den Haag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Verstoßes gegen die internationalen Bestimmungen zur Kriegsführung angeklagt. Nachfolgend einige Schlüsselpassagen der Anklageschrift in einer inoffiziellen Übersetzung der Nachrichtenagentur AP:

      - "Im gesamten Kosovo haben die Truppen der Bundesrepublik Jugoslawien und Serbiens den persönlichen und geschäftlichen Besitz von Kosovo-Albanern, die aus ihren Häusern vertrieben wurden, geplündert und geraubt. Polizisten, Soldaten und Militäroffiziere setzten umfassende Durchsuchungen, Gewaltandrohungen und Gewalttaten ein, um Kosovo-Albaner Geldes und Wertgegenständen zu berauben, und die Behörden an der Grenze der Bundesrepublik Jugoslawien stahlen auf systematische Art und Weise Privatfahrzeuge und anderes Eigentum von Kosovo-Albanern, die aus der Provinz deportiert wurden."

      - "Im gesamten Kosovo haben sich die Truppen der Bundesrepublik Jugoslawien und Serbiens an einer systematischen Kampagne zur Zerstörung von Eigentum kosovo-albanischer Zivilisten beteiligt. Dies wurde durch den weit verbreiteten Granatenbeschuss von Städten und Dörfern erreicht; das Niederbrennen von Wohnhäusern, Bauernhöfen und Geschäften; und die Zerstörung von persönlichem Besitz. Als Resultat dieser inszenierten Kampagne wurden Dörfer, Städte und ganze Regionen für Kosovo-Albaner unbewohnbar gemacht."

      - "Im gesamten Kosovo haben die Truppen der Bundesrepublik Jugoslawien und Serbiens kosovo-albanische Zivilisten durch körperlichen und verbalen Missbrauch schikaniert, gedemütigt und erniedrigt. Polizisten, Soldaten und Militäroffiziere haben Kosovo-Albaner basierend auf deren rassischer, religiöser und politischer Identität ständig Beleidigungen, rassistischen Bemerkungen, erniedrigenden Handlungen, Schlägen und anderen Formen körperlicher Misshandlung ausgesetzt."

      - "Im gesamten Kosovo haben die Truppen der Bundesrepublik Jugoslawien und Serbiens systematisch die Ausweisdokumente und die Kennzeichen von Fahrzeugen kosovo-albanischer Zivilisten beschlagnahmt und zerstört. ... Dies wurde getan, um jeglichen Beleg für die Anwesenheit der deportierten Kosovo-Albaner im Kosovo auszulöschen und ihnen das Recht auf Rückkehr in ihre Häuser zu verweigern."

      - "Am oder um den 25. März 1999 wurden die Dörfer Velika Krusa und Mali Krusa/Krushe e Mahde und Krushe e Vogel (in der Gemeinde Orahovac/Rahovec) von Truppen der Bundesrepublik Jugoslawien und Serbiens angegriffen. Dorfbewohner suchten Zuflucht in einer bewaldeten Gegend ... wo sie beobachten konnten, wie die Polizei die Häuser der Dorfbewohner systematisch plünderte und anschließend in Brand setzte. Am oder um den Morgen des 26. März 1999 machte serbische Polizei die Dorfbewohner im Wald ausfindig. Die Polizei befahl Frauen und Kleinkindern, die Gegend zu verlassen und nach Albanien zu gehen. Dann durchsuchte die Polizei die Männer und Jungen und nahm ihnen die Ausweispapiere ab. ... Als die Männer und Jungen versammelt waren, eröffnete die serbische Polizei das Feuer auf die Gruppe. Nach mehrminütigem Gewehrfeuer häufte die Polizei Heu auf die Männer und Jungen und setzte es in Brand, um die Leichen zu verbrennen. Infolge der Schüsse und des Feuers wurden ungefähr 105 kosovo-albanische Männer und Jungen von der serbischen Polizei getötet."
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 23:34:37
      Beitrag Nr. 65 ()
      @Auryn, guter Beitrag von Dir, dem ist fast nichts mehr
      hinzuzufügen.



      Eins darf man nicht vergessen : Der Krieg traf jene am härtesten, die ihn weder zu verantworten hatten noch aktiv an ihm teilnahmen: die Zivilbevölkerung. Frauen und junge Mädchen wurden ermordet, vergewaltigt oder als Kriegsbeute verschleppt.

      Männer wurden gefoltert, ermordet oder in die Armee gepreßt. Kinder wurden ebensowenig von den Kriegsgreueln verschont.

      Der Krieg forderte auch Seuchen und Hungersnöte.

      Wann lehrnt der Mensch endlich aus der Geschichte ?


      Gruss

      bodin
      Avatar
      schrieb am 01.07.01 11:30:56
      Beitrag Nr. 66 ()
      Ich finde das toll, was hier im Thread inzwischen an Quellen und Zitaten zusammengekommen ist. Jeder kann sich selbst ein Bild machen.

      Was für mich schwer zu begreifen ist, sind die Menschen, die in ihrem Haß auf die USA oder die NATO so weit gehen, die Verbrechen in den Balkankriegen zu relativieren, nur damit die USA oder die NATO als Hauptschuldige dastehen. Es wäre dumm, jede einzelne Maßnahme der USA oder der NATO richtig zu finden. Es sind Fehler gemacht worden (der schwerste war in meinen Augen, nicht schon 1991 Serbien massiv zu drohen; aber das ist eine andere Geschichte) und es kam auch, wie in jedem Krieg, zu einzelnen Übergriffen. Aber die ganze Vorgeschichte auszublenden, um dann nur noch auf die Resultate der NATO-Bombardements zu blicken, und deren Folgen auch noch monströs zu übersteigern, dazu bedarf es schon eines gewaltigen Fanatismus.

