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    Friedmann verpasst Deutschen Poltitikern den Maulkorb ! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.05.02 16:33:02 von
    neuester Beitrag 17.09.02 13:21:11 von
    Beiträge: 146
    ID: 588.736
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      Avatar
      schrieb am 21.05.02 16:33:02
      Beitrag Nr. 1 ()
      Seit Jahren beobachte ich, wie sich die Medien im allgemeinen und die HAZ im speziellen, im Palästinakonflikt verhalten.
      Es kann nicht sein und es grenzt an Rufmord, wenn Kritiker wie Möllemann
      und Karsli (Zionistische Lobby, Nazi-Methoden) in eine antisemitische Ecke
      gedrängt werden, nur weil sie die Wahrheit sagen.
      Die Äußerungen, dass sich eine zionistische Lobby gebildet hat, entspricht der Wahrheit.
      Zur Erweiterung des Allgemeinwissens von Herrn Friedmann,Herrn Spiegel, Frau Roth : Zionismus ist eine "Bewegung zur Gründung und Sicherung eines nationalen jüdischen Staates in Palästina". Es ist doch logisch das für die Palästinenser nicht mehr sehr viel Platz in ihrem eigenen Land ist. Parallelen zur Gewinnung vom "Lebensraum im Osten" kann man durchaus ziehen.

      Herr Spiegel und Herr Friedmann lassen nichts unversucht die Menschenrechtverletzungen die zur Zeit in Palästina geschehen, zu bagatellisieren.
      An die Adresse der Deutschen Politiker wird gleichzeitig mit der Holocaust-Keule
      gedroht, weil die Deutschen ja "kein Recht haben" Israelische Politik "zu bewerten". Gerade dieser Umstand, wie mit aller Gewalt "von Oben" versucht wird,
      jegliche Kritik zu ersticken spiegelt die Existenz einer "Zionistischen Lobby" wieder.
      Doch leider hat kein Journalist soviel Mut diese Zusammenhänge entsprechend zu
      reflektieren.
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 16:34:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      Maulkorb für Friedman, Entwaffnung von Israel!
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 16:40:55
      !
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      Avatar
      schrieb am 21.05.02 16:42:03
      Beitrag Nr. 4 ()
      @codiman meine Meinung Danke
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 16:45:07
      Beitrag Nr. 5 ()
      DER HETZER !!!


      WENN einer für das Aufkeimen von Antisemitismus in Deutschland verantwortlich
      gemach werden kann,dann ist Michel Friedmann.


      Stopt ihn und den Wahn!

      Wir dürfen uns nicht den Mund verbieten lassen !!!!!

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      Avatar
      schrieb am 21.05.02 16:45:24
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ja das liegt in der Natur der Deutschen das Maul zu halten und stattdessen zu bezahlen. Wir erinnern uns ja noch an die Bilder, als Rita Süssmuth mit dem Scheck in der Hand vor einem Bombenkrater in Israel stand. So will man das sehen.
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 16:47:49
      Beitrag Nr. 7 ()
      Israel wendet absolut fragwürdige Methoden an. Das kann niemand bestreiten. Bei den Attentaten der Palästinenser sterben Frauen und Kinder. Auch das ist leider wahr. Ich fürchte, daß auf beiden Seiten soviel Blut geflossen ist, von Unschuldigen und Unbeteiligten , daß der Vorrat an Haß sicher locker für die nächsten 1000 Jahre reichen würde. Hier der einen oder andern Seite Schuld zuschieben zu wollen, nach dem Motto: die haben aber zuerst....oder: die Reaktion war aber überzogen.... oder: die sind ja selber schuld.... - das ist müßig.
      Aber ich wundere mich sehr, wie geradezu haßerfüllt hier im Board aufeinander eingeschlagen wird. Da kann man froh sein, daß sich die Beteiligten hier nur mit Worten beharken können-ein direktes Aufeinandertreffen würde wahrscheinlich mit Beschimpfungen beginnen und mit Körperverletzung enden.
      Der Ton der Diskussion ist zum Teil wohl die Fortführung des Nahost-Konflikts auf der Verbal-Ebene. Vielleicht kann man, auch wenn man Friedman nicht mag (geht mir auch so) und Karslis Äußerungen fragwürdig findet, trotzdem versuchen, sachlich zu bleiben, statt den andern gleich außer Landes, auf den Mond oder sonstwohin zu wünschen und ihm noch ein paar wüste Beschimpfungen hinterherzuschicken ?
      Davon, daß wir uns hier gegenseitig beschimpfen, wird die Sache auch nicht besser.
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 16:50:20
      Beitrag Nr. 8 ()
      Der Friedmann ist der größte Sack den ich im TV jemals gesehen habe.
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 16:51:50
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Hubert

      Du hast schon recht. Man sollte möglichst sachlich bleiben. Aber besser hier verbal Dampf ablassen als Steine auf der Demo werfen.
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 16:53:19
      Beitrag Nr. 10 ()
      @HubertRommel: hier schlägt doch keiner auf den anderen ein, hier wird nur des Volkes Stimme laut. Es gibt noch eine Diskussion, wurde etwas eher angefangen - lies da mal.
      Alles ganz sachlich - kaum zu glauben, aber die Leute wissen was Sie wollen und was nicht !! DEMOKRATIE - auch für die Deutschen bitte.
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 16:53:56
      Beitrag Nr. 11 ()
      Michael Friedmann ist meiner Meinung nach Schuld, dass es zu einer Anti-Israelischen Meinung in Deutschland kommt. Er ist ein klarer Spalter und kritisiert meiner Meinung nach viel zu einseitig die Palästinenser.

      Auch wenn er es nicht will, er nimmt eine zunehmende Anti Meinung durch seine Überspitzungen zumindest billigend in Kauf.

      Liebe Grüße, Ariana
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 16:55:17
      Beitrag Nr. 12 ()
      dazu noch ein Posting aus einem anderen Board:

      Hallo,

      wer in den letzten Tagen die Diskussion über die Aufnahme des Syrers Karsli in die NRW - FDP gelesen hat, der versteht vielleicht genau so wenig wie ich, warun so massive Kritik an dieser Parteiaufnahme geübt wird.

      Wie kann es in einem Land wie Deutschland, dass sich wie kein anderes Land der Demokratie und freien Meinung verschrieben hat, Proteste geben, wenn die Politik Israels öffentlich kritisiert gibt ?

      Immer die gleiche Leier: Aufgrund der historischen Veranwortung Deutschlands haben wir ein besonderes Verhältnis zu Israel.

      Ich finde es furchtbar, dass jede Kritik abgeschmettert wird und sich dieser arrogante Micheal Friedmann aufspielt und jede Kritik an Israel als Antisemitischen Akt wertet.

      Meiner Meinung nach ist er daran Schuld, dass sich die Meinungen mehr und mehr radikalisieren, und dass kann nicht im Sinne einer Demokratie sein.

      Was denkt ihr dazu ? Gibt es Meinungen ?

      Hans

      Dieser Beitrag wurde von HansMaulwurf am 20.05.2002, 19:48 Uhr editiert.

      Quelle: http://www.aktien-trader.de/board/thread.php?threadid=108&bo…

      Liebe Grüße, Ariana
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 16:58:25
      Beitrag Nr. 13 ()
      @HubertRommel

      Es aber muss etwas passieren.
      Bei der letzten Umfage auf N-TV
      befinden zur Zeit 70 % aller Befragten bezüglich Karslis Aüßerungen :"..das nichts einzuwenden ist.
      Karslis Positionen sind vielleicht nicht mehrheitsfähig, eine Demokratie und eine demokratische
      Partei müssen das aber aushalten."

      http://www.n-tv.de/3012908.html

      Komischerweise schreiben 99 %(Außer die Rechtsradikalen)
      aller Medien etwas ganz anderes.
      Es wird nicht mehr die Meinung des Volkes wiedergegeben.
      Das Volk, also wir, werden(von den Medien?) hinters Licht geführt.
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 17:03:27
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich bin nun wahrlich kein Anhänger von Möllemann,
      weil mir seine "Mätzchen" sehr stark überzogen sind
      und so schon wieder ans Lächerliche grenzen, ebenso bin ich für eine Quotenregelung in a l l e n Parteinen für den Bundestag:

      Lehrer und "freigestellte" Beamte < 10% aller Sitze pro Partei

      Juristen <0,1% aller Sitze pro Partei;

      nur haben wir wieder ein Parlament mit VOLKSVERTRETERN

      deswegen auch keinne Möllemänner....

      aber was sich der JURIST und selbsternannte Moral- und Notengeber Friedmann hier erlaubt, sit die Krone und der Gipfel der Frechheit; arrogant, selbstherrlich, sendungsbewußt von ISRAEL, kritik- und diskussionsunfähig;
      TV-er möge sich als kleiner Parteigenosse ..um seine eigene Partei kümmern; und nicht Parteiausschlüsse von Mitgliedern
      in an deren Parteien fordern!

      Steltt euch nur den Umkehrschluß vor:

      MÖLLEMANN fordert den Parteisuschluß von Friedmann;

      da wäre hier in D totale Randale und ein neuer Wahlkampf!!

      Wer hier zulande etwas kritischer die aktuelle Tagespoltik der REGIERUNG SHARON hinterfragt, ist laut Friedmann gleich ein Antisemit oder REPs oder NPDler....
      die Regierung von "Bully" Sharon ist docch nicht = Israel

      Friedmann, nur weiter so, du schadest den berechtigten Interessen deines Landes!!

      Deine platten Sprüche sollten ale halben Stunde in allen
      TV-Kanälen wiederholt werden; zur Abschreckung!!

      Möllemann mach weiter; nicht einnicken; Liberale stehen das durch.........

      Vieleicht doch guter Grund die FDP zu wählen...

      Gillybaer
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 17:07:47
      Beitrag Nr. 15 ()
      Friedmann for President!
      Möllemann zum Suicide-Einsatz nach Polen, die besetzten Gebiete befreien!
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 17:07:50
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ich habe das hier schon mal gepostet, nach dem 1. Interview
      von Friedmann im grünen Salon, etwa vor 14 Tagen gezeigt!
      Es ist noch schlimmer geworden:

      seht euch die Aufzeichnung der Sendung mal ohne Ton an
      und schaut in die fanatischen Augen von Friedmann und achtet mal auf seine Körpersprache;)

      Möge sich jeder sein Urteil bilden!

      Gillybaer
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 17:08:01
      Beitrag Nr. 17 ()
      Wenn die FDP das mit Möllemann und Karsli durchsteht in dem Sinne, daß deren kritische demokratischen Äußerungen weiterhin willkommen sind, dann wähl ich sie definitiv. Es wird Zeit, daß Leute wie Friedmann hier nicht so arrogant sich aufspielen können. Demokratie bedeutet die streitbare Auseinandersetzung miteinander, nicht die Zensur!
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 17:09:18
      Beitrag Nr. 18 ()
      @GillyBaer,
      genau, den Juden erkennt man an seinem scheelen Blick!
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 17:11:34
      Beitrag Nr. 19 ()
      @PA

      Lol, wenn es nicht so traurig wäre...
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 17:14:09
      Beitrag Nr. 20 ()
      @PrincessAnne: und an Seinem Hass auf Deutsche und Andersdenkende in der Welt !
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 17:23:12
      Beitrag Nr. 21 ()
      Was wäre eigentlich, wenn die Palästinenser uns Rassismus vorwerfen würden, wenn deutsche Politiker den "Freiheitskampf" des palästinensischen Volkes (sprich die hinterhältigen Attentate) kritisieren? Dann wäre die Zwickmühle perfekt: Deutsche würden entweder als Rassisten oder Antisemiten beschimpft werden, wenn sie das unsinnige Blutvergießen kritisieren. Allerdings haben die Palästinenser die Rassismus-Keule nicht geschwungen. Daran könnte sich Herr Friedman ein Beispiel nehmen ...
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 17:44:32
      !
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      Avatar
      schrieb am 21.05.02 17:47:12
      Beitrag Nr. 23 ()
      Was wäre wenn Möllemann eine eigene Partei aufmacht?
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 18:00:16
      Beitrag Nr. 24 ()
      Was für ein Passender Beitrag:
      von Autor: manuelgeorge Datum: 21.05.02 17:29

      Selbst auf die Gefahr hin als sogenannter " ewig Gestriger" bezeichnet zu werden, erlaube ich mir feststellen zu dürfen, dass Herr
      Möllemann mit seinen Aussagen vielen Leuten aus der Seele gesprochen hat.
      Ich schätze Herrn Friedmann als hervorragender Rhetoriker, jedoch trägt
      seine, zweifelslos vorhandene, Arroganz und Verbitterkeit nicht zu einem
      guten Verhältnis zwischen Juden und Deutschen bei.
      Bei aller Sensibilität muss es nach nunmehr fast 60 Jahren auch für Deutschland möglich sein, berechtigte Kritik an dem Staat
      Israel aussprechen zu dürfen. Ich teile sogar die Meinung des Herrn Karsli, welche
      zweifelslos durch die anhaltende Debatte , um Möllemann & Co, bekräftigt
      wird.
      Der Zentralrat spricht, und alle Politiker kriechen. Der vom Spendenskandal,
      anscheinend nicht ausgelastete, Herr Müntefering verlangt den Rücktritt Möllemanns und die Grünen erstatteten sogar Strafanzeige.
      Bei den Letzteren gehe davon aus, dass diese sich Ihren eigenen vergangenen Strafakten bedient haben ( auf deutsch
      Jugendsünden) um den Vorgang
      rechtlich formulieren zu können. Und Herr Lambsdorff sollte lieber ganz schweigen.
      Ach Deutschland was bist nur für eine Bananenrepublik geworden.
      Für den Zentralrat der Juden muss es sicherlich bedenklich sein, dass
      einen deutscher Politiker es gewagt hat die Stirn aufzuzeigen.
      So pervers es auch klingen mag, der Begriff " Holocaust" hat
      seine Bedeutung zwischenzeitlich rein auschliesslich im wirtschaftlichen
      und politischen Bereich gefunden.
      Denn nur ein zahlendes und schweigendes Deutschland ist ein gutes Deutschland.
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 18:11:51
      Beitrag Nr. 25 ()
      @codiman

      Nur so zwischendurch:Friedmann ist deutscher Staatsbürger.
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 18:22:10
      Beitrag Nr. 26 ()
      Mannomann, das war der Stein des Anstoßes:
      "...Der Grund meines Austritts ist die Nahostpolitik der Bündnis 90/DIE GRÜNEN. Sie entspricht nicht mehr meiner Vorstellung, deshalb kann ich sie auch nicht mehr nach außen glaubwürdig vertreten:

      Berichte über Menschenrechtsverletzungen in Israel häufen sich. Junge Palästinenser werden ohne Grund mit verbundenen Augen in Lagern eingesperrt und mit Nummern auf den Armen versehen. Diese Vorgehensweise ruft unter den Überlebenden des Nazi-Terrors schlimme Erinnerungen wach und löst Proteste in der Welt und auch in Israel aus.

      In Dschenin und Nablus werden die Opfer israelischer Massaker in Massengräbern verscharrt. Ich erinnere mich noch gut an die schrecklichen Massaker in Bosnien und im Kosovo in den 90er Jahren. Für mich gibt es keinen Unterschied zu dem, was Israels Militär heute als die einzig gebliebene Besatzungsmacht der Welt in den palästinensischen Gebieten treibt! Ich frage mich, ob das Menschenleben in Bosnien oder im Kosovo wertvoller ist als in Palästina oder gelten die Argumente nicht mehr, die Joschka Fischer für die deutsche Beteiligung an dem militärischen Einsatz in den Balkanländern gebracht hat?

      Das europäische Parlament hat mehrheitlich Wirtschaftssanktionen gegen Israel eingefordert. Und was passiert? Nichts! Vor allem die Bundesregierung hat den Vorstoß der Europaparlamentarier zum Scheitern gebracht. So sieht die deutsche bzw. die grüne Nahostpolitik aus!

      Ich habe gehofft, dass unsere historische Verantwortung gegenüber Israel nicht uns gleichzeitig zu einer doppelten Moral in der Außenpolitik führt!..."

      (Aus der Austrittserklärung Karslis aus Bündnis 90 / Die Grünen)

      Es ist halt Wahlk(r)ampf, und da ist jedes Mittel recht,den Gegner zu "vernichten". Vielleicht ackert Friedman für seine CDU???

      fondast :D (Nichts ist unmöglich...)
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 18:24:43
      Beitrag Nr. 27 ()
      #18 hei Prinzessin,

      ich habe den Herrn Rechtsanwalt und Moderator, hier bei n-tv Befragten Friedmann, gemeint, und gesagt schaut in der Sendung mal ohne Ton SEINEN fanatischen Blick an!

      Es ist unverschämt, wenn du mich gleich in die NAZI-Ecke stellst und mir den antisemitischen vorbelasteten Ausdruck "scheel" unterschiebst und das noch gleicht setzt mit allgemein Juden!! Ich habe Friedmann gesagt!!

      Erst lesen, dann im Duden nachschauen fanatisch, scheel,
      dann posten


      Gilly
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 18:27:59
      Beitrag Nr. 28 ()
      Guten Abend allerseits!

      Auch ich bin felsenfest überzeugt, dass der Sonnenbank-Jude und Ölprinz Friedman Hetzer und Spalter ist. Es wird Zeit, dass seine beiden TALK-Shows abgesetzt werden - und Bärbel Schäfer hinterdrein. Diese Schleimbeutel haben hier nichts zu suchen. Seine Arroganz stinkt zum Himmel. Wann ist die deutsche Medienlandschaft endlich selbstbewusst genug, dieses ewige Schuldigfühlen etc. abzuschütteln.

      Er ist lediglich ein ganz normaler Bürger. Also sollte ihm nicht so viel Aufmerksamkeit der Medien gewidmet werden.
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 18:28:47
      Beitrag Nr. 29 ()
      Ich dachte immer Judentum ist eine Religion. Und Friedmann hat mit Israel eben nur den jüdischen Glauben gemeinsam. Und eben solche Leute, wie Friedmann, werden uns in 100 Jahren noch geiseln und immer wieder den Finger heben und sagen, damals euere Ururgroßväter haben x Millionen Juden umgebracht. Somit könnte man Verständnis mit der ewigen Judenverfolgung haben.
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 18:39:18
      Beitrag Nr. 30 ()
      @Eddy_Merckx
      War mir bekannt - Friedmann der Wolf im Schafspelz.
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 18:43:52
      Beitrag Nr. 31 ()
      Heute um 20.15 (auf B1) hat Friedman wieder Gelegenheit wieder zu hetzen. "Demo gegen Bush - Blamage für Deutschland"
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 18:46:34
      Beitrag Nr. 32 ()
      @Euphorion:

      Es ist Wahlkampf, da schreien alle. Ich messe der ganzen Sache wenig Bedeutung zu.

      Das Schlimme an Friedman ist ja auch noch, daß er, optisch wie auch charakterlich, genau "den Juden" darstellt, wie ihn sich "die Leute" so vorstellen.

      So wie "das Volk" "den Juden" eben immer dargestellt bekommen hat, und wie wir "den Juden" aus vielen Filmen z.B. kennen.

      Ich mag ihn nicht, aber ich halte ihn auch nicht für wichtig.

      fondast
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 18:56:51
      Beitrag Nr. 33 ()
      @codiman

      Der Großteil,der in Deutschland lebenden Juden sind deutsche
      Staatsbürger. :)
      Das Schöne daran ist,sie verhalten sich auch als solche,
      einschließlich Michel Friedmann. :)
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 19:04:52
      Beitrag Nr. 34 ()
      Friedman verhält sich nicht wie ein Deutscher, sondern wie ihr schlimmster Feind!
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 19:06:13
      Beitrag Nr. 35 ()
      Der Mann muss wieder her !!!

      Avatar
      schrieb am 21.05.02 19:08:49
      Beitrag Nr. 36 ()
      Hei,menacher

      Hamwer die Reihen mal wieder fest geschlossen.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 19:19:12
      Beitrag Nr. 37 ()
      Hast Dich wieder mal entblödet, Eddy.

      Lies lieber Deine Kinderbücher!
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 19:30:42
      Beitrag Nr. 38 ()
      @26 Hey Leo,

      nein die unendliche Geschichte wird weitergehen und alle
      HollyWood-Kassenknüller übertreffen;

      noch zur Trilenium-Wende 2999 werden die Kriegs- ähh
      Friedmanns in den Trilenium-Shows auf alfa-Centauri, Andromeda, und auf Arktur sagen, nein ihr Deutschen, ihr
      dürft dazu nie, nie wieder etwas sagen, geschweige denn
      eure unerwünschte Meinungen äußern!!


      Friedmann, der 18.

      SpaceMarshall

      CiC der 9. taktischen Raumflotte auf Perseus
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 16:29:07
      Beitrag Nr. 39 ()
      Nun hat es dieser "Deutsche Friedmann" geschafft, ganz Deutschland rudert zurück und entschuldigt sich !
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 16:36:51
      Beitrag Nr. 40 ()
      Mensch, Friedmann, was für ein geiles Gefühl muss das sein, die ganze Meute so zum Schäumen zu bringen!
      Werde heute abend Fernsehen, freu mich schon auf das triumphierende Glitzern in seinen Augen.
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 16:42:02
      Beitrag Nr. 41 ()
      Hallo Pricess Anne , deinen Platz nimmt schon Bärbel S. ein...
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 16:50:44
      Beitrag Nr. 42 ()
      Gut erkannt, Prinzessin

      Genau DARUM geht es dem Friedmann. Jeder holt sich halt den Kick auf seine Weise. Wobei ich nicht mal glaube, dass er
      sich dessen bewusst ist. Scheint mir nicht der Typ zu sein, der SICH SELBST hinterfragt. Aber Menschen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein tun das ja nie.
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 16:54:32
      Beitrag Nr. 43 ()
      #32

      Der Großteil,der in Deutschland lebenden Juden sind deutsche Staatsbürger. Das Schöne daran ist,sie verhalten sich auch als solche, einschließlich Michel Friedmann.

      Wie hat man sich denn so als "guter dt. Staatsbürger" zu verhalten? Wer gibt denn dieses allgemeine Verhaltensmuster vor?
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 16:59:02
      Beitrag Nr. 44 ()
      Friedmann ist ein Demagoge -ganz gefährlich.
      Seiner Sache wird es aber auf dauer nichts nützen.
      Irgendwann wird es den einfachen Leuten zu bunt sich dieses
      ewide GESÜLZE anhören zu müssen.
      Das ist wie mit einer Schraube, die man überdreht.
      Streckgrenze - Bruchgrenze - abgebrochen.
      Das HOLOCAUST THEMA ist ausgelatscht.
      Dient nur noch zur Geldbeschaffung für die Israelis.
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 18:02:30
      Beitrag Nr. 45 ()
      Das trauirge an dem ganzen Thema ist doch, daß nach dem Überdrehen der Schraube eben wieder die falschen sich zu wort melden. Warum wird den bekennenden Demokraten wie einem Möllemann oder auch ein Walser durch den Zentralrat immer wieder das Wort entzogen. Wäre es erlaubt, daß diese Menschen Kritik an Israel und von mir aus auch an den Juden über, dann wäre das eine sachliche Veranstaltung.

      Nein, das will keiner. Und somit wird die Diskussion immer wieder ins rechte Lager verschoben und dann können alle wieder sagen, seht ihr, es sind nur die doofen Rechten.

      Das ist wie mit Kollege Eichel, der hat auch erst 3 Monate nach allen anderen bemerkt, daß der Euro die Inflation antreibt. so wird es auch mit dem Thema Friedmann und Co. kommen, in ein paar Monaten raffen auch die Politiker, was die Menschen hier wirklich denken. Und den Friedman mag nun wirklich keiner, es sei denn er wird vor laufender Kamera befragt.
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 18:17:26
      Beitrag Nr. 46 ()
      Ich glaube auch das er in den Talkshows immer seinen eigen Fanclub dabei hat.
      Ich kann mir einfach nicht vorstellen das die Leute das Glauben können, was der immer von sich gibt.
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 18:35:27
      Beitrag Nr. 47 ()
      #43 letzter Satz

      genau, aber damit muß einmal Schluss sein, nämlich jetzt.

      Keiner weiss wieviel Reparationsleistungen Deutschland in den letzten 60 Jahren an Israel geleistet hat. (Schätzungen von 800 Mio. bis 1 Billion €)

      Nur soviel ist klar:
      Es wird weiter gefordert, ungeachtet der Tatsache, daß
      von den Verbrechern keiner mehr lebt und deren Kinder bereits das Rentenalter erreicht haben.
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 18:39:13
      Beitrag Nr. 48 ()
      Richtig, und nur heute, nur jetzt habe ich einmal die Gelegenheit das zu sagen, ohne gesperrt zu werden.
      Ist schon traurig.
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 18:42:05
      Beitrag Nr. 49 ()
      109.....um darüber zahlen oder auch interessante einsichten

      in die Instrumentalisierung des Holocaust durch die USA und

      Israel zu erlangen ist das buch:

      DIE HOLOCAUST-INDUSTRIE

      von Norman G.Finkelstein

      sehr aufschlussreich.

      Piper Verlag
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 18:51:47
      Beitrag Nr. 50 ()
      @Hei Markus,

      es ist leider so........du bist ad hoc "braune Maggi-Soße";
      und damit meine Damen und Herren schließen wir die Sendung!

      @ hey Princess of israel,

      schön von dir, dass du dir die Interviews mit Friedmann, Böhme und Eggers noch mal entspannt - ohne Ton - wie verabredet, betrachtest hast ..
      Es freut mich besonders, dass du auch die glitzernden Augen von M. Friedmann, beobachtest hast!!

      .. und was sagst du zu den traurigen , hilflosen, entsetzten, leeren Blicken von Böhme, und besonders von Eggers?

      Immerhin ist Eggers Parteigenosse von Friedmann.......


      Prinzessin;

      nach mal ohne Ton ....nur beobachten.......


      Gillybaer
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 18:56:10
      Beitrag Nr. 51 ()
      @ GillyBaer.
      Mein Freundin meinte bezüglich Friedmanns Augen haargenau das selbe wie Du.
      Obwohl sie das hier nicht gelesen hat.
      Es fällt halt vielen Leuten auf,was da läuft.
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 19:16:55
      Beitrag Nr. 52 ()
      @119

      Nicht die verantwortlichen Verbrecher (die Einzelpersonen) haben zu zahlen, der Staat hat zu zahlen!
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 01:02:06
      Beitrag Nr. 53 ()
      unbedingt gucken:

      http://www.n-tv.de/3014285.html

      Deutlicher kann sich die inhaltslosigkeit der Pro-Friedman-Fraktion nicht zeigen, als durch diese Sendung.
      Kubickis Position kann ich voll teilen.
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 08:03:57
      Beitrag Nr. 54 ()
      Und wie es immer so ist.....

      Friedmann verdient noch dabei.

      Ob er seine Steuern richtig bei uns abführt ???????

      Gruß
      Maschinenbau
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 12:18:28
      Beitrag Nr. 55 ()
      @Topas

      danke für den Tipp. Habs mal bestellt.
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 12:28:15
      Beitrag Nr. 56 ()
      Hi 109..:)

      Leg die kotztüte beim lesen bereit,und lass keinen hammer

      in deine nähe rumliegen.

      Wut ist garantiert!!!

      Ernsthaft,:der mann nennt aales genau beim namen.Er ist

      nebenbei memerkt Jude.Macht die sache besonders pikant.


      Topas
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 12:45:33
      Beitrag Nr. 57 ()
      109...noch was,...wenn du dann auch noch an dem aufschrei

      diverser "kollegen",also Juden nach dem erscheinen des

      buches interessiert bist dann kannst du dir auch noch

      "DIE FINKELSTEINDEBATTE" reinziehen.Auch Piper-Verlag.

      Topas
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 13:01:21
      Beitrag Nr. 58 ()
      Je mehr Palästinenser von den Israelis ermordet werden,
      umso lauter und frecher wird hier das Geschrei von Spiegel & Co.
      Das ganze hat System: mal will von den Verbrechen in den
      besetzten Gebieten ablenken, das ist das Wichtigste.
      Frieden wäre so einfach zu erreichen: Israel verlässt alle
      widerrechtlich besetzten Gebiete, verlässt die im fremden
      Land widerrechtlich errichteten Neusiedlungen und sofort
      wird Frieden sein.
      Aber alle wissen inzwischen, dass Israel auch dieses fremde
      Land haben will und sie tun und werden auch weiterhin alles tun
      um dieses Land zu erobern. Solange Spiegel & Co. dagegen
      nichts sagen gehen mir die hiesigen Marktschreier langsam
      aber sicher auf den Geist. Und wenn sich ein Deutscher mal
      erdreist etwas gegen die falsche Politik in Israel zu sagen,
      dann wird man sofort laut schreiend in die antisemitische Ecke
      gestellt. Und das nervt mich zunehmend in diesem unserem(!) Land.
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 13:37:46
      Beitrag Nr. 59 ()
      Hi topas,

      gerade ein paar Rezensionen gelesen. Scheint starker Tobak
      zu sein.
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 13:51:38
      Beitrag Nr. 60 ()
      Mehr Tabak als Tobak ...109!!!

