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    Der Anschlag auf das World-Trade-Center ... Versuch einer sachlichen Diskussion - 500 Beiträge pro Seite (Seite 7)

    eröffnet am 11.09.01 21:02:09 von
    neuester Beitrag 24.10.05 17:25:07 von
    Beiträge: 4.069
    ID: 470.262
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      schrieb am 11.01.03 17:37:37
      Beitrag Nr. 3.001 ()
      ..ich würde nicht gerne mitspielen, wenn er aber im Besitz mehrerer Waffen wäre und keinen Zweifel ließe, dass er sie gegen mich einsetzen würde, wenn ich mich weiter weigerte, dann würde ich es mir zumindest mal überlegen...und vielleicht lern ich ihn dabei kennen und merke, dass er eigentlich gar nicht der schlechteste Kerl ist.

      Es kann aber auch einen anderen Grund geben, ihn als Spielkameraden zu akzeptieren. Wenn er der einzige ist, der mit mir Monopoly spielen will, wenn auch mit diesen komischen Regeln. Während alle anderen mit mir Fußball spielen wollen, allerdings mit der Besonderheit, dass ich allein (mit gefesselten Beinen) gegen 5 Gegner spielen muss und das Spiel seinen besonderen Reiz dadurch erhalten soll, dass der Verlierer anschließend vom Sieger verprügelt werden darf.
      Dann spiel ich lieber Monopoly mit dem Burschen von oben und wenn er mein Freund geworden sein sollte, dann nehm ich ihn eventuell das nächste Mal mit zum Fußball, wo er dann seine Waffen möglicherweise einsetzt, für etwas "fairere" Regeln beim Fußball zu sorgen...vielleicht spielen dann auf einmal 4 Leute bei mir und nur noch 3 beim Gegner. Und das verprügeln am Ende fällt weg.
      Avatar
      schrieb am 11.01.03 18:05:44
      Beitrag Nr. 3.002 ()
      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.01.03 19:04:27
      Beitrag Nr. 3.003 ()
      #2975

      "..ich würde nicht gerne mitspielen, wenn er aber im Besitz mehrerer Waffen wäre und keinen Zweifel ließe, dass er sie gegen mich einsetzen würde, wenn ich mich weiter weigerte, dann würde ich es mir zumindest mal überlegen..."

      Du spielst ständig mit, hast es nur noch nicht bemerkt! Und Dein Gegenspieler, in dem Du glaubst einen "Freund" zu erkennen, der sich grundsätzlich seine Spielregeln selbst kreiert, ist tatsächlich ein echter Gegner, denn er ist ein FALSCHSPIELER!

      Nun kannst Du überlegen ob Du jemals in weiter Ferne und langfristig betrachtet, ein solches Spiel einmal gewinnen kannst, oder aber die Erkenntnis gewinnen, daß Du eigentlich schon bei Spielgewinn verloren hast, verlieren mußtest!

      Es könnte sich Verzweiflung in Dir auftun - einfach Dein untrügliches Spüren für Deine eigene Machtlosigkeit gegenüber Deinem Mitspieler. Du hattest einfach nie eine reelle Chance!

      Verzweiflung kann aber auch andere Auswirkungen mitbringen. Zum Beispiel ausgeübter TERROR, "Dein" letztes Ass!

      TT
      Avatar
      schrieb am 11.01.03 19:38:49
      Beitrag Nr. 3.004 ()
      @ timetunnel

      gut erklärt.
      Avatar
      schrieb am 11.01.03 19:41:57
      Beitrag Nr. 3.005 ()
      TimeTunnel. Was soll ich aber machen, wenn es bei der Wahl der Spielkameraden nur die Wahl zwischen einem Falschspieler und Schwerverbrechern gibt?? Ich kann natürlich meine Eltern bitten, in einer andere Gegend zu ziehen oder noch ein paar Kinder zu kriegen, damit ich mit meinen Geschwistern spielen kann.

      Oder ich halte mich an den Falschspieler, weil er das geringste Übel ist. Und - hier fürchte ich allerdings, auf wenig Zustimmung zu stoßen - vielleicht ist er ja nur deshalb Falschspieler, weil er in einer Welt von Schwerverbrechern lebt. Und wäre viel lieber ein ehrlicher fairer Spielkamerad.
      Leider wäre er dann aber nach 1 Tag mit gefesslten Beinen im Matsch und die Waffen hätten die Fußballspieler.

      Deine Sicht des Terrorismus als "letzte Waffe" teile ich weiterhin nicht. Aber dazu hab ich in 252 schon geschrieben, was ich davon halte.
      Aber selbst wenn diese Sichtweise stimmen würde, dann wäre es absolut tödlich für die Zivilisation und die Lösung von Konflikten, wenn Terroristen in irgendeiner Form das Gefühl vermittelt würde, diese "letzte Waffe" hätte irgendeine Aussicht auf Erfolg.
      Genau das ist der Grund, warum die USA in Afghanistan und die Israelis in Palästina so hart vorgehen. Um diesen Eindruck zu vermeiden sondern im Gegenteil zu zeigen, dass es durch Terror nicht besser, sondern nur immer schlimmer wird. Und aus einer Position der Stärke kann man sich dies erlauben. Unabhängig von jeder Moral

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      Avatar
      schrieb am 12.01.03 01:56:53
      Beitrag Nr. 3.006 ()
      Fortsetzung zu # 2978

      ...aber xylo weigert sich trotzdem, das Evidente zu verstehen...
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 02:17:24
      Beitrag Nr. 3.007 ()
      Bzgl. 2975:
      Wenn ich da die Möglichkeit hätte, würde ich weder mit dem Monopoly-Spieler, noch mit den Fussballern spielen, sondern mich mal umschauen, was die Leute so machen, die weder in der Monopoly-Gang, noch in dem komischen Fussballverein sind! Vielleicht würde ich es machen, wie der kleine Nachbarsjunge "Schweiz", der nur zu Hause bei sich auf dem Fussboden spielt! :D Das hat mehrere Vorteile: man macht sich dabei selbst nicht dreckig, man macht sich bei den anderen nicht unbeliebt und zudem muss man sich bei dem Monopoly-Spieler auch nicht an den Verlusten beteiligen, die er beim spielen erleidet! ;)
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 10:53:33
      Beitrag Nr. 3.008 ()
      81, das wäre vielleicht eine Möglichkeit. Allerdings würdest Du dann zum Beispiel Deinen Wohlstand zu einem ganz wesentlichen Teil darauf stützen, dass die Monopoly-Spieler und die Fußballer, die nachmittags üblicherweise ihre besiegten Gegner ausplündern, ihre Beute jeweils bei Dir verwahren und zinsgünstig anlegen.

      Vor allem aber werden die "Bösen" irgendwann zu den Stubenhockern nach hause kommen, wenn alle anfangen, nur noch zu hause zu bleiben. Sie wollen ja Beute machen.
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 10:56:40
      Beitrag Nr. 3.009 ()
      ...80, natürlich, "das evidente".

      Hohes Diskussions-Niveau erkennt man in der Regel daran, dass es für den Teilnehmer nur eine richtige Position (die eigene) gibt, die allerdings "evident" ist. Während alle andere Positionen natürlich idiotisch, dumm usw...sind. Entschuldigung, dass ich das vergessen habe, Euer selbsternannte Gnaden von Oberschlau.
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 13:16:40
      Beitrag Nr. 3.010 ()
      bzgl.2982:
      derzeit mehren sich die Anzeichen dafür, dass die anderen Jungen aus der direkten Nachbarschaft, u.a. Kumpel "Frankreich" auch keinen Bock mehr darauf haben, Monopoly nach Ami-Regeln zu spielen.

      Vielleicht sollten wir mit unseren Euro-Freunden ein eigenes Spiel spielen, ein Spiel, bei welchem nur die offiziellen, international anerkannten Spielregeln gelten, ein Spiel, welches nicht ganz so kapitalistisch und imperialistisch ist, wie das Ami-Monopoly, ein Spiel bei dem nicht derjenige gewinnt, der am besten mogelt, der die meiste Kohle zusammenrafft und der die meisten Felder besetzt, sondern ein Spiel, bei dem die Regeln für alle Mitspieler gleich sind und diplomatisches Können mehr gefragt ist, als Drohgebärden und bei dem nur derjenige verliert, der wegen "Regelverstössen" oder "Falschspielens" auffliegt? Ein Spiel, bei dem alle Mitspieler durch friedvollen Handel mit ihren Nachbarn profitieren können, ohne dass Sonderregeln, wie Handelsbeschränkungen, Zölle und Subventionen gelten würden und den Eindruck entstehen lassen könnten, dass die Spielregeln für die Mitspieler unterschiedlich sind.
      Ich glaube, wenn wir mit den Nachbarnjungen so ein Spiel beginnen würden, kämen immermehr Jungs aus dem Dorf auf uns zu, um zu fragen, ob sie bei uns mitspielen dürfen!

      Zugegeben, ich weiss nicht, ob das Spiel wirklich toll wird, schliesslich wurde es noch nie gespielt, dennoch macht es sicherlich mehr Spass, als Monopoly nach Ami-Regeln, oder A-Quaida-Fussball, es wäre irgendwie einfach etwas europäischer.


      P.S.: nachdem die Russen mit den Amis kein Schach mehr spielen wollen (wo wir in Ost- und Westdeutschland ja als Bauern mitspielten mussten / durften) und die Amis derzeit nur noch denjenigen eine Schachpartie aufdrängen, die ohne Dame (A-Bombe) spielen, wird es wirklich allerhöchste Zeit, zusammen mit unseren Nachbarjungen ein neues Spiel zu entwickeln! ;)
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 13:21:19
      Beitrag Nr. 3.011 ()
      aus der Zeitung "InfoCanarias" http://www.infocanarias.es (deutschsprachige Zeitung auf den kanarischen Inseln)

      Kommentar - Bin Laden ... sonst müsste er erfunden werden ...
      (BL) - Dieser Bin Laden ist ein Teufelskerl! Seine Armee muss aus mindestens 1.000.000 Mann bestehen, alle bis unter die Zähne bewaffnet, modern ausgerüstet und überall auf der Welt verteilt. Sonst kann ich mir das alles nicht mehr vorstellen. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 höre oder lese ich beinahe täglich, dass irgendwo gerade wieder „allerhöchste Alarmstufe" angesagt ist, weil Al Quaida gar Schröckliches plant. Mal in New York, dann in London, danach vor der Küste von Swamtambuaheli oder im Heidelberger Zoo. Das riesige Heer der Al Quaida droht mit seiner gewaltigen Präsenz. Und was passiert? - Nichts. Bin Laden und seine Männer halten die gesamte Militärmaschinerie dieses Planeten in Atem und lasten die Strategen der USA und der NATO so komplett aus, dass denen ständig das Köpfchen raucht. Jetzt werden Gibraltar, danach vermutlich Ceuta, Melilla und die Kanarischen Inseln vor den bösen ebenso allgegen- wie widerwärtigen Terroristen geschützt. Wenn man uns lange genug einredet, dass Bin Laden überall mit seiner hässlichen Fratze durch den Türspalt grinst und weltweit Anschläge plant, werden wir uns am Ende nicht nur über den Schutz freuen, geradezu winseln werden wir danach. Und darum genau geht es ja offensichtlich. Man muss Bin Laden und seine paar Hanseln nur zu genug Drohpotenzial aufblasen, um dann in aller Ruhe jede Kontrollmaßnahme erfinden zu können und Bürgerrechte dort außer Kraft zu setzen, wo einem das gerade in den Kram passt. Der maßlose Krieg in Afghanistan war schon das beste Beispiel dafür. Gegen den Schutz einer Meerenge ist natürlich gar nichts einzuwenden ... wenn das erstens überhaupt möglich wäre und zweitens nicht Teil einer mehr als durchsichtigen Strategie. 80.000 Schiffsbewegungen sind nicht zu kontrollieren, das weiß auch jeder. Nicht mal bei bestem Willen und den Mitteln der NATO. Die vielen Schiffe, etliche davon Seelenverkäufer unter dubiosen Billigflaggen, passieren die Meerenge neben Kriegsschiffen und Kreuzfahrtlinern, Flüchtlingsbooten und anderen schwimmenden Objekten. Da braucht es nicht viel Phantasie, um sich vorstellen zu können, dass Anschläge vielleicht zu erschweren, aber ganz sicher nicht zu verhindern sind. Aber darum geht es auch ganz offensichtlich nicht. Die ständigen Alarmmeldungen bezüglich irgendwelcher angeblich imminenter Terroristenanschläge dienen vielmehr dazu, die Angst der Menschen so weit zu schüren, dass jede Art von Kontrolle und Überwachung gerechtfertigt erscheint. Nicht dass ich Bin Laden unterschätzen will - man ist sich schon wegen der Initialen irgendwie verpflichtet -, aber manchmal hat es den Anschein, als würden Dabbelju Bush, sein ergebener Sklave Tony Blair oder auch José María Aznar den arabischen Bösewicht geradezu erfinden müssen, wenn es ihn nicht schon gäbe. Denn so kann man durch Panikmache die Machtansprüche der westlichen Allianz in jedem Teil der Welt konsequent und rücksichtslos ausbauen. Heute ist es die (hoffnungslose) Kontrolle der Meerenge von Gibraltar, morgen die Militärpräsenz der Allianz in Ceuta, Melilla und auf den Kanarischen Inseln ... und übermorgen? Bin Laden und Al Quaida werden zur Rechtfertigung für jede Art von Einschüchterung und Überwachung; Unhold Saddam Hussein dient dazu, endlich einen puren Angriffskrieg (= Überfall) ohne schlechtes Gewissen führen zu dürfen, selbst wenn keine Massenvernichtungswaffen gefunden werden - die Richtung ist allzu deutlich. Wer bremst skrupellose Machtansprüche, die sich durch die Hintertür schleichen?
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 18:20:14
      Beitrag Nr. 3.012 ()
      extremrelaxer: mit dieser Variante bin ich sehr einvestanden. Wird aber ein Weilchen dauern....
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 20:41:11
      Beitrag Nr. 3.013 ()
      @xylo: dann sind wir in unserer Meinung ja garnicht so weit voneinander entfernt, wie ich zuvor dachte! ;)
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 20:42:24
      Beitrag Nr. 3.014 ()
      Die US-amerikanischen Imperialisten träumen nicht nur von einem 1000-jährigen Reich, sie wollen eine Weltherrschaft.

      Die Verbindungen der Bush-Clique mit der Rüstungs- vor allem Öllobby ist nicht zu bestreiten. Dieser kommende Irakkrieg ist ein echter imperialistischer Raubzug. Die nunmehr offensichtlichen Weltbeherrschungspläne der US-Imperialisten gefährden den Weltfrieden akut. Wer schützt uns eigentlich vor dieser aggressiven Supermacht, die immer willkürlicher das internationale Recht mit Füßen tritt?

      Wenn Cowboy Bush die sehr komplexe Welt in „Gute“ und „Böse“ einteilt, ist das natürlich hanebüchener Quatsch. Tatsache ist, politisch, wirtschaftlich, militärisch und kulturell ist die Übermacht der Vereinigten Staaten schon im hohen Maße beängstigend. Die militärischen und geopolitischen Aspekte der USA sind eindeutig imperialistisch, d. h. auf globalen Machtzuwachs und auf Ressourcenabsicherung ausgerichtet. Zur Zeit ist die USA zusammen mit den Briten die aggressivste Supermacht in der Welt. Besonders die Amerikaner möchten auf Kosten anderer Völker ihren Wohlstand frönen, bzw. ihre eigene kapitalistische Verwertungskrise kompensieren.

      Der US-Ölverbrauch ist mit mehr als 25 Prozent des weltweiten Ölverbrauchs enorm hoch und der US-Energiehunger wächst weiter, weil Energiesparen in den USA nicht modern ist. Umweltschutzabkommen (Kyoto) werden von den USA nicht akzeptiert. Auch hat der Kampf um Menschenrechte nur eine Alibifunktion und ist daher heuchlerisch. Mir ist vollkommen klar, daß Saddam ein widerlicher Herrscher ist, aber auch die Bush-Clique ist äußerst aggressiv, denn sie bereiten einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in aller Ruhe vor. Wenn die UNO den Rechtsbruch der USA auch noch absegnen sollte, dann ist diese Organisation so überflüssig wie ein Kropf.

      Wenn der Westen die Terrorursache Nr. 1 (Nahostkonflikt) beseitigen könnte, so wären wir schon ein ganzen Stück weiter, denn ohne eine gerechte Lösung zwischen Israel und den Palästinensern wird es kein Ende des islamischen Terrors geben. Die prekäre Situation in Nahost ist auf eine verfehlte und einseitige Pro-Israelpolitik der USA (anscheinend ist die jüdische Lobby in den USA sehr stark) zurückzuführen.

      Solange der Staat Israel von der USA nicht zur Aufgabe seiner restriktiven Palästinenser-Politik gezwungen wird, solange wird es auch keine friedliche Lösung geben. Außerdem muß der Entwicklungshilfeetat aller Industrieländer kräftig aufgestockt werden, denn ohne faire Preise im Welthandel wird die Schere zwischen Industrie- und Entwicklungsländern ständig größer.

      Und wer meint es geht den Imperialisten um Menschenrechte, der sollte sich mal den unterstehenden Link anschauen! Schaut Euch die deformierten Kinder an.

      KEINE UNTERSTÜTZUNG FÜR DIESE KRIEGSVERBRECHER!!

      Stichwort Golfkriegs-Syndrom, sowohl bei den US-Soldaten als auch bei irakischen Kinder:


      http://www.web-light.nl/VISIE/extremedeformities.html

      WER JETZT NOCH HURRA USA SCHREIT MACHT SICH MITSCHULDIG!!!


      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Boutros Boutros-Ghali aus Ägypten war von 1991 bis 1996 UN-Generalsekrätär
      Der Generalsekretär begann sein Amt in einer Zeit der Hoffnung, die UN könne anstelle der Supermächte die Rolle als Sicherer des Weltfriedens spielen. Er hat sich gründlich getäuscht!
      „Es dauerte längere Zeit, bis ich mich der Einsicht stellte, dass die USA keine Diplomatie brauchen; Macht genügt. Nur die Schwachen stützen sich auf Diplomatie. Deshalb pochen die Schwachen auf das demokratische Prinzip der souveränen Gleichheit der Staaten; für sie ist dieses Prinzip ein kleines Gegengewicht auf der Seite der Gleichheit gegenüber der Last der faktischen Ungleichheit. Als Angehöriger eines Entwicklungslandes bin ich im internationalen Recht und in Diplomatie intensiv ausgebildet worden und hatte fälschlicherweise unterstellt, dass die Großmächte – und insbesondere die USA – ihre Vertreter in gleicher Weise zur Diplomatie erziehen würden. Aber das Römische Imperium brauchte keine Diplomatie. Und die USA auch nicht. Diplomatie wird von einer imperialen Macht als Zeit- und Prestigeverlust, als Zeichen der Schwäche wahrgenommen.“

      Boutros Boutros-Ghali, Unvanquished. A U.S.-U.N.Saga, 1999.
      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
      MONITOR- Beitrag:

      Irak-Öl – deshalb droht Krieg
      Bericht: Jo Angerer, Sonia Mikich


      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
      http://www.wdr.de/tv/monitor/beitraege.phtml?id=454
      http://www.wdr.de/tv/monitor/pdf/021121a_irak.pdf

      Bericht: Sonia Mikich, Jo Angerer
      Datum: 21.11.2002

      Sonia Mikich: "Michael Jackson sagte es ganz schlicht eben: `Eigentlich brauchen wir keine
      Kriege`. Willkommen. Schön, dass Sie zuschauen, auch wenn Monitor heute spät und verkürzt
      kommt. Die Themen sind spannend, fangen wir flott an:

      Null Toleranz bei den Waffeninspektionen – so drängt Präsident Bush und droht mit einer
      `heißen Abrüstung`, wenn Saddam Hussein nicht alle Auflagen buchstabengetreu erfüllt.
      Bush hat, wie heute in Prag beim Nato-Gipfel bekannt wurde, die Bundesrepublik um Unterstützung in der Irak-Frage, Großbritannien sogar offiziell zur Bereitstellung von Truppen gebeten.

      Countdown zum Irak-Krieg.

      Ein Diktator soll weg, Demokratie soll her. So immer wieder die hehre Begründung für einen Waffengang. Es gibt aber auch andere Motive. Und sie sind
      nicht hehr, sondern knallhart. Und über die ist zu wenig bekannt.

      Hinter verschlossenen Türen ist das Geschacher um die Neuaufteilung des irakischen Öls in vollem Gange. Wenn es zum Regimewechsel in Bagdad kommt, dann könnten die USA den
      Ölmarkt kontrollieren – den zweitgrößten im Nahen Osten.


      Jo Angerer und ich fragen nach der Strategie hinter der Strategie und stellen fest: Nicht zum ersten Mal ist Öl Treibstoff des Krieges."

      MONITOR vom 21.11.2002 – Irak-Öl – deshalb droht Krieg 2/5


      Nächtliche Skyline, New York. Eine Supermacht, ein Energie-Fresser. Die USA allein
      verbrauchen täglich 20 Millionen Barrel Öl – mehr als ein Viertel der weitweit geförderten
      Ölmenge. Tag für Tag. Nacht für Nacht. Und der Ölhunger wird steigen. 2020 werden die Amerikaner über 25 Millionen Barrel pro Tag verbrauchen.


      Aufmarschgebiet Golf. US-Soldaten stehen bereit, angeblich um ein für alle Mal die gefährlichen
      Massenvernichtungswaffen von Saddam Hussein zu zerstören, um einen Diktator zu
      vertreiben, um Frieden in die Region zu bringen. Stimmt das?

      Die Debatten im UN-Sicherheitsrat, das Hin und Her um eine Irak-Resolution – sie lenken
      vom wahren Kriegsziel ab. Und das heißt: Kontrolle des Öls im Nahen Osten.
      Spurensuche: Wir finden ein hochbrisantes, internes Dokument der US-Armee vom März
      2001. Also erstellt 6 Monate vor dem 11. September. Szenario eines Irak-Krieges. Mit genauem
      Aufmarsch- und Angriffsplan.

      Unter dem Stichwort "regionale Interessen der USA" heißt es an erster Stelle – ungeschminkt:
      "gesicherter Zugang zum Öl am Golf".

      Das propagierte Kriegsziel:
      "Verbreitung demokratischer Werte",
      an vorletzter Stelle der Liste versteckt.

      Krieg, nicht für Demokratie und Sicherheit. Sondern um Öl. Fred Mutalibov ist Börsenanalyst
      und einer der bekanntesten Ölmarkt-Experten der USA. Er redet Klartext.

      Fred Mutalibov, SWS Securities: "Es geht um Ölinteressen. Zurzeit ist der Irak für die amerikanische Öl- und Gasindustrie verschlossen. Mit einem Regimewechsel kommt aber die
      Aufhebung der Sanktionen – und US-Firmen werden wieder in den Irak zurückkehren können.
      Ich rede nicht nur von der Öl- und Gasindustrie, sondern auch von der Ausrüstungsindustrie,
      also Technik, Anlagen, Service. Das Interesse am Wiederaufbau der irakischen Ölfelder
      ist groß, es geht ja um eine riesige Industrie."

      MONITOR vom 21.11.2002 – Irak-Öl – deshalb droht Krieg 3/5
      Die Anlagen im Irak sind nach 20 Jahren Krieg und Mangelwirtschaft in der Tat verrottet und
      technisch überaltert.

      Ein enormes Potenzial für Firmen aus den USA, die lieber heute als morgen Ölförder-
      Technologien liefern wollen.

      Rückblick auf die Geschichte westlicher Ölinteressen. Bagdad, 1972. General Bakr von der
      Baath-Partei verstaatlicht das Öl. Zur Strafe wird der Irak vom damaligen US-Präsidenten
      Nixon auf die Liste jener Staaten gesetzt, die den "Terrorismus unterstützen". "Schurkenstaat"
      heißt das heutzutage.

      Frankreich dagegen hofiert einen jungen Vizepräsidenten namens Saddam Hussein. Beginn
      einer guten Beziehung.

      Bagdad heute. Nach wie vor geostrategischer Zankapfel. Der Diktator, der Massenvernichtungswaffen gehortet hat, stört außerdem die Geschäfte. Es geht um die zweitgrößten Ölvorräte in Nahost. Krieg und Regimewechsel werden entscheiden, wer wie viel am Zukunftsmarkt Irak verdient.

      Amerikaner konkurrieren gegen Russen und Franzosen

      Hinter den Kulissen längst losgegangen – das Wettrennen der internationalen Ölgiganten auf
      die irakischen Ölfelder. Hauptsächlich russische Firmen sowie die französische Total-Fina-
      Elf stehen in den Startlöchern für die Zeit nach Aufhebung der Sanktionen. Russen und
      Franzosen haben milliardenschwere Vorverträge mit dem Irak gemacht. Sie haben kein Interesse an einem Regime-Wechsel.

      Der viertgrößte Ölkonzern der Welt Total-Fina-Elf in Paris ist reich geworden wegen der Ölvorkommen des Irak. Seit Jahrzehnten ist das Land darum französisches Interessensgebiet.
      Wenn im Elysee eine weichere Irak-Politik gefordert wird, hat das auch mit zwei Vorverträgen
      von Elf zu tun. Es geht um 17 Milliarden Barrel Ölreserven in der Zukunft.

      Pierre Terzian, Berater der französischen Regierung und des Elf-Konzerns, kennt die Interessenskonflikte hinter den Kulissen.

      MONITOR vom 21.11.2002 – Irak-Öl – deshalb droht Krieg 4/5

      Pierre Terzian, Regierungsberater: "Die Franzosen haben durchaus eigenen Ehrgeiz und
      sie werden ihre Interessen verteidigen, falls die Amerikaner eine zu starke Dominanz ausüben
      wollen. Was Angst macht: Die Amerikaner haben meinem Eindruck nach nicht nur Interesse
      an einem Anteil des irakischen Öls, sondern wollen die Vorherrschaft über den Irak,
      seine Ölvorkommen und die ganze Region."

      Fred Mutalibov, SWS Securities: "Die Meinungsverschiedenheiten, die Frankreich und
      Russland mit den USA haben, haben mit der Zukunft der Ölvorkommen in einem Irak nach
      Saddam zu tun. Die Angst der Russen und der Franzosen ist, ob ihre Verträge, die sie in der
      Zeit Saddam Husseins unterschrieben haben, bestehen bleiben. Ob sie weiterhin mit diesen
      Verträgen arbeiten können."

      London. In einem Hinterhof im Viertel Mayfair hoffen Exil-Iraker auf einen Regime-Wechsel.
      Der "Iraqi National Congress" ist quasi der Dachverband der irakischen Opposition. Hier sagt
      man unverblümt, wer nach dem Sturz des Diktators zum Zuge kommen wird, im Ölgeschäft.

      Nabil Nugawi, Iraqi National Congress: "Wenn es dazu kommt, dass nur die Vereinigten Staaten und Großbritannien als einzige uns dabei helfen werden, das Land zu befreien und Saddam Hussein und sein Regime loszuwerden, dann wird eine Übergangsregierung gewiß mit großem Wohlwollen auf diese beiden Länder schauen."

      Wettrennen der Ölgiganten – die amerikanischen Konzerne wollen vom irakischen Öl profitieren.
      Und sie wissen: in der ihrer Regierung haben sie mächtige Freunde.

      Der Präsident selbst hat mit Öl Geld verdient. Sein Vizepräsident Dick Cheney war Aufsichtsratsvorsitzender des Ölausrüsters Halliburton, dessen Tochterfirmen noch bis Sommer 2000 mit dem Irak Geschäfte machten. Und Condoleezza Rice, die Nationale Sicherheitsberaterin, war früher Mitglied im Aufsichtsrat des mächtigen Ölkonzerns Chevron.
      Die Regierung Bush, ein Kabinett der Ölinteressen? Edward Morse, Berater der US-Ölindustrie,
      sieht klare Prioritäten in der Bush-Administration.

      Edward Morse, Hess Energy Trading: "Ganz gewiss, es gibt in dieser Regierung mehr führende Persönlichkeiten aus der Öl- und Gasbranche als je zuvor in einem amerikanischen
      Kabinett. Das beginnt beim Präsidenten, geht weiter zum Vize, der einem der wichtigsten
      Ausrüstungskonzerne vorstand. Das alles heißt: sie kennen die Industrie, sie haben Freunde
      in der Industrie."

      MONITOR vom 21.11.2002 – Irak-Öl – deshalb droht Krieg 5/5

      Ölverladeanlagen im türkischen Ceyhan, Endpunkt einer gigantischen Pipeline aus dem Irak,
      der Hauptexportroute der Zukunft. Noch fließt hier wenig Öl. Doch das wird sich ändern.

      Nach einem Krieg, geführt im Namen von Demokratie und Sicherheit, dessen wahre Antriebskräfte knallharte Interessen von US-Konzernen sind.



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      Das ZDF berichtete am 24.10.02 über die Sitzung im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen

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      (dpa-Meldung)

      Schöne neue Weltordnung

      "Bush-Doktrin" gefährdet das internationale UN-System

      Am 24. Oktober vor 57 Jahren bekannten sich die Gründerstaaten der Vereinten Nationen zum generellen Verzicht auf zwischenstaatliche Gewalt. Feierlich dürfte den Verfechtern des UN-Systems aber kaum zumute sein: Denn die US-Regierung hat gerade eine Doktrin verkündet, nach der sie sich selbst ein Recht auf "präventive Selbstverteidigung" zubilligt. Damit wird die zentrale Rolle der Vereinten Nationen bei internationalen Konflikten direkt in Frage gestellt.

      In der UN-Charta ist die Frage der legitimen Gewaltanwendung eindeutig geregelt: Nach Artikel 2, Absatz 4 ist jede Form der Androhung oder Anwendung von Gewalt in den internationalen Beziehungen verboten. Einen Verstoß gegen dieses Gewaltverbot kann allein der UN-Sicherheitsrat feststellen, und nur er kann gegebenenfalls nach Artikel 42 militärische Maßnahmen gegen den Friedensbrecher beschließen. Die einzige Ausnahme davon beschreibt Artikel 51: Mit ihm wird jedem Staat das "naturgegebene" Recht auf Selbstverteidigung zugebilligt. Allerdings gilt dies ausdrücklich nur für den Fall eines bereits erfolgten "bewaffneten Angriffs" und nur so lange, bis der Sicherheitsrat seinerseits Maßnahmen gegen den Angreifer getroffen hat.

      Eigenes Ermessen: Selbstverteidigung

      Nun beruft sich auch die US-Regierung mit ihrer neuen nationalen Sicherheitsstrategie, die am 20. September offiziell vorgestellt wurde, auf das Recht zur Selbstverteidigung. Angesichts der geänderten Bedrohungssituation durch internationalen Terrorismus und "Schurkenstaaten" seien präventive militärische Maßnahmen ein legitimes Recht der Vereinigten Staaten: "Es ist eine Sache des gesunden Menschenverstands und der Selbstverteidigung, dass die Vereinigten Staaten gegen solche aufkommenden Bedrohungen vorgehen werden, bevor sie übermächtig werden", heißt es in dem 31-seitigen Papier mit dem Titel "Die Strategie für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten". Zwar bemühten sich die USA dabei um die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, "aber wir werden nicht zögern, notfalls allein zu handeln und unser Recht auf Selbstverteidigung wahrzunehmen".

      Diese weit gefasste Interpretation von Selbstverteidigung ist allerdings mit den Prinzipien der UN-Charta kaum überein zu bringen. Denn in dem Moment, in dem Staaten das Recht auf Gewalt nach eigenem Ermessen wahrnehmen, werden UN-System und völkerrechtliche Prinzipien der internationalen Ordnung seit 1945 Schritt für Schritt ausgehöhlt.

      "Völkerrechtliche Erosion"

      So urteilt etwa die Generalsekretärin der deutschen Sektion von amnesty international, Barbara Lochbihler: "Die Doktrin des Präventivschlags bedeutet eine völkerrechtliche Erosion." Auch Michael Byers, Professor für internationales Recht an der Duke University, USA, befürchtet: "Ein breit angelegtes Recht auf präventive Selbstverteidigung würde gefährliche Unwägbarkeiten in das internationale Recht einführen. Es würde die Abkehr vom UN-System bedeuten und das Abgleiten in eine anarchische Welt." Denn auch andere Staaten könnten sich ermuntert fühlen, präventiv gegen unliebsame Feinde tätig zu werden. Und potentielle Zielländer könnten ihrerseits zum Erstschlag ausholen, um ihre Waffen zu gebrauchen, bevor sie sie verlieren.

      Sogar innerhalb des US-Kongresses ist die "Bush-Doktrin" umstritten. So kritisiert etwa der demokratische Senator Edward M. Kennedy: "Die Bush-Strategie behauptet, die USA sollten von den Regeln, deren Einhaltung wir von anderen Nationen erwarten, ausgenommen werden". Dieser "Doppel-Standard" könne jedoch, so Kennedy, unmöglich gerechtfertigt werden. "Macht bewirkt kein Recht. Amerika kann sich nicht seine eigenen Regeln für die Welt schreiben. Der Versuch, das zu tun, wäre ein Unilateralismus, der Amok läuft." => genau!

      Irak als Testfall der "Bush-Doktrin"

      Vor diesem Hintergrund kommt der aktuellen Debatte um den Irak eine besondere Bedeutung zu. Sie ist sozusagen der erste Testfall für die Doktrin der "präventiven Selbstverteidigung." Über das Thema Irak hinaus reden wir hier über die Zukunft der internationalen Ordnung", charakterisiert etwa der französische UNO-Botschafter Jean-David Levitte die Diskussion.

      Eigentlich wollten sich die USA mit ihrem verschärften Resolutionsentwurf vom Sicherheitsrat einen Freibrief für ihren lang angekündigten Krieg gegen den Irak ausstellen lassen. Vor allem Frankreich und die "blockfreien" Staaten wehrten sich jedoch gegen die amerikanisch-britische Strategie, über den UN-Sicherheitsrat schon jetzt mit militärischer Gewalt zu drohen - um dann beim geringsten Verstoß seitens des Iraks eine Legitimation zum Angriff zu haben, ohne den Sicherheitsrat ein weiteres Mal konsultieren zu müssen.

      Spielraum für Interpretationen

      Noch ist die Debatte nicht entschieden, auch der neue Entwurf von Amerikanern und Briten fand bei den übrigen Sicherheitsratsmitgliedern wenig Anklang. Für die USA ist der genaue Wortlaut der Resolution ohnehin zweitrangig - solange er Spielraum für Interpretationen lässt. Denn US-Außenminister Powell hat bereits vorab erklärt, unabhängig vom Ergebnis der laufenden Verhandlungen werde am Ende "eine Resolution herauskommen, die dem US-Präsident die Autorität und das Recht gibt, für das amerikanische Volk und unsere Nachbarn in Selbstverteidigung zu handeln".<<

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      RÜCKBLICK => Jugoslawienkrieg
      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      Wer Kriege führen will, muß gut Lügen können!

      Rambouillet und andere Lügen. Eineinhalb Jahre nach Beginn des Jugoslawienkriegs wird deutlicher, wie die Kriegsbereitschaft durch gezielte Falschmeldungen erreicht wurde.

      http://www.graswurzel.net/254/rambouillet.shtml
      http://gib.squat.net/texte/massaker-von-racak.html
      Kriege ohne Grenzen
      Die militärischen Schatten der Globalisierung

      http://www.gegenstimmen.de/Reader_10-01-2003.pdf


      Ps. Saddam Hussein ist sicherlich ein skrupelloser Herrscher, Diktatoren a‘la Saddam verdienen keine Solidarität, sondern eher eine Kugel zwischen den Augen. Geradezu pervers ist es aber, daß man - wegen der großen Erdölvorkommen - wohlmöglich Hunderttausende Irakis im kommenden Irakkrieg abschlachten wird.

      FAZIT: Die Imperialisten gehen über Leichen!!!

      Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht.
      (Mark Twain)

      Niemand ist weiter von der Wahrheit entfernt als derjenige, der alle Antworten weiß!
      Poetter
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 21:23:16
      Beitrag Nr. 3.015 ()
      @Poetter: geniale Zusammenstellung von brisanten Artikeln, äusserst lesenswert!
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 08:25:21
      Beitrag Nr. 3.016 ()
      #2979 xylo

      "Was soll ich aber machen, wenn es bei der Wahl der Spielkameraden nur die Wahl zwischen einem Falschspieler und Schwerverbrechern gibt??"

      Was Du machen sollst? Richte künftig schwerpunktmäßig Dein Augenmerk auf den Falschspieler und treib ihn zu einem fairen Spiel an (eine große Gemeinschaft vernünftig handelnder Staaten kann soetwas erreichen). Es hätte auch den vernünftigen Nebeneffekt, daß Dein genannter Schwerverbrecher (Terror) wieder von ganz alleine verschwindet, ihm würde nämlich dann die Motivlage entzogen werden! Menschen, denen man friedvoll, fair und gerecht begegnet, greifen in der Regel nicht zu Terrorzwecken!

      Du hast doch ein ernsthaftes Interesse daran, Terror beendet zu sehen, oder nicht?? Wie könnte man das schaffen? In dem man ein Land wie Afghanistan mit einem Bombenteppich durchpflügt, bei dem tausende unschuldige Menschen sterben? Ist das nicht auch Terror, der wieder neuen Terror erzeugt? Warum nur spricht niemand mehr über BinLaden? Wo ist er nur? Wähnt man ihn nun im Irak? Wieviele Länder werden noch zerbombt und wieviele unschuldige Menschen werden dabei noch einen qualvollen Tod finden? Siehst Du darin eine Lösung gegen den Terror? Wo hast Du nur Dein Gewissen gelassen??

      Was glaubst Du woraus sich Terror bildet? Was erzeugt diesen unsagbaren Hass? Die Antwort würde ich von Dir sehr gerne hören.

      Derweil habe ich noch etwas "Futterstoff" für Dich, was die Bush-Administration so für "Qualen und Ängste" zu ertragen hat, und welche "Sorgen" sie so beflügelt:

      Druck aus Washington auf Belgien wegen Kriegsverbrechergesetzes

      Brüssel (dpa) - Im Rahmen der beabsichtigten Änderung des
      belgischen Kriegsverbrechergesetzes haben die USA laut einem
      Zeitungsbericht Druck auf Belgien ausgeübt. US-Justizminister John
      Ashcroft habe seinem belgischen Amtskollegen Marc Verwilghen die
      Besorgnis der US-Regierung über die derzeitige Debatte im belgischen
      Senat mitgeteilt, berichtete die Brüsseler Tageszeitung "La Libre
      Belgique" am Samstag. Verwilghen sei am 6. Januar in Washington
      gewesen. Laut Zeitung sorgt sich Washington, das Gesetz könnte
      militärische und zivile Vertreter sowie Spitzenpolitiker der USA
      betreffen.


      Belgien hat seit 1993 ein Gesetz, dass die Verfolgung von
      Verstößen gegen internationales Recht unabhängig vom Tatort erlaubt.
      Belgische Richter können deshalb über Verbrechen gegen die
      Menschenrechte, Kriegsverbrechen und Völkermord urteilen, auch wenn
      die Taten nicht Belgien begangen wurden. Das Gesetz wird derzeit
      reformiert. Das belgische Außenministerium dringt laut Zeitung
      darauf, dass nur die Ermittlungen zu mutmaßlichen Taten von Belgiern
      in Ruanda weiterverfolgt werden sollen. Der endgültige Ausgang der
      Beratungen ist derzeit nicht absehbar.


      Das Gesetz und dessen Anwendung hatte in den vergangenen Jahren
      mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. Im Juni 2002 war eine Klage gegen
      den israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon wegen seiner
      angeblichen Rolle bei den Massakern in zwei palästinensischen
      Flüchtlingslagern vor über 20 Jahren von einem belgischen Gericht
      abgewiesen worden. Die belgische Justiz könne im Ausland begangene
      Taten nur dann verfolgen, wenn der Verdächtige sich in Belgien
      aufhalte, hatte es zur Begründung geheißen. 2001 hatte ein belgisches
      Gericht vier Angeklagte wegen ihrer Rolle beim Völkermord in Ruanda
      1994 zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

      ©dpa

      120945 Jan 03

      ----------------------------------------
      Sie werden schon eine gute Begründung haben für ihre Besorgnis!

      TT
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 09:30:19
      Beitrag Nr. 3.017 ()
      ..TimeTunnel, es wäre ja schön, wenn Terror so einfach zu erklären wäre. Nun stammten aber zum Beispiel die "Terrorsiten" der 70er Jahre sowohl in Deutschland als auch in den anderen europäischen Staaten zu einem großen Teil aus eher bürgerlichem Umfeld.
      Die ETA in Spanien kann sich kaum darauf berufen, dass sie in einem Land oder gegen ein Land "Terror" ausübt, das eine Diktatur wäre oder die Menschenrechte nicht achten würde.

      Deshalb halte ich Deine Theorie - nach wie vor - für unzutreffend, was die Erklärung des Terrors betrifft. Es gibt einfach moralisch verwahrloste Menschen, die ihre Hassgefühle auf diese Weise ausleben. Sie werden immer einen Grund finden, dies zu rechtfertigen, wenn es der eine nicht ist, dann finden sie eben einen anderen. Man kann es ihnen ev. schwerer machen, Gründe zu finden, den Terror wird man so aber nicht los.

      Deshalb muss eben auch klar sein, dass diese Leute nichts zu erwarten haben, keinen Erfolg, sondern einfach nur harte Behandlung, die ihnen "diesen Zahn zieht". Um Nachahmer abzuschrecken und den einen oder anderen von ihnen auszuschalten.
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 11:00:23
      !
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      Avatar
      schrieb am 13.01.03 11:16:16
      Beitrag Nr. 3.019 ()
      LAGER GUANTÁNAMO

      Amnesty rügt USA
      Amnesty international hat an die USA appelliert, die Terror-Verdächtigen im Militärstützpunkt Guantanamo auf Kuba entweder anzuklagen oder freizulassen. Dort werden rund 600 frühere Taliban-Kämpfer und Al-Qaida-Anhänger festgehalten. Dies sei illegal, rügte ai.
      (dpa)
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 14:20:33
      Beitrag Nr. 3.020 ()
      @D.T. #2962:

      Überprüf mal ganz schnell Dein logisches Denkvermögen. Ist ja nur noch peinlich.

      Ob man unter der Überschrift "WTC-Anschlag" über Vietnam, Napalm, Agent Orange etc. diskutiert oder ob man in der Frage eines Krieges gegen den Irak (angesichts der Tatsache, dass die Inspektoren keine Beweise gefunden haben) eine andere Meinung als Bush vertritt, sind zwei Paar Schuhe.

      @Time Tunnel #2951:

      Ich habe doch nichts dagegen geschrieben, dass man versucht, die Ursachen für die Anschläge zu analysieren und damit auch zu verstehen. Die Diskussion in diesem Thread drehte sich bspw. lange um die Frage, wie weit die USA selbst schuld an den Anschlägen sind, weil sie ursprünglich einmal die Mujaheddin unterstützt haben. Darüber kann man diskutieren. Auch wenn ich es nicht so sehe. Ebenso ist die Frage nach dem Zusammenhang zwischen der US-Präsenz in Saudi-Arabien und der US-Unterstützung für Israel einerseits und dem Hass vieler Moslems auf die USA andererseits sicherlich berechtigt. Da sind Ursachen zu sehen.

      Was der Einsatz von Napalm gegen die Mörderbanden des Ho Chi Minh mit den Anschlägen vom 11.09. zu tun hat, verstehe ich aber immer noch nicht. Du etwa?
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 14:48:04
      Beitrag Nr. 3.021 ()
      Schon interessant. In diesem Thread bezeichnet Deep Thought die Unterstellung, er wollen den Anschlag auf das WTC rechtfertigen, als "infam".

      In einem anderen Thread schreibt er zum Thema:

      "Wenn ich einem allseits bekannten Schwerkriminellen waffen bis zur Halskrause schenke, ihn in den neusten Techniken der Vernichtung schule, um meinen Nachbarn umzulegen, dann darf ich mich nicht beschweren, wenn der Typ nachdem er das ganze auftragsgemäß Haus umgelegt hat, anschließend MICH angreift, oder?

      Und alle werden kopfschüttelnd fragen, ob ich noch alle TAssen im Schrank habe, so einen hochzurüsten und zu fördern.

      Manche werden sogar sagen, das geschehe mir recht!

      Ob sie damit so falsch lägen?
      "

      Das war jetzt aber keine Rechtfertigung oder gar stille Freude über tausende von Toten in New York, oder?

      Also nochmals im Klartext: Diejenigen, die behaupten, dass die USA die Anschläge verdient haben, liegen nach D.T.`s Auffasssung gar nicht so falsch.
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 15:27:34
      Beitrag Nr. 3.022 ()
      rainer: Ich habe mit keinem Wort Anschläge gerechtfertigt -und das weißt Du.
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 15:31:58
      Beitrag Nr. 3.023 ()
      rainer

      Zu über 90% wurden vietnamesische Zivilisten mit Napalm verstümmelt oder getötet.

      Wenn Du heute nacht ab 0:00 das ZDF einschaltest, kannst Du ein typisches 10-jähriges Mitglied der "Mörderbanden Ho-Tschi-Mins" betrachten.

      peinlich sind nur Deine rechtfertigungsorgien, was eindeutige Verstöße gegen Völkerrecht angeht.
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 15:40:07
      Beitrag Nr. 3.024 ()
      "Manche werden sogar sagen, das geschehe mir recht!

      Ob sie damit so falsch lägen? "

      Dann erklär mir mal, was Du damit meinst.
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 15:49:23
      Beitrag Nr. 3.025 ()
      Jetzt hat man endlich einen gefunden, den man wegen der Billigung des WTC-Anschlags vor Gericht stellen kann. Wird ein interessanter Prozeß werden.
      Vielleicht kann man damit gleich eines ärgerlichen Widersachers im NPD-Prozeß loswerden.

      Mahler wegen Billigung des
      WTC-Anschlags vor Gericht


      13. Jan 15:36 netzeitung

      Weil er sich positiv über die Terroranschläge vom 11. September geäußert hatte, muss sich Horst Mahler jetzt vor Gericht verantworten.


      Gegen den NPD-Anwalt Horst Mahler hat am Montag vor dem Hamburger Amtsgericht ein Prozess wegen Äußerungen über die Anschläge vom 11. September begonnen. Mahler wird vorgeworfen, die Terroranschläge auf das World Trade Center und Pentagon gebilligt zu haben.
      «Es war ein Erschrecken und gleichzeitig auch das Gefühl: Endlich mal! Endlich sind sie mal im Herzen getroffen», soll Mahler am 20. September 2001 im NDR-Fernsehmagazin «Panorama» gesagt haben. Außerdem lobte er in dem Interview: «Das war höchste Zeit!»

      Mahler vertritt die NPD als Anwalt im Verbotsverfahren gegen die Partei vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. (nz)
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 15:51:15
      Beitrag Nr. 3.026 ()
      Nun, D.T., liegt Mahler falsch?
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 16:25:16
      Beitrag Nr. 3.027 ()
      rainer

      Zur Erinnerung.

      hier einige typische Mitglieder der "Mörderbanden" Ho-Tschi-Mins:


      Avatar
      schrieb am 13.01.03 16:42:19
      Beitrag Nr. 3.028 ()
      Dir ist wohl nichts zu geschmacklos, oder?
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 16:44:11
      Beitrag Nr. 3.029 ()
      Ich werde jedenfalls nie in den Veracht kommen, den Anschlag zu billigen. Denn was Bush tut, find ich nicht so gut.


      :laugh: :D



      Avatar
      schrieb am 13.01.03 16:55:28
      Beitrag Nr. 3.030 ()
      rainer

      ist nicht geschmacklos, sondern realistisch.

      Solche Menschen werden ihr Leben lassen, wenn wieder einmal die USA ein Land mit Flächenbombardements und sogenannten "Kollateralschäden" überziehen.

      Es sind ganz einfach menschliche Schicksale.

      Ich würde es eher geschmacklos nennen, hier im Stil von xylophon als salonlöwen der Etappe über "Härte zeigen" zu schwadronieren, und dabei auf die Schicksale vieler Menschen zu scheissen.

      Im gegensatz zu Dir habe ich in meinem leben jahrelang diese Bilder in der Tagesschau gesehen.
      Da hieß dieser unmneschliche Krieg übrigens Tag für Tag "Das Engagement der Amerikaner in Vietbam..."

      "Engagement" - Du hast richtig gehört.

      Und jeden Tag sah man die Luftaufnahmen nichtendenwollender Explosionen - die Ästhetik der Schau auf großer Höhe auf menschliches Leiden.

      Erst im späteren Verlauf des "Engagements" wurde in der Berichterstattung die Vogelperspektive durch die der armeseeligen Menschen ersetzt, die dort unten zerfetzt, verbrannt, verstümmelt wurden.

      Ich habe solche Menschen in den Siebzigern gesehen.

      Nicht die Erwähnung der Schandtaten ist geschmacklos, die Leugnung ist es.

      Aber die Leugnung der Realität ist ja hier gang und gäbe.
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 17:02:05
      Beitrag Nr. 3.031 ()
      Gut, dass Du Nichts gesagt hast, stirner :laugh:

      Avatar
      schrieb am 13.01.03 17:21:07
      Beitrag Nr. 3.032 ()
      Nochmals die Frage, was das verbrannte Mädchen in #3002 mit dem Anschlag auf das WTC zu tun hat.

      Wäre dieser Thread unter dem Titel "Für und Wider von Kriegen" eröffnet worden, würde das Bild gut passen. Weil man sich in der Tat, auch wenn man ein militärisches Eingreifen im einen oder anderen Fall befürwortet, über die euphemistisch als Kollateralschäden bezeichneten zivilen Opfer Gedanken machen muss.

      Im Zusammenhang mit dem WTC-Anschlag finde ich das Bild geschmacklos. Was willst Du damit ausdrücken?
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 17:28:22
      Beitrag Nr. 3.033 ()
      Rainer, bevor Du eine neue Frage stellst, wie wäre es, wenn erstmal die alte beantwortet würde. In ..95 hast Du eine sehr berechtigte Frage gestellt, auf die nach wie vor eine Antwort fehlt. Er windet sich wie eine Schlange, aber es wird schwer, aus dieser Ecke noch mal rauszukommen...

      Die neue Frage ist dagegen einfach zu beantworten. Es gibt Menschen - konkrete einzelne Personen - die leiden. Jetzt könntest Du also Bilder von Angehörigen oder Opfern der WTC-Anschläge hier rein stellen, verbrannte Terror-Opfer von Djerba und DT kontert wieder mit afghanischen/palästinensischen Babys und so weiter. Vielleicht auch noch ein Abtreibungsgegner hier, der ein zerstückeltes Embryo präsentieren möchte???
      Alles sehr gefühlvoll uns sehr sentimental, aber ohne jeden Sinn.

      Abgesehen davon.
      Es kann im übrigen nicht jeder in einer Gesellschaft Arzt oder Sozialarbeiter werden, es muss auch Polizisten, Gefängniswärter und ähnlichen menschlichen Müll geben. Die für die guten Ärzte die Drecksarbeit machen und Menschen weh tun, die anderen weh getan haben.
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 17:48:42
      Beitrag Nr. 3.034 ()
      Deep Thought,

      ich möchte Dich nur kurz auf das Diskussions-Niveau eines Rainer6767 aufmerksam machen. Mich wundert, dass Du es überhaupt für nötig erachtest, zu antworten...

      Seinerzeit im thread 601506 an W:0 gerichtet:
      ========
      #963 von Rainer6767   20.12.02 12:43:11  Beitrag Nr.: 8.148.262  
      Schon erstaunlich, was hier akzeptiert wird.
      "Nur ein toter Türke ist ein guter Türke".
      Und Ihr geht gegen diesen braunen Dreck nicht vor. Zum Kotzen.
      ========
      Nur wenige postings weiter - nachdem er die geschätzte Aufmerksamkeit hatte, fuhr er fort wie folgt:
      ========
      #970 von Rainer6767   20.12.02 13:25:02  Beitrag Nr.: 8.148.735  
      "...
      Da es aber im betreffenden Posting tatsächlich nicht um Türken, sondern "nur" um Amerikaner ging, bestand wohl bei w:o kein Handlungsbedarf. Bei Türken oder Juden hättet Ihr (hoffentlich) sofort reagiert.
      ..."
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 17:49:16
      Beitrag Nr. 3.035 ()
      Hallo Rainer,
      ist es denn wirklich so schwer zu verstehen, wo hier die Zusammenhänge sind???

      In diesem Thread geht es primär um den Anschlag auf die Towers, die wohl alle hier geschockt hatten. Die meisten Menschen fragen sich seit dem 11.09., was Menschen zu Terroristen werden lässt, bzw. wieso Menschen dermaßen viel Hass auf einen Staat entwickeln können!

      Um diese Frage zu beurteilen, muss man eben mal die Geschichte der USA aufrollen und eventuell auch mal versuchen, die Welt aus der Perspektive derjeniger zu sehen, die unter dem Verhalten von US-Regierungen gelitten haben!

      Einen direkten Zusammenhang zwischen Vietnam-Krieg und WTC-Anschlag gibt es sicherlich nicht, jedoch ist der Vietnam-Krieg sicherlich einer von vielen Vorfällen der letzten Jahrzehnten, der bei radikalen, fundamentalistischen Moslems den Eindruck erweckt, dass es sich bei der USA um das "Reich des Bösen" handelt. (Auch nicht jeder Moslem kann eben besser differenzieren, als das ein G.W. Bush kann) Um also die möglichen Gründe des Hasses tendentiell nachvollziehen zu können, kommt man also mit Sicherheit auch nicht am Vietnam-Krieg vorbei, auch wenn da kein direkter Zusammenhang zu den WTC-Anschlägen zu sehen ist!

      P.S.: das Bild in #3001 finde ich übrigens in keiner Weise geschmacklos! Geschmacklos fand ich die Bilder vom 1. Golfkrieg, wo eben die Vogelperspektive verwendet wurde, um die Effizienz und Zielgenauigkeit bzw. Präzision der neuen US-Waffengenerationen zu demonstrieren. Von Kollateralschäden war da nichts zu sehen, sondern nur ein "sauberer" Krieg - Kreigsverherrlichung pur!
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 18:13:15
      Beitrag Nr. 3.036 ()
      @extremrelaxer:

      Nein, den Zusammenhang sehe ich nicht.

      Mal angenommen, die USA hätten sich in den letzten 200 Jahren in allen Bereichen vorbildlich verhalten. Und hätten nur zwei Dinge gemacht: Israel unterstützt und Truppen im "Heiligen Land" (Saudi-Arabien) stationiert. Das hätte den verrückten Fanaktikern gereicht.

      Oder ist Osama plötzlich der Rächer der verbrannten Kinder in Vietnam?

      Oder verstehe ich Dich jetzt völlig falsch? Willst Du mir deutlich machen, dass es im kranken Hirn eines Moslemfanatikers durchaus einen Zusammenhang mit Vietnam geben könnte, sozusagen als Beleg für die These vom "Reich des Bösen"? Das könnte natürlich sein, wenn ich es auch für sehr unwahrscheinlich halte, dass sich Osama um das Kind in #3001 schert. War schließlich eine Ungläubige.

      #3008: Ich behalte mir das Recht vor, w:o auf Volksverhetzung hinzuweisen. Was hier teilweise über Amerikaner geschrieben wird, verletzt nicht nur sämtliche Regeln des Anstands, sondern stellt oftmals tatsächlich Volksverhetzung dar. "Nur ein toter Amerikaner ist ein guter Amerikaner" ist eben genau so wenig tolerierbar wie "Nur ein toter Türke ist ein guter Türke". Mag schon sein, dass Du das anders siehst.
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 18:43:45
      Beitrag Nr. 3.037 ()
      An dieser Abstimmung sollte man unbedingt teilgenommen haben. Das Ergebnis ist überraschend - oder auch nicht.
      Die Seite lädt ein bißchen langsam, also Geduld. Dann abstimmen!


      http://www.time.com/time/europe/gdml/peace2003.html
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 18:48:05
      Beitrag Nr. 3.038 ()
      #3006

      Rainer, indirekt sehe ich da schon einen Zusammenhang. Es ist der Versuch, ein Gesamtbild zu zeichnen - 50 Jahre amerikanischer Nachkriegsgeschichte, die wie ein riesiges Puzzle wirken. Fügt man es zusammen, erkennt man einen Fetten Roten Faden knallharter US-Interessen. Allerdings nicht die, die man als Parole an die Welt herausgegeben hat, also etwa Humanismus, Einsatz für die Menschenrechte oder Schutz des Völkerrechts etc....das wurde nur als Freibrief für ein ungezügeltes Handeln benötigt.

      Wenn man das verstanden hat, kann man auch den Hass von Terroristen, nicht nachempfinden, aber man versteht, wie sich soetwas entwickeln konnte.

      Für xylo nochmal eine Versinnbildlichung:

      Wenn Du ein verletztes und gequältes Raubtier in die Enge treibst, ihm sämtliche Fluchtwege abschneidest und es dann in dieser Position stellst, um ihm nun mit Deiner ganzen Übermacht des Stärkeren Deinen unbedingten Willen aufzuzwingen, so erzeugst Du ungeheuren Stress in dem Tier. Es wird von schierer Verzweiflung und Panik der Aussichtslosigkeit gepackt! Und nun geschieht das, was man bei Terroristen die "Durchgebrannte Sicherung" nennen könnte. Es tritt die Flucht nach vorne an (der einzig verbliebene Ausweg) und greift Dich an, nicht mehr rational aus freien Stücken, sondern als Folge der grenzenlosen Ohnmacht, dem es ausgesetzt wurde! Diese Situation hast aber "Du" (Bush) herbeigeführt, das Raubtier (Terrorist) kann nur noch reagieren! "Du" (Bush) hast diesen Zustand, vielleicht ohne es zu wissen, aber dennoch SELBST erzeugt!

      Das kannst Du nun eins zu eins auf die Selbstmordattentäter in Israel übertragen. Wie gesagt, keine Rechtfertigung, aber der Versuch zu verstehen, was in solchen Tätern vor sich gehen muß.

      Das kann man auch nicht mehr mit dem Terror der RAF im Deutschland der 70er Jahre vergleichen. Die RAF erhob politische Begründung für ihre Mordaktionen, die sich ausschließlich auf Opfer in Politikerkreisen beschränkte. Die WTC-Türme aber waren eine andere, ganz neue "Qualität". Hier sprach nur noch grenzenloser und blindwütiger HASS!

      Und dieser Hass muß eine Ursache haben!

      TT
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 18:54:53
      Beitrag Nr. 3.039 ()
      @Rainer:
      Es geht hier ja auch nicht darum, wo Du das Motiv für den Anschlag vom 11.09. siehst, sondern es geht hier eben u.a. darum, was Bin Laden & Co zu den Anschlägen veranlasst haben könnte - und da muss man halt auch mal die Äusserungen aus dem Bin Laden - Video ernstnehmen, in dem er als Vorwand neben der imperialistische Politik Amerikas seine Assoziation mit dem "Reich des Bösen" genannt hatte.

      Was macht es denn für einen Sinn, über die Motive der Terroristen zu diskutieren, wenn man gleichzeitig die von den Terroristen genannten Motive nicht wahrnehmen will???

      Der Vietnam-Krieg war nunmal einer der grausamsten Kriege im Zeitalter des Kalten Krieges zwischen zwei imerialistischen Großmächten, in dem sich die USA weltweit nur äusserst wenige Freunde gemacht haben.

      In diesem Sinn sehe ich da zumindest einen möglichen, zumindest indirekten Zusammenhang.
      Falls Du da überhaupt keinen Zusammenhang siehst, so ist das allerdings Dein gutes Recht.
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 19:03:09
      Beitrag Nr. 3.040 ()
      #3010

      #3008: Ich behalte mir das Recht vor, w:o auf Volksverhetzung hinzuweisen.

      Das tu ich auch - ob es so öffentlichkeitswirksam wie durch Dich sein muss lasse ich mal dahingestellt sein - ist hier nicht das Thema.

      Was hier teilweise über Amerikaner geschrieben wird, verletzt nicht nur sämtliche Regeln des Anstands, sondern stellt oftmals tatsächlich Volksverhetzung dar.

      Dann melde dies - bei W:0 oder wo Du auch sonst meinst, dass es hingehört - wie z.B. in den BoardMod-thread.

      "Nur ein toter Amerikaner ist ein guter Amerikaner" ist eben genau so wenig tolerierbar wie "Nur ein toter Türke ist ein guter Türke".

      Selbstverständlich!
      Nur: Warum schreibst Du dann von Türken wenn Du Amerikaner meinst? Muss man zum Erhaschen von Öffentlichkeit in einem derartig sensiblen Themenbereich Zitate fälschen???
      Lustig übrigens, dass gerade Du Dich hier über scheinbar konstruierte Zusammenhänge muckierst.

      Mag schon sein, dass Du das anders siehst.

      Diese Frechheit musste sein, ja? Aber DU nimmst Worte wie "Regeln des Anstands" in den Mund...
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 19:15:12
      Beitrag Nr. 3.041 ()
      #3014:

      Sag mal, bist Du irgendwie nicht ganz bei der Sache?

      Du zitierst ein Posting von mir aus dem BoardMod-Thread und forderst mich dann dazu auf, solche Postings doch bitte im BoardMod-Thread zu machen?

      Das Posting in den BoardMod-Thread habe ich geschrieben, nachdem w:o auf meine Meldung nicht reagiert hat.

      Mit dem Vergleich (Türken) wollte ich deutlich machen: Hätte jemand so etwas geschrieben, wäre es mit Recht sofort gelöscht worden. Im zitierten Posting ging es ja aber "nur" um Amerikaner.

      Die darf man ja auch, wie hier geschehen, pauschal als "Killer" bezeichnen. Junge Frauen und Männer, die als Soldaten dienen.
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 19:28:14
      Beitrag Nr. 3.042 ()
      @Time Tunnel #3012:

      Du glaubst also, dass es dieser "rote Faden" der US-Außenpolitik ist, der den Hass auf die USA in der islamischen Welt verursacht hat?

      Ich glaube eher, dass es ganz konkret die Unterstützung Israels und die Anwesenheit in Saudi-Arabien ist. Dazu noch die damalige Unterstützung des Schahs in Iran. Möglicherweise noch ein paar Dinge, die ich jetzt spontan übersehe. Aber immer ist es die US-Außenpolitik in Bezug auf den Nahen Osten. Auf die "islamische Welt".

      So wie die Massaker in Tschetschenien die Ursache für die Anschläge in Moskau waren. Nicht der "rote Faden" russischer Außenpolitik mit Millionen von Toten in der ganzen Welt. Sonst würden seit zig Jahren Anschläge auf Moskau verübt werden. Die russische Außenpolitik war und ist immerhin um Größenordnungen übler als die US-Außenpolitik.

      Der palästinensische Terror hat andere Ursachen als der WTC-Anschlag. Es macht eben einen Unterschied, ob ein junger Mensch, der sein ganzes Leben im Flüchtlingslager verbracht hat und keine Perspektive sieht, einen Anschlag begeht oder ob dies durch wohlhabende Araber gemacht wird. Die WTC-Attentäter waren eben keine armen Jungs, ganz im Gegenteil. Und schon gar nicht Osama!

      @extremrelaxer: Das eignet sich auch als Antwort auf Dich. Mit "Reich des Bösen" ist eben nicht die US-Außenpolitik in Vietnam oder Chile gemeint. Sondern die im Nahen Osten. Dazu kommt dann noch der "Way of Life", der eben diametral der islamischen Lebensart widerspricht und wegen seiner überzeugenden Ausstrahlung naturgemäß für fundamentalistische Islamisten, die gerne das Mittelalter zurück haben wollen, eine Bedrohung darstellen muss.
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 22:42:42
      Beitrag Nr. 3.043 ()
      Also, rainer...
      ich rede nur von allzu menschlichen Regungen, die z.B. xylophon oftmals offen hier zeigt, wenn es um EX-US-Mitstreiter wie
      Sadam Hussein
      Osama Bin LAden
      TAliban
      ...

      geht.

      Das ist dann übrigens nicht Volksverhetzung,wenn er dann Bombardements von unschuldigen Opfern (= einfachen Staatsbürgern) dieser ehemals in Washington hofierten Herren hier öffentlich rechtfertigt ud die schrecklichen Folgen für die Menschen dort verharmlost?? Ich halte es gewissermaßen für Kriegshetze auf Golfclub-Niveau.



      Anderes Beispiel:

      Wenn Du als Zuhälter stets mit üblen Schwerkriminellen zusamenarbeitest - sagen wir mal als Schlägertrupp einstellst - ( = mit allen Schlächtern dieser Erde paktieren würdest, wenn es nur deinen kurzfristigen Interessen dient) und würdest auch noch damit vor allen prahlen und vielen, die Du einfach nur schlecht leiden kannst, damit drohen, diese einmal auf jene zu hetzen...

      und die Schlägertrupps voll von Kleinkriminellen machen plötzlich Ärger, haben zwar brav Deine Ansprüche "verteidigt" ,aber wollen nicht mehr Angestellte, sondern selber Zuhälter werden.....

      Dann hast Du ein Problem.

      Und einige (sogar einige gottesfürchtige, bibelfeste Wachtmeister) werden Dir zwar ihr Mitleid bekunden, jedoch insgeheim hoffen, daß Du endlich mal etwas auf die Fresse bekommst, damit DU auch einmal weißt, wie das ist, wenn man SELBER einmal ohnmächtig und gedemütigt ist.

      Und beim nächsten Mal wenn Du wieder die MAcht über andere hast, daran denkst, anders zu Handeln (negative Verstärkung).

      So. ich beschrieb eine Regung, die fast jeder Mensch in seinem Leben mindestens einmal hatte. Eine Art emotionales Grundprinzip, das jedem innewohnt.

      Das hat nichts mit Volksverhetzung zu tun - steht deutlich in meinem "Disclaimer" in posting #1.

      An meiner Verurteilung und Verachtung für Terroristen ändert das nichts. Sie besteht wie zuvor.

      Und jetzt habe ich Dir zum -zigsten Male erklärt, daß es nix bringt, als größenwahnsinnige Großmacht Abschaum wie Sadam Hussein oder Bin Laden oder den TAliban Unterstützung zu geben.

      der Kabarrettist Volker Pispers hat das übrigens in einer brillianten Nummer wunderbar auf den Punkt gebracht.

      Den kannste dann ja auch gleich in deine überflüssigen Schutzreflexe gegenüber der Weltmacht, die nach der Weltherrschaft greift, einbauen und ihn verdächtigen.

      Denunzianten haben ja derzeit wieder Hochkonjunktur.

      Es ist schon absurd, daß in dieser Orwellschen Welt Friedliebende als VOLKSVERHETZER bezeichnet werden... :rolleyes:

      Ich kann mir mittlerweile annähernd vorstellen, wie sich Leute wie Tucholsky in den 20ern gefühlt haben müssen.
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 02:02:26
      Beitrag Nr. 3.044 ()
      Nachtrag zum Thema von rainer6767: "Dir ist wohl nichts zu geschmacklos" ....

      Die Parallelen zur menschenverachtenden Formulierung in einer damaligen Zeitung "Im Westen nichts Neues" , die durch ihre erschütternde Arroganz zum entlarvenden Titel eines guten Film über den Irrsinn des 1.weltkrieges wurde, sind wohl unübersehbar....

      der Unterschied jedoch: Im ersten Weltkrieg waren "nur" ca. 10-20% der Toten Zivilisten.

      Im 2.Weltkrieg bereits 90%

      Und in Vietnam 99% !!

      ------------------------------------------------------
      In der Nacht von
      Montag, 13.01.2003 auf
      Dienstag, 14.01.2003
      01.00 - 01.45
      Vor 30 Jahren - Auf den Spuren eines deutschen Arztes
      Nur leichte Kämpfe im Raum Da Nang
      Reportage, Deutschland, 1970

      "Nur leichte Kämpfe im Raum Da Nang" so oder ähnlich beiläufig erwähnten die westdeutschen Zeitungen 1970 mangels spektakulärer Ereignisse den Vietnamkrieg im Einsatzgebiet des deutschen Hospitalschiffs "Helgoland". Die Wirklichkeit des Krieges, wie sie sich Hans-Dieter Grabe und Kameramann Carl Franz Hutterer dagegen zu diesem Zeitpunkt auf dem Hospitalschiff darbot, sah so aus: "Das Fließband, das die Verstümmelten auf die Operationstische wirft", heißt es im Film, "steht nicht still". Diese ausschließlich zivilen Opfer des Krieges auf der "Helgoland", diese "mutwillig Kaputtgemachten" (eine Krankenschwester) zeigt der Film mit einer Konsequenz und Deutlichkeit, wie es das bis dahin im deutschen Fernsehen nicht gegeben hat. "Eindrucksvoller als alle Anti-Kriegs-Filme zusammen", schrieb die Süddeutsche Zeitung nach der Sendung.
      Dr. Alfred Jahn, dem Arzt auf der "Helgoland", der vor der Kamera über die Verletzungen seiner Patienten sprach, widmete Grabe 14 Jahre später den Dokumentarfilm "Lebenserfahrungen: Dr. med. Alfred Jahn - Kinderchirurg in Landshut" und 2002 die Jahns Leben umfassende Arbeit "Diese Bilder verfolgen mich - Dr. med. Alfred Jahn".
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 09:11:18
      Beitrag Nr. 3.045 ()
      @DT:
      Auch wenn in Vietnam 99 % der Toten Zivilisten gewesen sein sollten: die dann übrigen 1% an Toten, nämlich die Militärs, die in Särgen zurück nach Amerika kamen waren es, die von der amerikanischen Öffentlichkeit als nicht hinnehmbar empfunden wurden. Die militärische Entwicklung in der Zeit nach Vietnam widmete sich dann fast ausschliesslich der Entwicklung von Waffen, mit denen man effektiv zerstören kann, ohne auch nur einen Soldaten auf dem Schlachtfeld zu verlieren!
      Wieviele Soldaten verlor die amerikanische Armee in Ex-Jugoslawien?
      Warum wurde im 1. Golfkrieg Bagdad nicht von Bodentruppen eingenommen?

      Die Amerikaner haben also schon aus ihrer ganz persönlichen Vergangenheit gelernt: sie haben gelernt, dass man in der eigenen Bevölkerung nur Rückhalt für Krieg bekommt, wenn das nicht gleichzeitig bedeutet, dass die eigenen Soldaten in Leichensäcken zurückkommen! Das Ausmass an "Kollateralschäden" durch Bombardements dürfte in Vietnam allerdings auch nicht höher gewesen sein, als im Golfkrieg!

      In diesem Sinne kann ich auch nachempfinden, wie es zu Mahler´s Stellungsnahme kam (auch wenn ich sie nicht billige!)
      Ich hoffe, dass US-Politiker auch aus der Zeit vom 11.09.01 lernen werden! ich hoffe, dass sie lernen werden, dass man Hass erntet, wenn man Hass säht, dass man Skrupellosigkeit erntet, wenn man Skrupellosigkeit säht und, dass sie lernen werden, dass Stärke nicht vor Dummheit schützt!
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 10:05:49
      Beitrag Nr. 3.046 ()
      @D.T:

      Dein in #3017 offenbartes Weltbild und Geschichtsverständnis erschreckt mich schon etwas. Vor allem der Vergleich mit dem Zuhälter.

      Warum blendest Du den jeweiligen historischen Hintergrund immer völlig aus?

      Du stellst die Dinge so dar, als ob die USA die Bösen waren, die die Welt mit Kriegen und Diktaturen überzogen haben.

      Ist es zuviel verlangt, wenn Du bei der Frage der Aufrüstung der Mujaheddin (nicht der Taliban!!) den Einmarsch der UdSSR in Afghanistan und den sich daran anschließenden Völkermord mit 1 Mio. toten Zivilisten in Deine Betrachtung einbeziehst?

      Oder wenn Du bei der Frage nach der Unterstützung von Saddam im Krieg gegen den Iran auch die Gegenseite einbeziehst? Die Bedrohung durch Khomeini (der übrigens von den von Dir so geschätzten Franzosen groß gemacht wurde).

      Bei Chile (Allende vs. Pinochet) blendest Du die Figur Allende auch komplett aus. Es war ohne Zweifel richtig, ihn zu entmachten. Es war aber ein großer Fehler, dies mit Pinochet zu tun. Und letzteren dann auch noch weiter zu unterstützen. Dazu passend die Frage: Glaubst Du, die USA hätten Pinochet auch noch nach dem Zusammenbruch der UdSSR unterstützt?

      Und schließlich Vietnam: Die USA als der böse Aggressor, Nordvietnam als unschuldiges Opfer?

      Zurück zu Deinem Zuhälter-Beispiel: Passender ist der Vergleich mit der Zusammenarbeit zwischen Polizei und V-Männern, die selbst einen gweissen kriminellen Hintergrund haben. Man bedient sich kleinerer Schurken, um die wirklich großen Verbrecher zur Strecke zu bringen. Dagegen ist primär nichts einzuwenden. Wenn sich die ehemlaigen V-Männer dann selbst zu großen Verbrechern entwickeln, muss man sie eben auch bekämpfen. Zugegebenermaßen hinkt der Vergleich etwas, weil im konkreten Fall der Polizist (USA) eben auch eigene Interessen verfolgt und dabei nicht immer zimperlich ist.

      Du versuchst aber, die USA ("Zuhälter" ) als den ganz großen Verbrecher darzustellen. Blendest eben die Existenz der wirklichen Verbecher aus.

      Also, ein paar einfache Fragen:

      Hättest Du Deine Jugend lieber unter dem Einflussbereich der UdSSR verbracht? Was sagt das über die Rollenverteilung in der Welt aus?

      Als amerikanischer Präsident: Wie hättest Du auf den Angriff Nordvietnams auf Südvietnam reagiert?


      Wo kommt eigentlich die Zahl 99% Zivilisten bezüglich Vietnam her?
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 12:07:24
      Beitrag Nr. 3.047 ()
      Die Intervention der Amerikaner ist immer aus dem Kampf der Gesellschaftssysteme zu erklären. Sie halten ihren Way of Live und den Kapitalismus für das absolut Beste und haben daher immer versucht, den Sozialismus/Kommunismus oder auch nur gesellschaftliche Ansätze, die für mehr Gerechtigkeit eintraten, zu unterminieren oder zu stürzen. Vor allem, wenn es um ihre wirtschaftlichen Interessen oder um die Einflußsphäre der Region ging,, haben sie vor einem Sturz der „legitim und demokratisch gewählten“ Landeschefs nicht zurückgeschreckt!

      _________________________________________________________________________________________

      http://www.sks-kloetze.bildung-lsa.de/Allende.htm
      Salvador Allende wurde am 26. Juli 1908 in Valparaiso geboren. Er studierte Medizin an der Universität von Chile. Er war Mitbegründer der Sozialistischen Partei Chiles (1933), kam 1937 in den Kongress und war von 1939 bis 1942 Gesundheitsminister. 1945 wurde Allende in den Senat gewählt, dem er 25 Jahre lang angehörte.
      Während dieser Zeit stellte ihn seine Partei dreimal als Präsidentschaftskandidaten auf; bei seiner vierten Kandidatur im Jahr 1970 unterstützte ihn eine Koalition linker Gruppierungen, und Allende gewann mit knapper Mehrheit. Als Präsident setzte er sich eine grundlegende Neugestaltung der chilenischen Gesellschaft zur Aufgabe.
      Mit Maßnahmen wie der Verstaatlichung von Industrie und Handel stieß er auf den Widerstand der Rechten und die Unzufriedenheit der radikalen Linken. Der Anstieg der Inflationsrate sowie die massive Einflussnahme der Vereinigten Staaten, die ihre wirtschaftlichen und politischen Interessen in Chile gewahrt wissen wollten, führten zur Eskalation:
      Besonders die Mittelklasse begehrte jetzt gegen den Präsidenten und sein sozialistisches Wirtschaftsprogramm auf; es kam zum Aufstand. Allende wurde in einem blutigen Militärputsch unter der Führung von Augusto Pinochet Ugarte gestürzt und kam am 11. September 1973 bei den Kämpfen ums Leben.

      1990 wurde er posthum durch ein offizielles Staatsbegräbnis geehrt.

      _________________________________________________________________________________________

      http://www.derriere.de/Vietnam/Vietnamkrieg_1.htm

      20. Dezember 2002

      Der Vietnamkrieg

      Nach 1945 wurde die Welt in zwei Blöcke geteilt - den des demokratischen Westens und den des kommunistischen Ostens. Die USA und Westeuropa schlossen 1949 den Nordatlantikpakt (Nato), die Staaten Osteuropas unter Führung der UdSSR 1955 den Warschauer Pakt. Beide Militärbündnisse standen sich feindlich gegenüber und führten einen "Kalten Krieg".
      Mehr zum Thema

      Zeittafel

      Glossar

      Adressen im Internet
      ..................................................

      Beide Seiten legten große Waffenarsenale an. Die Blöcke kämpften niemals direkt gegeneinander, waren aber in "Stellvertreterkriege" wie z.B. den Vietnamkrieg verwickelt.

      1. Indochinakrieg

      Vietnam, das früher unter dem Namen Indochina bekannt war, war einmal eine französische Kolonie. 1946 kam es zum Krieg zwischen den kommunistischen Vietminh und der französischen Kolonialmacht. Nach neun Jahren Krieg führte der vietnamesische Anführer Ho Chi Minh seine Truppen zum Sieg. Der 1. Krieg in Vietnam, der sogenannte Indochinakrieg, war 1954 zu Ende.

      Vietnam wurde noch im selben Jahr südlich des 17. Breitengrades geteilt in den kommunistischen Norden und die vietnamesische Republik im Süden. Die USA unterstützten während des Kalten Kriegs demokratische Staaten. So auch die Republik Vietnam. Man wollte vermeiden, dass auch der Süden Vietnams kommunistisch wurde.

      2. Indochinakrieg

      Immer wieder kam es zu Gefechten zwischen südvietnamesischen Regierungstruppen und den kommunistischen Vietcong.
      Der Vietcong wurde von Truppenverbänden Nord-Vietnams unterstützt und wurde von der UdSSR, China und anderen kommunistischen Staaten mit Waffen und Munition versorgt. Ab 1957/1958 kam es dann zum Krieg zwischen dem Norden und dem Süden.

      Ho-Chi-Minh-Pfad

      Die Vietcongs aus dem Norden schlugen Wege durch den Dschungel, legten ein kompliziertes Tunnelsystem an. Diese Anlagen, über die Waffen und Männer in den Süden kamen, nannte man den Ho-Chi-Minh-Pfad.

      Tongking-Zwischenfall

      Um einen Grund für einen Kriegseintritt zu haben, inszenierten die USA den sogenannten
      Tongking-Zwischenfall. Angeblich sollen zwei amerikanische Zerstörer von nordvietnamesischen Kriegsschiffen aus bombardiert worden sein. Daraufhin bombardierten amerikanische Bomber Nordvietnam. Ab 1965 schickte Washington Soldaten nach Vietnam.

      Schrittweise erhöhten die USA ihre Truppenstärke in Südvietnam. Im März 1969 standen 541 000 amerikanische Soldaten in Süd-Vietnam. Ihre Überlegenheit konnten sie gegenüber dem Feind wegen der schwierigen Geländeverhältnisse nicht ausspielen. Die kommunistischen Truppen (1969 etwa 240 000 Mann) waren den Truppen des Südens zwar zahlenmäßig unterlegen, konnten das aber durch ihrer Schnelligkeit und hohe Operationsfähigkeit wiedergutmachen.

      Waffenstillstandsverhandlungen

      1968 führte man Waffenstillstandsverhandlungen in Paris. Die Kämpfe gingen jedoch weiter. 1969
      stellte der amerikanische Präsident R. Nixon das Programm einer »Vietnamisierung« des Kriegs auf: stufenweiser Rückzug der amerikanischen Truppen und Übertragung der Führung des Kriegs an die Armee Südvietnams. Nach Entlastungsvorstößen amerikanischer und südvietnamesischer Truppen nach Kambodscha (1970) und Laos (1971) zogen sich die amerikanischen u. a. ausländische Truppen zwischen 1971 und 1973 aus Süd-Vietnam zurück. In langwierigen Geheimverhandlungen - parallel zur Pariser Konferenz - vereinbarten der
      amerikanische Sonderbeauftragte H. A. Kissinger und sein nordvietnamesischer Verhandlungspartner Le Duc Tho im Oktober 1972 einen Waffenstillstand (in Kraft seit Januar 1973), der aber keine Befriedung des Landes brachte;
      eine Offensive der Kommunisten führte 1975 zur Eroberung Südvietnams. - Gegen den Vietnamkrieg richtete sich in
      den USA und auch in Westeuropa eine starke Protestbewegung.

      Das Ende des Krieges

      1973 ging der Krieg zu Ende, die USA wurden geschlagen und zogen sich zurück.
      1975 wurde Vietnam als Sozialistische Republik Vietnam wieder vereinigt.
      Am Ende wurden auf Vietnam zwischen 1964 bis 1975 dreimal so viele Bomben abgeworfen wie auf Gesamteuropa während des Zweiten Weltkrieges.

      _____________________________________________________

      Der Afghanistankrieg der Sowjetunion 1979 - 1989

      Quelle: MS-Encarta 2000, Marion Pausch

      Afghanistan-Krieg, bis heute andauernder nationaler militäri-scher Konflikt, der sich im Zei-chen des Kalten Krieges zeit-weise zu einem Stellvertreter-krieg zwischen Ost und West auswei-tete. 1973 stürzte Mohammed Daud seinen Cou-sin König Sahir und ließ sich zum Präsidenten von Afgha-nistan wählen. 1978 wurde Daud seinerseits von der sozia-listisch orientierten Demokrati-schen Volkspartei gestürzt, die das rückständige Land zu moderni-sieren suchte und Reformen im Sinn des realen Sozialismus durchführte, z. B. eine Boden-reform, Sicherstellung von medizinischer Versorgung, Schul-bildung auch für Mädchen, Gleichstellung der Frau, Abschaf-fung des Schleierzwanges etc.
      Diese Politik stieß bei Stam-mesführern, Großgrundbesit-zern sowie islamischen Mullahs auf Ablehnung. Rund 30 Mudscha-heddin-Gruppen bildeten sich, die den Kampf gegen die Regierung aufnahmen: Der Afghanistan-Krieg begann. Die teilweise fundamentalistisch orientierten Stammeskrieger waren untereinander zerstritten und nur geeint durch ihren „heiligen Krieg” gegen die „Ungläubigen”. Darüber hinaus spielte die traditionelle Ablehung einer zentralen Regierung durch die Stammesoberhäupter eine motivierende Rolle. Unter dem Druck der vorrückenden Mudschaheddin sandte die Regierung 1979 einen Hilferuf nach Moskau aus. Daraufhin kamen sowjetische Streitkräfte (rund 100 000 Mann) ins Land, die vor allem Städte und Straßen zu schützen suchten. Afghanistan war seit 1919 traditionell eng mit Moskau verbunden; das Land hatte umfang-reiche Wirtschafts- und Entwicklungshilfe erhalten. Auf der anderen Seite schalteten sich nun die USA in den Konflikt ein und unterstützten die islamischen Gottes-krieger mit modernen Waffen (z. B. Stinger-Raketen), Finanz-mitteln, Informationen und Militärberatern. Den USA ging es offenbar darum, direkt an der sowjetischen Grenze einen Unruheherd zu schaffen und die Sowjetunion ökonomisch zu schwächen. US-Präsident Ronald Reagan verkündete, er wolle die Sowjetunion „tot-rüsten”. Auch etliche islamische Länder ließen den afghanischen Glaubenskriegern Unterstützung zukommen.
      Durch die andauernden Kämpfe zwischen Regierungs-truppen und Mudschaheddin wurde eine große Flüchtlings-welle ausgelöst (rund fünf Mil-lionen Betroffene). Die Flücht-linge sammelten sich vor allem in iranischen und pakistanischen Lagern. Pakistan war auch die Hauptnachschubbasis der Glaubenskrieger. 1981 ver-suchte die Regierung (mit we-nig Erfolg) die allgemeine Wehrpflicht einzuführen; zu diesem Zeitpunkt waren rund zwei Drittel der Regierungs-truppen zu den so genannten Freiheitskämpfern übergelau-fen. 1982/83 war eine militäri-sche Pattsituation erreicht; die Bevölkerung litt schwer unter den Kriegshandlungen. 1986 setzte der neue Staatspräsident Mohammed Nadschibullah auf einen Kurs der nationalen Ver-söhnung und des Dialogs, wäh-rend die Mudschaheddin mehr-heitlich den Sieg erzwingen wollten. Allerdings beurteilte etwa zur gleichen Zeit der neue sowjetische Präsident Michail Gorbatschow das sowjetische Engagement in Afghanistan als zu kostspielig und verlustreich. Der Krieg stelle eine „offene Wunde” dar und stehe einer Annäherung an den Westen und einer Beendigung des Kalten Krieges im Wege. 1988/89 wurden die sowjetischen Trup-pen nach und nach aus dem Nachbarland abgezogen. Damit war das Schicksal der Regie-rung Nadschibullah besiegelt, die sich jedoch noch bis 1992 in Kabul halten konnte. Dann übernahmen die siegreichen Mudschaheddin die Macht und begannen sogleich, sich gegen-seitig zu bekämpfen. Vorläufi-ger Sieger in diesen Auseinan-dersetzungen, die nur noch auf geringes Interesse im Westen stießen, sind die fundamentalistischen Taliban, die den größten Teil des Landes unter ihre Kontrolle brachten und einen islamischen Gottesstaat einrich-teten. Ein Ende der Kämpfe im Norden des Landes ist nicht abzusehen; so gesehen dauert der Afghanistan-Krieg weiter an, nunmehr wieder auf rein nationaler Ebene.
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 15:47:10
      Beitrag Nr. 3.048 ()
      UMFRAGE IN DEN USA

      Bush verliert an Boden


      US-Präsident George W. Bush verliert in der Bevölkerung deutlich an Rückhalt: Einer aktuellen Umfrage zufolge sank die Zustimmung zu seiner Politik erstmals seit den Terroranschlägen vom 11. September unter 60 Prozent.



      Washington - In den USA macht sich wachsende Skepsis zur Wirtschafts- und Gesundheitspolitik der US-Regierung breit. Erstmals seit den Terroranschlägen vom 11. September sanken die Werte des Präsidenten in den Umfragen von CNN und "USA Today" wieder unter 60 Prozent: Die vom Meinungsforschungsinstitut Gallup vorgenommene Erhebung ergab nur noch eine Zustimmung von 58 Prozent - das sind fünf Prozentpunkte weniger als eine Woche zuvor.
      Breite Anerkennung findet demnach weiterhin die Außen-, Verteidigungs- und Bildungspolitik, während in der Wirtschafts-, Steuer- und Gesundheitspolitik die kritischen Stimmen lauter werden. So waren 65 Prozent der Ansicht, dass Bushs Wirtschaftspolitik einseitig die Reichen begünstigt. Befragt wurden 1.002 Erwachsene in der Zeit vom 10. bis 12. Januar. Die statistische Fehlerwahrscheinlichkeit wurde mit plus/minus drei Prozent angegeben.
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 00:02:54
      Beitrag Nr. 3.049 ()
      Jeder sollte sich über die Kriegstreiber seine eigenen Gedanken machen!


      INTERNATIONALER KONGRESS am 1.und 2. November 2002 im Schöneberger
      Rathaus Berlin zum Thema „ Der Irak- Alternativen zu Embargo und Krieg“.

      Vortrag von Prof.Dr.med.Ulrich Gottstein, IPPNW, zum Thema :

      „IRAK NACH DEM ZWEITEN GOLFKRIEG 1991 . DER NÄCHSTE WIRD NOCH
      SCHLIMMER“.

      Ein neuer Krieg gegen Irak droht, viele Menschen in aller Welt ,besonders
      auch in Deutschland, haben große Sorgen vor den Auswirkungen, denn wir
      Deutsche wissen noch genau, was Krieg bedeutet. Noch sind nicht alle
      Kriegsschäden beseitigt, noch trauern viele Menschen um ihre gefallenen
      Männer und Söhne, viele um ihre Väter, Geschwister und Mütter, um ihre
      verlorene Heimat. Als endlich Bundeskanzler GERHARD SCHRÖDER und
      Außenminister JOSCHKA FISCHER erklärten, Deutschland werde sich nicht am
      Krieg gegen Irak beteiligen, ging ein Aufatmen durchs Land, und man wusste,
      welcher Partei man die Stimme zu geben hatte. Wir wollten nicht wieder die
      mutige militaristische Nation sein, als die wir in der Welt bekannt wurden,
      sondern ein Vorbild für Friedensdiplomatie. Die Argumente unserer
      Regierung waren und sind ja richtig : die Sorgen vor einer Destabilisierung
      des ganzen vorderen Orients, vor Revolutionen in den arabischen Ländern, vor
      einer Eskalation der Gewalt in und gegen Israel, vor Ölpreiserhöhungen und
      massiven negativen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und auf die
      Arbeitslosigkeit, Sorgen vor verstärkten terroristischen Racheaktionen in
      den westlichen Ländern, die auch Deutschland betreffen können, und manches
      mehr.

      Es wäre unwahr zu sagen, dass die deutschen und internationalen Sorgen nicht
      der irakischen Bevölkerung gelten, doch wir Menschen neigen dazu, das Leid
      der anderen zu vergessen und vor allem bewegende und interessante
      Nachrichten zur Kenntnis zu nehmen, wie z.B. Überschwemmungen oder
      Kindesentführungen. Schnell werden schreckliche Verbrechen, wie der
      Völkermord in Ruanda oder in Tschetschenien vergessen, und führen nicht zu
      schlaflosen Nächten.

      · Seit 1945 ist die Welt an das ständige Leiden und Sterben an
      vielen Orten der Erde gewöhnt, an die 25-30 KRIEGE JEDES JAHR bis heute,
      an die Hunderttausende bis Millionen von im Krieg Getöteten, Verwundeten,
      Verwaisten, Vertriebenen, Verarmten. Jetzt ist es notwendig, an das Leiden
      der Menschen im Irak nach dem letzten Golfkrieg zu erinnern und anhand der
      Erinnerungen gegen eine Wiederholung zu protestieren. Statt Krieg
      vorzubereiten, sind diplomatische Maßnahmen zu fordern, die noch nicht
      ausgeschöpft sind.

      Wie ist es Präsident GEORGE W. BUSH gelungen, dem amerikanischen Volk
      einen Krieg gegen IRAK „plausibel“ zu machen? Dazu hat er zwei Begriffe
      erfunden, die historisch geworden sind: „ Die „ACHSE DES BÖSEN“, die
      besagt, dass die USA bestimmen, wer böse ist, und dass die USA und ihre
      Verbündeten keine „Bösen“ sind, also das „gute Amerika“ mit Gewalt gegen
      die „Bösen“ vorgehen darf und muss.

      Und der zweite, dazu gehörige Begriff „ KRIEG GEGEN DEN INTERNATIONALEN
      TERRORISMUS“. Alle Welt plappert diesen Begriff nach, aber reflektiert
      nicht, dass es den „internationalen Terrorismus“ nicht gibt, sondern leider
      Gottes einen weitverbreiteten MULTINATIONALEN TERRORISMUS, einen
      Antiamerikanismus und einen Aufstand der Besitzlosen gegen die Herrschenden
      in vielen Ländern der armen Dritten Welt. Dazu kommen Kriminalität, Mord
      und Terror von Fanatikern und Desperados in VIELEN TEILEN DER WELT. Ich
      brauche nur einige Beispiele zu nennen: Die baskische Autonomiebewegung
      gegen Spanien, Korsika gegen Frankreich, Nordirland gegen Großbritannien.
      Oder denken wir an Algerien, den Sudan , die Philippinen, Ost-Timor, oder
      Indonesien ( Bali mit 130 Toten vor wenigen Wochen und zweiundachtzig
      terroristischen Attacken im Jahr 2000, darunter acht vor christlichen
      Kirchen zu Weihnachten. Oder denken wir an das tschetschenische Volk, das
      seit Zarenzeiten unterdrückt ist, unter Stalin nach Kasachstan und Sibirien
      deportiert wurde, wobei 50% der Menschen starben. Chruschtschow erlaubte
      die Rückkehr, der Wunsch nach Autonomie wurde wiederholt, und ein brutaler
      Krieg mit totaler Zerstörung von Grosny, russischer Staatsterrorismus und
      tschetschenische Überfälle waren die Folge, und jetzt der Terrorakt in
      Moskau. Oder denken wir an die Kurden in der Türkei, ein großes
      unterdrücktes Volk, das seiner eigenen Sprache und Kultur nicht leben
      durfte. Aufstände, Krieg und Terror auf beiden Seiten waren jahrelang die
      Folge. Oder denken wir an den Kampf der Palästinenser um einen eigenen
      Staat, der ihnen bis vor kurzem für alle Zeiten verweigert worden war: Der
      Terror auf beiden Seiten geht weiter. Sharon erklärt die Aktionen und
      Selbstmordattentate der palästinensischen Verzweifelten als
      „internationalen Terrorismus“, um von den USA nicht behindert zu werden,
      doch hat der Terror weder in Israel noch in Türkisch-Kurdistan oder
      Tschetschenien und in den anderen Ländern etwas mit dem 11. September oder
      Osama bin Laden zu tun.

      Es gibt viele Beispiele von Terror, aber erst seit dem schrecklichen
      Anschlag der saudiarabischen Terroristen, die angeblich auf Geheiß von OSAMA
      BIN LADEN handelten, der in AFGHANISTAN mit starker US-amerikanischer
      Unterstützung den Krieg gegen die Sowjetunion organisiert hatte, wurde die
      Serie der Kriege gegen den neu erfundenen internationalen Terrorismus von
      Präsident Bush ausgerufen. Osama bin Laden konnte nicht gefunden werden, er
      ist unsichtbar, aber SADDAM HUSSEIN, der persönliche Gegner der
      BUSH-FAMILIE und Herrscher über das zweitgrößte ÖLVORKOMMEN der Erde, ist
      jeden Tag im Fernsehen sichtbar, also kann nun der Krieg gegen den
      angeblichen „internationalen Terrorismus“ geführt werden, obgleich kein
      Hinweis auf Terrorismusbeteiligung Iraks besteht.

      Einige Worte müssen zu SADDAM HUSSEIN gesagt werden, den wir als brutalen
      Diktator ablehnen, der sich aber leider von sehr vielen brutalen
      Diktatoren, besonders in Arabien, Asien und Afrika, wenig unterscheidet.
      Soll man sie alle, ihre Nachfolger und Völker mit Krieg bekämpfen?

      Natürlich ist bekannt, dass Saddam völkerrechtswidrig 1980 den Iran
      angriff, um einen besseren Zugang zum Persischen Golf am Shatt el Arab zu
      erhalten. Er wurde weder von den Vereinten Nationen noch den USA dafür
      bestraft, sondern finanziell und logistisch von den USA unterstützt, weil
      Iran ein Feind der USA war. 1988 setzte Saddam, um eine Kriegs-Niederlage zu
      verhindern, Giftgas gegen die vorrückenden iranischen Soldaten und im
      gleichen Jahr auch gegen die Saddam feindlichen Kurden ein, und ermordete
      damit Tausende , ein schreckliches Verbrechen.

      WIE REAGIERTEN DIE UN UND DIE USA AUF DIESE VERBRECHEN, die jetzt
      ständig als Begründung eines notwendigen Krieges gegen den Irak zitiert
      werden? : Keine Sanktionen, keine Bestrafung, sondern weiterhin
      freundschaftliche und wirtschaftliche Beziehungen zwischen den USA, den
      Industrienationen und dem Irak, Telegramme zwischen Präsident GEORGE BUSH
      und SADDAM HUSSEIN zu Festtagen, bis Saddam den „Fehler“ beging,
      Amerikas wirtschaftliche Interessen zu tangieren und KUWEIT und seine
      Ölfelder zu besetzen. Es folgten noch im August 1990 UN-Sanktionen, um Iraks
      bedingungslosen Rückzug zu erzwingen. Es wurden alle Wünsche Iraks sowie der
      arabischen Länder nach Verhandlungen abgelehnt.

      Im Januar 1991 begann dann der ZWEITE GOLFKRIEG und damit all das Elend
      für das irakische Volk. Soll sich das nun alles wiederholen?

      Wiederholen, dass der Irak und seine Bevölkerung von den USA als Geisel
      für die Verbrechen, die Arroganz und Fehler von Saddam Hussein genommen
      wird? Aus eigener Anschauung will ich Ihnen, auch anhand von Diapositiven,
      etwas darüber berichten, was Irak bis 1991 gewesen war, und was der letzte
      Golfkrieg dem unschuldigen irakischen Volk beschert hat.

      IRAK war es trotz des achtjährigen Kriegs gegen Iran und der Schulden von
      90 Milliarden Dollar im Ausland (u.a. vor allem USA und Russland) gut
      gegangen. Das Schulwesen war VORBILDLICH, etwa 85% der Menschen konnten
      lesen und schreiben, an den Universitäten wurde in englischer Sprache
      gelehrt, das Gesundheitswesen war das beste im vorderen Orient, 131 moderne
      und schöne Krankenhäuser wurden gebaut und optimal eingerichtet, daneben gab
      es 850 Gesundheitszentren, in denen landesweit die Impfungen und
      Vorsorgeuntersuchungen stattfanden. Alle Menschen hatten kostenlosen Zugang.
      Jährlich kaufte der Irak für 600 Millionen Dollar Medikamente und
      Krankenhausbedarf im Ausland ein, dazu alle modernen Apparate. Die Medizin
      in den inneren und chirurgischen Kliniken hatte europäisches Niveau.

      Der Bevölkerung ging es gut, es gab nahezu keine Arbeitslosigkeit, die
      ausgebildeten und studierten Iraker verdienten gut, schöne Häuser und
      Wohnungen wurden eingerichtet. Die Städte, Strassen, Geschäfte und Basare
      waren sauber und adrett. Wer im Lande nicht gegen das Regime opponierte,
      hatte nichts zu leiden, die christlichen und anderen Religionsgemeinschaften
      waren unbehindert, das Regime war säkular.

      Am 17. Januar 1991 begann der von den USA angeführte KRIEG GEGEN IRAK,
      mit Zustimmung der Vereinten Nationen und dem begrenzten Auftrag, KUWEIT
      zu befreien. In 43 Tagen wurden 1.000 Luftangriffe geflogen, 88.500 Tonnen
      Bomben, Raketen und panzerbrechende Geschosse abgefeuert, darunter etwa 300
      Tonnen uranhaltiger Munition.

      Die Panzer und anderen irakischen Fahrzeuge sowie die irakischen Soldaten
      wurden von den Kampffliegern abgeschossen, dann kamen 4 Tage Landkämpfe, in
      denen die irakischen Truppen keine Chance gegen die technisch überlegenen
      US-Streitkräfte hatten, etwa 50.000 ( wahrscheinlich viel mehr) kamen ums
      Leben. Irak kapitulierte.

      Der UN-AUFTRAG, KUWAIT ZU BEFREIEN, war also erfüllt. Doch was der Welt
      vorenthalten wurde, das waren die massiven Bombardierungen und ZERSTÖRUNGEN
      im ganzen Land Irak, die nicht für den UN-Auftrag notwendig gewesen waren,
      daher völkerrechtswidrig und gegen die Genfer Bestimmungen verstoßend:
      Zerstört wurden nahezu sämtliche Fabriken, so zur Herstellung von
      Trockenmilch, Gefrierfleisch, Textilien, Kunstdünger, Aluminiumsulfat,
      Desinfektionschlor, tiermedizinischen Impfstoffen, Injektionsspritzen und
      Pharmazeutika, zusätzlich Getreidesilos, Viehställe, das zentrale
      Telefonamt, nahezu alle Brücken, die meisten Straßen, mehrere Krankenhäuser,
      viele Gebäude in Bagdad und ganze Stadtteile im Süden Iraks, besonders in
      Basrah. Besonders schlimm und unverzeihlich wirkten sich die Zerstörungen
      der Elektrizitätswerke, der Wasserkläranlagen und Wasserwerke aus, mit der
      Folge infektiöser Epidemien.

      Die US- und UK-Flugzeuge haben alle diese Gebäude zerstört, die nicht im
      geringsten kriegswichtig waren ! All die Zerstörungen unter der Devise :
      Befreiung von Kuwait.

      Ich zeige Ihnen Diapositive, die ich 10 Wochen nach Ende des Krieges
      aufgenommen habe, als ich gemeinsam mit vier anderen deutschen und zehn
      amerikanischen Ärzten irakischer Abstammung Medikamente, Desinfektionschlor,
      Verbandsmaterial und Milchpulver zu den Krankenhäusern Iraks brachte. Ich
      war dann weitere sechs Mal mit Hilfen im Irak.(Dias)

      ÄHNLICHE ZERSTÖRUNGEN WIRD ES IM NÄCHSTEN KRIEG WIEDER GEBEN, nur
      noch viel schlimmer, da dieses Mal der Krieg ins Land getragen werden wird
      mit neuen Waffenentwicklungen. Außerdem ist durch die Veröffentlichung der
      bislang geheim gewesenen neuen AMERIKANISCHEN ATOMWAFFENSTRATEGIE , der
      „Nuclear Posture Review“, bekannt geworden, dass die US-Regierung bereit
      ist, Atomsprengköpfe auch gegen Nicht-Atomwaffenstaaten im Bedarfsfall, wie
      z.B. zum „Bunkerbrechen“ einzusetzen.

      Aber nicht nur Amerikanische und Britische Truppen werden im Irak Krieg
      führen, sondern wieder wird es auch einen BLUTIGEN BÜRGERKRIEG geben.

      Wir erinnern uns:1991 hatte Präsident GEORGE BUSH die Kurden im Norden
      und die Shiiten im Süden zum Aufstand gegen Saddam Hussein aufgerufen . Sie
      sollten das unvollendete Werk zu Ende bringen. Sie verließen sich darauf,
      von den USA jegliche notwendige Unterstützung zu bekommen, besonders aus
      der Luft, aber diese blieb aus. Die irakischen Truppen, trotz Niederlage
      stark genug, schlugen in blutigen Kämpfen die Aufstände nieder. Viele
      tausend Menschen starben.

      Ich war mehrfach in den Jahren 1991-1993 mit Hilfsgütern in den Städten
      Nadjef, Kerbela und Basrah und sah diese schrecklichen Verwüstungen und
      erhielt u.a. von den Ärzten genaue Beschreibungen: (Dias)

      Auch in dem neuen von den USA gewünschten Krieg wird es solche blutigen
      Kämpfe zwischen den Kurden und Shiiten einerseits und den Saddam treuen
      irakischen Truppen andererseits geben. Die USA haben bereits seit langem
      damit begonnen, Kurden und Shiiten für den Krieg gegen Zentralirak
      anzuwerben und auszubilden.

      DIE MENSCHEN IRAKS FÜRCHTEN DEN KRIEG. Unvergessen sind die
      verheerenden Zerstörungen der Elektrizitätswerke, sodass in der brütenden
      Sommerhitze keine Ventilatoren und Klimaanlagen funktionierten, keine
      Kühlschränke für Blutkonserven und Medikamente, keine Krankenhausapparate.
      Wegen der zerstörten Kläranlagen und Wasserwerke waren die Menschen zum
      Trinken und Gebrauch von Flusswasser gezwungen, mit der Folge schwerster
      Infektionen und Durchfallerkrankungen. Besonders die Kleinkinder starben
      massenhaft. All das wird sich im nächsten Krieg wiederholen. Allein im 1.
      Jahr STARBEN 170.000 KLEINKINDER.

      (Dias) .

      Infolge der SANKTIONEN ging das Kindersterben weiter, durch Krankheiten und
      Unterernährung. Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF und die
      Weltgesundheitsorganisation WHO bestätigten, dass seither über eine halbe
      Million Kleinkinder infolge der Sanktionen gestorben sind und weiterhin
      monatlich etwa 4.000 Kinder sterben. Hinzu kommen die größeren Kinder und
      die Erwachsenen, denen ebenfalls eine notwendige medizinische Hilfe nicht
      geleistet werden konnte. Insgesamt sind somit weit über 1 Million
      unschuldige Menschen Opfer der Nachkriegssanktionen geworden. Mehrere UN-
      und internationale Studiengruppen hatten 1991 und 1992 die menschliche
      Katastrophe bestätigt. 1996 wurde dem Irak mit einer neuen UN-Resolution ein
      Ölverkauf im Wert von 4 Milliarden Dollar gestattet, damit begann das
      eigentliche „Öl für Nahrungsmittel-Programm“,

      doch standen nur die Hälfte der Summe für den Einkauf der benötigten Güter
      im Irak durch den UN-Sanktionsausschuss zur Verfügung, die andere Hälfte des
      Geldes wurde für UN-Ausgaben, sowie für den kurdischen Teil Iraks und für
      wirtschaftliche Kriegsverluste Kuwaits und der Türkei ausgezahlt. Hierüber
      wird HANS VON SPONECK berichten.

      Auch heute stehen, umgerechnet auf die Einwohnerzahl Iraks, nur 33 Cent pro
      Einwohner und Tag zur Verfügung. Davon müssen alle Medikamente,
      Hospitalbedarf, Lebensmittel und andere notwendigen Anschaffungen aus dem
      Ausland bezahlt werden, also eine winzige und völlig unzureichende Summe.
      Daher der weiterhin miserable Zustand im Gesundheitswesen, besonders bei
      der Behandlung ernster Krankheiten, wie der kindlichen Leukämien, der
      Krebskrankheiten, verschiedener Infektionen, die alle in Deutschland
      therapierbar oder heilbar sind, im Irak aber zumeist zum Tode führen.
      Hierüber wird Frau Dr. EVA-MARIA HOBIGER berichten.

      Abschließend wenige Worte zum PSYCHISCH-SEELISCHEN ZUSTAND der Menschen,
      insbesondere der Jugend aus den früher gebildeten und wohlsituierten
      Familien sowie der Ärzteschaft. Während die einfachen und zumeist armen
      Menschen still ihr Leid ertragen, in absoluter Resignation und
      Hoffnungslosigkeit und ausschließlich von der Staatspropaganda
      unterrichtet, leidet die „Mittelschicht“ in mehrfacher Hinsicht: sie ist
      verarmt, die Jugend ohne berufliche Hoffnungen, große Sorgen vor einem neuen
      Krieg, dazu Bürgerkrieg. Eine begeisterte Unterstützung für das Regime
      fehlt, aber lieber soll der augenblickliche Zustand erhalten bleiben, als
      wieder Krieg, Zerstörungen und Massentötungen und dann ein neues Regime,
      etwa unter amerikanischer Führung. Die Amerikanische und Britische Regierung
      sind wegen der 12-jährigen Sanktionen und der ständigen Bombardements sehr
      unbeliebt, bis geradezu gehasst, man traut ihnen nichts Gutes zu und
      erinnert sich noch an die „Besatzungsjahre“ , als der Irak ein britisches
      Protektorat war nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches nach dem 1.
      Weltkrieg .

      Ich habe mit diesen Ausführungen versucht, Gedanken und Fakten vorzutragen,
      die man nicht tagtäglich in den Zeitungen lesen kann. Gemeinsam mit
      Zehntausenden von Amerikanern und Millionen Humanisten weltweit sagen wir
      unser entschlossenes NEIN zu dem von BUSH und BLAIR gewünschten
      „preemptive war“, also Vorbeugungskrieg, und appellieren an unsere
      Regierung, standfest in der Ablehnung des Krieges und der Scheinargumente
      für „Krieg gegen internationalen Terrorismus“ zu bleiben. Kriminelle und
      Terroristen müssen verfolgt werden, nicht aber die unschuldigen Völker !

      FAZIT: Der US-Imperialismus geht über Leichen!

      Poetter
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 06:03:59
      Beitrag Nr. 3.050 ()
      Kein Kuschelkurs gegenüber Unterdrückern
      Human Rights Watch moniert in seinem Jahresbericht eine Vernachlässigung der Menschenrechte durch die USA


      WASHINGTON afp Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat den USA eine folgenschwere Vernachlässigung der Menschenrechte im Kampf gegen den Terrorismus vorgeworfen. Mit seiner Bereitschaft, über die Missachtung und Verletzung von Menschenrechten durch seine wichtigsten Verbündeten hinwegzusehen, behindere Washington die weltweiten Bemühungen für eine stärkere Achtung der Grundrechte, heißt es in dem gestern veröffentlichten Jahresbericht von Human Rights Watch. Im Antiterrorkampf drücke Washington unter anderem bei Menschenrechtsverletzungen in Pakistan, China, Saudi-Arabien und bei einigen afghanischen Kriegsherren ein Auge zu, bemängelt der 558 Seiten starke Bericht über die Situation der Menschenrechte in 58 Ländern.

      "In seiner Rolle als einzige Supermacht schadet Washington der Sache weltweit, wenn es das Thema Menschenrechte auf die leichte Schulter nimmt", erklärte Kenneth Roth, Vorsitzender der Menschenrechtsorganisation. Zwar hätten sich die USA in einigen Ländern für eine Stärkung der Menschenrechte eingesetzt, die nicht zu ihren engsten Verbündeten zählten, unter anderem in Weißrussland und Simbabwe. Diese Bemühungen würden jedoch geschmälert durch die Weigerung Washingtons, sich um die Menschenrechte in verbündeten Staaten zu kümmern und sich selbst an Maßstäben messen zu lassen, die es anderen Ländern auferlege.

      "Um den Terrorismus bekämpfen zu können, bedarf es der Unterstützung jener Länder, in denen die Terroristen leben", erklärte Roth. Ein "Kuschelkurs" gegenüber Regierungen, die ihr Volk unterdrücken, sei sicherlich nicht der richtige Weg, um die Menschen für den Antiterrorkampf zu gewinnen, betont er mit Verweis auf Pakistan.

      Im Umgang mit den Gefangenen in der US-Militärbasis Guantánamo auf Kuba missachten die USA laut Human Rights Watch die grundlegendsten Menschenrechte. Kritisiert wird auch das Bestreben der US-Regierung im vergangenen Jahr, wichtige Initiativen wie den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) sowie eine UN-Resolution zur Achtung der Menschenrechte im Antiterrorkampf zu untergraben.
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 20:43:10
      Beitrag Nr. 3.051 ()
      .

      Achtung!

      JETZT seit 20:40 auf ARTE:

      "Sadam Hussein - Diktator aus Bagdad"


      sicherlich sehenswert...
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 00:53:18
      Beitrag Nr. 3.052 ()
      Ich glaube es ist nicht verkehrt, einen Link auf den neuen Report von Human Rights Watch hier reinszustellen. Zumal sich dieser Report kritisch mit den USA auseinandersetzt, aber auch alle anderen Länder mit Menschenrechtsverletzungen aufführt.
      Hier kann man dann alle Menschenrechtsverletzungen des vergangenen Jahrs nachlesen; auch in Israel oder im Irak.

      http://www.hrw.org/wr2k3/
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 01:21:12
      Beitrag Nr. 3.053 ()
      @ stirner

      gute Idee.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 10:22:18
      Beitrag Nr. 3.054 ()
      Neues aus den Orwellschen USA:



      USA

      Bürgerrechtler warnen vor Überwachungsmonster

      Führende US-Bürgerrechtler warnen in einer neuen Studie vor der Entwicklung ihres Landes zu einem monströsen "Big Brother Staat": Internetnutzer würden heimlich überwacht, Videokameras allerorten installiert, selbst Bücherein müssen Auskunft über die Lesegewohnheiten ihrer Kunden geben.

      Überwachungskameras sind in Amerika weit verbreitet San Francisco - Der Direktor der Amerikanischen Bürgerrechtsunion (ACLU), Barry Steinhardt, sagte am Mittwoch in einem Interview zu einem Bericht seiner Organisation: "Eine Kombination aus blitzschnellen technischen Innovationen und die Erosion des Schutzes der Privatsphäre drohen, Big Brother von einer oft zitierten, aber weit entfernten Gefahr zu einem realen Bestandteil des amerikanischen Alltags werden zu lassen." Die ACLU ist die bekannteste Bürgerrechtsgruppe in den USA.

      Ihr Bericht trägt den Titel: "Größeres Monster, schwächere Ketten: Das Wachstum der amerikanischen Überwachungsgesellschaft." Darin heißt es, in den USA wachse seit den Anschlägen vom 11. September ein "Überwachungsmonster" heran. Die Kontrolle mit Videokameras sei inzwischen so dicht, dass es praktisch unmöglich sei, in größeren US-Städten spazieren zu gehen, ohne gefilmt zu werden. Es gebe zurzeit fast keine Regeln dafür, was alles mit den Aufzeichnungen gemacht werden darf. Computer-Chip-Technologie, wie sie im Autoverkehr bereits an Mautstellen eingesetzt wird, könnte auf Personalausweise übertragen werden und es der Polizei ermöglichen "Ihre Identität im Vorbeigehen zu überprüfen", hieß es.

      Auch auf das Pilotprojekt "Total Information Awareness" des US-Verteidigungsministeriums weist die ACLU-Studie kritisch hin. Das Pentagon will damit in einer Datenbank medizinische, finanzielle, steuerliche und andere Aufzeichnungen von Bürgern speichern. Es gebe kaum Datenschutzbestimmungen, die Handel und Austausch entsprechender Daten auf privater oder staatlicher Ebene reguliere. "Wenn wir nichts tun, um diesen Trend umzukehren, wird die Datenüberwachung wie die Videoüberwachung es Unternehmen und Behörden erlauben, ständig und alltäglich Amerikaner zu überwachen", warnt die ACLU-Studie.

      Das nach den Anschlägen vom 11. September erlassene Patriotengesetz gestatte es den Behörden, Auskunft von Büchereien über die Lesegewohnheiten ihrer Kunden zu verlangen. Die Genehmigung für das Abhören von Telefonen und die Überwachung von Internetnutzung sei leichter zu erhalten, und die betroffene Person müsse darüber nicht informiert werden. Die Bundespolizei FBI könne sogar ohne Verdacht auf eine Straftat Personen ausforschen.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 11:21:23
      Beitrag Nr. 3.055 ()
      GÜNTER GRASS KRITISIERT IRAK-POLITIK

      "Dieser drohende Krieg ist gewollt"


      Der Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Günter Grass hat der USA und ihren Verbündeten "Heuchelei" und "Hybris" angesichts eines "gewollten Krieges" im Irak vorgeworfen. Er hoffe, dass Deutschland standhaft genug sei, um Nein zu dem "fortwirkenden Wahnsinn" zu sagen.

      Hamburg - "Dieser drohende Krieg ist gewollt", schrieb Grass am Donnerstag in einem Beitrag für die Nachrichtenagentur dpa . "Es geht wiederum ums Öl." Seine Erfahrung sage ihm, "dass diesem gewollten Krieg weitere Kriege aus gleichem Antrieb folgen werden". Er hoffe, "dass die Bürger und die Regierung meines Landes unter Beweis stellen werden, dass wir Deutschen aus selbstverschuldeten Kriegen gelernt haben und deshalb Nein sagen zu dem fortwirkenden Wahnsinn, Krieg genannt".
      Nach Einschätzung des 75-jährigen Literaturnobelpreisträgers geht es bei dem Truppenaufmarsch am Persischen Golf nicht um eine bloße Drohgebärde gegen "einen von zwei Dutzend weltweit herrschenden Diktatoren". Vielmehr finde der gewollte Krieg in planenden Köpfen, auf den Börsen aller Kontinente, in "wie vordatierten Fernsehprogrammen" bereits statt, schrieb Grass.

