checkAd

    Gibt´s hier auch EUREX-Investoren ... (Teil2 ) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.04.00 20:09:44 von
    neuester Beitrag 10.05.00 07:41:06 von
    Beiträge: 9
    ID: 127.030
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 798
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 29.04.00 20:09:44
      Beitrag Nr. 1 ()
      ... oder nur Zocker?

      Da wibbel bereits dieses Thema aufgegriffen und einen strangle angeregt
      hat (und gleich von der Marktentwicklung heftig geprüft wurde), möchte
      ich hier ebenfalls mal einen Denkanstoss geben, dabei aber etwas
      ausführlich sein.

      Es geht um den synthetischen Kauf von Aktien über den Terminmarkt.

      Für dt. Werte geht das (fast) nur für DAX-Titel. Natürlich will ich
      hier ein konkretes Beispiel nehmen - Daimler, aber nicht darüber streiten,
      ob das nun ein super Wert ist. Daher nur kurz meine Meinung zu DCX:
      bei allen Schwächen (insbesondere gegenüber US-Investoren) halte
      ich den Titel als _Investition_ für interessant. Bei einem möglichen
      weiteren Kursrückgang würde ich auf buy-and-hold setzen. Auf Sicht von
      mehr als 1 Jahr will ich die Aktie kaufen (bei SIE hätte auch niemand
      vom jetzigen Kurs geträumt), die Konjunkturperspektiven tragen zu meiner
      positiven Grundhaltung bei. SoweitSoGutVorab.

      Nun hab ich leider nicht genug Geld, um große Mengen dieses Titels
      zu kaufen, aber zur Not genug, um einen deutlichen Kursrückgang zu
      verkraften. Liquidität ist das eine, Bonität das andere ...

      Daher an die Eurex:
      Kauf Call Basis 70 Termin Juni 2001 für 8,30 und
      Stillhalter Put Basis 70 Termin Juni 2001 für 12,35

      Damit habe ich ca 4 EUR eingenommen und die Aktie für ca 66 EUR
      zum Juni nächsten Jahres gekauft: fällt sie um x EUR, wird der Put
      für den Rückkauf teurer und der Call ist weniger wert und bei Anstieg
      ist es umgekehrt. Das kann man entweder mit den gängigen OS-Rechnern
      genauer nachvollziehen oder sich zum Verfallstermin klar machen.
      Damit bewegt sich der Wert dieser Kombination ziemlich parallel
      zum Kurs der Aktie.

      Da diese kombinierte Position ein ungedecktes Stillhaltergeschäft
      enthält (den verkauften Put), sind Sicherheiten zu hinterlegen.
      Diese müssen so groß sein, daß die kombinierte Position _jederzeit_
      rückgängig gemacht werden kann, selbst wenn sich DCX um einen
      drastischen Prozentsatz bewegt. Dieser Satz wird von der Eurex fest-
      gelegt und ist im Moment bei ca 10%.

      Damit kann man die erforderliche Margin etwa über den Daumen peilen:
      wenn ich die Aktie für ca 66 gekauft habe, dann ist die Margin etwa
      66 +- aktuellerKurs - 10% des Kurses. Wenn heute DCX bei 64 steht,
      wären das 66 - 64 - 6,4 = 8,4 EUR. Dies ist aber nur eine konservative
      Schätzung, wie man am settlement der Optionen sieht. Zum 28.4. ist es
      7,40 für den Call und 12,68 für den Put mit DCX 63,69 closing.

      Steigt DCX deutlich, wird die Margin `überflüssig` (der Call gewinnt
      genug an Wert). Das ist ab etwa 73 der Fall.

      Fällt DCX - tja, dann braucht man mehr Sicherheit. Bei Kurs
      50 sind es bereits ca 66 - 50 - 5,0 = 21 EUR.

      Wichtig ist hier nicht eine genaue Zahl, wichtig ist, daß man genug Geld
      hat, das Risiko abzudecken (man hat die Aktie ja nicht bezahlt). Es geht
      also nicht ohne Sicherheiten - und die bestimmen auch die Grenze für das
      Volumen des Geschäfts: selbst bei einem (schlechten?) Langweiler wie DCX
      sollte daher Puffer für einen Kursverlust von ca 1/3 da sein - oder ein
      entsprechender Stop, um die Position zu schließen. Soweit zur Katstrophe.

