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    AKW Brunsbüttel : Betreiber nimmt wegen 80 Mio € GAU billigend Kauf ! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.03.02 12:30:35 von
    neuester Beitrag 08.04.02 11:37:43 von
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      schrieb am 02.03.02 12:30:35
      Beitrag Nr. 1 ()
      AKW BRUNSBÜTTEL

      Explosion aus Kostengründen verharmlost?

      Das Ausmaß des Atomunfalls im schleswig-holsteinischen Kernkraftwerk Brunsbüttel ist möglicherweise aus wirtschaftlichen Gründen verspätet erkannt worden. Die Betreiber sollen nach dem Störfall im Dezember die Weiterproduktion angeordnet haben.


      DPA

      Schwer beschädigt: AKW Brunsbüttel


      Hamburg - Die Werksleitung des Kernkraftwerks Brunsbüttel soll nach dem Störfall für ein Abschalten der Anlage plädiert haben. Bei den Betreibern, den Hamburgischen Electricitätswerken (HEW), die zum schwedischen Energiekonzern Vattenfall Europe gehören, sei allerdings "die Weisung" erteilt worden, das Kraftwerk weiter produzieren zu lassen.
      Nach einer hausinternen Unfallanalyse seien durch ein "Leck" an der Kühlleitung in vier Minuten lediglich 260 Liter schwach radioaktives Wasser ausgetreten. Trotz massiven Drängens der Aufsichtsbehörde, des schleswig-holsteinischen Energieministeriums, haben Inspektoren die massiv zerfetzte Leitung erst zwei Monate später erkunden können. Fotos der zerstörten Nuklear-Aggregate im KKB liegen dem SPIEGEL ebenfalls vor.

      Ein Abschalten des Meilers vor Weihnachten 2001 hätte für die Betreiber möglicherweise die Bereitstellung von Ersatzstrom aus dem freien Markt in der Größenordnung "bis 80 Millionen Euro" zu den winterbedingten Höchstpreisen erfordert. Aus diesem Grunde hätten sich die Verantwortlichen gegen ein Herunterfahren des beschädigten Reaktors ausgesprochen. Zu den gravierenden Vorwürfen wollte der HEW-Vorstand keine direkte Stellungnahme abgeben. Die Aufsichtsbehörden in Kiel wollen nun einen Sechs-Punkte-Plan für die Aufklärung und Beweissicherung des :(bundesweit ersten Atomunfalls :( dieser Art im Sicherheitsbehälter einer Nuklearanlage vorlegen. spiegel !


      Wie gesagt: Explosion im Sicherheitsbehälter lässt Betreiber kalt, der fürchtet die Kosten und riskiert lieber den GAU in Hamburg !

      Die Öffentlichkeit erfährt wieder einmal nichts schon gar nicht sofort ......... das stinkt zum Himmel !

      Aber im Aufsichtsrat der HEW sitzen bekanntlich viele Politiker auf fetten Pfründen, die will man auf keinen Fall gefährden lieber dealt man mit Vattenfall um ein paar Hundert Millionen € Abfindungen für die Braunkohlegarantien !

      An Spiegel : recherchiert doch mal was mit den Rückstellungen der HEW passiert ist um Brunsbüttel zurück zu bauen ........ kleiner Tip :D
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      schrieb am 02.03.02 12:31:48
      Beitrag Nr. 2 ()
      in Kauf ! ;)
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      schrieb am 02.03.02 16:25:41
      Beitrag Nr. 3 ()
      Vorstandsgehälter sind normalerweise mit zusätzlichen Erfolgsprämien gekoppelt. Wenn HEW also 80 Mio weniger Gewinn gemacht hätte, dann hätten evtl. einige Herren weniger "Weihnachtsgeld" bekommen. Das kann man denen wirklich nicht zumuten.
      Avatar
      schrieb am 06.03.02 18:01:38
      Beitrag Nr. 4 ()
      ATOMKRAFTWERK BRUNSBÜTTEL

      Befahl die Konzernleitung den Weiterbetrieb trotz Störfall?

      Von Gerd Rosenkranz

      Neue Hinweise zum Streit um den schweren Störfall im Atomkraftwerk Brunsbüttel: SPIEGEL ONLINE erfuhr aus Unternehmenskreisen, dass die Kraftwerkstechniker die Anlage abschalten wollten, aber anderweitige Order von oben erhielten. Der Konzernsprecher will den Vorgang nicht kommentieren.