      "Der Feind als Zielobjekt ist erkannt, benannt und eignet sich, neben anderen noch zu erkennenden und benennenden Feinden auf Vorrat, für die Beschwörung einer Gefahr, die alle Bedenken nivelliert. Wir kennen die Machart, nach der man sich einen Feind, sollte er fehlen, erfindet." Bekannt sei "gleichfalls jene bildgesättigte Spielart des Krieges, nach der zielgenau daneben getroffen wird". Grass kritisierte auch die westliche Sicht, "nur die relativ wenigen Toten der herrschenden Weltmacht" zu zählen, "während die Masse der toten Feinde samt deren Frauen und Kindern ungezählt bleibt und keiner Trauer wert ist".

      "Die Arroganz der Weltmacht gibt Antworten auf jede Frage"

      Ohne eine kriegerische Auseinandersetzung der vergangenen Jahre direkt zu erwähnen, prangerte der Nobelpreisträger die moderne Kriegsberichterstattung in den Medien an. "Weil wir seine vom detaillierten Schrecken gesäuberte Bilderflut kennen und auch die Fernsehrechte an den uns bekannten Sender der drei abkürzenden Buchstaben vergeben sind, erwarten wir eine Fortsetzung des Krieges als Seifenoper, unterbrochen nur von Werbespots für friedliche Konsumenten."

      Grass erinnerte auch daran, dass der Westen Saddam Hussein im Krieg gegen Iran (1980-1988) noch unterstützt hatte und dieser nun als Diktator geächtet werde. Dass Saddam Hussein derzeit über Massenvernichtungsmittel verfüge, sei nicht bewiesen, meinte Grass. Die offizielle Zielsetzung der USA, nach einem Sieg über Saddam Hussein im Irak Demokratie einzuführen, wirkt für den Schriftsteller nicht überzeugend. Denn die Nachbarstaaten Saudi-Arabien und Kuwait, die dem Westen verbündet sind und ihm als militärische Aufmarschbasis dienen, würden gleichfalls "diktatorisch beherrscht". "Sollen diese Länder Ziel der nächsten demokratiefördernden Kriege sein?"

      "Ich weiß, diese Fragen sind müßig; die Arroganz der Weltmacht gibt Antwort auf jede", schrieb Grass. Das Herrschaftsgefüge zeige sich jetzt "nackt". "Schamlos stellt es sich dar und gemeingefährlich in seiner Hybris. Der gegenwärtige Präsident der USA gibt dieser Gemeingefährlichkeit Ausdruck."

      Der Schriftsteller äußerte außerdem die Sorge, "ob die Vereinten Nationen standhaft genug sind, dem geballten Machtwillen der Vereinigten Staaten von Amerika zu widerstehen".


      Quelle Spiegel von heute
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 11:50:27
      Beitrag Nr. 3.056 ()
      :eek: ;)

      Avatar
      schrieb am 16.01.03 13:29:40
      Beitrag Nr. 3.057 ()
      Bei medizinischen Recherchen bin ich in der weltgrößten Medizin-recherchedatei auf interessante Quellenangaben gestoßen:

      NY Times (Print) 2002 Nov 1;:A24 Related Articles, Links


      U.S. tested a nerve gas in Hawaii.

      Shanker T.

      Publication Types:
      Historical Article
      Newspaper Article

      --------------------------------------------------------
      NY Times (Print) 2002 Oct 9;:A18 Related Articles, Links


      U.S. troops were subjected to a wider toxic testing.

      Shanker T.

      Publication Types:
      Historical Article
      Newspaper Article

      PMID: 12474840 [PubMed - indexed for MEDLINE]

      --------------------------------------------------------------------------------
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 13:37:41
      Beitrag Nr. 3.058 ()
      Interessante Publikation zum Mechanismus des Golfkriegs-syndroms:




      Toxicol Appl Pharmacol 2002 Oct 15;184(2):82-7

      Subclinical doses of the nerve gas sarin impair T cell responses through the autonomic nervous system.

      Kalra R, Singh SP, Razani-Boroujerdi S, Langley RJ, Blackwell WB, Henderson RF, Sopori ML.

      Lovelace Respiratory Research Institute, Albuquerque, New Mexico 87108, USA.

      The nerve gas sarin is a potent cholinergic agent, and exposure to high doses may cause neurotoxicity and death. Subclinical exposures to sarin have been postulated to contribute to the Gulf War syndrome; however, the biological effects of subclinical exposure are largely unknown. In this communication, evidence shows that subclinical doses (0.2 and 0.4 mg/m(3)) of sarin administered by inhalation to F344 rats for 1 h/day for 5 or 10 days inhibited the anti-sheep red blood cell antibody-forming cell response of spleen cells without affecting the distribution of lymphocyte subpopulations in the spleen. Moreover, sarin suppressed T cell responses, including the concanavalin A (Con A) and the anti-alphabeta-T cell receptor (TCR) antibody-induced T cell proliferation and the rise in the intracellular calcium following TCR ligation. These concentrations of sarin altered regional but not total brain acetylcholinesterase activity. Interestingly, serum corticosterone levels of the sarin-treated animals were dramatically lower than the control animals, indicating that sarin-induced immunosuppression did not result from the activation of the hypothalamus-pituitary-adrenal (HPA) axis. Pretreatment of animals with the ganglionic blocker chlorisondamine abrogated the inhibitory effects of sarin on spleen cell proliferation in response to Con A and anti-TCR antibodies. These results suggest that the effects of sarin on T cell responsiveness are mediated via the autonomic nervous system and are independent of the HPA axis.

      PMID: 12408952 [PubMed - indexed for MEDLINE]

      ----------------------------------------------------

      Food Chem Toxicol 2002 Oct;40(10):1327-33

      Sarin: health effects, metabolism, and methods of analysis.

      Abu-Qare AW, Abou-Donia MB.

      Department of Pharmacology and Cancer Biology, Duke University Medical Center, Durham, NC 27710, USA.

      Sarin (O-isopropylmethylphosphonofluoridate) is a highly toxic nerve agent produced for chemical warfare. Sarin is an extremely potent acetylcholinesterase (AchE) inhibitor with high specificity and affinity for the enzyme. Death by sarin is due to anoxia resulting from airway obstruction, weakness of the muscles of respiration, convulsions and respiratory failure. The main clinical symptoms of acute toxicity of sarin are seizures, tremors and hypothermia. Exposure to sarin during incidents in Japan in 1994, 1995 and 1998, and possible exposure to low levels of sarin during the Gulf War, resulted in the deaths and injury of many people in Japan and caused possible long-term health effects on Gulf War veterans. Symptoms related to sarin poisoning in Japan still exist 1-3 years after the incident and include fatigue, asthenia, shoulder stiffness and blurred vision. Sarin produced seizures in rats and pigs. Recent studies showed that long-term exposure to low levels of sarin caused neurophysiological and behavioral alterations. Toxicity from sarin significantly increased following concurrent exposure to other chemicals such as pyridostigmine bromide. Further research to examine effects of sarin on the cellular and the molecular levels, gene transcription, endocrine system as well as its long-term impact is needed.

      Publication Types:
      Review
      Review, Tutorial
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 13:42:08
      Beitrag Nr. 3.059 ()
      Toxicol Appl Pharmacol 2002 Oct 15;184(2):67-76

      Response of rats to low levels of sarin.

      Henderson RF, Barr EB, Blackwell WB, Clark CR, Conn CA, Kalra R, March TH, Sopori ML, Tesfaigzi Y, Menache MG, Mash DC.

      Lovelace Respiratory Research Institute, Albuquerque, New Mexico 87108, USA.

      The purpose of this study was to determine whether exposure to levels of sarin causing no overt clinical signs would cause more subtle, adverse health effects that persisted after the exposure ended. Inhalation exposures of male Fischer 344 rats to 0, 0.2, or 0.4 mg/m(3) of sarin for 1 h/day for 1, 5, or 10 days under normal (25 degrees C) and heat-stressed (32 degrees C) conditions were completed and observations were made at 1 day and 1 month after the exposures. The sarin exposures had no observed effects on body weight, respiration rate, and minute volume during exposure nor in body temperature and activity during the 30-day recovery period. There was no evidence of cellular changes in brain determined by routine histopathology nor of any increase in apoptosis. Brain mRNA for interleukin (IL)-1beta, tumor necrosis factor-alpha, and IL-6 was increased in a dose-dependent manner. Autoradiographic studies demonstrated that M1 cholinergic receptor site densities were unchanged at 1 day after repeated exposures with or without heat stress. At 30 days, there was a decrease in M1 receptors in the olfactory tubercle (with and without heat), and, with heat stress, M1 sites also decreased in a dose-dependent manner in the frontal cortex, anterior olfactory nucleus, and hippocampus. M3 receptor sites were not affected by sarin exposure alone. In the presence of heat stress, there was an upregulation in binding site densities in the frontal cortex, olfactory tubercle, anterior nucleus, and striatum immediately after exposure, and these effects persisted at 30 days. Although red blood cell acetylcholinesterase (AChE) was not greatly inhibited by the 1-day exposure, there were 30 and 60% inhibitions after repeated exposures at the low and high doses, respectively. Histochemical staining for AChE demonstrated that sarin exposure alone reduced AChE in the cerebral cortex, striatum, and olfactory bulb. Sarin exposure under heat stress reduced AChE staining in the hippocampus, an area important for memory function. Thus, repeated exposures under heat-stress conditions, to levels of sarin that would not be noticed clinically, resulted in delayed development of brain alterations in cholinergic receptor subtypes that may be associated with memory loss and cognitive dysfunction.

      PMID: 12408950 [PubMed - indexed for MEDLINE]
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 14:54:01
      Beitrag Nr. 3.060 ()
      #20 von rudi&marion 16.01.03 12:20:24 Beitrag Nr.: 8.324.548 8324548
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      Wie bestellt für die Diskusion - ein Artikel aus FTD

      Aus der FTD vom 16.1.2003 www.ftd.de/hanke
      Kolumne: Untergang des Völkerrechts
      Von Thomas Hanke

      Ohne unmittelbare Bedrohung durch Saddam ist ein Krieg gegen Irak nicht zu rechtfertigen.

      Der eindrucksvolle Truppenaufmarsch der Amerikaner am Golf lässt mittlerweile die meisten Beobachter damit rechnen, dass die Bush-Regierung sich kaum noch von einem Krieg wird abhalten lassen. Die Gegner eines möglichen Angriffs zeigen sich von der demonstrativen Entschlossenheit der USA allerdings wenig beeindruckt: Gerade in diesen Tagen nimmt sowohl in Amerika als auch in Europa die Kritik an den Kriegsplänen wieder zu.

      Teilweise werden die Töne schriller. Der "Spiegel" hat in dieser Woche mit seiner Titelgeschichte über "Blut für Öl" ein Tabu gebrochen, das seit dem letzten Golfkrieg bestand: Über amerikanische Ölinteressen am Golf in einem Atemzug mit Irak zu sprechen, galt als unseriös. Ganz zu schweigen von der simplen Verkürzung "Kein Blut für Öl". Ausgeblieben ist dagegen eine Entwicklung, die angesichts der Entschlossenheit der US-Regierung eigentlich logisch wäre: der massenhafte Versuch einst kritischer Geister, sich der Washingtoner Position anzunähern - nach dem Motto: Wenn es sich nicht verhindern lässt, muss man dafür sein. Diese normative Kraft des Faktischen bleibt bislang schwächer, als zu erwarten wäre.

      Die Argumente gegen einen Krieg werden fast unterkühlt, aber mit großer intellektueller Schärfe vorgetragen. In der jüngsten Ausgabe der US-Zeitschrift "Foreign Policy" setzen sich John Mearsheimer und Wendell Harrison, Dekan der Kennedy School of Government in Harvard, mit den Argumenten ihrer Regierung für einen Angriff auf Irak auseinander. Ihr Schluss: "Die Amerikaner sollten verstehen, dass eine zwingende strategische Logik fehlt. Dieser Krieg wäre einer, den die Bush-Regierung führen wollte, den sie aber nicht führen musste." Saddam Hussein sei kein irrationaler Diktator, der einen heimlichen Hang zum Selbstmord hat.

      Keine Beweise

      Selbst wenn es Saddam gelänge, sich Massenvernichtungswaffen zu beschaffen, würde Abschreckung auf Grund der Überlegenheit des Westens noch funktionieren: "Die USA können einen nuklear bewaffneten Irak eindämmen, genau wie sie die Sowjetunion eingedämmt haben." Mearsheimer und Harrison erinnern daran, dass noch im Januar 2000 die Sicherheitsberaterin des Präsidenten, Condoleezza Rice, ganz ähnlich argumentiert hatte.

      Bislang gibt es keine Beweise dafür, dass Saddam Massenvernichtungswaffen hat. Wäre ein Krieg gerechtfertigt, falls in den nächsten Wochen solche Beweise gefunden werden? Die US-Regierung hat in den vergangenen Monaten versucht, eine Art Automatismus zu konstruieren: Nicht nur, wenn Massenvernichtungswaffen gefunden würden, sondern bereits dann, wenn Saddam nicht ausreichend mit der Uno kooperiere, sei ein Angriff auf Grund der verabschiedeten Resolutionen des Sicherheitsrates gerechtfertigt.

      Andere Regierungen widersprechen dieser Lesart, am deutlichsten die französische und die deutsche. Auch die jüngste Resolution 1441 des Sicherheitsrates gebe keinen derartigen Automatismus her. Tatsächlich geht es um mehr als nur um diplomatische Spitzfindigkeiten. Ob die Uno-Formulierungen als "erhebliche Verletzungen" oder als "ernsthafte Konsequenzen" zu deuten sind, ist nicht entscheidend. Viel grundsätzlicher stellt sich die Frage, ob und unter welchen Umständen ein Präventivkrieg überhaupt gerechtfertigt ist.

      Der Göttinger Völkerrechtler Georg Nolte hat in einem Aufsatz in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" begründet, warum ein von den USA angestrebter Präventivschlag "ein Schritt in eine andere Rechtsordnung" wäre. Dabei geht es nicht um die Prävention an sich: Zur Abwehr einer unmittelbaren und überwältigenden Gefahr, die eine sofortige Reaktion erforderlich mache, habe ein Staat das Recht zur präventiven Gewaltanwendung.

      Fatale Konsequenzen

      Genau von dieser strikten Voraussetzung, einer unmittelbaren und nicht anders abwendbaren Gefahr, wendet sich die US-Regierung ab. Auch Washington behauptet nicht, dass Saddam unmittelbar mit einem Angriff droht. Vielmehr geht es den Amerikanern um Risikovorbeugung. Die aber kann keine Rechtfertigung für einen Krieg sein. Andernfalls würde die Staatengemeinschaft in eine Lage schlittern, die Nolte als "untragbare Rechtsunsicherheit" beschreibt. Jeder müsse sich ständig gefährdet fühlen, da er auf Grund einer bloßen Risikoabschätzung auch ohne eigene Vorbereitung für eine Anwendung von Gewalt mit Krieg bedroht werden könnte.

      Sollte sich die amerikanische Auffassung durchsetzen, würde nicht nur die Rechtssicherheit beschädigt. Die weitere politische Konsequenz wäre fatal: Wenn die bislang allgemein anerkannten Kriterien dafür, wann Selbstverteidigung, auch präventive, gerechtfertigt ist, nicht mehr gelten, leidet bei potenziellen "Schurkenstaaten" die Bereitschaft zur internationalen Kooperation. Warum sollten sie sich einer multilateralen Politik der Nichtweiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen unterwerfen, wenn eine Großmacht wie die USA dennoch jederzeit einen Kriegsfall konstruieren kann? Aus rechtlichen wie politischen Gründen müssen die Kriterien dafür, wann ein Staat angegriffen werden darf, eindeutig bleiben.

      Schon in der Vergangenheit war es zu leicht, Vorwände für ein militärisches Eingreifen zu konstruieren. Präsident Lyndon B. Johnson nahm 1964 einen angeblichen Angriff der Nordvietnamesen auf den Zerstörer Maddox zum Vorwand, das eigene militärische Engagement massiv auszubauen. Fast ohne Gegenstimmen nahm der Kongress eine Resolution an, die dem Präsidenten freie Hand für den Einsatz der Streitkräfte gab. Erst Jahre später wurde die Attacke im Golf von Tonkin als pure Erfindung entlarvt, die Amerikas Öffentlichkeit für eine längst beschlossene Eskalation in Vietnam gewinnen sollte. Wenn in Zukunft eine bloße Risikovermutung für einen Angriff ausreicht, wird die Schwelle für neue Kriege weiter gesenkt.

      © 2003 Financial Times Deutschland

      URL des Artikels: http://www.ftd.de/pw/in/1042475179594.html

      E-Mail des Autors: hanke.thomas@ftd.de
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 15:04:53
      Beitrag Nr. 3.061 ()
      J Environ Radioact 2003;64(2-3):93-112

      Properties, use and health effects of depleted uranium (DU): a general overview.

      Bleise A, Danesi PR, Burkart W.

      International Atomic Energy Agency (IAEA), Department of Nuclear Science and Applications, Wagramer Strasse 5, P.O. Box 100, A-1400 Vienna, Austria.

      Depleted uranium (DU), a waste product of uranium enrichment, has several civilian and military applications. It was used as armor-piercing ammunition in international military conflicts and was claimed to contribute to health problems, known as the Gulf War Syndrome and recently as the Balkan Syndrome. This led to renewed efforts to assess the environmental consequences and the health impact of the use of DU. The radiological and chemical properties of DU can be compared to those of natural uranium, which is ubiquitously present in soil at a typical concentration of 3 mg/kg. Natural uranium has the same chemotoxicity, but its radiotoxicity is 60% higher. Due to the low specific radioactivity and the dominance of alpha-radiation no acute risk is attributed to external exposure to DU. The major risk is DU dust, generated when DU ammunition hits hard targets. Depending on aerosol speciation, inhalation may lead to a protracted exposure of the lung and other organs. After deposition on the ground, resuspension can take place if the DU containing particle size is sufficiently small. However, transfer to drinking water or locally produced food has little potential to lead to significant exposures to DU. Since poor solubility of uranium compounds and lack of information on speciation precludes the use of radioecological models for exposure assessment, biomonitoring has to be used for assessing exposed persons. Urine, feces, hair and nails record recent exposures to DU. With the exception of crews of military vehicles having been hit by DU penetrators, no body burdens above the range of values for natural uranium have been found. Therefore, observable health effects are not expected and residual cancer risk estimates have to be based on theoretical considerations. They appear to be very minor for all post-conflict situations, i.e. a fraction of those expected from natural radiation.

      PMID: 12500797 [PubMed - in process]
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 15:06:55
      Beitrag Nr. 3.062 ()
      Handelsblatt:Ärzte lassen Pflegefälle ins Koma fallen,Fahrt zu einer Insulinspritze rechnet sich nicht:confused:
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 15:09:42
      Beitrag Nr. 3.063 ()
      Und diese Publikation zeigt, daß die Ablenkung beim Golfkriegssyndrom von der aliierten Uran-Munition weg und hin auf C-KAmpfstoffe aus Sadam´s hand nicht hundertprozentig funktioniert:



      Mil Med 2002 Aug;167(8):620-7 Links


      The quantitative analysis of depleted uranium isotopes in British, Canadian, and U.S. Gulf War veterans.

      Horan P, Dietz L, Durakovic A.

      Department of Earth Sciences, Memorial University of Newfoundland, St. Johns, Canada. horan@morgan.ucs.mun.ca

      The purpose of this work was to determine the concentration and ratio of uranium isotopes in allied forces Gulf War veterans. The 27 patients had their 24-hour urine samples analyzed for 234U, 235U, 236U, and 238U by mass spectrometry. The urine samples were evaporated and separated into isotopic dilution and concentration fraction by the chromatographic technique. The isotopic composition was measured by a thermal ionization mass spectrometer using a secondary electron multiplier detector and ion-counting system. The uranium blank control and SRM960 U isotopic standard were analyzed by the same procedure. Statistical analysis was done by an unpaired t test. The results confirm the presence of depleted uranium (DU) in 14 of 27 samples, with the 238U:235U ratio > 207.15. This is significantly different from natural uranium (p < 0.008) as well as from the DU shrapnel analysis, with 22.22% average value of DU fraction, and warrants further investigation.

      PMID: 12188230 [PubMed - indexed for MEDLINE]
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 15:16:57
      Beitrag Nr. 3.064 ()
      Mil Med 2002 Feb;167(2 Suppl):123-4 Related Articles, Links


      Health effects and biological monitoring results of Gulf War veterans exposed to depleted uranium.

      McDiarmid MA, Hooper FJ, Squibb K, McPhaul K, Engelhardt SM, Kane R, DiPino R, Kabat M.

      Department of Veterans Affairs Medical Center, 10 North Greene Street, Baltimore, MD 21201, USA.

      A small group of Gulf War veterans have retained fragments of depleted uranium (DU) shrapnel, the long-term health consequences of which are undetermined. We evaluated the clinical health effects of DU exposure in Gulf War veterans compared with nonexposed Gulf War veterans. History and follow-up medical examinations were performed on 29 exposed veterans and 38 nonexposed veterans. Outcome measures used were urinary uranium determinations, clinical laboratory values, and psychiatric and neurocognitive assessment. Gulf War veterans with retained DU metal shrapnel fragments were found to be still excreting elevated levels of urinary uranium 7 years after first exposure to DU (range for exposed individuals is 0.01-30.7 micrograms/g creatinine vs. 0.01-0.05 microgram/g creatinine in the nonexposed). The persistence of the elevated urine uranium suggests ongoing mobilization of uranium from a storage depot, resulting in chronic systemic exposure. Adverse effects in the kidney, a presumed target organ, were not seen at the time of the study; however, other subtle effects were observed in the reproductive and central nervous systems of the DU-exposed veterans.

      PMID: 11873493 [PubMed - indexed for MEDLINE]
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 15:19:01
      Beitrag Nr. 3.065 ()
      Environ Health Perspect 2002 Jan;110(1):51-9

      Implanted depleted uranium fragments cause soft tissue sarcomas in the muscles of rats.

      Hahn FF, Guilmette RA, Hoover MD.

      Lovelace Respiratory Research Institute, Albuquerque, New Mexico 87108, USA. fhahn@lrri.org

      In this study, we determined the carcinogenicity of depleted uranium (DU) metal fragments containing 0.75% titanium in muscle tissues of rats. The results have important implications for the medical management of Gulf War veterans who were wounded with DU fragments and who retain fragments in their soft tissues. We compared the tissue reactions in rats to the carcinogenicity of a tantalum metal (Ta), as a negative foreign-body control, and to a colloidal suspension of radioactive thorium dioxide ((232)Th), Thorotrast, as a positive radioactive control. DU was surgically implanted in the thigh muscles of male Wistar rats as four squares (2.5 x 2.5 x 1.5 mm or 5.0 x 5.0 x 1.5 mm) or four pellets (2.0 x 1.0 mm diameter) per rat. Ta was similarly implanted as four squares (5.0 x 5.0 x 1.1 mm) per rat. Thorotrast was injected at two sites in the thigh muscles of each rat. Control rats had only a surgical implantation procedure. Each treatment group included 50 rats. A connective tissue capsule formed around the metal implants, but not around the Thorotrast. Radiographs demonstrated corrosion of the DU implants shortly after implantation. At later times, rarifactions in the radiographic profiles correlated with proliferative tissue responses. After lifetime observation, the incidence of soft tissue sarcomas increased significantly around the 5.0 x 5.0 mm squares of DU and the positive control, Thorotrast. A slightly increased incidence occurred in rats implanted with the 2.5 x 2.5 mm DU squares and with 5.0 x 5.0 mm squares of Ta. No tumors were seen in rats with 2.0 x 1.0 mm diameter DU pellets or in the surgical controls. These results indicate that DU fragments of sufficient size cause localized proliferative reactions and soft tissue sarcomas that can be detected with radiography in the muscles of rats.

      PMID: 11781165 [PubMed - indexed for MEDLINE]
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 17:29:45
      Beitrag Nr. 3.066 ()
      Ariel Scharon: »Die Araber mögen das Öl haben - wir haben die Zündhölzer.«

      Mit 200 bis 500 Kernwaffen und einem hochentwickelten Trägersystem hat Israel ohne Aufsehen Großbritannien vom Platz fünf der großen Atommächte der Welt verdrängt und kann jetzt mit Frankreich und China rivalisieren, was Art und Entwicklungsgrad des Kernwaffenbestandes betrifft. Obgleich ein Nuklearwinzling, verglichen mit den USA und Rußland, die beide mehr als 10 000 Kernwaffen besitzen, ist Israel eine große Nuklearmacht und sollte als solche in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.

      Das israelische Kernwaffenprogramm begann Ende der 40er Jahre unter der Leitung von Ernst David Bergmann, dem »Vater der israelischen Bombe«, der 1952 die Israelische Atomenergiekommission gründete. Den Großteil der frühen Unterstützung für das israelische Nuklearprogramm lieferte Frankreich. Höhepunkt war die Errichtung von Dimona, einer Fabrik in der Nähe von Berscheba in der Negev-Wüste, mit einem Reaktor, der von schwerem Wasser gebremst und mit natürlichem Uran betrieben wurde, und einer Plutoniumgewinnungsanlage. Mit kritischen technischen Gutachten hatte Israel von Beginn an einen aktiven Anteil am französischen Kernwaffenprogramm. Das israelische Kernwaffenprogramm kann als ein Ausdruck dieser früheren Zusammenarbeit angesehen werden. Dimona ging 1964 in Betrieb, die Plutonium-Wiederaufbereitung begann kurz danach. Die Israelis behaupteten, Dimona sei eine Mangananlage oder eine Textilfabrik, die angewendeten extremen Sicherheitsmaßnahmen erzählten eine ganz andere Geschichte. 1967 schoß Israel eine eigene Mirage-Maschine ab, die Dimona zu nahe kam, und 1973 schoß es ein libysches Zivilflugzeug ab, das vom Kurs abgekommen war, und tötete so 104 Menschen.

      Es gibt glaubwürdige Annahmen, daß Israel Mitte der 60er Jahre eine oder vielleicht auch mehrere Kernwaffen in der Negev-Wüste nahe der israelisch-ägyptischen Grenze zündete und daß es sich aktiv an den französischen Atomtests in Algerien beteiligte. Während des »Jom-Kippur-Krieges« 1973 besaß Israel einen Bestand von wahrscheinlich mehreren Dutzend einsatzfähiger Atombomben und ging in volle atomare Alarmbereitschaft.

      Im Besitz einer fortgeschrittenen Nukleartechnologie und mit Atomwissenschaftlern der »Weltspitzenklasse« war Israel schon früh mit einem Hauptproblem konfrontiert: der Beschaffung des notwendigen Urans. Israels eigene Uranquelle waren die Phosphatlager in der Negev-Wüste, die aber dem sich rasch erweiternden Programm überhaupt nicht genügten. Die kurzfristige Antwort war, Kommandounternehmen in Frankreich und Großbritannien zu starten, die erfolgreich Urantransporte entführten und 1968 in Zusammenarbeit mit Westdeutschland 200 Tonnen Uranoxid (»Yellowcake«) umleiteten. Später wurde diese geheime Beschaffung des Urans für Dimona durch die verschiedenen beteiligten Länder vertuscht. Israel löste das Uranproblem durch die Entwicklung enger Beziehungen zu Südafrika mit einem Quid-pro-quo-Arrangement, wonach Israel mit Technologie und Gutachten die »Apartheid-Bombe« unterstützte, während Südafrika Uran lieferte.


      Helfershelfer Südafrika

      1977 wurden die USA von der Sowjetunion über Satellitenfotos informiert, die auf die Vorbereitung eines Atomwaffentests Südafrikas in der Kalahariwüste hinwiesen. Wegen des ausgeübten Drucks unterließ das Apartheidregime den Test. Im September 1979 entdeckte ein Satellit der USA den Test einer kleinen Atombombe in der Atmosphäre über dem Indischen Ozean vor der Küste Südafrikas. Wegen der offensichtlichen Beteiligung Israels wurde der Bericht rasch durch einen sorgfältig ausgewählten wissenschaftlichen Ausschuß »weißgewaschen«, der die wesentlichen Einzelheiten im dunkeln ließ. Später wurde aus israelischen Quellen bekannt, daß es dort tatsächlich drei sorgfältig abgesicherte Tests israelischer miniaturisierter atomarer Artilleriegranaten gegeben hatte.

      Die Kollaboration Israel-Südafrika wurde bis zum Sturz der Apartheid fortgesetzt, speziell mit der Entwicklung moderner Artillerie und von Raketen mittlerer Reichweite. Südafrika unterstützte Israel nicht nur mit Uranlieferungen und den Testmöglichkeiten, sondern auch mit großen Investitionen, während Israel dem Apartheidstaat den Zugang zu einem großen Markt bot, der das Umgehen internationaler Wirtschaftssanktionen ermöglichte.



      Die Vanunu-Enthüllungen

      Die USA waren mit der Bereitstellung von Nukleartechnologie wie etwa einem kleinen Forschungsreaktor (1955 im »Atome für den Frieden«-Programm) von Beginn an am israelischen Nuklearprogramm beteiligt. Israelische Wissenschaftler wurden weitgehend an US-Universitäten ausgebildet und hatten generell Zugang zu den Atomwaffenlabors. In den frühen 60er Jahren wurden die Bedienungselemente für den Dimona-Reaktor heimlich von einer Firma namens Tracer Lab bezogen, der Hauptlieferantin für die entsprechenden Instrumente in US-Militärreaktoren, gekauft über eine belgische Tochterfirma und offensichtlich mit Zustimmung der Nationalen Sicherheitsagentur (NSA) und der CIA. 1971 genehmigte die Nixon-Regierung den Verkauf Hunderter Krytonen (Hochgeschwindigkeitsschalter, die für die Entwicklung modernster Kernwaffen erforderlich sind) an Israel. Und 1979 wurden unter Carter ultrahochauflösende Fotos vom KH-11-Satelliten geliefert, die zwei Jahre später bei der Bombardierung des irakischen Osirak-Reaktors genutzt wurden. Der Transfer entwickelter Technologie nach Israel erfolgte unter Nixon und Carter, erfuhr eine dramatische Steigerung unter Reagan und wird bis heute unvermindert fortgesetzt.

      Bis Mitte der 80er Jahre schätzten die meisten Geheimdienste den israelischen Kernwaffenbestand auf eine Größenordnung von zwei Dutzend. Das änderte sich über Nacht mit den Enthüllungen von Mordechai Vanunu, einem Atomtechniker, der in der Dimona-Plutonium-Wiederaufbereitungsanlage arbeitete. Als linker Sympathisant Palästinas glaubte sich Vanunu gegenüber der Menschheit verpflichtet, Israels Kernwaffenprogramm vor der Welt zu enthüllen. Er schmuggelte Dutzende Fotos und wissenschaftliche Daten über die Grenzen Israels; 1986 wurde seine Geschichte in der Londoner »Sunday Times« veröffentlicht. Wissenschaftliche Untersuchungen der Daten Vanunus ließen erkennen, daß Israel etwa 200 hochentwickelte miniaturisierte thermonukleare Bomben besaß. Seine Informationen bewiesen, daß die Kapazität des Dimona-Reaktors auf ein Mehrfaches vergrößert worden war und daß Israel genug Plutonium produzierte, um zehn bis zwölf Bomben pro Jahr produzieren zu können. Kurz vor der Veröffentlichung seiner Informationen wurde Vanunu von einer »Mata Hari« des Mossad nach Rom gelockt, geschlagen, unter Drogen gesetzt, nach Israel entführt und nach einer Desinformations- und Verleumdungskampagne in der israelischen Presse von einem Sondergericht wegen Landesverrats zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Er verbrachte elf Jahre in Einzelhaft in einer zwei mal drei Meter großen Zelle. Nach einem Jahr bedingter Freilassung (der Kontakt zu Arabern war ihm verboten) wurde Vanunu wieder in Einzelhaft genommen und hat drei weitere Haftjahre vor sich. Wie vorauszusehen war, wurden die Vanunu-Enthüllungen von der Weltpresse weitgehend ignoriert, besonders in den Vereinigten Staaten, und Israel hatte weiterhin relativ freie Hand in seiner Kernwaffenpolitik.

      Gegenwärtig schätzt man Israels Kernwaffenbestand auf mindestens 200 bis über 500. Und es gibt kaum einen Zweifel daran, daß Israels Atomwaffen, die vor allem für die Kriegführung im Nahen Osten vorgesehen sind, zu den am höchsten entwickelten der Welt gehören. Einen Teil des israelischen Kernwaffenbestandes bilden Neutronenbomben, miniaturisierte Atombomben, mit einem Maximum tödlicher Gammastrahlung bei einem Minimum an Sprengwirkung und langfristiger Strahlung - im wesentlichen dazu bestimmt, Menschen zu töten und ihren Besitz zu schonen. Zu den Waffen gehören auch ballistische Raketen und Bomber, die Moskau erreichen können, Flügelraketen (Cruise missiles), Landminen (in den 80ern verlegte Israel nukleare Landminen entlang der Golanhöhen) und Artilleriegeschosse mit einer Reichweite von 70 Kilometern. Im Juni 2000 traf eine von einem israelischen U-Boot abgeschossene Flügelrakete ein Ziel in 1500 Kilometer Entfernung, das war zuvor nur den USA und Rußland gelungen. Von diesen praktisch nicht zu besiegenden U-Booten wird Israel drei stationieren, jedes ist mit vier Flügelraketen ausgerüstet.

      Das Spektrum der Bomben reicht von »Städte-Knackern« (city-busters), größer als die Hiroshimabombe, bis zu taktischen Miniatomwaffen. Israels Bestand an Massenvernichtungswaffen läßt die tatsächlichen oder potentiellen Bestände aller anderen Nahoststaaten zusammengenommen recht mickrig erscheinen, und übersteigt bei weitem jegliches nachvollziehbare Bedürfnis nach »Abschreckung«.


      »Ethnobombe«

      Israel besitzt auch ein umfassendes Arsenal chemischer und biologischer Waffen. Nach Angaben der Sunday Times hat Israel chemische und biologische Waffenarten mit hochentwickelten Trägersystemen produziert. Mit den Worten eines hohen israelischen Geheimdienstlers: »Es gibt wohl keine einzige bekannte oder unbekannte Form chemischer oder biologischer Waffen, ... die im Biologische Institut Nes Tziyona nicht erzeugt würde.«
      Derselbe Bericht beschrieb F-16 Kampfjets, die speziell für chemische und biologische Ladungen bestimmt sind und deren Besatzungen dafür ausgebildet wurden, diese Waffen in Windeseile zu bestücken. Die Sunday Times berichtete, daß Israel unter Nutzung von Forschungsergebnissen aus Südafrika eine »Ethnobombe« entwickelte. »Bei der Entwicklung ihrer "Ethnobombe" versuchen die israelischen Wissenschaftler, Forschungsergebnisse der Medizin bei der Identifizierung eines besonderen Gens zu nutzen, das einige Araber haben, und dann genetisch modifizierte Bakterien oder Viren zu schaffen ... Die Wissenschaftler versuchen, tödliche Mikroorganismen herzustellen, die nur Menschen mit diesen Genen angreifen.« Dedi Zucker, ein linker Abgeordneter der Knesset, prangerte diese Forschung mit den Worten an: »Eine solche Waffe ist, wenn wir von unserer Geschichte, unserer Tradition und Erfahrung ausgehen, moralisch ungeheuerlich und muß geächtet werden.« (Sunday Times, 15. November 1998)

      Die israelische Bombe ist in der gängigen Vorstellung eine »Waffe der ultima ratio«, die also in letzter Minute eingesetzt wird, wenn die vollständige Vernichtung droht, und viele gutwillige, aber irregeführte Sympathisanten Israels glauben immer noch, daß dies der Fall ist. Mag sein, daß diese Vorstellung auch in den Köpfen der frühen israelischen Kernwaffenstrategen eine Rolle spielte - heute ist das israelische Kernwaffenpotential untrennbar in die allgemeine militärische und politische Strategie Israels integriert. Wie Seymour Hersch in klassischer Untertreibung sagte: »Die Samson-Option ist nicht länger die einzige Kernwaffenoption, über die Israel verfügt.« Israel hat zahllose verschleierte atomare Drohungen gegen die arabischen Völker und gegen die Sowjetunion (und nach dem Ende des Kalten Krieges gegen Rußland) geäußert. Ein erschreckendes Beispiel kommt von Ariel Scharon, dem gegenwärtigen Ministerpräsidenten. »Die Araber mögen das Öl haben - wir haben die Zündhölzer.« (1983 bot Scharon Indien an, gemeinsam mit Israel die pakistanischen Nuklearanlagen anzugreifen, in den späten 70ern schlug er vor, israelische Fallschirmjäger nach Teheran zu schicken, um den Schah zu unterstützen, und 1982 rief er dazu auf, Israels Sicherheitsbereich von »Mauretanien bis Afghanistan« auszudehnen.) In einem anderen Fall sagte der israelische Nuklearexperte Oded Brosh 1992: »... wir müssen uns nicht schämen, daß die Kernwaffenoption ein Hauptinstrument unserer Verteidigung als Abschreckung gegen alle ist, die uns angreifen.« In den Worten Israel Schahaks: »Nicht der Wunsch nach Frieden, wie so häufig angenommen, ist meines Erachtens Prinzip der israelischen Politik, sondern der Wunsch, die Herrschaft und den Einfluß Israels auszudehnen.« Und: »Israel bereitet sich auf einen Krieg vor, wenn es sein muß, auf einen Kernwaffenkrieg, um zu verhindern, daß es in einigen oder allen Staaten des Nahen Ostens zu inneren Veränderungen kommt, die ihm nicht passen ... Israel bereitet sich eindeutig darauf vor, die offene Hegemonie über den gesamten Nahen Osten zu erreichen ... und zögert nicht, zu diesem Zweck alle verfügbaren Mittel zu nutzen, einschließlich nuklearer.«

      Israel nutzt seinen Kernwaffenbestand nicht nur im Kontext der »Abschreckung« oder der direkten Kriegführung, sondern auch auf subtilere Weise. Zum Beispiel kann der Besitz von Massenvernichtungswaffen ein kräftiger Hebel zur Aufrechterhaltung des Status quo oder zur Beeinflussung von Ereignissen sein, bei denen ein deutlicher Vorteil für Israel durchzusetzen ist: etwa zum Schutz der sogenannten gemäßigten arabischen Staaten vor inneren Aufständen oder zum Eingreifen in einen Krieg zwischen arabischen Staaten. Im israelischen Strategiejargon wird dieses Konzept »nichtkonventioneller Druck« (»nonconventional compellence«) genannt. Ein Zitat von Schimon Peres belegt das: »Ein überlegenes Waffensystem zu beschaffen bedeutet die Möglichkeit, es für die Ausübung von Druck zu nutzen - das heißt, die andere Seite zu zwingen, Israels Forderungen zu akzeptieren, was wahrscheinlich die Forderung einschließt, daß der traditionelle Status quo akzeptiert und ein Friedensvertrag unterzeichnet wird.«

      Seine überwältigende Kernwaffenüberlegenheit erlaubt es Israel, sogar angesichts einer weltweiten Opposition straflos zu agieren. Als typischer Fall kann die Invasion in den Libanon und die Zerstörung Beiruts 1982 gelten, die von Ariel Scharon geführt wurde - zum Schluß mit 20000 Toten, die meisten davon Zivilisten. Trotz der Vernichtung eines arabischen Nachbarstaates konnte Israel den Krieg über Monate ausdehnen, nicht zuletzt auch aufgrund seiner atomaren Drohung.


      Mittel der Erpressung

      Ein anderer Hauptzweck der israelischen Bombe ist der Druck auf die USA, sogar dann zugunsten Israels zu agieren, wenn das gegen die eigenen strategischen Interessen gerichtet ist. Während des Krieges von 1973 nutzte Israel die nukleare Erpressung, um Kissinger und Nixon zu zwingen, gewaltige Mengen Kriegsmaterial über eine Luftbrücke nach Israel zu bringen. Ein Beispiel für diese Strategie lieferte Amos Rubin, der Wirtschaftsberater des Ministerpräsidenten Yitzhak Schamir, im Jahre 1987: »Wenn Israel alleingelassen wird, wird es keine andere Wahl haben, als auf eine riskante Verteidigung zurückzugreifen, die es selbst und die Welt stark gefährden wird ... Um Israel in die Lage zu versetzen, auf die Abhängigkeit von Atomwaffen zu verzichten, braucht es zwei bis drei Milliarden Dollar an US-Hilfe jährlich.« Seither hat sich Israels Kernwaffenbestand exponentiell vergrößert, sowohl quantitativ als auch qualitativ, und der Geldhahn der USA bleibt weit offen.

      Weltweit wurde kaum wahrgenommen, daß der Nahe Osten am 22. Februar 2001 vor dem Ausbruch eines Krieges stand. Nach Angaben der Londoner Sunday Times und von DEBKAfile gab Israel Raketenalarm, nachdem es von den USA Nachrichten über die Bewegung von sechs an der syrischen Grenze stationierten irakischen Panzerdivisionen und Startvorbereitungen von Boden-Boden-Raketen erhalten hatte. DEBKAfile, ein »Antiterrorismus«-Informationsdienst in Israel, behauptet, die irakischen Raketen seien vorsätzlich in die höchste Alarmstufe versetzt worden, um die Antwort der USA und Israels zu testen. Trotz eines unverzüglichen Angriffs von 42 Militärflugzeugen der USA und Großbritanniens erlitten die Iraker anscheinend nur geringen Schaden. Die Israelis warnten den Irak, sie seien bereit, in einem Präventivangriff gegen die irakischen Raketen Neutronenbomben einzusetzen.

      Die Existenz eines Arsenals von Massenvernichtungswaffen in einer solch instabilen Region hat schwerwiegende Konsequenzen. Seymour Hersch warnt: »Sollte erneut ein Krieg im Nahen Osten ausbrechen ... oder irgendeine arabische Nation Raketen auf Israel lenken, wie damals die Iraker, würde eine nukleare Eskalation, früher undenkbar außer als "ultima ratio", nun sehr wahrscheinlich.« Und Ezar Weissman, Israels gegenwärtiger Präsident, sagte: «Der Kernwaffeneinsatz gewinnt an Bedeutung (und der) nächste Krieg wird kein konventioneller sein.«


      Quelle: http://www.jungewelt.de/2002/04-09/009.php
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 22:26:36
      Beitrag Nr. 3.067 ()
      Der Irak im Visier
      Saddam und die Politik der Vergeltung

      Biographische Zwischentöne von Said Aburish
      vk. Der Amerika-Palästinenser Said Aburish hat in einer Biographie* von Präsident Saddam Hussein die ganze katastrophale jüngere Geschichte des Iraks skizziert, wobei seine Kritik weder gegenüber dem Diktator noch gegenüber seinen amerikanischen und britischen Gegenspielern an Deutlichkeit zu wünschen übrig lässt. Die Sichtweise dieses im arabischen Kulturkreis verwurzelten, aber im westlichen gut bewanderten Autors macht erfassbar, warum der irakische Landesvater/Massenmörder trotz seinen monumentalen Fehlern für Millionen von Arabern ein Heros der Befreiung ist - und warum zugleich die halbherzige westliche Containment-Politik den Drittweltführer mit Massenvernichtungswaffen immer mehr in dieser Position festigte.

      Wie stürzt man Saddam?
      Aburishs Buch liefert einen Beitrag zur jüngsten Debatte über die Mittel zur Absetzung Saddams: Es empfiehlt als ersten Schritt das Betreiben einer Spaltung zwischen dem Diktator einerseits und all seinen Helfern anderseits, den Chefs von Sicherheit, Partei, Elitetruppen und Armee sowie dem duldsamen Volk. Instrumente dazu wären etwa die Aufhebung der Uno-Sanktionen zur Befreiung des Volks von der Kollektivstrafe und eine westliche Öffnung gegenüber Saddams Unterlingen, um den Tyrannen durch seine eigene Paranoia wegen möglicher Rivalen zugrunde zu richten. Die zahl- und nutzlosen Oppositionsgruppen wären indes fallenzulassen.

      Aburish hält mit seinen Ansichten nicht hinter dem Berg, legt jedoch eigene parteiliche Verwicklungen in die Ereignisse einigermassen offen: So bekennt er sich zur früheren Überzeugung, dass eine arabische Atombombe nicht unnütz wäre, weshalb er jahrelang in einer Beraterfirma für Saddam im Westen Rüstungsgüter anschaffte. Er schämt sich dieser Tätigkeit nicht, weil er plausibel nachweisen kann, dass etwa die britische und die amerikanische Regierung schon Mitte der siebziger Jahre über irakische A- und C-Waffen- Programme im Bilde waren und die Lieferungen für angebliche Pestizidfabriken trotzdem weiterlaufen liessen.

      Zur heilsamen Aufklärung für westliche Leser verfolgt Aburish die anhaltende amerikanische Unterstützung des Regimes in Bagdad, von der CIA-Förderung des ersten Putschs der Baath-Partei 1963 bis hin zu den gigantischen Rüstungslieferungen im irakisch-iranischen Krieg. Die Entdeckung der Kritikpunkte «Aggression», «Menschenrechte» und «Massenvernichtungswaffen» erfolgte erst, als Washington und London sich 1990 zur militärischen Vertreibung der irakischen Besetzer aus Kuwait entschlossen. Der Autor führt auch vor, dass der Westen nicht etwa Freiheit und Demokratie für das irakische Volk anstrebt, sondern regionale Stabilität und Kontrolle über die Erdölressourcen; besonders überzeugend sind die Beispiele aus der Revolte der Schiiten vom März 1991, wo die alliierten Truppen im Südirak den Freischärlern den Zugang zu Waffendepots der Armee verwehrten, aber Saddams Republikanergarden den Weg freigaben zur blutigen Unterdrückung des Aufstands.


      Der Ausbruch des Grössenwahnsinns
      Das Bild von Saddam Husseins Werdegang und Person ist voller Zwischentöne, seine erstaunliche Leistungsfähigkeit und Umsicht stehen einer abscheulichen Rücksichtslosigkeit und Brutalität, schliesslich einem deutlichen Grössenwahnsinn gegenüber. Parallelen zu Stalin, den Saddam bewunderte, sind häufig. Aburish zollt ihm Respekt für seinen radikalen Aufbau des Landes während der siebziger Jahre, da er als Präsident Ahmed Hassan al-Bakrs «Mr. Deputy» mit Hilfe der Erdölmilliarden eine soziale und moderne Industrienation zu schaffen suchte. Die allmählich erwachsende Feindschaft Amerikas erklärt der Autor gerade damit, dass Saddam hier Erfolg hatte und plötzlich zur Herausforderung für Israel und seinen grossen Verbündeten wurde.

      Der brutale Umschlag in Saddams Persönlichkeit erfolgte 1979, als er sich unter blutigen Säuberungen zum Präsidenten aufschwang und die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung verlor. «Er begann den neunjährigen Krieg mit Iran, gebrauchte chemische Waffen gegen die Kurden im eigenen Land, entwickelte biologische Waffen, mit denen er die meisten Bewohner des Nahen Ostens hätte vernichten können, er bedrohte und besetzte später Kuwait, brach den zweiten Golfkrieg vom Zaune und war nahe an der Fertigung einer Atombombe. Im eigenen Lande liess er indessen beliebig die Leute hinrichten und Tausende von anderen foltern, er brachte alle Macht in die Hände seiner Verwandten und Verbündeten und erlaubte diesen, zahllose Unschuldige zu berauben, zu vergewaltigen und zu ermorden. Diese Biographie stellt diesen Umstand in Zusammenhang mit der Komplizität anderer Länder bei Saddams regionalen Abenteuern und ihr Gewährenlassen gegenüber dem Albtraum seiner internen Regierungsführung.»

      * Said Aburish: Saddam Hussein. The Politics of Revenge. Bloomsbury, London 2000. Taschenbuch mit Index, 406 Seiten, 7.99 Dollar.

      Neue Zürcher Zeitung, 8. Juni 2002
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 22:29:35
      Beitrag Nr. 3.068 ()
      ZDF Diskusion jetzt
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 22:32:07
      Beitrag Nr. 3.069 ()
      Milzbrand und kein Ende: Was wusste der FBI? / The Anthrax Case: What the FBI Knows
      Prof. Barbara Rosenberg hat eine Idee
      / Assumptions by Barbara Rosenberg

      Dr. Jan van Aken schickte uns folgenden neuen Bericht über die unendliche Geschichte des Milzbrandterrors in den USA. Mehr zum Thema gibt es auf der Homepage von Sunshine-Project: www.sunshine-project.de

      Am 13. Juni hat Prof. Barbara Rosenberg ein weiteres Mal Informationen über den möglichen Milzbrand-Attentäter veröffentlicht. Sie beruft sich auf Insider-Kontakte und entwickelt ein sehr konkretes Szenario über den Verlauf der Anthrax-Attentate und der Ermittlungen (auch ihr englischsprachiger Originaltext findet sich auf unserer homepage). Nach ihren Angaben ist vielen Insidern – auch mehreren Journalisten und Wissenschaftlern aus der US-amerikanischen Biowaffen-Abwehrforschung – bereits seit langem ein dringend Tatverdächtiger bekannt. Bislang wird der Name weder von Barbara Rosenberg noch von anderen öffentlich genannt, weil eine Verleumdungsklage befürchtet wird. Ohne harte Beweise – die mit jedem Tag schwerer zu erhalten sein werden – ist kaum damit zu rechnen, dass der Täter bzw. der Tatverdächtige jemals öffentlich gemacht werden. Es wird zudem befürchtet, dass interessierte Kreise die Ermittlungen behindern, B. Rosenberg spricht sogar von einem möglichen „cover-up“.

      In ihrem Papier wirft sie vor allem Fragen an das FBI auf und weist Nachlässigkeiten in den Ermittlungen nach. Sie geht jetzt mit ihrem Wissen an die Öffentlichkeit, um die Behörden zu einer intensiveren und ernsthaften Verfolgung des Attentäters zu bewegen. Denn bislang hat die Affäre vor allem eins gezeigt: Man kann in den USA Milzbrandbriefe verschicken – und kommt ungeschoren davon.

      Das Szenario

      Nach Angaben von Barbara Rosenberg handelt es sich bei dem Täter um eine Wissenschaftler, der früher beim USAMRIID, dem Zentrum der US-amerikanischen Biowaffen-Abwehrforschung in Ft. Detrick, Maryland, gearbeitet hat. Danach hat er für einen anderen Arbeitgeber unter anderem daran gearbeitet, Bioterrorismus-Szenarien zu entwerfen. Möglicherweise hat er auch im Regierungsauftrag Simulantien produziert, d.h. nicht-infektiöse Bakterien (Bacillus globigii), die in Ausbringungsversuchen zu Testzwecken eingesetzt werden. Und möglicherweise gehörte es zu seinem Job, Pseudo-Anthrax-Briefe (so genannte hoax letters) zu Testzwecken zu versenden.

      Frau Rosenberg weist darauf hin, dass Ende September letzten Jahres – nachdem die ersten Milzbrandbriefe abgeschickt waren, jedoch noch bevor dies in der Öffentlichkeit bekannt wurde – hoax-Briefe ähnlicher Form an die gleichen Adressen geschickt wurden wie die Milzbrandbriefe.

      Der Verdächtige hatte im Laufe des Jahres 2001 Zugang zu USAMRIID, hat Erfahrungen im Umgang mit Milzbrand, die nötigen Impfungen sowie Zugang zu einem abgeschiedenen Ort, an dem er das pulverförmige Anthrax produziert bzw. abgefüllt haben könnte.

      Im Spätsommer letzten Jahres soll die Karriere des Verdächtigen einen signifikanten Knick bekommen haben. Schon zu einem frühen Ermittlungszeitraum sei das FBI von mindestens fünf Insidern auf den Tatverdächtigen hingewiesen worden. Aber erst zu einem sehr späten Zeitpunkt wurde– mit Zustimmung des Verdächtigen – sein Haus vom FBI durchsucht. In jüngster Zeit soll er von sensiblen Angelegenheiten isoliert worden sein (Frau Rosenberg nennt das „containment of the suspect“).

      Die Zeitung „Hartford Courant“ – die offensichtlich zum Kreis der Eingeweihten gehört – berichtet in der Ausgabe vom 13. Juni, dass sie den Verdächtigen um ein Interview gebeten haben. Dieser habe jedoch behauptet, dass das FBI seinen Anwälten gegenüber versichert habe, dass er zu keinem Zeitpunkt tatverdächtig war.

      Versuch einer Bewertung

      Barbara Rosenberg ist als solide Wissenschaftlerin bekannt und verfügt über exzellente Kontakte in die einschlägigen Kreise der Biowaffen-Abwehrforschung in den USA. Insofern kann sie sich wohl auf solide Informationen stützen. Andererseits bleiben alle ihre Informationen sehr vage, müssen wohl notgedrungen vage bleiben, um sich Klagen des Tatverdächtigen und des FBI (wegen Behinderung der Justiz) vom Leibe zu halten.

      Deshalb ist aus der Entfernung nur schwer zu sagen, wie real das entworfene Szenario ist. Es ist zwar gut belegt, schlüssig und aus meiner Sicht auch sehr wahrscheinlich, es bleibt jedoch nach wie vor nur ein Szenario, eine Hypothese. Nur das FBI wird in der Lage sein, es mit harten Fakten zu untermauern - es bleibt zu hoffen, dass Barbara Rosenberg`s jüngste Veröffentlichung die Ermittlungen entsprechend auf Trab bringen wird.

      Sunshine Project Germany
      Dr. Jan van Aken


      The Anthrax Case: What the FBI Knows
      13 June 2002 - Barbara Hatch Rosenberg, PhD

      On February 5 I raised the question "Is the FBI Dragging Its Feet?" Nearly four months later, the question is more urgent than ever. In the interim I have largely avoided commenting on the situation, not wishing to interfere with investigation of promising leads the FBI had received. Now, however, nearly everyone who has followed the situation closely-knowledgeable biodefense insiders, investigative reporters (who have turned up a great many pertinent facts that have not yet been reported), and interested outsiders like myself--knows who a likely perpetrator is. The FBI continues to claim that it has no suspects and few clues, but it continues to focus on biodefense scientists with anthrax experience.

      The Available Evidence

      All the information below has been in the hands of the FBI for a long time. Some of it-but perhaps not all-is widely known. It has been necessary, for obvious reasons, to describe some pieces of evidence in attenuated form, and to omit some altogether.

      1. The Anthrax Strain-All the genetic evidence presently available points to the US Army Medical Research Institute for Infectious Diseases (USAMRIID) as the source of the Ames strain anthrax in the letters. Additional analyses may implicate some additional laboratories (that were originally supplied with the Ames strain by USAMRIID) as possible sources.
      [Why did the FBI wait until March before collecting samples from all laboratories possessing the Ames strain, and why have they still not been analysed? Was it inefficiency or did the FBI have reason to believe from the start that USAMRIID was the source?]

      2. Properties and Composition of the Anthrax Samples-A biodefense insider who has hands-on experience in weaponizing anthrax says the Daschle sample corresponds to state-of-the-art US anthrax preparations. A number of other inside experts concur. The perpetrator may well be one of those who helped perfect the US technique. No other country is known to have comparable capability.

      3. US Official Statements-Ever since late October, soon after the anthrax letters were first recognized (Oct. 12), US officials have stated their belief that the attack was domestic.
      [Either that belief was based entirely on the nature of the anthrax, or something more, not yet revealed, was known early on by officials. The longer the investigation drags on without results, the more plausible becomes the question of a possible cover-up.]

      4. The Pool of Possible Suspects-Biodefense scientists have estimated that there are between 50-100 persons with the necessary expertise and access to do the job. Of these, most could probably be readily eliminated on the basis of circumstances, current immunization, personality, etc., leaving, in the estimation of knowledgeable experts, a likely pool no larger than 10.
      [Why has the FBI continued to cast a very broad net?]

      5. The Likely Suspect--Early in the investigation, a number of inside experts (at least five that I know about) gave the FBI the name of one specific person as the most likely suspect. That person fits the FBI profile in most respects. He has the right skills, experience with anthrax, up-to-date anthrax vaccination, forensic training, and access to USAMRIID and its biological agents through 2001.

      6. The Anthrax Letters-According to experts the handwriting is disguised, the text is intentionally "foreign," the letters show evidence of forensic expertise.
      [An FBI consultant who was asked to analyse the letters months ago has not yet been supplied with writing examples by possible suspects, for purposes of comparison.]

      7. Relevant False-Anthrax (Hoax) Letters-Following the anthrax letters, at least three of the five anthrax letter targets (NBC, NY Post, Sen. Daschle) were sent letters similar in handwriting and text to the anthrax letters but containing an innocuous powder. (It is possible that the other two targets (National Observer, Sen. Leahy) were also sent hoax letters that were lost because of mail complications.) Additional, similar hoax letters were also sent to two other media: the NY Times and the St. Petersburg Times. All but one of these five hoax letters were mailed BEFORE anything was known about the anthrax letters. The likelihood that the hoax letters were coincidental is therefore small.
      [But these hoax letters were assigned to a separate FBI task force, presumably investigating a large number of other, mostly irrelevant hoax letters, rather than to the anthrax task force. The anthrax document analyst has not yet been given all the relevant hoax letters. Even an FBI agent on the anthrax case has been unable to access some possibly relevant hoax letters.]

      8. The London Hoax Letter-The exceptional hoax letter, to Senator Daschle, was mailed from London in mid-November. This could be an important piece of evidence, depending on the whereabouts and activities of likely suspects at that time.
      [Whether there has been any follow-up on this clue is not known. At the least, however, there is ancillary evidence that has not been pursued. Furthermore, the FBI has not given this letter to the anthrax letter analysts.]

      9. The Accusatory Letter-On Sept. 21, three days after the first anthrax mailing and before any letters or anthrax cases were in the news, an anonymous typed letter was mailed to Quantico accusing an Egyptian-American scientist, formerly of USAMRIID, of plotting biological terrorism. The accused scientist was quickly exonerated by the FBI. The letter`s writer displayed familiarity with work at USAMRIID and claimed to have formerly worked with the accused scientist.
      [This letter is not part of the anthrax investigation! Because it was received before the anthrax attacks were known, it was assigned to the Sept. 11 investigation, and the anthrax investigators have displayed no interest in it. But whether it was sent by the anthrax perpetrator, a colleague of his, or someone else, the letter may constitute a significant piece of evidence. The odds are high that it was written by a Federal scientist. Admittedly, an anonymous letter of accusation is not a capital offense; is the FBI therefore squeamish about investigating an official?]

      10. The Suspect`s Home and Computer-The FBI was warned early on that the Suspect probably prepared the anthrax on his own and that he might have cultures or equipment at his home. Moreover, his computer/copier/fax may have been used to make the photocopied letters that were mailed with the anthrax.
      [Although there was a "reasonable indication of criminal activity" when the FBI was advised to search, they did not do so until months later, with the permission of the Suspect.]

      11. Preparation of Anthrax Simulant-Did the Suspect prepare and provide certain government officials with powdered spores of B. globigii, an anthrax simulant?
      [If so, did the FBI investigate the properties of this material and the place where it was prepared?]

      12. Remote Location-The Suspect had access to a conveniently-located but remote location where activities could have been conducted without risk of observation. According to insider experts, there are methods by which the perpetrator alone could have made the anthrax and filled the letters in such a location. Details of the methods have been communicated to the FBI.

      Recent information obtained by the NY Times (3 May 02) that the NBC and NY Post anthrax samples contained vegetative cells suggests that the perpetrator made two anthrax preparations: one of lower quality, made hurriedly after Sept. 11 and mailed on Sept. 18; and another, more refined, mailed on Oct. 9. The finding that the tape used to seal all the letters came from the same roll indicates that the containment set-up used for making the anthrax and filling the letters must have remained accessible from before Sept. 18 until close to Oct. 9 (otherwise the roll used in the first instance would have been destroyed in decontaminating the first set-up). This suggests the perpetrator had confidence in his clandestine arrangements.

      There is also evidence,which can`t be cited publicly at this time, that the Suspect knew in October that the remote site was contaminated with anthrax.
      [Did the FBI search this site as soon as they learned about it?]

      13. The Suspect`s Whereabouts-Where was he between Sept. 11 and Oct. 9?

      [There is reason to doubt that the Suspect`s employer/colleagues were asked about this before the facts had faded from memory.]

      14. Bioterror Scenarios-It has been part of the Suspect`s job to devise bioterror scenarios. Some of these are on record. He is known to have acted out at least one of them (in hoax form), perhaps as part of an assignment to test responses. Some hoax events that have never been solved, including several hoax-anthrax events, also correspond to his scenarios and are consistent with his whereabouts.
      [Are any of these past hoaxes being investigated in the context of the anthrax investigation? The lack of access by anthrax investigators to hoax information suggests that the answer is no.]

      15. Secret Projects-The Suspect worked at USAMRIID at one time, probably in a secret project, with access to top secret agents. He has also had other interesting connections.
      [Has the FBI asked USAMRIID for his lab notebook from that period? Did he have one? Is there fear that the Suspect might divulge secret information, or even threaten to release a biological agent, if he were threatened with arrest? Are DOD and CIA withholding information from the FBI about his relevant activities? According to ABC News (Apr. 4) and The American Prospect (May 20), FBI investigators are concerned that the US military is not telling them all they need to know about secret biodefense programs. There is also a rumor that DOD has conducted an internal investigation at USAMRIID to prevent leaks to the FBI.]

      16. Clique of Colleagues-The Suspect is part of a clique that includes high-level former USAMRIID scientists and high-level former FBI officials. Some of these people may wish to conceal any suspicions they may have about the identity of the perpetrator, in order to protect programs and sensitive information. This group very likely agreed with David Franz, former Commander of USAMRIID, when he said "I think a lot of good has come from it. From a biological or a medical standpoint, we`ve now five people who have died, but we`ve put about $6 billion in our budget into defending against bioterrorism" (ABC News, 4 Apr. 02).
      [By the end of May, not all of these people had been questioned by the FBI. Will they be polygraphed? Are the polygraph questions specific and tough?]

      17. Motivation-Late last summer the Suspect had a career setback that challenged his high ambitions and left him angry and depressed. Quite possibly he interpreted the event as indicating lack of appreciation both for him and for the magnitude of the biological weapons threat. Perhaps he decided to mount an anthrax attack that would kill few people, if any, but would wake up the country and prove that he was right. Or perhaps the letters were actually an official assignment (after all, in the `60s DOD sprayed our own service men with nerve gas to test their protective equipment, according to Pentagon documents made public on May 23).

      18. Containment of the Suspect-Not long ago, actions were taken that could curtail the Suspect`s career and separate him from sensitive matters; but there is also evidence for efforts by some officials to reverse the situation.
      [Will the Suspect gradually fade from sight? Has a deal been made? Or will he be rehabilitated and rewarded for his service? Will there be no prosecution, no public notice, no deterrence of similar acts by others in the future?]

      19. The FBI-The anthrax attack was a crime by an American against Americans. Solving such crimes has been the FBI`s mission. Failure cannot be blamed on lack of foreign intelligence.
      [In the face of hundreds of domestic anthrax hoaxes in recent years, the FBI told the Wall St. Journal (25 Mar. 02) that it was ready for other modes of bioattack, but never anticipated delivery by mail! However, the FBI`s behavioral analysis of the perpetrator, released in November 2001, indicated that he may have utilized the mail (without actual anthrax) for harassment on previous occasions. Meanwhile, before Sept. 11 the Canadians carried out two studies of anthrax delivery by mail, and their results may have been available to Fort Detrick in advance of the attacks.]

      The FBI has stated more than once that it insists upon 100% proof before making an arrest in this case-a very stringent requirement. Why? --Either the FBI is under pressure from DOD or CIA not to proceed because the Suspect knows too much and must be controlled forever from the moment of arrest; [For the good of the country, is it really more important to hide what he knows than to let justice be served?] --or the FBI is sympathetic to the views of the biodefense clique; --or the FBI really is as incompetent as it seems.

      Fragmentation of investigative activities and undue control of investigators by a less-informed hierarchy seem to be the hallmarks of the anthrax investigation. This profoundly unscientific approach eliminates the cross-fertilization that can occur when seemingly isolated facts are brought together. There has been a tendency to write off a direction of inquiry, or to swing radically in the opposite direction, on the basis of superficial results or incomplete data. The likely outcome for the investigation is continued stalemate, marking time on the off-chance that an unknown informer will turn up with a smoking gun. Maybe time is not a factor in the typical FBI case, but in the anthrax case, rapid resolution is critical. The significance of the anthrax attacks and our response to it cannot be overstated. By breaking the taboo on the use of bioweapons, this event has engendered a future threat that could dwarf 9/11.
      Avatar
      schrieb am 17.01.03 05:44:37
      Beitrag Nr. 3.070 ()
      Von AWACS-RAdarleitstellen werden die Bombereinsätze der USA geflogen werden.
      Schröder ist bereits eingeknickt und will sich am Krieg beteiligen - aber aktive Teilnahme unserer Soldaten bei der Einsatz-Leitung der Bomber ist kein Krieg - für wie dumm hält uns der Schröder? :mad:


      CDU/CSU: Schröder macht beim Krieg mit
      Awacs-Einsatz erfordert Bundestagsmandat, sagt die Union. Der Kanzler will die Abstimmung unbedingt vermeiden


      BERLIN taz Einen Tag nachdem die USA im Nato-Hauptquartier die Nutzung von Awacs-Flugzeugen für den Fall eines Irakkriegs beantragt haben, gerät die Koalition unter Druck. Die Unionsfraktion im Bundestag kündigte gestern an, für den Einsatz deutscher Soldaten an Bord der Überwachungs- und Kommandoflugzeuge auf einem Parlamentsbeschluss zu bestehen, selbst wenn die Maschinen nur über Bündnisgebiet zum Einsatz kommen. "Ein Awacs-Einsatz über der Türkei im Fall eines Irakkriegs ist eine Sache des Bundestages", sagte der CDU-Außenpolitiker Friedbert Pflüger der taz. Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte am Dienstag erklärt, für ihn liege die Grenze zu einer Kriegsbeteiligung "da, wo eine Regierung in den Deutschen Bundestag müsste".

      Der Fraktionsgeschäftsführer der Grünen, Volker Beck, sprach darum von einem "durchsichtigen Versuch der Union, der Koalition eine Kriegsbeteiligung unterzuschieben". CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer hatte auf taz-Nachfrage bereits bei der Vorstandsklausur seiner Partei am Samstag erklärt: "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir für Awacs einen Bundestagsbeschluss brauchen."
      " PATRIK SCHWARZ

      inland SEITE 6
      taz Nr. 6956 vom 17.1.2003, Seite 1, 42 Zeilen (TAZ-Bericht), PATRIK SCHWARZ
      Avatar
      schrieb am 17.01.03 05:48:49
      Beitrag Nr. 3.071 ()
      FRIEDENSDEMOS
      Europaweit
      Mit Großkundgebungen in Paris, Berlin, Rom, London und anderen europäischen Hauptstädten unter dem Motto "Den Krieg verhindern" wollen Friedensgruppen, Globalisierungsgegner und Gewerkschaften am 15. Februar gegen einen Irakkrieg demonstrieren. (rtr)

      taz Nr. 6956 vom 17.1.2003, Seite 2, 12 Zeilen (Agentur), nicht in taz-Ffm
      Avatar
      schrieb am 17.01.03 05:52:23
      Beitrag Nr. 3.072 ()
      Eine der unmittelbaren schlimmen Folgen der politischen US-Aktivitäten seit dem 11.9.2001:


      Auch die OSZE schaut lieber weg

      aus Moskau KLAUS-HELGE DONATH
      Sang- und klanglos haben die Vertreter der OSZE in Tschetschenien ihren Beobachtungsposten geräumt. Leise wie Ornithologen, darauf bedacht, die Fauna nicht unnötig in Unruhe zu versetzen. Mit dem Abzug der Repräsentanten der "Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit" aus dem kaukasischen Krisengebiet geht ein trauriges Kapitel Kooperation zwischen der Wiener Behörde und Russland zu Ende.

      Erst im Juni 2001 hatte Moskau nach jahrelangem Tauziehen der Einrichtung eines OSZE-Büros im von Russen kontrollierten tschetschenischen Dorf Snamenskoe zugestimmt. Bis dahin waren die internationalen Beobachter gezwungen, dem Geschehen im Kaukasus vom 2.000 Kilometer entfernten Moskau aus zuzusehen. So wollte der Kreml verhindern, dass die Organisation an ihre erfolgreiche politische Mittlerrolle im ersten Tschetschenienkrieg 1994 bis 1996 anknüpft. Damals war es der OSZE gelungen, Grosny und Moskau zur Unterzeichnung des Waffenstillstands von Chasawjurt zu bewegen, dem "Schandfrieden", wie ihn Russlands Militärs und Politiker seither schimpften, und den sie im Herbst 1999 wettzumachen angetreten sind.


      Das endgültige Njet zur Verlängerung der Mission fällte Moskau schon im November. Der Kreml sei zwar bereit gewesen, das Mandat zu verlängern, zu Bedingungen indes, die für die OSZE nicht akzeptabel waren, sagt diese. Im Klartext: Moskau verlangte den Rückzug der Vertretung aus der Krisenregion ins Zentrum und einen generellen Verzicht auf jegliche politische Mittlerrolle. Stattdessen hätte man es gerne gesehen, wenn sie ihre Hilfe im humanitären Bereich, den Moskau sträflich vernachlässigt, ausgebaut hätte.

      Trotz des Affronts halten sich die Vertreter der OSZE in Moskau und Wien bei der Kommentierung der russischen Maßnahmen auffällig bedeckt. Die 55 Mitgliedsstaaten arbeiten nach dem Konsensprinzip. Das wirkt sich stets auf die Formulierung der Verlautbarungen aus. Doch selbst vor diesem Hintergrund überrascht die Vorsicht der Beobachtermission im Umgang mit dem in Tschetschenien marodierenden Russland.

      Der Niederländer spricht nicht
      über Grosny
      In dieser Woche übernahmen die Niederlande die Ratsherrschaft der OSZE. Der niederländische Ministerpräsident nannte den Tschetschenienkonflikt in der Antrittsrede mit keinem Wort. Man habe Dinge geerbt, die einer Lösung harrten, fabulierte er. "Natürlich beziehe ich mich im Besonderen auf die Situation im Kaukasus."

      Der Kaukasus erstreckt sich über das Gebiet vier souveräner Staaten. Moskau muss sich daher nicht angespochen fühlen, im Gegenteil - seit der Bildung der Antiterrorkoalition nach dem 11. September übernahm Nachbar Georgien die Rolle des Sündenbockes. Der Kreml beschuldigt Tiflis nicht nur, den Tschetschenienkrieg am Kochen zu halten, sondern im Pankisital auch den Hort des internationalen Terrorismus zu beherbergen.

      Moskaus Außenminister Igor Iwanow gab sich zum Jahresende offener als seine Kollegen von der OSZE. Er machte keinen Hehl aus dem Motiv, die Sicherheitsorganisation ganz aus der Konfliktregulierung verdrängen zu wollen. Die OSZE hätte es versäumt, die neue Realität in der abtrünnigen Republik richtig zu bewerten. Die Lage in Grosny normalisiere sich, erklärte der Minister, drei Tage nachdem tschetschenische Rebellen das Gebäude der moskautreuen Regierung ungehindert in die Luft gejagt hatten. Zweihundert Menschen starben oder erlitten schwere Verletzungen. Normalität …?

      Tatsächlich ist die Situation derzeit so weit von einer Normalisierung entfernt wie nie zuvor. Umso ehrgeiziger versucht der Kreml, Potemkinsche Dörfer zu errichten, sprich Pappfassaden aufzuziehen. Dreh- und Angelpunkt dieser Strategie ist ein für März geplantes Verfassungsreferendum, das auch das Fundament für Präsidentschaftswahlen im Herbst legen soll. Hauptziel ist indes die Abstimmung über den Verbleib der Republik im russischen Staatsverband. Es ist unschwer das Ergebnis vorauszusagen: Eine überwältigende Mehrheit russische Fähnchen schwingender Tschetschenen wird sich für Russland aussprechen und nach der Wahl ihren Schändern tausend Dollar übergeben, um wenigstens die verstümmelten Leichen ihrer Verwandten auszulösen. Schon Stalin wusste, es kommt nicht darauf an, wer wählt, sondern wer zählt. Unter Kremlchef Putin haben solche Ansichten erheblichen Aufwind.

      Auch der Bundeskanzler ist
      für das Referendum
      Das Referendum ist auch von Gerhard Schröder als ein Schritt in Richtung Normalisierung gutgeheißen worden. Washingtons Botschafter in Moskau Alexander Vershbow versuchte sogar, das Mandat der OSZE mit dem Hinweis und dem Angebot zu verlängern, die Organisation könne das Referendum und die Wahlen beobachten. Wer wollte die Ergebnisse - versehen mit dem Stempel der Unbedenklichkeit - dann noch anzweifeln? Selbst diesen Freundschaftsdienst wies der Kreml zurück, denn zurzeit fühlt sich Moskau stark genug, auf fremden Beistand zu verzichten.

      Bedenklich stimmt jedoch, dass die internationale Gemeinschaft Bereitschaft signalisierte, auf demokratische Grundstandards zu verzichten: Wahlen unter Bajonetten im schwelenden Kriegszustand galten bisher als nicht legitim. Zumal die Organisatoren des Referendums nicht einmal verheimlichen, dass an dem Urnengang auch die 80.000 vorübergehend stationierten russischen Soldaten teilnehmen. Das macht die Farce komplett.

      Die Rebellen messen dem Abzug der OSZE aus Tschetschenien keine größere Bedeutung bei. Auf einer ihrer Websites heißt es: "Gott sei Dank ist der Mythos der OSZE-Präsenz endlich vorbei." Achmed Sakajew, der Emissär des tschetschenischen Präsidenten Aslan Maschadow, kommentierte von seinem Verwahrungsort in England aus, die passive Rolle der OSZE gegenüber den Menschenrechtsverletzungen habe die Schließung des Büros provoziert. Ein kompromissloses Urteil, das den Repräsentanten vor Ort, denen die Hände gebunden waren, wohl nicht ganz gerecht wird. Allerdings beschwerten sich sogar Mitarbeiter der russischen Menschenrechtskommission in Tschetschenien im persönlichen Gespräch über die auffallende Zurückhaltung der Beobachter des Europarates und der OSZE.

      Aslambek Aslachanow, ein auf Ausgleich bedachter Abgeordneter Tschetscheniens in der Duma, glaubt auch nicht, dass sich nun an der Lage vor Ort etwas ändert: "Die Situation ist so schrecklich, dass es nicht mehr schlimmer werden kann", sagte er mit Blick auf die Verbrechen der Militärs.

      Der Finne möchte seine
      Pension genießen
      Ein Wahrnehmungswandel wird sich dennoch einstellen, darauf verweist der Duma Abgeordnete Wladimir Ryschkow: Dem Kreml sei es endgültig gelungen, den Konflikt als eine rein innerrussische Angelegenheit darzustellen.

      Eine rühmliche Ausnahme bei den westlichen Urteilen über das russische Vorgehen stellt der Medienbeauftragte der OSZE, Freimut Duve, dar. Er warnt seit längerem vor der "Lateinamerikanisierung" und der "Perestroika ohne Glasnost" im Putinschen Russland.

      Anna Politkowskaja, die sich mit aufwühlenden Berichten aus Tschetschenien weltweit einen Namen gemacht hat, wirft in der Nowaja Gaseta dem Alten Kontinent vor, in Tschetschenien "Europa entweiht" zu haben. Besonders hart geht sie mit den führenden Vertretern der OSZE und des Europarates ins Gericht. Ihre Bitte, konkrete Verbrechen seitens der Militärs offen anzusprechen, habe der Leiter der OSZE-Mission, der Finne Jorma Inki, wiederholt mit den Worten abgetan: "Ich bin nur ein einfacher finnischer Opa, der seine Pension noch genießen möchte …"

      taz Nr. 6956 vom 17.1.2003, Seite 3, 221 Zeilen (TAZ-Bericht), KLAUS-HELGE DONATH
      Avatar
      schrieb am 17.01.03 05:58:26
      Beitrag Nr. 3.073 ()
      Union will Kriegsbeteiligung herbeistimmen
      Die Opposition könnte Rot-Grün mit einer Bundestagsentscheidung zu Awacs-Einsätzen in die Klemme bringen

      BERLIN taz Auf Gerhard Schröders längster Pressekonferenz im neuen Jahr ("Ich habe Zeit!") ging die brisanteste Ankündigung fast unter. Weitgehend unbemerkt hat der Bundeskanzler am Dienstag zum ersten Mal die Grenze der deutschen Unterstützung für die USA in einem Irakkrieg definiert. Es ist seine Trennlinie zwischen Kriegsverweigerung und -beteiligung, zwischen Wahlversprechen und Wahlbetrug. Genau über diese Linie möchte die Opposition von CDU und CSU ihn nun treiben.

      Schröder sagte: "Militärische Maßnahmen sind militärische Maßnahmen. Darüber zu theoretisieren, empfiehlt sich nicht. Wenn Sie eine abstrakte Grenze gezogen haben wollen, dann liegt die doch da, wo eine Regierung in den Deutschen Bundestag müsste; denn da liegt ja die verfassungsmäßige Grenze."
      Sobald also die Regierung die Zustimmung des Parlaments zu einem Militäreinsatz bräuchte, liegt auch nach Schröders Verständnis eine Kriegsbeteiligung vor. :D Nach Ansicht der Unionsfraktion kommt der Kanzler um eine Abstimmung im Bundestag allerdings nicht herum, denn im November sagte er den USA bereits die Nutzung von Awacs-Flugzeugen zu, sofern die Maschinen nur über Nato-Bündnisgebiet zum Einsatz kommen. Ein Drittel der Awacs-Besatzungen besteht aus Bundeswehrsoldaten. Friedbert Pflüger, Außenpolitiker der CDU/CSU-Fraktion, sagte gestern der taz: "Ein Awacs-Einsatz über der Türkei im Fall eines Irakkriegs ist eine Sache des Bundestages." CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer hatte auf taz-Nachfrage bereits bei der Vorstandsklausur seiner Partei am vergangenen Wochenende in Göttingen erklärt: "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir für Awacs einen Bundestagsbeschluss brauchen." Pflüger kündigte an: "Wir werden darauf bestehen als Union, wir werden der Regierung nicht ersparen, Flagge zu zeigen."

      Der Fraktionsgeschäftsführer der Grünen, Volker Beck, sprach dagegen von einem "durchsichtigen Versuch der Union, der Koalition eine Kriegsbeteiligung unterzuschieben". In der Koalition hatte es im Herbst längere Diskussionen um mögliche Awacs-Einsätze gegeben. Der Grünen-Vorsitzende Reinhard Bütikofer hatte den Streit schließlich mit dem Hinweis für beendet erklärt, die Maschinen über der Türkei dienten nur dem Schutz des Luftraums. Bütikofers Kollegin Angelika Beer bekräftigte: "Alles, was über das Nato-Gebiet hinausgeht, ist absolutes Tabu."

      Pflüger zeigt sich davon unbeeindruckt: "Unsere Juristen sagen, es ist eine klare Rechtslage." Technisch seien die Awacs so ausgerüstet, dass sie auch von türkischem Luftraum aus Aufklärung im Irak betreiben sowie Feuerleitfunktionen übernehmen könnten, also etwa Kampfflieger ins Ziel dirigieren." Der Unionsmann beruft sich auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 1994, als Karlsruhe ein Bundestagsmandat ausdrücklich vorschrieb - auf Antrag der damaligen SPD-Opposition. :D

      PATRIK SCHWARZ

      taz Nr. 6956 vom 17.1.2003, Seite 6, 98 Zeilen (TAZ-Bericht), PATRIK SCHWARZ
      Avatar
      schrieb am 17.01.03 06:00:16
      Beitrag Nr. 3.074 ()
      Lehmann: Krieg ist sittlich verwerflich
      Vorsitzender der deutschen Bischöfe warnt vor Eskalation am Golf. Erklärung mit Bischöfen weltweit geplant


      BERLIN taz Nach dem Papst verschärft nun auch die katholische Kirche in Deutschland ihre Kritik an einem möglichen Krieg gegen den Irak. Ein Angriffskrieg jeder Art sei "sittlich verwerflich", sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann. Ein präventiver Krieg sei "niemals gerechtfertigt".

      Angesichts des Aufmarsches von US-Truppen in der Golfregion dürfe in diesem Konflikt keine "Eskalationslogik" greifen. Lehmann zeigte sich besorgt, ob die Verlegung von über 150.000 Soldaten nur eine Drohkulisse darstelle.


      Zudem seien die Folgen eines Krieges "unabsehbar", betonte der Kardinal. Er verwies auf Szenarios der UNO, dass bei einem Konflikt mit zwei Millionen Flüchtlingen und der Versorgung von zehn Millionen Menschen zu rechnen sei. Es drohe eine Destabilisierung des Nahen Ostens "auf lange Zeit".

      Am Montag hatte Papst Johannes Paul II. vor Botschaftern aus aller Welt seine strikte Antikriegshaltung betont: "Nein zum Krieg! Er ist niemals ein unabwendbares Schicksal." Das Volk des Irak sei nach zwölf Jahren Embargo "erschöpft": "Krieg ist niemals ein Mittel wie andere auch, das man wählen könnte, um Differenzen zwischen Völkern zu regeln."

      Auf Initiative der hiesigen Bischöfe arbeiten derzeit die US-amerikanische, britische und deutsche Bischofskonferenz an einer gemeinsamen Stellungnahme, die sich an den kritischen Aussagen des Papstes zum Irakkonflikt orientieren soll. Auch eine Teilnahme der französischen Bischöfe wird angestrebt. Grundlage des Papiers sollen Ergebnisse einer Tagung von Vertretern der Bischofskonferenzen zur Kriegsproblematik im Juni vergangenen Jahres in Hamburg sein.

      Gerade in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sind die Äußerungen des Papstes auf große Resonanz gestoßen. In einer gestern veröffentlichten "Note" der Glaubenskongregation in Rom, genehmigt vom Papst, ermahnte Kardinal Joseph Ratzinger zudem alle katholischen Politiker, "Gewalt und Terrorismus radikal und absolut" zurückzuweisen. Gestern hatten sich auch die Bischöfe der anglikanischen Kirche von England und Wales einstimmig gegen einen Militärschlag gegen den Irak ausgesprochen. Ein Krieg gegen das Regime in Bagdad sei derzeit "moralisch nicht gerechtfertigt".

      In Berlin riefen unterdessen der evangelische und der katholische Bischof zu Friedensgebeten auf. Lehmann denkt auch über eine Empfehlung an alle deutschen Katholiken nach, an Friedensgebeten teilzunehmen.

      PHILIPP GESSLER

      taz Nr. 6956 vom 17.1.2003, Seite 6, 87 Zeilen (TAZ-Bericht), PHILIPP GESSLER
      Avatar
      schrieb am 17.01.03 06:09:31
      Beitrag Nr. 3.075 ()
      "Aktive Neutralität" ist die Devise
      Offiziell spricht sich Iran entschieden gegen einen Irak-Krieg aus. Dahinter steht die Furcht, selbst Opfer eines militärischen Angriffs der USA zu werden. Gleichzeitig jedoch käme Teheran ein Regimewechsel in Bagdad durchaus gelegen

      von BAHMAN NIRUMAND
      Der Chef der Patriotischen Union Kurdistans (PUK), Dschalal Talabani, der Anfang dieser Woche aus Washington kommend zu Gesprächen in Teheran eintraf, brachte eine beruhigende Botschaft mit: Die US-Regierung habe deutlich gemacht, sie habe nicht die Absicht, Iran militärisch anzugreifen. USA und Iran hätten "gemeinsame Interessen", daher werde Washington im Rahmen des Irakkonflikts "nichts gegen Iran unternehmen".

      Die iranische Regierung hat immer wieder betont, dass sie eine militärische Intervention im Irak entschieden ablehnt. Denn ein Krieg werde die gesamte Region in Aufruhr versetzen. Irans Vizepräsident Resa Aref erklärte bei einem Besuch des türkischen Regierungschefs Abdullah Gül in Teheran, sein Land werde sich jeder einseitigen Kriegshandlung seitens der USA widersetzen. Aref appellierte an die Staaten der Region, bezüglich des Irakkonflikts eine einheitliche Position zu beziehen. Iran werde alles daran setzen, einen Krieg gegen Irak zu verhindern.

      Doch dieser Eindeutigkeit offizieller Erklärungen stehen die tatsächlichen Interessen Irans gegenüber. Einerseits wächst die Furcht, die USA könnten nach Irak auch Iran angreifen. Mohsen Resai, hohes Mitglied im iranischen Schlichtungsrat, sagte in einem Interview mit der Tageszeitung Hajat-i No, früher hätten die USA Irak zu einem Krieg gegen Iran getrieben, um die islamische Revolution zu vernichten. "Heute schmieden sie abermals ein Komplott gegen unser Land." Doch die USA "sollten wissen, Iran ist weder mit Irak noch mit Nordkorea gleichzusetzen".

      Selbst wenn die USA vorerst nichts gegen Iran unternähmen, würde eine US-Militärpräsenz im Irak für die Islamische Republik eine zusätzliche Bedrohung bedeuten. Denn Irak ist unter den iranischen Nachbarn das einzige Land, in dem die USA noch keine Militärbasen besitzen. Mit dem Irak wäre eine Umzingelung der Islamischen Republik vollendet.

      Auf der anderen Seite hat die Islamische Republik keinen Grund, einen Sturz Saddam Husseins verhindern zu wollen. Der achtjährige Krieg ist nicht vergessen. Weder sind die Kriegsgefangenen vollständig ausgetauscht, noch gibt es einen Friedensvertrag. Die einzige oppositionelle Organisation, die einen bewaffneten Kampf gegen die islamische Republik führt, die Volksmudschaheddin, befindet sich auf irakischem Gebiet. Sie erhält von Bagdad Waffen und Geld. Zahlreiche Terrorakte der vergangenen Jahre in Iran gehen auf ihr Konto. Ein Sturz Saddams würde die Aktivitäten dieser Organisation beenden.

      Im Irak regieren die Sunniten, obwohl das Land, wie Iran, mehrheitlich von Schiiten bewohnt ist. Der religiöse Führer der irakischen Schiiten, Ajatollah Mohammad Bagher Hakim, Vorsitzender des "Hohen Rates der Islamischen Revolution im Irak", dem 12.000 Kämpfer zur Verfügung stehen sollen, hält sich seit Jahren in Iran auf. Der Sturz Saddams würde wohl zu einer Beteiligung der Schiiten an der Macht führen. Das wäre für Iran von großem Nutzen, ein Regimewechsel beim Nachbarn daher willkommen. Diese Überlegungen haben vermutlich den Ausschussvorsitzenden für Außenpolitik und Nationale Sicherheit im iranischen Parlament, Mohsen Mirdamadi, bewogen, einen Kurswechsel vorzuschlagen. Der studentischen Nachrichtenagentur Isna sagte er, im Irak seien die nationalen Interessen Irans mehr berührt als in Afghanistan. Es sei dumm, auf Kosten der eigenen Interessen die Zusammenarbeit mit den USA zu verweigern. "Wenn wir nicht vorbeugend handeln, würden wir weiter zur Achse des Bösen zählen und nach dem Irak zum nächsten Ziel werden."

      Doch einen Schulterschluss mit den USA gegen ein anderes islamisches Land kann sich Iran - ein Land, das in der islamischen Welt einen Führungsanspruch erhebt, nicht leisten. Daher spricht man zurzeit in Iran von einer "aktiven Neutralität." Gemäß dieser Strategie haben Mitglieder der Reformfraktion im Parlament durchgesetzt, dass die Einladung an den irakischen Außenminister Nadschi Sabri, der diese Woche nach Teheran kommen sollte, zurückgenommen wurde. Der Parlamentsabgeordnete Nureddin Pirmosan sagte der Teheran Times: "Wir sind nicht sicher, ob Iraks Außenminister die Absicht hat, nach Iran zu kommen. Sollte er aber seinen Fuß auf iranischen Boden setzen, werden wir Außenminister Charrasi zur Verantwortung ziehen." Etwa hundert Abgeordnete schlossen sich dem Protest Pirmosans an.

      Indes bereitet sich Teheran auf den Krieg vor. Innenminister Mussawi Lari erklärte, Iran werde im Falle eines US-Angriffs seine Grenzen für Flüchtlinge nicht öffnen. Sein Land habe in den letzten Jahren mehr als zwei Millionen afghanische Flüchtlinge aufgenommen. Doch Iran plane die Einrichtung von Pufferzonen entlang der Grenze zum Irak. Dort könnten Flüchtlinge auf irakischem Gebiet versorgt werden.

      taz Nr. 6956 vom 17.1.2003, Seite 11, 161 Zeilen (TAZ-Bericht), BAHMAN NIRUMAND
      Avatar
      schrieb am 17.01.03 06:22:55
      Beitrag Nr. 3.076 ()
      16. Januar 2003, 22:59, NZZ Online

      Uno-Inspektoren finden leere Chemie-Sprengköpfe im Irak
      Antrag auf Verlängerung des Uno-Mandats
      Die Uno-Inspektoren sind im Irak auf der Suche nach verbotenen Massenvernichtungswaffen auf leere Gefechtsköpfe gestossen. Diese könnten mit chemischen Kampfstoffen bestückt werden, sagte ein Uno-Sprecher.


      (Reuters/ap) Der Uno-Sprecher Hiro Ueki sagte am Donnerstag in Bagdad, die Inspektoren hätten in einem Munitionslager elf leere chemische Sprengköpfe und einen weiteren Gefechtskopf entdeckt, der noch näher ausgewertet werden müsse. Die Inspektoren waren in das Gebiet 120 Kilometer südlich der Hauptstadt Bagdad gereist, um dort ein gross angelegtes Bunkersystem zu untersuchen, das Ende der neunziger Jahre angelegt worden war.

      Die Bedeutung des Fundes der leeren Sprengköpfe für die Inspektionen wollte der Uno-Sprecher nicht bewerten. Die Gefechtsköpfe seien in einem «vorzüglichen Zustand» und ähnelten Sprengköpfen, die der Irak in den späten 80er Jahren importiert habe. Ob die Raketen-Sprengköpfe jemals chemische Kampfstoffe enthalten haben, blieb unklar. Die Kontrolleure hätten tragbare Röntgengeräte zur vorläufigen Untersuchung eines der Sprengköpfe eingesetzt und zudem Proben für chemische Untersuchungen genommen, hiess es weiter.

      USA: Kein schlagkräftiger Beweis
      Ein amerikanischer Regierungsvertreter sagte unterdessen, der Waffenfund sei kein schlagkräftiger Beweis, dass der Irak über Massenvernichtungswaffen verfüge. Der amerikanische Geheimdienst CIA habe die Inspektoren nicht auf die Fährte geführt, verlautete aus Washington. Vielmehr hätten frühere Inspektorenteams der Uno die Lagerstätte schon einmal besucht.


      Der irakische General Hussam Mohammed Amin sagte am Donnerstag in Bagdad, es handle sich um 122-Millimeter-Raketen mit leeren Sprengköpfen. «Es gibt (da) keine chemischen oder biologischen Kampfstoffe oder Massenvernichtungswaffen». Die Raketen hätten eine Reichweite von 18 Kilometern gehabt und seien ausgemustert. Sie seien in verschlossenen Holzkisten gelagert worden, die «wir vergessen haben», fügte der General hinzu.

      Der amerikanische Präsident Bush warnte den Irak, dass die Zeit für die von der Uno geforderte Abrüstung des Landes ablaufe. Es sei Sache Saddams zu tun, wozu ihn die gesamte Welt aufgefordert habe, sagte Bush während einer Rede in Scranton im Teilstaat Pennsylvania. «Irgendwann wird die Geduld der USA zu Ende gehen.» Die USA haben gedroht, den Irak im Fall einer mangelnden Kooperation mit der Uno notfalls militärisch zu entwaffnen.


      Diesen Artikel finden Sie auf NZZ Online unter: http://www.nzz.ch/2003/01/14/al/page-newzzDAY75QYJ-12.html
      Avatar
      schrieb am 17.01.03 06:27:19
      Beitrag Nr. 3.077 ()
      SPIEGEL ONLINE - 16. Januar 2003, 19:42
      URL: http://www.spiegel.de/politik/europa/0,1518,231023,00.html

      Terror-Alarm in Genua

      Aufregung um vermeindlich waffenfähige Chemikalien aus Deutschland

      Die italienische Polizei hat im Hafen von Genua mehrere Tonnen der chemischen Substanz Morpholin beschlagnahmt - zunächst wegen des Verdachts es handele sich um eine Lieferung zur Produktion von Chemiewaffen. Nach Angaben der deutschen BASF, die den Stoff nach Libyen liefern wollte, handelt es sich jedoch um ein harmloses Lösungsmittel für Öl.
      :laugh:

      Genau/Ludwigshafen - Die ersten Meldungen über den vermeintlichen brisanten Fund kamen von der italienischen Zeitung "La Repubblica". Dem Bericht des seriösen Blattes vom Donnerstag nach hatten italienische Fahnder schon vor mehreren Wochen ein Schiff aus Belgien durchsucht und mehrere Tonnen waffenfähige Chemikalien gefunden. Das Material sei aus Deutschland über Belgien nach Genua verschifft worden, um von dort aus nach Libyien weiter geliefert zu werden.

      Freilich sorgte die Nachricht für gehörige Aufregung, denn die Zeitung schrieb ebenfalls, dass die belgische Firma "enge Kontakte zu Moslems" habe. Um was für einen Stoff es sich handelte, erwähnte die Zeitung nicht. Gepaart mit dem Empfängerstaat Libyien wurde aus dem Fund schnell eine heiße Geschichte: Der Verdacht lag nahe, dass der Militärdiktator Muammar al-Gadaffi mit dem Stoff aus Deutschland Chemiewaffen herstellen wollte.

      Auch in Deutschland sorgte die Nachricht aus Italien für hektische Telefonate in Sicherheitskreisen. Das Ergebnis jedoch fiel eher mager aus. "Denjenigen, der aus dem gefundenen Stoff Morpholin eine Bombe oder Kampfgas entwickeln kann, suchen wir schon lange - bisher erfolglos", scherzte ein hoher Beamter am Donnerstagnachmittag gegenüber SPIEGEL ONLINE. :D Nach den Erkenntnissen der Experten gilt der in Italien beschlagnahmte Stoff weder als verboten noch als gefährlich. Die Substanz werde in großen Mengen zur Lösung von Ölschwämmen eingesetzt, so das Ergebnis der Nachforschungen.

      Auch bei der BASF in Ludwigshafen wies man die Verdächtigungen zurück. Der Pressesprecher der Firma sagte auf Anfrage, dass die BASF den Stoff herstelle und in dem konkreten Fall auch über eine belgische Firma nach Libyien liefern wollte. Jedoch unterliege Morpholin entgegen den italienischen Polizeiangaben weder dem Chemiewaffenübereinkommen, noch der Dual-Use-Verordnung oder dem Grundstoffüberwachungsgesetz. Morpholin sei auch nicht ausfuhrgenehmigungspflichtig. Meldungen, das Produkt sei Gegenstand von Embargo-Listen der UNO, entsprächen ebenfalls nicht den Tatsachen.

      Nach Angaben von BASF werden in Deutschland pro Jahr etwa 15000 Tonnen des Stoffes hergestellt, der in Libyien bei der Ölförderung eingesetzt werde.
      Das Unternehmen habe bereits Ende Dezember den deutschen Behörden eine ausführliche Stellungnahme zu dem beschlagnahmten Material in Genua gegeben, erklärte ein Unternehmenssprecher.

      Matthias Gebauer
      Avatar
      schrieb am 17.01.03 08:45:59
      Beitrag Nr. 3.078 ()
      Bush und Blair zündeln im Nahen Osten
      Anglo-amerikanische Luftangriffe auf Irak - Worum geht es?

      Am 16. Februar 2001 ließen George Bush und Tony Blair wieder Ziele in der Nähe Bagdads bombardieren. Dabei kamen mindestens zwei Menschen ums Leben (der irakische Rundfunk sprach von 5 Toten), es gab zahlreiche Verletzte. Für den US-Präsidenten waren es "Routineoperationen", wie er kurz darauf in einer Setllungnahme sagte. Und damit hatte er Recht. Seit zehn Jahren bombardieren nämlich britische und US-amerikanische Kampfflugzeuge irakische Stellungen - fast nach Belieben und willkürlich. Als Grund wird regelmäßig vorgebracht, die Irakis hätten gegen das so genannte Flugverbot verstoßen. Dieser "Verstoß" besteht meist darin, dass irakisches Radar US-Flugzeuge in der "Flugverbotszone" ins Visier nehmen. Darauf - so die Begründung der beiden "Alliierten" - würden die Kampfjets die irakischen Stellungen angreifen, sozusagen in "Notwehr"!

      Die "Flugverbotszonen"

      Die Flugverbotszonen im Norden und Süden Iraks wurden nach Angriffen der irakischen Luftwaffe auf die kurdische und schiitische Zivilbevölkerung vom Februar 1991 eingerichtet und erstrecken sich über mehr als die Hälfte des irakischen Staatsgebietes. Diese Zonen wurden nicht aufgrund ausdrücklicher Resolutionen der Vereinten Nationen geschaffen, sondern einseitig von den USA und Großbritannien (am Anfang war auch Frankreich mit von der Partie) festgelegt.
      Allerdings berufen sich die "Alliierten" des Golfkriegs auf die UN-Resolution 688 vom April 1991, die die Unterdrückung der Zivilbevölkerung verurteilt. In der Resolution heißt es u.a.: "Der Sicherheitsrat ... verurteilt die in vielen Teilen des Iraks, besonders auch in allerjüngster Zeit in den kurdischen Siedlungsgebieten stattfindende Unterdrückung der irakischen Zivilbevölkerung ... (Er) verlangt, dass der Irak als Beitrag zur Beseitigung der Bedrohung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit in der Region diese Unterdrückung sofort einstellt..."

      Die Region nördlich des 36. Breitengrades wurde bereits im April 1991 von den Golfkriegsalliierten zur Flugverbotszone erklärt. Ausgangspunkt war die Einrichtung einer rund 10.000 Quadratkilometer großen Schutzzone rund um die nördlich gelegene Stadt Sacho gewesen, die die kurdische Zivilbevölkerung vor Übergriffen der irakischen Armee schützen sollte.

      Die Flugverbotszone im Süden des Landes wurde am 27. August 1992 eingerichtet und erstreckte sich zunächst auf ein Gebiet von rund 140.000 Quadratkilometern südlich des 32. Breitengrades. Als Ziel wurde der Schutz der dort lebenden schiitischen Bevölkerung vor innenpolitischer Verfolgung angegeben. Nach den US-Angriffen auf irakische Stellungen im Herbst 1996 wurde das Gebiet bis zum 33. Breitengrad ausgedehnt.

      Die USA und Großbritannien unternehmen regelmäßig Flüge über dem Gebiet in Südirak. Die Maschinen für die Kontrollflüge sind in Saudi-Arabien, Kuwait und auf Flugzeugträgern im Golf stationiert.

      Die Meldung

      Die dürren Meldungen über die Angriffe fielen am 17. Februar 2001 etwa so aus:
      Zwei Dutzend US-amerikanische und britische Kampfflugzeuge haben am Freitag, den 16. Februar 2001, Ziele in unmittelbarer Umgebung der irakischen Hauptstadt Bagdad bombardiert. Es waren die ersten derartigen Angriffe seit zwei Jahren. (Anmerkung: Unter "derartigen Angriffen" sind in diesem Fall nur Angriffe auf Ziele in unmittelbarere Nähe von Bagdad gemeint. Ziele in den oben definierten "Flugverbotszonen" werden dagegen sehr häufig angegriffen, sei sind aber den Medien kaum noch eine Meldung wert. So flogen US-Flugzeuge beispielsweise am 21. Januar 2001, also einen Tag nach der Inaugurationsfeier für Präsident Bush, einen Angriff, bei dem drei Iraker ums Leben kamen. Pst)
      US-Präsident George W. Bush, der sich zum Zeitpunkt der Attacke am Freitagmittag (Ortszeit) in Mexiko aufhielt, hatte die Bombardierung am Vortag gebilligt.

      Nach Angaben des Penatgon wurden fünf Ziele bombardiert. Die Operation habe um 12.30 Uhr (18.30 Uhr MEZ) begonnen und etwa zwei Stunden gedauert. Die Angriffe hätten militärischen Kommando- und Radareinrichtungen gegolten, sagte Generalleutnant Gregory Newbold im Pentagon. Alle Ziele der Operation seien erreicht worden und die Flugzeuge sicher zurückgekehrt.

      Newbold begründete die Angriffe mit zunehmenden "Provokationen" der Iraker in den vergangenen zwei Monaten. Die irakische Flugabwehr habe ihre Aktivitäten in dieser Zeit verstärkt und ihre Technik verbessert und habe so eine Bedrohung für alliierte Flugzeuge dargestellt, die die Flugverbotszonen kontrollieren. Bush bezeichnete den Angriff der USA und Großbritanniens als eine "Routineoperation". Die Alliierten hätten in den vergangenen Jahren immer wieder die Einhaltung der Flugverbotszonen durchgesetzt. So auch diesmal, sagte Bush auf einer Pressekonferenz mit dem mexikanischen Präsidenten Vicente Fox.

      An der Operation waren nach Angaben des Pentagon 24 Flugzeuge beteiligt. Es soll sich um Kampfflugzeuge vom Typ F-15, F- 16 und F-18 gehandelt haben. Nach diesen Angaben blieben die Flugzeuge während der Operation in der südlichen Flugverbotszone. Die Ziele lagen nördlich des 33. Breitengrades am Rande der südlichen Zone.

      Worum geht es wirklich?

      Die USA haben offenbar ein Problem. Seit zwei Jahren wächst die Kritik an dem UN-Wirtschaftsembargo gegen den Irak. Zu viele zivile Opfer haben die Sanktionen in den vergangenen 10 Jahren gekostet. Der Irak ist im kurzen Golfkrieg 1991 in den Zustand eines der ärmsten Länder zurückgebombt worden und wird seitdem mit Sanktionen bestraft, die seither über einer Million Menschen, insbesondere Kindern, das Leben gekostet haben. Am Regime hat sich nichts geändert. Aber daruf kommt es den USA offenbar gar nicht an. Im Gegenteil: Einen richtigen Schurkenstaat ("rogue state" im Nahen Osten vorrätig zu haben, bringt einen riesigen Vorteil: Man braucht seine massive militärische Präsenz in dieser Region nicht vor der Welt rechtfertigen. Der Hinweis auf die Bedrohung durch den Oberschurken Saddam Hussein reicht schon aus, um das Engagement sowohl gegenüber den arabischen "Verbündeten" (in erster Linie das reaktionäre Regime in Saudi-Arabien) als auch gegenüber der eigenen Bevölkerung zu Hause zu legitimieren. Es ist poaradox: Saddam braucht den äußeren Druck, um sich mit Repression im Inneren an der Macht zu halten - Die US-Administration braucht den geliebten Schurken Saddam, um ihre Präsenz im Nahen Osten aufrecht zu erhalten. Eine Liebesfeindschaft der besonderen Art!


      In der politischen Klasse der USA wird über solche Zusammenhänge viel unumwunener gesprochen als bei uns. In einem Kommentar der Washington Post schrieb Jim Hoagland vor wenigen Tagen u.a.:
      "Zum ersten Mal seit dem Ende des Golfkriegs vor einem Jahrzehnt gefährdet die irakische Flugabwehr das Leben von amerikanischen und britischen Piloten, die für die Einhaltung des Flugverbots sorgen. Eine geringe, aber abrupte Zunahme irakischer Boden-Luft-Raketen gibt Anlass zur Sorge. Die Piloten leiden unter der fehlerhaften Strategie, die von der Clinton-Administration entwickelt wurde. Die Flieger haben Befehl, im Irak nur Ziele von geringer militärischer Bedeutung anzugreifen. ...
      Die neue Bush-Administration erachtet den Irak als dringendes Thema der Außenpolitik. Doch es muss schneller gehandelt werden, wenn man vermeiden will, dass Saddam Hussein die Initiative ergreift, indem er alliierte Kriegsflugzeuge mit einer SA-6-Rakete abschießt....
      Leider sind noch immer wichtige Stellen mit Beamten der Clinton-Ära besetzt. Diese Beamten haben dabei geholfen, die Strategie der ineffektiven Luftangriffe gegen Saddams Truppen zu entwickeln. Bis heute nehmen sie an entscheidenden Planungssitzungen über den Irak teil. Der Senat sollte dabei helfen, diese Anomalie zu korrigieren, indem er Formsachen außer Acht und die neuen Bush-Leute an die Arbeit lässt.
      ... Mit Saddams Weigerung, UN-Inspektoren nach seinen Raketen und Massenvernichtungswaffen suchen zu lassen, hat der Irak gegen das Waffenstillstandsabkommen verstoßen, das den Golfkrieg beendet hat. Das bietet die rechtliche Grundlage für neue Militäreinsätze. ...
      Großbritannien hat vor kurzem zu verstehen gegeben, dass eine neue Strategie nötig sei, um weitere militärische Einsätze zu rechtfertigen. ...
      Die neuen Gefahren machen deutlich, dass dem Bush-Team keine Minute Zeit bleibt, um den Kosten-Nutzen-Faktor der militärischen Anstrengungen neu abzuwägen. Die Zeit symbolischer Militäreinsätze gegen Saddam ist vorbei. Wir sind an einem Scheideweg. Es ist Zeit, ernst zu machen oder sich zurück zu ziehen."
      (Zitiert nach Die Welt, 18. Februar 2001)

      Internationale Proteste

      Die Luftangriffe stießen auf heftige Proteste in verschiedenen Ländern. Russland und China verurteilten die Angriffe in deutlichen Worten. Das russische Außenministerium bezeichnete die Angriffe in einer offiziellen Erklärung am 17. Februar als "nicht provozierte Aktion", die beweise, "dass Washington und London an der Position von Gewaltanwendung gegen den Irak festhalten". Damit seien die Spannungen in der Golfregion verschärft worden und die ohnehin gewalttätige Lage im Nahen Osten würde sich dadurch verschlimmern. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums bezeichnete die Angriffe als Verletzung der Souveränität des Irak und forderte, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholen dürfe.

      Von den NATO-Partnern kam Kritik aus Frankreich und der Türkei. Das französische Außenministerium erklärte, Paris sei von Washington vor dem Angriff weder konsultiert noch informiert worden.
      Schon bei früheren Angriffen habe man "Unverständnis" gezeigt. Berlin gab keine wertende Stellungnahme ab. Die Bundesregierung war nach Angaben aus Regierungskreisen ebenfalls nicht vorab über Angriffe informiert worden. Dies sei auch bei früheren Luftangriffen der Briten und Amerikaner auf Ziele im Irak nicht der Fall gewesen. Der türkische Ministerpräsident Bülent Ecevit nannte den Angriff "traurig" und bedauerte, dass Zivilisten zu Schaden gekommen seien. Sogar irakische Oppositionsgruppen im Exil kritisierten den Einsatz und warfen den USA vor, damit Präsident Saddam Hussein zu stärken.

      http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Irak/angriffe…
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 15:50:09
      Beitrag Nr. 3.079 ()
      Dummheit angebracht
      Ein Awacs-Einsatz wäre wohl auch ein Kriegseinsatz. Aber Karlsruhe lässt der Regierung außenpolitischen Spielraum
      FREIBURG taz An diesen Fall hatte Karlsruhe nicht gedacht: Die Bundesregierung schickt deutsche Soldaten im Rahmen der Awacs-Luftaufklärung in die Türkei und beteuert gleichzeitig, dass die Aktion mit dem geplanten Krieg im Nachbarland Irak nichts zu tun habe. Hier ist also noch einige Interpretationsarbeit nötig.


      Konkret hat Karlsruhe 1994 entschieden, dass der Einsatz bewaffneter Streitkräfte (auch von Awacs-Flugzeugen) einer Zustimmung des Bundestages bedarf. Ob der Armeeeinsatz innerhalb oder außerhalb des Bündnisgebietes stattfindet, spielte damals keine Rolle und kann daher auch heute nicht als Argument gegen eine Beteiligung des Bundestages angeführt werden.

      Nicht ausreichend ist auch der Hinweis auf Bündnisverpflichtungen. Gerade im Bündnisfall - wenn also ein angegriffener Nato-Partner um militärischen Beistand bittet - hält das Bundesverfassungsgericht eine Beteiligung des Bundestages für erforderlich. Konkret heißt es im Urteil: "Auch in diesem Fall bedarf es jedoch noch der - regelmäßig vorhergehenden - parlamentarischen Entscheidung über den konkreten Einsatz."

      Entscheidend ist nun, wie man den geplanten Awacs-Einsatz in der Türkei qualifiziert. Wenn hier Luftaufklärung über dem Nordirak betrieben wird, um den USA militärisch zu helfen, dann wäre dies sicher ein zustimmungspflichtiger Einsatz. Auch die Absicherung der Türkei gegen Luftangriffe des Iraks kann man wohl kaum ohne Bezug zu einem Irakkrieg der USA sehen. Immerhin ist die Türkei nicht nur gefährdet, weil sie zufällig in der Nachbarschaft liegt, sondern weil sie den USA in noch nicht endgültig geklärter Weise logistische Hilfe leistet.

      Die Bundesregierung stellt die Luftaufklärung über der Türkei jedoch als reine Routineaktion im Rahmen der Nato dar. Wenn dem so wäre, könnte man wohl auf eine Genehmigung des Bundestages verzichten. Es fragt sich nur: Wie dumm darf sich die Bundesregierung stellen, wenn ein Bezug zum Irakkrieg so offensichtlich ist? Vermutlich sehr dumm. Denn Karlsruhe billigt der Bundesregierung in außenpolitischen Fragen meist einen "weiten Beurteilungsspielraum" zu.

      Zwingend erforderlich wäre eine Bundestagsbefassung jedoch, wenn die in Kuwait stationierten Fuchs-Spürpanzer im Irak eingesetzt würden. Hier hat das Parlament bisher nur die allgemeine Verwendung im Rahmen des Antiterrorkampfes gebilligt. Ausgenommen wurden ausdrücklich Einsätze gegen den Willen einer betroffenen Regierung, etwa der des Irak.

      "CHRISTIAN RATH

      taz Nr. 6957 vom 18.1.2003, Seite 7, 88 Zeilen (TAZ-Bericht), CHRISTIAN RATH
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 04:11:56
      Beitrag Nr. 3.080 ()
      Irak-Krieg könnte eine viertel Million Menschen töten

      Internationale Ärzteorganisationen befürchten eine humanitäre Katastrophe, sollte es zu einem Krieg gegen den Irak kommen. Eine viertel Million Kämpfer und Zivilisten könnten während des Konflikts und drei Monate danach sterben. Das schätzt die britische Hilfsorganisation Medact.


      Zahl der Toten kann noch höher sein
      Längerfristige Auswirkungen des Krieges könnten die Zahl der Toten sogar noch um 200.000 steigen lassen. "Das Ziel der USA ist ein Regimewechsel im Irak. Das führt dazu, dass ein neuer Konflikt notwendigerweise intensiver und zerstörerischer wird als im Jahre 1991", sagte eine Medact-Sprecherin. Sollte es zu einem Krieg kommen, würde das ohnehin schon schwache Gesundheitssystem völlig zusammenbrechen. Schwere Verluste in der Zivilbevölkerung seien vor allem bei einer Schlacht um die Fünf-Millionen-Stadt Bagdad vorherzusehen.




      Auch deutsche Ärzte warnen
      Die Befürchtungen der britischen Kollegen teilt auch die deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs. Der Rückblick auf den Golfkrieg 1991 lasse einen brutalen Krieg befürchten. Damals seien entgegen den Angaben der Amerikaner viele Zivilisten getötet worden. Der größte Bagdader Luftschutzbunker sei zielgenau mit zwei aufeinander folgenden Raketen zerbombt worden. Etwa 1300 Menschen, vorwiegend Frauen und Kinder, seien verbrannt oder erschlagen worden.



      170.000 Kinder starben nach Golfkrieg 1991
      Elektrizitätswerke, Wasserwerke und Wasserkläranlagen seien ebenfalls zerstört worden. "Die Menschen schöpften aus den Flüssen ihr Trinkwasser. Die Folge waren Typhus und Cholera. Allein 170.000 Kleinstkinder und Säuglinge starben daran", sagt ein Mediziner der Organisation.
      Katastrophale Verhältnisse fanden deutsche Ärzte in irakischen Krankenhäusern vor. Noch heute sollen die Kliniken die bestellten Medikamente stark verzögert und stets unvollständig erhalten.

      Chirurgischer Krieg nur eine Lüge?
      Die Lüge vom chirurgischen Krieg erkenne man nach Meinung der Ärzte-Organisation auch an den Opferzahlen der UN: "Etwa 150.000 irakische Soldaten wurden aus der Luft in ihren Fahrzeugen abgeschossen, als sie sich bereits auf dem Rückmarsch befanden."
      Zusätzlich gab es 50.000 durch Bomben oder Kampfhandlungen getötete Zivilisten.

      "Der nächste Krieg wird schlimmer"
      Der Golfkrieg 1991 sei kein sauberer, chirurgischer Krieg gewesen, der die Zivilbevölkerung geschont hat . Er soll ein schmutziger, blutiger, zerstörerischer Krieg gewesen sein, der massiv gegen die Genfer Konventionen verstoßen habe. Die Mediziner sind sich sicher: "Der nächste Krieg, wenn er nicht noch verhindert werden kann, wird noch viel schlimmer werden."
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 04:25:28
      Beitrag Nr. 3.081 ()
      USA liebäugeln mit der Folter

      WASHINGTON taz Im Krieg gegen den Terror schrecken die USA auch nicht mehr davor zurück, Foltertechniken an Gefangenen anzuwenden. In den Verhörzentren des CIA nahe Kabul oder auf dem Militärstützpunkt Diego Garcia im Indischen Ozean werden Häftlinge regelmäßig so genannten Stress- und Nötigungstechniken ausgesetzt. Ihnen werden Medikamente verweigert, sie dürfen nicht schlafen, sie werden geschlagen oder müssen in ermüdenden Positionen verharren. Das haben Geheimdienstenagenten gegenüber der Washington Post bereits Ende vergangenen Jahres zugegeben. Menschenrechtsgruppen haben das Verhalten der US-Regierung scharf kritisiert. Noch immer steht jedoch eine Antwort aus Washington aus.

      report SEITE 5
      taz Nr. 6958 vom 20.1.2003, Seite 1, 27 Zeilen (TAZ-Bericht)
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      schrieb am 20.01.03 04:49:25
      Beitrag Nr. 3.082 ()
      Liebäugeln mit der Folter
      aus Washington MICHAEL STRECK

      Der Krieg gegen den Terror ist den USA offenbar den Bruch mit den eigenen Gesetzen, universellen Grundwerten, Völkerrechtskonventionen und Menschenrechtsbestimmungen wert. US-Geheimdienste stehen im Verdacht, gefangene mutmaßliche Terroristen systematisch zu foltern, um aus ihnen wertvolle Informationen herauszupressen. Außerdem werden Häftlinge Drittländern zum Verhör überstellt, die im Ruf stehen, Foltermethoden anzuwenden.

