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    Hitlers amerikanische Geschäftsfreunde - US Konzerne verdienten am Krieg - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.10.03 14:47:34 von
    neuester Beitrag 08.12.03 23:37:24 von
    Beiträge: 36
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      schrieb am 19.10.03 14:47:34
      Beitrag Nr. 1 ()
      ARD-exklusiv

      Hitlers amerikanische Geschäftsfreunde - US Konzerne verdienten am Krieg

      Henry Ford, der legendäre amerikanische Autobauer, der GM Manager James D. Mooney und der IBM Boss Tom Watson wurden von Hitler für ihre Verdienste um das III.Reich mit dem Großkreuz des deutschen Adlerordens ausgezeichnet: Der höchste Parteiorden für Ausländer. Zu dieser Zeit - 1937 und 1938 - lief Hitlers Rüstungsmaschine bereits auf vollen Touren. Die deutschen Töchter dieser amerikanischen Konzerne Opel, Ford Werke AG und Dehomag hatten sich bereitwillig in Hitlers Kriegsvorbereitungen integrieren lassen. Einige der amerikanischen Industriellen hatten auch persönliche Sympathien für die Nazis und unterstützten die NSDAP mit Geld.

      Ohne die von Opel und Ford produzierten Lastwägen und Kettenfahrzeuge hätte Hitler weder Österreich noch die Tschechoslowakei besetzen, noch Polen und Frankreich in einem mobilen Blitzkrieg überrennen können. Rund 90% der Dreitonner-Kettenfahrzeuge und zwei Drittel aller mittelgroßen LKWs für die Wehrmacht wurden von Opel und Ford produziert. Opel fertigte außerdem einen großen Teil der Motoren und des Rumpfes für die Ju-88, Hitlers wichtigstem Bomber, sowie gegen Kriegsende die Turbinen für die Me-262, den ersten Düsenjäger der Welt. Beide Firmen beschäftigten Tausende von Zwangsarbeitern, darunter auch KZ-Häftlinge.

      Standard Oil of New Jersey lieferte bis in die ersten Kriegsjahre hinein Rohöl, Spezialmotoröl für Panzer und Tetra-Äthyl für Hitlers Luftwaffe. Außerdem half Standard Oil bei der Perfektionierung der Massenherstellung synthetischen Benzins. In einem Geheimabkommen mit IG-Farben erhielt Standard Oil u.a. deutsche Patente zur Herstellung synthetischen Gummis, verpflichtete sich aber, diese der amerikanischen Industrie vorzuenthalten und behinderte damit die amerikanische Rüstung. Erst 1942 nach einer Senatsuntersuchung, in der Standard Oil des Verrats bezichtigt wurde, ließ die amerikanische Regierung diese Patente beschlagnahmen.

      Die mit amerikanischer Lizenz gebauten Hollerith-Maschinen der IBM, den Vorläufern des heutigen Computers, benötigte Hitler, um Rüstung und Wehrmacht zu organisieren sowie die Vernichtung der Juden vorzubereiten und später die Zwangsarbeiter für die Rüstungsindustrie "zu verwalten". Das US-Justizministerium, das 1944 IBMs Nazi-Kontakte untersuchte, stellte die Firma in den frühen 40er Jahren mit den Nazis auf eine Stufe.

      Noch 1942 waren 553 ganz oder teilweise in amerikanischem Besitz befindliche Unternehmen in Deutschland tätig. Der Film konzentriert sich auf die vier Konzerne, die für Hitlers Kriegsführung unentbehrlich waren und deshalb auf Wunsch des Führers bis Kriegsende der Enteignung entgingen - gegen den Willen der NSDAP, der die hohen Kriegsgewinne der amerikanischen Firmen zuwider waren.

      Die Behauptung der amerikanischen Konzernleitungen, sie hätten nach der Kriegserklärung Hitlers an die Vereinigten Staaten nicht gewusst, was mit ihren deutschen Töchtern geschah, lässt sich aufgrund der Recherchen widerlegen.

      Die Konzerne handelten nach dem Motto "Wer bleibt, gewinnt!" Opel und Ford erhielten für alliierte Bombenangriffe auf ihre deutschen Werke eine Entschädigung, vor allem von den amerikanischen Steuerzahlern. Sie konnten ebenso wie IBM nach Kriegsende ihre Geschäfte sofort wieder aufnehmen.

      Für die Dokumentation wurde in Film- und Fotoarchiven in den USA, in Lateinamerika, Spanien, England, Frankreich, Polen und Deutschland recherchiert; außerdem wurden wichtige Zeitzeugen und Experten interviewt. Schauplätze, Dokumente und Beweisstücke aus der Zeit sind auf 16mm s/w negativ gedreht worden.

      Eine Dokumentation von Dieter Schröder und Joachim Schroeder




      :eek:

      die amis kannten noch ein schmerz oder liesen sich ein geschäft entgehen :mad:

      http://www.br-online.de/ard/dokumentationen/20030129.html
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 14:54:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      "die amis kannten noch ein schmerz oder liesen sich ein geschäft entgehen":confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused:
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 14:58:36
      Beitrag Nr. 3 ()
      sgeler, dumpf ist der Sinn des Schlußsatzes... :confused:

      Ansonsten ist dieses Thema so alt und abgestanden wie alter Kaffee. Ist doch nun wirklich nichts Neues.

      Oder sind jetzt die USA am Zweiten Weltkrieg Schuld?
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 15:08:14
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die Bush-Familie und die Naziförderung aus den USA



      Nun zeigt freilich ein Blick in die Geschichte - nicht der offiziellen "Stars & Stripes", sondern der verborgenen "Skull & Bones" -, dass auch schon der Aufstieg Hitlers mit dem von Figuren wie Osama Bin Laden oder Saddam Hussein durchaus vergleichbar ist:

      Sie alle waren nützliche Werkzeuge, nette Hurensöhne der USA. Im Zuge der Re-Education Nazi-Deutschlands nach 1945 und der üblichen Neu-Geschichtsschreibung durch die Sieger haben die Historiker der Nachkriegszeit zwar nicht die Geburtshilfe und Alimentierung der NSDAP durch die deutsche Großindustrie ausgespart, sehr wohl aber die massive Förderung aus den Vereinigten Staaten.




      Weiter:


      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/15280/2.html



      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 15:11:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      US-Firmen unterstützten die Nazis auf skandalöse Weise.


      Weiter:
      http://www.zeit-fragen.ch/ARCHIV/ZF_90d/T03.HTM



      ;) ;) ;)

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      Avatar
      schrieb am 19.10.03 15:20:18
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ach herrjemine, heise.de ist ja auch bekannt als objektives Forum des Journalismus... :rolleyes:

      Länder jedweder Art haben sich schon immer in die Angelegenheiten anderer Länder eingemischt. Demzufolge wäre also das Deutsche Reich für die Toten der UdSSR Schuld, denn sie haben Lenin nach Rußland zurückverschifft.

      Maria-Theresia wiederum ist am Ersten Weltkrieg Schuld, denn es war ihr Nachfahre, Franz-Ferdinand, der sich unvorsichtigerweise in Sarajewo erschießen ließ. Übrigens trägt sie durch ihre Tochter Marie-Antoinette auch gleich noch die Mitschuld an der Französischen Revolution. Diese Frau wird also zu Unrecht heute mit so großem Respekt behandelt. Man sollte ihr Grab zerstören... :rolleyes:

      Zurück zum Thema: Es ist ein alter Hut, dass amerikanische Firmen an den Nazis verdient haben. Vermutlich haben auch Deutsche am amerikanischen Bürgerkrieg in irgendeiner Weise partizipiert. Was beweist das? Nichts anderes, als dass der Mensch eben nicht edel, hilfreich und gut ist. Übrigens unabhängig von der Nationalität.

      Und noch etwas: Die Juden Europas wurden nicht von den Amerikanern umgebracht. Dies waren immer noch die Deutschen unter freundlicher Mithilfe etlicher anderer Nationalitäten. Es besteht immer noch ein himmelweiter Unterschied zwischen einem Mörder und jemandem, der ihn kennt...
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 15:28:55
      Beitrag Nr. 7 ()
      Nazis, CIA und der Vatikan




      Das Fundament einer neuen Weltordnung

      Am 10. August 1944 trafen sich im Straßburger Hotel ªMaison Rouge´ klammheimlich führende Vertreter des Dritten Reiches, Vertreter der deutschen Industrie, des Geheimdienstes SD und des Rüstungsministeriums, um endgültig Pläne in die Tat umzusetzen, die vermutlich ebenfalls seit 1943 existierten.

      Während Goebbels noch immer Endsiegparolen ausgab und Hitler nach wie vor und erst recht an das tausendjährige Reich, an ein auf seine Weise entrümpeltes und vereintes Europa glaubte, wurde in der Maison Rouge ein weitsichtiger Entschluß gefaßt, nämlich ein Gutteil des Reichskapitals in neutralen Ländern zu verstecken, weniger wohl zur Beseitigung des Geldüberhanges nach der Niederlage, sondern ªdamit nach der Niederlage wieder ein starkes deutsches Reich entstehen´ könne, wie es im sogenannten Straßburger Protokoll heißt.


      Ein halbes Jahr vor Kriegsende, damals also noch unter der Kontrolle von Nazi-Größen, wurde dann tatsächlich bereits damit begonnen, enorme Summen ausser Landes zu schleusen. Die Schätzungen (etwa der russischen Prawda) gingen bis zu fünf Milliarden Dollar allein in Schweizer Banken eingelagerten deutschen Volks- und Reichsvermögens,1007 sieht man von den Kriegsgewinnen diverser Banken ab, die über die Bank von Hermann Abs nach Argentinien transferiert und später von Tarnorganisationen wie der World Commerce Corporation sozusagen unter dem Schutz eines euro-amerikanischen Geheimdienst-Konsortiums in irgendeiner Weise reinvestiert worden waren.

      Einige Vorarbeiten für die später mehr oder weniger gerüchteweise unter dem Namen ªODESSA´ bekannt gewordenen Operationen hatte sicherlich auch der im Zusammenhang mit den Aktivitäten Allen W. Dulles` schon erwähnte Schweizer Francois Genoud im Verein mit einer unter Einfluß Martin Bormanns eingerichteten und bis Ende der vierziger Jahre existierenden Firma Gebr. Diethelm geleistet. Genoud verfügte bereits 1943 über die für eine derartige Operation notwendigen Verbindungen zur Bankenwelt, aber auch ins aufnahmebereite Ausland. So hatte Genoud schon 1936 die Basis für seine vielfältigen Beziehungen zum Nahen Osten und zur Arabischen Welt gelegt, als er im Zuge einer ausgiebigen Nahostreise die Bekanntschaft des Großmuftis von Jerusalem und Hitler-Verehrers Al-Husseini gemacht hatte.


      Unmittelbar nach Kriegsende war Genoud wesentlich daran beteiligt, die Operation des nach wie vor bestehenden Nazi-Netzwerkes nach Lateinamerika, insbesondere nach Argentinien auszudehnen, wobei auch Hans-Ulrich Rudel eine Rolle spielte und die Operationsbasis für Klaus Barbie ebenso geschaffen wurde wie für den späteren Großmeister der Propaganda due, Licio Gelli.

      Ebenfalls eine nicht unwesentliche Rolle spielte dabei auch der verhinderte Gralssucher und Mussolini-Befreier Otto Skorzeny, der aller Wahrscheinlichkeit nach schon während des Krieges als Einflußagent vor allem der britischen Dienste tätig war, und dem nach dem Krieg die Aufgabe zugewiesen wurde, die Übergabe diverser SS- und Abwehrnetzwerke in die Hände der angloamerikanischen Dienste OSS bzw. CIA und SIS zu organisieren.


      Wie Genoud hatte auch Skorzeny, der mit einer Nichte von Hjalmar Schacht verheiratet war, die in den siebziger und achtziger Jahren zusammen mit Genoud in verschiedene Finanzschiebereien verwickelt war, zahlreiche Verbindungen in den Nahen Osten. Seine Nachkriegsoperationen erstreckten sich beispielsweise auf König Faruks Ägypten, König Senussis Libyen und durch Kontakte mit der Familie Khalil auf Kuwait. Dank dieser Verbindungen, vor allem zur Familie Khalil, war Skorzeny in der Lage, eine Reihe von Projekten im Nahen Osten zu finanzieren. So etwa wirkten ein Sohn der Familie Khalil und Skorzeny nach dem Krieg gemeinsam an dem ägyptischen Raketenbauprogramm mit.

