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    ZEN - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.09.04 07:30:28 von
    neuester Beitrag 23.06.12 00:08:41 von
    Beiträge: 735
    ID: 908.900
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      Avatar
      schrieb am 29.09.04 07:30:28
      Beitrag Nr. 1 ()
      ZEN

      ist die realität jenseits des verstandes :eek:

      harter tobak :D

      für alle zen-anhänger und die, dies werden wollen

      zen :)
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 11:23:35
      Beitrag Nr. 2 ()
      die welt in euerm kopf

      und die welt in der ihr lebt

      haben überhaupt nix miteinander zu tun :eek:

      da guckt ihr :D
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 11:24:22
      Beitrag Nr. 3 ()
      und was is mit zwanzisch :confused:
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 12:09:45
      Beitrag Nr. 4 ()
      gibts im thread nebenan ;)
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 12:11:07
      Beitrag Nr. 5 ()
      Oiiink!!

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      Avatar
      schrieb am 29.09.04 21:47:59
      Beitrag Nr. 6 ()
      gott is ne fixe idee :eek:

      ALLES is ne fixe idee :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 30.09.04 13:17:25
      Beitrag Nr. 7 ()
      ZEN
      hilft uns
      die begrenzungen
      welche unser geist erfindet

      zu erkennen

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 30.09.04 14:21:13
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ zeni

      laß uns zurückblicken um dann nach vorn schauen zu können.......

      :kiss:Tillie
      Avatar
      schrieb am 30.09.04 15:16:10
      Beitrag Nr. 9 ()
      zurückblicken
      heisst schauen wo wir herkommen

      vorausschauen
      heisst schauen wo wir hingehn

      im ergebnis
      gehn wir dahin
      wo wir herkamen

      gehn wir etwa rückwärts ?
      oder
      gehn wir etwa im kreis ?
      oder
      ist das gehn eine illusion ?

      vielleicht hilft die frage

      wo sind wir überhaupt, verdammt noch mal ? :mad:
      Avatar
      schrieb am 30.09.04 15:59:11
      Beitrag Nr. 10 ()
      in unserem kopf
      Avatar
      schrieb am 01.10.04 08:28:22
      Beitrag Nr. 11 ()
      soso
      halunke glaubt
      wir sind in unserem kopf

      nach dem motto
      schneidet mir den kopf ab
      schliesst ihn an nen künstlichen blutkreislauf an
      und ihr werdet sehn
      ich bin noch voll da :D

      die wahrnehmung wär halt schon ein bisschen eingeschränkter :rolleyes:

      hmmmmm ?
      vielleicht meint der halunke aber das gehirn ?
      und sagt halt kopf
      weils da drin is :eek:

      is das so, halunke ?
      Avatar
      schrieb am 01.10.04 12:11:12
      Beitrag Nr. 12 ()
      also
      nehmen wir an
      wir sind im hirn
      im denkapparat also
      dann wär auch der kopf überflüssig
      also weg damit :D

      ham wir jetz das reine hirn
      nur
      was bleibt da an wahrnehmung ?
      ohne die sinnesorgane ?

      NIX bleibt da :eek: :(

      d.h. unsere umwelt kann nich mehr wahrgenommen werden ;)
      ja
      is sie denn dann noch wahr ? :confused:
      sprich
      ist sie dann noch da ? :confused:

      zweifelsohne
      werdet ihr sagen
      klar is sie da
      weil
      ich hab sie ja wahrgenommen
      als ich noch sinne hatte ;)
      da kann sie nu ja net weg sein
      nur
      weil ICH keine sinne mehr habe :D

      und jetz sag ich:
      moment mal
      du sagst die umwelt is da
      weil du sie mit deinen sinnen wahrgenommen hast
      und ohne sinne is sie NICH mehr da
      aber du sagst
      sie wär weiterhin da
      weil du mal sinne hattest
      und da war sie ja schliesslich da

      ja aber
      wenn du NIE sinne besessen hättest ?
      was dann ?
      HAHA :laugh:

      dann wär nämlich die welt überhaupt NIE dagewesen ;)


      also
      SINNE = WELT
      keine SINNE = keine WELT


      das hätten wir schon mal :D


      und jetz
      is aber immer noch offen

      WO SIND WIR DABEI ??? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 04.10.04 21:16:16
      Beitrag Nr. 13 ()
      Na Zenman;)

      Wie sieht es aus mit IM, Rambus usw.:rolleyes: ?
      Avatar
      schrieb am 04.10.04 21:28:52
      Beitrag Nr. 14 ()
      #12 kommt mir vor wie ein Kind, das sich die Augen zuhält und sagt: Du bist nicht mehr da!
      Avatar
      schrieb am 05.10.04 14:06:03
      Beitrag Nr. 15 ()
      tja
      die antwort ist schwierig :(
      weil
      ihr wollt eine absolute antwort
      genauer
      eine absolut wahre antwort

      hab ich aber net :D

      fakt is
      WIR sind bzw. ICH bin :eek:

      und das reicht eigentlich völlig aus zu wissen ;)

      aber EUCH reichts nich :(

      IHR habt den anspruch zu wissen
      WO und WAS ihr seid ?

      na gut
      ich sags euch ;)

      ihr seid HIER :eek:
      und das geile
      egal was für koordinaten ihr wählt
      ihr seid trotzdem immer HIER :D

      und WAS seid ihr ? :confused:

      na
      bewusste wahrnehmung, was sonst ? :D

      und alles was ihr sonst noch zu sein glaubt
      das gilt auch für mich
      sind denkfürze
      die unser gehirn produziert

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.10.04 16:10:51
      Beitrag Nr. 16 ()
      Der Thread ist perfekt geeignet, um sich vom Begriff "Zen" und den damit verknüpften Wunschvorstellungen zu entledigen. :D
      Avatar
      schrieb am 05.10.04 20:31:11
      Beitrag Nr. 17 ()
      so
      erstmal thx an den enjoyer :kiss:

      für die perfekte weiterleitung :cool:

      WUNSCHVORSTELLUNGEN :eek:

      die übelsten feinde eines zufriedenen menschenlebens :mad:

      denkt schon mal drüber nach ;)
      Avatar
      schrieb am 07.10.04 14:53:20
      Beitrag Nr. 18 ()
      eine VORSTELLUNG

      was is das ? :confused:

      nun
      mein job soll nich sein
      möglichst genaue definitionen für begriffe zu liefern
      da gibts schlauere wie mich ;)

      so für unsere zwecke
      sach ich mal
      ist die vorstellung ein geistiges bild
      welche dieser (der geist)
      mit hilfe von verstand und phantasie
      bezogen auf einen bestimmten aspekt unserer umwelt
      zeichnet.

      diese menschliche fähigkeit
      ist in wirklichkeit
      eine göttliche kraft :eek:


      eine weitere göttliche eigenschaft des menschen
      ist der freie wille :eek:
      die freie entscheidung
      zu TUN oder NICHT zu TUN
      in jedem augenblick neu

      diese beiden eigenschaften sind die basis
      für ALLE
      vergangene, gegenwärtige und zukünftige entwicklung
      unsere UMWELT
      Avatar
      schrieb am 07.10.04 17:30:39
      Beitrag Nr. 19 ()
      wer nicht ist, ist was er ist. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.10.04 18:04:06
      Beitrag Nr. 20 ()
      #19: Du meinst wohl:

      Wer nichts ist, ist was er ist ;)
      Avatar
      schrieb am 07.10.04 18:07:33
      Beitrag Nr. 21 ()
      #20 nö.
      wer alles hat, hat es nicht.
      Avatar
      schrieb am 07.10.04 18:52:34
      Beitrag Nr. 22 ()
      #21 stimmt nicht!
      keiner hat es nicht. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.10.04 08:26:11
      Beitrag Nr. 23 ()
      soooo
      mit hilfe dieser göttlichen eigenschaften
      hat es ein teil der menschheit geschafft
      dass sie
      - mit dem auto von A nach B fahren können
      - die wohnung warm is, ohne ständig holz nach zu legen
      - der kühlschrank gefüllt is mit den verschiedensten leckereien
      - je nach klima die passenden klamotten im schrank hängen

      und alle haben geschafft
      sich ENORM zu vermehren :eek:

      UPS :eek:
      ich habe was vergessen :O
      nämlich
      dass dies alles nur durch koordiniertes miteinander geworden ist
      und WAS war hierfür notwendig ?
      ei, die MENSCHLICHR SPRACHE natürlich ;)
      genauer
      die verbale
      weil
      wilde mimik und gestik hätt uns nich sooo weit gebracht
      also
      menschliche sprache erstmal eine feine sache :cool:
      Avatar
      schrieb am 08.10.04 15:16:49
      Beitrag Nr. 24 ()
      Insbesondere die Speicherung und Vervielfältigung von Informationen hat die Menschheit weiter gebracht.

      Kommunikation kann man auch so sehen:
      der Emmitent (Sprecher) versucht einen bestimmten Zustand beim Kollektor (Zuhörer) zu induzieren,
      um den Kollektor zu bestimmten, für den Emmitenten günstigen, Aktionen zu bewegen.
      Avatar
      schrieb am 08.10.04 19:21:30
      Beitrag Nr. 25 ()
      natürlich kann man sagen: gehirn ist ein gehirn ist ein gehirn ist ein gehirn, aber damit ist nichts gesagt. vielmehr muss man meiner "vorstellung" nach eine erklärung für die welt als ganze finden und nicht den vorgegebenen denk-"vorstellungen" folgen. nur der eigene weg führt zur erleuchtung, da ist es anders als mit rom. es handelt sich um mehrere ebenen derselben anschauung. kant und schopenhauer verstanden zu haben hilft, ist aber nicht der eigene weg.
      Avatar
      schrieb am 08.10.04 19:45:34
      Beitrag Nr. 26 ()
      Gibt`s eigentlich schon Bots für WO?
      z.B. wie http://www.botspot.com/pages/chatbots.html
      Manchmal habe ich den Verdacht.
      Avatar
      schrieb am 11.10.04 15:35:59
      Beitrag Nr. 27 ()
      menschliche sprache
      was ist das ? :rolleyes:

      sie besteht aus worten
      unter dem aspekt der wahrnehmung betrachtet
      sind worte akkustisch gesehen töne bzw. tonfolgen
      sonst nix ;)
      jede ausländische sprache macht uns das mit einem schlag deutlich :laugh:
      die worte machen erst sinn
      wenn sie eine fixe BEDEUTUNG bekommen
      und wir diese kennen ;)

      was machen diese worte nun mit unserer umwelt ?
      sie zerteilen sie :eek:
      natürlich nur in unserem kopf
      in wirklichkeit ist die welt nach wie vor EINS ;)
      wir zerlegen die welt mit worten in millionen von einzelteile :eek:
      waaaaahnsinn :laugh:
      aber das is noch nich alles
      nein
      wir setzen noch eins obendrauf
      wir erklären jedes noch so winzige einzelteil
      für sich als selbständig abgegrenzt existent :eek:
      Avatar
      schrieb am 12.10.04 09:55:37
      Beitrag Nr. 28 ()
      nu müsste eigentlich der einwand kommen
      die welt bestünde aus millionen einzelteilen
      das könne man wissenschaftlich beweisen ;)
      wir hätten diesen lediglich einen namen gegeben :D
      Avatar
      schrieb am 12.10.04 11:51:15
      Beitrag Nr. 29 ()
      @HWEG: :p Alle haben es. :p
      Avatar
      schrieb am 12.10.04 15:03:28
      Beitrag Nr. 30 ()
      Ein Mönch fragte einmal Meister Joshu: "Hat ein Hund die Buddha-Natur oder nicht?"
      Joshu sagte: "Mu!"