      Es wurde übrigens bereits vor dem Gerichtshof in Den Haag eine Untersuchung beantragt, ob die NATO Kriegsverbrechen begangen hatte. Nach zwei Wochen Untersuchungen wurde dann festgestellt, daß dies nicht der Fall war und keine Verhandlung dazu zu eröffnen ist. Kroatien hat übrigens seine Kriegsverbrecher, gegen die Klage geführt worden ist, alle nach Den Haag ausgeliefert. Die Kroaten hatten zwar in der weiteren Folge Kriegsverbrechen, wie etwa Vertreibungen begangen, allerdings später auch Bereitschaft bekundet, diese Vorgänge untersuchen zu lassen. Tudjman allerdings war als erster Präsident im Widerstand gegen Serbien für seine Landsleute zu unantastbar, als daß man hier einen Prozeß zugelassen hätte. Das mußten wir im Westen mit Zähneknirschen akzeptieren.

      Alle weisen auf die hohe Signalwirkung des Prozesses in Den Haag hin. Da bin ich noch am zweifeln. Denn wer sollte als nächstes dort stehen?

      1. Die Führung der Volksrepublik China für Völkermord in Tibet und für die Niederschlagung der Demokratiebewegung in China. Die Besetzung Tibets 1950 verstieß übrigens gegen UNO-Statuten, wurde aber nie so kritisiert, wie etwa das Vorgehen Israels gegen die Palästinenser.
      2. Die Führung Nordkoreas.
      3. Die Führung des Irak.
      4. Die ehemalige Staatsführung Chiles um Pinochet.
      5. Die Führung Kubas.
      6. Jelzin und Putin sowie die militärische Führung für den Krieg in Tschetschenien.

      Unter Anklage stellen könnte man vermutlich die Führungen von über 100 Staaten, in denen es Folter gibt, oft aich politische Morde. Bei den 6 Fällen oben ist es aber besonders gravierend. Dabei habe ich noch nicht über Liberia und Angola geredet, wo die Lage für mich unüberschaubar ist, oder den Sudan, wo sich die Situation zuletzt etwas gebessert zu haben schien. Die Führung des Sudan wäre für mich wahrscheinlich die Nummer 7 auf der Liste unerledigter Fälle. Pinochet selbst steht ja zumindest zur Zeit vor Gericht.

      Aus diesen Fällen erkennt man, wie weit wir vom Ziel einer internationalen Strafgerichtsbarkeit entfernt sind, denn wer wollte gegen China oder Nordkorea oder gegen Rußland die Polizei spielen? Wir sind meistens, wie im Fall Serbiens, darauf angewiesen, daß die Verbrecher freiwillig (mehr oder weniger) ausgeliefert werden. Da können wir in den angegebenen Fällen lange warten.
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 17:55:40
      Beitrag Nr. 67 ()
      Noch ein paar Infos zum "Menschenrechtsgerichtshof" in den Haag:
      Der Menschenrechtsgerichtshof in Den Haag ist
      Nato-abhaebgig, weil er ausschliesslich von den Staaten der
      Nato finanziert wird.

      Es gibt uerigens schon laengst einen Internationalen
      Gerichtshof in Den Haag. Warum musste ausgerechnet ein
      Gericht nach Massgaben der USA eingerichtet werden? Ach ja,
      der Internationale Gerichtshof in Den Haag urteilte nicht
      so, wie die USA es sich wuenschten. Der internationale Gerichtshof wird von den USA nicht anerkannt.
      Der Menschenrechtsgerichtshof in Den Haag hat uebrigens den
      10fachen Etat.
      Wer bezahlt, bestimmt auch, welche Musik gespielt wird.
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 21:24:14
      Beitrag Nr. 68 ()
      @for4zim

      Sehr gut, Dein Posting vom 1.7.01, 11.30 Uhr.
      Ich glaub, ich hab Dich falsch eingeschätzt.

      Molch
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 23:12:28
      Beitrag Nr. 69 ()
      @for4

      Solltest Du auch mich meinen mit Deinem Posting, dann muss ich Dich leider enttäuschen.
      Ich habe sehr viel gesehen und verstanden. Ich habe keinen Hass auf Amerika oder sonst etwas.

      Ich habe nur keine Lust mehr auf Propaganda und sonst so einen Mist. Natürlich ist er ein Kriegsverbrecher, doch schau Dich mal um ...

      Wer hilft den Tschetschenen ?? Was war in Vietmam los ?
      Wer verantwortet die Zerstörung durch Uranmunition ?
      (Komme mir bitte nicht mit dem Gutachten, denn von so einem Mist habe ich schon genug gesehen)
      Wer ist verantwortlich für den Hungertot der irakischen Bevölkerung (noch heute !) ?

      Ich mag keine Skrupellosigkeit gegen einfache Menschen, doch die ist überall, leider.

      Gruß WKY
      Avatar
      schrieb am 04.07.01 00:29:05
      Beitrag Nr. 70 ()
      Die heutigen Menschenrechte in Kosovo

      Beurteilung der Situation ethnischer Minderheiten
      im Kosovo

      ...für den Zeitraum von Oktober 2000 bis Februar 2001)[//b]

      KEINE RUHE FÜR DIE KRIEGSBEWÜRWORTER!

      Seit den Kampfhandlungen in Mazedonien, haben sich die Verletzungen der Menschenrechte für die Minderheiten dramatisch verschlechtert.

      - auszugsweise Übersetzung -
      Zusammenfassung

      @for4zim
      Was findest Du kriegsgeiler Feigling toll?