      Üblicherweise hinterlege ich die Sichheit nicht (nur) in Bar, sondern in Form
      von Rentenpapieren. Fast jede vernünftige Bank bietet hier Tradingfonds
      ohne Aufschlag im 1jährigen Bereich an - also einer Verzinsung über Tages-
      geld (und besser als der Zins des Marginkontos).

      Nun kann´s ja sein, daß es DCX nicht innerhalb eines Jahres schafft, sich
      den US-Investoren attraktiv genug zu machen. Dann werde ich meine Position
      eben um ein Jahr verlängern - die Eurex bietet für Schwergewichte immer
      genug Kombinationen mit vernünftigen Laufzeiten.

      Dabei geht mir allerdings gegenüber einem Aktienkauf die Dividende verloren.
      Die eingesparten Mittel machen das aber wieder wett und hier können wir jetzt
      einmal Zahlen nennen. Gehen wir dabei von einer Stagnation von DCX aus.

      Bei 1000 Aktien müßte ich heute ca 64.000 EUR aufbringen, beim Termingeschäft
      und Deckung bis Kurs 40 etwa die Hälfte. 4% auf 30.000 sind ca 1.200 EUR Zinsen
      auf die Rentenpapiere. Für 30.000 EUR hätte ich aber nur 500 Aktien bekommen
      und die werfen mit 2 EUR Dividende und 3/7 Steuergutschrift nur wenig mehr ab.
      Das gilt auch für die, die leider beim Kurs von 90 eingestiegen sind ...

      Dividende und Zinsverlust ist somit kein wesentliches Thema für den privaten
      Investor. Aber wie schaut´s denn aus bei steigenden Kursen, wenn DCX doch mal
      auf 80 EUR gehen sollte, also um 20% steigt? Dann sind 80 - 66 = 14 Gewinn da.
      Denen stehen 30 EUR gebundene Sicherheit gegenüber, davon kommen 4 aus der
      Positionseröffnung, also tatsächlich 26. Selbst wenn das 2 Jahre dauert, habe
      ich dann eine Rendite von über 20% p.a. Wenn´s übel weitergeht, natürlich nicht.
      Aber das liegt nicht an der Konstruktion - womit man natürlich die Deckung bis
      Kurs 40 hinterfragen muß. Die Rendite bei nachschußpflichtigen Geschäften ist
      dabei aber immer fragwürdig: bei Deckung bis Kurs 50 sind es 21 - 4 = 17 EUR
      und die vermeintliche Rendite schießt nach oben.

      Es gibt natürlich auch Varianten, die ebenfalls ihre Vor- und Nachteile haben:
      - direkter Kauf auf Kredit (+ Stillhalter)
      - Kauf eines Call oder Partizipationsscheins
      - Stillhalter eines Put
      - andere Laufzeiten
      - andere Absicherungen
      Aber das war jetzt erstmal genug. Mal schau`n, ob`s jemanden interessiert.
      Avatar
      schrieb am 02.05.00 18:08:48
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo AVT,

      leider kann ich mich erst heute wieder melden, da ich kurzfristig im Urlaub war.

      Zunächst finde ich es natürlich gut, daß meine Strategie bisher aufgegangen ist.
      Das ist der Vorteil, wenn man die Range groß genug wählt.
      Die Damen und Herren, die den Straddle long bevorzugt haben, sind nun, sofern noch nicht geschlossen, ein wenig gekniffen.
      Sollten sie aber geschlossen haben, dann nochmals Glückwunsch.
      Trotzdem denke ich, ist ein Short Strangle immer sinnvoll, da ca. 85% aller Optionen zugunsten der Shorts verlaufen. Allein wegen des Zeitwerts.

      Zu Deiner Version der Kombination des Short Calls mit dem Short Put.

      Ist o.K., aber nur wenn keine Kohle vorhanden ist. Denn ansonsten ist es m.E. nur Zockerei.
      Deine Konstruktion ist ja nicht anderes als ein billiger Kauf der Aktie. Trotzdem brauchst Du ja eine Einschätzung, welche Du ja am Anfang gegeben hast.

      Weiterhin hast Du Dir mit dieser Konstruktion nichts anders aufgebaut, als das Risikoprofil einer Aktie bzw. eines Futures ( wenn es ihn denn auf Aktien gäbe ).