      Der Hund! Die Buddha-Natur!
      Die Wahrheit zeigt sich deutlich.
      Ein Augenblick von Ja-und-Nein:
      Verloren sind dein Leib und deine Seele.

      "... Die Erfahrung der Buddha-Natur selbst findet hier einen schöpferischen Ausdruck im Mu. Obwohl Mu wörtlich `nein` heißt, weist es in diesem Falle auf das unvergleichliche Satori hin, das jenseits von Ja und Nein ist, auf die religiöse Erfahrung der Wahrheit, zu der man gelangen kann, wenn man seinen unterscheidenden Geist hinter sich läßt. Es hat nichts zu tun mit der dualistischen Interpretation von Ja und Nein, Sein und Nicht-Sein. Es ist die Wahrheit selbst, das Absolute selbst. ..."
      (Zenkei Shibayama, Zu den Quellen des Zen)

      alles bömische Dörfer :D
      Avatar
      schrieb am 13.10.04 13:57:46
      Beitrag Nr. 31 ()
      jaja :rolleyes:
      diese tollen ZEN-texte
      schwer geheimnisvoll
      ham mich auch nich glücklich gemacht :laugh:

      aber
      so als schmuckwerk für den thread hier
      in vernünftiger dosierung
      eine feine sache ;)

      so
      nun weiter im text
      ich sag
      die wissenschaft beweist was ganz anderes
      nämlich
      die grundaussagen des ZEN :eek:

      1. ALLES ist EINS
      bedeutet
      jegliches ding ist aus demselben material
      > atome bzw. diese wiederrum aus noch kleineren teilchen

      es gibt keine grenzen
      d.h. es gibt keine geschlossenen systeme
      die dinge sind nicht fest
      sie gehen ineinander über

      2. die GROSSE LEERE bzw. GEIST ist MATERIE
      der derzeitige stand der physik ist
      die gesamte ECHTE materie dieser erde
      geht in einen stecknadelkopf (oder ähnliches :D ) :eek::eek:
      der grossteil eines atoms besteht aus NICHTS :eek:
      und ich bin sicher
      mit weiterer verfeinerung der messmethoden
      werden die verbleibenden "teilchen" noch weiter aufgespalten
      und man wird der WAHRHEIT immer näher kommen
      da ist GAR NIX :cool:

      DAS ist die REALITÄT :D
      Avatar
      schrieb am 13.10.04 17:25:20
      Beitrag Nr. 32 ()
      Wertlose logische Interpretationen.
      Du musst die Leere sehen und eins sein.
      Avatar
      schrieb am 13.10.04 19:34:15
      Beitrag Nr. 33 ()
      für reine Leere, Seele und Übersinnliches wird es niemals wissenschaftliche Erklärungen geben.
      Das sind doch alles nur Glaubenssätze, aber was ist schon Glaube?

      ...Nichts wert,
      denn wahres Wissen zählt.
      Da ist es ganz egal ob dir andere dies so abnehmen(glauben),
      denn Du weisst und das zählt!;)
      :D

      R.R.
      Avatar
      schrieb am 13.10.04 20:00:40
      Beitrag Nr. 34 ()
      was bedeutet Fortschritt?

      von etwas fortschreiten nicht wahr?
      vielleicht von der Wahrheit?
      Es heisst nicht Vorschritt!
      Zen kennt keinen Fortschritt

      Fortschritte sind demnach Schritte zurück
      mal mehr mal weniger.
      Avatar
      schrieb am 14.10.04 14:39:43
      Beitrag Nr. 35 ()
      wertlose logische interpretationen ??? :eek:

      hmmmm ? :rolleyes:

      in den ZEN-texten ist immer mal wieder die rede
      von dem "finger der zum mond zeigt".
      mit dem hinweis
      der schüler solle den finger nicht mit dem mond verwechseln ;)

      mein problem war immer
      dass ich selbst diese finger nie so recht begriffen habe
      vielleicht weil es östliche finger waren ? :rolleyes:
      jedenfalls
      hab ich dann mal nen westlichen finger kreiert :look:
      is selbstverständlich auch nich der mond :D

      einige von euch scheinen keinen fingerzeig mehr zu brauchen :eek:
      find ich toll :cool:

      aber einig sind wir uns schon
      wenn wir über den mond kommunizieren
      können wir alle nur wild mit den fingern gestikulieren
      den mond selber können wir uns nich zuwerfen

      :)
      Avatar
      schrieb am 14.10.04 20:06:33
      Beitrag Nr. 36 ()
      :)
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 11:58:04
      Beitrag Nr. 37 ()
      wertlos sagen die einen
      wertvoll sagen die anderen
      gut sagen die einen
      schlecht sagen die anderen

      die einen haben recht
      die anderen haben unrecht

      oder umgekehrt ? :rolleyes:

      was ist wahr ?
      was ist unwahr ?

      diese problematik, die DUALITÄT des menschlichen verstandes, wird im ZEN als kernproblem der menschheit betrachtet.
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 19:15:38
      Beitrag Nr. 38 ()
      genau:)

      Es ist wie es ist
      Avatar
      schrieb am 18.10.04 23:10:29
      Beitrag Nr. 39 ()
      wenn ihr glaubt
      diese DUALITÄT knacken zu müssen
      dann drück ich euch die daumen ;)
      geht ihr diesen weg ernsthaft
      so kann alles passieren
      vom wahnsinn bis zum selbstmord

      ich selber
      bin in diesem punkt bescheidener
      ich weiss
      dass heiss und kalt dasselbe ist
      denkt euch die temperatur als unendlich lange linie
      nach beiden seiten unendlich
      irgendwo auf dieser linie is 0 C
      die eine seite läuft in minus unendlich
      die andere in plus unendlich
      wo verdammt nochmal soll es da einen fixpunkt geben, der heiss von kalt trennt
      ich weiss
      dass wahrheit nur ein bestimmter blickwinkel ist
      ich weiss
      dass dasselbe ding zugleich unendlich wertvoll, sowie völlig wertlos ist
      weil
      dies dem ding gegeben wird :eek:
      ich weiss
      noch ein paar unbedeutende kleinigkeiten :laugh:

      und dann hab ich noch festgestellt
      WISSEN macht mir das leben nicht leichter :(

      WOZU also diese ganze ZEN-scheisse ? :confused:

      früher
      dacht ich
      ich wär vielleicht berufen.
      zwischenzeitlich
      nach genauerem rückblick
      auf kindheit und jugend
      wächst die gewissheit
      dass LEID die triebfeder war
      genauer
      das bedürfnis dem leid zu entrinnen

      diese erkenntnis war irgendwie traurig :(
      aber es tut nicht weh
      es ist völlig ok

      wieso seid IHR
      am ZEN hängengeblieben ?
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 17:36:43
      Beitrag Nr. 40 ()
      Sind wir nicht alle ein bisschen bluna? :D

      Wahnsinn und Selbstmord haben vielfälige Ursachen,
      Zen sollte da eher ein Antidot sein.


      The Golden Void speaks to me
      Denying my reality
      I lose my body, lose my mind,
      I blow like wind, flow like wine
      Down a corridor of flame,
      Will I fly so high again
      Is there something wrong with me,
      I cannot hear, I cannot see
      Down a corridor of flame...
      Down a corridor of flame...
      Down a corridor of flame...
      Down a corridor of flame...

      So you think the time is past,
      The life you lead will always last
      Chaotic fusion`s of your soul,
      Down below that rocky knoll
      Through the clouds an open sky,
      The wind flows through your watering eyes
      The sounds are pitched to draw you
      On your never ending journey
      On The edge of time,
      The edge of time,
      The edge of time

      (Hawkwind)
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 18:49:23
      Beitrag Nr. 41 ()
      ...
      WISSEN macht mir das leben nicht leichter

      WOZU also diese ganze ZEN-scheisse ?
      ...


      Zen ist nicht Wissen
      Zen ist höchstens ein Verstehen;)
      Ich weiss dass ich nichts weiss
      und das macht mich nicht unglücklich.
      Auch wenn ich sehr viele Interessen habe und mancher mich
      als jemand mit relativ viel "Allgemeinwissen" ansieht - ich würde lieber weniger wissen.

      Wissen ist Beschränktheit auf die Logik.
      Das führt ins Unglück - spätestens dann wenn einem diese Erkenntnis erdrückt und in die Depression führt.

      Glaubst Du etwa, dass Lottogewinner glücklich sind?
      Oder die meisten Manager, Schauspieler, Politiker...?

      Das Bewusstsein, die Spirualität und die Seele bleiben auf der Strecke.


      Zum Zen gekommen bin ich durch diese ganze Verarsche die in der Welt herrscht....
      ...Angefangen bei Geld und Gier(auch wenn ich selber davon profitiere, aber mit dem Vorsatz,
      es einmal für bessere Zwecke einsetzen zu können).
      ...Bei dieser ganzen Zeitschinderei "Zeit ist Geld" kriege ich das k...:laugh:

      ...Durch Hinterfragen aller Regeln und der Gesellschaft meinerseits.
      Ich weiss dass es ein Teil meines Weges ist, alles andere hat mich unglücklich gemacht:
      "Mache dies mache das!
      sei so wie ein Vorbild
      benimm dich
      Vergesse deine innersten Wünsche!

      usw.