      :)
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 21:30:26
      Beitrag Nr. 61 ()
      Karsli, Friedman und die Folgen

      Antisemitismus: Ein Gespenst geht um in Deutschland



      Michel Friedman, Mitglied der saarländischen CDU, hat bekanntlich eine Begabung für kritische Fragen. Als er sich an Ostern 1995 zur Bedeutung des Kreuzes im Christentum äußerte und die Identitätsstiftung durch das "blutige Menschenopfer" tadelte, ließ Friedman sein Fragetalent spielen: "Eine Religion, die aus einem Gewaltakt ihre Identität bezieht, muß sich fragen lassen, welches Menschenbild sie prägt." Von den Antworten auf seine Fragen verlangt Friedman, daß sie glaubwürdig sind, und nicht immer entsprechen sie dieser Forderung: "Welch ein unglaubwürdiger Anfang für eine Religion, die Menschlichkeit und Frieden propagiert", hieß es damals. Und als sich Gerhard Schröder vor zwei Wochen mit Martin Walser zu einem Gespräch über Geschichte und Nation traf, da zeigte sich Friedman nicht nur "irritiert", sondern zweifelte auch die "Glaubwürdigkeit" des Kanzlers an.

      Wer auf Friedmans Vorstöße antwortet, tut dies gewöhnlich moderat und diplomatisch im Ton. 1995 war es Bischof Lehmann, der durchblicken ließ, er jedenfalls sehe die Äußerungen kritisch; Einzelheiten kommentierte er nicht. Auch Herta Däubler-Gmelin beschränkte sich nach der Kanzlerschelte auf eine knappe Zurückweisung: Friedman schlage "bewußt eine falsche Kritikrichtung ein".

      Aber nun ist ein schriller Ton aufgekommen. Vielleicht ist er heilsam, vielleicht ist ein Gewitter besser als dicke Luft im Paradies. Nicht nur in Deutschland wurde in den vergangenen Wochen der Vorwurf des Antisemitismus mobilisiert. Der "American Jewish Congress" rief - erfolgslos - zum Boykott der Filmfestspiele von Cannes auf, weil er Frankreich von den langen Schatten der Vichy-Epoche überzogen sah; ein amerikanischer Rabbiner wollte gar die "New York Times" boykottieren, da sie seiner Ansicht nach über die Palästinenser-Intifada allzu freundlich berichtete. Dies alles erinnert denn doch fatal an die Fabel vom jungen Hirten, den man anweist, er solle um Hilfe rufen, wenn die Wölfe kämen; er tut es einmal, einfach um es auszuprobieren, dann noch einmal, und als die Wölfe schließlich wirklich kommen, steht er ohne Helfer da, weil niemand mehr an die Bedrohung glaubt. Man ist deshalb in diesen Tagen froh über jede besonnene Stimme: über die des früheren israelischen Botschafter Avi Primor, der vor der Inflationierung des Antisemitismus-Vorwurfs warnte, über die von Michael Wolffsohn, der kritisch über die "Geschichtsfalle" als einzigen Politikmaßstab schrieb.

      Mit Ratschlägen war Michel Friedman nie zimperlich. "Holt Jesus vom Kreuz!" schrieb er 1995, jetzt erklärte er der FDP-Führung etwas verklausulierter, daß sie sich von Möllemann trennen solle - worauf Möllemann in einem Interview konterte, Friedman müsse größenwahnsinnig sein. Darüber ließe sich reden, wenn es nicht gerade der Achtzehn-Prozent-Träumer Jürgen Möllemann wäre, von dem die Äußerung kam. :laugh: Den grünen Hinterbänkler Karsli in die Partei zu hieven war kein Meisterstück politischer Urteilskraft, sondern ein Fallschirmsprung mit fehlerhafter Reißleine. Schlimmer war nur noch die Verlogenheit, mit der die Grünen - wie viele ehemalige Arafat- und Gaddafi-Pilger gibt es eigentlich bei ihnen? - in Karsli, der ihrer Partei bis vor wenigen Wochen angehörte, plötzlich den Unberührbaren entdeckten. Nun ist ein Kompromiß gefunden: Karsli wird in der Landtagsfraktion mitarbeiten, ohne der Partei anzugehören. Aber gehört Karsli nicht eigentlich zur Klientel von Friedman? Gibt es denn im deutschen Fernsehen einen politischen Moderator, der sich, über viele Jahre, eindringlicher für immer mehr Zuwanderer eingesetzt hätte? Hat er nicht geahnt, daß die kulturelle Bereicherung, die er allen als Folge der Zuwanderung versprach, sich irgendwann auch in einem Landtagsabgeordneten Karsli manifestieren würde?

      Mag sein, daß das fatale Antisemitismus-Gerücht über die FDP demnächst auch diplomatische Folgen haben wird. Die Friedrich-Naumann-Stiftung, die der Partei nahesteht, meldete gestern, nachdem auch die israelische Zeitung "Haaretz" über den Fall berichtet hatte, daß Burckhard Blanke, ihr Projektleiter in Ost-Jerusalem, festgenommen worden war. "Haaretz" hatte ohne Angabe von Einzelheiten den Vorwurf rassistischer Äußerungen gemeldet, die man Blanke zur Last lege; zudem seien bei ihm Karten über Armeestützpunkte gefunden worden. Die Naumann-Stiftung wiederum wies die Vorwürfe des Antisemitismus zurück und erklärte, die fraglichen Karten stammten aus dem Internet.

      Für die Riesenstaatsmänner Jürgen Möllemann und Michel Friedman gilt die alte Bismarck-Formel für die Bedeutung eines Politikers: Sie errechnet sich aus Intelligenz minus Eitelkeit.

      LORENZ JÄGER

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.05.2002, Nr. 117 / Seite 41
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 21:42:49
      Beitrag Nr. 62 ()
      Chef der Naumann-Stiftung spricht von Psycho-Terror durch die Israelis


      WAZ Jerusalem. Die israelische Polizei hat den Leiter der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung in Jerusalem, Burckhard Blanke, unter dem Vorwurf des Antisemitismus vernommen und seine Wohnung durchsucht.

      Blanke ist der Schreck im Telefongespräch noch anzumerken. Am Pfingstmontag klingelten vier schwer bewaffnete israelische Polizisten in Zivil an der Tür seiner Privatwohnung im Jerusalemer Stadtteil Abu Thor. Der richterliche Durchsuchungsbefehl, der dem Leiter der Friedrich-Naumann-Stiftung in Jerusalem gezeigt wurde, sprach nach Angaben Blankes von dem Verdacht, in der Wohnung befände sich "Kartenmaterial, das zur Vorbereitung terroristischer Aktivitäten" dienen könne.

      "Ungeheure Vorwürfe" nennt Blanke dies im Gespräch mit der WAZ und weist sie als absolut haltlos zurück. Die in der israelischen Presse außerdem genannten Vorwürfe, er habe antisemitische Äußerungen von sich gegeben, die "rassistische Taten begünstigen", wurde ihm gegenüber zu keinem Zeitpunkt erhoben. Die Polizisten beschlagnahmen private Briefe in deutscher Sprache, Ausschnitte aus der israelischen Tageszeitung "Haaretz" sowie eine Karte der Westbank und der israelischen Siedlungen, die Blanke nach eigenen Angaben von der Website einer palästinensischen Nichtregierungsorganisation aus dem Internet heruntergeladen hat.

      Am Abend folgte Blanke einer Vorladung, weil er nach eigenen Angaben wissen wollte, worauf der im Durchsuchungsbefehl genannte Verdacht beruhe. Blanke wurde zwei Stunden lang verhört, sein Anwalt wurde nicht zugelassen. Die israelischen Befrager hätten sich geweigert, ihm zu sagen, auf welchen Dokumenten oder Zeugenaussagen der gegen ihn erhobene Verdacht beruhe, weil die "Quelle" dadurch gefährdet werde, erklärte Blanke weiter.

      Dafür wurde er befragt, welche Palästinenser er wann und wie getroffen habe. Blanke, der für Israel und die Palästinensergebiete zuständig ist, verwies auf die Berichte der Stiftung, aus denen alle Aktivitäten und Kontakte ersichtlich seien. Er wollte nicht ausschließen, dass die Durchsuchung im Zusammenhang mit der Debatte um israel-kritische Äußerungen von FDP-Politikern steht. Der Zeitpunkt der Durchsuchung - während der Debatte in Deutschland und vor dem Besuch des FDP-Kanzlerkandidaten Guido Westerwelle in Israel am Wochenende - sei "sehr interessant". Es sei aber auch denkbar, dass die Aktion sich gegen die Arbeit aller ausländischen Organisationen richte, die Kontakte zu Palästinensern haben. Vielleicht sei die Durchsuchung seiner Wohnung ein "Versuchsballon", wie weit man bei der Einschüchterung gehen könne, mutmaßt Blanke.

      Er nannte das Vorgehen der israelischen Behörden "Psychoterror". In letzter Zeit hatten verschiedentlich Vertreter ausländischer Organisationen den Verdacht geäußert, Israel wolle ihre Zusammenarbeit mit Palästinensern behindern.
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 21:44:10
      Beitrag Nr. 63 ()
      Hinter dieser Zeitung steckt ja manchmal ein kluger Kopf. Diesem Artikel gelingt es, die Relationen wieder herzustellen.

      Schade nur um den armen Karsli, der hier mutwillig das Opfer abgeben mußte.

      Die Aussage über Wolffsohn stimmt allerdings nicht, im Gegenteil. Er hat mit einem Artikel in der Jüdischen Allgemeinen den Angriff auf Möllemann eröffnet.
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 22:56:43
      Beitrag Nr. 64 ()
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 23:06:52
      Beitrag Nr. 65 ()
      @ Hallo Deep;

      vor allem der letzte Satz im Text ist super:

      Intelligenz minus Eitelkeit = Bedeutung....:cool:

      also wenn in der Gleichung

      Intelligenz = 100 und Eitelkeit = 1000 ist,

      ja.......dat isses

      Deepy, ein Knüller..;)
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 15:23:56
      Beitrag Nr. 66 ()
      Der Terror gegen Deutsche Politiker geht weiter :

      Der Druck auf Möllemann wird verstärkt.
      Friedmann/Spiegel stänkern weiter rum.

      Kann sich der sogenannte "Zentralrat" denn alles erlauben ?

      Ich will diese Leute nicht mehr sehen.
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 15:33:22
      Beitrag Nr. 67 ()
      Reg Dich nicht auf,@Codiman mir ergeht es ähnlich! Friedmanns zynische und oftmals verächtliche Art gegenüber Kritikern
      jüdischer Politik ist wirklich pervers. Er versucht jeglichen Ansatz konstruktiver aber gegensätzlicher Kritik grundsätzlich
      ins "braune Eck" zu stellen. Auch Er hat in der Politik überhaupt nichts verloren.
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 15:44:27
      Beitrag Nr. 68 ()
      @reinhar
      Genau das ist es ja. Während die Israelis morden, zieht er
      durch das Land und sucht Rechtsradikale.
      Auf die Problematik angesprochen (in Israel), antwortet er immer mit " ich gebe ihnen Recht, aber..." um dann wieder
      die HOLOCAUSKEULE herauszuholen.

      Auch finde ich das der "Zentralrat der Juden" viel zu wichtig genommen wird.

      Laufend wird über ihn berichtet. Meistens von N-TV.
      N-TV ist der Partnersender von CNN. CNN ist in Amerika ansässig.In Amerika und das gibt sogar M.F. zu, hat das jüdische Kapital erheblichen Einfluss auf die Medien.
      (Man denke auch an die X-100 UN Resolutionen gegen Israel die von Amerika blokiert werden.)

      Ein Schelm wer böses denkt.
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 16:20:58
      Beitrag Nr. 69 ()
      Ein objektiver Betrachter könnte ohnehin den Eindruck gewinnen daß wir von Juden regiert werden.
      Alles an Meinung, das "eigene" Wege geht- oder in eine rein europäische Richtung wird sofort abgewürgt.
      Nach außen hin aber (Politikerstatements) wird die europäische Parole ausgegeben.
      Und dann spricht Spiegel in NTV und alles plappert nach...ich höre nicht mehr hin!

      Eine nationale Politik verlange ich ohnehin nicht, aber mal sehen, ob sich da nicht was tut, von Italien aus...
      oder Frankreich?
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 13:32:56
      Beitrag Nr. 70 ()
      @Topas

      Habs gelesen. Wütend bin ich eigentlich nicht, eher sehr nachdenklich.

      Interessant die Entschädigungsforderung gegen die
      Schweizer Banken. Die Sache war sehr dringend, da "täglich bedürftige Holocaust Opfer sterben". Sogar Prez. Clinton setzte sich ein. Im August 1998 willigten die Schweizer
      Banken ein, 1,25 Milliarden $ zu zahlen. Bis Dez. 2001
      wurden 95 Leute mit 77,500 $ entschädigt.

      http://www.claimscon.org/swiss/payment.asp

      Paul Spiegel sagt zu dem Buch:
      "schludrig geschrieben und voller Fehler"






      Norman G. Finkelstein
      "Die Holocaust Industrie"
      Piper Verlag
      ISBN 3-492-04316-X
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 14:26:10
      Beitrag Nr. 71 ()
      Sie sollen uns mit ihrem Mitleid in Ruhe lassen“
      Die FDP und der „Fall Karsli“: Ein Gespräch mit dem Schriftsteller und Politiker Peter Sichrovsky über den leichtfertigen Vorwurf des „Antisemitismus“ und neue Intoleranz
      Dieter Stein

      Herr Sichrovsky, in Deutschland herrscht helle Empörung über die Aufnahme des aus Syrien stammenden Ex-Grünen Jamal Karsli in die FDP. Karsli hatte sich scharf gegenüber der Politik Sharons geäußert. Er sprach in dem Zusammenhang in einer Pressemitteilung noch als Abgeordneter der Grüner von Nazi-Methoden bei der israelischen Armee - was er dann später wieder zurückgenommen hat. Wie auch der FDP-Vorsitzende von NRW, Jürgen Möllemann, der sich ähnlich kritisch äußerte. Nun wirft man beiden Antisemitismus vor. Was hat Ihrer Meinung nach die Kritik an der israelischen Regierung mit Antisemitismus zu tun?

      Sichrovsky: Im Grunde genommen hat es nichts mit Antisemitismus zu tun. Wenn man allerdings in der Kritik so weit geht, das sozusagen typisch Jüdische dabei zu entdecken und nicht imstande ist, zwischen Religion, Kultur und der Entscheidung einer israelischen Regierung zu trennen, dann hat man die Kontrolle über den eigenen Antisemitismus verloren. Wenn manche jetzt jüdische Gemeinden auffordern, sich gegen Israel zu stellen oder diese kritisieren, weil sie Israel unterstützen, dann zeigen sie immer wieder die Unfähigkeit, zwischen der Religion und der politischen Entscheidungsebene in einem Staat zu unterscheiden. Ich glaube, das ist sehr leicht zu trennen, und ich verstehe auch nicht, warum geschulte, professionelle Politiker sich nicht besser kontrollieren können. Oder sie wollen sich auch nicht kontrollieren.

      Welche Politiker meinen Sie?

      Sichrovsky: Viele verwechseln Judentum mit Israel. Sie sind nicht imstande, zwischen Juden, Judentum und Israel zu trennen. Der Delegationsleiter der österreichischen Sozialdemokraten im Europaparlament, Svoboda, hat z.B. gefordert, die jüdischen Gemeinden sollten offen gegen die israelische Regierung auftreten. Das ist Antisemitismus. Aber auch der spezifische Vergleich von Nazi-Methoden und den Juden heute oder Israel heute, der ganz gezielt auf das Verhalten der Nazis gegenüber den Juden anspielt, ist Antisemitismus.

      Und Karsli?

      Sichrovsky: Karsli vergleicht das Schicksal der Juden in Deutschland damals mit den Palästinensern heute. Das ist Antisemitismus. Ich verteidige den Mann überhaupt nicht, ich finde auch, daß die Kritik berechtigt ist, die ihm Antisemitismus vorwirft.

      Sie halten die Forderungen der Karsli-Kritiker aber für überzogen?

      Sichrovsky: Der Fehler der Gegner von Karsli beginnt dort, wo sie seinen Ausschluß aus dem demokratischen Dialog fordern. Durch Ausgrenzung wird niemand seine Meinung ändern.

      Als Ihre Partei, die FPÖ, vor 1999 in Österreich in die Regierung kam, kam es zu wochenlangen heftigen Protesten. Hier spielte der Vorwurf des Antisemitismus gegen Jörg Haider und die FPÖ eine große Rolle. Warum?

      Sichrovsky: Weil es das wirksamste Mittel ist, um jemanden aus dem demokratischen Dialog hinauszudrängen. Genau dasselbe hat man ja auch mit dem Schriftsteller Martin Walser versucht. Wenn jemand politisch unangenehm wird in unserer Gesellschaft, versucht man ihn aus dem demokratischen Dialog auszuschließen. Da bieten sich verschiedene Methoden an: Verdacht auf Rechtsextremismus und undemokratisches Denken. Die immer noch wirksamste Methode ist der Antisemitismus. Eine Grundlage für entsprechende Unterstellungen gab es bei der FPÖ jedoch nie. Trotzdem erleben wir eine Inflation solcher Vorwürfe.

      Sie meinen, man ist immer schneller mit solchen Vorwürfen bei der Hand?

      Sichrovsky: Die Frage ist: Wen beschützen wir eigentlich mit solchen Vorwürfen? Das Ausmaß des Schutzes einer Minderheit mißt sich nicht am Mißbrauch der sogenannten Warnungen vor der angeblichen Diskriminierung.

      Thomas Schmid warf den Grünen in der FAZ „parteipolitischen Kalkül“ bei ihren Angriffen auf die FDP im Fall Karsli vor. Der Vorwurf des Antisemitismus diene „vor allem dazu, den gefährlichsten Konkurrenten der Grünen in den Sumpf des Unanständigen zu drängen“.

      Sichrovsky: Vollkommen richtig: Es gibt diese schwimmende Grenze vom Philosemitismus zum Antisemitismus. Joschka Fischer ist ein Paradebeispiel für den deutschen Philosemitismus. Er hofft, aus seiner ehemals antizionistisch-antifaschistischen Ecke herauszukommen, indem er Läuterung über die Juden bekommt.

      Gehen Sie jetzt nicht selbst leichtfertig mit dem Vorwurf „Antisemitismus“ um?

      Sichrovsky: Man muß sich nur Fischers Reden vor den jüdischen Organisationen in den USA anhören. Wir Juden brauchen diese Kniefälle nicht! Wir Juden brauchen auch diese Form von Mitleid und sogenanntem Verständnis nicht! Auch das ist eine Form der Diskriminierung mit umgekehrten Vorzeichen. Leute wie Fischer und Co. haben noch nicht kapiert, daß wir nichts anderes als ein normales Leben wollen, und daß unsere Kinder nicht eine beschützenswerte Minderheit sind, sondern ganz normale Deutsche, Österreicher, Franzosen oder Italiener. Sie sollen uns endlich mit ihrer Fürsorge und ihrem aufgesetzten Mitleid in Ruhe lassen. Der Philosemitismus mit seiner Unterwürfigkeit und dem aufdringlich vorgebrachten Verständnis gegenüber Juden schlägt oft schnell in einen Antisemitismus um, wenn er nämlich das Schicksal der Juden in einer banalen politischen Auseinandersetzung benutzt, um gegen die FPÖ oder hier gegen die FDP vorzugehen. Da ist dem Philosemiten nichts zu schade, da benutzt er die Juden wie jeder andere und es ist für ihn ein dankbares Handwerk in einer politischen Auseinandersetzung, wo die moralischen Argumente herrschen, weil die inhaltlichen fehlen.

      Der FDP-Chef Westerwelle ließ sich vor zwei Wochen zum Kanzlerkandidaten küren. Die FDP steigt in den Umfragewerten, liegt in den Umfragen vorn - und dann plötzlich die große Empörung um Karsli und Möllemann und die Warnung von Kanzler Schröder vor einer Haiderisierung der FDP. Sehen Sie da einen inneren Zusammenhang?

      Sichrovsky: Es ist doch ganz klar: Die Linke hat entdeckt, daß sie inhaltlich keine Alternativen mehr zu bieten hat. Die rot-grüne Utopie ist gescheitert. Ideologien sind uninteressant geworden. Wenn eine Partei nicht in der Lage ist, überzeugende Lösungen für aktuelle Gegenwartsprobleme zu entwickeln - dieses Problem beschäftigt die Linke in Europa und ganz besonders in Deutschland -, dann beginnt sie die Unterschiede moralisch zu besetzen. Dann tritt die Linke nicht mehr aktiv und positiv in den Wahlkampf, sondern versucht den politischen Gegner auf einer moralischen Werteskala als minderwertig darzustellen. Und das ist das Furchtbare: Das ist die Sprache der Diktatur. Der Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur ist der, daß eine andere politische Meinung nicht minderwertig, sondern aus Sicht des Gegners falsch ist. Schröder und Fischer aber machen aus ihren politischen Gegnern die amoralischen, die minderwertigen Politiker, und das hat es eigentlich nur während der Nazizeit und während des Kommunismus gegeben.

      Hat sich nicht bei den letzten Wahlen in Europa herausgestellt, daß diese Strategie nicht einmal erfolgreich anschlägt? Durschauen die Bürger nicht inzwischen das Spiel?

      Sichrovsky: Diese Strategie der Verleumdung führt nicht zum Erfolg, weil sie eine Lüge ist. Herr Schröder und Herr Fischer sind keine wertvolleren Menschen als Herr Westerwelle oder Herr Stoiber. Sie haben vielleicht die besseren oder schlechteren Ideen, die besseren oder schlechteren Leute um sich herum und die besseren oder schlechteren Lösungsmodelle. Wenn sie in einen Wahlkampf gehen und sich als die wertvolleren, höherwertigeren Menschen präsentieren, dann werden sie selbst über diese Lüge stolpern.

      Aber will Schröder mit der Warnung vor einer „Haiderisierung“ nicht vor einer Erstarkung eines sogenannten „Rechtspopulismus“ warnen?

      Sichrovsky: Das wäre ja noch eine politische Aussage. Er meint aber, daß die Menschen Gefahr laufen, hinter moralisch minderwertigen Politikern wie Jörg Haider hinterherzurennen und nicht sehen und erkennen, was Herr Schröder sieht. Schröder und Fischer haben angeblich den moralischen Röntgenblick. Das ist Moralfaschismus. Das ist ein Moralrassismus.

      Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, und sein Stellvertreter, Michel Friedman haben die FDP in den letzten Tagen scharf angegriffen. Die Grünen-Chefin Claudia Roth hat sogar Strafanzeige wegen Volksverhetzung eingereicht, weil Jürgen Möllemann im Gegenzug Michel Friedmann vorgeworfen hat, niemand schüre Antisemitismus in Deutschland mehr, als er durch sein Verhalten. Was ist davon zu halten?

      Sichrovsky: Herr Möllemann hat sicher nicht recht, weil es ein altes Klischee ist, die Juden seien selbst am Antisemitismus schuld. Doch muß man einen Unterschied machen zwischen Paul Spiegel und Michel Friedman. Ich glaube, daß Paul Spiegel ein ruhiger, intelligenter Mann ist, der irgendwo noch versucht, auf einer sachlichen Basis eine Diskussion zu führen und auch seiner Verpflichtung nachgeht, die Stellung des Zentralrates zu verteidigen. Friedman ist ein Showman des Antisemitismus. Ich habe von Friedman noch nie etwas anderes in Bezug auf Judentum gehört wie Rechtsextremismus und Antisemitismus. Der weiß nicht einmal, was Judentum bedeutet, und hier wird es gefährlich. Hier provoziert man Leute, die das Potential des Antisemitismus sozusagen wohlverborgen in sich herumtragen, und solch ein Streit wirkt dann wie eine Ventilöffnung.

      Sie hatten nach dem Tod Ignatz Bubis’ die Wahl von Paul Spiegel als „identitätslosen Kompromiß“ bezeichnet und die Auflösung des Zentralrates gefordert. Er spiegele nicht die Vielfalt der jüdischen Gemeinschaft wider. Sind Sie bei dieser Position geblieben?

      Sichrovsky: Ich bin letztlich doch froh, daß es Spiegel geworden ist und nicht Friedman. Das Problem ist, daß man in Deutschland nichts anderes über das Judentum weiß, als die Problematik im Zusammenhang mit der Verfolgung. Die Vertreter des Zentralrates sehen sich in erster Linie als eine Kampfgemeinschaft gegen ihre Feinde, statt sich als Religionsgemeinschaft zu begreifen. Wer weiß schon etwas über die Vielfalt der Juden in Deutschland, über ihre Festivals und über ihre Kultur? Alles dreht sich um das Holocaust-Mahnmal in Berlin, das Museum, das an die Vernichtung erinnert und den Kampf gegen ihre Feinde. Damit präsentiert sich eine rein negativ besetzte Identität. Das ist eine Katastrophe für eine Religionsgemeinschaft. Unsere Kinder haben solche Führer, solche Vertreter nicht verdient.

      Ist denn der Zentralrat im „Fall Karsli“ treibende Kraft oder wurde er selbst getrieben? Sie sagten einmal in einem Interview mit uns über Ignatz Bubis, dessen Autobiographie Sie mit verfaßten, er habe „eine Alibifunktion“, er werde „ständig instrumentalisiert von der Kohlregierung in der Beziehung zu Israel und den USA von den Linken gegen die Rechten und wird auch manchmal von den Rechten gegen die Linken benutzt“. Sie sprachen von der fatalen Benutzbarkeit der offiziellen jüdischen Funktionäre.

      Sichrovsky: Paul Spiegel ist ein anständiger Kerl und versucht sein Bestes, wird aber auch getrieben von Friedman, der hier seinen ganz persönlichen Erfolg auf einem Berg von Leichen aufbaut.

      Drängen Politiker und Journalisten nicht die Vertreter des Zentralrates immer wieder, sich politisch in den Mittelpunkt zu stellen? Wird dem Zentralrat nicht eine Rolle aufgenötigt, die er selbst so nicht sucht?

      Sichrovsky: Jene Vertreter des Zentralrates, die diese Show mitmachen, haben dies selbst zu verantworten. Niemand drängt sie in diese Rolle.

      Sie hatten 1998 ja versucht, mit der Gründung eines „Bundes Gesetzestreuer Jüdischer Gemeinden in Deutschland“, dessen Vorsitzender Sie wurden, eine orthodoxe Alternative zum Zentralrat aufzubauen - warum?

      Sichrovsky: Deutschland ist immer noch das einzige Land der Welt, wo es einen Zentralrat gibt. Selbst in Österreich ist die Vielfalt größer. Das entspricht nicht den Grundlagen der jüdischen Religion. Der Zentralrat ist organisiert wie eine politische Partei, und das ist eine Katastrophe. Wenn Sie einmal in die Gemeinden der einzelnen Städte gehen, dann herrscht ein wüster Streit in den Gemeinden und Gruppen. Da ist ein ständiger Kampf gegen den Zentralrat und der Gemeinden untereinander. Das ganze ist in einem katastrophalen Zustand, und das ist dem Zentralrat nicht einmal vorzuwerfen. Eine derartige Vielfalt, wie es sie im Judentum gibt, läßt sich nicht in eine zentralistische Organisation hineinpressen. Ich bin immer noch dafür, den Zentralrat aufzulösen.

      Und statt dessen?

      Sichrovsky: An dessen Stelle müßten verschiedene jüdische Gemeinde-Verbände treten, wie es sie auch vor dem Krieg gab. Dazu gehört mindestens eine liberale, eine konservative und eine orthodoxe Strömung. Auch die russischen Einwanderer - wie zum Beispiel die bu-charischen Juden - sollten ihre eigenen Gemeinden haben, und die jeweiligen Vorsitzenden sollten lediglich in einem Dachverband zusammengefaßt werden.

      Gibt es dazu denn Ansätze?

      Sichrovsky: Nein, nichts, es wird mit allen Mitteln unterdrückt und zwar aus rein finanziellen Motiven. So wird das derzeitige riesige Budget zentral verwaltet, und sie können sich vorstellen, daß es um stattliche Summen geht.

      Sie warnten einmal, daß die „Form der medialen Sonderstellung“ für die nächste Generation der Juden in Deutschland „eine Katastrophe“ sei. Denn nichts „widerspricht dem Leben so sehr wie eine vorgespielte Panik, die aus Gründen der Eitelkeit an die Kinder und Enkel weitergegeben wird.“

      Sichrovsky: Diese eingespielten Rituale der Vergangenheit zwischen Berufsjuden, wie ich sie nenne, auf der einen und Medien und Politik auf der anderen Seite mit ihrer ununterbrochenen Warnung vor dem Antisemitismus sorgen dafür, daß jede neue Generation von Juden, die in Deutschland aufwächst, in diese Sonderrolle des besonders Beschützenswerten hineingerät. Jede Normalisierung der Juden in Deutschland wird dadurch verhindert.

      Findet diese von Ihnen geforderte Normalisierung denn in Österreich seit dem schwarz-blauen Regierungswechsel statt?

      Sichrovsky: Es hat sich vieles normalisiert. Dazu beigetragen hat auch die Tatsache, daß es keine Ausschreitungen gegen Minderheiten und Anschläge gegen Synagogen gab. Österreich ist mit der FPÖ an der Regierung für Juden einer der sichersten Orte in Europa überhaupt. Wir haben auch Anzeichen für eine Normalisierung zwischen den Vertretern der offiziellen jüdischen Gemeinde und der Regierung. Wir sind in der Normalisierung des jüdischen Lebens einen wesentlichen Schritt weiter als die Juden in Deutschland.