      Der 1975 verstorbene ehemalige Generalmajor der Waffen-SS, der nach dem Krieg von Spanien aus operierte, war unter anderem der Begründer der Organisation ªCedade´ (Circulo Espanol de Amigos de Europa = Kreis der Freunde Europas), die eine wesentliche Rolle im Netzwerk einer der wichtigsten Nazi-Nachkriegs-organisationen spielte, der ªNeuen Europäischen Ordnung´, die nach wie vor eine wichtige Kontaktstelle innerhalb der Schwarzen Internationalen ist.1008 Zusammen mit einem Mitarbeiter namens Wermuth baute Skorzeny ein internationales Netz logistischer und finanzieller Beziehungen aus, das vielfach mit Genouds Aktivitäten zusammenfiel. Mit seiner Madrider Firma ADSAP war Skorzeny zum Beispiel in zahlreiche Waffen- und Drogenschmuggel-Operationen nach Wien und Paris beteiligt, über die in den sechziger Jahren die Finanzierung sowohl der französischen OAS als auch der algerischen FLN abgewickelt wurde. Genouds wie Skorzenys Operationen überlappten sich teilweise mit den Aktivitäten der Nazi-Terror-lnternationale mit den Schlüsselpersonen Stefano della Chiaie, Klaus Barbie, Joachim Fiebelkorn und den türkischen ªGrauen Wölfen´, ebenso wie mit den Aktivitäten der Moslembrüder und palästinensischen Organisationen. Doch das gehört schon fast zur Gegenwart. Zunächst galt es, nicht nur jene gewaltigen Summen in Sicherheit zu bringen, sondern auch Tausende von SS- und NS-Führern ins sichere Ausland zu evakuieren, vorzugsweise nach Marokko, Spanien und Lateinamerika, und den Nazi-Apparat international zu regruppieren.

      Ob auch von diesem Geld tatsächlich etwas in das Wirtschaftswunderland Deutschland zurückgeflossen ist, läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Sicher indessen ist, daß im Laufe von eineinhalb Jahren mit einem Teil des ins Ausland transferierten Kapitals mindestens 750 getarnte Firmen in der Schweiz, in Portugal, Spanien, Argentinien und in der Türkei erworben wurden. Ein Teil des Nazi-Geldes wurde für Tausende NS-Exilanten zum Grundstock ihrer zweiten Existenz, ein Gutteil davon floß in die Kassen des Vatikans, in die Taschen lateinamerikanischer Diktatoren, allen voran der Argentinier Peron, und vor allem auch in die Taschen eines Mannes namens Licio Gelli, den man bald darauf ªIl Burratinaio´ nennen sollte, den ªMann, der die Puppen tanzen läßt´, dem Juan Peron nach seiner Rückkehr an die Macht im Beisein von Italiens Ministerpräsident Andreotti auf den Knien dankte, der Mann, der Zugang zu allem und jedem im Vatikan haben wird, der Mann, der für die CIA arbeitete, der beim Antrittsball Reagans als Ehrengast glänzte: Licio Gelli, Malteserritter, Papstmacher, Großmeister der Freimaurerloge Propaganda due.

      Abgesehen von den von Genoud und anderen Organisationen wie möglicherweise ªODESSA´ getroffenen organisatorischen Vorbereitungen, waren es vor allem der Vatikan und einzelne Fraktionen der angloamerikanischen Geheimdienste, die es Tausenden Nazis ermöglichten, sich über die von den angloamerikanischen Geheimdienstlern ªRatlines´ genannte ªKlosterroute´ zwischen Österreich, Italien, Lateinamerika, Kanada, Australien und den USA in Sicherheit zu bringen, während die Behörden von Westdeutschland, Italien, Österreich, Frankreich, der USA und der Sowjetunion zumindest offiziell damit beschäftigt waren, nach Nazi-Verbrechern zu fahnden.1009

      Die alte Mär, wonach es die geheimnisvollen SS-Organisationen ODESSA und DIE SPINNE gewesen seien, die die Massenflucht der Volksgenossen organisiert hätten, entspringt indessen eher den romantisierenden Vorstellungen von Romanautoren oder diente gezielter Desinformation.1010 Auch die vielfach vertretene Meinung, die aus den Tagen der mißglückten Friedensinitiativen herrührenden engen Kontakte zwischen SS und dem Vatikan seien der Grund gewesen, ist nur die halbe Wahrheit.

      Ein Teil der Wahrheit aber ist es sicher, daß der Vatikan entweder von sich aus im Kalten Krieg mitmischen wollte oder, was auf jeden Fall später der Fall war, von den Briten und den Amerikanern benutzt wurde. Und Tatsache ist auch, daß der spätere Papst, der vatikanische Unter-Staatssekretär Montini, bereits während des Krieges von Papst Pius XII. damit beauftragt worden war, einen spezifischen vatikanischen Nachrichtendienst aufzubauen, vorgeblich, um sich um Vermißte, Flüchtlinge, und Kriegsgefangene zu kümmern, in Wirklichkeit aber, um sich für die aktive Teilnahme am unvermeidlichen Endkampf gegen den Bolschewismus vorzubereiten und eine katholische Armee für den bevorstehenden Endkonflikt zu rekrutieren.1011

      Tatsache ist auch, daß sich bei Kriegsende zuallererst und in erster Linie der Vatikan um ehemalige Nazis sorgte. Und daß die Nazis nur aus humanitären und seelsorgerischen Gründen vatikanischer Hilfe und vatikanischer Reisedokumente teilhaftig geworden wären, ist bestenfalls eine Sonntagspredigt mit Märcheneinlage. ªDie Beweise bestätigen, daß eine kleine Clique von Vatikan-Angehörigen die Massenevakuierung faschistischer Flüchtlinge [...] organisierte. Unter der Leitung von Papst Pius Xll. überwachten vatikanische Würdenträger wie Monsignore Montini [...] eine der größten Justizbehinderungen in der modernen Geschichte.´1012 Bei der kleinen Clique handelt es sich zunächst um den aus Osterreich stammenden Bischof Alois Hudal, dem Rektor des Pontificio Santa Maria dell Anima, eines der drei Priesterseminare in Rom. Er war den Nazis kein Unbekannter. Er hatte öffentlich Hitler unterstützt und sich sogar in einem Buch mit den Vorzügen des Nationalsozialismus befaßt. Er organisierte die ersten Ratlines, die Nazi-Verbrecher über Österreich nach Genua und von dort in die Freiheit lateinamerikanischer oder arabischer Länder führten, versehen mit italienischen Identitätsausweisen, gefälschten Geburtsurkunden und Visa sowie Internationalen Rot-Kreuz-Pässen: beispielsweise Franz Stangl den Kommandanten von Treblinka, Gustav Wagner, Kommandant von Sobibor, Alois Brunner, Adolf Eichmann, Richard Klement, um nur einige zu nennen.1013 Auch Walter Rauff, der unmittelbar nach Kriegsende von der britisch-amerikanischen Special Counter Intelligence Einheit (SCI-Z) rekrutierte SS-Kontakt zu Dulles, war unter Hudals Klienten, der es ihm insofern dankte, daß er sich selbst an der Organisation der Rattenpfade beteiligte und einen Teil der dafür notwendigen Finanzen beisteuerte. ªAbgesehen von Rauffs Kontakten zu den Amerikanem und dem Vatikan auf hoher Ebene, dürfte sein Hauptanteil an Hudals Schmuggelsystem finanzieller Natur gewesen sein. Der Mann, der einst das Programm mit den mobilen Gaskammer-Lastwagen überwachte, wurde nun zum Geldwäscher, gemeinsam mit seinem früheren SS-Kollegen Frederico Schwendt. Schwendt gilt als einer der größten Geldfälscher der Geschichte: Während des Krieges hatte er Millionen von falschen Banknoten im Rahmen einer SS-Operation mit dem Codenamen >Wendig< produziert.´1014 Die ursprüngliche Absicht dieser Operation war vielleicht tatsächlich die Unterminierung und wenn möglich die Zerstörung der ökonomischen Strukturen der alliierten Staaten gewesen, doch schon als sich der Ausgang des Krieges abzeichnete, wusch Schwendt das Falschgeld über verschiedene Banken in saubere westliche Banknoten: Das war das Grundkapital für dieses erste, noch relativ unprofessionelle Fluchthilfe-Netzwerk. Über den Einsatz dieses Vermögens gibt es verschiedene Versionen.


      Nazi-Jäger Wiesenthal meint, daß Schwendt die Gewinne direkt an Rauff weitergegeben habe,1015 während sich der einstige NS-Jugendführer Alfred Jarschel daran erinnert, der zunächst in Mailand untergetauchte Rauff sei von Bischof Hudal im Juli 1945 gebeten worden, sich mit dem neuernannten Bischof Siri in Genua in Verbindung zu setzen. Von dessen Privatsekretär habe Rauff eine beträchtliche Summe sowie einen mit einem

      syrischen Visum versehenen Rot-Kreuz-Paß bekommen. Worauf Rauff nach Mailand zurückgekehrt sei, um das Fluchthilfe-Netzwerk aufzubauen.1016 Auch hier dürfte die Wahrheit irgendwo dazwischen liegen: ªAller Wahrscheinlichkeit nach verwendete Rauff Siris Geld, um die Gewinne aus den Geldwäsche-Operationen Schwendts zu erhöhen.´1017 Sicher jedenfalls scheint zu sein, daß in den nächsten Jahren zahlreiche der am meisten gesuchten Kriegsverbrecher über Rauffs Basis in Mailand zu Hudals Pontificio Santa Maria dell Anima und von dort zu Erzbischof Siri nach Genua gelangten. Dort wurden sie dann nach Lateinamerika verschifft.

      Als 1947 Hudals Aktivitäten ruchbar wurden und zu einem Presseskandal auszuarten drohten, wurde er still und unauffällig aus dem Verkehr gezogen. Er war auch schon längst überflüssig geworden. Denn da war die Szene für eine weitaus professionellere und weitaus geheimere Operation aufbereitet, um Kriegsverbrecher und Quislingen aus sämtlichen europäuschen Ländern nicht bloß zu helfen, sondern um sie für einen neuen Krieg zu rekrutieren. ªOb nun Hudal eigenmächtig gearbeitet hatte oder nicht, seine Nachfolger waren eindeutig von höheren vatikanischen Stellen autorisiert´1018 Wie Hudal selbst, konnten sich auch seine Nachfolger dank vatikanischer Intervention alliierte Ausweise für ihre Klienten bedienen, sofern es ihnen nicht gelang, eine päpstliche Unterschrift unter einen vatikanischen Reisepaß zu bekomrnen, wie dies bei Martin Bormann der Fall war.

      Hier zeigte sich, daß der Vatikan vor allem auch dann sehr aktiv wird, wenn Geld ins Spiel der christlichen Nächstenliebe kommt. Im Fall des wohl berühmtesten Flüchtlings unter dem Schutz und Schirm des Vatikans und des damaligen Papstes, nämlich Bormanns, wurde eine erkleckliche Summe an einen Franziskanermönch deutscher Herkunft bezahlt, der an der Organisation der Klosterroute wesentlich beteiligt war. Inwieweit bei Bormann der Umstand eine Rolle spielte, daß er sich mit dem späteren Papst Pius XII. während dessen Tätigkeit als Nuntius in Deutschland recht gut angefreundet hatte, mag dahingestellt bleiben.1019 Jedenfalls präsentierte im Mai 1948, als schon längst Briten und Amerikaner die vatikanischen Ratlines übernommen hatten und in Flüchtlings- und Kriegsgefangenenlagern ehemalige Nazis für ihre Zwecke rekrutierten, der als Jesuitenpater verkleidete Bormann vatikanische Papiere, die ihn als staatenlose Person auswiesen. Sie hatten die Nummer 073.909 und trugen die Unterschrift des Papstes persönlich. Eine beinahe makabre Kuriosität am Rande: Jesuitenpater Bormann hieß nunmehr ªEliezer Goldstein´ und stammte aus Polen ...

      Damit gelangte Bormann heil nach Brasilien, und später konnten auch fünf seiner Kinder mit vatikanischer Hilfe Europa verlassen, nachdem sie einige Zeit im Kloster der Palottiner in Rom untergebracht waren.

      Ein weiterer Fall vatikanischer Nächstenliebe besonderer Art ist der des stellvertretenden Kommandanten der pronazistischen Miliz von Lyon, Paul Touvier. Nach dem Krieg wurde zweimal gegen ihn verhandelt, und zweimal wurde er zum Tode verurteilt, allerdings in Abwesenheit, denn Touvier war zunächst einmal für fünfundzwanzig Jahre aufgrund eines besonderen Geschäftes mit dem Vatikan entkommen: Nachdem er sich nach Kriegsende bereit erklärt hatte, die gesamten noch verbliebenen, aus der Plünderung jüdischen Eigentums während der Besatzungszeit stammenden Geldmittel der Miliz dem Vatikan zu übergeben, wurde ihm dessen Schutz zugesagt. Und manchmal hält der Vatikan auch, was er verspricht:

      Touvier besaß Identitätsausweise auf den Namen Paul Perthet, die darin angegebene Adresse war die des Erzbischofs von Lyon. Häufig trug Touvier/Perthet selbst eine Priestersoutane, und es gab mindestens ein Dutzend Geistliche, die sich um das Wohl des Nazis kümmerten, während die Resistance vergeblich nach ihm fahndete. 1962 tauchte er dann mit einem Gnadengesuch an den französischen Präsidenten Pompidou aus dem Untergrund des erzbischöflichen Palais wieder auf, unterstützt vom zuständigen französischen Kardinal, der sich überdies auch eifrig um für Touviers Rehabilitierung nützliche Information bemühte. Kaum wurde dieser Kardinal auf einen wichtigen Posten im Vatikan befördert, wurde Touvier auch tatsächlich begnadigt. Allerdings konnte Touvier seine Begnadigung nicht recht genießen, da Mitglieder der Resistance nach wie vor danach trachteten, die einst verfügten Todesurteile in die Tat umzusetzen. 1972 tauchte Touvier zunächst wieder unter. Dies waren nur zwei Einzelfälle, sieht man von Bormanns Verbindungen zu den finanziellen Transaktionen des Wirtschaftswunder-Bankiers Hermann Josef Abs während des Krieges ab.