      Darauf scheisse ich,
      ich will unabhängig sein ... und denken können.
      Ich liebe geistige und körperliche Freiheit(ist angeboren)

      Religion ist ein Gefängnis , Zen ist eine Geisteshaltung und keine Religion.
      Zen ist die Weiterführung und der Weg aus meinem ehemaligen Atheistendasein.
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 23:04:22
      Beitrag Nr. 42 ()
      ich war 14 jahre alt
      unglücklich, ohne selbstbewusstsein
      und hatte das tiefe bedürfnis stark zu werden
      so begann ich mit kampfsport
      in einem karate-lehrbuch las ich erstmals ZEN-geschichten
      da war von meistern die rede
      welche vollkommene gelassenheit präsentierten
      kampfkunst in vollendung praktizierten
      und ganz allgemein
      den vollen durchblick hatten :cool:

      WOW :eek:
      DAS wars
      so wollte ich auch werden
      dafür wollte ich trainieren bis zum abwinken
      und fleissig zazen üben :O

      und so wurde MEINE fixe vorstellung von ZEN geboren
      selbstverständlich wurde diese
      in den folgenden jahren
      durch zahlreiche gute und weniger gute ZEN-bücher verfeinert :lick:

      gegen mein leid hatts nich geholfen
      und so
      begann ich mit 15 jahren drogen zu nehmen
      DAS hat die ersten jahre geholfen
      aber
      aus gewohnheit wird sucht
      und sucht gebiert neues leid
      18 jahre lang bin ich in dieser sackgasse aus alkohol und drogen gewandert :eek:
      und der ZEN-traum lockte immer irgendwo am horizont

      seit nunmehr 10 jahren
      wandere ich einen cleanen weg
      habe frau und zwei kinder
      weiss
      dass ZEN-meister auch menschliche arschlöcher sein können
      das klosterleben ein abgeschirmtes dasein bedeutet
      wo viele alltägliche emotionen keine nahrung finden
      und verantwortung für kinder übernehmen
      ein guter weg zur selbstaufgabe ist
      im positiven sinne natürlich :D
      Avatar
      schrieb am 22.10.04 22:59:07
      Beitrag Nr. 43 ()
      frag einen ZEN-meister nach dem geheimnis
      und er wird sagen
      was für ein geheimnis? es gibt kein geheimnis
      es liegt alles offen vor dir
      du musst nur hinschauen ;)

      genau so isses
      nur
      ich schau hin und seh nix :(
      jedenfalls nix besonderes

      tja, was nu ? :confused:
      bin ich ein blindvogel ?
      oder gibts ganz einfach nix besonderes zu sehn ?

      was meint ihr ? :look:
      Avatar
      schrieb am 22.10.04 23:26:36
      Beitrag Nr. 44 ()


      der drite weg ist lachen,spaß,ulken,.....
      bei jeder gelegenheit
      Avatar
      schrieb am 23.10.04 20:16:50
      Beitrag Nr. 45 ()
      Es gibt nichts zu sehen
      schaue genauer
      schaue intensiver hin

      Wer sucht
      wird nicht finden
      wer nicht sucht
      wird finden

      :)
      Avatar
      schrieb am 24.10.04 09:27:50
      Beitrag Nr. 46 ()
      Die Suche der Nicht-Suche ist nicht einfach ... und einfach zugleich. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.10.04 20:34:34
      Beitrag Nr. 47 ()
      Ein Zenziel ist,
      den Zustand zu erreichen,
      den wir als Kinder inne hatten.
      Aber im Zen gibt es keine Ziele,
      nur den Weg dorthin.

      :)



      R.R:)

      Man erstickt den Verstand der Kinder
      unter einem Ballast unnützer Kenntnisse.
      (Voltaire + 1778)
      Avatar
      schrieb am 25.10.04 00:34:01
      Beitrag Nr. 48 ()


      mein vorletztes posting!
      Avatar
      schrieb am 25.10.04 00:52:10
      Beitrag Nr. 49 ()
      schön:)
      wann sehen wir wen wieder?
      Avatar
      schrieb am 25.10.04 01:20:00
      Beitrag Nr. 50 ()


      ich bin blau :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      so, wie mich vile haben wollen

      see blue men toll
      Avatar
      schrieb am 26.10.04 00:00:37
      Beitrag Nr. 51 ()
      was sehn wir
      wenn wir schauen ohne begriffliches denken ? :eek:

      also ich sehe
      einen brei aus formen und farben :look:

      was hören wir
      wenn wir hören ohne begriffliches denken ?

      ich höre
      geräusche und töne
      und das summen in meinem kopf :rolleyes:

      und wenn ich mich bewege
      fühle ich meinen körper
      und die welt
      wie mein körper sie wahrnimmt :cool:

      was ist daran ZEN ? :look:
      Avatar
      schrieb am 26.10.04 15:59:00
      Beitrag Nr. 52 ()
      #51 das liegt vermutlich an deiner Auffassung von begrifflichem Denken.

      Die Zen-Lebensweise und -Wahrnehmung existiert zweifelsohne,
      argumentativ wirst du sie jedoch kaum verstehen.

      So wie ich Zen verstehe (aber, ähm, nicht konsequent lebe):
      Kein spekulatives, phantastisches Denken und Suchen nach optimalen Lösungen, kein rumträumen.
      Stattdessen Aufmerksamkeit, Gelassenheit, Heiterkeit und das Naheliegende tun.
      Avatar
      schrieb am 26.10.04 21:58:26
      Beitrag Nr. 53 ()
      HeWho

      du kommst dem Zen
      (oder welche Worte du ihm auch immer gibst)
      wohl ziemlich nahe.

      Aufmerksamkeit, Gelassenheit, Heiterkeit...
      das gefällt mir.

      Und das Naheliegende tun. :)

      Und zwar mit ganzem Herzen.
      Beharrlich, aber nicht versessen.
      Ohne auf das Ergebnis zu starren.
      Oder gar davon zu träumen.

      Im Bewusstsein des Todes.
      Ohne das, keine Gelassenheit.
      Und ohne Gelassenheit...
      keine Heiterkeit!
      Avatar
      schrieb am 27.10.04 00:07:39
      Beitrag Nr. 54 ()
      ihr habt noch nix kapiert :(

      formen und farben sind da weil augen da sind
      geräusche und töne sind da weil ohren da sind

      ;)

      OHNE augen und ohren gibt es KEINE formen/farben/geräusche und töne

      und der verstand gibt diesen phänomenen sinn und bedeutung
      und jedes ding kriegt einen namen

      und DAS ist dann die welt
      in der wir glauben zu leben
      DAS halten wir dann für die realität

      unser leben ist ein film
      den wir SELBER drehen

      blöd is nur
      dass wir die leinwand nicht mehr sehen können :(


      ich komm in DEINEN film
      und erzähl dir von der leinwand
      und DU
      der du DEINEN film über alles liebst
      is ja auch DEIN baby :D
      sagst nur ich soll keinen phantastischen scheiss labern :O
      du glaubst
      wenn du den hauptdarsteller (DICH) mit gelassenheit etc. aufpolierst
      wird der film qualitativ besser
      wird er auch ;)
      aber die leinwand siehste trotzdem nicht :(
      Avatar
      schrieb am 27.10.04 16:34:38
      Beitrag Nr. 55 ()
      #54
      Jeder Mensch interpretiert den von ihm wahrgenommene kleinen Teil der Realität auf seine Art (Farben, Töne, Formen).
      Das Universum, in dem wir alle leben, ist real und für alle gleich - auch wenn jeder es etwas anders wahrnimmt.
      Die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht so ist wie es zu sein scheint, halte ich für nicht beachtenswert gering.
      Avatar
      schrieb am 28.10.04 20:19:21
      Beitrag Nr. 56 ()
      Meister Hakuin wurde gefragt:
      Machst du ununterbrochen Anstrengungen, dich in der Wahrheit zu üben?
      "Ja, das tue ich."
      Wie übst du dich?
      "Wenn ich hungrig bin, esse ich, wenn ich müde bin,
      schlafe ich."...
      "Das tut jeder. Kann man aber von jedem sagen, daß er sich übt wie du?"
      "Nein"
      "Warum nicht"?
      "Weil die andern, wenn sie essen, nicht essen, sondern über andere Dinge nachdenken und sich dadurch stören lassen. Wenn sie schlafen, so schlafen sie nicht, sondern sie träumen von tausend und einem Ding. Darum sind sie nicht so wie ich."




      Der große Zenmeister Hakuin Zenji fragte:
      "Was ist der Ton der einen Hand"
      "Welches Geräusch entsteht durch Händeklatschen mit einer Hand?"
      Dies ist eine der berühmtesten Zengeschichten überhaupt und das bekannteste Koan (Zengeschichte zur Zenübung), das von einem japanischen Meister stammt. Hakuin benutzte das "Sekishu",wörtlich "eine Hand" um seinen Schülern zu einer ersten tiefen Einsicht auf dem Zenweg zu verhelfen.

      Diese Geschichte wurde berühmt unter Zenmeistern und Zenschülern und dient auch heute noch zur Zenschulung. Die Schulung mit einer ausgewählten und besonderen Geschichte nennt man Koanschulung und so eine Geschichte nennt sich dann Koan. Koans wurden in alter Zeit in China von großen Meistern gesammelt. Eine ganz besonders bedeutende und für das Zen wichtige Sammlung ist das "Hekigan Roku" chinesisch "Bian Lu" ("Pi-yen-lu"), in der auch unsere Geschichte mit aufgeführt ist


      Ein Zenschüler fragt seinen Lehrer:" Ich bin neu , bitte zeige mir den
      Zenweg." Und der Lehrer antwortet: "Hörst du das Plätschern der Wellen, das ist der Eingang!"
      Daishin Zen Weg


      Der große Zenmeister und Begründer des Sotozen Dogen Zenji
      schrieb folgendes Gedicht:
      Unablässig bilden sich kleine Wellen auf dem Bach,
      doch sie können das Licht des Mondes nicht verwischen,
      das sich auf ihm niedergelassen hat...