      Sie haben schlimme Erfahrungen machen müssen mit Haß und Ausgrenzung wegen Ihres Engagements bei den Österreichischen Freiheitlichen. Große deutsche Verlage wie Kiepenheuer & Witsch, Fischer und Knaur, bei denen Sie früher verlegten, haben die Zusammenarbeit mit Ihnen eingestellt. Hat sich daran etwas geändert?

      Sichrovsky: Das ist ja der Hohn der Geschichte, daß die, die sich am lautesten antifaschistisch gebärden, selbst einen zum Teil faschistoiden Charakter haben, indem sie das, was ihnen politisch nicht paßt, nicht nur diskriminieren, sondern auch auf brutalste Weise aus der Gesellschaft einfach ausschließen. Der Boykott meiner Arbeit ging so weit, daß der Fischer-Verlag damals sogar den Druck meines Kinderbuches gestoppt hat. Sie haben gesagt, das könne man nicht mehr vertreten, einen Autor zu verlegen, der sich für Jörg Haider engagiert. Das ist eine Mentalität, die mich erschreckt und an die Vergangenheit erinnert.

      In anderen Ländern werden Sie als Autor doch nach wie vor gefeiert?

      Sichrovsky: In den letzten Jahren hat ein Theatestück von mir in Spanien fast alle Theaterpreise bekommen, die in Spanien zu vergeben sind. Nächste Woche findet in Washington ein großes Theaterfestival mit meinen Stücken statt.

      Wie begründen denn die Verlage die Ablehnung Ihnen gegenüber?

      Sichrovsky: So jemanden wie mich, der in einer „rechtsradikalen“ Partei ist, wollen sie nicht in ihrem Verlag haben. Und da kommt noch etwas hinzu: Das Verräter-Image. Als Jude in der FPÖ! Sie bezeichnen mich als Verräter, weil sie davon ausgehen, daß ein Jude bei dem die Benutzbarkeit durch die Linke wegfällt, ein Verräter ist.

      Haben Sie einen Ratschlag für Westerwelle und Möllemann in der Affäre Karsli?

      Sichrovsky: Mir gefällt es auch nicht, was Möllemann sagt, und mir gefällt das auch nicht, was Karsli sagte, aber man muß auch eine gewisse Gelassenheit zeigen und auf einer harten sachlichen Ebene mit den Leuten diskutieren. Wir müssen endlich weg von der Konfliktlösungsmethode „Vernichtung des Gegners“. Ein Ausschluß ist ja immer die Vernichtung des Gegners, es ist ein Ausschluß aus der Gesellschaft, ein Ausschluß aus der Partei. Ausschluß bedeutet auch Flucht als Konfliktlösung. Das sind die Methoden, die wir eigentlich abgelegt haben sollten.

      Einen Ausschluß Karslis aus der FDP halten Sie also für einen Fehler?

      Sichrovsky: Sein Rauswurf ist keine Lösung. Das ist auch keine Lösung, die man verlangen darf. Die schiere Ausgrenzung führt zu nichts, sie führt nur zu einer Radikalisierung und nicht zu einer Änderung eines Verhaltens.

      Eine andere Frage: Es wurde immer wieder spekuliert, ob die FPÖ und Jörg Haider zur Europawahl 2004 mit einer europaweiten Liste antreten. Befürworten Sie das?

      Sichrovsky: Haider hat das erst diese Woche in einer italienischen Zeitung wieder angekündigt. Eine „Liste der Bürger für die EU“. Ich fände das eine großartige Idee und würde ihn auch unterstützen. Es wäre eine echte Bereicherung des Europaparlaments, wenn Haider nach 2004 dort vielleicht sogar mit Fraktionsstärke mitarbeiten könnte.

      Gibt es denn eine Partei in Europa, mit der die FPÖ jetzt schon kooperiert?

      Sichrovsky: Bisher überhaupt nicht, weil wir uns immer als österreichische Partei definiert haben, die mit anderen nur in Sachthemen zusammenarbeitet. Aber das kann sich ja ändern.



      Peter Sichrovsky, 1947 in Wien geboren, studierte Pharmazie und Chemie. Nach einer kurzen Tätigkeit als Mittelschullehrer gelangte er 1976 in Management-Positionen der Pharmaindustrie. Danach wechselte er zur schreibenden Zunft, war von 1980 bis 1984 unter anderem für den Spiegel tätig, von 1984 bis 1986 als Korrespondent in New York, 1987 Chefredakteur der Männer Vogue, und 1988 an der Gründung der Wiener Tageszeitung Der Standard beteiligt und bis 1991 Mitglied der Chefredaktion. Danach war er als Korrespondent verschiedener Tageszeitungen in Fernost tätig. Aufsehen erregte 1996 Sichrovskys Spitzenkandidatur für Jörg Haiders FPÖ, für die er seitdem im Europaparlament sitzt und deren Generalsekretär mit Zuständigkeit für die Außenpolitik er seit 2000 ist. 1998 unternahm er den - vorerst gescheiterten - Versuch der Gründung eines orthodoxen „Bundes Gesetzestreuer Jüdischer Gemeinden in Deutschland“. Sichrovsky ist Autor zahlreicher Bücher und Theaterstücke, darunter „Schuldig geboren“ (1987), „Unheilbar deutsch“ (1993), „Damit bin ich noch lange nicht fertig - Die offizielle Biographie Ignatz Bubis“ (1996), „Der Antifa-Komplex“ (1998).


      Quelle: Junge Freiheit
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 18:08:44
      Beitrag Nr. 72 ()
      Friedman ist einer der ganz großen Demagogen in Deutschlands Geschichte, er ist für die CDU, das öffentliche Fernsehen und die politische Kultur in diesem Land eine Belastung. Nicht wegen seiner Inhalte, da kann man zu stehen wie einem das Fell juckt, es ist dieser Charme politischer Kultur aus vergangenen Tagen, der ihn so unerträglich macht.

      Friedman ist Realsatire der Geschichte.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 12:33:27
      Beitrag Nr. 73 ()
      Die nicht selbst erlebte Opferrolle war immer ein guter Vorwand für die eigene Rechthaberei. Mit Inbrunst auf der Seite einer vermeintlichen historischen Gerechtigkeit kann man so richtig vom Leder ziehen und hetzen. Welche Bedeutung sollte da noch eine Gegenwart haben, was macht da die Vertreibung eines anderen Volkes, die Wegnahme grundsätzlicher Existenzrechte.

      Friedman hat Recht und Recht und wer was gegen ihn oder Israel sagt, der ist Antisemit, quasi der Verbrecher schlechthin. So einfach macht es sich der Demagoge Michel Friedman.

      Solche Hetzer und Demagogen hatte Deutschland mehr als genug, die mißbräuchliche Verwendung von Begriffen wie die des Antisemiten durch Friedman geht mit einer Verkennung von Tatsachen einher und hat eine üble Tradition.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 13:08:59
      Beitrag Nr. 74 ()
      Eine Diskussion ist losgeterten worden. Sie kann auch nicht mehr mit den sonstigen Mitteln gestoppt werden. (Mundtot durch den Vorwurf des Anitsemitismus). Wir sind mitten dabei Geschichte aufzuarbeiten. Wichtig ist nur, sie nicht zu vergessen.
      Die Notwendigkeit des Zentralrats der Juden wird ebenfalls in Frage gestellt. Würde der abgeschafft werden, hätten 99,9% in Deutschland in kurzer Zeit vergessen, daß Juden in Deutschland leben. Sie würden nicht garnicht wahrgenommen werden. Sie sind Staatsbürger wir Du in ich, mit einer anderen Reglion, der sie gerne nach gehen können. Sie sind genauso willkommen wie andere Relionen oder Minderheiten.
      Auf das die Diskussion so lebthaft weiter geführt wird.


      Gruß von
      Nun ist Schluß
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 13:14:02
      Beitrag Nr. 75 ()
      Die Bundesrepublik zahlt pro Jahr 2 1/2 Millionen an den Zentralrat. Masochismus pur!
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 13:26:22
      Beitrag Nr. 76 ()
      Was so extrem absurd ist in der derzeitigen Diskussion:

      Friedmann und Co. scheuen Kritik an Israel wie der teufel das Weihwasser.
      Sobald sie argumentativ in die Klemme kommen, flüchten siue sich in die Position: "Wir müssen uns doch nicht für Israel rechtfertigen, denn wir sind ganz normale DEUTSCHE Staatsbürger!"

      So weit, so gut, aber: Warum dann die Aufregung der "ganz normalen deutschen Staatsbürger", sobald ein DEUTSCHER Spitzenpolitiker (Möllemann)oder ein allseits geachteter DEUTSCHER Literat (wie Walser) oder ein DEUTSCHER Immigrant (MdL Karsli) eine AUSLÄNDISCHE Regierung berechtigt kritisiert?

      Wieso fühlen sich die "ganz normalen deutschen Staatsbürger" denn dann überhaupt angesprochen?? :eek: :D
      Ist doch nur Kritik an der Regierung eines anderen Staates.... :D

      Ich kann nur zustimmen:
      Ich befürchte, der Zentralrat der Juden in deutschland will alles, nur nicht das eine: "Normalisierung OHNE Vergessen und OHNE Leugnen der geschichtlichen Vergangenheit" , aber auch mit Stolz auf die bemerkenswert aktive, friedliche und integrative Leistung des deutschen Volkes (unter Mitwirkung vieler deutscher Juden, die diesem Staat trotz aller Vergangenheit nicht den Rücken gekehrt haben) und der gerade aus unserer Vergangenheit entspringenden Verpflichtung, allen kriegtreiberischen, völkermordenden MAchthaber/Organisationen/Staaten dieser Erde die Stirn zu bieten und dieses mal nicht wieder wegzuschauen wie damals und extremistischen Palästinensern und extremistischen Israelis, die beide den Frieden verhindern wollen, tiefe Mißbilligung zu zeigen.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 13:41:27
      Beitrag Nr. 77 ()
      sollte natürlich heißen:

      "...mit Stolz auf die bemerkenswert aktive, friedliche und integrative Leistung des deutschen Volkes nach dem 2. Weltkrieg ... "
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 13:52:49
      Beitrag Nr. 78 ()
      Es gibt Grenzen politischer Diskussion und die werden deutlich verletzt von einem Herrn Friedman. Die von ihm vertretene Seite nimmt die Täterrolle ein. Seine Israelis verletzen das Völkerrecht, vertreiben Leute aus rassischen Motiven, die ganze Welt leidet unter der israelischen Agressionspolitik, Art und Inhalt der Sprüche Friedmans wurden in der deutschen Geschichte nur selten getoppt. Seine Erhabenheit kennt keine Grenzen, das Fernsehen muß endlich seine Hetzsendungen einstellen. Was der Mann sich erlaubt kann und darf nie herrschender Stil werden, rotzige Maßlosigkeit darf er sein eigen nennen.

      Gebt doch Mördern und ihren publizistischen Helfershelfern keine Chance.

      Dem Typen fehlt Anstand von vorn bis hinten, was hat der denn aus dem 3.Reich gelernt? Nichts, sonst würde er sich gegen die Vertreibung der Palästinenser engagieren. Nein, er nutzt und pflegt das Unschuldsbewußtsein deutscher Politiker schamlos aus, tritt in seiner Lieblingsrolle des Anwalts der Entrechteten auf und vertritt in Wirklichkeit die Täter von heute.

      So denkt nicht nur die Mehrheit der Deutschen, sondern auch die Mehrheit der Politiker hinter vorgehaltener Hand und das ist auch gut so.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 14:06:54
      Beitrag Nr. 79 ()
      Ich würde dem ZJD die moralische Kompetenz absprechen, solange sie sich nicht deutlich von einem menschenverachtenden israelitischen Regime distanzieren. Das sollte die Bedingung für weitere Gespräche zwischen FDP und ZJD sein!
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 14:44:43
      Beitrag Nr. 80 ()
      Wenn ich mich recht entsinne, so hat karsli nur immer (verallgemeinernd, aber das tut Friedman ja erst recht, wenn er wg. Möllemann und Karsli von "der FDP" spricht) von "den Israelis" und nie von "den Juden" gesprochen... WAs wäre geschehen, wenn er nicht nicht so politisch unintelligent gewesen wäre und von "Nazi-Methoden", sondern richtigerweise von "Apartheid-Methoden" gesprochen hätte?
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 22:28:24
      Beitrag Nr. 81 ()
      ich verstehe die Aufregung um Möllemann nicht.

      Ich halte ihn für einen extremen Showman.... und er ist ein eitler, populistischer NArzist - aber das sind ja mittlerweile ausser Merkel alle Politiker in den Spitzenpositionen ...

      Der Zentralrat der Juden Deutschlands identifiziert sich 100% mit der israelischen Politik - dabei sind wir hier in Deutschland: Da darf man frei reden - auch Unfug und Falsches, das sind wir ja täglich von allen Politikern so gewohnt... das ist Demokratie.

      Unser ehem. Bundespräsident hat zutreffend gesagt, die Parteien hätten sich den Staat zur Beute gemacht - korrekt!

      Und wenn Möllemann, der nun ja auch viel Unfug in seinem Leben gemacht und gesagt hat, jetzt wirklich einmal zutreffend den elenden Zustand der Deutschen Landschaft beschreibt, dann sollten die mit klarer PArteipolitischer Zielrichtung maximal mediengeilen "Empörten" sich einmal Gedanken darüber machen, weshalb man seit über 10 Jahren von "Politikverdrossenheit" und "Wut" in der Bevölkerung redet und nix passiert, damit sich der eigentliche Souverän, nämlich das Volk , sich endlich wieder von denjenigen vertreten fühlt, die dafür als repräsentanten fürstlich belohnt werden.... die Sätze Möllemanns waren einfach eine zutreffende Analyse. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger.

      Aber es läuft halt wie bei dem Kind im Märchen "Des Kaisers Neue Kleider" ... :D

      Gerade die "Empörung" der anderen Politiker wird die Wut in der Bevölkerung zu einem Orkan machen. Wir werden einen WAhlausgang sehen, der einmalig sein wird.


      Weil es eben nicht reicht, Empörung, mitgefühl u.a. zu heucheln - man muss einfach eine gute Politik machen. Und das kann heutzutage KEINER in den Parteien mehr - keine Staatsmänner, nur noch aalglatte Medien-Püppchen, denen die Bevölkerung schon lange völlig egal ist.

      Und die Bevölkerung ist halt selten in der Mehrheit klug - aber sie hat ein gewisses Gespür dafür, wann das MAß der Verarschung seitens der Politiker einfach überschritten ist und man denen einen (eigentlich unklugen) Denkzettel verpassen muss, damit wenigstens noch einige wieder Bodenkontakt bekommen...


      Nicht die Bevölkerung ist Politikverdrossen, die Politik ist bevölkerungsverdrossen!




      "....auf einen Beitrag Möllemanns für die Zeitung „Neues Deutschland“ bezogen, in dem er schrieb, der gemeinsame Nenner von Wahlergebnissen europäischer Länder in den vergangenen Jahren sei „die Emanzipation der Demokraten“ gewesen. Überall in Europa seien Regierungen abgewählt worden, weil sie die tatsächlichen Probleme der Menschen nicht gelöst hätten. Diese Entwicklung habe in Österreich mit Haider begonnen. Möllemann schrieb: „Es geht nur noch darum, wer die tatsächlichen Probleme der Menschen ohne ideologische Scheuklappen erkennt, in der Sprache des Volkes nennt und zu ihrer Zufriedenheit löst.“


      Und damit hat er 100% Recht!

      Er sprach auch nicht davon, wer der Bevölkerung (wie stets )nur VORGIBT, die Problemezu lösen, er schrieb:

      "Probleme in der Sprache des Volkes nennt und zu ihrer Zufriedenheit löst.“

      Und es ist doch klar, daß die etablierten Parteien da Angst bekommen, wenn man von Fähigkeiten spricht, über die sie nicht (mehr) verfügt: Der Bevölkerung keine zusätzlichen Probleme zu MACHEN, sondern zu LÖSEN....
      :D



      ;)
      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 22:41:43
      Beitrag Nr. 82 ()
      Die PDS gehört zu meinen klaren politischen gegnern - aber gerade die Tatsache, daß auch die PDS aus Möllemann Kapital schlagen will, läßt sie in ihrer Kritik an den etablierten, verlogenen PArteien durchaus per ND richtiges Sagen:
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      Grenzüberschreiter: »Bei den Grünen war ich wohl bei den ›Richtigen‹...«

      Jamal Karsli – ein Brückenbauer oder einer, der kräftig hinlangt?

      Von Claus Dümde

      Jamal Karsli, seit Oktober 1995 mit kurzer Unterbrechung Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen, bis zum 23. April Mitglied der Grünen, nun als Parteiloser Mitglied der FDP-Fraktion, macht seither Schlagzeilen. Sehr einseitige, die ihm nicht gerecht werden, wie der nähere Blick auf seine politische Vita zeigt.
      Die Entscheidung, nach über neunjähriger Mitgliedschaft bei Bündnis90/Die Grünen auszutreten, »ist mir nicht leicht gefallen und sie ist nach langer Überlegung zu Stande gekommen«, schrieb der 45-Jährige, der in Damaskus geboren wurde, seit 1980 in Recklinghausen lebt und seit 1985 deutscher Staatsbürger ist, vor reichlich einem Monat »mit freundlichen Grüßen« an »Liebe Freundinnen und Freunde«. Anrede wie Grußformel mögen zynisch wirken, sind aber sicher nicht so gemeint. Denn in dem Brief bedankt sich der Diplomingenieur »für die gemeinsame langjährige politische Arbeit«. Und er äußert Hoffnung »auf Euer Verständnis für meine Entscheidung und auf eine weitere kollegiale Zusammenarbeit im Sinne unseres Landes«.
      Zumindest bei der Grünen-Spitze in Berlin ist Karsli aber frontal aufgelaufen. Seine Ankündigung, der FDP beizutreten, ließ dort niedrigsten politischen Instinkten sofort freien Lauf: Karsli, als gebürtiger Syrer selbst Semit, wurde das Etikett des »Antisemiten« angeklebt. Und zum »Beweis« wurden Zitate einer Presseerklärung Karslis und eines Interviews für die Rechtspostille »Junge Freiheit« präsentiert, die aus Zeiten stammen, als er noch Mitglied der Grünen, ihrer Fraktion im Düsseldorfer Landtag war.
      Haben die etwa – ohne es zu wissen – jahrelang eine Natter an ihrem Busen genährt? Karsli dazu vor wenigen Tagen: »Solange ich Mitglied der Grünen war, hat mir dort niemand gesagt, meine Meinung zu dem, was die Regierung Sharon den Palästinensern antut, sei ungerechtfertigt. Auch die Art, wie ich mich ausdrückte, ist nicht oder nur sehr milde kritisiert worden.« Jedenfalls von den »eigenen Leuten«. Denn dass der so gemütlich aussehende Vater zweier Töchter und eines Sohnes, verheiratet mit einer Lehrerin, Italienerin von Geburt und Katholikin, nicht nur ein »Temperamentbündel« ist und überdies »ausgezeichnet« Deutsch spricht, sondern sich auch »nicht unterkriegen lässt«, konstatierte schon 1999 der Autor des »Porträts der Woche« im Online-Magazin »Landtag intern«.
      Damals war Karsli Flüchtlings- und migrationspolitischer Sprecher der Grünen, engagierte sich insbesondere zu diesen Themen auch als Mitglied des Petitionsausschusses. In vier Jahren als Abgeordneter habe er rund 1000 Petitionen, vor allem von Ausländern, bearbeitet, sei deshalb zu 400 »Ortsterminen« gereist. In Bonn habe ihn ein Togolese auf der Straße wiedererkannt und ihm mit den Worten »Ohne Sie wäre ist tot« gedankt. Karsli hatte sich mit Erfolg für den Mann eingesetzt, der seinerzeit in Abschiebehaft saß.
      In dem Porträt wird Karsli als »der geborene Brückenbauer« vorgestellt, der allerdings politisch auch immer »wieder einmal kräftig hinlangt«. Denn: »Ihm geht es um die Gleichberechtigung der hier lebenden Ausländer. Karsli spricht stets von Migranten. Als deutscher Abgeordneter der Grünen versucht er, sowohl bei den Deutschen als auch bei Ausländern wechselseitige Vorurteile zu beseitigen.« Was natürlich nur partiell gelang und gelegentliche harte Konfrontation einschloss. Zum Beispiel mit dem subtilen Rassismus des Düsseldorfer CDU-Fraktionschefs Jürgen Rüttgers, der Kanzler Schröders Greencard-Vorstoß mit der dumpfen Parole »Kinder statt Inder« zu kontern versuchte. »Dieser Spruch erinnert leider sehr stark an Haider aus Österreich, und das macht vielen Menschen im Lande Angst«, sagte damals Karsli im Landtag. Und das Protokoll vermerkt: Beifall bei Grünen und SPD.
      Der hat nun Rufmord Platz gemacht. Denn jetzt ist Karsli ja »Verräter«.
      Seine Presseerklärung mit der missratenen Überschrift »Israelische Armee wendet Nazi-Methoden an!«, mit der er gegen deren völker- und menschenrechtswidriges Vorgehen in den palästinensischen Autonomiegebieten protestierte, dient dafür nur als willkommener Vorwand. Denn der Mann, der sich seit seinem 16. Lebensjahr politisch engagiert, über Amnesty international zu den Grünen kam, von ihnen in den Ausländerbeirat Recklinghausens delegiert und 1995 erstmals aussichtsreich auf der Liste für die Landtagswahl platziert wurde, ist kein Extremist, auch nicht auf einem Auge blind.
      In seinem letzten Brief an die Grünen nennt er als Grund seines Austritts deren Nahostpolitik, die er nicht mehr nach außen vertreten kann. Und er beklagt: »Ich habe gehofft, dass unsere historische Verantwortung gegenüber Israel nicht uns gleichzeitig zu einer doppelten Moral in der Außenpolitik führt!« Die freilich wirft er dem Obergrünen im Dreiteiler vor. Und begründet, jedenfalls aus seiner Sicht: »In Dschenin und Nablus werden die Opfer israelischer Massaker in Massengräbern verscharrt. Ich erinnere mich noch gut an die schrecklichen Massaker in Bosnien und im Kosovo in den 90er Jahren. Für mich gibt es keinen Unterschied zu dem, was Israels Militär heute als die einzig gebliebene Besatzungsmacht der Welt in den palästinensischen Gebieten treibt!« Er frage sich, ob Menschenleben in Bosnien oder Kosovo wertvoller als in Palästina sind – »oder gelten die Argumente nicht mehr, die Joschka Fischer für die deutsche Beteiligung an dem militärischen Einsatz in den Balkanländern gebracht hat?«
      Eine unangenehme Frage, nicht nur für den Außenminister. Er und die anderen
      Obergrünen weichen Antworten darauf ebenso aus wie etwa Michel Friedman.
      Das fällt ihnen leicht, weil Karsli Äußerungen getan hat, von denen er selbst sagt, dass sie »nicht in Ordnung waren«. Das und dass er sich mehrfach öffentlich dafür entschuldigt hat, wird von den Spitzen der Berliner wie Düsseldorfer Koalitionspartner geflissentlich ignoriert. Weil Karsli nur als Grüner bei »den Richtigen« war? Womöglich auch. Aber vor allem, weil man ihn so schön in einem heuchlerischen Wahlkampf instrumentalisieren kann. Natürlich auch durch Möllemann und die FDP.

      (ND 27.05.02)
      --------------------------------------------------

      Anmerkung: Und natürlich auch durch die PDS..... :D

      aber gut ist der Artikel trotzdem... :D

      er entlarvt gut die unerträgliche Heuchelei in der Spitzenpolitik aller PArteien....
      Avatar
      schrieb am 28.05.02 11:32:20
      Beitrag Nr. 83 ()
      Hier die bisher brillianteste Kommentierung des derzeitigen Schmierentheaters:


      Recht auf Zorn

      Von Matthias Matussek

      Wir waren im südlichen Patagonien im Boot unterwegs, mit israelischen Kollegen, und worüber unterhält man sich zwischen treibenden Eisbergen? Natürlich über den Nahostkonflikt.
      Wir waren unter Gleichaltrigen, die Nachkriegsgeneration. Jonam aus Tel Aviv sagte, dass man die Palästinenser jetzt platt machen müsse, weil der arabischen Mentalität eh nicht zu trauen sei, und ich nannte Scharon einen Kriegsverbrecher. Wir waren einig in unserer Uneinigkeit, und nur die Eisberge waren Zeuge.

      Wir hatten kein TV-Studio. Wir hatten keinen Wahlkampf. Wir formulierten mit hübsch gedrechselten Invektiven. Wir stritten. Und mochten uns. Man nennt das: Meinungsfreiheit.

      In Deutschland ist Wahlkampf. Deutschland hat viele Quasselshows, einen ständigen Geräuschteppich an Meinungen. Paradoxerweise ist der Respekt vor der Meinungsfreiheit des anderen immer das erste Opfer öffentlicher Erregungen.[/b]

      Bei uns bleibt es nicht beim Argument. Bei uns werden Entschuldigungen eingefordert, die Gerichte bemüht, Karriereweichen gestellt, Unterlassungsklagen formuliert.

      Was ist da eigentlich passiert, dass die grüne Abgeordnete Claudia Roth sich nun gezwungen sah, gegen einen Politikerkollegen Anzeige wegen "Volksverhetzung" zu stellen?

      Jürgen Möllemann mag Michel Friedman nicht. Kein Kapitalverbrechen, obwohl Friedman von Bärbel Schäfer gemocht wird, und die mögen die meisten.

      Ich wiederum mache mir nichts aus Bärbel Schäfer oder Friedman oder Möllemann. Ich halte Arafats Regierung für korrupt, und Möllemanns Karrierismus ist mir suspekt. Und ich halte Israels Siedlungspolitik und deren gepanzerte Besatzungsarroganz für äußerst gefährlich. Macht mich das zum Antisemiten? Wohl kaum.

      Ich habe keine Ahnung, ob Möllemann Antisemit ist. Ich bin weder sein Beichtvater noch sein Analytiker. Aber ich kann lesen. Möllemanns Äußerungen sind pro-palästinensisch und damit automatisch anti-israelisch. Aber antisemitisch?

      Was soll daran antisemitisch sein, Michel Friedman nicht zu mögen? Was soll daran antisemitisch sein, ihm vorzuwerfen, er sei gehässig und provoziere? Selbst "Zeit"-Herausgeber Josef Joffe spricht von Friedmans "gnadenlosem Tonfall". Friedman ist doch mit seinem ganzen TV-Format, Stirn gegen Stirn, auf Poltereien aus.
      Statt Möllemann nun in seine Show einzuladen und dann mal richtig durchzustarten, rekurriert Friedman auf die billigste Volte überhaupt. Er ruft Antisemit - und er kann sicher sein, in fünf Minuten ruft das gesamte gute Deutschland mit.

      Das ist der eigentlich skandalöse, weil für einen Intellektuellen und Journalisten so unsportliche Vorgang: austeilen und dann nicht etwa einstecken, sondern hinter den nächsten Baum springen und brüllen "Antisemit". Unfair! Ganz einfach unfair!

      Der Antisemitismus-Verdacht, der das Gewicht von sechs Millionen Gemordeten mit sich weiß, ist der Overkill im öffentlichen Raum. In schon rituellen Abständen wird diese Keule durch die Arena geschwungen. In Wahlkampfzeiten ist sie besonders wirksam. Und besonders unappetitlich - da wird die Erinnerung an den Holocaust zum taktischen Manöver herabgewürdigt.

      Antisemitisch waren Möllemanns Äußerungen nicht. Antisemitisch werden sie erst durch die Interpretationen, den Verdacht, dass hinter dem Gesagten noch etwas anderes, Ungesagtes lauere. Hier pflegen politische Tiefenpsychologen den Dreck, den sie aufspüren möchten, selbst vorher zu hinterlegen.


      In solchen Momenten lehnt sich in Deutschland die ganze Öffentlichkeit über den Brustkorb des Delinquenten, um in den Atemzügen nach verdächtigen antisemitischen Nebengeräuschen zu horchen.

      Das produziert Sprachregelungen, aus denen man sich nur durch Flüche befreien kann. Überall auf der Welt.

      In den USA, wo auf Demonstrationen Scharon schon mal mit Hitler verglichen wird, zeichnet Daniel Henninger im "Wall Street Journal" die verheerende Dialektik der politisch-korrekt genebelten Sprache. Die "gagged language" schaffe Dissidenten wie den Rapper Eminem, der Millionen damit macht, Frauen und Schwule zu beschimpfen.

      Was Henninger meint, ist, dass die Gedankenpolizei genau das, was sie zu verhindern sucht, produziert. Und das hat Möllemann gesagt. In Bezug auf Friedman. Nur dümmer.

      Jeder weiß, wie leicht die "Moral-Keule" in deutschen Breiten zu missbrauchen ist, Jenninger hat es erfahren, Walser auch. Nun wiederholt sich der Vorgang, nur eine Spur schussliger, verquatschter, aufgeregter - kein Wunder, die Hauptakteure sind Talkmaster und Politiker im Wahlkampf, und das macht sie nicht unbedingt seriöser.

      Es wimmelt von taktisch Empörten. Claudia Roth ist sicher nicht die Einzige, aber doch wohl die schamloseste Trittbrettfahrerin.
      Sie will ihrer Partei wieder linkes Profil geben. Was ist da geläufiger als das Antifa-Tremolo?

