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    Hedgefonds und der Einfluss auf die Märkte - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.11.01 00:44:13 von
    neuester Beitrag 05.11.01 07:45:22 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 05.11.01 00:44:13
      Beitrag Nr. 1 ()
      Quelle: http://62.146.24.163/rcnews/news3/?show=43198

      04.11. 19:45
      Über Hedge Fonds, Optimismus, Hoffnung und Illusion (Khayat, München)
      Eine der Randgattungen in der Welt der Investmentfonds sind die Hedge Fonds. In Amerika gibt es über tausend von ihnen und sie verwalten zwischen 300 und 400 Mrd. USD. Die genaue Zahl ist nicht genau zu taxieren, da viele von ihnen geschlossen sind und nur unregelmäßig Angaben über ihr Verwaltungsvolumen machen.

      Sie verfolgen verschiedene Strategien und handeln größtenteils mit Derivaten. Es gibt praktisch keinen Markt, der nicht auch von einem Hedge Fonds gespielt wird. Neben Edelmetallen werden auch Agrarprodukte, Devisen, Indizes und Aktien gehandelt. Die meisten Hedge Fonds halten sich an computergesteuerte Handelssignale und ernähren sich von kleinen Schritten. Es gibt nicht viele, die in der Lage sind die Geschehnisse an einem Markt für mehrere Tage zu beeinflussen.

      Die meisten sind Trittbrettfahrer und keine maßgebenden Akteure. Besonders für die großen Hedge Fonds ist wichtig, dass sie an einem liquiden Markt tätig sind, wobei manche von ihnen bewusst illiquide, also ineffiziente Märkte wählen, da sie dort einfacher das Geschehen beeinflussen können. Uns interessieren jedoch vielmehr die liquiden Märkte, wie Devisen-, Aktien- und Anleihenmärkte. Viele Hedge Fonds handeln beispielsweise den NASDAQ100- und den S&P500 Future und kaufen, bzw. verkaufen Aktien und Optionen.

      Mich interessiert im wesentlichen der Einfluss der Hedge Fonds auf die Aktienmärkte. Die Gesamtheit dieser Hedgefonds lässt sich gut mit einem Wolfsrudel vergleichen und wo ein Rudel ist, da gibt es einen Rudelführer. Es ist jedoch fraglich, ob es sich immer um den selben Rudelführer handelt. Der Rudelführer ist derjenige, welcher die größte Kaufkraft besitzt und den Markt für Tage, teilweise sogar Wochen steuern kann. Er handelt zuerst und das Rudel folgt nach und nach. Ich bin davon überzeugt, dass die Aufwärtsbewegung seit dem Tief im April maßgeblich von Hedge Fonds getragen worden ist.

      Sie kauften, als die Welt schwarz war und jedermann wusste, dass eine historisch noch nie da gewesene Anzahl von Short Sellern am Markt tätig war. Die Situation stellte ein gefundenes Fressen für die Hedge Fonds dar, da sie reichlich Angebot am Markt sahen und dadurch in der Lage waren unbemerkt auf der Nachfrageseite agieren zu können. Am Anfang wusste niemand so recht, warum der Markt stieg, da es einfach keine positiven Nachrichten gegeben hat. Ein guter Hedge Fonds Manager weiß jedoch gut um die Marktpsychologie bescheid und kann sich an fünf Fingern ausrechnen, dass ein steigender Markt in der Lage ist, die Psychologie zu verändern, egal wie das reale Wirtschaftsumfeld aussieht.

      Der Markt muss praktisch nur so weit getrieben werden, bis die meisten Investoren in den Zustand des Optimismus versetzt werden und die Aufwärtsbewegung mit einer baldigen Verbesserung des realen Wirtschaftsumfelds begründet wird. Trauriger Weise keimt erst dann Optimismus auf, wenn die Bewegung an der Börse bereits geschehen ist und das ist der Punkt, an dem sich der Rudelführer dreht und beginnt zum Hauptakteur auf der Distributionsseite zu werden. Ist Euch beispielsweise aufgefallen, dass wir uns in den Aktienmärkten Seitwärts bewegen, seitdem von vielen Marktstrategen der Boden ausgerufen worden ist, oder dass so manche Aktie nicht mehr weiterläuft, während der Gesamtmarkt neue Hochs bildet?