      Ein alter Zenmeister sagte einmal etwas frei übersetzt: "Die richtige
      Sitzhaltung in der Zen Übung ist schon ein großes Stück des
      Weges zu tiefer Entspannung, Kraft und persönlicher Freiheit" Ein
      anderer Meister bemerkte dazu: "Wer sitzt wie ein Buddha, der wird ein
      Buddha"

      Zenmeister Obaku der mit chinesichem Namen Huang Po hieß und der der Lehrer von Zenmeister Rinzai war, sagte:
      "Wer die Wahrheit durch Intellekt und Gelehrsamkeit ergründen will,
      entfernt sich immer weiter von ihr.
      Erst wenn alle Deine Gedanken aufhören sich überallhin zu verästeln,
      erst wenn Du aufhörst etwas zu suchen,
      erst wenn Dein Geist regungslos wie Holz oder Stein ist, befindest Du Dich auf dem richtigem Weg zum Tor."


      Meister Ummon unterwies seine Schüler:
      "Wenn ihr geht, geht; wenn ihr sitzt, sitzt; aber schwankt nicht"


      "Worauf ich euch hinweise, ist nur dies: Laßt euch nicht von anderen irremachen. Handelt, wenn es für euch erforderlich ist, ohne Zögern und Zweifel. Die heutigen Menschen können das nicht - woran gebricht es ihnen? Es gebricht ihnen an Selbstvertrauen.
      Wenn ihr nicht ohne weiteres euch selbst vertrauen könnt, werdet ihr kopflos. Ihr rennt allen möglichen Dingen nach und laßt euch von Ihnen beeinflussen und könnt eure Unabhängigkeit nicht wahren.... W


      Meister Okada bemerkte immer wieder:"Hara, die Erdmitte des Menschen ist der Schrein des göttlichen. ...Um dieses zu vertiefen müßt ihr euch einen gesunden Leib und ein aufrechtes Herz bewahren. das kann aber nur auf einem Weg geschehen. Den Weg zu gewinnen heißt Zazen, heißt Sitzen in Kraft und Stille. Wenn ihr zwei , drei Jahre sitzt, dann werdet ihr das verstehen.
      Bewahrt die Haltung im Hara, komme was wolle."


      Zenmeister Umon fragte einmal eine Versammlung von Schülern : "Ich frag euch nicht was in den letzten Tagen (los) war, aber was wird in den nächsten Tagen sein. Kommt sagt etwas dazu!" Und bevor einer etwas dazu sagen konnte, gab er selber die Antwort:
      "Jeder Tag ist ein guter Tag". ...

      Das ist etwas frei übersetzt, genauer heißt es: Zenmeister Umon fragte einmal eine Versammlung von Schülern: "Ich frage Euch nicht nach den Tagen vor dem Fünfzehnten, aber was wird in den nächsten Tagen nach dem Fünfzehnten sein? Kommt sagt etwas dazu!" Und bevor einer etwas dazu sagen konnte, gab er selber die Antwort "Jeder Tag ist ein guter Tag"
      Avatar
      schrieb am 28.10.04 22:33:37
      Beitrag Nr. 57 ()
      Rip
      dank dir
      für die mühe ;)

      yupp
      essen, wenn wir essen
      nichts sonst
      wer das für lächerlich hält
      der soll es versuchen
      ICH kanns nicht

      DAS ist die übung
      vom aufstehn bis zum schlafengehn
      sich waschen und der geist wäscht
      zähneputzen und der geist putzt
      kaffee trinken und der geist trinkt
      autofahren zur arbeit und der geist fährt auto
      undsoweiterundsofort
      bis heiagehn

      diese übung kann jeder machen
      dazu braucht ihr keinen ZEN-meister
      keine ZEN-bücher
      alles was ihr dazu braucht
      habt ihr in fülle

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 29.10.04 15:26:44
      Beitrag Nr. 58 ()
      #56
      die Übersetzung "Tag für Tag ein guter Tag" gefällt mir besser.

      Mit "Was ist der Ton der einen Hand?" konnte ich lange nichts anfangen, ein Interpretationsversuch:
      zwei Hände (Dualismus) machen nur kurzzeitig einen begrenzten Klang,
      durch die eine Hand aber leuchtet stets das ganze Universum.

      #57
      Baso antwortete auf die Frage "Was ist Buddha?" (gleichbedeutend mit "Was ist Zen?")
      "Geist ist Buddha",
      um sich dann bei anderer Gelegenheit zu korrigieren: "Nicht Geist, nicht Buddha".
      Avatar
      schrieb am 29.10.04 22:43:10
      Beitrag Nr. 59 ()
      Zeit ist eine Illusion

      Als ich heute in der Werkstatt die Uhr abhing, um mich loszulösen von dem Zeitdruck(ich wollte zumindest einmal den Versuch wagen)
      ging es mir gleich besser;)

      Der Chef schaute zwar etwas verdutzt, und ein anderer (eine Art Workaholic) verstand mein Anliegen nicht im geringsten.
      Er befand mich als sehr seltsam aber erwachsen, was immer das heissen mag:rolleyes:
      Nun ja, aber es hat was genutzt, einmal die Zeit für ein paar Stunden auszublenden(das tue ich übrigens ziemlich oft;)),

      ...so gewann ich immerhin eine Stunde hinzu, schön aber wahr:)
      Avatar
      schrieb am 29.10.04 22:43:59
      Beitrag Nr. 60 ()
      wer auf diese weise übt
      wird sehr schnell feststellen
      dass dem geist verdammt schnell langweilig wird :(
      und sodann
      wandert er in zukunft oder vergangenheit :rolleyes:
      und es kann sogar einige zeit dauern
      bis du es selber merkst :D
      du kommst zurück
      zu dem was du tust
      und das spielchen geht von neuem los :laugh:

      aber in extremen situationen
      oder gar gefahr
      wird ihm nicht langweilig
      und du bleibst non-stop voll dabei :eek:
      Avatar
      schrieb am 31.10.04 11:36:17
      Beitrag Nr. 61 ()
      die übung ist der weg
      den gehn wir
      entspannt und gelassen
      kein krampf
      kein zwang

      selbstverständlich
      vergesse ich jeden tag
      für viele stunden die übung
      das macht nix
      weil es kein ziel gibt

      aber so
      nähere ich mich
      von tag zu tag
      von jahr zu jahr
      von jahrzehnt zu jahrzent
      dem bewusstsein der vollkommenheit
      weil
      vollkommen sind wir :cool:
      die übung/der weg ist das gewahrwerden :look:

      augenblicke tiefer einsicht
      sind nur die sahnehäubchen
      sind eigentlich unnötig
      ohne wert
      zudem gefährlich
      solange zuviel EGO vorhanden ist :O
      Avatar
      schrieb am 02.11.04 13:16:41
      Beitrag Nr. 62 ()
      die übung ist kein tun
      die übung ist auch kein nicht-tun

      die übung ist bewusstes wahrnehmen
      und das bedeutet
      WACH SEIN

      die meister sagen
      wir sind bereits buddha, wir merkens nur nicht :(
      und das is der springende punkt
      wir wollen es merken :eek:
      wir wissen zwar nicht
      was wir merken würden, wenn wir es merken
      aber wir glauben fest
      wenn wir es merken würden
      wüssten wir
      dass es das ist
      was wir merken wollten

      :D
      Avatar
      schrieb am 03.11.04 14:18:25
      Beitrag Nr. 63 ()
      ihr sagt
      wer sucht
      der findet nix :(

      ich sage
      wer sucht
      der findet es auch
      wenn
      a) er etwas sucht was auch existiert
      b) er dort sucht wo es existiert
      c) er weiss was er sucht

      seht ihr
      schon wird das mit der sucherei ein wenig realistischer :D

      wobei
      als erstes solltet ihr euch klar werden
      was ihr suchen wollt
      dann müsst ihr entscheiden
      ob es existiert
      und anschliessend klären
      wo ihr suchen wollt :look:
      Avatar
      schrieb am 03.11.04 19:49:26
      Beitrag Nr. 64 ()
      Vielleicht ist es auch so herum;):

      werde dir bewusst, was du suchst
      suche dort wo es existiert
      wisse was du suchst

      ...

      und jetzt vergesse das ganze
      werde zum Nichtsuchenden!

      wird er nun das finden, wonach er vorher gesucht hat?
      ist die Absichtlosigkeit der Weg zur Fundstelle?


      ...
      Avatar
      schrieb am 05.11.04 23:47:42
      Beitrag Nr. 65 ()
      die ersten jahre suchte ich nach erleuchtung
      der fachausdruck war satori
      in so ziemlich jedem ZEN-buch ist davon die rede
      die beschreibung erinnerte mich irgendwie
      an einen geistigen orgasmus
      oder den flash bei harten drogen
      und danach
      so stellte ich mir vor
      wär ich cool :cool:
      keiner und nix könnt mich mehr ärgern
      usw. :D

      und wo ich suchen sollte
      stand da auch
      ich müsste nur tief in mich reinblicken :eek:
      also
      hab ich mich aufs kissen gehockt
      und vor mich hin gestarrt :eek:
      einige jahre
      aber gesehn
      hab ich nie was :(

      das war nicht wirklich schlimm
      ich wusste welche fehler ich machte
      ICH WILL MACHEN
      so bin ich
      jonny controletti
      alles im griff haben

      :laugh::laugh:

      war es überhaupt erleuchtung
      was ich wirklich suchte ? :confused:
      oder war es eher emotionale unverletzbarkeit ? :rolleyes:
      inneren frieden wollte ich finden
      das wusste ich

      und so vergehn die jahre
      die früchte reifen an den pflanzen
      und die menschen reifen am leben
      der eine mehr, der andere weniger
      spielt es wirklich eine rolle ? ;)

      übrigens
      ZEN in der kunst des bogenschiessens
      die stelle wo der meister
      in dunkler nacht
      mit einem 2. pfeil
      den schaft des 1. pfeiles spaltet
      ich weiss
      dass sowas möglich ist
      seit ich selber
      seltsame treffer
      mit gerollten klopapierkugeln erziele :eek:

      :laugh::laugh::laugh::laugh:

      der sprung ins weltall :eek:
      wer das versteht
      ist noch lang nicht in der lage zu springen

      :D

      nice WE wünsch ich euch :kiss:
      Avatar
      schrieb am 06.11.04 21:04:00
      Beitrag Nr. 66 ()
      übrigens
      ZEN in der kunst des bogenschiessens
      die stelle wo der meister
      in dunkler nacht
      mit einem 2. pfeil
      den schaft des 1. pfeiles spaltet
      ich weiss
      dass sowas möglich ist
      seit ich selber
      seltsame treffer
      mit gerollten klopapierkugeln erziele


      ich weiss es auch;)

      Übrigens ist es bei mir genau so:
      wenn ich ohne nachzudenken bereit bin,
      den Mülleimer zu treffen , geschieht dies auch :rolleyes:
      Der Wille ist hier im Zen vollkommen fehl am Platze!