      Geplatztes Rohr im Sicherheitsbehälter des AKW Brunsbüttel: Ersatzstrom war schon gekauft


      Berlin/Hamburg - Nach der Explosion einer Rohrleitung im Sicherheitsbehälter am 14. Dezember vergangenen Jahres wollten die diensttuenden Techniker das Atomkraftwerk Brunsbüttel (KKB) eigentlich sofort abschalten und vom Netz nehmen. Erst im Verlauf des Tages wurde diese Entscheidung revidiert.
      Das erfuhr SPIEGEL ONLINE aus Unternehmenskreisen. "Im Kraftwerk bestand an diesem Tag definitiv eine andere Auffassung als in der Zentrale", hieß es im Umfeld der Konzernleitung. Die Schichtleiter sowohl der Früh- als auch der Spätschicht der Karftwerksmannschaft hätten vor Ort bereits das Abfahren der Anlage eingeleitet, als aus Hamburg die gegenteilige Order kam.


      DPA

      Atommeiler Brunsbüttel: "Im Kraftwerk definitiv eine andere Auffassung"


      Ein Beleg für diesen Eingriff, den die Kieler Aufsichtsbehörde derzeit recherchieren lässt, sei ein am selben Tag durchgeführtes Stromhandelsgeschäft. Demnach hatte die HEW, eine Tochter des schwedischen Vattenfall-Konzerns, über die Stromhandelsfirma Nordic Powerhouse am selben Tag bereits Ersatzstrom für den zunächst erwarteten Ausfall des AKW Brunsbüttel im Wert von etwa einer Million Mark auf dem freien Strommarkt angekauft. Dieses Strombezugsrecht habe später nach der Entscheidung, den Meiler trotz des Störfalls am Netz zu lassen, für nur 200.000 Mark weiterverkauft werden müssen.

      Ein vergleichbarer Vorgang sei in dem Unternehmen bislang noch nie vorgekommen. Es sei nicht auszuschließen, dass der technische Direktor des Atomkraftwerks, der sich am Störfalltag in Hamburg aufhielt, dort "weichgeknetet" worden sei, dem Weiterbetrieb zuzustimmen.

      Sollte sich diese Information bestätigen, könnte dies gravierende Folgen für das Unternehmen haben. Das schleswig-holsteinische Energieministerium prüft derzeit als zuständige Aufsichtsbehörde für das AKW Brunsbüttel, ob der Störfall aus Kostengründen vertuscht wurde. Bestätigt sich diese Annahme, stünde die "Zuverlässigkeit des Betreibers" in Frage, die Voraussetzung für die Zulassung einer Atomanlage ist.


      Rohrleitungsschaden im Sicherheitsbehälter: Fehlende Zuverlässigkeit des Betreibers?


      In dem 25 Jahre alten Siedewasserreaktor war am 14. Dezember eine Leitung nahe dem Reaktordruckbehälter explodiert. Nach vier Minuten gelang es der Betriebsmannschaft, ein Ventil zu schließen und das Austreten von heißem Wasserdampf zu stoppen. In der kurzen Frist waren bereits 260 Liter Wasser ausgeströmt. Wäre die Explosion wenige Meter näher am Reaktorbehälter erfolgt, hätte dies ein Rückschlagventil zerstört, mit der Folge eines so genannten Kühlmittelverlust-Störfalls.

      Weil der Strompreis an den deutschen Strombörsen in den kalten Vorweihnachtswochen historische Höchstwerte erreichte, drohten dem KKB-Betreiber HEW Kosten für Ersatzstrom in zweistelliger Millionenhöhe.

      Im Unternehmen wird die prekäre Lage, die sich vor Weihnachten mit dem drohenden Ausfall des Meilers ergab, auch auf die Stilllegung des konventionellen HEW-Kraftwerks Hamburg-Moorburg zurückgeführt. Dies sei eine Entscheidung des Vattenfall-Konzerns gewesen, der auf einen Anstieg der deutschen Elektrizitätspreise durch Stromverknappung setze. Vattenfall betreibt als Mutter der Neuen Kraft, des im Entstehen begriffenen drittgrößten Stromkonzerns in Deutschland, auch die ostdeutschen VEAG-Braunkohlekraftwerke, die bisher wegen hoher Abschreibungen ihren Strom zu nicht wettbewerbsfähigen Kosten produzieren.