      Obrigkeitshörig und opportunistisch, also erstaunlich wilhelminisch, wandte sich Claudia Roth an die Ermittlungsbehörden, um mit ihrer Anzeige gegen Möllemann wegen "Volksverhetzung" in die "Tagesschau" zu kommen.

      Wie viel besser und selbstverständlicher und demokratischer gehen da andere mit dem heiligen Gut der Meinungsfreiheit um.

      Als der portugiesische Nobelpreisträger Saramago kürzlich die israelische Besatzung in den palästinensischen Autonomiegebieten mit Nazi-"Schandtaten" verglich, produzierte er jede Menge Kritiken.

      Wer sich vor ihn stellte, war Ex-Staatschef Mário Soares persönlich, mit dem Hinweis darauf, dass auch ein Nobelpreisträger ein Recht darauf habe, Zorn zu äußern.

      Wie wäre es, beim nächsten Mal, mit dieser Haltung auch bei uns?



      Quelle: spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 28.05.02 11:43:24
      Beitrag Nr. 84 ()
      Dem kann man sich anschließen. Sein wir dankbar über diese Diskussion und daß sie lange am köcheln gehalten wird. Sonst müßten wir uns mit richtigen Problemen beschäftigen. Verschuldung, Pisa, Rentenversicherung etc..
      Avatar
      schrieb am 28.05.02 22:24:37
      Beitrag Nr. 85 ()
      NAchdem ich mich so kritisch über Friedman geäussert habe, hier auch einmal eine andere Empfindung:

      Heute abend bei "Vorsicht! Friedman" ging es um den Sozialabbau und die neue soziale Kälte in der Politik.

      Da hat Friedman allen PArteien gegenüber (auch der eigenen) kritische Fragen gestellt, die mir ziemlich gefallen haben; heute war er trotz Bombendrohung in Bestform.

      DAs ist der Friedman, den ich immer mochte - aber wie man an den Grünen und speziell auch Gregor Gysi vor und nach der Machtergreifung sieht, ist es ein himmelweiter Unterschied, sich einerseits über schlechte Politik zu beklagen und andererseits es dann wirklich besser zu können bzw. die bessere Politik zu machen.....
      Avatar
      schrieb am 28.05.02 22:41:54
      Beitrag Nr. 86 ()
      interessanter Kommentar zu Möllemann:

      möllis message
      "Zu ambivalent"
      Welchen Einfluss werden Jürgen Möllemanns Äußerungen auf das FDP-Wahlergebnis haben?
      Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen glaubt, dass der FDP-Vize den Ausgang der Bundestagswahl nicht wesentlich beeinflussen wird. Seine Botschaft passe nicht zum Adressaten - sei zu "ambivalent". So glaubten zwar große Teile der bürgerlichen Mitte durchaus, dass israelkritische Positionen in Deutschland tabuisiert seien. Aber gerade Möllemann sei ungeeignet, um dieses vermutete Denkverbot zu attackieren. Er gelte als unseriös. Der Wahlforscher zur taz: "Das Bürgertum will keine unanständige Kritik, die mit antisemitischen Elementen versetzt ist."

      Der rechte Rand, zweiter denkbarer Möllemann-Adressat, besitzt solche Skrupel zwar nicht - "interessiert sich aber nicht sonderlich für den Nahostkonflikt". Hier hatten "Ausländer raus"-Kampagnen bisher mehr Erfolg. Allerdings schätzt Jung das rechtsextreme Stimmpotenzial in Deutschland sowieso auf nur etwa 2 Prozent - "wenn eine Wahl als wichtig gilt". Zudem werde die FDP bisher gar nicht als Protestpartei wahrgenommen, sondern als "extrem etabliert". UH

      taz Nr. 6760 vom 29.5.2002, Seite 6, 40 Zeilen (TAZ-Bericht), UH
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 13:23:43
      Beitrag Nr. 87 ()
      hier einmal das Ergebnis von repräsentativen Umfragen zu dem Thema:

      In einer Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der "Zeit"

      29% sagen: Bereitschaft zur Wahl der FDP nach den Äußerungen Möllemanns gesunken

      TNS-Emnid-Instituts im Auftrag der "Wirtschaftswoche" :

      27% meinen, daß die FDP verliert durch Möllemanns Kritik an Israel und Michel Friedman Wählerstimmen

      19% gingen hingegen davon aus, dass die FDP dadurch Stimmen gewinnt.


      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 13:44:09
      Beitrag Nr. 88 ()
      Sind die Palästinenser schuld am Bau der israelischen Siedlungen?

      Von Henryk M. Broder ( !! )


      Wenn Israelis über Gewalt in Nahost diskutiertem, gab es immer ein Argument, das alle anderen vom Tisch fegte: "Im Straßenverkehr kommen mehr Menschen ums Leben!" Henryk M. Broder erzählt bei SPIEGEL ONLINE, warum nun alles anders ist.


      Wagte man zum Beispiel in einer Diskussion die Meinung, es sei vollkommen idiotisch, Soldaten für den Schutz isolierter Siedlungen wie Netzarim oder Kfar Darom im Gaza-Streifen zu opfern, kam sofort der Satz zurück: "Auf der Straße sterben noch mehr!" So absurd das Argument auch war, es hatte seine numerische Richtigkeit.
      Bis vor kurzem. Zum ersten Mal sind im vergangenen März bei Anschlägen mehr Menschen ums Leben gekommen als bei Straßenunfällen. Die Terrorstatistik hat die Verkehrsstatistik überholt. Damit mag es zusammenhängen, dass viele Israelis den Ernst der Lage begreifen und die Frage stellen: Ab wann ging alles schief?

      Warum ist die Euphorie, die nach dem Abkommen von Oslo alle erfasst hatte, so schnell verpufft? "Arafat hat es nie ernst gemeint", sagt Ari "er hat mit uns verhandelt und seinen Leuten erzählt, er macht es, um ganz Palästina zu befreien, nicht nur Gaza und die Westbank."

      "Wir haben es nie ernst gemeint", sagt Dani, "wir haben die Palästinenser 35 Jahre lang betrogen und belogen, sie hingehalten und ihnen erzählt, wir wollten die Gebiete nicht annektieren, und dabei haben wir eine Siedlung nach der anderen gebaut."

      "Die Palästinenser hätten längst ihren Staat, wenn sie dem ersten Camp-David-Abkommen zwischen Ägypten und Israel zugestimmt hätten", sagt Jigal, "stattdessen haben sie gejubelt, als Sadat ermordet wurde."

      "Und wenn einer von uns Jizchak Rabin nicht ermordet hätte, wären wir heute besser dran!" ruft Gila, "dann wäre Netanjahu nie gewählt worden, der hat Oslo kaputt gemacht!"

      "Du vergisst, warum Bibi 1996 gewählt wurde", sagt Adin, "weil es eine Serie von Terroranschlägen gegeben hat, die Palästinenser haben dafür gesorgt, dass er gewählt wurde."

      "Niemand hat uns gezwungen, Bibi zu wählen und niemand hat uns gezwungen, Scharon zu wählen!", schreit Tamara, "wir sind für unsere falschen Entscheidungen selber verantwortlich!"

      Siedlung Har Homa: Nicht nur eine Provokation, auch ein Monument der Hässlichkeit

      "Es wird keine Lösung geben, wenn wir die Siedlungen nicht räumen", sagt Joram, "es kann doch nicht sein, dass 200.000 Siedler über Krieg und Frieden entscheiden, dass der Schwanz mit dem Hund wedelt."

      "Es wird keine Lösung geben, wenn die Palästinenser nicht ihren Anspruch auf Rückkehr aufgeben", sagt Avram. "Sie würden es vielleicht tun, wenn wir anerkennen würden, dass wir sie vor 54 Jahren vertrieben haben", sagt Klara.

      "Aber damals waren es 700.000, inzwischen sind es vier Millionen", sagt Dudu, "sollen wir das Land verlassen, damit vier Millionen Palästinenser zurückkehren können?"

      Es ist eine typische israelische Debatte, über die Palästinenser - aber ohne sie. Seit 1967 haben die Israelis über eine Lösung des Konflikts am liebsten untereinander diskutiert, ab und zu gab es einen "israelisch-palästinensischen Dialog", dessen Teilnehmer von einer Deutschen Stiftung, Konrad Adenauer oder Friedrich Naumann, zu Konferenzen nach Europa geflogen wurden.

      "Aber nach Oslo sah es anders aus", sagt Gila, "wir konnten nach Betlehem, Jericho und Ramallah fahren und die Palästinenser kamen zum Einkaufen nach Jerusalem und zum Baden an den Strand von Tel Aviv, es gab kaum Kontrollen und keine Überfälle."

      Und sie erinnert sich, wie sie in einem Cafe am Manger Square in Betlehem, wo heute gekämpft wird, saß, einen Humus aß und wie Eine gemischte israelisch-palästinensische Patrouille vorbeiging. "Sie hatten die gleichen Uniformen an und man konnte die Israelis und die Palästinenser nicht auseinander halten."

      "Wie lange ist das her?" fragt Joram. "Sieben, acht Jahre", antwortet Gila, "ich kann es kaum glauben, damals hätten wir den Palästinensern ein faires Angebot machen sollen, statt dessen haben wir weiter Siedlungen gebaut."


      Har Homa zum Beispiel, im Süden von Jerusalem, dem letzten unbebauten Hügel zwischen dem palästinensischen Dorf Tsur Baher und Betlehem. "Stell dir vor, du bist ein Palästinenser, du lebst in Tsur Baher und du bekommst keine Erlaubnis, ein Haus zu bauen. Und du siehst, wie genau gegenüber eine neue Siedlung gebaut wird, wie würdest du dich fühlen?" "Ich würde mich trotzdem nicht in die Luft sprengen", sagt Dudu, "aber ich würde auch nicht nach Har Homa ziehen."

      Inzwischen ist Har Homa fast fertig gebaut, nicht nur eine unnötige Provokation, auch ein Monument der Hässlichkeit mitten in der Wüste. Ein paar Kilometer weiter südlich wird die Siedlung Betar Illit ausgebaut. Hier ruhen die Bauarbeiten zurzeit, weil die palästinensischen Arbeiter aus den umkämpften Gebieten nicht zur Arbeit kommen können. Das bringt Joram auf einen Gedanken.

      "Wenn die Palästinenser sich geweigert hätten, die Siedlungen zu bauen, gäbe es das Problem heute nicht." Und es geht weiter mit der Diskussion, warum die Palästinenser dafür verantwortlich sind, dass die Israelis so viele Siedlungen bauen konnten.


      Quelle: spiegel.de

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      Erinnert das irgendjemand an die Argumente Möllemanns, Friedman´s Verhalten fördere den Antisemitismus???

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 16:07:43
      Beitrag Nr. 89 ()
      Hallöchen!
      Erstmal vielen Dank an die Teilnehmer für die Einstellung der interessanten Artikel zu diesem Thema. Es ist allerdings
      sehr schwer einen objektiven unter den hunderten der Veröffentlichungen der letzten Tage zu finden.
      Seltsamerweise genießt Herr Friedmann tatsächlich so etwas
      wie einen "politischen Naturschutz". Anscheinend der einzige Politiker und Journalist in Deutschland der
      permanent knüppelhart auch unter der Gürtellinie austeilen darf, ohne die Befürchtung haben zu müssen, auch mal in der
      veröffentlichten Meinung und in der Presse
      einzustecken.

      Selbstdarsteller im Nebel

      Beim Streit zwischen Jürgen Möllemann und Michel Friedman geht es weniger um Antisemitismus als um Show



      Wenn der Talkmaster Michel Friedman den Politiker Michel Friedman vor die Kamera bekommen hätte – das wäre ein Spaß gewesen. Friedman wäre wie immer bestens vorbereitet gewesen, und seine Hände hätten, wie auch sonst, die Schulter seines Gesprächspartners getätschelt. Er hätte sich in die übliche Positur geworfen: Deine Meinung ist mir wichtig, aber ich passe auf, dass du mir nicht die Show stiehlst.

      Im schönsten Geistesgemenge hätte Friedman sehr überlegen dreingeschaut. So wie Gulliver sich ein Zwerglein besieht. Leider ist es nicht zu Friedman gegen Friedman gekommen, sondern nur zum Talk in Berlin am Sonntagabend mit dem Fragesteller Erich Böhme, der kreuzbrav anständig und ziemlich langweilig nachhakte.

      Wenn der eloquente Jürgen W. Möllemann (wieso hat ein Dampfplauderer seines Formats eigentlich noch keine eigene Talkshow?) den Freidemokraten Möllemann als Studiogast hätte empfangen können – auch das wäre ein schönes Handgemenge geworden. Zwei Meister der Botschaften zwischen den Zeilen wären da aufeinander losgegangen. Mitten in der heitersten Gelassenheit hätte den Moderator Möllemann plötzlich das Pathos übermannt. Er hätte rechtschaffen zornig dreingeschaut und für einen Augenblick richtig empört getan.

      Dann wäre dem Publikum vielleicht aufgefallen, dass der Studiogast gerade unterschwellig die größten Unverschämtheiten verbreitete. Leider ist jedoch Möllemann, ein geübter Agitator in eigener Sache, am Montagabend nur bei Reinhold Beckmann im Ersten Gast gewesen. Und Beckmann ist nicht im Feuer der Politik ausgeglüht und gehärtet worden.

      Die Hauptkontrahenten dieses Streits, der da gerade in der Öffentlichkeit wogt, Möllemann und Friedman, sind aus vielerlei Gründen aneinandergeraten: Beide sind sich längst Maß aller Dinge geworden. Beide verstehen es im zweifachen Sinn des Wortes, sich Feinde zu machen. Beide sind in Kampfspielen vor der Kamera geübt. Schon vorher stand fest, dass der Sieg in jedem Fall von beiden Parteien in Anspruch genommen würde.

      Natürlich geht es bei alledem auch um Politik und die Gefahr des Rechtsextremismus. Schon eine Weile wächst hierzulande die Bereitschaft, die Juden dafür verantwortlich zu machen, was man ihnen angetan hat. Und es geht um den Politikbetrieb dieser Tage, in dem die Talkshows zum Politikersatz geworden sind. Politik wird in Berlin und anderswo immer mehr für Medien und mit Blick auf die Wirkung in den Medien gemacht. In den Kommunikationswissenschaften werden eines Tages Diplomarbeiten darüber geschrieben werden, wie verzweifelt hoffnungsvoll im Jahr 2002 der Kanzler darauf setzte, seinen Herausforderer im Fernsehen zu besiegen. Vielleicht wird dem einen oder anderen dabei auffallen, dass die Fragesteller, Moderatoren genannt, zumeist nur Publikum, Staffage, Stichwortbringer waren. Spötter werden das vermutlich als „Christiansenisierung“ oder „Kernerisierung“ der Talkshows bezeichnen.

      In Amerika ist das genauso und doch ganz anders. „Der Weg zum Weißen Haus führt über meinen Schreibtisch“, hat der Talkmaster David Letterman mitten in einem Präsidentschaftswahlkampf verkündet – es kam kein Widerspruch. Aber Nachttalk-Moderatoren wie Letterman (31,5 Millionen Dollar Jahresgage) oder Jay Leno (17,5 Millionen Dollar) sind berühmt und gefürchtet, weil sie Tacheles reden und dem Volk aus der Seele sprechen.

      Möllemanns dreckiger Hinweis, anonyme braune Trittbrettfahrer würden sich merkwürdigerweise hinter einer Frankfurter Nummer verstecken (sollte wohl heißen: Vorsicht! Friedman) hätte ihn bei Letterman den Platz auf dem Sofa gekostet. Selbst der freundlichere Leno hätte Friedman nicht damit davon kommen lassen, ausgewogene Kritik an Israel zu verlangen und in fast jede seiner Aussagen „drei Ausrufungszeichen“ zu pfeffern (wie bei Böhme geschehen).

      Der Streit um Möllemann und dessen angeblichen Antisemitismus wird zumeist politisch korrekt ausgetragen. Aber das heißt auch, dass vernebelt wird. Im Nebel ist nur schwer zu erkennen, dass es längst auch um den Talkmaster Friedmann geht – und der ist problematischerweise untrennbar mit Friedman, dem Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden, verbunden. Der Talkmaster Friedman bewegt sich anders als die meisten anderen Moderatoren. Er spitzt zu, er teilt aus. Er ist überlegen. In seinem Kopf muss ein Webschiffchen sitzen, das immer hin und her schießt. Er ist Ich-besessen und abwechselnd Wolf und Jäger.

      Gäste seiner Sendung Vorsicht! Friedman im Hessischen Rundfunk berichten, wie der Talkmaster sie vor Beginn des Talks zur Aggressivität ermunterte. Wenn einer den anderen in der Runde nicht genügend Kontra gibt, kann es passieren, dass Friedman mit dem Knie rüberkommt und einen anstößt, damit man dazwischenfährt. Mit seinem alarmistischen Tonfall hat er schon manchen Gast wie den unglücklichen Berliner CDU-Politiker Frank Steffel tüchtig eingeschüchtert. SPD-Generalsekretär Franz Müntefering hat sich mal gewehrt, indem er seine Brille abnahm und so tat, als müsse er ganz dicht an Friedman herankommen. Das war dem dann doch unangenehm.

      Es geht also auch um Techniken, es geht auch um Show. Manche mögen es, wenn der Moderator auf Auseinandersetzungen und Poltereien aus ist. Anderen missfällt das. Das Bild, das sich viele Friedman-Kritiker von Friedman machen, ist das Bild des Mannes, den sie nur vom Bildschirm kennen. Es ist kein Antisemitismus, den Talkmaster Friedman nicht zu mögen.

      HANS

      LEYENDECKER


      Quelle: http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/artikel7048.php

      Achtung:
      Ich schwöre, meine Freundin ist Zeugin,( Habe sie extra nachts aus dem Bettchen geholt für den Artikel...) dass gestern der letzte Satz des Artikels online gestellt folgendermassen aussah:

      "Es ist nicht kein Antisemitismus, den Talkmaster Friedman nicht zu mögen."

      Für mich war das eigentlich der Höhepunkt der Kampagne der letzten Tage, besonders in der Süddeutschen.
      Nach dem Dauerbeschuss des Antisemiten Möllemann kommt jetzt
      der Angriff auf die Friedmann-Kritiker, die unter Antisemitismus Generalverdacht stehen.
      Dieses kleine fehlende Wörtchen "nicht" im letzten Satz verändert die ganze Interpretation des Artikels.
      Habe mein Posting und Bewertung schon geschrieben, da fällt
      mir der veränderte letzte Satz auf.
      Nach den letzten Tagen halte ich offensichtlich fast alles für möglich in Deutschland im Jahre 2002 beim Umgang der veröffentlichten und politischen Meinung mit dem verbrieften Grundrecht auf Meinungsfreiheit, dem höchsten Gut einer Demokratie.

      Gruß
      EHC2000

      P.S. ...der mal grüner Sympathisant war, aber endgültig desillusioniert ist über die gesamte Politiker-Kaste in der Bundesrepublik Deutschland 2002.
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 11:14:41
      Beitrag Nr. 90 ()

      EHC2000

      P.S. ...der mal grüner Sympathisant war, aber endgültig desillusioniert ist über die gesamte Politiker-Kaste in der Bundesrepublik Deutschland 2002.



      Da können Wir uns ja die Hände reichen.....

      Übrigens sind mir auch bereits mehrfach solche Zensierunmgen von Online-Artikeln aufgefallen - z.B. bei Israel-kroitischen Artikeln in den T-Online-Nachrichten.
      DAs ist der Fluch und die Gefahr beim "flüchtigen" Medium Internet... der MAnipulation sind Tür und Tor geöffnet.


      Gruß

      D.T.




      FDP-Politiker Kubicki im Spiegel-Interview:


      Spiegel:
      "Hielten Sie es für klug, wenn sich Möllemann nach seinem FDP-internen Sieg souverän zeigte und sich bei Michel Friedman für seine Bemerkungen entschuldigte?"


      "Ich glaube nicht, dass er sich öffentlich entschuldigen muss. Entschuldigungen fordert man nicht öffentlich ein und gibt man auch nicht öffentlich. Das kann zwischen den beiden möglicherweise nach einem Gespräch das Ergebnis sein. Mir geht es darum, dass Herr Friedman die Bemerkung nicht auf sich persönlich bezogen, sondern generalisiert hat. Es geht darum, dass er es mit seiner Form der Polarisierung mittlerweile geschafft hat, dass wir uns nicht mehr um die Frage kümmern, wie es den Menschen in Israel und Palästina geht, sondern nur darum, welche Befindlichkeit Michel Friedman oder Paul Spiegel haben. Ich habe heute vernommen, dass Paul Spiegel erklärt hat, das Tischtuch zwischen dem Zentralrat der Juden und Herrn Möllemann sei endgültig zerschnitten. Das täte mir leid, aber das müsste ich akzeptieren. Wir leben in einem freien Land, in dem jede Organisation ihre Entscheidungen autonom trifft."



      Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen....
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 12:46:00
      Beitrag Nr. 91 ()
      Unnormal bittere Feinkost
      aus Fürth und Berlin PHILIPP GESSLER

      Susi Sorglos wackelt herbei. Das rosa Plüschtierchen ist süß, weich, brav. Aus der blauen Schleife um die Brust ragt ein Stab mit einem Spruchband an der Spitze: "Bei euch bin ich doch sicher! Oder?", fragt das batteriegetriebene Spielzeug. Susi Sorglos ist auch Kunst. Im Jüdischen Museum Franken in Fürth liegen derzeit Prospekte mit der Anmutung von Aldi-Wurfsendungen aus. Darin wird neben einem Foto von Susi erklärt: "Das kleine Immigrantenschwein Susi Sorglos hat mal gehört, dass Juden kein Schweinefleisch essen. Und so hat sie das jüdische Volk als Zufluchtstätte gewählt." Susi Sorglos ist das offizielle "Maskottchen" der Ausstellung "Feinkost Adam ©".

      Es gibt Streit um Susi Sorglos - wohl auch weil Kurt Tucholskys Antwort auf die Frage, was Satire dürfe ("Alles!"), in Deutschland kein Konsens ist. Susi Sorglos ist Satire, und knallt als Teil der Ausstellung Feinkost Adam © mitten hinein in die Antisemitismus-Möllemann-Debatte dieser Tage. Paul Spiegel, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, hat die Ausstellung kritisiert. Und auch Günther Beckstein, Bayerns Innenminister von der CSU, hat sich in den Streit eingemischt.

      Wer Antwort auf die Frage sucht, ob Susi Sorglos antisemitisch grunzt, sollte einmal hinausfahren nach Fürth. In einem dreistöckigen Haus in der Nähe des Bahnhofs ist das Jüdische Museum untergebracht, kaum zu erkennen von außen. Nur an der Klingel ist der Name angebracht. Jutta Fleckenstein, Pressesprecherin des Museums, führt durch die Dauerausstellung, zeigt jahrhundertealte Thora-Schilder, verweist auf eine Zeitung jüdischer "Displaced Persons" vom 23. August 1946.

      Und zwischen all diesen Exponaten sind in Vitrinen billig aussehende, poppig bunte Objekte der Ausstellung Feinkost Adam © zu sehen: Etwa eine "Vogelsukka", ein Vogelhäuschen aus Plastik. "Wenn Juden einen Vogel haben und wenn dieser Vogel religiös erzogen wurde, so braucht eben jener Vogel zu Sukkot eine Sukka", erklärt der Text im Ausstellungsprospekt: eine Extralaubhütte zum gleichnamigen Fest also. Im Keller des Hauses ist eine Mikwe, ein jüdisches Ritualbad, zu finden, das der jüdische Erbauer des Hauses im 17. Jahrhundert für sich installiert hatte. Davor stehen Gegenstände, die zur "Feinkost Adam ©"-Ausstellung gehören. Eine als koscher ausgezeichnete Zahnpasta und drei Wäschekörbe mit hebräischen Schriftzeichen, die übersetzt "milchig", "fleischig" und "Sonstiges" bedeuten.

      Rund 6.000 Besucher hätten die Ausstellung seit Anfang März schon gesehen, berichtet Jutta Fleckenstein, "das ist für uns sehr, sehr gut." Schaut man in das Besucherbuch, kommt die Schau meist hervorragend an. Aber sind die 14 Stücke der Ausstellung mehr als ein Gag mit Objekten aus jüdischem Alltag und Religion? Was sollen etwa Einmachgläser Marke "Gefillte Fisch italienische Art" und Susi Sorglos eigentlich sagen?

      Solche Fragen beantwortet Anna Adam, 1963 in Siegen als Kind von Holocaust-Überlebenden geboren, in ihrem chaotischen Atelier, einer ehemaligen Fabriketage im Berliner Viertel Prenzlauer Berg. Die Macherin der Ausstellung Feinkost Adam © erklärt, sie wolle mit ihren Objekten die Vorurteile von Nichtjuden über das Judentum aufspießen, die "Highlights" der "deutsch-jüdischen Krankheit" herausstellen, und zwar satirisch: "Satire hat einen ernsten Boden." Sie verweist auf ihr "Golem-Kabinett" im Dachgeschoss des Museums, benannt nach der die Juden rettenden Fantasiefigur Golem: Zum Kabinett gehören Objekte, die auf Situationen hinweisen, in denen ein Judenretter aus Lehm wie der Golem aus Prag nötig gewesen wäre. In einem der Kegel ist der gelbe Davidstern zu erkennen, den ihr Vater in der Nazizeit tragen musste.

      Eines ihrer Objekte, das "Bastelset Kino ,Als der Jude laufen lernte` " hat Anna Adam liebevoll zusammengefaltet und -geklebt. Sie führt das "völlig dämliche Ding", an einer Kurbel drehend, vor: Wie in einem Daumenkino ist eine schemenhafte Gestalt zu studieren, die geht - den Wunsch vieler Nichtjuden aufgreifend, einfach mal einen Juden zu sehen. Gleichzeitig nimmt es Vorurteile über eine angeblich besondere Physiognomie von Juden auf. "Das Projekt Feinkost Adam © ist ein Versuch, mit jüdischem Humor Klischees vom Judentum aufzubrechen", sagt Anna Adam. "Feinkost Adam © ist ein satirischer Beitrag zu einer mit ernsthafter Verbissenheit geführten Diskussion um jüdische Normalität in Deutschland."

      Da soll mein Herz nicht bluten?

      Fehlt es Arno Hamburger und Haim Rubinsztein an Humor? Ist den Vorsitzenden der Nürnberger Jüdischen Gemeinde und der Nachbargemeinde in Fürth der berühmte jüdische Witz ausgegangen? Im "Adolf-Hamburger-Seniorenheim der israelitischen Kultus-Gemeinde" sitzen sie an der gedeckten Kaffeetafel und bringen vor Empörung keinen Bissen runter. Er lasse sich nicht sagen, "dass wir keinen Humor verstehen", sagt der 43-jährige Rubinsztein: "Ich lache auch nach der Schoah." Diese Ausstellung aber "verletzt und kränkt". Sein Großvater sei totgeschlagen worden, da er sich aus religiösen Gründen geweigert habe, seinen Bart abzuschneiden.

      Sein Nürnberger Kollege Hamburger ist 1939 nach Israel emigriert, kam nach dem Krieg als Mitglied der "Jewish Brigade" der britischen Armee zurück nach Deutschland und war Dolmetscher bei den Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozessen. Seine Eltern überlebten den Krieg, versteckt in einer Laube am Jüdischen Friedhof der Stadt. Er wisse noch, sagt der 79-Jährige mit Verweis auf Anna Adams Bastelkino, wie die Deutschen damals vor Karikaturen in Schaukästen des Stürmers gestanden hätten, um zu sehen, "wie Juden laufen". Hamburger hat eine Kopie aus dem Nazi-Hetzblatt mit antisemitischen Karikaturen von "typischen" Juden mitgebracht. Darunter der Schüttelreim: "Nirgends Haltung - stramm und straff / So ein Jud schleicht wie ein Aff." Viele Ausstellungsstücke erinnern ihn an das Leiden seiner Eltern: "Da soll mein Herz nicht bluten? Da soll meine Würde nicht verletzt sein?" Außerdem: Wer von den nichtjüdischen Besuchern habe genug Ahnung, um den angeblichen Witz der Ausstellung überhaupt zu begreifen.

      Hamburger hat die Ausstellung nicht gesehen, aber den "Feinkost Adam ©"-Prospekt hat er geradezu seziert. Wie der Rabbiner der Fürther Gemeinde, Netanel Wurmser, und viele andere Mitglieder war er entsetzt über das Gesehene. Hamburger organisierte Protestbriefe wichtiger Persönlichkeiten - unter ihnen etwa Charlotte Knobloch, die Vizepräsidentin des Zentralrats, und Joel Berger, der Sprecher der Rabbinerkonferenz in der Bundesrepublik. Doch der wissenschaftliche Beirat des Museums, dem renommierte jüdische Intellektuelle angehören, stützte die Ausstellung.

      Daraufhin machte Zentralratspräsident Spiegel Druck beim Bezirkstagspräsidenten und ersten Vorsitzenden des Trägervereins des Museums, Gerd Lohwasser. "Ich protestiere mit aller Entschiedenheit gegen eine Fortsetzung der Ausstellung", schrieb Spiegel. Er könne sich "in keiner Weise damit einverstanden erklären, dass ,religiöse Gefühle verletzt` werden".