      Du sitzt seit Jahren und starrst die Wand an?
      Mach es regelmässig JEDEN Tag und du wirst sehen;)


      R.R.:)
      Avatar
      schrieb am 07.11.04 07:54:10
      Beitrag Nr. 67 ()
      Zen ist wie Bogenschießen (oder Klavierspielen, Programmieren, ...): einige interessiert es, andere nicht.
      Wenn das Ideal am Ende der Suche ein schlichtes und einfaches Leben ist, wozu soll Zen dann eigentlich gut sein? :D
      Avatar
      schrieb am 08.11.04 22:16:30
      Beitrag Nr. 68 ()
      solange wir suchen
      glauben wir, dass uns was fehlt
      zumindest aber
      dass es uns mit dem gesuchten besser geht
      das suchen selbst
      impliziert unserem geist
      dass er einen mangel hat
      dieses gefühl des mangels wiederrum
      lässt uns unzufrieden werden
      und so ist man als suchender
      jahrein und jahraus
      in seinem tiefsten innern
      UNZUFRIEDEN :(:cry:

      ich war viele jahre unzufrieden
      und irgendwann wurde immer klarer
      das hört nich von alleine auf
      d.h. ich werde mit 60 oder 70 jahren
      IMMER noch unzufrieden sein
      und dann blicke ich zurück
      und stelle fest
      ich war mein leben lang unzufrieden :eek::(:cry:

      WAS FÜR NE ELENDE SCHEISSE :mad:
      was für eine traurige zeitverschwendung
      ich lieg im sterben
      und sehe
      wie ich mein leben
      der unzufriedenheit gehuldigt habe :(

      und ausserdem
      verschlingt die suche meine zeit
      im affentempo :eek:
      weil suchen bedeutet
      in der zukunft suchen
      denn finden
      tun wir immer
      in der zukunft
      niemals JETZT

      tja
      ich bin 43
      die hälfte ist um
      ich habe keine zeit mehr zu verschenken
      und unzufriedenheit konnte ich eigentlich NIE leiden :D

      und deshalb
      lasse ich mich
      von meiner 2 jährigen tochter
      ins JETZT entführen
      Avatar
      schrieb am 08.11.04 22:33:53
      Beitrag Nr. 69 ()
      tja
      ich bin 43
      die hälfte ist um
      ich habe keine zeit mehr zu verschenken...


      sag das nicht! Erstens ist ZEit eine Illusion;)
      und zweitens weisst Du nie, ob Du vielleicht weidergeboren wirst:eek:
      Dann fängst das Spiel fast wieder von vorne an - es sei denn Du hast gelebt nach
      höheren und reinen Gesetzen und Weisheiten(und dafür spricht ja einiges;))
      Avatar
      schrieb am 09.11.04 00:07:43
      Beitrag Nr. 70 ()
      So macht jeder seine Erfahrung.

      Ich bin 52.
      Und auf meinem Weg.
      Ich bin noch lange nicht am Ziel.

      Aber ich bin zufrieden.
      Zufriedener, als ich es gestern
      oder irgendwann in meinem Leben war.

      Und ich gehe weiter.
      Ob ich ankomme,
      ist da ohne Bedeutung.

      Weil ich weiss,
      dass ich gehen MUSS.
      Und weil ich weiss,
      dass ich am Ende meines Weges
      alleine sein werde.

      Ich habe keine Hoffnung.
      Ich habe Geduld.
      Ich träume nicht.
      Ich erwarte nichts.
      Ich hänge an nichts.
      Ich rechne mit allem.
      Ich nehme alles als Herausforderung an.

      Alles kommt, wie es kommen muss.
      Das macht mich gelassen.
      Und stimmt mich heiter.
      Und von Zen habe ich im übrigen
      keine Ahnung.

      :)
      Avatar
      schrieb am 11.11.04 10:56:18
      Beitrag Nr. 71 ()
      zu der übung hab ich bereits was gesagt
      man kann es auch anders sagen

      JETZT.....HIER.....SEIN

      das sind die magischen worte

      die ZEN-Realität liegt zwar jenseits des verstandes
      aber ebenso
      liegt sie HIER und JETZT direkt vor uns :eek:
      das bedeutet
      wenn wir in dieser weise üben
      leben bzw. sind wir in der ZEN-Realität :cool:

      schlaue leute sagen jetzt
      da sind wir doch immer :rolleyes:
      wie könnten wir jemals woanders sein ? :laugh:

      ja
      das ist wohl wahr :)
      Avatar
      schrieb am 11.11.04 18:59:45
      Beitrag Nr. 72 ()
      aber aufgepasst :eek:

      JETZT HIER SEIN

      sind bloss worte
      ist wieder nur der "finger"

      das
      worum es geht
      ist das gefühl
      die wahrnehmumg

      die gedachten worte sind völlig wertlos ;)
      Avatar
      schrieb am 11.11.04 21:47:31
      Beitrag Nr. 73 ()
      jesus sagte
      "ihr müsst werden wie die kinder"
      ob buddha das auch sagte
      weiss ich nicht
      einige ZEN-meister sollen es auch gesagt haben
      hab ich gelesen

      was bedeutet das ?
      soll ich etwa werden wie mein 9 jähriger sohn? :confused:

      au weia :(
      meine frau würde sich bedanken :laugh:

      was meint ihr ? :)
      Avatar
      schrieb am 11.11.04 22:16:56
      Beitrag Nr. 74 ()
      Ja, und der alte
      Jammerlappen Grönemeyer singt das auch.

      Völliger Blödsinn.

      So was kann nur jemand sagen,
      der die Wirklichkeit nicht sehen will.

      Und die Wirklichkeit ist:

      Ein Kind ist das a im Alphabet.
      Der Samen, aus dem ein Baum wird
      (oder auch nicht).

      Ein Kind weiß nichts vom Tod.
      Wohl wahr, ein Kind lebt im hier und jetzt.
      Aber das tut auch eine Qualle.

      Deswegen zählt es nicht.

      Ein Kind ist einfach der Anfang.
      Es freut sich, fürchtet sich, wünscht, träumt,
      lässt sich von seinen Emotionen leiten.

      Nur Versager wünschen sich, wieder
      ein Kind zu sein.

      Weil sie noch mal von vorne beginnen möchten.
      Weil sie am Leben gescheitert sind.
      Avatar
      schrieb am 12.11.04 08:04:30
      Beitrag Nr. 75 ()
      also
      mein 9 jähriger sohn
      praktiziert tagträumen
      sobald er etwas machen soll, worauf er kein bock hat
      hat erschreckend fixe vorstellungen
      selbst von sachen
      wo er überhaupt keine ahnung von hat :laugh:
      sein weitblick is gleich 0
      und sein egoismus
      grenzenlos :eek:

      natürlich ist er AUCH ein lieber kerl
      hilfsbereit und nett ;)

      ob meine 2 jährige tochter tagträumt
      weiss ich nicht
      aber fixe vorstellungen
      wie etwas zu sein hat
      die hat sie :D
      und ausserdem
      scheint sie mir ein raffiniertes luder zu sein :laugh:

      ja
      was is nu mit jesus und den ZEN-meistern ? :confused:
      klar hatten die null ahnung von kindern
      hatten ja selbst keine :laugh:
      aber etwas
      werden die doch gewusst haben ? :eek:
      Avatar
      schrieb am 12.11.04 10:43:09
      Beitrag Nr. 76 ()
      Was Jesus betrifft:

      Wenn es ihn gegeben hat und er so war,
      wie die Bibel sagt,
      dann kann er nicht viel gewusst haben.

      Wer sich für Gottes Sohn hält,
      mag ein netter Kerl sein,
      aber er hat sie nicht alle.

      :)
      Avatar
      schrieb am 12.11.04 20:28:33
      Beitrag Nr. 77 ()
      Jesus hat es gegeben - da gibt es anscheinend keinen Zweifel.
      Allerdings lebte er nicht so wie es im Bibelmärchen erzählt wird :D;)
      Avatar
      schrieb am 12.11.04 23:55:39
      Beitrag Nr. 78 ()
      wenn wir auf die welt kommen
      ist die welt EINS
      und wir
      sind weiss und rein
      wie ein leeres blatt papier
      es gibt noch keine zeit
      das JETZT
      wird als veränderung ERLEBT
      wahrgenommen
      ohne das wissen darum
      in der veränderung
      ERLEBEN wir wiederholungen
      diese speichern wir ab
      das blatt ist nicht mehr weiss
      das blatt erhält punkte
      jeden tag werden es mehr
      wir wachsen und sind aktiv
      ERLEBEN dabei zuneigung und ablehnung
      verhaltensweisen entstehen
      die punkte verbinden sich zu linien
      als nächstes lernen wir die menschliche sprache
      und damit lernen wir abstrahieren
      die welt wird zerteilt
      die teile bekommen namen (begriffe)
      zu jedem begriff wird eine geistige vorstellung abgespeichert
      ein baum wird nicht mehr als baum ERLEBT
      der baum wird eine vorstellung
      die auf dem blatt eingedruckt wird
      fast jeden tag kommen neue begriffe hinzu
      immer weniger welt wird erlebt
      immer mehr welt wird zur vorstellung
      das blatt füllt sich mit mustern und linien
      und dann kommt das verhängnisvollste :eek:
      das JETZT
      welches als veränderung ERLEBT wird
      bekommt datum und uhrzeit :laugh:
      und nun geht der punk ab :eek:
      auf einmal gibt es zukunft und vergangenheit :(
      und unser geist nimmt es begierig an :lick:
      denn nun kann er
      wenn ihm das JETZT nicht genehm ist
      daraus verschwinden :eek:

      anfänglich sind die linien beweglich
      muster lösen sich auf
      neue muster bilden sich
      aber umso älter wir werden
      umso steifer werden die linien
      die muster werden starr und fest

      die meisten fügen sich dieser entwicklung
      verlieren ihre kindliche lebensfreude
      und sagen
      SO ist das LEBEN
      eben :rolleyes:

      einige wenige
      finden sich nicht ab
      machen ZEN
      oder andere sachen
      schauen sich IHR blatt GENAU an
      fangen an die muster zu sehen
      sehen noch genauer hin
      und dabei geschieht das WUNDER
      die MUSTER lösen sich langsam auf :eek:

      das blatt wird wieder weiss
      der kreis beginnt sich zu schliessen
      wir bewegen uns auf den anfang zu
      Avatar
      schrieb am 13.11.04 17:40:14
      Beitrag Nr. 79 ()
      Sehr schön gesagt Zenman :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 13.11.04 18:48:41
      Beitrag Nr. 80 ()
      #76
      Ich könnte mir vorstellen, dass Jesus erleuchtet war (in welcher Form wird man nie wissen) und dass er eine neue Lebensphilosophie (die mit Gott) gepredigt hat. Für mich kaum glaubhaft, dass er jedem erzählte, dass er Gottes Sohn sei ... das hat wahrscheinlich später nur gut in`s Konzept gepaßt.
      Avatar
      schrieb am 13.11.04 18:55:11
      Beitrag Nr. 81 ()
      So hat halt jeder seinen Jesus.