      Als die Bilder von geknebelten Talibankämpfern um die Welt gingen, die auf dem US-Militärstützpunkt Guantánamo auf Kuba interniert wurden, sah sich Amerika Folteranschuldigungen ausgesetzt. Unabhängige Beobachter konnten diese jedoch entkräften. Die US-Regierung wurde fortan nicht müde, Folter offiziell zu verurteilen. Sie brandmarkte nicht nur Gegner wie Irak, sondern auch alliierte Länder wie Saudi-Arabien oder Jordanien. Außenminister Powell und Pentagonchef Rumsfeld erklärten wiederholt, die USA würden unter allen Umständen internationale Vereinbarungen zum Folterverbot respektieren.

      Die Wirklichkeit in Verhörcontainern des CIA vor Ort sieht jedoch anders aus. Ende Dezember veröffentlichte die Washington Post einen schockierenden Artikel, in dem Geheimdienstagenten, die an Vernehmungen von Al-Qaida-Gefangenen beteiligt sind, detailliert über ihre Praktiken berichten. Die Häftlinge würden demnach regelmäßig so genannten Stress- und Nötigungstechniken ausgesetzt. Ihnen werden Medikamente verweigert, sie dürfen nicht schlafen, müssen im Dunkeln und in ermüdenden Körperhaltungen verharren und werden geschlagen. "Wenn man ihre Menschenrechte nicht manchmal verletzt, können wir unsere Mission nicht erfüllen", wird ein Agent zitiert.

      Die Verhöre werden nach Angaben der Zeitung in abgeriegelten Zonen auf der Bagram-Luftwaffenbasis nahe Kabul und auf einem Militärstützpunkt der Insel Diego Garcia im Indischen Ozean durchgeführt, die Großbritannien den Amerikanern zur Nutzung überlassen hat. Gefangene würden zudem an die Geheimdienste von Staaten wie Jordanien, Marokko und Ägypten übergeben, die im Kampf gegen den Terror als US-Verbündete gelten, jedoch dafür bekannt sind, brutale Verhörmethoden anzuwenden. Manche Häftlinge würden sogar mit einer konkreten Frageliste überstellt, die US-Ermittler beantwortet haben wollen. Als offizielle Gründe für den Transfer werden kulturelle Nähe und eine bessere sprachliche Verständigung mit den Häftlingen genannt. Rund 100 Gefangene sollen auf diesem Weg überstellt worden sein. Insgesamt sollen rund 3.000 mutmaßliche Al-Qaida-Terroristen - davon 625 in Guantánamo - seit dem 11. September weltweit verhaftet worden sein. Genaue Zahlen, Namen und Aufenthaltsorte hält die US-Regierung geheim.

      Die Reaktionen auf die Enthüllungen waren in den USA erstaunlich verhalten. Es scheint, sie wurden von den Nachrichten über den Militäraufmarsch am Golf und einen möglichen Irakkrieg in den Schatten gedrängt. Die Bush-Regierung, Geheimdienste und Pentagon schweigen. Niemand im Kongress forderte bislang eine Untersuchung. Nur wenige Kommentatoren äußerten sich empört (der Begriff Folter wurde allerdings bei manchen durch "moderaten physischen Druck" ersetzt) und mahnten Aufklärung an. Allein Menschenrechtsgruppen verurteilten die berichteten Vorfälle scharf.

      Die Organisation Human Rights Watch hat Bush in einem Brief aufgefordert, unverzüglich Stellung zu dem Zeitungsbericht zu beziehen. "Das Weiße Haus feilt an einer Reaktion, da bin ich mir sicher", sagt Tom Malinowsky vom Washington-Büro der Organisation. "Sie müssen reagieren, denn in den Augen der Weltöffentlichkeit ist Amerika nun ein Folterstaat." Das lange Schweigen erklärt sich Malinowsky aus der Brisanz der Vorwürfe. Er erwartet einen öffentlichen Auftritt von höchster Regierungsebene, in dem Folter klar verurteilt und sich von den Vorwürfen distanziert wird. Es dürften keine Zweifel bleiben, dass die USA auch nur mit der Möglichkeit folterähnlicher Methoden liebäugelt. Sollten sich die Anschuldigungen jedoch nicht ausräumen lassen, müsse die US-Regierung unmissverständlich deutlich machen, dass sie in Zukunft alles unternehmen werde, Folter zu vermeiden.

      Da am Wahrheitsgehalt des umfangreichen Dossiers kaum gezweifelt wird, fragten sich Beobachter, warum jene Geheimdienstagenten und Regierungsbeamten, auf die sich die Informationen stützen, so auskunftsfreudig waren. Die britische Zeitschrift Economist spekuliert, dass diese Personen mittels der Presse bewusst eine Botschaft senden wollten: "Wir müssen diese Arbeit machen und wollen, dass die Öffentlichkeit es erfährt."

      Manche an den Verhören beteiligten Agenten scheinen aber ernsthaft zu hoffen, dass die US-Öffentlichkeit zum gegenwärtigen Zeitpunkt Verständnis für ihre Methoden aufbringt, die den Willen der Gefangenen brechen sollen. Sie sind überzeugt, dass folterähnliche Praktiken in bestimmten Fällen "gerecht und notwendig" sind, wenn es darum geht, Informationen zu erhalten, die zum Beispiel einen schweren Terroranschlag verhindern können. Ihr bislang geheimes und jetzt entlarvtes Credo: In Ausnahmesituationen ist die Anwendung physischer Gewalt an Gefangenen erlaubt.

      Die Bush-Regierung hat stets betont, im Kampf gegen den Terror die westlichen Grundwerte wie Menschenrechte zu achten. Doch bereits im Internierungslager in Guantánamo handelt sie gegen diese Grundsätze. Zwar wird dort niemand physischer Gewalt ausgesetzt, sie verweigert jedoch - trotz anders lautender Ankündigung nach internationalem Druck Anfang vergangenen Jahres - den Häftlingen eine Behandlung nach der Genfer Gefangenenkonvention. Wenn CIA und Pentagon nun mittels Folter oder folterähnlicher Methoden mutmaßliche Terroristen zu Aussagen zwingen will, wäre dies ein dramatischer Rückschritt. Das selbst ernannte Reich der Freiheit und Menschenrechte wäre vom Terror in die Knie gezwungen. Amerikas ohnehin ramponiertes Image in der Welt als arrogante Supermacht würde weiter leiden.

      Zusätzlich würde die USA die Zusammenarbeit mit ihren europäischen Partnern beim Kampf gegen den Terror aufs Spiel setzen. EU-Staaten liefern bereits jetzt gar nicht oder nur zögerlich verhaftete mutmaßliche Terroristen an die USA aus, da ihnen dort die Todesstrafe droht. Eine weitere Entfremdung zwischen alter und neuer Welt wäre die Folge. "Die USA sind zwar weit davon entfernt, zu den schlimmsten Menschenrechtsverletzern weltweit zu gehören. Aber sollte das mächtigste Land der Erde anerkannte und selbst mit durchgesetzte Standards missachten, gefährdet es die Situation der Menschenrechte weltweit", sagt Kenneth Roth, Direktor von Human Rights Watch.


      taz Nr. 6958 vom 20.1.2003, Seite 5, 237 Zeilen (TAZ-Bericht), MICHAEL STRECK
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 05:09:39
      Beitrag Nr. 3.083 ()
      SPIEGEL ONLINE - 18. Januar 2003, 20:09
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,231382,00.html
      Massenprotest in den USA

      "Gegen koloniale Kriegspläne"

      Mehr als hunderttausend Menschen haben am Samstag in den USA gegen einen möglichen Irak-Krieg demonstriert. Allein in der Hauptstadt Washington versammelten sich nach Medienschätzungen Zehntausende von Demonstranten bei eisiger Kälte. Auch in Frankreich, England und Deutschland kam es zu Protesten.



      Washington - Zu der Kundgebung hatten die Organisation ANSWER (Act now to stop War & End Racism) und eine breite Koalition aus Studenten, Kirchen und Gewerkschaften aufgerufen.

      Der Bürgerrechtler Jesse Jackson erklärte, es gebe keinen Grund, den Irak aufs Korn zu nehmen, wenn die Regierung das Problem mit El Kaida noch nicht im Griff habe und die Probleme im Nahen Osten ignoriere. Sara Flounders von der Organisation ANSWER forderte zum Widerstand gegen die "kolonialen Kriegspläne" der Regierung von Präsident George W. Bush auf. Ein Gewerkschaftsführer aus New York warf Bush vor, die Trauer der Amerikaner über die Anschläge vom 11. September ausgenutzt zu haben, um sie auf einen Kriegskurs zu führen. Auch britische Parlamentarier nahmen an der Kundgebung teil.




      Die Demonstranten marschierten anschließend vom Kapitol aus zu einem nahe gelegenen Marinestützpunkt am Anacostia-Fluss. Dort wollten "Volks-Inspekteure" symbolisch die Waffenarsenale kontrollieren. Die Demonstranten sprachen von einer vorbeugenden Demonstration. So wie US-Präsident Bush einen vorbeugenden Angriff gegen den Irak geplant habe, so wollten sie schon vor einem möglichen Krieg ihren Widerstand deutlich machen. Bei ihrem Marsch hielten die Demonstranten Schilder mit Aufschriften wie "Kein Blut für Öl" und skandierten: "Kein Krieg gegen den Irak". Auch in mehreren anderen Städten wie San Francisco protestierten Amerikaner gegen den Kurs ihrer Regierung. In San Francisco erwarteten die Veranstalter mehr als 50.000 Teilnehmer.

      In Frankreich bis zu 200.000 Demonstranten


      Unter dem Motto "Nein zu einem Krieg gegen den Irak, ja zu Frieden und Gerechtigkeit im Nahen Osten und in der Welt" haben auch in Frankreich nach Polizeiangaben mehrere zehntausend Menschen gegen die Kriegspläne der USA demonstriert. Die Veranstalter der Kundgebungen am Samstag sprachen sogar von 200.000 Teilnehmern.

      "Bush das Reich des Schlimmsten" stand auf Plakaten der Teilnehmer des größten Protestmarsches in Paris zu lesen, an dem sich bis zu 10.000 Menschen beteiligten. Zu den Kundgebungen in der Hauptstadt und in mehr als 40 Städten im Lande hatten Sozialisten und Grüne, andere Linksparteien, Gewerkschaften und pazifistische Vereinigungen aufgerufen. Sie planen für den 15. Februar eine Großkundgebung in Paris.



      Auch in England und Irland Proteste

      Mehrere tausend Menschen haben am Samstag auch in Großbritannien und Irland gegen einen möglichen Irak-Krieg demonstriert. Vor dem Militärstützpunkt Northwood bei London, der britischen Befehlszentrale eines möglichen Angriffs, protestierten am Vormittag mehrere hundert Kriegsgegner. Zur größten Demonstration in Liverpool kamen 2.500 Menschen. Auch in Cardiff, Birmingham, Bradford, Oxford und Glasgow (Schottland) gab es Proteste, zu denen die britische "Anti-Kriegs-Koalition" aufgerufen hatte.

      Auf dem Trafalgar Square in London fand am Abend eine Mahnwache statt. Der langjährige Labour-Abgeordnete und Parteilinke Tony Benn rief bei der Veranstaltung zum Widerstand gegen den geplanten "Aggressionskrieg" auf. US-Präsident George W. Bush und dem britischen Premierminister Tony Blair warf er vor, die Charta der Vereinten Nationen "zerreißen" zu wollen. Ohne Zustimmung der Bevölkerung könne Blair aber nicht in den Krieg ziehen, rief Benn aus.

      In Irland demonstrierten nach Polizeiangaben etwa 1.000 Menschen vor dem Flughafen Shannon an der Südwestküste der Insel gegen dessen geplante Nutzung als wichtigster Stützpunkt zum Auftanken für US- Militärflugzeuge. Die Demonstranten aus allen Teilen Irlands machten geltend, durch die militärische Nutzung von Shannon werde die traditionelle militärische Neutralität Irlands verletzt.

      Festnahmen in Holland


      Auch in Tokio protestierten etwa 5.000 Demonstranten gegen einen möglichen Angriff auf Irak. Vor der amerikanischen Botschaft in Moskau versammelten sich mehrere hundert Menschen und riefen "Hände weg von Irak". In der niederländischen Stadt Uden nahm die Polizei 90 Aktivisten fest, die versucht hatten, in einen Luftwaffenstützpunkt zu gelangen, auf dem auch US-Soldaten stationiert sind.

      Proteste in mehreren deutschen Städten

      Gegen einen Krieg im Irak sind am Samstag in Rostock und Tübingen mehrere tausend Menschen auf die Straße gegangen.

      Nach Angaben der Veranstalter schlossen sich dem Protestzug durch die Rostocker Innenstadt und der anschließenden Kundgebung bis zu 5.000 Menschen an. Zu der Demonstration aufgerufen hatten die PDS Mecklenburg-Vorpommern und das Friedensbündnis Rostock. Alle drei Minister der PDS in Mecklenburg-Vorpommern beteiligten sich an der Demonstration.

      Aus Protest gegen einen möglichen Angriff der USA und ihrer Verbündeten auf den Irak demonstrierten in Tübingen und Heidelberg etwa 4.000 Menschen. Dazu aufgerufen hatte ein Bündnis aus Friedensgruppen und Globalisierungsgegnern.

      Rund 3.000 Demonstranten mahnten nach Veranstalterangaben in Tübingen, ein weiterer Krieg gegen den Irak würde tausende zivile Opfer fordern und Millionen Flüchtlinge zur Folge haben. In Heidelberg zogen nach Angaben der Veranstalter ebenfalls etwa 1.000 Menschen aus Protest gegen den möglichen Krieg durch die Innenstadt. Sie wollten sich am frühen Abend vor dem Hauptquartier der US-Armee zu einer Abschlusskundgebung versammeln. Die Polizei sprach von 450 Teilnehmern. Auf Transparenten hieß es "Krieg ist immer Terror" und "Kein Blut für Öl".

      Großdemonstrationen im Februar?


      Auch in anderen Orten der Bundesrepublik fanden Demonstrationen gegen den Irak-Krieg statt, allerdings blieb die Beteiligung vielerorts unter den Erwartungen der Veranstalter. In Köln kamen zu einem Umzug durch die Innenstadt nach Angaben der Polizei lediglich knapp 300 Personen.

      In Deutschland werden erst im Februar umfangreiche Protestaktionen erwartet. Einmal im Umfeld der Münchener Sicherheitskonferenz vom 7. bis 9. Februar, an der und 40 Außen- und Verteidigungsminister aus aller Welt teilnehmen. Ferner am 15. Februar. Dann haben zahlreiche Friedensgruppen und Organisationen, darunter auch Kirchen, zu einem europaweiten Protesttag gegen den Krieg aufgerufen.
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 20:45:19
      Beitrag Nr. 3.084 ()
      Der englische Schriftsteller le Carre kritisiert die Politik Amerikas.
      Dieser mit Sarkasmus geschriebene Artikel (wie wir es von einem solchen Schriftsteller erwarten können) ist ein Muß!



      Confessions Of A Terrorist

      One of Britain`s leading writers sparked controversy last week when he accused President Bush of being driven to war by the thirst for oil and power. Here, for the first time, is John le Carré`s full and specially updated essay


      AMERICA has entered one of its periods of historical madness, but this is the worst I can remember: worse than McCarthyism, worse than the Bay of Pigs and in the long term potentially more disastrous than the Vietnam war.

      The reaction to 9/11 is beyond anything Osama could have hoped for in his nastiest dreams. As in McCarthy times, the domestic rights and freedoms that have made America the envy of the world are being systematically eroded.

      The hounding of non-national US residents continues apace. `Non-permanent` males of North Korean and Middle Eastern descent are disappearing into secret imprisonment on secret charges on the secret word of judges. US-resident Palestinians who were formerly ruled stateless, and therefore not deportable, are being handed over to Israel for `resettlement` in Gaza and the West Bank, places where they may never have set foot before.

      Are we playing the same game here in Britain? I expect so. Another 30 years and we`ll be allowed to know.

      The combination of compliant US media and vested corporate interests is once more ensuring that a debate that should be ringing out in every town square is confined to the loftier columns of the East Coast press: see page A27 if you can find and understand it.

      No American administration has ever held its cards so close to its chest. If the intelligence services know nothing, that will be the best-kept secret of all. Remember that these are the same organisations who brought us the biggest failure in intelligence history: 9/11.

      The imminent war was planned years before Osama bin Laden struck, but it was Osama who made it possible. Without Osama, the Bush junta would still be trying to explain such tricky matters as how it came to be elected in the first place; Enron; its shameless favouring of the already-too-rich; its reckless disregard for the world`s poor, the ecology and a raft of unilaterally abrogated international treaties. They might also have to be telling us why they support Israel in its continuing disregard for UN resolutions.

      But Osama conveniently swept all that under the carpet. Eighty-eight per cent of Americans want the war, we are told. The US defence budget has been raised by another $60 billion to around $360 billion. A splendid new generation of US nuclear weapons is in the pipeline, tailored to respond equally to nuclear, chemical and biological weapons in the hands of `rogue states`. So we can all breathe easy.


      And America is not only deciding unilaterally who may or may not possess these weapons. It also reserves to itself the unilateral right to deploy its own nuclear weapons without compunction whenever and wherever it considers its interests, friends and allies threatened. Precisely who these friends and allies are going to be over the next years will, as ever in politics, be a bit of a conundrum. You make nice friends and allies, so you arm them to the teeth. Then one day they`re not your friends and allies any more, so you nuke them.

      It is worth remembering here for just how many long hours, and how deeply, the US cabinet weighed the option of nuking Afghanistan in the wake of 9/11. Happily for all of us, but for the Afghans in particular whose complicity in 9/11 was much less than Pakistan`s, they decided to make do with 25,000 ton `conventional` daisy-cutters, which by all accounts deliver as much clout as a small nuke anyway. But next time it`ll be for real.


      Quite what war 88% of Americans think they are supporting is a lot less clear. A war for how long, please? At what cost in American lives? At what cost to the American taxpayer`s pocket? At what cost -- because most of those 88% are thoroughly decent and humane people -- in Iraqi lives? It is probably by now a state secret, but Desert Storm cost Iraq at least twice as many lives as America lost in the entire Vietnam war.

      How Bush and his junta succeeded in deflecting America`s anger from Osama bin Laden to Saddam Hussein is one of the great public relations conjuring tricks of history. But they swung it. A recent opinion poll tells us that one in two Americans now believes Saddam was responsible for the attack on the World Trade Centre.

      But the American public is not merely being misled. It is being threatened, bullied, browbeaten and kept in a permanent state of ignorance and fear, with a consequent dependence upon its leadership. The carefully orchestrated neurosis should, with any luck, carry Bush and his fellow conspirators nicely into the next election.

      Those who are not with Mr Bush are against him. Worse -- see his speech of January 3 -- they are with the enemy. Which is odd, because I`m dead against Bush, but I would love to see Saddam`s downfall -- just not on Bush`s terms and not by his methods. And not under the banner of such outrageous hypocrisy.

      Old-style American colonialism is about to spread its iron wings over all of us. More Quiet Americans are slipping into unsuspecting townships than at the height of the Cold War.

      The religious cant that will send American troops into battle is perhaps the most sickening aspect of this surreal war-to-be. Bush has an arm-lock on God.

      And God has very particular political opinions.

      God appointed America to save the world in any way that suits America.

      God appointed Israel to be the nexus of America`s Middle Eastern policy, and anyone who wants to mess with that idea is: a) anti-Semitic, b) anti-American, c) with the enemy, and d) a terrorist.

      God also has pretty scary connections. In America, where all men are equal in His sight, if not in one another`s, the Bush family numbers one President, one ex-President, one ex-head of the CIA, the governor of Florida and the ex-governor of Texas. Bush Senior has some good wars to his credit, and a well-earned reputation for visiting America`s wrath on disobedient client states. One little war he hand-launched was against his own former CIA pal, Manuel Noriega of Panama, who served him well in the Cold War but got too big for his boots when it was over. Power doesn`t come much more naked than that, and Americans know it.

      Care for a few pointers?

      George W Bush. 1978-84: senior executive, Arbusto Energy/Bush Exploration, an oil company. 1986-1990: senior executive of the Harken oil company.

      Dick Cheney. 1995-2000: chief executive of the Halliburton oil company.

      Condoleezza Rice. 1991-2000: senior executive with the Chevron oil company, which named an oil tanker after her.

      And so on.

      But none of these trifling associations affects the integrity of God`s work. We`re talking honest values here. And we know where your children go to school.


      In 1993, while ex-President George Bush was paying a social visit to the ever-democratic Kingdom of Kuwait to receive their thanks for liberating them, somebody tried to kill him. The CIA believes that `somebody` was Saddam Hussein. Hence Bush Junior`s cry: `That man tried to kill my Daddy.` But it`s still not personal, this war. It`s still necessary. It`s still God`s work. It`s still about bringing freedom and democracy to the poor, oppressed Iraqi people.

      To be an acceptable member of the Bush team it seems you must also believe in Absolute Good and Absolute Evil, and Bush, with a lot of help from his friends, family and God, is there to tell us which is which. I think I may be Evil for writing this, but I`ll have to check.

      What Bush won`t tell us is the truth about why we`re going to war. What is at stake is not an Axis of Evil -- but oil, money and people`s lives. Saddam`s misfortune is to sit on the second biggest oilfield in the world. Iran`s, next door, is to possess the world`s largest repositories of natural gas. Bush wants both, and who helps him get them will receive a piece of the cake. And who doesn`t, won`t.

      If Saddam didn`t have the oil, he could torture and murder his citizens to his heart`s content. Other leaders do it every day -- think Saudi Arabia, think Pakistan, think Turkey, think Syria, think Egypt -- but these are our friends and allies.

      In reality, I suspect, Baghdad represents no clear and present danger to its neighbours, and none to America or Britain. Saddam`s weapons of mass destruction, if he`s still got them, will be peanuts by comparison with the stuff Israel or America could hurl at him at five minutes` notice. What is at stake is not an imminent military or terrorist threat, but the economic imperative of American growth.

      What is at stake is not -- as presently offered -- a handful of empty rocket-heads, but America`s need to demonstrate its over-arching military power to all of us -- to Europe and Russia and China, and poor mad little North Korea, as well as the Middle East; to show who rules America at home, and who is to be ruled by America abroad.

      The most charitable interpretation of Tony Blair`s part in all this is that he believed that, by riding the tiger, he could steer it. He can`t. Instead, he gave it a phoney legitimacy, and a smooth voice. Now I fear, the same tiger has him penned into a corner, and he can`t get out. Ironically, George W himself may be feeling a little bit the same way.

      In One-Party Britain, Blair on a lousy turnout was elected supreme leader by about a quarter of the electorate. Given the same public apathy and the continued dismal showing by the opposition parties at the next election, Blair or his successor will achieve similar absolute power with an even smaller proportion of the vote. It is utterly laughable that, at a time when Blair has talked himself against the ropes, neither of Britain`s opposition leaders can lay a glove on him. But that`s Britain`s tragedy, as it is America`s: as our governments spin, lie and lose their credibility, and the supposed parliamentary alternatives to them merely jockey for their clothes, the electorate simply shrugs and looks the other way. Politicians can never believe how little they deceive us.

      So the point in Britain is not which political Party will form a government after the looming shambles, but who will be in the driving seat.

      Blair`s best chance of personal survival must be that, at the eleventh hour, world protest and an improbably emboldened UN will force Bush to put his gun back in his holster unfired. But what happens when the world`s greatest cowboy rides back into town without a tyrant`s head to wave at the boys?

      Blair`s worst chance is that, with or without the United Nations, he will drag us into a war that, if the will to negotiate energetically had ever been there, could have been avoided; a war that has been no more democratically debated in Britain than it has in America or the UN. By doing so, Blair will have helped provoke unforeseeable retaliation, great domestic unrest, and regional chaos in the Middle East. He will have set back our relations with Europe and the Middle East for decades to come. Welcome to the party of the Ethical Foreign Policy.

      There is a middle way, but it`s a tough one: Bush dives in without UN approval and Blair stays on the bank. Goodbye to the Special Relationship.

      The stink of religious self-righteousness in the American air recalls the British Empire at its worst. Lord Curzon`s cloak sits poorly on the shoulders of Washington`s fashionably conservative columnists. I cringe even more when I hear my Prime Minister lend his Head Prefect`s sophistries to this patently colonialist adventure. His very real anxieties about terror are shared by all sane men. What he can`t explain is how he reconciles a global assault on al-Qaeda with a territorial assault on Iraq.

      We are in this war, if it takes place, in order to secure the fig-leaf of our special relationship with America, to grab our share of the oil pot, and because, after all the public hand-holding in Washington and Camp David, Blair has to show up at the altar.

      `But will we win, Daddy?`

      `Of course, child. It will all be over while you`re still in bed.`

      `Why?`

      `Because otherwise Mr Bush`s voters will get terribly impatient and may decide not to vote for him after all.`

      `But will people be killed, Daddy?`

      `Nobody you know, darling. Just foreign people.`

      `Can I watch it on television?`

      `Only if Mr Bush says you can.`

      `And afterwards, will everything be normal again? Nobody will do anything horrid any more?`

      `Hush, child, and go to sleep.`

      Last Friday an American friend of mine in California drove to his local supermarket with a sticker on his car saying `Peace is also Patriotic`. It was gone by the time he`d finished his shopping.


      John le Carré January 2003
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 10:48:09
      Beitrag Nr. 3.085 ()
      Auch Chomsky hat Stellung zum Irak-Krieg genommen und hält ihn unvermeidlich.


      Krieg ist unausweichlich

      20. Jan 13:20 netzeitung


      Noam Chomsky ist einer der schärfsten Kritiker der amerikanischen Außenpolitik. Im Gespräch mit der Netzeitung macht er aus seiner Meinung keinen Hehl: Die USA brauchen einen Krieg und sie werden ihn führen.

      Von Martin Schwarz, Wien

      «Die USA und die Briten kümmern sich einen Dreck um Menschenrechte», sagt Noam Chomsky, Linguist am «Massachusetts Institute of Technology» (MIT), zum Konflikt um Irak. Zur Wahrung der Menschenrechte würden die Armeen der beiden Länder nicht in Irak einmarschieren, auch wenn sie dies behaupten, so Chomsky.
      «Die Briten haben ja einen dicken Bericht über die Menschenrechtsverletzungen durch das Regime Saddam Husseins herausgegeben. Ich bezweifle nicht, dass wahr ist, was da drinnen steht», sagt Chomsky. «Was aber die britische Regierung nicht sagt, ist die Tatsache, dass sich dieser Bericht im wesentlichen auf Recherchen von Amnesty International aus den Achtzigerjahren stützt. Was damals Saddam Hussein an der eigenen Bevölkerung angerichtet hat, tat er mit Duldung oder Unterstützung der USA und Großbritanniens.»



      Böse Briten

      Chomsky kritisiert seit Jahrzehnten die amerikanische Außenpolitik. Die «Washington Post» nannte ihn einmal den «bedeutendsten Intellektuellen unserer Zeit». Im Zusammenhang mit dem Irak-Konflikt hat er seine Kritik auch auf Großbritannien ausgedehnt.

      Noch vor einem Jahr hätte der nunmehrige britische Außenminister und damals das Innenministerium leitende Jack Straw den Asylantrag eines Irakers abgelehnt, weil er das irakische Justizsystem für vertrauenswürdig gehalten habe. Wenn nun humanitäre Überlegungen aus der Requisite geholt würden, geschehe dies nur aus politischen Überlegungen, sagt Chomsky.



      Öl

      Er glaubt, dass es ganz andere Motive für einen Krieg gibt. Das erste sei der Versuch, die enormen Ölreserven des Landes zu kontrollieren: «Kennen Sie ein anderes Land, das auf den zweitgrößten Ölressourcen der Welt sitzt?»

      Als Beleg dafür dient ihm auch der Umgang der USA mit Nordkorea. Weil es dort kein Öl gebe, gehe Washington mit dem Regime in Pjöngjang wesentlich sanfter um, obwohl es die Arbeit an Atomwaffen bereits zugegeben hat.



      Innere Sicherheit

      Doch Chomsky glaubt noch eine zweite Motivation zu kennen: Präsident George Bush müsse eine Bedrohung von außen kreieren, um seine Popularität im Land zu erhalten. «Die Bush-Regierung hat unseren Budget-Überschuss in ein Minus verwandelt, sie hat die Steuern für die Reichen gesenkt und der Rest der Bevölkerung leidet unter dem ökonomischen Missmanagement. Da ist es nur logisch, die Bevölkerung in eine Angstspirale zu treiben und einen äußeren Gegner aufzubauen», sagt Chomsky.

      «Schauen Sie sich nur die Entwicklung dieses Irak-Konflikts an: Im Juli noch war eigentlich keine Rede von der Bedrohung, die von Irak ausgeht. Im September, zwei Monate vor den Kongresswahlen, war Saddam plötzlich die Bedrohung Nummer eins. Das Kalkül ist aufgegangen.»

      Schon frühere Präsidenten hätten sich diese Methode zu Nutze gemacht, sagt der MIT-Professor: «Anfang der Achtzigerjahre stand es schlecht um die US-Wirtschaft und Reagan hatte Probleme. Plötzlich mussten die USA die Contras in Nicaragua unterstützen. Damals wurde etwa verbreitet, dass Nicaragua nur zwei Tagesmärsche von der US-Grenze entfernt liegt. Werfen Sie mal einen Blick auf die Landkarte, dann werden Sie feststellen, dass das Nonsens ist. 1986 mussten wir dann in Grenada landen, weil ja die Sowjets von diesem Inselchen aus die USA hätten angreifen können. Ende der Achtziger war dann Ghaddafi dran.»



      Keine Schranken mehr

      Dabei gibt es, so glaubt zumindest Chomsky, niemanden auf der Welt, der die USA an solchen Szenarien hindern könnte. Selbst die Vereinten Nationen könnten daran nichts ändern, sie seien ohnehin nicht mehr als ein Appendix zur Durchsetzung der US-Politik: «Die USA stecken die Grenzen ab, innerhalb derer sich die Vereinten Nationen bewegen dürfen. Der Vietnam-Krieg zum Beispiel wurde im UN-Sicherheitsrat niemals zum Thema. Der UN-Generalsekretär hat mir einmal gesagt, dass die UN endgültig zerstört worden wären, wenn man sich des Vietnam-Kriegs angenommen hätte.»

      Längst sei der Krieg gegen Irak entschieden, unabhängig vom Ergebnis der Waffeninspektion. «Die USA haben sich ihre Autorisierung zu einem Militärschlag schon geholt, indem sie behaupten, Irak verletze die neue UN-Resolution. Wenn die Vereinten Nationen das bestätigen, so ist`s fein. Wenn nicht, ist es auch egal», glaubt er.

      Nach Gutdünken könnten sich die Mächte USA und Großbritannien über internationales Recht hinwegsetzen und sie hätten es schon oft getan. Die USA seien das Land, das am häufigsten von seinem Vetorecht im UN-Sicherheitsrat Gebrauch mache. Gefolgt von Großbritannien.

      Alle Rechte © 2002 NZ Netzeitung GmbH
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 14:13:14
      Beitrag Nr. 3.086 ()
      Doris Auerbach
      Girenhaldenweg 1
      CH-4126 Bettingen

      14. Januar 2003, Offener Brief an Herrn Felix E. Müller

      Neue Zürcher Zeitung: "Das `American Empire` als Segen und als Ärgernis "

      Sehr geehrter Herr Müller,
      ich erlaube mir, auf Ihren Artikel in der NZZ am Sonntag (42/29.12.02) zurückzukommen. Sie schreiben, dass Afghanistan noch heute eine Hochburg des Terrorismus wäre, wenn die USA dem Taliban-Regime nicht ein Ende bereitet hätten. Eine solche Aussage sehe ich als erschreckende Halbwahrheit und dazu angetan, die Glaubwürdigkeit Ihrer Berichterstattung zu diskreditieren. Die zitierte `Hochburg` wurde nachweislich durch die Achse "Saudi-Arabien/CIA/Bin Laden/pakistanischer Geheimdienst ISI/Pakistan" installiert. Das bedeutet, dass es den afghanischen Terror nie in dem Ausmass gegeben hätte, wäre er von diesen Kräften nicht systematisch aufgebaut worden.

      Die USA unterstützten schon den pakistanischen Diktator General Zia ul-Haq, damit dieser Tausende von Religionsschulen eröffnen konnte, die den Keim für das Emporkommen der Taliban legten. Zahllose radikale Muslime studierten dort. Sie trainierten in der Folge miteinander in den Camps bei Peschawar und in Afghanistan, was der Programmierung zu islamischen Gotteskriegern gleichkam. Bin Laden selbst wurde von den USA als Anführer des saudischen Mujaheddin-Kontingents ausgebildet und finanziert. 1986 verschärfte der CIA-Chef William Casey den Krieg gegen die Sowjetunion. Er veranlasste die Ausrüstung der afghanischen Mujaheddin mit Stinger-Raketen und liess ihnen Unterstützung für den Guerillakrieg zukommen. Noch im Mai 2001 wurden die Taliban von der USA mit 43 Millionen US-$ unterstützt. Bis Anfang August 2001 betrachtete die USA die Taliban als eine Quelle der Stabilität (!) in Zentralasien.

      Wir haben hier den klassischen Fall des gegenseitigen Missbrauchs. Die Taliban benutzten die USA dazu, um ihr Regime zu errichten, und die USA ihrerseits erwarteten von den Taliban die Ermöglichung des Baus der Ölpipeline von Turkmenistan, Kasachstan und Usbekistan zum Indischen Ozean. Nur eben: Die Rechnung der USA ging nicht ihren Wünschen gemäss auf, und die Weigerung der Taliban, auf die US-Konditionen einzugehen, veranlasste letztere dazu, die Taliban folgendes wissen zu lassen: `Entweder ihr akzeptiert unser Angebot eines Teppichs aus Gold, oder wir begraben euch unter einem Teppich aus Bomben`.

      Dieser Bombenteppich ging dann nach dem 11.9. aus meiner Sicht völlig ungerechtfertigt über Afghanistan nieder, denn nachweislich war nicht ein einziger Afghane an dem Anschlag des 11. Septembers beteiligt. Bis heute liegen keinerlei Beweise für eine Verbindung der Täter mit Bin Laden resp mit. Afghanistan vor und es bestehen massive Zweifel an der These, dass der 11.9.2001 wirklich Muslimen zuzuschreiben ist.

      Die Rettung vor dem afghanischen Terror war in Wirklichkeit ein von langer Hand geplanter Krieg, bei dem die Taliban nicht etwa wegen ihres Terrors zu beseitigen waren, sondern ausschliesslich auf Grund ihres Widerstands gegen die angestrebte Ölleitung. Erwähnt sei hier, dass der jetzige Vizepräsident Dick Cheney zuvor Direktor der US-Firma Halliburton war, die jetzt den Milliardenjob für die Anlage der Pipeline übernehmen will. Die Verhandlungen zwischen den Taliban und UNOCAL (United Oil of California; mit diesem Konzern arbeitete der jetzige Premierminister Afghanistans, Karzai, schon in den 90er Jahren zusammen) wurden erst 1998 abgebrochen, als Menschenrechtsorganisationen und Grüne in den USA die frauenverachtende Politik der Taliban anprangerten. Das bedeutete jedoch nicht, dass das Vorhaben, die Ölleitung durch Afghanistan nach Pakistan zu bauen, vom Establishment in Washington aufgegeben worden wäre.

      Der vormalige Chef des pakistanischen Geheimdienstes, Generalleutnant Mahmud Ahmed, befand sich erstaunlicherweise am 11. September 2001 in den USA, wo er in den Tagen vor dem Anschlag mit den Spitzenvertretern des Pentagons und des Auswärtigen Ausschusses Gespräche über die Nachkriegsordnung in Afghanistan führte. Damit wird auch Ihre Aussage, dass dem alten Kontinent alle Voraussetzungen dafür gefehlt hätten, den Terrorismus in seinem Organisationszentrum zu bekämpfen, hinfällig.

      Der afghanische Terror richtete sich in erster Line gegen die eigene Bevölkerung und stellte nie eine direkte Bedrohung Europas dar. Der Keim des Terrors in Afghanistan ist von den USA selbst gelegt worden. Sie haben hier ihr Grundmuster wiederholt, wo immer möglich, jedes repressive Regime und jeden Diktator zu stützen. Eine solche Saat muss zwangsläufig ganz generell einmal aufgehen. Zu dieser Saat gehört auch, dass 50% der US-Rüstungsproduktion ausgerechnet in die Entwicklungsländer gehen, von wo aus sie an jeden beliebigen Kriegsherd gelangen und die Krisenherde weiter anheizen können. Somit ist in Afghanistan ein von den USA mitaufgebautes Terrorregime in dem Moment gnadenlos zusammengebombt worden, in dem es seine Funktion nicht mehr erfüllte. Sind Sie daher nicht mit mir einer Meinung, dass die Art, wie dieses beendet wurde, von einem menschenverachtenden Zynismus ist, der allein 3.767 Zivilisten das Leben gekostet hat. Wie kann also die NZZ unter diesen Umständen einem absolut makabren Titel wie `Afghanistans Feuertaufe. Der 11. September als nationaler Befreiungstag` (NZZ 210/11.09.02) Raum geben?

      Die USA glauben heute, unter dem Etikett Terror alles erzwingen zu können, was ihre Geopolitik erheischt. Halbwahrheiten sind in meinen Augen auch deswegen verachtenswert, weil sie sich bei vielen Lesern unreflektiert einnisten, was die Einstellung, den Krieg gegen Afghanistan als berechtigt anzusehen, fördern dürfte. Noch schlimmer tönt es für meine Begriffe, wenn Sie im Zusammenhang mit einem Krieg gegen den Irak folgendes schreiben: `Der Versuch, eine globale Protestbewegung gegen einen neuen Krieg im Mittleren Osten aufzubauen, ist weitgehend gescheitert. Jetzt sehnen viele den Einsatz von Waffen schon fast herbei, damit sich die Weltwirtschaft, befreit von den Ungewissheiten rund um den Irak, endlich dem Aufschwung widmen kann.`

      Das Scheitern der Proteste dürfte eine übereilte Folgerung Ihrerseits darstellen. Dennoch: Wenn dieses einträte, dann deswegen, weil die westlichen Regierungen und Washington über die Gegenstimmen ihrer Bevölkerungen und der Friedensbewegungen ganz einfach hinwegsteigen. Bei dem `Herbeisehnen des Einsatzes von Waffen` frage ich mich ernsthaft, was Sie sich überlegt haben.

      Niemand, der sich der Lage des irakischen Volkes bewusst ist und sich noch einen Rest an Menschlichkeit und Gerechtigkeit bewahrt hat, möchte diesen Krieg. Niemand, der unabhängig denkt, sehnt den Einsatz von Waffen herbei. Eine solche Vorstellung halte ich für grotesk. Was den Wirtschaftsaufschwung betrifft, so sehe ich diesen in keiner Weise durch das mörderische Vorhaben der USA tangiert. Es sei denn, Sie hätten auch hier die Waffen, nämlich den Profit der Rüstungsindustrie im Auge.

      Dasselbe Schicksal, das die Taliban erlitten haben, droht also jetzt auch dem Irak. Dieser wurde von den USA zweimal in eine Falle gelockt. Anfang der achtziger Jahre wurde Saddam Hussein durch gefälschte Informationen, die ihm von Seiten der USA zugingen, und die einen raschen Sieg in Aussicht stellten, dazu verleitet, in den Krieg gegen den Iran einzutreten. Zu jener Zeit stand Saddam Hussein im Westen noch hoch im Kurs, da ihn die anglo-amerikanische Ölmacht als Bollwerk gegen das gefürchtete Vorrücken des iranischen Islamismus benutzte.

      Der Irak war noch nicht zum Feind gestempelt und wurde, wie bekannt, massiv aufgerüstet. Zu seinen Lieferanten zählten die BRD, England, die USA (Nukleartechnik und Informatik), Belgien, Frankreich und die ehemalige Sowjetunion. Die USA unterstützten Saddam Hussein während des Krieges gegen den Iran (1981-88) mit verdeckter Militärhilfe und hinderten die Iraker auch nicht am Einsatz chemischer Waffen. Mehr als 60 hohe Offiziere des militärischen Geheimdienstes der USA lieferten den Irakern genaue Informationen über die iranischen Truppenbewegungen und halfen bei der taktischen Gefechtsplanung. Heute gilt es natürlich, "dem Vertragsbrecher Saddam Hussein die Massenvernichtungswaffen oder das Industriepotential zu deren Herstellung aus der Hand zu schlagen" (NZZ 243/19.10.02), also wohlgemerkt die westliche Eigenproduktion.

      Dieser 8jährige Krieg bremste den wirtschaftlichen Aufschwung des Landes und bescherte dem Irak Kriegsschulden in Höhe von 65 Milliarden US-$, während die Waffenhändler wie üblich phantastische Gewinne einfuhren. Im Nachspiel zu diesem Krieg wurde von Saddam gefordert, seine Staatsschulden zu begleichen und zu diesem Zweck die nationale Ölindustrie zu verstaatlichen. Bei den im Juni 1989 geführten Verhandlungen weigerte sich Saddam begreiflicherweise, diesem Ansinnen zu entsprechen. Etwas später sagte die Regierung Bush dem Irak 2,3 Milliarden US-$ zu, die jedoch in der Folge auf Grund einer Reihe von Unterstellungen, die man dem Irak anlastete, gesperrt wurden. Es hiess u.a., dass die finanzielle Hilfe für das Nachrüsten des irakischen Waffenarsenals benutzt werden sollte.

      Als Konsequenz sah sich der Irak zu Beginn des Jahres 1990 völlig von westlichen Bankkrediten abgeschnitten. Jetzt wurde die zweite Falle gelegt. Kuwait wurde Anfang 1990 beauftragt, den Markt mit billigem Öl zu überschwemmen. Der hieraus resultierende Preissturz verunmöglichte es Saddam, neben der Rückzahlung seiner Schulden noch Nahrungsmittelimporte begleichen zu können. Im Februar 1990 gab Saddam Hussein vor dem in Amman tagenden Arabischen Kooperationsrat zu bedenken, dass die USA als militärische Supermacht eine Gefahr für die arabische Welt darstelle. Er trat dafür ein, die Beziehungen zu Europa, Japan und (dem heutigen) Russland auszubauen. Im Juli desselben Jahres verstärkten sich die Streitigkeiten zwischen Kuwait und dem Irak. Kuwait war, bevor das Britische Empire dies anders entschied, stets eine irakische Provinz gewesen. Nun gaben die USA Saddam Hussein zu verstehen, dass sie an seinen innerarabischen Streitigkeiten nicht interessiert seien, die Frage berühre die amerikanischen Interessen nicht, so dass sie in diesem Grenzstreit keine Stellung beziehen würden.

      Die irakischen Truppen brachten daraufhin Kuwait am 2.8.90 in ihre Gewalt. 1991 begann dann im Rahmen eines UNO-Mandats der Golfkrieg gegen den Irak, dessen Ziel es war, permanent Truppenkontingente in den eroberten Regionen zu stationieren. Angesichts dieser Fakten, die die USA und England schwer belasten, macht sich die Presse für meine Begriffe insgesamt lächerlich, wenn sie Bushs Phrasen, die den Irak in die `Achse des Bösen` einreihen, wiederholt. Jedes Schulkind weiss mittlerweile, dass es hier weder um `Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Wahrhaftigkeit` geht, denn alle drei Faktoren spielen für die USA nicht die geringste Rolle, solange der Diktator eines Landes in ihre Hände spielt und dadurch verhindert, dass diese zum Tragen kommen.

      Die in der NZZ (Nr. 295) bereits (!) am 19.12.02 gestellte Frage `Was kommt nach Saddam?` lässt sich leicht beantworten. Sicherlich nicht das, was die Presse herumbietet, nämlich eine echte Demokratie. Sollte der Vernichtungsschlag entgegen aller Hoffnungen nicht abzuwenden sein, dürften die USA ihre geplante Militärregierung einsetzen, also willfährige, den anglo-amerikanischen Ölkonzernen dienende Marionetten, zu denen ich auch Karzai zähle.

      Die Diktatur im Irak ist nicht die einzige auf diesem Globus. Waren z.B. Pinochet und Suharto, beide treue Verbündete der USA, etwas anderes als Diktatoren oder weicht etwa der jetzige Militärdiktator Musharraf von dieser Linie ab? Saddam wird ferner angelastet, `uns 10 Jahre lang die Stirn geboten zu haben`. Inwiefern? Indem er sich trotz der menschenverachtenden Embargos und der brutalen Bombardierungen der Flugverbotszonen den USA und Grossbritannien noch nicht auf dem Handteller dargeboten hat, sich also noch nicht unterjochen liess, geschweige denn sich in die Fänge des Internationalen Währungsfonds begeben hätte?

      Man schätzt, dass die Ölfelder des Iraks neben denen Russlands heute die grössten der Welt sind. Kein Wunder, dass Blair und Bush es eilig haben. Es steht ferner zu vermuten, dass ihnen auch die von Russland mit dem Irak im vergangenen Sommer geschlossenen Verträge zur Ölforderung nicht ganz geheuer sind. Die Aussage der NZZ (Nr. 303/31.12.02): `Als letztes Mittel muss eine militärische Intervention legitim sein. Sie muss zulässig sein, um einen höchst unberechenbaren Potentaten zu stürzen, von dem die Welt zu fürchten hat, dass er Massenvernichtungsmittel einsetzt oder sie terroristischen Netzwerken zuhält.` zeugt für mich angesichts des Ausblutens und der beabsichtigten fortschreitenden Zerstörung des Iraks unter den `Friedensfittichen` der UNO von einer nicht nachvollziehbaren Brutalität. Sie fällt für mich nicht nur in den Bereich der Kriegshetze, sondern trägt in meinen Augen auch dazu bei, den Pfad für die `New World Order` zu ebnen.

      Solange der Irak keiner Nation den Krieg erklärt, kann ein Militärschlag nicht legitim sein, und wenn man Saddam Hussein zutraut, terroristische Netzwerke zu beliefern, ´so hat er darin sein bestes Vorbild in den USA, deren CIA - um nur ein einziges Beispiel dieser sauberen Agentur anzuführen - seinerzeit die Widerstandsbewegung des 1998 getöteten Abu Sayyaf unterstützte, die sie heute von ihren philippinischen Militärbasen aus zusammen mit der Armee des Landes bekämpfen müssen. Solange die CIA freie Hand hat, ausserhalb der USA im Untergrund zu agieren, verfängt kein Vorwurf dieser Art gegen Saddam Hussein. Ich stelle ferner fest, dass Aussagen, die für einen Irakkrieg sprechen, in der NZZ offenbar nicht abnehmen, liest man doch (Nr. 10): `Die Rüstungskontrollen im Irak sind wieder aufgenommen worden.

      Ein Krieg ist damit nicht abgewendet.` Langsam frage ich mich, ob Ihre Redaktion den Auftrag hat, solche Kommentare zu verbreiten. Es wäre in meinen Augen ehrlicher, die USA endlich als einen sich alles anmassenden Ölräuber denn als Verteidiger der Demokratie zu portraitieren. Und wenn die USA den UNO-Inspektoren jetzt Geheimmaterial zwecks Nachweis von verborgenen Massenvernichtungswaffen vorlegen, so haben wir keinerlei Garantie, ob sie nicht genau so gefälscht sind wie die Informationen, die seinerzeit dazu dienten, Saddam Hussein zu übertölpeln.

      Sie erwähnen in Ihrem obengenannten Artikel ferner, dass die globale Agenda heute weitgehend von der USA bestimmt ist. Ich bin der Auffassung, dass wir das vor allem den Konzernen und den Banken zu verdanken haben, die mit diesem Staat so sehr vernetzt sind. Das Establishment der USA hat in meinen Augen jeden Anspruch darauf verspielt, mit dem von Ihnen zitierten Begriff `Wohlwollen` bedacht zu werden, gleich in welcher Form. Allein schon deswegen, weil sie jedem sich ihnen nicht beugenden Land mit dem Einsatz ihrer Atomwaffen drohen. Auch Europa.

      Wesley Clark sagte bereits 1991: `Ich warne die Europäer davor zu glauben, dass die USA im Rahmen der Neuen Weltordnung Skrupel haben würden, auch in Europa militärisch zu intervenieren, wenn unsere Interessen gefährdet sind, und zwar mit allen Mitteln, einschliesslich Atomwaffen. Im allgemeinen werden die USA danach streben, die meisten Länder im Zustand der Armut zu belassen, mit korrupten, aber gehorsamen Regimes. Ich gehe jedoch davon aus, dass die USA auch in Westeuropa intervenieren würden, auch wenn dies gegenwärtig manchen Leuten als absurde Idee vorkommen mag. Die USA würden eine europäische nukleare oder wirtschaftliche Grossmacht nicht lange dulden`. (L`autre Journal, März 91). Der gleiche Wind bläst uns vom britischen Verteidigungsminister Geoff Hoon entgegen, wenn er darlegt, dass Grossbritannien bereit ist, im Notfall seine Atomwaffen gegen Staaten wie den Irak einzusetzen. `Sie können ganz sicher sein, dass wir unter den gegebenen Voraussetzungen bereit sind, unsere Nuklearwaffen zu nutzen`.

      Die terroristische Erschütterung Amerikas zu Beginn des neuen Jahrtausends (NZZ 301/28.12.02) wird gewiss erst dann ihre volle Wirkung entfalten, wenn die Wahrheit darüber, wer den Anschlag auf das WTC in Wirklichkeit begangen hat, zutage tritt. An dieser Wahrheitsfindung sind Unzählige beteiligt, so dass die von Washington präsentierten Lügen und die praktizierte Vertuschung auf die Dauer gesehen wenig Chancen haben. Es gelang den USA im Anschluss an den Golfkrieg, von Deutland, Japan, Kuwait und Saudi-Arabien Beiträge zu den Kriegskosten in Höhe von 54,5 Milliarden US-$ einzutreiben. Gut unterrichtenden Kreisen zufolge soll für die USA hiervon ein `Nettoprofit` von 19 Milliarden herausgeschaut haben, also erneut ein Beispiel dafür, wie gut die Regierungen die Steuergelder `ihrer Untertanen` zu verwalten wissen.

      nsofern kann man William Engdahl nur beipflichten, wenn er die Frage stellt, "wie lange es die Welt noch hinnehmen wird, dass verschiedene Länder den einen Polizisten (ich füge explizit bei, die USA) auch noch bezahlen müssen, damit er ihnen seine `Neue Weltordnung` auferlegt." Noch eine Anmerkung zum Ursprung des Namens `Al Kaida`, der fast jeden Tag mit neuen Meldungen `garniert` in der Presse auftaucht, deren Wahrheitsgehalt angesichts der herrschenden Verlogenheit schwer nachprüfbar ist.

      Bin Laden hatte Mitte der 80er Jahre ein Rekrutierungsbüro für junge Araber in Peschawar eröffnet. Die Dokumentation, die die Daten zur Ankunft bzw. zum Aufenthalt derselben festhielt, wurde `Al Qaida` genannt und hatte somit ursprünglich nicht das Geringste mit Terror zu tun. Heute ist es sozusagen zur Manie geworden, jede Festnahme angeblicher Terroristen auf das Konto von al Kaida zu verbuchen.

      Ihrer geschätzten Stellungnahme sehe ich gerne entgegen.

      Mit freundlichen Grüssen
      Doris Auerbach

      Quellen:

      Mathias Bröckers: "Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9.", Verlag Zweitausendeins, Postfach, D-60381 Frankfurt am Main, ISBN: 3-86150-4560-1. In der Schweiz über Buch 2000, Postfach 89, 8910 Affoltern a.A. zu beziehen. (Ganz ausgezeichnete Darstellung der Hintergrundfakten zum 11. September)

      F.William Engdahl: "Mit der Ölwaffe zur Weltmacht - Der Weg zur neuen Weltordnung", Dr. Böttiger Verlags-GmbH, Bahnstrasse 9a, D-65205 Wiesbaden, ISBN: 3-925725-15-6

      Andreas von Bülow: "Im Namen des Staates - CIA, BND und die kriminellen Machenschaften der Geheimdienste", Piper München-Zürich, ISBN: 3-492-23050-4

      Eric Hufschmid: "Painful Questions - An Analysis of the September 11th Attack", ISBN: 1-931947-05-8, herausgegeben von Goleta CA, Endpoint Software e-mail: «Herr Präsident, Sie haben dem amerikanischen Volk nicht die Wahrheit gesagt!» Brief von Robert M. Bowman an Präsident Bush: Zeit-Fragen Nr. 43 vom 21.10.2002
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 17:53:09
      Beitrag Nr. 3.087 ()
      #345 von Auryn [Userinfo] [Nachricht an User] 21.01.03 17:42:29 Beitrag Nr.: 8.374.675 8374675
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      Wer ist denn nun "eddie mercks"? Ich dachte immer, das wäre ein belgischer Radrennfahrer?!
      :confused:
      #344 von Deep Thought [Userinfo] [Nachricht an User] 21.01.03 17:03:17 Beitrag Nr.: 8.374.273 8374273
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      weitere geschichtsfälschung durch eddie mercks:

      Israel 1948-1967
      Großbritannien hatte seine Mandatspflichten versäumt und verließ Palästina 1948.

      Soll wohl heißen:

      "England sah das endgültige Ende der Kolonialzeit kommen und zog nach vielen verlusten durch zionistische Bomben-Attentäter und Heckenschützen seine Besatzungsmacht zurück"

      oder wie? <http://img.wallstreet-online.de/smilies/biggrin.gif>

      siehe auch: http://www.fwu.de/fwu-db/presto-image/42/027/4202791.pdf

      Zitat:

      Historische Hintergrundinformation

      Als der britische Außenminister Lord Balfouram 2.11.1917 seine bekannte, prozionistischeDeklaration erließ, in der Großbritannien dieJuden bei der Errichtung einer Heimstättein Palästina" zu unterstützen versprach, warkaum vorauszusehen, welche Folgen dieseErklärung bis zum heutigen Tag für Palästinaund den gesamten Nahen Osten haben würde. Dass es sich dabei nicht nur um einehumanitäre Geste Großbritanniens an dieJuden und den Zionismus handelte, ist heuteübereinstimmende Meinung der historischenForschung. Der Akt bildete vielmehr denEndpunkt der Entwicklung der europäischenKolonialinteressen im Vorderen Orient undin Ägypten nach dem Sieg über Deutschland,das bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegsin der Palästinapolitik als Nachfolger desprotestantischen preußischen Staates meistauf Seiten Großbritanniens gestanden hatte.Für die Beurteilung der Palästinafrage biszum Ersten Weltkrieg ist es wesentlich, dieProblematik als Teil der Auseinandersetzung um die Macht in Jerusalem zwischen demSultan von Konstantinopel und dem eben-falls muslimischen Herrscher Ägyptens aufder einen Seite und den Interessen der eu-ropäisch orientierten christlichen Kirchenund Konfessionen andererseits zu sehen. So unterstützte Frankreich die Latiner, also die römisch-katholische Kirche, Russland die orthodoxen Katholiken und England zusam-men mit Preußen die reformierten prote-stantischen Kirchen, die in den vierhundertJahren ihres Bestehens bisher keinen Ein-fluss in Jerusalem gewonnen hatten. Diesänderte sich durch die Gründung eines pro-testantischen Bistums in Jerusalem im Jah-re 1841. Der europäisch-protestantische Ein-fluss im Heiligen Land war damit etabliert. Die Juden hatten bis zu diesem Zeitpunkt inden Auseinandersetzungen um Palästina keine Rolle gespielt. Erst die im Laufe des 19. Jahrhunderts gegründeten beiden jüdi-schen Einwanderungsbewegungen nachPalästina, die Restoration of the Jews und ....
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      der Zionismus, die mehr und mehr eine Ein-heit im Vorgehen bildeten, initiierten vorallem in Großbritannien eine Auswanderungnach Palästina. 1917 standen jedenfalls dieZeichen für eine Rückkehr der Juden in ihrangestammtes" Land günstig, zumal sichauch die katholischen Staaten für einenfriedlichen Kreuzzug" nach Jerusalemunter Einschluss der Juden einsetzten.Ohne Zweifel steht die Entwicklung des Pa-lästinaproblems in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht zuletzt aber auch inengem Zusammenhang mit der Wandlungdes europäischen Kolonialismus zum Impe-rialismus und schließlich zum übersteiger-ten Nationalismus. Jüdische Intellektuellemachten sich nun Gedanken über die Grün-dung eines kolonialen Nationalstaates aufdem biblischen Boden Palästinas. Bereits1882 kam es zu ersten gewaltsamen Ausein-andersetzungen. Um zu überleben, schlugendie Siedler die palästinensischen Angriffezurück. Der israelisch-palästinensische Kon-flikt war geboren.1Einen besonderen Höhe-punkt erlebte der Zionismus, der zunächstkeineswegs mit dem jüdischen Nationalis-mus identisch war, durch das Erscheinen vonTheodor Herzls Judenstaat" im Jahre 1896und den 1. Zionistenkongress 1897 in Baselmit dem sogenannten Baseler Programm",das den Begriff der Heimstätte" prägte unddamit zum Vorläufer der nationalen Heim-stätte" der Balfour-Erklärung wurde. DerUmorientierung der europäischen Kolonial-mächte England und Frankreich vor dem Er-sten Weltkrieg, die lange Zeit als Konkurren-ten auftraten, folgte auch eine neue Front-stellung im Nahen Osten, als sich der Führerder panarabischen Bewegung, Sherif Hus-sein Ibn Ali, bereit erklärte, gegen seinemuslimischen Brüder, die Türken, die aufSeiten der Mittelmächte standen, zu kämp-fen. Dafür erhielt er vom britischen Hoch-kommissar McMahon die folgenreiche Zu-sicherung, in Syrien und auf der arabischenHalbinsel die Gründung eines eigenständi-gen Nationalstaates zu unterstützen.Die Zeit zwischen den Weltkriegen wurdebestimmt durch die gegensätzlichen Auffas-sungen über Staatsgründung und Nationalis-mus der Juden. Dabei darf allerdings nichtübersehen werden, dass zwischen dem im-perialistischen Nationalismus der europäi-schen Großmächte oder auch der USA unddem jüdischen Nationalismus ein tiefgreifen-der Unterschied bestand. Die Juden besaßenzwar eine einheitliche Sprache ­ das Hebräi-sche war immer stärker gefördert worden ­,aber sie waren in der Welt verstreut und hat-ten insofern nur bedingt ein Volk, und derOrt, Jerusalem oder Zion, auf den sich ihrStreben richtete, war in der Hand anderer.Trotz mehrerer heftiger Auseinandersetzun-gen zwischen Arabern und Juden, die 1921einen ersten Höhepunkt erreichten, gab esnicht wenige Theoretiker des Zionimus, diesich einen bi-nationalen Staat vorstellten, in dem Juden und Araber wie zum BeispielFranzösisch- und Deutschstämmige in derSchweiz friedlich zusammenleben könnten.Erst die zunehmende Zahl von jüdischen Ein-wanderern nach 1933, die jährlich bis auf60.000 stieg und die Araber zu majorisierendrohte, ließ die Frage einer jüdischen Staats-gründung, die bis dahin mehr theoretischerörtert worden war, zu einer faktischenEntscheidungsfrage werden, da die Arabersich inzwischen als Vertriebene sahen undab 1936 bis zum Beginn des Zweiten Welt-kriegs heftigen Widerstand leisteten. Daherwurde eine Untersuchungskommission ge-bildet, die die grundsätzliche Frage.... nach31Vgl., Wolffsohn, 14 ff.
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      einem Stopp der Einwanderungserlaubnisdurch die britische Mandatsmacht und dieMöglichkeit zur Gründung eines Judenstaa-tes erörtern sollte. Ein britisches Weißbuch,das die Einwanderung auf 75 000 begrenzenwollte, wurde von den Juden abgelehnt.Selbst Minimalisten wie der Sozialistenfüh-rer David Ben Gurion waren nicht zuletzt in-folge der Judenverfolgung durch die Natio-nalsozialisten davon überzeugt, dass nundie Gründung eines jüdischen Staates un-bedingt notwendig sei. Im Jahre 1942 trafensich im Biltmore-Hotel in New York amerika-nische Zionisten, die eine Resolution zurGründung eines eigenen Staates in Palästinaverfassten. Diese Erklärung wurde von allenRichtungen der zionistischen Bewegung mit-getragen.2Besonders verhängnisvoll für dieWeiterentwicklung des Palästinakonflikteswar dabei die Tatsache, dass man der Ara-berproblematik überhaupt keine Aufmerk-samkeit mehr schenkte. Nur einige kleinelinksorientierte Gruppen und Bi-Nationali-sten wandten sich gegen die Biltmore-Pläne.Dazu gehörten auch deutsche Einwanderer,die zwar auch die Judenfrage nur in Palästi-na für lösbar hielten, die Biltmore-Erklärungjedoch als kontraproduktiv ansahen.In der Tat erfolgte eine heftige Gegenreakti-on der britischen Mandatsmacht, die sichselbstverständlich weiterhin für die arabi-sche Bevölkerung mit verantwortlich fühlte.Damit begann ein neuer Konflikt, die Ausein-andersetzung Großbritanniens mit den Zio-nisten, die für die Mandatsmacht nun zu Terroristen wurden.

      Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs eska-lierte der neue Konflikt auf Grund neuer Fak-ten. Die Folgen der NS-Judenpolitik in Euro-pa ließen immer mehr Juden, die den Holo-caust überlebt hatten, eine endgültige Lö-sung ihrer Probleme in Palästina suchen. Da der Anteil der jüdischen Bevölkerung vomEnde des Ersten zum Ende des Zweiten Welt-kriegs von 10 auf 32 Prozent gestiegen war,fühlten sich die Neusiedler nicht mehr allein,sondern fanden Unterstützung durch die be-reits Ansässigen und hofften auf ein Lebenin Frieden ohne Antisemitismus. So nahmdie Zahl der Antragsteller für eine legitimeEinwanderung nach Kriegsende nicht ab,sondern noch zu. Die Mandatsmacht gerietimmer mehr in Bedrängnis, denn die jüdi-schen Siedler wurden von Tag zu Tag mili-tanter. Nach den Erfahrungen des Holocaustwollten sich die Juden nicht noch einmalkampflos in ihr Schicksal fügen. Als am 22. Juni 1946 von jüdischen Kräften ein An-schlag auf das King David Hotel in Jerusa-lem verübt wurde und der Terror weiterzunahm, sahen sich die Briten allein außer-stande, das Mandatsgebiet entsprechend zukontrollieren. Im Februar 1947gab Großbritannien die Verantwortung andie Vereinten Nationen als Nachfolgeorga-nisation des Völkerbundes ab.

      So kam esschließlich unter Vermittlung der UNO zurTeilung des Landes und am 14. Mai 1948 zurGründung des Staates Israel durch den Füh-rer des sozialistischen Zionismus, David BenGurion. [

      Der Anschlag auf den britischen Offizier-sclub in Jerusalem mit 13 Opfern und dieHinrichtung von zwei britischen Sergeanten,die als Geiseln festgenommen worden wa-ren, ist nicht zu akzeptieren.Die Bezeichnung der jüdischen Attentäterals Terroristen, Gangster und Mörder istverständlich.

      Die Sicht der PalästinenserPalästina als blühendes LandSami Hadawi wurde in Jerusalem geboren. 1955 bis 1965 war er als UN-Berater in den USA,danach als Dozent in Beirut tätig.Man hat die öffentliche Meinung glauben gemacht, Palästina sei ein wüstes, verlassenes Land ohneVolk gewesen, das ein Volk ohne Land brauchte, und aller dort erreichter Fortschritt sei allein dasVerdienst der Tatkraft und der Fähigkeiten der Zionisten. Das ist nicht wahr.Das Heilige Land war bereits seit den Kreuzzügen für seine Olivenhaine und Olivenöl-Herstellungberühmt; und lange bevor 1920 die zionistische Einwanderung begann, war Palästina als Exportlandfür Zitrusfrüchte bekannt und nicht zuletzt für die Jaffa-Orange berühmt. Es ist nicht genau fest-stellbar, wann man mit dem Anbau von Zitrusfrüchten in Palästina begann, aber es ist belegt, dassschon bis 1912/13 die Araber 1 608 570 Kisten Orangen im Wert von 297 700 Pfund Sterling oder 1 488 500 Dollar nach Europa exportierten.In der Hügelregion ist das Land mit Olivengärten, Weinbergen und Obstbäumen bedeckt; währendman im Süden Getreide anbaute, erntete man im Jordantal Obst und Gemüse. Jeder Meter frucht-baren Bodens wurde voll ausgenutzt; immer mehr kleine Flächen in den felsigen Gebieten wurdenfür den Obstanbau erschlossen. Besucht man heute beispielsweise das Dorf Qalqilya in Jordanien,das 1948 alle seine Zitrushaine an die Israelis verlor, so wird man überrascht sein, wie hier ehedemunfruchtbares Land erschlossen und in Zitrushaine und andere Pflanzungen verwandelt wurde ­und dies ohne jede äußere finanzielle Unterstützung, allein aufgrund der Ausdauer und Geschick-lichkeit der arabischen Bauern.Sami Hadawi, Bittere Ernte. Palästina 1914-1967. Rastatt: Verlag für Zeitgeschichtliche Dokumentatio-nen 1977, S.27 f. zit. nach Walter Gagel (Hrsg.), Positionen im Nahost-Konflikt. Sozialwissenschaft-liche Materialien für die Sek.2, Heft 1. Stuttgart:Klett 19888LiteraturFWU-Magazin ­ Themenheft Der geschichtlicheUnterrichtsfilm", Nr. 5, 1993.Gagel, Walter: Der Nahostkonflikt als Aufgabekontroversen Denkens. Didaktische Überlegun-gen und Vorschläge zur Planung des Unter-richts in der Sekundarstufe II, in: PolitischeBildung 21, 1988, H. 1, 76-95.Geschichte lernen ­ <http://img.wallstreet-online.de/smilies/wink.gif> <http://img.wallstreet-online.de/smilies/laugh.gif>
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 17:55:38
      Beitrag Nr. 3.088 ()
      Aber da fällt mir ein, daß heute um 21 Uhr ein Beitrag in Frontal 21 über die Rolle der CDU im Irak-Konflikt und heute nacht so um 0.00 Uhr eine interessante Reportage im ZDF kommt:
      "Das Schwert im Nacken - Saddam Husseins Terrorregime"

      Ich fürchte nur, danach könnte man kleine Einschlafprobleme haben, weil neben Interviews mit Irak-Flüchtlingen in Jordanien u.a. die Ausbildung der Fedajin-Leibgarde des Führers gezeigt werden soll, wozu auch das Erwürgen eines Hundes mit bloßer Hand durch die Auszubildenden mit anschließendem rohem Verzehr desselben gehört.
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 18:09:41
      Beitrag Nr. 3.089 ()
      Zur Erklärung:

      mein ursprüngliches posting bezog sich auf

      Thread: Isreael will keinen Frieden

      in welchem ich einen kurzen Disput mit dem USER "Eddy Mercks" hatte...

      Bevor hier jemand meint, ich würde mich mit verstorbenen Radrennfahrern unterhalten... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 18:28:51
      Beitrag Nr. 3.090 ()
      Die USA kümmern sich einen Dreck um Menschenrechte!

      Die jüngsten Kriege der USA

      1945, Deutschland:
      Der US-Geheimdienst CIC baut aus Spezialisten der SS und Nazi-Kollaborateuren eine Söldnerarmee von 35.000 Mann für den Guerillaeinsatz gegen die Sowjetunion auf. Erstmals kommen sie in den Karpaten zum Einsatz, wo sie ebenso erfolglos bleiben wie die l .200 Mann, die zu Beginn des Koreakrieges 1950 in der Sowjetunion abgesetzt werden, um durch Sabotageakte eine »Volkserhebung« zu initiieren. Die CIC übernimmt die Nazi-Spionagabteilung »Fremde Heere Ost« als »Organisation Gehlen« und beginnt mit ihrer Hilfe eine zielgenaue Sabotage- und Destabilisierungsstrategie in Osteuropa. Die »Organisation Gehlen« wird später als »BND - Bundesnachrichtendienst« der offizielle Geheimdienst der Bundesrepublik Deutschland. Zu den zahlreichen SS- und Gestapo Spezialisten, die vom US-Geheimdienst übernommen und vor Verfolgung geschützt werden, gehört auch Klaus Barbie, der von Lyon aus die Deportation der französischen Juden in die deutschen Vernichtungslager organisiert hatte. 1951 wird Barbie von der CIA unter dem Namen »Klaus Altmanri« nach Bolivien gebracht, von wo aus er im CIA-Auftrag Todeskommandos gegen linke Politiker und Gewerkschafter in ganz Lateinamerika dirigiert.

      1945/49, China:
      Im chinesischen Bürgerkrieg greifen die USA auf der Seite Chiang Kai-sheks gegen die Kommunisten ein. Dazu setzen sie japanische Soldaten ein, die sie nach der Kapitulation im Zweiten Weltkrieg gefangen genommen haben.

      1945/53, Philippinen:
      Gegen die linksgerichteten Huks gehen US-Truppen schon zu der Zeit vor, als die philippinischen Widerstandskämpfer noch gegen die japanischen Invasoren kämpfen. Nach dem Krieg werden die Huks brutal niedergeschlagen. Die USA setzen eine Reihe von Marionetten ein, schließlich machen sie Ferdinand Marcos zum starken Mann.

      1947/48, Italien:
      Die US-Geheimdienste rüsten die Mafia als Terrorgruppe der Rechten gegen Kommunisten und Sozialisten auf. Zu diesem Zweck werden zusätzliche Gangsterspezialisten aus den USA nach Italien gebracht.

      1946/49, Griechenland:
      Zusam- men mit britischen Truppen sorgen US-Einheiten und US-Waffen im »griechischen Bürgerkrieg« für die Niederlage der antifaschistischen Widerstandsbewegung, die im Kampf gegen die deutsche Besatzung die Hauptlast getragen hatte. Die CIA baut die berüchtigte interne Sicherheitspolizei KYP auf.

      1950, USA:
      Der Nationale Sicherheitsrat (NSC) legt unter dem Aktenzeichen NSC 68 eine neue Sicherheitsstrategie vor, wonach revolutionäre Veränderungen in der Welt nicht auf binnengesellschaftliche Ursachen, sondern auf den »Sowjetimperialis- mus« zurückzuführen seien. Auf der Grundlage von NSC 68 stationieren die USA über eine Million Soldaten auf 675 Militärbasen in Übersee. Bis 1975 kommt es weltweit zu 215 militärischen Interventionen der USA.

      1950, Puerto Rico:
      US-Kommandotruppen schlagen eine Rebellion für die nationale Unabhängigkeit nieder.

      1950/53, Korea:
      Im Konflikt zwiIschen dem kommunistischen Nordkorea und Üer Syngman-Rhee-Diktatur in Südkorea initervenieren die USA auf der Seite des Südens und setzen dafür die Zustimmung im UN-Sicherheitsrat durch. Die US-Luftwaffe zerstört fast 120.000 Einrichtungen in Nordkorea. Der Sprengstoffeeinsatz der USA entspricht fast der Hälfte aller von den USA im Zweiten Weltkrieg verwendeten Bomben und Munition. In Südkorea kommen über 500.000, in Nordkorea über zwei Millionen Menschen ums Leben.

      1953, Iran:
      Die gewählte Regierung Mossadegh hat 1951 die Verstaatlichung der Anglo-lranian Oil Company beschlossen. Im August 1953 wird sie in einer Völksabstimmung mit 99,4 Prozent der Stimmen bestätigt. Zwei Wochen später führt das von der CIA ausgebildete und kontrollierte Offizierskorps einen Putsch durch. Die zuvor englischen Ölfirmen werden von einem US-Konsortium übernommen. Die USA holen den Schah ins Land zurück und liquidieren die iranische Demokratie.

      1954, Guatemala:
      Die CIA organiisiert den Putsch gegen die rechtmäßige Reigierung Arbenz in Guatemala, die im Rah- imen der Bodenreform die US-Firma United Fruit Company verstaatlichen will. Unter der von der CIA ins Amt gehievten Militärdiktatur werden 140.000 Indios umgebracht oder verschwinden spurlos.

      1956, Ägypten:
      US-Regierung und CIA wollen die Herrschaft von Präsident Nasser destabilisieren, der sich zu einem der Führer der blockfreien Länder aufgeschwungen hat. Im Juli 1956 ziehen die USA ihre Anleihe für den Assuan-Staudamm zurück, das zentrale Projekt zur Entwicklung der ägyptischen Landwirtschaft. Daraufhin kündigt Nasser die Verstaatlichung des Suezkanals an, um selbst über die Gebühren zu verfügen. England, Frankreich und Israel greifen Ägypten in konzertierten Militäraktionen an. Im Gefolge der »Suez- Krise« übernehmen die USA die Rolle der Nummer eins im Nahen Osten, die bis dahin England gespielt hatte.

      1958, Libanon:
      14.000 US-MariInes besetzen das Land.

      1961, Kuba:
      Am 1.1.1959 hat sich die von Fidel Castro geführte Revolution gegen den Diktator Batista endgültig durchgesetzt. Als die Revolution ihr Versprechen wahrmachen und den Großgrundbesitz reduzieren will, wird Kuba von den USA mit einem Embargo und vielfältigen Sabotageaktionen überzogen. Im März 1960 wird der französische Frachter »Coubre« im Hafen von Havanna von CIA-Agenten in die Luft gesprengt; 81 Menschen kommen ums Leben, über 300 werden verwundet. In Guate- mala trainiert die CIA eine Söldnerarmee, die im April 1961 die Invasion in der Schweinebucht im Osten Kubas unternimmt. Zwei Tage zuvor haben US-Flieger die Abwehrstellungen der Kubaner bombardiert. Die Schiffe zum Transport von Söld- nern und Waffen werden vom US-Großkapiital, vor allem von der United Fruit Company finanziert, die größter Grundbesitzer im vorrevolutionären Kuba gewesen war Als die Invasion scheitert, gehen die USA zu einer scharfen Blockadepolitik über, die Kuba nach dem Wegfall der sozialistischen Länder in akute Versorgungsnot bringt.

      1961, Kongo/Zaire:
      CIA-Söldner ermorden den ersten nachkolonialen Präsidenten Lumumba, der eine antiimperialistische Position bezogen hätte; die Söldnertruppen übernehmen nach und nach die Macht; 1965 wird Mobutu Präsident von Gnaden der USA, der ein Jahrzehnte währendes Schreckensregiment errichtet.

      1962, Laos:
      Obwohl das Genfer Abkommen die Anwesenheit ausländischer Truppen in Laos verbietet, baut die CIA im Auftrag der Kennedy-Regierung eine geheime Armee, »L Armee Clandestine«, auf, die auch in Vietnam eingreift. Ihr gehören 35.000 Angehörige der opiumanbauenden Bergstämme an. Die Kosten der Armee werden zum Teil aus den Profiten des Drogengeschäfts finanziert.

      1963-1975, Vietnam:
      Im Genfer Indochina-Abkommen wird 1954 festgelegt, daß sich die Truppen der Demokratischen Republik Vietnam zunächst auf den Norden des Landes, die Truppen Frankreichs auf den Süden zurückziehen sollen. Die Schlußbemerkung des Abkommens sieht die Vereinigung des Landes vor. Die USA erkennen diese Schlußerklärung nicht an. In Südvietnam setzen sie ihnen genehme Satrapen ein, 1963 eine offene Militärdiktatur. 1964 inszenieren sie den »Zwischenfall in der Tonkinbucht« in der Nähe der nordvietnamesichen Hauptstadt und bombardieren seit 1965 Nordvietnam. Insgesamt kämpfen in Vietnam 2,6 Millionen US-Soldaten. Die Sprengkraft ihrer Bomben und Raketen übertrifft die des Zweiten Weltkrieges um das Dreifache. Flächenbombardements mit Napalm und Chemiewaffen hinterlassen weite Gebiete von verbrannter und verseuchter Erde. In Vietnam kommen drei Millionen Menschen zu Tode, eine halbe Million werden verkrüppelt. 900.000 Kinder bleiben als Waisen zurück.

      1963-1990, Südafrika:
      Mit ihren Aufklämngssystemen unterstützt die CIA die Jagd auf Gegner des Apartheidsystems. 120.000 Anhänger des ANC werden getötet. Auch die Festnahme von Nelson Mandela wird von der CIA organisiert.

      1964, Brasilien:
      Der 1961 gewählte Präsident Joao Goulart setzt vorsichtige soziale Reformen in Gang. Als er Höchstgrenzen für den Abfluß von Profiten ins Ausland erläßt und eine Tochter des US- Konzerns ITT verstaatlicht, organisiert die CIA einen Putsch und verhilft einer Militärjunta zur Macht, die alle Sozialreformen rückgängig macht und die diplomatischen Beziehungen zu Kuba abbricht.

      1965, Dominikanische Republik:
      Der 1963 demokratisch gewählte Präsident Jüan Bosch wird wegen seiner sozialreformerischen Pläne vom Militär weggeputscht. Als eine wachsende Volksbewegung seine Rückkehr fordert, schicken die USA 23.000 Mann auf die Insel und schlagen den Aufstand nieder.

      1965, Indonesien:
      Gegen den antiimperialistischen Kurs von Präsident Sukarno bringt die CIA die von ihr kontrollierte Armee in Stellung. Als die linke »Volksfront«, die stärkste Stütze des Präsidenten, versucht, die Armeeführung zu entmachten, kommt es zum lange geplanten »Gegenschlag«. Hunderttausende Anhänger Sukar- nos werden ermordet. An die Stelle Sukarnos tritt Suharto, ein bedingungsloser Gefolgsmann Washingtons.

      1967, Griechenland:
      Wenige Wochen vor den Wahlen inszeniert die CIA den »Obristenputsch« gegen die demokratische Regierung Papandreou. Allein im ersten Monat danach kommen 8.000 Menschen zu Tode. Es beginnt eine siebenjährige faschistische Herrschaft.

      1967, Bolivien:
      Die CIA dirigiert den Kampf der bolivianischen Armee gegen die aufständische Guerilla und auch die Festnahme der Gruppe von Che Guevara, der ermordet wird.

      1970-1973, Chile:
      1970 erhält der Kandidat der »Unidad Populär«, Salvador Allende, bei den Präsidentschaftswahlen die Mehrheit. Als der Chef der chilenischen Armee, Rene Schneider, sich dem Drängen der USA widersetzt, einen Militärputsch durchzuführen, wird er von einem von der CIA organisierten Kommando ermordet. Nach dreijährigen Sabotage- und Destabilisierungsaktivitäten führt der Nachfolger Schneiders, General Pinochet, den CIA- Putsch durch. Präsident Allende wird ermordet, das Fußballstadion in Santiago wird zum Gefangenenlager für Zehntausende Anhänger des demokratischen Präsidenten. Tausende Aktivisten linker Parteien und Gewerkschaften werden von Todeskommandos gejagt und umgebracht. US-Außenminister Kissinger kommentiert das Vorgehen seiner Regierung so: »Ich sehe nicht ein, daß wir zulassen sollten, daß ein Land marxistisch wird, nur weil die Bevölkerung unzurechnungsfähig ist.«

      1972 ff., Honduras:
      Nach direkten Interventionen der USA und Militärputschen 1972, 1975 und 1978 oktroyieren die USA eine Verfassunggebende Versammlung, zu deren Wahl Christdemokraten, Sozialisten und Kommunisten nicht zugelassen sind (l 980).

      1974, Zypern:
      Zusammen mit der faschistischen griechischen Junta organisieren die CIA und das US-Außenministerium einen Putsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten des, Inselstaates, Erzbischof Makarios. Der Präsident kann dem At- tentat entkommen. Als die Demokraten in Athen die Obristenjunta verjagen, wechselt US-Außenminister Kissinger auf die Seite der Türkei, die Zypern überfallen hat. Tausende werden getötet, 200.000 Menschen verlieren ihre Heimat.

      1975, Osttimor:
      Die USA weigern sich, die von der Befreiungsbewegung Fretilin ausgerufene Republik (vorher eine Kolo- nie Portugals) anzuerkennen und unterstützen die Invasion des Landes durch das indonesische Suharto-Regime, das selbst wirtschaftlich und militärisch von den USA ausgehalten wird. In den anschließenden Massakern werden 200.000 Timoresen getötet.

      1976, Argentinien:
      Unter Anleitung der CIA findet ein Militärputsch gegen die zivile Regierung statt. Todesschwadronen im Auftrag des Videla-Regimes terrorisieren das Land. Tausende werden ermordet oder verschwinden für immer. Die CIA baut Buenos Aires zu ihrer Zentrale aus, von wo sie Mordkommandos gegen mißliebige Personen und Gruppen in ganz Lateinamerika entsendet.

      1976/82, Angola:
      Die USA unterstützen mit Waffen und Spezialkommandos die auch vom rassistischen Südafrika ausgerüsteten Rebellen gegen die Regierung der nationalen Befreiung. Das Land versinkt in einem selbstzerstörerischen Bürgerkrieg.

      1980-1988, Iran/Irak:
      1979 muß im Iran der US-Statthalter Shah Reza Palewi dem Shiitenführer Ayatolla Chomeini Platz machen. US-Präsident Carter stellt daraufhin die nach ihm benannte Doktrin auf: »Ein Versuch einer dritten Macht, Einflußnahme im Persischen Golf zu erreichen, wird als ein Anschlag gegen lebenswichtige Interessen der Vereinigten Staaten gewertet und wird mit allen notwendigen Mitteln, einschließlich militärischer Gewalt, zurückgeschlagen.« Die USA rüsten den Irak mit modernsten, auch chemischen Waffen zum Angriff auf den Iran aus. Mit Beginn der Offensive 1980 wird der Irak auch mit Aufklärungsmaterial von Satelliten und Awacs- Flugzeugen unterstützt. In dem achtjährigen Krieg kommen Hunderttausende ums Leben, unter anderem durch den Einsatz von Giftgas. 1984 schießen die USA zwei iranische Kampfflugzeuge über dem Persischen Golf ab, 1987 holt das US-Kriegsschiff »Vincennes« einen iranischen Airbus runter - 270 Zivilisten finden den Tod. Durch die militärische Unterstützung der USA wird der Irak zur regionalen militärischen Großmacht. Gleichzeitig unterstützen die USA den Iran mit dem Ziel, daß die beiden Län der sich gegenseitig mattsetzen. Über Israel werden Waffen im Wert von 80 Milliarden Dollar an den Iran geliefert. Auch der BRD- Geheimdienst BND ist bei dem Waffendeal behilflich. In der BRD werden in dieser Zeit iranische Militärpiloten ausgebildet. Das Waffengeschäft mit dem Iran wird am US- Kongreß vorbei abgewickelt. Mit den iranischen Milliarden kann die Reagan-Regierung in aller Welt »Contras«, Söldnereinheiten gegen mißliebige Regierungen, unterhalten.

      1980-1990, Afghanistan:
      Die CIA heuert aus allen arabischen Ländern Aktivisten des islamischen Fundamentalismus an, um sie als »Heilige Krieger« gegen die von den Sowjets gestützte Regierung in Afghanistan einzusetzen. Zu den von der CIA ausgebildeten Terroristen gehört auch Bin Laden, dessen Organisation »Al-Qaida - Die Basis« unter der Ägide der CIA entsteht. Zur Finanzierung der Guerilla organisiert die CIA zusammen mit dem pakistanischen Geheimdienst den Drogenanbau in Pakistan und den »befreiten« Gebieten Afghanistans. Der Drogenhandel in alle Welt wird mit Hilfe der ClA-Logistik bewerkstelligt. Die »arabischen Afghanen« der CIA finden nach der Niederlage der Sowjetunion in den USA ein neues Ziel ihres »Heiligen Krieges«.

      1981/85, Nicaragua:
      Aus dem Waffengeschäft mit dem Iran finanziert die US-Regierung den Aufbau und Unterhalt einer Söldnertruppe in Nicaragua, die sich vor allem aus Soldaten und Offizieren der Armee des früheren Diktators Somoza zusam- mensetzt. Dieser Einsatz von mehreren tausend »Contras« widerspricht einer ausdrücklichen Festlegung des US-Kongresses. Neben den Geldern aus dem Waffengeschäft mit dem Iran stehen der CIA weitere Finanzquellen zur Verfügung. Die US-Piloten schaffen über Costa Rica, Honduras und Panama Waffen heran, auf dem Rückflug in die USA nehmen sie Drogen mit, die auf diese Weise in die USA gelangen. Partner der CIA ist das Drogenkartell von Medeltin. 1986 stellt der Internationale Gerichtshof in Den Haag fest, daß die paramilitärischen Aktionen der USA das Völkerrecht verletzt haben.

      1981/92 ff., El Salvador:
      Die FMLN (Nationale Befreiungsfront Farabundo Marti) wird zur bestimmenden Kraft gegen die von den USA eingesetzte Regierung. Der CIA-Agent Roberto d`Aubuisson gründet die ARENA, deren Todesschwadronen Tausende Regimegegner umbringen, darunter den Erzbischof Oscar Romero. Auch nach dem Friedensschluß 1992 setzt die ARENA ihre Mordaktionen fort, was von den UN mehrfach verurteilt wird.

      1982, Falklands/Malvinas:
      Die USA unterstützen Großbritannien im Feldzug zur Wiedererlangung der Inseln vor Argentinien mit Satellitenaufklärung und anderen technologischen Einrichtungen. 750 argentinische und 250 britische Soldaten kommen bei der Aktion ums Leben.

      1982/84, Libanon:
      Unter Einsatz von Kriegsschiffen und -flugzeugen sowie ihrer Marines an Land vertreiben die US- Truppen die PLO und installieren die Phalangisten als dominierende Macht. Das Ma- rinekorps in Beirut wird angegriffen, woraufhin die US-Navy das Land von See aus unter Beschuß nimmt.

      1983, Grenada:
      Die USA überfallen das kleine mittetamerikanische Land, liquidieren die marxistische Regierung und setzen ein ihnen genehmes Regime ein. Über vierhundert Grenadanier und 84 Kubaner, vor allem Bauarbeiter, werden umgebracht.

      1984/86, USA-Libyen:
      In seiner Nationalen Sicherheitsdirektive Nr. 138 erklärt Präsident Reagan 1984 den Kampf gegen staatlich geforderten Terrorismus zum vorrangigen Ziel. Zwei Jahre später wird Libyen zum ersten Testfall der neuen Doktrin. Die Bombardierungen fordern mindestens 40 zivile Opfer, darunter die Tochter von. Staatschef Ghaddafi.

      1986, Haiti:
      Nachdem der US-Vasall »Baby Doc« Duvalier nicht mehr zu halten ist, installieren die USA eine Militärjunta.

      1986, Bolivien:
      US-Armee-Einheiten kontrollieren weite Teile des Landes, angeblich um den Kokainanbau und -handel zu bekämpfen.

      1989/90, Panama:
      Ein Bombardement zerstört große Teile von Panama City. 27.000 US-Soldaten übernehmen die Kontrolle und verhaften die Regierung Noriega. Über 2,000 Menschen sterben, 15.000 werden obdachlos. Angeblich geht es um die Verhaftung Noricgas, dem Drogenhandel vorgeworfen wird. Ein Verbrechen, das der Expräsident jahrelang mit Wissen und zum großen Teil im Auftrag der CIA begangen hat. Die Invasion findet zwei Monate vor den Wahlen in Nicaragua statt, bei denen die Sandinisten mit guten Aussichten antreten.

      1991, Haiti:
      Die CIA veranlaßt einen Militärputsch gegen den ersten demokratisch gewählten Präsidenten, Jean-Bertrand Aristide. Die neue Militärjunta stürzt das Land in eine dreijährige Periode schlimmster Menschenrechtsverletzungen.
      1991 ff., Irak:
      Nach dem Überfall des Irak auf Kuwait bombardieren die USA mit einigen Verbündeten den Irak und besetzen weite Teile des Landes. In den ersten Angriffen kommen 200.000 Menschen ums Leben. Die weiteren Bombardierungen und das bis heute andauernde Embargo haben zum Tod von möglicherweise zwei Millionen Menschen geführt.

      1992/94, Somalia:
      US-Truppen, See- und Luftstreitkräfte stellen sich im Rahmen einer UN-Mission auf die Seite der ihnen genehmen Fraktion im Bürgerkrieg. Der Einsatz endet in einem Fiasko.

      1993/95, Bosnien:
      Im Rahmen von Nato-Aktionen bombardieren Kampfflugzeuge serbische Stellungen und sorgen für die Lufthoheit der bosnischen Sezessionisten.

      1995, Kroatien:
      US-Kampfflugzeuge bombardieren zwecks Vorbereitung einer kroatischen Offensive serbische Flugplätze.

      1998, Afghanistan:
      Angriff mit Cruise Missiles auf frühere ClA-Ausbildungslager in Afghanistan, wo Einheiten von Bin Laden vermutet werden, den die USA für Anschläge auf US-Botschaften verantwortlich machen.

      1998, Sudan:
      Raketenangriff auf eine pharmazeutische Fabrik, die angeblich Nervengas für Terroristen herstellt. Die USA erklären später, daß es sich um einen Irrtum gehandelt habe.

      1999, Jugoslawien:
      Angerührt von den USA bombardiert die Nato Jugoslawien. Die 78 Tage währenden Bombardierun- gen, die dem Völkerrecht und selbst dem Nato-Vertrag zuwiderlaufen, nennt die Nato eine »humanitäre Aktion«, weil es darum gehe, die Menschenrechtsverletzungen des Milosevic-Regimes zu stoppen. Die Nato setzt Uranmunition und Splitterbomben ein. 2.000-4.000 Menschen werden getötet, bis zu 6.000 verletzt, durch die Bombardierung von Chemiefabriken, Erdgasanlagen und Erdölraffinerien werden weite Gebiete verseucht. Das Kosovo wird von Jugoslawien abgespalten und de facto zum Nato-Protektorat.
      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
      Ausgewählte Literatur:
      Philip Agee: CIA intern. Hamburg 1979 Werner Biermann: Die Herren der Welt. Köln 2000
      Andreas von Bülow: Im Namen des Staates. München 1998
      Noam Chomsky: Wirtschaft und Gewalt. München 1995
      Eduardo Galeano: Das Jahrhundert des Sturms. Wuppertal 1988
      T. N. Greene: The Guerilla - and how to fight him. New York 1962
      Christopher Hitchens: Die Akte Kissinger. Stuttgart/München 2001
      Thomas Powers: CIA. Hamburg 1980
      Siehe auch USA entwickeln verbotene Chemiewaffen!
      Geheimprogramm testet neue Granaten für die Ausbreitung von Chemiewaffen Klarer Verstoß gegen Chemiewaffen-Konvention
      http://www.sunshine-project.de/infos/aktuelles/2002/02_09_24…

      Medien, Krieg und Manipulationen
      http://www.arbeiterfotografie.com/galerie/kein-krieg/hinterg…
      PS. Die UNO verkommt immer mehr zu einem Instrument der Kriegsanzettelung.
      Die mächtige amerikanische Rüstungs- und Öllobby sind die Profiteure des kommenden Irakkrieges!
      Krieg ist ein gutes Geschäft
      http://www.zmag.org/ZNET.htm
      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
      Deutschland und Frankreich
      Wenn Amerika nun die Welt von Tag zu Tag unsicherer macht, wird von dem noch stabilen Pfeiler Europa und dessen Kern Frankreich/Deutschland bisher Ungewohntes gefordert werden: Nämlich gemeinsam eine Gegenmacht zu den USA aufzubauen.

      Die jetzige Krise mit Amerika und der deutsch-französische Schulterschluß in der Irak-Frage schaffen die Voraussetzungen um weiterzudenken.
      Berlin und Paris planen doppelte Staatsbürgerschaft
      Die bilaterale Integration und Zusammenarbeit soll vertieft werden.
      Sogar an doppelte Staatsbürgerschaften wird gedacht!
      Einzelheiten unter folgender URL:
      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,231577,00.h…
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      Der Erdölkrieg
      Die Terroranschläge vom 11.September gab der Bush-Administration die günstige Gelegenheit, lange schon entworfene Pläne in die Tat umzusetzen, um sich Iraks reicher Ölvorräte (Irak hat zweitgrößten Erölvorkommen in der Welt) zu bemächtigen. FBI und CIA werden schon noch einen Kriegsgrund vortäuschen, dies hat auch die Geschichte bewiesen.
      Wenn George W.Bush nun von US-Kongress und UNO einen Blankoscheck fordert, um Saddam Hussein mit allen Mitteln zu beseitigen , dürfte es zum nächsten Faketerror – Papa Bush ließ damals seinen hauseigenen Diktator Saddam mit fabrizierten TV-Berichten über im Brutkasten ermordete Babies zum Menschenfresser stilisieren (Es begann mit einer Lüge) - auch jetzt nicht mehr weit sein. Da nur darauf zu verweisen, dass der Irak seit 1991 UN-Resolutionen verletzt, als Argument für einen Angriffskrieg kaum reicht - zumal Israel sich um die Beschlüsse der Vereinten Nationen seit Jahrzehnten noch weniger schert als der Irak. -, wird es ganz ohne einen spektakulären Grund "zurückzuschießen" nicht abgehen.
      Nachdem es nun trotz krampfhafter Versuche - Anthrax, Attas Prag-Kontakte mit "irakischem Geheimdienst" - nicht gelungen ist, die Anschläge auf das WTC in irgendeiner Weise mit Saddam Hussein in Verbindung zu bringen und der Trick mit der "Achse des Bösen" nicht richtig zog, packte Bush vor einigen Wochen die Karten auf den Tisch: "Regimewechsel im Irak". Das heißt natürlich nichts anderes als amerikanische Kontrolle des irakischen Öls.
      Tja...jeder Krieg braucht halt einen Anlaß......Sender Gleiwitz , Pearl Harbor, Golf von Tonkin, Irak 1990/91, Kosovokrieg ...usw.

      Es begann mit einer Lüge
      Monitor-Autoren enthüllen Fälschungen in der Berichterstattung zum Kosovo-Krieg
      http://online.wdr.de/online/news/kosovoluege/
      Ein interessanter Link zum Thema:

      http://www.heise.de/tp/deutsch/special/wtc/default.html
      Vietnam => Wie Kriege vorbereitet werden
      Am 4. August 1964 hatte das Pentagon gemeldet, US-Zerstörer seien von nordvietnamesischen Torpedobooten angegriffen worden. Am 7.August 1964 stimmte der US-Kongress der "Gulf of Tonkin"-Resolution zu, die Präsident Johnson autorisierte, "alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um bewaffnete Angriffe auf Truppen der Vereinigten Staaten zu verhindern." Am selben Tag berichtete die "New York Times" auf der Titelseite, dass Johnson Militärschläge gegen Nordvietnam angeordnet hätte, "nach neuerlichen Attacken gegen amerikanische Zerstörer im Golf von Tonkin". Doch dieser "neuerliche" Angriff hatte genauso wenig stattgefunden wie der erste einige Tage zuvor - ohne jede eigenen Recherche hatten die Medien die Fakemeldung des Militärs übernommen, um die Öffentlichkeit auf das Blutbad des Vietnamkriegs einzustimmen.
      Für die USA haben die UN-Inspektoren nur eine Alibi-Funktion. Der kommende Irakkrieg ist eine beschlossene Sache.

      Saddam ist zweifellos ein skrupelloser Despot, der keinerlei Sympathie verdient. Auf unseren Planeten gibt es aber eine ganze Menge übler Herrscher. Will man diese Bösewichte zukünftig alle ins JENSEITS befördern? Wieviel Kriege will man denn noch führen? Der Irak besitzt - im Gegensatz zu Pakistan und Nordkorea - weder Atomwaffen noch Reaktoren, um waffenfähiges Plutonium zu produzieren. Die USA haben im Weltall etwa 140 Spionage Satelliten. Das Territorium des Irak wird zusätzlich mit Spionageflugzeuge überwacht. Anlagen zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen sind nur sehr schwer zu verstecken. Das Gerde von Massenvernichtungswaffen ist daher nur eine Ablenkung der wahren Kriegsgründe und Raubkrieger wissen das.

      Anders als im Golfkrieg 1990/91 sehen die meisten Staaten die imperialen Gelüste der USA mehr oder weniger kritisch. Die USA suchen krampfhaft nach Verbündete. Außer Blair, der ja für seine Vasallentreue bekannt ist, gibt es keine echte positive Haltung zu Amerika. Im Gegenteil, durch den kommenden Irakkrieg werden die Regime von Ägypten, Saudi-Arabien und Jordanien mit Sicherheit massiv unter Druck geraten. Die ganze Region wird destabilisiert. Pro westliche Regime laufen Gefahr gestürzt zu werden und mit Sicherheit wird der Bodensatz radikaler Regimegegner, das perfekte Rekrutierungspotenzial für al Qaeda, massiv zunehmen.
      Beispiel Saudi Arabien

      Das saudische Regime ist eine prowestliche äußerst reaktionäre Theokratie und zunehmend durch antiwestliche reaktionäre fundamentalistische Kräfte herausgefordert, die Unterstützung gewinnen. Wirtschaftlicher Niedergang, massive Arbeitslosigkeit, die 18% erreicht hat, und eine äußerst junge Bevölkerung - die Hälfte ist jünger als 19,7 Jahre alt - führen zu einer explosiven Lage, wenn sie sich mit tiefer Ablehnung des US-Imperialismus verbindet. Letztere wurde durch die Anwesenheit von US-Truppen in Saudi-Arabien seit dem Krieg gegen Irak 1991 angeheizt.
      Der Londoner "Guardian" zitiert eine Quelle mit den Worten: "Es ist unglaublich, wie sich das Gefühl in so kurzer Zeit von Sympathie in Wut verwandelt hat." Ein anderer westlicher Bewohner wird mit den Worten zitiert, die Stimmung sei vergleichbar mit "Iran Ende der siebziger Jahre, vor dem Sturz des Schah." (15. Oktober). Zu ersten Mal drohte ein führender Geistlicher eine öffentliche "Fatwa" gegen die saudische Königsfamilie wegen Zusammenarbeit mit "Ungläubigen" an
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      Der gefährlichste Staat der Welt / Umfrage TIME
      Eine Umfrage des TIME-Magazin (USA) fragt(e) im Europa-Teil, wen die Leser für den gefährlichsten Staat der Welt halten.

      Mehr als 200.000 Stimmen sind abgegeben wurden:
      Zur Disposition standen u. a. Nord-Korea, der Irak, aber auch die USA.

      Das Ergebnis
      Nord-Korea chancenlos abgeschlagen mit 8,3 %

      Aber auch Saddam erreicht nicht mehr als 10,4%

      Unangefochten und uneinholbar an der Spitze, der Staat, der gegenwärtig als der gefährlichste angesehen wird (als die größte Gefahr für den Weltfrieden):
      die USA mit dem Traumergebnis von mehr als 81%.

      Wie können die „menschenfreundlichen“ Absichten von Bush und seinen Leuten so mißverstanden werden?
      Außerdem eine weitere Umfrage, nicht weniger aufschlußreich für das Ausmaß, in dem die „guten Absichten“ der amerikanischen Regierung verkannt werden:

      Auf die Frage: was möchte die US-Regierung durch einen Krieg gegen den Irak erreichen ?
      antworteten bisher 12.000 mit der Auswahl der Alternativen:

      Saddam Hussein entwaffnen: 2,9%
      einen Regimewechsel erreichen: 7,3%
      die Welt sicherer zu machen: 4,5%
      das irakische Öl erbeuten: 85,3%

      zu finden hier http://www.time.com/time/europe/me/
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      Die USA haben doppelte Standards geschaffen und nennt jeden, der gegen ihre Ungerechtigkeit aufsteht, einen Terroristen.

      Kein Land der Erde hat einen solchen Einfluß auf WTO, IWF und die Finanzpolitik der Erde wie die USA. Der "Kampf gegen den Terrorismus", so stellt sich bei genauerem Hinsehen heraus, dient aber vor allem als Rechtfertigung für den Kampf um Einflussphären, Rohstoffe, Transportwege und politische Macht. Er ist die militärische Absicherung der amerikanischen Globalisierungsstrategien.

      http://www.sozialismus-von-unten.de/archiv/argumente_nr1/kri…
      Die Weltgemeinschaft muß sich mit aller Kraft und Geschlossenheit dagegen wehren, daß eine Nation meint die Weltherrschaft übernehmen zu müssen. Auch dieses kennen wir aus der Vergangenheit, wie es geendet hat kann jeder in Geschichtsbüchern nachlesen. Bekämpfen wir endlich politisch die imperiale Politik der USA. Nicht die Amerikaner sind unsere Feine, sondern die neoliberale, aggressive Bush-Junta, die auch eine gigantische Umverteilungspolitik zu Gunsten (Steuergeschenke) der Superreichen betreibt.
      Auch wenn der Unterschied zwischen Demokraten und Republikaner in den USA nicht besonders groß ist – beide Parteien werden von der Industrie gesponsert – aber unter Al Gore stünden wir nicht vor einem Angriffskrieg.

      Poetter
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 20:25:36
      Beitrag Nr. 3.091 ()
      Übrigens:

      In diesem speziellen, aber leider auch grundsätzlichem Zusammenhang fällt mir der geniale beißend US-Kritische Song des US_AMERIKANERS Randy Newman ein:

      Die Welt aus der Sicht der US-Amerikaner :laugh:

      So richtig böse wird´s erst, wenn man das Stück hört.... :D

      Vielleicht noch für den einen oder anderen: "The big One" ist die Atombombe...

      Political Science

      from the album "Sail Away"



      No one likes us
      I don`t know why.
      We may not be perfect
      But heaven knows we try.
      But all around even our old friends put us down.
      Let`s drop the big one and see what happens.

      We give them money
      But are they grateful?
      No they`re spiteful
      And they`re hateful.
      They don`t respect us so let`s surprise them;
      We`ll drop the big one and pulverize them.

      Now Asia`s crowded
      And Europe`s too old.
      Africa`s far too hot,
      And Canada`s too cold.
      And South America stole our name.
      Let`s drop the big one; there`ll be no one left to blame us.

      Bridge:
      We`ll save Australia;
      Don`t wanna hurt no kangaroo.
      We`ll build an all-American amusement park there;
      They`ve got surfing, too.

      Well, boom goes London,
      And boom Paris.
      More room for you
      And more room for me.
      And every city the whole world round
      Will just be another American town.
      Oh, how peaceful it`ll be;
      We`ll set everybody free;
      You`ll have Japanese kimonos, baby,
      There`ll be Italian shoes for me.
      They all hate us anyhow,
      So let`s drop the big one now.
      Let`s drop the big one now.
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 20:46:03
      Beitrag Nr. 3.092 ()
      Die Europäer (ausser den Briten) überwinden die Unterschiede und sprechen zunehmend mit einer Sprache.

      Sie werden sich nicht die Gelegenheit nehmen lassen, den USA eine diplomatische Blamage ersten Ranges zu verpassen, die Bush innenpolitisch schwächen wird:

      Frankreich droht mit Veto gegen Irak-Krieg

      Frankreich will die Europäische Union mobilisieren, um einen Angriff auf den Irak zu verhindern. "Wir glauben, dass Krieg vermieden werden kann" - mit diesen Worten wehrte sich der Pariser Außenminister Dominique de Villepin gegen den wachsenden Druck der USA. Gleichzeitig ließ er duchblicken, dass Frankreich im Sicherheitsrat notfalls per Veto eine mögliche Kriegsresolution verhindern will.
      Dessen ungeachtet läuft der Truppenaufmarsch am Golf auf Hochtouren.

      "Nur ein Zwischenbericht"
      Da die UN-Waffeninspektoren im Irak noch ihre Arbeit machten, sieht der französische Außenminister derzeit "keine Rechtfertigung" für ein militärisches Eingreifen. "Wir könnten keine einseitige Aktion unterstützen", sagte Villepin am Dienstag in Brüssel. Der für kommenden Montag erwartete Bericht der Kontrolleure könne nur ein "Zwischenbericht" sein.

      Europäische Allianz gegen Krieg
      Beim Treffen der EU-Außenminister - ebenfalls am kommenden Montag - will Villepin nun für eine gemeinsame europäische Position in der Irak-Frage werben. "Es ist wichtig, dass Europa in dieser Frage mit einer Stimme spricht." Frankreich hat bis Ende des Monats den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, in dem mit Großbritannien, Deutschland und Spanien derzeit vier EU-Staaten vertreten sind.


      T-online.de
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 21:08:37
      Beitrag Nr. 3.093 ()
      Katholische Kirche gegen Krieg
      Bischöfe lehnen US-Strategie im Irak ab: "Ein präventiver Krieg ist eine Aggression"


      BERLIN taz Die deutschen katholischen Bischöfe haben einen drohenden Krieg gegen den Irak scharf verurteilt. In einer gemeinsamen Erklärung betonen sie: "Ein präventiver Krieg ist eine Aggression, und er kann nicht als gerechter Krieg zur Selbstverteidigung definiert werden." Ohne die USA zu nennen, wenden sie sich damit deutlich gegen die US-Strategie am Golf und ihre öffentliche Begründung von Seiten der Regierung Bush. "Das Recht auf Selbstverteidigung setzt einen tatsächlichen oder einen unmittelbar bevorstehenden Angriff voraus", erklären die Oberhirten, "jedoch nicht nur die Möglichkeit eines Angriffs." Die Bischöfe warnen vor weitreichenden Folgen eines solchen Krieges: "Der Krieg zur Gefahrenvorbeugung würde das völkerrechtliche Gewaltverbot aushöhlen, politische Instabilität fördern und letztlich das ganze internationale System der Staatengemeinschaft in seinen Grundfesten erschüttern."

      Mit Verweis auf ähnliche Äußerungen des Papstes unterstreichen die Bischöfe, dass Krieg nur im Falle eines Angriffs oder zur Abwehr schlimmster Menschheitsverbrechen in Erwägung gezogen werden dürfe. Ein Präventivkrieg wäre "sittlich unerlaubt": "Eine Sicherheitsstrategie, die sich zum vorbeugenden Krieg bekennt, steht im Widerspruch zur katholischen Lehre und zum Völkerrecht", heißt es in der Erklärung nach einer Sitzung des Ständigen Rates der Bischofskonferenz in Würzburg.

      Ende voriger Woche hatten sich auch evangelische Bischöfe gegen den möglichen Krieg ausgesprochen - unter ihnen der Ratsvorsitzende Manfred Kock. Die Synode der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg rief ihre Mitglieder dazu auf, an Aktionen der Friedensbewegung teilzunehmen.
      "" GES

      kommentar SEITE 12
      taz Nr. 6959 vom 21.1.2003, Seite 2, 59 TAZ-Bericht GES, veränderter Artikel in taz-Ffm
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 21:18:16
      Beitrag Nr. 3.094 ()
      ...nur mal ein kurzer Hinweis: Eddy Merckx, der belgische Radrennfahrer, ist nicht verstorben.:D
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 21:25:44
      Beitrag Nr. 3.095 ()
      oh... muss ich wohl mit jemand anderem verwechselt haben... :confused:
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 20:14:21
      Beitrag Nr. 3.096 ()
      http://www.cjr.org/year/93/2/iraqgate.asp

      March/April 1993 ( !!! ) :eek:

      IRAQGATE

      The Big One That (Almost) Got Away
      Who Chased it -- and Who Didn`t


      by Russ W. Baker
      Baker, a member of the adjunct faculty at Columbia University`s Graduate School of Journalism, is a free-lance writer who regularly contributes to The Village Voice. Research assistance was provided by Julie Asher in Washington and Daniel Eisenberg in New York.
      ABC News Nightline opened last June 9 with words to make the heart stop. "It is becoming increasingly clear," said a grave Ted Koppel, "that George Bush, operating largely behind the scenes throughout the 1980s, initiated and supported much of the financing, intelligence, and military help that built Saddam`s Iraq into the aggressive power that the United States ultimately had to destroy."

      Is this accurate? Just about every reporter following the story thinks so. Most say that the so-called Iraqgate scandal is far more significant then either Watergate or Iran-contra, both in its scope and its consequences. And all believe that, with investigations continuing, it is bound to get bigger.

      Why, then, have some of our top papers provided so little coverage? Certainly, if you watched Nightline or read the London Financial Times or the Los Angeles Times, you saw this monster grow. But if you studied the news columns of The Washington Post or, especially, The New York Times, you practically missed the whole thing. Those two papers were very slow to come to the story and, when they finally did get to it, their pieces all too frequently were boring, complicated,and short of the analysis readers required to fathom just what was going on. More to the point, they often ignored revelations by competitors.

      The result: readers who neither grasp nor care about the facts behind facile imagery like The Butcher of Baghdad and Operation Desert Storm. In particular, readers who do not follow the story of the Banca Nazionale del Lavoro, which apparently served as a paymaster for Saddam`s arms buildup, and thus became a player in the largest bank-fraud case in U.S. history.

      Complex, challenging, mind-boggling stories (from Iran-contra to the S&L crisis to BCCI) increasingly define our times: yet we don`t appear to be getting any better telling them. In the interest of learning from our mistakes, this reporter examined several hundred articles and television transcripts on Iraqgate and spoke to dozens of reporters, experts, and generally well-informed news consumers.

      Before evaluating the coverage, let`s summarize the Iraqgate story itself:

      ARMING SADDAM

      The United States and its European allies have laws and policies designed to prevent arms and military technology from getting into the hands of developing countries, especially where there is a likelihood of their reckless deployment. If these controls were aimed at anyone, certainly they were aimed at the highly repressive, swaggering Iraqi regime, with its history of threatening both its neighbors and its citizens.

      Still, when Saddam went to war against Iran, becoming the world`s chief practitioner of chemical warfare, U.S. realpolitikers dubbed him the lesser of two evils, and the one less likely to disrupt the oil flow. The essence of Iraqgate is that secret efforts to support him became the order of the day, both during his long war with Iran and afterward.

      Much of what Saddam received from the West was not arms per se, but so-called dual-use technology -- ultra sophisticated computers, armored ambulances, helicopters, chemicals, and the like, with potential civilian uses as well as military applications. We`ve learned by now that a vast network of companies, based in the U.S. and abroad, eagerly fed the Iraqi war machine right up until August 1990, when Saddam invaded Kuwait.

      And we`ve learned that the obscure Atlanta branch of Italy`s largest bank, Banca Nazionale del Lavoro, relying partially on U.S. taxpayer-guaranteed loans, funneled $ 5 billion to Iraq from 1985 to 1989. Some government-backed loans were supposed to be for agricultural purposes, but were used to facilitate the purchase of stronger stuff than wheat. Federal Reserve and Agriculture department memos warned of suspected abuses by Iraq, which apparently took advantage of the loans to free up funds for munitions. U.S. taxpayers have been left holding the bag for what looks like $ 2 billion in defaulted loans to Iraq.


      All of this was not yet clear in August 1989, when FBI agents raided U.S. branches of BNL, hitting the jackpot in Atlanta. The branch manager in that city, Christopher Drogoul, was charged with making unauthorized, clandestine, and illegal loans to Iraq -- some of which, according to the indictment, were used to purchase arms and weapons technology. Yet three months after the raid, White House officials went right on backing Saddam, approving $ 1 billion more in U.S. government loan guarantees for farm exports to Iraq, even though it was becoming clear that the country was beating plowshares into swords.

      At the time, inquiring minds wondered whether Drogoul could possibly have acted alone in such a mammoth operation, as the U.S. government alleged. Was there a formal, secret plan to arm Iraq? And did the U.S. government engage in a massive coverup when evidence of such a plan began to emerge?

      In fact, we now know that in February 1990, then Attorney General Dick Thornburgh blocked U.S. investigators from traveling to Rome and Istanbul to pursue the case. And that the lead investigator lacked the basic financial know-how to handle such an investigation, and made an extraordinarily feeble effort to get to the bottom of things. More damningly, we know know that mid-level staffers at the commerce department altered Iraqi export licenses to obscure the exported materials` military function -- before sending the documents on to Congress, which was investigating the affair.

      Eventually, it would turn out that elements of the U.S. government almost certainly knew that Drogoul was funneling U.S.-backed loans -- intended for the purchase of agricultural products, machinery, trucks, and other U.S. goods -- into dual-use technology and outright military technology.
      And that the British government was fully aware of the operations of Matrix Churchill, a British firm with an Ohio branch, which was not only at the center of the Iraqi procurement network but was also funded by BNL Atlanta. (Precision equipment supplied by Matrix Churchill was reportedly a target this January when the Western allies renewed their attack on Iraq).

      It would later be alleged by bank executives that the Italian government, long a close U.S. ally as well as BNL`s ultimate owner, had knowledge of BNL`s loan diversions. It looked to some like an international coalition. As New York Times columnist William Safire argued last December 7, "Iraqgate is uniquely horrendous: a scandal about the systematic abuse of power by misguided leaders of three democratic nations to secretly finance the arms buildup of a dictator."

      Safire had been on the case since 1989, turning out slashing op-ed pieces. But readers of the Times`s news pages must have wondered where Safire`s body-blows were coming from, since the news columns contained almost nothing about Iraqgate for the longest time.

      THE COVERAGE

      Not everyone was slow to spot trouble. The coverage might be said to have begun in 1987, when Alan Friedman, a correspondent in Italy for the London Financial Times who was writing a book -- Agnelli: Fiat, and the Network of Italian Power -- learned of a European-based arms-procurement network that had gathered equipment for Iraq. In the book, published in 1988, he explored a five-year-old joint Argentine-Egyptian-Iraqi effort to build a ballistic missile capable of carrying a nuclear warhead, code-named CONDOR 2. Friedman`s claims that Iraq was developing a nuclear weapon were shrugged off by colleagues in the press.

      In August 1989, while working in Milan, Friedman noticed a four-line press release from Banca Nazionale del Lavoro. "Irregularities," it seemed, had been uncovered at BNL`s Atlanta branch. (Later, Friedman would learn that this was the bank`s way of acknowledging something troubling that had just transpired, unnoticed by the press: the FBI raids on BNL`s U.S. branches.) Shortly thereafter, a London tipster told Friedman to look at a seemingly unrelated story -- the possible role of a British company, Matrix Churchill, in secretly arming Iraq. When Friedman phoned a source in Rome and mentioned both firms, he was told to get on a plane and come down for a little chat. It lasted all night.

      Beginning in September 1989, a Financial Times team, reporting from Milan, Baghdad, and London, laid out the first charges that BNL, relying heavily on U.S. government-guaranteed loans, was funding Iraqi chemical and nuclear weapons work. Led by Friedman, who relocated to New York City in early 1990, the reporters went on to produce about 300 articles over three years, painting a compelling portrait of a massive -- and seemingly coordinated -- international effort to aid Iraq. For the next two and a half years, the Financial Times provided the only continuous newspaper reportage on the subject.