      Anders verhält es sich bei dem ªPoglavnik´ (ªFührer´) der faschistischen kroatischen Ustascha und des Nazi-Marionetten-Regimes, Dr. Ante Pavelic, der vor dem Krieg für den britischen Geheimdienst gearbeitet hatte 1020 und nun von dem bereits weitgespannten britisch-amerikanischen Intermarium-Netz aufgefangen wurde. Seine Flucht wurde von Pater Krunoslav Draganovic organisiert, einem prominenten Mitglied von Intermarium 1021 zweifellos einer der Schlüsselfiguren in diesem dunklen Kapitel der Nachkriegszeit. ªDraganovic Ratlines waren eine ausgeklügelte und professionelle Operation. Sie war außergewöhnlich gut organisiert und konnte Hunderte Flüchtlinge gleichzeitig betreuen. Einer von Draganovic wichtigsten Mitarbeitern schätzt, daß mehr als 30.000 Personen von Österreich über Rom und von dort über Genua in ihre neue Heimat in Südamerika und Australien geschleust wurden. Die meisten dieser Personen hatten eine überaus dunkle Vergangenheit. Sie waren kein Teil irgendeiner

      exotischen SS-Bruderschaft: Tatsächlich waren fast alle an der Organisation dieser Ratlines Beteiligten katholische kroatische Priester.´1022 Während die Mehrheit der Intermarium-Führer führende Ex-Faschisten waren, die für den britischen oder französischen Geheimdienst und teilweise für Turkul oder direkt für die Sowjets gearbeitet hatten.1023

      Der rumänische Nazi-Außenminister Gregorij Gafencu, der polnische Botschafter beim Vatikan, Casimir Papee, Monsignor Bucko, der spirituelle Führer der ukrainischen Widerstandsbewegung, oder der frühere slowakische Außen- und Innenminister und gesuchte Kriegsverbrecher Ferdinand Durcansky waren seit Vorkriegszeiten britische Intermarium-Agenten, wieder Führer der ukrainischen Nationalisten, Stephan Bandera oder der Führer der Galizischen SS, General Shandruck, auch. 1024 Und die meisten, die über die Ratlines in Sicherheit gebracht wurden, waren auch keine Deutschen. ªDie meisten Nazi-Massenmörder waren nicht unbedingt Deutsche. Am Ende des Zweiten Weltkrieges gab es Zehntausende aus Zentral- und Osteuropa, die genauso schuldig waren wie ihre deutschen Schutzherren. Sie waren die Führer von Nazi-Marionetten-Regimes Verwaltungsbeamte, Polizeichefs und Mitglieder lokaler Polizeieinheiten, die desgleichen am Holocaust beteiligt waren. Viele von ihnen waren auf der Schwarzen Liste der Alliierten, entweder weil sie persönlich an Kriegsverbrechen beteiligt waren, oder weil sie Mitglieder von Einheiten waren, die das blutige Werk der Nazis vollbrachten.´1025 Einer von diesen war zweifellos Pavelic. Seine Ustascha stand bekanntlich im Bezug auf die von ihnen an Serben, Muselmanen und Zigeuner verübten Greueltaten den Deutschen wahrhaftig in nichts nach, ja sie trieben es vielfach in einem geradezu psychopathischen Sadismus so weit, daß es selbst manchem deutschen Besatzer zuviel wurde. ªBei diesen Greueltaten war freilich auch ein Teil des katholischen Klerus Kroatiens zur Stelle -galt es doch, die Unterwanderung durch gottlose Bolschewiken abzukehren und die heidnischen Serben dem rechten Glauben zuzuführen: So wurden allein in der Kirche von Galina 1200 Serben ermordet, die man dorthin gebracht hatte, um sie zum Katholizismus zu bekehren.´1026 Mehrere Bischöfe saßen in der Tat im Ustascha-Parlament, Kleriker fungierten als Polizeichefs und als Offiziere in Pavelic` Leibwache, wie beispielsweise der Jesuit Dragutin Kamber, der in dem Netzwerk der Nazi-Rettung neben Pater Dominik Mandic und einem Priester namens Petranovic dann eine der Hauptrollen spielte Er war Polizeichef von Doboj (Bosnien) und höchstpersönlich für den Mord an Hunderten orthodoxer Serben verantwortlich.1027 Draganovic selbst war zwar kein Massenmörder, immerhin aber auch ein gesuchter Kriegsverbrecher und einer der Hauptverantwortlichen für die Zwangsbekehrung der Serben. Darüber hinaus war er während des Krieges als Ustascha-Repräsentant nach Rom entsandt, wo er Zeit hatte, die Flucht seines Meisters Pavelic und seiner Landsleute vor jenen Leuten vorzubereiten, die nach dem Krieg nicht verstehen sollten, was Gottes eigentlicher Wille war.

      Organisatorisches Zentrum der vatikanischen Ratlines in Rom war das Institut der Bruderschaft von San Girolamo in Rom, deren Sekretär Draganovic war.1028 Dort und in Castell Gandolfo, wo sich auch der Sommersitz des Papstes befindet, hatte sich bald die gesamte Ustascha-Führung praktisch vor den Nasen der offiziellen Behörden und der Alliierten auf extraterritorialem Vatikan-Gebiet zusammengefunden.

      Geschützt und gedeckt von den Briten und mit Hilfe von Draganovic gelang es Pavelic schließlich, von Österreich nach Rom und von dort nach Argentinien zu entkommen, wo er sich eines freundlichen Empfangs durch den Gelli-Freund Peron sicher sein konnte. Vor Argentinien aus versuchte Pavelic mit Unterstützung des britischen Geheimdienstes, des Vatikans und nicht zuletzt der damaligen österreichischen Regierung, die Ustascha zu reorganisieren und eine Untergrundarmee aufzubauen, die als neue Kreuzzügler ªKrizari´ den Kampf gegen das Tito-Regime führen sollte. ªBereits 1944 hatte Pavelic begonnen, mit Hilfe katholischer Priester Gold und Devisen in die Schweiz zu transferieren. Ein Teil des von der Ustascha zusammengeplünderten Schatzes wurde von dem britischen Leutnant Colonel Johnson zur Finanzierung der Krizari nach Italien gebracht. Ein anderer Teil ging über Dragonovic nach Rom und wurde ebenfalls zur Finanzierung des Terroristen-Netzwerkes verwendet.´1029

      Dies war allerdings nur ein Teil des finanziellen Netzes, mit dem die mit Hilfe des britischen SIS reorganisierte Ustascha operierte. Über hohe kirchliche Würdenträger erhielt das Krizari-Kommando direkt vatikanisches Kapital. Etliches davon wurde dazu verwendet, um die italienische Regierung unter Alcide de Gasperi dazu zu ªbewegen´, die für den Anti-Tito-Kreuzzug notwendigen Waffen zur Verfügung zu stellen. Neben Triest war vor allem Österreich der Ausgangspunkt der meisten Aktionen. Die Hauptbasis in Österreich war Troifach, von wo aus unter der direkten Leitung von Ante Pavelic und Pater Draganovic die Terror- und Spionageoperationen gegen Jugoslawien organisiert wurden.

      Es ging dabei nicht um den Kampf gegen das Tito-Regime sondern nach wie vor um den Kampf gegen die serbische Orthodoxie. Da erhielt die Welt schon wieder eine Probe für den nächsten Akt des Welttheaters. Unmittelbar nach Kriegsende hatten Ustascha-Emissäre die päpstliche Mission in Salzburg in der amerikanischen Besatzungszone kontaktiert und angefragt, ob der Papst bereit sei, entweder die Schaffung eines unabhängigen kroatischen Staates zu unterstützen, oder eine Donau-Adria-Union, innerhalb derer sich Kroatien eine Entwicklungsmöglichkeit böte.1030 Wie die italienische Regierung unter de Gasperi, die nicht nur ihren Sicherheits- und Geheimdienstapparat für die Ratlines zur Verfügung stellte (der in diese Operationen sowieso von allem Anfang an eingebunden war), sondern zwecks Verwirklichung der Intermarium-Pläne im Verein mit Vatikan, Großbritannien und USA auch ausländische Regierungen zu unterwandern versuchte, 1031 unterstützte, wie erwähnt, auch die österreichische Nachkriegsregierung voll diese Pläne und natürlich auch die Aktionen der Krizari. Die österreichische Intermarium-Verbindung war mit großer Sicherheit der spätere UN-Generalsekretär und österreichische Bundespräsident Kurt Waldheim.1032 Wobei es schon fast nicht mehr verwundert, daß es Allen Dulles` Schwiegersohn, der damals für den amerikanischen OSS tätige spätere Verleger Fritz Molden war, der der österreichischen Regierung einen vor allem hinsichtlich seiner Kriegsvergangenheit getürkten Lebenslauf Waldheims untergejubelt hatte.1033 Eine andere Intermarium-Anlaufstelle während der Ustascha-Kreuzzüge gegen Tito war der Salzburger Erzbischof Rohracher.1034 Vor allem war er es schließlich, der sich bei den alliierten Autoritäten in Österreich für die Ustascha einsetzte und diese für das Angebot der Ustascha-Führung zu erwärmen suchte, sich in ihrem antikommunistischen Kreuzzug voll der anglo-amerikanischen Führung zu unterstellen. Da brauchten sie nicht lange zu warten. Allen voran die Briten nahmen diese Offerte augenblicklich ohne zu zögem und dankend an. Denn sie hatten schließlich die besten Erfahrungen in derlei Kooperationen mit vom Vatikan abgesegneten Operationen, vor allem mit Intermarium: Diese Organisation war ªvoll mit Priestern, Mönchen, Brüdern und Schwestern einer ganzen Reihe von Orden, einschließlich Jesuiten, Benediktiner, Franziskaner. Sie betätigten die Druckerpresse für die falschen Identitätsaüsweise, koordinierten das Netzwerk von Klöstern, die als sogenannte >sichere Häuser< dienten, sie wuschen Geld und, vielleicht das wichtigste, sie organisierten eine überaus effiziente Propaganda-Karnpagne, die Hand in Hand mit den britischen Interessen ging. Von den Krizari bis zur OUN [Anm: Organisation Ukrainischer Nationalisten], von der Baltischen See bis zum Schwarzen Meer, organisierten katholische Geistliche ein für den britischen Nachrichtendienst lebenswichtiges Spionage-Netzwerk.´1035 Darüber hinaus waren sie dank ihrer Intermarium-Agenten wie Draganovic ohnedies schon längst im Zentrum des Zyklons.

      Denn Pavelics Krizari waren tatsächlich nur ein Teil viel weiter gesteckter Umtriebe, die der Vatikan gemeinsam mit den westlichen Nachrichtendiensten in der Nachkriegszeit in Szene setzte und die, kombiniert mit den Aktivitäten etwa Allen Dulles` wohl einige Rückschlüsse zulassen. ªWährend Angleton und Dulles über den Vatikan Millionen Dollars nach Italien schleusten, um einen Sieg der Kommunisten bei den Wahlen zu vereiteln, verhalf der Vatikan Zehntausenden von Nazis zur Flucht in den Westen, wo sie als >Freedomfighters< ausgebildet werden sollten.´1036 Eine Hand wäscht eben die andere, sieht man einmal davon ab, daß die Absichten der treibenden Kräfte im Vatikan und diejenigen Dulles` ja sowieso nahezu deckungsgleich waren, vielleicht sogar dank des ClA-Mannes in Rom und unbedingten Dulles-Anhängers, James Jesus Angleton und dessen enger Beziehungen zu Monsignore Montini. Dieses ganze Geschehen war jedenfalls das Ergebnis eines bemerkenswerten Deals zwischen Allen Dulles und dem Vatikan, der durch Angleton zustande gekommen war; oder vielmehr auch dank der Informationen über die päpstlichen Absichten und politischen Vorstellungen, die dessen Unterstaatssekretär Montini brühwarm an die Amerikaner weiterzuleiten pflegte, wie vor noch nicht allzulanger Zeit deklassifizierte ClC-Dokumente beweisen.1037

      Der Handel war für alle Seiten zufriedenstellend: Über die von Dulles und seine Freunde kontrollierte Special Projects Division des State Departments begannen die ersten von vielen Millionen Dollar an die italienischen Christdemokraten wie überhaupt nach Italien zu fließen, vordergründig, um die Möglichkeit eines kommunistischen Erfolges bei den Wahlen im Jahr 1948 im Keim zu ersticken, die den Vatikan naturgemäß um Privilegien und politischen Einfluß neben allen möglichen anderen Folgen für das Seelenheil der Italiener fürchten ließ.

