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    bank of england sieht zerreißprobe des finanzsystems - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.06.01 17:45:28 von
    neuester Beitrag 22.01.02 19:53:23 von
    Beiträge: 9
    ID: 428.990
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 17:45:28
      Beitrag Nr. 1 ()
      in boerse-online (www.bch/boerse-online/)wurde heute
      um 16:13 berichtet :

      Den Schock des Tages liefert die Bank of England :
      Die schwächere Konjunktur vor allem im Technologie-
      und Telecomonikationssektor könnte zur Zerreißprobe für
      das gesamte internationale Finanzsystem werden.
      Kreditausfälle seien nicht auszuschließen,teilte das
      altehrwürdige Institut in London mit.

      Fandrich
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 17:53:29
      Beitrag Nr. 2 ()
      aber die bullen laufen ja schon wieder los. leider ohne verstand.

      das böse erwachen steht uns kurz bevor.

      thomas
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 18:01:56
      Beitrag Nr. 3 ()
      @ Fandrich

      Äußerst substanzieller Beitrag.
      Im Gegensatz zum Großteil der Postings ist der
      Informationsgehalt hoch.
      Vielen Dank.
      Stani
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 18:39:15
      Beitrag Nr. 4 ()
      hinter der trommel her,
      trotten die kälber,
      das fell für die trommel,
      liefern sie selber

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 01:04:43
      Beitrag Nr. 5 ()
      Als stiller Leser dieses Boards möchte ich auch gerne etwas beitragen: (gefunden unter http://www.goldseiten.de/)

      Harakiri der Notenbanken

      Japan und die USA im finanzkapitalistischen Dilemma
      Geplatzte Blasen machen keinem Banker Kummer - und Ruhe ist auch dann die erste Bürgerpflicht. So schien es zumindest in Japan, denn dort liegt der Crash inzwischen schon zehn Jahre zurück und war fast in Vergessenheit geraten, weil sich die Weltwirtschaft davon lange Zeit nicht sonderlich beeinträchtigt zeigte. Von 1965 bis 1990 hatte der japanische Aktienmarkt eine stetige, zuletzt immer schnellere Aufwärtsbewegung durchlaufen, die weit über den realen Erfolg von Nippons Exportmaschine hinausschoß. Der Nikkei-Index der Börse in Tokio stieg um nicht weniger als 3700 Prozent auf fast 40.000 Punkte und die spekulative Börsenkapitalisierung wurde noch einmal übergipfelt von einem phantastischen Anstieg der Immobilienpreise. Japan hatte sich reich gerechnet. Als die Blase 1990 sowohl bei den Aktien als auch bei den Immobilien platzte, stürzten die Finanz- und Immobilienmärkte ab und haben sich nie wieder erholt. Der Nikkei wurde halbiert, um danach immer weiter nach unten zu trudeln. Bekanntlich sitzt das japanische Finanzsystem seither auf einer Masse fauler Kredite in der Größenordnung von 1000 bis 2000 Milliarden Dollar.

      Eigentlich hätte die Konsequenz der Bankrott der großen Banken, der Zusammenbruch des Finanzsystems und eine schwere Depression Japans mit Rückschlag auf die Weltwirtschaft sein müssen. Wieso konnte diese Konsequenz für so viele Jahre vermieden werden? Dafür gibt es vor allem zwei Gründe.

      Erstens ermöglichte die vom Buddhismus und Shintoismus geprägte paternalistische Kultur Japans eine kollektive Manipulation der Finanzmärkte und Bilanzen, wie sie im westlichen Konkurrenzkapitalismus undenkbar wäre: Durch ein Geflecht von Loyalitäten und Abhängigkeiten, Überkreuz-Beteiligungen, Mafia-Filz (Yakuza) und informellen Absprachen unter staatlicher Guide wurde ein Großteil der faulen Kredite und nicht realisierten Verluste in Auffanggesellschaften geparkt oder zu den Bilanzterminen auf Treu und Glauben zwischen den Banken und Unternehmen durch Scheinverkäufe hin- und hergeschoben.
      Den Banken wurde erlaubt, die Eigenkapitalquote zu senken und Aktienpakete nicht zum Marktwert, sondern zum
      Einkaufswert zu bilanzieren usw. Obwohl es trotzdem eine Pleitewelle gab, konnte auf diese Weise der große Bankenkrach vermieden werden. Viele tausende von eigentlich bankrotten Unternehmen vor allem in der Bau- und Immobilienbranche sowie im Einzelhandel wurden am Scheinleben erhalten, ein bis zwei Millionen Arbeitsplätze ohne ökonomische Basis durchgeschleppt.

