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    Warum IT-Firmen wie Arxes, GE Compunet oder Bechtle nie richtig groß werden - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.05.02 18:25:34 von
    neuester Beitrag 15.05.02 22:12:35 von
    Beiträge: 9
    ID: 585.701
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      schrieb am 12.05.02 18:25:34
      Beitrag Nr. 1 ()
      Weil der Markt für große Systemhäuser anders funktioniert, als die Kundschaft, die die drei genannten bedienen.

      GE Compunet könnte es vielleicht noch schaffen, aber ansonsten dominieren im big business EDS, T-Systems oder in Zukunft die Thyssen-Krupp-Tochter Triaton, auch wenn sie heute noch mit 2.400 Mitarbeitern nur 360 Mio. Euro Umsatz schreibt (Rechenzentrumsdienste, Netzwerk, Software, Telefonanlagen etc).

      Triaton setzt heute schon 2/3 mit Kunden außerhalb von Thyssen Krupp um. Triaton ist die Verschmelzung der ehemaligen IT-Gesellschaften von Hoesch, Hoechst, Krupp und Thyssen und bedient international aufgestellte Kunden.

      Aber um Triaton gehts hier gar nicht. Die werden mit starker Mutter im Rücken zu EDS und T-Systems aufschließen, an die Börse gehen und dann ist die eigentliche Frage, wie wollen so kleine Neue-Markt-Kähnchen wie Arxes oder Bechtle an diesen tough guys jemals vorbei kommen?

      Ich glaub das nich.
      Ich warte mal auf alle arxes und Bechtle-Fans hier im board.
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 19:18:10
      Beitrag Nr. 2 ()
      Es gibt manche Lösungen von den "kleinen" die nicht schlecht sind. So wird bei T-Systems beispielsweise Für alle Mails an allen Standorten ein Archivierungssystem von IXOS eingesetzt. Die DMS-Solutions von denen sind nicht schlecht. Und das Obwohl T-Systems mit Image Master ein sehr ausgereiftes Produkt zur Archivierung von Dokumenten vertreibt. Genauso kauft T-Systems häufig externe Leistungen von den "kleinen" zu oder vertreibt partnerschaftlich Lizenzen von weiteren Softwarefirmen.
      Was allerdings das IT-Projektgeschäft (Systems Integration) betrifft können die nicht mithalten. Derzeit laufen übrigens Tests mit Safe Guard Easy von Utimaco Safeware.
      Die Wachstumschancen der kleinen sehe ich allerdings ebenfalls begrenzt. Triaton versucht über Kampfpreise in den Markt von T-Systems und IBM reinzudrücken. Wenn die es schaffen, das ein oder andere Projekt abzugraben könnten sie auch noch was werden.
      EDS sehe ich übrigens nicht als die grosse Konkurenz an. Die haben sich in Deutschland eher auf IT-Infrastrukturservice konzentriert.
      In USA sieht es für EDS wesentlich besser aus.
      Gruss Joey
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 19:41:44
      Beitrag Nr. 3 ()
      Recht hast Du! EDS sehe ich momentan auch eher in den USA. Und Arxes und die anderen IT-Systemhäuser hoffentlich nie. Aber ob EDS in 5 Jahren nicht auch in Europa stärker sein will?

      Die Lösungen von den kleinen sind ja schön und gut aber was ist mit dem IT-Projektgeschäft von Arxes und co? Die werden halt einfach nie groß (genug??) werden und dann ist die Frage, welche Reichweite die Equity-Story hat.
      Wozu soll die Börsennotierung gut sein? Um Wachstums-Kapital an der Börse beschaffen? Nur wenn klar ist, wo die Wachstumsperspektive liegt. Ansonsten macht eine Notierung aber keinen Sinn und am Neuen Markt schon gleich gar nicht.

      Wenn man sich den Neuen Markt anschaut, dann reden wir doch von Wagniskapital und von nichts anderem. Dann lade ich mir den Bechtle Geschäftsbericht runter und die Botschaften strotzen nur so von Solidität, frei nach dem Motto: Bechtle ist kein Wagnis sondern vernünftiges Langfristengagement.
      Ist Bechtle dann aber nicht im falschen Segment?
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      schrieb am 12.05.02 22:03:57
      Beitrag Nr. 4 ()
      Zunächst eine kleine Anmerkung zur Dominanz der genannten Firmen im big business (hier T-Systems):
      Wenn der Markt so "funktioniert", sind die Perspektiven für "Kleinen" so schlecht nicht.