      Erst bei insgesamt höheren Strompreisen erreichen diese Kraftwerke die Gewinnzone. Das Kraftwerk Moorburg galt früher als Reservekraftwerk der HEW für den Fall, dass eines seiner Kernkraftwerke ausfiel. Diese Rückversicherung stand nach der Explosion im Brunsbütteler Atommeiler nicht mehr zur Verfügung.

      Die Kraftwerksgesellschaft KKB versicherte dagegen gestern in einer Pressemitteilung erneut, die über zwei Monate falsche "Bewertung der Dampfleckage" sei "nach rein sicherheitstechnischen Gesichtspunkten" erfolgt. Auch die von der Kieler Atomaufsichtsbehörde eingeschalteten TÜV-Gutachter hätten noch am 10. Januar 2002 die "Unbedenklichkeit des Weiterbetriebs" bestätigt. Die hohen Preise für Ersatzstrom hätten bei der Entscheidung "keine Rolle" gespielt.

      HEW-Sprecher Johannes Altmeppen wollte die Vorgänge am Tag des Störfalls gegenüber SPIEGEL ONLINE nicht kommentieren. Zur Frage, ob am 14. Dezember Ersatzstrom eingekauft worden sei, weil das Abfahren der Anlage unmittelbar bevorstand, vermied Altmeppen ein Dementi: "An solchen Spekulationen beteilige ich mich nicht." spiegel.de


      Zerfetztes Rohr im Sicherheitsbereich nach Explosion !

      Macht das marode Ding endlich dicht !

      GAU billigend in Kauf gnommen !
      Avatar
      schrieb am 08.04.02 11:37:43
      Beitrag Nr. 5 ()
      ATOMENERGIE

      Wie eine Handgranate

      Die Explosion im Kernkraftwerk Brunsbüttel war weit gefährlicher als bisher bekannt. Erstmals räumt der Betreiber HEW "Fehlinterpretationen" ein.

      Nach vier Minuten schien alles wieder im Lot zu sein. Per Knopfdruck schlossen die Betriebsmannschaften in der Leitwarte des Atomkraftwerks Brunsbüttel am 14. Dezember vergangenen Jahres kurz nach 13 Uhr ein Ventil. Ein paar weitere Befehle, und die zuvor vorsorglich abgebremste Kettenreaktion im Kern des Meilers erreichte wieder ihre volle Leistung. Fortan signalisierten alle Instrumente: Normalbetrieb.
      Mehr als zwei Monate beharrten die Betreiber des 806-Megawatt-Reaktors an der Elbe stur auf ihrer ersten Diagnose. Eine "spontane Dichtungsleckage" in einem Teil der Anlage, der für den sicheren Betrieb des Kraftwerks völlig unerheblich sei, habe zu einem minimalen Kühlwasserverlust geführt. Ein Routineproblem, jenseits jeder Erregungsschwelle.

      Inzwischen ist unter Experten unumstritten: Die Wasserstoffexplosion, die im Sicherheitsbehälter des Siedewasserreaktors Brunsbüttel eine Rohrleitung über etwa drei Meter völlig zerfetzte, war der bisher gravierendste Unfall in einem deutschen Atomkraftwerk. Nur eine simple Rückschlagklappe verhinderte, dass radioaktiver Wasserdampf über Stunden oder Tage unkontrolliert aus dem stählernen Kessel in den Sicherheitsbehälter strömte (siehe Grafik).

      Fast täglich berichten Fachleute intern über neue, beunruhigende Details der Beinah-Katastrophe. Die Botschaft ist immer die gleiche: Bloß der Zufall hat Schlimmeres verhütet.

      An der fraglichen Rückschlagklappe hinterließ die Explosion, die wenige Meter vom Reaktorkessel entfernt zündete, heftige "Stauchungen". Und wäre die berstende Leitung nicht von einem stabilen Splitterschutz abgebremst worden, hätte die Wucht der Detonation das Rohr vollständig aus der Verankerung gerissen - mitsamt der Rückschlagklappe.

      Für Experten der Kölner Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) lag sogar ein noch dramatischeres Szenario "im Bereich des Möglichen". Weil der Splitterschutz unmittelbar über dem Druckbehälter aus Platzmangel fehlt, hätten Trümmerteile den Sicherheitsbehälter wie Geschosse durchschlagen können, wäre das Rohr an dieser verwundbaren Stelle explodiert. Radioaktiver Dampf wäre dann in die Reaktorhalle und von da auch in die Umgebung abgeblasen worden, selbst wenn die Notkühlsysteme funktioniert hätten und der Reaktor automatisch außer Betrieb gegangen wäre.

