Dax Aktien Strategie der Woche, 24.12.2000. - 500 Beiträge pro Seite

[StatistikFuchs [KommA]]

Dax Aktien Strategie der Woche, 24.12.2000.

Ich wünsche allen Lesern ein ruhiges und erholsames Weihnachtsfest im vertrauten Kreise.

Dieser Beitrag enthält Strategien für DAX Aktien, die aus der Analyse von Charts entwickelt wurden. Sie sind nicht als Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung aufzufassen. Die Grundstrategie hinter den Überlegungen ist dabei die "Trendfolge". Der Leser sollte sich jedoch ein eigenes Urteil unter Hinzuziehung weiterer Informationsquellen bilden.

Zusammenfassung:

Long Call: Degussa, BASF, Preussag, Thyssen Krupp
Long Aktien: Münchener Rück, Bayer, adidas-Salomon, Linde, Metro, Henkel, EON.
Long Put: Infineon, Deutsche Telekom, MAN, SAP, Fresenius Medical Care, Daimler-Chrysler, Commerzbank, Hypovereinsbank.
Short Aktien: Karstadt Quelle, VW, RWE
Auf neue Signale warten: Lufthansa, Allianz, Epcos.
Nur für Trader: DAX, Deutsche Bank, Siemens, Dresdner Bank, BMW, Schering,.

Aktuelle Signale der letzten 2 Wochen:

RWE und VW haben beide ihren mittelfristigen Aufwärtstrend verlassen. Aber auch Karstadt Quelle ist kein Long Kandidat mehr. Neue Short Signal haben die Deutsche Telekom, MAN und Infineon geliefert, dazu auch bitte den diesmal recht langen Infineon Text beachten.


1.) Long Kandidaten:

BASF: Ist Ende Oktober aus einem kleinen Dreieck nach oben ausgebrochen (fallendes Dreieck von Juli bis Oktober), und am 05/06.12 in die gleiche Richtung aus einem größeren fallenden Dreieck von September 1999 bis heute. Damit klares Kaufsignal. Erstes Kursziel ist das ATH vom 16.12.1999 bei 52,40. Sehr gut für Calls geeignet. Bei den aktuellen Kursen kann noch nachgekauft werden. Stoppkurs: 42.

Degussa: Bodenbildung (10 Monate lang) als "Untertasse", zuletzt scharfer Anstieg und schmalles Konsolidierungsrechteck. Durch Ausbruch aus diesem Rechteck ist am Freitag den 08.12 ein Kaufsignal erfolgt. Erstes Kursziel bei 41,5, Stopp bei 31. Die technische Reaktion auf den Ausbruch war recht heftig, trotzdem bleibt das Kaufsignal bestehen. Stoppkurs strikt beachten ! Sollte die Aktie allerdings nicht in den nächsten 2 Wochen den Oberrand der alten Trading Range bei 34.50 permanent überwinden, rate ich zum Glattstellen der kurzfristigen Positionen und dem Abwarten eines erneuten Kaufsignales.

Preussag: Ist am 05.12.2000 aus einem Umkehrdreieck nach oben ausgebrochen, und damit ein heißer Long Kandidat. Optionen kaufen, kurzfristiges Kursziel ist 49. Es kann noch zugekauft werden, aber der Stopkurs sollte auf 35,50 erhöht werden.

Thyssen Krupp: Hat mit dem Ausbruch über 16,50 aus einem Umkehrdreieck am 6.12.2000 eine signifikante Wende geschafft. Kann mit Aktien und Optionen (Calls) gehandelt werden. Erstes Kursziel 18,80, mittelfristig 25,00. Der mittelfristiger Stoppkurs sollte nun auf 15,50. erhöht werden. Nachkaufen ist zur Zeit bei dann gutem Chancen / Risiko Verhältnis noch möglich. Übersteigt der Kurs 17.30, sollte die Position sogar vergrößert werden.

Bayer: Hatte nach Ausbruch über ATH konsolidiert und war aus dieser Konsolidierung wieder nach oben ausgebrochen. Gewinne laufen lassen. Kursziele 60 (kurz-) und 70 (mittelfristig). Mittelfristiger Stoppkurs liegt bei 48.

adidas-Salomon: Am 22.11 war ein Ausbruch aus seit Mitte Februar entstandenem mittelfristigem Umkehrdreieck erfolgt. Zur Zeit werden die Gewinne des Anstieges "verdaut", und es erfolgt eine Konsolidierung in der Trading Range 65-70. Am unteren Rand dieser Range kann konservativ zugekauft werden, spekulative Käufe erfolgen beim Überschreiten der 70er Marke. Das mittelfristige Ziel (3-6 Monate)liegt in diesem Falle bei 90, wo es eine Reihe von Widerstands-/Unterstützungsmarken aus 1999 gibt. Stopkurs für mittelfristige Spekulationen ist 56.