      Aus der FTD vom 18.4.2002
      T-Systems rutscht 2001 deutlich in die roten Zahlen

      Die T-Systems International, einer von vier Teilkonzernen der Deutschen Telekom, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Ergebnis vor Steuern von minus 261 Mio. Euro erzielt.

      Gemessen am Vorjahresgewinn von rund 2,5 Mrd. Euro ist dies ein Ergebnisabsturz von 2,76 Mrd. Euro. Diese Zahlen gehen aus einer internen Analyse der beiden Wirtschaftsprüfungsgesellschaften PricewaterhouseCoopers (PwC) sowie Ernst & Young (E&Y) hervor. Das Papier liegt der Financial Times Deutschland (FTD) vor. PwC und E&Y haben den Konzernabschluss der Deutsche Telekom für das Jahr 2001 geprüft und testiert.

      Ein Telekom-Sprecher wollte auf Anfrage die Zahlen nicht kommentieren. Er bestätigte jedoch, dass der Bonner Konzern im Rahmen seiner Bilanz-Pressekonferenz am nächsten Dienstag detaillierte Informationen über die Geschäftsentwicklung der vier Konzernsparten T-Mobile, T-Online , T-Com und T-Systems geben wird.


      Der Verlust wirft kein gutes Licht auf T-Systems, jenen Frankfurter IT-Dienstleister, der sich als Europas zweitgrößtes Systemhaus für IT und Telekommunikation bezeichnet und 40.000 Mitarbeiter beschäftigt. Im Vorjahr wurde T-Systems aus der von DaimlerChrysler gekauften Debis-Systemhaus-Gruppe sowie diversen Tochterfirmen der Deutschen Telekom - DeTeSystem, CSM, Nova, DeTeCom - geformt. T-Systems gilt neben der Mobilfunkgesellschaft T-Mobile als Hoffnungsträger im Telekom-Konzern. Vorstandschef Ron Sommer hatte kürzlich angekündigt, dass T-Systems bis 2004 die Umsatzrendite massiv steigern werde.



      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 22:34:57
      Beitrag Nr. 5 ()
      #4
      Das ist richtig, von der konjunkturellen Lage wurde auch die T-Systems auf den Boden der tatsachen zurückgeholt. Dies gilt auch für die IBM, was an der Aktie in letzter Zeit auch anzusehen ist.
      Die investitionen im IT-Sektor wurden stark heruntergefahren, Aufträge ins neue Jahr verschoben usw.
      also nichts, was völlig neu ist in diesen Zeiten.
      Zusätzlich drücken natürlich auch Forderungsausfälle, z.B. Großprojekt bei Fairchild Dornier, ganz schön auf den Gewinn. Nachdem nun Bspw. letztes Jahr die Automobilhersteller wie DCAG operative Verluste hinnehmen mussten, Haben diese die Sparschraube angeworfen und das kriegt auch eine T-Systems oder IBM zu spüren. Dennoch hat T-Systems wenigstens die Chance, mit einem blauen Auge davon zu kommen. Man darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen dass seit der Gründung von debis Systemhaus 11 Jahre Gewinne und hohes Umsatzwachstum generiert wurde. Dies ist das erste Jahr mit Verlusten. Substanziell ist da also einiges vorhanden. Das sehe ich bei eineigen neue Markt-Firmen eben nicht. Zusätzlich sollte man mit einem funktionierendem Geschäftsmodell aufwarten können. Das hat IBM und T-Systems (hat es auch 11 Jahre bewiesen), das es funktioniert.
      Aber ich gebe dir recht, von 2,7 MRD. auf -291 Mio ist schon deutlich. Erschwerend kommt hinzu, dass T-Systems im Ausland nicht richtig in die puschen kommt. Die Investitionen im ausland waren für einen nicht gerade kleinen Teil des Gewinneinbruchs mitverantwortlich.
      Gruß
      Joey