      Zweitens war es die Export-Einbahnstraße über den Pazifik in die USA, die Japan dazu verhalf, die Systemkrise
      hinauszuschieben. Schon der vorherige Aufschwung war von einem wachsenden Exportüberschuß getragen gewesen, dessen Löwenanteil die USA aufgenommen hatten. Dem stand und steht bis heute kein gleichgewichtiger Warenstrom in die umgekehrte Richtung gegenüber, sondern stattdessen eine wachsende Außenverschuldung der USA - vor allem in Japan. Auch mit den Erlösen der weiter laufenden Exportwalze konnte sich die japanische Ökonomie über Wasser halten und ihr Finanzsystem vor dem Zusammenbruch retten.

      Dennoch mußte von Anfang an ein Preis für die Vermeidung der Systemkrise bezahlt werden, nämlich zwar nicht die große Depression, aber doch die Stagnation der Konjunktur mit immer stärkeren deflatorischen Tendenzen. Die unter der Last fauler Kredite ächzenden Banken zögerten mit der Vergabe weiterer Kredite, die verschuldeten Unternehmen mit neun Investitionen, und die in großem Ausmaß mit geplatzten Hypotheken belasteten und von ungewohnter Arbeitsplatz-Unsicherheit geplagten Konsumenten übten sich in Kaufzurückhaltung - bei einem 60-prozentigen Anteil des Konsums am japanischen Sozialprodukt eine starke Konjunkturbremse.

      Die japanische Regierung versuchte zwischen 1991 und 2000 mit nicht weniger als zehn keynesianischen Konjunkturprogrammen - völlig gegen den neoliberalen ökonomischen Weltkonsens - vergeblich das Ruder herumzureißen.
      Der einzige "Erfolg" bestand darin, daß Japan die Weltspitze der Staatsverschuldung übernahm: War der Staatshaushalt 1989/90 als leuchtendes globales Vorbild noch mit insgesamt nur 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verschuldet und erzielte damals sogar einen jährlichen Überschuß von 2,9 Prozent des BIP, so hält er inzwischen mit insgesamt 140 Prozent und einer jährlichen Neuverschuldung von 10 Prozent des BIP einen Negativrekord.

      Parallel dazu veranstaltete die Bank of Japan eine Zinssenkungsrunde nach der anderen, um schließlich zu einer paradoxen "Nullzinspolitik" beim wichtigsten Zinssatz, dem Tagesgeld, überzugehen: Die Banken konnten sich fast zum Nulltarif refinanzieren. An der binnenökonomischen Stagnation änderte sich dadurch nichts. Die verschuldeten Unternehmen und Haushalte nahmen trotz günstiger Konditionen keine neuen Kredite für Investitionen und Konsum auf. Umgekehrt zerstörte die Nullzinspolitik natürlich jeden Anreiz, Geld im Inland anzulegen. Die Wirkung war eine ganz andere: Institutionelle und private Anleger nahmen zu extremen Niedrigzinsen Geld auf, um es zu wesentlich höheren Zinsen im Ausland anzulegen. Japan überschwemmte die ganze Welt mit seiner wundersamen Liquiditätsschöpfung und heizte die globalen Finazmärkte an, während zu Hause nichts mehr ging.

      Nur um wenige Jahre zeitversetzt durchliefen die Tigerstaaten Südostasiens denselben Krisenzyklus wie Japan. Seit Mitte der 80er Jahre vom Aufschwung des Exports getragen, der ebenfalls einseitig über den Pazifik in die USA ging, bildeten auch die neuen "Wunderländer" auf dieser Grundlage eine spekulative Blase bei Aktien und Immobilien, die bekanntlich 1997/98 platzte.
      Und wie in Japan wurden die daraus resultierenden faulen Kredite und nicht realisierten Verluste mit Hilfe des asiatischen Paternalismus unter dem Deckel gehalten, während die weiterlaufenden Exportüberschüsse im Handel mit den USA der Kompensation dienten. Zwei Jahre später gab es allgemeine Entwarnung: Die Asienkrise, so hieß es, sei überwunden und die Bank of Japan sah das Konjunkturtal durchschritten, erhöhte erstmals seit zehn Jahren die Zinsen und kündigte marktöffnende Reformen an.

