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    DIE US WIRTSCHAFT STEHT VOR DEM BLUTIGEN NIEDERGANG - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.02.02 20:00:46 von
    neuester Beitrag 21.07.02 13:41:57 von
    Beiträge: 20
    ID: 544.782
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      Avatar
      schrieb am 02.02.02 20:00:46
      Beitrag Nr. 1 ()


      Wirtschaftslage in den USA
      Dr. Kurt Richebächer, früher Chefökonom der Dresdner Bank, hielt die
      folgende Rede auf einem Seminar der EIR-Nachrichtenagentur am 5.
      November 2001 in Berlin. Wir haben den Text hier etwas gekürzt. Die
      ganze Rede wird in einem EIRNA-Bericht zusammen mit den anderen
      Beiträgen veröffentlicht werden.
      Wahn und Wirklichkeit

      Die tatsächliche Lage der amerikanischen Wirtschaft

      Meine sehr verehrten Damen und Herren,

      -- à propos Generationen. Ich bin groß geworden in einer Zeit, als die
      Volkswirte die Aufgabe hatten, nachzudenken. Sie müssen bedenken: Die
      alte Generation hatte wenig Statistik zur Verfügung, und schon das zwang
      zum Denken. Aber besonders unter amerikanischem Einfluß hat die
      Statistik so sehr um sich gegriffen, ist so überwältigend geworden, daß
      das Denken vollkommen aufgehört hat. Das intellektuelle Niveau in der
      ökonomischen Diskussion ist heute für mich das niedrigste seit 200
      Jahren (vor etwas über 200 Jahren erschien Adam Smith mit seinem Wealth
      of Nations). Die Amerikaner haben schon in den 20er Jahren die Theorie
      aufgegeben. Es gibt nicht einen großen amerikanischen Nationalökonomen;
      es gibt jede Menge Nationalökonomen aus England, aus Schweden, aus
      Österreich -- aber nicht einen aus Amerika. Nun zur Sache.



      Nach herrschender Meinung hat die amerikanische Wirtschaft in den
      vergangenen Jahren eine große Renaissance erlebt, die Wunder der
      Produktivität und der Gewinne vollbracht hat. Ich habe die Sache immer
      im Auge behalten, und ich habe festgestellt, daß die Wunder im Grunde
      nur in der Statistik, aber überhaupt nicht in der Wirtschaft
      stattgefunden haben.

      Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Die Gewinnentwicklung der letzten Jahre
      ist die mieseste der gesamten Nachkriegszeit. Jetzt werden Sie fragen:
      "Wie ist denn das möglich?" Das kann ich Ihnen sehr einfach sagen: Es
      gibt in dieser Sache zwei Zahlenreihen -- "Reihe" ist schon übertrieben:
      es gibt eine Reihe, und das andere ist Stückwerk. Also: Das worauf jeder
      schaut, was Schlagzeilen macht, das sind die Berichte der Unternehmen.
      Und diese Berichte sind in einem Maße frisiert, daß sie keinerlei
      Beziehung zur Realität haben. Die Amerikaner sind heute an dem Punkte,
      wo die Unternehmen sogenannte Pro-forma-Gewinne mitteilen.
      Pro-forma-Gewinne sind errechnete Gewinne, bei denen jede beliebige
      Kostenart weggelassen wird, vor allen Dingen Zinskosten und
      Abschreibungen, die ausgegliedert werden nach dem Motto, diese Kosten
      spiegelten nicht die organische Entwicklung wider. Vodafone machte
      neulich Schlagzeilen: "Gewinnanstieg 40%." Das war aber nur der
      "EBITDA-Gewinn", das heißt Einnahmen ohne Zinsen, ohne Steuern, ohne
      Abschreibungen, ohne Amortisation. Außerdem müssen Sie eines bedenken:
      Warum führen die amerikanischen Unternehmen alle diese Akquisitionen und
      Mergers durch? Das Ziel besteht darin, Gewinne zu kaufen. Die wollen
      keine Synergien. Die wollen Gewinne kaufen, und diese werden dann dem
      eigenen Gewinn zugeschlagen. Das macht man zehn Mal im Jahr. Dann wird
      das extrapoliert, und Sie erhalten die wunderschönsten Gewinnkurven und
      bewundern die ungeheure Rentabilität der amerikanischen Wirtschaft. Mich
      stört, daß nicht ein Mensch aufsteht und sagt: "Das ist doch alles
      Quatsch."

      Denn es gibt eine andere Zahlenreihe. Und das ist die Zahlenreihe, an
      die ich mich als Volkswirt halte. Das ist die Zahlenreihe der amtlichen
      Statistik, der amtlichen Sozialprodukt- und Einkommensstatistik. Die
      kommt jeden Monat heraus und ist sehr ausführlich. Da können Sie,
      aufgeteilt nach 20 Branchen, in Details die Zahlen haben -- und dies
      sind die Zahlen, nach denen ich mich richte. Tatsache ist folgende: Die
      amerikanischen Gewinne sind scharf angestiegen von 1990, der Rezession,
      bis 1994. Mehr als 50% dieses Gewinnanstiegs von insgesamt 66% kam von
      Zinssenkungen. Der Rest kam von fallenden Abschreibungen, die ihren
      Grund darin hatten, daß die amerikanische Wirtschaft Ende der 80er Jahre
      aufgehört hatte zu investieren. Und das übersetzte sich jetzt in
      sinkende Abschreibungen, sinkende Zinsen und explodierende Gewinne. Aber
      der Gewinnanstieg hörte bereits im Jahre 1994 auf. In den nächsten fünf
      Jahren bis 2000 stiegen die Gewinne nur noch um 22%. Wie gesagt, das
      sind die amtlichen Gewinnzahlen. Und danach hatten die Amerikaner in den
      vergangenen fünf, sechs Jahren für eine "Hochkonjunktur" die mieseste
      Gewinnentwicklung aller Zeiten. In den Jahren 1998/99 gab es eine
      leichte Besserung. Aber seit dem 3. Quartal vergangenen Jahres erleben
      wir den steilsten Gewinnsturz aller Zeiten -- im übrigen auch bei den
      Gewinnen, welche die Unternehmen berichten. Denn diese Unternehmen haben
      in der Vergangenheit, aus ihren Akquisitionen, gewaltige Aktivposten in
      Form von "Goodwill" gebildet. Sie haben ja alle anderen Fabriken
      aufgekauft zu Überpreisen. Die mußten sie irgendwie in der Bilanz
      unterbringen, und das geschah, indem man sie auf die Aktivseite als
      einen immer größeren Posten "Goodwill" einsetzte. Und da nun die Gewinne
      einfach verschwinden, muß man den "Goodwill" abschreiben. Sie wissen,
      Nortel hat 49 Mrd. "Goodwill" abgeschrieben und andere Unternehmen 10
      Mrd. Es sind unglaubliche Zahlen, sofern sie sich um die Wahrheit
      bemühen. Aber es gibt kaum jemanden, der sich um die Wahrheit bemüht.



