Begrifflichkeit: Option <---> Optionsschein - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 21.03.06 14:26:58 von
neuester Beitrag 21.03.06 16:50:41 von
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Hallo,
ich habe einige Fragen zu der Definition bzw. den Unterschieden zwischen Optionen und Optionsscheinen:
Was ist der Unterschied zwischen einer Option und einem Optionsschein?
Beziehen sich die Begriffe "Call" und "Put" auf Optionen und/oder Optionsscheine?
Beziehen sich die Begriffe "long gehen" und "short gehen" auf Optionen und/oder Optionsscheine?
Gibt es auch bei Optionsscheinen Stillhalter?
Gibt es im Internet Quellen, an denen diese Begriffe eindeutig und zweifelsfrei definiert sind?
Wäre euch dankbar, wenn ihr zumindest Teile der Fragen beantworten könntet.
Danke!
ich habe einige Fragen zu der Definition bzw. den Unterschieden zwischen Optionen und Optionsscheinen:
Was ist der Unterschied zwischen einer Option und einem Optionsschein?
Beziehen sich die Begriffe "Call" und "Put" auf Optionen und/oder Optionsscheine?
Beziehen sich die Begriffe "long gehen" und "short gehen" auf Optionen und/oder Optionsscheine?
Gibt es auch bei Optionsscheinen Stillhalter?
Gibt es im Internet Quellen, an denen diese Begriffe eindeutig und zweifelsfrei definiert sind?
Wäre euch dankbar, wenn ihr zumindest Teile der Fragen beantworten könntet.
Danke!
![:)](http://img.wallstreet-online.de/smilies/smile.gif)
Eine Option bezeichnet in der Wirtschaft ein abgeleitetes Finanzgeschäft (sogenanntes Derivat). Mit dem Kauf einer Option erwirbt man das Recht, ein Wertpapier in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Daher wird eine Option auch als bedingtes Termingeschäft bezeichnet.
Der Käufer erwirbt
das Recht, hat aber nicht die Pflicht,
während eines festgelegten Zeitraums (Kontraktlaufzeit, Lebenszeit) bei amerikanischen Optionen
bzw. am Ende der Laufzeit zum Ausübungsdatum bei europäischen Optionen
eine bestimmte Menge eines Gutes (Basiswert, Underlying oder underlying asset)
zu einem im voraus festgelegten Preis: Ausübungspreis oder Strike-Preis
zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option).
Der Verkäufer (auch Stillhalter, Schreiber, Zeichner) erhält den Kaufpreis der Option und hat im Falle der Ausübung die Verpflichtung, den Basiswert zum vorher bestimmten Preis zu kaufen (wenn er einen Put verkauft hatte) oder zu verkaufen (Call).
Im Jahre 1973 veröffentlichten die amerikanischen Wissenschaftler Fischer Black und Myron Scholes fast zeitgleich mit Robert C. Merton in zwei unabhängigen Artikeln Methoden zur exakten Bestimmung des „wahren“ Wertes einer Option. Scholes und Merton erhielten 1997 den Preis der Schwedischen Reichsbank für Ökonomische Wissenschaften in Erinnerung an Alfred Nobel, oftmals als Wirtschaftsnobelpreis bezeichnet, "für eine neue Methode zur Bestimmung des Wertes von Derivaten", dem Black-Scholes-Modell.
Optionen werden nicht nur in der Finanzwelt, sondern zunehmend auch bei Managemententscheidungen als sogenannte Realoptionen eingesetzt.
Prinzipiell unterscheidet man amerikanische und europäische Optionen. Europäische Optionen können nur am Ende der Laufzeit ausgeübt werden, amerikanische Optionen zu jedem Zeitpunkt während ihrer Laufzeit. Dies beeinflusst den Wert der Option, beispielsweise durch das Vorhandensein von Dividenden im Falle von Aktienoptionen, und macht amerikanische Optionen teurer als eine europäische Option mit exakt den gleichen Merkmalen.
Aus diesen beiden Grundformen, den plain vanilla options, können beliebig viele Optionen erstellt werden. Nichtstandardisierte Optionstypen nennt man exotische Optionen. Dazu gehören unter unzähligen anderen capped options, rainbow options, asian options und compound options.
Eine Option ist zunächst ein individueller Vertrag zwischen dem Optionsnehmer und dem Optionsgeber (Stillhalter). Sie ist als solche frei gestaltbar. Der größte Teil des weltweiten Handels mit Optionen besteht jedoch aus standardisierten Kontrakten, die an Terminbörsen wie der EUREX in Europa oder der CBOT (engl.) in den USA gehandelt werden. Dadurch ist garantiert, dass auf geläufige Basiswerte wie Aktien des S&P 500 (engl.) oder des DAX und Rohstoffe wie Öl jederzeit Liquidität für eine große Anzahl an Optionen mit verschiedenen Laufzeiten und Ausübungspreisen besteht.