      Kurz vor der entscheidenden Sitzung des Vorstands des Trägervereins am 18. April schrieb Bayerns Innenminister Beckstein einen Brief an Kommunal- und Landespolitiker in diesem Gremium - "ganz persönlich - nicht in dem Amt des Innenministers". Darin forderte er, "dass eine Ausstellung, die nicht die nötige Sensibilität gegenüber unseren jüdischen Bürgern hat, nicht fortgesetzt werden darf". Als der Vorstand abstimmte, gab es - politisch geschickt - Stimmengleichheit: Die Schau konnte weitergehen.

      Beckstein ließ nicht locker und erklärte öffentlich Anfang Mai, Spiegels Vize Michel Friedman habe die Ausstellung am 1. Mai besucht und kein Verständnis aufgebracht. Dumm nur, dass Friedman nie in der Ausstellung war - die Aussage ihres Ministers musste eine Sprecherin Becksteins später als "Missverständnis" korrigieren. Anders als Spiegel, Knobloch und Rabbiner Berger hat ein Reporter der jüdischen Zeitung Aufbau die Ausstellung gesehen. Er lobte sie als "witzig und provokativ".

      Anna Adam geht nun vor Gericht: Sie will mit einer einstweiligen Verfügung gegen den Fürther Rabbiner Wurmser erwirken, dass er die Vergleiche des Ausstellungsprospekts mit dem Stürmer zurücknimmt und sich für Interviewaussagen entschuldigt, wonach sie selbst eine "waschechte Antisemitin" sei. Die Entschuldigung kam bis jetzt nicht. Der zuständige Richter am Amtsgericht will bei einer Anhörung am 19. Juni die Streitparteien versöhnen - dann aber ist die Ausstellung schon beendet. Gemeindechef Hamburger prüft eine Klage gegen die Ausstellung, womöglich wegen Volksverhetzung. Anna Adam sei "eine biologische Jüdin", sagte er mehrmals, "und sonst nichts".

      Den Verhaltenskontext verlassen

      Gelassen, als ginge ihn das alles nichts an, sitzt der Leiter des Fürther Museums, Bernhard Purin, bei Sonnenschein an der Berliner Karl-Marx-Allee. Der Katholik und gebürtige Wiener streitet sich mit dem Nürnberger Gemeindechef Hamburger seit Jahren über das Konzept des Jüdischen Museums Franken. Im Kaffeehausplauderton und nur durch gelegentliche Prisen seines Schnupftabaks unterbrochen, analysiert Purin den Konflikt: Die Ausstellung treffe auf eine Umbruchsituation der Jüdischen Gemeinden, in der die Holocaust-Generation langsam die Deutungshoheit über die Form der Erinnung verliere. Die Ausstellung solle "Fragen aufwerfen, die sich demnächst stellen".

      Purin betont, er wolle mit seiner Arbeit weiter in Richtung einer "Normalisierung" in den deutsch-jüdischen Beziehungen kommen - einer "Normalisierung", die etwa Michel Friedman lebe, wenn er als Talkmaster provoziere. Und wie den Zentralratsvize treffe auch die "Feinkost Adam ©"-Ausstellung der Vorwurf der Förderung des Antisemitismus. Anna Adam habe eben den Kontext, "wie Juden sich in Deutschland zu verhalten haben, verlassen".

      Vielleicht ist das das Fazit des Streits in Fürth: Die Juden in Deutschland sind längst nicht mehr so brav wie Susi Sorglos. Weder zu anderen noch unter sich.


      taz Nr. 6767 vom 6.6.2002, Seite 5, 280 Zeilen (TAZ-Bericht), PHILIPP GESSLER
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 14:01:49
      Beitrag Nr. 92 ()
      Gestern "Vorsicht! Friedman" mit dem Thema Gesundheitspolitik:


      Friedman hat beim Thema Gesundheitspolitik all das getan, was er anderen so gerne vorwirft:

      Besserwisserisch, aber zum komplizierten Thema völlig uniformiert und Ahnungslos,

      Effektheischend (machte u.a. die Grüne Forderung nach Liberalisierung von Haschisch zu einem der zentralen Themen - krankt faran vielleicht unser gesundheitssystem??? ) und oberflächlich

      Fragenstellend und dann wieder narzistisch den Antwortenden unterbrechend

      Absolutes Bildzeitungsniveau!

      Gut dagegen die fachlich sehr souveräne Drogenpolitische Sprecherin der Grünen, die durch fundiertes Fachwissen ausserhalb der Drogenproblematik auffiel und süffisant dem gekränkten :D Friedman klarmachte, daß er nicht einmal den Unterschied zwischen Prävention und Früherkennung kennt - Friedman präsentierte nur peinliche Plattitüden und schwang sich in typischer Manier zum (unwissenden, inkompetenten) Moralapostel auf, der über Dinge redet, die er weder richtig recherchierte noch überhaupt begriffen hatte.
      In einem Nebensatz wurde hier auch endlich einmal von der Grünengesagt, daß es keine "Kostenexplosion", sondern ein Einnahmeproblem durch Arbeitslosigkeit gibt und die letzten Legislaturperioden die Krankenvesicherung durch die Politik für die Rentenversicherung geplündert wurde.

      Der Mann sollte sich nur mit Themen befassen, auf die er sich verantwortiungsvoll vorbereitet hat.
      Andere Journalisten iwe z.B. der brilliante und im Gesundheitswesen hochkompetente Moderator der WDR-Sendung "HArt, aber Fair" zeigen ihm, wie man ohne Krawall und mit Respekt Tiefgang in die allseitige Beleuchtung dieses hochkomplexen Themas bringt, fundiertes Wissen vermittelt und Verständnis für dieses Brisante Thema erzeugt.

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 22:20:48
      Beitrag Nr. 93 ()
      mit anderen Worten:

      Friedmann war derart brutal populistisch, daß Möllemann Schwierigkeiten gehabt hätte, mitzukommen.

      Übrigens hat der frühere israelische Botschafter in Deutschland in einer Talkshow mit Biolek den Deutschen bescheinigt, daß in Deutschland weniger Antisemitismus herrsche als in den USA - "nur über den Antisemitismus in den USA als größtem Verbündeten wagt man in Israel nicht zu sprechen" - WÖRTLICHES ZITAT!!! In den USA seien allein in 2001 über 1.200 tätliche Angriffe gegenüber jüdischen Einrichtungen vorgekommen.

      Er sagte zudem sinngemäß, die Heftigkeit, mit der in Deutschland über den Konflikt Möllemann/Friedmann diskutiert würde, wäre ein sicheres Zeichen, daß es in Deutschland zu keinem neuen breiten Rechtsextremismus mehr kommen könne. Er wäre extrem positiv überrascht.

      Desweiteren sagte er, es wäre völlig legitim, Friedmann oder die israelische Politik zu kritisieren.

      Antisemitisch würde es erst, wenn man persönliche Meinungen über Personen mit deren Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft begründen würde.


      Es scheint so, als wenn die ausländischen Beobachter entweder ihr opportunistisches Süppchen kochen (wie Scharon und auch Friedmann) oder den ganzen Wirbel übertrieben finden (wie z.B. Prof. Seligmann teilweise und der ehem. israelische Botschafter)

      Am peinlichsten jedoch sind die "Berufs-Empörten, die sich der medialen Inszenierung des Skandals hingeben" (frei nach Sloterdijk) wie Fischer, Roth, Schröder (als wenn der moralische Kategorien kennen würde) oder auch Stoiber - aber auch der narzistisch-egomane Möllemann, der nun wirklich immer alle register zog, um Aufsehen zu erregen - koste es, was es wolle....


      DAzu ein guter Artikel aus dem Kölner Stadt-Anzeiger:


      Hauptsache im Rampenlicht

      VON MARIANNE QUOIRIN, 11.06.02, 20:29h, aktualisiert 21:37h

      Immer gut für Aufregungen und Aufgeregtheiten: FDP-Vize Jürgen Möllemann

      Vier Wochen lang hat Jürgen W. Möllemann das Land mit seinen Sprüchen strapaziert. Nun soll er nach Meinung seiner Parteifreunde erst mal schweigen - eine Provokation für den Mann, der gern Wind macht.
      Es grenzt fast an ein Wunder. Jürgen W. Möllemann eilt nach der Sitzung des FDP-Bundesvorstands am Montag an mindestens einem Dutzend Mikrofonen vorbei und sagt kein einziges Wort. Man muss sich fast Sorgen um ihn machen. Haben ihm etwa die Parteifreunde nach der Abreibung wegen Karsli und Co die Lippen mit Sekundenkleber verschlossen? Mitnichten. Irgendwann bleibt Möllemann vor einer Kamera stehen und sagt lächelnd, dass er nichts mehr sagen werde. Vorerst. Fortsetzung folgt.

      Vier Wochen lang hat Möllemann, 56, seine Partei, das politisch-journalistische Establishment in Berlin und irgendwie auch die ganze Republik mit seinen Sprüchen, seiner Halsstarrigkeit und seinem kindlich-kindischen Trotz genervt. Aus der Affäre Karsli ist längst ein Affäre Möllemann geworden. Kaum eine Nachrichten- oder Magazin-Sendung ohne ihn, den Agent Provocateur. Diese Rolle hat er sich selbst auf den Leib geschneidert, und diese Rolle liebt er - und spielt sie seit mehr als 20 Jahren. So lustvoll, wie es einer Skandalnudel gebührt, aber auch so überdreht, so unkontrolliert, dass er - wie in den vergangen Wochen - die ganze Partei mit ins Verderben zu reißen droht.

      Auf die Couch?

      Schon oft ist er über sich selbst gestolpert, von mühselig erklommenen Höhen abgestürzt. Aber immer wieder wie ein Spring-Teufelchen aus der Kiste gehüpft.

      Vielleicht weil Möllemann das Windmachen so perfekt beherrscht und weil es schon 1000-mal beschrieben worden ist, hat in der vergangenen Woche die Deutsche Presseagentur versucht, sich auf neuer Fährte dem alten Phänomen Möllemann zu nähern: Sie befragte einen Psychologen. Doch dessen Ferndiagnose wurde sofort wieder zurückgezogen. Angeblich stellten seine Aussagen über den politischen Amokläufer nur seine ganz private Meinung dar.

      Muss ein Möllemann überhaupt auf die Couch, um durchschaut zu werden? Über den Mann, der Show, Intrige und schmutzige Tricks im politischen Überlebenskampf benutzt wie unsereiner zweimal am Tag die Zahnbürste, gibt es Aussagen zuhauf. Von Freund, Gegner und vor allem von den ärgsten Feinden, den Parteifreunden. „Möllemann ist und bleibt eine tickende Zeitbombe“, behauptet zum Beispiel Walter Döring, wie Möllemann einer der Stellvertreter von Bundesparteichef Guido Westerwelle. Er hat in dieser Woche „die Resozialisierung“ des Parteifreundes als Langzeitaufgabe charakterisiert, an der er selbst gern mitwirken wolle.

      Bedeutet das liberalen Maßregelvollzug? Oder heißt das Freigang zur Pressekonferenz nur in Begleitung eines von ihm zuvor attackierten Alt-Liberalen?

      Andere in der FDP, die sich alle paar Jahre wieder gezwungen sehen, öffentlich auf Distanz zu Möllemann zu gehen, erinnern in diesen Tagen gern an die Charakterisierung Möllemanns durch Hermann Otto Solms, inzwischen Vize-Präsident des Deutschen Bundestags. „Quartalsirrer“ hat Solms den Dauer-Querulanten genannt. Angesichts des Bundestagswahlkampfs hoffen nun aber viele, dass die Phase der Verrücktheiten erst einmal vorüber ist - und der Wahlkampf jenseits der Nebenkriegsschauplätze eines Herrn M. beginnt. Als „intrigantes Schwein“ hat Irmgard Schwaetzer den Parteifreund Möllemann beschimpft. Das geschah, nachdem er ihr mit einer innerparteilichen Dampfwalzen-Kampagne den Parteivorsitz (zu Gunsten von Otto Graf Lambsdorff) verpatzt und sie schließlich auch noch als aussichtsreiche Nachfolgerin von Genscher im Auswärtigen Amt ausmanövriert hatte.

      Seit Möllemann 1972 mit dem Fallschirm im Münsterland absprang, durch die Ems schwamm, hoch zu Ross durch Warendorf galoppierte und im Dauerlauf zum politischen Schlagabtausch trabte, drängt er sich ins Rampenlicht: Das Selbst-Styling darf dabei ruhig das Defizit an Glaubwürdigkeit gen Null tendieren lassen. Mit Möllemanns Einzug in den Bundestag begann auch seine verschwörerische Komplizenschaft mit den Medien. Er benutzt sie und lässt sich benutzen. Er genießt, wenn die Journalisten seine Mediengeilheit anprangern, denn er weiß, dass sie ihm im nächsten Moment wieder das Mikrofon vor die Nase halten. Möllemann wird diese Chance nicht versäumen, sein Beißreflex lässt ihn nie im Stich, auch wenn er manchmal ins Leere schnappt. Er redet und redet, selbst wenn er abends nicht nicht mehr so genau weiß, was er morgens im Brustton der Überzeugung gesagt hat. Vor zehn Jahren hat er im Magazin der FAZ auf die Frage, was er am meisten verabscheut, geantwortet: „Laberköppe, die noch laut reden.“

      Rückhalt durch Genscher

      Diese Selbstauskunft hat den „Riesenstaatsmann Mümmelmann“ (Franz Josef Strauß) kein bisschen leiser werden lassen.
      Der so häufig umstrittene Politiker geriert sich abermals als Retter der FDP, die wiederum unter die jüngste Affäre Möllemann schnell einen Schlussstrich ziehen will.

      Möllemann, gelernter Volksschullehrer, ist ja auch kein Außenseiter in seiner Partei. Ob er, Zögling und Jahrelang Minenhund von Hans-Dietrich Genscher, tatsächlich wahre Freunde hat, ist nie schlüssig geklärt worden. Genscher zum Beispiel hatte zwar Möllemann lange Zeit politisch an seiner Brust genährt. Er hatte ihm Rückhalt gegeben, wenn der Bildungsminister Möllemann für seinen Etat zum Abzocken zum Finanzminister kam. Er ließ ihn schon 1979 zu Arafat reisen, obwohl der Außenminister offiziell nichts davon wissen durfte. Aber dennoch hat ihn der Alt-Liberale nie öffentlich zu seinem Kronprinzen deklariert. In heiklen Situationen kam er um einen Treueschwur für Möllemann herum - oder er hat sich davor erfolgreich gedrückt.

      Warum? Das ist eine spannende Frage. Vielleicht hat Genscher erkannt, dass Möllemann für die FDP überlebenswichtig sein kann, wenn er an der kurzen Leine geführt wird: Als Windmacher, der mitunter auch etwas bewegt.
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      schrieb am 15.06.02 12:00:46
      Beitrag Nr. 94 ()
      Das sollte das dumme Geschwätz über Antisemitismus in Deutschland zum Verstummen bringen:


      Immer mehr Israelis beantragen die deutsche Staatsbürgerschaft

      Immer mehr Israelis beantragen einen deutschen Pass. Seit Beginn der zweiten Intifada Ende September 2000 ist die Zahl der Anträge auf Einbürgerung bei der Botschaft in Tel Aviv kontinuierlich gestiegen. Allein im Januar und Februar dieses Jahres meldeten sich 498 Israelis mit dem Wunsch, die deutsche Staatsbürgerschaft zu erwerben - mehr als doppelt so viele wie in den Jahren zuvor
      : Im gesamten Jahr 2000 hatte die deutsche Botschaft lediglich 1253 Fälle bearbeitet, 2001 gingen bereits 1751 Anträge ein. Der Trend, heißt es, sei trotz der Debatte um Antisemitismus in der Bundesrepublik ungebrochen. Diplomaten vermuten, dass viele Israelis die deutsche Staatsbürgerschaft als Rückversicherung annehmen, falls der blutige Konflikt zwischen ihrem Land und den Palästinensern weiter eskalieren sollte. Allerdings habe der überwiegende Teil der Antragsteller nicht vor, tatsächlich nach Deutschland zu ziehen, sondern wolle, wenn möglich, in Israel bleiben. Grundlage für die außergewöhnliche Entwicklung ist eine spezielle Regelung im Grundgesetz. Dessen Artikel 116 garantiert NS-Verfolgten, denen die Staatsbürgerschaft aus rassischen, politischen oder religiösen Gründen entzogen wurde sowie deren Nachkommen ein lebenslanges Anrecht auf Wiedereinbürgerung in Deutschland.

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      Avatar
      schrieb am 16.06.02 22:33:15
      Beitrag Nr. 95 ()
      Den folgenden Artikel von der jüdischen Web-Site hagalil.com wollte ich Euch nicht vorenthalten. Schlimme anti-deutsche und antisemitische Ausfälle sind hier gesammelt.
      Mit "Ariel" ist übrigens nicht Scharon gemeint, sondern der Vorsitzende der österreichischen jüdischen Kultusgemeinschaft.
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      Zuschriften an "Die Presse":
      Alltäglicher österreichischer Antisemitismus

      Alltäglicher österreichischer Antisemitismus, gekoppelt mit Gehässigkeiten gegen Deutsche und kruden homophoben Anmerkungen in den Zuschriften an das Website der Wiener Tageszeitung "Die Presse".

      Aus einem von Karl Pfeifer besorgten Download

      "Die Presse" ist Eigentum eines Verlages der im Besitz der katholischen Kirche ist.

      Vorgeschichte: Anfang Juni wurde der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider von der FAZ ausgeladen. Er hätte an einer Tagung in Berlin teilnehmen sollen, unterstellte aber Joschka Fischer zuvor Sympatien für Terroristen gehabt zu haben. Der Wirtschaftsklub Rhein-Main in Frankfurt hat eine Veranstaltung mit Jörg Haider gleichzeitig abgesagt.

      Hier einige Zitate aus Leserreaktionen auf diese Nachricht, die alle am 4. Juni 02 zugesandt worden sind. Beachten Sie Stil und Inhalt dieser Zuschriften an eine sich als Qualitätszeitung mit breitem Horizont gebende konservative und bürgerliche Zeitung.

      Leserbriefe: Wo bleibt die Objektivität?, 04.06.2002 , 19:23 Uhr Information der Öffentlichkeit im Sinne der Objektivität oder im Sinne der Juden?... Nun kann man zu Möllemann stehen, wie man will - mein Geschmack ist er nicht -, aber dieser Vorfall zeigt ein weiteres Mal den übermäßigen Einfluß der Juden, und zwar auch an Stellen, wo er im Sinne einer objektiven Information nichts verloren hat.

      Penpal, 04.06.2002 , 18:55 Uhr Hallo, Haider ist einerseits sicher unbeliebt, aber heisst es nicht, ein Mann steht und fällt mit seinen Feinden, oder so... Viel Feind, viel Ehr. Übrigens, Haiders Anmerkung zur SS wird natürlich von der Gegenseiten bis zum Erbrechen ausgeschlachtet. Zur geschichtlichen Klarstellung, SS ist nicht gleich SS. Jeder Demokrat ist nicht lieb, jeder Nazi wird wohl kaum böse gewesen sein, so etwas zu glauben weist schon auf eine gewissse Dummheit hin!

      EINLADEN!, 04.06.2002 , 18:52 Uhr Man müßte Haider und Le Pen gemeinsam zu dieser Talk-Runde einladen... Außerdem würde sich garantiert sofort der Bürger Spiegel ganz bitterlich bei seinem Onkel Sharon beschweren.

      Außenamts-Stellungnahme, 04.06.2002 , 18:38 UhrDer Sprecher der deutschen Außenministeriums, Joscha Schmierer, gab bekannt, der deutsche Außenminister könne sich schon deshalb nicht mit Haider treffen, weil Prof. Dr. Dr. hc. Joseph Fischer permanent im Mastdarm von Ariel Scharon und Michel Friedman weile, wo Haider keinen Zutritt habe!

      Zusatzinfo für 04.06.2002 , 18:00 Uhr Der liebe Joschka war ja vor seiner Tätigkeit als deutscher Außenminister auch eine Zeitlang als Händler mit Porno-Bildern tätig! Inwieweit Joschka auf manchen Photos selbst agiert und deutlich zu erkennen ist, konnte nie endgültig geklärt werden. Die Photos, die sich in Joschkas Stasi-Akte und damit jetzt in Amerika befinden, dürften aber einigermaßen brisant sein. Denn als Madeleine Albright die Liebenswürdigkeit besaß, Joschka über die entzückenden Bilder in Kenntnis zu setzen, suchte dieser spontan Madeleine Albrights Mastdarm mit solcher Verve auf, daß er ihr im ersten Anlauf ungebremst bis zu den Mandeln hochschoß. Diese hübschen Bilder sollen auch der Grund für Joschkas Servilität und Willfährigkeit bei amerikanischen Wünschen nach Unterstützung in Afghanistan sein. Schon komisch: Ein grüner Pazifist schickt deutsche Soldaten nach Afghanistan und ans Horn von Afrika. Die FDP höhnte im Berliner Bundestag, Joschka lege gegenüber den USA eine `Häschenahaltung` an den Tag. Joschka wird wissen warum.

      Commenti, 04.06.2002 , 17:52 Uhr Fischer ist das Letzte was Europa zu bieten hat. Ein proletarischer Hungerleider, der nach der nächsten Wahl gar nichts mehr zu fressen hat. Wer braucht denn diesen nichtssagenden Typen wirklich. Seine Politik auf allen Ebenen gescheitert, kein Mensch auf der ganzen Welt hört diesem Affen noch zu. Nur ein paar (un-)gläubige Proleten. Hoffentlich ist diese Lachnummer bald zu Ende.

      Duesentrieb, 04.06.2002 , 17:51 Uhr Und wieder einmal hat der Alt-RAF-Terrorist Fischer zugeschlagen. Früher hat er nur auf Polizisten geprügelt, heute hat er andere Möglichkeiten. Diese geistige Dunkelkammer glaubt führt sich auf, als hätte er zu bestimmen wer eingeladen wird. Aber vielleicht kann man sich Hr. Fischer ausladen. Er trifft sich ja gerne mit Leuten seines Schlagen (Sharon und Konsorten). Hr. Fischer kann Demokratie wahrscheinlich nicht einmal buchstabieren, geschweige er kennt die Bedeutung dieses Wortes. Er ist ein typisches Beispiel eines Piefkes. (österreichisches Schimpfwort für Deutsche K.P.)

      Strammer Max, 04.06.2002 , 17:29 Uhr Unseren Wiener Genossen ins Stammbuch: ---- Wenn unser starker Drang es will zapple nicht und halt ganz still bücke Dich und küß` Berliner Boden `Moni` will nun an Deine Ho...

      American Jew, 04.06.2002 , 17:28 Uhr Dies zeigt zwei Dinge: Erstens ist der Linksterrorist Fischer gar nicht so tollerant (sic!), wie es im grünen Parteiprogram steht. Zweitens, wovor hat er Angst? Vielleicht ist ihm bewußt, daß seine sachlichen Argumente gegenüber denen von Haider nicht ausreichen würden. Daher greift er zu `Boykott`- und Schimpfmethoden. Alles klar!

      FREUNDSCHAFT, 04.06.2002 , 16:43 Uhr Der Außenterrorist, RAF-Busenfreund Fischer ist ein Skandal und es ist ein Skandal daß er in einer “demokratischen” Regierung sitzen darf !

      Solidaritätsbekundung, 04.06.2002 , 16:30 Uhr Genossen! Unvergessen, wie in den dunklen Tagen des Februar 2000, als in Österreich die Reaktion gegen den Willen der österreichischen Arbeiterklasse putschte, uns die treuen Piefke-Genossen aus Berlin-Kreuzberg zur Seite standen und den weiten Weg nach Wien auf sich nahmen, um hier im Joschka-Auftrag zu randalieren! Jetzt ist es Zeit zu zeigen, daß auch unsere Ehre Treue heißt! Für die machtvolle Berliner Demonstration gegen den antisemitischen Reaktionär Möllemann füllt unsere Volxtheater-Truppe schon die Molotow-Cocktails für die wie üblich von der `Wiener Städtischen Versicherung` gesponserte Reise! Genosse Günter `Tante` Tolar wird ebenso mit von der Partie sein wie der bewährte Stoßtrupp des VSStÖ, des `Verbandes-Schwuler-Stricher-Österreich s`! Sie werden schon ungeduldig von Genossen Klaus `Moni` Wowereit erwartet! Da tönt ein Ruf wie Donnerhall: "Wowereit, den Po bereit!" Auch die IKG (Israelitische Kultusgemeinde K.P.) wird in Bestbesetzung mit Ariel (Muzicant, Präsident der IKG K.P.), Simon (Wiesenthal K.P.)und Doron (Rabinovici K.P.) antreten, um zusammen mit Glaubensbruder Gregor Gysi in Berlin die wundersame Vermehrung Rechtgläubiger in Deutschland zu feiern, wo sich ja dank des Ehrenwort-Helmuts, des Schwarzgeld-Kohls, die jüdische Bevölkerung in den letzten Jahren verdreifacht hat! So eine Freude! Ja, die Germanen haben schon in die Tat umgesetzt, was Ariel immer noch fordert: den uneingeschränkten Zuzug von orthodoxen Ostjuden! Wann endlich wird unsere Unrechtsregierung den geforderten 60.000 Neu-Siedlern die Flugreise nach Österreich zahlen? Da werden die Piefke schauen, wenn mit Ariel, Simon und Doron an der Spitze unsere Donnerstags-Trankler (Demonstranten gegen die Regierung K.P.) lauthals: "Widerstand! Widerstand! Stellt den Mölli an die Wand!" skandieren! Qualtinger würde sagen: "B`soffen war ma! Lauter so Burschen wia i! Die Piefke hab`n si` g`furchten!" Dann Empfang bei Gerhard und Joschka: Es gibt koschere Curry-Wurst und roten Krimsekt! Joschka verteilt als Andenken Restbestände seiner Porno-Bildersammlung mit persönlicher Widmung! Deutschland, wir kommen! Freundschaft!
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      schrieb am 17.06.02 19:56:55
      Beitrag Nr. 96 ()
      Wieder war die Gedankenpolizei unterwegs und hat einen schlimmen Antisemiten zur Strecke gebracht. Diesmal handelt es sich um den allseitig bekannten Scharlatan und Astrologen Martin Schmid von B.TV, dessen Sterndeutereien und Edelsteininterpretationen man allerdings nach wie vor beobachten kann.

      aus Junge Welt vom 18.06.2002

      Martin Höxtermann

      »Parodien« eines Astrologen

      Stuttgart: Ein Sternendeuter des Landessenders B.TV verbreitet antisemitische Hetztiraden

      Wenn Sie wissen wollen, was die Sterne sagen, rufen Sie mich an«, fordert Astrologe Martin Schmid fünfmal in der Woche zwischen 18 und 20 Uhr die Zuschauer des baden-württembergischen Privatsenders »B.TV« auf. 49 Cent kostet dort ein Anruf. Bis zu 170000 Zuschauer rufen in seiner »Astrofon-Show« an, behauptet Schmid auf seiner Internet-Homepage »astrologe-schmid.de«. Dort sind aber nicht nur zahlreiche astrologische Angebote zu finden, die den sehr irdischen Geschäftssinn des Sternendeuters dokumentieren - so kostet ein 15minütiger Telefontermin beim Meister 150 Euro.

      Zu finden sind auf der Seite auch sogenannte »Promi-Horoskope«. Und die haben jetzt die baden-württembergische SPD alarmiert. »Auf Schmids Homepage befinden sich antisemitische Hetztiraden«, hat Landes-Generalsekretär Rudolf Hausmann festgestellt. So hatte der Mannheimer Astro-Guru angesichts der von Jürgen Möllemann erbrachten »Entschuldigung« bei den Juden in Deutschland kommentiert: »Eine Handvoll Juden bestimmt bei uns, was die Politiker tun, was die Zeitungen drucken und Fernsehen und Rundfunk berichten. Alle ducken sich unterwürfig und sind bereit, notfalls in jeden Hintern zu kriechen.« Und zur Rücktrittsforderung des Berliner FDP-Abgeordneten Jungnickel an Möllemann äußerte sich Schmid wie folgt: »Ich denke, Herr Jungnickel sollte zurücktreten und lieber Karnickel züchten. Mit dem Dung kennt er sich ja glänzend aus. Es würde sicher gut bei Friedmann & Co ankommen, wenn er dann ganz privat und unter sich auf Knien nach Israel robbt«.