      Was ist mit dem Produktivitätswunder? Produktivitätswunder und
      Gewinnwunder sind ja in unseren Vorstellungen eng miteinander
      verkoppelt. Das eine Wunder fand so wenig statt wie das andere. Mir fiel
      als erstes auf: Es waren ja immer die Zahlen über den gewaltigen
      Investitionsboom. In den letzten Jahren lag die Investitionsquote der
      Amerikaner bei 35% der Wachstumsrate. Auf der anderen Seite gab es Null
      Ersparnisbildung, zusammenbrechende Ersparnisbildung. Für mich ist es
      logisch ein Unding, daß man zugleich einen Investitionsboom und
      zusammenbrechende Ersparnisse haben kann. Das ist nicht möglich, denn
      ich kann nur investieren, wenn ein anderer spart und mir dadurch die
      Ressourcen freigibt für meine Investition. Das war also von vorneherein
      ein totaler Unfug. Aber niemand nahm Anstoß daran, denn, wie gesagt,
      theoretisches Denken ist völlig abhanden gekommen. Als nächstes fielen
      mir die Computerinvestitionen auf. Es wird dauernd gesagt, gewaltige
      Computerinvestitionen bringen Produktivität. Ja, das tun sie auch. Aber
      wie? Ich verglich nominale Ausgaben für Computer und reale Ausgaben in
      den beiden Sozialproduktrechnungen. In der nominalen Statistik haben die
      Investitionsausgaben der amerikanischen Unternehmen für Computer in der
      Zeit von 1997 bis 2000 34 Mrd. Dollar betragen. Das ist gar nichts für
      eine Volkswirtschaft von 10000 Milliarden Dollar BIP. Aber in der
      Realrechnung des Sozialprodukts stehen keine 34, sondern 214 Mrd.
      Dollar. D.h. in der Realrechnung wurden aus einem für Computer
      ausgegebenem Dollar fast sieben Dollar. Wie ist das möglich?



      Hedonischer Preisindex und andere Operationen

      Die Amerikaner haben in den 80er Jahren beschlossen, bei der Berechnung
      der Investitionsrate mehr und mehr Qualitätsverbesserungen zu
      berücksichtigen, und das nennen sie den hedonischen Preisindex. Beim
      Computer war das nun schon seit Jahren im Gang, aber ab 1995 begann eine
      förmliche Explosion in den Computerleistungen. Ich bin da ein totaler
      Laie, aber es geht wohl um Memory (Speicherkapazität) und um
      Geschwindigkeit und alle diese Dinge. Das explodierte. Und mit der
      Computerleistung explodierte die Berechnung der Investitions- und
      Produktionszahlen für Computer: Sie versiebenfachte sich. Aus 34 Mrd.
      wurden in der Statistik 214 Mrd. Diese 214 Mrd. machten 20% des realen
      Sozialproduktwachstums aus. Das war also schon ein dicker Posten. Der
      zweite Schlag kam dann vor zwei, drei Jahren. Da beschlossen die
      amerikanischen Statistiker, daß Software-Ausgaben eigentlich nicht als
      Kosten, sondern als Investitionsausgaben zu betrachten seien. Das gab
      noch einmal 70 Mrd. in die Sozialproduktrechnung hinein. Sie müssen
      bedenken: Kosten gehen nicht ins Sozialprodukt. Ins Sozialprodukt gehen
      nur Endausgaben. Aber als Investitionsausgaben gehen sie nun ins
      Sozialprodukt, und insgesamt ergab sich dann aus hedonischem Preisindex
      plus Kapitalisierung der Software -- auf dem Papier -- ein
      Investitionsboom von 25% des Wachstums oder 1% des Sozialprodukts. Dann
      gab es eine dritte Operation. Im Jahre 1995 empfahl die
      Boskin-Kommission Verbesserungen der Berechnung der Inflationsraten
      unter stärkerer Berücksichtigung etwaiger Qualitätsverbesserungen. Da
      ging es sehr kompliziert zu. Insbesondere die Mieten wurden plötzlich
      ganz niedrig. Auf diese Weise kamen weitere 0,8% Sozialprodukt zustande.

      Wenn Sie jetzt diese drei Dinge zusammenrechnen, dann kommen Sie zu dem
      Ergebnis, daß im Grunde der ganze Investitionsboom überhaupt nicht
      stattgefunden hat, außer in diesen statistischen Veränderungen.