      Ich kann mir (nach dem, was ich
      über ihn gelesen habe)
      NICHT vorstellen, dass er erleuchtet war.

      Ich kann mir aber vorstellen,

      dass zenman ein kluger Mensch ist. :)
      Avatar
      schrieb am 13.11.04 19:51:00
      Beitrag Nr. 82 ()
      warte noch immer, dass zen endlich mit h geschrieben wird :mad:
      Avatar
      schrieb am 13.11.04 19:55:34
      Beitrag Nr. 83 ()
      Dann warte weiter.

      Ohne Geduld geht nix.

      :)
      Avatar
      schrieb am 16.11.04 22:57:59
      Beitrag Nr. 84 ()
      ich bin aufgewachsen im christentum
      meine eltern sind katholiken
      als kind war ich einige jahre messdiener
      mein kinderglaube war stark

      ich kam in die pubertät
      mein gefühlsleben wurde chaotisch
      ich fühlte mich mehrheitlich depressiv und unglücklich
      ich bat gott um hilfe
      war ich es nicht wert, dass er nicht half ?
      so bat ich um ein zeichen
      für seine anwesenheit
      keine hilfe, kein zeichen, nichts
      so kann man seinen glauben verlieren
      ich hab ihn nicht verloren
      ich hab ihn gewandelt

      DEIN WILLE GESCHEHE
      das ist ZEN ;)

      auszug aus dem buch: Der leere Spiegel
      Man erzählt, dass es in Hokkaido, der nödlichsten Insel Japans, ein kleines Zen-Kloster gibt,
      dessen Meister nicht eine einzige Schule besucht hat. Er war ein Bauernsohn
      und als junger Mensch ins Kloster geschickt worden. Er hatte niemals lesen und schreiben gelernt,
      aber er vollendete das Koan-Studium und erreichte vollkommene Einsicht. Dass es neben dem Buddhismus
      noch andere Religionen gab, war ihm kaum bewusst, bis er die Mönche über Christentum sprechen hörte.
      Einer der Mönche war an der Universität von Tokio gewesen, und der Lehrer bat ihn,
      die christliche Religion zu erläutern. "Ich weiss nicht viel darüber",
      sagte der Mönch, "aber ich werde Ihnen die heilige Schrift der Christen bringen." Der Meister schickte den Mönch
      in die nächste Stadt, und der Mönch kam mit der Bibel zurück.
      "Das ist ein dickes Buch", sagte der Meister, "und ich kann nicht lesen.
      Aber du kannst mir daraus vorlesen." Der Mönch kannte die Bibel
      und las die Bergpredigt vor. Je weiter er kam, um so beeindruckter war der Lehrer.
      "Das ist schön", sagte er immer wieder, "das ist schön." Als der Mönch
      zu Ende gelesen hatte, sagte der Meister eine Weile nichts. Das Schweigen dauerte so lange,
      dass der Mönch die Bibel weglegte, den Lotussitz einnahm und zu meditieren begann.
      "Ja", sagte der Meister endlich. "Ich weiss nicht, wer das geschrieben hat,
      aber wer es auch war, er war entweder ein Buddha oder ein Bodhisattwa.
      Was du mir da vorgelesen hast, ist der Kern von all dem, was ich euch hier beizubringen versuche."



      glauben oder nicht-glauben
      ist ein rein persönliches ding
      nur die übung zählt

      zen ;)
      Avatar
      schrieb am 16.11.04 23:02:55
      Beitrag Nr. 85 ()
      zehn
      Avatar
      schrieb am 17.11.04 08:06:14
      Beitrag Nr. 86 ()
      nu is stella glücklich
      so einfach geht das manchmal :D

      JESUS

      ICH glaube
      dass LIEBE der kern seiner lehre ist

      natürlich
      hat er den menschen
      eine VORSTELLUNG von gott gegeben
      sie werden darum gebeten haben
      wahrscheinlich sogar
      haben sie ihn lange damit genervt :rolleyes:

      ich glaube
      dass er für diese LIEBE gestorben ist
      und dazu gehört schon was :eek:
      mütter und väter
      sterben aus liebe zu ihren kindern
      wenn es notwendig ist
      also in der NOT
      religiöse fanatiker
      sterben auch für ihren glauben
      aber aus HASS und blindem gehorsam

      in einem NA-meeting
      erzählte uns ein cleaner junkie
      er war übrigens HIV positiv
      dass er in vielen jahren ZAZEN
      2 oder 3 mal
      diese göttliche liebe ERFAHREN durfte
      er würde sich nichts anderes mehr wünschen

      ICH glaube ihm das ;)
      Avatar
      schrieb am 18.11.04 07:56:50
      Beitrag Nr. 87 ()
      nun müsst ihr nicht denken
      ICH sei voll der liebe
      nene :D
      meine frau meint
      ich wär ziemlich oft ziemlich eklig
      zu ihr und den kindern :(
      aufgrund meiner egozentrik
      bin ich halt schnell genervt
      wenn die als was von mir wollen
      und das die nicht machen was ICH will
      macht es mir auch nicht grad leichter
      jaja
      mein familienleben :laugh::laugh::laugh:

      tja
      und an GOTT beiss ich natürlich auch rum
      das christentum erklärt einen persönlichen GOTT
      also GOTT als eine PERSON
      und damit kann ich nichts anfangen
      andererseits
      etliche christliche padres
      sind anerkannte ZEN-meister :eek:
      denen ihre VORSTELLUNG von GOTT
      würde ich gerne mal "sehen"
      Avatar
      schrieb am 19.11.04 23:17:26
      Beitrag Nr. 88 ()
      Dein Wille geschehe

      was ist daran ZEN ?

      am anfang dieses threads
      sprach ich von unserer göttlichen fähigkeit
      dem freien WILLEN
      die freie entscheidung
      etwas zu tun oder NICHT zu tun
      die hier auf dieser erde
      nur dem lebewesen mensch gegeben ist

      grad stell ich mir vor
      wie es wäre
      wenn ALLE lebewesen dieser erde
      diesen freien willen hätten
      und, oh graus, ich komme zu dem schluss
      das GLEICHGEWICHT der natur
      in welches der mensch schon lange verheerend eingreift
      es hätte überhaupt NIEMALS entstehen können :eek:

      stattdessen
      CHAOS :cry:

      das SEIN ist WERDEN
      der freie wille gibt dem WERDEN richtung
      das ist göttlich daran

      der menschliche wille hat ein zentrum
      das EGO-zentrum, die EGO-zentrik
      das durch diesen willen inizierte WERDEN
      orientiert sich vorrangig an diesem zentrum
      und dient ausschliesslich dem wohle dieses zentrums

      ich lass das mal so stehen
      auch wenn es
      noch nicht rund ist

      :)
      Avatar
      schrieb am 24.11.04 14:14:07
      Beitrag Nr. 89 ()
      das WERDEN
      ist das ergebnis
      des zusammenwirkens ALLER kräfte

      das WERDEN
      geschieht absichtslos oder nach göttlichem plan
      je nach standpunkt des betrachters

      das WERDEN
      bedarf nicht der menschen
      des menschlichen willens

      ZEN ist das absichtslose WERDEN :look:

      ist GOTT das planvolle WERDEN ?
      oder ist das planvolle WERDEN unser irrtum bzgl. GOTT ?

      ist der freie wille
      das wunder des universums
      eingezwängt in ein stück fleisch mit zwei beinen
      wandelnd auf dieser erde ?

      oder
      sind wir
      wie ein strudel in einem fluss
      dem augenschein nach etwas eigenständiges ?
      Avatar
      schrieb am 25.11.04 16:04:24
      Beitrag Nr. 90 ()
      DEIN wille geschehe

      bedeutet in der realisierung
      absichtsloses TUN

      genau das meine ich
      wenn ich vom sprung ins weltall rede

      ich würde ziemlich fett lügen
      wenn ich behaupten würde
      ich wäre gesprungen

      nene
      im gegenteil
      ich bin ein ganz übler macher
      will sagen
      zielorientiertes TUN
      ist mein täglich brot :laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.11.04 20:49:22
      Beitrag Nr. 91 ()
      Deine Erkenntnis ist schon ein großer Schritt auf deinem Weg:)
      Avatar
      schrieb am 27.11.04 22:55:29
      Beitrag Nr. 92 ()
      zielorientiertes TUN

      was sollte daran nicht in ordnung sein ?
      ist doch schliesslich eines der grundsätze
      unserer modernen leistungsgesellschaft

      setze dir ein ziel
      arbeite mit aller kraft an der erreichung deines ziels
      wenn du dein ziel erreicht hast
      such dir ein neues ziel :laugh::laugh::laugh:

      was erwarte ich von meinem ziel ?
      hmmmmm ? :rolleyes:
      da sollte ich vielleicht erstmal ein ziel definieren
      also
      ganz konkret
      ich möchte an der börse soviel geld verdienen
      dass ich mit diesem basis-wert
      den lebensunterhalt meiner familie
      mit den folgeeinnahmen bestreiten kann

      ausserdem erhoffe ich mir davon
      ein besseres lebensgefühl und mehr zufriedenheit
      da ich nicht mehr 40 std/woche
      für jemand anderen arbeiten muss

      so
      da hab ich mir also eine schöne vorstellung kreiert :lick:
      über deren sinn oder unsinn
      könnte man jetzt eingehend diskutieren
      aber
      sinn oder unsinn
      ist nicht der punkt worum es geht

      für MICH
      geht es vielmehr darum
      was dieses ziel JETZT mit mir MACHT :eek:

      ES MACHT MICH UNZUFRIEDEN MIT DEM JETZT :cry:
      es gibt mir das gefühl, dass mir JETZT was fehlt (geld)
      es gibt mir das gefühl, dass ich JETZT NOCH für
      jemand anderen arbeiten MUSS
      DIESE VORSTELLUNG macht mir das JETZT und HIER madig und fad
      und lässt meinen geist
      von einer goldenen, fernen zukunft träumen

      und jeder misstrade
      macht mich depressiv und verdunkelt die zukunft
      und jeder win-trade
      gibt diesem abscheulichen traum neue nahrung

      :(
      Avatar
      schrieb am 27.11.04 23:05:22
      Beitrag Nr. 93 ()
      So ist es;)


      Hoffnungen sind doch vergeudete Gedanken!
      Avatar
      schrieb am 28.11.04 07:52:47
      Beitrag Nr. 94 ()
      #92
      auch ich möchte so richtig Schotter mit Aktien machen, aber:

      Mir geht mein Job momentan aus viele Gründen auf die Nerven, keiner davon ist, dass ich nur Angesellter bin.
      Mit einem Haus hätte ich Ruhe vor meinen jetzigen anscheinend irren Nachbarn.
      Aktien sind ein interessantes Hobby und die Hoffnung gibt mir Kraft, Verluste irritieren mich nur kurzzeitig.