      Was da passiert, kann man nur vermuten. Die großen Hedge Fonds haben nur im Bereich des Bodens Aktien gekauft und befinden sich seit geraumer Zeit auf der Distributionsseite. Sie halten den Markt über die Terminmärkte und einzelne Bellweather Aktien freundlich und bauen gleichzeitig Aktienbestände ab. Das meiste Geld, welches seit zwei Wochen in den Aktienmarkt fließt, kommt von denjenigen Investoren, welche an einem bestimmten Zeitpunkt in naher Zukunft feststellen werden, dass sie die Zeche bezahlt haben. Das ist die Situation, wie sie meines Erachtens aktuell an den Aktienmärkten herrscht und wer meiner These Glauben schenkt, der kann sich wohl vorstellen, auf welchem Pulverfass wir sitzen.

      Hedge Fonds sind im Vergleich zu Aktienfonds viel beweglicher und können sich folglich sehr schnell drehen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich der Rudelführer auf die kurze Seite begibt und wenn ihm der Rest des Rudels folgt, dann kommt es zu massiven Kurseinbrüchen. Während der Markt in die Binsen geht, werden die meisten Investoren im Zustand er Hoffnung gelähmt sein und erst wenn wir neue Tiefs sehen werden, wird sich die Hoffnung als Illusion entpuppen.

      Dieses Spiel ist Hauptbestandteil des gesamten Bärenmarktes geworden und die meisten Investoren sind dabei die Verlierer. Wir erinnern uns an die Aufwärtsbewegung im Januar welche unter dem Motto „don´t fight the FED“ sattgefunden hat, oder an die April/Juni Rally´, welche unter dem Motto „Erholung im dritten, spätestens aber im vierten Quartal“ passiert ist. Es gibt also immer einen nachgereichten Grund für die Bewegung und immer wieder stellen sich die Rallies als Bullenfalle heraus und wo eine Falle ist, da gibt es auch Fallensteller und das sind eben diese ominösen Hedge Fonds, die mit unseren Emotion spielen, unsere Angst kaufen und unsere Hoffnung verkaufen!

      Dieser Zustand wird sich meines Erachtens erst ändern, wenn sich die Fundamentaldaten verbessern und der Gesamtmarkt seine hohen Bewertungen abgebaut hat. Erst dann ist damit zu rechnen, dass das Gesamtgeschehen wieder von großen Versicherungen und Pensionsfonds maßgeblich beeinflusst wird. So lange die Bewertungen am Markt so hoch sind und der Fundamentaltrend keine Bodenbildung signalisiert, werden die wichtigsten Investoren weiterhin fehlen und der Markt bleibt eine Spielwiese der Hedge Fonds!

      Anmerkung: Der Artikel stellt nur meine Meinung dar und neben einigen Fakten wird das Gesamtbild durch persönliche Thesen ergänzt. Diese Thesen basieren auf Indizien, die sich durch das Marktverhalten auftun und davon beeinflusst werden, wie ich den Markt lese. Folglich ist meine Gesamtdarstellung rein subjektiv und erhebt keinen Anspruch auf Unfehlbarkeit.




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      Avatar
      schrieb am 05.11.01 01:26:51
      Beitrag Nr. 2 ()
      Quelle: http://62.146.24.163/rcnews/news3/?show=43142

      02.11. 20:22
      Neue News von der Liquiditätsfront! (Khayat, München)
      Ich habe neue Nachrichten von Liquidity Trim Tabs (LTT) für Euch!

      Für diejenigen, welche LTT noch nicht kennen, möchte ich in kurzen Worten folgendes umschreiben. LTT beschäftigt sich einzig und allein mit den Liquiditätsflüssen der Märkte! Ich versuche wöchentlich in einer Zusammenfassung darzustellen, was LTT in ihrer wöchentlichen Ausgabe über die Märkte schreibt.