      The London paper tied CONDOR 2 to BNL Atlanta -- which had just been publicly identified as the source of $ 3 billion in unauthorized loans to Iraq. And in one 1989 article it warned that the BNL story was more than just another dull tale of banking malfeasance: "The CONDOR story raises questions about the effectiveness of the commitment of Western governments to preventing military technology transfer." It pointed out that, while U.S. intelligence had long bragged about aggressively monitoring the transfer of military technology, Washington had fallen down on the job. The paper noted that if government sleuths had been serious about stopping the arms flow, they could have followed either the money trail or the technology trail. "In each case, they appear to have slipped up," it concluded.

      The Financial Times extensively quoted top former officials at the International Monetary Fund, the Pentagon, and elsewhere, who expressed alarm over Export-Import Bank loan guarantees to Iraq. Some asserted that Washington had, as one of them put it, "allowed and abetted the development and stockpiling of a major chemical warfare capability" in Iraq. Among the companies shipping militarily useful technology under the eye of the government, according to the Financial Times, were Hewlett-Packard, Tektronix, and Matrix Churchill, through its Ohio branch.

      The most striking thing about the paper`s revelations is that they were published before Saddam Hussein invaded Kuwait in 1990. Douglas Frantz of the Los Angeles Times, who deserves a lot of credit for his own reporting on Iraqgate, nevertheless says the Financial Times was without question the early leader on the story. "Events subsequent have shown inmost cases they were on the money," he says.

      By early 1990 the Financial Times was no longer alone. Representative Henry Gonzalez, chairman of the House Banking Committee (who also had noticed the four-line BNL press release back in 1989), began a long, lonely crusade to expose the affair. Soon he would be entering related documents into the Congressional Record in late-night speeches before an empty chamber. Attorney General Thornburgh even wrote to him, demanding that he stop looking into BNL in the interests of "national security." He didn`t. Meanwhile, many reporters, accepting the administration`s line that it was shocked -- shocked! -- to discover the BNL subterfuge, treated Gonzalez as a crank.

      On August 2, 1990, Saddam Hussein invaded Kuwait and the debate began in the U.S. over an appropriate response. But only a handful of reporters bothered to ask where he had acquired the military muscle for the invasion. One who did, Thomas L. Flannery of the Intelligencer Journal, a 45,000-circulation paper in Lancaster, Pennsylvania, warned in November: "If U.S. and Iraqi troops engage in combat in the Persian Gulf, weapons technology developed in Lancaster and indirectly sold to Iraq will probably be used against U.S. forces. . . . And aiding in this . . . technology transfer was the Iraqi-owned, British-based precision tooling firm Matrix Churchill, whose U.S. operations in Ohio were recently linked to a sophisticated Iraqi weapons procurement network." Flannery, who wrote in impressive string of stories identifying Pennsylvania companies that supplied Iraq, had been hired by the Financial Times as an occasional stringer the year before.

      Meanwhile, The Village Voice published a major investigation by free-lancer Murray Waas in its December 18, 1990, issue. Under the headline GULFGATE: HOW THE U.S. SECRETLY ARMED IRAQ, Waas pulled together a massive amount of information, ranging from senior White House officials` accounts that George Bush was a behind-the-scenes advocate of a pro-Iraq tilt, to an accounting of U.S. trade with Iraq that had a potential military application. "That American troops could be killed or maimed because of a covert decision to arm Iraq," Waas wrote, "is the most serious consequence of a U.S. foreign policy formulated and executed in secret, without the advice and consent of the American public."

      The gulf war began shortly after, on January 16, 1991, and the media went wild. But when it ended six weeks later, most Americans knew little more about the war`s root causes then they did before.


      There would, however, be more to the story. Within hours after hostilities ceased on February 27 -- and nine-teen months after the FBI had raided BNL -- the government indicted Drogoul, painting him as a lone-wolf financier of the Iraqi war machine. He was charged with defrauding his Rome employers of billions of dollars.

      Nightline, which had been looking at Iraqgate for some time, hooked up with the Financial Times in an unusual and productive arrangement. On May 2, 1991, the team reported the secret minutes of the President`s National Advisory Council, at which, despite earlier reports of abuses, an undersecretary of state declared that terminating Iraqi loans would be "contrary to the president`s intentions."

      Nightline/Financial Times also cited intelligence reports that Iraq was using U.S. government farm credits to procure military technology. On July 3, 1991, the Financial Times reported that a Florida company run by an Iraqi national had produced cyanide -- some of which went to Iraq for use in chemical weapons -- and had shipped it via a CIA contractor.

      In another unusual and productive partnership, Douglas Frantz of the Los Angeles Times teamed up with The Village Voice`s Murray Waas. The Times published the first of their three-part series on February 23, 1992. "Classified documents obtained by the Times show . . . a long-secret pattern of personal efforts by Bush -- both as President and as Vice-President -- to support and placate the Iraqi dictator," the paper reported. It cited a top-secret National Security decision directive signed by President Bush in 1989, ordering closer ties with Baghdad and paving the way for $ 1 billion in new aid. Although the directive had been briefly described in other publications, the Times put it in context. Assistance from Washington was critical for Iraq, Frantz and Waas pointed out, since international bankers had cut off virtually all loans to Baghdad because Iraq was falling behind on repayments -- precisely because it was busily pouring millions into arms purchases.

      And it emphasized the striking fact -- buried deep in a 1991 Washington Press piece -- that Secretary of State James Baker, after meeting with Iraqi Foreign Minister Tariq Aziz in October 1989, intervened personally to support U.S. government loan guarantees to Iraq.

      "Nobody responded to that [February 1992] series," says Frantz. "That week, Gonzalez went onto the house floor to deliver another speech, and nobody followed that either." The Los Angeles Times went on to publish 100 articles exploring the history of U.S.-Iraq relations before and after the war. The reportage was, admirably, light on anonymous sources and heavy on information from internal documents, shared with the paper by government employees troubled by what they had seen.

      Still, the top national papers ignored most of the Financial Times/Nightline and Los Angeles Times revelations. In fact, when in March an obscure Italian newspaper reported Drogoul`s claim that both the Italian and U.S. governments had known and approved of his lending operation, only the Financial Times picked up the story.

      Things began to heat up last June when, in an abrupt turnabout, the feds suddenly agreed to drop 287 of 347 charges against Drogoul in return for a guilty plea and pledge of cooperation. Drogoul, who had asked for an opportunity to explain his actions fully, suddenly decided to go mute. A troubled Judge Marvin Shoob, presiding over Drogoul`s case, wrote to the head of the House Judiciary Committee: "[Drogoul] decided not to provide a statement until sentencing, after debriefing over a two-month period by the government."

      By July, five other congressional committees had joined Gonzalez`s banking panel in launching probes into various aspects of the Iraqgate affair, and Democrats were demanding that an independent prosecutor be named to investigate it.

      Since Drogoul had made a deal, the fall sentencing hearings were expected to be brief. But they turned into a major show when, in October, Drogoul`s lawyer suddenly began introducing new evidence that the head office of the Italian-government-owned bank had known all along what Drogoul was up to. He also produced testimony suggesting that figures with ties to U.S. intelligence may have been involved. The prosecution quickly asked to withdraw its plea bargain, and agreed to a trial (which had the net effect of postponing public airing of the affair until after the November election).

      Earlier, The Village Voice`s Robert Hennelly had assembeled a massive timeline documenting a pro-Saddam U.S. tilt dating back a full decade. He concluded: "At worst, that support was a frightening exercise in capitalistic opportunism (we made money both supporting and attacking Hussein). . . ."

      THE PACK JOINS IN

      Drogoul`s plea bargain and sentencing hearing provided a perfect new peg, and everyone finally jumped in. With the Financial Times far in the lead and the Los Angeles Times, The Washington Post, and The Wall Street Journal -- got into Iraqgate late, leaving beat reporters struggling to untangle the story`s many complex international strands.

      The Journal set the pace. Chiefly through reporter John Fialka, the paper made up for its late awakening by demystifying technicalities through striking headlines and crystal-clear prose. Despite a small general news hole, the Journal constantly found space for explanatory Iraqgate pieces.

      The Post`s early coverage had a protective tone. In July, reporter John Goshko wrote about Bush administration actions that "unwittingly bolstered" Iraq`s military. And he asserted: "The record suggests that Bush . . . Baker and other senior foreign policy advisers were not paying much attention to Iraq. . . ."

      The Post`s R. Jeffrey Smith, whose Iraqgate coverage included the Drogoul hearing, produced several exclusives from Washington sources. Yet the paper did not significantly advance the story. "It was a story with high political content, and a paucity of hard evidence to back up charges of conspiracy," Smith says. "Some papers allowed themselves to be manipulated, acting almost as agents of the Democratic opposition. Some people made this a crusade."

      The New York Times, meanwhile, shifted into high gear -- and promptly crashed into a pile of charges and countercharges. To cover BNL and the Drogoul sentencing, the Times brought in Elaine Sciolino, the national security correspondent, who had returned to daily reporting after writing a book about Iraq. She had other credentials that might have been helpful: she had served as Newsweek`s Rome bureau chief before coming to the Times, and had covered intelligence matters for years.

      She came in cold, and her sudden coverage was almost without context, since, aside from columnist William Safire, the newspaper had failed to follow up on the massive amount of evidence already gathered by others in the greater Iraqgate story. When much of the Financial Times`s early scoop material resurfaced during the trial, the Times reported some of it -- without noting who had originally unearthed it. Safire, on the other hand, cited the Financial Times often in his early crusade to rise above his paper`s seeming indifference to the larger scandal. During Drogoul`s hearings, the Times brought in Martin Tolchin, an old Washington hand. He had covered the Neil Bush S&L affair, and seemed adept at telling this story clearly, but he made only a cameo appearance.

      THE FOOL ON THE HILL

      The Times largely ignored Representative Gonzalez, meanwhile, as he made his allegations and entered supporting documents into the Congressional Record. Sciolino got around to a close look at the man making the charges on July 3. Her piece, headed ECCENTRIC STILL BUT OBSCURE NO MORE, cast Gonzalez as something of a buffoon, and included charges that his disclosure of sensitive information was a threat to national security -- without explaining why it would be. The piece could almost be read as a justification for the Times`s failure to follow Gonzalez`s earlier charges.

      The Journal, which regularly reported Gonzalez`s steady flow of documents and pronouncements, was far more charitable in Fialka`s July 31 profile of the congressman. Headed LONER GONZALEZ TOILS TO EXPOSE WHITE HOUSE ROLE IN AIDING IRAQ IN YEARS LEADING UP TO GULF WAR, it presented a tough, uncorruptible maverick.

      WHAT THEY MISSED

      Many incendiary allegations reported by the Journal, the Los Angeles Times, and The Atlanta Constitution (covering the Drogoul hearing in its home town) were simply ignored by The New York Times, and sometimes by The Washington Post, as well. A few of many examples, all from 1992:

      Intelligence Connections?

      On October 3, the Journal reported Drogoul`s assertion that the director general of Iraq`s Ministry of Industry and Military Production had told him "We are all in this together. The intelligence service of the U.S. government works very closely with the intelligence service of the Iraq government." Three weeks later, the Journal reported that Gonzalez "produced a phone-book-sized packet of documents" showing the involvement of U.S. exporting firms. The documents mentioned one, RD&D International of Vienna, Virginia -- which designed parts for Iraq`s howitzers and was financed through BNL -- that was run by a man with reputed connections to U.S. intelligence. The Times and the Post missed the first story and failed to follow up on the second.

      Quayle involvement?

      On three separate occasions it was reported (first by Representative Gonzalez, then by The Atlanta Constitution, and finally by the Journal) that BNL bankers claimed that companies seeking Iraqi business had come to the Atlanta branch at the urging of Vice-President Dan Quayle. One such corporation was owned by a man with close personal and business ties to the Quayle family; he built a brass refinery that recycled spent Iraqi artillery shells. Neither the Times nor the Post reported this.

      Scuds and Superguns?

      September 16: the Journal, in a piece headed IRAQ FUNDED SCUDS WITH MONEY GAINED FRAUDULENTLY IN U.S., INVESTIGATOR SAYS, recounted prosecution testimony that Drogoul had toured an Iraqi military facility, was shown a drawing of a missile, and was told that it had been financed through BNL Atlanta. The Atlanta Constitution reported this, as did the Los Angeles Times, whose lead stated: "Loans from an Italian bank branch here paid for improving Iraqi Scud missiles like the one that killed 28 Americans in the Persian Gulf War, a top federal investigator testified Tuesday." The Times and Post didn`t report the story.

      How high does it go?

      September 23: The Constitution reported that Judge Shoob, complaining in open court about the prosecution`s failure to call BNL officials to testify, actually sought to call his own witness. The Journal quoted Shoob: "I`ve read all the secret documents, and I can`t believe [Drogoul] was the sole actor or principal actor in the enterprise." The Times and Post were AWOL on this story.

      A question of bribery?

      Even when the Times raised startling facts, it often failed to follow up on itself. On October 17 the newspaper noted that the CIA had "uncovered a document suggesting the possible payoff of government officials in the United States and Italy in the elaborate bank-fraud case." Readers of the Times never learned more about this development.

      DON`T FOLLOW ME, I`M LOST

      In other cases, the Big Two -- but particularly The New York Times -- simply muddled matters.

      In October, it was revealed that the CIA had withheld from Congress -- and possibly from prosecutors -- crucial documents showing what the government knew about BNL. The Justice department blamed the CIA the CIA blamed the Justice department; and Senator David Boren, chairman of the Senate intelligence committee, got angry at everyone.

      Sciolino did her most energetic work covering this turf battle, often using unnamed sources, which made it difficult to discern whose agenda was being advanced. And although the Times finally started producing exclusives in its coverage of this matter, its daily revelations over the finger-pointing were hard to follow and did little to foster understanding of the bigger story. (In the end, evidence suggested that the CIA had withheld the documents at the request of Justice. If so, in retrospect, the story was the collusion, not the feud.)

      Readers` comprehension suffered when this complex story was reported as a he said-she said exercise. Here`s Sciolino on October 11, writing about the intergovernmental feud: "The unusual finger-pointing over the case came after reports that CIA officials had disclosed to Congress on Thursday that, at the urging of the Justice Department, they had deliberately withheld information about the bank fraud from federal prosecutors in Atlanta. . . . CIA and Justice Department officials denied those reports today. . . . But their denials came amid a new disclosure by lawmakers that the Justice Department also had withheld information that the CIA wanted to make public. . . . The CIA, the Justice Department, and the Bush Administration have all denied wrongdoing in the case. . . . In a sharply worded statement today, the CIA denied that its officials had told the Senate Committee that it had deliberately withheld information from Federal prosecutors in Atlanta at the urging of the Justice Department."

      Wording like this, one television producer who has followed Iraqgate observed, "makes The New York Times responsible for gross public apathy."

      Dean Baquet, who had earned a reputation as a formidable investigative reporter during his years with the Chicago Tribune, worked to advance the story on several occasions, especially covering Matrix Churchill developments in a separate trial in London. But he was only sporadically assigned to the story.

      On October 18, Sciolino and Baquet wrote an overview piece, a belated effort to advance the story, although they appeared hesitant to state what, for others, had been all but proven long ago. Notice the qualifiers: "Some Congressional Democrats say the recent revelations are only a tiny part of a two-pronged Government-wide cover-up; to protect and conceal its dealings with Mr. Hussein, and to accommodate the Italian government. Even more ominously, these critics, without any real proof, have begun to suggest that the administration knew about the loans all along."

      Six congressional committees was hardly "some" Democrats; the revelations were hardly "recent"; the evidence of administration knowledge was, by now, fairly overwhelming. As even the national-security minded columnist Jim Hoagland, writing a week earlier in The Washington Post, put it, "That Bush is tolerating a coverup on Iraq conducted by others on his behalf can no longer be seriously doubted. That Bush has lied about his knowledge of shipments of U.S. arms to Iraq can no longer be seriously disputed."

      On November 2, Representative Gonzalez announced that the Agriculture department, which had approved BNL loans, had learned back in 1990 for the CIA that BNL Rome was involved in the alleged Atlanta fraud. This revelation not only challenged the government`s assertion that Drogoul had acted alone, but also implied that a coverup was under way.

      Gonzalez`s disclosure represented another news peg. The Journal covered the disclosure in a piece headed FARM AGENCY KNEW SCOPE OF BNL FRAUD. Working from the same material that same day, the Times, in a story headed 1990 LETTER ADDS NEW QUESTIONS ON CIA ROLE IN IRAQ BANK CASE, chose to emphasize the CIA-Justice turf battle, obscuring the main point: that the Agriculture department was in the BNL loop. (And while the Journal cited Gonzalez in the second paragraph, the Times waited until they very last sentence to credit the congressman.)

      Times deputy national editor Philip Taubman, who was deputy bureau chief in Washington until late last year and supervised much of the reporting on Iraqgate (except when it was assigned to the paper`s business or foreign desk), sees the Times`s heavy coverage of the CIA-Justice fight as a plus. "I don`t think it`s inside baseball when two major branches of government are involved in a donnybrook, both accusing each other of malfeasance," he says.

      Many reporters from other newspapers criticize the Time`s coverage of Iraqgate, and much of its coverage in general, for a bias toward authority, an unwillingness to challenge power. Taubman, however, sees his newspaper as properly cautious. "I think it`s off base to suggest that our coverage was somehow deficient because we attempted to lay out what charges were confirmed and which might still fall short of being confirmed," he says. "We try in all our stories to make clear what we don`t know, as well as what we know. And in a complicated story of this type I think it`s good journalism to clue the reader in where inflammatory accusations are not yet, and may never be, confirmable or provable."

      Sciolino, who recently moved on to become the paper`s chief diplomatic correspondent, admits that coming in late to such a complicated story was tough. "I couldn`t summarize the story in one sentence," she says. "That`s what made it so difficult to explain -- to an editor, to people at a cocktail party. It`s even more complicated than Iran-contra."

      In retrospect, she says, "I think our paper could have done a better job, especially in the beginning. One spinoff could be to look at the whole arms procurement network around the world, how independent arms dealers, banks, and governments who own weapons-production facilities promote arms proliferation." Yet, Sciolino adds, arms proliferation "is not a sexy story."

      She praises the Los Angeles Times for putting two people on the story, and for treating it as an investigation rather than as a beat story. She says her paper was hobbled because the story affected several sections of the paper -- foreign, national, and business -- and was parceled out to them. So no one editor was in charge of coordinating coverage.

      LESSONS

      With Dragoul`s new trial set for October, there is still time for news organizations to wise up. Some things everyone agrees on: besides exploring the proliferation of weapons into unstable or dangerous hands, a serious Iraqgate investigation would look at the power of America`s largest corporations to sway foreign policy in ways that help them make sales. The Los Angeles Times, the Financial Times, and others did explore this, but there was little follow-up. One exception was the Journal, which led an October 12 piece this way: "In the unfolding drama of how the U.S. financed and supplied Saddam Hussein`s Iraq, there`s more than a walk-on part for corporate America." The Journal`s John Fialka cited a list of major U.S. corporations that "saw Iraq as a gusher of business -- so long as credits were wrung out of government agencies such as the Agriculture department, Commodity Credit Corp., and the Export-Import Bank."

      Serious coverage would also examine geopolitical arrangements between countries like the U.S. and Italy, the place of banks in global scandals, and the role of American and foreign intelligence agencies in secretly carrying out policies that the American people have not endorsed. And to do this it would also seem necessary to report this story with some distance from partisan sources, whether Robert Gates or Henry Gonzalez, and not just count on leaks alone.

      As it was, for a long time reporters couldn`t even count on partisan political warfare to generate scoops. In Congress, both parties had repeatedly backed legislation authorizing farm credits to Iraq -- despite warnings from Kurdish representatives that the funds would end up being used against them, in the form of poison gas. With no one to hand the story to the media on a platter, unraveling it required following hunches, and spending time and money -- serious investigative reporting that roams far afield from the constraints of the conventional beat.

      For ABC, which broke plenty of stories in concert with London`s Financial Times, only to watch them sink, covering Iraqgate has been a sobering experience. "It`s been very frustrating for us," says Gordon Platt, a Nightline producer. "We`d put it on the air, but there would be no follow-up by the other press. We`d expect the Times or Post would pick up on it. But until this last summer, they didn`t."

      As for why much of the press fears this kind of story, perhaps Ted Koppel put it best. "There`s a good reason why we in the media are so partial to a nice, torrid sex scandal," he said as he opened yet another Nightline Iraqgate report last July. "It is, among other things, so easy to explain and so easy to understand. Nothing at all, in other words, like allegations of a government coverup, which tend to be not at all easy to explain, and even more difficult to understand."
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 18:43:28
      Beitrag Nr. 3.097 ()
      Rumsfeld hat Probleme mit dem alten Europa

      Die US-Regierung hat die Ablehnung eines raschen Militärschlags gegen den Irak durch Deutschland und Frankreich scharf kritisiert. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bezeichnete beide Länder in dieser Frage wörtlich als "Problem". Erst gestern hatten US-Präsident George W. Bush und der britsche Ministerpräsident Tony Blair ihren Unmut über die Position aus Berlin und Paris geäußert.


      USA glauben Mehrheit hinter sich
      Obwohl sich auch andere europäische Länder ablehnend zu einem Krieg geäußert haben, sieht Rumsfeld die Mehrzahl der Europäer hinter der US-Politik. Nach seiner Ansicht stehen Deutschland und Frankreich mit ihrer Haltung in Europa und in der Nato ziemlich allein da. In der deutschen und französischen Auffassung sehe er das "alte Europa", sagte Rumsfeld in Washington. Bundeskanzler Gerhard Schröder und Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac hatten bei den Feiern zum 40. Jahrestag des Elysée-Vertrages wiederholt und betont einig für eine friedliche Lösung des Irak-Konflikts plädiert.


      Deutsche Haltung zum Irak-Krieg - Schröder und Fischer in Zitaten

      "Deutschland ist ein Problem, Frankreich ist ein Problem"
      "Ich habe festgestellt, dass Europa bei allen wichtigen Fragen, wenn man im Recht ist und die Fakten überzeugend sind, reagiert. Das haben sie immer getan", sagte Rumsfeld. "Deutschland ist ein Problem, Frankreich ist ein Problem." Er wollte das aber auch nicht überbewerten: "Wenn ein Land nicht unserer Meinung ist, was soll`s, das passiert häufiger in der Geschichte."

      Keine Zustimmung im Sicherheitsrat
      Bundeskanzler Gerhard Schröder und der französische Staatspräsident Jacques Chirac bekräftigten unterdessen ihren Widerstand gegen einen Krieg. Er habe deutlich gemacht, dass er keinen Raum für eine Zustimmung Deutschlands im Weltsicherheitsrat sehe, sagte Schröder. Er will sich dafür einsetzen, dass es keinen Krieg gibt. Sowohl Chirac als auch Schröder betonten, dass die UN-Waffeninspekteure mehr Zeit bräuchten. "Das ist unsere gemeinsame Position", sagte der Präsident.

      Deutschland will zweiten Bericht der Inspektoren
      Eine Entscheidung dürfe nur im Weltsicherheitsrat auf Grundlage des Berichts der UN-Waffeninspekteure fallen. Dieser Bericht soll am kommenden Montag vorgelegt werden. Deutschland übernimmt Ende Januar die Präsidentschaft im Sicherheitsrat von Frankreich. Bei den Vereinten Nationen verlautete, Deutschland wolle einen weiteren Bericht der UN-Inspekteure anfordern, in dem diese zur irakischen Kooperation Stellung nehmen sollten. Dies dürfte die Kluft zu den USA noch vertiefen, da diese nach dem ersten Bericht keinen weiteren für notwendig halten. US-Außenminister Colin Powell hält auch von einer Verlängerung der Waffeninspektionen nicht viel. "Mir ist nicht klar, wie lange sie weitermachen wollen oder ob sie das ernsthaft irgendwann zu einem Abschluss bringen wollen", sagte Powell.


      Zitat des Users Goosflesh:
      "Tja Herr Rumsfeld, hätten Sie mal nicht vor Jahren Herrn Hussein freundlich die Hand geschüttelt, dann gäbe es einige Probleme weniger! " :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 18:49:06
      Beitrag Nr. 3.098 ()
      Wer soll denn 3070 lesen :eek::laugh:

      Mach doch bitte mal nen Dreizeiler in Deutsch daraus :D;)
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 18:54:29
      Beitrag Nr. 3.099 ()
      Irak-Streit: Franzosen sind sauer auf Rumsfeld

      Der Streit um die richtige Irak-Politik wird immer schärfer. Französische und deutsche Spitzenpolitiker reagierten äußerst verärgert auf die Äußerungen von Donald Rumsfeld. Der US-Verteidigungsminster hatte Frankreich und Deutschland wegen ihrer Anti-Krieg-Haltung als "Problem" bezeichnet und auf das "alte Europa" geschimpft. Verbittert ist aber auch die Regierung in Washington über die widerspenstigen Europäer und will versuchen sie diplomatisch zu isolieren.
      :laugh:

      [Anm.: das ist ähnlich wie der Witz mit dem Geisterfahrer, der im Radio die Verkehrswarnung vor ihm selber hört: " ... ist ein geisterfahrer unterwegs. Bitte fahren sie.... " ER darauf: "EINER? Von wegen! HUnderte! " :laugh: ]

      Wirtschaftsminister "zutiefst beleidigt"
      Die heftigsten Reaktionen auf Rumsfelds Worte kommen aus Paris. "Zutiefst beleidigt" ist der Wirtschaftsminister Franci Mer: Das "alte Europa" habe Schwung und werde dies auch zeigen. Noch drastischer, wenn auch diplomatisch umschrieben, reagierte die Umweltministerin Roselyne Bachelot. "Wissen Sie, ich komme aus dem Pays de la Loire, und dort gibt es eine Berühmtheit, die Cambronne heißt", ärgerte sie sich im Radio. Der Name des Generals von Napoleon wird im Französischen als Umschreibung für "Scheiße" benutzt. Der Überlieferung nach soll der General dies bei der Schlacht von Waterloo den Engländern entgegnet haben, die ihn aufforderten zu kapitulieren.

      Der Irak-Konflikt - Elf Fragen, elf Antworten

      Nicht gerade diplomatisch?
      Auch in Deutschland zeigten sich Politiker nicht gerade erfreut über die Wortwahl von Rumsfeld: SPD-Außenpolitiker Hans Ulrich Klose findet sie "ungehörig": Die Amerikaner sollten nicht versuchen, die Europäer zu spalten, sagte Klose im Hinblick auf Rumsfelds Einschätzung, die meisten europäischen Länder stünden auf amerikanischer Seite. Und sogar der frühere Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU), eigentlich ein Kritiker der deutschen Regierungspolitik, sagte, dass Rumsfeld "nicht gerade ein Diplomat" sei.

      USA wollen Kritiker isolieren :laugh:
      Währenddessen wird in den USA offenbar an einer diplomatischen Strategie :laugh: gearbeitet, Deutschland und Frankreich im UN-Sicherheitsrat zu isolieren. Beide Staaten sollen als Verhinderer eines Sturzes von Saddam Hussein hingestellt werden. Laut Äußerungen verbitterter US-Regierungsbeamter werden die USA von den kritischen Regierungen verlangen, den Irak öffentlich der Missachtung von UN-Vorgaben anzuklagen.


      [Anm: Prima, da werden die Palästinenser sich aber freuen und arabbische Länder werden das auch für Israel fordern... :laugh: ]

      China ist Frankreich "extrem nahe"
      Ob das Erfolg hat, scheint fraglich. "Ich denke, unsere Position ist der Frankreichs extrem nahe", sagte eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums. China sei besorgt über den Truppenaufmarsch am Persischen Golf. Somit steht von den städnigen Mitgliedern im UN-Sicherheitsrat nur noch Großbritannien fest an der Seite der USA - offiziell, denn die Bevölkerung wird auch in diesen beiden Ländern immer skeptischer, was einen Angriff auf den Irak betrifft.

      ------------------------------------------------------


      Fazit: Irgendwann werden die USA ALLE anderen UN-Sicherheitsratsmitglieder isoliert haben - alle GEMEINSAM .... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 19:03:07
      Beitrag Nr. 3.100 ()
      EKLAT UM US-VERTEIDIGUNGSMINISTER

      Der Stolz, ein alter Europäer zu sein


      Von Markus Deggerich

      Frankreich und Deutschland sind empört über US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld. Von "Neokolonialismus" und "tiefen Kränkungen" ist die Rede. Weil beide Länder es wagen, sich gegen die US-Kriegsstrategie zu stellen, disqualifiziert er sie als "altes Europa". Die harschen Reaktionen aus Berlin und Paris zeigen, dass es sich um einen Bumerang für die USA handeln könnte.

      Vertreter des alten Amerika: Donald Rumsfeld


      Berlin/Paris - Donald Rumsfeld sei Dank: Der US-Verteidigungsminister hat Europa befreit. Mit seiner verbalen Attacke gegen Frankreich und Deutschland leistet er vielleicht mehr für die deutsch-französische Freundschaft und die europäische Einigung als 40 Jahre Elyseé-Vertrag und Händchen halten auf Friedhöfen. Selten war die Empörung so grenzüberschreitend und überparteilich wie an diesem Donnerstag.
      Rumsfeld hatte zum deutsch-französischen Widerstand gegen einen Militäreinsatz im Irak gesagt, er sehe in Deutschland und Frankreich das "alte Europa". Er fügte hinzu: "Deutschland ist ein Problem, Frankreich ist ein Problem. Aber wenn sie sich die riesige Zahl anderer Länder ansehen, so sind sie auf der Seite der USA und nicht Frankreichs und Deutschlands."

      Mit diesem Affront versucht er Europa zu spalten in "good guys" und "bad guys". Wobei er keinen Zweifel daran lässt, wer darüber entscheidet, wer die Maßstäbe bestimmt, wann Europa ein gutes Europa ist - und wie die USA Europa betrachten. Damit erzwingt Rumsfeld, was Europa sich lange nicht traute: Eine gemeinsame Haltung zu finden zu den Kriegsplänen der USA. Es wird interessant werden, wie Tony Blair als treuester Verbündeter der USA in Europa nun reagiert. Es heißt: Farbe bekennen.


      Die Ironie ist, dass Rumsfeld den nationalen Stolz angreift und damit eine supranationale Allianz schaffen könnte. Zwar war bisher eher Deutschland allein - auch durch Wahlkampf bedingt - die treibende Kraft der Kriegsskepsis. Doch nun zeigen die harschen Reaktionen aus Frankreich, dass die "Grande Nation" beleidigt ist durch das US-Verhalten.

      Mit deutlicher Empörung ist in Paris die Kritik von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld an der deutschen und französischen Irak-Politik aufgenommen worden. Wirtschafts- und Finanzminister Francis Mer sagte am Donnerstag, die Bemerkung vom "alten Europa" habe ihn "tief gekränkt".

      "Die Weisheit des alten Europas"

      Für die oppositionellen Sozialisten erklärte die ehemalige Ministerin Martine Aubry, die Äußerungen zeugten von der "Arroganz der Vereinigten Staaten, die die Welt mehr und mehr ohne Regeln allein regieren wollen". Regierungssprecher Jean-Francois Cope empfahl Rumsfeld die "Weisheit" des "alten Europas", um die Irak-Krise friedlich beizulegen.

      Der Vorsitzende der bürgerlich-liberalen UMP, Alain Juppé, sagte: "Ich bin stolz darauf, zum alten Europa zu gehören." Dort hätten auch die USA ihre Wurzeln. Finanzminister Mer erklärte sogar, das "alte Europa" habe Schwung und werde dies auch zeigen.


      [anm: Eine unverblümte Drohung.... :D ]

      Umweltministerin Bachelot verwies auf den General Cambronne. Dessen Name steht im Französischen für eine vulgäre Beschimpfung, ähnlich wie im Deutschen Goethes Götz von Berlichingen. Mit dem Ausruf "Merde!" (Scheiße) soll der General Napoleons bei der Schlacht von Waterloo die Aufforderung der Engländer zur Kapitulation zurückgewiesen haben.

      Europa einig im Widerstand

      Auch Deutschlands Außenminister Joschka Fischer (Grüne) konterte am Donnerstag doppeldeutig: "In der Tat sind die Kulturen und die Staatenbildung in Europa älter als in den USA." :laugh: Fischers französischer Amtskollege Dominique de Villepin bekräftigte die Haltung seiner Regierung, dass es derzeit keinen Grund gebe, einen Krieg gegen den Irak zu beginnen: "Heute gibt es keine Rechtfertigung, Gewalt anzuwenden",
      sagte der Minister nach der Teilnahme beider Minister an einer gemeinsamen Sitzung der auswärtigen Ausschüsse von Bundestag und Nationalversammlung in Berlin.

      Auch die CDU-Partei- und Unions-Fraktionsvorsitzende Angela Merkel, sonst gerne an Schröders Irak-Haltung mäkelnd, hat die Kritik von Rumsfeld an Deutschland und Frankreich strikt zurückgewiesen. "Ich halte es für nicht richtig, wenn jetzt so Töne aufkommen, wir seien das alte Europa. Das führt uns nicht weiter", sagte Merkel am Donnerstag in Berlin und zeichnete eine neue Karte des geeinten Europas unter Ausschluss Portugals: "Im Übrigen glaube ich, dass die Einigkeit Europas, von Polen bis Madrid, viel, viel größer ist, als sich das mancher vorstellt."

      Europa als politischer Pol

      Denn die Vorstellung in Europa vom "alten Europa" ist eine andere als in den USA. Es ist das Europa der Aufklärung und des Humanismus, das, gerade weil es eine Jahrhunderte währende blutige Geschichte hat, weiß, wovon es spricht. :mad:

      Ein einiges Europa in seiner Vielfalt hat die Chance, dem Unilateralismus der USA nach dem Ende des Kalten Krieges einen politischen Pol entgegenzusetzen.

      Das deutet sich jetzt im Uno-Sicherheitsrat an. Zur Frage, ob Deutschland einen zusätzlichen Bericht der Uno-Waffeninspektoren wolle, sagte Fischer: "Wenn die Inspektoren weiter arbeiten sollen, tun sie das im Auftrag des Sicherheitsrates. Wir wollen selbstverständlich, dass sie weiter arbeiten." Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Gernot Erler sagte am Donnerstag, Fischer habe in der Ausschuss-Sitzung indirekt bestätigt, dass es einen zweiten Bericht der Inspektoren geben solle. Dies könne auch auf Anregung Deutschlands geschehen, sagte Erler. :D Deutschland hat von Februar an den Vorsitz im Uno-Sicherheitsrat. Zuvor hatte es in Uno-Diplomatenkreisen geheißen, Deutschland könnte Mitte Februar einen weiteren Bericht anfordern und dabei auf die Unterstützung Frankreichs zählen. :D

      USA werden nervös

      Die harsche Reaktion Rumsfelds zeigt, wie nervös die USA auf europäisches Selbstbewusstsein reagieren. Der CSU-Europapolitiker Bernd Posselt wirft Rumsfeld deshalb Neokolonialismus vor. Die USA müssten lernen, dass die Europäische Union Partner und nicht Protektorat sei, sagte Posselt am Donnerstag in München. "Zuerst versuchen sie, eine Aufnahme der Türkei in die Europäische Union zu erzwingen, und dann mischen sie sich in Sachen Irak massiv in innereuropäische Angelegenheiten ein."


      spiegel.de
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      schrieb am 23.01.03 19:48:15
      Beitrag Nr. 3.101 ()
      Das war ein ziemlich großer Fehler von Rüpelfeld. Die Franzosen mögen sowas gar nicht.

      Verstehen kann man es irgendwie: Die Kosten der Truppen am Golf sollen pro Tag eine Milliarde Dollar betragen. Bereits eine Verschiebung um einige Monate wird sehr teuer.

      Der Vorgang zeigt meines Erachtens auch etwas anderes: Die Weltbeherrschungspläne der USA sind bereits gescheitert. Ob sie nun den Irak angreifen oder nicht: Bei einem weiteren Opfer wird die Weltgemeinschaft und auch das eigene Volk nicht mitmachen.

      Vielleicht setzt sich die sinnvoller Alternative zur Weltpolitik doch noch durch. Nämlich die Verrechtlichung der internationalen Beziehungen mittels verbindlicher Verträge und die Beseitigung von Streitereien vor internationalen Gerichtshöfen. Die ersten Schritte dazu hat man ja schließlich schon getan.
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 20:12:25
      Beitrag Nr. 3.102 ()
      1 Mrd pro Tag...

      stand das irgendwo mal?

      mir erscheind das schon ein wenig hoch!

      das wären ja auf einen Monat dann ca. 30 Mrd $!!!

      ...und das ohne einen Schuss...

      MFG
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 20:20:22
      Beitrag Nr. 3.103 ()
      ..vielleicht ist der Verlust an Mkt.kap der internationalen Börsen miteingerechnet....:laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 20:30:12
      Beitrag Nr. 3.104 ()
      Mannerl, xylo

      Also ich hab das nochmals überprüft und festgestellt, daß ich hier irgendwo einer Fehleinschätzung erlegen bin.

      Die Kosten betragen ca. 1 Mrd. Dollar pro Woche.

      Deutlich weniger, aber doch viel Geld das nutzlos ausgegeben würde, wenn nicht bald der Angriff erfolgt.

      Meine Argumentation in #3075 ändert sich dadurch nicht.
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 20:34:10
      Beitrag Nr. 3.105 ()
      ...Geld ist doch das geringste Problem, deshalb auch der :laugh: bei meinem Posting...
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 20:45:17
      Beitrag Nr. 3.106 ()
      Hier derjenige, der Saddam bei diesem Treffen die baldige Lieferung von Basistechnologie für Giftgas und die Lieferung von ANTHRAX durch die US-Regierung ankündigte...

      und das wurde Anfang der Achtziger unter ehrlichen,harten Typen wie Saddam Hussein und RUMSFELD eben mit einem begeisterten Handschlag besiegelt...

      Das war keinesfalls der Beginn, aber die Fortsetzung einer wunderbaren Freundschaft - jedenfalls solange, wie Saddam brav nur diejenigen Länder angriff, die die USA vorschlugen... :D

      Avatar
      schrieb am 23.01.03 20:55:19
      Beitrag Nr. 3.107 ()
      .


      Hier ein Artikel, der zeigt, WER HIER WEN POLITISCH AUF DER WELT ISOLIERT.... :D :laugh:

      SPIEGEL ONLINE - 23. Januar 2003, 17:59
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,232024,00.html
      Aufstand gegen Blair

      "Wie Schlafwandler in den Krieg"


      Von Michael Sontheimer, London

      Bushs treuester Knappe ist Tony Blair, der selbst den Einsatz von Atomwaffen im Irak nicht ausschließen will. Doch der britische Premier gerät immer stärker unter Druck: Die meisten seiner Wähler lehnen einen militärischen Alleingang gegen den Irak ab. Viele Briten verachten Bush, fürchten die Isolation innerhalb Europas.

      Die Zahl der Kriegsgegner in Blairs Partei steigt rasant



      London - [/b]"Die Menschen haben das Gefühl", erregte sich der Labour-Abgeordnete Colin Burgon im Unterhaus, "dass wir wie Schlafwandler in einen Krieg marschieren." Warum schickten andere europäische Länder nicht ihre Truppen an den Golf, fragte sein Fraktionskollege Tony Banks. "Warum", so der Ex-Staatssekretär, "unterscheidet sich ihre Pespektive so radikal von der unseren?"

      Jeden Tag wird derzeit im Unterhaus über die Irak-Krise debattiert, jeden Tag wird der Ton gereizter, und jeden Tag wächst der Druck auf Tony Blair. [/b]Dem Premier, der sich seit dem 11. September 2001 George W. Bush als treuester Verbündeter angedient hat, ist es nicht gelungen, seine Landsleute davon zu überzeugen, dass ein Krieg gegen den Irak notwendig ist. Im Gegenteil: Seit dem Sommer sinkt in den Umfragen die Zahl derjenigen, die einem Angriff gegen den Irak auch ohne Billigung des Uno-Sicherheitsrats zustimmen würden. Derzeit sind es gerade noch 15 Prozent, auf die sich Blair bei einem militärischen Alleingang mit seinem Freund Bush stützen könnte.



      Am Mittwoch funktionierten Labour-Kriegsgegner eine Debatte über Verteidigungsfragen im Unterhaus zu einer Abrechnung mit Verteidigungsminister Geoff Hoon um, dem Oberfalken in Blairs Kabinett. Am Ende der Diskussion, bei der Hoon so gut wie keine Unterstützung aus der eigenen Fraktion bekam, nutzten die Kriegsgegner einen Antrag zur Geschäftsordnung, um ihre Ablehnung der Regierungspolitik auszudrücken. 57 Abgeordnete, davon 44 Labour-Mitglieder, stimmten zu, im November waren es bei einer ähnlichen Abstimmung erst 33 gewesen.

      Die Parteiführung versucht derweil den drohenden offenen Aufstand in der Labour Party durch Manipulation einzudämmen. So wollen Blairs Apparatschiks mit Geschäftsordnungstricks verhindern, dass der Nationale Parteivorstand nächste Woche über eine Resolution der Kriegsgegner befinden muss, nach der "Krieg gegen den Irak zurzeit nicht gerechtfertigt ist."

      Die immer stärkere Antikriegsstimmung auf der Insel zeitigt bei Blair und seiner Regierung einen eigentümlichen Effekt: Sie arbeitet immer enger mit der Bush-Administration zusammen. So reiste Außenminister Jack Straw diese Woche allein zwei mal nach Washington, um sich mit seinem Kollegen Colin Powell zu beraten. Blair wird Ende des Monats nach Camp David fliegen, um mit Bush die gemeinsame Strategie festzuklopfen. Der PR-Chef des Premiers, Alister Campell, nimmt bereits an den täglichen Telefonkonferenzen seiner Kollegen in den Washingtoner Ministerien teil, um die Propaganda gegen Saddam Hussein im Detail abzustimmen. :laugh:



      George W. Bushs engster Verbündeter in Europa ist Großbritannien - noch....


      Die Chancen, die Briten auf den Kriegspfad George W. Bushs zu locken, werden allerdings selbst von US-freundlichen Medien als sehr begrenzt eingeschätzt. "Der amerikanische Präsident ist hierzulande so unbeliebt", räumte der rechte "Daily Telegraph" ein, "dass er die `Marke USA` beschädigt, sobald er nur seinen Mund aufmacht."


      Vor diesem Hintergrund reflektiert der "Daily Mirror", die mit 2,2 Millionen Auflage zweitgrößte britische Zeitung, am besten die derzeitige Stimmung auf der Insel. Anfang der Woche staretete das Boulevardblatt eine massive Kampagne gegen Bush und einen Krieg im Irak. Zu den Zehntausenden, die eine Petition des Mirrors unterzeichnet haben, zählen so unterschiedliche Exponenten der Kulturszene wie der Dramatiker Harold Pinter und der DJ Fatboy Slim oder die bis vor kurzem beliebteste Politikerin des Landes, die Ex-Ministerin Mo Mowlam.

      Einig im Antikriegskurs: Jacques Chirac und Gerhard Schröder


      Gar nicht amüsiert, sondern spürbar schockiert hat die Regierung in London die gemeinsame Anti-Kriegserklärung von Chirac und Schröder. Die bewegende Feier des Elysée-Vertrags in Versailles beflügelte auf ein neues die britische Urangst, in Europa an den Rand gedrängt zu werden und sich zwischen den EU-Partnern und den USA entscheiden zu müssen. "Verachtung mit einem Touch Neid", dominierte denn auch die britische Berichterstattung über das historische Treffen von Versailles, wie der "Guardian" in seiner Online-Presseschau konstatierte.

      Die Franzosen und Deutschen haben den Briten eindrucksvoll demonstriert, dass Blairs Anspruch, "in Europa zu führen", derzeit pure Illusion ist. Der britische Beitritt zum Euro liegt in weiter Ferne, und die Konfrontation mit Paris und Berlin in der Irak-Krise wird Tony Blair in den nächsten Wochen vor äußerst unangenehme Entscheidungen stellen.

      Der zunehmend angespannt wirkende Premier hat bislang die außenpolitische Funktion seines Landes beständig als "Brücke" zwischen den USA und Europa beschrieben. Angesichts dessen, wie die beiden Kontinente derzeit auseinander driften, besteht für Blairs diplomatisches Bauwerk akute Einsturzgefahr.
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 08:44:05
      Beitrag Nr. 3.108 ()
      SPIEGEL ONLINE - 23. Januar 2003, 12:22
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,231960,00.html
      Kriegsdiplomatie

      Wie die Amerikaner Deutschland und Frankreich isolieren wollen

      Die Amerikaner planen offenbar, Deutsche und Franzosen wegen ihrer Anti-Kriegspolitik auf bisher einmalige Weise in die Enge zu treiben.
      Beide Staaten sollen als Verhinderer eines Saddam-Sturzes gebrandmarkt werden. Zudem sollen sie nächste Woche aufgefordert werden, den Irak der Missachtung des Uno-Sicherheitsrats zu bezichtigen.

      Donald Rumsfeld will Frankreich und Deutschland in Europa isolieren :laugh:


      Hamburg - Das berichtet die "New York Times" am Donnerstag. Regierungsbeamte hätten sich verbittert über die mangelnde Unterstützung der langjährigen Verbündeten der USA gezeigt. Die amerikanische Regierung werde in der kommenden Woche von Deutschland, Frankreich und anderen Anti-Kriegs-Regierungen verlangen, den Irak öffentlich anzuklagen, dass er die Vorgaben des Sicherheitsrates missachtet habe. Zumindest sollten die Kritiker-Staaten anerkennen, dass der Irak die Resolutionen betreffs Offenlegung und Vernichtung der Massenvernichtungswaffen nicht erfüllt habe.

      Regierungsbeamte sagten der Zeitung, ihre Strategie basiere auf dem Glauben, dass die Inspektoren im Irak keine "rauchenden Colts" finden würden. Deshalb müsse die Beweislast umgedreht werden: Der Irak habe es nicht geschafft, die Behauptung zu widerlegen, dass er Massenvernichtungswaffen besitze. Der Irak habe keine Beweise dafür geliefert, dass er die Waffen vernichtet hat und habe obendrein die Uno-Inspektoren an ihrer Arbeit gehindert. Einige Regierungsbeamte glauben, so schreibt die "New York Times", dass Frankreich und andere gegen einen Krieg eingestellte Alliierte am Ende doch noch überzeugt werden könnten - möglicherweise mit Druck. So erwägen die Amerikaner offenbar, die französischen Konzerne von der Ausbeutung der irakischen Ölquellen auszuschließen, sollte Saddam erst einmal gestürzt sein.

      Emissäre von Präsident Bush wollen in der Zwischenzeit Unterstützung in anderen Teilen Europas für die USA gewinnen. Dem Bericht zufolge soll versucht werden, Frankreich und Deutschland diplomatisch zu isolieren. Sie sollen als Verzögerer gebrandmarkt werden, die ein schnelles Vorgehen gegen den Irak im Sicherheitsrat verhinderten.

      Unterstützung für die amerikanische Position komme nicht nur aus Großbritannien sondern auch aus Polen, Spanien, Italien und anderen europäischen Staaten. Die Hardliner setzen darauf, dass der jüngste Versuch Frankreichs und Deutschlands, den Krieg zu vereiteln, fehlschlägt. Er hätte die Falken in der Bush-Administration erzürnt und zu noch härterem Vorgehen angespornt: So würde die Regierung erwägen, sich nur dann auf eine zweite Abstimmung im Sicherheitsrat einzulassen, wenn Frankreich die US-Position nicht mit einem Veto blockieren würde.

      Selbst der bisher gemäßigte Außenminister Colin Powell schlägt nun einen deutlich härteren Tonfall an: "Es gibt einige Staaten in der Welt", sagte er in einem Interview mit dem TV-Sender PBS, "die sich gern einfach von diesem Problem abwenden würden, indem sie behaupten es existiere gar nicht." Das dürfte als Reaktion auf die jüngste Bitte des französischen Außenminister Dominique de Villepin zu verstehen sein. Dieser hatte um einen Aufschub der Entscheidung um zwei bis drei Monaten ersucht.

      Verteidigungsminister Donald Rumsfeld geht noch weiter als Powell. Er spielt die Rolle Frankreichs und Deutschlands in der Nato herunter: "Sie denken bei Europa an Frankreich und Deutschland", sagte er Journalisten gegenüber. "Ich nicht. Ich denke, das ist das alte Europa." Es gebe eine Menge anderer Staaten in Europa, die in der Irak-Frage an der Seite der USA stünden.

      Die Regierung setze darauf, so die "New York Times", dass Frankreich und Deutschland nächste Woche bloßgestellt würden: "Unser Ziel ist, ihre Nasen in die Realität zu drücken und dann mit ihnen zu diskutieren, wie es weitergehen soll", zitiert das Blatt einen Regierungsbeamten. "Wir wollen sie dazu bringen, auf die offensichtlichen Fakten zu antworten und zu erklären, warum sie nicht dementsprechend handeln wollen."
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 08:57:19
      Beitrag Nr. 3.109 ()
      Von Wahrheit und Lüge

      Florian Rötzer 24.01.2003

      Die US-Regierung ist verstrickt in einer schwierigen Argumentation und Beweisführung - Ausflüge in Sophismen und Denunzierungen des "alten Europas" sind an der Tagesordnung

      Die US-Regierung ist in einen interessanten Diskurs eingetreten, seitdem sie Saddam Hussein beschuldigt hat, das Vorhandensein von Massenvernichtungswaffen oder Programmen, diese zu entwickeln, zu verbergen. Lug und Trug seien bei dem Bösen aus dem orientalischen Land stets zu erwarten und mit Wahrheit nicht zu rechnen. Manche Skeptiker beispielsweise aus dem "alten Europa" (Rumsfeld) wollen hingegen nicht gleich in den Krieg ziehen, weil die bislang fehlenden Beweise für sie noch kein Indiz für den Schwindel des Irak-Regimes sind.
      Die Lage wird komplex, womöglich wächst Europa mit der kritischen Distanz zu den USA. Erst einmal aber geht es in der Politik bei der Entscheidung über Krieg und Frieden auch um Wahrheit und Lüge, wenn die US-Regierung nicht noch im letzten Augenblick einen überprüfbaren Beweis für eine schwerwiegende Verletzung der Resolution - für einen "rauchenden Colt" - vorlegt. Mit Überraschungen muss gerechnet werden, nicht umsonst hat das Weiße Haus neben Geheimdiensten jetzt auch eine eigene Werbeagentur oder Propagandaabteilung.

      Interessant wird natürlich auch werden, ob und wie sich die "Achse des alten Europas", vereint mit Russland und China, herausreden wird, wenn die Entscheidung im Sicherheitsrat ansteht oder die militärische Intervention beginnt. Sollte Bush ohne eine UN-Resolution oder ohne Zustimmung des Sicherheitsrats losschlagen, so wäre gleichzeitig auch das Ansehen der UN schwer geschädigt. Würden die Mitglieder des Sicherheitsrates aber bei mangelnder Beweislage einem militärischen Schlag zustimmen, wäre auch nur wieder einmal klar, dass nicht internationale Abkommen oder internationales Recht zählt, sondern nur Macht. Eine Stimmenthaltung ist keine Lösung. Eine fatale Situation also, die eigentlich fast nur schlecht ausgehen kann.

      Auch wenn die Worte von keinen der vielen Parteien, die im Augenblick an den argumentativen Stricken ziehen, um die Situation in ihrem Sinn zu interpretieren, später noch eine große Bedeutung besitzen dürften, auch wenn sie sich als falsch herausstellen, so spielen sie doch bei der Suche nach Rückhalt im Ausland und Inland über die Vermittlung der Medien eine wichtige Rolle. Schließlich will keiner als "Schurke" sich zu erkennen geben, auch nicht wahrhafte Schurken und Despoten wie Hussein, selbst wenn niemand ihren Äußerungen glaubt.

      Auch im Weißen Haus nimmt man das Gespinst der Diskurse zur Herstellung von Sacherverhalten ernst. Gerade erst hat das neu eingerichtete "Office of Global Communications", das unter dem Zeichen der Wahrheit, aber mit besserer Verpackung als bislang die Bush-Politik der Weltöffentlichkeit näher bringen soll, einen Bericht über den "Lügenapparat" des Irak-Regimes vorgelegt. Schon vor dem neuen Propagandabüro hatte das Weiße Haus im September 2002 den Bericht "A Decade of Deception and Defiance" vorgelegt, in dem es um die Verletzungen der UN-Resolutionen ging. Auch ansonsten wird man nicht müde, stets auf die Taktik des Regimes hinzuweisen, das ein raffiniertes Spiel des Hinauszögerns, Versteckens, Vertuschens, Lügens und Täuschens inszeniere. Das aber soll im Umkehrschluss wohl bedeuten, dass just diese Praktiken, die dem Gegner vorgeworfen werden, selbst nicht eingesetzt werden.

      "Die Bedrohung, die durch die Verbindung zwischen Terrornetzwerken und Staaten entsteht, die Massenvernichtungswaffen besitzen, konfrontiert uns mit der Gefahr einer Katastrophe, die um Größenordnungen größer sein kann als die vom 11. Septmber. Iraks Waffen des Massenterrors und die Terrornetzwerke, die mit dem irakischen Regime verbunden sind, sind keine unabhängigen Bedrohungen, sie sind Teil derselben Bedrohung. Die Entwaffnung Iraks und der Krieg gegen den Terror sind nicht nur verbunden. Die Entwaffnung Iraks von seinen chemischen und biologischen Massenvernichtungswaffen und die Abrüstung seines Programms zur Entwicklung von Atomwaffen ist ein entscheidender Teil zum Sieg im Krieg gegen den Terror." - Vizeverteidigungsminister Wolfowitz [1] am 23.1.2003

      Die US-Regierung, die sich auf die Entlarvung des Lügenregimes stützt, sieht sich dennoch gezwungen, auch selbst auf Lügen, Gerüchte, Verdrehungen, Halbwahrheiten und Vorspiegelungen zurückzugreifen. Dass der Irak die USA unmittelbar bedroht, ist Humbug. Wenn es lediglich darum ginge, tatsächlich eine Entwaffnung durchzuführen oder zu überprüfen, dass diese geschehen ist, dann würde sich das Problem stellen, dass dies konsequent durchgeführt wird. Schließlich könnten auch oder gerade bei einem Sturz Husseins etwaig vorhandene Massenvernichtungswaffen in die Hände von treuen Regimeanhängern, die in der Untergrund gehen, von Terroristen oder auch nur von Geschäftemachern gelangen. Selbst wenn es Bush und seinen Falken ganz aufrichtig um den Sturz einer Diktatur und die Schaffung einer wirklich unabhängigen Demokratie ginge, darf dies nur eine sekundierende Rolle spielen. Das wäre - mit allen noblen Absichten - weder von den Resolutionen noch vom Völkerrecht gedeckt und brächte - wie bereits durch Nordkoreas Vorpreschen geschehen - einen Rattenschwanz an Fragen auf, warum gerade jetzt das Regime im Irak gestürzt werden muss oder wer die Rolle des "guten" Weltpolizisten spielen darf.

      Aus allen diesen Gründen muss die US-Regierung, falls kein für alle überzeugender Beweis auftaucht, mit der Wahrheit vorsichtig umgehen, um es gelinde zu sagen. Das liegt übrigens auch der neuen Sicherheitsstrategie zugrunde, die explizit Präventivschläge als Mittel sanktioniert. Die Deutung drohender künftiger Gefahren dürfte stets unauflösbar in ein Geflecht von Vermutungen, Wahrscheinlichkeiten, Vorurteilen, Interessen etc. eingebettet sein, weswegen auch in einem Rechtsstaat weitgehend das Prinzip gilt, dass nicht Absichten, sondern begangene Straftaten geahndet werden, die man einem Menschen in einem fairen Prozess nachweisen kann.

      Was ist ein Beweis?

      Es geht im Kern um den Nachweis, ob der Irak eine schwerwiegende Verletzung der Resolution begangen hat. Eigentlich, so sollte man denken, ist alles kein Problem. Der Irak hat die Resolution 1441 des Sicherheitsrats akzeptiert, das verlangte Dossier vorgelegt und den Waffeninspektoren einen ungehinderten Zugang zu allen Orten gewährt. Mehrmals wurde von Mitgliedern des irakischen Regimes versichert, dass es keine Massenvernichtungswaffen mehr gibt. Die Richtigkeit und Vollständigkeit des Dossiers sowie die Einlösung der Verpflichtung zu überprüfen, Massenvernichtungswaffen und Langstreckenraketen abzurüsten, ist Aufgabe der unabhängigen Inspektoren. Sollten sie einen Beweis dafür finden, dass das Irak-Regime die Verpflichtungen nicht eingehalten hat, so liegt eine Verletzung vor. Der Sicherheitsrat muss dann entscheiden, welche Maßnahmen dann als Reaktion ergriffen werden. Von einem "Regimewechsel" ist in der Resolution allerdings gar keine Rede, vielmehr wird ausdrücklich versichert, dass die Souveränität und Integrität des Irak gewahrt würden. Auch nachdem sich Präsident Bush im letzten Jahr davon überzeugen ließ, die UN überhaupt einzuschalten, sollte diese seiner Politik lediglich die gewünschte Legitimation bieten und für den Rückhalt im Kongress, der eigenen Bevölkerung und der Alliierten sorgen. Folgt die UN den Interessen der USA nicht, wie Bush drohte, so habe sich ihre Bedeutung erledigt. Für die USA selbst, das hatte Bush von vorneherein klar gemacht und auch im US-Kongress durchgesetzt, spielt die UN keine Rolle, schließlich hat er sich die Möglichkeit stets frei gehalten, auch ohne Legitimation durch den Sicherheitsrat militärisch zu intervenieren. Gleichwohl ist damit neben der Machtfrage und der ursprünglichen Legitimation, dass der Irak wegen seines Besitzes von Massenvernichtungswaffen und seiner Unterstützung des Terrorismus eine Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA darstellt, die das Recht auf Selbstverteidigung in Anspruch nimmt, sofort das Problem aufgetreten, wie man sich verhalten soll, wenn die Waffeninspekteuren keinen Beweis für eine schwerwiegende, einen Militärschlag rechtfertigende Verletzung der Resolution entdecken.

      Schon von Beginn an wurden strategisch ausgesäte Zweifel am Willen der Inspekteure geäußert, ergänzt durch die Behauptung, dass sich in einem solch großen Land Massenvernichtungswaffen samt Produktionsanlagen oder Labors verstecken ließen, ohne dass die Inspekteure eine Chance hätten, sie zu finden. Man sprach von mobilen Labors und anderen Tricks. Gerade wird einmal wieder versucht [2], eine Verbindung zwischen al-Qaida mit dem Irak-Regime zu konstruieren. So soll der Jordanier Abu Mussab al Zarqawi, der den Mordanschlag in Amman auf einen US-Diplomaten im Oktober geplant haben soll, nicht nur mit den in Großbritannien wegen Rizin-Besitzes Festgenommenen Kontakt gehabt haben, sondern nach der Flucht aus Afghanistan über den Iran in den Nordirak gereist sein. Dort operiert die al-Qaida zugeordnete Gruppe Ansar al-Islam, die gegen die Kurden kämpft, aber wohl kaum mit dem Hussein-Regime verbündet ist, das diese Region sowieso nicht mehr kontrollieren kann. Aber manchmal reicht eben auch die Behauptung, dass möglicherweise ein al-Qaida-Mitglied im Irak war, für die Unterstellung aus, dass damit auch die irakische Regierung Verbindungen mit al-Qaida hat.

      Nicht viel anders sieht es bislang mit den Beweisen dafür aus, dass der Irak noch Massenvernichtungswaffen besitzt. Die bislang vorgelegten Hinweise reichen dafür nicht aus, Geheimdienstinformationen, die vorliegen sollen, sind aber solange geheim, bis sie den Inspekteuren übermittelt werden, die sie dann schnell überprüfen könnten. Die US-Regierung hat nicht nur Vermutungen geäußert, dass der Irak nicht wirklich abgerüstet hat, sondern dies stets als Tatsache behauptet. Daher müssen die Waffeninspektionen nach amerikanischer Lesart auch nicht fortgesetzt werden und ist es nicht verwunderlich, dass (noch) nichts gefunden wird. Saddam "treibt ein Versteckspiel in einem riesigen Land", so Bush eben in einer Rede [3], er ist ein "gefährlicher Mann mit gefährlichen Waffen", er hat "12.000 Seiten Lug und Trug dem UN-Sicherheitsrat" vorgelegt, er ist an "Täuschungen, Verzögerungen und Verbergen" gewöhnt.

      Warum wir wissen, dass der Irak lügt

      Außenminister Powell betont ebenfalls, dass "die Inspektionen nicht funktionieren werden ... Wie lange sollen die Inspektionen noch gehen? Einen, zwei, drei Monate? Was macht das für einen Unterschied, wen sie nur versuchen, Zeit zu schinden, um den Zweck der Inspektion vergeblich erscheinen zu lassen?" Auch Sicherheitsberaterin Condoleeza Rice stimmt ins Konzert mit ein, nachdem man unisono allseits verkündet hat: "Time is running out." In einem Gastkommentar in der New York Times, der später auch auf der Website des Weißen Hauses veröffentlich und mit einem erläuternden Text Wie sieht eine Abrüstung aus? [4] ergänzt wurde, macht sie sich anheischig zu erläutern: Warum wir wissen, dass der Irak lügt [5]. Dass das irakische Regime viel getrickst und geschwindelt hat, ist bekannt. Offenbar wurden für das Dossier auch einfach alte Dokumente noch einmal kopiert, aber nicht geklärt, wo manche der einst vorhandenen Waffen sich befinden oder wie sie zerstört wurden. Allerdings wird dann auch von manchen Dingen geredet, deren Wahrheitsgrad nahe an dem eines Gerüchts liegt. So sollen Flüchtlinge von vielen Verstecken für biologische Waffen in Seen oder Flüssen, Privathäusern, Moscheen oder Krankenhäusern berichtet haben. In dem Zusammenhang wird dann auch auf Dokumente über das Atomwaffenprogramm aus den 80er Jahren verwiesen, die man im Haus eines Wissenschaftlers gefunden hat, deren Aussagekraft aber nicht weiter erläutert wird. Und wenn es sich um glaubhafte Berichte über Waffenverstecke handelt, warum wurden diese Informationen dann nicht den Inspektoren weiter gereicht?

      Vizeverteidigungsminister Wolfowitz sekundiert [6] bei der Wiederholung der entwickelten Argumentationslinie, die darauf hinausläuft, dass Waffeninspektionen eigentlich keine Bedeutung haben können:

      "It is not the job of inspectors to disarm Iraq; it is Iraq`s responsibility to disarm itself. What inspectors can do is confirm that a country has willingly disarmed and provided verifiable evidence that it has done so. If a government is unwilling to disarm itself, it would be unreasonable to expect inspectors to do it for them. They cannot be charged with a "search and destroy" mission to uncover so-called "smoking guns"-especially not if the host government is intent on hiding them and impeding the inspectors` every move. Inspectors cannot verify the destruction of weapons materials if there are no credible records of their disposition."

      Rice liegt freilich schon im Widersprich mit Hans Blix, dem Leiter der Waffeninspektionen, wenn sie sagt, ohne einen konkreten Vorfall zu nennen, dass der Irak den Inspekteuren keinen ungehinderten Zutritt gewähre. Blix betonte [7] am Mittwoch zwar auch, dass der Irak nicht aktiv bei der Verifizierung mithelfe, aber erwähnt explizit, dass die Inspekteure bislang noch nicht behindert worden seien.

      "Besonders beunruhigend" seien die 12 leeren Sprengköpfe, sagt Rice weiter, die unlängst entdeckt wurden, aber nicht im Dossier erwähnt worden seien. Noch haben die Inspektoren nicht mitgeteilt, ob diese Sprengköpfe tatsächlich einmal chemische Waffen enthalten haben. Rice argumentiert etwas vorsichtiger als ihr Chef Bush und verweist darauf, ohne sich um weitere Details zu kümmern, dass solche Sprengköpfe mit Sarin oder gar mit VX gefüllt worden seien. Bush fackelt hier nicht lange herum, sondern spricht gleich von "chemischen Sprengköpfen":

      "Wir dürfen uns nicht durch die Mittel der Vergangenheit täuschen lassen. Schließlich haben wir gerade nicht deklarierte chemische Sprengköpfe im Irak entdeckt. Das ist unglaublich beunruhigend ... das ist der Beweis, dass ein Mann sich nicht entwaffnet."

      Warum die US-Regierung weiß, dass Saddam lügt, läuft nach den Ausführungen von Rice, die vermutlich zu einer Argumentationslinie der Regierung werden dürften, darauf hinaus, dass Länder, die "freiwillig" abrüsten wollen, sich anders verhalten. Sie verweist auf Südafrika, Kasachstan und die Ukraine, die dabei einen hohen Grad an Kooperation gezeigt hätten. So habe Kasachstan Nuklearsprengköpfe nach Russland gebracht und auf eine Tonne hoch angereichertes Uran hingewiesen. Letztlich "lügt" der Irak, weil er nicht so aktiv mit den Inspektoren zusammen arbeitet. Abgesehen von den 12 leeren Sprengköpfen gibt Rice aber keinen aktuellen Beweis für eine Lüge, sondern nur Lücken im Dossier, die natürlich von der Nichtkooperation des Irak Zeugnis ablegen:

      "Viele Fragen bleiben über Iraks nukleares, chemisches und biologisches Waffenprogram und -arsenal - und es ist die Verpflichtung Iraks, Antworten zu geben. Das macht er auf spektakuläre Weise nicht. Sowohl durch seine Aktionen als durch seine Nichthandeln beweist der Irak, das er eine Nation ist, die sich nicht zur Abrüstung verpflichtet, sondern dass er eine Nation ist, die etwas zu verbergen hat. Der Irak behandelt die Inspektionen noch immer als Spiel. Er sollte wissen, dass die Zeit ausgeht."

      Wenn mithin die US-Regierung nicht noch einen Beweis hervorzaubert, um die Situation zu wenden, und wenn Blix am Montag keine ausreichenden Hinweise gibt, aus denen sich eine schwerwiegende Verletzung der Resolution ableiten lässt, bliebe Bush für seine State-of-the-Union-Rede am nächsten Tag, in der er wohl seine Entscheidung kund tun wird, nur die Beweisführung, dass gerade fehlende Beweise und überdies die mangelnde Kooperation das Vorhandensein von Massenvernichtungswaffen belegen. Ob das der Wahrheitsliebe verpflichtet wäre, müssen dann alle anderen entscheiden. Und Ari Fleischer machte [8] schon einmal deutlich - oder droht damit? -, dass Bush möglicherweise auch keine Rücksicht auf die Haltung der amerikanischen Bürger nehmen könnte:

      "If, in the president`s judgement, force had to be used to protect the American people, and that had virtually no support by the American people, or it had unanimous support by the American people, the president would not be guided by what the polls said. He would be guided by what he, in his role as commander-in-chief, believes is necessary to protect the country."

      Links

      [1] http://www.defenselink.mil/speeches/2003/s20030123-depsecdef…
      [2] http://www.cnn.com/2003/WORLD/meast/01/23/iraq.alqaeda/index…
      [3] http://www.whitehouse.gov/news/releases/2003/01/20030122-4.h…
      [4] http://www.whitehouse.gov/infocus/iraq/disarmament/printer.h…
      [5] http://www.nytimes.com/2003/01/23/opinion/23RICE.html
      [6] http://www.defenselink.mil/speeches/2003/s20030123-depsecdef…
      [7] http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=5942&Cr=iraq&Cr…
      [8] http://www.whitehouse.gov/news/releases/2003/01/20030123-3.h…

      Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/special/irak/14030/1.html[/u…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.telepolis.de/deutsch/special/irak/14030/1.html[/u…
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 09:00:08
      Beitrag Nr. 3.110 ()
      Deep,was schlägst du vor?
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 09:12:19
      Beitrag Nr. 3.111 ()
      SPIEGEL ONLINE - 22. Januar 2003, 17:51
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,231854,00.html
      Britischer Öl-Experte

      "Die Falken sind kurzsichtig"

      Welche Rolle spielt das Öl bei einem Feldzug gegen Saddam Hussein? Der britische Energieexperte und Weltbank-Berater Mamdouh Salameh warnt im SPIEGEL-ONLINE-Interview vor den hohen Risiken einer amerikanisch-britischen Invasion im Irak.



      Öl-Experte Salameh: "Die wichtigsten Ölfelder liegen im Kurdengebiet und im Süden bei den Schiiten"


      SPIEGEL ONLINE: Dr. Salameh, wie sind die irakischen Ölreserven beschaffen und welche Bedeutung haben sie für die USA?

      Mamdouh Salameh: Die nachgewiesenen irakischen Ölreserven belaufen sich auf 150 Milliarden Barrel, das sind rund 15 Prozent der weltweit nachgewiesenen Reserven. Darüber hinaus verfügt der Irak noch über geschätzte Reserven von 215 Milliarden Barrel. Damit hat der Irak insgesamt rund 50 Prozent mehr Öl als Saudi-Arabien.

      SPIEGEL ONLINE: Gleichwohl sprechen Vertreter der US-Regierung, wenn es um die Irak-Krise geht, nicht über Öl.

      Salameh: Nein, sie sprechen natürlich viel lieber von Menschenrechtsverletzungen und Massenvernichtungswaffen, obwohl die irakischen Ölreserven ganz ohne Frage für die Strategie und die Sicherheit der USA eine sehr große Rolle spielen, und die derzeitige Irak-Krise ohne die Dimension des Öls gar nicht zu verstehen ist.

      SPIEGEL ONLINE: Das müssen Sie genauer erklären.

      Salameh: Die USA importieren nahezu 60 Prozent des Öls, das sie verbrauchen, ungefähr die Hälfte davon aus dem Nahen Osten. Aber die Importe werden steigen, und langfristig kann nur der Nahe Osten den gewaltigen Öldurst der Amerikaner stillen.


      SPIEGEL ONLINE: Sie gehen davon aus, dass die Abhängigkeit der US-Wirtschaft vom Öl ungebrochen bleibt?

      Salameh: Es wird inzwischen intensiv in Sachen erneuerbare Energien geforscht. Dennoch kam ich in einer Studie, die ich für die Weltbank gemacht habe, zu dem Ergebnis, dass - wenn es nicht zu einer schnellen und radikalen Wende in der Energiepolitik kommt, was sehr unwahrscheinlich ist - im Jahr 2050 nur zwölf Prozent des weltweiten Primärenergiebedarfs mit erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden können, in den USA nur weniger als sechs Prozent.

      SPIEGEL ONLINE: Der Zugang zu großen Mengen bezahlbaren Öls ist demnach besonders für die USA eine Überlebensfrage.

      Salameh: In der Tat. Und das strategische Ziel der US-Regierung muss es aus diesem Grund sein, die Länder, die über entscheidende Ölreserven verfügen, zu kontrollieren. In Saudi-Arabien sind schon amerikanische Soldaten stationiert, aber die dortigen Reserven reichen nicht aus. Die Amerikaner brauchen Kuweit, die Vereinigten Arabischen Emirate - und den Irak.

      SPIEGEL ONLINE: Die Amerikaner können sich ja nicht einmal auf die Saudis verlassen.



      Verteilung der Ölreserven: "Der Irak hat 50 Prozent mehr Öl als Saudi-Arabien"


      Salameh: Saudi-Arabien ist ein stabiles Land, allerdings existiert eine tiefe Abneigung im Volk gegen die Stationierung von US-Truppen im Land, die wiederum einen fruchtbaren Boden für al-Qaida bereitet. Deshalb hat die Regierung in Riad auch erklärt, dass sie ihren Luftraum nicht für einen Angriff auf den Irak freigeben wird, und deshalb sind die Beziehungen zurzeit so angespannt.

      SPIEGEL ONLINE: Wird angesichts dieser Spannungen der Irak für die US-Regierung nicht noch wichtiger und die Einsetzung eines von Washington kontrollierten Regimes in Bagdad nicht noch verlockender?

      Salameh: Ja, statt eine friedliche Lösung mit dem Irak zu suchen, in deren Rahmen amerikanische Ölkonzerne neue Ölfelder erschließen könnten, wollen die Amerikaner sich das irakische Öl offenbar mit Gewalt unter den Nagel reißen.

      SPIEGEL ONLINE: Sehen Sie die Debatte über die Massenvernichtungswaffen des Irak nur als einen Vorwand für einen Öl-Krieg?

      Salameh: Schauen wir uns doch einfach mal die so genannten "Schurkenstaaten" und ihre Massenvernichtungswaffen an. Nordkorea hat eingeräumt, dass seine Nuklearwissenschaftler Atomwaffen entwickeln, dennoch redet George W. Bush nicht von einem Regimewechsel in Pjöngjang. Der Grund dafür ist natürlich, dass Nordkorea kein Öl hat, ebenso wie etwa die Atommächte Indien oder Pakistan keines haben. Und der Irak stellt im Gegensatz zu diesen Nuklearmächten eine Bedrohung für Israel dar, das bekanntermaßen seit den sechziger Jahren über die nukleare Trumpfkarte verfügt.


      SPIEGEL ONLINE: Israel mal ausgeklammert, welche Auswirkungen auf die Ölmärkte könnte eine Invasion des Irak haben?

      Salameh: Wenn die USA in Bagdad eine Marionettenregierung installieren, würde diese so schnell als möglich so viel Öl als möglich auf den Markt werfen, um die Opec zu unterminieren.

      SPIEGEL ONLINE: Indem der Ölpreise nach unten gebracht wird ...

      Salameh: ...und die Opec-Länder die Produktion steigern müssen, um zumindest ihre Einkünfte stabil zu halten.

      SPIEGEL ONLINE: Wie schnell könnten die Märkte mit irakischem Öl überschwemmt werden?



      Raffinerie im Irak: "Nur der Nahe Osten kann den Öldurst der Amerikaner stillen"


      Salameh: Die irakische Ölindustrie ist auf Grund von Ersatzteilmangel und unterlassenen Investitionen in einem ziemlich jämmerlichen Zustand. Sollten die Amerikaner den Irak erobern, dürfte es mindestens ein Jahr dauern und massiver Investitionen bedürfen, bis die Produktion wieder auf dem Stand von 1990, von vor dem Golfkrieg, angelangt ist. Für eine Verdopplung der Produktion innerhalb von zehn Jahren müssten die großen Ölkonzerne rund 30 Milliarden US-Dollar investieren.

      SPIEGEL ONLINE: Dieses Szenario setzt allerdings eine reibungslose Besetzung des Irak voraus.

      Salameh: Woran ich erhebliche Zweifel habe. Ich befürchte, dass die Amerikaner bei einer Invasion nicht alle denkbaren Konsequenzen kontrollieren können. Der Irak könnte aufgeteilt werden, auch wenn die Bush-Administration jetzt stets die Wahrung seiner territorialen Integrität beschwört. Man muss in diesem Zusammenhang wissen, dass die wichtigsten Ölfelder des Irak im Kurdengebiet im Norden liegen und vor allem in dem von Schiiten bewohnten Süden an der Grenze zum Iran.

      SPIEGEL ONLINE: Wie könnte sich ein Krieg im Irak auf die ölproduzierenden Nachbarstaaten auswirken?

      Salameh: Eine Invasion könnte die Königliche Familie und ihre Regierung in Saudi-Arabien in Gefahr bringen, Kuweit und mein Heimatland Jordanien destabilisieren. Und das würde dann den Ölnachschub für die ganze Welt gefährden.

      SPIEGEL ONLINE: Wird das in Washington nicht bedacht?

      Salameh: Die Falken in Washington, die unbedingt einen militärischen Erfolg gegen Saddam erzielen wollen, den sie ohne Zweifel erreichen würden, sind meiner Meinung nach kurzsichtig. Auch wenn sie dies nicht beabsichtigen, sie könnten mit einer Invasion den gesamten Nahen Osten in Instabilität stürzen und zu einem perfekten Rekrutierungsgebiet für al-Qaida und ähnliche Terrorgruppen machen.

      SPIEGEL ONLINE: Sie meinen, ein sicherer, langfristiger Ölnachschub ließe sich am besten mit friedlichen Mitteln erreichen?

      Salameh: Ja. Statt irakisches und amerikanisches Blut zu vergießen, sollte Präsident Bush eine friedliche Lösung mit dem Irak suchen. Davon würden alle profitieren, die Ölfirmen, die Menschen im Nahen Osten, die ganze Welt. Letztlich bedürfte es natürlich auch einer Lösung des Palästina-Problems und Friedensverträgen zwischen Israel und allen arabischen Ländern.
      Aber schon eine Entwicklung in diese Richtung würde der amerikanischen Wirtschaft und der Weltwirtschaft nützen.

      SPIEGEL ONLINE: Wie würden die Ölmärkte auf eine Invasion des Irak reagieren?

      Salameh: Wenn der Krieg nicht ganz schnell gewonnen wird, könnte der Ölpreis bis auf über 60 Dollar pro Barrel in die Höhe schießen. Das wäre fatal für die Weltwirtschaft und die US-Wirtschaft. Präsident Bush könnte, wie es schon seit Vater vorgemacht hat, einen Krieg gegen Saddam Hussein gewinnen, aber das Vertrauen seiner Landsleute und die nächsten Wahlen verlieren.

      Das Interview führte SPIEGEL-ONLINE-Korrespondent Michael Sontheimer in London







      Zum Thema:

      In SPIEGEL ONLINE: · Bush im Umfragetief: "Warum sollen wir den Irak angreifen?" (22.01.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,231777,00.html

      · Irak-Krieg: Schröder im Kreuzfeuer (22.01.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,231861,00.h…

      · Luftkampf: Irak meldet Abschuss einer US-Drohne (22.01.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,231871,00.html

      · Nato: Generalsekretär Robertson steigt aus (22.01.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,231768,00.html

      · Schröder und der Irak-Krieg: "Rechnet nicht damit" (22.01.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,231746,00.html

      · Kriegsangst: Bush treibt den Euro auf über 1,07 Dollar (22.01.2003)
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,231730,00.html

      · USA: Interview mit dem Politologen Charles Kupchan über die Allmachtsträume der Regierung Bush und den Aufstieg Europas zum Gegenspieler der Amerikaner (06.01.2003)
      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,230169,00.html

      · Ex-CIA-Direktor James Woolsey: "Wir fangen mit dem Irak an" (18.01.2003)
      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,231338,00.html

      · Scheich Jamani: "Folgen eines Irak-Krieges nicht durchdacht" (11.01.2003)
      http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,230298,00.html

      · Titel: Scheich Jamani über die Folgen eines Irak-Krieges (13.01.2003)
      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,230323,00.html





      --------------------------------------------------------------------------------
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 09:17:45
      Beitrag Nr. 3.112 ()
      Hallo zusammen!

      hier gehts nochmals um die Kosten!

      hier noch ein kleiner Ausschnitt aus einen Bericht im Handelsticker!
      (ich hab nicht den ganzen Text hereingestellt-denn wer liest ihn dann schon!)

      In den USA sind in den vergangenen Monaten bereits verschiedene Berechnungen über die möglichen Kosten eines Krieges angestellt worden. So meldete sich der ehemalige Präsidentenberater Lawrence Lindsey mit einer Kalkulation zwischen 100 und 200 Mrd. Dollar zu Wort. Das Congressional Budget Office (CBO) spielte die Kosten dagegen herunter und kam für die Entsendung amerikanischer Verbände nur auf 44 Mrd. Dollar. Das US-Repräsentantenhaus schätzte die Kosten ähnlich niedrig ein und bezifferte sie auf 48 bis 60 Mrd. Dollar. Beide gehen dabei von einem kurzen, erfolgreichen Waffengang aus, der weder die Ölpreise noch die Weltwirtschaft destabilisieren würde
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 09:22:24
      Beitrag Nr. 3.113 ()
      DER SPIEGEL 2/2003 - 06. Januar 2003
      URL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,230169,00.html


      USA

      "Bis über den Kopf im Morast"


      Der Politologe Charles Kupchan über den drohenden Krieg gegen den Irak, das heraufziehende Ende der amerikanischen Vorherrschaft und den Aufstieg Europas zum einzigen Gegenspieler (Kupchan,44, lehrt Politische Wissenschaften an der Washingtoner Georgetown-Universität.)

      SPIEGEL: Die Vereinigten Staaten befinden sich in einer Phase unbestrittener globaler Dominanz. Wie lange kann die noch anhalten?




      Kupchan: Nach vorherrschender Meinung bis weit über die Mitte dieses Jahrhunderts. Viele Amerikaner glauben sogar auf ewig. Einige, darunter auch ich, entdecken allerdings erste Anzeichen eines Abstiegs.

      SPIEGEL: Welche denn?

      Kupchan: Die USA kommen schon jetzt nicht mehr mit so vielen Dingen durch, wie sie es gewohnt waren. Grund dafür sind die immer deutlicher aufbrechenden Differenzen mit der Europäischen Union.

      SPIEGEL: Ausgerechnet das militärisch schwache, politisch uneinige und wirtschaftlich angeschlagene Europa soll die USA herausfordern können?

      Kupchan: Gemessen am Wohlstand, an der hohen Bevölkerungszahl und am diplomatischen Einfluss gibt es nur eine Staatengruppe in der Welt, die gegenüber Amerika ihre Stellung behaupten kann - eben die EU. Und Europa ist immer häufiger dabei, genau das zu tun.

      SPIEGEL: Zumindest Ihr Verteidigungsminister Donald Rumsfeld scheint davon nicht viel zu halten. Für ihn ist Europa ein zu vernachlässigender Kontinent, dem jede gemeinsame Identität fehlt.

      Kupchan: Eine solche Haltung ist nicht nur falsch, sondern sogar gefährlich. Sie vertieft die transatlantische Kluft. In dem Maß, in dem die Vertreter dieser Position Europäer für ängstliche Bremser und Feiglinge halten, schüren sie anti-amerikanische Vorbehalte in der Alten Welt und fördern deren Zusammenschluss gegen die Weltmacht. So könnte paradoxerweise die Regierung von George W. Bush das Beste sein, was Europa derzeit widerfährt.

      SPIEGEL: Wird der jetzt drohende Krieg im Irak das Auseinanderdriften der transatlantischen Partner verstärken?

      Kupchan: Dafür spricht einiges. Dabei geht es weniger um die Frage, ob es zum Krieg kommt, als darum, wie diese Entscheidung getroffen wird. Die USA müssen die europäische Öffentlichkeit von der Notwendigkeit eines Waffengangs überzeugen. Legen sie dafür keine schlagenden Beweise vor, werden sie allein oder nur mit den Briten in die Wüste marschieren. Damit jedoch wäre das amerikanisch-europäische Verhältnis irreparabel beschädigt.

      SPIEGEL: Laufen die Europäer nicht Gefahr, wie begossene Pudel dazustehen, sollte es den USA gelingen, nach einem schnellen Sieg unter dem Jubel einer befreiten Bevölkerung in Bagdad einzuziehen?

      Kupchan: Kein Zweifel, den Krieg werden wir gewinnen, nicht aber den Besatzungsfrieden danach. Bush überschätzt maßlos, was militärische Macht erreichen kann. Wir können die politische Zukunft eines Landes nicht mit unseren Bajonetten formen. Schon möglich, dass Iraker in den Straßen tanzen - vielleicht 48 Stunden lang oder sogar 48 Tage, aber kaum sehr viel länger.

      SPIEGEL: Was dann?

      Kupchan: Einen Monat oder auch ein Jahr nach einem Sieg droht ein gefährlicher Rückschlag. Dann werden die Iraker nicht mehr Blumen werfen, sondern mit Kugeln auf amerikanische Soldaten zielen. Wenn die ersten GIs in Leichensäcken heimkehren, werden auch treue Republikaner revoltieren und auf Abzug drängen. Die meisten Bush-Wähler sind keine Interventionisten. Sie folgen der Außenpolitik ihres Präsidenten vor allem wegen des patriotischen Overdrives, den wir seit dem 11. September eingelegt haben.

      SPIEGEL: Wird dieses Risiko in Washington nicht gesehen?

      Kupchan: Dort herrscht noch immer die naive Vorstellung, wir besetzen den Irak, und umgehend entfalten sich im gesamten Nahen Osten die Blüten von Liberalismus und Demokratie - als ob sich dann die gefräßige Raupe des militanten Islam in einen bunten Schmetterling verwandeln würde, der nur noch friedliche Glaubensbotschaften in die Welt trägt. Die Bush-Administration glaubt in ihren Träumen ganz fest daran, gewissermaßen im Handstreich auch tief verwurzelte Langzeitprobleme lösen zu können. Wenn die Träumer aufwachen, werden sie feststellen, dass sie bis über den Kopf im Morast stecken.

      SPIEGEL: Ist Europas Diplomatie demgegenüber realistischer oder einfach nur zaudernder?

      Kupchan: Die Differenzen resultieren aus einem unterschiedlichen Verständnis der internationalen Ordnung. Washington sieht derzeit internationale Organisationen vor allem als eine Beeinträchtigung der amerikanischen Souveränität. Für die Europäer sind sie unverzichtbare Instrumente zur Gestaltung des internationalen Systems. Während es Europa also mehr um Regeln des globalen Miteinanders geht, ist die Regierung Bush vor allem an der Verteilung von Macht interessiert.
      Inzwischen hat sich der Präsident ganz der neokonservativen Vision verschrieben, dass aus einer Welt, die sich in Gut und Böse teilt - und in der wir natürlich die Guten sind -, das Böse mit aller Macht vertrieben werden muss.

      SPIEGEL: Militärisch, wirtschaftlich und in der Ausübung politischer Macht ist Amerika dem Rest der Welt weit enteilt. Wie kann Europa da dem großen Bruder noch in den Arm fallen?

      Kupchan: Niemand wird die USA überholen. Aber darum geht es auch gar nicht, sondern um die Frage, ob diese amerikanische Vorherrschaft konkurrenzlos bleibt. Und das bleibt sie auf Dauer eben nicht. Das Erstarken Europas bringt den alten Kontinent zwar nicht auf die Überholspur, verleiht ihm aber schon jetzt so viel zusätzliches Gewicht, dass er abweichende Meinungen gegen die USA durchsetzen kann. Denken Sie nur an die Irak-Resolution 1441. Die hat der Sicherheitsrat zwar einstimmig verabschiedet, aber erst nachdem die Europäer in einem achtwöchigen Ringen wesentliche Änderungen des amerikanischen Entwurfs erreicht hatten ...

      SPIEGEL: ... ohne damit letztlich Washington von einem Alleingang abhalten zu können, sollte sich Bush dazu entschließen. Lassen sich die USA überhaupt noch einbinden in das System internationaler Organisationen?

      Kupchan: Ich kann den Europäern nur raten, ihre gegenwärtige Position zu halten. Zurzeit ist die Welt durch die übermächtigen USA aus dem Gleichgewicht geraten. Auch innenpolitisch fehlt bei uns angesichts der Vorherrschaft der Neokonservativen in Regierung und Kongress und der schwächelnden Demokraten jedes Gegengewicht. Dazu kann derzeit weltweit nur die EU heranwachsen.

      SPIEGEL: Aber Europa ist noch weit davon entfernt, mit einer Stimme zu sprechen, und hat sich bei internationalen Krisen - etwa auf dem Balkan und in Afghanistan - nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

      Kupchan: Auf dem Balkan und bei der Friedenstruppe in Afghanistan stellen die Europäer bereits weitaus mehr Soldaten als die USA. Schon möglich, dass der technologische Vorsprung der US-Streitkräfte uneinholbar bleibt. Dennoch kann ein gestärktes Europa dazu beitragen, dass sich die internationalen Beziehungen nicht weiter militarisieren, die Bedeutung bewaffneter Macht also abnimmt.

      SPIEGEL: Was raten Sie denn Ihrer Regierung, die die heraufziehende Konkurrenz aus Europa nicht gerade zu fürchten scheint?

      Kupchan: Jetzt hat sie noch die Chance, der ganzen Entwicklung eine freundschaftlich-friedliche Richtung zu geben. Steckt sie jedoch weiterhin den Kopf in den Sand, kann sich aus fruchtbarem Wettbewerb schnell ein feindliches Gegeneinander entwickeln.

      SPIEGEL: Hat es denn je eine Großmacht gegeben, die ihren Rang freiwillig geräumt hätte?

      Kupchan: Durchaus. Ende des 19. Jahrhunderts begannen die Briten sich aus ihren Weltmachtpositionen zu verabschieden. Sie haben diese den aufstrebenden Amerikanern überlassen, ohne dass darüber ein Schuss gefallen oder auch nur Feindschaft entstanden wäre. Damals haben wir gesagt: Mach Platz, Europa. Nun ist Europa wieder da, und es ist an uns, Raum zu geben.

      SPIEGEL: Haben Sie schon irgendwelche Anzeichen für eine solche Haltung bei der gegenwärtigen Regierung entdecken können?

      Kupchan: Die Regierung Bush scheint fest davon überzeugt, auf ewig die einzige Supermacht zu bleiben. Ihre Strategie zielt nur darauf, diesen Zustand zu erhalten und jeden potenziellen Aufsteiger mit aller zur Verfügung stehenden Macht unter dem Daumen zu halten.

      Wenn ich Recht habe damit, dass der Wandel gleichwohl bereits in vollem Gang ist, dann ist dies genau die falsche Strategie. Mein praktischer Rat an Präsident Bush würde daher lauten: Tue genau das Gegenteil von dem, was du heute tust - übe Zurückhaltung, und gehe auf keinen Fall auf eigene Faust vor. Denn wenn sich der Eindruck verstärkt, dass die USA kein freundlicher Riese, sondern ein räuberischer Gigant sind, wächst der Widerstand, und wir geraten in ein gefährliches Fahrwasser.

      INTERVIEW: SIEGESMUND VON ILSEMANN, ROMAIN LEICK
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 11:20:48
      Beitrag Nr. 3.114 ()
      Hallo zusammen,

      ich habe die Meldungen der letzten Tage mit Freude wahrgenommen - Frankreich hat wohl aufgrund der bestehenden Verträge mit dem Irak kein Interesse an der Neuverteilung der irakischen Ölvorkommen - insbesondere deswegen konnte es auch zu einer einheitlichen deutsch-französischen Position kommen. Zudem bin ich ziemlich sicher, dass Rumsfeld´s Versuch, Druck auf Frankreich auszuüben, indem er sagte, dass ohne militärische Beteiligung auch kein Anspruch auf Öl bestehe, eher kontraproduktiv war. Der deutsch-französische Zusammenhalt wurde dadurch eher noch gestärkt.

      Derzeit läuft alles darauf hin, dass die Inspektoren eine weitere Untersuchungsperiode zugestanden bekommen. Damit würde die günstigste Zeit für eine Invasion verstreichen! Damit ergeben sich derzeit zwei wahrscheinlichere Szenarien:
      1) amerikanisch-britischer Alleingang
      2) Verschiebung des Irakkrieges auf den nächsten Winter!

      Ein amerikanisch-britischer Alleingang würde wiederum bedeuten, dass in Zukunft die amerikanische Aussenpolitik nicht mehr durch europäische und schon garnicht mehr durch moslemische Länder mitgetragen würde. Die Amerikaner würden sich global ins Abseits manövrieren und eventuell für die Zukunft erwägte Interventionen in Saudi-Arabien, im Iran und in Pakistan würden ebenfalls kaum noch durch die UN unterstützt werden können!

      Europa befindet sich derzeit im Zustand der Pubertät! Der aktuelle Konflikt mit Amerika dürfte dabei dazu beitragen, dass das Bestreben einer gemeinsamen intraeuropäischen Aussen- und Verteidigungs- und Wirtschaftspolitik stark vorangetrieben wird und die diesbezügliche Abhängigkeit von den Staaten abnimmt. Eventuell wurde damit in den letzten Tagen ein Grundstein für ein in Zukunft stärkeres Europa gelegt, welches dann vielleicht auch einmal von den Amerikanern ernstgenommen werden muss! ;)
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 11:36:04
      Beitrag Nr. 3.115 ()
      @all
      Gibt es irgenwo eine Zusammenfassung der Erkenntnisse rund um den 11.September oder kann wer das mal in einem neuen Thread zusammenfassen zB in Kategorien?
      1. Gesicherte Erkenntnisse zB Die Twins wurden durch .. zerstört
      2. Wahrscheinliche Vorkommnisse Osama steckt hinter den Atentaten oder ist das schon absolut erwiesen?
      3. Gerüchte ??? Das 4. Flugzeug wurde von ... abgeschossen
      4. Spekulationen Die USA hat das selbst inszeniert
      Oder was auch immer.

      Vor allem die gesicherten Erkenntnisse würden mich sehr interessieren. Was scheint bis heute nachgewiesen?

      Liebe Grüße aus Wien
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 11:41:57
      Beitrag Nr. 3.116 ()
      extremrelaxer: England sollte m.E. nach derzeitigem Stand seine kriegsunterstützende Haltung nicht mehr bis nächsten Winter retten können.

      Es sei denn - und dies könnte so einige Einstellungen kippen - es gäbe erneut Angstschürendes - dies ist meine grosse Befürchtung.
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 12:23:34
      Beitrag Nr. 3.117 ()
      @hawkhead
      Eifelturm? Frankfurter Bankenkomplex?
      http://193.111.113.35/mline/d1/612/755/LZEOAPXGHLYCAGBHLARZX…
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 12:29:10
      Beitrag Nr. 3.118 ()
      gewinnnix - das Teil kann ich nicht öffnen ... und über Überaschungen zu mutmassen führt nicht wirklich weiter...
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 12:31:50
      Beitrag Nr. 3.119 ()
      HappyVienna ... all Deine Fragen werden in diesem thread hier mehrmals aufgegriffen und mit Unmengen an link garniert. Mahlzeit :) !
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 12:38:29
      Beitrag Nr. 3.120 ()
      @hawkhead
      Das glaube ich schon, aber nur wenige Menschen haben die Zeit das alles zu lesen. Also wenn einer, der sich auskennt mal ein Kondesat zusammenfassen könnte, wäre das für viele hilfreich ;)

      Liebe Grüße aus Wien
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 13:01:07
      Beitrag Nr. 3.121 ()
      @ HappyVienna:
      Es gibt da einige Links, an denen die Fachbereiche Politologie einiger deutsche Unis mitgearbeitet haben sowie die recht neutrale deutsche "Bundeszentrale für politische Bildung". Man muß aber auch hier einiges an Sucharbeit investieren.
      Vielleicht findest Du hier oder in den gleich folgenden Links, was Du suchst:
      http://www.politik-digital.de/netzpolitik/extremismus/ny-lin…
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 13:06:53
      Beitrag Nr. 3.122 ()
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 13:12:19
      Beitrag Nr. 3.123 ()
      Hieran haben zwar offiziell keine Deutschen mitgearbeitet, aber "The New Scientist" ist prinzipiell eine anerkannt wissenschaftlich organisierte Zeitschrift:
      http://www.newscientist.com/hottopics/usterror/usterrorwebli…
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 13:23:04
      Beitrag Nr. 3.124 ()
      Falls man sich aber so richtig wissenschaftlich ins Thema "reinknien" möchte oder international anerkannte Experten für ein TV-Interview kontaktieren möchte, kann man sich an diesen Universitätskomplex wenden, der im Moment die berühmtesten Terrorismus-Experten unter Vertrag hat, deren Namen ständig durch die TV-Kanäle in aller Welt schwirren:
      http://www.st-andrews.ac.uk/academic/intrel/research/cstpv/a…
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 13:28:11
      Beitrag Nr. 3.125 ()
      Dann gibt`s auch noch Internet-Publikationen staatlicher Informationsanbieter wie der "Bundeszentrale für politische Bildung" mit weiteren Links unten auf den Seiten, die man im Internet aufrufen kann:
      http://www.fluter.de/look/article.tpl?IdLanguage=5&IdPublica…
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 13:30:32
      Beitrag Nr. 3.126 ()
      Und weil ich alle diese Internet-Seiten so toll fand, kopiere ich sie jetzt auch noch in meinen Thread hinein, damit ich sie dort jederzeit leichter wiederfinde.
      ;)
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 13:32:12
      Beitrag Nr. 3.127 ()
      @Auryn
      Vielen Dank, aber das suchte ich nicht, da könnte ich vermutlich gleich diesen Thread komplett nachlesen.

      Was ich meinte ist eine 5 bis maximal 25seitige Zusammenfassung mit Links zu Details. zB so:
      Obwohl es mehrere Warnungen gab link1,2,3 kam es am 11.September um 8:15 zu dem Terroranschlag der den Süd?Tower beschädigte. Man dachte zuerst an einen Unfall obwohl es auch andere Meinungen dazu gibt link4,5 und liess keine F16 aufsteigen. Da jedoch um 8:27 ... und auch den 3.ten Flieger wollte (konnte) man link nicht abschiessen. Nicht mal bei Flieger 4 entschloss man sich offieziell einzugreifen, der stürzte nach Intervention des Bodenpersonals ab. Siehe aber auch link wo andere Meinungen vertreten werden.

      Liebe Grüße aus Wien
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 13:47:25
      Beitrag Nr. 3.128 ()
      @ HappyVienna:
      Nhm, ja, ich weiß leider ziemlich genau, was Du suchst. So etwas sucht eigentlich jeder Journalist oder Wissenschaftler. Das Problem ist nur, daß Du so etwas meiner Meinung nach in einer wirklich objektiven Form nicht mehr finden wirst. Es gibt inzwischen derartig viele verschiedene Info-Anbieter zu diesem Thema, die alle ihre eigenen Ziele verfolgen, daß Du nichts wirklich "unwiderlegbares" mehr finden wirst.
      Die "absolute Objektivität" eines Ereignisses kann man gar nicht "rekonstruieren" und selbst die Augenzeugen einer Katastrophe schmücken ihre Erinnerung schon nach kurzer Zeit aus.
      Du kannst nur noch versuchen, soviel wie möglich an "möglichst objektivem" Material selbst zu berurteilen und selbst zu entscheiden versuchen, welcher Ablauf der wohl wahrscheinlichste war.
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 13:51:54
      Beitrag Nr. 3.129 ()
      @Aurin
      Bei J.F. Kennedy gibt es auch sowas, wenn auch ohne "Was wirklich war", dauert wohl einige Zeit bis man zu einem Kondensat kommt.

      Lieeb Grüße aus Wien
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 14:03:13
      Beitrag Nr. 3.130 ()
      @ HappyVienna:
      Ja, genau. Das deprimierende für Politologen oder Journalisten bleibt dabei aber immer auch, daß dieses "Kondensat" nach einiger Zeit aber nicht unbedingt der "objektiven Realität" entspricht, sondern dem, was die Mehrheit der Menschen dann als das "Wahrscheinlichste" angenommen hat.
      Es gibt da zwar den Spruch, daß "alles einmal ans Tageslicht kommt", aber auch das ist dann leider meistens irgendwie "gefiltert". Die Menschen urteilen nach dem, was ihnen selbst immer am besten als Lösung gefällt.
      Und schließlich auch: Schöne Grüße nach Wien.;)
      Bye,
      Auryn
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 21:46:10
      Beitrag Nr. 3.131 ()
      Freitag, 24. Januar 2003

      Amerikaner angriffslustig
      Coats: "Deutschland irrelevant"



      Der Botschafter der USA in Deutschland, Daniel Coats, hat die Äußerungen von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld als "Ausrutscher" :laugh: bezeichnet. Rumsfeld hatte Deutschland und Frankreich wegen deren Ablehnung eines Irak-Kriegs als Vertreter eines "alten Europa" kritisiert.

      Die Haltung Frankreichs habe die US-Regierung schwer enttäuscht, sagte Coats in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin".

      Coats versicherte, Rumsfeld werde die Formulierung vom "alten Europa" nicht noch einmal benutzen: "Ich meine, dass das ein Ausrutscher war."

      Allerdings erklärte der US-Gesandte ähnlich enttäuscht wie der US-Verteidigungsminister: "Deutschland ist nicht relevant bei dieser Frage. Wir kannten die Antwort. Die Antwort war nein. Das gefällt uns nicht."

      Als Ursache für die Rumsfelds-Attacke nannte Coats Frustrationen. Die USA hätten geglaubt, von Frankreich mehr Unterstützung zu erhalten. Paris hätte nach seiner Ansicht wenigstens den für 27. Januar angekündigten Bericht von Waffeninspekteur Hans Blix abwarten können.

      Die französischen Regierung habe ihre Entscheidung, die USA im UN-Sicherheitsrat nicht zu unterstützen, schon gefällt. Von Deutschland habe die US-Regierung nichts anderes erwartet, betonte Coats. Die deutsche Haltung in der Irak-Frage belaste die Beziehungen zwischen beiden Ländern, erklärte Coats.

      Die deutsche Regierung habe den Eindruck erweckt, als gehe es um eine aktive Beteiligung deutscher Truppen bei Kampfhandlungen. "Wir haben Deutschland nicht gebeten, Truppen zu schicken. Wie werden sie nie danach fragen, wir hätten sie nie danach gefragt. Wir wussten, das wäre für Deutschland nicht möglich."

      Der US-Botschafter kritisierte, dass die Regierung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) den Irak-Konflikt in den aktuellen Landtagswahlkämpfen erneut für innenpolitische Zwecke nutze. Auf die Frage nach einer Lösung für die Krise zwischen den USA und Deutschland sagte Coats: "Wir haben in Amerika ein Sprichwort: Wer Geschirr zerdeppert, der muss auch beim Auffegen helfen."


      [Anm: na, dann kommt die US-Regierung ja zu garnichts anderem mehr..... :D ]

      Schröder von Rumsfelds Kritik unbeeindruckt

      Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich von der Kritik Rumsfelds unbeeindruckt gezeigt. "In einer Auseinandersetzung soll man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Ich tue das nicht", sagte Schröder in Berlin.

      Es handle sich um eine "polemische Auseinandersetzung", in der er aber sachlich argumentieren wolle. Er sehe in Europa wachsende Zustimmung für die deutsch-französische Haltung und hoffe auf eine gemeinsame europäische Position beim EU-Außenministertreffen. Die Auseinandersetzung werde das gute deutsch-amerikanische Verhältnis nicht zerstören.

      Auch Putin auf Schröders Seite

      Schröder hat angeblich auch mit Russlands Präsident Wladimir Putin in einem Telefongespräch besprochen, dass alle politischen Möglichkeiten zur Umsetzung der UNO-Resolution 1441 ausgeschöpft werden müssten. Das teilte die Bundesregierung mit.

      Beide Regierungschefs hätten in dem Gespräch die Bedeutung einer politischen Lösung hervorgehoben. Sie seien sich einig, dass dem Zwischenbericht der UNO-Waffeninspektoren große Bedeutung zukomme.

      Solana fordert Beruhigung

      Der außenpolitische Koordinator der Europäischen Union, Javier Solana, hat die USA und EU nach den jüngsten Differenzen über einen Irak-Krieg aufgefordert, sich wieder zu beruhigen. "Ich glaube, wir müssen uns, was Erklärungen und Ähnliches angeht, etwas beruhigen, um die Situation rational zu betrachten", sagte Solana in Athen. "Wir sind Verbündete der USA. Wir haben eine sehr tiefe Freundschaft mit den USA und wir müssen alles tun, um diese Beziehung zu erhalten.

      n-tv.de


      Also, Leute wundert Euch nicht, wenn Ihr Bush, Rumsfeld und Rice sucht: die fegen hinter dem White House die scherben der letzten 30 Jhare verfehlter US-Aussenpolitik beiseite.... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 21:57:41
      Beitrag Nr. 3.132 ()
      Dienstag, 21. Januar 2003
      n-tv.de Interview


      "Eklatante Überspannung der Wirklichkeit"

      Zu den international renommiertesten Kritikern der UN-Sanktionen gehört Hans von Sponeck. Von 1988 bis 2000 war Sponeck UN-Koordinator und zudem von September 1998 bis März 2000 Leiter des UN-Programms "Öl für Nahrungsmittel". Vor etwa zwei Jahren trat er aus Protest gegen die Wirtschaftssanktionen von seinem Amt zurück. Am 22. Januar wird Sponeck in den Irak reisen, um an einer internationalen Friedensinitiative weiterzuarbeiten. n-tv.de sprach mit Hans von Sponeck über den drohenden Irak-Konflikt, die Auswirkungen des UN-Embargos, die Haltung der Bundesregierung und die beginnenden Proteste gegen einen Militärschlag.

      Herr von Sponeck, Sie lehnen eine militärische Intervention durch die USA ab, und auch ein Wirtschaftsembargo. Welche Alternativen gibt es?

      Es gibt in der dieser kritischen Zeit den Weg des Dialogs, der Verhandlung und gerade auf dem Gebiet der Abrüstung ist es bisher- entgegen der Position, die wir aus London und Washington hören - sehr viel besser gelaufen. Die Kooperation der irakischen Regierung mit den Abrüstungsexperten um Dr. Hans Blix und dem Generaldirektor der Internationalen Atombehörde, el Baradei, sind gut vorangekommen. Das es da Löcher gibt, war zu erwarten. Aber auf der internationalen Seite hat niemand diese Löcher als so ernst empfunden, dass man sagen könnte, hier liegt eine ernste Verletzung der Resolution 1441 vor und damit die Berechtigung, einen Krieg weiter vorzubereiten und durchzuführen.

      Wurde in Vergangenheit nicht schon oft auf den Dialog gesetzt?

      Es ist kein echter Dialog gewesen. Der Irak musste auf Druck der Resolution 687 von 1991 abrüsten. Das ist auch richtig, aber die Abrüstungsfortschritte wurden nicht honoriert. Die Sanktionen wurden nicht schrittweise aufgehoben. Es galt das Alles-oder-Nichts-Prinzip. Natürlich ist die Kooperation durch schwierige Zeiten gegangen. Die Iraker haben oft auch nicht ehrlich mitgespielt, aber am Ende des Jahres 1998, als die Abrüstungsexperten das Land verließen, konnte man sagen, dass der Irak fast abgerüstet war. Offene Fragen stellten sich noch bei den biologischen Waffen. Es ist eine Tragik, das der Sicherheitsrat den Dialog nicht kontinuierlich über die Jahre gepflegt hat.

      Trotzdem geht von Saddam Hussein möglicherweise eine große Gefahr für die Welt, aber auch für sein eigenes Volk aus. Wie kann man diesem Diktator Einhalt gebieten?

      Also, zunächst ist ein Diktator für kein Volk etwas Gutes. Aber die große Gefahr, von der immer gesprochen wird, ist einfach ein Ausdruck eines Psycho-Kriegs, der hier stattfindet. Die amerikanische Bevölkerung wird wahrlich überschüttet mit angeblichen Beweisen für die immanente Gefahr des Iraks. Die echten Beweise, die fehlen. Auf der Basis dessen, was ich gelesen und gesehen habe, kann ich sagen, dass der Irak überhaupt keine Gefahr für sein Umfeld und schon gar nicht für die Amerikaner darstellt. Im Januar 2001 sagte der damalige amerikanische Verteidigungsminister Cohen, dass der Irak seiner Meinung nach keinerlei militärische Gefahr für seine Nachbarn darstellt. Die eigentliche Gefahr sehe ich in dem Risiko einer Diktatur gegenüber der eigenen Bevölkerung. Von einer militärischen Gefahr auszugehen, ist einfach eine eklatante Überspannung der Wirklichkeit.

      Was bedeuten die UN-Wirtschaftssanktionen für die irakische Bevölkerung?

      Die Wirtschaftssanktionen haben die Bevölkerung in jeder Hinsicht in die Knie gezwungen. Das Volk hat keinerlei Freiheiten mehr, weder sozial noch wirtschaftlich. Sie sind verarmt und angewiesen auf den monatlichen Nahrungsmittelkorb, der von der Regierung über das "Öl für Nahrungsmittel"-Programm verteilt wird.

      Die permanenten Folgen sind auch sichtbar. Wenn etwa die Welt-Gesundheits-Organisation immer wieder auf die psychischen Schäden, gerade bei der Jugend, hinweist, dann ist das hauptsächlich eine Anklage gegen eine falsche Irakpolitik. Man hätte mehr Geld zur Verfügung stellen müssen. Nicht nur die durch das Öl verdienten Gelder, sondern auch Zuschüsse. Diese Gelder hätten besonders für die schwächsten Elemente innerhalb der irakischen Gesellschaft, nämlich für die Kinder, ausgegeben werden müssen.


      Was erwarten sie von der Bundesregierung?

      Ich hoffe, dass sie ihre Position beibehält, bei der klaren Aussage, so wie sie von Bundeskanzler Gerhardt Schröder im August gemacht worden ist. Man darf jetzt unter Druck nicht wie ein Pingpong-Ball hin und her springen. Man muss zu dem stehen, was man gesagt hat. Das ist eine wichtige Haltung, die nicht nur durch das deutsche Grundgesetz und das Strafgesetzbuch definiert wird, sondern auch durch eine Geisteshaltung.

      1991 gab es mehr Proteste gegen einen Irakkrieg als heute. Wie erklären sie sich das?

      Ich kann sagen, dass ich in meinem politischen Leben noch nie eine Situation gesehen habe, wo soviel Widerstand auf allen Ebenen herrschte. Egal ob in den Universitäten, in der Friedensbewegung oder beim normalen Bürger auf der Straße. In den Vereinigten Staaten sind die Proteste sogar stärker als seinerzeit gegen den Vietnam-Krieg.

      Welche Möglichkeiten haben die Bundesbürger, um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen?

      In dieser Zeit darf man sich nicht zurückziehen. Man muss planen und neue Ansätze suchen. In der Bundesrepublik gibt es eine gebündelte Aktion der verschiedenen Friedensinitiativen. Die Reisen nach Bagdad haben zugenommen, Gruppen fahren dorthin. Nicht nur Konstantin Wecker, sondern auch andere aus der Unterhaltungsindustrie, genauso wie ernsthafte Friedensgruppen.

      In meiner Zeit in Bagdad kamen nie deutsche Gruppen dorthin. Heute hat sich das intensiviert. Das muss unterstützt werden und wird auch unterstützt. Das sind alles kleine Versuche, die sicher nicht die große politische Line der Amerikaner und Engländer ändern werden. Aber insgesamt kann dies doch der Bundesregierung und den Europäern davon ein Bild vermitteln, dass die Bevölkerung beunruhigt ist.

      Die Fragen stellte Marcus Dzeik.

      n-tv.de
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 22:45:29
      Beitrag Nr. 3.133 ()
      WAFFENINSPEKTION

      "Die irakische Regierung bekommt die Note zwei"

      Neuer Rückschlag für US-Präsident George W. Bushs Kriegspolitik: Die Internationale Atomenergiebehörde will dem Irak einen Persilschein ausstellen.


      AP

      Al-Baradei und Blix: Gute Noten für den Irak


      Wien - Die Amerikaner kommen immer stärker in Beweisnot. US-Außenminister Colin Powell hat zwar angekündigt, Anfang nächster Woche neue Beweise über Arsenale von Massenvernichtungsmitteln im Irak vorzulegen. Doch drei Tage vor der mit großer Spannung erwarteten Präsentation der Uno-Waffenberichte haben sich die Zeichen zu Gunsten Bagdads gewendet. Mark Gwozdecky, Sprecher der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien erklärte, seine Behörde werde dem Irak eine zufrieden stellende Kooperation bescheinigen. Zugleich kündigte er an, IAEA-Generaldirektor Mohamed al-Baradei werde beim Weltsicherheitsrat eine Fortsetzung der Inspektionen beantragen. Auch laut Uno-Chefinspekteur Hans Blix gibt es zurzeit keine harten Beweise gegen Bagdad.
      "Die irakische Regierung bekommt die Note zwei", sagte Gwozdecky der Nachrichtenagentur AP. Demnach erhielten die Kontrolleure, die irakische Rüstungsanlagen auf etwaige Atomwaffen überprüfen wollten, in der Regel ungehindert Zugang zu den Orten ihrer Wahl. Deshalb habe das IAEA-Team große Fortschritte erzielt, sagte Gwozdecky. Für einen erfolgreichen Abschluss der Arbeit würden aber noch mehrere Monate benötigt.


      Blix` Erklärung in New York klang nicht ganz so positiv: Seine Inspekteure würden zwar nicht behindert, doch kooperiere Bagdad nicht vollständig mit den Uno. Er kritisierte, dass Irak den Rüstungskontrolleuren Flüge mit Aufklärungsmaschinen vom Typ U2 verweigere. Der irakische Generalleutnant Hossam Mohammed Amin erklärte dazu, diese Flugzeuge seien in der Vergangenheit zur Spionage für den US-Geheimdienst CIA missbraucht worden.

      Es gibt Anzeichen, dass die US-Regierung möglicherweise eine Kursänderung vornehmen könnte. Aus ranghohen Regierungskreisen in Washington verlautete, angesichts des Widerstands der europäischen Verbündeten gegen einen Irak-Krieg erwäge man, einer Ausweitung der Inspektionen zuzustimmen. Mehrere US-Senatoren warnten vor einem übereilten Militärschlag.

      Zuvor hatte bereits US-Außenminister Colin Powell angedeutet, die USA könnten eine zweite Irak-Resolution zur Kriegsermächtigung in Betracht ziehen. Dies sei eine "offene Frage". Washington sei zwar stets der Ansicht gewesen, dass die Resolution 1441 für eine etwaige Militäraktion ausreiche. Man sei sich aber bewusst, dass andere Mitglieder im Sicherheitsrat eine zweite Entschließung für notwendig hielten. Die Stimmung bei den Mitgliedern des Weltsicherheitsrats hatte sich in den letzten Tagen gegen einen Krieg gewendet. Der französische Uno-Botschafter Jean-Marc de La Sabliere bezweifelte, dass es derzeit eine Mehrheit für eine neue Resolution geben würde, die einen Angriff rechtfertigen würde. Der russische Außenminister Igor Iwanow betonte während eines Besuchs in Athen, eine Resolution zur Kriegsermächtigung sei unangemessen, weil Irak den Waffeninspekteuren keine grundlegenden Schwierigkeiten bereite.

      360.000 Flugblätter über Irak abgeworfen

      Derweil gehen Propagandaaktionen der Amerikaner und Briten im Irak weiter. Flugzeuge warfen rund 360.000 Flugblätter über der südlichen Flugverbotszone ab. Wie das US-Zentralkommando erklärte, wurden die Iraker darin aufgefordert, amerikanische Radioübertragungen einzuschalten. Auf den Zetteln wurden Radiofrequenzen angegeben, auf denen die amerikanischen und britischen Streitkräfte in der Nacht Programme in arabischer Sprache senden.

      Außerdem wurden irakische Soldaten gewarnt, nicht an Flugabwehreinrichtungen zu arbeiten, da diese unter Feuer geraten könnten. Die Flugblätter wurden auf der Halbinsel El Faw und nahe der Ortschaft An Nadschaf abgeworden, rund 140 Kilometer südöstlich von Bagdad.




      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,232332,00.html


      Nach den Mailbombern jetzt also auch noch Flugblattbomber - die Einfältigkeit der Herren Strategen bedarf keines Komentars! :eek:
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 10:04:13
      Beitrag Nr. 3.134 ()
      Der Abwurf von Flugblättern wäre eine wirklich gute Idee gewesen - könnte man über allen Ländern ohne Meinungsfreiheit machen.