      Umso größer der Katzenjammer, als parallel zu einem dramatischen Absturz der Aktienmärkte in den USA, Europa und Japan im Frühjahr 2001 der japanische Finanzminister mit einer für asiatische Verhältnisse außergewöhnlich undiplomatischen Offenheit plötzlich wie aus heiterem Himmel verkünden mußte, das Finanzsystem seines Landes stehe kurz vor dem Kollaps.
      Welche Veränderungen sind für diese unerwartete Wendung verantwortlich?

      Japan ist von seinem lange verdrängten, aber nie wirklich bewältigten Crash des Jahres 1990 eingeholt worden. Die
      Verzögerung der Systemkrise war nur unter der Bedingung möglich, daß irgendwann die Binnenkonjunktur wieder anspringt.
      Alle Versuche, diesen Start mit Hilfe staatlicher Geldspritzen zu bewerkstelligen, sind nun ausgereizt. Der durch diesen Mißerfolg mitbedingte neuerliche Verfall des Nikkei-Index um mehr als 30 Prozent seit Beginn des Fiskaljahres 2000/01 hat den Banken zusätzliche unrealisierte Wertverluste in bis zu zehnfacher Höhe der angestauten faulen Kredite eingebracht. Bei der anstehenden jährlichen Bilanzierung wird ein massiver Abzug von Guthaben verunsicherter Bankkunden befürchtet. Schlagartig ist der Druck gestiegen, der verzögerten "Bereinigung" von Unternehmenssektor und Arbeitsmarkt endlich freien Lauf zu lassen.
      Der Optimismus der Bank of Japan hat sich als grandiose Fehleinschätzung erwiesen.

      Gleichzeitig droht aber auch der andere Motor der japanischen Krisenverhinderung ins Stocken zu geraten, nämlich die Exportmaschine in die USA. Die geplatzten Blasen Japans und der Tigerländer konnten ja nur deshalb über Jahre hinweg kompensiert werden, weil die Blasen in den USA (und parallel dazu in Europa) noch munter weiter aufgebläht wurden. Nur durch den permanenten Zufluß ausländischen Geldkapitals und die ebenso permanente Steigerung der Aktienwerte konnten die USA die Überschüsse der ganzen Welt importieren und die notleidenden Volkswirtschaften stützen. Seit März 2000 aber sind die "neuen Märkte" der High-Tech- und Internet-Werte um 60 bis 80 Prozent abgestürzt genau ein Jahr später scheint nun auch der Verfall der Standardwerte begonnen zu haben.

      Zweckoptimistisch wird allgemein behauptet, daß die Krisenkurve Japans 1990 und der Tigerstaaten 1997/98 nicht mit derjenigen in den USA heute zu vergleichen sei die US-Ökonomie sei viel resistenter. Genau das Gegenteil ist der Fall. Der spekulative Boom in den USA wurde nicht auf einen Exportboom aufgesattelt, sondern umgekehrt auf ein mit Außenverschuldung bezahltes gigantisches Handelsdefizit. Insofern ist die Tiefendimension der US-Krise viel schlimmer. Zwar hat es in den USA keine zusätzliche Blase am Immobilienmarkt gegeben wie in Asien, dafür aber die zusätzliche und viel größere Blase der "New Economy". Und hatte Japan 1990 noch eine Sparquote von 16 Prozent, so ist sie heute in den USA gleich Null oder sogar negativ. Selbst die viel gepriesenen Überschüsse des US-Staatshaushalts in den letzten beiden Jahren liegen mit 2,3 Prozent des BIP unter den damaligen japanischen.