      Jeder der sich über die verheerende Bilanz der Menschenrechte im jetzigen Kosovo informieren möchte! Eine wirklich traurige Bilanz

      Hier der Link:

      http://www.unhcr.de/soeuropa/kosovo/ko010419.htm

      Für die unverbesserlichen kriegsgeilen Militaristen hier im Board

      Kosovo-Krieg: Rot-Grün hat manipuliert

      "Die Bundesregierung hat die deutsche Beteiligung am Kosovo-Krieg vor zwei Jahren durch Manipulation der Öffentlichkeit ermöglicht. Außenminister Fischer hat damals ein anderes Bild der Lage im Kosovo gezeichnet, als es aus Berichten der deutschen Botschaft in Belgrad hervorging. Der Kosovo-Krieg war wie der Erste und der Zweite Weltkrieg ein ordinärer Angriffskrieg, der sowohl gegen internationales als auch gegen deutsches Recht verstoßen hat."
      Willi Wimmer (CDU), ehemaliger Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der OSZE, am 10.2.2001 im Deutschlandfunk

      Der Link dazu > http://www.berliner-morgenpost.de/archiv2001/010211/politik/…

      >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

      FRANKFURTER RUNDSCHAU

      "Ich denke, dass wir wieder in etwas hineinschlittern"
      In Mazedonien droht ein weiterer unseliger Nato-Krieg, warnen Hermann Scheer (SPD) und Willy Wimmer (CDU)

      Vor dem Kosovo-Krieg 1998/99 gab es bei SPD und CDU im Bundestag wenige engagierte Kritiker des Nato-Vorgehens. Zwei von ihnen warnen nun angesichts der Lage in Mazedonien vor dem "Hineinschlittern" in einen Krieg. Mit dem früheren Vizepräsidenten der parlamentarischen Versammlung der OSZE, Willy Wimmer (CDU), und dem SPD-Vorstandsmitglied Hermann Scheer, mittlerweile Träger des Alternativen Nobelpreises, sprachen die FR-Korrespondenten Knut Pries und Richard Meng.


      FR: Herr Scheer, Herr Wimmer, erleben wir im Fall Mazedoniens jetzt wieder einen Prozess, in dem der Bundestag am Ende vor Entscheidungen steht, deren Konsequenzen er nicht überblickt?

      Scheer: Über die tatsächliche Konfliktlage in Mazedonien liegen nur unzureichende Informationen vor, und richtig vergleichbar mit Kosovo ist dieser Konflikt sicher nicht. Aber ich denke, dass wir wieder in etwas hineinschlittern, weil die nötige politische Vorarbeit zur Konflikteindämmung unzureichend war.

      FR: Ist eine Entwaffnung der albanischen Kämpfer auf freiwilliger Basis, wie sie von der Nato erwogen wurde, denn Unsinn?

      Wimmer: Es ist ein Stück aus dem Tollhaus. Denn die Kfor-Truppe als die tragende Kraft in Kosovo kann man nicht aus der Verantwortung dafür entlassen, dass die Albaner in Mazedonien jetzt so viele Waffen haben. Ich finde es unverantwortlich, das Leben unserer Soldaten aufs Spiel zu setzen, nachdem wir unserer Verantwortung nicht gerecht geworden sind. Das unterminiert auf Dauer das Vertrauen in die internationalen Organisationen.

      FR: Richtet sich der Vorwurf mangelnder Konflikteindämmung auch gegen den Deutschen Bundestag?

      Wimmer: Niemand kann sich aus der Verantwortung stehlen. Aber die Art, wie es zum Jugoslawienkrieg kam, zeigt auch die Grenzen unserer Möglichkeiten als Parlamentarier. Uns wurden damals, um die Eintrittskarte zu diesem Krieg zu bekommen, Voraussetzungen für unsere Beschlüsse vorgegaukelt, die es gar nicht gegeben hat. So zum Beispiel die angebliche Zustimmung aller Beteiligten zu einem Friedenskonzept bei den Gesprächen im französischen Rambouillet. Deswegen bin ich auch jetzt wieder sehr skeptisch, wenn ich höre, dass die Nato das Einvernehmen aller Beteiligten zur Voraussetzung für einen Einsatz in Mazedonien macht.

      FR: Wirklich einmischen mag sich der Bundestag wieder nicht . . .

      Scheer: Der Bundestag hat das Thema Balkan weggedrückt - seit dem Juni 1999, dem Ende des Kosovo-Kriegs. Das gilt für andere sicherheitspolitische Fragen auch. Das Verhältnis zur albanischen UCK jedenfalls ist nie geklärt worden. Sie durften weitgehend das machen, was sie wollten. Unter diesem Schirm hat sich eine Eskalation angebahnt, die niemanden überraschen kann, wenn man die Ambitionen kennt.

      FR: Wie weit soll das Parlament sich denn einschalten?

      Wimmer: Aus der Erfahrung wissen wir, dass es jederzeit und ganz schnell gefragt sein kann, wenn offiziell über einen Armeeeinsatz entschieden werden muss. Deshalb ist doch ganz klar, dass wir uns viel intensiver damit befassen müssten.

      FR: Übernimmt jetzt das Bundesverfassungsgericht wieder einmal die Rolle des Bundestags, wenn man an die anhängige PDS-Klage wegen fehlender Parlamentsbeteiligung beim neuen Nato-Konzept denkt?

      Wimmer: Es ist die jüngste Tragik dieser Republik, dass ausgerechnet die PDS dieses Verfahren in Gang gebracht hat. Aber es ist gut so, dass es überhaupt jemand gemacht hat. Vor dem Hintergrund der Fragen der Verfassungsrichter bin ich relativ sicher, dass wir im Herbst ein Urteil bekommen werden, das sehr hilfreich sein kann. Danach wird der Bundestag einen Weg finden müssen, die verdrängten Fragen in die parlamentarische Verantwortung zurückzuholen. Dass über den Ladenschluss länger diskutiert wird als über Krieg und Frieden, kann so nicht bleiben.

      FR: Mit anderen Worten: Auch Sie bezweifeln, dass die Bundesregierung sich in der Außenpolitik verfassungsgemäß verhält?

      Wimmer: Dazu habe ich alles gesagt, was zu sagen war. Jetzt sollte man das Urteil abwarten.

      Scheer: Es gibt hier wesentliche Fragen, die sich in einer argumentativen Grauzone bewegen. Zum Beispiel die, welchen Stellenwert das Nato-Kommuniqué vom April 1999 hat. Sind das nun Verpflichtungen oder sind es keine? Es wurde damals gesagt, auch mir gegenüber: Es sind Verpflichtungen. Gleichzeitig wurde gesagt: Es sind keine Verpflichtungen. Selbst der frühere Kanzler Helmut Schmidt schreibt ja, dass die Nato sich längst außerhalb ihrer vertraglichen Grundlagen bewegt. Das sind Dinge, die in die parlamentarische Debatte gehören. Es gibt eine fatale Neigung, die zentralen außenpolitischen Fragen nicht mehr zum Bestandteil des demokratischen Diskurses in und zwischen den Parteien zu machen.