Optionsscheine sehen oftmals nicht den Verkauf oder Kauf tatsächlicher Basisgüter am Laufzeitende vor, sondern nur den Wertausgleich, wenn dieser Kauf oder Verkauf zum Verfallstermin stattgefunden hätte. Dies nennt man Barausgleich (englisch Cash Settlement). Das liegt daran, dass Optionen meistens für die Absicherung anderer Finanzpositionen benutzt werden (Hedging) oder der Käufer bzw. Verkäufer sich nur die Hebelwirkung zu Nutze machen will. Falls ein Barausgleich nicht möglich ist, wird die Position vor Laufzeitende `glattgestellt`. Der Schreiber (Stillhalter) eines Calls kauft beispielsweise rechtzeitig den Call zurück, um sich so der Verpflichtung zur Lieferung des Basiswertes zu entziehen.
Optionen und Optionsscheine bilden die Grundlage vieler Anlageprodukte wie beispielsweise von Optionsanleihen (englisch Warrants) oder Swaptions.
Um zum Handel an den Terminbörsen zugelassen zu werden, ist daher oft ein Kapitalnachweis bei der Bank notwendig. Ebenso sind Banken verpflichtet, auf die hohen Risiken von Optionen hinzuweisen.
Optionsscheine (engl. Warrants) verbriefen genauso wie Optionen das Recht, innerhalb (amerikanischer Optionsschein) bzw. am Ende (europäischer Optionsschein) eines bestimmten Zeitraumes einen bestimmten Basiswert zu einem vorher bekannten Preis zu kaufen (Call-Option oder kurz Call) oder zu verkaufen (Put-Option, Put).
Im Gegensatz zu einer Option ist ein Optionsschein kein standardisiertes Instrument, d.h. die Papiere der verschiedenen Anbieter - üblicherweise Banken - weisen unterschiedliche Merkmale, wie Laufzeit, Basis etc., auf.
Grob gesprochen kann man zwischen Optionsscheinen unterscheiden, die typischerweise an Optionen angelehnt sind und z.B. auf Aktien, Aktienkörbe (sogenannten Baskets), Indices oder Währungen lauten und den sogenannten atypischen Optionscheinen, die teilweise sehr exotische Konstruktionsmerkmale wie z.B. Schwankungsbandbreiten des Basiswerts, Knock Out Values etc. haben.
Der Käufer erwirbt
das Recht, hat aber nicht die Pflicht,
während eines festgelegten Zeitraums (Kontraktlaufzeit, Lebenszeit) bei amerikanischen Optionen
bzw. am Ende der Laufzeit zum Ausübungsdatum bei europäischen Optionen
eine bestimmte Menge eines Gutes (Basiswert, Underlying oder underlying asset)
zu einem im voraus festgelegten Preis: Ausübungspreis oder Strike-Preis
zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option).
Der Verkäufer (auch Stillhalter, Schreiber, Zeichner) erhält den Kaufpreis der Option und hat im Falle der Ausübung die Verpflichtung, den Basiswert zum vorher bestimmten Preis zu kaufen (wenn er einen Put verkauft hatte) oder zu verkaufen (Call).
Im Jahre 1973 veröffentlichten die amerikanischen Wissenschaftler Fischer Black und Myron Scholes fast zeitgleich mit Robert C. Merton in zwei unabhängigen Artikeln Methoden zur exakten Bestimmung des „wahren“ Wertes einer Option. Scholes und Merton erhielten 1997 den Preis der Schwedischen Reichsbank für Ökonomische Wissenschaften in Erinnerung an Alfred Nobel, oftmals als Wirtschaftsnobelpreis bezeichnet, "für eine neue Methode zur Bestimmung des Wertes von Derivaten", dem Black-Scholes-Modell.
Optionen werden nicht nur in der Finanzwelt, sondern zunehmend auch bei Managemententscheidungen als sogenannte Realoptionen eingesetzt.
Prinzipiell unterscheidet man amerikanische und europäische Optionen. Europäische Optionen können nur am Ende der Laufzeit ausgeübt werden, amerikanische Optionen zu jedem Zeitpunkt während ihrer Laufzeit. Dies beeinflusst den Wert der Option, beispielsweise durch das Vorhandensein von Dividenden im Falle von Aktienoptionen, und macht amerikanische Optionen teurer als eine europäische Option mit exakt den gleichen Merkmalen.
Aus diesen beiden Grundformen, den plain vanilla options, können beliebig viele Optionen erstellt werden. Nichtstandardisierte Optionstypen nennt man exotische Optionen. Dazu gehören unter unzähligen anderen capped options, rainbow options, asian options und compound options.