EON: Beschleunigung des Aufwärtstrendes, und dann scharfer Einbruch. Daher ist die Ausbildung eine längeren Konsolidierungsformation zwischen 60 und 67 wahrscheinlich. Ausbruch nach oben hieraus wäre aber Überwindung des ATH (aus 1997: 67,18) und damit ein sehr starkes Kaufsignal ! Zu aktuellen Kursen kann konservativ nachgekauft werden, Stop ist 58.

Münchener Rück: Konsolidierung nach Ausbruch aus Dreieck im Oktober. ATH vom 9.11.2000 bei 391. Gut für Long Position in Aktien geeignet. Gewinne laufen lassen, Stoppkurs 326.

Linde: Stabiler Aufwärtstrend, momentan (noch) Nachkaufgelegenheit. Heißer Longkandidat allerdings erst bei Überwindung des langfristigen Abwärtstrendes aus 1998 bei etwa 58. Der Aufwärtstrend wird bei einem Fall unter 46 beendet.

Henkel: Explosive Umkehr nach Ausverkauf Mitte März 2000. Wer nach einem Muster für einen möglichen Ausverkauf bei Daimler-Chrysler sucht, der sollte sich den Henkel Chart vom März 2000 ansehen.
Nach dieser Umkehr mäßiger, aber stabiler Aufwärtstrend. Unterer Rand des Trendkanales nach einer leichten Verschiebung momentan bei 64, oberer bei 80. Die Verschiebung resultiert aus der Berücksichtigung einer (sehr langfristigen) wagrechten Widerstands- / Unterstützungslinie, die mir bisher nicht aufgefallen war. Unter der strengen Beachtung eines Stopkurses von 63 kann momentan eime mittelfristige Position mit exzellentem Chance / Risiko Verhältnis (wie kürzlich bei der Münchener Rück) eingegangen werden. Das kurzfristige Kursziel liegt beim genannten oberen Trendkanalrand von 80.

Metro: Im Aufwärtstrend. Größerer Widerstand zwischen 48 und 54. Es gibt im Moment bessere Long Kandidaten, aber bestehende Positionen können beibehalten werden.

2.) Short Kandidaten:

Infineon: "Nur die Hölle ist die Grenze", nun auch hier ? In der Tat hat Infineon die Unterstützung bei 42,50 signifikant durchbrochen, und am 21.12 ein neues ATL bei 39.85 markiert. Damit einzige DAX Aktie, die sich am ATL befindet. Dies ist aber weniger dramatisch, als es sich anhört, da es sich bei Infineon um einen Siemens Spin Off handelt, und der Chart noch sehr jung ist. Nichtsdestotrotz ist derjenige, der meiner Empfehlung gefolgt ist, zu Recht eine Short Position eingegangen und sucht nun nach Kurszielen und einem Stop. Einmal mehr schlage ich eine Orientierung an der Siemens Aktie vor, die selbst allerdings technische Stärke zeigt: Geht Siemens auf seine Unterstützung bei 127 zurück, sollte die Hälfte der Infineon Puts glattgestellt werden. Dann sollte unterm Strich bereits ein schöner Gewinn in den Büchern stehen. Mit der zweiten Hälfte kann auf ein Durchbrechen der Siemens Unterstützung spekuliert werden. Erfolgt dieses, und erreicht Siemens die 110, wird die 2. Hälfte der Infineon Puts auch verkauft. Der Stop sollte zunächst bei 42,50 gelegt, und dann auf jedes Konsolidierungshoch nachgezogen werden. Der Reiz der aktuellen Infineon Short Spekulation liegt darin, daß es hier im charttechnischen Niemandsland zu starken Übertreibungen nach unten, und damit zu unerwartet hohen Gewinnen kommen kann. Vorsichtige Naturen können das auch mit dem Kauf von Puts weit aus dem Geld ausnutzen. Hier ist dann ein Totalverlust einzukalkulieren, so daß man sich um das Setzen von Stops zunächst keine Gedanken machen muß.