      NUR: WARUM HABEN DIE USA DAS NICHT SEIT 1990 PERMANENT GEMACHT (wo es der Freiheit der Bürger gedient hätte, um die es den USA angeblich geht) ; SONDERN MACHEN DAS ERST JETZT?


      UND WO BLIEBEN DIE US-FLUGBLÄTTER; ALS IM ERSTEN GOLFKRIEG 1 MIO TOTE GESCHAHEN? WO BLIEBEN SIE, ALS KURDEN VERGAST WURDEN?

      Fragen, die heute jeder leicht beantworten kann.....
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 10:46:36
      Beitrag Nr. 3.135 ()
      REDE ZUR LAGE DER NATION

      Bush wird Amerikaner auf Krieg einschwören

      Am kommenden Dienstag wird US-Präsident George W. Bush eine mit Spannung erwartete Rede zur Lage der Nation halten. Einen Tag nach der Präsentation des Uno-Waffenberichts wird er darin dem amerikanischen Volk erklären, warum ein Krieg gegen den Irak notwendig sein könnte.


      AP

      George W. Bush


      Washington - Es ist davon auszugehen, dass Bush wie gewohnt auf die Bedrohung durch Iraks großes Arsenal von Massenvernichtungswaffen hinweisen wird. Dan Bartlett, Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, sagte, es werde jedoch nicht erwartet, dass Bush dem Irak den Krieg erklären, oder dass er Iraks Präsident Saddam Hussein ein Ultimatum stellen werde.
      "Mit der Rede klären wir die Bevölkerung weiter darüber auf, warum wir diesen Kurs eingeschlagen haben, dass ein Krieg im Raum steht, warum das so ist, auf eine Art, wie nur ein Präsident oder Oberbefehlshaber das kann", sagte Bartlett.

      Laut Bartlett verfolge Bush weiter den Weg der Diplomatie in der Irak-Frage. Die USA haben angekündigt, Irak notfalls mit Gewalt zur Einhaltung der Abrüstungsvorgaben der Vereinten Nationen (Uno) zwingen zu wollen. Bush werde der Nation erklären, dass die US-Streitkräfte zu einer Invasion des Iraks bereit stünden.

      Nach Angaben des US-Senders CBS sind die USA in Kürze ausreichend für einen Krieg gerüstet. Nach den bisherigen Kriegspläne des Pentagons könnte die Luftwaffe und die US-Marine an einem einzigen Tag im März zwischen 300 und 400 Marschflugkörper auf den Irak abschießen. Dies sind laut CBS mehr als in den 40 Tagen des ersten Golfkrieges 1991. Am zweiten Kriegstag sollten ebenso viele Marschflugkörper abgeschossen werden.

      Ein Beamter des US-Verteidigungsministeriums, der in die Pläne eingeweiht sein soll, sagte dem Sender, es werde "in Bagdad keinen sicheren Ort geben". Weiter sagte er, eine solche Zahl der Geschosse habe es bisher noch nie gegeben. Über einen solch intensiven Angriff sei vorher auch noch nie ernsthaft nachgedacht worden.

      Überraschend hieß es im Weißen Haus, es sollten keine neuen Beweise dafür vorgelegt werden, dass Irak tatsächlich über Massenvernichtungswaffen verfüge.
      Dies hatte Außenminister Colin Powell für Montag angekündigt. Bei seiner Rede vor beiden Kammern des Kongresses werde Bush auch für sein Wirtschaftsprogramm werben. 674 Milliarden Dollar will er bereit stellen, um Wachstum der US-Wirtschaft anzukurbeln. Bush wolle auch über die Abschaffung der Dividendenbesteuerung reden und die Reformen der staatlichen Krankenversicherung Medicare ansprechen.




      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,232341,00.html

      Wann wollen sie denn dann die angeblichen Beweise vorlegen???

      Soll die Rede wieder dem Zweck dienen, dem amerikanischen Volk glaubhaft zu machen, dass es Zusammenhänge zwischen Al Quaida und Sadam gibt? (Wozu denn da noch eine Rede - die Amerikaner glauben das doch eh schon zum größten Teil, ist ja auch verzeihbar, wenn man die Geographiekenntnisse der Amerikaner kennt!)

      300-400 Marschflugkörper pro Tag! :eek: Mir wird kotzübel!
      Im Gegensatz zum letzten Golfkrieg wird dieser krieg nicht in der Wüste geführt werden, sondern in Bagdad-City! Dementsprechend wird die Anzahl an zivilen Opfern auch bisher nicht gesehene Ausmasse annehmen. Tendenziell konnte bei den letzten Kriegen eh schon beobachtet werden, dass die Amerikaner den Boden erst dann betreten, wenn keine akute Gefahr mehr zu erwarten ist!
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 11:04:48
      !
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      Avatar
      schrieb am 25.01.03 15:42:39
      Beitrag Nr. 3.137 ()
      SPIEGEL ONLINE - 24. Januar 2003, 16:30
      URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,232128,00.h…

      Interview mit Jürgen Todenhöfer

      "30 Tage Bomben provozieren 30 Jahre Terrorismus"

      Der langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete und jetzige Burda-Manager Jürgen Todenhöfer ist streitbarer Verfechter der deutsch-amerikanischen Freundschaft. In den 80er Jahren bereiste er unter Lebensgefahr das von Sowjets besetzte Afghanistan, jetzt war er zweimal in Bagdad. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE erklärt er die Irrtümer des Kreuzzugs gegen den Terror und warum George W. Bush ein Anti-Amerikaner ist.



      DDP

      "Ich bin ein alter Europäer": Jürgen Todenhöfer


      SPIEGEL ONLINE: Sind Sie ein alter Europäer?

      Todenhöfer: Im besten Sinne des Wortes. Ich bin mit einer Französin verheiratet, eine Tochter lebt in London. Im Französischen gibt es einen Begriff für die Ehe, der so viel bedeutet wie "zärtlicher Krieg". Damit kennen sich Deutsche und Franzosen aus.

      SPIEGEL ONLINE: Die USA tauschen mit Frankreich und Deutschland aber keine Zärtlichkeiten mehr aus.

      Todenhöfer: Das müssen sie auch nicht. Zuhören würde ja schon reichen. Ich bin ein großer Freund der USA. Aber wie verhalte ich mich, wenn mein bester Freund ein wehrloses Nachbardorf überfallen will und ich das für falsch halte? Bin ich dann ein Freund, wenn ich mitmache, oder bin ich ein Freund, wenn ich ihm sage: Stop! So nicht!

      SPIEGEL ONLINE: Ihr Freund hält den Irak keineswegs für wehrlos, sondern für eine große Bedrohung.

      Todenhöfer: Ich war gerade zweimal im Irak. Dieses Land kann man nicht K.O. schlagen. Es ist bereits K.O.

      SPIEGEL ONLINE: Aber fit genug für ein Katz-und-Maus-Spiel mit den Waffeninspektoren?

      Todenhöfer: Der Irak gehört abgerüstet. Aber nicht durch einen Krieg. Die Waffeninspektoren haben in den 90er Jahren zehn Mal mehr Waffen gefunden und vernichtet als Bush senior in seinem Golfkrieg. Das Land war noch nie so geschwächt wie jetzt, die Situation noch nie so günstig, um alle Bedingungen durchzusetzen, um die vermeintliche Bedrohung durch den Irak einzudämmen.

      SPIEGEL ONLINE: Wären die Inspektoren denn überhaupt im Land, wenn die USA nicht diese Drohkulisse aufgebaut hätten?

      Todenhöfer: Ich bin durchaus für Härte. Aber den USA geht es nicht um die Inspektoren. George Bush will diesen Krieg. Einen Krieg, der völkerrechtswidrig, kontraproduktiv, unmoralisch und unnötig ist.

      SPIEGEL ONLINE: Was sind denn Bushs Motive für diesen Krieg?

      Todenhöfer: Er braucht dringend einen vorzeigbaren Erfolg. Das erklärte Ziel seiner Terrorbekämpfung in Afghanistan hat er verfehlt. Dort sind über 6000 Zivilisten durch amerikanische Bomben getötet worden. Aber Osama Bin Laden ist der größten Armee der Welt auf dem Rücken eines Esels entkommen. Dazu kommen geopolitische und wirtschaftliche Interessen. Außerdem ist der Irak ein leichtes Ziel. Mit Nordkorea wird verhandelt, obwohl wir dort bereits wissen, dass ein Diktator Massenvernichtungswaffen besitzt, viel gefährlichere, als der Irak jemals hatte. Warum wird mit dem viel schwächeren Irak nicht verhandelt? Pakistan und Indien besitzen Atomwaffen, in Saudi Arabien finden Terroristen Unterstützung und Unterschlupf. Aber das sind "Verbündete" der USA.

      Jürgen Todenhöfer
      Der jetzige stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Burda-Verlages war über fünf Legislaturperioden Bundestgasabgeordneter der CDU. Der Experte für Entwicklungshilfe und Abrüstung mischte sich mehrmals zum Unwillen der eigenen Partei mit ungewöhnlichen Methoden in die internationale Politik ein. 1975 reiste er zu dem chilenischen Diktator Pinochet und setzte die Freilassung politischer Gefangener durch. 1980 reiste er geheim und unter Lebensgefahr in das von Sowjets besetzte Afghanistan und rüttelte die Weltöffentlichkeit wach für das Elend der Zivilbevölkerung und der Flüchtlinge in Pakistan. Der erklärte Freund der USA besuchte gerade als 62-jähriger zweimal Bagdad und streitet nun gegen den möglichen Irak-Feldzug: "Ein Irak-Krieg wäre das Paradebeispiel eines ungerechten Krieges."



      SPIEGEL ONLINE: Das sind Deutschland und Frankreich auch.

      Todenhöfer: Bündnisfragen sind sehr wichtig, gerade im Verhältnis zu den USA. Aber in diesem Fall sind sie zweitrangig. Wichtiger ist die Frage: Ist dieser Krieg gerecht oder nötig? Die eindeutige Antwort lautet: Nein. Also müssen wir uns dagegenstellen.

      SPIEGEL ONLINE: Das Grundgesetz verbietet die Beteiligung oder Unterstützung eines Angriffskrieges. Umfasst das auch Überflugrechte und die Awacs-Einsätze?

      Todenhöfer: Alles, was einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg unterstützt, ist bei uns strafbewehrt. Ich bin für Härte bei der Terrorbekämpfung. Aber mit Krieg jagt man keine Terroristen, das ist ein dummer Gedanke. Im Gegenteil: 30 Tage Bomben auf den Irak provozieren 30 Jahre weiteren Terrorismus. Am stärksten profitiert von einem Irak-Krieg nicht George Bush, sondern Bin Laden. Ein Krieg wäre die Bestätigung für Fundamentalisten, dass der Westen unmoralisch handelt, den Islam mit anderen Maßstäben misst, ihn weiter demütigt und dass der Westen deshalb bekämpft werden muss.

      SPIEGEL ONLINE: Lässt sich dieser Automatismus noch aufhalten, der die Weltöffentlichkeit darauf vorbereitet, dass ein Krieg unvermeidbar sei?

      Todenhöfer: Frankreich und Deutschland müssen im Sicherheitsrat mit Nein stimmen. Die USA dürfen kein Uno-Mandat für einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg bekommen. George Bush darf nicht denken: "Le monde c`est moi". Und wenn er es alleine und mit den Briten macht, dann muss immer wieder laut und deutlich von allen protestiert und gesagt werden: Der Champion der Freiheit, die USA, brechen mit einem Angriffskrieg Völkerrecht. George Bush ist dann der Anti-Amerikaner, weil er die Werte verrät, für die dieses wunderbare Land steht. Vor allem Europa muss ein möglichst einheitliche Position beziehen und sich in den Weg stellen.


      AP

      Antiamerikanismus, Made in USA: Bush-Krieger


      SPIEGEL ONLINE: An einer einheitlichen Position fehlt es. Warum sollte auf europäischer Ebene gelingen, wozu nicht mal ihre eigene Partei, die CDU, in der Lage ist?

      Todenhöfer: Dafür fehlen mir selbst die Worte. Ich bin fassungslos. Die Union hatte als Regierungspartei offensichtlich weniger Probleme, sich aus Kriegen rauszuhalten. Und jetzt, in der Opposition, schafft sie es nicht, laut "Nein" zu sagen. Dabei spürt und sieht fast jeder Mensch, wie ungesetzlich und unmoralisch dieser Krieg wäre.

      SPIEGEL ONLINE: Was sind die Alternativen in der Terrorbekämpfung?

      Todenhöfer: Terroristen gehören gejagt - mit aller Härte. Aber mit Polizei-Methoden und allen erprobten und bekannten Mitteln der Terrorbekämpfung: Dazu gehört Zielfahndung, die Unterstützung, das Umfeld, die Finanziers austrocknen, die selbsterklärte "moralische" Grundlage entziehen, ihnen die religiöse Maske vom Gesicht reißen - denn sie handeln keineswegs im Namen Allahs - die Ursachen erkennen - und viel, viel Geld. Härte und Gerechtigkeit, nicht Bomben auf Unschuldige. Dazu gehört auch stärkeres Engagement im Nahen Osten, eine Lösung, die die Interessen Israels genauso berücksichtigt, wie die der Palästinenser.

      SPIEGEL ONLINE: Das sind Methoden, von denen Donald Rumsfeld sagen würde: "altes Europa".

      Todenhöfer: Ach, jener Donald Rumsfeld, der 1983 zu Saddam Hussein gereist ist, um ihm die Unterstützung der USA im Krieg gegen den Iran anzudienen? Jener Rumsfeld, der Hussein die Waffen in die Hand gab, mit der er das eigene Volk ermordete? Mag sein, dass ich ein alter Europäer bin. Dann ist Rumsfeld ein alter Mann mit altem Denken.

      Das Interview führte Markus Deggerich

      Von Jürgen Todenhöfer ist gerade im Herder-Verlag das Buch erschienen: "Wer weint schon um Abdul und Tanya? - Die Irrtümer des Kreuzzugs gegen den Terror" (224 Seiten, 19.90 Euro)
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 18:51:27
      Beitrag Nr. 3.138 ()
      .

      HEUTE Auf ARTE:

      Sa, 25.01.03, 23.15 Uhr

      Haben die Amerikaner zugesehen?
      Unter dem Oberkommando der Amerikaner verschwanden im November 2001 in der Nähe der afghanischen Stadt Masar-i-Scharif 3.000 von insgesamt 8.000 gefangenen Taliban. Die entwaffneten Gotteskrieger sollten von der Festung Kalai Dschangi in das Gefängnis der Stadt Scheberghan überführt werden, doch viele kamen niemals dort an. Jamie Doran hat Beweise dafür zusammengetragen, dass diese Männer ermordet wurden. Ihre Leichen - so zeigt er es in seinem Dokumentarfilm - liegen in einem Massengrab in der afghanischen Wüste bei Dasht Leili.


      Bei den Dreharbeiten wurde Doran sowohl von dem örtlichen Warlord General Dostum als auch von der amerikanischen Armee massiv behindert. Doch trotz der extremen Schwierigkeiten gelang es ihm, Zeugen zu finden, deren Aussagen den Weg der 3.000 Taliban in den Tod nachzeichnen. Demnach wurden die Gefangenen zu Hunderten bei 40 Grad Hitze in Containern zusammengepresst - Todesfallen ohne Luftlöcher. Ein von Doran befragter afghanischer Soldat sagt aus, dass er den Befehl erhielt, wahllos in die verschlossen Container zu schießen - angeblich um Luftlöcher zu schaffen, tatsächlich jedoch wurden bei dieser Aktion wahrscheinlich hunderte hilflose Männer getötet.

      Der anschließende stundenlange Transport durch die glühende Hitze forderte weitere zahlreiche Opfer. Ein Augenzeuge, der bei der Öffnung der Container in Shebergan anwesend war, berichtet vor Dorans Kamera, dass sich in den Todesfallen ineinander verschlungene, blutüberströmte Leichen türmten. Was dann - laut den in dem Film präsentierten Augenzeugen - unter tätiger Mithilfe von US-Soldaten geschah, wird folgendermaßen beschrieben: Die toten Taliban wurden gemeinsam mit noch lebenden, ohnmächtigen oder schwerverwundeten Gefangenen auf Lastwagen verladen und in die Wüste von Dasht Leili transportiert. Dies geschah unter Aufsicht amerikanischer Soldaten. Dort wurde ein Massengrab ausgehoben, an dessen Rand diejenigen, die noch lebten, erschossen wurden. Anschließend mussten alle Toten verscharrt werden. Auch bei den Erschießungen in der Wüste sollen - so sagen die Zeugen in Dorans Film - amerikanische Soldaten anwesend gewesen sein.

      Dorans Recherchen haben Staub gewirbelt - in Afghanistan und im Pentagon, wo Doran auf eine Mauer des Schweigens stieß. Vor einigen Wochen hat die UN nun aufgrund von Dorans Recherchen eine Untersuchung der Ereignisse angeordnet. Alle von Doran befragten Zeugen haben sich bereit erklärt, vor einem Ausschuss der UN auszusagen. Allerdings gibt es ein Problem: Die Sicherheit der Augenzeugen kann nicht gewährleistet werden. In den Wochen nach den Dreharbeiten wurden bereits zwei der Männer ermordet.

      Film von Jamie Doran (2002)
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 19:00:32
      Beitrag Nr. 3.139 ()
      neues zum Thema: Wer isoliert hier wen?


      Widerstand im UN-Sicherheitsrat gegen Irak-Krieg nimmt zu

      Position Chinas ist der Frankreichs "extrem nahe"
      Im UN-Sicherheitsrat nimmt der Widerstand gegen einen Irak-Krieg zu. Nach Frankreich machte mit China das zweite ständige Mitglied mit Veto-Recht klarer als bisher seine Ablehnung eines Krieges deutlich. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums sagte am Donnerstag, die Position seines Landes sei der Frankreichs "extrem nahe".

      Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums sagte: "Wir sind besorgt und beunruhigt wegen des umfangreichen Truppenaufmarsches." Außenminister Tang Jiaxuan hat vor wenigen Tagen die Forderung unterstützt, den UN-Inspektoren für die Kontrolle des irakischen Waffenarsenals mehr Zeit zu geben.

      Russlands Außenminister Igor Iwanow sagte in Athen am Rande eines EU-Treffens, Russland sei überzeugt, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Gründe für militärische Gewalt gegen Irak gebe. "Es gibt noch immer politischen und diplomatischen Spielraum, um die Irak-Frage zu lösen". Russland hat wie Frankreich, China, Großbritannien und die USA als ständiges Mitglied ein Veto-Recht im UN-Sicherheitsrat.

      Nato uneinig über Zeitrahmen
      Auch innerhalb der Nato kam es zum Streit. Nato-Generalsekretär George Robertson räumte ein, dass es im Bündnis eine Auseinandersetzung über den Zeitrahmen für die Kriegsvorbereitungen gegeben habe. Er sagte in Brüssel, es habe in der Nato keinen grundsätzlichen Streit wegen der Unterstützung eines US-geführten Militärschlags gegeben. "Es gibt derzeit Meinungsverschiedenheiten über den Zeitrahmen von Seiten weniger Staaten, aber es gibt überhaupt keine Uneinigkeit über Inhalte."

      Am Mittwoch war aus Diplomatenkreisen verlautet, Frankreich und Deutschland hätten eine Entscheidung der Nato darüber blockiert, ob das Bündnis Vorbereitungen für eine Unterstützung der USA insbesondere an der südliche Flanke der Türkei treffen solle.
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 19:08:08
      Beitrag Nr. 3.140 ()
      Die Positionen der EU-Staaten zur Irak-Krise

      Als "besser", wenn auch nicht erforderlich für einen Irak-Krieg, hat EU-Chefdiplomat Javier Solana jüngst eine neue Resolution des UN-Sicherheitsrats bezeichnet. Die ausdrückliche Distanzierung von einem Krieg durch Bundeskanzler Gerhard Schröder und Frankreichs Präsident Jacques Chirac beweist, dass nicht alle Mitglieder der EU diese Meinung vertreten.

      Deutschland
      ...hat sich am entschlossensten gegen einen Irak-Krieg ausgesprochen. Kanzler Schröder will sich auch bei einem Mandat der Uno nicht an einem Militäreinsatz beteiligen und schließt ein deutsches Ja im UN-Sicherheitsrat aus. Am Donnerstag bekräftigte er, "dass wir einer Legitimierung von Krieg nicht zustimmen können".

      Frankreich
      ...macht eine neue UN-Resolution zur Bedingung, die es als Vetomacht im Sicherheitsrat blockieren könnte. Über Krieg könne nur die Uno entscheiden, betonte Chirac in einem gemeinsamen Interview mit Schröder. Außenminister Dominique de Villepin bezeichnete ein militärisches Eingreifen in Irak als derzeit "nicht zu rechtfertigen".

      Großbritannien
      ...hält als engster Verbündeter der USA in Europa eine weitere UN-Resolution nicht für erforderlich. Premierminister Tony Blair stellt Irak als Gefahr dar, unter anderem wegen mutmaßlicher Verbindungen zum Terrorismus und dem Besitz von Massenvernichtungswaffen. Ein handfester Beweis sei für einen Angriff nicht nötig, sagte Verteidigungsminister Geoff Hoon.

      Spanien
      ...hält eine neue UN-Resolution nicht für nötig. Dennoch will Madrid die Entscheidung über Krieg und Frieden dem UN-Sicherheitsrat überlassen, dem es wie Deutschland derzeit als nichtständiges Mitglied angehört.

      Griechenland
      ...das derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, dringt auf eine "friedliche Lösung" und fordert vor der Anwendung militärischer Gewalt eine neue UN-Resolution.

      Italien
      ...sagte den USA bei einer Zustimmung der Uno seine Unterstützung zu. Als Entscheidungsgrundlage betrachtet Rom den für Montag erwarteten Bericht der UN-Waffeninspekteure.

      Irland
      ...will, dass die UN-Inspekteure für ihre Arbeit mehr Zeit bekommen. Vor einem militärischen Eingreifen müssten die USA und Großbritannien auf jeden Fall noch einmal die UN konsultieren, sagt das Außenministeriums in Dublin. Konkreter wollte er sich nicht äußern.

      Portugal
      ...unterstützt die Irak-Politik der USA ziemlich vorbehaltlos. Lissabon würde einen Krieg gegen den Irak mit UN-Mandat ohne Einschränkung befürworten. Wie weit die militärische Unterstützung gehen würde, ist noch nicht entschieden. Ob die Portugiesen auch einen Krieg ohne neue UN-Resolution unterstützen würden, ist noch unklar.

      Skandinavien
      Finnland, Dänemark und Schweden betrachten den UN-Sicherheitsrat als einzig legitimes Entscheidungsgremium.

      Benelux, Österreich
      Auch Belgien, die Niederlande und Österreich dringen auf eine neue UN-Resolution. Luxemburg legte sich bislang nicht öffentlich fest.

      Nato
      ...hat noch nicht über eine Antwort auf die amerikanische Bitte um Unterstützung im Falle eines Irak-Krieges entschieden. Die USA hatten offiziell um eine Reihe unterstützender Maßnahmen gebeten, jedoch nicht um kämpfende Truppen. Vielmehr geht es beispielsweise um den Einsatz von Awacs-Flugzeugen. Entscheidungen innerhalb des Bündnisses müssen einstimmig fallen.



      Mit Material von heute.t-online.de

      -------------------------------------------------------


      fazit:

      Grossbritannien - nein! halt! - Grossbritanniens Premier Blair steht mit nur noch 15% der bevölkerung hinter der US-Linie.
      Der politische Druck der Bürger ist enorm - der Kriegseintritt würde Blair politisch erledigen.

      Daneben untersützt nur noch Portugal die USA.

      selbst Italien sieht einen UNO-Sicherheitsrats-Beschluss (den es so schnell nicht geben wird) als Vorraussetzung an.

      Irgendwie sind alle von den USA als "Isolierte" Staaten gesehene Länder praktisch identisch mit dem gesamten Kontinentaleuropa. :D

      Irgendwie werden die "Probleme" immer mehr.......
      Russland und China sind ja auch ein "PRoblem" ...
      Avatar
      schrieb am 26.01.03 15:42:39
      Beitrag Nr. 3.141 ()
      #3091 ist ein schlimmes Posting. An Boshaftigkeit kaum zu überbieten.
      Der Link im RealPlayer-Format http://sam01.de:8080/ramgen/mline/612/755/LOEAZCGKXPMRWHLEOP…


      Achtung, Ussama Bin Laden! Falls einer Ihrer Mitarbeiter plant, Österreich anzufliegen, sollte er es nach 20 Uhr tun. Wie die Wiener Tageszeitung Die Presse am Freitag berichtete, überwacht die österreichische Luftwaffe den Luftraum des Landes nur noch in der Zeit von acht bis 20 Uhr. Danach gibts Heurigen und Faschierte Laiberl, und der Österreicher schläft ganz beruhigt ein. Weiß er doch, dass nicht mal Sie, Ussama Bin Laden, ein solch kotelettförmiges Land anfliegen würden.
      taz Nr. 6963
      Avatar
      schrieb am 26.01.03 22:35:31
      Beitrag Nr. 3.142 ()
      JETZT im ZDF: Bericht von Scholl-Latour zum Thema Islam.
      Avatar
      schrieb am 26.01.03 23:40:33
      Beitrag Nr. 3.143 ()
      DT

      Ich hab leider nicht den ganzen Bericht gesehen. Keine schönen Aussichten für die Amerikaner und Karsai. Wenn man Scholl-Latour glauben darf, wird Karsai nicht mehr lange das sagen haben.
      Dabei herrscht er sowieso nur über einen Staat namens "Kabulistan!.
      Avatar
      schrieb am 26.01.03 23:48:08
      Beitrag Nr. 3.144 ()
      ja - und die Worte Hekmatyars klingen ziemlich eindeutig...

      es wird laut ihm darauf hinauslaufen, daß die armen Schweine der ISAF Karzai und die Ölpfründe verteidigen, auf die die US-Konzerne Zugriff haben.

      Die Bezeichnung KArzais als Statthalter der US-Ölkonzerne durch Scholl_Latour läßt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.

      Daß der diplomatisch brilliante, intelligente Massoud, der es vermochte, viele zerstrittene Stämme zu einen und so eine gewisse einheitliche Linie zustande brachte, zwei Tage vor dem 11.9. durch einen Anschlag ums Leben kam, ist wohl schade - für Afghanistan.
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 11:03:31
      Beitrag Nr. 3.145 ()
      aus spiegel online von heute


      KÄMPFE IN AFGHANISTAN

      Hekmatjar attackiert US-Truppen


      Es war die größte Schlacht in Aghanistan seit vergangenem März. Milizen des Warlords Hekmatjar haben US-Kampfhubschrauber angegriffen. Die US Air Force reagierte mit heftigen Bombardements. 18 Rebellen wurden getötet.

      Bagram - US-Soldaten und deren Verbündete haben sich am Dienstag in Afghanistan einen heftigen Kampf mit rund 80 Anhängern des regierungsabtrünnigen Milizenführers Gulbuddin Hekmatjar geliefert. Dabei handelte es sich nach US-Angaben um die schwersten Kämpfe seit neun Monaten. Mindestens 18 Rebellen seien getötet worden, auf Seiten der Amerikaner und ihrer Verbündeten habe es keine Opfer gegeben. Kampfflugzeuge vom Typ B-1, F-16 und AC-130 griffen die feindlichen Stellungen an. Das Gefecht in der Nähe der Stadt Spin Boldak im Grenzgebiet zu Pakistan dauere an, meldete der US-Sender CNN.
      Es handele sich um die größte Konzentration feindlicher Gruppen seit der Operation Anaconda im vergangenen März, sagte ein US-Armeesprecher auf dem Luftwaffenstützpunkt Bagram. Die Kämpfe im Südosten Afghanistans an der Grenze zu Pakistan seien durch eine kleinere Schießerei ausgelöst worden. Dabei sei ein Mann gefangen genommen worden, der bei seiner Befragung von einer großen Ansammlung von Männern in den Bergen berichtet habe. Daraufhin seien Apache-Kampfhubschrauber entsandt worden, die unter Beschuss geraten seien. Die US-Armee habe darauf mit der Entsendung von Kampfflugzeugen reagiert. Einige der Kämpfer hielten sich in Höhlen versteckt.
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 11:50:38
      Beitrag Nr. 3.146 ()
      Zu den Umgangsformen der diktatorischen USA ( diktatorisch gegenüber dem Rest der WELT)



      Wahl zur US-Menschenrechtskommission verschärft Konflikt zwischen den USA und Europa

      Von Patrick Martin
      26. Mai 2001 ;)
      aus dem Englischen (10. Mai 2001)

      Die Wahl vom 3. Mai, die die USA ihren Platz in der UN-Menschenrechtskommission kostete, hat zu einem Wutausbruch in offiziellen Washingtoner Kreisen und den amerikanischen Medien geführt. Politische Kommentare und Leitartikel konzentrierten sich auf die Rolle der europäischen Staaten und insbesondere Frankreichs bei diesem vorsätzlichen Hieb gegen die amerikanischen außenpolitischen Interessen.

      Der 54 Mitglieder umfassende Wirtschafts- und Sozialrat der UNO musste die 14 vakanten Plätze in der Kommission neu besetzen, inklusive dreier Sitze, die für die großen Industrienationen reserviert waren. Andere Blöcke von UN-Mitgliedern, wie die afrikanischen und asiatischen Staaten, nominierten nur so viele Kandidaten, wie ihnen Sitze zustehen. Doch drei europäische Staaten strebten die drei dem westlichen Block zugewiesenen Plätze an und erzwangen dadurch eine Kampfabstimmung in geheimer Wahl gegen die Vereinigten Staaten.

      Frankreich erhielt 52 Stimmen, Österreich 41 und Schweden 32, womit sie die drei Sitze erhielten und die USA mit 29 Stimmen hinter sich ließen, obwohl diese schriftliche Wahlzusagen von 43 Ländern bekommen hatte. Amerikanische Diplomaten waren über die Niederlage verblüfft, der ersten überhaupt für die USA bei einer Wahl zur Menschenrechtskommission. Diese wurde 1947 aufgrund einer Initiative von Eleanor Roosevelt gegründet, die dann amerikanische Botschafterin bei den Vereinten Nationen wurde.

      US-Diplomaten hatten darauf gedrängt, dass entweder Österreich oder Schweden ihre Bewerbung um einen Sitz zurückzögen, was eine Wahl unnötig gemacht hätte, doch keines der beiden Länder wollte einem Rückzug zustimmen. Die europäischen UN-Botschafter hatten auf einem Treffen in der letzten Woche beschlossen, die drei europäischen Kandidaten zu unterstützen und den USA keine Stimmen zu geben.

      Die elf anderen gewählten Staaten umfassen drei aus Asien (Bahrain, Korea, Pakistan), zwei aus Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion (Kroatien, Armenien), zwei aus Lateinamerika (Chile, Mexiko) und vier aus Afrika (Sierra Leone, Sudan, Togo und Uganda).

      Kurz danach wählten dieselben 54 Staaten die Vereinigten Staaten auch aus einer zweiten, weniger bedeutenden Kommission heraus, dem Internationalen Drogen-Kontrollrat mit 13 Mitgliedern. Dieser überwacht die Anwendung der UN-Konventionen zum Drogenhandel und dem Missbrauch von Wirkstoffen. Iran, Brasilien, Peru, Indien, die Niederlande, Frankreich und Österreich wurden in die Kommission gewählt, während der Kandidat der USA nicht genug Stimmen bekam.

      Die Wahl der Menschenrechtskommission hat kaum praktische Auswirkungen, weil die Kommission keine wirkliche Macht hat. Doch hindert sie die USA daran, Resolutionen zur Verurteilung Chinas und Kubas einzubringen, was sie regelmäßig in jeder Sitzungsperiode tat. Während der diesjährigen Tagung der Kommission in Genua wurde eine Kuba-feindliche Resolution verabschiedet, während die China-feindliche Resolution abgelehnt wurde.

      Allerdings hat die Wahl große symbolische Bedeutung, demonstriert sie doch die wachsende Feindschaft gegen die aggressive und unilaterale Außenpolitik Amerikas, nicht nur in der "Dritten Welt", sondern auch unter den europäischen Staaten, die einst als engste Verbündete Washingtons galten.

      Die Wahl zur Menschenrechtskommission erfolgte nur Tage nachdem die Bush-Regierung ihre Absicht erklärt hatte, den ABM- (Anti-Ballistic-Missile) Vertrag aufzuheben, der 1972 mit der Sowjetunion unterzeichnet worden war, und eine neuerliche Aufrüstungsrunde, einschließlich der nationalen Raketenabwehr, einzuläuten. Nachdem Bush in seiner Rede den ABM-Vertrag zurückgewiesen hatte, unterstrich Verteidigungsminister Donald Rumsfeld in einer Rede in dieser Woche die Intensivierung der amerikanischen Ambitionen zur Entwicklung von Waffensystemen im Weltall.

      In den vier Monaten seit Bushs Amtsübernahme hat die amerikanische Regierung mit dem Protokoll von Kyoto gegen die Erderwärmung ein weiteres bedeutendes globales Abkommen verworfen. Dieses setzte Ziele für die Beschränkung des Treibhausgasausstoßes und des Energieverbrauchs. Die Bush-Administration stellt außerdem die Beteiligung der Vereinigten Staaten am NATO-Einsatz auf dem Balkan in Frage, stellt sich gegen nachdrückliche Forderungen an Israel, die Gespräche mit den Palästinensern wieder aufzunehmen und verurteilt öffentlich den Vertragsentwurf zur Einberufung eines permanenten Internationalen Gerichtshofs für Kriegsverbrechen. (Auf letzterem bestand das Pentagon, da die militärische Führung fürchtet, dass sie selbst und ihre Vorgehensweise im Irak, in Jugoslawien und in kommenden Konflikten zum Objekt von Untersuchungen werden könnten.)

      Diese arrogante Verachtung der Meinung des Restes der Welt und die Weigerung, eine internationale Überprüfung der amerikanischen Innen- und Außenpolitik zuzulassen, wiederspiegelten sich in der Rolle der USA in der UN-Menschenrechtskommission.
      In der nun beendeten sechswöchigen Periode standen die Vereinigten Staaten mit ihrem Abstimmungsverhalten praktisch allein da. Die USA votierten gegen Kommissionsresolutionen, die Pharmakonzerne (hauptsächlich US-amerikanische) aufforderten, HIV-positiven Menschen aus den ärmsten Staaten billige AIDS-Medikamente zur Verfügung zu stellen. Außerdem lehnten sie die Forderung nach einer Aussetzung der Todesstrafe sowie eine Deklaration ab, die das Recht auf Ernährung als internationales Menschenrecht festschreiben sollte. Zudem stellten sie sich gegen eine Resolution, die Israel wegen der Menschenrechtsverletzungen auf der West Bank und dem Gaza-Streifen kritisierte, bei denen seit letzten Oktober über 400 Palästinenser getötet wurden und gegen eine Resolution zur Verurteilung des "Verschwinden Lassens" - der Entführung und Ermordung von politischen Oppositionellen, einer bekannten Praxis von US-Alliierten, vor allem in Lateinamerika, während des Kalten Krieges.

      Bei objektiver Betrachtung sowohl ihrer barbarischen innenpolitischen Praxis - wie beispielsweise der Hinrichtung Jugendlicher und geistig Zurückgebliebener - als auch der reaktionären Außenpolitik, haben die USA keinerlei Anspruch darauf, als Anwalt, geschweige denn als Vorbild, in Sachen Menschenrechte aufzutreten. Nun artikuliert das gesamte Aufgebot der amerikanischen Meinungsmacher seine Empörung über die Abwahl der Vereinigten Staaten aus der Kommission.

      Als erstes behaupteten Menschenrechtsorganisationen mit Sitz in den Vereinigten Staaten, einschließlich Amnesty International USA, die Abwahl der USA sei "Teil der Anstrengungen von Nationen, die routinemäßig Menschenrechte verletzten, sich der Kontrolle zu entziehen". Ein Repräsentantin von Human Rights Watch sagte, die UN-Kommission werde "ein Verbrecheralbum von Menschenrechtsverletzern." Doch fügte sie hinzu: "Es waren nicht nur Gegner. Es waren ebenso Freunde, die die USA aus der Kommission wählten."

      Medienkommentatoren empörten sich über die Vereinten Nationen, wobei die einen China und Kuba in heftiger, antikommunistischer Terminologie brandmarkten, während andere sich auf die europäischen Staaten konzentrierten.

      New York Times-Kolumnist William Safire griff die UN-Menschenrechtskommission an, weil sie eine China-kritische Resolution blockierte und dagegen eine andere unterstützte, die Israel kritisierte. Er sagte, die Kommission sei "eine Bande von Heuchlern, die die Vergehen einer Diktatur billigen und die Selbstverteidigung einer Demokratie verurteilen". Er rief nach der CIA, um herauszufinden, welche Staaten den USA Unterstützung zugesagt und dann anders abgestimmt hatten, damit die Vereinigten Staaten sie abstrafen könnten. So viel zur geheimen Wahl!

      Das Wall Street Journal forderte die Abschaffung der geheimen Wahl und bemerkte, dass der Zweck der geheimen Wahl der Schutz des Wählers vor "Tyrannei" sei und dies nicht auf Staaten mit Wahlrecht bei den Vereinten Nationen anwendbar sei. Die Zeitung weigert sich anscheinend einzugestehen, dass jede Nation an der Wahrung ihres Wahlgeheimnisses zur Vermeidung von Vergeltungsmaßnahmen der einzig verbliebenen Supermacht - den Vereinigten Staaten von Amerika - interessiert sein könnte. :eek:

      Den vielleicht bemerkenswertesten und heftigsten Tonfall schlug die Washington Post an, die größte Tageszeitung der Hauptstadt der USA, die die europäischen Staaten für ihre Dreistigkeit angriff. Kolumnist Al Kamen schrieb: "Frankreich, Heimat des gloriosen Vichy-Regimes, bekam 52 Stimmen; Österreich, Großmeister der Geschichtsleugner und stolz auf einen Außenminister aus den Reihen der neofaschistischen Partei Jörg Haiders, bekam 41; Schweden, das den großen Diktator bequem aussaß, bekam 32 und schlug die Vereinigten Staaten mit drei Stimmen in geheimer Abstimmung."

      Ein anderer Kolumnist der Washington Post, der konservative Michael Kelly, erklärte, dass die USA geschlagen wurden, "weil Europas regierende Klassen uns niemals vergeben werden, dass wir eine Welt aufbauten, in der sie nur noch über handgemachten Käse herrschen..."

      Demokratische und Republikanische Kongressabgeordnete drohten den gesamten Vereinten Nationen mit Vergeltung. Ein Sprecher des Präsidenten des Abgeordnetenhauses Dennis Hastert sagte, der Kongress könne die Genehmigung zur Auszahlung von 582 Millionen Dollar aufgelaufener Beiträge an die UN verweigern. Führende republikanische Kongressabgeordnete hatten unter dem Druck der Clinton-Administration letztes Jahr einer Einigung über die Rückzahlung der angefallenen Schulden zugestimmt, und Bush hatte diese Vereinbarung bestätigt.

      Während der Außenpolitische Ausschuss des Kongresses am 8. Mai die Auszahlung der aufgelaufenen alten Beiträge genehmigte, stimmte er für eine Aussetzung der Auszahlung der aktuell anstehenden Beiträgen in Höhe von 244 Millionen Dollar, bis die USA 2002 wieder in der Menschenrechtskommission vertreten sind.

      Der Komiteesprecher Tom Lantos, ein Demokrat aus Kalifornien und stellvertretender Vorsitzender der Menschenrechtsgruppe des Kongresses, sagte: "Es ist absurd, dass Schurkenstaaten und chronische Menschenrechtsverletzer wie Lybien, Sudan und Kuba in der Kommission verbleiben und über die Verwirklichung der Menschenrechte anderer richten, während die Vereinigten Staaten nun im Hintergrund stehen."

      Senator Jesse Helms, der Republikaner aus North Carolina und Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Beziehungen, der normalerweise überall "kommunistische" Konspiration wittert, fand nun ein anderes Ziel. Er erklärte, dass "ein paar europäische Staaten - in geheimer Wahl - manövrierten, um die Vereinigten Staaten aus der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen zu eliminieren".

      Ein Sprecher Helms‘ schlug vor, da die Europäische Union sich offensichtlich um Gemeinsamkeit bemühe - der vermutete Grund für ihre Unterstützung der drei europäischen Staaten bei der Wahl zur Menschenrechtskommission -, solle der gleiche Standard auch auf den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen angewandt werden, in dem sowohl Großbritannien, als auch Frankreich einen ständigen Sitz haben. Der Sprecher von Helms schlug weiter vor, Großbritannien und Frankreich durch einen einzigen Vertreter zu ersetzen und den dadurch frei werdenden ständigen Sitz an Japan zu geben, welches die zweitgrößte Summe zu den Finanzen der UN beisteuert.
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 11:52:33
      Beitrag Nr. 3.147 ()
      Wie ich bereits vor langer zeit schrieb:

      Afghanistan = Vietnam II
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 12:02:58
      Beitrag Nr. 3.148 ()
      Man beachte besonders die finanzielle Ausstattung der UN-Missionen im Vergleich zu dem in Vorbereitung befindlichen Angriffskrieg der USA.... :(


      UNO-Einsätze: 45.000 Soldaten und Polizisten in aller Welt
      Eine Übersicht über Einsatzgebiet, Auftrag und Personal aller UN-Missionen

      Im Zusammenhang mit dem Veto der USA gegen eine Verlängerung des Mandats für die UN-Mission in Bosnien-Herzegowina über den 1. Juli 2002 hinaus veröffentlichte die Neue Zürcher Zeitung am 3. Juli eine Übersicht über die 15 zur Zeit laufenden UN-Einsätze und ihre jeweiligen Kosten. Durch das US-Veto vom 30. Juni ist auch die Weiterführung der 14 anderen Friedensmissionen der Vereinten Nationen in Frage gestellt worden. In den UN-Missionen waren Ende Mai nach UN-Angaben über 45.000 Soldaten und Polizisten sowie rund 3.800 zivile Beamte aus insgesamt 87 Ländern im Einsatz .

      An der Spitze der Länder, die Personal für UNO-Missionen zur Verfügung stellen, stehen Bangladesh, Pakistan, Nigeria, Indien und Ghana mit je über 3.000 Soldaten, Polizisten und Beobachtern.
      Es ist kein Zufall, dass sehr arme Länder sich besonders stark an solchen Einsätzen beteiligen, ist damit doch die Möglichkeit verbunden, etwas daran zu verdienen (Ausgleichszahlungen, Transferzahlungen der zur Verfügung gestellten Soldaten). 712 Personen werden von den USA gestellt, 565 von Deutschland, 442 von Österreich und 38 von der Schweiz, die noch nicht einmal Mitglied der Vereinten Nationen ist - erst im Frühjahr 2002 fand der Beitrittswunsch zu den VN die Zustimmung der Mehrheit der Eidgenossen in einer Volksabstimmung. Die folgende Liste der UNO-Friedensmissionen gibt den Stand vom 31. Mai wieder. Die angegebenen Budgets beziehen sich auf das Kalenderjahr 2002 für Untso und Unmogip, für den Zeitraum Juli 2001 bis Juni 2002 für die restlichen Missionen.

      Zu beachten bei den folgenden Zahlen ist noch, dass in ihnen z.B. nicht die Soldaten enthalten sind, die im Rahmen internationaler Kontingente (etwa der NATO) im Auftrag der Vereinten Nationen tätig sind. Das betrifft also z.B. die ISAF (Afghanistan, an der die Bundesrepublik Deutschland mit 1.200 Soldaten beteiligt ist, oder die Sfor in Bosnien, die allein rund 18.000 Soldaten aus 30 Ländern umfasst und von der NATO befehligt wird.

      UN-Missionen, Auftrag, Personal, Budget
      Untso. Organisation der Uno zur Überwachung des Waffenstillstands (im Nahen Osten), geschaffen 1948. Internationales Personal: 139 Militärs, 95 Zivilisten. Jahresbudget: 23,2 Millionen Dollar.
      Unmogip. Militärische Beobachtergruppe der Uno in Indien und Pakistan. Geschaffen 1949. Internationales Personal: 44 Militärs, 22 Zivilisten. Jahresbudget: 6,2 Millionen Dollar.
      Unficyp. Friedenstruppe der Uno in Zypern. Geschaffen 1964. Internationales Personal: 1206 Militärs, 35 Polizisten; 44 Zivilisten. Jahresbudget: 42,4 Millionen Dollar.
      Undof. Beobachtertruppe der Uno zur Entflechtung (zwischen Syrien und Israel im Golan). Geschaffen 1974. Internationales Personal: 1037 Militärs, 37 Zivilisten. Jahresbudget: 35,7 Millionen Dollar.
      Unifil. Interimstruppe der Uno in Libanon. Eingerichtet 1978. Internationales Personal: 3638 Militärs, 135 Zivilisten. Jahresbudget 143,9 Millionen Dollar.
      Unikom. Beobachtermission der Uno Irak-Kuwait. Eingerichtet 1991. Internationales Personal: 1097 Militärs, 55 Zivilisten. Jahresbudget: 52,8 Millionen Dollar.
      Minurso. Mission der Uno für das Referendum in der Westsahara. Eingerichtet 1991. Internationales Personal: 231 Militärs. 24 Polizisten, 173 Zivilisten. Jahresbudget: 50,5 Millionen Dollar.
      Unomig. Beobachtermission der Uno in Georgien. Geschaffen 1993. Internationales Personal: 108 Militärs, 96 Zivilisten. Jahresbudget: 27,9 Millionen Dollar.
      Unmibh. Mission der Uno in Bosnien und Herzegowina. Geschaffen 1995. Internationales Personal: 3 Militärs, 1536 Polizisten, 330 Zivilisten. Jahresbudget 144,7 Millionen Dollar (inklusive Unmop).
      Unmop. Beobachtermission der Uno in Preklava. Geschaffen 1996. Internationales Personal: 27 Militärs, 3 Zivilisten. Über das Unmibh-Budget finanziert.
      Unmik. Verwaltungsmission der Uno in Kosovo. Geschaffen 1999. Internationales Personal: 39 Militärs, 4436 Polizisten, 1203 Zivilisten. Jahresbudget: 413,4 Millionen Dollar.
      Unamsil. Mission der Uno in Sierra Leone. Geschaffen 1999. Internationales Personal: 17 275 Militärs, 90 Polizisten, 297 Zivilisten. Jahresbudget: 717,6 Millionen Dollar.
      Monuc. Mission der Uno in der Demokratischen Republik Kongo. Geschaffen 1999. Internationales Personal: 3705 Militärs, 14 Polizisten, 528 Zivilisten. Jahresbudget: 462,5 Millionen Dollar.
      Unmee. Mission der Uno in Äthiopien und Eritrea. Geschaffen 2000. Internationales Personal: 4154 Militärs, 229 Zivilisten. Jahresbudget: 206,3 Millionen Dollar.
      Unmiset. Unterstützungsmission der Uno in Osttimor. Geschaffen 2002. Internationales Personal: 5199 Militärs, 1108 Polizisten, 631 Zivilisten. Geschätzte Kosten vom Juli 2002 bis zum Juni 2003: 316,1 Millionen Dollar.

      Quelle: Neue Zürcher Zeitung, 3. Juli 2002
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 12:33:50
      Beitrag Nr. 3.149 ()
      Titel des thread,Versuch einer sachlichen Diskussion:confused:
      Erinnert mich mehr an diktatorische Propaganda:mad:
      Arbeitest du als Arzt auch so?
      Dann wären deine Vasallen aber nicht zu beneiden.
      Gruß Opti:)
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 12:39:47
      Beitrag Nr. 3.150 ()
      opti,

      eins steht zu mindestens fest: Dein Posting war nicht sachlich.

      Wie wärs mit einem Argument?

      :(
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 12:53:35
      Beitrag Nr. 3.151 ()
      Stirner,du weisst doch,ich passe mich immer meinem Gegenüber an:)
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 22:17:02
      Beitrag Nr. 3.152 ()
      Fernseh-Tip:

      JETZT der 2. von insgesamt 4 teilen der SCHOLL-LATOUR-SENDUNG im ZDF

      "Krieg dem Terror - Krieg dem Islam?"


      Gruß D.T.
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 22:29:08
      Beitrag Nr. 3.153 ()
      Ja, ja, der Islam übersetzt sich wörtlich mit Frieden...
      Aber wo man hinschaut, in islamisch geprägten Ländern herrscht Terror und Krieg, herrscht Menschenverachtung im Namen Gottes:

      Algerien, Lybien, Ägypten, Israel, Libanon, Iran/Irak, Afghnistan, Pakistan/Indien, Sudan, Nigeria mit Steinigung von Ehebrecherinnen, Indonesien, südl. Philippinen, usw.
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 22:29:27
      Beitrag Nr. 3.154 ()
      Ja, ja, der Islam übersetzt sich wörtlich mit Frieden...
      Aber wo man hinschaut, in islamisch geprägten Ländern herrscht Terror und Krieg, herrscht Menschenverachtung im Namen Gottes:

      Algerien, Lybien, Ägypten, Israel, Libanon, Iran/Irak, Afghnistan, Pakistan/Indien, Sudan, Nigeria mit Steinigung von Ehebrecherinnen, Indonesien, südl. Philippinen, usw.
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 22:29:37
      Beitrag Nr. 3.155 ()
      Ja, ja, der Islam übersetzt sich wörtlich mit Frieden...
      Aber wo man hinschaut, in islamisch geprägten Ländern herrscht Terror und Krieg, herrscht Menschenverachtung im Namen Gottes:

      Algerien, Lybien, Ägypten, Israel, Libanon, Iran/Irak, Afghnistan, Pakistan/Indien, Sudan, Nigeria mit Steinigung von Ehebrecherinnen, Indonesien, südl. Philippinen, usw.
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 23:38:47
      Beitrag Nr. 3.156 ()
      Der Untersuchungsausschuß zum 11.9. nimmt nun endlich seine Arbeit auf, fast 1 1/2 danach.

      9/11 Commission Meets, Chooses Director
      Independent Commission Investigating Sept. 11 Attacks Meets With Relatives, Names Director


      The Associated Press

      WASHINGTON Jan. 27 —
      An independent commission investigating the Sept. 11 terrorist attacks convened for the first time Monday, out of public view, to grapple with logistics and meet with some of the victims` relatives.

      The 10-member commission named Philip Zelikow, currently the head of a nonprofit foundation`s task force on national security, as its executive director.

      Former New Jersey Gov. Thomas H. Kean, the chairman of the National Commission on Terrorist Attacks, said significant progress was made in its first meeting. The commission`s next meeting, also a private session, will be held Feb. 12.

      After their executive meeting, the commissioners spent about 90 minutes with some relatives of those killed in the Sept. 11, 2001, attacks.

      Stephen Push, whose wife, Lisa Raines, was on the airplane that crashed into the Pentagon, said he and seven other victims` relatives listed some topics they hope the commission will tackle, including foreign affairs, aviation security, the response of U.S. air defenses on Sept. 11, immigration policy and border control.

      "We got a very positive response" from the commissioners, Push said. "I got the sense that we`re on the same page with them as far as what should be covered."

      Monica Gabrielle, whose husband Richard died at the World Trade Center, said the informal meeting was a good chance to let commissioners "know we`re here, and we`re not going away."

      The meeting was held at the Woodrow Wilson International Center for Scholars in Washington. Former Indiana Rep. Lee Hamilton, a Democrat who is the commission`s vice chairman, is president of the center.

      Hamilton said in a statement that commission members understand "this is the most important factual inquiry they will participate in during their lifetimes."

      Zelikow, the commission`s first staff appointment, is director of the Miller Center of Public Affairs at the University of Virginia and worked for the National Security Council during the first Bush administration.

      He is executive director of the Markle Foundation`s Task Force on National Security in the Information Age, which produced a report last October that faulted the current Bush administration`s homeland security plans for giving the FBI too much responsibility for analyzing terrorism threats.

      It said the new Department of Homeland Security "should have lead responsibility as the all-source intelligence analysis center for all relevant domestic information."

      Peter Kerr, a spokesman for the Markle Foundation, said Zelikow is expected to resign his post on the task force to concentrate on the independent commission.

      The commission was created last year in a compromise between Congress and the White House, which had initially opposed it. It has 16 months and $3 million to explore the causes of the attacks, preparations for future terrorism and the response to the airline hijackings that killed more than 3,000 Americans at the World Trade Center, the Pentagon and in southwestern Pennsylvania.

      In creating the terrorism commission, Congress exempted it from a general requirement that federal advisory panels hold meetings that are open to the public. The law creating the terrorism commission says it should hold public hearings and public meetings "to the extent appropriate."

      The five Republican members are Kean, former Illinois Gov. Jim Thompson, former White House Counsel Fred Fielding, former Sen. Slade Gorton of Washington and John Lehman, former Navy secretary under President Reagan.

      The Democrats are Hamilton, former Sen. Max Cleland of Georgia, former Rep. Timothy Roemer of Indiana, attorney Richard Ben-Veniste and Jamie Gorelick, a deputy attorney general in the Clinton administration.


      Copyright 2003 The Associated Press. All rights reserved. This material may not be published, broadcast, rewritten, or redistributed.
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 00:16:52
      Beitrag Nr. 3.157 ()
      @ schlussmitrotgrün

      Brilliante Anal-yse von Dir, so facettenreiche, enorm ausgefeilte beweisführung... :D

      Und so überzeugend, weil in Iran vor den Mullahs ja mit Schah reza Pahlewi ein echter demokrat herrschte, nicht wahr?

      Und auch Irak - ein brilliantes Beispiel, weil sadam Hussein bewiesenermaßen (deshalb führte er den von den USA unterstützte Angriffskrieg gegen Iran)ein SÄKULARER Diktator ist, der die religionen hasst... :laugh:

      Überhaupt - der Überfall der tief Islamistischen UDSSR auf Afghanistan war ja auch islamistisch begründet, gelle?



      Aber es macht Dir sicherlich echt Freude, in dem einen oder anderen Thread Deinen geistigen Dünnschiss unter dich zu lassen, stimmt´s?
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 08:45:27
      Beitrag Nr. 3.158 ()
      Deep,
      deine Beiträge tun so langsam weh
      scheint, du bist nur Doktor hc

      Analysen sind dir fern
      nur vereinfachen tust du gern

      wenn du denkst,so kommen wir weiter
      irrst du sehr,leider
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 10:08:44
      Beitrag Nr. 3.159 ()
      "Amerika hat eine Mission"

      Boris Kanzleiter   29.01.2003

      Interview mit Jim Lobe über Anti-Europäismus in den Strömungen der amerikanischen Rechten

      Die aktuellen transatlantischen Brüche kommen nicht überraschend. Der Anti-Europäismus hat in den USA eine genauso lange Tradition wie in Europa der Anti-Amerikanismus. Das erklärt Jim Lobe, politischer Analyst von Foreign Policy in Focus ( FPIF [1]) und Inter Press Service ( IPS [2] in Washington. Die beiden Medienprojekte zählen gegenwärtig zu den wichtigsten progressiven Stimmen in den USA.



       US-Verteidigungsminister Donald Rumsfelds Erklärung, Deutschland und Frankreich repräsentierten das "alte Europa", provozierte in der europäischen Öffentlichkeit bittere Reaktionen. Der Disput steht symptomatisch für das tiefe Misstrauen, das sich zwischen Europa und den USA aufgebaut hat. Wie wird der deutsch-französische Widerstand gegen die Irak Politik der Bush-Administration und die Debatte um die Rumsfeld Äußerung in der amerikanischen Öffentlichkeit aufgenommen?

        Jim Lobe: Zunächst denke ich, dass es in der amerikanischen Öffentlichkeit fast genauso viel Skepsis gegenüber dem harschen Kurs der Bush-Administration gibt wie in Europa. Diese Skepsis ist erheblich gewachsen und stellt nun ein ernsthaftes Problem für die Regierung dar.


      Zweitens, in bezug auf die Rumsfeld-Kommentare, denke ich, dass es ein Ausdruck für die Frustration der Falken in der Bush-Administration war. Allerdings ist es wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass Rumsfeld schon öfter ziemlich dumme Dinge gesagt hat. Vor zwei Wochen beispielsweise erklärte er während einer Pressekonferenz, dass die Wehrpflichtigen während des Vietnamkrieges militärisch nutzlos gewesen wären. Das hat natürlich viele Veteranen aufgebracht, auch diejenigen, die auf der Rechten stehen und ansonsten die Regierungspolitik unterstützen.

      Rumsfelds Attacke auf Deutschland und Frankreich zeigt meiner Ansicht nach, dass die Falken den im Herbst eingeschlagenen Weg zum Krieg über das Einverständnis des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen als einen strategischen Fehler betrachten. Sie fürchten nun, dass sie in einer "Waffeninspektionslücke" stecken, vor der sie bereits vergangenen September gewarnt haben.

      Ich denke, dass Rumsfelds Kommentar mehr zu Tage bringt, als er es wünschen konnte. Die Äußerung zeigt, wie zynisch die Rechte in den USA bei der NATO-Osterweiterung handelte. Es ist nun klar, dass es darum ging, den Einfluss Deutschlands und Frankreichs einzudämmen. Schließlich denke ich, dass Rumsfelds Äußerung die Befürchtung der Falken widerspiegelt, dass die europäische Opposition den Skeptizismus gegenüber einem Krieg in den USA bestärkt. Diese Befürchtung halte ich für berechtigt.

       Der Anti-Europäismus hat in bestimmten Strömungen der amerikanischen Gesellschaft ein lange Geschichte. In welchem historischen Kontext muss die unilaterale, offen anti-europäische Politik von Figuren wie Rumsfeld betrachtet werden?

        Jim Lobe: Es gibt viele verschiedene Strömungen des Anti-Europäismus im politischen Denken in den USA und jede einzelne Strömung der Rechten hat ihre eigenen Vorurteile gegenüber Europa. Die allgemeine amerikanische Sichtweise war immer, dass die europäischen "Eliten" zynisch, unmoralisch, klassengebunden, autoritär, dekadent, imperialistisch, vertrauensunwürdig, selbstsüchtig und so weiter wären. Dabei wurde natürlich jede europäische Nation mit bestimmten Stereotypen beschrieben.

      Als ein richtiger "Machtpolitiker", der eigentlich aus dem Mittleren Westen kommt, aber eine Eliteausbildung in Princeton durchlief und auch als NATO-Botschafter fungierte, sind Rumsfelds Sichtweisen nicht einfach zu kategorisieren. Während der 30er Jahre, als Rumsfeld ein Kind war, stellte der Mittlere Westen ein Zentrum der America First Bewegung dar. Diese Bewegung sprach sich strikt gegen eine Allianz mit Großbritannien gegen die faschistischen Achsenmächte aus. Betrachtet man Rumsfelds Werdegang, gibt es einigen Grund zur Annahme, dass er sich über die Jahre nicht vollständig von dieser Position getrennt hat. Beispielsweise geht seine Befürwortung für die Star Wars Programme auf die Idee einer "Festung Amerika" zurück, welche die America First Bewegung vertrat. Gleichzeitig deutet sein Aufstieg unter Präsident Nixon, der ein felsenfester "Realist" war, auf eine Wertschätzung enger Verbindungen mit Europa hin. Ich würde sagen, dass er nach dem Ende des Kalten Krieges diese Verbindungen als weniger wichtig betrachtet, sie aber nicht gänzlich auf das Spiel stellen möchte.

       Die regierende Rechte in den USA stützt sich auf eine Reihe unterschiedlicher politischer Strömungen. Sind sich die "Christliche Rechte", die "Neo-Imperialisten" oder die "Neo-Konservativen" über die außenpolitische Richtung der Regierung einig? Wo sind die "Isolationisten", die immer einen wichtigen Teil der amerikanischen Rechten bildeten?

        Jim Lobe: Ich betrachte die Falken in der Bush-Administration als eine Koalition von drei Strömungen. "Neo-Konservative", "Machtpolitiker" wie Rumsfeld und Vizepräsident Dick Cheney sowie als drittes die "Christliche Rechte". Ich denke, sie stimmen zur Zeit alle über bestimmte grundlegende Prinzipien überein. Das sind die überragende Bedeutung der US-Militärdominanz, die Notwendigkeit einer engen politischen und militärischen Allianz mit Israel auf Kosten der arabischen Länder, die Attraktivität des Konzepts des "Kampfs der Kulturen" als Erklärung für Washingtons neue Aufgaben. Außerdem teilen sie die Überzeugung, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft, besser früher als später, eine Konfrontation mit China geben wird als einzigen möglichen globalen Gegenspieler. Daher gibt es ihrer Überzeugung nach die Notwendigkeit des Aufbaus militärischer Macht rund um China, vor allem im westlichen Pazifik auf Kosten der US-Präsenz in Europa, falls notwendig.

      Während ich davon ausgehe, dass die Strömungen der Rechten alle diese Grundüberzeugungen teilen, denke ich, dass es wichtige Differenzen darüber gibt, welche Ziele Priorität genießen und mit wieviel Geduld man sie erreichen kann. Ich gehe davon aus, dass diese Meinungsverschiedenheiten sehr deutlich zu Tage treten werden, sobald die US-Truppen in Bagdad ankommen. Die Neokonservativen beispielsweise fordern ein groß angelegtes "Nation Building", während die Machtpolitiker die Truppen sobald wie möglich wieder abziehen wollen.

      Die Isolationisten sind ein komplizierter Fall. Viele der Leute, die man als traditionelle Isolationisten bezeichnen kann, haben diese Position während des ersten Golfkrieg angenommen. Das beste Beispiel dafür ist Pat Buchanan. Er ist ein fremdenfeindlicher Politiker, der konstant für die "Festung Amerika" eintritt und davor warnt, dass die Politik der Falken zu einer gefährlichen "Überdehnung" führen könnte, welche die Republik in Gefahr bringt.

      Traditionell waren auch viele fundamentalistische Christen isolationistisch eingestellt. Die Führung der Christlichen Rechten allerdings sieht die Verpflichtung der USA gegenüber Israel als eine wichtige theologische und politische Rechtfertigung für das globale Engagement der USA. Die verstärkte Verfolgung von Christen vor allem in muslimischen Staaten und China haben diese Einstellung bestärkt. Ich denke aber, dass der "neue Internationalismus" in der traditionell isolationistischen Christlichen Rechten nicht so tiefe Wurzeln geschlagen hat. Sobald amerikanische Jungs im Ausland kämpfen und sterben, wird die Basis der Christlichen Rechten zu den ersten gehören, die aus den Reihen der Falken desertieren. Bereits jetzt beginnen sie zu entdecken, dass im Irak Hunderttausende Christen leben, die von der Regierung nicht verfolgt werden.

      Isolationismus hat historisch übrigens nie bedeutet, dass sich die USA von der ganzen Welt fern halten. Es hat vielmehr bedeutet, dass sich die USA aus Europa zurückziehen - und nur das. Die Isolationisten der 30er Jahre machten sehr deutlich, dass sie zwar einerseits mit Europa nichts zu tun haben wollten, andererseits aber sehr wohl bereit waren, international zu agieren, wenn Japan oder Deutschland die US-Interessen in Asien, Lateinamerika oder der Karibik bedroht.

       In Europa und speziell in Deutschland provoziert die Politik der Bush-Regierung nicht nur Ängste in bezug auf die Situation im Mittleren Osten, sondern auch Anti-Amerikanismus, der als politische Ideologie im "alten Europa", wie Rumsfeld sagen würde, eine lange Geschichte hat. Dieser kulturalistische Anti-Amerikanismus war stets mit Formen des Anti-Liberalismus und Anti-Semitismus verbunden. Wie wird das Phänomen in den USA wahrgenommen?

        Jim Lobe: Ich weiß bei weitem mehr über Anti-Europäismus in den USA als über Anti-Amerikanismus in Europa. Aber die Falken aller Kategorien nutzen den angeblichen Anti-Amerikanismus der "europäischen Eliten" als eine Möglichkeit, sich selbst und ihre Basis zu mobilisieren.

      Das neo-konservative American Enterprise Institute [3] organisiert oft Seminare zu diesem Thema. Intellektuelle wie Joshua Muravchik und Robert Kagan schreiben darüber. Die Diskursfiguren, die sie dabei heute benutzen, sagen: Die europäischen Eliten sind neidisch auf unsere Stärke und Macht. Die europäischen Eliten hassen uns, weil unsere Kultur so viel stärker ist. Sie hassen uns, weil wir von moralischen Prinzipien geleitet werden, während sie lediglich zynische Bastarde sind, die nur Geld machen wollen und danach streben, sich wichtig fühlen zu können etc. Das Münchner Abkommen, mit dem die Tschechoslowakei an die Nazis verkauft wurde, wird immer als Beweis für die Beschränktheit und Schuld der Europäer herangezogen. Die USA wird stets als der Retter Europas vor den Nazis gefeiert. Das ist zwar richtig, aber die Rolle der Sowjetunion wird dabei vollständig vergessen. Die Neo-Konservativen erzählen die gleichen Geschichten immer, wenn es zu Spannungen mit Europa kommt. Das war während der ersten Amtszeit der Reagan Administration Anfang der 80er Jahre das selbe.

       Zurück zu den Differenzen innerhalb der amerikanischen Rechten. Der Hauptgrund Saddam Hussein zu stürzen, mögen geostrategische Interessen und Öl sein. Das ist aber bestimmt nicht alles. Wie stark beeinflussen ideologische und eventuell religiöse Motive die Bush-Administration? Wird der "Kampf der Kulturen", den Samuel Huntingon zu Beginn der 90er Jahre ausgerufen hat, mit dem "Krieg gegen den Terror" verwirklicht? Es gibt Konservative wie das Project for a New American Century ( PNAC [4]), die die Bush-Administration dazu auffordern, noch härter zu agieren, um die "christliche Zivilisation" vor dem erstarkenden Islam zu retten.

        Jim Lobe: Diese Gruppen versuchen eine offen religiöse Argumentation zu vermeiden, obwohl einige Führer der extremen Rechten und einige Neo-Konservative schriller in ihren Attacken gegen den Islam werden. Ich denke aber, dass ideologische Elemente eine extrem wichtige Rolle spielen für die gegenwärtigen Entwicklungen. Ihre Bedeutung kann nicht überschätzt werden.

      Für die meisten Neo-Konservativen spielt insbesondere die Sicherheit Israels (einschließlich der West Bank) eine zentrale Rolle. Das zeigen beispielsweise die Offenen Briefe des PNAC an Bush nach den Attacken vom 11. September. Es gab von dieser Seite eine sehr zielgerichtete und erfolgreiche Anstrengung, den Kampf Israels gegen die Palästinenser bzw. gegen den islamischen Extremismus mit Washingtons Krieg gegen den Terrorismus bzw. Saddam Hussein zu identifizieren. Ich denke, die Christliche Rechte hat sich dieses Thema hauptsächlich wegen ideologischer und politischer Gründe angeeignet.

      Aber es spielen noch tiefere ideologische Tendenzen eine Rolle, nicht zuletzt die Annahme der amerikanischen "Besonderheit" und des Moralismus, von denen die Koalition der Falken tief überzeugt ist. Diese Elemente gehen zurück auf die Puritaner und ihre Rhetorik von der Vorsehung, welche die Vereinigten Staaten zuerst westwärts über den Kontinent führen soll und dann nach Süden und Osten, um den Unglauben zu beseitigen etc. Die Annahme, dass die USA eine "Mission" hat, ist sehr stark in der amerikanischen Weltanschauung verankert. Alle Elemente der Koalition der Falken, aber auch viele auf der Linken, glauben tief daran. Deshalb sind "Realisten" wie Henry Kissinger, die als eher "europäisch" gelten, so unpopulär.


      Links

      [1] http://www.fpif.org
      [2] http://www.ips.org
      [3] http://www.aei.org/
      [4] http://www.newamericancentury.org/

      Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/14063/1.html
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 10:12:15
      Beitrag Nr. 3.160 ()
      . ACHTUNG ! SATIRE !!!



      Hier die durchtriebenen Lügen des george W. Bush, in denen er dem Irak genau das unterstellt, was dieser IM AUFTRAG der USA durchführte und die USA jetzt aufgrund der Unzuverlässigkeit des ehemaligen Vasallen sadam Hussein lieber selber erledigen - und aufgrund einer sensationellen technologie neuartigen in eckigen Klammern immer die Gedanken von Goerge W. Bush dahinter. Ein Versehen der NSA-Mitarbeiter in den Homeland securities, die das Schwärzen versäumten... :D



      SPIEGEL ONLINE - 29. Januar 2003, 6:15
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,232743,00.html
      State of the Union

      Auszüge aus Bushs Rede

      US-Präsident George W. Bush sagte am Dienstagabend in seinem Bericht zur Lage der Nation zum Irak:

      Unser Land und die Welt müssen Lehren aus der Lage auf der koreanischen Halbinsel ziehen und es nicht zulassen, dass eine noch größere Bedrohung im Irak entsteht. Einem brutalen Diktator, mit einer Geschichte rücksichtsloser Aggression und mit Verbindungen zum Terrorismus, mit großem potenziellem Reichtum, wird es nicht erlaubt werden, eine lebenswichtige Region zu beherrschen und die USA zu bedrohen... [..... besonders, weil er so gemein ist, nicht mehr so brav andere Länder in unserem Auftrag zu überfallen, wie besiielsweise den Irak... ]

      Vor fast drei Monaten hat der Uno-Sicherheitsrat Saddam Hussein seine letzte Chance gegeben, abzurüsten. Er hat stattdessen völlige Verachtung für die Vereinten Nationen und die Weltmeinung gezeigt[ Anm: Indem er Inspektionen zuließ, z.B., das war total gemein.... im Übrigen ist unsere verachtung der Menschenrechte, der Haager Kriegsordnung, der UN-Konvention, die einseitige Kündigung der Abrüstungsverträge mit der Sowjetunion, die rechtswidrige Produktion von B- und C-WAffen, Die Nichtratifizierung des vertrages von Kyoto, das Abhören des gesamten Kommunikationsverkehrs auch unserer sogenannten Verbündeten und die Beschimpfung von demokratischen Staaten mit eigener meinung als "Problemstaaten" sowie die andauernde Kooperation mit Schurkenstaaten wie Pakistan natürlich ebensowenig verachtung der UNO und der Völkergemeinschaft wie meine Ankündigung, den Angriffskrieg gegen den Irak sowieso zu führen - egal ob diese BAstarde aus Europa und anderen üblen Stellen dieser Welt dagegen sind oder nicht. Wir scheissen auf die UNO, wenn die nicht auf unser Kommando hört und gefälligst unsere Propagandalügen mitverbreitet..
      Ausserdem ist es ganz normal, daß wir jahreleng keine UNO-Beiträge gezahlt haben, denn die haben ja nicht weisungsgemäß unsere Bedingungen (willfährigkeit) alle ohne murrenerfüllt. Wie toll und ehrfürchtig wir mit der UNO und der Weltgemeinschaft umgehen sieht man schon daran, daß wir die von uns gestohlenen Irak-Erklärungen sogar zensiert und auf für uns unkritische 25% des ursprünglichen Umfanges eingeschränkt wieder zurückgaben. Ist das nicht generös? ]

      Die 108 Inspektoren sind nicht hingeschickt worden, um wie Aasfresser in einem Land von der Größe Kaliforniens nach verborgenen Materialien zu suchen. Aber wir mussten einfach unsere behaupteten geheimdienstinformationen zurückhalten, denn die übergebenen geheimdienstinformationen haben gezeigt, daß diese falsch waren - es wurde an den angeblichen Aufbewahrungsorten nichts gefunden. Daher machen wir es uns einfach und stellen jetzt ungenaue Behauptunmgen auf, damit wir nicht noch einmal als Schlecht informiert dastehen. Das hat mich geärgert, weil wir doch eigentlich genau wissen, WAS WIR ALS USA AN B- Und C-WAFFEN-TECHNOLOGIE SELBER GELIEFERT HABEN. ABER DAMALS DINTE DAS JA EINER GUTEN SACHE: DIE BÖSEN MENSCHEN IM IRAN UND DIE KURDEN ZU VERGASEN - DAS KANN DOCH NUR GUT SEIN! ]Der Job der Inspektoren ist es, zu überprüfen, dass das irakische Regime abrüstet. Es ist Iraks Sache, genau zu zeigen, wo es seine verbotenen Waffen versteckt ... Nichts davon ist geschehen.

      Der Diktator des Irak rüstet nicht ab. Im Gegenteil, er betrügt. Aus Geheimdienstquellen wissen wir zum Beispiel, dass Tausende von irakischen Sicherheitsleuten Dokumente und Material vor den Uno-Inspektoren verbergen - sie säubern Inspektionsorte und überwachen die Inspekteure selbst...

      Jahr für Jahr hat Saddam Hussein enorme Summen ausgegeben und ist große Risiken eingegangen, um Massenvernichtungswaffen zu bauen und zu behalten - aber warum? [ Es ist unfair, jetzt darauf hinzuweisen, daß wir als USA die ganzen Leute von Osama und AlQuaida über die taliban bis zu sadam Hussein und den Schreckensherrscher Schah von Persien damals bis an die Zähne selber bewaffnet haben und ausbildeten. Das war doch nur, um Frieden zu stiften. Und zwar durch Unterdrückung, MAssenmorde und Terror. ] Die einzige mögliche Erklärung, die einzig mögliche Benutzung für diese Waffen ist zu dominieren, einzuschüchtern oder anzugreifen. Aber das ist wieder gemein von ihm: Benutzung dieser Waffen, um zu dominieren, einzuschüchtern oder anzugreifen ist nur von dem auserwählten Herrenvolk wie dem unseren herrlichen Amerika statthaft. Auch Herrlich, wie wir damals in Südamerika mordeten, gewählte regierungen stürzen ließen und die Kubaner seit 50 JAhren zuscheissen. ] Mit Nuklearwaffen oder einem vollen Arsenal könnte Saddam Hussein seinen Ehrgeiz erneuern, den Nahen Osten zu erobern und die Region ins Chaos zu stürzen. Und dieser Kongress und das amerikanische Volk müssen eine weitere Gefahr erkennen. Beweise aus Geheimdienstquellen, geheime Kommunikation und Aussagen von verhafteten Personen enthüllen, dass Saddam Hussein Terroristen unterstützt und schützt, darunter Mitglieder von al-Qaida. Ich weiß, das ist nicht bewiesen, aber es ist einfach lästig, in dieser Welt des alten Europas immer und immer wieder behauptungen beweisen zu müssen - warum reicht nicht einfach das, was ich mir mit meinen wirklich tollen geschichtenerzählern von tausendundeiner NAcht in meinem Propagandaministerium ausdenke, um Euch nach Strich und FAden zu belügen?]Insgeheim, und ohne Fingerabdrücke, könnte er eine seiner versteckten Waffen Terroristen zur Verfügung stellen oder ihnen helfen, ihre eigenen zu entwickeln. [ oder er könnte es auch nicht tun, so wie in den letzten 12 Jahren, in denen er alliene 8 JAhre lang systematisch von UN-Inpektoren abgerüstet wurde. Aber das ist für mich nicht wichtig. Ebenso, ob andere Staaten b- und C-WAffen haben und andere Völker in der region unterdrücken und pausenlos gegen UN-resolutionen verstoßen. DAs sind gute Unterdrücker, denn sie unterdrücken die Araber. Was also, zum teufel soll daran falsch sein????

      Vor dem 11. September 2001 glaubten viele in der Welt, dass Saddam Hussein eingedämmt werden könnte. Aber chemische Stoffe und tödliche Viren und schattenhafte terroristische Netzwerke können nicht leicht eingedämmt werden... [Oh, jetzt hätte ich mich beinahe verplappert... aber ÖL kann man eindämmen, wir werden alles tun, um dieses Öl in Fässer von TAxaco, Exxon und Mobil Oil einzudämmen...]

      Einige haben gesagt, wir dürften nicht handeln, ehe die Gefahr offensichtlich ist. Seit wann haben Terroristen und Tyrannen ihre Absichten höflich vorher mitgeteilt, bevor sie zuschlagen? ... [ naja, den Angriff auf den Iran hat er ja minutiös mit unds abgesprochen, zugegeben.... den Angriff auf Kuweit hat er unserer Botschafterin Wochen zuvor mitgeteilt und wir haben beides abgesegnet - aber trotzdem, diese Behaptung ist einfach zu schön, um die se Lüge nicht einfach weiterzuverbreiten.... ]Der Zurechnungsfähigkeit und der Zurückhaltung Saddam Husseins zu vertrauen, ist keine Strategie und keine Option... [ Ihr seht ja an mir, wohin das führen kann, wenn man an das Gute glaubt [lacht hämisch] ]

      Die Welt hat 12 Jahre darauf gewartet, dass der Irak abrüstet. Amerika wird eine gefährliche und wachsende Bedrohung unseres Landes, unserer Freunde und unserer Alliierten [ ...kam da nicht noch was auf dem teleprompter??? verdammt, das klingt jetzt einfach zu ehrlich... wie ging der Saztz weizter???? Ah !!! jetzt föllt es mir ein:] nicht dulden. [ Ufff !!! geschafft... da häte ich beinahe unverblümt die Wahrheit... jaja, das geht schnell, wenn diese verdammten typen den teleprompter nicht richtig im Griff hjaben... aber es ist ja wie immer: Keiner merkts... ] Die USA werden den Uno-Sicherheitsrat bitten, am 5. Februar zusammenzutreten und die Fakten von Iraks andauernder Herausforderung der Welt zu erörtern. Außenminister Powell wird Informationen und Geheimdiensterkenntnisse über die illegalen irakischen Waffenprogramme vorlegen, über Iraks Versuche, sie zu verstecken, und seine Verbindungen mit terroristischen Gruppen. Wir werden konsultieren, aber damit es kein Missverständnis gibt: Wenn Saddam Hussein nicht vollständig abrüstet, werden wir eine Koalition anführen, ihn zu entwaffnen...

      Wir wollen Frieden. Wir streben nach Frieden. Und manchmal muss der Friede verteidigt werden... [ Zum Beipiel mit einem Friedensbombardement und Friedenstrupppen und Friedenswaffen und der Hilfe unserer gigantischen Friedensindustrie....]Wenn uns Krieg aufgezwungen wird, werden wir für eine gerechte Sache mit gerechten Mitteln kämpfen [Die Nummer mit dem "zurückschiessen" hat bisher immer funktioniert, hat mir Condolezza eben noch erzählt - super! LAuter begeisterte gesichter! ]- die Unschuldigen in jeder uns möglichen Weise verschonend. Und wenn uns der Krieg aufgezwungen wird, werden wir mit der vollen Macht des US-Militärs kämpfen- und wir werden uns durchsetzen.[auch gegen diese Bastarde von Kindern, unschuldigen Zivilisten und vor allem gegen die ganze gemeine zivile Infrastruktur, die uns das Öl vorenthalten will... damit das ein für allemal klar ist: DAS IST UNSER ÖL!!! DENN WIR WOLLEN ES !!! ]
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 11:15:13
      Beitrag Nr. 3.161 ()
      Deep,du sinkst ja immer tiefer:confused:
      Du antwortest nicht und gibst keine Antworten :confused: (Alternativen),klaust aber meinen Sprachgebrauch(Vasallen,hihi),hast du keinen eigenen vocabulaire:confused:
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 11:21:59
      Beitrag Nr. 3.162 ()
      134: ohne die irrelevanten Anmerkungen in Kursivschrift wäre das eine hervorragende Rede, die die Dinge auf den Punkt bringt und im Gegensatz zur deutschen Presselandschaft in der Lage ist, das eigentliche Problem der letzten 12 Jahre zu benennen.
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 11:51:52
      Beitrag Nr. 3.163 ()
      DT,

      hervorragend geschrieben.

      Wenn man den Satz von xylo noch als Einleitung dazu nimmt, dann wird es eine echte Groteske!

      @opti

      Es gab hier mal einen User mit einem ähnlichen Namen, der sich durch tiefschürfende Beiträge zum Problem der Krankenversicherung einen Namen gemacht hat. Bist Du das?
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 12:07:20
      Beitrag Nr. 3.164 ()
      Stirner,das ist unfair:cry:
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 15:56:27
      Beitrag Nr. 3.165 ()
      Stirner,zum Verständnis,
      ich schätze Deep sehr,halt ihn für einen der besten user.
      Wenn einer nix in der Birne hat,kannst du nix machen.
      Hat aber einer sehr viel in der Birne und nützt dieses Potential nur zu 50%,werd ich manchmal böse.
      Do you know what I mean?
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 16:48:34
      Beitrag Nr. 3.166 ()
      etwas Musik?

      Download hier: http://www.the-broadside.com/ThePriceOfOil.mp3
      Lyrics dort: http://www.rocklibrary.com/Lyrics/PriceofOil.cfm

      Billy Bragg - The Price of Oil (Nov.2002)

      Voices on the radio
      Tell us that we`re going to war
      Those brave men and women in uniform
      They want to know what they`re fighting for

      The generals want to hear the endgame
      The allies want to prove the plan
      But the oilmen in the White House
      They just don`t give a damn

      Cause it`s all about the price of oil
      It`s all about the price of oil
      Don`t give me no shit about blood, sweat, tears and toil
      It`s all about the price of oil

      Now I ain`t no fan of Saddam Hussein
      Oh, please don`t get me wrong
      If it`s freeing the Iraqi people your after
      Then why have we waited so long?
      Why didn`t we sort this out last time?
      Was he less evil then than he is now?
      The stock market holds the answer to
      Why him, why here, why now?

      Cause it`s all about the price of oil
      It`s all about the price of oil
      Don`t give me no shit about blood, sweat, tears and toil
      It`s all about the price of oil

      Saddam killed his own people
      Just like General Pinochet
      And once upon a time both these evil men were supported by the USA
      Whisper even Bin Laden once drank from America`s cup
      Just like that election down in Florida
      This shit doesn`t all add up

      It`s all about the price of oil
      It`s all about the price of oil
      Don`t give me no shit about blood, sweat, tears and toil
      It`s all about the price of oil

      Copyright Billy Bragg 2002
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 17:18:59
      Beitrag Nr. 3.167 ()
      Fischer und Solana kritisieren Bush-Rede

      Bundesaußenminister Joschka Fischer und der EU-Koordinator für Außenpolitik, Javier Solana, haben indirekt die Rede von US-Präsident George W. Bush zur Lage der Nation kritisiert. "Es ist wichtig, dass die Entscheidungen im Sicherheitsrat bleiben", sagte Fischer. Die Irak-Frage dürfe ausschließlich im Sicherheitsrat behandelt werden, betonte Bundeskanzler Schröder.
      Bush hatte unter anderem erklärt, der Kurs der US-Regierung hänge nicht von der Entscheidung anderer ab. Damit deutete er einen möglichen Alleingang der USA im Irak-Konflikt an.


      Kanzler begrüßt Powell-Ankündigung :D
      Schröder begrüßte, dass US-Außenminister Colin Powell dem Sicherheitsrat am 5. Februar amerikanische Erkenntnisse über die irakischen Waffenprogramme vorlegen wolle.
      Außenminister Joschka Fischer werde diese Sicherheitsratssitzung leiten. Deutschland übernimmt am Samstag für einen Monat die Präsidentschaft im höchsten UN-Entscheidungsgremium.

      "Informationen auf den Tisch"
      "Es muss jede Information auf den Tisch, die verfügbar ist", forderte Schröder. :D Das sei die Bedingung dafür, dass die UN-Waffeninspektoren ein "gutes Fundament" für ihre weitere Arbeit hätten.
      Alle politischen und diplomatischen Möglichkeiten für eine friedliche Lösung des Irak-Konflikts müssten genutzt werden.

      Villepin: Bitten schon seit Wochen um Informationen
      "Seit mehreren Wochen schon bitten wir all diejenigen, die spezielle Informationen haben, sie den UN-Waffenkontrolleuren zu geben", sagte der französische Außenminister Dominique de Villepin im Rundfunk.
      Auch der australische Regierungschef John Howard, der im Gegensatz zur deutschen und der französischen Regierung, als politischer Verbündeter Bushs im Irak-Konflikt gilt, begrüßte die Ankündigung. Howard unterstrich, dass der Irak ständig gegen die Vorgaben des Weltsicherheitsrats verstoße. Die USA, Großbritannien und Australien sind die bislang einzigen Länder, die Truppenkontingente für einen möglichen Militärschlag gegen den Irak entsandt haben.

      Erler: Tür zum Frieden enger
      In Berlin äußerte sich der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Gernot Erler, skeptisch zu den Friedensaussichten im Irak-Konflikt nach der Rede Bushs. Die Tür zum Frieden sei enger geworden, sagte Erler der ARD. Bush habe den Weg der Arbeit der UN-Waffeninspektoren verlassen. In einer ersten Reaktion auf die Rede kündigte Grünen-Fraktionschefin Krista Sager in einem Exklusiv-Interview mit T-Online an, die Grünen im Deutschen Bundestag wollen sich mit "mit allen Möglichkeiten dafür einsetzen, den Waffeninspekteuren noch eine Chance zu geben".

      Pflüger: Auch BND soll Erkenntnisse offen legen
      Der CDU-Außenpolitiker Friedbert Pflüger forderte, der Bundesnachrichtendienstes solle ebenfalls seine Erkenntnisse über das irakische Rüstungsprogramm offenlegen und den Waffeninspektoren zugänglich machen.

      USA kämpfen "notfalls auch allein"
      US-Präsident George W. Bush hatte in der Nacht in seiner mit Spannung erwarteten Rede zur Lage der Nation den Irak als akute und anhaltende Bedrohung für die Sicherheit der USA dargestellt. Notfalls werde die US-Regierung allein "die Freiheit und Sicherheit des amerikanischen Volkes verteidigen", sagte Bush.
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 18:51:32
      Beitrag Nr. 3.168 ()
      Die farce beweise nicht freizugeben weil die Informanten gefärdet wären ,ist ja noch dümmer als Hitlers ausspruch "seit 5:45 wird zurückgeschossen".Dürfte schon im Zivilrecht zu lachanfällen führen,aber bei einer frage über Krieg und Frieden schlägt es doch dem Boden aus.
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 19:59:15
      Beitrag Nr. 3.169 ()
      Als nächstes kommen wahrscheinlich irgendwelche fingierten Berichte / Fotos / Videos über die tiefe und innige Beziehung zwischen Bin Laden und Sadam, oder?
      Nachdem der erste Versuch, eine Verbindung zwischen Irak und Al-Kaida mittels Anthrax-Briefen herzustellen, gescheitert war, rechne ich damit, daß dieses Kapitel direkt vor dem D-Day nochmals aufgeschlagen wird.

      Beweise für Massenvernichtungswaffen werden keine gefunden werden!
      Warum?
      Wenn der Irak wirklich Masenvernichtungswaffen hätte, dann würde Onkel George seine Leute nicht dorthinschicken - wäre schließlich viel zu gefährlich!!! ;)
      Da nun aber von der internationalen Gemeinschaft Beweise gefordert werden, befindet sich die USA derzeit in einer Zwickmühle - nur noch "Bin Laden" kann den USA jetzt "helfen", falls allerdings die Al-Kaida nicht hilft, bliebe zu allerletzt den USA nur noch die Option übrig, Bin Laden beim "helfen" zu "helfen" - fingierte Fotos/Berichte/Videos von Brutkästenmassakern, tanzenden Palästinensern etc. kennt die Welt ja schon, fingierte Anschläge im Format des 11.09. wären allerdings meines wissens eine neue Dimension!

      Mal schauen, wie die Geschichte weitergeht!
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 22:39:23
      Beitrag Nr. 3.170 ()
      #3131 von Deep Thought 29.01.03 00:16:52 Beitrag Nr.: 8.446.914 8446914
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      @ schlussmitrotgrün

      Brilliante Anal-yse von Dir, so facettenreiche, enorm ausgefeilte beweisführung...

      Und so überzeugend, weil in Iran vor den Mullahs ja mit Schah reza Pahlewi ein echter demokrat herrschte, nicht wahr?

      Und auch Irak - ein brilliantes Beispiel, weil sadam Hussein bewiesenermaßen (deshalb führte er den von den USA unterstützte Angriffskrieg gegen Iran)ein SÄKULARER Diktator ist, der die religionen hasst...

      Überhaupt - der Überfall der tief Islamistischen UDSSR auf Afghanistan war ja auch islamistisch begründet, gelle?



      Aber es macht Dir sicherlich echt Freude, in dem einen oder anderen Thread Deinen geistigen Dünnschiss unter dich zu lassen, stimmt´s?


      :laugh: :laugh: :laugh:


      Man muß nur die Augen auf machen um zu sehen, daß überall, wo der Islam auf den Fahnen steht, Krieg, Terror und Unterdrückung herrscht.

      Sklaverei im Sudan, Scharia in Nord-Nigeria, Unterdrückung der Frauen allüberall, ...

      Nix Dünnschiss, traurige Fakten mittelalterlicher Zustände überall dort, wo der Islam das sagen hat

      grrr !!!
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 22:39:40
      Beitrag Nr. 3.171 ()
      #3131 von Deep Thought 29.01.03 00:16:52 Beitrag Nr.: 8.446.914 8446914
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      @ schlussmitrotgrün

      Brilliante Anal-yse von Dir, so facettenreiche, enorm ausgefeilte beweisführung...

      Und so überzeugend, weil in Iran vor den Mullahs ja mit Schah reza Pahlewi ein echter demokrat herrschte, nicht wahr?

      Und auch Irak - ein brilliantes Beispiel, weil sadam Hussein bewiesenermaßen (deshalb führte er den von den USA unterstützte Angriffskrieg gegen Iran)ein SÄKULARER Diktator ist, der die religionen hasst...

      Überhaupt - der Überfall der tief Islamistischen UDSSR auf Afghanistan war ja auch islamistisch begründet, gelle?



      Aber es macht Dir sicherlich echt Freude, in dem einen oder anderen Thread Deinen geistigen Dünnschiss unter dich zu lassen, stimmt´s?


      :laugh: :laugh: :laugh:


      Man muß nur die Augen auf machen um zu sehen, daß überall, wo der Islam auf den Fahnen steht, Krieg, Terror und Unterdrückung herrscht.

      Sklaverei im Sudan, Scharia in Nord-Nigeria, Unterdrückung der Frauen allüberall, ...

      Nix Dünnschiss, traurige Fakten mittelalterlicher Zustände überall dort, wo der Islam das sagen hat

      grrr !!!
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 09:49:07
      Beitrag Nr. 3.172 ()
      .

      Hier mehr zur schlecht geschmierten Propaganda-Maschinerie der USA... :laugh:


      Donnerstag, 30. Januar 2003
      Irak: "Bush ist ein Lügner"
      UN-Inspekteur widerspricht den USA


      Nach der Rede zur Lage der Nation von US-Präsident George W. Bush hat der Irak zum verbalen Gegenschlag ausgeholt: "Man kann uns beschuldigen, so viel man will, aber man kann keinen einzigen Beweis vorlegen", sagte Bagdads UN-Botschafter Mohammed el Douri zu Bushs Ausführungen, wonach die USA Belege für die Existenz von Massenvernichtungswaffen im Irak hätten. Auch seitens der UN-Waffeninspekteure wurde Kritik an den USA laut. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Mohammed El Baradei, widersprach Bush in einer Reihe von Punkten ungewöhnlich deutlich.

      Bushs Behauptung, Agenten des irakischen Geheimdienstes hätten sich als Wissenschaftler ausgegeben, konterte El Baradei laut der Nachrichtenagentur AP scharf: Er würde sich auch nicht wundern, wenn jemand in sein Inspektoren-Team eingeschleust worden sei - aber nicht unbedingt von den Irakern, wird El Baradei zitiert. Die irakischen Wissenschaftler seien den Inspektoren aus der Vergangenheit bekannt gewesen. Es wäre einfach gewesen, zu erkennen, ob "einer Wissenschaftler ist oder nicht", sagte El Baradei.

      Auch Bushs Darstellung, die Inspektoren hätten Material für ein Atomwaffenprogramm gefunden, wies der IAEA-Vorsitzende zurück. Die gefundenen Aluminiumrohre seien vielmehr für konventionelle Waffen bestimmt gewesen.

      Mehrheit für Fortsetzung der Kontrollen

      Der UN-Sicherheitsrat befasste sich hinter verschlossenen Türen abermals mit der Irak-Frage. Im Anschluss erklärte der Ratspräsident, Frankreichs UN-Botschafter Jean-Marc de la Sabliere, die Mehrheit der 15 Mitglieder habe sich für die Fortsetzung der Inspektionen ausgesprochen.


      UN-Chefinspekteur Hans Blix sagte einen für den 5. Februar in Deutschland geplanten Besuch ab. Als Grund wurde Bushs Ankündigung, die USA wollten an diesem Tag dem Sicherheitsrat Beweise für Verstöße gegen die UN-Abrüstungsauflagen vorlegen, genannt.

      "Geblendet durch das Öl"

      "Wir rufen die UN auf, sich der Verantwortung zu stellen, den Irak zu schützen", sagte Iraks UN-Botschafter El Douri. Die USA seien "geblendet durch das Öl" und wollten sein Land ohne Beweise für dessen angebliche Waffenprogramme angreifen. "Bush ist ein Lügner, dessen Erklärungen im Widerspruch zu den Schlussfolgerungen der UN-Inspekteure im Irak stehen", erklärte El Douri, der zugleich eine aktivere Kooperation des Iraks mit den Inspektoren versprach.

      Iraks Staatspräsident Saddam Hussein erklärte, sein Land sei bereit zum Kampf. Bagdad verfüge über "riesige Ressourcen", um einen amerikanischen Angriff gegebenenfalls abzuwenden, sagte er in einem vom Fernsehen übertragenen Treffen mit Offizieren.

      Powell will Berlin überzeugen

      US-Außenminister Colin Powell versicherte dagegen, er werde im UN-Sicherheitsrat Informationen präsentieren, die zeigten, wie der Irak die Waffeninspektoren hintergangen habe. Im Hinblick auf Deutschland räumte er im ZDF ein, es gebe "starke Meinungsverschiedenheiten".

      Gleichwohl hofften die USA, dass nach einer gemeinsamen Diskussion "die deutsche Öffentlichkeit und ihre Führer das Ganze in einem anderen Licht betrachten", sagte Powell. So unangenehm Krieg auch sei, hoffe er, dass die Deutschen dann verstünden, "dass es manchmal nicht möglich ist, Krieg zu vermeiden, wenn man dem Bösen gegenübersteht, wie es Saddam Hussein verkörpert".

      Saddam bot Powell an, ihm bei der Suche nach einem Exilland zu helfen, wenn er sein Land freiwillig verlassen sollte. "Das wäre sicherlich ein Weg, einen Krieg zu vermeiden", sagte der US-Außenminister. Zu der Frage, ob die USA Saddam und seinen Anhängern Straffreiheit gewähren würden, äußerte er sich nicht. Bislang hat der Irak Forderungen, Saddam solle ins Exil gehen, stets zurückgewiesen.
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 09:50:29
      Beitrag Nr. 3.173 ()
      Na Hauptsache Saddam spricht die Wahrheit!
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 09:53:24
      Beitrag Nr. 3.174 ()
      bushs rede
      Endlich in ernster Bedrängnis
      Es mag Wunschdenken sein, den US-Präsidenten schon im Niedergang zu sehen. Aber die mit Spannung erwartete Rede zur Lage der Nation des US-Präsidenten Bush wirkte in weiten Teilen wie die Rede eines Losers. Kraftlos schleppte sich der Präsident durch allerlei Versprechungen im innenpolitischen Beginn seiner Ansprache, um dann im zweiten, mit mehr Verve vorgetragenen Teil kurz vor der Kriegserklärung an den Irak stehen zu bleiben.


      Kommentar
      von BERND PICKERT
      Dabei wiederholte Bush alle noch so abgegriffenen Positionen aus Washington, offenbar immer noch in der Annahme, stete Repetition entfalte irgendwann doch Überzeugungskraft. Es war wohltuend zu sehen, wie die US-Demokraten, in einer Art politischem Comeback nach ihrer nicht zuletzt durch Leisetreterei selbst verschuldeten Wahlniederlage im November, dem Präsidenten auf ganzer Linie Paroli boten.

      In einer Schärfe, wie sie nicht einmal Clinton zu Zeiten der republikanischen Amtsenthebungsversuche erfahren musste, lehnte der demokratische Sprecher Gary Locke in seiner Antwort die Politik der Regierung ab. Von den Standing Ovations, die der Präsident noch im vergangenen Jahr bei seiner "Achse des Bösen"-Rede entgegennehmen konnte, war keine Spur mehr. Die Spaltung des Landes über die Politik der erzkonservativen Regierungsclique manifestiert sich endlich auch an der Stelle, die im politischen Jahreskalender normalerweise für überparteiliche Popularitätswerte des Präsidenten sorgt.

      Der Bonus durch den 11. September schwindet, genau wie die Furcht der Opposition. Eine Regierung, die, obwohl umstritten ins Amt geraten, eine ultrarechte Agenda umsetzt, die zugunsten kleiner Minderheiten das Land ruiniert, bekommt jetzt die Schwierigkeiten, die sie verdient.

      Damit ist freilich die Kriegsgefahr noch nicht gebannt, im Gegenteil. Zwar sieht sich selbst Bush genötigt, noch eine weitere Runde des Argumentierens im Sicherheitsrat einzulegen, und es kann nur gut sein, wenn die UN-Inspektoren und der Sicherheitsrat endlich erfahren, was für Beweise die USA seit Monaten zu haben vorgeben. Bloß: Bush hat sich erneut auf eine Linie festgelegt, die Argumenten und Gegenbeweisen gegenüber hermetisch abgeschlossen ist. Damit bleibt die Entscheidung über Krieg und Frieden ein offener Machtkampf des Weißen Hauses und des Pentagons mit dem Rest der Welt. Verlieren will Bush nicht - aber ein Ausweg ist auch nicht in Sicht.

      taz Nr. 6967 vom 30.1.2003, Seite 1, 85 Zeilen (Kommentar), BERND PICKERT, Leitartikel
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 09:54:09
      Beitrag Nr. 3.175 ()
      Du wirrkopf, wer hat das denn jemals behauptet?
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 22:03:28
      Beitrag Nr. 3.176 ()
      Warum Bush den Krieg aus innenpolitischen Gründen unbedingt braucht:



      US-WIRTSCHAFT

      Haushaltsdefizit steigt dramatisch

      Der amerikanische Staatshaushalt rutscht immer tiefer in die roten Zahlen. Das anschwellende Milliardenloch bedroht die Wirtschaftspolitik von US-Präsident George Bush.

      Washington - Das Haushaltsbüro des US-Kongresses (Congressional Budget Office - CBO) hat seine Prognosen für das Staatsdefizit drastisch nach unten korrigiert. Die unabhängige Einrichtung des Kongresses errechnete für das laufende Jahr ein Haushaltsdefizit von 199 Milliarden Dollar. Im kommenden Jahr soll es 149 Milliarden Dollar betragen. Damit fällt das Loch deutlich größer aus, als von der US-Regierung einkalkuliert.
      Und es wird schnell größer: Im August war das CBO für 2003 noch von einer Nettoneuverschuldung von 145 Milliarden ausgegangen, also 54 Milliarden weniger als jetzt. Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt sieht das erwartete Defizit noch nicht dramatisch aus: In diesem Jahr würde man bei 1,9 Prozent liegen, 2004 wäre mit 1,3 Prozent zu rechnen.

      Die tatsächlichen Zahlen dürften aber noch weit düsterer ausfallen. Das CBO berücksichtigt nämlich nur die Einnahmen und Ausgaben, die bereits gesetzlich vorgegeben sind. Das Konjunkturprogramm von George W. Bush, das in den kommenden zehn Jahren 674 Milliarden Dollar kosten soll, ist in der Rechnung also noch gar nicht erhalten.

      Ein weiteres nicht kalkuliertes Risiko ist der Irak-Krieg. Der Kampf gegen den Terror hat schon jetzt ein großes Loch in die Kasse des US-Verteidigungsministeriums gerissen. Nach Erkenntnissen des Pentagon-Rechnungsprüfers Dov Zakheim beläuft sich die Lücke im Haushalt mittlerweile auf mindestens 15 Milliarden Dollar. Weiter verschärft hat sich die finanzielle Lage des Pentagons durch den Truppenaufmarsch am Persischen Golf. Die Kosten dafür könnten nicht genau beziffert werden, sagte Zakheim. "Das ändert sich fast täglich."

      Die Demokraten wollen die immer schlechter werdende Finanzlage der öffentlichen Haushalte für den nächsten Präsidentschaftswahlkampf nutzen. Ihrer Meinung führen Bushs Konjunkturprogramme zu höheren Zinsen und bremsen damit das Wirtschaftswachstum. Unter Bushs Vorgänger, dem Demokraten Bill Clinton kam es erstmals seit Jahrzehnten und über mehrere Jahre in Folge zu Haushaltsüberschüssen.

      Der CBO-Prognose zufolge wird das US-Haushaltsdefizit jedoch nicht von Dauer sein. Im Jahr 2007 sollen die Einnahmen wieder die Ausgaben übersteigen. Bis zum Jahr 2013 rechnet das CBO insgesamt mit einem Überschuss von 629 Milliarden Dollar.

      ----------------------------------------------


      Die nächste Riesen-Luftblase von 100 Mrd. US-$ ist heute ja geplatzt (AOL)
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 07:39:13
      Beitrag Nr. 3.177 ()
      3148,3149,ohGott,der Arme führt schon Selbstgespräche,bezeichnet sich als Wirrkopf.















      Solltest du jedoch mich gemeint haben,wäre meine These verifiziert.Du willst gar keine Diskussionen,du liest nicht einmal die Beiträge Anderer.
      Ne,du hämmerst deinen Hass in die Tasten,quasi ist der PC dein Psychiater.Hoffentlich befreit es dich wenigstens.
      ZU Problemlösungen trägst du nicht bei.
      Letztmaliger Gruß in diesem thread
      Prädikat,nicht lesenswert
      Opti
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 09:03:00
      Beitrag Nr. 3.178 ()
      Schon gewußt?

      Schweinemist läßt sich mit einer Nasenklammer optimal ignorieren :D
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 10:58:06
      Beitrag Nr. 3.179 ()
      mit # 3149 war logischerweise # 3147 gemeint.

      In diesem posting hast Du logisch unzulässige Umkehrschlüsse gezogen, und anderen Meinungen unterstellt, die NIEMAND hier in den anderthalb Jahren dieses Threads aufgestellt hat.

      Im Übrigen.... was hältst Du für Deine nennenswerten "Beiträge" ??? :eek:

      Die ständige Aufforderungen mich, Dir genehme Patentlösungen auf dem Silbertablett zu servieren und den geistigen Butler zu spielen?

      Wäre schön, wenn Du die etwas überzogenen und anmaßenden Ansprüche an mich reduzieren und eigene dafür endlich entwickeln würdest... :D

      Auf den ersten nennenswerten Beitrag durch Dich warte ich jedenfalls immer noch.
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 11:23:02
      Beitrag Nr. 3.180 ()
      Müßt ihr eigentlich aufeinander herumhacken? Es geht doch eigentlich um wesentliches. :( Vielleicht darf ich hier über die jüngste Meldung zum Thema Terroristen informieren:

      In Turin wurden El-Kaida-Mitglieder festgenommen.

      Details bei www.lastampa.it von heute (italienisch)
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 11:51:50
      Beitrag Nr. 3.181 ()
      Wilma:kiss:

      Deep,du antwortest:confused:willst mir wahrscheinlich nur gleich Wortbruch,in diesem thread nicht mehr zu schreiben,vorwerfen?!
      Egal,wer bitte,hat mehr Vorschläge zur KV,RV,Sozialpolitik,Familienpoltik,Arbeitsmarktpolitik gemacht?Im Anti-Amerikanismus-thread haben Viele versucht,alle Seiten der Medaillen zu beleuchten.
      Viele Kritiken decken sich dabei mit deinen!
      Wo ist der Unterschied?
      Wir müssen immer beide Seiten einer Medaille sehen.Du hackst,s.Wilma,ausschließlich auf den USA herum.
      Bringt das irgendetwas?
      Eine übergeordnete Lösung kann nur ein vereintes Europa sein.Die Konditionen habe ich mehrfach genannt,keine Reaktionen.
      Was mir bei dir fehlt,ist Objektivität,Transfers und Modelllösungen.
      Beispiel,deine Beiträge zu den `Blasen` in den USA und der
      angeblichen Notwendigkeit den Krieg aus innenpolitischen Gründen führen zu müssen.
      Aus innenpolitischer Sicht müsste demgemäß Schröder an erster Stelle der Kriegstreiber stehen und wo prangerst du die deutschen ``Blasen`an?Unsere Sozialblase in Kombination mit der Problematik der Populationsentwicklung
      stellt die Immoblienblase der USA um ein Mehrfaches in den Schatten.

      Kern der Kritik,du bist legitimiert deine Beiträge so zu gestalten,wie du es machst.
      Aber,so ist es sinnlos!
      Sinnvoll ist es,sich für ein autarkes,einiges Europa einzusetzen,dann werden wir Gehör in der Welt finden und können darüber hinaus ein Gegengewicht zur amerikanischen
      Globalisierung darstellen.Dabei haben wir an erster Stelle
      den Dreck vor unserer Haustüre zu entfernen.

      Wer meine Beiträge liest,weiß,dass ich oftmals vehemente Kritik an den Vorstellungen der USA erhebe.
      Nur,wer keine Alternativen bietet,ändert nichts!
      Mit freundlichen Grüßen
      Opti
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 12:08:56
      Beitrag Nr. 3.182 ()
      3155, der beste Beitrag in diesem Thread seit langem. Kann es aber ev. sein, ospower, dass Du Dich im Thread vertan hast? Hier gehört sowas nicht rein, hier darf man nur auf die USA einprügeln. Sonst ist das nämlich keine "sachliche Diskussion".
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 12:17:49
      Beitrag Nr. 3.183 ()
      Xylo,ospower:confused: Optimalist=Optimalisty!
      Wie bereits berichtet, hat der boardmod mir mitgeteilt,ich könne den Optimalisten nicht reaktivieren.
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 12:19:14
      Beitrag Nr. 3.184 ()
      Dat macht misch aber ganz schön traurich,wenn du misch nisch erkennst,heul.
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 12:24:33
      Beitrag Nr. 3.185 ()
      Xylo,wenn du mir nicht glaubst,mach ich gleich einen thread zu Kindern auf:laugh:,dann erkennst du mich gleich wieder:laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 12:49:38
      Beitrag Nr. 3.186 ()
      ..tschuldigung, hab mich leider vertan, ihr O-Anfang-Leute klingt halt alle gleich. Der Inhalt des Postings wird dadurch aber auch nicht schlechter....
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 12:54:58
      Beitrag Nr. 3.187 ()
      Wer stoppt den turkmenischen Diktator?
      Drohungen und Folter in Turkmenistan / Von Markus Wehner

      MOSKAU, im Januar. "Ich weiß nicht, ob mein Bruder noch lebt, ob ich ihn jemals wiedersehe", sagt Larissa Schichmuradowa. Über verschiedene Personen erhalte sie Nachricht, daß man ihn schlage in einem Keller des Geheimdienstes, mit einem Sack über dem Kopf. "Ich will nicht Oppositionsführerin werden, aber ich kann doch nicht schweigen", sagt die Moskauer Turkmenin. "Ich bin doch die einzige in der Familie, die noch reden kann." Das Leben der Bibliothekarin an der Moskauer Universität hat sich seit einigen Wochen verändert. In ihrer Heimat Turkmenistan hat man ihre beiden Brüder verhaftet. Den einen, Boris Schichmuradow, hat der nach stalinistischer Manier regierende Diktator, Saparmurat Nijasow, zu lebenslanger Haft verurteilen lassen - er war schuldig, sich an die Spitze einer Opposition gegen den Despoten gestellt zu haben. Nijasow, der sich in einem bizarren Personenkult als Prophet und Halbgott verehren läßt, hat ihn als Anführer eines Attentats auf ihn aburteilen lassen, das er selbst inszeniert hatte. Wo und wann genau der Prozeß gegen Boris Schichmuradow stattgefunden hat, ist unklar, Anklageschrift und Urteil sind auch Larissa Schichmuradowa unbekannt. Nur das mit stockender Stimme erpreßte Geständnis ihres Bruders wurde über das Staatsfernsehen und auf Großleinwänden übertragen. Die vom turkmenischen Staat bestellte Pflichtanwältin hat Frau Schichmuradowa am Telefon gesagt, daß der Angeklagte nicht bei der Verhandlung anwesend gewesen sei.

      Der andere Bruder, Konstantin, wurde wie Hunderte andere Turkmenen in Sippenhaft genommen. "Mit Politik hat er nie etwas zu tun gehabt", sagt seine Schwester. Erst habe man ihn beschuldigt, von jemandem Geld erpreßt zu haben, mittlerweile habe man ihm 14 Straftaten angedichtet, von Mord über Drogenmißbrauch bis zu Terrorismus. Als er den Ermittlungsbeamten gefragt habe, wen er denn ermordet haben solle, habe der geantwortet, das werde er bei der Gerichtsverhandlung erfahren. Ein Neffe von Frau Schichmuradowa sitze seit Jahren wegen eines ihm fälschlich angelasteten Mordes in einem turkmenischen Gefängnis. Die 85 Jahre alte Mutter wurde tagelang von Geheimdienstleuten verhört. Ihre Tochter solle aufhören, öffentlich in den Medien aufzutreten, sagten sie der alten Frau.

      Verwandte, Freunde, Kollegen und Nachbarn werden bedroht, verhaftet, gefoltert - alle, die sich nicht früher ins Ausland haben absetzen können. Auch dort ist man nicht überall sicher. Rußland hat Turkmenen an Nijasow ausgeliefert. Viele der nun Verhafteten und Verurteilten, wie Boris Schichmuradow, sind russische Staatsbürger. Nijasow wollte deshalb das Abkommen über die doppelte Staatsbürgerschaft aufkündigen, nahm diesen Schritt dann aber zurück. Nachdem Rußland die Verhaftungen und Folterungen seiner eigenen Bürger zunächst zu einer inneren Angelegenheit Turkmenistans erklärt hatte, hat der Kreml nun angekündigt, die Interessen seiner Landsleute in Turkmenistan zu verteidigen. Doch selbst in Moskau fühlt sich Larissa Schichmuradowa, die russische Staatsbürgerin ist, in Gefahr. Wochenlang habe man sie beschattet, im November hätten sie junge Turkmenen bedrängt, in einen Wagen der Botschaft einzusteigen.

      Um verhaftete Verwandte in Turkmenistan bangt auch Saparmurat Yklymow, ein ehemaliger turkmenischer stellvertretender Landwirtschaftsminister, der sich der Opposition angeschlossen hat. Wer nicht im Gefängnis sitze, müsse mit Verbannung rechnen. "Man hat nun begonnen, Verwandte von mir in abgelegene Landesteile im Norden zu deportieren", sagt Yklymow. Einen seiner Neffen habe man dazu gezwungen, sich von seinen Eltern loszusagen. Yklymow spricht am Telefon aus Schweden, wo er vor Nijasow Zuflucht gesucht hat. In Abwesenheit wurde er in Turkmenistan als einer der Organisatoren des angeblichen Attentats zu lebenslanger Haft verurteilt. Er könne nicht verstehen, daß die Welt dem Treiben Nijasows ruhig zuschaue, sagt der Oppositionspolitiker. Der psychisch kranke Nijasow, dessen persönliche Leibwache mehr als 3700 Mann zähle, nutze den internationalen Kampf gegen den Terrorismus, um gegen alle vorzugehen, die mit seiner Despotie nicht einverstanden seien. Nijasow halte mit seinem Geheimdienst KNB das Land seit zehn Jahren in Furcht und Schrecken, spiele alle Gruppen der Gesellschaft gegeneinander aus. "Nijasow hat das ganze Volk als Geisel genommen." Da Turkmenistan reich an Gas und Öl sei und Washington und Moskau dort um Einfluß buhlten, könne der Diktator ungestraft schalten und walten. "Mal treibt er sein Spiel mit Amerika, dann wieder mit Rußland." Turkmenistan sei einer der größten Händler von Rauschgift aus Afghanistan, und Nijasow habe damit ein ungeheures Vermögen angehäuft. "Das Geld, um sich Massenvernichtungswaffen zuzulegen, hat er jedenfalls." Die Vereinten Nationen müßten gegen Nijasow tätig werden, fordert Yklymow. "Man muß diesen Menschen stoppen."
      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.01.2003, Nr. 26 / Seite 5
      Avatar
      schrieb am 01.02.03 12:48:01
      Beitrag Nr. 3.188 ()
      For4Zim

      HAst Du die 4 Teile von Scholl-LAtours "Krieg der Terror - Krieg dem Islam?" gesehen?

      In der letzten Folge (über Zentralasien) machte er klar, wie die USA mittlerweile nach dem Sadam-Schema erneut grausame Dikatoren an die MAcht brachten /unterstützen.

      Da ist Dein Artikel nur ein FAll von vielen.

      Der einzige Unterschied zu sadam: Dort haben sie bereits fast die gesamte Ölproduktion in ihre Gewalt gebracht.

      Sie installieren und unterstützen also lustig weiter Völkerunterdrückung und Dikatoren.

      Die rätselhafte Wandlung von Freunden zu Diktatore geschehen erst in dem Moment, wo sie icht mehr auf US-Linie sind.
      Avatar
      schrieb am 01.02.03 12:48:17
      Beitrag Nr. 3.189 ()
      Vielleicht noch etwas zur grundsätzlichen Glaubwürdigkeit der USA - und ein Hinweis auf meine Frage:

      welche Kriegseintrittslüge werden die US-Propagandisten dieses Mal verbreiten?



      Die Brutkasten-Lüge

      Die Medien waren nicht nur bereit, die US-Regierung allgemein zu loben, sie verbreiteten auch praktisch alles, was die BusH-Regierung über die Golfkrise verkündete, ohne es nachzuprüfen. BUSH sprach öffentlich von der Vergewaltigung Kuwaits durch den Irak. In der US-Geschichte wurde Vergeltung für Vergewaltigung - besonders die Vergewaltigung von weißen Frauen durch farbige Männer - zur Legitimierung des US-Imperialismus benutzt. Dramen von weißen Frauen, von Indianern gefangengenommen und vergewaltigt, waren das Standardgenre der amerikanischen Kolonialliteratur, und während des amerikanisch-spanischen Krieges veröffentlichten die Hearst-Zeitungen die Geschichte über das Kidnapping einer noblen hellhäutigen kubanischen Frau durch Spanier als Vorwand für ein Eingreifen der USA. John GOTTLIEB erinnerte im The Progressive daran, daß BUSH die Vergewaltigung einer Frau eines amerikanischen Offiziers als Rechtfertigung für den Überfall auf Panama (1989) benutzte.