      Wenn es mit Aktien nicht klappen sollte, dann bleibt nur der Zen Weg:
      kleines Haus kaufen, Job wechseln und lebenslang rabotten. :D
      Avatar
      schrieb am 30.11.04 08:08:04
      Beitrag Nr. 95 ()
      nun ja
      der geist ist frei
      und lässt sich nicht vom verstand beherrschen
      vergeudete gedanken ? :rolleyes:
      oder vergeudete zeit ?
      es gibt keine zeit ? :confused:
      dann eben vergeudetes JETZT :D

      gedanken zwanghaft unterdrücken
      heisst den geist vergewaltigen
      loslassen ist das zauberwort :eek:
      ja, das geht
      zurück zur übung
      zurück ins JETZT
      wahrnehmen
      was jetzt IST

      ICH habe einen sehr unruhigen geist
      MEIN geist produziert viele wechselnde gedanken
      die übung ist das einzige
      was ihn beruhigt

      die übung ist keine ÜBUNG
      die übung ist SEIN ;)


      was ist nun mit den zielen ? :look:
      sollten wir besser keine haben ?
      sollten wir ziellos durchs leben irren ?
      Avatar
      schrieb am 01.12.04 16:14:16
      Beitrag Nr. 96 ()
      Tag für Tag ein guter Tag

      Also bei Aktiencharts denke ich immer: so könnte es weitergehen.
      Dann, nach einiger Zeit (Tage, Wochen): aha, auch ein plausible Variante :D
      Avatar
      schrieb am 13.12.04 22:05:39
      Beitrag Nr. 97 ()
      eine aufgabe der MEISTER ist es
      das EGO des schülers zu töten :eek:
      das kann man recht häufig lesen oder hören
      nur
      wer tötet MEIN EGO
      wenn ich keinen leibhaftigen MEISTER habe ? :rolleyes:
      tja
      nun hat man 3 möglichkeiten
      a) man vergisst den ganzen scheiss
      und sucht sich ein anderes steckenpferd
      oder
      b) man wartet viele jahre vergeblich darauf
      dass ein ECHTER MEISTER an die tür klopft
      oder
      c) man geht nach asien oder sonstwohin
      und sucht sich einen

      zu c) fällt mir der fernsehfilm über einen schweizer ein
      der auszog einen MEISTER zu finden
      rund 20 jahre irrte er durch INDIEN
      einige hatte er im laufe der jahre getroffen
      doch erst der letzte hat es ihm RICHTIG besorgt :cool:
      es sei seeeeehr schmerzhaft gewesen :cry:
      meinte er im interview
      wenn ich es recht verstanden habe
      hat er dessen EGO mit einem schrecklichen LACHEN getötet
      :laugh::laugh::laugh:
      einfach gesagt
      er hat ihn gar schrecklich ausgelacht
      ob seiner bescheuerten SUCHE
      und hat ihn heim geschickt

      und was soll ich sagen
      er hat mir sehr gut gefallen
      in diesem interview ;)
      Avatar
      schrieb am 15.12.04 08:35:48
      Beitrag Nr. 98 ()
      vielleicht sollte man sich
      bevor man jemanden sucht
      der einem das EGO killt
      genau dieses
      erstmal genau anschauen :eek:
      weil
      jeder krieger wird dir bestätigen
      wie hilfreich es ist
      den FEIND zu kennen
      den man töten will

      :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.12.04 22:26:23
      Beitrag Nr. 99 ()
      mein EGO

      WO ist es ?
      WAS ist es?

      :confused:

      ICH bin

      ICH fühle
      ICH bin GEFÜHL

      ICH denke
      ICH bin GEDANKE

      ICH tue
      ICH bin TUN

      moment mal :rolleyes:
      das ist mein körper
      mein körper fühlt, denkt und tut ;)

      der darf nicht sterben
      sonst kann ich all dies nicht mehr machen
      und sonst kann ich nix :D

      also ist das EGO mein GEIST, oder was ? :eek:
      Avatar
      schrieb am 22.12.04 20:39:14
      Beitrag Nr. 100 ()
      mein Ego ist das Ich im sterblichen Körper

      Auch ohne Ego kann man leben;)


      Der innere Schweinehund ist Ego.

      Ein "Egoist" hat zuviel davon, "wer" aber hat nichts davon?
      Avatar
      schrieb am 25.12.04 23:41:49
      Beitrag Nr. 101 ()
      wenn ich mit meinen kindern den weihnachtsbaum schmücke
      und eine genaue vorstellung habe
      wie das abzulaufen hat
      DAS ist mein EGO

      wenn ich glaube
      dass meine vorstellung von gott oder zen
      der wahrheit näher kommt
      als die der meisten anderen menschen
      DAS ist mein EGO

      wenn ich meine tochter morgens wasche und anziehe
      und glaube
      dass das rationell ablaufen soll
      DAS ist mein EGO

      wenn ich mit meiner frau im widerspruch stehe
      und die auseinandersetzung gewinnen will
      oder ihr aus den weg gehe
      DAS ist mein EGO

      wenn ich mit aktien zocke
      und mir dabei die kursentwicklung vorstelle
      DAS ist mein EGO

      und vieles andere mehr :rolleyes:

      mein EGO
      DAS sind die linien und muster
      die im laufe meines lebens
      auf MEINEM blatt erscheinen

      und MEIN meister ?
      WO ist der ? :look:

      :laugh::laugh::laugh:

      na
      der ist genau da
      WO mein EGO zutage tritt :eek:

      die welt ist voll von MEISTERN :D
      ihr müsst sie nur sehen wollen ;)

      meine frau ist mein unerbittlichster meister
      gleich danach kommt die börse
      meine kinder sind aber auch nicht schlecht :D

      :laugh::laugh::laugh:

      und alle
      arbeiten an der tötung meines EGOs

      welch eine grausame welt :laugh:

      und soll ich euch was sagen
      DAS tut mir richtig gut ;)

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.01.05 08:28:09
      Beitrag Nr. 102 ()
      zweifelsohne
      entwickelt sich das EGO
      im laufe unseres lebens

      andererseits
      meine 2 1/2 jährige tochter
      legt sich neuerdings in handelsgeschäften auf den boden
      schreit wie am spies
      und trommelt mit den fäusten
      wenn sie die süssigkeit nicht haben darf
      die sie sich aus dem regal gegriffen hat
      und eine weitere
      niedlich-süß anzuschauende gebärde
      ist die arme verschränken
      mit dem zusatz
      "will ich nich"

      diese beobachtungen an einem kleinkind
      lassen mich zu dem schluss kommen
      dass die entwicklung von VORSTELLUNGEN
      also der art wie ETWAS zu sein hat
      eine zutiefst menschliche eigenschaft ist
      wobei der menschliche WILLE das werkzeug des EGO ist
      diese VORSTELLUNGEN zu verwirklichen

      und schon sind wir wieder bei den ZIELEN
      denn VORSTELLUNGEN sind nichts anderes als ZIELE
      ein ZIEL ist ein ganz bestimmter zustand
      den die REALITÄT einnehmen soll
      unser leben
      ist von früh bis spät
      voll von grossen und kleinen ZIELEN
      sprich
      zustandsveränderungen der unserer REALITÄT
      Avatar
      schrieb am 24.01.05 10:38:55
      Beitrag Nr. 103 ()
      Na, na Zenman!
      Gott ist keine fixe Idee.
      Wer ihn wirklich sucht, der findet
      ihn auch.
      Gott wird niemals dein Leben so gestalten,
      daß du keine Probleme im Leben hast.
      (siehe Propheten, Jesus Christus)
      Gott stürzt dich zwar zu Boden, aber er hilft dir
      auch wieder auf.
      Das größte Problem für die Menschen ist:
      Etwas zu verstehen, daß man nicht erklären kann.
      Und das ist nun einmal Gott.
      Und jeder Mensch fragt sich im Leben einmal:
      Warum ich? Warum geht es den anderen so gut und
      mir so schlecht?
      Avatar
      schrieb am 03.02.05 16:38:23
      Beitrag Nr. 104 ()
      und so konstruieren wir uns
      aus unzähligen VORSTELLUNGEN
      unsere eigene REALITÄT
      und vergessen dabei
      dass all diese VORSTELLUNGEN
      nur IDEEN unseres geistes sind
      wie die welt sein soll

      von früh bis spät
      verwenden wir unsere energie darauf
      diese VORSTELLUNGEN zur REALITÄT werden zu lassen

      versteht ihr das ?

      wir leben die verwirklichung von VORSTELLUNGEN
      um daraus REALITÄT zu schaffen
      und glauben dabei fest daran
      die VORSTELLUNGEN seien REALITÄT

      und hierraus resultiert all unser PSYCHISCHES leid
      da unsere VORSTELLUNGEN immer abweichen
      von der seienden REALITÄT

      wir leben immer in einer werdenden REALITÄT
      nämlich unseren VORSTELLUNGEN
      und sind deswegen abgetrennt
      von der seienden REALITÄT
      und diese trennung
      erzeugt den menschlichen schmerz schlechthin

