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    75% in der SPD sind Gewerkschafter - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.12.02 10:41:52 von
    neuester Beitrag 17.12.02 10:53:55 von
    Beiträge: 2
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      schrieb am 17.12.02 10:41:52
      Beitrag Nr. 1 ()
      Müntefering: "Nur Reiche können sich einen armen Staat leisten."


      Jarrod: "Dann machen wir den Staat halt reich und somit alle arm."



      Die Traditions-Linken halten
      still, aber sie bleiben stark

      Von den 251 SPD-Abgeordneten haben 190 einen
      Mitgliedsausweis der Gewerkschaften. Sie sind eine
      Macht, und ihre Galionsfigur ist Franz Müntefering

      von Nikolaus Blome und Daniel Friedrich Sturm
      Und wieder hat der Kanzler einen Haken geschlagen; dieses Mal
      sind die Gewerkschaften die Überraschten. Die Kakophonie zu
      beenden und den „Chorgesang wieder einzuführen“, hatte
      DGB-Chef Michael Sommer noch am Samstag in der WELT von
      der rot-grünen Koalition gefordert. Und seit gestern lässt der
      Kanzler tatsächlich im Chor singen – aber nicht mehr allein den
      altlinken Gewerkschaftstext wie zuletzt. An die Stelle der „Steuer
      für die Reichen“ setzt Gerhard Schröder nun eine Steueramnestie
      für die Reichen. Plötzlich sind es weite Teile der Opposition und
      die Wirtschaftsverbände, die applaudieren.
      Der Kanzler mag eine „Wende“ maximal „in der Semantik“
      erkennen, nicht aber „im Prinzip“, erklärte er gestern
      demonstrativ gut gelaunt an der Seite seines Finanzministers.
      Widerstand in der Fraktion erwarte er deshalb nicht. Doch was
      den Gewerkschaftsflügel der SPD – wenn überhaupt –
      disziplinieren wird, ist nicht Einsicht in den neuen Kurs, sondern
      des Kanzlers Wutausbruch der vergangenen Woche. Fürs Erste
      halten die Traditionslinken still, mindestens bis Weihnachten.
      Außerordentlich stark bleiben sie trotzdem.
      Von den 251 SPD-Abgeordneten im Bundestag haben 190 einen
      Mitgliedsausweis der Gewerkschaften. Allein die gerade
      warnstreikende Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ist mit knapp
      100 Mitgliedern vertreten: Die Fraktion steht stärker in der
      Gewerkschaftsecke als vor vier Jahren. In Franz Müntefering
      haben sie ihre Galionsfigur. „Müntefering macht kein eigenes
      Ding“, urteilt ein SPD-Spitzenmann, der als Pragmatiker gilt. „Er
      vertritt als Fraktionschef schlicht und einfach die
      Mehrheitsmeinung in seinem Laden.“ Sein Mantra: „Nur ganz
      Reiche können sich einen armen Staat leisten.“
      Die eher pragmatischen „Netzwerker“ in der Fraktion hingegen
      betonen, die bisher verabschiedeten Gesetze stellten nur die
      Fundamente für echte Reformen dar, und berufen sich dabei auf
      Schröders Rede in der Haushaltsdebatte. „19,5 Prozent
      Rentenbeitrag ist noch keine Reform – es ist allein die Basis
      dafür“, sagt die junge Abgeordnete Kerstin Griese, Vorsitzende
      des Bundestags-Familienausschusses. Ob sich die „Netzwerker“
      und gemäßigten „Seeheimer“ gegen die Fraktionslinken
      durchsetzen, ist fraglich.
      Die Fraktionslinken sind nach dem Abgang Detlev von Larchers
      und dem Scheitern von Andrea Nahles personell geschwächt,
      doch alles andere als einflusslos. Zwar mokieren sie sich über
      die Wortwahl eines Ludwig Stiegler, in der Sache geben sie ihm
      Recht. Groß ist bei vielen SPD-Sozialpolitikern der Verdruss über
      die einberufene Rentenkommission. SPD-Generalsekretär Olaf
      Scholz sprach ihnen aus dem Herzen: Eine Rentenreform müsse
      vor 2010 oder 2015 nicht greifen. Deshalb mühen sich selbst
      sozialdemokratische Wirtschaftspolitiker um eine Wortwahl, die
      den Bedürfnissen der Traditionalisten entspricht. „Die
      Vermögensteuer trifft die Reichen, die Zinsabschlagssteuer trifft
      die Reichen“, sagt der baden-württembergische Abgeordnete
      Christian Lange.
      Auch im Kanzleramt haben die Gewerkschaften weit stärker das
      Kommando übernommen als vor der Wahl. Unter dem
      Maschinisten reibungsloser Abläufe, Kanzleramtschef
      Frank-Michael Steinmeier, geben Gewerkschaftsfunktionäre
      vielfach die Ideen vor: Bevor er als Aufpasser zu
      Gesundheitsministerin Schmidt wechselte, führte
      Kanzleramtsabteilungsleiter Heinrich Tiemann das Regiment bei
      den Koalitionsverhandlungen – nicht nur als Protokollant, sondern
      auch als „strategischer Kopf“, wie es in Regierungskreisen heißt.
      Tiemann hat einen Teil seiner Karriere bei der IG Metall verbracht.
      Sein Nachfolger im Kanzleramt ist laut „Spiegel“ Günther
      Horzetzky, ehemals Sekretär beim DGB-Vorstand.
      Avatar
      schrieb am 17.12.02 10:53:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      Soll an Deiner Überschrift irgendetwas Überraschendes sein? Ich hätte eher auf mehr getippt.


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