Eine Option ist zunächst ein individueller Vertrag zwischen dem Optionsnehmer und dem Optionsgeber (Stillhalter). Sie ist als solche frei gestaltbar. Der größte Teil des weltweiten Handels mit Optionen besteht jedoch aus standardisierten Kontrakten, die an Terminbörsen wie der EUREX in Europa oder der CBOT (engl.) in den USA gehandelt werden. Dadurch ist garantiert, dass auf geläufige Basiswerte wie Aktien des S&P 500 (engl.) oder des DAX und Rohstoffe wie Öl jederzeit Liquidität für eine große Anzahl an Optionen mit verschiedenen Laufzeiten und Ausübungspreisen besteht.
Optionsscheine sehen oftmals nicht den Verkauf oder Kauf tatsächlicher Basisgüter am Laufzeitende vor, sondern nur den Wertausgleich, wenn dieser Kauf oder Verkauf zum Verfallstermin stattgefunden hätte. Dies nennt man Barausgleich (englisch Cash Settlement). Das liegt daran, dass Optionen meistens für die Absicherung anderer Finanzpositionen benutzt werden (Hedging) oder der Käufer bzw. Verkäufer sich nur die Hebelwirkung zu Nutze machen will. Falls ein Barausgleich nicht möglich ist, wird die Position vor Laufzeitende `glattgestellt`. Der Schreiber (Stillhalter) eines Calls kauft beispielsweise rechtzeitig den Call zurück, um sich so der Verpflichtung zur Lieferung des Basiswertes zu entziehen.
Optionen und Optionsscheine bilden die Grundlage vieler Anlageprodukte wie beispielsweise von Optionsanleihen (englisch Warrants) oder Swaptions.
Um zum Handel an den Terminbörsen zugelassen zu werden, ist daher oft ein Kapitalnachweis bei der Bank notwendig. Ebenso sind Banken verpflichtet, auf die hohen Risiken von Optionen hinzuweisen.
Optionsscheine (engl. Warrants) verbriefen genauso wie Optionen das Recht, innerhalb (amerikanischer Optionsschein) bzw. am Ende (europäischer Optionsschein) eines bestimmten Zeitraumes einen bestimmten Basiswert zu einem vorher bekannten Preis zu kaufen (Call-Option oder kurz Call) oder zu verkaufen (Put-Option, Put).
Im Gegensatz zu einer Option ist ein Optionsschein kein standardisiertes Instrument, d.h. die Papiere der verschiedenen Anbieter - üblicherweise Banken - weisen unterschiedliche Merkmale, wie Laufzeit, Basis etc., auf.
Grob gesprochen kann man zwischen Optionsscheinen unterscheiden, die typischerweise an Optionen angelehnt sind und z.B. auf Aktien, Aktienkörbe (sogenannten Baskets), Indices oder Währungen lauten und den sogenannten atypischen Optionscheinen, die teilweise sehr exotische Konstruktionsmerkmale wie z.B. Schwankungsbandbreiten des Basiswerts, Knock Out Values etc. haben.
zu 2)
Call und Put gibts bei beiden!
zu 3)
long gehen und short gehen kannst du nur bei Optionen! Aber ich denke du meinst "Long Call" und "Long Put"! also auf steigende und auf fallende Kurse setzen!
zu 4)
Stillhalter bei OS gibts nicht!
zu 5)
gibt viele Seiten! schau mal bei Wikipedia! ansonsten Google doch einfach mal :-)
Call und Put gibts bei beiden!
zu 3)
long gehen und short gehen kannst du nur bei Optionen! Aber ich denke du meinst "Long Call" und "Long Put"! also auf steigende und auf fallende Kurse setzen!
zu 4)
Stillhalter bei OS gibts nicht!
zu 5)
gibt viele Seiten! schau mal bei Wikipedia! ansonsten Google doch einfach mal :-)
Danke für deine Antwort, Sugar!
Ergänzend sollte man aber sagen, dass sich short oder long gehen eben nicht nur auf Optionen und Optionsscheine bezieht. Heutzutage ist der Sprachgebrauch viel allgemeiner zu verstehen.
Wenn man heute short gehen benutzt, meint man in allererster Linie Short-Zertifikate (inclusive KOs). Im weitesten Sinne sind aber sicher auch normale OS-Puts gemeint.
long geht man halt mit Long-zertis etc!
Dazu versteht man auch das shorten von Aktien (leerverkaufen) als short gehen.
Wenn man heute short gehen benutzt, meint man in allererster Linie Short-Zertifikate (inclusive KOs). Im weitesten Sinne sind aber sicher auch normale OS-Puts gemeint.
long geht man halt mit Long-zertis etc!
Dazu versteht man auch das shorten von Aktien (leerverkaufen) als short gehen.
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