Deutsche Telekom: Deutlich unter die wichtige Unterstützung von 36 gefallen, und damit neuer Short Kandidat. Erstes Kursziel ist nun 28 Euro, bzw. ganz exakt der Schlußkurs von 28.44 vom 13.07.1998, der den Hochpunkt vor der 98`er Baisse markierte. Wer versucht hat, bei 36 noch mit einer spekulativen Position long zu gehen, hat diese Position hoffentlich schnell gedreht. Wie angekündigt war dazu (am Donnerstag) eine Reaktion im Intraday Bereich notwendig. Bei den aktuellen Kursen können noch Puts nachgekauft werden. Passend zu Weihnachten: Die Telekom setzt nunmehr ihre Entwicklung zu einer "Tannenbaum" Aktie fort.

MAN: Hat die Unterstützung bei 28 durchbrochen, und damit den alten Abwärtstrend seit Juni wieder aufgenommen. Der Kursverfall ging in den letzten beiden Wochen so rasch, daß die Aktie zwischenzeitlich nicht auf meiner Beobachtungsliste war. Wer eine Short Position hat, kann sich ein kurzfristiges Ziel bei 25,50 setzen. Ansonsten kann versucht werden, bei einer Erholung auf 28.50/29 eine neue Short Position einzugehen. Stop in diesem Fall bei 31.

SAP: War Mitte Novemver bei 220 aus einem fallenden Dreieck nach unten ausgebrochen, und hat daraufhin einen klassischen Kussturz bis 150 vollzogen. Das war die beste Short Trading Chance der letzten Wochen. Mit der von mir angezeigten "Nachschlag" Möglichkeit konnte noch exzellent Geld verdient werden. Wer meiner Empfehlung gefolgt ist, hat mittlerweile einen Teil des Gewinnes glattgestelllt, da der Kurs unter 150 gefallen ist. Der Rest der Position sollte, je nach Nervenstärke, bis zu den Kurszielen von 130 / 125 / 110 gehalten und mit einem Stop bei aktuell 160 abgesichert werden. Bei kurzfristigen Optionen kann sich natürlich aufgrund des Verfalldatums auch eine andere Strategie ergeben.

Fresenius Medical Care: Doppeltop, am 01.12.2000 Ausbruch aus Rechteck nach unten ==> Umkehrformation beendet, nun Short Kandidat. Der von mir anggebenen Einstiegspunkt für eine Short Position wurde nicht erreicht. Wer trotzdem eine Short Position hat, für den gilt aktuell ein kurzfristiges Kursziel von 77 und ein Stop von 90.

Daimler-Chrysler: "Nur die Hölle ist die Grenze". Zuverlässigster Short Kandidat der letzten 2 Jahre. Ein Ausbruch aus diesem Abwärtstrend nach unten durch einen Fall unter 44 und damit ein "Panik Verkaufsszenario" erscheint erscheint momentan wieder gut möglich. Die Aktie steht damit genauso "auf des Messers Schneide", wie der Dax. Spekulative Trader kaufen Puts nach, wenn der Kurs in den nächsten Tagen unter 44 fallen sollte, und setzen ein knappes Stop zur Verlustbegrenzung. Kursziel wäre in diesem Fall 38, wo der fallende obere Schenkel eines Dreieckes von 1987 bis 1996 liegt, aus dem der Kurs im Oktober 1996 ausgebrochen war. Der untere Schenkel dieses Dreieckes, und damit ein mittelfristiges Kursziel liegt bei 27,50.

Commerzbank: Stabiler Abwärtstrend seit Mitte März. Oberer Trendkanal momentan etwa bei 31,5, hier konservativer Put Kauf möglich. Der Kurs befindet sich zur Zeit jedoch am unteren Trendrand bei 28,5. Keine charttechnischen Kursziele außer (mittelfristig) Tief von Oktober 98 bei 20.50.

Hypovereinsbank: Stabiler Abwärtstrend seit Juli. Der letzte Woche genannte Einstiegspunkt für den Kauf von Puts wurde nicht ganz erreicht. Wer trotzdem eine Put Position hat, sollte jetzt ein enges Stop bei 61 setzen. Neue spekulative Put Käufe können bei der Unterschreitung der Unterstützung von 55,50 erfolgen. Zwei mögliche Kursziele in diesem Fall sind 52 und 49.