      Vor allem aber: Die Unternehmen und Konsumenten sind in den USA wesentlich höher verschuldet als es die asiatischen jemals waren. Im Vertrauen auf weitere Kurssteigerungen ihrer Aktien-Portfolios haben die US-Privathaushalte bis Herbst 2000 praktisch den Konsum mehrerer Jahre vorweggenommen. Und zusätzlich zu den ohnehin schon aufgehäuften Schulden haben viele Unternehmen der IT-Branche seit dem Beginn der Talfahrt an der Nasdaq in der falschen Hoffnung auf eine baldige Trendwende eigene Aktien im großen Maßstab zwecks Kurspflege auf Pump zurückgekauft inzwischen ist ihre Lage umso verzweifelter. Es war absehbar, daß der Prozeß der Privat- und Unternehmensverschuldung irgendwann den Prozeß der Börsenkapitalisierung überholen würde. Die anhaltende Flut von Gewinnwarnungen in allen Bereichen der US-Ökonomie (und inzwischen auch in Europa) zeigt, daß das Limit erreicht oder schon überschritten ist. Kapitalismus ohne Profit geht nicht. Und jetzt brechen auch die Umsätze in wichtigen Bereichen (wie z.B. bei Mobiltelefonen) weg.

      In der krisenhaften Verschränkung einerseits von Konjunktur und Börse auf der strukturellen Ebene, andererseits von Nordamerika und Asien auf der Ebene der Weltmarktbeziehungen, zeichnet sich somit die Möglichkeit einer
      Eskalationsbewegung ab. Generell ist bei ökonomischen Rückwirkungen mit einer Inkubationszeit von sechs Monaten bis zwei Jahren zu rechnen. Seit Ende 2000 zeigen sich die ersten Brandspuren des Crashs an der Nasdaq in der US-Konjunktur. Diese Spuren wiederum haben den Crash beschleunigt und auf die Standardwerte übergreifen lassen. Als Folge der Abschwächung in den USA gehen nun Export und Investitionen in Japan zurück, was dort den Druck auf das Finanzsystem erhöht. In der Folge davon wiederum könnte, wie schon lange befürchtet, japanisches Geldkapital aus den USA abgezogen und dadurch der Abschwung der US-Konjunktur beschleunigt werden usw. Dieser Eskalation würde sich Europa kaum entziehen können. Nicht nur der Export in die USA und nach Japan würde zurückgehen, sondern auch der Export in alle vom japanischen und US-amerikanischen Abschwung betroffenen Volkswirtschaften - sowohl in Asien und Lateinamerika als auch innerhalb der EU selbst.

      Hinter der Unberechenbarkeit der Erscheinungen und den wilden Ausschlägen der Finanzmärkte steht letzten Endes die Entwertung der Arbeit und damit die Entsubstantialisierung des Geldes durch die unbeirrt mahlende Mühle der 3. industriellen Revolution. Mit jedem partiellen Crash wird die Systemkrise reifer und dringt auch in den Zentren stärker an die Oberfläche. Wenn das globale Desaster abermals verzögert werden soll, muß um jeden Preis der Konsum in den USA und Japan angeschoben werden.

      Das dürfte diesmal jedoch schwieriger sein als in der Vergangenheit. Das Platzen der US-Blase ist viel gravierender als das Platzen der asiatischen Blase. Denn die USA haben keine andere USA, um einen Crash außenwirtschaftlich zu kompensieren. Sicher könnten sie versucht sein, ihre Probleme zu exportieren. Für eine Exportoffensive fehlen ihnen als notorischem Importweltmeister aber die Produkte und Kapazitäten. Außerdem müßten sie, um die Krise exportieren zu können, den Dollar drastisch abwerten, was zu einem Abwertungswettlauf mit dem Yen, in der Folge mit sämtlichen asiatischen Währungen und schließlich auch mit dem Euro führen würde. Dieses durchaus realistische Szenario einer globalen Währungskrise (die Yen-Abwertung hat bereits begonnen) wäre erst recht verheerend für Konjunktur und Finanzmärkte.

      So bleibt nur das alte Mittel der direkten und indirekten staatlichen Geldspritzen. Innerhalb weniger Wochen hat die US-Notenbank (Fed) drei Zinssenkungen vorgenommen und eine vierte angekündigt, Präsident Bush plant ein zehnjähriges Steuersenkungsprogramm von 1600 Milliarden Dollar pro Jahr, und die Bank of Japan ist nicht nur zur Nullzinspolitik zurückgekehrt, sondern will die Kontingente der Geldversorgung erhöhen und damit die Refinanzierung der Banken erleichtern.
      Es ist aber unerfindlich, warum in Japan jetzt plötzlich funktionieren soll, was bisher versagt hat, und warum die USA mit derselben Methode besser fahren sollen als Japan. Bushs Steuersenkung betrifft entweder nur Haushalte, deren Konsum bereits gesättigt ist, oder die frei werdenden Gelder müssen zur Sanierung der aufgelaufenen Schulden verwendet werden. Aus demselben Grund verpuffen die Zinssenkungen in den USA und Japan, denn das billige Geld wird eher für Umschuldungen im Unternehmens- und Privatsektor verwendet als für Investitionen und Konsum.