      Ich persönlich habe vor allen Dingen auch den hedonischen Preisindex
      abgelehnt. -- Die Idee scheint ja plausibel zu sein: Mehr Leistung muß
      berücksichtigt werden. Allerdings sind diese hedonischen Dollars, die
      immerhin eine gute Portion des Wachstums ausmachten, Dollars, die kein
      Mensch ausgibt, kein Mensch einnimmt und keiner sieht. Es sind Dollars
      ohne jede Spur von wirtschaftlicher Wirkung. Und deswegen habe ich diese
      Behandlung immer als groben Unfug betrachtet. Aber es führte zu diesen
      phantastischen Zahlen, nicht nur beim Sozialprodukt, sondern auch bei
      der Produktivität. Denn jede statistische Berechnung, die das
      Sozialprodukt erhöht, geht mit gleicher Menge von Dollars in die
      Produktivität hinein. Und so hatten sie plötzlich nicht nur ein
      Wachstumswunder, sondern auch das berühmte Produktivitätswunder.



      Noch ein anderer Punkt: Die Amerikaner bauen keine Fabriken mehr. Der
      Investitionsboom fand nur auf dem beschriebenen Wege in Computern statt.
      Das hat nun aber zu einer gewaltigen Veränderung in der ganzen
      Investitionsstruktur geführt. Es wird immer weniger kurzfristig
      investiert, und langfristig überhaupt nicht mehr. Das erhöht zwar am
      Anfang das Sozialprodukt über Bruttoinvestitionen, aber dann kommen die
      Abschreibungen, und die schießen immer schneller in die Höhe, je länger
      dieser Prozeß dauert. Wir sind jetzt an dem Punkt, wo die Abschreibungen
      in Amerika die Investitionen überholt haben. Amerika hat heute negative
      Nettoinvestitionen, und das gesamte Sozialprodukt, ohne Abschreibungen,
      ist längst im Minus. Das amerikanische Sozialprodukt ist in den letzten
      drei Jahren um 14% gestiegen, aber die Abschreibungen sind um 34%
      gestiegen. Das heißt, Amerika ist hauptsächlich damit beschäftigt, seine
      Abschreibungen zu verdienen. Das bringt in der Statistik auch noch
      Wachstum, obwohl es eigentlich nur darauf hinausläuft, alte Maschinen zu
      ersetzen.

      Produktivitätswunder hat nie stattgefunden

      Was nun die Gewinne betrifft, so muß man bedenken, daß natürlich der
      hedonische Preisindex keinen einzigen Dollar in die Kasse bringt. Da
      kommt kein Gewinn zustande. Die Kapitalisierung der Software dagegen
      ging voll und ganz in die Gewinne. Denn plötzlich werden Kosten
      weggenommen und als Investitionsausgaben aktiviert. Das hat die Gewinne
      erhöht. Bemerkenswert ist, daß die Gewinnentwicklung trotz dieser
      Verschönerung einfach katastrophal ist. Insofern stellt sich die Frage:
      Wieso verlaufen die Gewinne so schlecht? Eine einfache Antwort ist: Das
      Produktivitätswunder hat nie stattgefunden. Es hat eben nur in der
      Statistik stattgefunden, aber nicht in der Wirtschaft. Es gab
      statistischen Zuwachs, aber keinen echten Produktivitätszuwachs für die
      Unternehmen. Prosperität kommt nicht von Produktivitätswundern, sondern
      sie kommt vom Sparen und vom Investieren. Die industrielle Prosperität
      hatte ihren Grund darin, daß man riesige Fabriken bauen mußte, um diese
      Maschinen herzustellen. Bedenken Sie, was man investieren mußte, um die
      Elektrizität herzustellen. D.h. die Prosperität kommt vom Investieren,
      und nicht ohne weiteres von der Produktivität. Wenn ich zusätzlich
      Produktivität erhalte, dann ist das prima. Aber die Prosperität kommt
      von der Kapitalbildung, die stattfindet: vom Bau der Fabriken und dem
      Bau der Maschinen. Es ist die Tätigkeit, die Einkommen entstehen läßt.
      Die Prosperität kommt von der Einkommensbildung und nicht automatisch
      von der Produktivität. Die Kapitalausgaben sind somit der Kernpunkt bei
      all diesen Dingen. Und die sind eben in Amerika minimal, wenn sie diesen
      statistischen Hokuspokus wegnehmen. Der andere Punkt ist der, daß in
      meinen Augen diese berühmte Shareholder-Value-Kultur die schlimmste
      Mißkultur darstellt, die es je im wirtschaftlichen Denken gegeben hat.
      Akquisitionen und Mergers sind schließlich kein Ersatz für
      Kapitalbildung und Investitionen. Diese Unternehmen haben en masse diese
      Akquisitionen betrieben, um nicht zu investieren. Ich sage immer:
      "Restrukturing" und "Downsizing" und all diese schönen Worte sind bloß
      Synonyme für "Nichtinvestieren". Und aus diesem Grunde fehlt es in den
      USA an Kapitalbildung. In einem Lande, wo nicht gespart wird, kann es ja
      auch gar keine Kapitalbildung geben, höchstens auf dem Papier.