      FR: Wie viele Abgeordnete sehen das so wie Sie beide?

      Wimmer: Es sind erheblich mehr geworden. Ich sehe ein neues Interesse.

      Scheer: Im persönlichen Gespräch höre ich häufig Unzufriedenheit heraus. Die große Frage ist aber, wann die Motivation ausreicht, die Angst vor einer offenen, kritischen Debatte zu überwinden. Da heißt es immer: Das schadet. Dabei würde es unglaublich nützen.

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 04.07.01 11:50:11
      Beitrag Nr. 71 ()
      Ich habe wegen dieser Äußerung den User Capoon durch WO sperren lassen:

      @for4zim
      Was findest Du kriegsgeiler Feigling toll?


      Ich hoffe, daß es nicht weiter einreißt, daß ich von immer mehr Usern beleidigt werde. Auf einige andere Beleidigungen hatte ich nicht reagiert, vielleicht war das ein Fehler.
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 09:27:44
      Beitrag Nr. 72 ()
      Mein lieber For4Zim,

      aus gegebenen Anlass möchte ich Dich darauf aufmerksam machen, dass sich derzeit der nette alte Herr Scharon in Deutschland befindet.

      Als Stichworte gebe ich Dir: Verteidigungsminister - Flüchtlingslager - tote Kinder und Frauen ...

      Nun denke einmal drüber nach. Na, so weit sind wir in der Diskussion auch nicht auseinander, oder ?

      Gruß WKY
      Avatar
      schrieb am 09.07.01 17:03:28
      Beitrag Nr. 73 ()
      Der größte Militärflughafen Europas wird derzeit im Kosovo gebaut:
      Seit Oktober 2000 bauen sich die USA im offiziell noch zu Jugoslawien gehörenden Kosovo den größten Militärflughafen in Europa. Wer viele Millionen Dollar in den Aufbau eines Militär-Flughafens steckt, hat nicht die Absicht sich in absehbarer Zeit zurückzuziehen.

      Eigenartigerweise glauben hier Einige immer noch, die USA würden in Jugoslawien die Menschenrechte verteidigen.

      RickyRicardo
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 10:28:30
      Beitrag Nr. 74 ()
      @ RickyRicardo:
      Irgendwie hinkst Du den Ereignissen auch ein bißchen hinterher, denn das mit dem Flughafen habe ich schon im Thread "Hat sich der Kosovo-Einsatz gelohnt?" am 08. September 2000 geschrieben (ich will ja auch wieder ein bißchen auf mich und meine überragenden politologischen Kenntnisse aufmerksam machen ;) ):
      von Auryn 08.09.00 12:18:07 1778453
      Noch ein Nachtrag:
      Ich habe mal einen interessanten Vortrag des früheren österreichischen (stellv.?) Außenminister Busek gehört, der zu bedenken gab, daß die Lage in den Überresten des früheren Gesamt-Jugoslawiens
      jetzt z.T. eigentlich genauso aussieht wie vor dem ersten Weltkrieg: Kroatien und Serbien sind wieder Todfeinde und die NATO hat zur Friedenserhaltung genausoviel Soldaten aufgebaut wie damals die
      Donaumonarchie. Der größte Unterschied ist der offensichtliche Willen der Amerikaner, eine `pax americana` für ganz Südosteuropa zu erzwingen. In einer Dokumentation von Peter Scholl-Latour - die
      ich nur in PHOENIX finden konnte, weils dem ZDF vielleicht zu `heiß` war - wurde vor einiger Zeit eine ziemlich riesige US-Basis (`Bondsteel` ?) im Süden des Kosovo gezeigt, für die ein ganzer
      Berggipfel planiert wurde und wo inzwischen auch Langstreckenbomber landen können. (Scholl-Latour meinte, das könne nur heißen: `We came here to stay.` Seiner Meinung nach war übrigens der
      Angriff auf die chinesische Botschaft in Belgrad doch ein vom CIA beabsichtigtes Manöver, damit China im UNO-Sicherheitsrat aus Wut überall sein Veto einlegen sollte. Damit wären die UNO-Vermittler
      obsolet geworden und die NATO sowie die USA die alles allein bestimmende Macht geworden.) Noch ein Nachtrag zu den Waffen: Es gab kurz nach der Rückeroberung der Krajina durch die Kroaten
      einen Bericht in `Kennzeichen D` - wenn ich mich nicht irre - über `verschwundene` MiG-Jets der NVA: Die Geschichte war so, daß verschiedene Verschrottungsbetriebe in Ostdeutschland nach den
      noch unter Gorbatschow ausgehandelten Verträgen MiG`s verschrotten sollten, weil Gesamtdeutschland ja ein Teil der NATO wurde. Ein paar Wochen vor dem großen Angriff der Kroaten sollen in
      diesen Betrieben `Manager` aufgetaucht sein, die deutsch und englisch sprachen, sich die noch modernsten Jets ansahen, die zur Verschrottung anstanden und kurze Zeit später wurden in diesen
      Betrieben alle Arbeiter in eine Woche gut bezahlten Urlaub geschickt. Als der Urlaub vorbei war, standen die besten Maschinen auf der Verschrottungsliste - und oh Wunder! - Kroatien besaß nach
      dieser einen Woche plötzlich eine kleine Luftwaffe, die die Rückeroberung der serbisch besetzten Krajina erst ermöglichte. Die Luftaufklärung soll durch Satellitenbilder direkt aus dem Pentagon ersetzt
      worden sein. Tatsächlich zeigte das ZDF damals übrigens ein heimlich gemachtes Foto, das ganz deutlich die Übermalung eines DDR-Emblems mit dem Rautenmuster Kroatiens erkennen ließ. Eigentlich
      genial, denn die Wege `verschrotteter Maschinen` können beim Verschwinden nicht so leicht nachvollzogen werden wie `gehandelte Jets`.
      Bye,
      Auryn
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 10:43:12
      Beitrag Nr. 75 ()
      Und wenn ich noch aufgrund meiner Kenntnisse Rumäniens anfügen darf: Es gibt in Südost-Europa eine Menge kleine Völker und Minderheiten, die aufgrund der Grenzziehungen der damaligen Sieger-Großmächte nach dem Ersten Weltkrieg außerhalb ihrer eigentlichen Volkszugehörigkeits-Staaten leben, wie z.B. ca. 1,7 Mio. Ungarn in Rumänien, ca. 100.000 Pomaken in Bulgarien, und dann noch Gagausen (Moldawien), Aromunen (Albanien, Griechenland) usw., etc. usf. Diese werden in ihren "Heimatstaaten" oft von keiner Mehrheit wirklich wahrgenommen oder beschützt, so daß überall ständig irgendwelche Konflikte drohen. Wenn die USA in solchen Fällen eine Rolle spielen würden, wie dies einst das Römische Imperium mit seiner erzwungenen, aber immerhin 150jährigen "Pax Romana", dann wäre mir dies sogar lieber als ein jahrzehntelanges barbarisches Gemetzel wie in "Ex-Jugoslawien".
      Und es tut mir jetzt schon leid für meine möglichen geschätzten Diskussions-Kontrahenten, aber in Rumänien und Bulgarien denkt die Mehrheit (ca. 65 %) der Bevölkerung genauso!
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 10:52:01
      Beitrag Nr. 76 ()
      Und um noch eins draufzusetzen: Ich finde es schön, wenn die Auslieferung von mutmaßlichen Kriegsverbrechern auch in Kroatien Regierungskrisen auslöst, weil man nur so die Verbrecher überall einer gerechten Strafe zuführen kann:
      Auf folgender Seite bis "Kroatien" scrollen oder klicken, je nachdem:
      http://www.balkansecurity.com/novine/bodym1d1.html
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 19:00:47
      Beitrag Nr. 77 ()
      Auryn, bemerkenswerte Anmerkungen.