      Schlimmstenfalls hätte eine radioaktiv belastete Wolke binnen Minuten das schleswig-holsteinische Itzehoe (34 000 Einwohner) erreichen können, das nur 20 Kilometer entfernt liegt, kurz danach auch die Millionenstadt Hamburg in 60 Kilometer Distanz oder die 75 Kilometer nordöstlich liegende Landeshauptstadt Kiel.

      Seit ein Inspektorenteam am 18. Februar, mehr als zwei Monate nach dem Knall, das Trümmerfeld im Sicherheitsbehälter des Meilers entdeckte, stehen die Verantwortlichen der mittlerweile zum staatlichen schwedischen Energiemulti Vattenfall gehörenden Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) unter dem Verdacht, bewusst die "harmloseste Variante" aller denkbaren Erklärungen für den Störfall unterstellt zu haben - zumal die Weigerung, den Meiler stillzulegen, den Betreibern zunächst zweistellige Euro-Millionenverluste ersparte (SPIEGEL 10/2002).

      Jetzt wird bekannt, dass sogar ein oder mehrere Kraftwerksmitarbeiter zu unmittelbaren Ohrenzeugen des Explosionsknalls am 14. Dezember wurden.

      Mit der Aussage konfrontiert, reagiert HEW-Sprecher Johannes Altmeppen zunächst ausweichend: Selbst wenn wirklich jemand etwas gehört hätte, wäre keineswegs sicher gewesen, "ob der das nach oben weiterleitet". Schließlich sei ein Atomkraftwerk auch im Normalbetrieb keine stille Veranstaltung - drinnen dampft, pumpt und vibriert es.

      Ende vergangener Woche folgt schriftlich die autorisierte Version: "Beim Ereignis vom 14. Dezember 2001" habe es in der Kraftwerkswarte "mehrere Störmeldungen" gegeben, versichert Altmeppen namens der Kernkraftwerk Brunsbüttel GmbH (KKB). "Meldungen von Mitarbeitern" seien nicht darunter gewesen.

      Ein laues Dementi: Denn vieles deutet darauf hin, dass sich die Ohrenzeugen nicht sofort meldeten, sondern erst, als sich zwischen dem Kraftwerksbetreiber und der Aufsichtsbehörde, dem Kieler Energieministerium, ein zäher Kleinkrieg um die richtige Interpretation des Dezember-"Ereignisses" anbahnte. Auf erneute Nachfrage lässt der HEW-Sprecher die Möglichkeit einer verzögerten Information über einen lauten Knall in der Anlage offen: Am Tag des Unfalls habe es entsprechende Hinweise definitiv nicht gegeben. Aber, sagt Altmeppen ausweichend: "Wir mussten aus der damaligen Lage heraus urteilen."

      Sollte sich der Verdacht im Zuge der offiziell angeordneten Mitarbeiterbefragungen erhärten, stünde erstmals in Deutschland die vom Atomgesetz zwingend vorgeschriebene Fachkunde und Zuverlässigkeit eines Reaktorbetreibers ernsthaft zur Disposition. Mögliche Folgen: Die Lizenz könnte entzogen oder das verantwortliche Personal ausgetauscht werden.

      Experten der Reaktorsicherheitskommission und der mit der Analyse des Unfalls betrauten Kölner GRS bezweifelten ohnehin, dass eine Detonation von der Sprengkraft einer Handgranate in einem Atomkraftwerk völlig unbemerkt bleiben kann. Im Reaktorgebäude, sagen die Fachleute, hätte der Knall gehört werden müssen.

      Die Zuverlässigkeit der Betreiber steht immer mehr in Frage, seit Detail für Detail nach außen sickert, was die Verantwortlichen über die Vorgänge im Sicherheitsbehälter des Meilers hätten wissen können, wenn sie es hätten wissen wollen.


