Neuer Markt: Substanz statt Luftschlösser - 500 Beiträge pro Seite
neuester Beitrag 20.07.01 11:27:08 von
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Ein Umdenken in der Bewertung von Aktien am Neuen Markt fordert Ferri Albohassan, Vorstandssprecher von IDS Scheer. Während heute bei Übernahmen und Analysen immer noch der Blick in die Zukunft dominiert, regt Albohassan an, sich auf die Substanz der Unternehmen zu konzentrieren.
"Dazu gehört die Bilanz mit Umsatz, Gewinn, Gewinn und Verlustrechnung, Kundenbasis etc.", sagt Albohassan im Gespräch mit wallstreet:online. Eine Sichtweise, die wohl so manchem Aktionär die Zukunfts-Luftschlösser des Neuen Marktes erspart hätten, die seit März letzten Jahres reihenweise geplatzt sind.
Albohassan wendet sich auch gegen den Ad-Hoc-Aktionismus, den manche Unternehmen an den Tag legen. Gewinner der jetzigen Börsenkrise werden seiner Meinung nach die Unternehmen sein, die "Skelett und Rumpf stärken, statt sich um das Gerücht zu bemühen oder Dinge schönzufärben".
Albohassan: "Es geht nicht darum, schnell zum Dollar-Milliardär zu werden. Es geht vielmehr darum, Gewinne zu erzielen. Dann gibt es Dividende, die ist an die Aktionäre gerichtet. Das ist der Sinn von Aktien." Die Diskussion um die Regelverschärfungen am Neuen Markt begrüßt Albohassan ausdrücklich, der den Kurs seines Unternehmens unberechtigt in den Baisse-Strudel gezogen sieht. Ein Grund dafür ist, dass positive Meldungen derzeit vom Markt kaum wahrgenommen werden, wie zum Beispiel die gestrigen Zahlen von DAX-Schwergewicht SAP.
"Ziehe die Konsequenz daraus und kümmere Dich um das Geschäft", das ist die Devise von IDS Scheer und so sieht Albohassan vor allem die Unternehmen im Vorteil, die nun nicht in blinden Aktionismus verfallen, sondern ihre Unternehmensstrategie langfristig
ausrichten.
PRESSEMITTEILUNG
GRUPPE DEUTSCHE BÖRSE
20.07.2001
Deutsche Börse erweitert Regelwerk des Neuen Marktes
Ausschlusskriterien sind niedriger Börsenkurs und
Marktkapitalisierung sowie Insolvenz
Die Deutsche Börse AG hat am Freitag die geplanten
Regeln für den Ausschluss von Unternehmen aus dem
Neuen Markt vorgestellt. Die neue Regelung zieht
Marktkapitalisierung und Börsenkurs als quantitative
Kriterien für einen Ausschluss heran oder Insolvenz
eines Unternehmens als qualitatives Kriterium. Mit
diesem Schritt will die Deutsche Börse nach Angaben
ihres Vorstandsmitglieds Volker Potthoff das Profil
des Neuen Marktes schärfen und sich bei der
Weiterentwicklung des Neuen Marktes positionieren. „
Unternehmen mit geringem Börsenwert und insolvente
Unternehmen sind keine Wachstumswerte,“ so Potthoff am
Freitag vor Journalisten in Frankfurt. Das neue
Regelwerk soll zum 1. Oktober 2001 in Kraft treten.
Die Grenze für die quantitativen Kriterien liegt bei
einem Tagesdurchschnittskurs von einem Euro und einer
Marktkapitalisierung von 20 Millionen Euro.
Unterschreitet ein Unternehmen an 30
aufeinanderfolgenden Börsentagen beide Grenzwerte und
übertrifft beide Werte in den nächsten 90 Börsentagen
nicht an mindestens 15 aufeinanderfolgenden
Börsentagen, schließt die Deutsche Börse das
Unternehmen aus dem Neuen Markt aus. Der Ausschluss
erfolgt dann einen Monat nach Bekanntmachung durch die
Deutsche Börse.
Das qualitative Kriterium Insolvenz greift, wenn ein
Insolvenzverfahren über das Vermögen eines
Unternehmens eröffnet oder mangels Masse abgewiesen
wird. Die Deutsche Börse verpflichtet die Unternehmen,
dies unverzüglich zu melden. Danach veröffentlicht die
Deutsche Börse den Ausschluss aus dem Neuen Markt, der
auch in diesem Fall einen Monat nach Bekanntmachung
durch die Deutsche Börse greift.
Unternehmen, die aus dem Neuen Markt fallen, verlieren
nicht die Zulassung zum Börsenhandel, können also im
Geregelten Markt oder Freiverkehr weiter gehandelt
werden. Die Notierungsaufnahme im Geregelten Markt
muss ein Unternehmen innerhalb von drei Monaten nach
Ausschluss aus dem Neuen Markt gemeinsam mit einem zum
Börsenhandel zugelassenen Kreditinstitut oder
Finanzdienstleister beantragen; für den Freiverkehr
soll ein Antrag des Unternehmens reichen.
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