      Das ist »Brandstiftung übelster Sorte« und »Volksverhetzung« im Stil des Stürmers, kritisierte die SPD. Und forderte den baden-württembergischen Landessender auf, sich sofort von dem braunen Astrologen zu trennen. Der fühlt sich jedoch falsch verstanden und hat inzwischen die antisemitischen Einträge gelöscht. Er sei kein Antisemit, es habe sich lediglich um »Parodien« gehandelt, versicherte er gegenüber jW. Sicher habe er »total überzogen« und sich dafür auch entschuldigt, räumte er ein, doch er ziehe nun einmal gern Politiker »durch den Kakao«. Die SPD wolle sich mit ihren Vorwürfen nur an ihm rächen, weil er vorausgesagt habe, daß Schröder im September als Kanzler abgelöst werde, behauptete Schmid. »Das hat denen nicht gefallen.« Vergangene Woche war auf seiner Homepage eine 14zeilige »Stellungnahme« zu lesen, in der jedoch mit keinem Wort auf das Thema Antisemitismus eingegangen wird. Für Schmid ist damit die Sache erledigt. Offensichtlich auch für B.TV, seit zwei Jahren im Ländle auf Sendung. Der regierungsnahe Landessender will sich von seinem Quotenbringer nicht trennen. »Astrofon« geht abends wie gehabt auf Sendung, und am gestrigen Montag soll gar eine »Sternstunde« mit Schmid gesendet worden sein. Auf Anfrage von jW war man am Freitag in der Stuttgarter B.TV-Zentrale zu keinem Kommentar bereit. Auch eine schriftliche Stellungnahme des Senders zu den Vorwürfen gebe es nicht, teilte man mit. »An meiner Zusammenarbeit mit B.TV hat sich nichts geändert«, bestätigte dagegen Schmid. Inzwischen hat die SPD den Vorgang an die Staatsanwaltschaft Mannheim weitergeleitet - wegen des Verdachts der Volksverhetzung.
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 19:28:49
      !
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      Avatar
      schrieb am 18.06.02 19:39:40
      Beitrag Nr. 98 ()
      Die faz weiß noch mehr dazu:

      Antisemitismusdebatte
      Blüm wirft israelischer Armee „Vernichtungsaktionen“ vor


      18. Juni 2002 Der CDU-Politiker Norbert Blüm hat die Politik des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon scharf kritisiert. „Ich kann in den Aktionen der israelischen Armee keinen Abwehrkampf gegen den Terrorismus sehen - sondern nur Vernichtung“, sagte Blüm in einem vorab veröffentlichten Interview mit dem Magazin „Stern“.

      „Wenn Kinder getötet werden, wenn eine Mutter mit ihrem lebensgefährlich erkrankten Kind nicht in die Klinik darf, dann nenne ich das Vernichtung“, sagte Blüm weiter. In Israel und in den Palästinensergebieten finde ein Kampf statt, „bei dem offenbar keine Regeln und humanitären Rücksichten gelten, auch nicht die des Kriegs-Völkerrechts“.

      Vorwurf des Antisemitismus als "Knüppel"

      Der Vorwurf des Antisemitismus, wenn die israelische Regierung kritisiert werde, werde „auch als Knüppel benutzt, um jeden Hinweis auf die Missachtung der Menschenrechte totzumachen“, sagte Blüm. Er rate allen, „vorsichtiger mit dem Begriff Antisemitismus umzugehen“. Die Ressentiments, die über Jahrhunderte „gewuchert“ seien, seien „leider nicht total überwunden“. Jedoch sei Deutschland kein „Land der Antisemiten“, sagte Blüm weiter.

      Kritik von Rüttgers

      Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Jürgen Rüttgers wies diese Bewertung in Berlin zurück. Israel habe das Recht, sich gegen Selbstmordattentate zu wehren. Nachdrücklich kritisierte Rüttgers die Antisemitismus-Äußerung Blüms. „Alle, die das böse Wort vom Knüppel des Antisemitismus benutzen, ermöglichen es den Ewiggestrigen, sich dahinter zu verstecken.“

      Auch Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) ging in seiner Grundsatzrede beim CDU-Wahlparteitag in Frankfurt am Main auf das Thema ein, ohne dabei Blüm zu nennen. Kritik gegenüber Israel sei „kein verdeckter Antisemitismus“, betonte er. Angesichts der unerträglichen Selbstmordattentate brauche Israel aber Unterstützung. Deutschland habe die tiefe Verantwortung, das Existenzrecht Israels „mit allem Herzen und aller Kraft“ sicher zu stellen.
      Avatar
      schrieb am 19.06.02 16:14:22
      Beitrag Nr. 99 ()
      Damit sind in der künftigen Regierung ja mindestens zwei heftige Israel-Kritiker:

      Schäuble und Blüm....
      Avatar
      schrieb am 19.06.02 18:47:35
      Beitrag Nr. 100 ()
      3 .... und Mölli
      Avatar
      schrieb am 19.06.02 21:27:46
      Beitrag Nr. 101 ()
      Neues von Friedmann, der sich zur Zeit im Gelobten Land aufhält. Er könne sich inzwischen vorstellen, nicht mehr in Deutschland zu leben. Unversöhnlich wiederholt er die Forderung nach Ablöse von Möllemann.

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      Vom Leben in Deutschland

      Michel Friedman, der für die ARD Scharon interviewen sollte, macht sich in Israel Gedanken über die deutsche Antisemitismus-Debatte

      Michel Friedman schaut in Tel Aviv aufs Meer. Er genießt die Morgensonne – und die räumliche Distanz zu Deutschland, und lässt die letzten vier Wochen Revue passieren. Die Bilanz fällt ernüchternd aus.

      Zwar ist Möllemanns Behauptung, Juden wie Friedman und Scharon seien an antisemitischen Haltungen schuld, aus den Schlagzeilen gerutscht. Aber die Wunden sind nicht verheilt. „Es gibt kein Ereignis, seit ich in Deutschland lebe, das mich persönlich und politisch so bewegt und verletzt hat wie die Antisemitismus-Debatte, die Möllemann angezettelt und Guido Westerwelle sehr lange hingenommen hat.“ Die Debatte sei ein „Zivilisationsrückschlag“, der 50 Jahre Leistung im Zusammenleben von Juden und Nicht-Juden erschüttere. Letztendlich wisse er nicht, was gravierender sei: Möllemanns unsägliche Sätze oder Westerwelles Schweigen.

      Für Michel Friedman ist die Ruhe nur scheinbar, der Konflikt mit der FDP auch nach dem Gespräch des Zentralrats mit FDP-Politikern nicht beigelegt. Die Auseinandersetzung bleibe eine offene Wunde, so lange sich Westerwelle einen Stellvertreter Möllemann „antut“. „Die FDP muss sich entscheiden.“ Entweder sie erkenne an, dass Möllemanns Aussagen „unentschuldbar“ seien, „dann kann sie Möllemann nicht halten“. Oder aber ihre Erklärungen seien bloße „Lippenbekenntnisse“.

      Ähnlich wie Ignatz Bubis, der vor seinem Tod in einem Interview sein Wirken in Frage gestellt hatte, betrachtet Friedman sein eigenes Schaffen kritisch: „Mein Optimismus, dass ich etwas erreichen kann, ist deutlich zurückgegangen.“ Friedman verweist auf die jüngste Studie der Leipziger Universität, wonach 36 Prozent der Deutschen „gut verstehen“ können, „dass manchen Leuten Juden unangenehm sind“. Dass jeder dritte Deutsche antisemitisch gepolt ist, lasse ihn bezweifeln, „ob man als Jude überhaupt ein würdevolles Leben in Deutschland leben kann“. Selbst bei ihm, der stets die jüdische Zuwanderung nach Deutschland gefördert habe, „macht sich inzwischen Nachdenklichkeit breit darüber, ob es richtig war, in Deutschland zu leben“. Es sei „auffallend“, wie lange es gedauert habe, bis sich Gewerkschaften, Kirchen und Parteien zu Wort gemeldet hätten. Und „von den Intellektuellen haben wir bis heute kaum etwas gehört“.

      Friedman sagt, er könne sich durchaus vorstellen, außerhalb Deutschlands zu leben. Noch stelle sich die Frage allerdings nicht.

      Thorsten Schmitz / SZ vom 19.06.2002 / Ressort: Nachrichten
      Avatar
      schrieb am 19.06.02 22:37:30
      Beitrag Nr. 102 ()
      Es ist schwierig, Friedman´s Doppelrolle als

      "ganz normaler deutscher Staatsbürger" und als Funktionär des Zentralrats der Juden Deutschlands zur Deckung zu bringen.

      Er hat verständlicherweise als Jude das Verlangen und die Pflicht, vor neonazistischen und antisemitischen hetzkampagnen zu warnen.

      Gleichzeitig schadet er jedoch ebenso wie Spiegel durch die völlig überzogene und um sich selber kreisende Selbstwahrnehmung genau dem demokratischen Staat, der in vorbildlicher Weise aus seiner historischen Verpflichtung, aber auch aus einer soliden, vermittelnden und international hoch anerkannten Aussenpolitik seit 50 Jahren absolut friedlich ist.

      Er beschmutzt mit Wonne Deutschlands guten politischen Ruf nach dem 2.Weltkrieg und wundert sich, daß ihn die Menschen mit seiner überheblichen und nicht minder populistischen, selbstverliebten Show nicht mögen, wo er doch nur eben einmal rund 28 Millionen Deutsche pauschal sinngemäß als (latente) Neonazis bezeichnete.

      Die völlig überzogene Reaktion Spiegels zu Blüm´s Aussagen (der hat nun wirklich nur Kritik an Israels Politik der blinden Vergeltung geübt - ist das also doch ausreichend, um von Spiegel und Friedman als antisemitisch bezeichnet zu werden ? ) hat genau das in Perfektion bestätigt, was Blüm sagte: Sobald man Israel kritisiert, wird vom ZJD gleich die Moralkeule geschwungen.


      Ich persönlich begrüße Friedman´s öffentlich Überlegungen zu seinem zukünftigen Aufenthaltsort.

      Die Zahl derer, die ihm in Deutschland eine Bühne für seine Show geben wollen, damit er uns alle als Neonazis bezeichnet, ist sicher nicht zu hoch...

      Wenn er nach Israel gehen sollte, wird er überrascht sein, wie viele Juden (keine bösen Deutschen) dort ebenfalls unter seine leichtfertige Definition für Antisemitismus fallen - weil sie selber unumwunden Israels Politik gegenüber den Palästinensern als "Vernichtungs- und Demütigungspolitik" bezeichnen.

      Er kann dort seinen selbsternannten Krieg gegen die Menschen, die es wagen, Israel zu kritisieren, fortführen.

      Immerhin gehen immer mehr friedliebende israelische DIE MIT EIGENEN AUGEN SAHEN, WAS DIE ARMEE ANRICHTET, lieber als Deserteure und "Vaterlandsverräter" ins Gefängnis, als weiter mitzumachen.

      Diese Menschen, jüdische Landsleute mit Gewissen, kann er dann ja nach Lust und Laune desavouieren.


      .
      Avatar
      schrieb am 19.06.02 22:56:09
      Beitrag Nr. 103 ()
      ...sollte heißen:

      "Immerhin gehen immer mehr friedliebende ISRAELISCHE SOLDATEN DIE MIT EIGENEN AUGEN SAHEN, WAS DIE ARMEE ANRICHTET, lieber als Deserteure und "Vaterlandsverräter" ins Gefängnis, als weiter mitzumachen."
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 12:29:36
      Beitrag Nr. 104 ()
      Der Friedmann kann uns mal
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 14:20:27
      Beitrag Nr. 105 ()
      Eine wirklich überraschende Kritik an Israel kommt aus den USA. Ted Turner, Gründer von CNN, beschuldigt Israel des Staatsterrorismus. Die wütenden Reaktionen der zionistischen Lobby (die gibt es in den USA ohne jeden Zweifel) lies nicht auf sich warten.
      Dabei wurde bisher immer angenommen, CNN sei pro-israelisch!

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      Junge Welt 20.06.2002

      Ausland Rainer Rupp

      Prominenter Beistand

      Ex-CNN-Chef Ted Turner beschuldigt Israel des Staatsterrorismus gegen Palästinenser

      Ted Turner, Dollarmilliardär und Gründer des Nachrichtensenders CNN, hat am Dienstag Israel des Staatsterrorismus gegen die Palästinenser beschuldigt. »Ist es nicht so, daß sich Israelis und Palästinenser gegenseitig terrorisieren?« sagte Turner, derzeit Vizepräsident des US-Medienkonzerns AOL-Time Warner, zu dem auch CNN gehört, in einem Interview mit dem britischen Guardian. »Die Palästinenser kämpfen mit menschlichen Selbstmordbombern, weil das alles ist, was sie haben.

      Die Israelis verfügen dagegen über eine der mächtigsten Kriegsmaschinen der Welt. Die Palästinenser haben nichts. Wer sind also die Terroristen? Für mich gilt, daß beide Seiten Terrorismus betreiben.« Für Ted Turner, der im Jahre 1997 den Vereinten Nationen eine Milliarde Dollar gespendet hat, liegen die Ursachen der palästinensischen Selbstmordattentate in der Verzweiflung und Armut der Palästinenser.

      Von einer ganz unerwarteten Seite erhielten die Palästinenser am Dienstag öffentliche Sympathiebezeugungen für ihren Kampf gegen die brutale Unterdrückungspolitik der israelischen Besatzungsmacht. Cherie Blair, Juristin und Frau des britischen Premierministers Tony Blair, hatte auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten medizinischer Hilfe für Palästinenser in London indirekt Verständnis für junge Palästinenser angedeutet, die sich zu Selbstmordanschlägen bereitfinden. »Solange es junge Leute gibt, die keine andere Hoffnung haben, als sich in die Luft zu jagen, kann es keinen Fortschritt geben«, erklärte sie.

      Wie die sofortigen wütenden Reaktionen zionistischer Lobbys in den USA und der Vertreter der Scharon-Regierung in Israel deutlich machten, haben sowohl Ted Turner als auch Cherie Blair mit ihren Äußerungen in ein Wespennest gestochen. Andrea Levin, Direktorin von »CAMERA«, einer proisraelischen Vereinigung zur Überwachung der amerikanischen Medien, verurteilte Ted Turners Ansichten als »einen widerlichen Versuch, die Grenze zwischen Tätern und Opfern zu verwischen«, während Vertreter der Scharon-Regierung den CNN-Gründer einfach als »dumm« bezeichneten. Auch Cherie Blair kam unter heftigen Beschuß, so daß ihr Mann Tony mit einer »Was-meine-Frau-wirklich-sagen-wollte-Erklärung« eingriff. Eine Sprecherin von Cherie Blair sagte anschließend: »Falls die Interpretation der Bemerkungen von Mrs. Blair Kränkung verursacht hat, bedauert sie das natürlich sehr.« Selbstverständlich verurteile Mrs. Blair das jüngste Selbstmordattentat in Israel. Am Morgen waren bei einem Selbstmordanschlag auf einen Bus in Israel 20 Menschen getötet worden.

      Als Reaktion darauf glaubt die israelische Regierung, nun sei die Zeit reif, einen bereits seit langem gehegten Plan in die Tat umzusetzen und führende palästinensische Politiker aus ihrer Heimat zu vertreiben. Polizeiminister Usi Landau hatte gefordert, die gesamte palästinensische Autonomiebehörde zu stürzen und sämtliche politischen Führer der Palästinenser auszuweisen. Nach einem Bericht des israelischen Rundfunks vom Mittwoch will man jedoch aus Angst vor den internationalen Reaktionen vorerst von der Ausweisung Yassir Arafats absehen. Dafür hat inzwischen die Scharon-Regierung entschieden, die autonomen Palästinensergebiete wieder zu besetzen und so lange besetzt zu halten, bis der »Terrorismus« gegen Israel aufhört.
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      schrieb am 20.06.02 15:09:01
      Beitrag Nr. 106 ()
      welchem wahn ist man eigentlich verfallen, wenn man den offenbar größten teil seiner freizeit damit zubringt, belege für die these zu suchen, dass die juden in wirklichkeit terroisten und faschisten sind.

      menacher, du kannst mir darauf sicher eine antwort geben, hm?

      nebenbei: es würde mich wirklich mal interessieren, wie alt ihr dumpfbacken hier seid. die altergruppe zwischen 16 und 85 sollte man zum großen teil ausschließen können.
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 15:24:38
      Beitrag Nr. 107 ()
      @genova
      Wenn Du was zu dem Artikel zu sagen hast, was ich allerdings kaum glauben kann, dann schreibst einfach rein.

      Wenn nicht, dann würde ich ganz einfach den Mund halten. Besonders alt kannst Du jedenfalls nicht sein. Ich zähle Dich zu den Leuten, die alles wissen, aber nicht sagen können, warum.
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 17:02:23
      Beitrag Nr. 108 ()
      @genova wqenn meist du mit "Ihr" die erste stufe zum rassismus ist veralgemeinerungen.
      g.- midas
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 17:03:37
      Beitrag Nr. 109 ()
      ftd.de, Do, 20.6.2002, 16:38
      Karsli kündigt Klage gegen Spiegel und Friedman an

      Der nordrhein-westfälische Abgeordnete, Jamal Karsli, will den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, und dessen Stellvertreter Michel Friedman, verklagen. Karsli hatte der israelischen Regierung im Umgang mit den Palästinensern "Nazi-Methoden" vorgeworfen.







      "Ich werde Spiegel und Friedmann wegen Verleumdung, Ehrverletzung und Rufmord verklagen", sagte Karsli am Donnerstag. "Ich wehre mich gegen den Vorwurf, Antisemit zu sein. Ich bin kein Antisemit", fügte er hinzu. Weitere Einzelheiten wolle er am Freitag auf einer Pressekonferenz bekannt geben. Spiegel sagte zu der Klageandrohung: "Wir sehen einer Klage gelassen entgegen und werden einen Rechtsanwalt beauftragen". Darüber hinaus wolle er keine weitere Stellungnahme zu dem Thema abgeben.



      Der aus Syrien stammende Deutsche Karsli hatte kurzzeitig als Parteiloser der FDP-Landtagsfraktion angehört. Seine Aufnahme in die FDP-Fraktion und der Streit des nordrhein-westfälischen FDP-Vorsitzenden Jürgen Möllemann mit Friedman stand im Mittelpunkt des Streits zwischen der FDP und dem Zentralrat der Juden. Karsli hatte in der rechtsradikalen Zeitschrift "Junge Freiheit" gesagt, eine "zionistische Lobby" diffamiere Kritik an Israel als antisemitisch.



      Möllemann zog mit der Äußerung Kritik auf sich, Friedman und der israelische Ministerpräsixdent Ariel Scharon seien mitverantwortlich für Antisemitismus in Deutschland. Für diese Äußerung hat sich der FDP-Politiker bei den jüdischen Bürgern entschuldig, Friedman allerdings ausdrücklich davon ausgenommen. Der Streit war auch bei einem Treffen zwischen der Spitze des Zentralrats und der FDP nicht gänzlich beigelegt worden.

      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 17:16:28
      Beitrag Nr. 110 ()
      ach, menacher,

      warum soll ich mich in das schema deiner dumpfbackenpropaganda pressen lassen.

      übrigens danke für das kompliment: du zählst mich ausdrücklich zu den leuten, die alles wissen. da ist es dann auch nicht so wichtig, ob ich weiss, warum ich alles weiss, oder?

      midas,

      ich meine alle, die hier seit wochen in übler manier stimmung gegen juden und andere minderheiten machen. dazu zählen menacher, kvsowieso, big-apple und einige andere. ob du, midas, dazugehörst, weiss ich im moment nicht. du wirst es schon selbst wissen.
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 17:16:49
      Beitrag Nr. 111 ()
      Donnerwetter....damit hat wohl keiner mehr gerechnet.

      Klar,warum auch nicht....?!

      Aber ob er damit durch kommt....?:eek:

      Das bezweifel ich doch sehr.SPIEGEL+KRIEGMANN werden alles

      an anwälte aufbieten,was die creme de la creme der anwälte

      zu bieten hat.Na und knete ist dafür bestimmt im überfluss

      vorhanden.

      Kann sehr spannend werden.....

      :)
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 20:26:20
      Beitrag Nr. 112 ()
      genova

      Schreib doch mal einen kleinen Beitrag, vielleicht nur ein paar Zeilen, wenn Du dazu in der Lage bist. Zum Beispiel was Dir an einem konkreten Statement von mir nicht gefällt.

      Wer pauschal verurteilt, nochdazu in einer solchen beleidigenden Manier, setzt sich nur dem Verdacht aus, selbst nichts zu sagen zu haben. Außer Ablehnung oder Zustimmung zu anderen Postern habe ich von Dir noch nichts gelesen.

      Deine Behauptung, ich würde gegen Juden und andere Minderheiten (welche?) hetzen ist eine schlichte Verleumdung. Dergleichen habe ich noch nie getan. Kritik an Israel ist jawohl erlaubt, oder? Wer das Gegenteil behauptet, bedient ein antisemitisches Klischee. Soll ich Dich jetzt als Antisemiten sehen? :D
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 12:57:29
      Beitrag Nr. 113 ()
      US-NAZIPROPAGANDA
      Geldstrafe für Einfuhr

      Für die Einfuhr von Nazipropaganda aus den USA hat ein Berliner Gericht einen 23-Jährigen zu 1.800 Euro Geldstrafe verurteilt. Der Frankfurter Zoll hatte 1.000 Aufkleber mit rassistischen und antijüdischen Karikaturen sichergestellt, die an den Berliner adressiert waren. (dpa)

      taz Nr. 6780 vom 21.6.2002, Seite 7, 12 Zeilen (Agentur)
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      Hat Irgendjemand in der Vergangenheit schon einmal davon erfahren, daß Friedman/Spiegel an die Öffentlichkeit gehen und sich in Pressekonferenzen darüber beschweren, daß man in den USA mit SS- und HAkenkreuzsymbolen herumlaufen und handeln kann und ein großer teil der neonazistischen Logistik in den USA ihre sichere, unbehelligte Basis haben?

      Ich noch nicht.....

      Merkwürdige Wahrnehmung der Realitäten und Gewichtung durch den Zentralrates der Juden, oder?




      Ein verwunderter

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 13:04:36
      Beitrag Nr. 114 ()
      Der Handel mit dem Asylrecht der Juden scheint lukrativ zu sein....


      JÜDISCHE GEMEINDE
      Exchefin angeklagt
      Wegen Beihilfe zum Verstoß gegen das Ausländergesetz hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die Exvorsitzende der Jüdischen Gemeinde Göttingen erhoben. Sie stehe im Verdacht, 16 Menschen aus der Exsowjetunion fälschlich bestätigt zu haben, Juden zu sein. (dpa)

      taz Nr. 6780 vom 21.6.2002, Seite 7, 12 Zeilen (Agentur)
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 13:15:11
      Beitrag Nr. 115 ()
      Der südafrikanische Erzbischof und Nobelpreisträger Tutu hat Israels Haltung gegenüber den Palästinensern mit der Apartheitspolitik verglichen. Er verlangt einen Rückzug von Investoren aus Israel, ähnlich wie früher in Südafrika.
      Die amerikansichen Zionisten fielen sofort über ihn her. Die wichtigste ihrer fragwürdigen Begründugen: Israel sei die einzige Demokratie im Nahen Osten.

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      Tutu stirs Jewish rage over sanctions call

      June 21 2002 at 10:41AM



      A major US Jewish group has sharply criticised Archbishop Emeritus Desmond Tutu over an opinion piece in which the Nobel peace laureate called for disinvestment from Israel to protest against its settlements in Palestinian territories.

      The Los Angeles-based Simon Wiesenthal Centre said Tutu was mistaken to draw parallels between apartheid and Israel`s Palestinian policies.

      "Rather than cry out on behalf of the innocent victims of terror, Tutu aligns himself with those who have refused to stop it," said Rabbi Marvin Hier, the centre`s founder.

      "Rather than urge American universities to disinvest from the Middle East`s only democracy, Tutu should be urging Muslim religious and political leaders to unequivocally condemn the terrorist organisations whose only aim is the total destruction of the State of Israel," Hier said.

      `The indignities, dependence and anger are all too familiar`
      In an opinion piece published in the International Herald Tribune on June 14, Tutu said Israeli settlements in Palestinian territories were re-creating many of the conditions seen in apartheid-era South Africa.

      "Yesterday`s township dwellers can tell you about today`s life in the occupied territories," Tutu wrote. "The indignities, dependence and anger are all too familiar."

      Tutu, who won the Nobel Peace Prize in 1984 for his work against apartheid, noted that the similarities between the two countries were not exact, and that Israel "is certainly more democratic than most of its neighbours".

      But he said Israel`s settlement policies were creating insecurity and injustice that should be opposed, and that the small but growing movement advocating disinvestment from Israel was "the first, though certainly not the only, necessary move in that direction".

      The Wiesenthal Centre, one of the largest Jewish rights organisations in the world, said Tutu`s comparison of Israel with white-ruled South Africa was "both disingenuous and a distortion of the truth".

      "If there is no peace in the territories it is because (Palestinian leader Yasser) Arafat rejected former Israeli Prime Minister Ehud Barak`s offer of a Palestinian state and deployed terror as a deliberate means to bring Israel to her knees," Hier said. - Reuters
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 00:14:44
      Beitrag Nr. 116 ()
      Karsli will sich nun gerichtlich gegen den unberechtigen Vorwurf des Antisemitismus wehren. Die Kampagne gegen ihn hätte auch den Vorwurf einer "zionistischen Lobby" bestätigt.

      aus Spiegel online von heute
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      Karsli kann`s nicht lassen

      Der Ex-Grüne Jamal Karsli facht den Antisemitismus-Streit wieder an. Er stellte Strafanträge wegen Verleumdung gegen die Zentralrats-Mitglieder Paul Spiegel und Michel Friedman. Zugleich wiederholte er seinen Vorwurf, eine zionistische Lobby übe Einfluss in den Medien aus.

      Frankfurt am Main - Karsli kündigte am Freitag in Düsseldorf an, er werde gegen den Präsidenten des Zentralrates der Juden, Paul Spiegel, und dessen Stellvertreter Michel Friedman klagen, weil diese ihm antisemitische Äußerungen vorgeworfen hätten.
      Karsli wirft Spiegel und Friedman "Verleumdung und Ehrverletzung" vor. Er sei das "Opfer einer ungeheuerlichen Verleumdungskampagne". Seine kritischen Aussagen zum Vorgehen der israelischen Armee gegen die Palästinenser und der Vergleich mit Nazi-Methoden würden auch von israelischen Friedensaktivisten geteilt, meinte der Ex-Grüne und nunmehr parteilose nordrhein-westfälische Landtagsabgeordhnete.

      Karsli bekräftigte ebenfalls den Vorwurf, eine "zionistische Lobby" übe großen Einfluss auf die Medien aus. Die Kampagne gegen seine Person sei der beste Beweis dafür.

      Zugleich kündigte er weitere Auftritte gemeinsam mit dem stellvertretenden FDP-Vorsitzenden Jürgen Möllemann zum Thema Nahostkonflikt an. Auf Einladung mehrerer arabischer Gesellschaften wollten beide am 29. Juni in Essen über den Nahostkonflikt referieren. Eine weitere Veranstaltung solle in Berlin stattfinden. "Ich lasse mir nicht verbieten, dass ich mit Möllemann auftreten darf", sagte Karsli. Es handele sich aber nicht um FDP-Veranstaltungen.

      Möllemann hatte Karsli nach seinem Austritt aus den Grünen in die FDP geholt. Nach Druck der FDP-Parteispitze zog der Deutsch-Syrer seinen Antrag auf Mitgliedschaft wieder zurück, blieb aber zunächst als parteiloser Abgeordneter in der FDP-Landtagsfraktion in Düsselsdorf. Nach wochenlangen Debatten über seine Person hatte Karsli Anfang Juni auch seine Mitarbeit in der Fraktion aufgegeben.

      Unterdessen verteidigte sich der frühere Arbeitsminister Norbert Blüm gegen Kritik an seiner Person. Der Christdemokrat hatte in den Militäraktionen Israels gegen die Palästinenser nicht als Abwehrkampf gegen Terrorismus bewertet, sondern darin "nur Vernichtung" gesehen. Gegenüber dem Tagesspiegel betonte er am Freitag, er sei ein Freund Israels. "Und jene Israelis, die in Israel gegen Premier Ariel Scharons Politik auf die Straße gehen, sind genauso wenig Antisemiten wie ich."

      Der langjährige Arbeitsminister betonte, er verurteile die Selbstmordattentate radikaler Palästinenser als "barbarisch". Wenn aber "unbequeme Wahrheiten sofort mit dem Hammer des Antisemitismus zusammengeschlagen" würden, sei dies "eine Form von Denkverbot", sagte er.
      Avatar
      schrieb am 23.06.02 10:45:44
      Beitrag Nr. 117 ()
      Nobelpreisträger Bischof Tutu hat Südafrika als Modell für Israel/Palästina empohlen. Er empfiehlt wirtschaftlichen Druck auf Israel, also auch privaten Boykott. Unternehmen sollen ihre Investitionen in Israel abbauen.
      Die Welt veröffentlicht nun den Artikel von Tutu. Dagegen hat es bereits heftigen Protest von zionistischer Seite gegeben, siehe #113
      aus Welt von heute
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      Südafrika als Modell für den Nahen Osten

      Nur moralischer und ökonomischer Druck kann die israelische Besetzung der Palästinenser-Gebiete beenden - die Parallelen zwischen Südafrika und Israel

      Von Erzbischof Desmond Tutu

      Das Ende der Apartheid in Südafrika war eine der größten
      Leistungen des vergangenen Jahrhunderts. Ohne internationalen Druck aber wäre dies nicht gekommen. Nichts hätte die Bedeutung der Menschenwürde besser unterstreichen können, als die Proteste und Verweigerungen der "kleinen Leute" auf der ganzen Welt in den achtziger Jahren.

      Diese zeigten Wirkung, weil sie von ganz unten, von der Ebene der Individuen kamen und trotzdem wirtschaftlichen Druck ausübten: Verbraucher kauften keine südafrikanischen Produkte mehr, religiöse Führer bezogen eindeutige Standpunkte und empfahlen sie den Gläubigen, Studenten in der ganzen Welt demonstrierten ihre Solidarität. Schließlich entzogen auch Unternehmen und internationale Organisationen Südafrika Unterstützung und Kapital und zwangen damit die Regierung dazu, erstmals über die Konsequenzen ihrer Politik nachzudenken.