      Und daher bin ich der Meinung, daß diese Technik, die so gerühmt wird
      für ihre Produktivität, gar keine Profite generiert. Wenn Sie heute die
      Nasdaq-Unternehmen nehmen und all die Abschreibungen berücksichtigen,
      dann haben diese Unternehmen seit 1995 keinen Pfennig verdient. Sie sind
      alle in den roten Zahlen. Das waren Scheingewinne in der Vergangenheit,
      die sie großenteils aus dem Aktienmarkt geholt haben. Sie haben ihre
      Gewinne im Aktienmarkt gemacht, haben dann andere Unternehmen gekauft,
      und die Gewinne wurden aufeinandergetürmt. Das waren alles
      Papiergewinne, Scheingewinne, keine Gewinne aus Produktion und
      Produktivität. Es war alles Betrug. Und insofern sehe ich das Problem in
      der Technik. Die Amerikaner haben geglaubt, das muß doch eine wunderbare
      Technik sein, für die man so wenig tun muß. Da kann man 50% mehr
      produzieren, von heute auf morgen, und dann sind wir alle reiche Leute.
      Wir haben geglaubt, daß diese Technologie besonders gut sein muß, weil
      sie so wenig kostet. Aber das ist der Grund, warum sie auch keinen
      Gewinn bringt. Gewinne können nur über Ausgaben entstehen. Ich sage
      immer: Die Hauptgewinnquelle sind kapitalisierte Ausgaben. Und wenn ich
      keine kapitalisierten Ausgaben habe, kann ich keine Gewinne machen. Und
      diese Quelle fließt nicht bei dieser neuen Technik. Sie fließt auch
      nicht von dieser neuen Shareholder-Value-Kultur, die ja andere
      Transaktionen vorzieht. Ich lese immer wieder, was die amerikanische
      Notenbank alles unternimmt: neun Zinssenkungen, demnächst die zehnte
      Zinssenkung. Und dann sage ich: Aber liebe Leute, allmählich ist es doch
      Zeit, einmal darüber nachzudenken, warum diese Zinssenkungen überhaupt
      keine Wirkung haben -- abgesehen davon, daß sie im Moment den
      Aktienmarkt hochtreiben. Nebenbei gesagt, die Aktien werden immer
      teurer, da die Gewinne nämlich noch viel schneller als die Aktienkurse
      gefallen sind. Im Transportsektor zahlen sie das 800fache für die
      Gewinne, vielfach sind ja gar keine Gewinne mehr da, und bei Utilities
      (Versorgungsunternehmen für Wasser, Strom etc.) bezahlen sie das
      60fache. Bei Dow-Jones-Firmen zahlen sie das 35fache, und das bezieht
      sich wohlgemerkt auf die frisierten Gewinne. Die Gewinne sagen mir,
      wohin die Wirtschaft geht, nicht der dämliche Index von der Michigan
      University über die Stimmung der Konsumenten. Nicht der Konsument, wie
      die Amerikaner glauben, sondern die Gewinne und die Investitionen der
      Unternehmen sind entscheidend. Der Konsum kommt dann von selber.



      Die andere erstaunliche Sache: Alle Rezessionen der Vergangenheit hatten
      ein und dieselbe Ursache. Steigende Inflationsraten zwangen die
      Notenbank, die Bremse zu ziehen, und es kam zu drastischen
      Kreditrestriktionen. Scharf rückläufige Kredite führten zum Abschwung.
      Das ist die Ursache einer jeden wirtschaftlichen Rezession der
      Nachkriegszeit in Amerika und in Europa gewesen. In Amerika hat aber
      überhaupt keine Verlangsamung der Kreditexpansion stattgefunden. In den
      Boom-Jahren lag die Kreditexpansion des privaten Sektors in Amerika,
      also der Unternehmen und der Konsumenten, bei über einer Billion Dollar
      pro Jahr. Bis 1997 waren die Kredite um etwa 700 Mrd. Dollar gewachsen.
      Seit 1998 wachsen sie pro Jahr um über 1000 Mrd. Dollar. Aber diese
      tausend Mrd. Dollar bringen gar nichts mehr. Das Komische ist: Sie haben
      ein scharf rückläufiges Wirtschaftswachstum, sie haben zusammenbrechende
      Gewinne, sie haben zusammenbrechende Investitionen, aber sie haben eine
      Geld- und Kreditexpansion, die alle Rekorde schlägt. Die breite
      Geldmenge wächst um 13,5% -- Kreditwachstum von 1000 Mrd. Dollar im
      privaten Sektor -- im finanziellen Sektor ist auch noch eine gewaltige
      Kreditausweitung im Gange. Wir haben die tollste Kreditausweitung aller
      Zeiten, und dennoch bricht die Wirtschaft einfach zusammen. Es wäre nun
      an der Zeit, einmal darüber nachzudenken, wie es denn überhaupt zu
      dieser scharfen Konjunkturabschwächung kommen konnte, während die
      Kredite und die Geldmengen in unvermindertem Tempo weitergeflossen sind.
      Wie ist das möglich? Ich will Ihnen sagen, warum: durch den
      Zusammenbruch der Gewinne. Das ist die einzige plausible Erklärung. In
      Amerika fehlt kein bißchen Geldmenge, kein bißchen Kredit. Früher, also
      in den normalen Zeiten, kam auf einen Dollar Wachstum des Sozialprodukts
      1,6 Dollar Kreditausweitung. Wir waren schon in den Jahren 1998/99 bei
      vier, fünf Dollar Kreditausweitung pro Dollar zusätzlichem
      Sozialprodukt. Heute sind wir bei Milliarden Dollar für nichts. Für mich
      lautet die ganze Frage daher nicht: "Wie können wir die Kredite
      ankurbeln?" Ja, wohin wollen sie denn noch mit den Krediten? Wir sind
      heute bei tausend Milliarden. Wollen sie morgen auf 1500 Milliarden
      gehen? Der Punkt ist: Die Kredite gehen nicht in die Wirtschaft. Und sie
      gehen nicht vom Unternehmen in die Wirtschaft, weil die Unternehmen
      nichts mehr verdienen. Deswegen sehe ich keine Besserung in dieser
      Beziehung. Der einzige, der bis jetzt noch immer mehr gepumpt hat und
      die Konjunktur noch einigermaßen hochgehalten hat, war der Konsument.
      Und die Amerikaner sind ganz stolz darauf, daß der Konsument sein Haus
      immer mehr bis zum Schornstein verschuldet. In Amerika ruft man seine
      Bank an und sagt: Der Wert meines Hauses ist wieder um 10% gestiegen,
      ich möchte meine Hypothek um 10% erhöhen. Drei Tage später haben Sie
      30000 Dollar auf dem Konto. So einfach geht das. Abertausende von
      Amerikanern haben das in den letzten Wochen und Monaten gemacht. Und
      darauf sind die Amerikaner auch noch stolz.