      Dafür bekamen nun Angleton und Dulles die vatikanischen Ratlines für ihre eigenen Zwecke. Denn Dulles brauchte unbedingt dieses Evakuierungsnetzwerk, um die von der DDU in Bayern versteckten Kriegsverbrecher und vor allem die wachsende Anzahl von Turkuls Nazi-Agenten in den österreichischen Flüchtlingslagern in Sicherheit bringen zu können, ohne beim CIC in Frankfurt oder bei den ªLiberalen´ im OSS bzw. nach 1947 bei den ªLiberals´ der CIA anzuecken. Der Handel galt, auch Pater Draganovic war einverstanden, wenn auch nicht selbstlos: Wenn er half, die Nazis der Amerikaner in Sicherheit zu bringen, dann müßten auch die Amerikaner ihm behilflich sein, seine Nazis in sichere und freundliche Gefilde zu bringen. Indirekt dank des Schlächters von Lyon, K]aus Barbie, konnte sich Dulles die für Massen-Evakuierungs-Operationen dieser Art ungemein wichtige Quelle sichern, nämlich die vatikanische Haupt-Quelle fur die Rot-Kreuz-Pässe, die den damit ausgestatteten ªFreedomfighters´ endlich die notwendige Bewegungsfreiheit verschafften: Dulles` alter und dankbarer Freund Poncet, wie bereits früher erwähnt, de Gaulles Intermarium-Verbindung zum Vatikan, Hochkommissar in Deutschland, französischer Repräsentant beim IRK und später dessen Präsident und vor allem: Barbies und der Gestapo heimlicher Informant zur rechtzeitigen Säuberung der Resistance von für die künftige Friedensordnung schädlichen Kommunisten. 1949 wurde der erste Nazi-Freedomfighter von dem OPC-Mann Carmel Offie in den USA empfangen. Sein Job war es, für diesen und weitere ªantikommunistische Emigranten´ unter anderem Jobs bei Radio Liberty und The Voice of America zu beschaffen.1038

      Zirka 10.000 solcher Freiheitskämpfer aus dem Dritten Reich sollten ihm bald nachfolgen.

      In der Tat: Andere ªKatholische Armeen´ standen nun bereit um gegen die kommunistischen Regierungen in Zentral-und Osteuropa zu kämpfen. ªIn der Tschechoslowakei, Polen, in den Baltischen Staaten und in der Ukraine operierten geheime Nazi-Gruppen in enger Verbindung mit den Krizari.´1039 Eines dieser Netzwerke war der Antikommunistische Block der Nationen, den der britische Doppelagent Kim Philby bereits 1946 reorganisiert hatte und in dem nun alle vereint waren: Intermarium, das britische Prometheus-Netz mit den ukrainischen Nationalisten Stepan Banderas einschließlich der Belorussischen SS-Division Belarus und der Galizischen SS unter General Pavel Shandruck, die durch die persönliche lntervention des Papstes für den neuen Kreuzzug gerettet worden war.1040 Als ªFreiheitskämpfer´ bereit stand nun auch Prinz Turkuls von Allen Dulles` über das American Committee for the Liberation of the Peoples of Russia (Radio Liberty) mit Millionen von Dollar finanzierte Netz von Agenten,1041 die wie Philbys Leute allen Herren dienten.

      Dahinter steckte System. Während CIC und Teile der CIA Philbys ABN-Nazis ganz im Sinne des Kalten-Kriegs-Schemas als potentielle Sowjetspione auszuschalten versuchten, brachte sie Dulles über die DDU und die Organisation Gehlen wieder in die amerikanischen Dienste zurück. Mehr noch: Daß Philbys Leute verdächtig waren, ermöglichte Dulles, sich ungehindert des Turkul-Netzes zu bedienen. Wie die durch das Windsor-Geheimnis geschützte Cambridge-Connection im britischen Geheimdienst, sorgten Angleton & Co dafür, daß jeder Hinweis auf eine mögliche Infiltrierung von Turkuls Organisation aus den CIA-Akten verschwand. Informationen, die vom üblichen Standpunkt wichtig im lnteresse der so häufig zitierten Sicherheitsinteressen der USA waren, erreichten wohl ªhöherer Endzwecke´ wegen niemals die Schreibtische der verantwortlichen CIA-Analytiker, deren Job es war, in der Sowjetunion das zu sehen, was jeder sehen sollte: eine angeblich tödliche Bedrohung. Philby akzeptierte der ªhöheren Interessen´ wegen sein ªAgentenopfer´, ebenso wie vor ihm KLATT verstanden hatte, daß er von Turkul denunziert werden mußte. Andere, wie Stepan Bandera beispielsweise, wurden im Dienste an der Sache auch physisch liquidiert.

      Nun, die ªBefreiungsaktionen´ sowohl der Krizari wie jene von Allen W. Dulles` ªFreedomfighters´ endeten dank Anatol Turkuls Umsicht stets in einem kalkulierten Desaster, derweil die ultrageheime Organisation GLADIO mit Leuten wie dem späteren P2-Chef Licio Gelli im Westen dafür sorgte, daß die Dinge ªrechtens´ liefen.1042 Die kommunistischen Regierungen waren stets vorbereitet. Und die solcherart provozierten Aktionen gaben Stalin und Genossen vor allem die Möglichkeit, mit echten Oppositionellen aufzuräumen und tatsächlichen Widerstand im Keim zu ersticken.

      Der Vatikan ist in dieser Angelegenheit durchaus nicht unschuldig und auch nicht aus naivem Glauben hineingeschlittert. Montini und auch Pius XII. waren viel zu erfahrene Diplomaten, um sich der Konsequenzen ihrer Handlungen nicht bewußt zu sein. Der Vatikan wird sich von der künftigen Geschichtsschreibung zumindest den Vorwurf nicht ersparen können, als Erfüllungsgehilfe der Weltordnungsbande seine religiöse Autorität mißbraucht zu haben. Aber vielleicht ist gerade das die Rolle, die der Vatikan seit Jahrhunderten zu spielen hat. In diesem Fall hat er sie gut gespielt: ªAbgesehen von einigen Erfolgen in der italienischen Politik, spielte die vatikanische Diplomatie eine signifikante Rolle bei der Diskreditierung der legitimen antikommunistischen Bewegungen in Zentral- und Osteuropa. Intermarium war ein Akt des Krieges, und die menschlichen Verluste, die durch den Vatikan während des Kalten Krieges verursacht wurden, waren weit größer als die der Canaris-Gruppen im Zweiten Weltkrieg. Durch die Wiederholung des Irrtums mit dem Schwarzen Orchester halfen sie ungewollt den Kommunisten, die Kontrolle zu behalten.´1043

      ªAls die faschistischen Rekruten hinter den Eisernen Vorhang zurückgeschickt wurden, lief alles schief. Die Waffen, die über den Vatikan in den Osten geschleust wurden, wurden prompt entdeckt und beschlagnahmt. Das NaziProjekt endete mit dem Verrat von Tausenden von unschuldigen Antikommunisten.´1044

      Der Vatikan und Dulles` Friedenskämpfer hatten ganze Arbeit geleistet. 1959 waren auch die gutgläubigen Reste des amerikanischen Geheimdienstes und der anderen westlichen Dienste hinter dem Eisernen Vorhang eliminiert. Der Ostblock und der Westblock waren fest etabliert und mehr oder weniger unter Kontrolle. (Und was in diesem Kontrollsystem gegenseitiger Bedrohung für Westeuropa der sowjetische Hammer, das war für Moskau u.a. die Viererbande im fernen Peking; dies nur nebenbei, denn das gehörte zu einer ªWeltgeschichte´ des 20. Jahrhunderts.)

      Das alles ist indessen keineswegs Vergangenheit, es spielt in vielfacher Hinsicht in die Gegenwart herein und wird es wohl auch künftig tun. Die damals entwickelten Strukturen existieren noch heute, die Ratlines, Networks und Geldwäscher-Kanäle von damals sind nach wie vor aktiv und werden - den neuen Verhältnissen angepaßt- auch genutzt.

      Wie noch zu sehen sein wird, und wie auch Penny Lemoux in ihrem Buch In Banks we Trust feststellt, waren dieselben Leute, die etwa an Angletons und Dulles` Geldwäsche-System beteiligt waren, auch in die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch diverser Vatikan-Banken involviert.1045 Das war freilich auch keine isolierte Affäre.

      Die Ereignisse von damals ziehen noch viel weitere Kreise auf verschiedenen Ebenen des aktuellen Zeitgeschehens. Einige Beispiele mögen dies im Einzelfall verdeutlichen, und vor allem einen Eindruck davon geben, wie die Dinge zusarnmenhängen:

      Der Kreuzzug der Krizari von damals beispielsweise fand zweifellos bis in die Jugoslawienkrise der postkommunistischen Ära hinein seine Fortsetzung, wo sich die kroatischen Ustascha-Einheiten mit neonazistischen Söldnern aus ganz Europa ungeniert zu ihrer faschistischen Vergangenheit bekennen konnten, während sie ihr Unwesen trieben. Es herrscht deswegen weder in den Medien noch sonstwo besondere Aufregung - man hielt das bestenfalls für exotisch. Es hat auch niemals sonderlich Aufregung verursacht, als der für hunderttausende Morde im kroatischen Vernichtungslager Lasanovic verantwortliche ehemalige Chef des 3. Polizeidezemates des Ustascha-Regimes in Kroatien, Vjekoslaw Luburic, unter dem Codenamen Max sein Unwesen in Europa trieb. Von Spanien aus, wo er es dank Heirat zum Chef des spanischen Verlagshauses Drina gebracht hatte, organisierte er im Zuge diverser Führungskämpfe zahlreiche Bombenanschläge und Attentate auch gegen ehemalige Ustascha-Kumpane in Westdeutschland, die dann von deutschen Politikern dem titoistischen Sicherheitsdienst zugeschrieben wurden.

      Ein anderes Beispiel mag veranschaulichen, wie sehr die Vergangenheit auch ihre Schatten auf das zerfallene Jugoslawien geworfen hat, und es zeigt deutlich auf, wie die Kräfte aus dem ªReich´ ihren Einfluß auch ªdanach´ auf höherer diplomatischer Ebene zu nutzen imstande gewesen sind. Nicht alle Leute aus der Pavelic-Ära mußten sich mit dem Gewehr in der Hand an dem britisch-vatikanischen Kreuzzug gegen den übrigens ab 1944 sowohl vom britischen Special Operations Service (SOE) als auch von Churchill selbst gegen General Mihailovic unterstützten Tito beteiligen.1046 Viele von ihnen brachten es mit geringfügigen Kurskorrekturen zu angesehenen und gar einflußreichen Positionen in Westeuropa, was angesichts der bereits erläuterten Zusammenhänge nicht verwunderlich ist. Auf eine derartige Metamorphose stieß Bernt Engelmann bei Recherchen über den deutschen Multimillionär Georg von Walburg zu Zeil und Trauchenburg und dessen Anhang, worauf Engelmann (und zwar ohne deshalb ein gerichtliches Verfahren an den Hals zu bekommen) niederschrieb, was man sich vorher nur hinter vorgehaltener Hand erzählt hatte:1047 ªAlfons Dalma zum Beispiel, heute Chefredakteur des österreichischen Rundfunks [Anm. d. Verf.:der langjährige politische >Chefkommentator der Nation< verlor diesen Job 1974 im Zuge einer ORF-Reform], zuvor politischer Berater des Franz Josef Strauß und Mitherausgeber des Bayernkurier, noch früher (unter seinem richtigen Namen Stefan Tomicic) Ideologe der militanten antisemitischen und klerikal-faschistischen Ustascha-Bewegung Kroatiens, bezog jahrelang monatlich 2000 DM Salär aus fürstlichen Kassen, abgerechnet über die Tageszeitung Der Allgäuer.´1048 Daß Tomicic/Dalma, unter seinem ªPoglavnik´ Pavelic einst auch Presseattache an der Ustascha-Botschaft in Hitlers Reich, im Zuge der Jugoslawienkrise im Sommer 1991 offizieller Reise-Begleiter des österreichischen Außenministers Alois Mock bei dessen diplomatischen Sondierungen war, zeigt, daß die Gegenwart in der Tat nicht von der Vergangenheit zu trennen ist.