      Deine Marginberechnung ist leider etwas zu einfach, wobei die Anmerkung "über den dicken Daumen" schon paßt.
      Leider habe ich, da ich noch Urlaub habe, meinen Marginrechner nicht zur Hand.

      Wenn Du den Long Call wegläßt, entspricht Deine Konstruktionsbeschreibung in etwa der eines Reverse Convertibles.

      Noch etwas zur Margin:

      Nicht jede Bank macht diese "Spiele" gern mit. Es erfordert ein hohes Fachwissen und eine ausgereifte Software. Daher verlangen die Banken oft, daß die Summe, die durch die Shorts gebunden ist, sofort in voller Höhe hinterlegt werden muß.
      Hat man also eine solche Bank erwischt, dann gute Nacht. Dann geht Deine Rechnung nämlich nicht auf. Normalerweise sollte der Investor zumindest in der Lage sein, sämtliche Shorts bedienen zu können.
      Anders ist dieses bei ODAX-Optionen. Deshalb beschränke ich mich lieber darauf. Dann binde ich mein Kapital nicht so lange und vor allem nicht in so hohem Maße.
      Avatar
      schrieb am 02.05.00 22:23:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo Wibbel,

      ja, die kurzen Wochen schreien geradezu nach einem Urlaub - vor allem bei dem Wetter.

      Du hast Recht, es ist ein synthetischer Aktienkauf (oder Aktienfuture) und das hat natürlich genau
      das Risikoprofil der Aktie selbst (und setzt nicht auf Verfall von Aufgeld). Ich halte das nicht für
      Zockerei.

      Zunächst muß ich mir die Frage nach der Aktie positiv beantwortet haben - hab ich - kann aber
      jeder anders sehen. Negative Meinungen gibt´s natürlich auch (wohl auch in der FAZ zur Bilanz).
      Aber hier nur 2 Links, die für meine Entscheidung eine Rolle spielten. Einmal die Chartsituation
      (die liefert nur was für nen Entscheidungspunkt und ein paar technische Argumente) und einmal
      was fundamentales (von einer deutschen Bank):

      http://sinvestor.teledata.de:8084/chart/sinchart?symm=DCX.ET…
      http://www.deutsche-bank.de/mis-bin/dbpb/portrait?wkn=710000

      Es ist also eher eine Anlageentscheidung. Somit stellt sich die Frage, ob ich mit dieser Konstruktion
      auch einen längeren Zeitraum überstehen kann. Vom Instrumentarium der Eurex ist es kein Problem.
      Eher: kann ich mögliche weitere Kurstiefs aussitzen (wie bei der Aktie selbst)? Dh: wieviel Margin
      kann ich zur Not aufbringen und wo ist mein Stop/Loss - für die Aktie. Und das darf man nicht zu knapp
      planen. Daher bin ich auf diesen Punkt auch eingegangen.

      Wenn Dein Urlaub (leider) vorbei ist, wirst Du natürlich Deinen Marginrechner anschmeissen. Aber da
      die Konstruktion sich als Future auf DCX darstellt, wird exDiv und Zins hoffentlich rauskommen, daß
      die Sicherheitsleistung für tägliche Glattstellung ca 9% vom Schlußkurs von Daimler sind. Bin gespannt.

      Zockerei kann aber schnell ins Spiel kommen, da man ja zunächst "kein Geld" braucht. Bei einem direkten
      Aktienkauf (außer auf Kredit) setzt man ja nur soviel ein, wie man hat. Hier muß man sich vorab überlegen,
      wieviel Verlust man finanzieren kann.

      Damit kommen wir auf Bank & Umgang mit Sicherheiten. Zunächst ist der put natürlich jederzeit einzufordern,
      das wird aber kaum passieren: bei einer Laufzeit über 3 Monaten würde ich dabei immer einen Gewinn
      machen, der Inhaber des put draufzahlen: er verliert das komplette Aufgeld (kann also wohl nur bei einer
      Elimination passieren - und daran würde ich verdienen, in Zahlen von oben: 70 - 12 = 58 Ankauf bei Kurs 64).
      Diese eher theoretische Situation (man weiß ja nie) erfordert dann schlagartig Geld (und leider auch Gebühren).
      Eine solche Auslosung ist aber vor Börsenbeginn bekannt (und kann untertägig nicht geschehen). Und man
      braucht halt ne gute Geschäftsbeziehung: Bänker(In) kennt mich und umgekehrt. Bonität kann hier sehrwohl
      Liqudität ergänzen (aber mit zB AOL würde das wohl schwer werden, da gebe ich Dir Recht). Wenn meine
      Bank die volle Liqudität für die Bedienung der shorts verlangte, wäre sie für mich in jeder Hinsicht die falsche.