      Wo ist die Prosperität, wenn sie darin besteht, daß die Konsumenten ihre
      Ausgaben nur steigern können, indem sie ihre Haus beleihen? Das ist doch
      Schwachsinn. Ökonomisch ist das unglaublich. Wenn Sie sich die Statistik
      ansehen, dann stellen Sie fest, daß der amerikanische Konsument seit 20
      bis 30 Jahren eine rapide steigende Verschuldung auf sein Haus besitzt.
      Ich habe noch die Generation der Amerikaner gekannt, die stolz darauf
      waren, wenn die Hypothek abbezahlt war. Heute sind sie stolz darauf,
      wenn sie sie erhöhen können. Und das steigt und steigt und steigt. Für
      mich ist das nun beim besten Willen kein Zeichen von Wohlstand. Es ist
      das Gegenteil. Greenspan ist im Kongreß gefragt worden: "Sagen Sie mal,
      ist das nicht problematisch, steigende Häuserpreise, steigende
      Hypotheken?" Und da sagt Greenspan: "Och, solange die Häuserpreise
      weitersteigen, steigt ja auch die Equity, das Eigenkapital." Der fand
      gar nichts dabei. Man muß sich das vorstellen: Die Häuserpreise erlauben
      steigenden Konsumkredit, und das wiederum soll die Konjunktur retten.

      Heute morgen war von Lösungen die Rede. Ich gehöre zu denjenigen, die
      sagen: "Die Leute, die uns das eingebrockt haben, sind nicht in der
      Lage, uns da wieder herauszubringen." Und nebenbei gesagt: Es ist viel
      schwieriger, als wir glauben. Um nur ein Beispiel zu nennen: Sehen Sie
      sich Japan an. Da wird immer gesagt, die Japaner weigerten sich, zu
      restrukturieren. Das Problem Japans besteht darin: Die haben sich in den
      Bubble-Jahren ihre Investitionsdynamik zerstört. Endgültig zerstört.
      Aber auf der anderen Seite: Die Konsumenten sparen. Bei Nullzins muß ich
      ja noch mehr sparen als vorher, um meinen Lebensabend zu sichern. Im
      Grunde krankt Japan daran, daß es seine Investitionsdynamik nicht mehr
      in den Griff bekommt. Aber es hat Konsumenten, die noch sparen. Und wir
      haben sie in gemilderter Form ebenfalls. Wir haben immer noch Sparer,
      aber immer weniger Investitionen. Die Amerikaner und die Angelsachsen im
      allgemeinen sind in dieser Beziehung der krasse Gegensatz. Die sparen
      überhaupt nicht, investieren auch nicht, aber sie haben Kreditsysteme,
      die bis zum Exzeß darauf eingerichtet sind, Konsumkredit zu finanzieren.
      Die amerikanischen Banken schicken jedes Jahr in Milliardensummen
      Kreditkarten aus. Jeder Amerikaner bekommt jedes Jahr mindestens 50
      Kreditkarten. Und jede Kreditkarte hat eine Kreditlinie. Die
      Besonderheit Amerikas besteht also darin, daß es ein Kreditsystem hat,
      das voll und ganz auf Konsumkredit ausgerichtet ist. Und die
      Scheinprosperität der Amerikaner besteht darin, daß sie immer weniger
      sparen, immer weniger investieren, immer mehr konsumieren. Die alten
      Ökonomen nannten diesen Prozeß Kapitalkonsum. Und das führt zwangsläufig
      zum wirtschaftlichen Niedergang. Aber die Amerikaner haben soviel
      dämliche Europäer und Japaner und andere Asiaten, die ihnen das Geld
      immer jeden Tag von neuem schicken. Insofern geht das weiter. Wenn Sie
      genau hinsehen, stellen Sie fest: Der Anstieg des Lebensstandards in den
      USA hat seinen alleinigen Grund in den Auslandskrediten. Das ist die
      einzige Möglichkeit, den Lebensstandard zu erhöhen. Denn der
      Durchschnittslohn des Amerikaners geht seit 1973 beständig zurück, und
      der Reallohn des Amerikaners liegt heute mindestens 25% unter dem
      Standard von 1973.

      Avatar
      schrieb am 02.02.02 20:09:30
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ein Bruder im Geiste. ;)

      Euer Seuchenvogel
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 20:57:46
      Beitrag Nr. 3 ()
      welcome back, germa !
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 21:02:50
      Beitrag Nr. 4 ()
      VORSCHAU - US-Kreditmärkte kaum verändert erwartet

      New York, 02. Feb (Reuters) - Die US-Kreditmärkte werden nach Einschätzung von Händlern ohne gravierende Änderungen der Wirtschaftsdaten in der kommenden Woche weiter in engen Renditegrenzen bleiben. "Es dürfte eine sehr ruhige Woche werden. Wir handeln jetzt in einer recht festen Bandbreite und das ändert sich erst, wenn die Wirtschaft aus dem prognostizierten Konjunktur-Pfad ausbricht", sagte Volkswirt Mark Vitner von Wachovia Securities. Händler sahen die zweijährigen Anleihen weiter bei einer Rendite von drei bis 3,25 Prozent, die zehnjährigen Staatsanleihen bei einem Renditefenster von 4,25 bis 5,25 Prozent. Bleibt die Inflation unter Kontrolle, dann rentieren die Anleihen Vitner zufolge eher am unteren Ende dieses Bereichs.

      Am Freitag hatten die richtungweisenden zehnjährigen Notes an den US-Bondmärkten 13/32 zugelegt auf 100-2/32 Punkte und rentierten mit 4,992 Prozent. Die 30-jährigen Bonds waren 18/32 auf 99-22/32 gestiegen, wobei sich eine Rendite von 5,396 Prozent ergab.

      Analysten zufolge könnten starke Bewegungen am Aktienmarkt gegenläufige Reaktionen am Rentenmarkt hervorrufen. Händler sagten, weitere Befürchtungen über Bilanzierungsfragen könnten Anleger in den sicheren Hafen der Anleihen treiben. "Bei Anleihen weiß man was man hat, aber bei Aktien weiß man es eben nicht mehr", fügte Vinter hinzu.