      Trotz drängender Nachfragen der Kieler Aufsichtsbehörde beharrte die Kraftwerksleitung auf ihrer Theorie von der "spontanen Dichtungsleckage", obwohl

      zwei Thermoelemente an dem zerstörten Rohr binnen weniger Sekunden einen Temperatureinbruch um fast 60 Grad registrierten,

      Brandmelder in unmittelbarer Umgebung des Störfallbereichs ansprachen,

      Leckagemessungen den Verlust von bis zu 260 Litern Kühlwasser aus dem primären Kühlkreislauf in nur vier Minuten anzeigten,

      die so genannte "Körperschallüberwachung", mit der Erschütterungen in der Anlage registriert werden sollen, zum Zeitpunkt der Explosion anschlug,

      Druck und Temperatur im Sicherheitsbehälter während und nach der Stör- fallmeldung deutlich anstie- gen,

      so genannte "Drehmomentschalter", die den Betriebsmannschaften in der Warte im Normalbetrieb signalisieren, wenn Ventile und andere fernbediente Armaturen nicht einwandfrei arbeiten, ohne erkennbaren Anlass Signale aussandten.
      Mitglieder der Reaktorsicherheitskommission der Bundesregierung reagierten schon nach einer ersten Analyse Mitte März mit Kopfschütteln auf die dramatische Fülle der Hinweise. Entweder habe der Betreiber den Unfall "schamlos vernebelt", sagt einer aus dem Gremium, oder die Fachkunde in Brunsbüttel sei "skandalös unterentwickelt".
      Ende vergangener Woche ruderte der Vor-Ort-Betreiber KKB auf Nachfrage des SPIEGEL erstmals zurück: Bei "genauerer Bewertung der Daten (insbesondere Leckagemenge und Temperaturverlauf)", heißt es in einer gewundenen Erklärung, hätte bereits früher "erkannt werden können, dass die Bewertung vom 14. Dezember hinsichtlich der Leckgröße eine Fehlinterpretation war".

      Auf Druck aus Berlin und Kiel hatte im März erst die Kraftwerksleitung und später auch HEW-Vorstand Joachim Lubitz den freiwilligen Verzicht auf eine Wiederinbetriebnahme zugesagt, bis der "Schadensmechanismus vollständig geklärt und eine Wiederholung ausgeschlossen" sei. Seit diesem Kotau der Betreiber halten sich auch die Regierungen in Kiel und Berlin mit öffentlichen Schuldzuweisungen zurück.

      Begründet wird die moderate Gangart vor allem damit, dass derzeit eine Gefährdung von Brunsbüttel nicht ausgehe. Der Meiler steht still. "Klar, zügig, am Ende konsequent" werde man den Unfall aufarbeiten, heißt es in Kiel und Berlin fast gleich lautend.

      Mit persönlichen Konsequenzen müssen die Verantwortlichen dennoch rechnen. Als Beispiel steht ihnen das Personal-Revirement vor Augen, mit dem im vergangenen Herbst Gerhard Goll, der Chef des Karlsruher AKW-Betreibers Energie Baden-Württemberg (EnBW), auf offensichtliche Verstöße gegen Sicherheitsbestimmungen im Kraftwerk Philippsburg reagierte: Binnen Tagen mussten der Kraftwerksdirektor und zwei Vorstandsmitglieder gehen, obwohl die Nachlässigkeiten in den EnBW-Meilern ohne direkte technische Folgen blieben.

      Wann und ob Brunsbüttel wieder in Betrieb gehen kann, ist offen. Die Reste des havarierten Rohrs werden derzeit in der Materialprüfungsanstalt in Stuttgart untersucht. Die Kieler Aufsichtsbehörde verlangt eine minutiöse Aufklärung möglicher "Sekundär- und Peripherieschäden", außerdem "Maßnahmen zur Vermeidung von Radiolysegasansammlungen" im gesamten Meiler, um eine Wiederholung auszuschließen.

      Schließlich soll die so genannte Deckeldusche, deren Zuleitung in den Reaktordruckbehälter explodiert war, umkonstruiert werden. Sprecher Altmeppen hat dafür schon eine praktische Idee. Nach der Vereinbarung über den Atomausstieg darf Brunsbüttel noch bis 2008 Strom erzeugen. So lange, sagt der HEW-Mann, könne man auf die Deckeldusche, die ein beschleunigtes Abschalten der Anlage erlaubt, verzichten. Dann müsste der Reaktorbehälter nur von oben fest verschweißt werden. Altmeppen: "Deckel drauf und fertig!"

      GERD ROSENKRANZ

      Zu Altmeppen vielleicht sollte man bei Ihnen den Deckel drauf und fertig :( .........


      Ein Skandqal Sondergleichen aber im Wahljahr darf Grün
      ( Trittin ) das Scheitern seiner GAU - Politik nicht eingestehen !


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