      Die aber wahrscheinlich groteskeste Lüge, die die Bush-Regierung schuf, war eine Geschichte über irakische Greueltaten im besetzten Kuwait. Im Oktober 1990 bezeugte eine weinende Teenagerin in dem House Human Rights Caucus, daß sie gesehen habe, wie irakische Soldaten fünfzehn Ba- bys aus ihren Brutkästen holten, um sie dann auf dem Boden des Kranken- hauses sterben zu lassen. Später stellte sich im New York Times (6. Januar 1992) heraus, daß das Mädchen die Tochter des kuwaitischen Botschafters in den USA war und ihre Geschichte frei erfunden hatte. Die Tochter des Botschafters war durch die Public Relations-Firma Hill and Knowiton geschult worden, die auch die Anhörung im Kongreß bewirkte. Was die ganze Angelegenheit noch verdächtiger macht, ist die Tatsache, daß Craig FÜLLER, BUSHS früherer Stabschef und ein BusH-Loyalist während BUSHS Vizepräsidentschaft, Hill and Knowiton leitete und in die PR-Kampagne ver- wickelt war. Daher ist es wahrscheinlich, daß die US-Regierung zusammen mit der kuwaitischen Regierung diese Propagandakampagne entwickelte, um die amerikanische Öffentlichkeit so zu manipulieren, daß sie den Golf- krieg dann akzeptiere und unterstütze.


      Diese Kampagne war eine der teuersten, die die Firma jemals unternahm, sie kostete zwischen dem 20. August und dem 10. November 1990 rund 5,6 Millionen Dollar, die Gesamtkosten werden jedoch auf 11 Millionen Dollar geschätzt. Außerordentlich half die Brutkastengeschichte bei der Mobili- sierung zur US-Militäraktion. Bush erwähnte die Geschichte sechsmal in einem Monat und achtmal in 44 Tagen, Vizepräsident Dan QUAYLE benutzte sie oft, genauso wie SCHWARZKOPF und andere Militärsprecher. Sieben Senatoren erwähnten ebenfalls diese Geschichte in ihren Reden, mit denen sie die Entschließung vom 12. Januar 1991 unterstützten, die den Golfkrieg genehmigte. Arn 17. Januar 1991 strahlte ABC seine >20/20< Sendung aus. Ein Arzt sagte aus, er habe vierzehn neugeborene Babys, die irakische Soldaten aus ihren Brutkästen genommen hätten, begraben. Dieser Arzt, in Wirklichkeit ein Zahnarzt, gab später zu, die Babys nie begraben zu haben. Auch Amnesty International berichtete über den angeblichen Vorfall, um ihn dann später zu widerrufen. Trotzdem berief sich BUSH weiterhin auf den Amnesty-Report976 bis John G. HEALEY, Exekutivdirektor von Amne- sty International USA, sich zu einer Richtigstellung entschloß. Doch wurde seine Pressemeldung in den Medien größtenteils übergangen. Er erwiderte, daß er »zutiefst bekümmert sei durch den selektiven Gebrauch« des [Am- nesty International] Reports, bei BUSHS opportunistischen Manipulationen der Internationalen Menschenrechtsbewegung.

      ABC berichtete auch, daß Hill and Knowiton eine sogenannte >focus Grup- pe< eingesetzt habe. Eine solche Gruppe bringt Menschen zusammen, um herauszufinden, was sie am meisten aufregt und ärgert. Die >focus Gruppe< reagierte stark auf die Baby-Greueltatgeschichte, und aus diesem Grunde benutzten Hill and Knowiton sie in ihrer Kampagne. Außerdem enthüllte Reporter Morgan STRONG, daß Hill and Knowiton auch die Frau eines kuwai- tischen Planungsministers benutzten, die eine bekannte TV-Persönlichkeit in Kuwait war. Diese Frau, Fatima FAHED, erschien gerade zu dem Zeit- punkt, als die UNO über die Anwendung von Gewalt debattierte, um die Iraker aus Kuwait zu bewegen. Sie beschrieb »schreckliche Einzelheiten über irakische Greueltaten in ihrem Land«. FAHED bezeugte, daß ihre Information aus erster Hand sei, und beteuerte: »Solche Geschichten. . . habe ich persönlich erlebt. « Aber STRONG bestätigte, daß die Frau bei ihrer UNO-Anhörung aussagte, über die von ihr beschriebenen Fälle kein Wissen aus erster Hand zu haben (1992). Als Hill and Knowiton sie dann trainierte, änderte sie ihre Geschichte. STRONG beschreibt auch eine von Hill and Knowiton herausgegebene Kas- sette aus Kuwait, »aufgenommen, um friedliche Demonstranten zu zeigen, auf die Soldaten der irakischen Besatzungstruppen schießen. « STRONG sprach aber mit einem kuwaitischen Flüchtling, der an der besagten Demonstration teilnahm, und dieser Flüchtling sagte, »daß keine Demonstranten verletzt wurden und daß die Schüsse, die auf der Kassette zu hören sind, von Irakern sind, die aber auf Widerstandskämpfer in der Nähe feuerten, welche aber zuerst auf die Iraker geschossen haben«. Also war das Video der Firma Hill and Knowiton, die, wie gesagt, mit der kuwaitischen Regierung, der US-Regierung und dem US-Kongreß zusammenarbeitete, manipuliert worden. Das Gebaren dieser Firma ging so weit, daß einige Mitglieder der Public Relations-lndustrie sich beschwerten, Hill and Knowiton würde die gesamte Industrie in Verruf bringen. Zur Zeit der Propagandakampagne von Hill and Knowiton war die öffentliche Meinung gegen einen Militär- einsatz am Golf, auch der Kongreß war gegen die militärische Option. Hill and Knowitons Kampagne riß die öffentliche Meinung aber herum, bis diese für ein militärisches Eingreifen oder gar einen Krieg. Die Werbefirma hatte also ganze Arbeit geleistet und die öffentliche Meinung derart manipuliert, daß der größte Teil der amerikanischen Bevölkerung nun bereit war, einen Golfkrieg zu befürworten.
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      schrieb am 01.02.03 13:20:14
      Beitrag Nr. 3.190 ()
      Blix: Kein Grund für Krieg
      UN-Chefinspekteur macht Front gegen US-Präsident Bush. Kein Hinweis für eine Zusammenarbeit von Irak und Terrornetz al-Qaida. Scharfe Kritik an Aufruf zur Unterstützung von Bushs Irakpolitik

      NEW YORK/BERLIN dpa/ap/afp/taz

      UN-Chefinspekteur Hans Blix sieht im Gegensatz zur US-Regierung bisher keine überzeugenden Gründe für einen Krieg gegen den Irak. In einem Interview mit der New York Times widersprach Blix den Ausführungen von US-Präsident George W. Bush in dessen Rede zur Lage der Nation am Dienstagabend in mehreren Punkten.

      Es gebe keinen Beweis dafür, dass Bagdad Wissenschaftler nach Syrien, Jordanien und in andere benachbarte Länder geschickt hätte, um ihren Kontakt mit den UN-Waffeninspektoren zu verhindern, sagte Blix der Zeitung. Auch spreche nichts dafür, dass sich Agenten der irakischen Führung als Wissenschaftler ausgäben, wie Bush angeführt hatte.

      Der UN-Chefinspekteur wandte sich auch gegen eine Behauptung von US-Außenminister Colin Powell, wonach die Kontrolleure Hinweise darauf gefunden haben sollten, dass Bagdad illegale Waffenmaterialien versteckt und aus Sorge vor ihrer Entdeckung zum Teil auch ins Ausland gebracht habe. Ihm lägen solche Berichte nicht vor, stellte Blix klar. Ebenso gebe es zurzeit keine überzeugenden Anzeichen dafür, dass der Irak Verbindungen zum Al-Qaida-Terrornetz hat, wie Bush in seiner Rede behauptete.

      Mit scharfer Kritik reagierte Luxemburgs Ministerpräsident Jean-Claude Juncker auf die Solidaritätserklärung von acht europäischen Staats- und Regierungschefs mit der Haltung der USA im Irakkonfliktden. Wer nicht in der Lage sei, eine solche Aktion mit 25 Regierungen abzustimmen, "beweist seine Unfähigkeit für künftige Aufgaben in der EU", wurde der Regierungschef am Freitag in der Welt zitiert. Es sei "in höchstem Maße bedauerlich, skandalös und unsolidarisch", dass nicht einmal die griechische Regierung als EU-Ratspräsidentschaft von den "übereifrigen Briefeschreibern" informiert worden sei.


      CDU-Chefin Angela Merkel lobte dagegen gestern den Aufruf. Wenn sie Regierungsverantwortung hätte, würde auch ihr Name unter der Erklärung stehen, sagte Merkel in Berlin.

      Die Bundesregierung begrüßte unterdessen die Initiative der griechischen EU-Ratspräsidentschaft für einen Sondergipfel, auf dem eine einheitliche europäische Position zur Irakfrage erarbeitet werden soll. Bundeskanzler Schröder werde "selbstverständlich" an einem EU-Sondergipfel teilnehmen, sagte ein Sprecher in Berlin. Schröder habe immer das Ziel einer gemeinsamen europäischen Außenpolitik verfolgt. Der Unterstützungsappell habe aber zum Ausdruck gebracht, dass es neben einem "hohen Maß an Übereinstimmung" auch "Meinungsunterschiede" gebe.

      An der Gewährung von Überflugrechten will die Bundesregierung auch im Falle eines US- Angriffs auf den Irak festhalten. Die Zusagen des Kanzlers an die USA auf dem Nato-Gipfel in Prag vom November 2002 hätten "unverändert Bestand", sagte ein Sprecher. Aus den Reihen der Grünen wurden aber neue Bedenken laut. Ein Gutachten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags war zu dem Ergebnis gekommen, dass die Regierung nicht verpflichtet wäre, den USA stets Überflüge zu genehmigen.

      Der Verteidigungsausschuss des Bundestags hat eine für Ende Februar geplante Reise nach Washington absagen müssen, weil sich auf US-Seite keine Gesprächspartner fanden. Das teilte der Ausschussvorsitzende, Reinhold Robbe, mit." EC/WG

      inland SEITE 6, ausland SEITE 10
      meinung und diskussion SEITE 12
      taz Nr. 6969 vom 1.2.2003, Seite 1, 114 Zeilen (TAZ-Bericht
      Avatar
      schrieb am 01.02.03 19:24:16
      Beitrag Nr. 3.191 ()
      Möchte ebenso wie MadHenry noch einmal auf einen wirklich beeindruckenden Film aufmerksam machen, den man nicht verpassen sollte....

      denn er ist genau mit dem pragmatischen Drive gemacht worden, den viele als die gute amerikanische Seite der USA kennen: Er hat einfach beharrlich nachgefragt.

      Bowling for Columbine
      ab 12, Dokumentarfilm
      Ausgehend von dem Columbine Highschool Massaker im April 1999 beschäftigt sich Amerikas führender, sozialkritischer Dokumentarfilmer Michael Moore mit der Frage: "Sind wir verrückt nach Waffen – oder sind wir nur verrückt?"

      Michael Moore porträtiert mit Komik seine Heimat, die USA, als eine Nation zwischen Waffenfetischismus und angstbesetzter Paranoia. Ein Volk mit dem Colt im Anschlag für die permanente Selbstverteidigung.

      USA, Kanada, BRD 2002
      122 Min.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 01:53:36
      Beitrag Nr. 3.192 ()
      Saddam Hussein ist mit Hitler gleichzusetzen!
      (nicht nur, weil er die eigene Bevölkerung bei diversen Giftgaseinsätzen vergast hat)

      Die USA haben uns von Hitler befreit.
      Leider kamen sie zu spät, um das Drama des 2. Weltkriegs und des Holocausts zu verhindern, obwohl alle wissen mußten wie Hitler dachte (s. Mein Kampf)


      Mögen sie bei diesem Hitler unserer Tage an Tigris und Euphrat nicht erneut den Fehler machen und zu lange zuschauen, sondern rechtzeitig handeln!
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 01:53:47
      Beitrag Nr. 3.193 ()
      Saddam Hussein ist mit Hitler gleichzusetzen!
      (nicht nur, weil er die eigene Bevölkerung bei diversen Giftgaseinsätzen vergast hat)

      Die USA haben uns von Hitler befreit.
      Leider kamen sie zu spät, um das Drama des 2. Weltkriegs und des Holocausts zu verhindern, obwohl alle wissen mußten wie Hitler dachte (s. Mein Kampf)


      Mögen sie bei diesem Hitler unserer Tage an Tigris und Euphrat nicht erneut den Fehler machen und zu lange zuschauen, sondern rechtzeitig handeln!
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 01:54:00
      Beitrag Nr. 3.194 ()
      Saddam Hussein ist mit Hitler gleichzusetzen!
      (nicht nur, weil er die eigene Bevölkerung bei diversen Giftgaseinsätzen vergast hat)

      Die USA haben uns von Hitler befreit.
      Leider kamen sie zu spät, um das Drama des 2. Weltkriegs und des Holocausts zu verhindern, obwohl alle wissen mußten wie Hitler dachte (s. Mein Kampf)


      Mögen sie bei diesem Hitler unserer Tage an Tigris und Euphrat nicht erneut den Fehler machen und zu lange zuschauen, sondern rechtzeitig handeln!
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 02:54:38
      Beitrag Nr. 3.195 ()
      An den Moslemhasser "SchlussMitRotGrün": Dünnschiss bitte für Dich behalten, Postings bitte nur in einfacher Ausfertigung!!!

      Kleiner Auszug aus Thread: Wie lange sollen wir uns noch von einem Hofnarr zum Narren machen lassen?? von "SchlussMitRotGrün" :
      "ICH HABE NIE GEHETZT! ICH GEHE MIT OFFENEN AUGEN UND OHREN DURCHS LAND!"..."Du hast nicht erlebt, wie verbohrt Moslems bereits als Kinder sind. Ich habe solche (türkische) SCHLANGENBRUT mitten in Deutschland kennengelernt. ICH WAR SCHOCKIERT. Echt geschockt! 7 und 9 Jahre waren die alt! Die haben so gedacht, (haben das wohl ständig in der Moschee zu hören bekommen), wie die Attentäter vom 11.9.01 gehandelt haben !!!!! Da kommt noch etwas auf uns zu."

      Bei dieser Form von Cerebrorrhoe hilft auch kein Imodium mehr!
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 06:59:09
      Beitrag Nr. 3.196 ()
      Immer wieder wird das Argument gebracht, dass beim WTC keine Juden ums Leben gekommen sind. Wo bitte findet man Infos, dafür und dagegen? Natürlich wird dieses Argument dann als Schlussfolgerung verwendet, dass ja dann wer Bescheid gewusst haben muss.

      Kann leider nicht den gesamten Thread nachlesen.

      Vielen Dank für Eure Hilfe.

      Liebe Grüße aus Wien
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 07:41:00
      Beitrag Nr. 3.197 ()
      #3170

      Wenn dann also einige davon gewusst haben sollten, hätte es IMO schon längst Aussagen und Erpressungsversuche von Wissenden gegeben. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 10:10:33
      Beitrag Nr. 3.198 ()
      Spinnen wir einmal die Spekulation weiter.... Wie lange, glaubst Du , würde einer, der durch Warnungen des Mossad zu "Dank und Stillschweigen" verpflichtet ist, wohl am Leben bleiben, wenn er diesen törichten Versuch starten würde? Einen Tag? Eine Stunde?
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 11:10:18
      Beitrag Nr. 3.199 ()
      Beim Anschlag ist ein Israeli umgekommen, obwohl selbst von Bush ganz andere Geschichten erzählt wurden. Der folgende Artikel dokumentiert auch den Versuch, diesen Sachverhalt zu fälschen.

      http://www.publiceye.org/frontpage/911/Missing_Jews.htm


      Genaueres zur Warnung:

      http://www.fpp.co.uk/online/01/09/WTC_Odigo.html

      Auch der folgende Bericht ist lesenswert:

      http://www.fpp.co.uk/online/01/09/WTC.html

      Absolut lesenswert ist folgender Bericht, der ein unbekanntes Details des Anschlags enthüllt. Wenn er wahr ist und daran gibt es eigentlich keine Zweifel, dann ist die israelische Beteiligung damit belegt. Es handelt sich um den Versuch, eine Autobombe in einem Tunnel zu zünden. Einige werden sich ja noch erinnern, daß alle Tunnels und Brücken in NY vorübergehend gesperrt wurden. Dies ist der Grund.

      http://www.whatreallyhappened.com/fiveisraelis.html

      Auch der folgende Bericht, ein ins Englische übersetztes BND-Papier, läßt keinen Zweifel am Vorwissen der amerikanischen Regierung und der israelischen Beteiligung. Ob er authentisch ist, kann ich nicht beurteilen.

      http://www.tbrnews.org/Archives/a007.htm
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 12:29:35
      Beitrag Nr. 3.200 ()
      Nein, ich bin kein Moslemhasser.
      Ich bin nur dagegen, daß Moslems überall wo sie 10 % ausmachen, IHREN Gottesstaat durch die Hintertür einführen wollen.

      Moslems können machen was sie wollen. Wie sagten mir die kleinen Türken: "Wir fahren dann nach Mekka und alles ist wieder gut."

      Auch wenn sie einen umgebracht haben.

      Hör dir mal an, was in den Moscheen Freitags polemisiert wird.

      Es ist schon erstaunlich, wieso Moslems Angst vor der Freiheit (der eigenen und der anderer) haben....

      Ich bewundere die Israelis. Sie haben den Moslems schon über 50 Jahre wiederstanden.
      Vielleicht leiden die Moslems ja auch darunter, dass ihnen immer wieder vor Augen geführt wird, wie rückständig und mittelalterlich (wie in einer Zeit als die Christen im 11. Jh. noch Kreuzzüge führten) sie doch eigentlich sind!!

      Unter dem Kreuzzug-Syndrom (die Kreuzzüge fanden im 11./12. Jahrhundert (!) statt), leiden die Moslems heute noch.

      Sogar dieser Bin Laden hat von Kreuzzügen des Westens gesprochen.

      GOTT möge ihn richten!
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 13:24:31
      Beitrag Nr. 3.201 ()
      ..jetzt gleitet der thread also vollends ab. Nicht, dass SmRG das sonstige Niveau deutlich unterbieten würde, aber die angebliche Verwicklung Israels, geht es eigentlich noch dümmer???

      Haben Atta und Co den Anschlag begangen oder nicht? Sind Flugzeuge ins WTC geflogen oder nicht? Haben die Attentäter Israel gehasst oder nicht? Ist 1 Jude oder ein Israeli im WTC umgekommen, der angeblich auf statistische Unwahrscheinlichkeit abstellende Artikel geht von 1 Israeli aus. Die Zahl der Juden wird nirgends erwähnt. Im übrigen wurde die Diskussion hier schon mindestens 1 x geführt, wobei auch eine Namensliste vermutlich jüdischer Opfer gepostet wurde. Anhand der Namen als vermeintliche Juden identifiziert, weil es keine "amtlichen Statistiken" gibt wie in Deutschland, über die Religionszugehörigkeit.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 13:42:16
      Beitrag Nr. 3.202 ()
      ...noch dümmer???

      Klar, soll ich??? :D
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 13:51:08
      Beitrag Nr. 3.203 ()
      ..tu Dir keinen Zwang an....stirners Posting wirst Du kaum unterbieten können.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 14:09:04
      Beitrag Nr. 3.204 ()
      @xylophon
      Ich schreibe Dir später ne richtige Antwort, aber vielleicht hast ja Du ander Infos als von stiners gepostet.

      Liebe Grüße aus Wien
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 14:22:55
      Beitrag Nr. 3.205 ()
      .egal was Du schreibst, bitte lies Dir erstmal die alte Diskussion durch, wo eine realistische Zahl getöteter Juden genannt wurde. Wieso sollten denn auch viele Israelis getötet worden sein im WTC? Auch diesen Unterschied sollte man bitte beachten.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 14:35:45
      Beitrag Nr. 3.206 ()
      Es war noch nie die Rede von gewarnten Juden - jedenfalls nicht von mir. Es ging immer nur um Israelis. Auch in der früheren Diskussion wurde festgestellt, daß die Annahme, es wurden Juden gewarnt, nicht richtig ist.

      Auch will ich nochmals daran erinnern, daß Israel inzwischen sein Vorwissen eingestanden hat. Dazu gibt es einen interessanten Artikel in der israelfreundlichen ZEIT.

      Dieser BND-Bericht ist schon bemerkenswert, was xylo?
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 14:37:35
      !
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      Avatar
      schrieb am 02.02.03 14:51:32
      Beitrag Nr. 3.208 ()
      ach stirner, irgendeinen angeblichen BND-Artikel irgendwie ins Englische übersetzen und dann ins Netz stellen, das kann doch jeder. Passt aber schlecht zu 3181.

      Und der erste von Dir zitieret Link spricht zwar dauern von Israelis, setzt diese aber offenbar mit Juden gleich. Denn es wäre ja wohl absurd, diesen Satz zu schreiben, wenn er auf Israelis bezogen wäre:

      "Even without seeing the article in the Jerusalem Post, logic alone would tell you that there would be many hundreds, if not thousands of Israelis in the World Trade Center at the time of the attacks.


      Logisch, dass mehrere Hundert Israelis, wenn nicht Tausende im Zeitpunkt des Anschlags im WTC waren. Wieso bitte? Wieso sollen dort so viele Isrealische Staatsangehörige gewesen sein?:confused:
      Während im Kasten daneben ein Artikel der JerusalemPost abgedruckt ist, wo von 4 oder 8 Isrealis die Rede ist?

      "Four Israelis were almost certainly in the twin towers of the World Trade Center when they collapsed, the Israeli consul in New York said this evening.

      He added that in all likelihood, four more Israelis in nearby buildings are also among the casualties, Army Radio reported."

      Von denen glücklicherweise später die meisten wieder aufgetaucht sind.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 15:11:40
      Beitrag Nr. 3.209 ()
      xylo,

      jeder mag diese Artikel interpretieren wie er will und herauslesen was er will.
      Ich glaube der Artikel nimmt aber ziemlich klar Stellung zu der Frage, wieviel Israelis dort waren und wieviel Opfer zu erwarten waren.

      Dein Spiegel-Artikel paßt ganz hervorragend zu dem BND-Bericht. Er bestätigt nämlich, daß hier genaue Informationen vorlagen. Informationen, aufgrund derer diese Schlüsse in dem BND-Bericht möglich waren.

      Ob es sich bei dem BND-Bericht um eine Fälschung handelt, weiß ich nicht. Er klingt jedenfalls ziemlich überzeugend. Falls er eine Fälschung sein sollte: Gute und vor allem aufwendidige Arbeit. Fehler habe ich darin keinen entdeckt.

      Die Geschichte mit dem Van ignorierst Du ganz einfach. Hier handelt es sich aber um einen echten Beweis einer israelischen Beteiligung. Die Gschichte mit den gesperrten Brücken und Tunnels habe ich noch gut in Erinnerung, habe sie damals aber nicht verstanden.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 15:13:36
      Beitrag Nr. 3.210 ()
      ..und ein Nachtrag zu 82: wie soll man bitte so einen Artikel ernst nehmen, der schon von derart falschen Voraussetzungen ausgeht. Dass logischerweise mehrere Hundert, wenn nicht Tausende von Israelis im WTC gewesen sein müssen....

      Man kann ihn natürlich ernst nehmen. Wenn man Juden hasst und ihnen ans Zeug flicken will. Erfolgreicher ist man damit allerdings, wenn man Quellen wählt, die nicht ganz so dumm daherkommen. Wo man vielleicht 1 Stunde statt 1/2 Minute braucht, um die Grundthese als falsch zu erkennen.
      Auf die der ganze andere Müll aufbaut. :mad:
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 15:20:42
      Beitrag Nr. 3.211 ()
      83 kam, während ich 84 schrieb. Der von Dir genannte Artikel vermischt ständig Juden mit Israelis. Die Frage aus Wien galt i.ü. auch "Juden". Wieso antwortest Du mit Israelis...
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 15:33:09
      Beitrag Nr. 3.212 ()
      xylo,

      ich schreibe von Israelis, weil die Rede von Juden in diesem Zusammnhang Unsinn ist, ein Mißverständnis. Damit ist es auch Blödsinn zu behaupten, irgendjemand wolle den Juden etwas ans Zeug flicken. Hier geht es um Israelis, eigentlich um deren Regierung.

      Wenn Du glaubst, Du hättest diesen Artikel "widerlegt", dann irrst Du Dich. Es ist absolut überzeugend, wenn man annimmt, daß die genannte Zahl von Israelis sich im WTC normalerweise aufhielt. Denn die offiziellen Stellen, das kann man dem Artikel ja entnehmen, gingen ja auch von solchen Zahlen aus.

      Ansonsten bist Du hier aufgefordert, uns doch eine andere Quelle zu präsentieren. Wenn Du eine findest.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 16:45:59
      Beitrag Nr. 3.213 ()
      ..jeder kann ja im betreffenden Link nachlesen, dass 86 nicht stimmt.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 16:56:54
      Beitrag Nr. 3.214 ()
      ..und selbst wenn - wie der "Artikel" lediglich behauptet, bzw. mit eingentümlicher "Logik" als selbstverständlich voraussetzt - dort täglich 300-400 Israelis (nicht Juden) gearbeitet hätten, wobei von sämtlichen Teilen des Komplexes die Rede ist, nicht einmal nur den beiden Türmen:

      es beweist gar nichts. Wo haben denn die "Israelis" gearbeitet? In einigen Stockwerken haben alle überlebt, in anderen fast niemand. In den Stockwerken oberhalb der Flugzeugeinschläge wird man kaum eine Chance gehabt haben, darunter sind viel mehr rausgekommen, als man anfangs geglaubt hatte. Auch eine Verschwörung? Wer ist hier schuld??

      Und wieso saßen eigentlich 2 Israelis in den Flugzeugen. Hat man die zu warnen vergessen? Oder hätten es nicht viel mehr sein müssen, da sich ja bekanntlich halb Israel typischerweise im September auf eine große Völkerwanderung nach NewYork macht, dort das WTC zu besichtigen...und natürlich mit dem Rat des Weltjudentums geheime Anweisungen an die Regierung Bush aussendet, wie die Welt im kommenden Jahr am besten unterjocht werden kann. So ist es, aber dieses Mal wurden sie ja gewarnt. Die Sitzung des Weltjudentums am 9.11.1999 fand stattdessen im Pentagon statt.

      Oh, das wurde auch angegriffen?? Muss es wohl noch woanders gewesen sein.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 17:09:39
      Beitrag Nr. 3.215 ()
      @xylo: Artikel aus der Washington Post vom 28. September 2001:


      Instant Messages To Israel Warned Of WTC Attack

      NEW YORK -- OFFICIALS at instant-messaging firm Odigo confirmed today that two employees received text messages warning of an attack on the World Trade Center two hours before terrorists crashed planes into the New York landmarks. Citing a pending investigation by law enforcement, the company declined to reveal the exact contents of the message or to identify the sender.

      But Alex Diamandis, vice president of sales and marketing, confirmed that workers in Odigo`s research and development and international sales office in Israel received a warning from another Odigo user approximately two hours prior to the first attack. Diamandis said the sender of the instant message was not personally known to the Odigo employees. Even though the company usually protects the privacy of users, the employees recorded the Internet protocol address of the message`s sender to facilitate his or her identification.

      Soon after the terrorist attacks on New York, the Odigo employees notified their management, who contacted Israeli security services. In turn, the FBI was informed of the instant message warning. FBI officials were not immediately available for comment today. The Odigo service includes a feature called People Finder that allows users to seek out and contact others based on certain interests or demographics. Diamandis said it was possible that the attack warning was broadcast to other Odigo members, but the company has not received reports of other recipients of the message.

      In addition to operating its own messaging service network, Odigo has licensed its technology to over 100 service providers, portals, wireless carriers, and corporations, according to the company. Odigo is online at http://www.odigo.com .

      © 2001 The Washington Post Company

      http://www.fpp.co.uk/online/01/09/WTC_Odigo.html

      Es bleibt wohl nur festzuhalten, dass anscheinend sowohl der israelische und amerikanische Geheimdienst, als auch der BND Informationen über einen bevorstehenden Anschlag hatten.
      Ebenfalls festzuhalten bleibt, dass sowohl die amerikanische Regierung, als auch die israelische und die russische Regierung den Anschlag auf die Towers dazu benutzt haben, im Namen des Anti-Terror-Krieges zu versuchen eine Politik zu legitimieren, die mit den allgemeinen Grundsätzen der Humanität kaum vereinbar ist!
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 17:19:22
      Beitrag Nr. 3.216 ()
      Wow, ein Kompliment :)



      Das Problem "geriestert":
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 17:35:53
      Beitrag Nr. 3.217 ()
      Bei usern einer bestimmten politischen Richtung bemerke ich immer wieder eine ganz starke Lese- und auch Argumentationsschwäche.
      In dem Artikel steht nämlich, daß die Namen vonm 4000 Israelis erfaßt wurden, die man zunächst vermißte! Daß bedeutet nach normaler Lebenserfahrung, daß es noch viel mehr Israelis gab, die in den betroffenen Gebäueden arbeiteten. Daraus zieht der Artikel den Schluß, daß es 300 - 400 Opfer hätte geben müssen!

      Das ist natürlich kein Beweis. Das Argument geht ja auch ganz anders, von xylo allerdings beharrlich ignoriert.

      Das Argument geht so:

      - Es wurden die Mitarbeiter der israelischen Firmen gewarnt. Ein Beweis liegt vor für die Firma Odigo, siehe Artikel.
      - Daraus wird der wahrscheinliche Schluß gezogen, daß auch die anderen Israelis gewarnt wurden.
      - Als Verstärkung des Arguments wird die Tatsache herangezogen, daß nur ein Israeli (auch noch ein Besucher) unter den Opfern ist, obwohl der Erwartungswert ca. 350 betragen würde.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 17:53:57
      Beitrag Nr. 3.218 ()
      Bei den 3-4000 Vermissten handelte es sich um ALLE Israelis, zu denen irgend jemand versuchte, Kontakt herzustellen, was aufgrund des zusammengebrochenen Telefonnetzes in NY nicht möglich war. Das kennt man von zahlreichen weiteren Unglücken. Sie können sonstwo gewesen sein, in Washington, in Südamerika oder sie hatten einfach ihr Handy ausgeschaltet. So gab es auch anfangs eine Zahl von mehreren Tausend Deutschen, die "vermißt" waren. Die Zahl hat sich sehr schnell reduziert, wie auch bei den Israelis.

      Daher ist der folgende Satz schon mal ausgemachter Blödsinn:"das bedeutet nach normaler Lebenserfahrung, daß es noch viel mehr Israelis gab, die in den betroffenen Gebäueden arbeiteten"

      Wo denn bitte?? Nicht einmal in der israelischen Botschaft in Washington dürften 3.000 bis 4.000 Israelis arbeiten, aber im WTC???


      Im übrigen liegt auch kein Beweis bzgl. der angeblichen Warnung von 2 Mitarbeitern vor. Es liegt eine Zeitungsmeldung vor, die 1 1/2 Jahre alt ist und offenbar nie auf ihre Stichhaltigkeit geprüft wurde. Es liegen keine Protokolle von Telefonverbindungen, nicht einmal Namen der betreffenden Personen vor. Das soll ein Beweis sein?
      Wieso taucht dieses Gerücht 2 Wochen nach dem Anschlag auf, und dann hört man nie mehr davon? Wenn es doch die Wahrheit ist?

      Natürlich sagt der Verschwörungstheoretiker: eben weil es die Wahrheit ist, die unter den Teppich gekehrt werden sollte. Wieso steht es dann in der Washington Post? Und wieso berichtet sie anschließend nicht weiter oder vielleicht hat sie es sogar, nur das Ergebnis eigent sich nicht, es hier unterzubringen???
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 18:21:18
      Beitrag Nr. 3.219 ()
      Es gab eine Liste von ca. 4000 Namen, die vermißt wurden. Es dürfte doch klar sein, daß es auch Personen gab, die nicht vermißt wurden, das ist Lebenserfahrung. Zu behaupten, alle 4000 wären vermißt worden und sonst gab es keine, das ist einfach Blödsinn.

      Auch ist das Telefonnetz nicht zusammengebrochen. Die Daten stammen ja vom 12.9. Das Beispiel mit den Deutschen zählt ja wohl nicht, denn da verblieb ja eine ganze Zahl von Opfern. Der Verweis auf israelische Botschaft ist ja wirklich voll daneben. Wieso sollen nach Deiner Ansicht mehr Israeli in der Botschaft arbeiten als im WTC?

      Diese Meldung wurde in der Washington Post gedruckt und nicht dementiert. Ich sehe keinen Grund, diesem Artikel nicht zu glauben.

      Du meinst, niemand habe das auf Stichhaltigkeit geprüft? Ist das nun ein Beweis dafür oder dagegen? Ich meine eher dafür. Wie könnten übrigens die Protokolle von Telefonverbindungen hier etwas beweisen? Das könnte doch nur für Abhörprotokolle gelten.

      Wieso schreibst Du nicht über diesen Bericht über den Van? Auch erfunden? Oder die Beifall klatschenden Israeli? Alles erfunden. Ich schätze mal, alles was Dir nicht paßt ist erfunden. Auf dieser Basis kann man ja sowieso nicht diskutieren. Alles was Dir nicht gefällt ist Verschwörungstheorie. Bleib weiter bei Deinem kindlichen Glauben an die Bush-Regierung.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 18:31:45
      Beitrag Nr. 3.220 ()
      Natürlich ist das Telefonnetz nicht zusammengebrochen.

      Natürlich arbeiten in einer Botschaft weniger Angehörige eines Landes als in einem Bürogebäude, das keinerlei Bezug zum Heimatland hat.

      Natürlich darf man nicht mit Deutschen vergleichen. Weil es ja mehr deutsche Tote gab.


      Rechne nur schön weiter. Wenn die israelische Botschaft oder ein Konsulat in NY in den untersten 15 Stockwerken des WTC untergebracht gewesen wäre, dann hätten dort eventuell 4.000 Israelis gearbeitet. Und sie hätten vermutlich zu 99 % überlebt. Dann müssen sie ja wohl gewarnt worden sein.
      Und wenn sie in den obersten Stockwerken untergebracht waren, dann hätte vermutlich kein einziger überlebt. Also sind sie nicht gewarnt worden, völlig klar.
      Beides völliger Blödsinn, wie der ganze Artikel.


      Mich interessiert der Blödsinn eigentlich gar nicht. Ich will nur verhindern, dass naive Leute Euren Quatsch für bare Münze nehmen.
      Die Brücken sind gesperrt worden, weil man weitere Anschläge nicht ausschließen konnte und diese ein pot. Ziel gewesen wären. Und um Schaulustige fernzuhalten, die Rettunsarbeiten zu erleichtern. Und so weiter. Nicht, damit die Juden, die im Keller des WTC die Atombombe gezündet hatten, fliehen konnten. Oder ähnlicher Blödsinn.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 18:42:14
      Beitrag Nr. 3.221 ()
      http://www.guardian.co.uk/Archive/Article/0,4273,4396083,00.…


      Comment
      Don`t believe everything you read in the papers about Venezuela

      Contrary to the reports of a spoonfed western press, Hugo Chavez was not unpopular and did not resign, says Greg Palast

      Greg Palast
      Guardian Unlimited

      Wednesday April 17, 2002



      Here`s what we read this week: On Friday, Hugo Chavez, the unpopular, dictatorial potentate of Venezuela, resigned. When confronted over his ordering the shooting of antigovernment protestors, he turned over the presidency to progressive, democratic forces, namely, the military and the chief of Venezuela`s business council.

      Two things about the story caught my eye: First, every one of these factoids is dead wrong. And second, newspapers throughout the ruling hemisphere, from the New York Times to the Independent to (wince) the Guardian, used almost identical words - "dictatorial", "unpopular", "resignation" - in their reports.

      Let`s begin with the faux "resignation" that allowed the Bush and Blair governments to fall over their own feet rushing towards recognition of the coup leaders.
      I had seen no statement of this alleged resignation, nor heard it, nor received any reliable witness report of it. I was fascinated. In January, I had broadcast on US radio that Chavez would face a coup by the end of April. But resign? That was not the Chavez style.

      I demanded answers from the Venezuelan embassy in London, and from there, at 2am on Saturday morning, I reached Miguel Madriz Bustamante, a cabinet member who had spoken with Chavez by phone after the president`s kidnapping by armed rebels. Chavez, he said, went along with his "arrest" to avoid bloodshed, but added: "I am still president."

      The resignation myth was the capstone of a year-long disinformation campaign against the populist former paratrooper who took office with 60% of the vote. The Bush White House is quoted as stating that Chavez`s being elected by "a majority of voters" did not confer "legitimacy" on the Venezuelan government. The assertion was not unexpected from a US administration selected over the opposition of the majority of American voters. :laugh:

      What neither Bush nor the papers told you is that Chavez`s real crime was to pass two laws through Venezuela`s national assembly :D :D :D . The first ordered big plantation owners to turn over untilled land to the landless. The second nearly doubled, from roughly 16% to 30%, royalties paid for extracting Venezuela`s oil. Venezuela was once the largest exporter of oil to the USA, bigger than Saudi Arabia. This explains Chavez`s unpopularity - at least within that key constituency, the American petroleum industry.


      There remains the charge that, in the words of the New York Times, "Chavez ordered soldiers to fire on a crowd [of protesters]." This bloody smear, sans evidence, stained every Western paper, including Britain`s newest lefty, the Mirror. Yet I could easily reach eyewitnesses without ties to any faction who said the shooting began from a roadway overpass controlled by the anti-Chavez Metropolitan Police, and the first to fall were pro-Chavez demonstrators.

      I have obtained a cable from the CIA to its station chief in the Capitol: "Re: Coup. Activities to include propaganda, black operations, disinformation, or anything else your imagination can conjure... "

      Admittedly, this is old stuff: written just before the coup against Salvador Allende. Times have changed. Thirty years ago, when US corporations demanded the removal of a bothersome president, the CIA thought it most important to aim propaganda at the Latin locals. Now, it seems, in the drumbeat of disinformation buzzwords about Chavez - "dictatorial", "unpopular", "resigned" - the propagandists have learned to aim at that more gullible pack of pigeons, the American and European press.


      · Greg Palast is the author of The Best Democracy Money Can Buy, out this month from Pluto Press.

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      Venezuela president purges oil company
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      Profiles
      13.04.2002: Hugo Chavez

      Useful links
      Republic of Venezuela official website
      El Mundo newspaper
      El Razon newspaper
      El Nacional newspaper
      El Universal newspaper
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 18:50:06
      Beitrag Nr. 3.222 ()
      Ich schätze mal, der einzige der hier naiv argumentiert bist Du. Dabei hast Du unten schon gezeigt, daß Du schon mit dem Lesen Schwierigkeiten hast.

      Die israelische Botschaft hat nun mal wirklich nichts damit zu tun, wieviel Leute im WTC arbeiten. Das ist einfach reiner Blödsinn.

      Die Brücken und Tunnels sind gesperrt worden, weil Anschläge befürchtet wurden. Einer ist verhindert worden und zwar mit einem Van, in dem sich ausschließlich Israelis befanden. Das stand sogar in der Jerusalem Post! Ich kann nur jedem empfehlen diesen Artikel zu lesen.

      Hier nochmal der Link mit weiteren Quellen:
      http://www.whatreallyhappened.com/fiveisraelis.html

      Naja, alles Blödsinn, es stand ja nur in der Zeitung. Du weißt es natürlich besser.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 21:45:58
      Beitrag Nr. 3.223 ()
      ...besser als so eine Müllseite, die "Nachrichten" mit Begriffen wie "das erste Wort aus seinem verlogenen Mund war.." verwendet, sind meine Kenntnisse allemal.

      Es gibt im übrigen auch genügend "seriöse" Quellen, die über die Probleme berichtet haben, Angehörige wegen des zusammengebrochenen Telefonnetzes zu erreichen. Zusammengebrochen, weil jeder versuchte, seine Angehörigen zu erreichen. Bzw. die Nachricht weiterzugeben.

      Wenn 400 Israelis vorübergehend mal vermißt wurden, dann haben die auch keineswegs alle im WTC gearbeitet. Wieviele Leute haben denn insgesamt im WTC gearbeitet, 20.000? Und davon war also jeder 5. ein (nein, nicht Jude, sondern) Israeli??? Geht es eigentlich noch absurder???

      Und nochmal: entscheidend ist, auf welcher Etage. Es ist völlig idiotisch, hier Zahlen hochzurechnen. Einige Brokerhäuser haben fast die komplette Belegschaft verloren, andere hatten keinen einzigen Verlust. Hat man die einen eventuell auch gewarnt, weil sie jüdisch dominiert waren? Oder haben sie einfach die Etagen angemietet, die die besseren Überlebenschancen boten?

      Sehr einfache Fragen, die aber offenbar schon eine Überforderung darstellen.

      PS: Ein DT duldet diese anti-jüdische Hetze in seinem Thread. Während er Auryn und anderen gern Hausverbote erteilt, die seinen Hass auf Amerika nicht teilen.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 21:50:10
      Beitrag Nr. 3.224 ()
      xylo, Du bist und Bleibst ein Stänkerer.

      wo ist hier antijüdische hetze??? :eek:

      Du leidest an Stellvertreter-Verfolgungswahn.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 21:54:32
      Beitrag Nr. 3.225 ()
      alles, was xylo nicht in den Kram passt, ist von ihm mit den drei Totschlag-Stigmatiserungen:

      1) Antijüdisch/Antisemitisch
      2) antiamerikanisch
      3) alt-68er

      etikettiert.

      WAs trotzdem weh tut, weil es ihn widerlegt, das wird halt einfach tapfer ignoriert.

      Wenn man seine Argumente mit Quellen wiederlegt, "müllt" man angeblich Threads zu.

      Und ansonsten gehören Amtworten, die ihn widerlegen oder seine Position argumentativ erschüttern, plötzlich angeblich nicht mehr zum Thema.

      so einfach ist die Welt des US-hardliner-Fundamentalisten xylophon.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 21:55:46
      Beitrag Nr. 3.226 ()
      ...natürlich ist es keine Hetze, wenn man behauptet, dass der Mossad (oder wer?) von dem Anschlag vorher wußte und ausgewählte/alle (ist mir noch nicht ganz klar, welche Variante behauptet werden soll) Israelis hierüber informierte, während man den Rest der Leute im WTC und in den Flugzeugen ruhig verrecken ließ...was soll das auch mit Hetze zu tun haben.:laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 21:59:16
      Beitrag Nr. 3.227 ()
      ..DT, willst Du nicht eventuell zur Abwechslung mal wieder "das Zitat" hier reinstellen. Das ist doch üblicherweise die nächste Stufe Deiner Argumentation.


      Der User x. der mich hier wiederholt als das.... bezeichnet hat.... :cry: :cry: :cry: war allerdings nur einmal, danach hast Du mir die Arbeit ja dankenswerter Weise abgenommen...
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 22:06:08
      Beitrag Nr. 3.228 ()
      xylo, ich glaube Dir ja gerne, daß dein naives Vorstellungsvermögen schnell überfordert ist, wenn es um das Erkennen von geschichtlichen Fakten anbelangt.

      Du hast ja nach meiner Erinnerung auch gelacht, als hier die unter historikern unbestrittene TATSACHE gepostet wurde, daß die US-Regierung genau über den geplanten Überfall auf pearl Harbour Bescheid wusste - und einen prächtigen Kriegseintrittsgrund geschehen ließ - hunderte US-Soldaten mussten dafür sterben.

      DAs war damals auch für Dich "Antiamerikanische Hetze"

      Aber zur belustigung noch dieses:

      Tony Benn ( Labour-Ikone) heute in einer CNN-Doku über den Bush-Weggenossen Blair:

      "Bereits jetzt vertritt er selbst in der eigenen Partei nur eine winzige Minderheit von gerade mal 15% ... "

      " ... und wenn der Konflikt erst einmal begonnen hat, wird seine Solidarität zu Bush Verdampfen ( "will evaporize" ) ! " :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 22:08:53
      Beitrag Nr. 3.229 ()
      Hier im Thraed stand ja auch, daß der ägyptische geheimdienst die USA vor einem Anschlag auf das WTC warnte...

      damals war das jedoch für Dich keine "antiägyptische Hetze" ... war es ja auch nicht. genausowenig wie die meinungsäusserungen und Vermutungen anderer User zu Auffälligkeiten rund um das WTC_Attentat.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 22:10:33
      Beitrag Nr. 3.230 ()
      #3199

      alles, was xylo nicht in den Kram passt, ist von ihm mit den drei Totschlag-Stigmatiserungen:

      1) Antijüdisch/Antisemitisch
      2) antiamerikanisch
      3) alt-68er

      etikettiert.

      -------------------

      "Sozialarbeiter" wird auch gern gebraucht!;)
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 22:16:23
      Beitrag Nr. 3.231 ()
      es stellt ja wohl einen himmelweiten Unterschied dar, ob man allgemeine Hinweise auf einen bevorstehenden Terroranschlag hat, was niemand bestreitet.

      Oder ob man behauptet, dass einem Geheimdienst bekannt war, dass ein Anschlag zu einem ganz konkreten Zeitpunkt auf ein ganz konkretes Ziel verübt werden wird - und man dann per Selektion entscheidet, wer gewarnt wird (Israelis) und wer sterben soll...

      ...wer bei klarem Verstand ist, erkennt den Unterschied. Die anderen mögen weiter den Müll akzeptieren, der hier behauptet wird. Der nichts mit Hetze zu tun hat, nicht im entferntesten.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 22:24:26
      Beitrag Nr. 3.232 ()
      @ timetunnel

      er steht hlt mehr auf knackige Umschliesser... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 22:25:59
      Beitrag Nr. 3.233 ()
      xylo, bevor Du Deinen pädagogisches Projekt weiter fortführst, solltest Du erst mal

      - lesen lernen
      - einen Text verstehen lernen
      - rational argumentieren lernen

      Du versuchst einen Text zu widerlegen ohne ihn richtig zu lesen. Es sind nämlich 4000 Namen, die aufgeführt wurden. Im Artikel steht außerdem, daß man annimmt, daß 10% der Leute im WTC Israelis waren, einfache Grundrechenarten ergeben daher, daß ca. 40000 Menschen dort arbeiten. Soweite zu Deiner wirklich dürftigen Argumentation.

      Dann kommt es zum entscheidenden Punkt, nämlich zum Beweis, daß die Israelis gewarnt wurden. Der Beweis ist ein Artikel in der Washington Post, den Du ignorieren möchtests (vermutlich ein antisemitisches Blatt, oder :p ). Die Anzahl der toten Israelis ist eine Bestätigung, keine Beweis dieser Aussage. Dabei ist letztlich völlig unerheblich, wieviele Israelis im Gebäude waren, entscheidend für ein rationales Argument ist die Tatsache, daß es keinen toten Israeli gab. Der einzig tote Israeli war ein Besucher.

      Aber die Argumente die Du heranziehst sind ja wohl an Unsinn nicht mehr zu überbieten, außerdem sind sie irrelevant.
      Dein Argument, man könne aus der Zahl der Mitarbeiter der israelischen Botschaft schließen, wieviele Israeli im WTC arbeiten, ist an Dummheit nicht mehr zu überbieten. Sowas kann man ja nicht mal als schlechtes Beispiel verwenden.

      Deine Behauptung, hier gehe es um anitjüdische Hetze ist noch eine Stufe dümmer, denn schließlich wurde explizit gesagt, daß Juden eben nicht gewarnt wurden, sondern nur Israeli.

      Deine Behauptung, es gäbe nur vermißte Israeli, aber keine die nicht vermißt wurden, ist dermaßen dumm, daß man sie einem gebildeten Menschen als den Du Dich hier immer hinstellst niemals zutrauen würde.

      Aber ich verstehe schon. Deine Strategie ist der permanente Vortrag von Argumentationsmüll, von irrelevanten und unsinnigen Behauptungen. Damit verbindest Du die Hoffnung, daß der andere schließlich entnervt aufgibt und Du als Sieger die Stätte verläßt. Das ist Dir schon öfters hier gelungen. Diesmal nicht.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 22:28:40
      Beitrag Nr. 3.234 ()
      :D
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 22:39:02
      Beitrag Nr. 3.235 ()
      ..mal ganz dumm gefragt: wieso sollten 10 % (!) der Menschen, die im WTC gearbeitet haben, Israelis sein??? Was natürlich auch ausgemachter Blödsinn ist, vielmehr unterscheidet der Trottel von Schreiber einfach nicht zwischen Israelis und Juden.

      ..wieso behauptest Du, alle vermissten Israelis hätten im WTC gearbeitet. Hat New York keine anderen Arbeitsplätze für Israelis gehabt. Und Touristen haben alle nur das WTC besucht und sind dann zurückgereist???


      So, und jetzt gehen wir mal davon aus, dass alle Israelis, die vermisst wurden, weil zufällig vor dem 11.9. eine Reihe von Flugzeugen halb Israel nach NewYork transportiert hat und dort Busse angemietet wurden, die Leute ins WTC zu bringen.
      In die untersten 15 Etagen, die für eine riesige Feier zum Lob des Staates Israel angemietet wurden. So war es, wird mit folgendem Link belegt.


      www.israelis-wtc-warnung.de

      Dann kamen die Flugzeuge, alle sind rausgelaufen und haben überlebt. Hatten halt Glück, dass es die unteren und nicht die oberen Etagen waren. So kann es eben gehn.
      Quote vermißte: 10 %. Quote Opfer: 0 %.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 22:40:22
      Beitrag Nr. 3.236 ()
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 22:41:38
      Beitrag Nr. 3.237 ()
      Klappt immernoch nicht??? Da steckt bestimmt der Mossad dahinter, eben hat es noch funktioniet. Ihr habt mich überzeugt, sie wurden doch gewarnt und jetzt hat man den Beweis vernichtet....:laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 22:46:53
      Beitrag Nr. 3.238 ()
      @ xylo

      schlimm ist eher, daß der Mossad DICH so auf dem Kieker hat...

      denn er scheint DEINE "Beweise" bereits VOR dem Posting zu vernichten...

      Auf diese tragische Art und Weise kommen in deinem namen immer nur dumme US-fundamentalistische Unterstellungen im Board an..... :laugh:

      Wie schlimm .... wo Du doch soooooo viiiiiiel Belege für deine vielen wirren Behauptungen hast, gelle?? :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 22:54:37
      Beitrag Nr. 3.239 ()
      Hast uns wieder ein typisches Beispiel von Müll geliefert. Und gleich noch eine Illustration dazu, daß Du nicht richtig lesen kannst.

      Warum ich behaupte, daß alle vermißten Israelis im WTC gearbeitet haben? Dies habe ich niemals behauptet.

      Lies doch einfach den Artikel, dann fang an zu argumentieren. Etwas zu widerlegen, das niemand gesagt hat, nun, dass ist außerordentlich einfach.

      Ob 2000 oder 4000 dort gearbeitet haben, ist ja eigentlich nicht wichtig. Entscheidend ist: Sie wurden gewarnt. Wenn Du das Selektion nennen möchtest, eine solche Geschmacklosigkeit ist Deine Sache.
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 23:03:30
      !
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      Avatar
      schrieb am 03.02.03 09:24:41
      Beitrag Nr. 3.241 ()
      ...und von den Gewarnten hat bis jetzt nicht ein einer was gesagt?

      MFG
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 09:37:01
      Beitrag Nr. 3.242 ()
      wird hier eigentlich ausschliesslich die Zeit totgeschlagen:confused:
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 09:46:20
      Beitrag Nr. 3.243 ()
      @opti: ja, ausschliesslich! :D
      Und was machst Du so? Arbeitest Du hier??? :eek: :eek: :eek:
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 09:48:04
      Beitrag Nr. 3.244 ()
      ..Mannerl, die berechtigte Frage, wie man das hingekriegt hat, dass a) alle gewarnt wurden, ohne dass es jemand anderes mitgekriegt hat und b) dass die Gewarnten alle über die Warnung geschwiegen haben, vorher und hinterher, hatte ich auch gestellt. Das Posting wurde aber entfernt, weil ich jemanden als Antisemiten bezeichnet habe, der das nicht zu sein glaubt und sich daher beleidigt fühlte.
      Die beiden, die im Flugzeug gestorben sind, hat man bei der Warnung dann wohl vergessen.

      Opti: es ist zwar letztlich Zeitverschwendung, wenn man davon ausgeht, wie viele diesen Thread überhaupt lesen, von denen ein großer Teil ohnehin unbelehrbar sein dürfte. Aber ich halte einfach nichts davon, offensichtliche Lügen, die allein der Stimmungsmache gegen Israel dienen, hier stehen zu lassen, ohne auf die Widersprüche aufmerksam zu machen.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 09:48:23
      Beitrag Nr. 3.245 ()
      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 09:50:54
      Beitrag Nr. 3.246 ()
      :kiss:war für 3217:kiss:
      ne,ich arbeite so schnell und erfolgreich,dass ich mir immer mal ne kurze Pause gönnen kann:laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 09:52:28
      Beitrag Nr. 3.247 ()
      xylo,eben,wenn wir hier nicht posten,hat der Deep nicht mal 10 Leser:laugh:,wenn man dann noch seinen eigenen Klicks abzieht:laugh:
      Comprendre?
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 09:54:22
      Beitrag Nr. 3.248 ()
      Schrott:mad:
      :kiss: war für für 3216
      Aber xylo.wenn du :kiss: schon hast,darfst es behalten:)
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 09:56:32
      Beitrag Nr. 3.249 ()
      ...werd ich mal ausprobieren...für diesen erlauchten Kreis lohnt es sich wirklich nicht. Wobei zum Beispiel der Wiener ja jetzt schon mal einiges zu lesen hat, zu seiner Frage bezüglich gewarnter Juden. Nicht einmal stirner behauptet aber, dass diese gewarnt wurden.

      Vielleicht vertraue ich einfach zu wenig in den Verstand meiner Mitmenschen, dass sie Müll als Müll erkennen, leider habe ich aber Gründe dafür ;)
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 09:59:05
      Beitrag Nr. 3.250 ()
      also ich würde ja noch im besten Falle "verstehen" wenn Araber "gewarnt" worden wären...aber die Juden:laugh:

      Eigentlich sehr traurig was da so alles abläuft!

      MFG
      Mannerl
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:02:05
      Beitrag Nr. 3.251 ()
      nochmals zur Warnerei!

      bitte stellt doch einen Link her von CNN oder dergleichen wo ich herauslesen kann welche Religion bzw. Nationalität die Terroropfer haben!

      Und auch gleich die "Urlaubslisten" der Firmen die jüdische Menschen beschäftigt hatten!...

      ...geht das?

      MFG
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:02:43
      Beitrag Nr. 3.252 ()
      :laugh:


      xylo,eben,wenn wir hier nicht posten,hat der Deep nicht mal 10 Leser,wenn man dann noch seinen eigenen Klicks abzieht
      Comprendre?


      #3139 von optimalisty 29.01.03 15:56:27 Beitrag Nr.: 8.453.961 8453961

      Stirner,zum Verständnis,
      ich schätze Deep sehr,halt ihn für einen der besten user.
      Wenn einer nix in der Birne hat,kannst du nix machen.
      Hat aber einer sehr viel in der Birne und nützt dieses Potential nur zu 50%,werd ich manchmal böse.
      Do you know what I mean?





      Tja, wendehälse unter sich......
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:09:52
      Beitrag Nr. 3.253 ()
      setz doch mal die anderen 50% ein:mad:
      dann,ja dann,kriegst auch du einen:kiss:
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:09:54
      Beitrag Nr. 3.254 ()
      Hier eine Liste jüdischer Opfer des WTC-Anschlags (aus der Opferliste der dort arbeitenden Angestellten http://www.wikipedia.org/wiki/September_11%252C_2001_Terrori….

      Das Verfahren: es gibt keine offizielle Meldung, wer in den USA Jude ist. Daher kann man nur danach gehen, daß man die Namen aussortiert, die fast ausschließlich von Juden in den USA benutzt werden. Nicht genannt sind die Menschen, deren Namen jüdisch klingen, deren Namen aber auch von Nichtjuden benutzt werden (oft deutschstämmige Menschen) und die Juden, deren Namen nicht jüdisch klingen. Die Liste ist also vermutlich zwei bis drei Mal länger, gäbe es eine statistische Erfassung der Religionszugehörigkeit in den USA. Trotzdem habe ich 49 Menschen unter insgesamt 2500 Opfern gefunden, die mit großer Sicherheit Juden sind. Die tatsächliche Zahl könnte zwischen 100 und 150 liegen, was dem Anteil der Juden an der Gesamtbevölkerung nahe kommt.

      William F. Abrahamson,
      Jack Charles Aron, 52
      Joshua Aron, 29
      Daniel Bergstein, 38
      Shimmy D. Biegeleisen, 42
      Joshua David Birnbaum, 24
      Lisa Caren Ehrlich, 36
      Eric Adam Eisenberg, 32
      Peter Adam Feidelberg, 34
      Lucy A. Fishman, 36
      Alan Wayne Friedlander, 52
      Andrew Keith Friedman, 44
      Brian Fredric Goldberg, 26
      Jeffrey Grant Goldflam, 48
      Michelle Goldstein, 31
      Monica Goldstein, 25
      Steven Goldstein, 35
      Eileen Marsha Greenstein, 52
      Andrea Lyn Haberman, 25
      Aaron Horwitz, 24
      Abraham Nethanel Ilowitz, 51
      Peter R. Kellerman, 35
      Howard Barry Kirschbaum, 53
      Alan David Kleinberg, 39
      Alan J. Lederman, 43
      Stephen Paul Lefkowitz, 50
      Nancy Morgenstern, 32
      Jeffrey Roger Nussbaum, 37
      Richard Allen Pearlman, 18
      Frank Bennett Reisman, 41
      Brooke David Rosenbaum, 31
      Linda Rosenbaum, 41
      Sheryl Lynn Rosenbaum, 33
      Lloyd Daniel Rosenberg, 31
      Mark Louis Rosenberg, 26
      Andrew Ira Rosenblum, 45
      Joshua M. Rosenblum, 28
      Joshua Alan Rosenthal, 44,
      Richard David Rosenthal, 50
      Nolbert Salomon,
      Margaret M. Seeliger, 34
      Allan Abraham Shwartzstein, 37
      Craig A. Silverstein, 41
      Naomi Leah Solomon, 52
      Steven Weinberg, 41
      Steven George Weinstein, 50
      Abraham J. Zelmanowitz, 55
      Andrew S. Zucker, 27
      Igor Zukelman, 29
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:14:15
      Beitrag Nr. 3.255 ()
      In der Opferliste stehen auch die wesentlichen Unternehmen vermerkt, aus denen die Opfer kamen. Danach waren in den oberen Stockwerken, aus denen eine Evakuierung nicht möglich war oder die direkt getroffen waren, anscheinend nur amerikanische Unternehmen und kein einziges größeres israelisches. Das ergibt sich daraus, daß in der von mir zitierten Opferliste (Link siehe unten) die Unternehmen genannt werden, deren Angestellte umkamen - und das sind alles amerikanische Unternehmen. Besser wäre eine genaue Belegungsliste der oberen Stockwerke. Mir ist aber die Zeit zu schade, danach auch noch zu suchen, da ja schon die Theorie dahinter einfach zu dämlich ist.

      Laut New York Times war ein israelischer Staatsbürger unter den toten Angestellten des WTC. Wäre gar keiner dabei gewesen, hätte mich das auch nicht überrascht. Norwegen hat genauso viele Einwohner wie Israel und ist ebenfalls ein international tätiger Industriestaat - und es gibt keine norwegischen Opfer zu beklagen. Eine norwegische Verschwörung?

      Man kann auch andersherum denken: Wieviele Israelis hätten wohl Opfer sein können? Ein paar Dutzend (wenn wir uns mal dumm stellen und nicht wissen, daß in den betroffenen Stockwerken keine israelischen Büros waren). Und da von den WTC-Angestellten nur ca 5% tatsächlich starben, bleibt da für israelische Opfer nichts statistisch signifikantes mehr übrig, denn bei einem statistischen Fehler von z.B. 5 Menschen haben wir bei 60 potentiellen Opfern 5% gleich 3 plus minus 5 Opfer - das heißt kein Opfer oder 6 bis 8 Opfer ist gleich wahrscheinlich. Am wahrscheinlichsten ist aber zwischen 1 und 5 Opfern - 1 Opfer wurde es.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:14:35
      Beitrag Nr. 3.256 ()
      Deep,setz doch mal meinen längeren Brief an dich hier rein:)isch kann dat nischt,selbst wenn ich 100%meiner technischen Fähigkeiten einsetze:laugh:
      Deep,sei ein Mann und du es,der Demokratie willen.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:16:37
      Beitrag Nr. 3.257 ()
      es geht ja nicht um Juden, sondern um Israelis.
      Die Juden wurden nicht gewarnt, nur die Israelis, allerdings nur die, die im WTC gearbeitet haben.

      Denn es haben ja bekanntlich 10 % aller Mitarbeiter des WTC die israelische Staatsangehörigkeit gehabt...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:17:41
      Beitrag Nr. 3.258 ()
      Danke for4zim!

      kann es sein dass Du das vor 6 Wochen oder so schon mal gepostet hast?

      Vielen Dank

      Mehr wollte ich gar nicht wissen!

      Aber ich könnte mir schon vorstellen das es bekannt ist wieviel Juden wirklich sterben mußten...diese Warnereitheorie gibt es auch sicherlich in den USA bzw ist auch auf "arabischen Seiten" auch zu entnehmen!

      MFG
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:20:54
      Beitrag Nr. 3.259 ()
      Im WTC sollen mehr Israelis gearbeitet haben als alle anderen Ausländer zusammengenommen? Wer so etwas glaubt, der glaubt auch daran, daß uns nachts Aliens mit ihren UFOs entführen, um abartige Sexualpraktiken auszuüben.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:21:36
      Beitrag Nr. 3.260 ()
      3228: das war es, was ich mit meinen Beispielen gestern auch zu erklären versuchte, dass es um die Stockwerke gehen muss, nicht um das Gesamtgebäude. Hat aber wenig geholfen. Mal sehen, ob Du mehr Erfolg hast.....:(
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:21:40
      Beitrag Nr. 3.261 ()
      ich mach jetzt mal einen neuen Thread auf!

      Der Hitler-Stasi Pakt und seine jüdischen Nutznießer!

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:24:09
      Beitrag Nr. 3.262 ()
      Mannerl, ja, ich habe das um den Beitrag #2500 herum schon mal gepostet. Dieser Thread ist ja eine Datenmüllhalde, in der man kaum noch etwas findet und vieles mehrfach gepostet wird, weil hier eh niemand mehr etwas nachverfolgen kann. Ich habe auch über 10 Minuten gebraucht, um mein eigenes Posting zu finden, von dem ich ungefähr wußte, wo es war. Wenn man nicht mal so viel weiß, dann hat man hier keine Chance, irgendwas zu finden. Dieser Thread ist ein Beispiel dafür, wie man zielführende Diskussionen weitgehend verhindert.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:25:07
      Beitrag Nr. 3.263 ()
      32: ja, wenn man Israelis und Juden gleichsetzt und dann noch alle vermissten Israelis der ersten Stunden in Amerika als Mitarbeiter ins WTC verfrachtet und die Zahl dann verzehnfacht, weil ja nicht jeder vermisst wird, dann kommt man problemlos auf solche Zahlen. Dann kommt man bestimmt auch auf 50 % Israelis im WTC, mit den entsprechenden Berechnungen.....:D
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:27:42
      Beitrag Nr. 3.264 ()
      ..gleich kommt aber bestimmt wieder der Hausherr und beschwert sich, dass wir seinen schönen Thread behelligen, während er die anti-israelische Hetze, die in der Behauptung liegt, man habe die Israelis gewarnt, die anderen dagegen bewußt zum Opfer werden lassen, duldet...
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:28:06
      Beitrag Nr. 3.265 ()
      For,es ist ja auch nicht der Sinn des threads,etwas zu finden.Sinn ist doch,dass Deep hier seinen Hass reinhämmern kann und sich somit einen Psychiater erspart.
      So gesehen,hat der PC befreiende und therapeutische Wirkung.
      Gute Besserung,Deep!
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:30:41
      Beitrag Nr. 3.266 ()
      mächtig was los heute hier!

      :lick:
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:34:42
      Beitrag Nr. 3.267 ()
      3234nach rodex muß ich auch dir die freundschaft kündigen.
      Da wo du bist,will ich nicht sein:mad:.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:36:49
      Beitrag Nr. 3.268 ()
      opti, das war doch offensichtlich Sarakasmus....:confused:
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:37:44
      Beitrag Nr. 3.269 ()
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:39:04
      Beitrag Nr. 3.270 ()
      Hallo optimalisty!

      das war doch sarkasmus!

      ich denke das ist auch so herausgekommen!

      :(
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:39:47
      Beitrag Nr. 3.271 ()
      siehst Du, opti....ich kenn doch "meinen Mannerl"
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:39:50
      Beitrag Nr. 3.272 ()
      xylo,heisst das,Mannerl ist gar nicht so einer?
      Für diesen Fall bitte ich um Verzeihung?!
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:40:52
      Beitrag Nr. 3.273 ()
      :kiss:für Mannerl,sorry:)
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:42:21
      Beitrag Nr. 3.274 ()
      Die von For4Zim beklgte Datenmüllgalde wurde wieder einmal erfolgreich von opti, xylo und Co expandiert.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:43:23
      Beitrag Nr. 3.275 ()
      zumindest kopieren wir hier nicht den ganzen Spiegel und die taz hier her ein!

      MFG
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:43:25
      Beitrag Nr. 3.276 ()
      Wie der Herr so`sGscherr:laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:44:55
      Beitrag Nr. 3.277 ()
      also das mit den Thread ist jetzt wieder geklärt Ja!

      ...aber nur so nebenbei ...meine Threads laufen sowie so nicht:(
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:45:00
      Beitrag Nr. 3.278 ()
      Mannerl,genau,so können wir ja nie die Meinung von Deep kennenlernen,schade.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:46:30
      Beitrag Nr. 3.279 ()
      Die genannten User haben nicht die Datenmüllhalde vergrößert, sondern einfach hier miteinander geredet. Datenmüllhalden baut man auf, indem man massenweise lange Texte einkopiert, bis man gar nichts mehr findet.

      Man könnte auch nacheinander Themen in jeweils eigenen Threads ausdiskutieren.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:47:00
      Beitrag Nr. 3.280 ()
      Hallo optimalisty

      #3238
      so ist es!;)
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:47:42
      Beitrag Nr. 3.281 ()
      49 war für 47,ich sach doch,ich tipp zu langsam:mad:
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:48:50
      Beitrag Nr. 3.282 ()
      Moin Alba:)
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:49:11
      Beitrag Nr. 3.283 ()
      for4zim,

      Du meinst also Deine Argumentation sei zielführend?

      Da muß ich Dich aber enttäuschen, sie ist der gleiche Müll wie die von Xylo.

      Du stellst hier ein Liste jüdischer Opfer rein? Das interessiert ja nun wirklich niemanden. Dieses Posting war schon mal nicht zielführend. Thema verfehlt.

      Du meinst, Du kannst die Zahl von 4000 Israelis widerlegen, indem eine Schlußfolgerung aus der Größe der Bevölkerung Israels ziehst? Wie naiv! Es ist schließlich bekannt, daß Israel und die USA enge Kontakte pflegen. Da mußt Du schon eine Liste der Staatsangehörigkeit der Angestellten, die im WTC gearbeitet haben hier reinstellen. Solange Du das nicht kannst, gehe ich von den Zahlen im Artikel aus.

      Aber das ist ja sowieso nebensächlich. Ich habe unten schon geschrieben, daß die Anzahl der israelischen Opfer kein Beweis ist. Sie ist lediglich eine Bestätigung der Aussage des Artikels. Es könnte ja theoretisch genausogut möglich sein, daß niemand gewarnt wurde und es trotzdem keine Opfer gab. Erst wenn Du das begreifst, fängst Du an rational zu argumentieren. Deine ganze Argumentation ist daher irrelevant, argumentativer Sondermüll.

      Interessant an dem Artikel ist eher die Art und Weise, wie man mit der Zahl der jüdischen Opfer umgegangen ist.

      Entscheidend ist der Artikel der Washingten Post, den mußt Du widerlegen. Alles was Du schreibst, ist nur ein Scheingefecht, irrelevant. Nicht zielführend.

      Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Tatsache, daß ein paar Wochen vor dem Anschlag eine andere israelische Firma aus dem WTC ausgezogen ist.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:51:03
      Beitrag Nr. 3.284 ()
      stirner,ne,bei uns schneit es nicht mehr,schade.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 11:00:09
      Beitrag Nr. 3.285 ()
      57, :cool: e Antwort.....:D
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 11:04:46
      Beitrag Nr. 3.286 ()
      wen interessiert es wieviele Juden es waren??

      eigentlich keinen - außer den Hinterbliebenen der Opfer!

      aber wenn dann immer wieder die Vorwarntheorie kommt dann interessiert es doch ...oder?
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 11:10:18
      Beitrag Nr. 3.287 ()
      stirner, wenn Du mehr sein willst als einfach nur ein Dummschwaller, setze hier eine Liste israelischer Unternehmen im WTC mit Mitarbeiterzahl herein und wo ihre Büros etwa gewesen sein könnten. Entsprechende Listen sind im WWW auffindbar. Wenn Du das nicht tust, dann akzeptiere, was ich geschrieben habe: daß in den betroffenen Stockwerken praktisch keine Israelis beschäftigt sein konnten.

      Der Artikel der Washington Post ist bereits widerlegt, weil es nicht klappt. Warnen konnten nur die Attentäter. Das waren die Al Qaida-Angehörigen, die namentlich bekannt sind und ihre Drahtzieher. Keiner von denen hatte ein Interesse, irgendwelche Unternehmen oder gar Israelis zu warnen. Daher ist die Behauptung im Artikel eine Ente, was auch daran sichtbar ist, daß diese Behauptung aus dem September 2001 seitdem nicht wiederholt wurde und nie belegt wurde.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 11:59:06
      Beitrag Nr. 3.288 ()
      In dem unten gelinkten Artikel (pdf) wird ausführlich auf eine Vielzahl von Warnungen gesprochen! Daher halte ich es durchaus für möglich, dass mehrere Geheimdienste Informationen hatten und evtl. der Mossad die Warnungen ernster genommen hat, als es der amerikanische Geheimdienst tat! ;)
      Mit Verschwörung hat das meines Erachtens allerdings nichts zu tun, sondern lediglich mit einem leichtsinnigen nicht-ernstnehmen von Warnungen im Vorfeld!
      http://www.onlinejournal.com/Commentary/Grant090502/09-05-02…
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 12:02:26
      Beitrag Nr. 3.289 ()
      ..für eine Warnung braucht es aber mehr als allgemeine Hinweise, dass etwas bevorsteht. Man muss den Zeitpunkt und das Ziel kennen, um eine solche "ausgewählten Personen" wie den "israelischen Mitarbeitern" zukommen zu lassen.

      Wer solch eine konkrete Behaupung aufstellt, behauptet damit also noch viel mehr.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 12:04:12
      Beitrag Nr. 3.290 ()
      @xylo: bitte erst lesen und dann erst kommentieren!!! ;)
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 12:07:56
      Beitrag Nr. 3.291 ()
      hab ich. Ich erkenne aber nicht viel Neues ggü den bisheringen Informationen...dass es allgemeine Hinweise gab, aber kein konkretes Wissen, was für wann geplant war.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 12:09:05
      Beitrag Nr. 3.292 ()
      .im übrigen unterstelle ich DIR auch nicht, dass Du "mehr" behauptest, das bezog sich auf andere, die sich aber nicht als Antisemiten sehen...
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 12:13:27
      Beitrag Nr. 3.293 ()
      @xylo, in dem Artikel ist davon die Rede, dass es Warnungen waren mit konkreter Zeit- und Zielvoraussage!
      Du solltest Dir vielleicht doch erst die Mühe machen, den Artikel zu lesen, bevor Du ihn kommentierst!!! ;)
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 12:26:31
      Beitrag Nr. 3.294 ()
      extremrelaxer, ich habe da nirgendwo gelesen, daß da ein Hinweis kam, daß am 11.9. Terroristen inneramerikanische Linienmaschinen in Boston usw. besteigen würden. Alles unterhalb von dieser Warnung wäre aber zu allgemein, um darauf zu reagieren. Es bestreitet sicher keiner, daß geschlampt wurde und Hinweise über diese Terrorzelle in Hamburg verkramt wurden. Aber irgendeinen Hinweis auf vorsätzliche Unterlassung habe ich noch nirgendwo, auch im Link nicht, gesehen. Und wenn die Al Qaida nachweislich hinter dem Terroranschlag steckt, brauchen auch nur noch Sektierer Hinweise auf zusätzliche Schuldige, um den Hintergrund des Anschlags in sein Gegenteil zu verkehren. Um einen Angriff auf Afghanistan zu starten, brauchten die USA keine 3000 Toten. Es hätte völlig gereicht, der Al Qaida nachzuweisen, daß sie zu so einem Anschlag fähig wäre.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 12:49:53
      Beitrag Nr. 3.295 ()
      @for4zim: es ging mir auch nicht um die Schlussfolgerung des Autors, die ich auch nicht teile!
      Die Frage, die sich stellt ist doch, ob Geheimdienste wie Mossad oder FBI Warungen erhalten hatten, wovon ich ausgehe. Ich könnte mir schon vorstellen, dass der Mossad israelische Angestellte gewarnt hat, während dem FBI die Vermeidung einer Massenpanik wichtiger war.
      Was daran Hetze sein soll, das habe ich bisher allerdings noch immer nicht verstanden!
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 12:56:04
      Beitrag Nr. 3.296 ()
      Wie hätte der Mossad denn israelische Angestellte gezielt warnen können? Das ist doch hier schon mehrere Male als unsinnig entlarvt worden.
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 02:30:15
      Beitrag Nr. 3.297 ()
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 02:52:53
      Beitrag Nr. 3.298 ()
      6. Was geschah am 11. September mit dem World Trade Center?

      Wurde der Nordturm achtmal getroffen?
      Was vermitteln uns die Medien zu dieser Fragestellung?
      Wie oft wurde der Südturm getroffen?
      Was vermitteln uns die Medien zu dieser Fragestellung? Und wurde er als erster oder als zweiter getroffen?
      An wievielen Stellen wurden die Türme getroffen?
      Was vermitteln uns die Medien zu dieser Fragestellung?
      Wieviel Reservekanister Treibstoff waren an Bord?
      Was vermitteln uns die Medien zu dieser Fragestellung?
      Schwarzer Rauch: Indiz für Temperaturen von über 1000°C?
      Was vermitteln uns die Medien zu dieser Fragestellung?
      Zu welchen Zeitpunkten stürzte der Südturm ein?
      Was vermitteln uns die Medien zu dieser Fragestellung?
      Was geschah beim Einsturz des Südturms mit den kippenden oberen Etagen?
      Berichtet wird von statischen Löchern, Kettenreaktionen, Thermoblitzen, Domino- und Schneeballeffekten
      Welche Konstruktionsvarianten sind im World Trade Center vereinigt?
      Was vermitteln uns die Medien zu dieser Fragestellung?
      Zu welchen Zeitpunkten stürzte der Nordturm ein?
      Was vermitteln uns die Medien zu dieser Fragestellung?
      Was geschah beim Einsturz des Nordturms?
      Wie beantworten uns die Medien diese Frage?
      Was ließ den Südturm wesentlich schneller einstürzen?
      Wie die Medien diese Frage beantworten. Oder: Was sein muß, muß sein!
      Zusammenfassung: Kann es so, wie berichtet, gewesen sein?
      "Die Terroristen wußten offenbar genau, wo sie die Gebäude treffen mußten, um sie sicher zu zerstören."


      Wurde der Nordturm achtmal getroffen?
      Was vermitteln uns die Medien zu dieser Fragestellung?







      Zu folgenden Zeitpunkten wurde der Nordturm getroffen:
      08:42 (`ZDF - Die Chronologie des Terrors`, www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0,1872,2000014,00.html - abgerufen am 21.8.2002)
      08:44 (`Bild am Sonntag`, 16.9.2001, S.11)
      08:45 (`Express`, 12.9.2001, S.2)
      08:45 (`Express`, 11.9.2002)
      08:45 (`Die Welt`, 11.9.2002)
      08:45 (`FOXNews`, www.foxnews.com/story/0,2933,34229,00.html - abgerufen am 21.8.2002)
      08:45 (`Spiegel`, 15.9.2001, S.19)
      08:45 (`news`, 19.12.2001, S.22)
      08:45 (`Kölner Stadt-Anzeiger`, 13.9.2001, S.5)
      08:46 (`Neue Presse`, 11.9.2002, S.3, gemäß Gedenkminute bei den Trauerfeierlichkeiten)
      08:46 (`Kölner Stadt-Anzeiger`, 12.9.2001, S.3)
      08:46 (`Hamburger Morgenpost`, 12.9.2001, S.5 links)
      08:46 (`taz`, 12.9.2001, S.4)
      08:46 (`Spiegel`, 2.9.2002, S.92)
      08:46:26 (`Stern`, 5.9.2002, S.108)
      08:48 (`BBC`, news.bbc.co.uk/hi/english/static/in_depth/americas/2001/day_of_terror/timeline - abgerufen am 8.7.2002)
      08:56 (`Hamburger Morgenpost`, 12.9.2001, S.5 rechts)
      09:00 (`Die Welt`, 13.9.2001, S.2)
      09:06 (`Bild`, 12.9.2001, S.3)
      09:06 (`Bild`, 11.9.2002, Beilage S.3)


      Wie oft wurde der Südturm getroffen?
      Was vermitteln uns die Medien zu dieser Fragestellung? Und wurde er als erster oder als zweiter getroffen?






      Wie oft wurde der Südturm getroffen?
      Was vermitteln uns die Medien zu dieser Fragestellung? Und wurde er als erster oder als zweiter getroffen?

      CNN-Aufnahme vom Anschlag auf den Südturm des World Trade Center

      Zu folgenden Zeitpunkten wurde der Südturm getroffen:

      08:42 (`Die Welt`, 13.9.2001, S.2)
      08:48 (`Bild`, 12.9.2001, S.3)
      08:48 (`Bild`, 11.9.2002, Beilage S.3)
      09:00 (`ZDF - Die Chronologie des Terrors`, www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0,1872,2000014,00.html - abgerufen am 21.8.2002)
      09:02 (`Die Welt`, 11.9.2002)
      09:02 (`Spiegel`, 2.9.2002, S.92)
      09:03 (`Neue Presse`, 11.9.2002, S.3, gemäß Gedenkminute bei den Trauerfeierlichkeiten)
      09:03 (`Express`, 12.9.2001, S.2)
      09:03 (`Express`, 11.9.2002)
      09:03 (`FOXNews`, www.foxnews.com/story/0,2933,34229,00.html, abgerufen am 21.8.2002)
      09:03 (`Spiegel`, 15.9.2001, S.19)
      09:03 (`BBC`, news.bbc.co.uk/hi/english/static/in_depth/americas/2001/day_of_terror/timeline - abgerufen am 8.7.2002)
      09:03 (`news`, 19.12.2001, S.22)
      09:03 (`Kölner Stadt-Anzeiger, 13.9.2001, S.5)
      09:04 (`Kölner Stadt-Anzeiger, 12.9.2001, S.3)
      09:04 (`taz`, 12.9.2001, S.4)
      09:04 (`Hamburger Morgenpost`, 12.9.2001, S.5 links)
      09:14 (`Hamburger Morgenpost`, 12.9.2001, S.5 rechts)
      In `Die Welt` vom 13.9.2001 und `Bild` vom 12.9.2001 wird zuerst der Südturm getroffen, ansonsten ist die Reihenfolge in der Berichterstattung umgekehrt. `Bild` wiederholt diese Darstellung am 11.9.2002.



      An wievielen Stellen wurden die Türme getroffen?
      Was vermitteln uns die Medien zu dieser Fragestellung?


      Im Nordturm werden folgende Etagen getroffen:
      80 (`Spiegel`, 15.9.2001, S.23)
      90 (Mark Loizeaux, president of Controlled Demolition Inc., www.civil.usyd.edu.au/wtc_enr.htm)
      94-98 (`stern`, 5.9.2002, S. 108)
      94-98 (`news`, 19.12.2001, S.22)
      95 (www.hera.org.nz/PDF%20Files/World%20Trade%20Centre.pdf, S.5)
      95-103 (`BBC`, news.bbc.co.uk/hi/english/static/in_depth/americas/2001/day_of_terror/trade_center_disaster/1.stm)
      96 (`news`, 19.12.2001),
      96 (`Spiegel`, 2.9.2002, S.92)

      Im Südturm werden folgende Etagen getroffen:
      20-30 (`Hamburger Morgenpost, 12.9.2001, S.5)
      60 (`Spiegel`, 15.9.2001, S.22/23)
      60 (Mark Loizeaux, president of Controlled Demolition Inc., www.civil.usyd.edu.au/wtc_enr.htm)
      78-84 (`Spiegel`, 2.9.2002, S.92)
      78-84 (`news`, 19.12.2001, S.21)
      80 (www.hera.org.nz/PDF%20Files/World%20Trade%20Centre.pdf, S.5)
      81 (`news`, 19.12.2001, S.19)

      Es besteht offensichtlich Einigkeit darüber, daß der Nordturm weiter oben als der Südturm getroffen worden ist. Die Höhe der beiden Gebäude wird allgemein mit 110 Etagen angegeben. Daran gemessen ist der Südturm gemäß der `Hamburger Morgenpost` knapp über dem Boden getroffen worden, in einer Höhe, die aufgrund der umliegenden, auch nicht ganz niedrigen Gebäude für ein Flugzeug kaum erreichbar ist.



      Wieviel Reservekanister Treibstoff waren an Bord?
      Was vermitteln uns die Medien zu dieser Fragestellung?


      Als die Boeing 767 (Flug AA11) den Nordturm trifft, hat sie folgende Mengen Treibstoff an Bord:
      38.000 Liter (`stern`, 5.9.2002, S.108)
      fast 50.000 Liter getankt (`news`, 19.12.2001, S.19)
      63.000 Liter (Geo-Epoche Nr.7 gemäß pub70.ezboard.com/fphantome17967frm1.showMessage?topicID=37.topic)
      ca. 50 t Kerosin, also etwa 50 x 1250 Liter = 62.500 Liter (`Spiegel`, 15.9.2001, S.22)
      etwa 60 t Kerosin, also etwa 60 x 1250 Liter = 75.000 Liter (`Die Welt`, 13.9.2001, S.10)
      rund 90.000 Liter (`Focus`, 15.9.2001, S.27)
      mehr als 91.000 Liter (`BBC`, news.bbc.co.uk/hi/english/static/in_depth/americas/2001/day_of_terror/trade_center_disaster/3.stm)

      Als die Boeing 767 (Flug UA175) den Südturm trifft, hat sie folgende Mengen Treibstoff an Bord:
      rund 90.000 Liter (`Focus`, 15.9.2001, S.27)
      62.000 Liter Kerosin explodieren (`news`, 19.12.2001, S.10)

      Die maximale Tankfüllung einer Boeing 767 gemäß Angaben der Herstellerfirma Boeing:
      90.770 Liter maximum fuel capacity (http://www.boeing.com/commercial/767family/technical.html)

      Die Angaben versetzen teilweise in Erstaunen. Laut `Focus` beispielsweise haben die Flugzeuge, als sie die Türme des World Trade Center getroffen haben, noch soviel Treibstoff an Bord, wie sie maximal tanken können. Sie haben also bei ihrem Flug so gut wie keinen Sprit verbraucht. Das grenzt an ein Wunder. Noch interessanter wird es bei der `BBC`. Hier wird offensichtlich davon ausgegangen, daß das Flugzeug noch Reservekanister dabei hatte. Ansonsten ist die Angabe von mehr als 91.000 Liter nicht erklärbar.



      Schwarzer Rauch: Indiz für Temperaturen von über 1000°C?
      Was vermitteln uns die Medien zu dieser Fragestellung?







      Schwarzer Rauch:
      Indiz für höchste Temperaturen? Von Temperaturen über 1000°C?

      Bei folgenden Temperaturen wird Stahl biegsam bzw. schmilzt:

      400°C: Temperatur, ab der Stahl an Festigkeit verliert (`Spiegel`, 15.9.2001, S.22)
      500°C: Temperatur, ab der Stahl 50-70% seiner Tragkraft verliert (`Focus`, 15.9.2001, S.27)
      500°C: Temperatur, ab der Baustahl jeden berechenbaren statischen Halt verliert - "Beindicke Träger lassen sich wie Lakritzstangen biegen." (`Die Welt`, 13.9.2001, S.10)
      500-800°C: Temperatur, bei der es zur so genannten Plastifizierung kommt, der Stahl `weich wie Knete` wird (`Kölner Stadt-Anzeiger, 12.9.2001, S.5)
      800°C: Temperatur, bei der Stahl weich wie Knetgummi wird (`Spiegel`, 15.9.2001, S.22)
      800°C: Temperatur, bei der die stählernen Etagenhalterungen schmelzen - fire reaches 800°C hot enough to melt steel floor supports (news.bbc.co.uk/hi/english/static/in_depth/americas/2001/day_of_terror/trade_center_disaster/3.stm)
      1500°F: Temperatur, bei der Stahl 50% seiner Festigkeit verliert (www.patriotresource.com/wtc/timeline/collapse.html)
      1538°C bzw. 2800°F: Schmelztemperatur (www.chemicalelements.com/elements/fe.html gemäß serendipity.magnet.ch/wot/mcmichael.htm)
      Brandtemperatur:
      800°C: Temperatur, die die zentralen Stahlsäulen und die Betonummantelung mindestens erreicht haben (news.bbc.co.uk)
      1000°C: Temperatur, die bei einem von Kerosin entfachten Brand in etwa entstehen (`Focus`, 15.9.2001, S.27)
      1000°C: diese und höhere Temperatur erzeugen Kerosinbrände (`Spiegel`, 15.9.2001, S.22)
      1000°C: Temperatur, dem Türme nicht standhalten (`news`, 19.12.2001, S.12, Unterschrift des Bildes von 9.59 Uhr)
      1100°C: heiße Kerosin-Feuer haben Außen- und Innenstahlpfeiler geschwächt (`news`, 19.12.2001, S.21)
      Art des Feuers:
      "Dicker schwarzer Rauch dringt aus den Fenstern des 110-stöckigen Gebäudes" (`taz`, 12.9.2001, S.4)

      Kann ein Feuer, das dicken schwarzen Rauch hervorbringt, wie z.B. die `taz` vom 12.9.2001 ihn beschreibt, Temperaturen von 1000°C und mehr erzeugen? Das erscheint sehr unwahrscheinlich. Schwarzer Rauch ist Indiz für relativ niedrige Brandtemperaturen.

      Und: Müßte Stahl bei den angegebenen Temperaturen von 1000°C und mehr nicht längst glühen? Von Glühen ist auf den verfügbaren Bildern nichts zu sehen. Die Temperatur, ab der Stahl zu glühen beginnt, liegt in Abhängigkeit von der Art des Stahls zwischen 550 und 650°C.

      Es ist von Kerosin-Bränden die Rede. Aber das Kerosin ist nach kurzer Zeit verbrannt. Also mögen die hohen Temperaturen für kurze Zeit tatsächlich entstanden sein, z.B. in dem Feuerball, der beim Einschlag in den Südturm außerhalb des Turms entsteht, nicht aber fast eine Stunde später.




      Ist das realistisch: die Menschen halten sich an der mehr als 500°C heißen, glühenden, schmelzenden oder zumindest weich werdenden Metallkonstruktion fest?

      Und noch eine Frage: Wielange können Menschen sich an Stahlstreben mit einer Temperatur von mehr 500°C oder gar 1000°C festhalten? Ist das mehrere Minuten lang möglich? Ist das überhaupt möglich? Menschen sind in ihrer Verzweiflung aus den Fenstern geklettert und haben sich, wie die Fotos zeigen, an den äußeren Metallkonstruktion festgehalten, bevor eine Reihe von ihnen in die Tiefe gesprungen ist. Stahl hat ein hohe Wärmeleitfähigkeit. Vom nahen Brandherd aus dürfte sich die Temperatur schnell auch dorthin übertragen, wo die Menschen sich festgeklammert haben - wenn denn die angeblich vorhandenen hohen Temperaturen tatsächlich bestanden hätten.



      Zu welchen Zeitpunkten stürzte der Südturm ein?
      Was vermitteln uns die Medien zu dieser Fragestellung?

      Zu folgenden Zeitpunkten stürzte der Südturm ein:
      09:50 (`news`, 19.12.2001, S.21)
      09:50 (`ZDF - Die Chronologie des Terrors`, www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0,1872,2000014,00.html - abgerufen am 21.8.2002)
      09:50 (`Die Welt`, 13.9.2001, S.2)
      09:59 (`Neue Presse`, 11.9.2002, S.3, gemäß Gedenkminute bei den Trauerfeierlichkeiten)
      09:59 (`MSNBC`, www.msnbc.com/news/629606.asp?0sp=w13b2#BODY, 24.9.2001)
      09:59 (`Die Welt`, 11.9.2002)
      10:00 (`Kölner Stadt-Anzeiger, 13.9.2001, S.5)
      10:00 (`Kölner Stadt-Anzeiger, 12.9.2001, S.3)
      10:00 (`Focus`, 15.9.2001, S.27)
      10:00 (`Hamburger Morgenpost, 12.9.2001, S.5)
      10:00 (`taz`, 12.9.2001, S.4)
      10:03 (`Bild am Sonntag`, 16.9.2001, S.10)
      10:05 (`FOXNews`, www.foxnews.com/story/0,2933,34229,00.html - abgerufen am 21.8.2002)
      10:05 (`BBC`, news.bbc.co.uk/hi/english/static/in_depth/americas/2001/day_of_terror/timeline - abgerufen am 8.7.2002)
      10:05 (`Bild`, 12.9.2001, "nach einer Explosion")
      10:05 (`Express`, 12.9.2001, S.2)
      10:05 (`Express`, 11.9.2002)
      10:05 (`Spiegel`, 2.9.2002, S.93)
      10:07 (`Spiegel`, 15.9.2001, S.19)
      Beim Einsturz des Südturms sind sich die Medien offensichtlich prinzipiell einig: der Einsturz erfolgt früher als der des Nordturms. `Bild` und `Welt` haben es dabei einfacher: sie brauchen nicht zu erklären, warum der Südturm - obwohl später getroffen - früher einstürzt als der Nordturm. Denn sie gehen ja davon aus, daß erst der Südturm und dann der Nordturm getroffen wurde. `Bild` wiederholt diese `Information` sogar noch mit einem Jahr Abstand.



      Was geschah beim Einsturz des Südturms mit den kippenden oberen Etagen?
      Berichtet wird von statischen Löchern, Kettenreaktionen, Thermoblitzen, Domino- und Schneeballeffekten












      Das waren die Ursachen für den Einsturz des Südturms:
      (Teilweise sollen die Erklärungen für beide Türme gelten.)
      "10.00 Uhr - Eine weitere Explosion erschüttert das World Trade Center.
      Kurz darauf stürzt einer der Türme ein."
      (`Hamburger Morgenpost, 12.9.2001, S.5)


      "10.05 Uhr. Explosion im südlichen Büroturm... Der Turm stürzt ein."
      (`Bild`, 12.9.2001, S.2)


      "10.03 Uhr: Nach einer zweiten verheerenden Explosion stürzt ein Turm ein."
      (`Bild`, 12.9.2001, S.3)


      "10:03 Uhr: Eine Explosion erschüttert den Südturm... 110 Stockwerke... sacken zusammen."
      (`Bild am Sonntag, 16.9.2001, S.10)


      Statischer Schneeballeffekt, Überlastung durch Hitze und Druck des Aufpralls. "Als Folge des Feuers kommt es bei Temperaturen zwischen 500 und 800 Grad zur so genannten Plastifizierung: Das bedeutet, dass Stahl `weich wird wie Knete`, sagt der Berliner Statiker Marko Ludwig... `Irgendwann kommt der Punkt, wo das Haus zu viele labile Punkte hat.` Stürzt eine Decke ein, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die darunterliegende nachgibt."
      (`Kölner Stadt-Anzeiger, 12.9.2001, S.5)


      In den Einschlagsstockwerken beginnen sich unter dem Druck von 40.000 Tonnen die Stockwerksböden zu lösen - plötzlich hat der Turm eine Art `statisches Loch`. Explosionsartig schießen Flammen aus dem Einschlagskrater. Die oberen 30 Stockwerke neigen sich zur Seite, dann Kettenreaktion
      (`news`, 19.12.2001, S.21)


      Oberer Gebäudeteil (50 Etagen) lastet auf den unter der Gluthitze erweichenden Stahlstreben, dieser fällt ruckartig um wenige Meter abwärts, dann passierte etwas, was an einen Dominoeffekt erinnert
      (`Spiegel`, 15.9.2001, S.22)


      "Die äußeren Stützen und Träger bildeten ein engmaschiges stählernes Netz über die gesamte Oberfläche des Gebäudes. Durch die Einschläge brachen Teile der Träger weg, die verbliebenen wurden durch die enorme Hitze des Brandes aufgeweicht. Der obere Gebäudeteil sackte nach unten und `zerquetschte` die darunter liegenden Stockwerke."
      (`Spiegel`, 15.9.2001, S.23)


      Etagen verlieren Kontakt zu äußeren Stahlsäulen, dadurch fallen sie runter
      (Jon D. Magnusson, www.civil.usyd.edu.au/wtc_enr.htm)


      One floor melted, each new falling floor added to the pressure on the floor below - Eine Etage schmolz, jede weitere fallende Etage erhöhte den Druck auf die Etagen darunter
      (`BBC`, news.bbc.co.uk)


      Eine Etage gibt nach, dann Dominoeffekt
      (www.patriotresource.com/wtc/timeline/collapse.html)


      Steel frame melted on one floor, collapsed, inflicting massive forces on the already-weakened floor below - der Stahlrahmen einer Etage schmolz, fiel in sich zusammen, das führte zu starken Kräften auf die bereits geschwächte Etage darunter
      (news.bbc.co.uk/hi/english/static/in_depth/americas/2001/day_of_terror/trade_center_disaster/3.stm)


      "Das Feuer durchlief die Gebäude wie ein Thermoblitz. Die massive Brandfreisetzung war dramatisch... Die Türme fielen wie bei einer fachmännischen Sprengung in sich zusammen. DieTerroristen wußten offenbar genau, wo sie die Gebäude treffen mußten, um sie sicher zu zerstören."
      (`Focus`, 15.9.2001, S.27)


      "Was in New York geschah, sagt (Sprengexperte) Melzer, glich tatsächlich dem Prinzip einer statisch berechneten, professionellen Sprengung. Melzer... berichtet von Hochhaussprengungen, bei denen mit dem gezielten Flachlegen von fünf Stockwerken auf halber Höhe der komplette Turm in Schutt und Asche gelegt worden war."
      (`Die Welt`, 13.9.2002, S. 10)


      Statischer Schneeballeffekt: Stahlstützen im Innern zerstört, Betondecken fallen auf die darunterliegenden, "zusätzlich weichte das Feuer die Tragkraft des Stahls auf"
      (`Bild`, 12.9.2001)


      Die mit Beton und dem Feuer hemmenden Baumineral Vermiculit ummantelten Metallträger versagen: "Gegen die vom Kerosin entfachte Höllenhitze sind solche Feuer hemmenden Materialien... machtlos. Ergebnis: Die Gestänge begannen zu glühen, die Streben verformten sich."
      (`Spiegel`, 15.9.2001, S.22)


      Eine Antwort auf die Frage, was mit dem kippenden oberen Gebäudeteil passiert, warum er sich offensichtlich in kürzester Zeit (in Sekundenbruchteilen) in sich auflöst, statt seitlich herunterzukippen oder zumindest in irgendeiner Form weiter sichtbar zu bleiben, erhalten wir nicht.

      Stattdessen ist von statischen Löchern, Kettenreaktionen, Thermoblitzen, Domino- und Schneeballeffekten die Rede. Explosionsartig aus dem Einschlagskrater schießende Flammen, wie die östereichische `news` sie beschreibt, sind auf keinem der Bilder zu sehen.

      Die weit verbreitete Theorie des Dominoeffekts, also die These, daß eine einzelne Etage sich gelöst und die darunterliegenden mitgerissen hat, wird fragwürdig, wenn man sich als Beginn des Einsturzes den kippenden Etagenblock vor Augen führt. Es sind zwei physikalisch entgegengesetzt wirkende Abläufe, die in der beschriebenen Art nicht parallel stattgefunden haben können.

      Aufschlußreich ist es möglichweise, wenn von `verheerender Explosion`, infolge derer es zum Einsturz kam, und `fachmännischer Sprengung` die Rede ist.



      Die Boeing 767 der Fluglinie UA175 durchdringt den Südturm an der Ecke, wohin in etwa sich später die darüberliegenden Etagen neigen.

      Die Etagen neigen sich in etwa in Richtung der Einschlagstelle. Insofern erscheint der Vorgang plausibel. Wie soll der Block der sich neigenden Etagen aber im nächsten Moment vollständig verschwunden sein, wenn nicht (künstliche) Kräfte, die aus dem Innern des Turmes wirken, hinzugetreten sind?

      Es gibt Überlegungen, daß die Bilder mit den sich neigenden oberen Etagen gefälscht sein könnten. Das scheint allerdings unwahrscheinlich. Immerhin ist dieser Vorgang aus verschiedenen Richtungen aufgenommen. Und zudem erscheint es nicht besonders plausibel, daß Bilder künstlich hergestellt werden, die kritische Fragen provozieren und die am weitesten verbreitete These, der Turm sei infolge einer senkrecht nach unten wirkenden Kettenreaktion in sich zusammengestürzt, in Frage stellen, wenn nicht gar ad absurdum führen.


      Welche Konstruktionsvarianten sind im World Trade Center vereinigt?
      Was vermitteln uns die Medien zu dieser Fragestellung?

      Die Türme sind wie folgt konstruiert:
      Südturm hat eine Betonfassade, durch die sich die Boeing wie eine Panzerfaust bohrt
      (`Bild`, 12.9.2001)


      Stahlbeton-Kern in der Mitte (macht rund 50 Prozent der Fläche aus), darum herum Konstruktion aus Stahlstützen, die die Deckenelemente aus Beton tragen
      (`Kölner Stadt-Anzeiger, 12.9.2001, S.5)


      Säulen in der Mitte halten einen Großteil der Last des riesigen Gebäudes. Türme ringsherum von einem stählernen Gitterwerk umgeben.
      (`Bild am Sonntag`, 16.9.2001, S.11)


      Stahlbeton-Kern - reinforced core
      (news.bbc.co.uk/hi/english/static/in_depth/americas/2001/day_of_terror/trade_center_disaster/3.stm)


      großer stabiler Stahl- und Beton-Kern (large central steel and cement core), kleinere Stahl- und Betonsäulen außen, Etagendecken aus Stahlbeton von 4 inch Dicke mit einem Gewicht von jeweils 3000t
      (www.patriotresource.com/wtc/timeline/collapse.html)


      The configuration created a complete tube around the building. The central steel core carried gravity loads only. The exterior tube provided all the lateral resistance. Each tower contained about 100,000 tons of steel
      (www.civil.usyd.edu.au/wtc_enr.htm)


      Stahlkonstruktion mit Beton ummantelt
      (news.bbc.co.uk/hi/english/static/in_depth/americas/2001/day_of_terror/trade_center_disaster/3.stm)


      Stahlkonstruktion mit Beton und dem feuerhemmenden Material Vermiculit ummantelt
      (`Spiegel`, 15.9.2001, S.22)
      Die Konstruktion des World Trade Center ist facettenreich. Außen finden wir eine Fassade aus Beton als auch eine aus Stahl. Im Innern befindet sich ein Kern aus Stahl als auch einer aus Stahlbeton.



      Zu welchen Zeitpunkten stürzte der Nordturm ein?
      Was vermitteln uns die Medien zu dieser Fragestellung?

      Zu folgenden Zeitpunkten sürzte der Nordturm ein:
      10:27 (`Spiegel`, 15.9.2001, S.19)
      10:28 (`Spiegel`, 2.9.2002, S.93)
      10:28 (`news`, 19.12.2001, S.22)
      10:28 (`Express`, 12.9.2001, S.2)
      10:28 (`Express`, 11.9.2002)
      10:28 (`Die Welt`, 13.9.2001, S.2)
      10:28 (`Die Welt`, 11.9.2002)
      10:28 (`Bild`, 12.9.2001)
      10:28 (`Kölner Stadt-Anzeiger`, 13.9.2001, S.5)
      10:28 (`MSNBC`, www.msnbc.com/news/629606.asp?0sp=w13b2#BODY, 24.9.2001)
      10:28 (`Neue Presse`, 11.9.2002, S.3, gemäß Gedenkminute bei den Trauerfeierlichkeiten)
      10:29 (`Focus`, 15.9.2001, S.27)
      10:29 (`Kölner Stadt-Anzeiger`, 12.9.2001, S.3)
      10:29 (`Hamburger Morgenpost`, 12.9.2001, S.5)
      10:29 (`taz`, 12.9.2001, S.4)
      10:29 (`FOXNews`, www.foxnews.com/story/0,2933,34229,00.html - abgerufen am 21.8.2002)
      10:29 (`BBC`, news.bbc.co.uk/hi/english/static/in_depth/americas/2001/day_of_terror/timeline - abgerufen am 8.7.2002)
      10:30 (ZDF - Die Chronologie des Terrors, www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0,1872,2000014,00.html - abgerufen am 21.8.2002)


      Was geschah beim Einsturz des Nordturms?
      Wie beantworten uns die Medien diese Frage?


      Das waren die Ursachen für den Einsturz des Nordturms:
      Flugzeug zerstört viele der Stützsäulen in der Mitte des Gebäudes. Unter der Hitze des Feuers geben die verbleibenden Pfeiler nach
      (`Bild am Sonntag, 16.9.2001, S.11)


      Brandhitze in zwei, drei übereinander liegenden Stockwerken erweicht die außen liegenden Hauptstützen so sehr, dass mehrere Stockwerke in beinahe lotgerechtem Sturz nach unten durchbrechen... wie bei einer professionellen Sprengung
      (`Die Welt, 13.9.2001, S.10)




      Was ließ den Südturm wesentlich schneller einstürzen?
      Wie die Medien diese Frage beantworten. Oder: Was sein muß, muß sein!


      Das waren die Gründe, warum der Südturm früher als der Nordturm eingestürzt ist:
      "Auf den Fernsehbildern war deutlich zu sehen gewesen, wie der Treibstoff der Boeing durch den Turm hindurch- und als Feuerball auf der anderen Seite wieder herausschoss. In diesem Südturm muss das Feuer sehr viel schneller und verhehrender gewirkt haben als im Tower nebenan."
      (`Die Welt, 13.9.2001, S.10)


      größere Anzahl von Etagen (50), die auf den unter der Gluthitze erweichenden Stahlstreben lasten
      (`Spiegel`, 15.9.2001, S.22)


      durch den größeren Tragverlust - Außenkonstruktion durchbrochen und zerschlagen
      (`Focus`, 15.9.2001, S.27)


      größeres Gewicht über der getroffenen Etage
      (www.patriotresource.com/wtc/timeline/collapse.html)
      Gemäß `Bild` vom 12.9.2001 und `Welt` vom 13.9.2001 ist die Reihenfolge anders: zuerst wird nicht der Nordturm, sondern der Südturm getroffen, der dann auch zuerst einstürzt. Also ist keine Erklärung nötig.




      Ein sehr großer Teil des Treibstoffs verbrennt bei der Kollision mit dem Südturm außerhalb des Gebäudes

      Der Nordturm wird frontal getroffen. Demzufolge dürfte der Treibstoff fast vollständig ins Gebäude eingedrungen sein und hat dort als Nahrung für das Feuer zur Verfügung gestanden. Der Südturm dagegen wurde an einer Ecke schräg getroffen, so daß große Teile des Treibstoffs aus dem Gebäude ausgetreten und dort in einem spektakulären Feuerball schnell verbrannt sind, ohne für den Brand im Gebäude zur Verfügung zu stehen.






      Brand-
      entwicklung
      (Bild 1, 2, 3, 4)

      Auch die vier Bilder zeigen, daß die Brandentwicklung am Südturm geringere Ausmaße hatte als am Nordturm. Bild 3 zeigt, daß auf der dem Einschlag abgewandten Seite des Südturms (rechts im Bild) kein Qualm geschweige denn helles Feuer entstanden ist - jedenfalls bis zum Zeitpunkt der Aufnahme dieses Bildes. Auf den Bildern 1, 2 und 4 befindet sich der Südturm links im Bild. Es ist zu erkennen, daß die getroffene Etage nur teilweise brennt. Bild 4 zeigt zudem, daß selbst auf der Seite des Einschlags die Brand- und Rauchentwicklung deutlich nachgelassen hat. Obwohl der Nordturm schon etwa 20 Minuten länger brennt, ist dort die Qualmentwicklung noch deutlich stärker.

      Warum sollte also der Südturm durch das Feuer stärker und schneller geschädigt worden sein als der Nordturm? So zu fragen erübrigt sich, wenn man wie `Die Welt` argumentiert: "In diesem Südturm muss das Feuer sehr viel schneller und verhehrender gewirkt haben als im Tower nebenan." Also: der Südturm ist schneller eingestürzt - deshalb muß das Feuer intensiver gewesen sein. Was sein muß, muß sein!



      Zusammenfassung: Kann es so, wie berichtet, gewesen sein?


      "Die Terroristen wußten offenbar genau, wo sie die Gebäude treffen mußten, um sie sicher zu zerstören."


      Zusammenfassend ist festzustellen:
      Die Glaubwürdigkeit der Medien ist äußerst gering. Was sie berichten, kann kaum als verbindlich angesehen werden. Denn die sich widersprechenden Angaben können nicht gleichzeitig zutreffen.

      Das sehen wir bei den Zeitpunkten, wann die Türme getroffen, bzw. in sich zusammengefallen sein sollen, bei den Etagen, die getroffen sein sollen, bei den Temperaturen, die beim Brand erreicht worden sein sollen, bei den Angaben, wieviel Treibstoff die Flugzeuge an Bord gehabt haben sollen, bei der Beschreibung, wie die Türme konstruiert gewesen sein sollen, bei der Darstellung, was zum Einsturz der Türme geführt haben soll und warum der eine schneller als der andere eingestürzt sein soll.


      Die Berichterstattung macht deutlich, daß die häufige Behauptung, die erreichten hohen Brandtemperaturen hätten zum Einsturz der Türme geführt, sich kaum aufrecht halten läßt.

      Darauf deutet dreierlei hin: Dunkler, schwarzer Rauch, wie er auf den Bildern zu sehen ist, gilt als Hinweis auf niedrige Brandtemperaturen (Helles Feuer ist im wesentlichen nur kurz nach den Einschlägen zu beobachten gewesen). Bei den behaupteten Temperaturen von 1000°C und mehr müßte die Stahlkonstruktion glühen, was nicht zu sehen ist. Menschen halten sich an der Stahlkonstruktion fest, was unmöglich wäre, wenn die behaupteten Temperaturen tatsächlich existiert hätten (Spätestens zum Zeitpunkt der Aufnahme des Bildes der Menschen in den Fenstern muß die Stahlkonstruktion zumindest auf der Außenseite des Gebäudes niedrig gewesen sein).

      Angenommen die behaupteten Temperaturen hätten zeitweise tatsächlich existiert, stellt sich die Frage, warum die Türme erst eingestürzt sind, als die hohen Temperaturen schon lange nicht mehr bestanden haben. Oder bleibt Stahl auch weich, wenn er abgekühlt ist? Allenfalls spröde mag er dann geworden sein.


      Die Darstellung des Einsturzes der Türme wirft bei Vergleich mit dem verfügbaren Bildmaterial Fragen auf. Die Wahrscheinlichkeit, daß der Einsturz andere Ursachen hatte als die überwiegend behaupteten, ist sehr hoch.

      Das häufig behauptete sich Lösen einer einzelnen Etagendecke als Auslöser des Einsturzes kann kaum das Kippen des Etagenblocks, wie es im Südturm stattgefunden hat, erklären. Und erklärt wird auch nicht, durch welche Kräfte der kippende Etagenblock sich auflöst und in einer gigantischen Explosionswolke verschwindet.

      Auch die Erklärungen, warum der Südturm nach wesentlich kürzerer Zeit als der Nordturm zum Einsturz gebracht worden ist, sind nicht nachvollziehbar. Unklar bleibt, warum der Südturm trotz geringerer Treibstoffmenge, die für den Brand im Gebäudeinnern zur Verfügung stand, und geringerer Brandentwicklung - abgesehen vom spektakulären Feuerball außerhalb des Turms unmittelbar beim Einschlag der Maschine - schneller einstürzte.


      "DieTerroristen wußten offenbar genau, wo sie die Gebäude treffen mußten, um sie sicher zu zerstören." Das behauptet der `Focus`. Die Frage ist allerdings, wer die Terroristen sind.

      Daß es sich um Terroristen gehandelt hat, die die Anschläge verübt und die Türme des World Trade Center zum Einsturz gebracht haben, ist außer Frage. Auch der Sachverhalt, daß die Türme gekonnt zum Einsturz gebracht worden sind, kann nicht angezweifelt werden.

      Aber wer all dies zu verantworten und auf welche Weise durchgeführt hat, bleibt unbeantwortet, egal welche Anstrengungen wir bei der Analyse der Mainstream-Medien unternehmen. Die Suche nach den Terroristen, den Tätern und ihren Hintermännern, muß erst noch begonnen werden.

      Bilder können bei der Analyse, was geschehen ist - wie auch auf dieser Seite - eine unterstützende Rolle spielen, wenn sie auch zunächst einmal die Funktion erfüllt haben, die Massen in einer ganz anderen Weise als zu Zwecken der Aufklärung zu erreichen, nämlich um ihnen die Ungeheuerlichkeit und Nichtfaßbarkeit vor Augen zu führen - wieder und wieder - und ihnen damit die Aushebelung aller (christlichen) Werte plausibel zu machen, so daß ein weltweiter Krieg als gerechtfertigte Reaktion unwidersprochen bleibt. Die Bilder können aber auch der Aufklärung dienen. Bei der Vielzahl der unabhängig voneinander entstandenen Aufnahmen, können sie als weitgehend glaubwürdig angesehen werden und damit ein gewisses Maß an Beweiskraft entwickeln, wenn es darum geht zu ermitteln, was passiert ist und was nicht.

      http://www.arbeiterfotografie.com/galerie/kein-krieg/hinterg…
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 08:14:48
      Beitrag Nr. 3.299 ()
      Noch ein Bild




      DT hat es bereits erwähnt:
      VOR PEARL HARBOUR WAR EINE NATION GESCHLOSSEN GEGEN DEN KRIEG


      Wer glaubt an die Mondlandung?
      Für Zweifler: Warum wurde der Film gedreht?
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 09:11:56
      Beitrag Nr. 3.300 ()
      bluemoon

      Dein Beitrag den Du von dieser "Arbeiterseite" heruausgepostet hast ist interessant wie unterschiedlich die Presse etwas bringt hat aber mehr mit der Berichterstattung zu tun als mit den Anschlägen!

      MFG
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 09:12:34
      Beitrag Nr. 3.301 ()
      gewinnix

      welchen Film meinst Du den?

      MFG
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 09:39:01
      Beitrag Nr. 3.302 ()


      :)
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 09:52:03
      Beitrag Nr. 3.303 ()
      das ist ein echt guter Film!
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 10:04:09
      Beitrag Nr. 3.304 ()
      Kennst Du den auch?
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 10:09:01
      Beitrag Nr. 3.305 ()
      ich denke den kennt jeder!
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 10:18:22
      Beitrag Nr. 3.306 ()
      Gut :)

      Was hat die (Gänsefüßchen oben) "Mondlandung" (Gänsefüßchen unten) mit Vietnam zu tun?


      Mir geht leider langsam die Zeit aus :(
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 10:47:40
      Beitrag Nr. 3.307 ()
      @gewinnix: Durch den Vietnamkrieg wurde der Stolz des amerikanischen Volkes gebrochen, der anfängliche Patriotismus wurde durch die Erkenntnis abgelöst, dass dieser Krieg sinnlos und unmenschlich ist. Nixon kündigte daraufhin 1969 den schrittweisen Rückzug der US-Truppen an. Im selben Jahr erblühte der Patriotismus in Amerika jedoch erneut, nachdem Neil Armstrong die ersten Schritte auf dem Mond vornahm!
      Amerika war wieder ein stolzes Volk, der Glaube an die kulturelle Überlegenheit gegenüber anderen Ländern war wieder hergestellt!
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 12:04:01
      Beitrag Nr. 3.308 ()
      Wo hat die Mondlandung stattgefunden?


      Area 51: Zutritt und Photographieren verboten:




      Island: Dómadalshraun: hier haben US-Astronauten vor dem Flug zum Mond trainiert:

      Avatar
      schrieb am 04.02.03 14:44:52
      Beitrag Nr. 3.309 ()
      Mediale Mobilmachung

      Mit Hilfe von PR-Strategen versucht die US-Regierung, ihre Bürger, die arabische Welt und westliche Journalisten für ihren zweiten Golfkrieg zu begeistern. Die Palette der Maßnahmen reicht von organisierten Truppenbesuchen bis zu gezielter Desinformation.


      Abdul-Raouf Hammuda hat eine libanesische Bäckerei sowie eine Frau und fünf Kinder, mit denen er täglich zu Allah betet. Er lebt in Toledo (Ohio). Bei einer Gedenkfeier zum 11.September hat Hammudas jüngste Tochter die amerikanische Nationalhymne gesungen. Und ihr Vater sagt: "Im Angesicht des Bösen steht die Nation zusammen."
      Die patriotische Botschaft ist im Internet zu lesen, auf einer Seite des amerikanischen Außenministeriums. Im indonesischen, malayischen und kuweitischen Fernsehen konnten die Menschen Hammudas Kampfgeist ebenfalls bewundern.
      Die kurzen Werbefilme, in denen amerikanische Muslime von der Toleranz ihrer US-Mitbürger schwärmen, sind Teil der 15 Millionen Dollar teuren Kampagne "Gemeinsame Werte", mit der sich die US-Regierung rechtzeitig zum Aufmarsch ihrer Soldaten am Golf weltweit beliebt machen will.

      In Amerika hat die mediale Mobilmachung begonnen. Und kaum jemand scheint sich dem Aufmarsch der PR-Vorhut entziehen zu können - weder der indonesische Fernsehzuschauer noch das eigene Volk, schon gar nicht die Journalisten. Selbst wenn einige kritische Zeitungsredaktionen noch nicht in den publizistischen Gleichschritt gefunden haben, ist das Quotenrennen im Fernsehen längst eröffnet.
      Beinahe stündlich schlagen die meisten Fernsehsender patriotischen "Nachrichtenalarm". Formate wie "Target Irak" (Fox) oder "Showdown" (CNN) sorgen für einen ständigen Fluss neuer Nichtigkeiten vom Aufmarsch am Golf. Wenn das nicht reicht, wird der Krieg auch mal zur Quizshow: "Wie viele Scud-Raketen feuerte der Irak 1991 auf Israel?", wollte ein MSNBC-Moderator von seinen Zuschauern wissen. Am Bildrand liefen derweil auf einer Uhr, die bis zum 27.Januar zählt, Saddams Stunden ab.