      Der andere Punkt bei Sicherheiten waren Rentenpapiere. Ich handle ja nicht direkt an der Eurex, sondern die
      Bank für mich. Was sie an Sicherheiten meldet, ist nicht direkt meine Sache (es gibt auch Institute, die wg
      des Gesamtvermögens garkeine extra Margin verlangen, dies ist aber von der Politik des Hauses abhängig
      und wird bei der DBK nicht so einfach sein). Somit bin ich (und auch nicht die Bank mit gegenüber) nicht an den
      Katalog der Rentenpapiere der Eurex gebunden, kann also welche der DGZ-DEKA nehmen. Und das zum Vorteil:
      da ich Papiere mit kurzer Restlaufzeit nehme, ist mein Zinsänderungsrisiko wesentlich kleiner als etwa bei
      Bundesschätzchen - und damit zum Vorteil der Bank. Meiner liegt im Ausgleich für den Verzicht auf Dividende.

      Am 3-Jahreschart sieht man/frau, warum ich hier von einem reinen put long abgesehen habe. DCX bewegt
      sich zwar seit einem guten halben Jahr nur zwischen etwa 65 und 75, kann aber gewaltig in die Höhe schießen
      (das hatte zwar besondere Gründe). Bei put long vergebe ich mir die Chance auf diese Ausschläge, habe
      aber trotzdem das Risiko nach unten (andere Varianten später). Und die Sicherheiten beziehen sich ja genau
      auf diesen Aspekt. Insofern ist DCX ein bißchen ein Sonderfall.

      Kurz und gut: es ist ein synthetischer Aktienkauf und hängt nur von der Entwicklung des Basisinstruments ab.
      Das kann auch auf mittlere Sicht ins Auge gehen, aber es ist eine interessante Möglichkeit.

      Nu is spät und zunächst genug. Schönen Urlaub noch!
      Axel
      Avatar
      schrieb am 03.05.00 21:10:44
      Beitrag Nr. 4 ()
      gebe Dir vollkommen Recht.

      Hast Du das Geld, dann kann man für den Differenzbetrag noch andere schöne Dinge kaufen.
      Kommst so an Aktienmengen, die Du evtl. nicht wolltest bzw. nicht bezahlen konntest.

      Die Margin gebe ich Dir, wenn wieder ich arbeite.
      Werde mir aber den Rechner nach Hause mailen, dann kann ich auch von hier aus
      Fragen besser / genauer beantworten.

      Zu Deinen Sicherheiten:

      Natürlich akzeptiert die EUREX nur ganz bestimmte Sicherheiten.
      Ist ja nun auch so, genau wie Du bereits geschrieben hast, nur ein Geschäft zwischen
      Banken und der EUREX.
      Dem Kunden werden aber auch andere ( u.U. exotische ) Werte akzeptiert.
      Ist aber eine hausinterne Angelegenheit und kann von Bank zu Bank stark schwanken.
      Avatar
      schrieb am 08.05.00 17:32:30
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo AVT,

      bin heute wieder bei der Arbeit und kann Dir jetzt die richtigen Daten geben:

      Wenn man die Daten per 05.05.00 ( Schlußkurse ) nimmt, hat man folgendes Bild:

      Schluß DCX bei 64,8 EURO
      LC Basis 70 mit 6,9 EURO ( Vola 29,64 % p.a. )
      SP Basis 70 mit 11,16 EURO ( Vola 35,03 % p.a. )

      Somit kommt man auf einen synthetische Kauf der Aktie mit einem BE bei ca. 65,5 EURO. D.h. ab da hat man erst Gewinn
      excl. Kosten.

      Marginberechnung:

      Bei jeweils 1 Kontrakt ( = 100 Stück Aktien ) beträgt die Margin DM 1.941,-- downside und DM 295,-- upside positiv.
      Die Marginkonstruktion ist schon witzig, da sich folgendes Bild ergibt:
      Downside 1.941,-- DM, dann bis ca. 65,50 EURO die Aktie runter auf 795,-- DM, dann positiv bei EURO 66,-- die Aktie.
      Bis 69,-- EURO wieder Margin bis DM 56,-- und dann halt bei upside eine positive Margin ( also theoretisch
      keine Hinterlegungspflicht ) von DM 295,--.