      Wenn also die Geldspritzen wirken sollen, müssen sie in einer wesentlich höheren Dosis verabreicht werden als bisher. Und dabei muß auch die Europäische Zentralbank (EZB) mitspielen, weil sich sonst die globalen Kapitalströme umkehren und so die Krise potenziert statt verhindert wird. Neben einem Abwertungswettlauf ist also ein Zinssenkungswettlauf denkbar. Der große Sündenfall gegen die monetaristische Wirtschaftstheologie zeichnet sich bereits ab als eine Art Börsenkeynesianismus, um durch ein synchrones Öffnen der Geldschleusen in allen drei großen Wirtschaftsblöcken das Finanzkapital und die davon abhängig gewordene Konjunktur zu retten.

      Der Preis dafür wäre die Rückkehr der Inflation, die in den USA bereits jetzt bei einer Jahresrate von 3,5 Prozent liegt. Noch vor wenigen Monaten hätte dies Herrn Greenspan alarmiert und zu Zinserhöhungen veranlaßt, heute treibt ihn die Not zu einer genau entgegengesetzten Politik. Geht es in diese Richtung weiter, ist sogar die historisch einmalige Gleichzeitigkeit von Depression und Inflation möglich: nämlich eine Deflation der Vermögenswerte durch Aktiencrashs mit der Folge von Massenentlassungen und Massenbankrotten, während die am Markt verbliebenen Unternehmen sich aufgrund ihrer Überschuldung trotzdem zu Preiserhöhungen gezwungen sehen.


      © Robert Kurz






      Autor: Robert Kurz
      Kontakt: www.giga.or.at/others/krisis
      Stand: II. Quartal 2001,
      auf den "Gold Seiten" seit: 07/2001

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      Avatar
      schrieb am 03.07.01 01:52:43
      Beitrag Nr. 6 ()
      Das ist ein bemerkenswert guter Artikel, soweit ich das beurteilen kann.

      Es langt nicht, das zu machen, was man machen kann: nämlich die Märkte mit Liquidität fluten.

      Es fehlt etwas, was man nicht administrativ herbeiführen kann: eine technische Innovation, ein neuer technologischer Trend, der eine Volkswirtschaft neu inspirieren könnte.

      Die Biotechnologie hat die in sie gesetzte Erwartungen in dieser Hinsicht bisher nicht erfüllt, die Technologie der sanften Energiegewinnung ist weder weit genug entwickelt, noch ist sie ausreichend verfügbar. Ballard, Brennstoffzelle etc.

      Aus diesen beiden Richtungen könnten einmal die neuen Initialzündungen kommen. Fakt ist, es fehlt der Anschluß, der an den Börsen ein neues Feuer entzünden könnte.

      Es kommt viel Liqui in den Markt, durch die Steuersenkungen, die tatsächlich in den Konsum gehen werden, hingegen sind die Zinssenkungen der Fed wohl eher indirekt hilfreich, die Lethargie zu beenden.

      Europa, vor allem Deutschland hat sicherlich die Chance verpaßt, den hiesigen Wirtschaftsaktivitäten die Garotte abzunehmen. Wer hier tätig werden will, sieht sich einerseits einer völligen Überregulierung entgegen, und findet andererseits kaum Unterstützung bei den völlig übersättigten Dienstleistern.

      Die Politik hat daran nichts geändert, ganz im Gegenteil werden immer neue Feinregularien aufgesattelt. Das Land erstickt so langsam vor sich hin.

      Japan kommt aus der Agonie nicht heraus, und es ist wirklich außerordentlich präzise geschildert, wie sich das Land bisher einer Reinigung entzogen hat.