      WKY, der Fall Israel bzw. Scharon steht für mich etwas auf der Kippe. Ich bin schon verwudnert darüber, daß eine Demokratie jemand wie Scharon als Regierungschef erdulden kann. Eigentlich müßte Israel im eigenen Interesse die Vorgänge im Libanon untersuchen. Die Anklage Scharons in Belgien ist folgerichtig. Ich sehe aber auch die Ausnahmesituation in Israel, wo Palästinenser noch unvernünftiger auftreten als die Israelis, beide Seiten aber wiederholt Menschenrechte verletzen. Man kann nicht auf Dauer Israel zu Gute halten, daß das Land die ersten Jahrzehnte um sein Überleben kämpfte. Der klare Schnitt wäre mit der palästinensischen Autonomie möglich gewesen, wenn diese nicht die zweite Intifada ausgerufen hätten.

      RickyRicardo, die USA bzw. die NATO haben wenig Gewinn davon, zu den bestehenden Militärflughäfen einen weiteren einzurichten. Zu behaupten, der Krieg mit Serbien wurde deswegen durchgeführt, ist realitätsfern. Der Militärflughafen in dieser eigentlich uninteressanten Region gibt erst durch die ständige Unruhe auf dem Balkan und den friedenssichernden Maßnahmen dort einen Sinn.
      Avatar
      schrieb am 12.07.01 23:30:34
      Beitrag Nr. 78 ()
      Hallo zusammen!

      Einige hundert Rechtsanwaelte und Intelektuelle aus ca.
      20 Staaten haben sich unter der Fuehrung des canadischen
      Rechtsprofessors Black zusammengeschlossen um Milosevic
      zu verteidigen.

      Habe ich gefunden unter WWW.ICDSM.ORG

      Gruss

      MegaMarket
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 13:35:40
      Beitrag Nr. 79 ()
      Hallo Megamarket,

      vielen Dank für das Posten des Links zum International Committee to Defend Slobodan Milosevic, das freundlicherweise von der Serbischen Sozialistischen Partei gesponsort wird. Auf diesem Forum könnt Ihr alle gegen den Terror unterschreiben, der zur Verschleppung dieses grossen Staatsmannes nach Den Haag geführt hat.

      Was ich etwas schade finde, ist, dass das Wirken des grossen politischen Aufklärers und Verteidigers der Menschenrechte, Ramsey Clark, nicht ausreichend gewürdigt wird.

      Ich werde mir erlauben, dies mit meinen eigenen - etwas umbeholfenen - Worten zu versuchen:

      Ramsey Clark - Politischer Aufklärer und Verteidiger der Menschenrechte



      Als Attorney General an der Spitze der US-Strafverfolgung

      Schon Ramsey Clarks Vater, Tom Clark, wurde 1945 von Präsident Harry Truman zum US Attorney General ernannt. Neben seinen Aktivitäten als Lobbyist für Texanische Ölgesellschaften konnte er so auch seine guten Beziehungen zum New Orleans-Mafiaboss Carlos Marcello besser unterstützen.

      Nach mehreren Anklagen wegen Bestechungsannahme musste er allerdings 1949 auf einen (besser durch Immunität abgesicherten) Posten beim Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten wechseln.

      Ramsey Clark selbst wurde in der Folge von Lyndon B. Johnson 1967 in den Posten des Attorney General berufen, um seinen Vater, Tom Clark, zur Niederlegung seines Amtes zu bewegen. Nach LBJ`s Wahlniederlage 1968 musste Clark jedoch den Posten wieder räumen.

      Verbittert entdeckte er, der noch 1968 Anti-Vietnam-Demonstranten zugerufen hatte, ihren Protest doch in Hanoi einzureichen, dass er in Wirklichkeit politisch links stand und änderte sein Leben entsprechend.

      Politischer Aufklärer und Freund anerkannter Staatsoberhäupter

      In der Folge stellte Ramsey Clark sein Leben in den Dienst der politischen Aufklärung und verfolgte dieses Ziel durch Teilnahme an internationalen Konferenzen und Kongressen, wie beispielsweise `Crimes of America` in Teheran, 1980, Libyen, 1986, Baghdad, 1990 und Belgrad 1993.