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      schrieb am 13.05.02 19:31:58
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hier gehts doch um die Frage, ob die kleinen jemals richtig groß werden. Klar können sie die mittleren Fische angeln, aber das war es dann auch.
      Aus einem Mittelstands-IT-Laden , wird nie ein 10 Mrd. Euro-Umsatz-Laden.
      Übrigens drängen in den gehobenen Mittelstand auch SAP, Microsoft, sogar Hersteller wie IBM. Ob das immer mit den Vertriebspartnern sein wird? Wer weiß das so genau?
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 21:09:06
      Beitrag Nr. 7 ()
      Weiß eigentlich irgendjemand, ob Bechtle in absehbarer Zeit eine Kapitalerhöhung plant?
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 21:48:40
      Beitrag Nr. 8 ()
      1.: Es ist noch nie ein Unternehmen als Großkonzern auf die Welt gekommen, sondern hat immer als Klein- bzw. Mittelständler gestartet. Die Älteren unter uns können sich vielleicht noch erinnern, daß Microsoft 1983 (der PC wurde erfunden) einen kleine Klitsche mit 5 Mann war.

      2.: T-Systems: T-Systems besteht im wesentlichen aus zwei Truppen:
      Die ehemaligen Telekom-Service-Techniker: Jeder der ein Telefon hat, hatte sicherlich schon mal Kontakt mit dieser Truppe und seine eigene Meinung :-)
      Die ehemalige Debis-Truppe: Die DCAg-Interne Service Truppe.

      Beiden ist gemein, daß sie bis letztes Jahr fast ausschließlich Dienstleistungen für ihre Muttergesellschaften erbracht haben. Dabei hängt der Gewinn von den vereinbarten Verrechnungspreisen ab und ist fast beliebig veränderbar. Bei DC kostete früher ein einfacher PC incl. Wartung rund 600 DM im Monat. Da muß man Gewinn machen.

      Jetzt bläßt beiden die rauhe Marktwirtschaft ins Gesicht und schon werden mächtig Verluste geschrieben. Was wirklich erstaunt ist der Preis, den Telekom für Debis gezahlt hat.

      Ich glaube, die "Kleinen" haben gegen diese Art von Dinosaurier beste Chancen.
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 22:12:35
      Beitrag Nr. 9 ()
      @isabellak

      zu 1. Der Markt wurde zu der Zeit "neu" geboren. Bis dahin gab es host und client, dann kam der neue PC und mit ihm der Aufstieg von Microsoft. Arxes ist aber nicht in einem solchen neuen Markt tätig, wo ein Unternhemenwie Microsoft quasi durch den Urknall des PC-Marktes nach oben katapultiert wurde, sondern in einem relativ "alten" Markt. Immerhin bald 20 Jahre. Die Margen sind nicht mehr das, was sie mal waren, es haben sich Player etabliert und es gibt eine gewisse festgefügte Hackordnung. "Ausnahmen" (z.B. wenn große große schlucken ,wie Compaq, HP) gibt es natürlich dennoch. Aber das sind Ausnahmen und nicht die Regel. Im aktuellen Marktgefüge ist es einfach unwahrscheinlich, dass arxes oder andere (Bechtle usw) noch nach ganz vorne kommen. Das muß auch nicht sein, jedoch bezweifle ich dann das Vorhandensein eines so großes Wachstumspotenzials, als dass diese NM-Firmen noch viel Eigenkapital über die Börse besorgen müssten. Macht da eine NM-Notierung überhaupt noch Sinn???

      2. Daß T-Systems Scheiße ist, bedeutet nicht zwingend, dass die kleinen davon profitieren und nach vorne kommen. Ist T-Systems wirklich so scheiße? Wenn ja, dann haben die immer noch ein Quasi-Monopol, denn mit Hilfe Mama Telekom können wir doch recht komfortabel großen Firmenkunden 1A Bundleprodukte anbieten. So telefonieren bei DaimlerChrysler die Mobilfunkgeräte der Top500 Manager untereinander kostenlos (jetzt alles D1), DCAG ist natürlich auch im Festnetz T-Systems-Kunde und den IT-Rest kann sich jeder selber denken. T-Systems konnte als begünstigter D1-Vertriebspartner solch ein Door-opener-Angebot machen, das hat die Konkurrenz einfach nicht zur Verfügung. Außerdem sind die Leutchens von T-Systems gar nicht so scheiße und ich, der ich beim Wettbewerb arbeite, sage das mit einem gewissen Bedauern.


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