3.) Vor der Entscheidung:

Lufthansa: Kurzfristiger Aufwärtstrend seit Mitte Oktober. Das bisher anvisierte Szenario einer
langfristigen Kopf/Schulter Formation wird immer unwahrscheinlicher, nachdem sich diese Woche ein neues kurzfristiges Kaufsignal ergeben hat. Andererseits kommt nun das ATH vom 08.07.1998 bei 28.27 in Reichweite. Wird dies in nächster Zeit überwunden, ergibt sich eine sehr gute mittelfristige Long Trade Chance. Wer vorher schon dabei sein will, versucht einen Einstieg zu aktuellen Kursen als Reaktion auf das kurzfristige Signal. Die Strategie dabei: Einstieg auf ein Kurrzfristsignal, Umwandlung der Position in eine mittelfristige bei positivem Verlauf. Aufgrund des engen Stops der Kurzfrist Position ergibt sich bei dieser Kombination ein hervoragendes Chancen / Risiko Verhältnis.
Der enge Stop, der dann natürlich zu setzen ist, sollte bei 24 liegen. Ein kurzfristiges Kursziel,gibt es gemäß der Strategie nicht, das mittelfristige ist mindestens ATH + 25%, also 35.

Allianz: Der Allianz Chart ähnelt traditionell dem Dax von allen Einzelwerten am stärksten. Allerdings hat sich in den letzten 1-2 Monaten eine technisch deutlich stärkere Entwicklung, als beim DAX durchgesetzt. Während der DAX in seinem Abwärtstrend verhart, ist die Allianz daraus ausgebrochen und bildet eine (bullische) Untertassenformation heraus. Ein Ausbruch über 417 wäre nun ein mittelfristiges Kaufsignal. Bei einem Fall unter 364 wäre hingegen die Bildung einer lupenreinen Untertasse kaum noch möglich. Dann wäre die Ausbildung einer neutrale Trading Range zwischen 350 und 415 wahrscheinlich, somit ein Fall für Kurzfrist Trader.

Epcos: Nachdem kürzlich die GD-100 Linie überschritten wurde, könnte bald eine positive Trendwende erfolgen. Der in der letzten Woche angekündigte Abbau der starkt überkauften Situation ist planmäßig erfolgt. Kurzfrist Trader können auf aktuellem Niveau eine Long Position mit Kursziel 110 in 1 bis 3 Wochen einnehmen. Dafür sollte ein knappes Stop bei 85 gesetzt werden. Hält die 85, bildet sich eine umgekehrte Kopf/Schulter Formation (bzw. eine Untertasse) heraus. Die Formation wäre beim Überschreiten von 115 (Nackenlinie) beendet, wodurch sich ein mittelfristiges Kaufsignal ergäbe.


4.) Nur für Kurzfristige Trader:

DAX: Auf des Messers Schneide: Charttechnisch befindet sich der DAX in einem mittelfristigen Abwärtstrend. Zur Zeit ist er in der Nähe des unteren Trendkanalrandes. Wenn er nicht in den nächsten Tagen dreht, sondern noch weiter abfällt, würde eine kurzfristige Beschleunigung des Abwärtstrendes erfolgen (Verkaufspanik), wobei SAP und Telekom (beides Indexschwergewichte und Short Kandidaten) die "Zugpferde" der Bewegung wären. Die Nummer 3 im Bunde wäre eventuell Daimler-Chrysler. Gegen dieses Szenario spricht allerdings, daß es in der umsatzschwachen Zeit "zwischen den Jahren" nur schwerlich zu einer Verkaufspanik kommen kann. Erst ein deutlicher Anstieg über 6700 würde "Entwarnung" für den DAX geben.

Deutsche Bank: Momentan die "Nummer 1" was die Ähnlichkeit des Chartes zum Dax betrifft. Auch hier droht eine Beschleunigung des Abwärtstrendes, wenn der Kurs kurzfristig unter 84 fällt. Erstes Kursziel in diesem Fall ist 70.

Siemens: Hat Doppeltop (Anfang März und Anfang September) gebildet, dessen Baisse Potential sich aber zu erschöpfen scheint. Tradingrange für die nächsten Wochen bei 127 bis 154 wahrscheinlich. Short Kandidat bei Fall unter 127, dann aber nur geringes Potential (bis maximal 110). Die 110 sind
auch ein Kursziel für die Infineon Short Position. Auf der anderen Seite kann sich die Trading Range aber auch zu einer Untertasse und damit zu einer bullishen Formation entwickeln. Es spricht jedenfalls für Siemens, daß in dieser Woche kein neues Tief mehr entstanden ist.