      Durch diese Aktivitäten konnte er auch die persönliche Bekanntschaft von anerkannten Staatsoberhäuptern und Politikern wie Muammar Gaddafi, Saddam Hussein, Slobodan Milosevic und vermutlich auch Vladimir Shirinovsky machen und wurde von diesen gleichermassen geschätzt wie geehrt.

      Besonders sein Eintreten für die kulturelle und soziale Selbstbestimmung Iraks durch die internationale Anerkennung des Rechts, politisch Andersdenkende öffentlich zu hängen, Folter als Mittel der Wahrheitsfindung in Gerichtsprozessen zuzulassen oder Kurden nach Notwendigkeit zu vergasen, sind hier in Erinnerung.

      Politisch hatte Clark in den 70er Jahren seine neue Heimat in der WWP, der Worldwide Workers Party, gefunden, einer humanitären Organisation, die Initiativen der Menschlichkeit wie Russlands Niederschlagung des Ungarnaufstandes, den Einmarsch der Chinesen in Tibet, das Massaker am Tienanmen-Platz, den Überfall Iraks auf Kuweit und den KGB-Putsch gegen Gorbachov unterstützt.

      Verteidiger der Menschenrechte

      Parallel dazu war Clark als Verteidiger der Menschenrechte aktiv. Er verteidigte beispielsweise die Rechte von Karl Linnas, dem man aufgrund seiner Dienstzeit als Aufseher in einem estnischen Konzentrationslager Verfehlungen nachweisen wollte, die PLO-Reiseleiter der `Achille Lauro`-Kreuzfahrt, auf der Leon Klinghoffer bedauerlicherweise zu Schaden gekommen war oder Pastor Elizaphan Ntakirutimana und Mumia Abu Jamal gegen die Beschneidung ihrer bürgerlichen Rechte durch Auslieferung nach Ruanda, wo sie wegen Völkermords angelkagt werden sollten.


      Clark unterstützte zudem Radovan Karadzic, dessen Verdienste um die Völkerverständigung durch Einrichten von Massen-Vergewaltigungs-Lagern im Kosovo von fehlgeleiteten Frauengruppen zu einer Anklage gegen ihn missbraucht wurden.

      Internationale Anerkennung und Würdigung

      Diese Verdienste blieben international nicht unbedankt. Eine Ehrenprofessorwürde der Universität Belgrad nahm er 1999 mit bewegten Worten entgegen, ober er bei der nächsten Verleihung des Friedensnobelpreises bedacht werden wird, war nicht in Erfahrung zu bringen.

      Zusammenfassend ist also festzustellen, dass Slobodan Milosevic mit Ramsey Clark sicherlich den geeigneten Anwalt gefunden hat. Es steht zu hoffen, dass Mr. Clark bei der Verteidigung von Slobodan Milosevic ähnlich erfolgreich sein wird wir in seinen bisherigen Fällen :laugh:.

      mfg loewe

      P.S.:

      Empfohlene Quellen:
      Alexander, Robert J.
      International Trotskyism, 1929-1985: A Documented Analysis of the Movement
      Duke University 1991

      Davis, John H.
      Mafia Kingfish: Carlos Marcello and the Assassination of John F. Kennedy
      Signet 1989

      Gentry, Curt
      J. Edgar Hoover: The Man and the Secrets
      Penguin 1992

      Judis, John
      "The Strange Case of Ramsey Clark"
      The New Republic, April 22, 1991

      Lee, Martin
      The Beast Reawakens:
      Resurgent Fascism & Right-Wing Extremism in the US & Europe
      Routledge 1999
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 13:45:32
      Beitrag Nr. 80 ()
      Zur Erläuterung:

      Ramsey Clark ist einer der Hauptakteure sowohl der Klage Jugoslaviens gegen die NATO vor dem Internationalen Gerichtshof, als auch des Kommittees zur Verteidigung Slobodan Milosevics.

      mfg loewe
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 13:48:25
      Beitrag Nr. 81 ()
      Toller Beitrag, Loewenzahn.

      Hinter diesen Kopf würde ich auch gern schauen. Es muß zwar auch den größten Übeltätern erlaubt sein, einen Anwalt zu haben, aber dieser Lebenslauf läßt sich auch durch übergroßen, fehlgeleiteten Idealismus nicht mehr erklären. Das muß schon eher ein Höhepunkt der Misanthropie sein.
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 10:10:19
      Beitrag Nr. 82 ()
      Jurist und Verteidiger zu sein, muß wirklich groß in Mode gekommen sein. Bei dieser Homepage (siehe unten) dachte ich zuerst, diese "Firma" ist eine ordentliche, seriöse Anwaltskanzlei (wg. "law enforcement" etc.), aber nein! Das sind die "Jungs", die Kroatien - mit stillschweigender Hilfe des Weißen Hauses und mit offener Hilfe des CIA / NSA - halfen, die Krajina und Ost-Slawonien zurückzuerobern. Vermutlich haben die "Jungs" auch ein bißchen geholfen, die DDR-Migs zu kroatischen Mig-Kampfflugzeugen zu machen. Das Problem mit solchen "Dienstleistungs-Firmen" aus meiner politologischen Sicht ist nur folgendes: Wo beklagt man sich, wenn man mal nicht mit der "Dienstleistung" zufrieden war? (Bisher war in der Firmengeschichte allerdings fast immer "Zufriedenheit beim Auftraggeber garantiert"!) Aber wenn nicht? Wo kann man dann eine Klage einreichen? Gibt`s für so etwas Wettbewerbsregeln? Wo klage ich sie ein? Beim nächstgelegenen Verbraucherschutz? In Den Haag? Oder doch besser gleich beim Jüngsten Gericht?
      http://www.mpri.com/channels/home.html
      Avatar
      schrieb am 14.08.01 13:59:20
      Beitrag Nr. 83 ()
      Diese Meldung ist schon wieder schockierend. Ich wundere mich wirklich, warum die Festnahme Karadzics und Mladics so schwierig sein soll.