      Solch moralischer und vor allem finanzieller Druck muss jetzt von jedem Einzelnen auch auf Israel ausgehen. In den Vereinigten Staaten verlangen bereits die Studenten an über 40 Universitäten einen Abzug der Universitätsgelder aus israelischen Investments. In Europa gibt es schon jetzt erste Verbraucherboykotte gegen den israelischen Staat.

      Die Art und Weise der Proteste ist nicht die einzige Parallele, die sich zwischen dem Südafrika der Apartheid und dem Palästina der Besatzung ziehen lässt. Die Ausgestoßenen von damals, die Bewohner der Townships, kennen den Alltag in den besetzten Palästinensergebieten aus eigener Erfahrung: Alte Männer, die in ihrem eigenen Land um die Erlaubnis von Teenagern in Uniform betteln müssen, nur um einige Straßen weit reisen zu dürfen. Medizinische Notfälle, die nicht im Krankenhaus behandelt werden dürfen. Unschuld, die nicht reicht, um vor dem Gefängnis zu schützen.

      Nur wenige Glückliche haben die Erlaubnis, in den Städten der Besatzer zu arbeiten - zumindest bis die Truppen die Grenze wieder schließen und ein ganzes Volk einer tödlichen Lähmung ausliefern. Die Erniedrigungen, die bedingungslose Abhängigkeit, die Wut - all dies scheint zu bekannt, um nicht an das zu erinnern, was mein eigenes Land gerade überwunden hat. Ich bin nicht der erste Südafrikaner, dem das klar wird, und viele teilen diese erschreckende Einsicht: Ronnie Kasrils und Max Ozinsky, zwei jüdische Helden des Kampfes gegen die Apartheid, schrieben kürzlich einen offenen Brief mit dem Titel "Not In My Name", in dem die Parallelen zwischen der Politik des früheren Südafrika und des jetzigen Israel aufgezeigt werden. Der Brief wurde von mehreren hundert jüdischen Intellektuellen unterzeichnet.

      Die Besatzung Palästinas zu kritisieren heißt aber nicht, Israel als solches zu verdammen; genauso wie die Kritik am Vietnamkrieg nicht die Errungenschaften und Freiheiten der Vereinigten Staaten übersehen konnte. In einer Region, in der die überwältigende Mehrheit der Staaten nach wie vor unter ungerechten und repressiven Regierungen leidet, nimmt Israel die wahrscheinlich demokratischste Position ein. Der sofortige Baustopp und die Räumung der Siedlungen in den Palästinensergebieten verliert dadurch aber nichts von seiner Wichtigkeit. Auch rund um Südafrika herrschten damals Diktatoren. Trotzdem waren die Proteste und Wirtschaftssanktionen gerechtfertigt. Aggressionen und Gewalttaten werden nicht dadurch besser, dass sie von einer demokratischen Macht begangen werden. Besatzung und Krieg um Land verstoßen gegen das Völkerrecht, ob sie nun über Jahre, wie im Fall der israelischen Siedlungen in den besetzten Gebieten, oder als Blitzkrieg wie beim irakischen Überfall auf Kuwait geschehen.

      Fast instinktiv war das jüdische Volk immer auf der Seite der Entrechteten. Schmerzhafte Erinnerungen an Massendeportationen, Strafaktionen und schreckliches Unrecht bestimmen seine Geschichte. Die jüdische Religion legt sehr viel Wert auf Mitleid mit den Benachteiligten. In diesem Zusammenhang ist die Besetzung Palästinas deshalb besonders gefährlich: Sie stellt eine Verdrängung der Traumata dar, aus denen solche Überzeugungen geboren wurden - ein selektiver Gedächtnisverlust.

      Aber nicht alle Israelis haben vergessen, auch nicht alle in der Armee. Das kleine Häufchen von "Refuseniks" Wehrdienstverweigerern erinnert an ganz ähnliche Tendenzen in Südafrika, die damals den Beginn der Wende ankündigten. Mehrere hundert dekorierte Offiziere der israelischen Armee weigern sich, ihren Dienst in den besetzten Gebieten zu versehen. Diejenigen von ihnen, die mittlerweile noch nicht im Gefängnis sitzen, tragen ihre Botschaft weiter: Dass Israel Sicherheit braucht, aber sie als Besatzungsmacht niemals bekommen kann.

      Mehr als 35 israelische Siedlungen auf palästinensischem Gebiet sind dieses Jahr bereits gebaut worden. Jede von ihnen ist ein weiterer Schritt weg von Sicherheit für Israel - und zwei Schritte weg von Gerechtigkeit für die Palästinenser.

      Am Ende fiel das Apartheid-Regime in Südafrika und ebenso kann die Besatzung Palästinas irgendwann enden. Aber der moralische und internationale Druck muss jetzt genauso stark und entschlossen sein, wie er es damals war. Die Anstrengungen, ähnliche wirtschaftliche Boykotte gegen Israel zu organisieren, sind die ersten der dafür notwendigen Maßnahmen. Aber sie dürfen nicht die letzten bleiben.
      Avatar
      schrieb am 23.06.02 12:29:51
      Beitrag Nr. 118 ()
      Seit langer zeit ist Matthias Riechling gestern im TV wieder einmal bissig und scharfzüngig gewesen.

      In RP-TV hater politisches Kabarett vom Feinsten gegeben.

      Möllemann, Friedmann, Reich-Ranitzki und Pisa wurden wunderbar behandelt.

      Kostproben:

      "... Möllemann und Friedmann sind aber nicht nur Jude und Politiker, sondern für mich in Allererster Linie einmal DEUTSCHE... und das ist es, weshalb ich mich so schrecklich schäme!! "

      oder:

      "Möllemann, die Inkarnation der politischen =190er-Nummern, hat eine SMS geschickt und ganz Deutschland ist so deppert, zurückzurufen! "


      Einfach genial, der Mann....
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 17:29:37
      Beitrag Nr. 119 ()
      Wie nicht anders zu erwarten, wurden die Ermittlungen gegen Möllemann wegen Volksverhetzung eingestellt.

      Möllemann: Ermittlungen eingestellt


      Die Ermittlungen gegen Jürgen Möllemann wegen angeblicher Volksverhetzung - die Berliner Staatsanwaltschaft hat nach Angaben der nordrhein-westfälischen FDP das Verfahren eingestellt. Wie ein Sprecher der Liberalen mitteilte, gibt es keinen Tatverdacht gegen Möllemann, der in den letzten Wochen bundesweit mit Äußerungen zum Antisemitismus Schlagzeilen gemacht hatte.

      Claudia Roth, Grünen-Bundesvorsitzende, hatte die Strafanzeige gestellt und sich dabei auf eine Äußerung des FDP-Politikers in der ZDF-Sendung "heute-journal" vom 16. Mai berufen.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 17:36:56
      Beitrag Nr. 120 ()
      desmond tutu spricht mir aus dem herzen. ich kaufe schon lange nichts mehr, was aus israel kommt.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 18:26:09
      Beitrag Nr. 121 ()
      Man könnte aber das Model Südafrika auch als warnendes Beispiel für Israel deuten. Südafrika ist nach dem Ende der Apartheit ein Land, das immer mehr Weisse verlassen, weil sie keine Zukunft für sich mehr sehen.
      Und die höchste Kriminalitäts- und Aidsrate weltweit sprechen wohl auch nicht für ein Model der Zukunft, das Südafrika heutzutage anzubieten hat.

      Auch ist der Konflikt in Südafrika unter historisch-politisch-religiös-rassistischen Gesichtspunkten ganz anders gelagert gewesen, um ihn so einfach mit dem Israel/Palästinenser-Problem zu vergleichen.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 18:57:22
      Beitrag Nr. 122 ()
      @ ODDLOT

      Sicher, die Kriminalität ist hoch - aber es ist ein schrecklicher Bürgerkrieg verhindert worden, die Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben sind gelegt.

      Mann muss doch unterscheiden zwischen ewigem Bürgerkrieg und einem Kriminalitätsproblem in einem jungen Staat, der erst noch "reif" werden will, oder? ;)

      Auf jeden Fall werden nicht wie in anderen afrikanischen Staaten systematisch Weisse gejagt und getötet.

      Es gibt ja nicht viele Beispiele für "moderate" bzw. "friedliche" Revolutionen bzw. Ablösungen von Unrechtssystemen - aber Südafrika mit Botha und Mandela ist eins.

      Die haben bewiesen, daß sie zu einem bestimmten Zeitpunkt X mehr Grips im Kopf hatten als Scharon und Arafat! :)

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 11:22:31
      Beitrag Nr. 123 ()
      Wie es mit Meinungsfreiheit und Freiheit der Wissenschaft in Israel gestellt ist zeigt der folgende Artikel. Israelische Historiker mit Forschungsergebnissen, die der zionistischen Ideologie widersprechen sollen kaltgestellt werden.
      Es scheint, als habe die israelische Gesellschaft dringend eine Aufarbeitung ihrer Geschichte nötig, wie es ja bei uns auch geschehen ist.

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      Peter Nowak 22.06.2002 Junge Welt

      Kritiker kaltgestellt

      Israel: Wissenschaftler soll wegen antizionistischer Position aus Uni gedrängt werden

      Daß eine Gesellschaft im Krieg nicht nur nach außen, sondern auch im Innern die Freiheiten einschränkt, kann man zur Zeit in Israel beobachten. Während für Palästinenser in den besetzten Gebieten das Kriegsrecht gilt, gab es im israelischen Kernland eine parlamentarische Demokratie. Eine kleine Minderheit von Intellektuellen und Linken konnte auch ihre dezidiert antizionistischen Auffassungen äußern. Das könnte sich jetzt ändern. Im Zeichen des innerisraelischen Rechtsrucks und der Mobilisierung gegen die Palästinenser wird die Toleranz gegen Abweichler geringer.

      Dies bekommt Dr. Ilan Pappe zur Zeit zu spüren. Dem Politikwissenschaftler von der Universität Haifa droht die Entfernung von seinem Lehrstuhl, weil er sich für die Freiheit der Wissenschaft eingesetzt hat. Er hatte sich als einziger Professor hinter den Studenten Theodor Katz gestellt, der im Jahr 2000 wegen seiner Magisterarbeit exmatrikuliert worden war. Katz hatte ein Massaker eines zionistischen Militärverbandes während der israelischen Staatsgründung im Jahr 1948 nachgewiesen. 200 arabische Zivilisten waren nach den Forschungen von Katz in dem arabischen Dorf Tantura ermordet worden. Die Universitätsstellen bestritten nicht den Wahrheitsgehalt der Forschungen, doch sie nannten die Studie von Katz gefährlich für den Staat. Katz und Pappe gehören zu den postzionistischen Historikern, die in den 80er und 90er Jahren darangingen, Gründungsmythen des Staates Israel in Frage zu stellen. Dazu gehörte die Vorstellung, daß Israel vor der zionistischen Besiedlung ein »Volk ohne Land« gewesen sei. Außerdem deckte die postzionistische Strömung zahlreiche israelische Massaker in der Gründungsphase des Staates Israel auf, die bis dahin als palästinensische Propaganda abgetan wurden.

      Pappe wies 1994 einen weiteren Mythos der israelischen Staatsgründung zurück. Bisher lautete die israelische Lesart, daß Palästina durch die Ablehnung des UNO-Teilungsplans 1947/48 für die Entstehung des Nahostkonflikts selbst verantwortlich war. Pappe konnte nachweisen, daß der Plan von israelischer Seite mindestens genau so stark torpediert wurde.

      Nach den Osloer Verträgen wurden postzionistische Sichtweisen in Israel immerhin angehört und kamen als Minderheitenpositionen sogar in israelische Schulbücher. Doch diese Toleranz ist jetzt offenbar zu Ende.
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 12:00:14
      Beitrag Nr. 124 ()
      Es ist mittlerweile offensichtlich "normal" für die Völkergemeinschaft, daß Israel in aller Ruhe mittels Hubschraubern Raketen auf PKW´s abschießt, und Verdächtige Personen (kummulativ) zu Hunderten in die Luft sprengt, erschießt oder nach Belieben ohne rechtsstaatliche Mittel zuzulassen, Massenverhaftungen vornimmt und ungeniert auf fremden Territorium Siedlungen an den besten Stellen mit militärgewalt weiter errichtet.

      Während die Selbstmordattentate zu Recht öffentlich verurteilt werden, wird auch durch unsere Presse über die Liquidierung politischer Gegner in einem fremden Land berichtet, als wenn das ein NAturereignis wäre und nicht ebenso Mißachtung des Völkerrechts. Das erinnert mich fatal an die "Gewöhnung" der damaligen täglichen Bilder von Napalmopfern und B-52-Bombenteppichen in Vietnam.

      Ich werde keine israelischen Produkte mehr kaufen.
      Das ist mein kleiner Beitrag, um wenigstens im Mikrobereich so etwas wie wirtschaflichen Druck auszuüben.


      D.T.
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 16:53:19
      Beitrag Nr. 125 ()
      ERINNERUNG:

      HEUTE ab 20:45 auf ARTE

      Themenabend zum Terror in Israel/Palästina mit Hintergrundberichten zu den Selbstmordattentätern, den Opfern und ihrem sozialen Umfeld.


      Sicherlich interessant.
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 17:10:22
      Beitrag Nr. 126 ()
      Scharons Operationsbefehl

      Ziele und Methoden der israelischen Kriegsführung

      von Uri Avnery
      (Der Autor ist Träger des Carl-von-Ossietzky-Preises der Stadt Oldenburg und aktiv in der israelischen Friedensbewegung Gush Shalom)

      Wenn Ariel Scharon seine Absichten als militärischen Operationsbefehl formulieren sollte, wie er es in der Armee zu tun pflegte, statt sich hinter einer künstlichen Nebelwand zu verstecken, dann würde dies so lauten:

      1. Ziele: Die zionistische Revolution zur Vollendung bringen, indem ganz »Erez Israel« vom Meer bis zum Jordan in einen jüdischen Staat verwandelt wird - mit einem Minimum von nicht-jüdischen Bewohnern - wenn überhaupt welchen.

      2. Information: Der Unabhängigkeitskrieg von 1948 war abgebrochen worden, bevor er sein Ziel erreicht hatte. Der Staat Israel war nur auf 78 Prozent des Landes errichtet worden, so daß nur 64 Prozent der palästinensischen Bevölkerung entfernt wurden. Im Sechstagekrieg von 1967 wurden die restlichen 22 Prozent des Landes erobert. Den folgenden israelischen Regierungen fehlte es aber an der nötigen Willenskraft, die zionistische Revolution abzuschließen, die Gebiete zu annektieren und die übrige Bevölkerung zu entfernen.

      Im Augenblick gibt es eine günstige Gelegenheit, um dieses Werk zu vollenden. Es gibt nur eine Großmacht - die USA. Die andern Mächte - die UNO, Europa, Rußland und andere - sind in der Tat praktisch irrelevant.

      Die USA gewähren uns grenzenlose und unbeschränkte Unterstützung. Man kann nur hoffen, daß dies auch fortgesetzt wird, wenn wir bei der Verfolgung unserer Ziele harte Methoden anwenden. Die Erfahrung zeigt, daß selbst wenn sich in der US-Verwaltung jemand der Erfüllung unserer Ziele widersetzt, sein Widerstand zusammenbricht, wenn er mit unserm festen Stand (z.B. »Operation Schutzschild«) konfrontiert wird. Unsere Kontrolle über beide Häuser des Kongresses und unser ausschlaggebender Einfluß auf den größten Teil der amerikanischen Medien garantiert uns Handlungsfreiheit.

      3. Methoden: Mit folgenden Methoden werden wir vorangehen, die gleichzeitig ausgeführt werden:

      a) Militärische Operationen, um den palästinensischen Widerstand zu brechen.

      b) Wirtschaftlicher Druck, um eine massive arabische Auswanderung zu verursachen.

      c) (Vermehrte) Siedlungstätigkeit, um die Gebiete zu zerteilen und sie für die Annexion durch Israel vorzubereiten.

      d) Politische Aktionen, um die palästinensischen politischen und sozialen Institutionen zu zerstören

      4. Ausführung:

      a) Militärische Operationen: Diese werden ohne Unterbrechung durchgeführt. Die ganze Armee, einschließlich der Reserveeinheiten, wird für diese Aufgabe eingesetzt, selbst dann, wenn dies eine Schwächung unserer Abwehrbereitschaft gegenüber den arabischen Staaten und eingeschränktes Training zur Folge hat.

      Die IDF (Israelische Verteidigungsarmee) wird die palästinensischen Gebiete besetzen, wenn nötig für längere oder kürzere Zeit, um alle militanten Palästinenser, die Widerstand gegenüber unserer Politik organisieren könnten, gefangenzunehmen oder zu exekutieren. Zu diesem Zweck wird kein Unterschied zwischen Terroristen und politischen Führern gemacht, auch nicht zwischen bewaffnetem und zivilem Widerstand oder zwischen Hamas und Fatah. Maximale Zerstörung von Eigentum wird Abschreckung verursachen. Das wird solange wiederholt, bis jedes Aufflackern von Widerstand erlischt.

      Unsere Aktionen werden unvermeidlich die Motivation für Terroristen, Selbstmordattentate in Israel auszuführen, wachsen lassen. Genau dies wird uns - in der internen wie in der internationalen Arena - die Gründe für unsere militärische Aktion liefern, die dann als Re-Aktion angesehen wird.

      Die IDF wird eine zentrale Rolle bei der Ausübung des wirtschaftlichen Druckes - wie folgt - übernehmen.

      Man muß sicher gehen, daß kein Offizier, der nicht mit voller Überzeugung diese Aufgabe unterstützt, einen führenden Posten erhält. Um diese historische Mission zu erfüllen, sind Härte und Grausamkeit nötig. Hier ist kein Platz für Weichlinge.

      b) Wirtschaftlicher Druck: Eine Massenvertreibung wie 1948 kann nur unter bestimmten Umständen geschehen, wie z.B. bei einem in vollem Gange befindlichen Krieg oder bei einem ungewöhnlichen internationalen Ereignis, das alle Aufmerksamkeit auf sich lenkt.

      Bis dies geschieht, müssen die Palästinenser auf Grund des wirtschaftlichen Druckes, der ihr Leben unerträglich macht, dahin gebracht werden, das Land zu verlassen.

      Die IDF-Aktionen werden die Palästinenser in kleine Enklaven einschließen, wo sie eine Art begrenzte lokale Selbstverwaltung erhalten, die uns von jeder formellen Verantwortung für ihre Situation befreit.

      c) Siedlungsaktivitäten: Dies ist ein zentrales Mittel, um die historische Aufgabe zu erfüllen. Trotz der Tatsache, daß alle Regierungen seit 1967 dies verstanden und danach gehandelt haben, ging es zu langsam voran.

      Die bestehenden Siedlungen müssen erweitert und neue mit allen nur möglichen Mitteln erstellt werden. Das Netzwerk von Umgehungsstraßen muß schnell erweitert werden, um palästinensische Städte und Dörfer voneinander zu trennen, mehr Land den Siedlungen einzugliedern und unsere Kontrolle über den Boden abzusichern. All dies muß nach dem bestehenden Strategieplan ausgeführt werden, damit palästinensische territoriale Kontinuität verhindert und die wirtschaftliche Blockade enger gezogen wird.

      d) Politischer Druck: Die palästinensische Führung zu brechen, ist ein Hauptanliegen der ganzen Kampagne. Um die Widerstandsfähigkeit der Palästinenser zu zerstören, muß die zentrale Führung, besonders Yassir Arafat, die einigende Symbolfigur und der starke Führer, eliminiert werden. Deshalb müssen alle Propagandabemühungen auf Arafat persönlich konzentriert werden. Arafat wird physisch ausgeschaltet, sobald es die internationale Situation erlaubt.

      Zur selben Zeit müssen Machtkämpfe zwischen palästinensischen Führern zweiten Ranges ermutigt werden, damit ein Führungsvakuum entsteht, wie es 1948 bestand.

      All dieser Druck - sei er militärisch, wirtschaftlich, politisch und durch die Siedlungen - muß verstärkt werden, bis die Situation der Palästinenser so unerträglich wird, daß sie es vorziehen, nach Jordanien zu gehen. Falls sich eine historisch günstige Gelegenheit für eine Massenvertreibung anbietet, werden wir schnell handeln.

      Die israelischen Araber sind ein besonderes Problem, da man ihnen - irrtümlicherweise - die israelische Staatbürgerschaft gegeben hat. Dieses Problem erfordert eine besonders gut überlegte Lösung, entsprechend unseren Hauptzielen.


      junge welt, 31.05.2002
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 17:14:25
      Beitrag Nr. 127 ()
      Israelischer Bulldozer bei der Liquidierung eines "gefährlichen Terroristen" :

      Olivenbäume brauchen Jahrzehnte, bis sie Früchte tragen - wer sie beseitigt, der nimmt den Palästinensischen BAuern die Lebensgrundlage.


      Avatar
      schrieb am 26.06.02 12:13:11
      Beitrag Nr. 128 ()
      Sensationsgesellschaft stürzt sich auf den Antisemitismus

      VON MARTIN OEHLEN, 25.06.02, KStA

      Alte Zeiten: Schriftsteller Martin Walser (l.) im Gespräch mit dem Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki im Jahre 1996. Nachdem Walser in seinem neuen Roman "Tod eines Kritikers" mit Reich-Ranicki abrechnete, ist das Verhältnis der beiden gestört.


      Die Sensation ist alltäglich geworden. Das mag paradox klingen, da doch die Sensation das Gegenteil von Alltäglichkeit zu sein scheint. Doch mittlerweile wird weniges so begierig erwartet und so eifrig aufgespürt wie die neueste Affäre und die neueste Empörung. Heute schon mal aufgeregt?
      Der Philosoph Christoph Türcke führt dieses Phänomen in seiner Untersuchung über die „Erregte Gesellschaft“, die im Herbst im Beck Verlag erscheinen wird, auf die enorm gestiegenen Umwälzungen in der Gesellschaft zurück. Überall Gärung, überall Unruhe - und beständig sei allein das Unbeständige. Da biete die Sensation, so schreibt er, „Orientierung, Halt, Erfüllung - auch wenn nur für einen flüchtigen Moment“. So könne man unsere Gesellschaft eine Sensationsgesellschaft nennen - dies auch deshalb, weil der Drang, neue Gesellschaftstypen zu proklamieren, ein typisches Merkmal eben dieser Sensationsgesellschaft sei.


      Der nun schon einige Wochen zurückliegende Streich der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, Martin Walsers neuen und am heutigen Mittwoch ausgelieferten Roman „Tod eines Kritikers“ als antisemitisch einzuordnen, ist dafür ein weiteres Beispiel. Ohne Not hat die Zeitung gleichsam den Notfall ausgerufen - und niemand, der das Urteil überprüfen wollte, war dazu sogleich in der Lage, weil der Text zunächst nicht verfügbar war. Erst nach und nach mehrten sich die Stimmen derer, die sich gegen den Antisemitismus-Vorwurf aussprachen.

      Für die Literaturkritik in Deutschland ein einzigartiger Fall: Ein Roman wird von einem einflussreichen Organ desavouiert, noch ehe er erschienen ist, ja, noch ehe er zum Druck freigegeben ist. Von ästhetischen Argumenten war gleich gar nicht die Rede, sondern ausschließlich von dem Vorwurf, Walser spiele mit antisemitischen Schablonen und versuche den Tod nachzuholen, den die Nationalsozialisten dem jüdischen Kritiker Marcel Reich-Ranicki nicht hatten beibringen können.

      Ungeheuerlicheres ist unter den verfügbaren Vorwürfen nicht vorstellbar: antisemitisch! Da mag sich manch einer sogleich an Martin Walsers ebenfalls umstrittene Rede in der Frankfurter Paulskirche erinnern, in der er vor der „Instrumentalisierung unserer Schande zu gegenwärtigen Zwecken“ gewarnt hat. Also davor, dass Auschwitz zur „Drohroutine“ missbraucht werde. Warum nur diese journalistische Wild-West-Hybris, Sheriff, Ankläger, Richter und Henker in einer Person sein zu wollen? Auch Wochen später endet die Motivsuche immer wieder beim nahe Liegenden: dem Ehrgeiz, im Sensationsgeschäft den Anschluss nicht verlieren zu wollen.

      Von Ehrgeiz und Eitelkeit handelt Walsers Roman zumeist - und daher wirkt der Wirbel um das Buch zuweilen wie dessen Fortschreibung durch die Realität. Dazu passt denn auch, dass Bodo Kirchhoff seinen „Schundroman“, in dem fixerweise Walsers neuestes Werk schon erwähnt wird, um Monate vorzieht, um nur ja nicht den Sog der Zeit zu verpassen. Und von Marcel Reich-Ranicki wird in Kürze ein Aufsatz zur Literaturkritik publiziert, wenn auch ein alter - Geschäft ist eben Geschäft.

      Kurios, das. Ansonsten ist die Affäre alles andere als amüsant. Mit der Diskussion um den „Tod eines Kritikers“ hat sich das Gesprächs-Klima im Lande verändert. Vielleicht nicht auf Dauer, aber mittlerweile schon einmal ein paar Wochen lang. Dies liegt daran, dass der Fall Walser in die freidemokratischen Turbulenzen um Jürgen Möllemann hineinplatzte. Eine Synergie der unguten Art.

      Die Frage ist jetzt wieder häufiger als zuvor: Was darf man sagen und was nicht? All die vielen Erörterungen, was fälschlich und was tatsächlich als antisemitisch anzusehen sei, sind nicht ohne Wirkung geblieben. Mag man sich auch nach einiger Prüfung darauf verständigen, dass es nicht antisemitisch ist, wenn - wie in Walsers Roman zu lesen - einem Mann eine Neigung zu Frauen und einem Kritiker eine Bereitschaft zum Verriss attestiert wird. Gleichwohl ist eine neue Unsicherheit entstanden. Was ist politisch korrekt und was nicht? „Sie sind aus Japan?“ hat Harald Schmidt kürzlich in seiner Show gefragt - und gleich die bange Nachfrage gestellt: „Darf man das fragen?“

      Nichts ist gegen eine gesteigerte Sensibilität zu sagen. Schon gar nicht, wenn es um Sensibilität gegenüber den jüdischen Mitbürgern geht. Und schon ganz und gar nicht in Deutschland, das versteht sich, von wo der Massenmord an den Juden geplant und realisiert und in der Nachkriegszeit lange verdrängt worden ist.

      Doch derzeit droht sich die Sensibilität in eine Verkrampfung zu verwandeln, die sprachlos macht. Vermutlich ist dies der schlimmste Schaden, der durch die jüngsten und völlig unterschiedlichen Antisemitismus-Erregungen entstanden ist: Das Fremdeln zwischen Juden und Nicht-Juden ist um eine Umdrehung stärker geworden. Der Weg zur ersehnten „Normalität“, so sie denn überhaupt erreicht werden kann, ist wieder ein wenig länger. Dass davon nicht zuletzt viele Juden enttäuscht sind und dass unter ihnen die Besorgnis wächst, ist ein Jammer für dieses Land.

      Die „Sensationsgesellschaft“, in der wir leben, ist solcherart auch eine Risiko-Gesellschaft. Das Maßhalten in einer zunehmend maßlosen Welt wird zu einer Hauptsache.
      Avatar
      schrieb am 27.06.02 11:37:26
      Beitrag Nr. 129 ()
      Zwanzig Jahre

      Heute Morgen habe ich die "Tagesschau vor 20 Jahren" gesehen.
      Ratet mal was das Haupthema der Sendung war ?
      - Richtig ISRAEL.
      Der Einmarsch der Israelis im Libanon.
      Und wer war Hauptkriegstreiber ?
      - Richtig Ariel Sharon(etwas Jünger als Heute).
      Übrigens demonstrierten damals 10.000 Israelis in TEL AVIV gegen
      den Krieg.

      Und trotzdem nach 20 Jahren hat sich nichts geändert.
      Einzig und allein (so grausam es auch ist) die Kriegsgeneration
      stirbt langsam aus.
      Damit können junge Deutsche auch einmal kritischere Anmerkungen
      zu dem ISRAEL-PALÄSTINENSER Konflikt äußern.
      Vor 20 Jahren war das nicht möglich.

      Doch die Verfechter der alten Poltik Friedmann/Spiegel
      leisten Widerstand.
      Jüngst wurde Norbert Blüm zum ANTISEMITEN erklärt.
      Da fällt mir garnichts mehr ein ....

      Ein paar Geltungssüchtige selbsternannte Vertreter des Jüdischen
      Glaubens versuchen uns einzureden, dass wir bis in alle Ewigkeit schuldig sind.

      Selbstgefällig versuchen sie, in unserem Land sich in den
      Vodergrund zu spielen, und dem Land zu schaden.
      dies sind sehr schlechte Absichten und das muss bekämpft
      werden.
      Sie vertreten mir ihrer Arroganz aber nicht das
      Jüdische Volk und den Jüdischen Glauben.
      Ein erster Ansatz wäre den "Zentralrat der Juden" nicht mehr
      so ernst und wichtig zu nehmen.

      Leider gibt unser Kanzler die CDU/SPD, Grünen, Teile der FDP und
      die MEDIEN eine jämmerliche Figur ab.
      sie lassen sich von den DEMAGOGEN Friedmann einwickeln anstatt ihn bloß
      zu stellen.

      Unfähig schweigen und dementieren sie.
      Es müssen wohl noch zwanzig Jahre vergehen...
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 16:32:50
      Beitrag Nr. 130 ()
      Hi Codiman,

      daß Rad der Geschichte dreht sich leider sehr langsam,

      aber solange es sich dreht gibt es Hoffnung.