      Die gute Nachricht ist, dass der US Aktienmarkt nicht nur die gesamten September Verluste aufholen konnte, sondern die Gesamtmarktkapitalisierung ist auch wieder über 14 Billionen USD gestiegen. Das ist das erste Mal seit Anfang September! Es ist auch positiv zu bewerten, dass die Zuversicht der Investoren letzte Woche auf das höchste Niveau seit Anfang März 2001 angestiegen ist, als die Gesamtmarktkapitalisierung bei 16 Billionen USD lag. Unglücklicherweise wurde der Markt seither stetig abverkauft, wobei die zweimonatige Rally im April/ Mai und die Oktoberrally Unterbrechungen darstellten.

      Es müssen zwischen 300 und 400 Mrd. USD in Hedge Funds liegen und es besteht nicht der geringste Zweifel, dass die Hedgies die Hauptakteure auf der Käufer Seite waren, was die Oktoberrally betrifft. Darüber hinaus scheint im Moment klar zu sein, dass die Welt nicht am Ende ist, es steht ein großes Stimulationspaket aus, die Taliban werden täglich bombardiert und jeder weiß, dass man sich im Markt befinden muß, bevor die Wirtschaft dreht, ansonsten verpasst man den großen Upmove.

      Wenn das Wort Liquidität zur Sprache kommt, denken die meisten Marktteilnehmer an Zuflüsse bei den Aktienfonds oder die 3 Billionen USD, die entweder in Geldmarktfonds oder Anleihen geparkt werden. Wir hören nach wie vor, wie unermesslich hoch die Liquidität sein muß, die an den Seitenlinien steht und nur darauf wartet jeden Moment in Aktien zu stürmen. Ein nettes Weihnachtsmärchen! Unglücklicherweise wir dieses Geld zu keinem Zeitpunkt in den Markt fließen, da es nicht für Aktien vorgesehen ist. Es handelt sich vielmehr um Rücklagen, die dort bleiben werden, wo sie heute sind!

      Die Vorstände der einzelnen Unternehmen sind derzeit maßlos bärisch! Sie weigern sich nicht nur Cash Übernahmen zu tätigen - weniger als 2 Mrd. USD in den letzten 4 Wochen im Vergleich zu 4,5 Mrd. im selben Zeitraum 1999 und 2000 - sondern ziehen teilweise Übernahmepläne zurück, wie man es an dem 2,1 Mrd. Takeover von Seiten General Dynamiks sehen kann, welche ursprünglich vor hatten Newport News zu übernehmen. Oktober wird voraussichtlich der erste Monat mit negativem Takeover sein!

      Letzte Woche wurden nur 2,3 Mrd. USD in Aktien zurückgekauft, was eine sehr arme Zahl ist, wenn man bedenkt, dass wir in der Hochsaison der "earnings season" waren und diese Zeit eigentlich auch die Hochsaison für Aktienrückkäufe sein sollte. Im Monat Oktober wurden dem Markt 20 Mrd. USD durch Neuemissionen entzogen, wobei ein Großteil Wandelanleihen waren. Für uns ist das ein Alptraum, wenn man bedenkt, dass diese Wandelanleihen vornehmlich von Hedgefonds gekauft werden, die im selben Atemzug die entsprechende Menge Aktien shorten und sich somit die Zinskupons einstreichen.

      Fazit: Wir bleiben bärisch, obwohl der Markt über die letzten Wochen gestiegen ist. Das ist nicht das erste Mal, dass wir eine Divergenz zwischen dem Sentiment der Investoren und der Unternehmensvorstände sehen können. Die längste Divergenz, die wir jemals gesehen haben, war als die Unternehmensvorstände im November 1999 bärisch geworden sind und sich der Gesamtmarkt bis März 2000 halten konnte. Die aktuelle Divergenz wird hoffentlich nicht annähernd so lange dauern!
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      schrieb am 05.11.01 07:45:22
      Beitrag Nr. 3 ()
      ..."werden die wichtigsten Investoren weiterhin fehlen"

      Auch die hiergenannten "Investoren" sind nichts anderes als
      Großspekulanten mit dem Ziel, durch das Hin- und Her-Schieben
      von Aktienpaketen an die Ersparnisse der kleinen Leute zu
      kommen; dies wird allgemein als "clever" bezeichnet.


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