      Dies zeigt sich auch auf einem anderen Schauplatz: Eine bedeutsame Rolle bei der Fluchthilfe für die Nazis teils in Zusammenarbeit mit vatikanischen Agenten, teils im Dienste des OSS bzw. der CIA spielte niemand geringerer als Licio Gelli, der Mann, der wenig später zwischen Lateinamerika und Europa wahrhaftig die Puppen tanzen lassen sollte. Gelli selbst ist ein Paradebeispiel dafür, daß in der Zwielichtzone der höheren und allerhöchsten Politik eben nicht nur Gut und Böse an sich zwei sehr relative Begriffe sind, sondern auch Freunde und Feinde sich nicht nur begrifflich sondern auch praktisch überlappen.

      Seine Karriere startete der 1919 in der mittelitalienischen Stadt Pistoia geborene Gelli als siebzehnjähriger fanatischer Antikommunist. Gemeinsam mit seinem Bruder kämpfte er in den Reihen der italienischen Schwarzhemd-Divisionen in Spanien Seite an Seite mit General Francos Truppen gegen die Kommunisten. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges kämpfte er in Albanien, trat später in die Waffen-SS ein und brachte es dabei bis zum Obersturmbannführer. Als ªVerbindungsoffizier´ der Nazis gehörte es zu seinen Aufgaben, italienische Partisanen aufzuspüren und an seine deutschen Befehlshaber zu verraten. Schon da zeigte sich, daß Gelli bei allem antikommunistischen Fanatismus einen kühlen Kopf mit Sinn auch für das Materielle hatte: So stahl er ganz nebenbei einen beträchtlichen Teil des in der italienischen Stadt Cattaro versteckten jugoslawischen Staatsschatzes und schaffte ihn fort. Sein Antikommunismus indessen verringerte sich stückchenweise mit dem für die Achsenmächte negativen Fortgang der Ereignisse: Gelli begann vorsorglich mit den größtenteils kommunistischen Partisanen zusammenzuarbeiten, indem er sie vor den Deutschen warnte, ehe er sie an diese verriet.

      Als der Krieg zu Ende war, rettete sich Gelli mit dem Versprechen, auch weiterhin für die Kommunisten zu spionieren, das Leben. Eine antifaschistische Spruchkammer in Florenz erklärte auf eine diskrete Intervention der Kommunisten hin diverse Zeugenaussagen, Gelli habe während des Krieges italienische Patrioten gefoltert oder gar ermordet, für nicht ausreichend glaubwürdig. Solcherart entlastet, machte er sich sofort daran, die Flucht untergetauchter Nazis gegen 40 Prozent von deren Barschaft zu organisieren, gemeinsam übrigens mit Pater Draganovic.1049

      Gelli war es, der mit Draganovic im Auftrag von Allen Dulles DDU und der CIC 1951 Barbies Ausschleusung organisierte, wobei zur Ehrenrettung des Counter Intelligence Corps der US Army gesagt werden muß, daß die allgemein verbreitete Ansicht, Barbie hätte dem CIC bis 1951 als Informant gedient, nur teilweise stimmt. Das CIC war von Dulles und den DDU-Leuten hereingelegt worden.1050 Danach jedenfalls machte der ehemalige Gestapo-Chef in Lateinamerika, vor allem in Bolivien Karriere, wo er als Sicherheitsberater einem Oberst Gomez seine Erfahrungen zur Verfügung stellte und eine private Kampftruppe mit dem vielsagenden Namen ªBräute des Todes´ auf die Beine stellte, die auf Bestellung mit dem Segen der bolivianischen Regierung politische Morde ausführte. Es ist anzunehmen, daß dabei Barbies Beziehungen zu den Verteidigern der Freiheit und der Demokratie und Kämpfern gegen den Kommunismus in Lateinamerika, den ªRambos´ von der CIA, auch nicht abgebrochen sind.1051

      Zwischendurch machte sich Barbies Truppe um die ªRationalisierung´ der bolivianischen Kokainindustrie verdient, vor allem durch die Ausschaltung der Kleinhändler, so daß die großen Haie des Geschäftes, die sich der Protektion der Junta erfreuten, ungestört abkassieren konnten. 1965 stieg Barbie dann auch in das internationale Waffengeschäft ein, nicht nur für Bolivien, auch für andere südamerikanische Regierungen und für- Israel.1052

      In dieser Eigenschaft wurde er zum Geschäftspartner jenes Mannes, der ihm nach dem Krieg im Auftrag des amerikanischen Geheimdienstes zur Flucht verholfen hane: Licio Gelli, dessen Netze inzwischen schon die gesamte Machtstruktur des ªExerzierfelds der braunen Internationale´,1053 nämlich Italiens umschlangen und der in seiner Eigenschaft als offizieller Wirtschaftsberater der argentinischen Regierung ebenfalls mit Waffengeschäften großen Stils beschäftigt war, wenn er nicht zwischendurch für den italienischen, amerikanischen oder sowjetischen Geheimdienst spionierte oder mit Erzbischöfen und Kardinälen speiste und über vatikanische Geschäfte sprach.

      Mit Gelli schließt sich ein Kreis, der wiederum nahtlos in einen größeren übergeht. Daß Gelli beste Beziehungen zum Weißen Haus hatte, kommt auch nicht von ungefähr:

      ªAls Dulles nach dem Weltkrieg sein Netzwerk aus faschistischen >Freedomfighters< etablierte, war er auch besonders damit beschäftigt, aufstrebenden jungen Amerikanern unter die Arme zu greifen und in seinem Sinne zu fördern. Eine seiner ersten Entdeckungen war ein Mann namens Ronald Reagan. Während der fünfziger Jahre war Reagan folgerichtig der öffentliche Sprecher der Dullesschen Tarnorganisation Crusade for Freedom.´1054

      Als Gouverneur von Kalifornien wußte Reagan wohl zu wenig über die massenmörderische Vergangenheit der kroatischen Ustascha-Bewegung, so daß er ausgerechnet den 10. April zum Feiertag für die kroatische Volksgruppe erklärte, jenen Tag, an dem Hitler sein Marionettenregime unter Pavelic eingesetzt hatte. Präsident Bush, der eigentlich über die Ustascha hätte Bescheid wissen müssen, da kroatische Terroristen während seiner Zeit als CIA-Chef ein amerikanisches Flugzeug entführt hatten, hatte desgleichen keine Bedenken, als sein Wahlkampfstab während der Wahlkampagne von 1988 einen Kalender produzierte, in dem ebenfalls der 10. April als Kroatischer Unabhängigkeitstag angeführt war. Nicht nur das:

      Bekannte kroatische Faschisten arbeiteten an seinem ªEthnic-Outrich-Program´ mit. Diesbezügliche Hemmungen hatte auch sein Vorgänger Reagan nicht gehabt, der sich ungeniert ehemalige Faschisten ins Weiße Haus einlud, von denen das State Department zugeben mußte, daß es sich um notorische Kriegsverbrecher aus den Networks des britischen Doppelspions Philby handelte.

      Ein weiterer früherer Schützling von Dulles war, wie Aarons und Loftus berichteten, William Casey, der sich nach dem Krieg als Geheimdienstler in London betätigte, zu jener Zeit also, als die vatikanisch-britisch-amerikanische Connection ihre Aktivitäten aufnahm. Dulles rekrutierte Casey, um das International Rescue Committee zu überwachen, das die illegale Einwanderung der von den Briten geretteten Nazis nach Amerika während der fünfziger Jahre organisierte. Casey war das amerikanische Ende des vatikanischen Rattenpfades, und dort lernte er auch, wie das Spiel gespielt werden muß. 1980, unter Reagans Präsidentschaft, wurde er folgerichtig Chef der CIA und spielte später bei der Irangate-Affäre konsequenterweise eine Hauptrolle. Ohne Zweifel die wichtigste Anwerbung Dulles` war ein junger Navy-Offizier namens Richard Nixon, der aus dem Nachkriegsdunkel gefischt wurde, um sich mit Unterstützung rechtsgerichteter Kreise um einen Sitz im Kongreß zu bemühen. ªUm zu verstehen, welche rechten Kräfte das waren, sollte festgehalten werden, daß nach seiner Wahl seine frühere kalifornische Anwaltsfirma einen prominenten faschistischen Finanzier namens Malaxa in dessen Bemühungen vertrat, die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erwerben. Gegen Malaxa wurde später wegen diverser Kriegsverbrechen ermittelt [...] Nixons antikommunistische Bekenntnisse waren 1951 so fest etabliert, daß er den Auftrag bekam, Senator Joe McCarthy zu steuern - ihn nämlich daran zu hindern, kommunistische Agenten innerhalb von Dulles` Geheimdienstladen zu vermuten.´1055

      Als dann Nixon im Jahr 1953 Eisenhowers Vize wurde, waren die Freunde alle beisammen: Allen Dulles wurde bekanntlich CIA-Chef, John Foster Dulles wurde Außenminister. Nimmt es da noch wunder, daß Nixon wärmstens das ªFreedomfighter´- Konzept seines Förderers unterstützte und vor allem auch dank der durch McCarthys Hetze hervorgerufenen allgemeinen antikommunistischen Stimmung nun auch keine Hemmungen zu haben brauchte, prominente faschistische Flüchtlinge als potentielle Befreier der hinter dem Eisernen Vorhang gefangenen Nationen im Weißen Haus zu empfangen? Denn wer gegen die Kommunisten war, der mußte einfach ein guter Mensch sein, auch wenn er als Nazi einmal Leute umgebracht hatte, die vermutlich sowieso irgendeine Art von Kommunisten waren. Diese psychopathische Hexenjagd war, selbst wenn sie nur zufällig zur rechten Zeit veranstaltet worden wäre, das ideale Klima, um Türkuls janusgesichtige Nazi-Doppelagenten in den Dienst der ªfreien Welt´ zu stellen.

      ªUm 1959 war es den Nachrichtenchefs der NATO auf peinliche Weise klar geworden, daß sämtliche der faschistischen Emigrantengruppen einschließlich Turkuls NTS hoffnungslos von Kommunisten unterwandert waren. Dulles war bestürzt, aber Nixon war verzweifelt.´1056

      Das ist auf jeden Fall vorstellbar. Nixon war gerade dabei, seine eigene Präsidentschaftskampagne für 1960 zu starten. Da fehlte es gerade noch, zugeben zu müssen, daß die Regierung über den Nazi-Transfer von den Sowjets zum Narren gemacht worden war. (Darüber, eventuell zugeben zu müssen, man hätte über die Doppelfunktion dieser Netzwerke Bescheid gewußt, brauchte man sich wohl keine Gedanken zu machen, denn das hätte ohnedies niemand so bald für möglich gehalten.) Doch man hatte ja Freunde. Innerhalb der CIA und des Pentagon kam es plötzlich und zufällig und auch nicht zum erstenmal zu einer ªgeradezu orgienhaften Vernichtung geheimer Akten. Nur das State Department wußte was los war und transferierte seine Akten an andere Dienststellen´.1057

      Daß Nixon voll über die Nazi-Bewegung Bescheid wußte, fanden Aarons und Loftus in offiziellen parlamentarischen Dokumenten in Australien bestätigt: Während der Nixon-Regierung bat die australische Regierung das State Department um Rat, wie das Problem der in Australien wohnenden Ustascha-Faschisten zu handhaben sei. In einem ausführlichen Gespräch teilte ein Sprecher seinem australischen Partner mit, daß die Nixon-Regierung insgeheim über diese kroatischen Extremisten Bescheid wisse, aber nichts gegen sie unternehmen wolle: Sie seien wichtig, um die Stimmen dieser ethnischen Gruppe in fünf Schlüsselstaaten zu bekommen.´1058

      Als 1970 der Kongreß Anklagen der jüdischen Gemeinde zu überprüfen begann, daß in den USA gesuchte Kriegsverbrecher lebten, wurde das State Department immerhin nervös. Die heikelsten Kriegsverbrecher wurden nun vom State Department zum Pentagon transferiert, für das sie nunmehr als Berater für ªspecial operations´ tätig wurden. Derlei Aktionen gab es auch später immer wieder. Nixons Erbe: der permanente Zwang, das Dulles-Geheimnis zu vertuschen. Als Reagan Präsident wurde, fand man für die noch aktiven, in amerikanischen Diensten stehenden Ex-Nazis neue Aufgaben: Diesmal nicht als antikommunistische Experten, sondern als ªAnti-Terror-Berater´ für die Special Operations Division, einer verdeckten Operationseinheit, die sozusagen Feuer mit Feuer vergelten sollte.