      "Der als Top-Kriegsverbrecher gesuchte Radovan Karadzic kann es sich offenbar erlauben, am Strand zu dösen. Der ehemalige bosnische Serbenführer und mutmaßliche Massenmörder sei kürzlich Gast eines Hotels an der montenegrinischen Adriaküste gewesen, zitierte die Nachrichtenagentur dpa am Montag den Schriftsteller Dragoljub Scekic. Dem Künstler wird nachgesagt, gute Kontakte zu Karadzic zu haben.

      Karadzic habe im montenegrinischen Ort Savnik zudem eine Urkunde über die Staatsbürgerschaft Montenegros erhalten. Somit könnten ihn die Belgrader Behörden nicht mehr ausliefern. (Focus Online, 13.8.2001)"
      Avatar
      schrieb am 14.08.01 14:43:12
      Beitrag Nr. 84 ()
      Ich behaupte mal:
      Wenn auf dieser Welt hier jemand gesucht wird - wirklich gesucht wird - und er lebt - dann wird er auch gefunden (und verhaftet oder eliminiert - was immer).

      Und wenn er nicht gefunden (oder verhaftet) wird, dann ist das im Interesse irgendeiner Gruppierung, deren Einfluß größer ist als der derer, die vorgeben, zu suchen.

      Oder wäre das sonst zu erklären?

      MM
      Avatar
      schrieb am 21.10.01 10:47:29
      Beitrag Nr. 85 ()
      Der große alte Frontberichterstatter, Atheistenverächter, Iranliebhaber und frisch gekürte Fernsehpreisträger Peter Scholl-Latour wird von den Deutschen geliebt wie kaum ein anderer.
      Wenn ihm dann wirklich mal ein wahrer Satz über die verkniffenen Lippen kommt, geschieht das beinahe unter Ausschluß der Öffentlichkeit.
      Interviewauszug:
      Sie halten den amerikanischen Aufmarsch für unvernünftig. Verkörpert die Friedensbewegung, die dagegen demonstriert, die Vernunft?
      Nein, das sind Spinner, Friedensbeweger sind oft Spinner.

      Was macht sie so böse auf die Achtundsechziger-Renegaten, die jetzt in Berlin regieren.
      Wäre es ihnen lieber, die wären bei ihren alten Meinungen geblieben?

      Ein bisschen Dezenz würde ich doch von ihnen erwarten.Daß sie ihre Jugendtorheit hatten – selbst wenn Joschka Fischer einen Molotow-Cocktail geschmissen hätte , wäre das keine Tragödie.
      Aber das diese Pazifisten sich im Kosovo voll engagiert und dort die ganzen Lügengeschichten mitgemacht haben, das stört.
      Jamie Shea, der kleine Goebbels der Nato, hat doch keine treueren Gefolgsleute gehabt als die deutschen Journalisten. Und Rudolf Scharping wollte von der amerikanischen Aufklärung Satellitenbilder von Massengräbern haben, um seine Beteiligung zu rechtfertigen. Joschka Fischer hat sogar von einem neuen Auschwitz gesprochen. Je länger die regieren, so hab ich einmal gesagt, desto linker werde ich.
      Avatar
      schrieb am 01.12.01 13:47:03
      Beitrag Nr. 86 ()
      Heute abend kommt übrigens in voller Länge einer meiner mehrfach preisgekrönten "TV-Lieblingsfilme" (ausgezeichnet mit Preisen in GB, F, DK, etc.) in
      "HR" bzw. Hessen 3 um 22.45 Uhr: "Warriors - Einsatz in Bosnien"
      Der Film erklärt ohne viele Worte einiges von meinen Standpunkten und Ansichten.
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 12:03:15
      Beitrag Nr. 87 ()
      Verslose Elegie für tote Helden Südosteuropas

      Ich weiß, dass das folgende eigentlich weder zu mir noch zu meinem geplanten Job passt, da die meisten Politologen, die ich kenne, eigentlich desillusionierte Idealisten mit sehr zynischem Einschlag sind.
      Eigentlich habe ich dafür auch gar keine Zeit und ich werde in den kommenden Tagen auch nichts weiteres mehr "posten", aber trotzdem ist mir heute das folgende ein persönliches Bedürfnis.