      Damit sind eigentlich alle 3 Weltwirtschaftsräume mehr oder weniger weit entfernt von einem Aufschwung, sie haben eher den Abschwung vor sich, der diesmal konzertiert, im oszillierenden Einklang vonstatten gehen wird.

      Wir haben diesmal keinen instantanen crash erlebt, wie 1929, der decline beim Neuen Markt und Nasdaq hat durchaus eine vergleichbare Ausdehnung. Der Unterschied ist die Zeitachse, auf der die Ereignisse abliefen.

      Wir werden die Auswirkungen ebenfalls zeitlich dehnen können. An den Auswirkungen selber ändert sich dadurch nur wenig.

      Es sieht so aus, als ob die Banken der Wirtschaftszweig sein werden, den es demnächst zurückwirft.

      Die Frage bleibt, ob dies allein dem Gold aufhelfen kann. Ich glaube nicht daran, daß die Bankenkrise das entscheidende Moment sein werden.

      entscheidend wird sein, ob die Bürger dieser Welt ihre letzten Groschen in physisches Gold stecken werden.

      Den Banken werden die Notenbanken heraushelfen in Japan das bankensystem u.a. deswegen am Leben gehalten wurde, weil eine Volkswirtschaft ohne Geldversorgung kollabiert.

      Das werden die Notenbanken auch in der restlichen Welt beachten und die Geldversorgung der Wirtschaft über das Bankensystem sicherstellen, egal, ob der Goldpreis steigt, und die denen Gold schulden werden, oder nicht.

      Nur die Nachfrage nach physischem Gold kann den Goldpreis befreien, nicht eine Weltfinanzkrise, bei der Banken draufgehen werden.

      Auch hier gilt: die Anzeichen dafür werden sein, daß weltweit bisher kleine Explorationswerte sich insgesamt auf breiter Front verteuern. Die haben den höchsten Hebel, und die Insider werden sich vorab eingedeckt haben.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 03:22:10
      Beitrag Nr. 7 ()
      also ich weiss nich aber bill gates geht voran und der mann weiss wie man "geld" macht!!und warren buffet scheint auch nicht bloed zu sein!die wissen schon was kommt ,das kann mir keiner erzaehlen.

      gruss drag
      Avatar
      schrieb am 22.01.02 19:48:55
      Beitrag Nr. 8 ()
      Die schlechten Nachrichten verdichten sich im Bankgewerbe !

      dpa-AFX-Nachricht vom 10.1.2002

      HINTERGRUND: Die Krise im Bankgewerbe wird noch viele Opfer fordern
      FRANKFURT (dpa-AFX) - Der massive Personalabbau von 17.000 Stellen allein bei den vier Großbanken im Inland hat die tiefe Krise in der deutschen Kreditwirtschaft offen gelegt. Doch die Hiobsbotschaften aus den Vorstandsetagen der Branchenriesen sowie die Fast-Pleiten der Bankgesellschaft Berlin und der SchmidtBank zeigen nur die Spitze des Eisberges. Die seit Jahren aufgestauten Strukturprobleme des Geldgewerbes dürften die Bank- und Sparkassenlandschaft in Deutschland radikal verändern.

      Im bislang als absolut krisensicher geltenden Wirtschaftszweig wird in den nächsten Jahren rund jeder zehnte Arbeitsplatz wegfallen. Auf den rasanten Konjunktureinbruch und die Börsenflaute reagieren die Manager nun mit drastischen Personaleinsparungen. Während die Industrie bereits seit den 80er Jahren unter dem Druck der internationalen Konkurrenz kräftig an der Rationalisierungsschraube drehte, wurden im Bankgewerbe seit 1990 die Zahl der Mitarbeiter um 62.000 auf 760.000 (ohne Post- und Bundesbank) erhöht.

      BREUER: KRISE ERNSTHAFTER UND FUNDAMENTALER ALS ANGENOMMEN

      Doch die akuten Konjunktur- und Kapitalmarktschwächen sind nur Auslöser, nicht aber die Ursachen für die plötzlich sichtbaren Probleme. Für den Chef der Deutschen Bank und neuen Präsidenten des Bundesverbandes deutscher Banken, Rolf Breuer, ist die Strukturkrise "ernsthafter und fundamentaler" als bislang angenommen. Breuer sieht die entscheidenden Gründe in den Überkapazitäten vor allem im zu dichtem Filialnetz und dem verzerrten Wettbewerb durch die Sparkassen und Landesbanken, die von ihrer kommunalen und staatlichen Rückendeckung profitierten.