      Es hat sich seit Dulles` Zeiten nichts geändert. Die SOD-Leute führten einen unerklärten Krieg, einen Krieg ohne Grenzen, finanziert und ausgefochten ohne Wissen des Kongresses. Und wiederum wußte man selbst innerhalb der CIA nicht, daß ihr eigener Chef, William Casey dahintersteckte: Er selbst hat etliche Nazis angeheuert, die nun für die SOD und fürdie private World Anticommunist League des General Singlaub arbeiteten. Vorzugsweise in Lateinamerika, wo die berüchtigten Todesschwadronen ªvon asiatischen und europäischen Faschisten trainiert wurden´.1059

      Der inzwischen verstorbene Casey hatte die Ratlines und Dulles System des Kalten Krieges bis ins Detail wiederbelebt: ªEr, der Superstratege, der Bush und Reagan 1980 an die Macht brachte, durfte später mit der Rückendeckung seiner Gefolgsleute in der Administration ein weltweites Netzwerk aufbauen, um den sowjetischen Einfluß zu bekämpfen, wo immer er entdeckt wurde.´ 1060 Und dies unabhängig davon, ob es sich nun um wirklichen sowjetischen Einfluß oder um einen bloßen Vorwand handelte. Jürgen Roth zitiert die in New York ansässige Wochenschrift The Nation, die das 1987 von Reagan zur politischen Konzeption erhobene System der verdeckten, sozusagen privatisierten Kriegsführung als ªein permanent sich neubildendes Netz von ausländischen Regierungen, politischen Parteien und privaten Institutionen, deren Zweck es ist, eine weltweite Konterrevolution zu unterstützen, ohne dabei den Launen lokaler Wahlen oder öffentlicher Kritik der öffentlichen Meinung in irgendeinem Land ausgesetzt zu sein´.1061 Wie das System funktionierte, zeigte sich deutlich, als 1982 die Waffenpipeline aus der Bundesrepublik in den Iran installiert wurde, mit der die Reagan-Bush-Administration einen Teil ihrer Schulden bei den Ayatollahs abzahlte, die daraus erwachsen waren, daß diese 1979 so lange mit der Freilassung der amerikanischen Geiseln gewartet hatten, bis sichergestellt war, daß Reagan und der Ex-CIA-Chef Bush ins Weiße Haus kamen und Carter auf seine Erdnußfarm zurück mußte. Damals wurden die NATO-Bestände in bundesrepublikanischen und südbelgischen Lagern geplündert. HAWK-Ersatzteile, die beispielsweise 20.000 Dollar kosteten, wurden an die Iraner um 200.000 Dollar verkauft. Jürgen Roth zitiert einen daran beteiligten amerikanischen Geheimdienstler, der sich die Quittungen über die damaligen Finanztransaktionen als Lebensversicherung besorgt hatte: ªBundesdeutsche Politiker sind nicht nur über diese Geschäfte eingeweiht gewesen. Sie haben über eine Tarnfirma in Zürich erheblich mitverdient. Profite daraus sind schwarz in bestimmte Parteikassen geflossen.´1062

      Die Todesschwadronen der World Anticommunist League des Generals Singlaub waren eben nur ein Teil und ein neuer Anfang eines alten Spiels.1984 wurde die National Security Decision Directive NSDD 138 offiziell installiert. Bushs nationaler Sicherheitsberater, Donald Gregg, baute das Team auf, das gemeinsam mit dem britischen Geheimdienst wie zu alten Nachkriegszeiten aktiv werden sollte. Durch Caseys Einwirken wurde für diese Gruppe seitens des Nationalen Sicherheitsrates ein Mann abgestellt, der im Laufe der Ereignisse für die Öffentlichkeit die Hauptrolle im Irangate-Skandal übernehmen sollte - Oliver North.

      Später zeigte sich, ªdaß General Singlaub ein enormes Netzwerk intergouvernmentaler Geldgeber aufgebaut hatte, um die geheimen Operationen ohne Wissen des Kongresses zu finanzieren´.1063 Und dies nicht nur in Nicaragua, sondem auch im Nahen Osten und in Afrika.

      Über Irangate selbst muß hier im Detail nichts gesagt werden. Was uns vor allem interessiert, sind die unmittelbaren Zusammenhänge zwischen den Nazi- Netzwerken von einst und den von Casey, North und ihren Auftraggebem im Weißen Haus diesen nachgebildeten Strukturen: Derjenige, der im Zuge des ersten großen Waffendeals zwischen Iran und Israel 1981 mit dem iranischen Unterhändler, Khomeinis Schwiegersohn Sadegh Tabatabai für Israel beziehungsweise für die USA verhandelte, war niemand anderer als Stefano della Chiae, Rechtsextremist, Waffenhändler, Terrorist und einer der Vollstrecker der italienischen Freimaurerloge Propaganda due.1064 Daß sich andererseits Oliver North für seine Ratlines und vor allem für sein Waffenschiebungs- und Geldwäschesystem eines palästinensischen Terroristen, nämlich des vom spanischen Marbella aus operierenden, mit dem syrischen Geheimdienst-Chef verschwägerten Chef-Geldwäschers und Chef-Geldbeschaffers der PLO, Monzar Al-Kassar, bediente, war wohl nur eine Frage des Gleichgewichts und ist ein weiterer Hinweis darauf, daß vorgebliche Feinde durchaus auch heimliche Freunde sein können. Auch hier eine bemerkenswene Parallele zu den Zeiten, da Dulles, Angleton, Wiesner und Casey agierten: ªEs ist bestätigt, daß Monzar Waffen aus kommunistischen Ländenn an die Contras lieferte und es besteht der Verdacht, daß er andererseits wieder die Kommunisten mit Informationen über die Contras versah.´1065

      Viele Dinge ändern sich, viele Dinge bleiben gleich. Und es ist kaum übertrieben, wenn Aarons und Loftus in ihrer Untersuchung über die Ratlines schließen: ªDer Weg gescheiterter Operationen und geheimer Destruktion führt unerbittlich zurück nach Rom.´1066 Das gilt nicht nur für die Beihilfe zur Rettung und Rekonstruktion der Nazi-Netzwerke. In der Tat: CIA, Nazis, Vatikan, lateinamerikanische Diktaturen, Todesschwadrone, Terrorismus, Rauschgift- und Waffenhandel, Börsenspekulationen, Eurodollars, Ostkredite und Mafia, Subversion und verdeckte Aktionen - das sind sozusagen die Markierungspunkte genau jenes Betätigungsfeldes von Gelli und seinen Logenbrüdern innerhalb und außerhalb Italiens, in dessen Rahmen sich später auch die ªvatikanisch inspirierte Wirtschaftskriminalität´1067 über die ganze Welt ausbreiten sollte, die wiederum auch nur Teil eines größeren Systems ist.


      Anmerkungen:

      1007 Vgl. Bremer, Georg, ªSeid umschlungen Millionen - Wie Fluchtgeld in saubere Schweizer Fränkli verwandelt wird´, in: Die Zeit, Nr. 18, Dossier v.27. April 1984.

      1008 Vgl. Gutierrez, Ignacio, ªArriba und Heil Hitler´, in: Die Zeit, Dossier v. 31.10.1980; vgl. auch Purtscheller, Wolfgang, Aufbruch der Völkischen - Das braune Netzwerk, Wien 1992, S. 30ff. insbes. S. 33f.: Zu Skorzenys erfolgreichen Unternehmungen trug wesentlich auch der Umstand bei, daß seiner spanischen Firma ungeachtet seiner Kriegsverbrechen und ungeachtet des Umstandes, daß zumindest damals in Österreich ein Haftbefehl gegen ihn vorlag, die Generalrepräsentanz der verstaatlichten österreichischen VoEST (vormals Hermann-Göring-Werke) für die iberische Halbinsel und Lateinamerika übertragen worden war. Skorzeny war übrigens eine der treibenden Kräfte hinter der ªOrganisation ehemaliger SS-Angehöriger´, allgemein als ODESSA bekannt. Heute dient Skorzenys spanische CEDADE auch als Regenerationsort für wegen Wiederbetätigung verurteilte Neonazis wie etwa die Österreicher Walter Ochsenberger und Gerd Honsik.

      1009 Lo Bello, Nino, Vatikan im Zwielicht - Die unheiligen Geschäfte des Kirchenstaates, München 1983, S. 67.

      1010 Die Schlepperorganisation DIE SPINNE wurde sozusagen im österreichischen Internierungslager Glasenbach erfunden. Einer der Gründer dieser Fluchthilfestruktur war nicht von ungefähr der Schriftsteller Erich Kernmayer, der In seinen Büchern, die er mit dem Pseudonym Erich Knud Kern signierte, das NS-Regime und die SS geradezu als eine Art europäische Verteidigungsallianz gegen den gleichmacherischen Bolschewismus verklärte. Kernmayer-Titel, deren Auflagen in die Hunderttausende gingen, und sozusagen zur Basisliteratur der neofaschistischen Szene wurden: Insel der Tapferkeit, Das Buch der Tapferkeit, Buch der Tapferkeit: Soldatenschicksale unseres Jahrhunderts, Adolf Hitler und das Deutsche Reich: Der Staatsmann, Adolf Hitler und das Deutsche Reich: Der Feldherr usw.


      1011 Aarons/Loftus, a.a.O., S. 18.

      1012 Ebd., S. XII.

      1013 Ebd., S. 28ff.

      1014 Ebd., S. 39f., u.a. Zit.: Departrnent of State,

      Report from Vinvent La Vsta to Herbert J. Cummings, 15. May 1947, USNA (US National Archive), RG 59, FW 800.0128/5 - 1547.

      1015 Ebd., Zit.: Interview with Simon Wiesenthal, Vienna 21. February 1985. Vgl. Brockdorf, Werner (Alfred Jarschel), Flucht vor Nürnberg, a.a.O., S. 55ff. S. 81.

      1016 Ebd., vgl. Brockdorff, a.a.O., S. 79. 1017 Ebd.

      1018 Ebd., S. 47ff.

      1019 Lo Bello, a.a.O., S. 70.

      1020 Aarons/Loftus, a.a.O., S. 71, 72. Der britische Geheimdienst hatte engste Beziehungen zu Pavelic1 Terroristennetz unterhalten, vor allem nach der Ermordung des jugoslawischen Königs Alexander in Marseille im Jahr 1934.

      1021 Ebd., S.56ff. u.a. Zit.: Gowen CIC report of 23 June 1947, Vajta file, obtained under the US FOIA, pp. 49-51; and CIC memos of 21. August, 4. and 5. October, and In December 1946, Intermarium file, obtained under US FOIA, pp. 1-6.

      1022 Ebd., S. 87. 1023 Ebd., S. 59. 1024 Ebd., S. 58f., 180, 200. 1025 Ebd., S. 88.

      1026 Ebd., S. 72; zu Ante Pavelic vgl. Lrnberger, Harald, Die Terror-Multis, Wien, München 1976, S. 128ff.

      1027 Deschner, Karlheinz, Kirche und Faschismus, Rastatt 1993, S. 110. Deschner gibt in seinem Buch in der Tat erschöpfend Auskunft über die grauenhaften Umtriebe der Ustascha im Verein mit dem katholischen Klerus, insbes. auf S. 101ff. sowie 106ff. Im Mai 1941 reiste Pavelic mitsamt seinen Ministern und etlichen Geistlichen, darunter der Generalvikar des Erzbischofs Stepinac, Bischof Salis-Sewis nach Rom, wo er auch in ªbesonders feierlicher Privataudienz von Pius XlI. empfangen und gesegnetª wurde. ªDer Papst entließ ihn und seine Suite mit den besten Wünschen für >weitere Arbeit<. Darauf wurden im >Unabhängigen Kroatien< 299 serbisch-orthodoxe Kirchen ausgeraubt und vernichtet, weitere Kirchen in katholische umgewandelt, in Schlachthäuser, Warenhäuser, öffentliche Toiletten und Ställe. In Gegenden, wo die Serbisch-Orthodoxen die Bevölkerungsmehrheit bildeten, hat man ihre Kirchen meist total zerstört, wo die Orthodoxen in der Minderheit waren, wurden ihre Kirchen für katholische Zwecke umgewandelt. Alles zeigt, daß eine wohlgeplante Politik befolgt worden ist. Der ganze Besitz der serbisch-orthodoxen Kirche ging in den Besitz der katholischen über. [...] In Zagreb, wo der Primas der kroatischen Katholiken, Erzbischof Stepinac, und der apostolische Nuntius Marcone residierten, schlug und quälte man den orthodoxen Metropoliten Dositej derart, daß er wahnsinnig wurde. Andere orthodoxe Patriarchen und Bischöfe schleppte man nach Dachau oder in italienische Konzentrationslager, wo sie bis zum Ende des Krieges blieben. [...] Bischof Platon und seinem Begleiter, dem Priester Dusan Subotic, stach man, während auf ihrer Brust ein Feuer brannte, die Augen aus, schnitt ihnen die Ohren ab und gab ihnen endlich den Todesstoß. Überall forderte der katholische Klerus die Orthodoxen zur Konversion auf. >Wenn ihr zur katholischen Kirche übergetreten seid<, versprach der Bischof Aksamovic von Djakovo, >werdet ihr in euren Häusern in Ruhe gelassen werden.< Viele wurden so katholisch, noch mehr aber wurden massakriert: erschossen, erstochen, zerstückelt, lebendig begraben oder gekreuzigt. Als Pavelic am 26. Juni 1941 den katholischen Episkopat in Audienz empfing und Erzbischof Stepinac sagte: >Wir bezeugen von ganzem Herzen Ehrerbietung und versprechen ergebene und treue Mitarbeit für die strahlendste Zukunft unseres Vaterlandes<, hatte man innerhalb von sechs Wochen bereits drei orthodoxe Bischöfe, mehr als hundert orthodoxe Priester und Ordensleute sowie 180.000 Serben und Juden ermordet.´

      1028 Aarons/Loftus, a.a.O., S. 79.

      1029 Ebd., S. 132; vgl. auch S. 128ff. und 132 über die Rolle des Nazi-Quislings und spirituellen Führers der slowenischen Ustascha-Einheiten, Bischof Gregory Rozman bei der Geldwäsche von Ustascha-Vermögen in Bem. Über Vermittlung des amerikanischen Kardinals Spellman und Erzbischof Rohracher in Salzburg durfte er 1948 ungehindert in die USA einreisen und sich in Cleveland, Ohio, niederlassen. U.a. Zit.: Harrington CIC memo of 9. March 1948, ªActivity of Bishops Rozman and Saric´, released under US FOIA; Airgram from Berne to State Department, USNA, Myron Taylor Papers, Box 21.