Dresdner Bank: Hat zwar im Gegensatz zur Deutschen Bank als Chart mehr Eigenständigkeit gegenüber dem DAX. Aber zur Bildung eines signifikanten Trendes müßte das ATH bei 58 überschritten, oder das März Tief bei 40,5 unterschritten werden. Wegen der allgemeinen Bankenschwäche aber eher das letzte Szenario im Auge behalten, daher an festen Tagen ein "Short Call" Kandidat für diejenigen, die diese Handlungsmöglichkeit haben.

BMW: Der Aufwärtstrend seit Oktober 1998 ist in eine lange Konsolidierung zwischen 33 und 40 übergegangen. Ein Fall unter die 33 wäre jetzt ein erstes Baisse Signal, so daß diese Marke als Stop für langfristige Positionen beachtet werden sollte. Ansonsten ist die 33 ein Long Trade Einstiegspunkt für Kurzfrist Trader, der einen kleinen Verlust, falls notwendig, ohne zu zögern mitnehmen kann. Momentan wird die 33 zum 2. Mal getestet, dabei kann man den genannten Kurzfrist Trade noch riskieren, nicht mehr jedoch bei einem 3. Test (siehe auch den Kursverlauf der Telekom in den letzten Wochen).

Schering: Ausbildung eine "Kopf Schulter Formation" möglich (linke Schulter am 08.08, Kopf am 04.10, rechte Schulter fehlt noch, Nackenlinie durch Tiefs am 04.09 und 06.12). Dadurch, daß die letztgenannten Tiefs beide sehr nahe bei 58 lagen, könnte sich hier auch eine starke Unterstützung und der Unterrand einer Tradingrange aufbauen. Für kurzfristig orientierte Trader daher momentan für den Aufbau einer Longposition bis hin zur rechten Schulter (Kursziel 68 in 1-2 Monaten) geeignet.
Sollte Schering sich allerdings in den nächsten 2-3 Wochen nicht aus dem Bereich über der 58 lösen können, sollten keine Longposition mehr eingegangen und bestehende Positionen vorsichtshalber glattgestellt werden. Der Fall unter die 58 würde auf jeden Fall zu der Empfehlung einer Short Position führen, egal wann er erfolgt. Hierbei kann es Intraday sehr schnell gehen, sicher haben viele Day Trader einen Blick auf die Situation.

Karstadt Quelle: Das Stop für existierende Positionen bei 31 hat gehalten. Bei dieser Aktie besteht momentan kein Handlungsbedarf. Abzuwarten bleibt, ob sich eine Untertassen Umkehrformation bildet, was jedoch noch einige Wochen dauern könnte, und mit einem Ausbruch über 40 beendet wäre. Short Kandidat wird Karstadt Quelle erst wieder beim Fall unter das Tief vom 14.2.2000 bei 27.80.

RWE: Der Ausbruch aus Aufwärtstrend seit Jahresbeginn nach oben ist zu schnell zurückgekommen und hat sogar den Unterrand eines möglichen Konsolidierungsbereiches verletzt. Damit ist die Aktie als mittelfristiger Long Kandidat erstmal "durchgefallen" und ein lang andauernder Trading Bereich wahrscheinlich. Es ist zwar nicht auszuschließem, daß der Trend wieder einen "geordneten" Verlauf aufnimmt, aber die Volatilität ist momentan zu hoch, so daß es andere, besser zu steuernde Investitions Chancen gibt. Wer noch Long Positionen hat, sollte nun ein Stop bei 42,50 setzen.

VW: Vor weiteren Dispositionen bleibt abzuwarten, wo der Kurs sich wieder fängt. Von Bedeutung ist hierbei die Marke von 50, wo auch noch bestehende langfristige Positionen abgesichert werden sollten (Freitags Schlußkurs beachten).

Erläuterungen:

1.) Begriffe
- Long: Kaufen
- Short: Verkaufen
- Call: Kaufoption, Kaufoptionsschein
- Put: Verkaufsoption, Verkaufsoptionsschein
- ATH: All Time High (Allzeit Höchstkurs)
- ATL: All Time Low (niedrigster jemals erreichter Kurs)
- Baisse: Mittelfristig anhaltender Kursverfall
- GD-nnn (z.B GD-100): Gleitende Durchschnittslinie aus dem Mittelwert der Kurse der jeweils letzten nnn Tage.
- Spin Off: Ableger; Fachlich zusammenhängender Teil einer Firma, der ausgegliedert, und als eigener Wert an die Börse gebracht wird.