      Szenario 1:
      Wir haben den 30.12.2000 und der Kurs bleibt bei 64,80 EURO ( Rest bleibt auch wie gehabt ).

      downside bis 2.100,-- DM, upside bei 123,-- positiv.

      Szenario 2:
      dto., aber der Kurs ging bis auf 70,-- EURO


      downside bis 1.211,-- DM, upside bei 1.243,-- positiv, wobei ab ca. EURO 70,-- die positive Zone anfängt.

      Szenario 3:
      dto., aber der Kurs ging runter bis auf 45,-- EURO

      downside bis 5.494,-- DM, upside bis 3.950,-- DM.



      Bis dahin

      WIBBEL

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,2100EUR +5,00 %
      Jetzt in die Doppel-Chance investieren?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 08.05.00 22:08:55
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo Wibbel,

      jeder Urlaub ist mal vorbei - Deine KollegInnen werden Dir sicher alles erledigt haben :)

      Zu den Zahlen (ich bleibe bei Euro, ok?). Stimmen wohl (obgleich ich immer mit dem Tageszins
      rechne und leicht andere Volas kriege; was meinst Du mit upside/downside?).

      Bleiben wir bei den Daten 5.5. settlement.

      Anfangsprämie von 11,16 - 6,90 = 4,26 bleibt im Marginkonto, die Aktie wurde also zum
      synthetischen Preis von 64,80 - 4,26 = 65,74 gekauft statt zu 64,80 Kasse.

      Margin = Betrag für Glattstellung Portfolio am unteren Ende des Marginintervalls
      unter Verwendung des vereinnahmten Prämienüberschußes.

      Pro Aktie (also mal 100 bei einem Kontrakt) sind das (per 5.5. oder anderer Termin)
      = KostenPortfolio bei Aktie minus 9% - AnfangsPrämie =
      = (Preis Put short - Erlös Call long für DCX=58,97) - AnfangsPrämie =
      = (14,20 - 4,28) - 4,26 = 5,66 (also knapp 9% vom Kurs der Aktie).

      Zum 30.12. Die Aktie enthält bereits einen Dividendenanteil von sagen wir 1,80
      (Prognose ist 2,54 zum 16.04.2001?). Das wirkt sich zusätzlich bei den Options-
      preisen aus. Ich komme auf ähnliche Werte: gegen Ende ist bei unverändertem Kurs
      fast der Dividendenabschlag zusätzlich zu hinterlegen. Aber wohl nicht vor der HV.
      Im Put ist er stets enthalten, im Call aber nicht. Daher wird der Daumen etwa
      richtig peilen aber etwas zu niedrig. Wie geht Euer Rechner damit um? Die höhere
      Margin von ca 160 DEM zum Jahreswechsel sind etwa 0,80 EUR pro Aktie, das könnte
      der Barwert der Dividende sein (ich rechne meist linear). Hätte ich also einbeziehen
      müssen.

      Der extreme Fall von Kurs 45 paßt: Kauf ca 65 - 45 macht 20 zzgl 9% von 45
      (abzgl Prämieneinnahme!) macht etwa Deinen Betrag (der Call ist nix mehr wert
      und der Put läuft direkt mit dem Aktienkurs minus anteilige Dividende).

      Ok so? Danke für checken!

      Gruss
      Axel
      Avatar
      schrieb am 09.05.00 13:43:43
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallöchen,

      upside / downside:
      Die EUREX ( und somit unser Rechner ) gehen von beiden Seiten aus ( d.h. 9% + und - ).
      upside = steigende Kurse
      downside = fallende Kurse
      jeweils bis zum nächsten Tag.

      Weiterhin gibt es noch ein Short Option Adjustment:
      Für out-of-the-money-Options wird ein spezieller short-option-adjustice-price berechnet.
      (((Kursfluktuationspotential / 2 ) x ( short-option-adjust-Faktor )) + settlement-price ).

      Wenn ein Min. / Max. - Preis einer Option, in dem eine short-position gehalten wird, geringer ist als das short-option-adjustment,
      so wird dieser bei der Marginberechnung durch das short-option-adjustement ersetzt.