      1030 Ebd., S. 51, 125.

      1031 Ebd., S. 267f.

      1032 Ebd., S. 266. Damit wird im Zusammenhang mit der Waldheim-Affäre einiges klar. Waldheim behauptete stets, daß er nicht in die blutigen Kozara-Massaker von 1942 verwickelt war, da er zu dieser Zeit im Stab des deutschen Quartiermeisters in Westjugoslawien Dienst getan habe. Immerhin aber könnte er durchaus Gelegenheit gehabt haben, Pater Draganovic kennenzulernen, der zur Zeit der Kozara-Offensive in West-Bosnien auf Requisitionstour war. Auf welche Weise Waldheim Ante Pavelic dermaßen beeindruckt haben konnte, daß dieser ihm die silberne Medaille mit Eichenlaub für seine Dienste in dieser Gegend verlieh, bleibt wohl ein Rätsel, bis entsprechende Dokumente freigegeben werden. Für welche Verdienste Waldheim nun genau im Juli 1994 eine der höchsten päpstlichen Auszeichnungen, nämlich den Pius-Orden verliehen bekam, bleibe dahingestellt.

      Möglicherweise war es eine späte Belohnung für die Tätigkeit im Rahmen der Intermarium-Operationen des Vatikans.

      1033 Ebd. Wie Waldheims früherer Vorgesetzter im österreichischen Außenministerium, Karl Gruber zugegeben hat, hätten die alliierten Nachrichtendienste Waldheim vermutlich von jeder Betätigung im österreichischen Außenministerium zunächst disqualifiziert. Doch dank eines von Molden der Regierung zugespielten gewaschenen Lebenslaufes war Waldheim schließlich sauber genug, um in das diplomatische Corps einzutreten: zu jener Zeit also, da die österreichische Regierung die Umtriebe des Terroristen-Netzes der Krizari auf ihrem Territorium forderte. Draganovic wurde bemerkenswerterweise österreichischer Staatsbürger, ehe er hinter den Eisernen Vorhang in Titos Reich zurückkehrte, den Titoismus über den grünen Klee lobte und wegen seiner Ustascha- und Krizari-Vergangenheit völlig ungeschoren blieb. Im Zusamrnenhang mit Waldheim, Gruber und Molden u.a. Zit.: London Observer Service, Interview with Karl Graber, reported in QuincyPatriotLedger, 29. April 1986. Der Verleger Fritz Molden produzierte sich übrigens Ende der fünfziger Jahre ebenso wie der damalige Express-Chefredakteur und spätere ORF-Generalintendant Gerd Bacher als finanzieller und medialer Förderer jener rechtsextremen Südtiroler, die als sogenannte ªBumser´ in die Zeitgeschichte eingegangen sind. (Vgl. Purtscheller, Aufbruch der Völkischen, a.a.O., S. 46f.)

      1034 Aarons/Loftus, a.a.O., S. 126, 132 1035 Ebd., a.aO., S. 203f.

      1036 Ebd., S. XIIff.

      1037 Ebd., S.236, Zit.: INSCOM-DOSSIER, Subject: ªGiovanni Montini´, Memo of July 1946 Unattributed, US Army Investigate Records Repository, Ft. George V. Meade, Md., declassified under US FOIA.

      1038 Ebd., S. 269.

      1039 Ebd.,S.138;vg



      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 15:53:53
      Beitrag Nr. 8 ()
      Bis jetzt waren es nun Vermutungen. Aber nach langer suche hat man nun die Beweise gefunden. Prescott Bush der Großvater des jetzigen Präsidenten hatte sehr enge Beziehungen zu den deutschen Nazis.

      Bush Ancestor`s Bank Seized by Gov`t

      By JONATHAN D. SALANT, Associated Press Writer

      WASHINGTON - President Bush`s grandfather was a director of a bank seized by the federal government because of its ties to a German industrialist who helped bankroll Adolf Hitler`s rise to power, government documents show.

      Prescott Bush was one of seven directors of Union Banking Corp., a New York investment bank owned by a bank controlled by the Thyssen family, according to recently declassified National Archives documents reviewed by The Associated Press.

      Fritz Thyssen was an early financial supporter of Hitler, whose Nazi party Thyssen believed was preferable to communism. The documents do not show any evidence Bush directly aided that effort. His position with Union Banking never was a political issue for Bush, who was elected to the Senate from Connecticut in 1952.

      Reports of Bush`s involvement with the seized bank have been circulating on the Internet for years and have been reported by some mainstream media. The newly declassified documents provide additional details about the Union Banking-Thyssen connection.

      Trent Duffy, a spokesman for President Bush, declined to comment.

      Union Banking was owned by a Dutch bank, Bank voor Handel en Scheepvaardt N.V., which was "closely affiliated" with the German conglomerate United Steel Works, according to an Oct. 5, 1942, report from the federal Office of Alien Property Custodian. The Dutch bank and the steel firm were part of the business and financial empire of Thyssen and his brother, Heinrich Thyssen-Bornemisza, the report said.

      The 4,000 Union Banking shares owned by the Dutch bank were registered in the names of the seven U.S. directors, according a document signed by Homer Jones, chief of the division of investigation and research of the Office of Alien Property Custodian, a World War II-era agency that no longer exists.

      E. Roland Harriman, the bank chairman and brother of former New York Gov. W. Averell Harriman, held 3,991 shares. Bush had one share.

      Both Harrimans and Bush were partners in the New York investment firm of Brown Brothers, Harriman and Co., which handled the financial transactions of the bank as well as other financial dealings with several other companies linked to Bank voor Handel that were confiscated by the U.S. government during World War II.

      Union Banking was seized by the government in October 1942 under the Trading with the Enemy Act.

      No charges were brought against Union Banking`s American directors. The federal government was too busy trying to fight the war, said Donald Goldstein, a professor of public and international affairs at the University of Pittsburgh.

      "We did not have the resources to do these things," Goldstein said.

      Fritz Thyssen broke with the Nazis in 1938 over their persecution of Catholics and Jews, and fled to Switzerland. He later was arrested and spent 1941 to 1945 in a Nazi prison. His brother lived in Switzerland from 1932 to 1947 but continued to operate businesses in Germany.

      The new documents were first reported by freelance writer John Buchanan in The New Hampshire Gazette.
      http://www.archives.gov/index.html
      http://www.nhgazette.com/cgi-bin/NHGstore.cgi?user_action=de…
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 15:56:13
      Beitrag Nr. 9 ()
      hatte das "kein" vergessen

      für mich wars neu!!!
      hatte weder hier noch wo anders was drüber gelesen.


      hab niergends gesacht das die amis schuld waren.

      aber auch nicht unschuldig :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 16:01:43
      Beitrag Nr. 10 ()
      wir reden von Schuld ?

      na, dann wollen wir mal hoffen, daß irgendwann noch Dokumente auftauchen, wonach sich endgültig beweisen läßt, daß sogar deutsche Firmen zu den Geschäftsfreunden von Hitler zu zählen sind.

      Das wird wohl auch für einige immer wieder neu sein.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 16:04:24
      Beitrag Nr. 11 ()
      #10 :D

      Vermutlich gibt`s dann auch ziemlich schnell den reflexartig nachfolgenden Beweis, dass diese Firmen eigentlich auch amerikanisch oder zumindest jüdisch, besser noch amerikanisch-jüdisch unterwandert waren. :D
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 16:14:52
      Beitrag Nr. 12 ()
      sgeler
      Thread: der moloch
      das gleichnamige buch von deschner zu deinem thema ist wieder lieferbar und unbedingt lesenswert

      Thread: wo ist der thread George W. Bush ist Mitglied beim Geheimbund "Skull and Bones"
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 16:37:31
      Beitrag Nr. 13 ()
      #11
      Die Herren sind eher auf der Seite der Rassisten, Antisemiten und bei der Gesellschaft der `The American Eugenics Society `zu finden, die sich auf den Spuren der deutschen Rassenlehre befindet.
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 20:06:39
      Beitrag Nr. 14 ()
      ja und, joerver ?

      was willst Du damit sagen ?

      Die Rassisten saßen im Ausland, in den USA, und weiter ?
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 22:08:14
      Beitrag Nr. 15 ()
      Sep
      Ich will damit sagen, dass sich die in #8 erwähnten Personen auch in der `The American Eugenics Society ` als eifrige Mitkämpfer hervorgetan haben und die, die nicht nur in Deutschland in Schriften verbreitete Rassetheorien, mitgetragen haben.
      Und denen es nichts ausgemacht hat, die von den Deutschen mit aller Grausamkeit durchgeführte Vernichtung und Morde an `minderwertem Leben` mit Geld und Materialien zu unterstützen.
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 22:08:34
      Beitrag Nr. 16 ()
      #14
      Nun sach blos noch du hast noch nie was über Rassismus/ Antisemitismus/Zionismus in den USA gehört. :confused:

      Weist du Sep sogar echte Nazis soll`s da geben. ;)
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 22:42:50
      Beitrag Nr. 17 ()
      #16 Und daraus folgt, dass am Rassenwahn des Nationalsozialismus auf Deutschem Boden doch die Amis Schuld waren, weil Amerikaner Deutschen Geld gegeben haben? :eek:

      Ach ja, immer diese Amis, Schuld an allem Bösen auf dieser Welt.
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 22:59:04
      Beitrag Nr. 18 ()
      @joerver

      bestätigst Du damit, daß die Deuschen zumindest zu den Zeiten, in denen Amerikanern Mitwisserschaft unterstellst, ebenfalls informiert waren ? Wie Du es formulierst:


      Und denen es nichts ausgemacht hat, die von den Deutschen mit aller Grausamkeit durchgeführte Vernichtung und Morde an `minderwertem Leben` mit Geld und Materialien zu unterstützen


      Es scheint, daß Du nun den Deutschen die Maske des Nicht- Wissens vom Gesicht ziehen wolltest. Viel Spaß.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 23:27:00
      Beitrag Nr. 19 ()
      SEP
      Es geht hier um die Zeit bis 1942, dann wurde die Bush/Harriman Verbindung mit Thyssen durch den Enemy Act unterbunden.
      Wem in dieser Zeit in Deutschland nicht aufgefallen ist, dass Menschen aus der Nachtbarschaft verschwunden sind, und die nicht wußten, dass diese Menschen deportiert worden sind, haben damals gelogen und lügen heute genauso, wenn sie es nicht verdrängt haben.
      Was ich meist aus dem Kreis der Verwandten und Bekannten nach dem Krieg, als ich fragen konnte, gehört habe, war, wir wollten es nicht wissen.
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 23:34:58
      Beitrag Nr. 20 ()
      Das sehe ich genauso.

      Andererseits weiß ich von sekundanz- Offizieren aus der Obersten heeresleitung, die von den KZs nichts gewußt haben wollen.

      Was du hier machst ist das Schwimmen in der schützenden Ungewißheit.

      Viele wußten nichts. Die meisten wußten garnichts. Darauf haben wir uns verständigt. Das einzige, was wir wissen ist: Die Amerikaner harben es gewußt.

      Neun, schlimmer: sie haben mit Hitler kooperiert. Sie haben ihn finanziert, weil sie sein Juden- Vernichtungsprogramm in voller Kenntnis unterstützten.

      @Joerver, wie geht es Dir denn sonst so ? Alles wohlauf ?

      Man müßte Mitleid mit Euch haben, wenn es nicht alles so fürchterlich erbärmlich wäre mit Euch.

      Einerseits vom Bewußtsein gerierte Angehörige eines Herrenvolkes. Die, wenn man sie zur verantwortung ruft, von nichts wußten. Und deren Untaten, auf die man, wenn ich hier richtig lese, eigentlich unterschwellig stolz ist..... dann den Amerikanern in die Schuhe schiebt.

      Weißt Du wirklich, wo unten und oben ist ?

      SEP
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 00:31:41
      Beitrag Nr. 21 ()
      Sep

      Was erwartest Du?