      MANAGEMENTFEHLER UND `GLORIFIZIERUNG DES INVESTMENTBANKING`

      Interne Kritiker sehen die Hauptschuld für die Misere der Großbanken aber eher in eigenen Managementfehlern. Die "Glorifizierung des Investmentbanking" mit lukrativen Börseneinführungen sowie Beratungen bei Firmenübernahmen und Fusionen habe zu immensen Fehlinvestitionen geführt. Nachdem auch hier zu Lande der Aktienkurs zum Maß aller Dinge geworden sei, habe ein Run auf Investmentbanken in London und New York eingesetzt.

      "Das war extrem teuer, die Gehälter der zugekauften Investmentbanker völlig überhöht, und jetzt wird nichts verdient", bilanziert der Manager einer Frankfurter Großbank. Das Massengeschäft wurde stiefmütterlich behandelt, entsprechend schreiben viele Banken rote Zahlen in der Sparte Privatkunden. Zudem verprellte die neue - teils arrogante - Bankkultur, die nur noch international und auf Milliardengeschäfte ausgerichtet war, den Mittelstand, der aber für zwei Drittel des deutschen Bruttoinlandsprodukts steht.

      SPARKASSEN SOWIE VOLKS- UND RAIFFEISENBANKEN IN ERTRAGSKLEMME

      Bei den Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken führte vor allem das veränderte Kundenverhalten in die Ertragsklemme. Selbst Otto Normalverbraucher ist seit Jahren nicht mehr bereit, seine Ersparnisse für zwei Prozent auf das traditionelle Sparbuch zu legen. Das gestiegene Interesse nach Anlagen mit höherer Rendite oder Investmentfonds lässt entsprechend die Zinsmarge der Institute ständig zurückgehen. Aber auch bei den Genossen und den Sparkassen hat das florierende Börsengeschäft der vergangenen Jahre die Strukturschwächen verdeckt.

      Bei den Großbanken wurden schon seit geraumer Zeit die Bilanzen mit dem Verkauf des Tafelsilbers wie Industrie-, Handels- und Versicherungsbeteiligungen geschönt. "Doch die früher reichlich vorhandenen Reserven dieser Geldinstitute sind bereits aufgezehrt", resümiert Breuer. Deshalb brechen nicht nur die Gewinne weg, auch Verlustlöcher in einzelnen Sparten können nun nicht mehr versteckt werden. Die Commerzbank kündigte schon zaghaft einen Konzernverlust für 2001. Selbst beim Spitzenreiter Deutsche Bank steht eine Halbierung des Jahresüberschusses ins Haus.

      35.000 FIRMENINSOLVENZEN FÜR 2002 ERWARTET

      Alle drei Säulen des deutschen Finanzsystems belasten derzeit insbesondere die hohen Kreditausfälle. Nach fast 33.000 Unternehmenspleiten 2001 wird für das laufende Jahr bereits mit 35.000 Insolvenzen gerechnet - mit entsprechenden Auswirkungen auf die Banken. Erst wenn der Konjunkturaufschwung wieder im Gange ist, können sie bilanzieren, wie viele Kredit-Milliarden verloren sind.

      Den stärksten Kahlschlag wird es in absehbarer Zeit im teuren Filialnetz geben, das in Deutschland weitaus dichter ist als etwa in Frankreich oder Italien. In der Branche verweist man bereits auf den so genannten "Tankstellen-Effekt". Anfang der siebziger Jahre gab es in Deutschland 45.000 Tankstellen, heute nur noch 18.000, obwohl sich die Zahl der Autos verdreifachte. Derzeit erwarten täglich 46.000 Bankstellen ihre Kunden, die allerdings komplexere Produkte als Benzin und Diesel verkaufen, so dass diese schlichte Parallele aber wohl kaum zu ziehen ist./mi/DP/sh
      Avatar
      schrieb am 22.01.02 19:53:23
      Beitrag Nr. 9 ()
      Wenn wir ehrlich sind, ist das für uns Edelmetallfans nichts Neues, sondern nur eine Frage der Zeit.


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