      Dividendenzahlungen:

      In der Theorie hast Du recht, wenn Du diese Zahlungen im Preis berücksichtigst, doch in der Praxis wird dieser Faktor
      ( Ausnahme: Sonderzahlungen, wie DCX oder demnächst Ford ) keine so große Rolle spielen.
      Das Problem mit der B&S - Formel ist, daß die nur für EUROPÄISCHE Options gilt.
      American style hat noch andere Grundlagen, die eigentlich kaum jemand so richtig kennt und kapiert.

      Zu dem Tageszins:

      Man kann an den ODX-Optionen sehr gut erkennen, welcher Zins z.Z. Berechnungsgrundlage ist.
      Bei einer Option nahe am Geld, wird im Moment 3,3% bzw. 3,25% berechnet. Kann und wird sich wahrscheinlich
      am Dienstag nächster Woche ändern, wenn die FED die Zinsen verändert. Dann wahrscheinlich bei 3,5%, so wie es
      in vielen Theoriebüchern und Seminaren dargestellt wird.

      Marginberechnung:

      Zumindest liegst Du näherungsweise richtig und wirst nicht ins Verderben rennen. Mit Deiner kalkulation hast Du immer
      einen guten Ansatzpunkt. In der Praxis ( zumindest bei uns ) verlangen wir i.d.R. die ca. 2,5fache Margin, von dem, was
      der Rechner ausspukt, damit wir nicht ständig anpassen müssen. Trotzdem noch ein guter Hebel. Wir möchten zumindest
      beim opening eine Auslastung von max. 50% erreichen, damit Platz genug vorhanden ist. Daher ist Dein Ansatz bezüglich
      des Potentials bei einem Rückgang völlig richtig.

      Bis dahin, WIBBEL


      PS:
      heute waren wir ein wenig hektisch, als BMW ausgesetzt wurde.
      War ein va banc Spiel, wie der Kurs nach 10.55 Uhr wieder eröffnen würde.
      Wir waren sowohl auf steigende als auch auch fallende Kurse vorbereitet und sind jetzt in markt für die Mai-Optionen bei
      Basis 34,-- Long Opening. Allerdings mit Limit um die 0,30 EURO. Denn mit aller Gewalt wollten wir die Dinger auch nicht haben.
      Avatar
      schrieb am 09.05.00 23:20:14
      Beitrag Nr. 8 ()
      Servus Wibbel,

      schon am 2ten Arbeitstag so gut gelaunt ... Kann aber nach einem lauen Abend im Biergarten auch nicht jammern.

      Ford? Wie wo was - ich guck zu selten da rüber. Wo kann ich nachsehen? Bei Daimler war das recht interessant.

      Adjustment: jedesmal, wenn ich in dem Eurex-file mal nachsehe, finde ich da nix. Wie wird der Teil bei Euch überhaupt gefüttert?

      Preistheorie: europ/amerik sind ein Thema, Dividende ein weiteres. Der leichte Vorteil europ. Optionen (also DAX) gegen
      vorzeitige Ausübung folgt aus dem geringeren täglichen Sicherungsbedarf, hab mich aber nie ernstlich darum gekümmert
      (als risikofreien Zins für B&S kann man damit wohl annehmen den höheren Satz für die Periode). Du rechnest mit 3,3%
      (habe ich gemerkt an Deiner Vola). Wie man aus ATM-Pärchen die ATM-Vola (~ VDAX) direkt kriegt, das weiß ich etwa,
      aber da geht der Zins ein und umgekehrt. Instinktiv bin ich der Meinung, daß (abzgl Transaktionskosten & -Risiko) der
      Abstand zum Tagesgeld so groß nicht sein kann: tippe mal, daß über den Future sonst systematische Arbitrage möglich wäre.
      Was mich als Kleinanleger aber nur theoretisch interessieren würde.

      Das Dividendenthema darf man aber nicht unterschätzen - darauf hast Du ja hingewiesen mit Deinen Zahlen. Man muß bei
      Aktien mit hoher DivRendite schon darauf achten, was die Dividende aus dem aktuellen Aktienkurs rausknabbert. Das kann
      man entweder linear oder über Barwert ansetzen bzgl der erwarteten Dividende (Eure Prognose ist ja 2,54). Dabei gehen
      aber Call und Put unterschiedlich damit um (hat man beim letzten Termin von DCX deutlich gesehen). Der Put (im Geld)
      enthält den Dividendenabschlag. Wenn man auf den üblichen Kurs-Ausgleich innerhalb kurzer Zeit setzt, kann man daher
      einen Put verkaufen (habe ich ja gemacht). Der Call aber nicht: zB Aktie 68, Div 3, Kurs Ex damit 65. Ein Call Basis 65
      mit 2 Tagen Laufzeit kann aber nicht 0,10 kosten - er kann ja ausgeübt werden. Damit wird die margin zum Dividenden-
      termin recht holprig.