      Nach zahlreichen Wirtschaftsdaten in der vergangenen Woche wird in der kommenden Woche voraussichtlich nur der US-Service-Index des Institute of Supply Managements am Dienstag die Anleger interessieren. Von der Rede von US-Notenbankchef Alan Greenspan vor einem Senatsausschuss am Dienstag erwarten sich die Experten indes keine Aussagen zur Wirtschaft.

      lex/ked
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 21:04:11
      Beitrag Nr. 5 ()
      Volkswirte: Verschuldung bedroht US-Wirtschaft nicht

      New York (vwd) - Die Verschuldung der Privathaushalte und Unternehmen in
      den USA stellt nach Aussage von Volkswirten keine so große Gefahr dar wie
      zunächst befürchtet. Unter den Markktteilnehmern wachse die Einsicht, dass
      ein hoher Schuldenstand dann gut zu verdauen sei, wenn die
      Finanzierungsbedingungen durch niedrige Zinsen günstig gewesen seien, heißt
      es. Diese Einsicht zeige sich an Preisbewegungen an den Anleihemärkten. So
      begännen die US-Treasurys, die während der Rezession gut gelaufen seien, zu
      welken, während Unternehmensanleihen bei anziehender Erholung der
      US-Wirtschaft Gewinne verbuchen dürften.

      Selbst Anleihemarktbeobachter, die immer wieder vor einem Schrumpfen der
      Konsumausgaben gewarnt hatten, beginnen angesichts eines ganzen Satzes
      optimistischer Konjunkturdaten ihre Meinung zu ändern. "Wenn es einen Tag
      der Abrechnung für die Verbraucher hätte geben sollen, dann hätten wir ihn
      eigentlich schon haben müssen", sagt Mary Anne Hurley, leitende
      Anleihehändlerin von D.A. Davidson in Seattle. Und der private Verbrauch
      steht für zwei Drittel der US-Wirtschaftsaktivität. Hurley sieht Chancen für
      selektive Käufe etwas riskanterer Unternehmensanleihen, deren Bewertung von
      von einem steigenden Konsum profitieren dürfte.

      Tim Bond von Barclays Capital stützt seinen wachsenden Optimismus auf die
      Erfahrung, dass das verfügbare Nominaleinkommen am Ende einer Rezession für
      gewöhnlich stark steigt und sich mehr oder weniger wie die
      Jahreswachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes entwickelt. So sei es auch
      Ende 1991 geschehen, als sich die verfügbaren Einkommen binnen fünf Monaten
      auf 6,0 von 3,7 Prozent erhöhten. Aktuell profitierten die verfügbaren
      Einkommen zusätzlich von sinkenden Kraftstoffpreisen und niedrigen
      Hypothekenzinsen, die 2001 bei Hausbesitzern zu einer Welle von
      Umschuldungen geführt habe.

      Auf Grund dieser kurzfristigen Trends habe Analysten wie Bond ihre bisher
      pessemistischen Szenarios zur Verschuldung der Privathaushalte überdacht.
      Zuletzt hatte der "Economist" berichtet, der Schuldenstand der Haushalte
      mache inzwischen 14 Prozent der Einkommen aus.

      Auf der anderen Seite gibt es viele US-Analysten, die die Meinung
      vertreten, dass die wirtschaftliche Erholung den Effekt der hohen
      Verschuldung auf das Wachstum dämpfen werde. Zu den besonders "bullishen"
      Primary Dealers gehört Barclays, die für das erste Quartal mit einem
      BIP-Wachstum von 3,5 Prozent rechnen und für das zweite Quartal mit 4,0
      Prozent. Kevin Harris von MCM MoneyWatch in New York erwartet, dass die
      verfügbaren Einkommen in diesem Jahr um vier bis fünf Prozent wachsen
      werden. Er glaubt, dass die Haushaltsverschuldung ihren Höhepunkt
      überschritten habe.

      Besorgter äußern sich einige Analysten dagegen zu den
      Unternehmensverbindlichkeiten und die Qualität der Kredite. Im Januar hat
      sich das Volumen der ausgefallenen Anleihen nach Angaben von Standard &
      Poor`s weltweit auf 31,3 Mrd USD erhöht. Ihren Höhepunkt könnte die
      Ausfallwelle aber schon in der ersten Hälfte dieses Jahres erreichen, heißt
      es. Ferner wird darauf hingewiesen, dass die Kapitaldienstkosten von
      Unternehmen außerhalb des Finanzsektors deutlich unter denen während der
      Rezession 1990/91 liegen. Damals hätten sie 60 Prozent der Gewinne
      ausgemacht, aktuell nur 40 Prozent, heißt es. +++ Hans Bentzien
      vwd/DJ/1.2.2002/hab

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      Avatar
      schrieb am 02.02.02 21:10:47
      Beitrag Nr. 6 ()
      sehe ich ähnlich...aber was hilft es...solange die richtigen...bzw. falschen am drücker sind.
      man kann sichs nachwievor noch richten.

      obwohl einen anfang könnte der enron fall sein...wenn dann noch eine bank reinschlittert...hollodaro....dann wärs wie in japan!
      möglich kandidaten: jp morgan?

      aber die machenschaften der fed und der banken sind sowieso nicht zu durchschauen...nicht von unserer position aus...wahrscheinlich stehen noch ganz andere dahinter.

      auch der devisenhandel ist ein dunkles kapitel für sich.....und solange sich diejenigen personen nicht mit anderen problemen herumschlagen müssen....solange wird der euro, das gbp und andere damit verbundene währungen geshortet.
      brauchen die dann das geld auf anderer seite....hehe....dann eribt sich für die genannten währungen ein turbo boost.....eindecken mit euros.