      Mfg Lola
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 16:44:48
      Beitrag Nr. 131 ()
      DEUTSCHLAND

      Stoiber will Judentum wiederbeleben

      Durch die Möllemann-Affäre ist die Stimmung zwischen den deutschen Juden und der FDP vergiftet. Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber zeigt sich taktisch klüger. Er sagte dem Zentralrat seine Hilfe zu und erntet Sympathie.

      Frankfurt am Main - Nach einem Treffen mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, in Frankfurt am Main sagte Stoiber, er wünsche sich eine "Revitalisierung des jüdischen Glaubens und der jüdischen Kultur" in Deutschland. Der CSU-Chef betonte, den jüdischen Gemeinden müsse bei der Integration ihrer Neumitglieder geholfen werden.
      Die Zahl der Mitglieder in den jüdischen Gemeinden hat sich in den vergangenen zehn Jahren etwa verdreifacht. Durch den Zuzug vieler Menschen jüdischen Glaubens aus Osteuropa stieg die Zahl von 30.000 auf 100.000 Personen. Dadurch gebe es ein erhebliches Integrationsproblem, sagte Stoiber: "Die brauchen Unterstützung von der Politik."

      Zu weiteren Einzelheiten des hinter verschlossenen Türen geführten Gesprächs wollte er sich nicht äußern. Fragen, welche Auswirkungen eine Koalition mit der FDP nach der Antisemitismus-Debatte haben könnte, wies Stoiber zurück. Dies könne nicht Thema eines solchen Treffens sein, betonte er. Die bayerische Staatskanzlei teilte mit, dass es Stoibers zentrales politisches Anliegen sei, dass der Konsens über die besondere Verantwortung Deutschlands gegenüber jüdischen Mitbürgern und Israel nicht aufgeweicht werde.

      Teilnehmer des Treffens reagierten positiv auf Stoibers Äußerungen. Zentralrats-Vizepräsidentin Charlotte Knobloch sagte, bei der Integration der neuen jüdischen Gemeindemitglieder sei es denkbar, dass der Staat sowohl finanziell als auch ideell helfe. Stoiber habe für die Anliegen des Zentralrats vollstes Verständnis gezeigt, würdigte sie. Neben Knobloch und Spiegel hatte auch Spiegels anderer Stellvertreter Michel Friedman an dem Gespräch teilgenommen

      Spiegel-Online v. 28.6.02
      Avatar
      schrieb am 01.07.02 14:09:01
      Beitrag Nr. 132 ()
      Möllemann hat sich wieder gemeldet und kritisiert Busch. Solche deutlichen Worte würde ich gerne öfters von deutschen Politikern hören.

      aus Spiegel online von heute
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      Möllemann wirft Bush Überheblichkeit vor

      Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Jürgen Möllemann bleibt seinem streitlustigen Image treu: Sein nächstes Opfer: US-Präsident George W. Bush. Dessen jüngste Rede zum Nahost-Konflikt sei nicht akzeptabel.
      Berlin - Die Ansprache von George W. Bush sei enttäuschend gewesen, sagte Möllemann am Montag in Berlin. Es habe die überzeugende politische Initiative gefehlt. Dass der US-Präsident den Eindruck erwecke, er könne den Palästinensern vorschreiben, wer sie regiert, wirke überheblich und sei nicht akzeptabel.
      Bush hatte sich in der vergangenen Woche für eine Ablösung von Palästinenserführer Jassir Arafat ausgesprochen.
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 09:51:10
      Beitrag Nr. 133 ()
      Diese Meldung verdeutlicht wohl, wie einseitig das "extremistische Fundamentalisten-Problem" nur im Islamischen Lager gesucht wird...

      Israel versucht zwar, das gefährliche Problem der eigenen religiösen und wahnhaften Eiferer zu vertuschen, aber das gelingt immer weniger, weil diese sich ebenso sicher sein können, von den israelischen Behörden tatsächlich so toleriert zu werden, wie man es den Autonomiebehörden bei Hamas unterstellt.

      Erst vor wenigen Wochen wurde ein von jüdischen Terroristen geplantes Attentat mit einem Tankwagen auf eine moslemische Grundschule in letzter Minute verhindert.

      Merkwürdigerweise findet so etwas nur "versehentlich" den Weg in die freie Presse....

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      Israelischer Minister will Arafat töten lassen

      Der israelische Minister Ephraim Eitam hat zum Mord an Palästinenserchef Jassir Arafat aufgerufen. Auch der inhaftierte Fatah-Führer Marwan Barghuti müsse sterben.

      Jerusalem - "Arafat und seine Mörderbande, die für den Tod von Hunderten Israelis verantwortlich sind, verdienen den Tod", sagte der rechtsgerichtete Minister ( !!! :eek : ) ohne Geschäftsbereich im staatlichen Rundfunk. In einer Synagoge ( !!! :eek : ) in Tel Aviv hatte Eitam zuvor nach einem Zeitungsbericht gefordert, auch der in einem israelischen Gefängnis inhaftierten Barghuti solle getötet werden. "Warum befragt man Barghuti? Man muss ihn in ein Lager stecken und ihm eine Kugel verpassen", sagte der Chef der Nationalreligiösen Partei nach Angaben der Tageszeitung "Maariv".
      Eitam verteidigte am Donnerstag im Rundfunk seine Äußerungen. Der pensionierte General steht seit dem Frühjahr an der Spitze der rechtsgerichteten Nationalreligiösen Partei, die sich als Sprachrohr der jüdischen Siedler versteht. In der Vergangenheit hatte er Interesse am Amt des israelischen Ministerpräsidenten bekundet.
      (Spiegel.de)
      --------------------------------------------------------

      MAn stelle sich das vor: das ist nicht nur ein normaler Bürger, der zum Mord aufruft, es handelt sich um einen MINISTER des Kabinetts Scharon.

      Es ist jetzt wohl auch deutlich geworden, daß nicht nur in Moscheen von irrsinnigen Gesitlichen zum Mord aufgerufen wird, sondern so etwas auch in Synagogen geschieht. :mad:

      Bin mal gespannt, ob wir von Schröder und Fischer dazu etwas hören werden.... (ist nur eine rhetorische Frage.... )


      Im von Friedman so beschmutzten Deutschland wäre so etwas jedenfalls als Volksverhetzung strafbar - als Minister wäre der Mensch erst garnicht in deutsche Kabinetts gelangt - in Israel wird so jemand sogar im KAbinett bleiben.


      Wie man einer Arte-sendung entnehmen konnte, sind "Tötet alle Araber!! " - Rufe auf Israels Straßen durch die extremistischen Siedler an der Tagesordnung.

      Dies beklagen die immer mehr zunehmenden besonnenen Israelis, die eine Versöhnung und Koexistenz mit einem palästinensischen Staat anstreben.

      Wo bleibt denn die Empörung Friedmanns hier???
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 11:57:52
      Beitrag Nr. 134 ()
      Möllemann ist schuld, er hat die Antisemitismusdebatte vom Zaun gebrochen. Ich habe das zwar anders in Erinnerung und sehe eher Friedman als Verursacher, schließlich hat er Möllemann zuerst als Antisemiten bezeichnet.
      Doch eine große Anzahl von Deutschen will das Spiel mit der Antisemtismus-Keule offensichtlich nicht mehr mitmachen. Wie hier am Board auch, wehren sich viele Menschen gegen die Anmaßungen des Zentralrats. Sie schreiben ihm ihre Meinung sogar und, ganz schlimm, sie geben sogar ihre Adresse an. Die meisten von ihnen können sogar Deutsch, viele haben Abitur oder sind gar promoviert.
      Doch die Masche läuft nach wie vor: Alles Antisemiten. Wenn es wirklich so wäre, dann frage ich mich: Warum zeigt man diese Leute nicht einfach an, wenn sie schon ihre Adresse mitliefern? Oder braucht man einen Doktor der Psychoanalyse, der die verschiedenen Klischees, Codes, Stereotype herausfinden muß und sie nach sorgfältiger Analyse, aber leider nicht gerichtsverwertbar, als antisemitsch einstuft.
      Ich fürchte, der Zentralrat hat noch immer nichts hinzugelernt.

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      ANTISEMITISMUS

      Der hässliche Deutsche zeigt sein Gesicht

      Von Caroline Schmidt Spiegel online von heute

      Nach der Möllemann-Debatte stehen immer mehr Deutsche zu ihrem Feindbild: Früher anonyme Drohungen und Schmähungen gegen Juden werden jetzt immer häufiger mit vollem Namen gezeichnet.

      Hamburg - Die beiden Stapel auf dem Boden des Büros wachsen unaufhörlich, inzwischen misst jeder wenigstens einen Meter. Stephan Kramer, Geschäftsführer des Zentralrates der Juden in Deutschland, hat knapp tausend Briefe gezählt. Kramer stapelt sie auf, weil sie so etwas wie ein Gradmesser für ein neues gesellschaftliches Phänomen in diesem Lande sind.
      Antisemitische Äußerungen kamen in Deutschland bislang von ganz rechts oder so gut wie gar nicht. Die bürgerliche Mitte zeigte ihr Feindbild nicht, sie schwieg verschämt. Das Angenehme für die Gesellschaft: Was sich nicht äußert, kann nicht beunruhigen. Mit der Ruhe ist es nun vorbei. Die Briefe in Kramers Büro sind Schmähungen, Beschimpfungen, Drohungen.

      Solche Briefe gab es immer, aber meist waren es anonyme Pamphlete aus der rechten Szene. Doch diese zwei Meter Briefe sind alle gezeichnet, mit vollem Namen, mit voller Adresse, viele sogar mit Telefon- oder Fax-Nummer für eine schnelle Rückantwort. Da schreibt nicht der rechte Rand, sondern der Mittelstand.

      Und auch das gab es in der Bundesrepublik noch nie: Die Briefe kamen innerhalb von nur zwei Wochen ins Haus. Während der Walser-Bubis-Debatte vor dreieinhalb Jahren, habe es mehr als sechs Monate gedauert, ehe eine vergleichbare Zahl solcher Briefe zusammengekommen sei, heißt es aus dem Zentralrat. Auch sonst sind die Deutschen, nachdem der stellvertretende FDP-Vorsitzende Jürgen Möllemann antisemitisches Stammtischdenken politisch gesellschaftsfähig gemacht hat, aktiver denn je: Zu den Briefen kommen noch hunderte E-Mails, dazu etliche Anrufe, vor allem nach Fernsehauftritten jüdischer Repräsentanten wie dem Präsidenten des Zentralrates, Paul Spiegel, oder dessen Stellvertreter Michel Friedman. Auch der Rentner Jürgen Peters, 68, aus Maintal bei Frankfurt hat geschrieben. Spiegel sollte sich "mäßigen", nicht immer nur kritische Äußerungen antisemitisch nennen - "sonst verdoppelt sich bald die Zahl der Antisemiten in Deutschland".

      Vorliebe für lateinische Sprüche

      Er sei kein Antisemit, sagt Peters, sein Motto laute "Wehret den Anfängen". Dass sein Einsatz notwendig sei, habe er jüngst bei einem Urlaub auf Ischia gespürt. Da sei man sich selbst in internationaler Runde einig gewesen, man könne keine Kritik an Juden äußern ohne mit Repressalien rechnen zu müssen. Das seien die Anfänge, vor denen er die Juden schützen und ein weiteres harmonisches Zusammenleben ermöglichen wolle.

      Ralph Giordano kennt diese Tour. Der Schriftsteller hat viele ähnlich formulierte Briefe erhalten. Die Verfasser seien meist gebildet, trügen manchmal sogar einen Doktortitel und hätten eine Vorliebe für lateinische Sprüche aus der bildungsbürgerlichen Mottenkiste: "Hierosolyma est perdita" stand neulich in einem Brief. "Jerusalem ist zerstört". Das sollen die Römer 70 nach Christus anlässlich der Zerstörung Jerusalems gerufen haben. Giordanos Stimme bebt vor Wut, wenn er über diese Briefe spricht: "Den Juden den Antisemitismus in die Schuhe zu schieben, ist genau die Formel, mit der in der gesamten abendländischen Geschichte Judenverfolgung und -ermordung gerechtfertigt wurde." Möllemann habe die Antisemiten aus ihrer Höhle geholt, sagt Giordano. Und zwar die mit Abitur. Grünen-Chefin Claudia Roth bekam hunderte von Briefen, nachdem sie Möllemann wegen Volksverhetzung angezeigt hatte. "Nur wenige davon waren anonym und von Leuten, die keinen geraden Satz herausbekommen."

      Wunsch nach einem Schlussstrich

      Auch Spiegel erlebt das. Selbst in Kreisen Intellektueller sprächen ihn jetzt immer wieder Menschen an, die geradezu euphorisch Möllemanns vermeintlichen Kampf für die Meinungsfreiheit lobten. "Es passiert in so einer Art des jetzt-trauen-wir-uns-was. Jetzt endlich ist die Zeit da, jetzt wollen wir einen Schlussstrich ziehen - und ihr Juden, ihr müsst mitmachen."

      Herbert Stäbler, 59, Angestellter aus Esslingen am Neckar erklärt seinen Brief ("Es muss endlich Schluss sein") mit dem "berechtigten Verlangen", die Juden könnten den Deutschen die Vergangenheit nicht ewig vorhalten. Vor allem jetzt nicht mehr, wo sie doch selbst "Dreck am Stecken" hätten. Ihre Palästina-Politik würde Israel sicher keiner sechzig Jahre lang vorhalten, denn "Juden haben eine Riesenmacht auf der Welt und steuern alles aus Amerika". So würden auch seine Stammtischkollegen denken, allesamt wie er keine Antisemiten, sagt Stäbler. Nur wenige hätten sich bisher getraut das zu sagen. Aber jetzt habe sich endlich mal ein Politiker aus der Deckung begeben. "Die wagen ja sonst wirklich gar nichts, was Juden angeht."

      Den Wunsch nach einem Schlussstrich unter das düstere Kapitel der Geschichte hört auch Elke Gryglewski immer häufiger. Sie führt Gruppen durch das Haus der Wannsee-Konferenz, in dem 1942 die Organisation der Vernichtung der europäischen Juden verhandelt wurde. Und das würde jetzt mit großem Selbstbewusstsein vorgetragen. "Sie denken", sagt Gryglewski, "wenn Israel jemanden wie Scharon hat, warum sollen wir uns dann noch mit einem Mord vor fünfzig Jahren beschäftigen?"

      Für viele seien die Kriegsverbrechen Israels eine willkommene Möglichkeit, die absolute Schuld der Deutschen zu relativieren, sagt auch Werner Bergmann vom Berliner Institut für Antisemitismusforschung. Jetzt, wo sich zeigte, dass auch die ehemaligen Opfer Täter sein könnten, fühlten sich viele wieder als bessere Menschen. Diese Deutschen seien, sagt Bergmann, die "Wippe, auf der sie bislang ganz unten saßen, ein stückweit hochgerutscht". Das macht offenbar dem deutschen Bildungsbürger auf ganz eigene Weise Mut. Der jüdische Künstler Gershom von Schwarze wähnte sich unlängst im Münchner Literaturhaus "unter Gutmenschen".

      Als er sich nach der Veranstaltung in eine - wie er fand - von wenig Sachkenntnis getrübte Diskussion über Israel einschaltete, rief plötzlich jemand aus der Gruppe: "Du traust dir was, dass du mit deinem Judenkapperl da lang rennst. Pass nur auf, dass es dir keiner vom Kopf haut."
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 18:02:36
      Beitrag Nr. 135 ()
      Erneut kritisiert ein Politiker der Opposition die Politik Israels. Israel fördere mit seinen Methoden objektiv den Terrorismus.

      CDU-Politiker Lamers: "Israel fördert den Terrorismus"

      Der deutsche Unions-Politiker kritisiert die Aktionen Israels gegenüber den Palästinensern und sieht Parallelen zum russischen Vorgehen in Tschetschenien.

      BERLIN (ag.). CDU-Außenpolitiker Karl Lamers hat - wie vor ihm der stellvertretende FDP-Vorsitzende Jürgen Möllemann - Israel vorgeworfen, den Terrorismus zu fördern. "Man muß sehen, daß die israelische Regierung mit ihren Methoden objektiv den Terrorismus fördert", zitiert die Berliner "tageszeitung" den Unions-Politiker in der Dienstagsausgabe.

      Lamers vergleicht das Vorgehen Israels gegenüber den Palästinensern mit der Politik Rußlands in Tschetschenien. Weiters verlangte der CDU-Politiker, im Nahen Osten zwischen legitimem Widerstand und Terrorismus strikt zu unterscheiden.

      "Man wird nicht umhin können, legitimen Widerstand - auch mit gewaltsamen Mitteln - gegen illegitime Herrschaft von illegitimem Terrorismus genau abzugrenzen", sagte Lamers. Möllemann hatte bereits im vergangenen Herbst Israel Staatsterrorismus vorgeworfen und damit große Irritationen in der eigenen Partei ausgelöst.

      Auch der CDU-Politiker und frühere langjährige deutsche Arbeitsminister Norbert Blüm kann nach eigenen Worten in den Aktionen des israelischen Militärs "keinen Abwehrkampf gegen den Terrorismus sehen - sondern nur Vernichtung". In einem Interview für die Illustrierte "stern" hatte Blüm scharfe Kritik an der Politik des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon geübt. "Wenn Kinder getötet werden, wenn eine Mutter mit ihrem lebensgefährlich erkrankten Kind nicht in die Klinik darf, dann nenne ich das Vernichtung", fügte Blüm hinzu.


      08.07.2002 Quelle: Online-Presse
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 12:39:00
      Beitrag Nr. 136 ()
      "Es waren die polnischen Nachbarn"

      Das Institut des Nationalen Gedenkens legt seinen Abschlussbericht zum Pogrom von Jedwabne vor



      WARSCHAU taz Im ostpolnischen Jedwabne haben 1941 nicht die deutschen Nazis, sondern christliche Polen ihre jüdischen Nachbarn ermordet. Zum 61. Jahrestag des Pogroms vom 10. Juli 1941 stellte das Institut des Nationalen Gedenkens (IPN) das Ergebnis seiner fast zwei Jahre dauernden Ermittlungen vor.

      Wörtlich sagte Chefermittler Radoslaw Ignatiew: "Es waren Polen, die die entscheidende Rolle bei der Ermordung der Juden von Jedwabne spielten."
      Das Massaker, bei dem vor über 60 Jahren Hunderte von jüdischen Männern, Frauen und Kindern erschlagen oder in einer Scheune bei lebendigem Leib verbrannt wurden, sei allerdings von den deutschen Besatzern "inspiriert" worden. Zwar habe sich keiner der Zeitzeugen an einen entsprechenden "Befehl" erinnern können, doch die deutsche Feldgendarmerie in Jedwabne habe dem Mordtreiben tatenlos zugesehen. Ohne die "deutsche Erlaubnis zum Mord" aber wäre es nie zum Pogrom gekommen, ist Ignatiew überzeugt. Schuldig im strafrechtlichen Sinne seien daher "in sensu largo" die Deutschen, die zum Mord an den Juden Jedwabnes anstifteten, und "in sensu strictu" die Polen, die den Massenmord am Ende ausführten. Dennoch wird das IPN keine Anklagen gegen die Täter erheben. Zum einen seien etliche der polnischen Täter schon vor polnischen Gerichten angeklagt und zum Teil auch verurteilt worden. Zum anderen sei es jetzt nicht mehr möglich, zweifelsfrei festzustellen, wer von den Tätern was, wie und wo getan habe.

      Bei den Deutschen wiederum, so erklärte Ignatiew in Bialystok, dem für Jedwabne zuständigen Gerichtsort, sei es nicht möglich gewesen, die oder den Anstifter auch nur namentlich zu ermitteln. Der in Verdacht geratene Hermann Schaper, den Zeitzeugen zwar im Nachbarstädtchen Radzillow gesehen hatten, aber eben nicht in Jedwabne, konnte nur als Zeuge verhört werden. Die Verdachtsmomente gegen den ehemaligen SS-Hauptsturmführer reichten nicht aus, um nur einen strafrechtlich relevanten Tatverdacht zu formulieren.

      Leon Kieres, der von polnischen Nationalisten angegriffene Direktor des IPN, erklärte am 61. Jahrestag des Pogroms im Radio: "Wir haben alles getan, um die Wahrheit herauszubekommen. Wir haben 22 Monate ermittelt, 98 Zeugen vernommen, darunter sechs im Ausland, eine Exhumierung in Jedwabne vorgenommen, Expertisen über die dort gefundenen Patronenhülsen eingeholt, in polnischen und deutschen Archiven recherchiert - mehr kann man nicht tun."

      Mit dem Ende der Ermittlungen scheint aber nicht das Ende der Debatte da zu sein. Zwar musste die konservative Rzeczpospolita etwas kleinlaut Abschied von ihrer These nehmen, dass Hermann Schaper der Hauptverantwortliche für das Pogrom in Jedwabne war. "Es waren doch die Nachbarn", titelt sie. Doch der katholische Nasz Dziennik bleibt trotzig bei seinem Vorwurf der "Lüge", die der "antipolnische Autor Jam Tomasz Gross" über Polen verbreiten würde. Spätestens im Herbst, wenn das Weißbuch über Jedwabne erscheint, wird die Diskussion erneut aufflammen.
      GABRIELE LESSER

      taz Nr. 6797 vom 11.7.2002, Seite 9, 103 Zeilen (TAZ-Bericht), GABRIELE LESSER
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 21:27:31
      Beitrag Nr. 137 ()
      Ist es eigentlich behannt, das Friedman ein jüdischer Sinti ist ?

      Soetwas gibt es tatsächlich.

      Er hat also doppelten Hass auf alle Deutschen (nicht Juden).
      Das erklärt vieles.
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 21:27:59
      Beitrag Nr. 138 ()
      Ist es eigentlich bekannt, das Friedman ein jüdischer Sinti ist ?
      -Soetwas gibt es tatsächlich.

      Er hat also doppelten Hass auf alle Deutschen (nicht Juden).
      Das erklärt vieles.
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 10:26:56
      Beitrag Nr. 139 ()
      @ codiman

      das erklärt nichts - ausser über Dich.... :( :mad:
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 00:11:25
      Beitrag Nr. 140 ()
      .







      Morgen, dienstag, 23:00 Uhr im ersten:

      Friedmann im Interview mit SHARON !!!


      NA, da bin ich mal gespannt, ob Friedmann kritische Fragen stellt oder den hofberichterstattenden Stichwortgeber gibt...
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 00:18:32
      Beitrag Nr. 141 ()
      Also ich tippe auf den hofberichterstattenden Stichwortgeber!

      Friedman ist auch so ein aalglatter Typ, der zwar CDU-Mitglied ist, aber trotzdem auf dem SPD-Bundesparteitag neben dem Kanzler marschiert.

      Hat dieser schmierige Kerl je die israelische Regierung verurteilt? So als anständiger Aufsteher? Ist mir jedenfalls nie aufgefallen.


      Thierri
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 17:17:59
      Beitrag Nr. 142 ()
      @Deep Thought

      Was erklärt das denn ????
      Erst denken dann schreiben...

      Ich bin mal gespannt wie kritisch Friedmann ins Gericht mit den Mord an unschuldigen Palästinenserkindern geht.

      Ich wette, das dass Interview ausfällt.
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 17:43:33
      Beitrag Nr. 143 ()
      zu #139

      Die Sendung Friedman/Sharon findet wohl erst am Mittwoch 23.00 h statt!
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 11:35:49
      Beitrag Nr. 144 ()
      .


      Eine neue Dimension:

      Israels Botschafter schreibt unserer Regierung vor, was sie zu tun und zu lassen hat... der hat ja wohl nicht alle Tassen im Schrank!
      :mad:

      Vielleicht hätte die israelische Regierung Hamas damals nicht FÖRDERN sollen, als sie diese noch (weil gegen die Fatah-Organisation) förderte und damit einen verhängnisvollen, schrecklichen Fehler beging???


      SPIEGEL ONLINE - 06. August 2002, 11:18
      URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,208366,00.h…


      Israels Botschafter Schimon Stein

      "Dem Verbot von al-Aqsa müssen weitere folgen"

      Isreals Botschafter Schimon Stein begrüßt im Interview mit SPIEGEL ONLINE das Verbot der mutmaßlichen Hamas-Spendensammler vom Aachener Verein al-Aqsa. Doch das deutsche Innenministerium müsste jetzt auch gegen weitere Vereine vorgehen, die den Terror gegen Israel fördern.


      SPIEGEL ONLINE

      Schimon Stein vertritt das Land Israel in Berlin als Botschafter


      SPIEGEL ONLINE: Mit dem am Montag ausgesprochenen Vereinsverbot gegen al-Aqsa will Innenminister Otto Schily die Geldflüsse zu den radikalen Terrororganisationen in Ihrem Land stoppen. Sind Sie mit den deutschen Bemühungen zufrieden?

      Schimon Stein: Die Aktion am Montag war sehr wichtig. Offenbar überwies der Verein al-Aqsa der Hamas in Israel und den Palästinenser-Gebieten über Umwege jedes Jahr viel Geld für den bewaffneten Kampf. Im Klartext heißt das, Geld für den Terror gegen Israel und seine Einwohner. Wir fordern von jedem Land, solche Geldströme zu kappen und damit die gewalttätige Macht der Hamas und anderer Radikaler zu schwächen, die fast jeden Tag in unserem Land Anschläge verüben.

      SPIEGEL ONLINE: Sie selber verfolgen die Hamas und andere Terrororganisationen auf vielerlei Wegen. Hatten Ihre Behörden oder gar der Geheimdienst Mossad ebenfalls Kenntnis von dem deutschen Verein al-Aqsa und dessen Verbindungen zur Hamas?

      Stein: Über die Erkenntnisse unserer Dienste kann ich nicht reden, doch ganz offenbar hatte Innenminister Otto Schily genug Beweise gegen al-Aqsa, die ihn zu dem Verbot veranlassten. Ob unser Wissen dabei eine Rolle spielt, ist prinzipiell unerheblich. Dass wir einiges über die Hamas und ihre Helfer im Ausland wissen, dürfte jedem klar sein.

      SPIEGEL ONLINE: Aber trotzdem wären Ihre Informationen für eine internationale Bekämpfung des Terrors gegen Israel wichtig.

      Stein: Israel wird jedes Land unterstützen, das gegen die Hamas oder deren Helfer vorgehen will. Das werden wir mit allen Mitteln tun. Die finanziellen Wege der Unterstützer sind sehr schwierig zu ermitteln, doch wenn wir einen Absender im Ausland haben, werden wir dies sicher auch dem betreffenden Land mitteilen, aber nicht öffentlich darüber reden.

      SPIEGEL ONLINE: Welche Rolle spielt die Unterstützung der Radikalen durch Geld aus dem Ausland?

      Stein: Ohne dieses Geld würde der Terror in Israel vermutlich schnell enden, denn ohne die Mittel würde die Organisation schnell zu Grunde gehen.

      [Anm: So ein Schwachsinn: Nicht Überweisungen, sondern ein jahrzehntelanger Kmpf mit pausenloser demütigung der Palästinenser sowie eine mittlerweile Dutzende Male von der UNO gerügte Apartheid- und Siedlungspolitik heizen dieses schreckliche gegenseitige gemetzel an]

      Doch immer noch wird sowohl die Hamas als auch die Hisbollah massiv aus dem Ausland unterstützt. Dabei kommt viel Geld aus Saudi-Arabien, dem Irak, aber auch aus anderen arabischen Ländern. Wenn alle Länder wie der deutsche Innenminister gegen ähnliche Vereine vorgehen würden, könnte dieser Geldstrom versiegen, doch noch immer fehlt der Wille.

      SPIEGEL ONLINE: In Deutschland ist der Wille ja nun offenbar da. Glauben Sie, dass noch weitere Vereine verboten werden?

      Stein: Sicherlich gibt es auch in Deutschland immer noch ähnliche Vereine. Das Verbot von al-Aqsa war ein wichtiger Schritt, dem sicher noch weitere folgen werden. Denn es gibt viele Wege, Geld für die Hamas zu sammeln. Wir sind froh, dass die deutsche Regierung nun offenbar fest entschlossen ist, diesen Weg zu gehen und gegen jeden vorzugehen, der den Terror gegen mein Land unterstützt.

      Die Fragen stellte Matthias Gebauer
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 12:19:28
      Beitrag Nr. 145 ()
      Möllemann kritisiert israelische Politik.

      FDP-Vize Jürgen Möllemann hat den „Antisemitismus-Streit“ neu angefacht. So lange Israels Ministerpräsident Ariel Sharon gegen den Friedensvertrag von Oslo verstoße, werde er dessen Politik als kriegstreiberisch „brandmarken“, sagte Möllemann am Montag in Aachen. Daran werde ihn auch der Vizepräsident des Zentralrates der Juden, Michel Friedman, nicht hindern.

      „Ich bin es Leid, wenn irgendwelche Vortrompeter und ihre ahnungslosen Nachbläser herkommen und erzählen, es habe etwas mit antiisraelisch und antisemitisch zu tun“, sagte Möllemann. Es müsse möglich sein, eine falsche Politik beim Namen zu nennen, ohne „in eine bestimmte Ecke geschoben zu werden“.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 13:21:11
      Beitrag Nr. 146 ()
      #143 MegaMotzer

      Und weiter? Wo liegt Dein Problem?


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      Friedmann verpasst Deutschen Poltitikern den Maulkorb !