      Heute um 14.00 Uhr unserer Zeit wird in Belgrad Zoran Djindjic zu Grabe getragen (Live-Übertragung u.a. in EuroNews), ein ehrlicher Repräsentant der Vorstellungen von westlich geprägter Demokratie und des versuchten Aufbaus eines modernen Rechtsstaats in einem Land, das beides in moderner Form so bisher noch nicht kannte.
      Darüber hinaus nannte am vergangenen Mittwochabend der ehemalige Kanzleramtsminister und EU-Sonderbeauftragte für den Balkan, Bodo Hombach, in einem ARD-Tagesthemeninterview Zoran Djindjic "... einen Mann von ganz außergewöhnlichen Fähigkeiten mit genialer Rhetorik in seiner serbischen Muttersprache und großer Eloquenz in englischer und deutscher Sprache, mit sehr sympathischem Wesen - einen Mann von großer Überzeugungskraft und bemerkenswert ruhigem Wesen angesichts der Anfeindungen und Morddrohungen, denen er ausgesetzt war." Zoran Djindjic hätte als Wissenschaftler in Serbien oder auch im deutschen Exil weiter ein ruhiges Leben führen können, aber er zog es als Patriot vor, nach Serbien zurückzugehen und dort GEWALTLOS gegen Milosevic, Seselj und für eine wirklich demokratische Entwicklung seiner Heimat auf die Straße zu gehen und besonders jüngere Intellektuelle folgten ihm bei den Protesten zu Hunderttausenden. Seine Anhänger nannten ihn teilweise übertreibend den "Kennedy des Balkan". Wie Bodo Hombach am vergangenen Mittwoch weiter sagte: "Er war tatsächlich ein moderner Held." Sein Tod ist das wahrscheinlich schlimmste, das in Serbien im Moment geschehen konnte, denn niemand aus seiner Umgebung besitzt seine Fähigkeiten und soviel Vertrauen bei westlichen Regierungen.
      Es ist mehr als traurig und bestürzend, dass Zoran Djindjic wie Mahatma Gandhi, Martin Luther King und auch John F. Kennedy aus dem Hinterhalt ermordet wurde und so in der Erinnerung Serbiens tatsächlich der "Kennedy Serbiens" bleiben wird. (Nur die radikal-nationalistische Partei von Vojislav Seselji, der inzwischen auch "freiwillig" in Den Haag sitzt, weil er sonst von Djindjic ausgeliefert worden wäre, verweigert sich jeder Trauer über den Tod von Djindjic und drückt so ihre klammheimliche Freude über einen gelungenen Mord aus!) Zoran Djindjic ist auch - meines Wissens - der erste Regierungschef Europas, der seit dem Zweiten Weltkrieg so sterben muß, falls man die Hinrichtung des ungarischen Ministerpräsidenten Imre Nagy im Jahre 1956 durch ein Peloton der sowjetischen Okkupationsarmee nicht auch als Mord - wenn auch damals staatlich sanktioniert - betrachten will.
      Heute ist in Belgrad ein Tag der Trauer, aber nicht nur für Serbien, sondern für ganz Osteuropa, denn dieses Begräbnis wird die Erinnerung wieder wachrufen an all jene, die in einem Akt der Staatstrauer zu Grabe getragen wurden und an deren Begräbnis ihr Volk großen Anteil nahm.
      Heute werden wahrscheinlich auch aus der Region der rumänischen Stadt Timisoara einige Hundert rumänische Staatsbürger serbischer Nationalität zur Beisetzung von Djindjic nach Belgrad gefahren sein, denn er war auch einer ihrer Hoffnungsträger.
      Zuletzt und aus dem Grund dieser vermutlich riesigen Beisetzungsfeierlichkeiten möchte ich noch an jemanden erinnern, den in Deutschland niemand kennt und ein Beispiel für das mangelnde Interesse "verwestlichter Demokratien" für Menschen in Not war (und in der Geschichte ist): Corneliu Coposu (dt. gesprochen: Korneliu Kopoßu) war bei Kriegsende 1945 einer der stellvertretenden Vorsitzenden der rumänischen Bauernpartei, eines Vorläufers von sozial und christlich orientierten parteilich organisierten Demokraten in Rumänien.
      Bei der Machtübernahme der Kommunisten und der Vertreibung des Königs prangerte er die Wahlfälschungen der Kommunisten öffentlich an und wurde im Juli 1947 deshalb verhaftet, aber erst 1957 wegen "Hochverrats gegen die Arbeiterklasse und Verbrechen gegen sozialistische Reformen" zu lebenslanger Haft verurteilt. Den größten Teil seines Lebens verbrachte er in rumänischen Gefängnissen - 17 Jahre Einzelhaft, über 15 Jahre in abwechselndem Hausarrest oder überraschendem "normalem Strafvollzug". Er sagte zeit seines Lebens immer allen Richtern und allen, die ihm später begegneten, dass er sich seine Gedanken und seine politische Meinung nicht diktieren lassen wird: "Ich habe mir meine Meinung nicht von den Hitleristen und nicht von den rumänischen Faschisten diktieren lassen und ich werde sie mir auch nicht von Kommunisten diktieren lassen und dies ist mein einziges Verbrechen! Niemand wird mich jemals brechen!"
      Corneliu Coposu hatte noch das Glück, den Sturz der kommunistischen Diktatur in Rumänien zu erleben und den Aufstieg der Reste seiner Partei zur PNTCD, einer christdemokratischen Partei innerhalb einer Regierungskoalition. Natürlich hatten die Jahre der Haft ihre Spuren hinterlassen und er wirkte angesichts der oft unsinnigen politischen Streitigkeiten späterer Generationen sehr müde und zuletzt auch geistig etwas verwirrt.
      Doch als er 1995 starb, erlebte Rumänien bei seiner Beisetzung die größte freiwillige Menschenansammlung des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Dabei war nur von der PNTCD öffentlich dazu aufgefordert worden, zu dieser Trauerfeier zu kommen doch Bukarests Straßen waren schwarz von Menschen, die aus dem ganzen Land angereist waren, um Corneliu Coposu das letzte Geleit zu geben. Die Schätzungen über die Zahl der Trauernden reichten bis zu 500.000 Menschen - in Worten: fünfhunderttausend Menschen - bei einer Gesamtbevölkerung von ca. 22 Millionen !!! ("So trauert ein unterdrücktes, verachtetes, kleines Volk um seine wahren Helden", hörte man im rumänischen Rundfunk.)
      Auch Fernsehsender in Polen, Tschechien, Ungarn und Bulgarien berichteten über diese überraschende friedliche Massenversammlung, die so niemand erwartet hatte.
      Nur in Deutschland wie in den meisten anderen Ländern Westeuropas nahm man in den Bildmedien von dieser Beerdigung keine Notiz und man konnte nur in der FAZ, der Neuen Zürcher Zeitung und einigen anderen eher konservativen Blättern ungefähr auf Seite 3 bis 5 eine kleine Meldung über den Tod von Corneliu Coposu und den darauffolgenden, überraschenden Menschenauflauf finden.
      Es wäre ja auch zuviel erwartet gewesen, denn ungefähr zu jener Zeit kriselte es auch erstmals in der Ehe von Dieter Bohlen und Verona Feldbusch, was ja allemal eher eine Schlagzeile wert war.
      Was soll man auch anderes in einem Land erwarten, dessen Parlament in der Woche der Eroberung von Srebrenica durch General Mladic`s massenmordende Soldateska eine "hitzige" Bundestagssondersitzung über die Frage abhielt, ob im neuen Parlament in Berlin die Sitzreihen rund oder oval angeordnet sein sollen?

      Auch im Gedenken an Menschen wie Imre Nagy, Corneliu Coposu und viele, viele andere trauere ich heute mit dem serbischen Volk um einen ihrer Besten - um Zoran Djindjic.


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