      Ein ganzes Volk für lange Zeit in Ketten legen.

      Die Möglichkeiten die Verantwortlichen nach dem Krieg zu bestrafen sind nicht genutzt worden. Es wäre auch nicht möglich gewesen, denn sie wurden gebraucht, um das Land wieder aufzubauen mit Zustimmung der Allierten.

      Nur wenn Du jetzt mit der Generation, der nach dem Krieg geborenen abrechnen willst, wirst Du auf keine Zustimmung stoßen.

      Du kannst Trauer und kollektives Schuldgefühl verlangen, aber keine Bestrafung, wirst aber alles nicht erhalten.

      Alle die, die für die Verbrechen verantwortlich, sie unterstützt oder nicht verhindert haben, müssen benannt werden auch wenn es keine Deutschen waren.(Der Vorwurf geht nicht gegen die US-Amerikaner, sondern gegen eine Clique geldgieriger Gleichgesinnter.)

      Ich fühle mich mit dem Gedanken an diese Unmenschlichkeiten niemals wohl.

      Nur Deine Pauschalbeschuldigungen bringen nichts.

      Ich habe Dir schon einmal vorgeworfen, Deine Art die deutsche Schuld zu diskutieren schadet der Aufarbeitung der Geschichte mehr als sie ihr hilft.

      Deine Vorwürfe sind von einer grässlichen Inkonsequenz.
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 01:09:38
      Beitrag Nr. 22 ()
      Tut mir leid, Joerver, einfach nur weinerliches und unlogisches Geschreibsel, was Du hier produzierst!

      :( :(
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 03:05:00
      Beitrag Nr. 23 ()
      ...die Struktur ist doch wieder genau die gleiche wie in den Diskussionen um WTC,....wo plötzlich von den wahren Tätern überhaupt nicht mehr die Rede war , sondern sich
      viele darauf kaprizierte den USA soviel Minischuld an das
      Zeug zu flicken, dass von der Maxischuld der Moslemtäter
      überhaupt nicht mehr die Rede war...und scheinbar nichts mehr übrig blieb.
      In etwa läuft hier die Schuldzuweisungsrichtung vollkommen aus dem Ruder....
      Joerver deine Argumentationsrichtung erinnert mich an eine
      Figur in einem Film ,...der sagte ein Ordnungshüter,
      und man könnte es auch zu dir sagen...:
      "Weisst du, du kommst mir vor wie eine Eule, je mehr Licht sie bekommt um so blinder wird sie."
      Wenn man die Schuldverteilung in deiner Form weiterbetreibt, haben selbst die Eskimos und die Chinesen plötzlich Dreck am Stecken, weil sie irgendwo mit irgendwem in Beziehung stehen/standen mit Jemandem der involviert war....,und damit eagalisiert sich eine Gross-Schuld zu allgemeinen Kleinschuld , es kommt wieder zu Verniedlichungen und Verharmlosungen...
      ...Und ganz am Ende hat wieder keiner Schuld, nur die
      Opfer stehen dann plötzlich sowohl mit Schuld als auch mit Leid alleine im Regen da....
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 03:15:50
      Beitrag Nr. 24 ()
      @joerver

      Du redest Blech. Sorry.

      Du kannst Trauer und kollektives Schuldgefühl verlangen, aber keine Bestrafung, wirst aber alles nicht erhalten.

      Ich lehne ein Schuldgefühl, gar ein kollektives Schuldgefühl ab. Es gibt überhaupt keinen Ansatz, etwas derartiges verlangen zu wollen.

      Schuld ist immer individuell. Es gibt praktisch niemanden, der nach etwa 1925 geboren wurde, und dem man Schuld zuweisen könnte.

      Anders sieht es aus, wie man mit der Verantwortung, die uns aus unserer deutschen Geschichte zugewachsen ist, umgeht. Da gibt es Unterschiede in der Art, wie man sich dieser besonderen Verantwortung stellt. Es ist keineswegs damit die Verantwortung gegenüber Israel gemeint, oder gegenüber Juden, obwohl diese natürlich auch besteht. Und da gehören auch die Palästinenser hinein, denn das ist eine Folge der Vorgänge, die ebenfalls nicht zu unserer Schuld gehören. Für die wir aber Verantwortung tragen.

      Diese Verantwortung wegreden zu wollen, wegschieben zu wollen, die deutsche Geschichte umdeuten zu wollen, da liegt etwas drin, was zu neuer Schuld wird. Zu neuer individueller Schuld.

      Ich wünschte mir auch, daß es ein paar Geschehnisse in der deutschen Geschichte nicht gegeben hätte. Es nutzt nichts, und das Umdeuten bringt uns nicht weiter, es enthebt uns nicht unserer Verantwortung. Es macht uns vielleicht zu Drückebergern.

      Es bringt uns in die Nähe einer Drückebergerei, die wir unseren Eltern und Großeltern vorwerfen könnten. Nur haben jene unter unvergleichlich schwereren Umständen versagt. Und wir ahnen, daß es uns genauso ergangen wäre, wenn wir damals gelebt hätten.

      Wir sind ja nicht einmal in der Lage, unter den privilegierten Umstände, unter denen wir leben, den Anstand aufzubringen, nicht Opfer zu Tätern umzuinterpretieren. Und aus Tätern dann Opfer machen.

      Dies ist die Gefahr unserer heutigen Schuld, die ungleich schwerer wiegen könnte, weil sie so ohne jegliche Not, ohne äußeren Druck auf uns genommen wird.



      SEP
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 07:17:15
      Beitrag Nr. 25 ()
      Sep
      Ich habe nicht in #20 vom Herrenvolk und Abschieben von Verantwortung geschrieben.

      Ich habe mich oft gefragt, wie ich mich verhalten hätte, wenn ich in der damaligen Zeit gelebt hätte. Aller Wahrscheinlichkeit nach, hätte ich es geschehen lassen, und das macht mir Probleme.

      Sonst kann ich Dein #24 teilen, trotz unserer unterschiedlichen Sicht mancher Ereignisse.

      wolaufensie

      es ist mir wohl bewußt, dass es immer leichter ist, den Splitter im Auge des anderen zu sehen und dass sehr viel mehr Licht die blinden Flecken leicht vergrößert.

      Vielleicht macht auch die Beschäftigung mit meiner täglichen Tapete mich blind, Dinge in den Zusammenhang zu stellen.

      Dein Vergleich mit WTC ist nicht gut, ich habe nie behauptet, dass irgendein Amerikaner den Tätern die Flugzeuge im Bewußtsein der Tat aufgetankt hat.

      Im Gegensatz dazu werden in dem angeführten AP-Artikel einigen Amerikanern beschuldigt, die Nazis mit Materialien unterstützt zu haben.

      Nur WTC-Diskussionen über Schlampigkeit des Umgangs mit Informationen sind schon erlaubt.

      Gerade letzte Woche hat Clinton Bush beschuldigt, dass Bush sämtliche Informationen, über die Gefahren durch Bin Laden bei der Amtsübergabe, danach in den Wind geschlagen hat.

      Ich gebe schon zu, dass es einen tiefes, menschliches Bedürfnis gibt, eigene Schuld mit der Schuld anderer zu entkräften.

      Nur darf das nicht dazu führen, dass ein Deutscher sich nicht zu der Verantwortung Anderer mehr äußern darf, ohne gleichzeitig immer wieder die Hauptverantwortlichkeit Deutschland für die Vernichtung der Juden und andere Grauen des Krieges zu betonen.

      Damit meine ich die Mittäterschaft anderer im Zusammenhang mit dem Holocaust, nicht die Taten während und nach dem Krieg.

      Deshalb solltest Du Dich auch fragen, ob Du das siehst, was Du sehen willst oder das, was wirklich ist.
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 11:03:27
      Beitrag Nr. 26 ()
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 14:13:56
      Beitrag Nr. 27 ()
      in dem von @timekiller beigesteuerten Link verdienen besonderes Interesse die dort sich anschließenden Beiträge, am Ende des Dokuments.

      Dort lohnt sich mal wieder, etwas komplett bis zum Ende durchzulesen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 17:58:55
      Beitrag Nr. 28 ()
      was ihr aus #1 macht ist mal wieder klasse :laugh:

      mich hatte es eigentlich nur erstaunt, das man seinem kriegsgegner die möglichkeit krieg zu führen gibt!!
      man schickt seine eigenen jungs gegen flieger, die nie ohne eigene hilfe hätten starten können.

      vergleiche zu geschäftsbeziehungen deutscher und dem us bürgerkrieg versteh ich nicht ganz :eek: oder haben die deutschen (zb. hessischen truppen) dort gegen jemand gekämpft.

      es wurde auch nirgends erwähnt das die amis die juden ermordet hätten... aber musste wohl erwähnt werden ;)

      echt seltsames geschreibsel von manchen hier.. da gibt es wohl einige die überall ihren senf dazugeben auch wenns nicht im geringsten zu #1 passt :laugh:

      na ja heutzutage liefern die amis dem kriegsgegner nicht mehr die waffen (während des krieges) sondern sie erschiessen ihre leute gleich selbst (friendly fire)

      die links werd ich beizeiten mal nachlesen, das buch mir mal anschauen (danke antigone)
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 19:19:25
      Beitrag Nr. 29 ()
      soso:


      ........sowie die Vernichtung der Juden vorzubereiten und später die Zwangsarbeiter für die Rüstungsindustrie " zu verwalten" .
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 22:35:27
      Beitrag Nr. 30 ()
      Ich denke, man sollte das Thema Juden und Juden-Verfolgung

      nicht ohne die 1000Jahre währende Vorarbeit der Religionen/Kirchen
      diskutieren.

      Was zwischen 1933 und 1945 in Deutschland mit den Juden
      geschah war eine Arte des "Clash of Civilisation". Allerdings
      ein, von den Nazis an den Haaren herbeigezogener Kampf
      der Kulturen, denn die Juden waren ja im Grunde nichts weiter,
      als Deutsche, mit jüdischer Religion.

      Der große Kampf der Kulturen könnte erst noch bevorstehen
      und im schlimmmsten Fall mit atomaren Selbstmord-Attentaten enden.

      Das Problem ist: Wir alle sehen, daß in Nahost vieles schief
      läuft und doch sind wir als einzelne, ja sogar als einzelne
      Nation, hilflos.

      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 21.10.03 23:24:14
      Beitrag Nr. 31 ()
      nun befasst man sich offensichtlich auch in amerika
      mit den nazi-freunden der bushfamilie

      http://www.nhgazette.com/cgi-bin/NHGstore.cgi?user_action=de…
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 19:49:00
      Beitrag Nr. 32 ()
      #31

      hatte ich doch glatt übersehen

      nett!!
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 03:44:31
      Beitrag Nr. 33 ()
      vergleiche zu geschäftsbeziehungen deutscher und dem us bürgerkrieg versteh ich nicht ganz oder haben die deutschen (zb. hessischen truppen) dort gegen jemand gekämpft.

      Um diese Frage zu beantworten bedarf es einer Begriffsbestimmung.

      Ab wann waren die hessischen Landsknechte Amerikaner?

      Das im Unabhängigkeitskrieg Hessen auf den Seiten der Franzosen, Engländer
      und Amerikaner gekämpft haben, sollte ja allgemein bekannt sein.
      Hing ja nur davon ab, wer dem Kurfürsten den besseren Preis zu zahlen bereit war.
      Für seine Landsknechte.

      Man könnte fast schon sagen das der amerikanische Unabhängigkeitskrieg durch Hessen
      gewonnen wurde. Es kämpften Hessen gegen Hessen. Zugegebener Maßen, es waren auch noch andere beteiligt. So am Rande.

      Die hier nun zweifelnden Hessen und nicht Hessen, sollten sich in die hessischen Denkmäler
      begeben. Ein Kurztrip sollte reichen um die Augen zu öffnen.

      Wer mit Hessen aus dem Raum Frankfurt und Amerikanern zusammenarbeitet wird wissen was ich meine, wenn ich von Seelenverwandtschaft schreibe.

      Um nun zu der Eingangs gestellten Frage zurück zu finden, wenn die hessischen Landsknechte zu dieser Zeit schon Amerikaner waren, hat Hessen den amerikanischen
      Bürgerkrieg gewonnen. Oder verloren, je nachdem nach w:o es sie so hingetrieben hat.

      Unter Berücksichtigung dieser historischen Tatsachen hätte JFK in Börlin auch sagen können:

      Isch bin ein Hesse.
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 19:25:23
      Beitrag Nr. 34 ()
      aek

      mag sein das ich dich nicht richtig verstanden habe,

      aber ich schrieb vom bürgerkrieg und du vom unabhänigkeitskrieg :confused:

      aber hessen gewinnen irgendwie immer :D
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 21:45:42
      Beitrag Nr. 35 ()
      @sg

      Im Prinzip kämpften immer Hessen gegen Hessen. :D
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 23:37:24
      Beitrag Nr. 36 ()
      aek

      wir sind halt immer und überall :)


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