      insofern kann ich einem gerücht, dass einige arabische golfstaaten ebenfalls eine einheitswährung gründen wollen, die dem euro näher sein soll....damit etwas unabhängiger vom dollar zu sein. klingt einleuchtend.

      siehe yen: eine aufgeblasene währung wo nichts dahinter steht. das ganze nur, um die importe billiger werden zu lassen. grob gesprochen. all jene asiatischen staaten, deren konjunktur sowieso nie so toll war, die jetzt im aufstreben sind...und deren währung am yen orientiert ist, die weigern sich natürlich jetzt, eine abschwächung des yens hinzunehmen...und damit auch die eigene währung schwächer werden zu lassen....importe teurer, exporte billiger(was nützt das aber...wenn sie jetzt schon im aufschwung sind...und aber der aufschwung bald beendet ist, weil es der weltwirtschaft nicht gut geht, und die exporte nich weitersteigen können?- deswegen der aufschrei)


      das wirtschaftliche gleichgewicht gerät aus den fugen....auf längere sicht kommen wir um einem big bang nicht herum....obs ein schwarzer freitag wird...oder ein schwarzer märz, april, mai oder juni, weiss ich auch nicht....aber es wird sich was tun.

      die beste absicherung dagegen? gold vielleicht.....rohstoffe und dergleichen. oder euro dollar calls....längerfristige....
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 22:13:10
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die US-Wirtschaft könnte deswegen "in die Brüche gehen":

      1) Terroranschlag, der die Geschehnisse vom 11.09.2001 in den Schatten stellen und die USA fürchterlich treffen könnte

      2) Argentinien droht die Zahlungsunfähigkeit; das Land würde unregierbar und daher potentiell eine Gefahr für Putschisten. Chaos in Südamerika? Andere Staaten würden hineingezogen. Das Weltwährungssystem könnte wackeln.

      3) Japan kommt wohl nicht aus der Krise. Die Banken drohen zusammenzubrechen. Weltweiter Einbruch der Konjunktur wäre die Folge.

      Leute, ich will es auch nicht glauben, aber befürchte, daß genau diese Dinge eintreten werden. Wer da noch Aktien kauft, ist selbst schuld. Unternehmensanteile würde ich noch nicht einmal mit der sprichwörtlichen "Kneifzange" anpacken. Ich werde die Aktien weiterhin meiden wie der Teufel das Weihwasser.
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 22:23:08
      Beitrag Nr. 8 ()
      @schwarzbier: Und wo investierst Du?

      - In Anleihen (noch schlimmer, Geldwert statt Sachwert)

      - In Gold, Diamanten (renditelos)

      - oder in Doppelkorn (solide 38%) :-))))
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 22:35:33
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hallo dummundfrech!

      manchmal investiere ich in der Tat in Doppelkorn, und natürlich sehr viel in Guinness, mein Lieblingsgetränk. Schön süffig und so ganz irisch.

      Ich bin stolzer Besitzer der Gold-DM und habe heute den Gold-Euro bestellt. Mal sehen, ob ich zum Zuge komme. Ansonsten bin ich Single und gebe mein Geld mit vollen Händen aus, weil ich der Überzeugung bin, daß bald der "finale Crash" kommen wird, erst recht nach den Geschehnissen am 11.09. in den USA.

      Am Montag wird es ja erstmal spannend mit Argentinien. Da kommt was auf uns zu ... Sehr gefährliche Lage!!!
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 23:00:26
      Beitrag Nr. 10 ()
      danke, blackguinness, für die Auskunft.

      Ich befasse mich auch seit längerem mit dem ganzen Szenario, meine aber, dass die Psychologie eine entscheidende Rolle spielt (weisst schon: Ist das Glas halb voll - oder halb leer?).

      Wenn man davon ausgeht, dass es ja auch nach dem Crash wiederweitergehen muss, halte ich BlueChips nach wie vor für die einzig kapitalerhaltende Anlageform - wie die Vergangenheit wohl bewiesen hat. Gegenmeinung bitte...

      Gold-Euro (der mit höherwertigem Goldgehalt)wegen geringer Auflage sichere und risikoarme Anlage mit fast sicherer, kurzfristiger Wertsteigerung - kollidiert aber m.E. ("mho!")
      mit Deiner Einstellung bzw. Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung, oder`?

      Gruss D&F (frei nach H.J.Abs)
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 23:08:35
      Beitrag Nr. 11 ()
      solte "imho" heissen - das neue Modewort hier bei w:o: in my humble opinion... ;-)))
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 23:16:09
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ich sehe nur nicht, was jetzt den big bang herbeiführen soll.

      Yen & Peso werden abgewertet;
      ich habe von Volkswirten selten brauchbare
      Börseneinschätzungen gesehen.

      Zu schreiben

      "ich kann nur investieren, wenn ein anderer spart und mir dadurch die
      Ressourcen freigibt für meine Investition. "

      ist Blödsinn.

      Gruß
      -SL-
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 23:23:52
      Beitrag Nr. 13 ()
      @spekulump: ist kein Blödsinn, denke ich.

      In der Wirtschaftstheorie kann nur das verfrühstückt werden, was da ist, oder Ausweg "fresh money"...
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 23:45:09
      Beitrag Nr. 14 ()
      Bei solchen worst-case-szenarien nach Anlagealternativen zu suchen, ist ja wohl
      Kokolores.
      In einer solchen Apokalypse gibt es wohl keinen sicheren Hafen, da könnt ihr euch den Keller mit physischem Gold
      oder Rohdiamanten vollstellen, wie ihr wollt.
      Genau deshalb wird so ein globaler Kollabs auch nicht stattfinden:D

      Im Übrigen sollten nicht immer die USA als Schauplatz für den wirtschaftlichen Zusammenbruch genommen werden.