      Marigin. "Gut daß wir gefragt haben" - paßt auch mit meiner Margininfo zusammen (ist aber immer ne Sammelaufstellung
      in Summe). Aber Eure Vorstellung von 2,5. Also da tät mir der Hals ganz dick werden. Da machen ja ungedeckte Geschäfte
      keinen Sinn mehr. Meine Bank wollte Deckungsfaktor 2 - und das hätte fast zum Ende der Geschäftbeziehungen geführt
      (jetzt sind wir auf 1,5 und ab Sommer sind sie NCM an der Eurex und dann müssen sie auch da noch runter). Ich erklär das
      an einem Beispiel. Dax=7280 und put short auf 7800 Juni, settlement zu 572. Der zu 8200 kostet 930. Das ist die Margin,
      da das Intervall aktuell 400 Punkte ist. Faktor 2 heißt, ich habe 2*930 zu hinterlegen, bei Euch etwas mehr, mal 5 EUR pro
      Kontrakt. Bei einem Einstieg ist das kein Problem - es liegt in der Entwicklung (könnte ja ne vermurxte Position sein, die
      ich über die Zeit rollen muß). Nehmen wir den recht unangenehmen Fall an, daß 7200 nicht hält (dabei gefällt mir der heutige
      Schluß DOW sehr - aber zurück), wir auf den technischen Widerstand von 6900 fallen. Die Margin wäre für eine Glattstellung
      bzgl 6900 - 400, also 6500 zu entrichten. Ohne viel rumzurechen, hätte hier der Put einen Preis von 7800 - 6500 = 1300.
      Eure Sicherheitsforderung wäre somit 2,5*1300. In der Tat wäre ich dann mit einem Future besser dran: da würde ich
      wenigstens nicht das 2,5fache der vereinnahmten Prämie hinterlegen, sondern nur die gehebelten 400 Punkte (der andere
      Teil wird täglich verrechnet). Also: 2,5*400 fest hinterlegt und Kursrückgang 7280 bis 6900 direkt bezahlt (und bei Anstieg
      gutgeschrieben). Bei 5 Kontrakten ist damit ein riskanterer Future interessanter als ein Stillhalter. Anders gesagt: bei Faktor
      2,5 ist in diesem (nicht extremen Beispiel von 5% Kursrückgang) die Sicherheitsforderung bis zum Indexstand von
      6900 - 2,5*1300 = 3650. Räusper. 50% Kursrückgang. Räusper. Als Tagesrisiko. Grübel, grübel, grübel. Hmm.
      Was macht eine Bank mit negativem Risiko - wenn der Geschäftsumfang groß genug ist? Gibts da nich KWG6, Kapital-
      adäquanzrichtlinie und Basler Akkord, Belastung des Eigenkapitals? Mein aktuelles Interesse geht übrigens in dieser Richtung
      zu Optimierungsfragen. Kurz: selbst nur auf die additional margin bezogen hätten wir da schnell Zoff. Da lobe ich mir die
      Teil-Einsicht meiner schwäbischen Bänker.

      Gruss aus München
      Axel
      Avatar
      schrieb am 10.05.00 07:41:06
      Beitrag Nr. 9 ()
      Mion Moin,


      nachden ich soeben erfahren habe, daß Verona ins Big Brother Haus einzieht, werden meine Kollegen bestimmt
      eingefleischte Fans.

      Margin:

      1. Es kommt immer auf die Gesamtbonität an.
      2. Es kommt auf die Anzahl der p.a. getätigten Geschäfte an.
      3. Den hohen Faktor möchten wir nur bei am. Options.

      Bis dahin.

      Ach so, zu Ford:

      Die zahlen USD 20 aus Cash, welches für Akquisitionen vorgesehen war.
      Entweder 1. als Cash oder 2. als Stocks.
      Zahltag evtl. am 01.06.00 mit der Div. von 0,50 USD.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Gibt´s hier auch EUREX-Investoren ... (Teil2 )