      "Wir verkaufen ein Produkt", rechtfertigte Außenminister Colin Powell die Reklamebemühungen - und vielleicht ist das gar nicht mal so dumm: Denn ähnlich wie anderen ur-amerikanische Waren von Big Macs bis Coca-Cola scheint es dem Produkt Demokratie im Moment nicht besonders gut zu gehen.
      Um das Image der Marke USA zu polieren, holte sich Powell vor gut einem Jahr professionelle Hilfe und engagierte Charlotte Beers, 67, eine der erfolgreichsten Frauen der US-Werbebranche. "Sie hat mich dazu gebracht, Uncle Ben´s-Reis zu kaufen", lobte Powell die Marketingspezialistin - und machte sie zur Staatssekretärin für "Public Diplomacy and Public Affairs".
      Für ihre "Dokumentationen" hat Beers die Darsteller großzügig entlohnt: Hammuda zum Beispiel durfe mit seiner Frau auf Regierungskosten in den Libanon reisen. Anders als ihre Uncle-Ben´s-Spots war Beers´ Anti-Irak-Kampagne allerdings bislang weit weniger erfolgreich. Die Regierung Ägyptens, Jordaniens und des Libanon haben eine Ausstrahlung ihren staatlichen Sendern untersagt.
      Auch die Hochglanzbroschüre "Irak: Von der Angst zur Freiheit" scheint Beers etwas zu durchsichtig geraten zu sein: Darin ist viel von Saddams Giftgasattacken in den achziger Jahren und seinen Massenvernichtungswaffen die Rede. Dass Saddam auch von den USA aufmunitioniert wurde, erfährt der Leser nicht.

      Während Beers für das sichtbare "weiße" Marketing verantwortlich ist, also relativ transparente Polit-Propaganda, heuerte die US-Regierung John Rendon für die "schwarzen" ( "New York Times" ) Kampagnen an, für die psychologische Kriegsführung - Desinformation eingeschlossen. Rendon nennt sich "Kommunikationsberater". Doch nichts scheut der Mann mehr, als über seine eigene Arbeit zu sprechen.
      Die Räume seiner Agentur in der Washingtoner Conneticut Avenue sind abgeschottet. Weder in der Lobby noch vor der Tür im zweiten Stock des Bürohauses weist ein Namensschild auf die Rendon Group hin. Manchmal huschen Mitarbeiter herein. Spricht man sie auf ihren Chef an, reagieren sie wie Autisten. Wie viele es sind, weiß keiner. "Etwa 35", glaubt Kevin McCauley, Redakteur beim Informationsdienst "O´Dwyer´s PR Daily".
      Als das Pentagon vor einem Jahr das "Office of Strategic Influence" (OSI) gründete - eine Art Märchenfabrik, die sich um Desinformationskampagnen in ausländischen Medien kümmern sollte -, wurde Rendon als Berater engagiert. Zwar musste Verteidigungsminister Donald Rumsfeld das OSI nach internationalen Protesten schließen. Ersetzt wurde es allerdings durch das "Office of Global Communications", das Journalisten nun etwa mit unappetitlichen Details aus Saddams Privatleben versorgen soll. Per Dekret unterstellte US-Präsident George W. Bush das Amt vergangene Woche offiziell dem Weißen Haus.

      Offenbar wird bereits erfolgreich gearbeitet: Immer wieder berichten derzeit die wichtigen US-Medien von "New York Times" bis CNN, dass Saddam die UN-Waffeninspektoren 1998 widerrechtlich aus dem Land geworfen und damit die Zusammenarbeit selbst beendet hatte.
      Die Geschichte ist schlicht falsch. Vielmehr zog der damalige Chefinspektor Richard Butler sein Team ab, weil er von einem anstehenden US-Bombardement wusste. Die Koordinaten dafür waren unter anderem von seinen eigenen Inspektoren entgegen der Uno-Vorschriften geliefert worden.
      Die Zusammenarbeit mit Rendon setzen die US-Strategen trotzdem fort. Kein Wunder, denn schießlich gehört der Mann längst zum Kriegsinventar der Amerikaner: Wo immer US-Truppen in den vergangenen 14 Jahren in den Krieg zogen, war Rendon an vorderster Front dabei. Manchmal war er sogar schon vor den Soldaten vor Ort, wie 1991 in Kuweit.
      Rendon streut dann Propaganda, kreiert Nachrichten und manipuliert Szenen. Er stattete die Kuweiter bei der Ankunft der Army flächendeckend mit US-Fahnen aus - die Bilder gingen um die Welt. "Wahrnehmungsmanager" oder "Informationskrieger" nennt sich Rendon selbst. Sein Arbeitsplatz sind die Krisenherde der Welt. Dort leistet er "reconstruction work", so Rendon einst in kleinem Kreis - stets an der Seite der Mächtigen und Reichen: in Kuweit für die königliche Familie, in Kolumbien für die Armee, in der Debatte um Gentechnik für den Agrarmulti Monsanto.
      Globale Geschäfte, so Rendon, ließen sich eben am besten "in einem Umfeld abwickeln, das von Regierungen, Politik und Medien bestimmt wird". "Für ´Politik´", sagt der Siegener Medienwissenschaftler Klaus Kreimeier, "kann man auch ´Krieg´ einsetzen".
      Nach dem 11.September entwickelte Rendon für die US-Regierung die PR zum Afghanistan-Feldzug. Er half, der Welt den Sinn von Flächenbombardements zu vermitteln und "das Bewusstsein von Multiplikatoren so zu steuern, dass mentale Kollateralschäden vermieden werden", so Kreimeier. Allein für diesen Einsatz soll Rendon von der Regierung 7,5 Millionen Dollar erhalten haben.
      Unterstützt werden seine Bemühungen von Pentagon und Geheimdienst CIA, die gezielt "Nachrichten" streuen. Mit bis heute nicht belegten Meldungen, etwa über den Kontakt zwischen dem Terrorpiloten Mohammed Atta und dem irakischen Geheimdienst, werde "die ständige emotionale Alarmbereitschaft aufrechterhalten", sagt der Medienkritiker Sheldon Rampton, Co-Autor zweier Bücher über die Manipulation durch Public Relations.

      Wie reibungslos diese "schwarzen" Kampagnen den Weg in die US-Medien finden, war jüngst im erzkonservativen Sender Fox des Medienzaren Rupert Murdoch zu beobachten: In "News Alert" wurde den Zuschauern mitgeteilt, dass der Versuch, irakische Generäle per E-Mail zu erreichen, zu klappen scheine. Beweise? Keine.
      Seit 1992 arbeitet John Rendon an der Anti-Saddam-Kampagne, seinem vermeintlich größten Coup. Beauftragt wurde er damals vom CIA. Rund 23 Millionen Dollar sollen die Geheimdienstler allein im ersten Jahr für die Kampagne ausgegeben haben. Rendon ließ Comics über Saddam drucken und organisierte eine Wanderausstellung über dessen Gräueltaten. Das Ziel: sich häufende Berichte über die humanitäre Katastrophe im Irak diskreditieren und "den Druck für Sanktionen stärken".
      Aber die Zahl von Rendons Kritikern wächst. William Arkin, Militärexperte und NBC-Kommentator, hält die gesamte Werbetätigkeit der Regierung für "Verschwendung von Steuergeld". Wenn vorher 80 Prozent der islamischen Welt die USA hassen und nun 100, frage er sich: "Wo ist der Effekt?"

      Neben "Wahrnehmungsmanagern" wie Rendon setzt die US-Regierung beim Verkauf des Krieges in erster Linie auf bewährte Fernsehsender. Damit die Deutungsmacht der Bilder gewährleistet ist, wird das US-Militär wieder einige hundert Plätze an loyale Medienpartner verteilen, allen voran eingespielte Golfkriegsproduzenten wie CNN und Fox. Wer die Regieanweisungen des Militärs unterläuft, dürfte seine Akkreditierung verlieren.
      Da der Informationsfluss jedoch inzwischen durch Satellitenübermittlung schwerer zu kontrollieren und das Schlachtfeld - wie Afghanistan zeigte - kaum abzuriegeln ist, könnte das Pentagon kurzfristig die Strategie ändern. Schon am Hindukusch luden die Militärs Journalisten ein, Einsätze wie die "Operation Tora Bora" aus der Nähe mitzuerleben.
      Zudem können Journalisten seit November in "Boot-Camps" auf US-Truppenübungsplätzen lernen, wann sie besser Gasmasken aufsetzen sollten. Oder aus welcher Richtung die Kugeln kommen, die über sie hinwegpfeifen.
      "Das Kalkül dahinter ist Korruption durch Nähe", sagt Danny Schechter, Chefredakteur von "Mediachannel", einer der bekanntesten medienkritischen Adressen im Internet. "Es herrscht eine Atmosphäre der patriotischen Correctness."

      Für Sender wie Fox ist der Krieg vor allem eine Frage der Optik, des Sounds und der Quote. Und da ist die Hilfe der Militärs unerlässlich. Zudem dient es einem nützlichen Zweck: Der Technokrieg mit Aufnahmen aus den Bomber-Cockpits und fernen Feuerwerkssequenzen gaukelt ein beherrschbares Risiko vor. Das Feldherrenpanorama der häuslichen Glotze sorgt für Ruhe an der Heimatfront.
      Seit dem Vietnam-Krieg fürchtet das Pentagon nichts mehr als beunruhigte Bürger und Kriegsreporter wie Harrison Salisbury, der 1966 für die "New York Times" die regierungsamtliche Legende vom "Präzisionsbombardement" in Hanoi entlarvte.

      So weit wollen es die Verantwortlichen nicht mehr kommen lassen. Denn schon die zahlreichen Vorberichte vom möglichen Schlag gegen den Irak zeigen, dass dies der "schönste" Krieg werden soll, den es je am Bildschirm zu sehen gab.
      Selbst die ARD stimmte in einer romantischen Reportage vom US-Flugzeugträger "Abraham Lincoln" kürzlich darauf ein: Man sah F18-Kampfflugzeuge vor der untergehenden Sonne am Persischen Golf starten und Soldaten hinter Sonnenbrillen, die im Gegenlicht den Daumen in die Luft reckten.
      Gezeigt wurden Männer wie der Bootsmann Mike, ein Patriot, "seit ich aus meiner Mutter herausgekrochen bin", oder seine beiden Kameraden, die sich auf "die größte Show der Welt" freuen.
      Pro Tag schleust die U.S. Navy mitunter fünf Journalisten-Teams über die "Lincoln". Zwar streute die Co-Produktion von NDR und BBC streckenweise ein wenig Distanz ein, doch letztlich schien der Autor vom Sog der Bilder überwältigt.
      "Kampfflugzeuge im Anschnitt", sagt der verantwortliche Redakteur Thomas Berbner, "haben eben eine gewisse Ästhetik."


      DER SPIEGEL - Nr.5/27.1.03 - S.156-158
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 15:02:44
      Beitrag Nr. 3.310 ()
      Bekenntnis eines Terroristen

      Der britische Schriftsteller John le Carré über den Irak-Krieg, die Mehrheit der Amerikaner und die Selbstgerechtigkeit der "Bush-Junta"


      Amerika ist in eine seiner Phasen historischen Wahnsinns eingetreten, aber diese ist meiner Erinnerung nach die schlimmste: schlimmer als der McCarthyismus, schlimmer als die Schweinebucht-Invasion und langfristig potenziell verheerender als der Vietnam-Krieg.

      Die Reaktionen auf den 11.September übersteigen alles, was sich Osama bin Laden in seinen niederträchtigsten Träumen erhofft haben könnte. Ebenso wie zu Zeiten McCarthys werden die Rechte und Freiheiten im Inland systematisch untergraben. Wieder einmal werden in den USA ansässige Personen ohne US-Staatsangehörigkeit hastig verfolgt. Männliche "Einwohner ohne Daueraufenthaltserlaubnis", die aus Nordkorea oder dem Nahen Osten kommen, verschwinden nach geheimen Beschuldigungen auf der Grundlage geheimer Richtersprüche in geheimer Internierung. In den USA ansässige Palästinenser, die zuvor laut Verfügung staatenlos und daher nicht abschiebungsfähig waren, werden Israel zu Neubesiedlung im Gaza-Streifen und im Westjordanland übergeben - Orte, die sie vielleicht vorher nie betreten haben.


      Keine amerikanische Regierung hat sich je so wenig in die Karten gucken lassen. Falls die Nachrichtendienste nichts wissen, ist dies das bestgehütete Geheimnis von allen. Es sei daran erinnert, dass diese Organisationen dieselben sind, die uns das größte Versagen in der Geschichte der Nachrichtendienste eingebracht haben: den 11. September.

      Der drohende Krieg war Jahre vor Bin Ladens Angriff geplant, aber erst er hat ihn ermöglicht.

      Ohne ihn würde die Bush-Junta sich immer noch an Erklärungen für so knifflige Angelegenheiten wie die Frage versuchen, wie es überhaupt zum Wahlsieg kam; oder zur Enron-Pleite; zur schamlosen Begünstigung ohnehin steinreicher Leute; zur rücksichtslosen Missachtung der Armen der Welt, der Umwelt sowie zu einer Unmenge von einseitig ausser Kraft gesetzten internationaler Abkommen. Sie müsste uns eventuell auch erklären, warum sie Israel bei dessen fortgesetzter Nichtbeachtung von Uno-Resolutionen unterstützt.


      Osama hat all dies praktischerweise unter den Teppich gekehrt. Die "Bushies" haben Erfolg: Die Mehrheit der Amerikaner will den Krieg, so wird uns gesagt. Der Verteidigungsetat der USA wurde um weitere 50 Milliarden Dollar auf rund 360 Milliarden erhöht. Eine grossartige neue Generation von US-amerikanischen Nuklearwaffen ist in Vorbereitung, maßgeschneidert für die angemessene Reaktion auf nukleare, chemische und biologische Waffen in den Händen von "Schurkenstaaten". Wir können also alle aufatmen.

      Und Amerika entscheidet nicht nur einseitig, wer diese Waffen besitzen darf oder nicht besitzen darf. Es behält sich ferner das einseitige Recht vor, seine eigenen Nuklearwaffen immer dann und immer dort bedenkenlos einzusetzen, wenn beziehungsweise wo es seine Interessen, Freunde oder Verbündete für bedroht hält. Wer genau diese Freunde und Verbündeten in den nächsten Jahren sein werden, bleibt - wie stets in der Politik - ziemlich rätselhaft. Man findet nette Freunde und Verbündete, daher bewaffnet man sie bis an die Zähne. Eines Tages sind sie dann keine Freunde oder Verbündeten mehr, also zerstört man sie mit Nuklearwaffen.

      An diesem Punkt lohnt es sich, darüber nachzudenken, wie viele Stunden und wie eingehend das "Kriegskabinett" der USA die Möglichkeit erwogen hat, Afghanistan im Gefolge des 11. September mit Nuklearwaffen anzugreifen. Zu unser aller Glück, aber besonders zu dem der Afghanen, deren Beteiligung am 11. September viel geringer war als die Pakistans, entschied es, sich mit 26 000 "konventionellen" Bomben zu behelfen, die nach allem, was man hört, ohnehin so viel Zerstörungsgewalt besitzen wie eine kleine Nuklearwaffe. Doch nächstes Mal passiert es richtig.

      Welchen Krieg die Mehrzahl der Amerikaner eigentlich zu unterstützen glaubt, ist weit weniger eindeutig. Einen Krieg mit welcher Dauer, bitte? Wie viele Amerikaner wird er das Leben kosten? Welche Kosten entstehen für den amerikanischen Steuerzahler? Und - wo die Mehrzahl der Amerikaner doch anständige, humane Leute sind - wie viele Iraker werden ihn mit dem Leben bezahlen? Wahrscheinlich ist es jetzt ein Staatsgeheimnis, aber "Desert Storm" hat den Irak mindestens doppelt so viele Menschenleben gekostet, wie Amerika im gesamten Vietnam-Krieg verlor.

      Wie es Bush und seiner Junta gelang, den Zorn der Amerikaner von Osama bin Laden auf Saddam Hussein umzulenken, ist einer der grossartigsten, auf der wundersamen Wirkung von Public Relations beruhenden Kunstgriffe der Geschichte. Aber sie haben die Sache geschaukelt. Laut einer kürzlich durchgeführten Meinungsumfrage glaubt jetzt jeder zweite Amerikaner, dass Saddam für den Angriff auf das World Trade Center verantwortlich war.

      Die amerikanische Öffentlichkeit wird jedoch nicht nur getäuscht. Sie wird bedroht, tyrannisiert, eingeschüchtert und in einem Dauerzustand von Unkenntnis und Furcht belassen, der ihre Abhängigkeit von der politischen Führung steigert. Die sorgfältig inszenierte Neurose dürfte Bush und seine Mitverschwörer mit ein wenig Glück am Ende bis zum nächsten Wahlsieg tragen.

      Jene, die nicht für Mr. Bush sind, sind gegen ihn, schlimmer noch, sie sind - siehe seine Rede vom 3. Januar 2003 vor Soldaten in Texas - für den Feind. Dies ist eigenartig, denn ich bin total gegen Bush, aber ich sähe nichts lieber als Saddams Sturz - nur nicht zu Bushs Bedingungen und nicht mit seinen Methoden. Und nicht unter dem Banner dieser abscheulichen Heuchelei.

      Der amerikanische Kolonialismus alten Stils breitet seine eisernen Flügel über uns allen aus.
      Mehr noch als auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges versinkt die schweigende Mehrheit der Amerikaner in einer großen Gemeinde der Ahnungslosen.

      Die religiöse Frömmelei, mit der amerikanische Truppen in die Schlacht geschickt werden, ist vielleicht der ekelhafteste Aspekt dieses drohenden surrealen Krieges. Bush hat Gott im Schwitzkasten.

      Und Gott hat sehr konkrete politische Ansichten.
      Gott hat Amerika dazu bestimmt, die Welt in jeder Weise zu retten, die Amerika zusagt.
      Gott hat Israel dazu bestimmt, das Bindeglied für Amerikas Nahost-Politik zu sein, und jeder, der an diese Vorstellung rüttelt, ist

      a) antisemitisch,
      b) antiamerikanisch,
      c) für den Feind und
      d) ein Terrorist.


      [Anm: an welche User erinnert uns das??? :D :D :D]


      Auch pflegt Gott erschreckende Beziehungen. In Amerika, wo alle Menschen, wenn auch nicht voreinander, aber vor Ihm gleich sind, zählt zur Familie Bush: ein Ex-Gouverneur von Texas, heute Präsident, der Gouverneur von Florida sowie ein Ex-Präsident und Ex-Chef der CIA. Letzterer, Bush senior, kann einige vorteilhafte Kriege für sich verbuchen, sowie den wohlverdienten Ruf, ungehorsame Vasallen-staaten mit Amerikas Zorn heimgesucht zu haben. Ein begrenzter krieg, von ihm sorgsam inszeniert, richtete sich gegen seinen ehemaligen CIA-Kumpanen Manuel Noriega aus Panama, der ihm während des Kalten Krieges gute Dinste erwiesen hatte, aber, als dieser vorüber war, größenwahnsinnig wurde. Unverhohlener als damals hat sich Gewalt selten präsentiert, und die Amerikaner wissen das.

      Im Jahre 1993, als Ex-Präsident George Bush das ach so demokratische Königreich Kuweit besuchte, um dort den Dank für dessen Befreiung entgegenzunehmen, versuchte ihn jemand zu töten. Die CIA ist der Ansicht, dieser "jemand" sei Saddam Hussein gewesen. Daher heult Bush junior: "Dieser Mann hat versucht, meinen Daddy zu töten". Doch trotzdem ist dieser Krieg nicht persönlich zu nehmen. Er ist immer noch notwendig. Er ist immer noch Gottes Werk. Es geht immer noch darum, dem armen, unterdrückten irakischen Volk Frieden und Demokratie zu bringen.

      Um als Mitglied der Bush-Teams akzeptiert zu sein, muss man anscheinend auch an das absolut Gute und das absolut Böse glauben, und Bush, intensiv unterstützt von seinen Freunden, seiner Familie und Gott, ist dazu da, uns zu sagen, was gut und was böse ist. Meiner Ansicht nach dürfte ich böse sein, wenn ich dies hier schreibe, aber ich muss das überprüfen.

      Was Bush uns nicht sagt, ist die Wahrheit über die Gründe, warum wir in den Krieg ziehen. Zur Debatte steht keine Achse des Bösen - zur Debatte stehen Öl, Geld und Menschenleben. Saddams Pech besteht darin, dass er auf dem zweitgrößten Ölfeld der Welt sitzt. Iran, gleich nebenan, soll die größten Erdgaslager der Welt besitzen. Bush will beides, und wer ihm hilft, erhält ein Stück vom Kuchen. Und wer ihm nicht hilft, bekommt nichts.

      Wenn Saddam kein Öl hätte, könnte er seine Bürger nach Herzenslust foltern und ermorden. Andere Führer tun dies jeden Tag, aber sie sind unsere Freunde und Verbündeten.

      Tatsächlich stellt Bagdad keine offensichtliche und gegenwärtige Gefahr für seine Nachbarn dar und für Amerika oder Großbritannien erst recht keine. Saddams Massenvernichtungswaffen, falls er sie immer noch hat, sind "Peanuts" im Vergleich zu den Sachen, die Israel oder Amerika ihm in einer Frist von fünf Minuten entgegenschleudern könnten. Zur Debatte steht nicht eine bevorstehende militärische oder terroristische Drohung, sondern der ökonomische Imperativ amerikanischen Wachstums.

      Zur Debatte steht Amerikas Bedürfnis, uns allen seine Militärgewalt zu demonstrieren: Europa und Russland und China und dam armen, wahnsinnigen, kleinen Nordkorea ebenso wie dem Nahen Osten: es soll gezeigt werden, wer in Amerika im Inland herrscht und wer von Amerika im Ausland beherrscht wird.


      Interpretiert man Tony Blairs Rolle bei dieser ganzen Angelegenheit äußerst nachsichtig, so hat er geglaubt, er können "den Tiger reiten". Er kann es nicht. Stattdessen verschafft er ihm eine verlogene Legitimation und gab ihm eine sanfte Stimme. Ich fürchte, jetzt hat ihn gerade dieser Tiger in eine Ecke gedrängt, und er kann nicht mehr heraus. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass George W. selbst in gewisser Weise dasselbe empfinden dürfte.

      Der über Amerika schwebende Ruch religiöser Selbstgerechtigkeit erinnert an die ärgsten Auswüchse des Britischen Weltreichs. Lord Curzons Mantel ist für Washingtons modisch konservative Kolumnisten eine Nummer zu groß. Ich zucke noch mehr zusammen, wenn ich erfahre, dass mein Premierminister für dieses augenscheinlich kolonialistische Abenteuer die salbungsvollen Sophistereien seinen Oberbefehlshabers übernimmt.

      Wir Briten sind in diesem Krieg, so er stattfindet, eine Art Feigenblatt, um unsere "special relationship", die besondere Beziehung zu Amerika zu sichern, um unseren Anteil am Öltopf zu ergattern und weil Blair nach all dem öffentlichen Händchenhalten in Washington und Camp David schliesslich auch vor dem Altar erscheinen muss.

      "Aber werden wir gewinnen, Daddy?"
      "Natürlich, Kind. Es wird alles vorbei sein, wenn du aus dem Bett aufstehst."
      "Warum?"
      "Weil Mr. Bushs Wähler sonst schrecklich ungeduldig werden und vielleicht beschließen, dass sie ihn am Ende doch nicht wählen."
      "Aber werden Menschen getötet werden, Daddy?"
      "Niemand, den du kennst, mein Liebling. Nur Ausländer."
      "kann ich es im Fernsehen anschauen?"
      "Nur wenn Mr. Bush es erlaubt."
      "Und wird danach alles wieder normal sein? Wird keiner mehr Schreckliches tun?"
      "Still, Kind! Und geh schlafen!"

      Letzten Freitag fuhr einer meiner amerikanischen Freunde in Kalifornien zum örtlichen Supermarkt mit einem Aufkleber auf seinem Auto, auf dem stand: "Frieden ist auch patriotisch." Als er seinen Einkauf beendet hatte, war der Aufkleber weg.



      DER SPIEGEL - Nr. 4/20.1.03 - S.138-140
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 15:06:28
      Beitrag Nr. 3.311 ()
      Zum Thema

      "Es geht nicht um Öl.... "

      hier die Stellungnahme des Ex-CIA-Direktors Woolsey im Spiegel-interview:

      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,231338,00.html

      SPIEGEL: Also geht es auch diesmal um Öl ...

      Woolsey: ... aber nicht nur um Amerikas Abhängigkeit vom Öl, sondern um die der ganzen Welt. Auf kurze Sicht liegt unsere grundlegende Verwundbarkeit darin, dass die Saudis die Fördermenge schnell drosseln oder steigern können, weil sie über die Hälfte der weltweiten "swing capacity", insgesamt vier Millionen Barrel, verfügen. Damit haben die Saudis entscheidenden Einfluss auf den Ölpreis. Wir müssen dem Nahen Osten die Ölwaffe wegnehmen.
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 15:44:15
      Beitrag Nr. 3.312 ()
      Schon wieder beim Bluffen erwischt:

      die USA geben zu, nichts konkretes in der Hand zu haben.

      Soviel zu den "Beweisen" ....


      SPIEGEL ONLINE - 04. Februar 2003, 6:43
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,233621,00.html
      Powell-Auftritt vor der Uno

      Fotos und Bänder, aber keine Smoking Gun

      Colin Powell will dem Weltsicherheitsrat morgen die Dokumente präsentieren, die irakische Verstöße gegen die Uno-Resolution belegen sollen. Der US-Außenminister räumt jedoch ein, es gebe darunter keine "Smoking Gun".


      Washington - Powell will bei seinem etwa einstündigen öffentlichen Vortrag Satellitenfotos :laugh: und möglicherweise Manuskripte von abgehörten Gesprächen :laugh: vorlegen. Unter den Beweisen sei keine "Smoking Gun", aber sie belegten dennoch :eek: :laugh: , dass hohe irakische Funktionäre Waffen und Beweise für Waffenprogramme vor den Uno-Inspekteuren versteckt gehalten haben, schrieb Powell in einem Kommentar für das "Wall Street Journal". Die USA würden insgesamt eine "aufrichtige, nüchterne und zwingende Demonstration" darüber liefern, dass Saddam Hussein Beweise für Massenvernichtungswaffen verbirgt:eek: und über diese Waffen weiter verfüge.

      [ Anm: Eine Behauptung wird durch eine zweite Behauptung oder eine Wiederholung der ersten Behauptung "belegt"... sehr beeindruckend.... ]

      US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bereitete unterdessen seine Soldaten auf einen möglicherweise längeren Einsatz am Persischen Golf vor. In einer vom Pentagon im Internet veröffentlichten Botschaft an Soldaten und Militärangehörige betonte Rumsfeld, die Stationierung könne länger als erwartet dauern. Präsident George W. Bush werde auf militärische Mittel nur als letzte Möglichkeit zur Entwaffnung des Irak zurückgreifen. :laugh:

      Fischer leitet Uno-Sitzung

      Kurz vor der Sitzung des Weltsicherheitsrats erklärten mehrere europäische Regierungen ihre Unterstützung für eine neue schärfere Uno-Resolution. Großbritanniens Premierminister Tony Blair sagte im Unterhaus, wenn der irakische Präsident Saddam Hussein weiter gegen die Uno-Resolution 1441 verstoße, sollte der Sicherheitsrat eine zweite Resolution verabschieden, in der ein solcher "schwer wiegender Verstoß" bestätigt werde.

      Blair sagte, er wolle sich zusammen mit US-Präsident George W. Bush um "maximale Unterstützung" für eine neue Uno-Resolution bemühen. Voraussetzung dafür sei nach wie vor, dass diese Resolution ein Weg zur Lösung des Problems sein müsse. Er warnte vor einer Verzögerung des Verfahrens. Die "Schlussphase" der zwölfjährigen Bemühungen um eine Entwaffnung Saddams sei jetzt erreicht, sagte Blair vor den Abgeordneten in London.

      Der spanische Regierungschef José María Aznar nannte eine neue Uno- Resolution "wünschenswert und möglich". Seiner Regierung lägen Beweise dafür vor, dass der Irak chemische sowie biologische Waffen besitzt und Verbindungen zu terroristischen Gruppen unterhält. "Der Irak ist daher eine Bedrohung für die Sicherheit und den Frieden in der Welt und in Spanien", sagte Aznar nach Presseberichten vom Montag. Aznar ist im Irak-Konflikt zusammen mit Blair der wichtigste Verbündete der USA in Europa.

      Der russische Präsident Wladimir Putin sprach von einer neuen schärferen Resolution, die den Uno-Waffeninspekteuren den Rücken stärken solle. Die Chefinspekteure Hans Blix und Mohammed al-Baradei wollen am Samstag erneut zu Gesprächen nach Bagdad reisen.

      Bundesaußenminister Joschka Fischer wird am heutigen Dienstag zur Sitzung des Sicherheitsrates nach New York reisen. Fischer wird am Mittwoch erstmals als Präsident das wichtigste Gremium der Vereinten Nationen leiten.
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 15:52:57
      Beitrag Nr. 3.313 ()
      Immer interessant, wenn ausschnittsweise zitiert wird:

      (...)
      SPIEGEL: Zurück zur Achse des Bösen: Irak hat Erdöl, Nordkorea nicht. Die Regierung Bush hat schon im Mai 2001 eine Neuausrichtung ihrer Energiepolitik angekündigt. Macht die Abhängigkeit von importiertem Öl Amerika nicht besonders verwundbar?

      Woolsey: Öl ist die Lebensader aller Industrienationen. Zwei Drittel der bekannten Ölvorräte liegen am Persischen Golf. Als Saddam 1990 in Kuweit einmarschierte und sich den saudi-arabischen Ölfeldern näherte, war er lediglich einige hundert Kilometer davon entfernt, knapp die Hälfte aller weltweit nachgewiesenen Ölreserven unter seine Kontrolle zu bringen.

      SPIEGEL: Also geht es auch diesmal um Öl ...

      Woolsey: ... aber nicht nur um Amerikas Abhängigkeit vom Öl, sondern um die der ganzen Welt. Auf kurze Sicht liegt unsere grundlegende Verwundbarkeit darin, dass die Saudis die Fördermenge schnell drosseln oder steigern können, weil sie über die Hälfte der weltweiten "swing capacity", insgesamt vier Millionen Barrel, verfügen. Damit haben die Saudis entscheidenden Einfluss auf den Ölpreis. Wir müssen dem Nahen Osten die Ölwaffe wegnehmen.

      SPIEGEL: War es fahrlässig oder kurzsichtig, dass sich die Vereinigten Staaten in weitgehende Abhängigkeit von Saudi-Arabien begeben haben - einem Land, das mittlerweile als unzuverlässig gilt?

      Woolsey: Die ehemalige israelische Premierministerin Golda Meïr hat einmal gesagt: Wie kann Israel das auserwählte Volk sein, wo uns doch Gott 40 Jahre in der Wüste herumwandern ließ und uns dann den einzigen Ort im Nahen Osten zuwies, an dem es kein Öl gibt? Unglücklicherweise verfügen nicht Demokratien wie Israel über Öl, sondern autoritäre Regierungen. Daraus folgt, dass die Welt, solange sie abhängig vom Öl ist, irgendwie mit diesen Ländern zurechtkommen muss. Man kann nicht alle Probleme auf einmal lösen. Man braucht eine langfristige Strategie.

      SPIEGEL: Und wir sollen daraus den Schluss ziehen, dass der Irak erst der Anfang ist?

      Woolsey: Während fast ganz Europa demokratisch ist, bleibt der Nahe Osten der Härtefall für die Verbreitung der Demokratie. Wir fangen jetzt mit dem Irak an, weil Saddam am tückischsten und gefährlichsten ist. Wir können ihn nicht an der Regierung belassen und stattdessen die Region von ihren Rändern her demokratisieren. Man muss im Zentrum des Problems beginnen.

      SPIEGEL: Die amerikanische Außenpolitik ist allerdings beileibe nicht unschuldig an den Schwierigkeiten des Nahen Ostens.

      Woolsey: Der Nahe Osten ist ein exzellentes Beispiel, um Churchills Satz zu illustrieren, dass die Amerikaner am Ende immer das Richtige tun, aber erst nachdem sie alle falschen Möglichkeiten ausprobiert haben.

      SPIEGEL: Wie lässt sich der Satz am Nahen Osten illustrieren?

      Woolsey: Wir haben den Nahen Osten lange als unsere Tankstelle betrachtet. Einer der Gründe, weshalb die Demokratie in der arabischen Welt keinen Fortschritt gemacht hat, ist unsere Fixierung aufs Öl.

      Das herausragende Beispiel dafür spielte sich 1991 ab, als der damalige Präsident Bush bemerkenswert geschickt eine Koalition gegen den Irak zusammenbrachte, den Krieg gewann und sich dann auf einen Waffenstillstand einließ, der Saddams Republikanische Garde fortbestehen ließ - und dann haben wir uns zurückgelehnt und zugeschaut, wie die kurdischen und schiitischen Rebellen abgeschlachtet wurden. Die Welt und der Nahe Osten verstanden die Botschaft so: Wenn erst einmal die Ölzufuhr gesichert ist, sind uns die Menschen im Nahen Osten egal. Ich glaube, das war die schlechteste außenpolitische Entscheidung der USA im letzten Viertel des vergangenen Jahrhunderts.

      SPIEGEL: Und Amerika will den Fehler jetzt wieder gutmachen?

      Woolsey: Die Entscheidung aus dem Jahr 1991 verfolgt uns wie ein Gespenst. Menschen werden beim Regimewechsel im Irak sterben - viel mehr, als damals gestorben wären, wenn wir nur den Kurden und Schiiten beigestanden hätten oder wenigstens die Republikanische Garde am Angriff gehindert hätten.

      INTERVIEW: CAROLIN EMCKE, GERHARD SPÖRL
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 17:26:29
      Beitrag Nr. 3.314 ()
      DER SPIEGEL 6/2003 - 03. Februar 2003



      "Das ist grober Unfug"

      Ex-Kanzler Helmut Schmidt über das angeblich zerrüttete Verhältnis zwischen den USA und der Bundesrepublik, die angemessene Rolle der Deutschen - und das "alte Europa", das sich nicht für Weltpolizei-Aufgaben instrumentalisieren lassen soll
      SPIEGEL: Herr Schmidt, in einer brandgefährlichen weltpolitischen Lage gilt die Bundesrepublik Deutschland, was die Haltung Berlins zum Irak-Konflikt anbelangt, den USA als "Problem". Eine Bewertung des amerikanischen Verteidigungsministers Donald Rumsfeld, die Sie nachvollziehen können, oder ein ungerechtes Urteil?
      Schmidt: Deutschland war 1914 ein Problem und 1918 und 1919 und 1923. Es war ein Riesenproblem ab 1930 und ein noch viel größeres ab 1933. Die Deutschen haben dicke Probleme mit ihrer eigenen Geschichte, auch auf Grund ihrer geopolitischen Situation und nicht zuletzt mit der nationalen Identität. Was Herr Rumsfeld darüber denkt, ist nicht so wichtig.
      Im Übrigen: Das Wort vom "alten" Europa hätten weder Colin Powell noch Condoleezza Rice so gesagt.
      SPIEGEL: Lassen Sie uns an die Wurzel dieses Streits zurückgehen: War der Kanzler gut beraten, als er das hoch komplexe Thema Irak ungeniert in den Bundestagswahlkampf einführte?
      Schmidt: Ich möchte mich nicht auf irgendwelche Fragen einlassen, die mich in die deutsche Innenpolitik zurückführen. Dazu bin ich zu alt.
      SPIEGEL: Versuchen wir`s mal so: Fühlen Sie sich, was das Krisenmanagement unter dem Stichwort Irak betrifft, von den verantwortlichen Politikern in Berlin gut regiert?
      Schmidt: Ich fühle mich nicht sonderlich wohl, was die Regierung angeht, und das gilt auch für die Opposition. Ich kann nicht erkennen - und konnte das auch während des Bundestagswahlkampfes nicht -, was der Regierungschef und der Kanzlerkandidat zum Beispiel an Absichten in Bezug auf die künftige Entwicklung der Europäischen Union verfolgen wollen. Die spielt aber im Zusammenhang mit den Beziehungen zu Amerika eine wichtige Rolle. Wenn vor allem die Kooperation zwischen der französischen und deutschen politischen Klasse so, wie wir es bei den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag des Elysée-Vertrages erlebt haben, bereits in den letzten zwölf Monaten stattgefunden hätte, fiele mein Urteil anders aus.
      SPIEGEL: Dieses Zusammenspiel haben Sie schmerzlich vermisst?
      Schmidt: Ja.
      SPIEGEL: Der an den Kanzler und seinen Außenminister adressierte Hauptvorwurf lautet, sie hätten die Deutschen bei den Vereinten Nationen durch ihre vorzeitige Festlegung in Sachen Irak in die Isolation getrieben.
      Schmidt: Jedenfalls ist die Tatsache, dass so ein Eindruck weltweit verbreitet werden kann, nicht gerade günstig. Und dadurch, dass der Eindruck entsteht, wird er eine Tatsache.
      SPIEGEL: Immerhin acht europäische Staats- und Regierungschefs scheinen das genauso zu sehen. Wie bewerten Sie deren Aufruf zum Schulterschluss mit den USA, der ohne jede Einbeziehung Berlins formuliert wurde? Steht Europa in der Irak-Frage vor der Zerreißprobe?
      Schmidt: Der Aufruf ist augenscheinlich außerhalb des Außenminister-Rates der Europäischen Union betrieben worden, am versammelten 15-köpfigen Rat vorbei - nicht nur an Berlin vorbei. Man kann nicht ausschließen, dass aus diesem Vorgang - wer auch immer ihn in Gang gesetzt hat - ein Versuch zur außenpolitischen Aufspaltung der EU entsteht.
      SPIEGEL: Die Bundesregierung beschwichtigt. Eine angemessene oder zumindest verständliche Reaktion?
      Schmidt: Die weitere Entwicklung ist undurchsichtig. Deshalb erscheint mir die einstweilen in Paris und Berlin vorgeführte Gelassenheit als vernünftig.
      SPIEGEL: Schwere Zeiten für die zuletzt so hoch gelobte deutsch-französische Allianz. Ist das überhaupt eine?
      Schmidt: Ob das so ist, werden wir vielleicht im Laufe des Jahres 2003 beantworten können. Gegenwärtig handelt es sich um Absichtserklärungen, nicht um vollzogene Taten.
      SPIEGEL: Hat die Drohkulisse der Amerikaner nicht letztlich doch dazu geführt, dass zumindest der Einsatz von Uno-Waffeninspektoren im Irak möglich war?
      Schmidt: Den Eindruck muss man haben, ja.
      SPIEGEL: Was den Schluss zulässt, dass der deutsche Weg nicht zum selben Ziel geführt hätte - oder?
      Schmidt: Auf den "deutschen Weg" will ich hier nicht eingehen. Die gegenwärtige Situation krankt daran, dass die Amerikaner zwar behaupten, Saddam Hussein habe diese und jene militärischen Möglichkeiten - Massenvernichtungsmittel zum Beispiel -, aber bis heute keine Beweise dafür auf den Tisch legen. Möglicherweise besitzen sie welche, und möglicherweise gibt es auch gute Gründe, dass sie sie noch verschweigen. Vielleicht werden sie aber auch erst nach einem Krieg sichtbar.
      SPIEGEL: Und der von der Uno entsandte Chefkontrolleur Hans Blix tut sich ja auch immer noch schwer.
      Schmidt: Die Drohkulisse von Seiten des Sicherheitsrates ist sicherlich legitim - die darüber hinausgehende, die die USA aufgebaut haben, unter Umständen hochgefährlich. Was ist, wenn zum Beispiel ein Terrorist oder sonst wer ein Streichholz in diesen gewaltigen Aufmarsch von bald 200 000 Soldaten in der Golfregion wirft? Das kann, auch wenn es vielleicht der amerikanische Präsident nicht wollte - oder noch nicht wollte -, zu einer Explosion führen. Dass es einen Point of no Return gibt, lernt man aus der Geschichte.
      SPIEGEL: Sieht es nicht so aus, dass die Amerikaner es geradezu darauf anlegen, diesen Point of no Return zu erreichen?
      Schmidt: Ob das "die Amerikaner" sind, weiß ich nicht. Herr Rumsfeld macht diesen Eindruck, Paul Wolfowitz und andere auch, aber den Außenminister und viele andere Amerikaner darf man davon bisher noch ausnehmen.

      SPIEGEL: Für die Regierenden in Berlin steht in diesen Wochen in verschärfter Weise auf dem Programm, was sie immer wieder die Rolle Deutschlands in der Welt nennen - eine Art Selbstverpflichtung, die nach einem Schlüsselwort des Kanzlers von möglichst viel "Normalität" geprägt sein soll.
      Schmidt: Ich halte nicht viel von dem Geschwätz über "Deutschlands Rolle". Ich kann mich erinnern - damals hieß der Außenminister noch Klaus Kinkel -, dass es dieser Rolle angeblich angemessen sei, wenn die Bundesrepublik permanentes Mitglied des Sicherheitsrats würde. Jetzt sind wir vorübergehend Mitglied und stehen schon vor der Frage, wie wir uns da verhalten sollen. Es gibt hier zu Lande zu viele Leute, die möchten, dass wir eine bedeutende Rolle spielen - und das sind zum Teil dieselben, die im Hinblick auf eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union große Feiertagsreden halten. Beides verträgt sich nicht miteinander.
      SPIEGEL: Weil da zu viel Unbescheidenheit mitschwingt?
      Schmidt: Ich war nie ein bescheidener Mensch, aber ich habe in all den Jahren, in denen ich in der Außenpolitik involviert war, zu keiner Zeit danach gestrebt, dass mein Land "eine Rolle spielen" sollte. Ich habe seine Interessen zu vertreten gehabt.
      SPIEGEL: Aber spätestens bei den Kriegen der neunziger Jahre auf dem Balkan und schließlich auch in Afghanistan ist den Deutschen diese Rolle doch abverlangt worden.
      Schmidt: Ihnen ist abverlangt worden, sich an gemeinsamen Aktionen zu beteiligen. Das ist ein großer Unterschied.
      SPIEGEL: Mit welchen Empfindungen begleiten Sie die Debatte um das Schlagwort vom "alten Europa"? Hat Sie dieser Begriff Donald Rumsfelds ähnlich in Rage gebracht wie das Gros der Politiker und Intellektuellen in Frankreich und Deutschland?
      Schmidt: Nee. Ich habe das in ironischer Gelassenheit zur Kenntnis genommen. Da hat der Herr Rumsfeld ungewollt dem Kanzler Schröder einen großen Gefallen getan.
      SPIEGEL: Wie das?
      Schmidt: Indem er sich selber in eine Position manövriert hat, die sich so nicht im Ernst vertreten lässt. Dass Frankreich und Deutschland als ein historisches Relikt abqualifiziert werden, kann kein amerikanischer Minister dauerhaft durchhalten.

      SPIEGEL: Ein vermutlich von tiefer Verbitterung zeugender Ausbruch. Ist das deutsch-amerikanische Verhältnis Ihrer Auffassung nach tatsächlich so zerrüttet, wie es derzeit erscheint?
      Schmidt: Es wird durch einige deutsche Zeitungen als zerrüttet dargestellt. Das Verhältnis zwischen den Nationen ist von den gegenwärtigen Querelen viel weniger berührt als das Verhältnis zwischen den jeweiligen Regierenden in Washington, Berlin oder Paris. Gott sei Dank haben weder die französischen noch die deutschen Politiker in gleicher Tonart zurückgezahlt.
      SPIEGEL: Sie selbst hatten ja als Kanzler zum damaligen US-Präsidenten Jimmy Carter auch nicht immer ein ganz ungestörtes Verhältnis. Waren diese Spannungen von anderer Art als die heutigen zwischen Schröder und Bush?
      Schmidt: Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierenden oder auch persönliche Auseinandersetzungen müssen nicht bedeuten, dass darunter gleichzeitig das Verhältnis zwischen den Völkern leidet - das ist grober Unfug. Dass das heute in Deutschland zum Teil anders gewertet wird, ist nachgebliebener Wahlkampf.
      SPIEGEL: Generell gefragt: Verstehen die Bundesbürger die nach dem Terrorangriff vom 11. September 2001 ja wohl immer noch unter Schock stehenden Amerikaner zu wenig - und gilt das auch für die politische Führung der Deutschen?
      Schmidt: Die Bundesregierung hat damals richtig reagiert, sogar überreagiert. Da gab es das Wort von der uneingeschränkten Solidarität - Solidarität wäre ausreichend gewesen, und die war auch ernst gemeint.
      SPIEGEL: Könnte es sein, dass das Pendel danach mit Schröders ablehnender Haltung zu einem möglichen Irak-Krieg umso stärker in die Gegenrichtung ausschlug?
      Schmidt: Eines ist ganz sicher: In Deutschland ist ein gutes halbes Jahrhundert nach dem Zweiten Weltkrieg, nach Auschwitz, Dresden und Stalingrad der Horror vor Kriegen noch ein bisschen größer als in anderen europäischen Staaten. Die amerikanische Nation hat dagegen nie im eigenen Lande einen Krieg erlebt.
      SPIEGEL: Und nun soll in einer gewaltigen Kraftanstrengung das in der Welt versammelte Böse ausgerottet werden.
      Schmidt: Es ist die extreme religiöse Rechte in Amerika, die so denkt. Das dürfen Sie nicht der ganzen Nation ankreiden.

      SPIEGEL: Aber Teilen der Regierung.
      Schmidt: Richtig.
      Ich will dennoch darauf aufmerksam machen, dass der gegenwärtige Unilateralismus der Amerikaner keine Erfindung der Herren Rumsfeld oder Wolfowitz ist. Das sind ja Personen, die erst nach dem Zweiten Weltkrieg erwachsen geworden sind. In der Außenpolitik der USA hat es immer drei Tendenzen gegeben: neben dem Isolationismus die internationalistische Tradition, die nach Kriegsende zum Marshall-Plan, der Gründung der Vereinten Nationen, der Weltbank und dem Weltwährungsfonds führte - und schließlich die imperialistische, mit der wir es zurzeit verstärkt zu tun haben ...
      SPIEGEL: ... und die Europa mächtig zu schaffen macht ...
      Schmidt: ... die die Europäer nicht ändern können, sondern in Würde ertragen sollten. Deswegen müssen wir uns jedoch nicht zu Instrumenten von Weltpolizei-Aufgaben machen lassen, wie es einige Amerikaner sich vorstellen.

      SPIEGEL: Um aber damit leben zu können, predigen Sie die Einigung Europas. Gibt es überhaupt noch Spielräume für eine aus Berlin gestaltete deutsche Außenpolitik?
      Schmidt: Der deutsche Spielraum ist am größten in Bezug auf die Ausgestaltung der Institutionen Europas. Was die vereinigten 15 Regierungen da in Nizza fertig gebracht haben, ist weiß Gott kein Meisterstück - nicht mal ein Gesellenstück. Sie haben keinerlei Vorbereitungen dafür getroffen, wie die Erweiterung der EU funktionieren soll.
      SPIEGEL: Weil sie sich nicht einigen konnten?
      Schmidt: Die bisher geltenden Texte gehen zum Beispiel davon aus, dass die Kommission in Brüssel in Zukunft aus bis zu 27 Mitgliedern bestehen soll. Stellen Sie sich mal eine Firma mit einem 27-köpfigen Vorstand vor! Und daran tragen die Deutschen von Kohl bis Schröder eine erhebliche Mitschuld, weil sie sich auf etwas eingelassen haben, was im Prinzip richtig und notwendig ist, nämlich die Erweiterung - aber sie hätten dafür alsbald auch institutionelle Vorsorge treffen müssen.
      SPIEGEL: Noch einmal zu den eben benannten kleinen Spielräumen deutscher Politik: Wenn nun unser Außenminister aufopferungsvoll um die Welt jettet - ist das alles vergebliche Liebesmüh?
      Schmidt: Das will ich nicht sagen, Reisediplomatie ist ja neuerdings üblich geworden.
      SPIEGEL: Das war schon bei Hans-Dietrich Genscher so.
      Schmidt: Die Außenminister Walter Scheel und Willy Brandt sind nicht so viel herumgereist. Die Umtriebigkeit heutiger Außenminister ist nicht zuletzt auch dazu bestimmt, dass das eigene Fernsehpublikum sehen soll, wie wichtig seine Politiker sind.
      SPIEGEL: Immerhin stellte sich Joschka Fischer bei seiner letzten Tour durch den Nahen Osten die schwierige Aufgabe, Möglichkeiten einer friedlichen Lösung des Irak-Konflikts auszuloten.
      Schmidt: Dazu will ich nichts sagen.
      SPIEGEL: Lassen Sie uns noch einmal auf Europa zurückkommen: Heißt Ihr Credo, dass da ohne Frankreich gar nichts geht?
      Schmidt: Ich würde das anders ausdrücken: Was immer die Deutschen an Europapolitik oder in der Welt außerhalb unseres Kontinents erstreben - wenn sie es nicht Seite an Seite mit Frankreich tun können, sind die Aussichten, dass daraus etwas wird, sehr gering. Dies ist meine seit Jahrzehnten feststehende Meinung, und ich habe mich darin nie geirrt.
      SPIEGEL: Wobei Sie Großbritannien ausklammern?
      Schmidt: Ich war vor 40 Jahren davon überzeugt, dass man die englische Welterfahrung brauchen würde und habe im Laufe der Zeit gelernt, dass man auf sie nicht warten darf. Ich sage manchmal im Spaß: Es kann eines Tages so weit kommen, dass die Engländer vor der Frage stehen, ob sie nicht besser der 51. Staat der USA werden ...
      SPIEGEL: ... was für Europa, wenn man über Kontinentaleuropa hinausdenkt, eine problematische Konstellation wäre.
      Schmidt: Sicher, aber die jetzige ist ebenso problematisch, wo die Engländer nicht wirklich mitspielen.

      SPIEGEL: Sieht es da im Hinblick auf die Franzosen wirklich sehr viel anders aus? Während sich der Bundeskanzler in der Bewältigung des Irak-Konflikts festgelegt hat, hält sich Jacques Chirac letztlich alles offen.
      Schmidt: Er hält sich eine ganze Menge offen - aber sicher nicht, am Ende selbst 80 000 französische Soldaten in die Golfregion zu schicken.

      "Die Europäer können die imperialistischen Tendenzen der USA nicht ändern, sie sollten sie mit Würde ertragen."
      SPIEGEL: Und dennoch: Könnte nicht schon in den zwischen Frankreich und Deutschland bestehenden Unterschieden wieder der Keim für Misstrauen stecken?
      Schmidt: Chirac und Schröder sind erst dabei, zu erkennen, dass beide Staaten, wenn sie die vitalen strategischen Interessen ihrer eigenen Nation im Auge haben, aufeinander angewiesen sind - dass beide Staaten zu ihrer Selbstbehauptung auf eine handlungsfähige Europäische Union oder möglicherweise auch nur auf einen handlungsfähigen Kern dieser Union angewiesen sind. Sie lernen das gerade, sie sind ja keine in der Wolle gefärbten "Europäer".
      SPIEGEL: Gesetzt den Fall, es käme im Irak zum Krieg: Wäre dies das Ende der Nato?
      Schmidt: Welche Rolle spielt die denn noch? Sie werden sich erinnern: Die Nato erklärte, ohne dass jemand sie darum ersucht hatte, nach dem 11. September den Bündnisfall - um sich so selbst zu zeigen, wie wichtig man war. Aber wichtig ist sie weder im Kampf gegen Osama Bin Laden noch im Kampf gegen Saddam Hussein. Nein, die wird im Gleitflug niedergehen, der allerdings Jahrzehnte dauern kann ...
      SPIEGEL: ... während an deren Stelle eine europäische Verteidigungsunion tritt?
      Schmidt: Reden Sie vom Jahr 2040 oder 2050? Den Franzosen möchte ich sehen, der heute seine Nuklearwaffen einem gemeinsamen Ratspräsidenten oder Kommissionspräsidenten unterstellt - und der ist von Hause aus Este oder Däne oder Deutscher oder sonst was.
      SPIEGEL: Herr Schmidt, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

      Das Gespräch führten Hans-Joachim Noack und Martin Doerry.
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 20:18:20
      Beitrag Nr. 3.315 ()
      stell doch mal die Aussagen von Pflüger rein!
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 20:24:41
      Beitrag Nr. 3.316 ()
      und die funktioniert sogar in jedem thread:

      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,233338,00.html

      geil, was?

      :D
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 23:00:06
      Beitrag Nr. 3.317 ()
      DER SPIEGEL 6/2003 - 03. Februar 2003
      URL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,233338,00.html
      Debatte

      Der schlimmere Krieg

      Von Leon de Winter



      Während John le Carré mit Getöse gegen den "Wahnsinn Amerikas" zu Felde zog, erschien ohne das leiseste Rauschen im Blätterwald die neueste Ausgabe von "Foreign Affairs", der Zeitschrift des Council on Foreign Relations. Dieser "think tank" analysiert die US-Außenpolitik und fördert in Amerika das Verständnis für internationale Beziehungen. Den Leitartikel verfasste der libanesisch-schiitisch-stämmige Wissenschaftler Fouad Ajami, Professor für Nahost-Studien an der Johns Hopkins University, Washington, der mittlerweile als einer der führenden Nahost-Wissenschaftler gilt.

      Die Artikel von le Carré und Ajami scheinen in zwei verschiedenen Welten geschrieben worden zu sein. Bei le Carré heißt es: "Zur Debatte steht nicht eine bevorstehende militärische oder terroristische Drohung, sondern der ökonomische Imperativ amerikanischen Wachstums." Für Ajami geht es beim Irak-Konflikt um etwas ganz anderes: "Man braucht keine übermäßige Rücksicht auf die politischen Empfindlichkeiten und Gegebenheiten in dieser Region zu nehmen. Die große Nachsicht, die man mit den Eigenarten und Phobien von Arabern geübt hat, hat furchtbare Früchte getragen - für die Araber selbst und für ein in deren Angelegenheiten verwickeltes Amerika."



      Wer die Artikel vergleicht, kann nur zu dem Schluss gelangen, dass le Carré den Irak-Konflikt, bar jeder Sachkenntnis, zu einer Art Steckenpferd der von religiösem Eifer befallenen Familie Bush reduziert, während Ajami Verständnis für Amerikas Wunsch zeigt, das Regime Saddam Husseins zu beenden.

      Le Carré entwirft ein Bild, als wäre die arabische Welt ein Schlachtfeld, auf dem arme, exotische, hilfsbedürftige Opfer - Araber, Palästinenser - einem brutalen wirtschaftlichen und militärischen Unterdrücker - den USA - gegenüberstehen. In der arabischen Welt Ajamis, der in dem durch Stammesfehden, religiöse und wirtschaftliche Auseinandersetzungen zu Grunde gerichteten Libanon aufgewachsen ist, bedarf es keines externen Unterdrückers: Diese Rolle spielen die arabischen Völker selbst, die sich ihren Rückstand gegenüber dem Westen nicht erklären, geschweige denn ihn aufholen können und lieber einen Sadisten wie Saddam Hussein beweihräuchern, als sich ihr eigenes Scheitern einzugestehen.

      Aus le Carrés Artikel sprechen die Ansichten und Obsessionen des antiamerikanischen intellektuellen Establishments in Europa; Ajami gehört zu den wenigen arabischen Wissenschaftlern, die weder Political Correctness noch eine etwaige Gefährdung des eigenen Lebens daran hindern können, auf die Eigenverantwortlichkeit der Araber hinzuweisen, die sich selbst in den vergangenen Jahrzehnten eine Serie von Tragödien zugefügt haben.

      Le Carré schreibt: "Die amerikanische Öffentlichkeit wird jedoch nicht nur getäuscht. Sie wird bedroht, tyrannisiert, eingeschüchtert und in einem Dauerzustand von Unkenntnis und Furcht belassen." Das sind Aussagen, die wenig mit der Realität zu tun haben. In den amerikanischen Medien wird zwischen Befürwortern und Gegnern der Pläne Bushs eingehend und heftig diskutiert. Wer da das Bild von einer "tyrannisierten" Öffentlichkeit zu zeichnen versucht, betreibt blinde Propaganda. Ist le Carré denn nie etwas von "The Nation", von der "New York Review of Books", von den Meinungsseiten der "New York Times" und der "Los Angeles Times" zu Ohren gekommen?

      John le Carré hält den Irak-Konflikt für eine Art Steckenpferd der von religiösem Eifer befallenen Familie Bush

      Am 22. Dezember vergangenen Jahres strahlte der amerikanische Sportsender ESPN den folgenden Bericht aus: "Als Präsident des Irakischen Nationalen Olympischen Komitees soll Udai (Saddams Sohn -Red.) Athleten foltern, die einen Wettkampf verloren haben. Er sperrt sie für Tage oder Monate hinter Gitter. Lässt sie mit Eisenstangen schlagen. Auf die Fußsohlen schlagen. An der Wand anketten und tagelang in verrenkter Haltung stehen. Über das Pflaster schleifen, bis ihr Rücken blutig ist, dann in Abwasser tunken, bis sich ihre Wunden entzünden. Es kommt vor, dass Udai bei der Zelle eines Athleten stehen bleibt und auf dessen gesenkten, geschorenen Kopf uriniert."

      Für le Carré zählt so ein Bericht nicht. Er konzentriert sich auf die Geiselnehmer aus Amerika, die Familie Bush, die seiner Meinung nach Folgendes will: "Es soll gezeigt werden, wer in Amerika im Inland herrscht und wer von Amerika im Ausland beherrscht wird." Warum sollten die so genannten Herrscher Amerikas so etwas wollen? Langweilt sie ihr beliebtes Cowboyspiel, die Ausrottung von Indianern und Büffeln, so sehr, dass sie zur Abwechslung mal dem Rest der Welt ihre Präzisionswaffen vorführen möchten? Läge es nicht viel näher, dass sie die Welt die Welt sein lassen, sich mit ihren Dollars das Öl kaufen, das die arabischen und afrikanischen Diktatoren ihnen so begierig offerieren, und den Europäern ihr Bosnien, Ulster, Verdun und Auschwitz gönnen?



      Le Carré behauptet, wenn Saddam kein Öl hätte, könnte er seine Bürger nach Herzenslust foltern und ermorden. Was sich wie Satire anhört, meint le Carré ernst: Wer Öl im Boden hat, dem erlaubt der Westen nicht, seine Bürger zu foltern. Auch hiermit beweist er sowohl Unbedarftheit wie rachsüchtige Böswilligkeit; von Rabat bis Riad foltern und quälen die Regime mit großer Hingabe, doch wie diese Unterdrückerdynastien, seien es königliche oder auch nicht, von den politischen Führern in Europa empfangen werden, ist in der Praxis gänzlich unabhängig davon, ob sie Öl besitzen: König Fahd von Saudi-Arabien wird genauso herzlich begrüßt wie Syriens Diktator Baschar al-Assad.

      Le Carré spielt die Ölkarte, das Lieblingsargument der Pazifisten: Es gehe den Amerikanern ums Öl. Was sie dann in Bosnien und im Kosovo gesucht haben, lässt le Carré unerwähnt, es sei denn, als Verschwörungsdenker vermutet er auch unter dem Balkan Öl.

      Die USA haben in der Vergangenheit gravierende Fehler begangen. Aber die Fehler lagen in der Verhältnismäßigkeit der Mittel, nicht in den angestrebten Zielen: Die Amerikaner haben versucht, das Unterdrückungsregime Fidel Castros zu Fall zu bringen, und sie haben versucht, den Kommunismus in Vietnam und anderswo auf der Welt einzudämmen. Wer sich mal die Grausamkeiten sozialistischer Regime ansieht, kann derlei Bemühungen nur zu gut verstehen - nicht so le Carré, der Salon-Sozialist.

      Le Carrés Belege für den vermeintlichen Wahnsinn Amerikas sind so selektiv und dürftig wie seine übrigen Argumente: Die Ehrlichkeit zu sagen, dass Amerikas Fehler in einem besonderen historischen Kontext, nämlich dem des Kalten Kriegs zwischen dem Westen und dem Sowjetblock, begangen wurden, vermag er nicht aufzubringen. Le Carré verschweigt, welche Tragödien von den Sowjets, den Chinesen und anderen Marxisten oder Neomarxisten angerichtet wurden, weitaus größere Tragödien als die von den Amerikanern verursachten - und der Vietnam-Krieg hatte schon erhebliche Ausmaße.

      Am Ende seines Artikels illustriert le Carré den unmenschlichen Druck, dem man in Amerika ausgesetzt ist. Sein alarmierendes Szenario: "Letzten Freitag fuhr einer meiner amerikanischen Freunde in Kalifornien zum örtlichen Supermarkt mit einem Aufkleber auf dem Auto, auf dem stand: `Frieden ist auch patriotisch`. Als er seinen Einkauf beendet hatte, war der Aufkleber weg."

      Le Carrés ganzer aufgeregter Artikel, mit all seinen bizarren Seitenhieben auf Bush, Gott und Israel, läuft also letztlich auf die Enthüllung hinaus, dass ein Aufkleber auf dem Auto eines seiner Freunde entwendet wurde. Wenn das kein eindeutiger Beleg dafür ist, wie seine amerikanischen Freunde "bedroht, tyrannisiert, eingeschüchtert" werden! So also gehen die Geheimdienste Bushs in Amerika vor: Sie spähen Aufkleber aus und kratzen sie ab!

      Dieses Beispiel hat Monty-Python-Qualität, und das, weil le Carré nichts anderes in der Hand hat: Die USA sind eine freie und offene Gesellschaft, und ein jeder, der etwas vorzubringen hat, kann das auch tun. Jeder kulturrelativistische linke Intellektuelle kann dort eine Plattform finden oder sie sich selbst schaffen, um dem Volk zuzurufen, Amerika müsse seiner übermäßigen Mängel wegen aufgelöst werden.



      Fouad Ajami kommt in seinem Artikel zu Schlussfolgerungen, die dem leichtfertigen Antiamerikanismus le Carrés diametral entgegengesetzt sind. Ajami hält es für möglich, dass die Abschaffung des irakischen Terrorregimes einen Demokratisierungs- und Modernisierungsprozess in der arabischen Welt einleitet: "Für eine Pax Americana könnte der Irak die Mühe und die Risiken wert sein."

      Für Ajami stellen die Probleme, die die arabische Welt überfluten und seit dem 11. September definitiv den Status quo in Europa und Nordamerika angegriffen haben, eine ernste Bedrohung für die Freiheiten und den Wohlstand im Westen dar.

      Ajamis Beobachtungen, die in der Befürwortung des amerikanischen Versuchs, Saddam zu Fall zu bringen, kulminieren, sind düster und realistisch; sie gründen auf weit reichenden Studien und der Liebe zu den Arabern und ihrer Kultur. Ajami betrauert die Verzweiflung, den Hunger und das Leid, welche die Menschen, die er liebt, erdulden müssen - le Carré dagegen fährt nichts als

      leere Klischees auf. De facto interessieren le Carré die Massenmorde Saddam Husseins oder das tragische Schicksal des irakischen Volkes nicht. Was Araber einander antun, die Millionen Tote, die die Kriege im arabischen Raum in den vergangenen 50 Jahren gefordert haben, die nicht vorhandene Freiheit und Rechtssicherheit, das alles kümmert le Carré offenbar kaum, denn sonst hätte er sich zu den Kurden, den Sudanesen, den Algeriern oder allen anderen Völkern geäußert, die in Nordafrika und dem Nahen Osten unter Diktaturen leiden.



      Saddam Husseins Regime hat 1998 die Uno-Inspektoren des Landes verwiesen, weil sie ihm gefährlich wurden, und nicht, weil ihm die CDs, die sie hörten, oder die Bücher, die sie lasen, nicht gefielen. Es waren irakische Überläufer, die in den Jahren davor den Umfang des irakischen Waffenprogramms enthüllten, nicht die Inspektoren, die in dem großen, vollständig kontrollierten Land gar keine Chance haben. Was Saddam in den vergangenen vier Jahren entwickeln ließ und in welchem Umfang, ist nicht bekannt, aber es spottet jeder Logik, so zu tun, als hätte er seine Nachmittage bei Golf oder Kartenspiel verbracht. Nur die Zeit - zwei, drei Jahre? - trennt ihn von Atomwaffen und somit von der Kontrolle über wichtige Öl- und Gasvorräte, die Energielieferanten für die Weltwirtschaft sind. Wer die Bedrohung, die von dem Psychopathen Saddam und seinem mindestens ebenso geisteskranken Sohn Udai ausgehen, verharmlost, spielt nicht nur mit der Zukunft des Westens russisches Roulette, sondern auch mit der der arabischen Welt. Im tragischen, grausamen und menschenverachtenden Umfeld des Nahen Ostens werden jetzt oder später zahllose Unschuldige sterben, weil ein arabischer Tyrann, der von Beginn seiner Terrorherrschaft an jeglichen politischen Widerstand ausgemerzt hat, für seine Machterhaltung jedes Opfer in Kauf nimmt.

      "Saddam ist nicht vom Himmel herabgefallen", schreibt Ajami, "er ist aus den Sünden seiner Welt erstanden." Mit anderen Worten, der islamische Fundamentalismus, der Terror arabischer Diktatoren und Osama Bin Ladens sind Variationen desselben Themas: der wütenden Frustration in der arabischen Welt. Hat der Angriff gegen Saddam mit Öl zu tun? Ja, denn ein Angriff gegen ihn richtet sich auch gegen die Bedrohung, dass er die Kontrolle über den Persischen Golf gewinnen könnte und sich die arabischen Diktaturen somit womöglich noch über Generationen fortsetzen.

      Die Bedrohung, die von der implodierenden und explodierenden arabisch-islamischen Welt ausgeht, kann nur dann ausgeräumt werden, wenn sich diese Welt demokratisiert und die Rechte und Freiheiten des Individuums anerkennt. Arabische Demokraten und Dissidenten sind nicht dazu in der Lage, sich von der Repression durch ihre Diktatoren zu befreien. Der Westen muss ihnen dabei helfen, in seinem eigenen Interesse und der Erkenntnis, dass der islamische Fundamentalismus und der vor Illusionen und Luftspiegelungen strotzende arabische Nationalismus den Wahnsinn auf der Straße am Leben erhalten. Deshalb muss man dem Ungeheuer den Kopf abschlagen - wenn der Westen das unterlässt, wird das Ungeheuer unsere Köpfe rollen lassen.

      "Peace for our time", rief Chamberlain freudig, als er die Tschechoslowakei an die Nazis verraten hatte. Churchill, der Kriegstreiber, wurde geschmäht, verspottet und verachtet. Pazifisten behaupteten: Nichts ist so schlimm, wie 1938 Krieg zu führen. Sie täuschten sich. Der Krieg, der 1939 ausbrechen sollte, war schlimmer.



      Aus dem Niederländischen von Hanni Ehlers.
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 23:44:20
      Beitrag Nr. 3.318 ()
      "Den Leitartikel verfasste der libanesisch-schiitisch-stämmige Wissenschaftler Fouad Ajami, Professor für Nahost-Studien an
      der Johns Hopkins University, Washington, der mittlerweile als einer der führenden Nahost-Wissenschaftler gilt. ..."

      Das sagt doch schon mal sehr viel aus. Der Mann will seine neue Heimat nicht verraten.
      In den USA sind ohnehin über 80 Prozent der Araber Christen. Und päpstlicher als der Papst selbst.

      Wir hören da vom Spiegel auch mal ne andere Meinung?!

      Es sind nicht mehr die Erdöl- und Gasvorkommen, sondern der versuchte Export von Demokratie und Ordnung.
      Verstehen kann man diese Argumentation sehr wohl.

      Die unnützen Luftangriffe über das Hitler-Deutschland mögen mit dem Marshall-Plan eine Demokratie gebracht haben.

      Aber über Afganistan haben sie nicht viel geholfen und werden auch nicht viel bringen.

      Was wird sie über den Irak bringen?

      Werden die Völker im Nahen Osten sich zu einer Demokratie umerziehen lassen?

      Die USA überschätzen sich da sehr. Auch, wenn micht gleich, so doch mittelfristig, wird dieser Krieg verherend sein.

      Ohne Grund und ohne Not kann sich ein Flächenbrand entfalten, dessen Dimensionen nicht einmal vorstellbar sind.

      Der normale europäische Bildungsmensch kann diese Hintergründe und Dimensionen gar nicht nachvollziehen.
      Er ist auf Gedeih und Verderb auf die globale Desinformtionsstruktur seiner eigenen Medienlandschaft ausgeliefert.

      Vielleicht ist auch dieser Krieg notwendig? Aber für wen? Und Wieso?

      Warum und was suchen die UNOX-Schnüffler? Ist die Liste mit den Lieferungen wohl verloren gegangen?
      All diese Waffen und Giftstoffe hat doch der Irak vom Westen und Osten bekommen.
      Dieses Spielchen ist doch die pure Verar... .
      Es dient nur den Truppenaufmarsch erst einmal ins Rollen zu bringen.

      All das Gute Geld, was für die Waffen borher ausgegeben wurde ist dahin. Der Irak muß sich sogar sich selbst entwaffnen!
      Wieso eigentlich? Jeder Staat hat doch das Recht zur Verteidigung und sogar zur Abschreckung!
      War das nicht die Doktrin des Kalten Krieges?
      Wieso rüsten denn nicht die USA oder Israel ab?

      Wenn ein Staat sich nicht mehr verteidigen kann, dann ist er doch seinen Nachbarn und anderen Eindringlingen ausgeliefert.

      Hat nicht auch der jenige Schuld, der vorher diese Güter ausliefert hat?

      Nun, die Engländer sind für jede ... gut. Die meisten Niederlssungen amerikanischer Konzerne sind doch entweder in Irland
      oder in UK. Nicht nur wegen der Sprache. Sie sind gerne Vasalen der USA. Alles ander zählt nicht.

      Warum ziehen die Briten nicht aus Zypern und Granada ab?

      Dieser Krieg wird herbeigeredet und er wird herbeigesehnt.
      Ich hoffe nur, dass die die ihn so sehr wünschen, auch den größten Schmerz erleiden sollen.

      Der Satz von Kurt Tucholsky wird immer wahrer.
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 00:21:05
      Beitrag Nr. 3.319 ()
      #3291,

      Die unnützen Luftangriffe über das Hitler-Deutschland ...

      1.zunächst mal waren denen noch viel unnützere luftangriffe auf die allierten vorausgegangen!

      2. könnt ich mich nicht erninnern, dass hitlerdeutschland kapituliert hätte, um diese abzuwenden!

      3. haben die deutschen damit den totalen krieg bekommen, den ihnen ihr führer versprochen hat und den sie dafür bejubelten!

      ... mögen mit dem Marshall-Plan eine Demokratie gebracht haben.

      das ist doch schon mal einiges gegenüber dem zuvor. und ob du dies zu schätzen weist, ist für mich mehr als fraglich, so wie du das sagst!

      Aber über Afganistan haben sie nicht viel geholfen und werden auch nicht viel bringen.

      zunächst einmal haben sie einen 20-jährigen mörderischen (bürger)krieg, welcher den hiesigen "friedensfreunden" bis zum zeitpunkt, als die nato eingriff, weitgehend am a... vorbei ging, reichlich eingedämmt und die chance für einen friedlichen neubeginn eröffnet!

      Was wird sie über den Irak bringen?

      ... wenn´s richtig gemacht wird, dass die iraker - deren schicksal, so lange sich die amerikaner nicht einmischen, den hiesigen "friedenfreunden" auch weitgehend am a... vorbeigeht - ohne allzu viele opfer von einem drecksack befreit werden, der sie nunmehr seit 30 jahren drangsaliert und sie in zukunft in einigermassen wohlstand und frieden leben können!

      Ohne Grund und ohne Not kann sich ein Flächenbrand entfalten, dessen Dimensionen nicht einmal vorstellbar sind.

      die chance, dass dieser sich mit saddam entfaltet, ist mindestens genau so gross!

      Der normale europäische Bildungsmensch kann diese Hintergründe und Dimensionen gar nicht nachvollziehen.
      Er ist auf Gedeih und Verderb auf die globale Desinformtionsstruktur seiner eigenen Medienlandschaft ausgeliefert.


      na wenigstens bist du dem normalen europäischen bildungsmenschen überlagen überlegen, lol. sag mal, für wen hältst du dich?

      Warum und was suchen die UNOX-Schnüffler? Ist die Liste mit den Lieferungen wohl verloren gegangen?

      ... nach der formalen legitimation, einen erwiesenen drecksack von der macht zu bringen!

      Hat nicht auch der jenige Schuld, der vorher diese Güter ausliefert hat?

      wenn du vor 20 jahren rechtmässig ein jagdgewehr erworben hast und morgen stellst dich damit auf den marktplatz um leute abzuknallen, ist dann der inhaber des waffengeschäfts von damals verantwortlich?

      und hätte dieser, wenn er von deinem vorhaben in kenntnis gelangt, nicht die pflicht, dich möglichst davon abzuhalten, zu versuchen selbst, oder mit der hilfe anderer, dir die knarre wieder abzunehmen?

      einen kommentar, auf das emotionale gesülze zum schluss und den aus dem zusammenhang gerissenen und missbrauchten tucholsky erspar ich mir.

      so und jetzt zur auf zur friedensdemo,

      kerze an und hu hu hussein!
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 00:21:45
      Beitrag Nr. 3.320 ()
      Die Amis wollen den totalen Krieg, also werden sie ihn auch kriegen.

      Schade nur, dass wirkliche Menschen dafür sterben müssen.

      Anschließend gibt es dann das PC-Spiel zum nachspielen.

      Das zweite Desert nach dem Abendessen.

      Daszu brauchst du dann einen neuen Computer.

      Was die Umsatzzahlen der Spiele-Software-Grafikkarten-PCChip-Hersteller steigen läßt.

      Der wirkliche Krieg zum Nachspielen.

      Vorallem, der Krieg dauert länder an. Und so gibt es ein Update nach dem nächsten.

      So wie bei MS-Windows auch.

      Der hat soviel Cash-Money angesammelt, dass er auch zum ersten mal eine Dividente auszahlt.

      Meine Theorie ist, daß auch die ganze Computer-Industrie an diesem Krieg interessiert ist.
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 09:38:00
      Beitrag Nr. 3.321 ()
      Ich kann nur JEDEM empfehlen,die derzeitige PRINTausgabe des "Spiegel" zu kaufen.

      In einem langen Artikel werden ab seite 104 GENAUESTENS die Unterstützung sadam Husseins durch westliche Länder, vor allem eben den USA geschildert, die u.a. die Verlogenheit der US-Regierung entlarven.

      diese umfangreichen informationen sind ein absolutes Muss für eine Diskussion.

      Seit langer Zeit das beste Heft, was erschien - und eines, welches man aus geschichtlichen Gründen einmal beiseite legen sollte.

      Unter anderem wird auch berichtet, wie oft der US-Kongress die massive Unterstützung sadam Husseins durch die USA BEENDEN wollte und sowohl Ronny Reagan als auch George Bush SENIOR dies mit allen Mitteln verhinderten. Bush senior hat die Unterstützung sadam husseins sogar nach den Giftgaseinsätzen massiv ERHÖHT. Nie war die Unterstützung der USA höher als unmittelbar vor dem Überfall auf Kuweit!

      Quelle: Spiegel-Printausgabe
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 09:39:06
      Beitrag Nr. 3.322 ()
      Ich kann Dir nur empfehlen,den Pflüger mal reinzustellen:)
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 10:03:11
      Beitrag Nr. 3.323 ()
      Ich würde mal sagen, da steht auch einiges über die Verlogenheit Deutschlands - erst mitzuhelfen, den Irak hochzurüsten, Anlagen für Chemiewaffen liefern, dann aber sich nicht verantwortlich dafür zu fühlen, wenn der Irak aus dem Ruder läuft und international zur Abrüstung gezwungen werden muß. Das ist wahre Verlogenheit, über die aber die meisten Deutschen kein Wort verlieren.

      Und nicht weniger verlogen ist es, wenn die Regierung behauptet, für den Frieden zu sein, aber gleichzeitig die Arbeit des Weltsicherheitsrats und der Untersuchungskommission für die Abrüstung im Irak sabotiert. Nichts anderes ist es nämlich, wen nein Mitglied des Weltsicherheitsrats offiziell erklärt, daß es völlig egal ist, was die Kommission berichtet - man werde auf keinen Fall für militärische Maßnahmen stimmen und sie auch nicht, wenn sich eien Mehrheit dafür findet, unterstützen; anders gesagt: völlig egal, was Du tust, Irak, wir werden gegen Dich nicht anders vorgehen als bisher.

      Seit Bestehen der Bundesrepublik hatten wir keine so unfähige Außenpolitik, wie in den letzten Jahren. Noch nie war Deutschland international so unbedeutend, so isoliert. Wenn noch Frankreich umschwenkt, stehen wir mit unserer Position allein an der Seite von mehreren Diktaturen und Scheindemokratien. Ich kann mich nicht erinnern, daß Deutschland je eine so unsinnige Position eingenommen hat.
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 14:08:06
      Beitrag Nr. 3.324 ()
      einfach nur falsch, was Du da zusammenschreibst.

      Deutschland ist in der welt als friedliebende Nation anerkannt.

      Mittelweile danken sogar US-Amerikaner uns deutschen, weil wir eine Position vertreten, die in den USA bereits als "unpatriotisch" gilt und oftmals bereits zu beruflichen Konsequenzen führt bzw. zu denunziationen beim Blockwart... ähem ... bei der "Home-security" des George W. Bush....

      Vielelicht würdest Du einmalzur Kenntnis nehmen,daß schröder - so sehr auch ich ihn für unfähig halte - die meinung von ca. 70-80% der Gesamtbevölkerung Europas und ca. 60% der US-bevölkerung repräsentiert?

      das ist immerhin mehr als die angebliche Zahl der US-Bürger, die Bush demokratisch gewählt haben (sollen :D )

      Von wegen "isoliert" ... :laugh:

      Träum weiter Deinen Traum vom starken großen Bruder...

      und bleib´weiter in der Aura der Sechziger Jahre...
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 14:16:11
      Beitrag Nr. 3.325 ()
      Naja wie Deutschland da steht wird man auch so richtig erst in Zukunft sagen können!
      imho
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 14:16:58
      Beitrag Nr. 3.326 ()
      im Übrigenbist Du selber verlogen!

      es war nicht "Deutschland", welches sadam aufrüstete, sondern nur einige kriminelle geschäftemacher.
      Anders wäre das bei der extrem restriktiven Exportgesetzgebung deutschlands auch nicht möglich gewesen.

      Hingegen hat die regierung Reagan und Bush senior noch NACH den Giftgaskriegen sadam hussein OFFIZIELL unterstützt (auch durch die Lieferung von Anthrax! ) und sogar beide US-Regierungen haben Kongress-Vorlagen, in denen sanktionen gegen sadam Husseingefordert wurden, unterlaufen bzw. massiv verhindert.

      und die USA haben gerne ihre Ölimporte aus dem Irak NACH DEM GIFTGASKRIEG vervielfacht, weil sadam ihre Moral mit einem um 1,24 US-Dollar niedrigeren Presi als dem Weltmarktpreis ganz leicht korrumpieren konnte.

      soviel zur unappetitlichen geschichstfälschung in deinem Kopf.

      Quelle und Beweis: Spiegel-printausgabe, Nr.6, 3.2.2003, ab seite 104.

      diesen Artikel, der exakt die WIRKLICHEN FAKTEN rund um die Alliierten und Sadam Hussein aufzeigt, solltest Du lesen, bevor Du hier Lügen verbreitest.
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 14:18:53
      Beitrag Nr. 3.327 ()
      Soll das jetzt heißen, daß es keine Exporte der deutschen Wirtschaft in den Irak gab, die unter anderem der Chemiewaffenproduktion förderlich war?

      Soll das heißen, daß der Irak vor den Kriegsdrohungen kooperativ gegenüber der UNO war und nachdem die massive Kriegsdrohung kam, keine Waffeninspektionen mehr zulieeß? Oder war es nicht genau umgekehrt? Man braucht ja die zu starke Fixierung der USA auf einen Militärschlag nicht gut zu finden, aber die glaubwürdige Drohung hatte ja beim Irak schon einiges bewegt, das vorher Jahre lang nicht mehr ging. Jedenfalls ist das andere Extrem, das Deutschland praktiziert, nun gänzlich unbrauchbar. Ohne Drohung militärischer Konsequenzen hätte der Irak auch keine Inspektionen mehr zugelassen.

      Isoliert - ja, wie nennt man das, wenn nur noch wenige Staaten in Europa die deutsche Position teilen und dies weniger und weniger werden? Unter den EU-Staaten vertreten wir bereits eine Minderheitenposition. Gut, viele arabische Staaten begrüßen die deutsche Position. Auch China und Rußland sehen sie mit Sympathie, schließen aber im Gegensatz zu Deutschland auch nicht aus, eine Entscheidung der UNO zugunsten eines Militärschlags zu zu lassen. Ich weiß nicht, warum gerade ich der Träumer sein soll, ich könnte das gleiche sagen. Oder der Hinweis auf die 60er Jahre, danke, ich lebe 2003 - Du auch? Oder nicht doch eher in den siebzigern und bist immer noch damit beschäftigt, Pinochet und Vietnam zu verdauen.
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 14:24:43
      Beitrag Nr. 3.328 ()
      "Lügen", "Geschichtsfälschung", "Du bist selber verlogen" - mußt Du eigentlich Deinen Streß im Beruf hier im Board abladen?

      Ich habe nicht gelogen und keine Geschichtsfälschung betrieben. Die Exporte Deutschlands fanden sowohl illegal als auch legal statt und waren immer eine Auslegungssache bei den "Dual-Use"-Produkten. Es hat nach den Giftgaseinsätzen des Iraks und schon gar nicht vorher ein generelles Exportverbot Deutschlands gegenüber dem Irak gegeben.

      Es ist sowieso absurd, den Amerikanern etwas vorzuwerfen, was Franzosen und die UdSSR in noch viel größerem Umfang getan haben, nämlich das Land mit Rüstungsgütern zu versorgen. Der Unterschied ist nur, daß die USA irgendwann ihre Politik für falsch erkannten und sich entschlossen, den Irak nach seiner versuchten Annektion Kuwaits zu bekämpfen, während Rußland noch heute via Belarus Rüstungsgüter in den Irak einschleust.
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 14:27:27
      Beitrag Nr. 3.329 ()
      Täglich werden ca. 35000 (am falschen Ort geborene) Kinder durch Stellvertreterkriege, Landminen, Hunger und Mangel an einfachsten Medikamenten getötet. Beschränkte oder gar uneingeschränkte Solidarität mit diesen Kindern? Fehlanzeige.

      "Entwaffnet George W. Bush"

      Der Truppenaufmarsch ist in vollem Gang. Mehr als 100 000 US-Soldaten sind bereits in der Golfregion stationiert. Nichts, so scheint es, kann die Bush-Regierung stoppen. Doch der Widerstand gegen den Irak-Krieg wächst. Auch in den USA.

      Lange Zeit sah es so aus, als unterstütze die US-Bevölkerung nahezu un-eingeschränkt die Irak-Politik von George W. Bush. Je schärfer die Töne gegen das "Schurkenregime" von Saddam Hussein, desto steiler zeigte die Popularitätskurve des US-Präsidenten nach oben. Doch ist die Popularität des Präsidenten von 90 auf 60 Punkte gefallen. Der Widerstand gegen den drohenden Krieg am Golf wächst. In den USA und weltweit. Seit Jahren hat sich die Friedensbewegung nicht mehr so eindrucksvoll zu Wort gemeldet wie am 18. Januar. In allen Teilen der Welt gab es Aktionen gegen die Irak-Politik der USA. In Russland, Japan und Ägypten, in Frankreich, Belgien, England, Schweden, Irland, Italien und Deutschland - überall demonstrierten die Menschen gegen einen Krieg im Mittleren Osten.

      Das deutlichste Signal kam aus den USA: In San Francisco und Portland (Oregon) protestierten Hunderttausende gegen die US-Administration. In Washington zogen mehr als eine halbe Million Menschen zu einem Marinestützpunkt südlich des Kapitols. Sie forderten: "Entwaffnet Bush", "Kein Blut für Öl" und "Make Peace not War". Die vom lokalen Fernsehkanal C-Span live übertragene fünfstündige Veranstaltung machte die Breite der heutigen Anti-Kriegsbewegung in den USA deutlich: Mehr als 140 Organisationen sind dem Aufruf von "ANSWER" gefolgt. Dabei war das Aktionsnetzwerk, das nach dem 11. September 2001 gegründet wurde, zunächst von den meisten moderaten linken Organisationen abgelehnt worden. Inzwischen sind die Querelen beigelegt. Das gemeinsame Ziel "Frieden zu schaffen ohne Waffen" ließ politische Meinungsverschiedenheiten in den Hintergrund treten.
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 14:29:21
      Beitrag Nr. 3.330 ()
      For ,gut argumentiert:)aber treib es nicht so toll,sonst stellt Deep den Pflüger nicht rein:laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 14:31:06
      Beitrag Nr. 3.331 ()
      Wassily...die "uneingeschränkte Solidarität mit diesen Kindern"...gibt es die etwa in der EU?

      MFG
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 14:38:12
      Beitrag Nr. 3.332 ()
      muss jetzt wieder an die Arbeit.

      @ for4zim

      Lies bitte den Spiegel-Artikel; danach ahebn wir eine gute Grundlage für eine (kontroverse) Diskussion.

      gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 01:56:45
      Beitrag Nr. 3.333 ()
      Ohrfeige für Howard
      Australiens Senat spricht der konservativen Regierung von John Howard wegen der Entsendung von Truppen für einen Irakkrieg das Misstrauen aus

      aus Melbourne BORIS B. BEHRSING
      Mit 33 zu 31 Stimmen hat gestern das australische Oberhaus Premierminister John Howard wegen der präventiven Entsendung von Truppen für einen Irakkrieg ohne Autorisierung durch das Parlament das Misstrauen ausgesprochen. Senator Bob Brown von den Grünen sprach von einer "historischen Verurteilung der Regierung". Es war das erste erfolgreiche Misstrauensvotum in der 101-jährigen Geschichte des Parlaments. Alle Senatoren der Opposition und alle Unabhängigen stimmten dafür.

      Obwohl der Senat jedes vom Unterhaus verabschiedete Gesetz blockieren kann, hat das gestrige Votum auf die Stabilität der Regierung keinen direkten Einfluss. Australische Regierungen werden im Unterhaus bestätigt oder gestürzt. Dort hat die Koalition aus Liberalen und Nationalen eine komfortable Mehrheit. Diese wies denn auch wenige Stunden später ein von der Labor-Partei eingebrachtes Misstrauensvotum zurück. Dennoch ist das Niederlage im Senat eine Ohrfeige für Howard.

      Die elfstündige Irakdebatte in beiden Parlamentskammern zeigte eine tiefe Spaltung in der Frage des Irakkonflikts und der engen Liaison Howards mit US-Präsident George Bush. Labor-Oppositionschef Simon Crean forderte den sofortigen Stopp weiterer australischer Truppen-Entsendungen. Er warf Howard zudem "Irreführung" vor und beschuldigte ihn, die Bevölkerung für dumm zu verkaufen.

      Howard hingegen sagte, die "Abrüstung" Iraks würde auch die terroristische Bedrohung Australiens mindern. Die meisten Australier überzeugt das allerdings nicht. Sie beunruhigt, dass die Regierung offenbar auch ohne UN-Mandat den USA in einen Irakkrieg folgen will. Dies zeigt auch ein von Crean am Dienstag vorgelegtes Protokoll eines Gesprächs von Außenminister Alexander Downer mit einem neuseeländischen Diplomaten. Darin soll Downer gesagt haben, dass trotz Howards Versicherung, die Truppen könnten noch vom Golf zurückgezogen werden, ein solcher Abzug nicht möglich sein würde. Der politische Seiltanz zwischen der präventiven Entsendung von Schiffen, Flugzeugen und rund 2.000 Soldaten an den Perischen Golf und der Beteuerung, sich damit noch nicht zur Teilnahme an einem Kriege gegen Irak verpflichtet zu haben, macht Howard zunehmend unglaubwürdig.

      Am diesem Wochenende folgt er einer Einladung des US-Präsidenten nach Washington, um mit ihm den Irakkonflikt zu beraten. Howard nennt dies eine "Friedensmission". Labor-Chef Crean sieht das anders: "Er geht, um unterwürfig die neuen Befehle entgegenzunehmen." Australien ist neben Großbritannien das einzige Land, das sich bisher am US-Militäraufmarsch am Persischen Golf beteiligt. Für Howard ist dies im "nationalen Interesse" notwendig. Doch nach der jüngsten Meinungsumfrage glauben 51 Prozent der Australier, dass die US-Außenpolitik ihre Nation negativ beeinflusst.

      Während der Parlamentsdebatte demonstrierten in Canberra hunderte Kriegsgegner vor dem Gebäude - unter ihnen Bischöfe und prominente Ärzte. Viele Australier sehen heute bei Howard Parallelen zur "All the Way with the USA"-Politik im Vorfeld des Vietnamkrieges.[/b]

      taz Nr. 6973 vom 6.2.2003, Seite 10, 106 Zeilen (TAZ-Bericht), BORIS B. BEHRSING
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 02:01:18
      Beitrag Nr. 3.334 ()
      Pakistan als nächstes Ziel einer US-Invasion?
      In Pakistan wird nicht nur ein Irakkrieg abgelehnt, sondern auch befürchtet, selbst zum Kriegsschauplatz zu werden
      DELHI taz Der pakistanische Journalist und Politologe Ejaz Haider ist kürzlich in Washington von der US-Einwanderungsbehörde INS verhaftet worden. Er hatte es versäumt, sich nach seiner Ankunft in den USA registrieren zu lassen, wie dies das Justizministerium von männlichen Staatsbürgern aus 25 meist islamischen Ländern neuerdings verlangt. Haider ist Gastprofessor der Brookings Institution, eines angesehenen Think-Tanks, und kam wegen dessen rascher Intervention nach 24 Stunden wieder frei.

      Haider ist aber auch ein Bekannter von Pakistans Außenminister K. M. Kasuri. Der war zur gleichen Zeit in Washington, wo er ausgerechnet dafür warb, Pakistaner von der demütigenden Registrierungspflicht - Befragung unter Eid, Fingerabdrücke und Ablichtung - zu befreien. Haiders Schikanierung wurde zu Hause als Fußtritt für Pakistan empfunden,
      nachdem Kasuri bereits zuvor bei Außenminister Colin Powell und Justizminister John Ashcroft auf taube Ohren gestoßen war.

      Die Geringschätzung der USA für einen ihrer wichtigsten Verbündeten in der Operation "Enduring Freedom" wird in Pakistan mit wachsendem Ärger registriert. Dies passt zur groben Behandlung pakistanischer Bürger und pakistanischstämmiger US-Bürger nach dem 11. September 2001. Sie wurden nach ihrer Verhaftung in den USA über ein Jahr in Einzelhaft ohne Außenkontakt festgehalten. Das Verhalten der US-Regierung hat in Pakistan inzwischen den Hass auf die USA, der sich beim Krieg gegen die Taliban noch auf die Stammesgebiete und Großstädte beschränkte, auf den Großteil der Bevölkerung ausgedehnt.

      Ein Zwischenfall Ende letzten Jahres zeigt, dass darunter inzwischen auch die Kooperation amerikanischer und pakistanischer Truppen leidet. Bei einer gemeinsamen Patrouille an der afghanischen Grenze kam es am 29. Dezember zu einer Schießerei zwischen pakistanischen "Frontier Scouts" und US-Special Forces, bei der ein Amerikaner verletzt wurde. Er forderte Luftunterstützung an, worauf ein US-Jet eine Rakete in eine Islamschule auf pakistanischem Boden schoss, in die zwei Scouts geflüchtet waren. Sie kamen ums Leben.

      Die drohende Irak-Invasion gibt der antiamerikanischen Stimmung zusätzlich Auftrieb. Wie in weiten Teilen der islamischen Welt wird der Druck der USA auf Saddam Hussein auch in Pakistan als Angriff auf den Islam interpretiert. Eine US-Invasion soll im Zentrum der arabischen Welt ein Regime einsetzen, so ein Kommentar, das die kulturelle Hegemonie des Westens geopolitisch sichert und sich wirtschaftlich unterwirft. Eine US-Umfrage in 44 Ländern stellte in Ägypten und Pakistan die stärkste Negativperzeption der USA fest, mit nur 10 Prozent Befürwortern der US-Politik. Eine ähnliche Untersuchung des US-Außenministeriums ergab eine positive Mehrheit für Saddam Hussein bei starker Ablehnung militärischer Aktionen gegen ihn.

      Wie das eingangs erwähnte Verhalten des INS zeigt, bemüht sich Washington kaum, dieses Feindbild aufzuweichen. Die Tilgung von Schulden in Höhe von einer Milliarde US-Dollar war nicht mehr als das Einlösen alter Versprechen und erfolgte fast zeitgleich mit einer Erklärung der US-Botschafterin, Islamabad müsse endlich "aufhören, eine Plattform des Terrorismus" zu sein. US-Berichte über eine Zusammenarbeit zwischen Pakistan und Nordkorea bei der Entwicklung von Atomraketen sorgten für zusätzliche Irritation und werden in Islamabad als gezielte Indiskretion der Bush-Regierung gewertet.

      Pakistans Regierung ist auf sich gestellt, um dem wachsenden Druck von Bevölkerung und Parlament entgegenzutreten. Bisher gelang es, die Islamisten im Zaum zu halten. Die in den Wahlen vom Oktober erfolgreiche MMA-Koalition sechs islamistischer Parteien wurde mit Pfründen und symbolischen Gesten geködert, so etwa dem Status als offizielle Oppositionspartei. Es kam zu Straßenprotesten der MMA, doch fehlten bisher die Art von Hasstiraden wie nach dem Fall der Taliban vor einem Jahr. Um diese nicht heraufzubeschwören, lehnt Pakistan ein einseitiges Vorgehen der USA gegen Irak ab und schließt sich den Staaten an, die mehr Zeit für die Inspektoren und ein klares UNO-Mandat fordern.

      Pakistans Spielraum ist aber sehr gering. Denn die Abhängigkeit von Washington ist seit dem 11. September noch gewachsen, und zugleich zeigen die Wahlerfolge der Islamisten, dass ihre antiamerikanische Rhetorik immer mehr Anhänger findet. Die breite Ablehnung eines Kriegs gegen Irak gründet auch in der wachsenden Furcht, dass Pakistan zur nächsten Zielscheibe der Supermacht USA werden könnte. In Islamabad verbirgt sich hinter einer demokratischen Fassade ein autoritäres Militärregime. Dieses verfügt über Nuklearwaffen. Machthaber Pervez Musharraf drohte schon, sie gegen Indien einzusetzen. Nach dem 11. September war ein Atomwissenschafter verhaftet worden, der Ussama Bin Laden atomares Know-how vermitteln wollte. Die Taliban sind in Pakistan entstanden und haben dort heute wieder Unterschlupf gefunden. Bin Laden lebte nicht in Irak, sondern in Pakistan und hält sich dort vielleicht auch heute wieder auf, genauso wie zahlreiche seiner Al-Qaida-Kader. Taliban-Anhänger sitzen heute in Pakistans Parlament.

      Sollte das US-Abenteuer im Irak gelingen, fürchten besorgte Kommentatoren in Indien und Pakistan, werde George Bush auch in Pakistan aufräumen wollen. Er werde dies nicht zuletzt auch deshalb tun müssen, meinte Indiens Sunday Express, um der Armee der "Gotteskrieger" Herr zu werden, die nach einem Irakkrieg wie Pilze aus dem Boden schießen würden und deren natürliches Refugium Pakistan wäre. Der Besitz von Atomwaffen bietet wie im Fall Nordkoreas nur vorläufigen Schutz. Denn er ist auch eine Einladung an die USA, einen solchen Unruheherd auszuräumen. "BERNARD IMHASLY

      taz Nr. 6973 vom 6.2.2003, Seite 11, 213 Zeilen (TAZ-Bericht), BERNARD IMHASLY
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 02:16:40
      Beitrag Nr. 3.335 ()
      Übrigens....

      bin ich ganz stolz auf meinen jüngsten Sohn:

      SCHOCK FÜR KASPAROW

      Remis in der fünften Partie


      Schachgroßmeister Garry Kasparow war angetreten, die Überlegenheit des menschlichen Geistes über die Maschine zu beweisen. Nach fünf Partien steht das Match gegen Deep Junior noch immer Unentschieden - und alles entscheidet sich im letzten Spiel.

      Und mit ein Grund war, den Schaukampf gegen den Rechner Deep Junior überhaupt zu beginnen. Den wollte er besiegen, um die prinzipielle Überlegenheit des Menschen über die Maschine unter Beweis zu stellen, wie er selbst in einem Interview vor dem Match sagte. Dieser Beweis schmerzt ihn nun weit mehr, als er selbst erwartet hatte. Denn Junior kennt er eigentlich in- und auswendig: Seit mehreren Jahren nutzt er das Programm als Trainings- und Analysewerkzeug.

      Allerdings nicht diesen Junior, "Deep" mit Vornamen: Mit Spannung wird nun erwartet, ob Kasparow sich von diesem Schock wird herunterziehen lassen. Denn am Freitag spielt er Alles oder Nichts.
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 02:39:58
      Beitrag Nr. 3.336 ()
      Übrigens....

      bin ich ganz stolz auf meinen jüngsten Sohn:


      Deep Junior

      ... klar, wenn der junge mehr verstand hat, als der alte!

      :D :D
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 07:54:55
      Beitrag Nr. 3.337 ()
      :laugh:
      Klar,ospower,der Alte kann ja nicht mal den Pflüger reinstellen:laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 08:37:40
      Beitrag Nr. 3.338 ()
      Es wäre nur folgerichtig, Pakistan als nächstes aufs Korn zu nehmen, denn das Land ist unrühmlich in Erinnerung für den Aufbau der Taliban und war vorrangig verantwortlich dafür, daß auch nach dem Abzug der UdSSR in Afghanistan der Bürgerkrieg weiter ging. Dazu kommt die Destabilisierung am Kaschmir. Allerdings wird es kein UNO-Mandat für ein Vorgehen gegen den peinlichen Ex-Verbündeten geben. Daher ist der diplomatische Spielraum sehr eingeschränkt. Und eine Demokratissierung des Landes, das gilt in vielen Ländern, muß vor allem erst mal von der Bevölkerung gewünscht werden. Zur Zeit scheint man dort nur die Herrschaft durch autoritäre Führer mit Deckung durch das Militär oder durch fundamentalistische Gruppierungen zu kennen. Die demokratischen Parteien dort haben sich durch massive Korruption unbeliebt gemacht und verhindert, daß eine größere Schicht entstehen konnte, die demokratische Parteien unterstützt.

      Und was für Pakistan gilt, gilt mehr oder weniger auch für Staaten wie Saudi-Arabien, Syrien, Iran, Libyen usw. Alles zusammen selbst für die gesamte freie Welt zuviel.
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 08:38:10
      Beitrag Nr. 3.339 ()
      interessanter Ausschnitt:
      ..
      Haider ist aber auch ein Bekannter von Pakistans Außenminister K. M. Kasuri. Der war zur gleichen Zeit in Washington, wo er ausgerechnet dafür warb, Pakistaner von der demütigenden Registrierungspflicht - Befragung unter Eid, Fingerabdrücke und Ablichtung - zu befreien. Haiders Schikanierung wurde zu Hause als Fußtritt für Pakistan empfunden, nachdem Kasuri bereits zuvor bei Außenminister Colin Powell und Justizminister John Ashcroft auf taube Ohren gestoßen war.

      Die Geringschätzung der USA für einen ihrer wichtigsten Verbündeten in der Operation "Enduring Freedom" wird in Pakistan mit wachsendem Ärger registriert. Dies passt zur groben Behandlung pakistanischer Bürger und pakistanischstämmiger US-Bürger nach dem 11. September 2001. Sie wurden nach ihrer Verhaftung in den USA über ein Jahr in Einzelhaft ohne Außenkontakt festgehalten. Das Verhalten der US-Regierung hat in Pakistan inzwischen den Hass auf die USA, der sich beim Krieg gegen die Taliban noch auf die Stammesgebiete und Großstädte beschränkte, auf den Großteil der Bevölkerung ausgedehnt.

      Ein Zwischenfall Ende letzten Jahres zeigt, dass darunter inzwischen auch die Kooperation amerikanischer und pakistanischer Truppen leidet. Bei einer gemeinsamen Patrouille an der afghanischen Grenze kam es am 29. Dezember zu einer Schießerei zwischen pakistanischen "Frontier Scouts" und US-Special Forces, bei der ein Amerikaner verletzt wurde. Er forderte Luftunterstützung an, worauf ein US-Jet eine Rakete in eine Islamschule auf pakistanischem Boden schoss, in die zwei Scouts geflüchtet waren. Sie kamen ums Leben.

      Die drohende Irak-Invasion gibt der antiamerikanischen Stimmung zusätzlich Auftrieb. Wie in weiten Teilen der islamischen Welt wird der Druck der USA auf Saddam Hussein auch in Pakistan als Angriff auf den Islam interpretiert. Eine US-Invasion soll im Zentrum der arabischen Welt ein Regime einsetzen, so ein Kommentar, das die kulturelle Hegemonie des Westens geopolitisch sichert und sich wirtschaftlich unterwirft. Eine US-Umfrage in 44 Ländern stellte in Ägypten und Pakistan die stärkste Negativperzeption der USA fest, mit nur 10 Prozent Befürwortern der US-Politik. Eine ähnliche Untersuchung des US-Außenministeriums ergab eine positive Mehrheit für Saddam Hussein bei starker Ablehnung militärischer Aktionen gegen ihn."


      Wenn man berücksichtigt, dass die Unterstützung der "viel schlimmeren und gefährlicheren" Pakistanis ein beliebtes Anti-Kriegs-Argument in Sachen Irak ist, jetzt aber auf einmal "mehr Untesstützung" statt "Demütigung" erwartet wird??? Wenn man die vielfältige Kritik an der schlechten Arbeit der Geheimdienste vor dem WTC hier gelesen hat...
      Mal wieder: wie man es macht, man kann es nur falsch machen, wenn man USA heißt.
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 09:58:40
      Beitrag Nr. 3.340 ()
      # 3311

      For4Zim

      da sind wir einer meinung:

      demokratische Strukturen müssen von der Bevölkerung selber gewollt werden.

      DAher ist es Irrsinn, einem Land eine Demokratie aufzuzwingen (eigentlich schon in der Diktion erkennbar unsinnig: Freiheit Aufzwingen? )

      Die DDR hat 40 Jahre (und eine günstige Konstellation "politischer Sterne" ) gebraucht, um friedlich und mehrheitlich das Leben auszuhauchen.

      wie ich schon mehrfach schrieb: Die stabilen demokratien sind selten von Aussen entstanden, sondern von Innen.
      Dafür gibt es massenhafte beispiele:
      DDR, praktisch der gesamte Ostblock, Südafrika, ...

      Jeder, der Change Management in Unternehmen einmal gemacht hat, weiß: Zuerst kommt die Überzeugung derjenigen, die veränderungen mittragen müssen. Wenn die nicht auf Deiner Seite sind, dann kannste einpacken - oder eine neue Diktatur gründen. Siehe Afghanistan.

      Vor allem braucht es eine geradezu buddhistische geduld, denn es gibtfür die sehnsucht nach demokratie, nach Freiheit kein Super-wachstumshormon, weil der mensch extrem leidensfähig ist und sich lange mit schlechten zuständen arrangiert.
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 10:02:00
      Beitrag Nr. 3.341 ()
      Einen Grund erkannt,warum Saddam nicht während des Golf-
      krieges gestürzt wurde.Weiter so!
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 01:15:00
      Beitrag Nr. 3.342 ()
      Die Achse der Ignoranten
      US-Außenminister Rumsfeld stellt Deutschland mit Libyen und Kuba auf eine Stufe. Bei einem Krieg gegen Irak "würden sie in keiner Beziehung helfen".
      Schäuble nennt Vorwurf berechtigt

      BERLIN rtr/ap/taz Die USA haben Deutschland wegen seiner Haltung in der Irakfrage erneut scharf angegriffen. Der US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld stellte die Bundesrepublik auf eine Stufe mit Libyen und Kuba, die ebenfalls eine Unterstützung der USA in dem Konflikt ablehnten.

      Die Bundesregierung wollte auf die Vorwürfe Rumsfelds nicht reagieren. Sie begrüßte aber den Bericht von US-Außenminister Colin Powell vom Mittwoch als Anerkennung der Rolle des UNO-Sicherheitsrats und bekräftigte ihr Eintreten für eine friedliche Lösung des Konflikts. Powell hatte Irak vorgeworfen, die UN-Inspektoren zu täuschen und Verbindungen zum Terrornetz al-Qaida zu unterhalten.

      Rumsfeld sagte vor dem US-Kongress, es gebe eine nicht unbedeutende Zahl von Staaten, die den USA bereits Unterstützung bei einem militärischen Vorgehen gegen Irak oder die Nutzung von Militärstützpunkten und Überflugrechte zugesagt hätten. Andere Länder hätten signalisiert, sie würden beim Wiederaufbau Iraks helfen, wenn dort ein Machtwechsel stattgefunden habe. "Dann gibt es noch drei oder vier Länder, die gesagt haben, sie würden gar nichts tun", sagte Rumsfeld. "Ich denke, Libyen, Kuba und Deutschland sind diejenigen, die angedeutet haben, sie würden in keiner Beziehung helfen."

      Bundeskanzler Gerhard Schröder hat zwar eine militärische Beteiligung Deutschlands an einem Krieg strikt ausgeschlossen, den USA aber Überflugrechte und die Nutzung ihrer Stützpunkte zugesagt.


      Die Bundesregierung wollte sich dazu nach Angaben des Bundespresseamts nicht äußern. Regierungssprecher Béla Anda erklärte: "Durch den Auftritt von Außenminister Powell haben die USA die Rolle des Sicherheitsrats für die Konfliktlösung anerkannt und gestärkt." Die Bundesregierung fordere mit der Mehrheit der Mitglieder des Sicherheitsrats, dass die von Powell vorgelegten Fakten von den Inspektoren im Irak überprüft werden. Deutschland unterstütze daher die Vorschläge Frankreichs zur Intensivierung der Inspektionen. Saddam Hussein müsse mit den Inspektoren aktiv zusammenarbeiten. Im Verteidigungsministerium hieß es, Minister Peter Struck habe sich nicht sonderlich echauffiert. Struck wird am Wochenende bei der Münchner Sicherheitskonferenz mit Rumsfeld zusammentreffen. SPD-Generalsekretär Olaf Scholz zeigte sich im Deutschlandradio "irritiert". Die Äußerungen seien ein "solcher Quatsch, dass man das auch nicht diskutieren muss". Der CDU-Außenpolitiker Wolfgang Schäuble zeigte im MDR dagegen Verständnis für Rumsfeld. "Die amerikanische Rhetorik muss einem nicht immer gefallen", sagte er, fügte jedoch hinzu: "Tatsache ist ja leider, dass wir uns so verhalten." " WG

      aktuelles SEITE 2, brennpunkt SEITE 3
      meinung SEITE 12, wahrheit SEITE 20
      taz Nr. 6974 vom 7.2.2003, Seite 1, 95 Zeilen (TAZ-Bericht), WG, veränderter Artikel in taz-Ffm
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 09:11:03
      Beitrag Nr. 3.343 ()
      meiner Meinung wird es jetzt mal Zeit dass die Bundesregierung "reagiert" sie muss sagen welche Lösungen sie vorschlägt!

      Unsere Bundesregierung "versteckt sich irgendwie"...unabhängig wie man zu den Thema steht!
      Schröder muß jetzt mal eine Erklärung abgeben!
      alles imho!

      MFG
      Mannerl
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 09:21:16
      Beitrag Nr. 3.344 ()
      Mannerl,immerhin hat Scholl-Latour gestern der Künast eine
      Nachhilfestunde erteilt(Berlin-Mitte).Ob sie es zumindest inhaltlich verstanden hat?
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 09:38:54
      Beitrag Nr. 3.345 ()
      Wie steht Ihr eigentlich zu der Anregung von Scholl-Latour, die Möglichkeit einer eigenständigen nuklearen Aufrüstung Deutschlands neu zu überdenken?

      Ich weiss noch, wie ich vor Jahren gegen die Atomwaffentests der Franzosen demonstriert habe - inzwischen betrachte ich die damalige politische Entscheidung Frankreichs jedoch als weise!
      Ein Staat der nukleare Langstreckenraketen besitzt muss keiner militärischen Grossmacht mehr die Stiefel lecken!
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 09:40:59
      Beitrag Nr. 3.346 ()
      Eigentlich hast du bereits die Antwort gegeben oder möchtest du die Abhängigkeit einfach von den USA zu F verlagern?So habe ich dich aber nicht verstanden.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 09:41:17
      Beitrag Nr. 3.347 ()
      was war den da genau mit Scholl-Latour und der Künast?

      Hab ich nicht mitbekommen!

      ...mußte auf die Kinder meiner Schwester aufpassen:)
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 09:44:16
      Beitrag Nr. 3.348 ()
      Die Rot-Grünen jedoch haben nicht einmal eine eigene Meinung,s.meinen thread `Scholl-Latour...`
      Keine einzige Stellungnahme!Traumtänzer?Weltmeister in der theoretischen Weltverbesserung?
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 09:46:55
      Beitrag Nr. 3.349 ()
      Mannerl,die Künast lauschte mit weit aufgerissen Ohren,großer Lauschangriff sozusagen:laugh:,wenn SL sie mit ins Spiel bringen wollte,nahm sie eine Defensivrolle ein,nach dem Motto,du kennst dich doch aus,was fragste mich.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 10:30:11
      Beitrag Nr. 3.350 ()
      3315,man könnte viele user hier auch als Achse der Ignoranten bezeichen,gell Deep,wobei ich jetzt keine Namen
      nenne:laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 10:39:15
      Beitrag Nr. 3.351 ()
      @opti: die Frage war ja, wie IHR dazu steht!

      Derzeit wird Deutschland insbesondere wegen seiner pazifistischen Haltung als "Problemstaat" charakterisiert und von Rumsfeld mit Libyen und Kuba verglichen.
      Der nächste Schritt wäre dann wohl, Deutschland in den Club "Achse des Bösen" aufzunehmen / zu verdammen, bzw. wegen Blockadepolitik im Weltsicherheitsrat der Terrorismus-Beihilfe zu beschuldigen (streng gemäß dem Motto "wer nicht mit uns ist, ist gegen uns").