      Die gesellschaftlichen Folgen speziell in Deutschland werden viel problematischer sein, da die darwinistischen Prinzipien
      des Kapitalismus den Amis weit geläufiger sind, als den sehr verwöhnten Deutschen, mit ihrem immer noch vorhandenen sozialen
      Netz, welches aber nicht mehr lange finanzierbar sein wird.
      Demografischer Faktor und eine weiter steigende Arbeitslosigkeit werden hier viel schlechter verarbeitet werden.
      Das Ende der Spaßgesellschaft wird eingeläutet.
      Nix mehr mit den donnerstäglichen "after-work-party`s".

      Etliche Länder und Komunen, nicht nur in den neuen Bundesländern, stehen doch schon, mehr oder weniger vor dem Kollabs.

      Ich möchte einen Zusammenbruch des Sozialgefüges, speziell in Deutschland und insbesondere als selber nicht unvermögender,
      lieber nicht erleben und habe mir vorsorglich ein Ausweichdomizil zugelegt.

      Übrigens:
      Die verheerende Kassenlage in der BRDeutschland sieht man ja schon an der verschärften Gangart, die die Finanzämter aktuell
      an den Tag legen.
      Da wo früher mal eine Stundung möglich war, wird heute, ohne Rücksicht auf Verluste, mit der Brechstange gearbeitet.
      Nur da, wo ggfls. Arbeitsplätze in größerer Zahl auf dem Spiel stehen, dreht man seitens des Fiskus das Rad langsamer.

      In den USA wird mit Sicherheit der Schutz des Privateigentums/Vermögens eher gewährleistet sein, als in Deutschland, wo man sich
      ja sogar in der Verfassung diesbezüglich ein Hintertürchen offengehalten hat.
      mfg
      Avatar
      schrieb am 03.02.02 00:00:47
      Beitrag Nr. 15 ()
      Bei den blue chiops , die angeblich Schutz bieten sollen, wäre ich sehr vorsichtig.
      Blue chip ist nicht gleich blue chip. Enron war ein Bluechip, die 7 größte Firma der USA, gone with the wind.
      Tyco ist ein Bluechip ( gut die sind noch nicht pleite; Kmart war einst ein bluechip ( gut in den letzten Jahren nicht mehr) Aber ein Blue chip bietet nur dann Schutz, wenn die Substanz sehr hoch und die Verschuldung sehr niedrig ist. Da gibt es sicherlich ein paar Firmen, aber z.B. Banken gehören ganz sicher nicht dazu, auch nicht die Deutsche Bank.
      Avatar
      schrieb am 03.02.02 00:55:31
      Beitrag Nr. 16 ()
      Datapharm 563500
      bewertet mit einer insolvenz ist aber gesund
      0,35 jetzt
      ziel 3,85

      gruß
      andy
      Avatar
      schrieb am 03.02.02 12:04:48
      Beitrag Nr. 17 ()
      Zu den Amis kann man nur sagen: Traue nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast.
      Wer hat den Wirtschaftsaufschwung finanziert? Der amerikanische Verbraucher mit einer immer höheren Verschuldung und das Ausland. Den Verbraucher wird irgendwann das Genick brechen, wenn die Häuserpreise fallen, da ja alles über Hypotheken abgesichert ist. Und was passiert, wenn in Japan erst weitere Banken und Versicherungen konkurs gehen, aber sie ihre Vermögenswerte vorher noch auflösen müssen? Sage nur, Japan ist der größte Kreditgeber der USA (hat den Großteil der amerikanischen Staatsanleihen). Desweiteren die Ausweitung der Geldmenge. Hatten wir doch erst vor kurzen oder Jahreswechsel 2000 schon vergessen? 3 Monate später ... .
      Man kann nur sagen, dass niemand etwas sagt, weil alle in irgendeiner Form mit drinhängen und niemand eine Lösung hat, ohne das alles den Bach runter geht. Also weiter an den Wirtschaftsaufschwung glauben. Die Zahlen bewundern. Keine Fragen stellen und fest an die Amis glauben, die machen das schon irgendwie. Und natürlich amerikanische Aktien kaufen nicht vergessen.
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 02:20:16
      Beitrag Nr. 18 ()
      Das große Schlachtfest hat begonnen und ja , es wird Erhohlungen geben und neue Hoffnung, aber die Hoffnung stirbt zum Schluß.
      Wer jetzt noch in Aktien investiert ist, sollte das überdenken. Wenn die überschuldeten Amerikaner damit anfnagen ihre Fondsanteile zurückzugeben, ist der Kursrutsch nicht mehr aufzuhalten.
      Ganz besonders sollte man alle Aktien meiden aus den Branchen:

      Banken
      Telekommunikation
      Technologie
      Biotechnologie
      sowie
      zyklischer Konsum z. B. Autos
      sowie Mischkonzerne, die in den letzten Jahren viele Firmen übernommen haben wie z.b. GE.

      Kurschancen gibt es in Goldaktien.
      Halbwegs halten könnten sich Ölaktien, aber nur wenn ein Krieg im Irak hinzu kommt und nicht zyklischer Konsum wie Tabak, aber bei den Firmen auch ganz genau auf die Verschuldung achten.
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 03:36:32
      Beitrag Nr. 19 ()
      Und morgen geht die Welt unter !!!

      Wohin soll die Nasdaq denn fallen ?Geht noch nur noch um
      runde 1800 Punkte runter !

      Dann rennen wir wieder in Fellen rum und wohnen in Hölen !

      Alles Quark!

      Zur Not wird der irak platt gemacht und die Us- Wirtschaft wird von den Golfstaaten bezahlt.

      DENN !!!!
      IRGENDEINER MUSS NOCH KOHLE HABEN!!!

      Es gibt keine Alternative zur Aktie bei dem Zinsniveau und der Teuerungsrate
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 13:41:57
      Beitrag Nr. 20 ()


      Wer nicht hören will, muss fühlen. In der nächsten Woche wird es ganz fürchterlich krachen.
      Der Dow wird 1500 -2500 Punkte verlieren.


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