2.) Sonstiges

"Short Aktien" (Leerverkauf von Aktien): Gibt es in Deutschland nach meinem Wissen nicht, zumindest nicht für Kleinanleger. Aber alle Aktien, die unter "Short Aktien" und "Long Put" stehen, die sich in einem Depot befinden, sollten zumindestens aus charttechnischer Sicht verkauft werden.

"Short Put", "Short Call": Stillhalterstrategien, die prinzipiell für die Aktien geeignet sind, die oben unter "Nur für Kurzfristige Trades" eingestuft werden. Wegen hoher "Margin" Anforderungen sind solche Strategien jedoch für Kleinanleger meist nicht möglich. Margin heißt "Sicherheit", und meint meist ein zu hinterlegender Geldbetrag. Eine Ausnahme bilden die sogenannten "exotischen" Optionen, für die jedoch oft überhöhte Gebühren verlangt werden. Weiterhin müssen bei diesen Strategien Analysen der Volatilität (d.h. der durchschnittlichen Schwankungsbreite der Aktien) angestellt werden.

"Long Call" und "Long Put" erwartet eine signifikante Bewegung in den nächsten 1-2 Monaten aus charttechnische Sicht (d.h es fliessen keine Überlegungen zur Volatilität ein).

Die Strategie "Long Aktien" ist nicht automatisch auch als "Long Call" geeignet, da hier ein langfristiger Kursanstieg erwartet wird, der nicht im Zeitraum des Verfalls von kurzfristigen Optionen liegt.

"Trendfolge": Weithin akzeptierte Strategie an den Finanzmärkten. Die Trendfolge geht von der Annahme aus, das es zu einem beliebigen Zeitpunkt wahrscheinlicher ist, daß ein bestehender Trend sich fortsetzt, als daß er aufhört oder sich umkehrt.

"Stop Kurs": Kurs, bei dem eine Position ohne zu Zögern aufgelöst wird. Strategie zur Verlustbegrenzung und damit zur Erhaltung des Kapitals für bessere Investment Chancen. Das Erreichen eines Stop Kurses bedeutet in der Regel, daß ein zuvor angenommener Trend nicht mehr existiert, und steht damit auch in unmittelbarem Zusammenhang mit der Trendfolge Strategie.

[kosto8]

@Allen,

ein schönes Weihnachtsfest und einen erfolgreichen Rutsch ins neue Jahr.

Frohe Weihnacht Kosto8

[shadow75]

Hallo Statistikfuchs,

halte deine Beiträge (Stellst Du die auch in´s A-board von Börse-online?) für sehr ausgereift und lesenswert. Deshalb von dieser Stelle ein dickes Dankeschön.

Schönen Gruß
shadow75

[StatistikFuchs [KommA]]

@ shadow75
Ich habe den Beitrag auch bei Börse Online eingestellt. Ich hoffe auf ein wenig Feedback, da ich in den nächsten Wochen und Monaten meine Basisstrategien testen und verfeinern möchte.

[shadow75]

Guten Tag,

habe leider momentan nicht die Zeit, um mich mit allen dreißig Werten auseinanderzusetzen. Ich beobachte im Dax immer nur drei bis vier Werte gleichzeitig, wobei Siemens, Münchener Rück und Lufthansa (jeweils 1998 gekauft) als "Super-Longposition" aus diesen Betrachtungen herausfallen. Handele außerdem nur mit Aktien und auf Sicht von mindestens vier Wochen. Gestern habe ich 250 Stück Thyssen Krupp zum Tagestief erstanden. Gehe bezüglich dieser Aktie sehr konform mit deinen Betrachtungen und erwarte einen Anstieg bis ca. 19€. Tief vom 16.10. und 30.11.2000 miteinander verbunden ergeben einen kurzfristigen Aufwärtstrend, der bei 15,2 gut stützen sollte. Indikatoren sehen weiterhin gut aus, Dividendenrendite wird Käufer anlocken.

Schönen Gruß
shadow75

[adventurer]

@StatistikFuchs: Wünsch Dir einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Thx für Deine gut fundierten threads.