      Da stellen sich mir halt dezeit ein paar Fragen:

      Wie gross ist die Abhängigkeit von der USA?
      Kann eine isolierte Position innerhalb der NATO zu einer Isolation durch die NATO führen?
      Wie weit wird die USA es tolerieren, daß ein Bündnismitglied, welches selbst keine militärische Grossmacht ist, eine nicht US-konforme Politik verfolgt?
      Nach welchem Maß werden Nichtatomstaaten (wie der Irak oder die BRD) gemessen, nach welchem Maß Atommächte (wie Frankreich oder Nordkorea)?
      Welchen Handlungsspielraum hat die Bundesregierung derzeit und welchen Handlungsspielraum hätte sie als Atommacht?
      Kann auf dieser Welt noch eine pazifistische Position durch Politiker geäussert werden, ohne dass eine nuklear-militärische Drohkulisse den Pazifismus legitimiert???
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 10:50:15
      Beitrag Nr. 3.352 ()
      -->3324<---
      Wenn man die Wirtschaft dahingehend umkrempelte, um nicht mehr mit den USA Handel zu betreibe (weiss gar nicht, ob das überhaupt funktioniert) müsste man sich auf
      Märkte konzentrieren, die noch weniger effektiv sind,
      die Folge wären noch mehr Arbeitslose und Sozialausgaben.
      Damit würde die finanzielle Belastung bei uns weiter zunehmen unabhängig davon, dass es auch viel Zeit braucht,
      um neue Beziehungen aufzubauen. Wäre es da nicht wesentlich einfacher, die Regierung abzulösen (zu stürzen) ? Ich denke mal , dass Schröder noch die gleiche Zeit zum Regieren verbleibt wie Saddam Hussein. Geht der eine, dann geht auch der andere.:D :D
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 11:23:34
      Beitrag Nr. 3.353 ()
      3324,Pazifismus war noch nie so out wie heute,hat sich nur noch nicht überall herumgesprochen.Regionale Konflikte können immer mehr globalisert werden.
      Meine Antwort-wie immer-heisst Europa,wobei die bi-und multilateralen Abhängigkeiten sich möglichst egalisieren.
      Wer Verantwortung trägt,kann sich keinen Pazifismus erlauben.Diese Erkenntnis bliebe auch einem Europa -nach meinem Verständnis-nicht verborgen.Zuerst gilt es jedoch,überhaupt einmal diese Fähigkeit zur Verantwortung zu entwickeln.
      Kein Land ist weiter davon entfernt als D.
      Du wirst von Antigone,deep,u.a.,keine Stellungnahme erhalten,wie sie mit Diktatoren und Terroristen verfahren würden.So lange dies so ist,stelle ich selbst die Legitimation zur einseitigen Kritik an den USA in Frage.
      You know,ohne Alternativen ist Kritik wertlos!
      Gibt es für D eine atomare Bedrohung,beantwortet sich deine Frage von selbst.Oder will die jemand ernsthaft mit nein beantworten?
      Ich stimme vielen Kritiken an den USA zu,bin aber bereit die Konsequenzen daraus zu ziehen.Und dies wiederum wollen
      die meisten hier nicht.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 11:29:19
      Beitrag Nr. 3.354 ()
      opti: so wie ich deren Haltung verstehe, soll man die Terroristen einfach als notwendiges Übel und Folge der verfehlten Politik hinnehmen und die Welt so weit verbessern, dass keine neuen Terroristen entstehen. Friedlich und gerecht. Was die Bekämpfung von Terroristen ausschließt, weil dies Wut erzeugt, die wieder neue Terroristen gebiert...
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 11:36:41
      Beitrag Nr. 3.355 ()
      xylo,sollen sie doch mal auf den Weg machen,die Hauptursachen zu ergründen.Die würden sich über die Resultate wundern.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 11:37:36
      Beitrag Nr. 3.356 ()
      ..ich fühle mich nicht kompetent, das zu beurteilen. Zumal ich nicht einmal weiß, ob ich die Meinung richtig wiedergegeben haben....;)
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 11:38:33
      Beitrag Nr. 3.357 ()
      aber Deine Antwort würde vermutlich auf "Nachwuchssorgen" hinauslaufen, oder...;)
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 11:42:00
      Beitrag Nr. 3.358 ()
      Ne:laugh:überhaupt nicht:laugh:im Gegentum:laugh:
      (wenn du auch dem anderen Thema nicht zustimmst,muss es dich doch zumindest beeindruckt haben:laugh:)
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 11:47:33
      Beitrag Nr. 3.359 ()
      3332 - war nur ein Scherz.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 11:48:10
      Beitrag Nr. 3.360 ()
      Schnapszahlwertung für mich.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 11:53:47
      Beitrag Nr. 3.361 ()
      Ich nenne mal ein kleines Beispiel,ist nur ein kleiner Ausschnitt,aber konkret:
      Eine friedliche Koexistenz mit den fundamentalistischen
      Islamisten wird es nur geben,wenn diese Kameraden auch an sich arbeiten.Toleranz unseres Wertesystems setze ich als Minimum voraus.Die Entwicklung Arabiens wird den Fundamentalismus erheblich verstärken,diese ist aber hausgemacht.Was wir zu wenig an Geburten haben,haben die zu viel.Die dabei zunehmende Verarmung ist nicht in der westlichen Welt begründet.Ergo,wir stehen auch hier erst am Anfang der Probleme.
      Antigone,oder wolltest du schon immer mal Schleier tragen
      und ohne Frauenrechte leben?
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 12:02:09
      Beitrag Nr. 3.362 ()
      ...umgekeht wird ein Schuh draus. Die Menge an Geburten in
      den arabischen Staaten kann man, wie auch überall sonst, als Zeichen eines Bildungs- und Kulturmangels ansehen.
      Nach der Neuregelung des nahöstlichen Raumes wird es
      so sein wie oftmal erlebt. Die Menschen werden gebildeter werden und die Geburtenrate wird zurückgehen. Beispiele dafür gibt es ja genug auf der Welt.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 12:03:13
      Beitrag Nr. 3.363 ()
      3333 muß auch irgendeinen Sinn haben hier. :D
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 12:04:01
      Beitrag Nr. 3.364 ()
      stimmt,aber erst 2050:cry:
      und unter dem Vorbehalt,dass nichts dazwischen kommt:cry:
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 12:05:23
      Beitrag Nr. 3.365 ()
      #329 deine zweifel sind ja auch manchmal beruhigend,werden sie doch von vielen tatsächlich als ein auslöser wie in #327 angesehen,kann es aber bei keinem User hier bei W:O als ausschliessliche ansicht bisher erkennen.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 12:07:30
      Beitrag Nr. 3.366 ()
      xylo.Vorsicht Gewalt,sollen wir Pazifismus spielen oder bleiben wir da:confused:
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 12:40:55
      Beitrag Nr. 3.367 ()
      3335,möchte noch einen Zusatz machen,Bildung allein ist es nicht,ohne ökonomische Besserung nützt sie nichts,es sei denn, du setzt ökonomische Verbesserungen als logische Folge von Bildung voraus.
      In diesem Fall dürften wir aber auch wieder Schwierigkeiten
      in diesem thread bekommen oder?
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 12:56:04
      Beitrag Nr. 3.368 ()
      38: leider tun die Betreffenden aber auch wenig, die Frage zu klären. Wie sie zur Repression stehen. Wie man die aktuellen Terroristen bekämpfen soll.
      Abgesehen davon, dass ich auch ihre Zukunftsstrategien für sehr vereinfachend halte, in Übereinstimmung mit optimalist.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 13:06:49
      Beitrag Nr. 3.369 ()
      Allen denkenden Menschen zur Lektüre zu empfehlen ist ein Buch zum Thema von Wolfgang Eggert- Angriff der Falken
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 13:10:43
      Beitrag Nr. 3.370 ()
      Lohnt sich erst nach der Lektüre von Ogger,Absahnen und Abhauen
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 13:14:28
      Beitrag Nr. 3.371 ()
      und dann noch:Die Ethik des Erfolgs,Hans-Olaf Henkel,bringt euch vielleicht zum Nachdenken.
      Wenn ihr schon dabei seid,schadet auch Birg und Hamer nicht.
      Wenn ihr den Miegel durchhabt,sorge ich für Nachschub:)
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 13:14:57
      Beitrag Nr. 3.372 ()
      #40 opti ,wie wäre denn bei gleicher verteilung bei dir noch ein vorteil erklärbar,ein bisschen Demut bitte,diese
      ansicht zu äussern widerspricht deiner Intelligenz im weitersten Sinne.:eek:
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 13:18:26
      Beitrag Nr. 3.373 ()
      @ xylo

      ich bin überrascht, daß Du offensichtlich weite Teile der Argumentation eben DOCH verstanden hast.

      Was Du jedoch an meiner Position nicht verstanden hast:

      1) Die weitere Creation von vielen neuen sadams und OBL´s , Dostums etc. kann nur unterbunden werden, wenn man auch wirklich die falsche Richtung einer solchen Politik als ehemaliger (Haupt-) "Verursacher" einsieht und Abhilfe schafft. ( Verhaltenänderung in der Zukunft)

      2) Die USA zeigen soeben (siehe Dostum, PAkistan, Zentralasien) , daß sie zwar

      SO TUN, ALS OB SIE IHREN FEHLER EINSEHEN WÜRDEN

      aber in Wirklichkeit verstärken sie ihre alte Politik sogar.

      3) Die USA haben in der vergangenheit die Welt belogen und man glaubt ihnen kaum noch (siehe "Brutkästen und MAssenvergewaltigungen" in Kuweit 1990 und jetzt die soeben aufgeflogenen Lügen von Powell gestern imSicherheitsrat, werde ich anschließen hier reinkopieren)

      4) Die gestrigen lügen ergänzen die erschütternde Gesamtsicht auf die katastrophale US-Aussenpolitik, die durch Rumsfeld und co. sicher nicht verbessert, sondern ins Extrem getrieben wird.

      5) Wenn man nicht - wie jetzt - eindeutig sähe, daß die alte US-Politik nur verstärkt, jedoch eben nicht im Sinne einer ECHTEN Prävention verlassen wird, dann kann man eben keine Unterstützung erwarten.

      6) Wenn ein echter Wandel der historisch belegten Fehlentwicklungen auf der Basis (zumindest größtenteils) der alten und leider auch unveränderten neuen) US-Aussenpolitik nicht sichtbar ist, so ist eine Kettenreaktionsartiges Aufflammen von immer mehr Bränden auf der Welt leider unwiderruflich induziert.

      7) Wenn eine ehrliche, nachvollziehbare, NACHHALTIGE Änderung der US-Aussenpolitik einmal der FAll sein sollte, dann

      sind vielleicht sogar einige Länder mehr bereit, ausnahmsweise einmal bis an die äussersten Grenzen des Völkerrechts zu gehen in dem Bewußtsein, daß eine zunehmende Stabilisierung zu erwarten ist.

      8) Jedoch ist das keineswegs ein freibrief für US-Kriege, sondern für eine strikt auf UN-Basis operierende UN-Macht.

      9) Wie ich bereits mehrfach schrieb, zeigen die Franzosen an der Elfenbeinküste, wie eine Entschärfung eines hochexplosiven Konfliktes aussehen könnte. Dort ist noch alles an Unheil möglich, aber sie werden auch stark von der UN unterstützt.

      Im Gegensatz zu deiner meinung bin ich nicht ein Hasser der USA, wohl aber lehne ich die bisherige US-Aussenpolitik strikt ab - aus den obigen, mehrals nachvollziehbaren Gründen.

      Und ich beiße jeden tag 20 mal in die Tischkante vor Wut darber, daß wir nur diesen amateur von eigensüchtigen Provinzpolitiker an unserer Spitze haben.

      Wenn er so klug gewesen wäre und einfach nur die kluge Strategie von Ströbele VOR der wahl (August 2002) übernommen hätte und sich ehrenvoll hinter der verfassung versteckt häte, dann wäre alles problemlos verlaufen.

      Das gab es nämlich schon einmal, daß in den Achtzigern die dt. Bundesregierung Überflugrechteunter bezugnahme auf die Verfassung verweigerte (US-Angriffe auf Lybien).

      Merkwürdigerweise wurde das damals von den USA auch akzeptiert.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 13:21:11
      Beitrag Nr. 3.374 ()
      ...ich hätte da auch noch ein Ethikbuch als Empfehlung, wo wir schon mal dabei sind, von Mickey Spillane . ...hilft in
      allen Fällen...:D
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 13:33:05
      Beitrag Nr. 3.375 ()
      Vielleicht noch als Ergänzung:

      Es gibt Intensivmediziner, die stolz darauf sind, daß jeden Tag viele Kunstorgane auf ihrer Station laufen müssen und zehntausende von Euro pro tag verbrennen und viele Patienten auf der Notfall-Liste für Herztransplantationen stehen...

      ...und dann gibt es Intensivmediziner, deren Intensivstation sieht aufden ersten Blik langweilig aus, weil eben KEIN Kunstherz vor sich hin tuckert, kaum jemand notfallmäßig eine Transplantation benötigt... und die haben auserdem einen guten Ruf und keine Budgetprobleme....

      ... weil man es auf der letzteren Station erst garnicht zu solchen Komplikationen kommen läßt bzw. die unvermeidlichen Probleme dieses Fachgebietes zügig in den Griff bekommt.

      Daher bin ich ein absoluter Fan von sinnvollen Primär-Strategien und hasse Dilettantismus.

      Klingt ein wenig pathetisch, aber in diesem bereich ebenso wie in der Politik geht es um Menschenleben. Im ersteren FAll um individuelle, im zweiten fall um die Leben(-sentwürfe) ganzer generationen und Völker.

      Damit leichtfertig umzugehen ist verantwortungslos.

      You know what I mean?
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 13:38:22
      Beitrag Nr. 3.376 ()
      SPIEGEL ONLINE - 07. Februar 2003, 8:55
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,234042,00.html
      Britisches Irak-Dossier

      Blairs Mogelpackung

      Peinliche Panne für die britische Regierung: Ihr jüngstes, angeblich auf hochsensiblen Geheimdienst-Informationen basierendes Irak-Dossier wurde offenbar zu großen Teilen aus alten Forschungsartikeln zusammengestückelt. Prompt geriet Premierminister Tony Blair unter schweren Beschuss der heimischen Medien.


      London - Von einem "skandalösen" Plagiat war die Rede, nachdem der britische Fernsehsender Channel 4 enthüllt hatte, dass große Teile des Dossiers offenbar aus zum Teil mehrere Jahre alten wissenschaftlichen Artikeln bestehen. Ärgern dürfte sich darüber nicht nur die britische Öffentlichkeit, sondern auch die US-Regierung: Der amerikanische Außenminister Colin Powell stützte sich in seiner Beweis-Präsentation gegen den Irak im Uno-Sicherheitsrat ausgerechnet auf das britische Schummel-Dossier. "Ich würde gern die Aufmerksamkeit meiner Kollegen auf dieses feine Papier des Vereinigten Königreichs lenken, das die Täuschungen der Iraker in exquisiten Details beschreibt."

      Laut Channel 4 wurden vier der 19 Seiten des Berichts nahezu unverändert aus der Internet-Version eines Artikels des US-Forschers Ibrahim al-Marashi übernommen, der im vergangenen September in der Zeitschrift "Middle East Review of International Affairs" erschienen war. Selbst ein falsch gesetztes Komma sei kopiert worden. Der Inhalt von sechs weiteren Seiten stütze sich eindeutig auf Beiträge von Sean Boyne und Ken Gause, die 1997 und im vergangenen November im Fachblatt "Jane`s Intelligence Review" veröffentlicht worden seien. Die britische Regierung habe keine dieser Quellen genannt.




      Colin Powell bei seiner Irak-Rede im Uno-Sicherheitsrat: "Feines Papier" aus Großbritannien


      "Ich war überrascht, als ich erkannte, dass ich das meiste davon schon gelesen hatte", sagte Glen Rangwala, Politik-Dozent an der Cambridge University, gegenüber Channel 4 über das britische Dossier. "Das deutet darauf hin, dass Großbritannien nicht wirklich unabhängige Informationsquellen über interne politische Vorgänge im Irak besitzt. Das Papier stützt sich nur auf öffentlich zugängliches Material."

      Die Regierung in London reagierte trotzig auf die Vorwürfe:
      Wichtig sei allein, dass das Dokument der Wahrheit entspreche, sagten Beamte gegenüber britischen Medien. "Wir hatten gesagt, dass sich das Dokument auf eine Reihe von Quellen stützt, darunter Geheimdienstmaterial", sagte ein Sprecher Blairs. "Das spricht für sich selbst." Der Premierminister betonte unterdessen, dass er sogar seine Popularität opfern würde, um seine Wähler vor den Gefahren durch irakische Massenvernichtungswaffen zu warnen. "Ich kann mich irren", sagte er dem britischen Sender BBC, "aber ich glaube daran."
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 14:22:44
      Beitrag Nr. 3.377 ()
      ...es stellt sich dennoch die Frage, was man mit den aktuellen Terroristen macht. Wie man Desinformation zur Erzeugung von Hass bekämpft. Wie man "sinnvoll" Prävention betreibt.

      Was ist denn mit dem dt. Sozialstaat? Es dürfte doch fast keine Kriminellen mehr geben, so gut, wie es hier die "Armen" haben. Ein dt. Sozialhilfeempfänger hat mehr als manch ein Professor in Rumänien. Ich war mal als Betreuer mit einer Jugendgruppe in der CSR, jemand verletzte sich, musste im Krankenhaus geröngt und genäht werden, die Arztrechnung kostete 200 DM ungefähr. Leider war Wochenende und wir hatten nicht so viel Geld dabei, weil man in der ersten Sekunde an was anderes denkt als die Arztrechnung bezahlen zu können.
      Der Arzt flehte uns geradezu an, am nächsten Tag das Geld zu bringen, sonst müsse er dafür haften und das seien für ihn mehr als ein Monatsgehalt. Ist aber schon 10 Jahre her.

      Und haben wir in Deutschland in den letzten Jahren eine deutliche Absenkung der Kriminalität erlebt? Nein, sie steigt an. Immer mehr Bagatellverfahren (Diebstähle usw.) werden ohne Urteil durch kleine Geldauflagen erledigt, weil sonst die Justiz schon zusammengebrochen wäre. Weil durch all die kleinen Eierdiebe keine Zeit mehr bliebe, die großen Verfahren überhaupt zu führen, geschweige denn, zum Abschluss zu bringen....Verfahren mit 20 Aktenbänden und mehr.

      Auch Prävention kennt Grenzen. "Mangel an Repression" verschiebt diese Grenzen sogar. Wenn jemand 5 x Bewährung kriegt, wird er die Justiz nicht mehr ernst nehmen. Und seine Freunde auch nicht, die davon hören. Sie glauben, sie können sich alles erlauben, es passiert ja doch nichts.

      Auf diese Fragen gibst Du keine Antwort.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 14:34:39
      Beitrag Nr. 3.378 ()
      Xylophon,optimale Zustimmung von Optimalisty:)

      Deep,sag mir mal,woher kommt das,z.B.,arabische Elend,das sich Jahr für Jahr verstärkt?
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 14:36:25
      Beitrag Nr. 3.379 ()
      okto,hab dich leider nicht verstanden?

      Wolaufensiedennhin,ich halt es mit Bertrand Russel:)
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 14:41:08
      Beitrag Nr. 3.380 ()
      Nachdem Deep eh nicht antworten wird,wie wäre es mal mit Ursachenforschung vor Ort?

      Deep,manche Sachen nehme ich dir nicht ab!Warum gibt es keinen 2 oder 3.Teil des threads?
      So kann dir keiner mehr unter die Nase halten,was er dir unter die Nase gehalten hat.
      Und umgekehrt suggeriest du nach dem 4000.ten Reinhämmern,die 3999 Vorhämmer waren auch so.
      Clever,der Junge,was?
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 14:54:17
      Beitrag Nr. 3.381 ()
      46,beweist deinen Hass,Deep,USAUSAUSAUSAUSAUSAUSAUSA
      Was ich von dir hören will istEUROPAEUROPAEUROPA,hast du mal den Henkel gelesen?Da könntest du ableiten,wie man Globalisierung annimmt ,um sie dadurch zu verändern und zawr in unserem Sinne!
      Manchmal habe ich den Eindruck,du verstehst überhaupt nicht,um was es eigentlich geht?!
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 14:57:59
      Beitrag Nr. 3.382 ()
      Der Vergleich der Kriminalitätsrate (ich meine jetzt schwerkriminalität) von Ländern mit effizientem sozialsystem wie bei uns und dem klassiker Russland und dem Klassiker USA zeigen doch eindeutig die Überlegenheit unseres Systems.

      Ich habe absichtlich beide extrem unterschiedlichen Großmächte genannt, weil sie völlig verschieden Ideologien haben, aber erschütternde Kriminalität.

      Die Krminalitätin der ganzen derzeitigen EU ist Lichtjahre niedriger als die in den genannten alternativen Ländern.

      DAs liegt ganz einfach an der "virtuellen Versicherungsprämie" , die unsere systeme bereit sind, zu zahlen.

      Der Witz dabei ist, daß es sich sogar rechnet, denn die eingesparten Mrd. im Bereich "private Sicherheitsmaßnahmen" und "öffentliche Sicherheitsmaßnahmen" betragen ein vielfaches.

      DAs ist auch der Grund, weshalb ich zwar auch manchmal über die unperfekte dt.Sozialgesetzgebung abkotze, aber trotzdem soweit abstrahiere, daß ich die vergleichsweise geringen "Kosten" gerne in KAuf nehme,um mich in Deutschland immer noch in den meisten Städten unvergleichlich sicherer auf der Straße zu bewegen als in den USA oder Russlands.

      Und das ist auch der Grund, weshalb ich echten Sozialabbau kategorisch ablehne.

      Trotz meines ziemlich ausgeprägten Gerechtigkeitsbewußtseins vermag ich Ärger über 5% Sozialbetrug zu akzeptieren, weil ich weiß, daß damit 95% korrekt versorgt werden. Sieh´es einfach wie ein Kaufhaus: Dort wird geklaut. Aber das MUSS ein KAufmann leider einkalkulieren: "Mischkalkulation" .

      Und was ein Einzelhändler lernt: DAs Personal klaut am meisten. Übertragen auf das Staatssystem: ES geht im System selber das hundertfache an finanziellen Mitteln ausserhalb von Sozialbetrug verloren. Durch bürokratische Ineffizienz, falsche Anreize, begünstigung, ....

      Zurück zu den Unbelehrbaren:

      Natürlich muss eine Strafbewehrung auch einmal durchgezogen werden.

      Aber ich werfe doch nicht ein HAndgranate auf einen Bankräuber, der umgeben ist von Hunderten Unschuldigen, in dem vermeintlichen Vorhaben, diese zu retten, oder?

      Eher umzingele ich das HAus und warte notfalls Wochen, bis der Täter aufgibt.
      Auch bei Banküberfällen wird ewig mit den geiselnehmern verhandelt. Diese Strategie ist bewiesenermaßen die effizienteste bekannte Methode.

      MAn braucht eine klare lanfristige Strategie und einen langen Atem.

      und der Bankräuber muss - so absurd das klingt - VERTRAUEN in die wahrheit der Vereinbarungen haben. Denn sonst gelingt diese Deeskalationsstrategie beim nächsten Banküberfall nicht.

      DAs schließt den finalen Rettungsschuss nicht völlig aus.Aber in deutschland ist er bei Banküberfällen meines Wissens nur ein einziges Mal durchgeführt worden. Und das war ziemlich umstritten. Verdammt gute Bilanz.

      Fazit:

      Auch ich würde den tyrannenmord durch das eigene Volk akzeptieren.
      Von aussen stellt sich das jedoch nicht so dar: da muss man verhandeln, auch zähneknirschend,
      denn die HAndgranate ist die schlechteste Lösung.

      Zu den Kämpfern in Guantanamo:
      Dort sind Taliban und Al Quaida-Kämpfer.

      Die Taliban sind ganz eindeutig Kämpfer im Sinne der Genfer Konvention, weil sie "reguläre Truppen" sind.
      Die Al Quaida -Kämpfer sind Terroristen - und sind schlichte Straftäter.

      Und bevor man das durch ein faires verfahren feststellt, sind sie Gefangene.

      Eigentlich doch einfach.

      Unsere RAF-Terroristen haben wir doch auch nicht auf eine russische Insel verschleppt, ihnen einen fairen Prozess verweigert und Lybien oder den Libanon bombardiert, weil sie dort einmal früher Unterschlupf fanden und noch immer fanden.

      Ich habe Verständnis für die völlig überzogene Paranoia der US-Normalbürger, zumal sie nie andere als nur US-Gschichte in der Schule lernen.
      Aber richtig sind die Konsequenzen aus diesem jähen Auswachen aus der Isolation deswegen immer noch nicht.

      ich hoffe, mein Standpunkt ist klarer geworden.

      ach so, nur noch das:

      Natürlich ist S.H ein Schlächter und Lügner.
      Aber hier geht es um S.H. noch am wenigsten.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 15:05:11
      Beitrag Nr. 3.383 ()
      @ opti

      wenn Du gerne Antworten hättest, dann musst Du ein gewisses Minimal-Maß an Anstand wahren.

      eine Bringeschuld von mir existiert nicht.

      Nur mal so am rande.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 15:14:51
      Beitrag Nr. 3.384 ()
      55 ist populistisch und falsch,zumindest was den Teil angeht,der uns betrifft.
      Anstand,ich passe mich doch immer an,noch nicht registriert?
      Populistisch deshalb,weil ich dir mehr-vielleicht zu viel?-zutraue!
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 15:17:18
      Beitrag Nr. 3.385 ()
      #52 opti bei gleichen möglichkeiten,würdest du deinem vorsprung vermissen und innerlich ebenso beklagen.Möchte die aber jetzt nicht näher ausführen,es wäre noch schwerer für mich ,dir dieses schriftlich zu erklären.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 15:19:21
      Beitrag Nr. 3.386 ()
      wolaufensiehin,ich würde gerne mal mit dir diskutieren,ich galube,du bist auf dem richtigen Weg.
      Hier lohnt es jedoch nicht.Kaum getippt, landet es in der Vergangenheit.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 15:26:12
      Beitrag Nr. 3.387 ()
      Lieber Deep Thought,
      würdest du die Güte haben,einen 2.Teil des thread aufzumachen.Wir könnten uns dann alle so richtig toll austauschen.
      Vielen Dank:kiss:
      Opti
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 15:47:12
      Beitrag Nr. 3.388 ()
      56,warum hätte ich gerne Antworten von dir?
      tjo,auch da gibt es verschiedene Möglichkeiten(Medaillen):
      -ich bin blöd und hoffe auf minimalen kognitiven Zuwachs
      -deine Antworten würden dich entlarven
      -in Hoffnung,jeder gibt sein Bestes,einmal umrühren(nicht schütteln) und mal schauen,was dann rauskommt

      Keinen Teil 2 sehe ich als Verifizierung meiner dir bekannten These an.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 17:20:31
      Beitrag Nr. 3.389 ()
      @opti: Du bemängelst in 3326, dass andere User keine Stellungnahme zu einem alternativen Umgang mit Terroristen und Diktatoren abgeben! Wie sieht denn Deine Alternative aus?

      Durch die UN-Inspektionen der 90er wurde das Waffenarsenal des Irak stark reduziert, die Bedrohung durch den Irak ist heute geringer als jemals zuvor in den Jahren nach dem letzten Golfkrieg!

      Mit einem Krieg gegen den Irak steigt die Gefahr, dass im Irak islamistische Sunniten und Schiiten an die Macht kommen. Gleichzeitig steigt die Gefahr, daß in moslemischen Ländern mit derzeit gemäßigten bzw. pro-westlichen Regierungen das Volk aufbegehrt und es zum Umsturz kommt. Was passiert dann in Saudi-Arabien, Pakistan, Ägypten oder Jordanien...??? Weitere Kriege werden die Folge sein, eventuell sind sie durch die US-Militärstrategen sogar schon eingeplant!

      Würde der Terrorismus denn wirklich durch einen Irakkrieg bekämpft werden? Haben denn die Israelis es geschafft, den Terrorismus mittels Raketen auszurotten? Der Haß gegen die USA wird mit jedem Krieg auf der südlichen Halbkugel steigen, Terror wird irgendwann zum Alltag gehören!
      Sind das denn wirkliche Alternativen zu einer Politik der Diplomatie und des Interessenausgleichs?

      Wer ist denn wirklich so naiv, zu glauben es gehe um "Terroristen" und "Diktatoren"?

      Bin Ladin hat den Afghanistankrieg überlebt, die Al-Quaida dürfte inzwischen mehr Mitglieder und Unterstützer haben, als jemals zuvor! Ein Irakkrieg wird wahrscheinlich zum Putsch in anderen Ländern führen und eine Destabilisierung des Nahen Ostens bewirken. Saddam Hussein hat jedoch bessere Chancen, einen Irakkrieg zu überleben, als jeder andere Iraker!

      Wer ist denn wirklich so naiv, zu glauben es gehe primär um den Irak und um Afghanistan?

      Es geht um die beiden Länder mit der fundamentalistischsten Glaubenslehre: den Iran und Saudi-Arabien und es geht um die moslemische Atommacht Pakistan! In diesen Ländern werden meiner Einschätzung nach noch in diesem Jahrzehnt die wirklich grossen Kriege ausgefochten werden. Sowohl der Afghanistan-, als auch der kommende Irakkrieg sind doch nur Vorläuferkriege, mittels denen eine günstigere militärisch-strategische Ausgangsposition geschaffen werden soll!
      Glaubt denn irgendjemand hier wirklich, dass die USA ein zwölfstelliges Militärbudget bewilligt haben, um ein Land wie den Irak zu bekämpfen??? Dieses Militärbudget ist eine Investition in eine apokalyptische Zukunft, eine Investition zum Erreichen der globalen unanfechtbaren Herrschaft. Mit steigender militärischer Überlegenheit sank in den letzten Jahren jedoch auch zunehmend das Interesse an Diplomatie und friedfertiger Koexistenz!


      Zu den möglichen Alternativen:

      Hätte die USA nur einen Bruchteil des zwölfstelligen Militärbudgets z.B. für eine Art "Marshall-Plan für Afrika" bewilligt und stufenweise denjenigen Ländern Afrikas zur Verfügung gestellt, die demokratische Reformen einleiten, so hätte es die USA wahrscheinlich innerhalb kurzer Zeit geschafft, weltweit Anerkennung zu erringen! Terroristen hätten wohl kaum noch Unterschlupf und Unterstützung in ihren eigenen Ländern!

      Doch was bringt es denn, über solche Alternativen nachzudenken, wenn man nicht berücksichtigt, dass die US-Exportindustrie auf Waffenlieferungen und damit auch auf Krisen- und Unruheherde angewiesen ist? Was würde denn mit der US-Konjunktur passieren, wenn wir einen globalen Frieden hätten? In den 90ern waren wenigstens noch amerikanische Hightechfirmen in der Lage, das Handelsbilanzdefizit der USA irgendwie im Rahmen zu halten - inzwischen steht die Welt allerdings am Rande einer Rezession - was würde jetzt passieren, wenn keine globale Aufrüstung mehr stattfinden würde?

      Die Weichen sind gestellt! Das Gleis auf welchem sich die Welt derzeit befindet lautet "Globaler Crash oder Globaler Krieg"! Die USA werden es zu verstehen wissen, dem Crash vorzubeugen! Nie ist der Kapitalabfluss aus Schwellenstaaten und Entwicklungsländern und der Kapitalzufluss in Amerika so hoch wie in den Zeiten des Krieges, nie ist das amerikanische Handelsbilanzdefizit so niedrig, wie nach erfolgreichen Demonstrationen amerikanischer Waffentechnologie in Armutsstaaten!
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 17:24:47
      Beitrag Nr. 3.390 ()
      siehste,das ist das Problem,woher soll ich wissen,was ich in 26 geschrieben habe?
      Wenn du dir die Mühe machst,meinen thread Anti-Amerikanismus....,zu lesen,lernst du nicht nur meine Meinung kennen.
      Auch dort sind alle gegen Krieg,aber es gibt vielleicht weniger Scheuklappen.
      Falls du liest,bitte kurzes feedback?!
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 17:41:19
      Beitrag Nr. 3.391 ()
      Die Alternativen, welche wir alle hier haben, ist "dafür oder dagegen" zu sein! Sowohl diese Wahlmöglichkeit, als auch alle Alternativen zur derzeitigen US-Politik werden von der US-Regierung vorgegeben!

      Macht es denn wirklich Sinn, über Alternativen zu diskutieren? so nach dem Motto "wenn ich US-Präsident wäre, dann würde ich...blablabla"? Was macht das für einen Sinn? Wir in Deutschland haben doch nur zwei Alternativen: entweder wir versuchen in irgendeiner Form die US-Politik zu unterstützen oder wir wehren uns gegen sie in irgendeiner Form, und sei es als unbedutendes, einzelnes Individuum unter tausenden von Demonstranten. Verändern oder bewegen werden wir dadurch zwar wohl nichts, dennoch: wir haben eben keine andere Alternative!
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 17:46:47
      Beitrag Nr. 3.392 ()
      Mit eurer Einstellung werdet ihr auch nie welche bekommen!
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 17:48:40
      Beitrag Nr. 3.393 ()
      Ihr könnt ja oder nein schreien,völlig egal,das wird keinen
      interessieren!
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 17:53:23
      Beitrag Nr. 3.394 ()
      @ extremrelaxer # 3362

      meinen tiefen respekt für dieses saugute posting!
      Absolut in sich schlüssig!
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 17:55:30
      Beitrag Nr. 3.395 ()
      last,ich habe keine Lust mehr:
      Wo ist der Unterschied?
      Ich will,dass wir uns ändern,um damit Einfluss auf die Welt nehmen zu können!
      Ihr wollt euch nicht ändern,versucht aber aus der erbärmlichen Haltung D`s heraus die Welt(Amerikaner) zu ändern!Lachhaft!
      P.S.wenn wir uns nicht ändern,bedarf es für unseren Untergang keiner Terroristen,das schaffen wir ganz alleine!
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 17:59:57
      Beitrag Nr. 3.396 ()
      62,hatte ich ehrlich gesagt gar nicht gelesen,bei euch steht eh immer das gleiche drin.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 18:16:13
      Beitrag Nr. 3.397 ()
      Bei Dir offen gesagt ebenfalls.

      Nur, daß deine "Argumente" nicht über 4 hauptsätze hintereinander hinausgehen.

      und gelegentlich ein kleiner Brocken, der vermeintlich Respekt einflößt:

      "Ich halte es mit Bertrand Russel"

      Wobei?

      :eek: Bist Du die Reinkarnation von Simone de Beauvoir ??? :laugh:

      Vielleicht kannst Du das einmal näher erläutern.... :D Russel hat ja mehr als nur einen satz von sich gegeben und ist ziemlich alt geworden.
      da kommt so manches zusammen...
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 18:24:05
      Beitrag Nr. 3.398 ()
      Opti, sowohl in Deinem Anti-Amerikanismus-Thread, als auch in Deinem Thread über Scholl-Latour konnte ich sehen, daß Du Dir über genau dieselben Sachverhalte Gedanken machst, wie auch ich - auch wenn Deine Schlussfolgerungen andere sind.
      Sobald ich mal mehr Zeit habe, werde ich Dir dazu noch meinen Senf abgeben! ;)

      @DT: ich würde mir wünschen, es wäre nicht in sich schlüssig! ;)
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 18:32:35
      Beitrag Nr. 3.399 ()
      71,würde mich freuen!
      70,was 4 Sätze,viel zu viel,wenn man bedenkt,dass man bei dir gleich wieder verschwindet-ich habe ja schon halbe bücher bei wo geschrieben,nimm sich doch mal auseinander
      (kurz vor dem Abgrund,+Teil 2,Reform der Rentenversicherung,.......,,tu dir keine Zwang an,tu`s einfach)
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 18:33:27
      Beitrag Nr. 3.400 ()
      ach ja,ströbele und SL nicht vergessen!
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 18:49:56
      Beitrag Nr. 3.401 ()
      Die Erläuterungen zu:

      "Ich halte es mit Bertrand Russell" bitte... :D


      ich warte... :D
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 18:50:38
      Beitrag Nr. 3.402 ()
      LMA
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 18:53:04
      Beitrag Nr. 3.403 ()
      Tja - nix auf der Pfanne, wa?

      Dann solltest Du deine Klappe etwas weniger aufreissen, Du bluffer.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 18:54:31
      Beitrag Nr. 3.404 ()
      :laugh:zieht vielleicht bei deinen armen Vasallen,bei mir nicht:laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 23:01:55
      Beitrag Nr. 3.405 ()
      ..jetzt komme ich doch noch zu einer Antwort zu 55:

      Mag ja alles sein. Niemand propagiert das US-Sozialsystem. Es dürfte aber doch im Sozialismus kaum Kriminalität gegeben haben. Es dürfte fast keine reichen Kriminellen geben. Man könnte quasi mit genügend Sozialleistungen die Welt vom Bösen befreien. Was einfach nicht stimmt.
      Im Gegenteil. Ab einem gewissen Maß von Sozialfürsorge steigt die Kriminalität sogar wieder. Weil zu viele Leute sich versuchen, bequem durchzumogeln.

      Es ist nicht nur die Ungerechtigkeit der Welt, die Menschen schlecht werden lässt. Es sind Erziehungsdefizite, Gier, alles mögliche, was kein Staat beeinflussen kann.

      Soweit ich mich erinnere, hast Du mindestens 1 Kind. Gab es im Kindergarten und auf dem Spielplatz nicht schon damals Kinder, die sich ständig so verhielten, dass es absolut inakzeptabel war? Aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten, durchaus auch von reichen Eltern?

      Die RAF stammte zu großen Teilen aus sehr bürgerlichen Familien. Es waren sogar Idealisten. Und sie haben dennoch schlimme Verbrechen begangen. Man muss keine Handgranate hinein werfen. Man kann aber mit vielen Leuten auch nicht verhandeln.
      Wenn einer zu Hause immer nur Prügel kennengelernt hat als Reaktion für "Böses", dann ist bei ihm mit 16-18 oft kein "gutes Wort" mehr hilfreich. Der reagiert nur noch auf Härte. Von den Eltern dressiert wie ein Hund. Sicher die falsche Erziehung. Aber nicht mehr zu korrigieren, von außendstehenden. Sozialarbeitern, Jugendhilfe, Richtern. Was soll man mit so jemandem machen? Man wird ihn weiter "dressieren" müssen, wenn er aus dem Ruder läuft. Weil er mit Worten nicht zu erreichen ist.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 23:18:35
      Beitrag Nr. 3.406 ()
      #1,

      Versuch einer sachlichen Diskussion. Leider habe ich diese nicht mitverfolgt aber dennoch folgende Frage:

      Stimmt die Aussage eines mir bekannten Palestinensers, es seien hunderte Israelische Beschäftigte im WTC am 11.09.2001 nicht zur Arbeit erschienen?! Dies habe ein französischer Geheimdienstler recherschiert.

      Bitte Aufklärung!

      :confused: mry
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 23:21:34
      Beitrag Nr. 3.407 ()
      oh Gott, geht das schon wieder los....???

      Lies die letzten 200 Postings, da steht alles darüber. Du kannst Dich dann entscheiden, wem Du glaubst. Dieselbe Frage hat letzte Woche ein Freund aus Wien gestellt.

      Ich bin aber sicher, dass es egal ist, was man hier liest. Die Frage wird in den nächsten Jahren noch so oft gestellt werden, bis jeder glaubt, es sei so gewesen...
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 23:23:38
      Beitrag Nr. 3.408 ()
      hmmm...

      dazu müsste ich etwas längeres schreiben, geht heute nicht.

      Ich denke, dein Standpunkt hat auch mit deinem beruf zu tun. Ebenso wie meiner.

      Wir arbeite mit ziemlich unterschiedlichen beruflichen Instrumentarien, sehen verschiedene Lebensabschnitte.

      und ich denke, es ist auch kein Zufall, daß wir diese als unsere berufe wählten (jedenfalls bei mir nicht und bei Dir vermutlich auch nicht) .

      Ich habe geestern und heute ehrlich in zwei Threads versucht, meinen Standpunkt zu erläutern.
      Von einem User (nicht von Dir) kamen daraufhin ziemlich verletzende Bemerkungen. Nicht, daß mich das überraschte - aber ich denke im Momnet etwas über den Preis nach, den man für Äusserungen hier zahlt, wenn man ehrlich ist.

      Darüber muss ich etwas grübeln (Du weißt schon, bis zum erlösenden "42" können schon mal einige Mio Jahre vergehen... )
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 23:24:57
      Beitrag Nr. 3.409 ()
      @ mry

      das ist derzeit wohl eher eine Glaubensfrage - völlig strittig.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 23:26:12
      Beitrag Nr. 3.410 ()
      81, ich weiß was Du meinst. Ich denke, Du solltest aber auch mal darüber nachdenken, was Du an Verletzungen austeilst.

      Im übrigen habe ich meinen Beruf aus anderen Gründen gewählt. Ich habe aber in meinem Beruf Erfahrungen gemacht, die mich in einigen Bereichen eines besseren belehrt haben. Vielleicht eines "zu guten"...das mag wohl sein.
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 09:38:09
      Beitrag Nr. 3.411 ()
      mry,

      diese Diskussion hatten wir letztes Wochenende, leider verschwindet eine solche Diskussion dann wieder ganz schnell, wenn andere Themen aufgegriffen werden.

      Man kann davon ausgehen, daß die israelischen Mitarbeiter im WTC vorher gewarnt wurden. Darauf deuten alle Informationen hin.

      Gründe:

      Der Mossad wußte über den Anschlag Bescheid, dies wurde inzwischen von der israelischen Regierung klar bestätigt.

      Es gab eine Warnung an eine Firma namens Ondigo. Eine Zeitung, die nicht gerade als antiisraelsich bekannt ist. Dies stand sogar in der Washington Post. Die Mitarbeiter der Firma wurden zwei Stunden vor dem Attentat gewarnt. Diese Meldung wurde bis heute nicht widerlegt.

      Es gab keine Israelis unter den Opfern, bis auf einen Besucher (und ein Opfer in einem der Flugzeuge).

      Ob nun weitere Firmen gewarnt wurden, ist natürlich nicht erwiesen. Einige könnten ja in einem Bereich untergebracht gewesen sein, wo eine Warnung nicht notwendig gewesen wäre.

      Auf jeden Fall: Die Zahl der israelischen Opfer spricht für sich. Egal, ob im WTC 4000, 2000 oder nur 1000 Israelis beschäftig sind. Eine statistische Analyse ergibt, daß die Wahrscheinlichkeit von einem oder keinem Opfer unter den Israelis unter diesen Umständen praktisch Null Prozent beträgt!

      Mit anderen Worten, die Wahrscheinlichkeit beträgt fast 100%, daß die Israelis gewarnt wurden.
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 11:29:52
      Beitrag Nr. 3.412 ()
      gähn!
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 11:49:27
      Beitrag Nr. 3.413 ()
      uahhh!
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 13:07:58
      Beitrag Nr. 3.414 ()
      zum Thema

      "Wie werden die USA die Kurden politisch isolieren?"

      Türkei darf besetzen
      Die US-Regierung will laut Berichten türkischen Truppen erlauben, bei einem Irakkrieg kurdisches Gebiet im Nordirak einzunehmen


      BERLIN taz Für den Fall eines von den USA angeführten Krieges gegen den Irak will Washington türkischen Truppen offenbar gestatten, Teile des Nordirak vorübergehend zu besetzen. Wie die New York Times unter Berufung auf türkische und kurdische Quellen gestern berichtete, führen US-Diplomaten darüber derzeit geheime Gespräche in Ankara.

      Dem Bericht zufolge soll die Stationierung türkischer Truppen auf ein Gebiet in unmittelbarer Grenznähe beschränkt bleiben. Bereits am Mittwoch hatte Ministerpräsident Abdullah Gül ein solches Vorgehen angedeutet. Zu Journalisten sagte Gül, seine Regierung wolle in der Lage sein, "Massaker, Flüchlingsströme und das Entstehen eines kurdischen Staates zu verhindern". Derzeit sollen US-Regierungsvertreter, darunter der Sondergesandte von Präsident George W. Bush, Zalmay Khalilzad, bei den Kurdenführern im Nordirak für eine Akzeptanz des Deals werben.

      Die US-Regierung dürfte mit diesem Zugeständnis auf die Befürchtung Ankaras zielen, dass ein Irakkrieg und ein Sturz Saddam Husseins zum Zerfall des Irak und damit zur Gründung eines unabhängigen kurdischen Staates an der Grenze zur Türkei führen könnte. Schon seit Ende des zweiten Golfkrieges 1991 sind weite Teile der kurdisch besiedelten Region de facto nicht mehr unter Kontrolle Bagdads.

      Das Abkommen über eine türkische Besetzung ist offenbar Bestandteil eines Deals zwischen Ankara und Washington über eine Nutzung türkischer Stützpunkte durch US-Truppen nahe der Grenze zu Irak.


      Erst am Donnerstag hatte das türkische Parlament der Stationierung US-amerikanischer Streitkräfte auf Antrag der religiös-konservativen Regierungspartei von Recep Tayyep Erdogan zugestimmt. 308 von 550 Abgeordneten stimmten in einer nichtöffentlichen Sitzung für den Antrag.

      Berichten zufolge werden in den nächsten Wochen 15.000 bis 20.000 US-Soldaten in der Türkei stationiert. Ursprünglich soll Washington dort eine Stärke von 80.000 Soldaten angestrebt haben. "ERIC CHAUVISTRÉ

      meinung und diskussion SEITE 11
      taz Nr. 6975 vom 8.2.2003, Seite 2, 72 Zeilen (TAZ-Bericht), ERIC CHAUVISTRÉ
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 13:09:15
      Beitrag Nr. 3.415 ()
      Bush macht die Vereinigten Staaten zum Problemfall

      Dem Schwall rhetorischer Glanzleistungen aus Washington ist kaum nachzukommen. Vor einer Woche noch gab der politische Oberbefehlshaber der größten Militärmacht der Erde lakonisch bekannt, diese ganze Irakgeschichte würde ihn langweilen wie ein zu oft wiederholter Film. Jetzt hat sich Amerikas Präsident George W. Bush gar auf die sprachliche Ebene von Video- und Roulettespielen begeben: Game over. Das Spiel ist aus. Rien ne va plus.

      Wer den damit verbundenen qualitativen Sprung in Richtung Krieg nicht erkennen konnte oder wollte, dem half Verteidigungsmnister Donald Rumsfeld mit dem Hinweis auf die Sprünge, gegenüber Irak sei längst jede Diplomatie gescheitert. Damit hat sich die Regierung der USA endgültig festgelegt.


      Jetzt kann Präsident Bush nur noch mit erheblichen innenpolitischen Verrenkungen vom Kriegskurs abweichen - und unter größtem Risiko für seine weitere politische Karriere. Neben der täglich fortschreitenden Stationierung von US-Truppen am Golf entwickelt auch die Serie öffentlicher Drohungen eine Eigendyamik, aus der die US-amerikanische Regierung kaum noch herauskommt.

      Spätestens jetzt ist klar, dass es George W. Bush immer nur darum ging, den längst geplanten Krieg durch ein Abnicken des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen propagandistisch aufzuwerten. Das angeblich für die Frage von Krieg oder Frieden entscheidende Gerangel zwischen der Führung in Bagdad, den Inspektoren und dem Sicherheitsrat hat Präsident Bush nun indirekt zu einem albernen Spielchen erklärt.

      Deshalb klafft eine ständig wachsende Lücke zwischen der offiziellen und der eigentlichen Problematik bei den diplomatischen Bemühungen europäischer und arabischer Außenminister und Krisendiplomaten. Offiziell ist nur das Verhalten des irakischen Regimes Thema dieser hektischen Krisenmissionen. Und offiziell sind nur die Machthaber in Bagdad Adressat der ungezählten Erklärungen und Appelle aus den Hauptstädten der Welt. Tatsächlich aber wird mittlerweile die Regierung der Vereinigten Staaten selbst zum Problemfall. Denn Bushs "Game over"-Drohung war nur vordergründig an Bagdad gerichtet. Tatsächlich trifft sie allen, die die Hinweise auf irakische Rüstungsprogramme ernst nehmen und sich ernsthaft um eine kontrollierte Abrüstung des Irak bemühen.

      ERIC CHAUVISTRÉ

      taz Nr. 6975 vom 8.2.2003, Seite 1, 82 Zeilen (Kommentar), ERIC CHAUVISTRÉ, Leitartikel
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 13:18:51
      Beitrag Nr. 3.416 ()
      Schummelpapier als Basis für Kriegserklärung

      Irakdossier der britischen Regierung zu weiten Teilen aus alten Quellen. Zitiertes Geheimdienstmaterial - Fehlanzeige

      DUBLIN taz Die britische Öffentlichkeit sollte mit einem Plagiat von der Notwendigkeit eines Krieges gegen den Irak überzeugt werden. Der unabhängige Fernsehsender "Channel 4" berichtete am Donnerstag, dass das Dossier "Irak und seine Infrastruktur der Hintergehung, Täuschung und Einschüchterung", das die britische Regierung am Montag vorgelegt hatte, zu weiten Teilen aus alten Quellen abgeschrieben worden ist.

      6 der 19 Seiten sind nahezu identisch mit zwei Artikeln von Seán Boyne und Ken Gause, die 1997 und im vergangenen November in Janes Intelligence Review abgedruckt waren. 4 Seiten des Berichts stammen von dem kalifornischen Studenten Ibrahim al-Marashi, sie waren im September auf der Internetseite des Middle East Review of International Affairs erschienen. Al-Marashi hatte seine Studie aber bereits im Vorfeld des Golfkriegs 1991 veröffentlicht.

      Die Regierungsbeamten machten sich nicht mal die Mühe, den Text zu redigieren, sie haben ihn in einer "Markieren und kopieren"-Aktion" direkt aus dem Internet geklaut - inklusive Kommafehler. Das peinliche Papier enthält keinen Quellennachweis, sondern beruft sich auf "eine Reihe von Quellen, darunter Geheimdienstmaterial".


      Der Pressesprecher von Premierministers Blair räumte gestern ein, man hätte zumindest al-Marashi nennen müssen, das Regierungsdokument sei aber dennoch "solide". Wichtig sei, dass es akkurat ist. Man wollte einen breiten Überblick geben, ohne die Geheimdienstquellen zu verraten.

      Die gibt es offenbar gar nicht. "Alles deutet darauf hin, dass das Vereinigte Königreich keine unabhängigen Informationsquellen über Iraks interne Politik hat", sagte Glen Rangwala, Politikdozent an der Cambridge-Universität. "Das Papier bezieht sich lediglich auf allgemein zugängliche Daten." Rangwala sagte, er sei verblüfft gewesen, dass ihm das Dossier so wohl bekannt vorgekommen war.

      Die US-Regierung dürfte ebenfalls wenig erfreut über die britischen Regierungsplagiatoren sein. Schließlich hatte sich US-Außenminister Colin Powell ausgerechnet auf "dieses feine Papier des Vereinigten Königreichs" berufen, als er am Mittwoch dem UN-Sicherheitsrat seine Beweise gegen den Irak darlegte. Das britische Papier beschreibe "die Täuschungen der Iraker in ausgezeichnetem Detail", sagte Powell. Dass sich seine Beweisführung auf ein Schummelpapier stützte, macht ihn in den Augen der US-amerikanischen Öffentlichkeit nicht besonders glaubwürdig.

      Plagiate sind in Wissenschaftskreisen und den Medien der USA verpönt. Bernard Jenkin, Verteidigungsminister im Tory-Schattenkabinett, sagte gestern: "Der Premierminister und Colin Powell haben dieses Dossier als Grundlage für einen möglichen Krieg bezeichnet. Wer ist für diese unglaubliche Fehleinschätzung verantwortlich?" Blair sagte der BBC, sein Ruf sei ihm egal, wenn er die Wähler rechtzeitig vor den Gefahren von Massenvernichtungswaffen warnen könne. "Vielleicht irre ich mich", sagte er, "aber ich glaube daran."


      RALF SOTSCHECK

      taz Nr. 6975 vom 8.2.2003, Seite 9, 102 Zeilen (TAZ-Bericht), RALF SOTSCHECK
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 13:24:52
      Beitrag Nr. 3.417 ()
      der witz zum sonntag,fordert einer mehr als 4 sätze und dies noch auf einmal:laugh:und wo ist der witz?der forderer
      bringt`snicht mal auf einen satz,der kann nur kopieren:laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 13:25:14
      Beitrag Nr. 3.418 ()
      stirner müssen wir dauernd so dümmliche Beiträge von Dir lesen? Das muß doch nicht sein. Du ignorierst wohl mit Absicht, daß alles, was Du schreibst, bereits widerlegt wurde.

      Die Meldung über die angebliche Warnung einer Firma wurde nicht etwa nicht widerlegt, sie wurde vielmehr nie bestätigt, wie viele andere Gerüchte rund um das WTC. Damit ist die Meldung eine klassische Zeitungsente, wie es sie zu vielen gibt.

      Es versteht sowieso keiner, warum ausgerechnet diese eine Firma gewarnt worden sein soll und sonst niemand. Und wenn der Mossad oder der CIA alles so schön unter dem Teppich hält, warum können dann ausgerechnet die angeblichen Hauptprofiteure so einfach genau ihre Retter als schlimmste Bösewichter enttarnen können, indem sie hochbrisante und geheime Informationen auf die primitivste Art an die Öffentlichkeit bringen?

      Was die Statistik angeht: es haben nicht 4000 und auch nicht 1000 und auch nicht 100 Israelis in den betroffenen Stockwerken gearbeitet. Nach den vorliegenden Informationen arbeitete keine israelische Firma in den oberen Stockwerken, womit die Wahrscheinlichkeit, daß mehr als ein oder einzelne Israelis umkamen, praktisch gleich Null war.

      1,5 Jahre nach dem Attentat ist es auch einfach zu spät, noch mit Verschwörungstheorien zu kommen - es gab einfach inzwischen zuviel Zeit, in der all diese Gerüchte sich nicht bestätigten, daß man an sie noch glauben könnte. Bei neuen Beweisen kann man darüber diskutieren. Aber alles, was wir jetzt an Fakten haben, zeigt eindeutig, daß es eine spezifische Warnung des Mossad zu einem Attentat an dem Tag auf das WTC mit Flugzeugen nicht gegeben hat und speziell als Warnung exklusiv an Israelis nicht geben konnte.
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 13:29:18
      Beitrag Nr. 3.419 ()
      Die Euroäische
      "Achse des Friedens"

      nimmt den USA kurzerhand das Heft des HAndelns aus der Hand...

      GEIL ! :D

      Paris und Berlin erarbeiten geheimen Abrüstungsplan für den Irak

      Deutschland und Frankreich wollen einen umfassenden Alternativplan zur kompletten Entwaffnung des Irak vorlegen, um einen Krieg zu verhindern. Der Plan wird derzeit mit Russland und China abgesprochen.



      Chirac und Schröder: Geheimer Plan zur Entwaffnung des Irak


      Berlin - Blauhelm-Soldaten der Vereinten Nationen würden nach dem Geheimplan jahrelang faktisch die Kontrolle des Landes übernehmen und ein "robustes Abrüstungsregime" garantieren - dann auch mit deutscher Beteiligung: "Wenn sich diese Idee eines robusten Abrüstungsregimes durchsetzt, dann ist Deutschland dabei", sagte ein Regierungsmitglied dem SPIEGEL.
      Seit Anfang des Jahres arbeiten Kanzleramt und Elysée-Palast an dem Entwaffnungsmodell.
      "Einfach nur Nein sagen reicht jetzt nicht mehr aus", so Schröder in einer internen Lagerunde. Nach dem Konzept, das möglicherweise als deutsch-französischer Resolutionsentwurf in den Weltsicherheitsrat eingebracht werden soll, würde der gesamte Irak zur Flugverbotszone erklärt. Französische Aufklärungsflugzeuge vom Typ "Mirage IV" würden aus der Luft die Arbeit der Inspektoren unterstützen, deren Zahl verdreifacht würde.
      Ein engmaschiges Netz von Sanktionen würde die Kontrolle des Regimes intensivieren. Dazu zählen neben verschärften Exportkontrollen in den Industrieländern auch internationale Abkommen mit den Nachbarstaaten des Irak, um Erdölschmuggel, eine der wichtigsten Einnahmequellen des Regimes, zu verhindern. Der Plan wird derzeit mit mehreren Kritikern der US-Strategie sondiert, unter ihnen der griechische Ministerpräsident und amtierende EU-Ratspräsident Kostas Simitis, der russische Präsident Wladimir Putin und der designierte chinesische Präsident Hu Jintao.
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 13:30:25
      Beitrag Nr. 3.420 ()
      der witz geht aber noch weiter:laugh:.der forderer kann nicht mal alles kopieren,ne,net mal den pflüger kann er kopieren:laugh:
      Jo mei,was kann er denn dann kopieren:confused:
      nur so komisches zeuch,wo USA draufsteht:laugh:
      vielleicht lernt er das alphabet von hinten und ist gerade bei u:laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 13:34:45
      Beitrag Nr. 3.421 ()
      SPIEGEL ONLINE - 08. Februar 2003, 10:36
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,234321,00.html
      Neue Verbalattacke

      Rumsfeld stellt Bundesregierung an den Pranger

      US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sieht weiterhin die Möglichkeit, dass ein Krieg gegen den Irak vermieden werden kann - allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. Seine Rede auf der Münchener Sicherheitskonferenz nutzte er für Attacken auf Zögerer in der Uno und auf die Bundesregierung. Außenminister Joschka Fischer wehrte sich.


      Hart und nicht herzlich: US-Verteidigungsminister Rumsfeld spart nicht mit Atacken auf die Nato, die Uno und die Bundesregierung


      München - "Wir hoffen immer noch, dass Gewalt nicht nötig sein wird, um Saddam zu entwaffnen", sagte Rumsfeld in München. "Niemand will Krieg. Krieg ist niemals eine leichte Wahl", sagte er weiter. Der US-Verteidigungsminister ging nach diesen friedlichen Worten aber gleich wieder zu seiner üblichen Rhetorik über: Das Risiko eines Krieges müsse abgewogen werden gegen die Risiken, nichts zu tun, während Irak nach Massenvernichtungswaffen strebe. Es sei schwierig zu sehen, wie man dieses Ziel Iraks nach dem Bericht von US-Außenminister Colin Powell noch bezweifeln könne. Nach Ansicht des US-Verteidigungsministers wird die Welt in Tagen oder Wochen wissen, ob Irak mit den Uno-Waffeninspektoren kooperiere. Auch von der Frage der Zusammenarbeit hängt die Entscheidung eines möglichen Angriffs auf den Irak ab.

      In seiner betont lockeren Art stellte er aber noch eine weitere Bedingung dafür, dass die USA nicht in den Krieg zieht: "Ich würde es liebend gerne sehen, wenn Saddam mit seiner Familie und ein paar guten Freunden das Land verlassen würde".

      Mit Blick auf die deutschen Gastgeber der Sicherheitskonferenz warnte Rumsfeld davor, dass Verzögerungen bei der Vorbereitung eines Kriegs Saddam Unentschlossenheit signalisieren würden. "Die einzige Chance für eine friedliche Lösung ist klarzumachen, dass freie Nationen bereit sind, Gewalt einzusetzen, wenn nötig - dass die Welt vereint ist und bereit zu handeln."

      Der US-Verteidigungsminister nutzte seinen Auftritt in München auch für eine neue Spitze gegen die Bundesregierung: In der Irak-Frage gebe es kein Meinungsverschiedenheiten zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Volk, sondern nur zwischen den Regierungen, sagte er.

      Bundesaußenminister Joschka Fischer reagierte prompt auf die neue Provokation. Die Einschätzung von Rumsfeld stimme nicht, sagte er. Die übergroße Mehrheit der Deutschen sei gegen einen Irak-Krieg, nicht nur die Bundesregierung.

      Fischer stellte sich auch inhaltlich mit deutlichen Worten gegen den US-Verteidigungsminister: "Wir dürfen uns nicht unter die Logik des militärischen Aufmarsches stellen", sagte er. Im Gegensatz zu Rumsfeld plädierte er für eine Fortsetzung der Uno-Waffeninspektionen. Nach Ansicht von Fischer ist die internationale Gemeinschaft außerdem mit ihren Aufgaben in Afghanistan und mit der Zerschlagung der Extremisten-Gruppe al-Qaida noch lange nicht fertig: "Deswegen ist die erste kritische Frage, die ich stelle, warum diese Prioritätensetzung jetzt? Das leuchtet mir immer noch nicht ein."

      Rumsfeld sieht das ganz anders und appellierte beschwörend an die Vereinten Nationen: Die Uno müsste sich jetzt entscheiden "zwischen einem Weg der Lächerlichkeit und einem Weg der Verantwortung". Konkret verlangte er von der Uno, den Wünschen der Türkei unverzüglich Folge zu leisten. Das Nato-Land Türkei hatte um Luftabwehrraketen und Unterstützung bei der Luftaufklärung für den Fall eines Irak-Krieges gebeten.

      Zu Beginn der Konferenz sagte Rumsfeld zu seiner Kritik an Deutschland, das er als Teil des alten Europa bezeichnet hatte: "Ich weiß nicht, warum sich die Leute so aufregen, weil ich meine, dass alt etwas ist, das ganz freundlich klingt." Er verwies auf sein eigenes Alter und seine Abstammung aus Norddeutschland, wo man stets eine klare Sprache benutze.

      Rumsfeld hatte Deutschland zuvor wegen dessen Haltung in der Irak-Krise mit Kuba und Libyen auf eine Stufe gestellt. Alle drei Staaten lehnten es ab, die USA in dem Konflikt zu unterstützen, hatte er gesagt. Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) will sich in einem Gespräch mit Rumsfeld um Klärung der Vorwürfe bemühen.

      An dem zweitägigen Treffen nehmen auch Russlands Verteidigungsminister Sergej Iwanow, NATO-Generalsekretär George Robertson, der außenpolitische Beauftragte der Europäischen Union (EU), Javier Solana, CDU-Chefin Angela Merkel und zahlreiche internationale Sicherheitspolitiker teil. Die Konferenz findet wegen zahlreicher erwarteter Gegendemonstrationen unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen statt.
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 13:35:59
      Beitrag Nr. 3.422 ()
      @ opti

      jeder Thraed braucht einen Clown.

      Hier versuchst Du dich - bemitleidenswert !
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 13:37:45
      Beitrag Nr. 3.423 ()
      Ich verlange mindestens 4 Sätze,sonst kannst du mir nicht das Wasser reichen:laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 13:40:24
      Beitrag Nr. 3.424 ()
      #387 Dieses Butterbrot oder Peitsche Spiel wird solange weitergehen, bis die Abhängigkeit von Amerika durch einer echten Partnerschaft erreicht wird.Dies dürfte aller Probaganda zum Trotz nie das Ziel für die Zukunft sein.
      Hier wird mit der Drohung eines eigenen Kurdenstaates die Türkei zum Komplizen des Krieges gegen dem Irak und zum Handlanger für Amerikanisch-Israelischer Interessen gemacht.Man kann bei der Türkischen teilnahme einer Invasion im Nord-Irak von einem Kurdischen Widerstand dagegen ausgehen,was auf dauer zu einer besetzung oder einverleibung durch die Türkei führen dürfte.Für Jahrzehnte wäre ein echter Frieden im ganzen Nahen Osten ausgeschlossen.Wer die Behandlung von Kurden in der Ost-Türkei studieren will,wird eine vorstellung der Herrschaft im Nord-Irak durch die Türkei bekommen.Sind wir auf ewig zum Teilnehmer oder Zuschauer eines Amerikanischen Marionettenspiels verdammmt,wo immer ein neues stück mit wechselnden Figuren gespielt wird?,oder sind wir souverän genug ?,diesem Spiel eine absage zu erteilen.
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 13:44:46
      Beitrag Nr. 3.425 ()
      397,jetzt wird es ja mal richtig spannend.Zähl mal unsere
      Souveränität auf,global betrachtet,versteht sich.
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 13:57:33
      Beitrag Nr. 3.426 ()
      #98 Kannst du mal erklären was du von mir wissen willst, bin der meinung sie wäre schon ausreichend in frage gestellt.
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 14:01:00
      Beitrag Nr. 3.427 ()
      Ich möchte doch nur eine Auflistung,wo wir souverän sind.
      Du lenkst nicht gerade ab,oder?
      Diese Aufagbe ist viel einfacher,als hätte ich sie umgekehrt formuliert.
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 14:21:09
      Beitrag Nr. 3.428 ()
      okto,mach dir nix draus,Deep müllt mich bestimmt gleich zu.
      ciao
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 14:35:56
      Beitrag Nr. 3.429 ()
      #00+01 Kann nicht behaupten,ich würde deine fragen verstehen,hab nachsicht mit mir.:cry:
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 14:55:57
      Beitrag Nr. 3.430 ()
      okto
      #3397

      sehr schönes posting, volle zustimmung.

      wenn man das weiterspinnt, werden wir durch "Bündnisfall" in Zukunft der Türkei bei der Unterdrückung der Kurden helfen müssen.
      Perfides Spiel der USA.

      Übrigens: die TAgung derzeit auf Phoenix.

      Stoiber hat mich sehr beeindruckt:

      Er hat unmissverständlich Kritik an der USA geäussert und klar gemacht, Krief sei die "Allerletzte" Lösung.

      Ebenso hat er auf diplomatische Art Kritik an der vergangenen Show vor dem Weltsicherheitsrat geübt:

      Es müssen "mehr Beweeise vorgelegt werden" weil noch viele "Fragen ounbeantwortet " Seien.

      der Mann hat ein gewisses Format.
      Respekt.
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 20:34:01
      Beitrag Nr. 3.431 ()
      Einsame Supermacht

      Umfrage zeigt: Weltweit sinkt die Zustimmung für einen Irakkrieg. Selbst in den USA gibt es keine Mehrheit


      BERLIN taz Die Mehrheit der Weltbevölkerung befürwortet einen Krieg gegen den Irak nicht. Das geht aus einer gestern in Berlin vorgestellten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Social Data hervor. In Zusammenarbeit mit Emnid und Gallup International wurden für die Studie 30.000 Menschen in 41 Ländern befragt.

      Demnach findet ein Militärschlag der USA gegen den Irak in nur fünf Ländern eine Mehrheit. In den USA, Australien, Kanada, Neuseeland und den Niederlanden befürworten jeweils etwas mehr als 50 Prozent der Befragten eine militärische Aktion gegen den Irak; allerdings nur mit einem gültigen UN-Mandat. In keinem Land, nicht einmal in den USA, findet der Umfrage zufolge ein Alleingang der USA und ihrer Verbündeten eine mehrheitliche Akzeptanz.


      Noch vor einem Jahr gab es bei einer ähnlichen Umfrage zu einem Krieg in Afghanistan nahezu gegensätzliche Unfragewerte. Damals gab es weltweit eine Zustimmung von rund 80 Prozent für einen Militärschlag gegen Afghanistan und die Taliban.

      Mittlerweile ist offenbar auch das Ansehen der US-amerikanischen Außenpolitik gesunken. Vor allem in Westeuropa ist die Kriegsrethorik der Regierung Bush nicht gut angekommen. In Frankreich sind 71 Prozent der Befragten der Meinung, dass die US-Außenpolitik insgesamt negative Außenwirkungen auf ihr Land hat. In Deutschland sehen das 67 Prozent genauso und in Spanien immerhin noch 57 Prozent der Befragten.

      Bei diesen Umfragewerten ist es nicht verwunderlich, dass in den meisten Ländern eine Mehrheit der Befragten eine Beteiligung der eigenen Regierung an einer militärischen Aktion gegen den Irak ablehnt. Nur in Australien findet sich mit 53 Prozent der Befragten dafür eine Mehrheit. In Westeuropa halten zwischen 50 und 80 Prozent eine Kriegsbeteiligung für nicht unterstützenswert. Selbst in Großbritannien sind lediglich 44 Prozent der Befragten für eine Beteiligung an einem Irakkrieg.

      Bis zu 80 Prozent der Befragten in Westeuropa und über 80 Prozent der befragten US-Bürger sind der Meinung, dass der Krieg in nächster Zeit unausweichlich sein wird. Nur in einigen afrikanischen und osteuropäischen Ländern, darunter Bulgarien und Bosnien, wird diese Erwartung nicht geteilt. "PHILIPP DUDEK

      taz Nr. 6971 vom 4.2.2003, Seite 11, 77 Zeilen (TAZ-Bericht), PHILIPP DUDEK
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 22:58:26
      Beitrag Nr. 3.432 ()
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 23:14:53
      Beitrag Nr. 3.433 ()
      Vergleiche mit "Drittem Weltkrieg" und "Sowjetherrschaft"
      Russischer Ultranationalist Schirinowski warnt Bush vor Krieg - Trotz Rivalität mit Irak kritisiert Iran den "Pfad der Unterdrückung" der USA



      Moskau/Wien/Teheran - Der russische Ultranationalist Wladimir Schirinowski hat US-Präsident George W. Bush in einem offenen Brief vor einer Militärintervention im Irak gewarnt. "Holen Sie Ihre Truppen heim, bevor es zu spät ist. Nehmen Sie nicht die Verantwortung eines Dritten Weltkriegs auf sich", warnte der Rechtsextremist in dem auf der Homepage seiner "Liberaldemokratischen Partei" veröffentlichten Schreiben.

      Eine gewaltsame Lösung der Irak-Krise habe überhaupt keine Perspektive, schrieb Schirinowski. Versuche zum Sturz des irakischen Staatschefs Saddam Hussein würden unweigerlich zu "zornigen Protesten" in weiten Teilen der islamischen Welt führen. Die Lage ihm Nahen Osten sei bereits jetzt sehr gefährlich. Schirinowski hatte in den vergangenen Jahren dem Irak immer wieder "Solidaritätsbesuche" abgestattet.

      Khamenei: "Amerikaner wollen nur den Zugang zu Ölquellen"

      Trotz erbitterter Rivalität zwischen beiden Staaten hat sich die iranische Führung am Samstag in scharfen Worten gegen einen möglichen Irak-Krieg der USA gewandt. Amerika begebe sich auf den gleichen "Pfad der Unterdrückung", der die Sowjetunion in den Untergang geführt habe, sagte am Samstag der geistige Führer Irans, Ayatollah Ali Khamenei, vor Luftwaffenoffizieren in Teheran.

      "Die Amerikaner wollen nur den Zugang zu den Ölquellen von Irak gewinnen", fügte Khamenei hinzu. Der Vorwurf irakischer Massenvernichtungswaffen sei ein Vorwand. Im iranisch-irakischen Krieg von 1980 bis 1988 wurde Irak vom Westen unterstützt.
      (APA/AP)

      http://derstandard.at/


      Wenn nicht einmal der Iran ein Interesse am Irakkrieg hat (trotz der Erzfeindschaft, den stattgefundenen C-Waffen-Einsätzen...) - dann scheint der Iran wohl auch die Befürchtung zu haben, dass der Irakkrieg primär strategisch-militärische Hintergründe hat, um die US-Präsenz in der Golfregion für Nachfolgekriege zu verstärken!

      Welcher Irak-Nachbar außer Kuwait hat denn eigentlich überhaupt Interesse an diesem Krieg?
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 09:25:53
      Beitrag Nr. 3.434 ()
      for4zim #3391,

      nichts wurde widerlegt.

      Der Zeitungsbericht wurde nicht mal dementiert. Er ist keine Ente. Und wenn Du uns glauben machen willst, daß der Mossad eine Warnung als Presseerklärung anschließend raus gibt, dann bist Du grenzenlos dämlich. Dieser Bericht ist eben zufällig an die Presse gelangt. Was Dir nicht paßt ist offensichtlich eine Zeitungsente oder existiert gar nicht, wie in einem anderen Fall.

      Daß nämlich die Mitarbeiter anderer Firmen ebenfalls gewarnt wurden können wird einfach annehmen.

      Was die Verteilung der israelischen Firmen im WTC-Geäubde angeht, so hast Du davon keine Ahnung, Deine Aussage ist einfach ein ad-hoc-Behauptung.

      Ich hab es schon einmal gesagt: Das es keine israelischen Ofper gegeben hat ist extrem unwahrscheinlich. Ganz entgegen Deiner Behauptung der mangelnden Signifikanz (Du hast nebenbei bemerkt keine Ahnung von Statistik) ist dieses Ergebnis extrem signifikant. Die Wahrscheinlich beträgt nämnlich (bei Zugrundelegung einer geeigneten Verteilungsfunktion) praktisch Null Prozent!

      Im Übrigen: Wer würde dem Mossad so etwas nicht zutrauen? Er hat ja schon oft genug bewiesen, zu was er fähig ist.
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 11:13:34
      Beitrag Nr. 3.435 ()
      07: einfach nur peinlich.
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 13:04:52
      Beitrag Nr. 3.436 ()
      ich würds ja noch verstehen wenn "die Araber" gewarnt worden wären!

      Aber der Erzfeind

      Wahrscheinlich hat der MOssad ein Rundschreiben rausgeschickt!

      Oder wie muß ich das mir vorstellen!

      Bitte um angaben wie so was funktioniert...und vor allem die anschließende Geheimhaltung der "Warnung"!

      MFG

      Mannerl
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 13:15:46
      Beitrag Nr. 3.437 ()
      07 lässt mich allerdings zweifeln, ob mein Eindruck von stirner ev. falsch war. Ich hielt ihn für intelligent und gerade deshalb vergleichsweise gefährlich als Demagogen.

      Jetzt benimmt er sich wie ein trotziges dummes Kind - "ich hatte aber trotzdem Recht und wer das bestreitet, hat keine Ahnung...." :cry: :cry:

      Schlechter Tag, oder dümmer als vermutet. :confused:
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 16:37:27
      Beitrag Nr. 3.438 ()
      Mannerl,

      der Mossad hat ein Fax an alle israelischen Firmen geschickt, dann jeweils eine Kopie an die Presse.

      Diese Kopiene wurden leider verschlampt bis auf eines. Dies wurde dann von der Washington Post veröffentlicht.

      :laugh: :laugh:

      Fehlts Dir an Phantasie?

      Es wird eben jemand angerufen haben, ist das so schwierig sich vorzustellen. Geheim geblieben ist ja auch nicht, sonst wäre es nicht in der Zeitung gestanden.

      Noch weiter Probleme mit der Vorstellungskraft? Helfe gerne.
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 17:43:04
      Beitrag Nr. 3.439 ()
      Also, ich finde den D/F-Plan - so er existiert - klasse.

      Die TAtsache, daß frankreich dementiert, Struck jedoch in München eine "diesbezügliche Regierungserklärung" fürDonnerstag ankündigt, beweist die Existenz UND die Entschlossenheit, das ohne die Amis durchzuziehen.

      Es gibt im Moment die historische gelegenheit, die UNO endgültig als einzige Institution, die über Kriege ausserhalb von ECHTER Verteidigung zu entscheiden hat, zu stärken.

      Die verständliche Wut vieler Staaten über den Unilateralismus der USA wird es ermöglichen, daß viele gegensätzlich bzw.different aufgestellte politische Systeme hier an einem Strang ziehen.

      Die Münchner Rede der frz. Verteidigungsministerin war excellent und glasklar.

      Russland wird nicht vergessen haben, daß die USA ihnen die Afghanistan-Katastrophe vergrößerte (belieferung der Taliban etc. ) , China will sich als 2. MAcht etablieren und ist an einer bezähmten USA interessiert und den Franzosen stinkt die US-Aussenpolitik sowieso seit etlichen Jahren.

      Es zeichnet sich bereits ab, wer sich in WAhrheit auf der Welt isoliert: Die USA.

      Ihre vielen Gegner haben derart viele offene Rechnungen, daß der gegenwind Orkanartig sein wird.

      Zudem hat Kofi Annan gestern als Gstredner irgendeiner US-Universität eine relativ scharfe rede gehalten, in der er wörtlich sagte:

      " Wenn es um die Legitimation militärischer Auseinandersetzungen ausserhalb von Verteidigungskriegen geht, so für definitiv kein Weg an den Vereinten NAtionen vorbei"

      Eine deutliche Adresse an die USA.

      ebenso wie der stinksaure Zuruf von Fischer in München an Rumsfeld, die unmissveratändlich klarmachte, daß die Welt von den "beweisen" nicht überzeugt ist und noch viele diplomatische Initiativen möglich sind.

      DerAlbtraum des Irak-Konfliktes hat eine positive Wende bekommen:

      Vielleicht kommt es durch die MAcht-Überdehnung der Aussenpolitik der USA zu einer weltweiten Stärkung der UNO.

      Das wäre toll. Ebenso wie eine Profilierung der Achse F/D in der Deeskalationspolitik der UNO.

      Ich drücke jetzt Chirac und Schröder massiv die Daumen, auch, wenn ich weiterhin glaube, daß die einstigen Beweggründe von Schröder unredlich und die Kommunikation und Begründung der Friedensentscheidung maximal dilletantisch war.

      Aber so manches Mal ist ein Politiker zu Ruhm gekommen wie die Jungfrau zum Kind - siehe Kohl. (Obwohl der natürlich auch Verdienste hat)
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 18:51:22
      Beitrag Nr. 3.440 ()
      Im Fernsehen konnte man die Dunkelmänner zusammenhocken sehen: Perle, Liebermann und Rumsfeld. In ihren ziemlich langen Gesichtern stand geschrieben, daß es nicht richtig läuft und das sie an eine Mauer gestoßen sind. Dieser Vorschlag wird ihnen noch mächtig Probleme bereiten.
      Ich sehe darin auch eine echte Chance, den Krieg noch zu verhindern.

      Im folgenden noch ein Inverview mit v Bülow, das aufzeigt, daß die USA langfristig in große Schwierigkeiten kommen könnten. Nach Brzezinski, einem Vordenker der amerik. Politik kommt es nämlich auf Europa an, wer Europa besitzt kontrolliert die Welt. Europa ist aber in erster Linie Frankreich, Deutschland und Rußland. Wenn sich hier eine antiamerikanische Allianz bilden sollte - und sie zeichnet sich ja schon ab - dann ist es vorbei mit den Weltmachtträumen. Ohne Europa können die USA ihre Strategie nicht verwirklichen, dazu reicht nämlich ihre Kraft nicht aus. Rumsfeld und Bush scheinen das zu vergessen.


      08.02.2003 Interview mit v. Bülow, junge Welt
      Interview: Jürgen Elsässer

      US-Rambo auf der Münchner NATO-Konferenz: Was weiß Rumsfeld über den 11. September?

      jW sprach mit Andreas von Bülow (SPD), von 1976 bis 1980 Staatssekretär im Verteidigungsministerium und von 1980 bis 1982 Bundesforschungsminister

      F: Dieses Wochenende kommt US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zur NATO-Sicherheitskonferenz nach München. Was hätten Sie ihm zu sagen?

      Er ist für mich mindestens seit dem 11.September 2001 der größte Versager in der US-Politik. Warum sind keine Kampfflugzeuge aufgestiegen, um die angeblich entführten Todesmaschinen mit Überschallgeschwindigkeit anzufliegen und vom Kurs abzubringen? Warum konnte etwa die Maschine American Airlines 77, nachdem das World Trade Center von zwei Flugzeugen getroffen worden war, noch geschlagene 40 Minuten ihren Flug fortsetzen und sich dann um 9.43 Uhr aufs Pentagon stürzen, obwohl sich rund um Washington ein Kranz von Militärflughäfen und Luftabwehrstellungen befindet, die die Hauptstadt und Regierungseinrichtungen wie das Pentagon schützen sollen? Rumsfeld hatte die Befehlsgewalt über die Luftabwehr, die Verfahren waren exakt festgelegt. Entweder er hat an diesem Tag vollkommen versagt, oder er wußte bereits, daß das »Pearl Harbour« dieses Jahrhunderts in der Mache war. In beiden Fällen müßte er als Verteidigungsminister den Hut nehmen.

      F: Rumsfeld war der erste, der nach der Attacke auf das Pentagon die Version in die Welt setzte, es habe sich wahrscheinlich um einen Flugzeugangriff gehandelt.

      Er hat das in die Welt gesetzt. Und bedenken Sie: Bis heute sind im Pentagon und drumherum keine Flugzeugtrümmer gefunden worden. Und die Öffnung, durch die sich das Objekt ins Pentagon gebohrt hat, ist viel zu klein für eine Linienmaschine diesen Typs. Zumindest Teile der Tragflächen müßten folglich zu finden sein. Aber nichts. War es überhaupt eine Linienmaschine? Ich will mich gar nicht zu den Details der Pentagon-Zerstörung äußern, ich habe nämlich keine Inspektion vor Ort vornehmen können. Ich stelle nur fest, daß seltsamerweise die US-Regierung bis heute noch keinen überprüfbaren Untersuchungsbericht vorgelegt hat, und das bei einem Verbrechen von diesen gewaltigen Dimensionen, das den Krieg gegen potentiell 60 Terror stützende Staaten nach sich ziehen könnte. Es wurde zwar ein Untersuchungsausschuß eingesetzt, aber der erste Vorsitzende Henry Kissinger ist wohlweislich wegen Befangenheit zurückgetreten, desgleichen sein Stellvertreter. Und der derzeitige Nachfolger soll auch seine Geschäfte mit den Bin Ladens gemacht haben.

      Rumsfeld hat auch die Mär von den angeblichen Entführern in die Welt gesetzt, die allein mit Plastikmessern bewaffnet ehemalige Kampfjetpiloten, die Mannschaft und die Passagiere in vier Maschinen überwältigt haben sollen. Letztes Jahr ist er mit der Idee hervorgertreten, unter seiner Amtshoheit ein weiteres Amt zur weltweiten Desinformation einzurichten. Als dann in der Öffentlichkeit und sogar im Kongreß Empörung aufkam, hat er in seiner rüpeligen Art gehöhnt, er verzichte auf Extra-Amt und Namen, gemacht werde die Sache dennoch. Jetzt kommandiert er eine Abteilung beamteter Lügenbeutel!

      F: Vor zwei Wochen hat Rumsfeld über das »alte Europa« gespottet, nun Deutschland in eine Reihe mit Kuba und Libyen gestellt.

      Rumsfeld ist bekannt für seine Tölpeleien. Er will beleidigen, und die US-Medien sind dann auch ganz begeistert von ihm. Auf deutsch gesagt: Er wollte Schröder vor den Koffer scheißen.

      F: Die Unionsparteien kritisieren Rumsfelds Wortwahl, aber geben ihm in der Sache Recht: Schröder habe Antiamerikanismus verbreitet, da dürfe er sich über Kritik aus Washington nicht wundern.

      Das teile ich überhaupt nicht. Das Volk will keinen Krieg, und das spricht Schröder aus. Das ist doch das Wesen der Demokratie, daß die Regierenden die Meinung des Volkes vertreten. Und in diesem Fall geht es nicht nur um das deutsche Volk, sondern um die Meinung aller Völker auf der Welt, auch das Volk der USA dürfte in seiner Mehrheit den Krieg ablehnen.

      F: Zur Freude Saddams, eines gefährlichen Diktators?

      Er mag ein Diktator sein, aber die USA haben ihn doch selbst gehätschelt. In den achtziger Jahren hat er von dort Giftgas, Anthrax, Milzbrandbakterien bekommen. Rumsfeld selbst war im Auftrag Präsident Reagans 1983 und 1984 in Bagdad. Die USA haben Saddam angeblich im Interesse der gemäßigten Regime des Nahen Ostens regelrecht in den Krieg gegen den Iran gehetzt und dann beide Seiten so mit Waffen und Satellitenfotos beliefert, daß keiner gewinnen konnte. Die Schwächung beider war das amerikanische wie israelische Ziel. 1990 haben sie ihn vom Angriff gegen Kuwait ausdrücklich nicht abgehalten.

      F: Schröder lehnt eine deutsche Kriegsbeteiligung ab, aber erlaubt den USA die Benutzung ihrer Basen in Deutschland für den Nachschub. Ein Widerspruch?

      Kann Deutschland der einzig verbliebenen Supermacht auf der Welt die Nutzung ihrer Stützpunkte versagen? Damit würde Schröder Bush ganz offen den Fehdehandschuh hinwerfen. Das wäre nicht weise, und deswegen teile ich das vorsichtige Vorgehen des Kanzlers. Die Hauptsache ist, daß Deutschland und hoffentlich auch die Mehrzahl der Europäer sich nicht mit eigenen Truppen am Krieg beteiligt.

      Ich kenne aus der Vergangenheit nur einen Fall, bei dem Überflugrechte verweigert wurden. Das war 1986, als Präsident Reagan in Vergeltung des angeblich von Ghaddafi befohlenen Terroranschlages auf die Westberliner Disco »La Belle« die Air Force nach Libyen schickte, um Ghaddafi zu ermorden. Frankreich hat sich diesem Mordkomplott verweigert und den in England startenden US-Bombern keine Überflugrechte gewährt. Ganz zufällig wurde dann beim Angriff auf Tripolis auch die dortige französische Botschaft zerstört.

      F: Unter die Kritiker der USA mischen sich auch zwielichtige Gestalten von rechts. So warf etwa der CSU-Bundestagsabgeordnete Bernd Posselt Rumsfeld »neokolonialistisches Verhalten« vor. Dabei verhält sich Posselt als Vorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft gegenüber Tschechien selbst neokolonialistisch.

      Ich kenne den Mann nicht. Augenblicklich geht es um etwas ganz anderes: In den nächsten Wochen entscheidet sich, ob zur Rechtfertigung eines US-geführten Krieges die Wahrheit vor unser aller Augen geradezu erwürgt und Europa zum totalen Vasallen der USA umgestaltet wird. Washington will ja nicht nur Krieg gegen den Irak führen, danach sind der Iran und Saudi-Arabien dran. Es geht den USA offensichtlich um die Neuordnung der gesamten Region, letztlich geopolitisch um die Absicherung eines weiteren amerikanischen Jahrhunderts mit Zugriff auf die Rohstoffe. Wenn die USA mit der Aggression gegen den Irak durchkommen, gibt es kein Halten mehr, dann werden die Hiwis Europas dienstverpflichtet.

      F: Und deswegen kann man über Ambitionen wie die von Posselt hinwegsehen, die mit Antiamerikanismus von ihren eigenen revanchistischen Zielen ablenken?

      Die USA setzen jetzt auf Großbritannien, Polen, Spanien und das Italien Berlusconis und nicht auf Deutschland und Frankreich. In seinem Buch »Die einzige Weltmacht« schreibt Zbigniew Brzezinski, der ehemalige Sicherheitsberater von Präsident Carter und Stratege der CIA-Operationen in Afghanistan in den achtziger Jahren, daß die USA zur Sicherung ihrer Weltherrschaft unbedingt in Eurasien die Herausbildung einer regionalen Gegenmacht verhindern müßten. Wer Eurasien beherrscht, beherrscht die Welt, ist sein Credo. Das richtet sich gegen Deutschland, Frankreich und Rußland. Sudetendeutsche Ambitionen sind in diesem Zusammenhang für die CIA nur von Interesse, als damit Tschechien und Deutschland bei Bedarf gegeneinander in Erregung versetzt werden können. Da wäre der Herr von der CSU dann ein kleiner Bauer in einem etwas größeren Spiel.
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 19:24:12
      Beitrag Nr. 3.441 ()
      Achtung seit 19:10 auf 3Sat spannende Diskussion

      u.a. mit v. Sponeck, Ex-US-Botschafter Kornblum!
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 01:11:40
      Beitrag Nr. 3.442 ()
      :laugh:

      Jetzt ist das Heft des diplomatischen Agierens den USA aus der Hand genommen worden.
      Die reagieren so, wie man sich das eher am Hofe Louis XVI vorgestellt hätte - irgendwie ungünstig, wenn man zuvor nur mit der Entwaffnung einer angeblichen weltweiten Bedrohung argumentierte und jetzt vor aller Welt als Lügenbold dasteht... :D ... weil die Entwaffnung jetzt plötzlich nicht mehr von den USA, sondern der UNO vorgenommen wird.



      Rot-Grün setzt Blauhelm auf
      Deutschland schlägt Einsatz von Blauhelmen im Irak vor. Frankreich reagiert zurückhaltend. USA lehnen Vorstoß rundweg ab. Powell warnt Nato vor Veto gegen US-Unterstützung bei Irakkrieg


      MÜNCHEN/BAGDAD taz/afp/rtr Wenige Tage vor einer wichtigen Sitzung des UNO-Sicherheitsrats versucht Deutschland mit Frankreich, die Initiative in der Irakdebatte zurückzugewinnen und aus der Isolation zu kommen. Verteidigungsminister Peter Struck bestätigte am Sonntag bei der Münchner Sicherheitskonferenz, dass ein gemeinsamer Plan den Einsatz von Blauhelmsoldaten zur Entwaffnung Iraks vorsieht und Freitag im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNO) diskutiert werden soll. "Wir hoffen, dass die Initiative positiv aufgenommen wird", sagte Struck dem Sender Phoenix. Der Vorstoß könnte in eine neue Resolution münden, die Deutschland aus seiner Isolation befreien könnte, sagten außenpolitische Experten.

      Während das französische Außenministerium gestern die Existenz eines "deutsch-französischen Geheimplans" dementierte, erklärte die französische Verteidigungsministerin Michèle Alliot-Marie, Berlin wolle "Vorschläge vorlegen, die sich mit denen Frankreichs ergänzen". Es gehe um "eine Antwort auf die Vorschläge", die Frankreich in der UNO gemacht habe.

      Am Rande der Sicherheitskonferenz in München soll US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld seinen deutschen Kollegen Struck auf die Initiative angesprochen haben. Dieser habe ihm aber beschieden, Deutschland sei noch nicht bereit, darüber zu reden, hieß es aus US-Kreisen.
      :D Nach den Worten von US-Außenminister Colin Powell hat die deutsch-französische Initiative dagegen das "Thema verfehlt". Die Ausweitung der UN-Waffeninspektionen in Irak sei "keine Lösung, sondern eine Ablenkung", sagte Powell am Sonntag. Powell ging auch auf die Frage der Nato-Unterstützung im Falle eines Irakkrieges ein. Ein Versagen dieser Unterstützung nannte er "unverzeihlich". "Ich hoffe, dass die Deutschen, die Franzosen und die Belgier darüber in den nächsten 24 Stunden noch anders denken", sagte Powell. Belgiens Außenminister Louis Michel hatte zuvor angekündigt, die angeforderte Nato-Unterstützung per Veto zu blockieren. Belgien sei nicht bereit, "die Logik dieses Krieges zu akzeptieren", und wolle "zusammen mit Frankreich und vermutlich auch Deutschland diesen Brief aufsetzen". Bis heute muss Nato-Generalsekretär George Robertson über ein Veto informiert werden.

      Auf der Münchener Sicherheitskonferenz hat Bundesaußenminister Joschka Fischer erstmals die nationale Sicherheitsstrategie der USA in Frage gestellt. "Was wir dringend diskutieren müssen, ist die ,preventive strategy` ", sagte Fischer in Anwesenheit von Rumsfeld. Indirekt erhob Fischer den Vorwurf, die Doktrin der Präventivkriege diene einseitig den Interessen Washingtons. Rumsfeld antwortete auf Fischers Beitrag nicht. :D

      Nach Informationen der taz bleibt der Sturz Saddam Husseins das oberste Ziel der USA, selbst wenn Irak die Auflagen der UNO-Resolution 1441 vollständig erfüllen sollte.

      Nach Angaben von Diplomaten hat die US-Regierung dies den Vetomächten Russland, Frankreich, China und Großbritannien sowie mehreren nichtständigen Ratsmitgliedern unmissverständlich deutlich gemacht.
      Demnach werden Washington und London spätestens nach dem für Freitag dieser Woche geplanten Bericht der UNO-Chefinspekteure Hans Blix und Mohammed al-Baradei dem Sicherheitsrat einen Entwurf für eine Ultimatumsresolution vorlegen. Nach einer Fristsetzung bis spätestens Mitte März hätten die USA und Großbritannien freie Hand für ein militärisches Vorgehen.

      Irak hat den UN-Chefinspektoren gestern weitere Dokumente über "nukleare und biochemische" Waffen wie Anthrax und das Nervengas VX übergeben, erklärte Blix im Anschluss an die zweitägigen Gespräche in Bagdad. Zugleich teilte er mit, dass die irakische Führung bis Freitag über die vom Sicherheitsrat geforderten Überwachungsflüge mit US-Spionageflugzeugen entscheiden werde. "Ich hoffe, ich habe hier gesehen, dass sie diese Angelegenheiten jetzt ernster nehmen", sagte Blix.

      GB, PAT, AZU

      taz Nr. 6976 vom 10.2.2003, Seite 1, 133 Zeilen (TAZ-Bericht), GB / PAT / AZU, veränderter Artikel in taz-Ffm
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 08:28:48
      Beitrag Nr. 3.443 ()
      stirner!

      ist aber schon komisch wenn dann nichts über die "Warnung" in der Presse zu lesen ist!

      Mannerl
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 08:29:01
      Beitrag Nr. 3.444 ()
      Ob die UN-Blauhelm-Truppe im Irak ebenso effizient den Frieden schützen wird, wie in Srebenica? Hatte dort ja auch nur die Leben einiger bosnischer Muslime gekostet...Hauptsache, es gab keinen Krieg gegen Serbien.
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 08:59:44
      Beitrag Nr. 3.445 ()
      Deep,hiermit muss ich leider eingestehen, dass ich mich geirrt habe.Ich habe dich als einen der besten user bezeichnet,nur das Nicht-Darlegen der anderen 50% kritisiert.
      Ich habe dich hoffnungslos überschätzt.Die fehlenden 50% sind keine bewusste Zurückhaltung,du verfügst über die fehlenden 50% gar nicht,schade!
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 09:09:44
      Beitrag Nr. 3.446 ()
      For,meine erste Gedanken zu den Blauhelmen waren identisch mit deinen.
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 09:47:46
      Beitrag Nr. 3.447 ()
      Das Srbrenica-Argument mußte ja kommen, aber es ist falsch.

      Dieser Vorgang beruht nicht auf der richtigen Zielsetzung des damaligen UN-Einsatzes, sondern ist auf das persönliche Versagen des niederländischen Kommandeurs zurückzuführen.
      Bei einem Irak-Einsatz sollen ja die UN-Mitarbeiter beschützt werden, die ja bereits jetzt ohne solchen Schutz arbeiten. Es geht vor allem darum, die Inspektionen schneller und effizienter zu machen. Nicht zuletzt geht es auch darum, die Amis von einem Angriff auf den Irak abzuhalten.
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 09:48:55
      Beitrag Nr. 3.448 ()
      stirner,ersetze beschützt durch benützt,trifft`s genauer:)
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 09:51:13
      Beitrag Nr. 3.449 ()
      stirner, der Beitrag war jetzt sehr witzig. ;)

      Ungewollter Humor ist besonders lustig. :D
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 09:52:47
      Beitrag Nr. 3.450 ()
      opti,

      wie alt bist Du eigentlich?

      12? 13? 14, aber zurückgeblieben?
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 09:54:54
      Beitrag Nr. 3.451 ()
      Deep,du bist ja völlig wirr.Mach dir nix draus,setzt sich dies doch bis auf höchste Regierungsebene fort,bist also in guter Gesellschaft.
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 09:55:33
      Beitrag Nr. 3.452 ()
      bevor die UNO Kontrolleure ins Land gegangen sind war meines wissens auch eine Diskussion ob mit Blauhelmen "hineingegangen" werden soll!

      ...aber meines wissens hätte das nichts gebracht!

      Warum auch!

      MFG
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 09:56:09
      Beitrag Nr. 3.453 ()
      schlechtes deutsch!
      entschuldigung!
      MFG
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 09:57:01
      Beitrag Nr. 3.454 ()
      for4zim, kann Dir leider nicht folgen, wenngleich ich sehe, daß der zweite Satz nicht besonders gelungen ist ..

      Die Zielsetzung war richtig, aber die Durchführung mißlang teilweise. Für mich kein Grund, an der Richtigkeit der ursprünglichen Zielsetzung zu zweifeln.
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 09:57:13
      Beitrag Nr. 3.455 ()
      Mannerl,heisst doch Tschuldigung:laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 10:00:37
      Beitrag Nr. 3.456 ()
      27,übst dich auch im Zurückrudern,gell:)
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 10:05:59
      Beitrag Nr. 3.457 ()
      @ mannerl

      kurzer erkenntnistheoretischer Hinweis,besonders für politische Diskussionen:

      # 3425

      ...aber meines wissens hätte das nichts gebracht!

      Du meinst wohl "Einschätzung" oder "Mutmaßung" - oder?

      Von "Wissen" kann man bei solchen Spekulationen ja nie reden - weder Du noch ich oder andere.
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 10:08:07
      Beitrag Nr. 3.458 ()
      Deep,15,dein Lachen hat dich überführt:)
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 10:11:25
      Beitrag Nr. 3.459 ()
      opti, genau. denn darum geht es ja im wesentlichen.
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 10:14:03
      Beitrag Nr. 3.460 ()
      Antigone,deine Zustimmung wundert mich,freut mich aber sehr:)
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 10:23:03
      Beitrag Nr. 3.461 ()
      :confused: opti, bisher dachte ich, es geht dir um auseinandersetzungen in der sache :confused:
      und nicht ums `überführen` - oder sind wir hier doch bei justiz und polizei :D
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 10:24:37
      Beitrag Nr. 3.462 ()
      Skandal!!!
      D legt heute ein Veto ein,dass die Nato keine Planungen zu einem möglichen Einsatz der patriots zum Schutz der Türkei
      durchführen kann.
      Erst ein Angriff des Irak,dann die Planung der Abwehr?
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 10:25:48
      Beitrag Nr. 3.463 ()
      Antigone,hast Recht:)
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 10:26:03
      Beitrag Nr. 3.464 ()
      zu 30 von D T

      ich meine ich hätte es mal gelesen dass Kombination UNO Kontrolleure/Blauhelme "nichts gebracht" hätte!

      Also man hat es damals auch schon in Erwägung gezogen!

      ...

      Aber da geb ich Dir natürlich recht wenn ich nichts genaueres hier her schreiben kann sollte es man vielleicht lassen!:confused:

      MFG
      Mannerl
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 10:27:44
      Beitrag Nr. 3.465 ()
      Mannerl,diese Überlegungen gab es vor 2 Jahren,wurden verworfen,undurchführbar.
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 12:00:04
      Beitrag Nr. 3.466 ()
      Kleine Analyse meinerseits:
      Was würde / könnte eine durch Blauhelme unterstützte Intensivierung der Waffeninspektionen bringen?

      1) Abwendung eines sonst wohl unmittelbar bevorstehenden Militärschlags gegen den Irak!
      2) Die von Powell vorgelegten "Beweise", dass der Irak mittels "mobilen Waffenproduktionsfahrzeugen" sich den Inspektionen entzieht und damit die Inspekteure "verarscht" könnten auf diese Weise verifiziert werden. Während Blauhelme an Straßensperren die LKw´s kontrollieren, könnten die Inspektoren die Gebäude begutachten.
      3) Der Druck des irakischen Regimes auf die Bevölkerung bzw. auf irakische Atomwissenschaftler wäre nicht mehr in dem bisherigen Ausmaß aufrechterhaltbar, so dass sachdienliche Informationen besser an Inspekteure weitergegeben werden könnten.
      4) Bei Verweigerung des Zutrittes zu Gebäuden könnten Blauhelme den Weg zu diesen Gebäuden garantieren.
      5) Der irakische Bevölkerung würde die Erkenntnis nicht verwehrt werden, dass die Mehrheit der UN-Mitglieder eine friedlichen Lösung anstreben - damit würde die Unterstützung des irakischen Regimes in der Bevölkerung sinken!
      6) Die irakische Opposition könnte durch UN-Truppen geschützt werden, demokratische Strukturen könnten auf diese Weise gefördert werden.
      7) Die Handelsblockade gegen den Irak könnte besser überwacht werden, so daß in Zukunft waffenfähiges Material nicht mehr so leicht ins Land geschmuggelt werden könnte.
      8) Die US-Armee könnte sich vermehrt dem wirklichen "Anti-Terror-Kampf" widmen!
      9)Die USA könnten auf diese Art und Weise die Solidarität europäischer und moslemischer Staaten wieder zurückgewinnen.
      10) Die Gefahr einer mögliche Destabilisierung in Ländern wie Saudi-Arabien, Ägypten, Jordanien oder Pakistan durch einen Putsch wäre als unwahrscheinlicher einzuschätzen.
      11) Die UN würde durch diesen Vorgang in ihrer Funktion gestärkt werden. Die USA würde in Zukunft wohl zuerst einen UN-Beschluss abwarten, bevor sie die Ampel für einen Krieg auf Grün stellt!
      12) Die USA würden in Zukunft vielleicht wieder versuchen, mit den anderen NATO-Mitgliedern gemeinsam Zielsetzung und Umsetzung der Ziele im voraus zu besprechen, statt sie diktatorenhaft einfach vorzugeben!
      13) Der Irak könnte sich zu einem UN-Protektorat entwickeln, statt zu einem Vasallenstaat des amerikanischen Imperiums.
      14) Die US-Regierung könnte sich in den A.... beißen, nachdem sie ein Militärbudget verabschiedet hat, von dem halb Afrika in Wohlstand leben könnte!
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 12:06:05
      Beitrag Nr. 3.467 ()
      Letzter Versuch

      K.F. Man erinnert sich: Als für Gerhard Schröder im Sommer die Lage aussichtslos zu werden drohte, setzte das Kanzleramt alles auf eine Karte - und was für eine Karte: Mit der offenen Attacke gegen die Regierung Bush und der Freisetzung von allerlei Ressentiments fing Schröder den ein Schwammigkeitsbad nehmenden Unionskandidaten kurz vor dem Ziel ab. Die Operation "Ohne uns" hatte sich ausgezahlt. Heute steht der Bundesregierung wieder das Wasser bis zum Hals. Das Verhältnis zu Amerika ist nicht entgiftet, in der Nato hat sich Berlin an den Rand manövriert, der Anspruch auf Führung in der EU zerbröselt, und im UN-Sicherheitsrat stehen den deutschen Diplomaten die unangenehmsten Tage ihres Lebens bevor.

      Und siehe da: Fünf Minuten vor zwölf gibt es angeblich eine deutsch-französische Irak-Initiative. Wer sie sich ausgedacht hat, will man nicht zu erkennen geben. Die einen sagen: Paris war`s, die anderen: des Kanzlers SPD. Tausende Blauhelm-Soldaten sollen danach im Irak den Inspekteuren zur Seite stehen und so vielleicht einen Krieg verhindern. In Amerika haben Fachleute schon im vergangenen Jahr das Für und Wider eines "robusten" Inspektionsregimes diskutiert. Daß die Bundesregierung damals keine Notiz davon nahm, während ihr das Thema doch politisch hätte willkommen sein müssen, ist ein Grund, warum der Verdacht naheliegt, die Initiative sei nicht ernst gemeint und nur auf Zeitgewinn aus. Ein anderer Grund ist die Dimension: Faktisch müßten Tausende, vermutlich Zehntausende Soldaten den Irak jahrelang besetzt halten und seine Abrüstung überwachen. Woher sollen diese Soldaten kommen? Dem Verteidigungsminister Struck, der noch vor kurzem jeden weiteren Einsatz der Bundeswehr kategorisch ausgeschlossen hat, müssen sich plötzlich ganz neue Reserven erschlossen haben, denn auch deutsche Soldaten will er am Kontrollwerk am Golf beteiligen. Und worin bestünde der Unterschied zu einem Regimewechsel, wenn die UN auf Jahre hinaus Hoheitsrechte im Irak ausübten?

      Robuste Inspektionen sind mehr als eine Überlegung wert. Aber die Art, wie sie jetzt als "Idee" aus dem Hut gezaubert wurde, ist unseriös. Und sie verrät Panik. Auch das ist Ergebnis einer Festlegung des Kanzlers und einer Wahlstrategie mit ruinösen Spätfolgen.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.02.2003, Nr. 34 / Seite 1
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 12:09:57
      Beitrag Nr. 3.468 ()
      For,Naumann ist der Auffassung,dass es mindestens 50000Blauhelme sein müssten,wahrscheinlich mehr.
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 12:11:10
      Beitrag Nr. 3.469 ()
      Falscher Sräd, for4zim. Gehört glasklar bei Inferno rein.
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 12:11:38
      Beitrag Nr. 3.470 ()
      3440.habe ich doch schon im September geschrieben,am Tag nach der Wahl:)
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 12:15:51
      Beitrag Nr. 3.471 ()
      50.000 - na und?
      Dann müssten sich halt mal ein paar US-Soldaten zu "Beschützern mit Polizeiaufgaben" umschulen lassen. Von Deutschland können wohl wahrlich nicht viele Blauhelme angefordert werden, nachdem diese derzeit damit beschäftigt sind, dass von den USA in Afghanistan zurückgelassene Chaos zu stabilisieren! ;)
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 12:43:57
      Beitrag Nr. 3.472 ()
      44,schön erfahren zu haben,was bei dir menschenleben wert sind.diese erfahrung ist alles andere als schön.kein gruß
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 12:47:35
      Beitrag Nr. 3.473 ()
      opti. du meisten amerikanische menschenleben, nicht wahr ...
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 12:51:12
      Beitrag Nr. 3.474 ()
      meinst, soll es heißen :O
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 12:51:31
      Beitrag Nr. 3.475 ()
      opti,

      möglicherweise kann Dich jemand auf die warteliste für eine gehirntransplantation setzen.
      Schon eine Xenotransplantation würde deutliche Verbesserungen herbeiführen... :D ;)
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 12:58:21
      Beitrag Nr. 3.476 ()
      Antigone,bisher dachte ich,wir haben etwas gemeinsam,habe ich mich geirrt?Beurteilst du die Lebensberechtigung nach Nationen ?Ist das Leben bestimmter Menschen mehr wert als das Leben anderer?
      Sollten sich hier die wahren Abgründe auftun?
      Du kannst bei mir sämtliche threads durchblättern,ich stehe immer auf der Seite des Rechts,egal ob Moslem,Christ,Kind ,Frau,Deutscher oder Inder oder zeig mir ein anderes posting.
      Trifft diese Ethik,diese Moral auch auf euch zu?
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 13:01:40
      Beitrag Nr. 3.477 ()
      Deep,na haste dich erholt?Deine Beiträge mögen Andere beurteilen.Fällt dir außer persönlicher Polemik denn gar nichts mehr ein,bist du so am Ende?
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 13:04:22
      Beitrag Nr. 3.478 ()
      nö, aber doch ganz offensichtlich du
      44,schön erfahren zu haben,was bei dir menschenleben wert sind.diese erfahrung ist alles andere als schön.kein gruß
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 13:09:51
      Beitrag Nr. 3.479 ()
      44.Antigone,hast du die Zeilen und zwischen den Zeilen gelesen?pö,50000 na und?44 beschreibt,als ob es sich um einen Betriebsausflug handelt.müssen halt mal,sollen halt mal.
      Wem wir die starke Präsenz deutscher Soldaten in A.zu verdanken haben,wisst ihr schon.Falls nein,Opti`sSL lesen.
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 13:15:13
      Beitrag Nr. 3.480 ()
      #439 extremrelaxer,du hast es sehr viel besser auf dem Punkt gebracht,so in etwa ist auch meine meinung um einen sofortigen Krieg zu verhindern.Sollten die Blauhelmtruppen großflächig angegeriffen werden,wäre Weltweit eine große Zustimmung zu einem einschreiten der USA und verbündeten Staaten gegen Saddam für einem Krieg zu erwarten.
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 13:16:48
      Beitrag Nr. 3.481 ()
      53,noch so ein 44-er,was kümmern die 50000Blauhelme,gell:mad:
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 13:19:21
      Beitrag Nr. 3.482 ()
      vor allem(s.44),wenn es ich um amerikanische Blauhelme handelt:mad:
      Was ihr betreibt ,ist Menschenverachtung pur:mad:

      Ich biete euch ne Alternative!44+ 53 sind die ersten freiwilligen Blauhelme,ist doch logisch und konsequent!
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 13:55:15
      Beitrag Nr. 3.483 ()
      schade dass man sich hier gegenseitig persönlich angreifen muß!

      Mit freundlichsten Grüßen an alle Forumsteilnehmer!
      Mannerl


      :)
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 14:13:44
      Beitrag Nr. 3.484 ()
      #53 Dreh nicht durch,sortiere mal deine negativen gedanken
      in der richtigen reihenfolge.Deine äusserungen gehen von einem automatischen Schlachten von Blauhelmen ohne wissen vorraus.Oder wie soll man deinem Quatsch verstehen?.:rolleyes: :confused: :p
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 14:33:04
      Beitrag Nr. 3.485 ()
      57 antwortet 53:laugh:mein Verstand ist wenigstens noch soweit in Ordnung,dass ich mir nicht selbst schreibe:laugh:laugh::laugh::laugh:

      und zur Sache,du schliesst ein Risiko für Blauhelme quasi aus?!Sag mir doch mal,welche Funktion Blauhelme eigentlich erfüllen sollen?
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 14:39:22
      Beitrag Nr. 3.486 ()
      Ich weiß ja, dass es vielleicht als störend empfunden wird, aber mir ist gerade mal wieder unser geschätzter
      Deep Thought in einer Diskussion ausgewichen, weshalb ich diese Frage doch auch hier stellen möchte:
      Zwischen den Postings 350 und 360 in meinem Thread zur Internationalen Politik entwickelte sich gerade mal wieder das übliche Streitgespräch zwischen uns beiden, weil ich komischerweise aus einem Land stamme, wo man wegen der vielen nationalen Minderheiten einen Umgangston pflegt, der sehr zurückhaltend und ehrerbietig ist.
      Alles übrige führt leicht zu internationalen Komplikationen.
      @ Deep Thought:
      Wenn Du Dich nicht für offenkundige Beleidigungen entschuldigen kannst, dann darfst Du nicht damit rechnen, von irgendjemandem als ernsthafter Diskussionspartner betrachtet zu werden, weil es Dir an jedem Gefühl für Takt mangelt.
      Du erweckst dann den Eindruck, daß Du selbst gar kein Selbstbewußtsein besitzt und Deinen Standpunkt selbst nur vertreten kannst, indem Du andere erniedrigst.
      Und wenn Du bei dieser Haltung bleibst, wirst Du Deine schönen Manieren immer wieder zu sehen bekommen. Ich kann mir extra dafür Zeit nehmen, wenn Du möchtest.
      Also:
      Na, was ist, Deep Thought?
      Kannst Du Dich nicht entscheiden, ob Du Dich endlich für Deine Beleidigungen entschuldigst, weil das ja Deine Unfehlbarkeit in Frage stellen könnte?
      Deep Thought, redet man so bei Dir zu Hause in einer Diskussion und man entschuldigt sich dafür bei Dir NIEMALS, ja? :

      du bist einfach zwanghaft in Deiner bescheuerten anklagenden Art, ...
      ... solcher Typen wie Dir ...
      ... (als Du noch in Windeln geschissen hast, falls überhaupt geboren) ...
      ... Du bist derart beknackt, ...... ich kann dein virtuelles Geheule hier nicht mehr ertragen...
      ... Dein Spatzenhirn...
      ... Du Pfeife ...
      ... als Du noch flüssig warst ...
      ... Dir frechem, eingebildeten Nichts an Würstchen ...
      ... und Menschen, die aus Rumänien kommen, zu meinen Freunden zähle.
      ... solche verzogenen Kinder wie Dich, solche überheblichen Gewinnler gibt es unter diesen liebenswerten Menschen gottseidank nicht.
      ... US-ergebenen Dünnpfiff daher, sondern haben ihr Herz und Hirn NACH Erreichen ihres Zieles nicht wie Du aus- , sondern weiterhin angeschaltet. ...
      ... Es mag ja Menschen geben, die Du mit deinem pfauenhaften und machomäßigem Gehampele und Imponiergehabe beeindruckst, aber bei lebenserfahrenen und reifen Menschen dürfte das so gut wie ausgeschlossen sein.
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 14:46:49
      Beitrag Nr. 3.487 ()
      ups,Auryn,von den Titeln habe ich ja ne ganze Menge erhalten:laugh:
      Ich schieß zurück,da bekommt man wenigstens mal ne Antwort:laugh: (Betonung liegt auf zurück!!!).
      Deine Art gefällt mir besser,ist intelligenter,hat aber einen entscheidenden Nachteil.Du wirst nie ne Antwort von Deep erhalten.

      Bleib ruhig hier,mich störst du überhaupt nicht.
      Viele Grüße
      Opti
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 14:55:56
      Beitrag Nr. 3.488 ()
      @ optimalisty (Posting # 3459):

      Danke für die Einladung hier zu bleiben! ;)
      Ich könnte mir aber doch unter Aufbietung aller meiner Imaginationskräfte Orte vorstellen, bei denen ich angenehmere Gefühle entwickeln würde.

      Es würde mich ja vielleicht auch nicht einmal stören, keine Antwort zu erhalten, wenn "man" jemals auf irgendeine meiner Fragen zum Verhalten mir gegenüber in Diskussionen antworten würde.

      Es stört mich insbesondere, daß "unser geschätzter Deep Thought" gerne in meiner Abwesenheit in "Zusammenarbeit" mit einem gewissen "stirner" Postings in gewisse Threads stellt, die zusätzlich beleidigenden Charakter gegenüber meiner Wenigkeit haben.
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 15:08:02
      Beitrag Nr. 3.489 ()
      Auryn,Telepathie?
      Ich habe mir vorhin überlegt,ob ich den lieben Menschen hier einen Brief schreiben sollte,ohne Polemik.
      Ich empfinde es auch so.Wer in diesen threads seinen überwiegenden schriftstellerischen Tätigkeiten nachkommt,kann weder glücklich noch zufrieden sein.
      An Liebe,Zuwendung und Zuneigung dürfte ein Mangel bestehen,sonst hätte deren Hass nicht solch tiefe Wurzeln.
      Kognitiv wird nur das registriert,was einem passt.
      Deshalb bedauere ich diese Menschen,weil sie in den wichtigsten Dingen des Lebens Defizite aufweisen,ist keine Polemik.
      Wer jedoch in Aggression seine Lösungen sucht,wird keine
      Hilfe erfahren,dem bleiben gerade affektive Erfolge versperrt
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 15:09:36
      Beitrag Nr. 3.490 ()
      #58 Opti biste mit der antwort auf #54 von dir einverstanden.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 15:11:02
      Beitrag Nr. 3.491 ()
      affektive erfolge :laugh::laugh:
      kognitive dissonanzen? ;)
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 15:15:21
      Beitrag Nr. 3.492 ()
      @ optimalisty,

      ich stimme mit Dir vollkommen überein. Eigentlich frage ich mich auch schon, was mich heute nur dazu gebracht haben könnte, nochmal unter meinen Threads nachzusehen, wer da "nette Dinge" zu meinem Abschied geschrieben haben kann.

      Naja, bald bin ich sowieso in Osteuropa unterwegs, wo ich Menschen begegnen werde, die zum Glück wenig vom Verhalten deutscher Internet-User in Diskussionen wissen.
      Alles Gute und bis zum nächsten Mal!
      Bye,
      Auryn
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 15:47:22
      Beitrag Nr. 3.493 ()
      Antigone:kiss:

      Gruß an Deep,er kann wieder kommen,die Kritiken sind wieder zugemüllt:)
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 15:50:32
      Beitrag Nr. 3.494 ()
      der nächste Schreiberling löscht sogar seine letzte Beleidigung:)
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 15:51:57
      Beitrag Nr. 3.495 ()
      Bin nich nachtrachend,wech isse:)
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 15:52:35
      Beitrag Nr. 3.496 ()
      @ optimalisty:

      Du irrst Dich, glaube ich. "Deep Thought" kommt erst wieder aus seiner Versenkung, wenn die Kritiken an ihm mindestens 50 cm unterhalb des sichtbaren Bildschirms im Thread verschwunden sind. Jedenfalls macht er das in meinen Threads immer so...
      ;)
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 15:54:20
      Beitrag Nr. 3.497 ()
      :laugh: Ach ja?
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 16:14:36
      Beitrag Nr. 3.498 ()
      @ xylophon

      als ergänzung zu unserer Diskussion über Sozialsystemvergleich USA/Europa:

      USA: Mehr Reiche und Arme
      In seinem neuen Buch "Turbo-Kapitalismus - Gewinner und Verlierer der Globalisierung (Europa Verlag Hamburg-Wien 1999, 49,80DM) beschreibt Edward Luttwak das zunehmende Auseinanderklaffen der US-amerikanischen Gesellschaft in Arm und Reich, das sich während des letzten Booms rapide entwickelte. Während das Jahreseinkommen von Managern bis zu 100 Millionen Dollar stieg, müssen Millionen AmerikanerInnnen, die früher in gewerkschaftlich organisierten Betrieben gut bezahlt waren, täglich mit Entlassung rechnen und immer weitere Lohneinbußen hinnehmen. "Die Unternehmen schrumpften sich hauptsächlich durch rücksichtsloses Verhalten gegenüber ihren verwundbarsten Angestellten gesund." Das mittlere Jahreseinkommen aller Männer zwischen 45 und 54 Jahren mit vierjähriger Universitätsausbildung erreichte 1972 mit 55000 $ den Höchststand, stagnierte bis 1989 und sank dann bis 1992 auf 42000 $. Ende 1997 betrug das Durchschnittseinkommen aller Dienstleistungsbeschäftigten in nicht leitenden Positionen 12,5 $ pro Stunde, weniger als in den siebzigern Jahren. Vielen erging es noch weitaus schlechter: Die offizielle Statistik des US Census Bureaus weist für 1996 36,5 Millionen Arme (=weniger als 8000 $ Jahreseinkommen) aus, 13,7 % der Bevölkerung; bei Jugendlichen unter 18 Jahren waren es 19,8%. Armut und Rücksichtslosigkeit gegenüber sozial Schwachen steigert die Kriminalität. Nach der letzten Zählung saßen 1,8 Millionen AmerikanerInnen in Gefängnissen, weitere 3,7 Millionen waren gegen Kaution oder auf Bewährung frei oder warteten auf ihr Verfahren. Damit gelten 2,8 % der Bevölkerung als "kriminell", doppelt so viele wie 1980. Ein wahrhafter Rekord - vergleichbare Zahlen gibt es nur noch in Rußland.
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 16:19:02
      Beitrag Nr. 3.499 ()
      Bzgl. Posting # 3469 ff.:
      O.K., interessant, denn scheinbar legt "Deep Thought" in "seinen eigenen" Threads einen anderen Ignorier- und Verschwinde-Rhythmus an den Tag als in meinen.
      Also, Deep Thought, wie wär`s denn mal mit einer Antwort auf meine Frage (siehe Posting weiter unten), ob Du Dich niemals für Deine eigenen Verfehlungen und Beleidigungen entschuldigst?
      Ist das so etwas wie Majestäts-Beleidigung oder fällt Dir dabei immer ein Zacken aus der Krone?
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 16:30:16
      Beitrag Nr. 3.500 ()
      Auryn,neue Taktik,Deep diskutiert mit Leuten(xylo),die gar nicht da sind,quasi Scheindebatten.
      Gibt es eigentlich den Beruf des Ablenkers:confused:
      Anscheinend gibt es dafür sogar ne Zulassung.
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