WorldCom widerspricht Übernahmegerüchten - 500 Beiträge pro Seite
neuester Beitrag 12.03.01 10:19:23 von
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WorldCom-Chef Bernie Ebbers widerspricht Spekulationen über einen bevorstehenden Verkauf seines Unternehmens. Es gebe weder einen Kaufinteressenten, noch Gespräche mit einem solchen. Ebbers entkräftet damit einen Artikel des "Wall Street Journal", wonach er Vorbereitungen treffe, WorldCom zu verkaufen.
Als öffentlich gehandeltes Unternehmen habe WorldCom jedes mögliche Übernahmeangebot zu überdenken, so Ebbers. Es gebe aber derzeit keine Gespräche mit potenziellen Käufern. Das "Wall Street Journal" (WSJ) beruft sich hingegen auf unternehmensnahe Kreise, aus denen verlautet, Ebbers wolle das Unternehmen für 35$ je Aktie verkaufen.
"Wenn wir ein Angebot erhielten, würden wir das unseren Aktionären vortragen", so Ebbers in einem Fernsehinterview. Er, als WorldCom-Aktionär, würde dem im WSJ genannten Kaufpreis jedenfalls nicht zustimmen.
Am Mittwoch sorgte das Gerücht über den Verkauf von WorldCom für hohe Umsätze dieses Titels. Als mögliche Kaufinteressenten wurden vor allem regionale Telefongesellschaften genannt.
Hinter den Kulissen wird seit Monaten fieberhaft verhandelt.
09.03.2001
Aktuelles Urteil: übergewichten (zuvor: marktneutral)
Letztes Update: 09.02.2001
Aktueller Kurs: 18,80 Euro
Marktkapitalisierung: 54,12 Mrd. Euro
KGV 2001/02: 14,9 / 13,2
KUV 2001/02: 1,18 / 1,07
Worldcom kommt nicht zur Ruhe
Worldcom-Chef Bernie Ebbers soll angeblich an einen Unternehmensverkauf denken. Zur Beurteilung dieser Meldung genügt der genaue Blick auf dessen Geschäftsphilosophie. Seine Unternehmenspolitik war stets extrem wachstumsgeprägt. Nur einmal wurde er daran gehindert, als die US-Kartellbehörde FCC der Fusion MCIWorldcom-Sprint die Zusage verweigerte. Der Worldcom-Chef dürfte auch weiterhin an das Wachstum seines Unternehmens denken. Dem entsprechend bestritt Bernie Ebbers bereits den Wahrheitsgehalt der Meldung.
Neue Gewinndynamik durch Unternehmensaufspaltung
Durch die Maßnahme des Tracking-Stock-Programms ordnet er künftig den unrentablen Telefoniebereich der MCI zu und kumuliert die zukunftsträchtigen Geschäftsfelder der Datenübermittlung, Internet und internationalen Geschäftskunden wieder unter dem Unternehmensnamen Worldcom. Ein in der derzeitigen Baisse von der Börse bislang nicht genügend gewürdigtes Unterfangen, das auch zur Pflege des Aktienkurses gedacht war.
Mit Digex gelingt der Einstieg ins Web-Hosting
Seit dem vergangenen Jahr versucht Worldcom das attraktive Web Hosting Unternehmen Digex, eine Tochter der Intermedia Communications, zu akquirieren. Die FCC-Genehmigung erfolgte kürzlich. Intermedia ist mit 3 Mrd. USD Schulden nahezu zahlungsunfähig. Worldcom übernimmt die Verbindlichkeiten und bezahlt den Aktionären zusätzlich einen identischen Betrag. Dafür erhält Worldcom 99% des Stimmrechts an Digex, sowie 55% der Digex-Aktien. Mit Ausnahme von Digex werden sämtliche Intermedia-Werte veräußert.
Im Rahmen der Neuausrichtung bedeutet diese Akquise für Worldcom eine hervorragende Positionierung im Wachstumsmarkt Internet, bzw. dem Web Hosting. Bislang beschäftigte sich das Unternehmen ausschließlich mit Services, die die Aufrechterhaltung des technischen Web-Betriebs sicherten - ein Bereich, der nur bedingt für Umsatz- und Ertragskraft steht. Digex hingegen liefert für aufwendige Webseiten hochwertige Software und sorgt danach für die anfallenden Dienstleistungen, wie beispielweise die Wartung.
Wachstumsaufschwung im 2. Halbjahr
Als Wachstumsziel seiner Umsätze gibt der Worldcom-CEO vorsichtig 10-15% für 2001 an. Bis Ende des Jahres sehen wir das Wachstum der Branche ebenfalls sehr begrenzt, erwarten jedoch bis dahin wieder anziehende IT-Investitionen der Unternehmen, von denen Worldcom mit ihrer Neuausrichtung profitieren wird. Der Wegfall des Geschäftsbereichs Telefonie wird zusätzlich für optisch bessere Unternehmenskennzahlen und Bewertungen sorgen. Beim derzeitig niedrigen KGV für 2001 von 14,9 stufen wir daher die Aktie von „marktneutral“ auf „übergewichten“ herauf.
Klaus Meggl
© 2001 Performaxx AG
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