      GOTT und ZEN
      sind nicht anders
      als diese seiende REALITÄT
      Avatar
      schrieb am 04.02.05 07:48:05
      Beitrag Nr. 105 ()
      unsere VORSTELLUNGEN

      leute
      wacht auf :eek:
      das ist kein feiner unterschied
      hier gehts um ALLES oder NICHTS
      hier gehts um WACHSEIN oder SCHLAFEN
      das müsst ihr wörtlich sehen

      eine VORSTELLUNG
      bedeutet
      ETWAS VOR zu stellen
      wir stellen ETWAS vor das ANDERE

      genau DAS is doch unser dilemma :cry:
      das ANDERE, das ist die REALITÄT, ist GOTT, ist ZEN
      und DAVOR stellen wir ETWAS

      und sehen NUR noch dieses ETWAS :cry:
      und glauben diese ETWAS sei die realität :(

      versteht ihr
      DAS unterscheidet den buddhismus von allen
      anderen religionen
      das fehlen von jeglichem GLAUBEN

      glauben bedeutet eine VORSTELLUNG haben

      was glaubt ihr machen die meister
      wenn sie den schülern den teppich
      unter den füssen wegziehen ?
      sie zerstören die VORSTELLUNG von irgendwas, was sonst ?
      was glaubt ihr bedeutet
      der sprung ins weltall
      der sprung von der spitze der fahnenstange ?

      das LOSLASSEN von jeglichen VORSTELLUNGEN, was sonst ?
      Avatar
      schrieb am 17.02.05 13:19:19
      Beitrag Nr. 106 ()
      Na Zenman,
      da verrennst du dich aber in deinen
      Ausführungen. Viele Menschen sehen
      nur das Jetzt und Hier und laufen
      plan- und ziellos durchs Leben. Sie
      hören auf Wertevorstellungen, die uns
      die Medien, Gesellschaft etc. vorgeben;
      laufen hinterher und meinen ihr Leben
      richtig gelebt zu haben. Vor allem, wenn
      sie meinen man kennt ein Mensch, dann kennt
      man noch lange nicht alle Menschen.
      Jesus Christus hat uns einen Weg gezeigt, den
      wir gehen können, aber nicht müssen. Viele
      Menschen haben für das, was er gesagt hat kein
      Gehör. Sie glauben an Geld, Macht etc. und denken,
      wenn sie das erreicht haben, hat sich ihr Lebenstraum
      erfüllt. Sie laufen ihr ganzen Leben ihren Zwängen
      hinterher und sind niemals frei.
      Was bedeutet Geld, und Macht, wenn
      du nach dem Tod dafür gerichtet wirst.
      Ich weiß auch das ist eine reine Glaubensfrage!

      Übrigens ich bin kein Spieler.
      PlayersNight hat keine Bedeutung.
      siehe ebenso Allotria, Ombudsmann, Pirathunter.
      Das ist alles in euren Köpfen erstanden.

      C..A, B..D, N..A sind keine Freunde von mir.
      Avatar
      schrieb am 18.02.05 04:54:55
      Beitrag Nr. 107 ()
      Die wenigsten Menschen
      sehen das hier und jetzt.

      Sie verlieren sich in der Vergangenheit,
      machen Plaene fuer die Zukunft.

      Das ist einer der Gruende, warum sie
      die Realitaet nicht erkennen.
      Avatar
      schrieb am 23.02.05 19:50:55
      Beitrag Nr. 108 ()
      Jesus war ein echter Zenmeister!

      Die Kirche hat uns das zwar immer vorenthalten,
      aber lest einmal das Thomasevangelium,
      es ist erst seit den 80er Jahren übersetzt bzw. gefunden worden,
      und ausdrücklich gegen die Kirche gerichtet, weswegen
      es natürlich auch unterdrückt wurde.

      Nun reimt sich langsam das eine mit dem anderen.

      Jesus hat Dogmen abgelehnt!
      Er hat Dinge gesagt die niemand kapiert hat,
      weil sie eben aus dem Munde eines Zenmeisters kamen.
      Die Kirche hat daraus ihr gewaltiges Kapital geschlagen
      und Abermilliarden von fürchtigen Menschen auf Irrwege geführt...:eek:
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 15:28:07
      Beitrag Nr. 109 ()
      tja
      und jetzt kommt die grosse frage

      WARUM
      flüchte ich ständig in VORSTELLUNGEN darüber
      a) wie etwas sein KÖNNTE bzw.
      b) wie etwas GEWESEN ist

      ??????????????????????????? :confused:

      WARUM
      mag ich NICHT im JETZT verweilen ?
      selbst da
      wo ich die zeit und muse dafür hätte ?
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 15:33:13
      Beitrag Nr. 110 ()
      >> WARUM
      mag ich NICHT im JETZT verweilen ?
      ... ...
      wo ich die zeit und muse dafür hätte ?<<

      Wenn man nur auf seinem jetzigen Schritt achtet kann man schnell in der falsche Richtung gehen… ;)

      Und übrigens, WER hat die Muse? ;)
      Avatar
      schrieb am 08.04.05 07:46:44
      Beitrag Nr. 111 ()
      ZEN ist reiner Un-ZEN :eek:

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.04.05 08:10:05
      Beitrag Nr. 112 ()
      WER sagt es?
      Avatar
      schrieb am 08.04.05 12:05:09
      Beitrag Nr. 113 ()
      Na wer sagts denn?
      Avatar
      schrieb am 08.04.05 12:39:54
      Beitrag Nr. 114 ()
      Solange der Sprecher meint ein "Ich" zu sein, solange hat er kein Zen.

      >> Herz Sutra

      Als der Bodhisattva Avalokiteshvara das tiefe Prajnaparamita ausübte, sah er klar, dass die fünf Skandhas leer sind, und verwandelte damit alles Leiden und alle Bedrängnis. "Oh, Shariputra, Form ist nichts anderes als Leerheit, Leerheit ist nichts anderes als Form. Form ist das gleiche wie Leerheit, Leerheit ist das gleiche wie Form". Ebenso verhält es sich mit Empfindung, Wahrnehmung, Geistformation und Bewusstsein. Oh, Shariputra, alle Dinge sind durch Leerheit gekennzeichnet. Sie sind nicht geboren und vergehen nicht. Sie sind nicht befleckt, sie sind nicht rein (makellos). Sie werden nicht größer, sie werden nicht kleiner. Deshalb, oh Shariputra, gibt es in der Leerheit keine Form, keine Empfindung, keine Wahrnehmung, keine Geistformation, kein Bewusstsein, kein Auge, kein Ohr, keine Nase, keine Zunge, keinen Körper, keinen Geist, keine Farbe, keinen Klang, keine Berührung, kein Geistobjekt, keine Element des Sehens, kein Element des Denkens, kein Nichtwissen noch ein Ende des Nichtwissens, kein Altern und Tod, noch die Aufhebung von Altern und Tod. Es gibt kein Leiden noch eine Ursache des Leidens, keine Auslöschung noch einen Pfad, es gibt keine Weisheit und kein Erlangen, keine Verwirklichung, da es nichts zu erlangen gibt. Da es nichts zu verwirklichen gibt, leben die Bodhisattvas im Prajnaparamita und es gibt kein Hindernis in ihrem Geist. Da es kein Hindernis gibt, gibt es keine Angst. Indem sie das falsche Denken weit hinter sich lassen, erreichen sie vollständiges Nirwana. Alle Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft üben Prajnaparamita und erlangen so die höchste, vollkommene Erleuchtung. Deshalb, wisse, dass das Prajnaparamita das Große Mantra ist, das Mantra der großen Weisheit, das unübertroffene Mantra, das höchste Mantra, das alle Leiden völlig auslöscht. Dies ist die Wahrheit, keine Täuschung.<<

      aus:http://www.bodhidharmazendo.net/Herzsutra.html
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 15:08:16
      Beitrag Nr. 115 ()
      ZEN-sesshin im meditationshaus st. franziskus

      5 tage schweigen
      kein fernsehen, keine zeitung, kein internet
      nur mich selbst

      16 x 25 minuten zazen im sitzen über den tag verteilt

      8 std zazen im gehen, beim essen, beim waschen, etc.

      danach bist du
      genauso blöd wie vorher :D

      oder doch nich ? :rolleyes:

      jeder
      ist an einem anderen punkt

      mein
      derzeitiges paradox ist es
      mich zu bemühen
      ohne
      es zu wollen

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 15:15:53
      Beitrag Nr. 116 ()
      Hallo zenman,

      es gibt ein philosophisches Forum unter:

      http://www.philo-forum.de/philoforum/index.html

      oder hier ein thread als Beispiel: http://www.philo-forum.de/philoforum/viewtopic.php?t=11227&…

      wird dir bestimmt gefallen…

      Grüße

      :) humm
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 15:30:14
      Beitrag Nr. 117 ()
      Aus leer mach voll funxt in jeder Kneipe:laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 15:39:13
      Beitrag Nr. 118 ()
      >> Aus leer mach voll funxt in jeder Kneipe <<

      NIX! Die Flaschen wechseln nur von keine zu große Flaschen… :D
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 18:55:32
      Beitrag Nr. 119 ()
      thx :kiss: humm
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 18:57:20
      Beitrag Nr. 120 ()
      gerne :)
      Avatar
      schrieb am 25.05.05 08:16:47
      Beitrag Nr. 121 ()
      der prozess des erwachens
      geht einher
      mit der entwicklung
      des dreidimensionalen sehens

      ihr glaubt
      alle menschen sehen dreidimensional ?

      :laugh:

      jeder
      der einmal LSD genommen hat
      wird euch den unterschied bestätigen ;)

      apropos LSD
      vor 20 jahren hatte ich mal
      aufgrund einer überdosierung
      eine äusserst intensive wahrnehmungserfahrung
      ich blickte in einen grossen spiegel
      und sah mich
      als reines gefühl :eek:


      kleiner tipp
      wenn ihr mal micros
      eingeklebt auf tesafilmstreifen kauft
      werft auf keinen fall den klebestreifen weg

      bei 20 micros solltet ihr diesen
      aber auf jeden fall in 2 portionen
      zu euch nehmen

      :D
      Avatar
      schrieb am 16.06.05 12:20:59
      Beitrag Nr. 122 ()
      grad hat ich so ein gefühl/gedanke :rolleyes:

      vielleicht
      ist der sprung ins weltall wörtlich zu nehmen

      ich glaube
      wir sind in der lage
      in das eingebildete "aussen" hinein zu springen

      wir tun es
      fühlen es
      und SIND dann aussen
      d.h. EINS
      Avatar
      schrieb am 16.06.05 13:08:36
      Beitrag Nr. 123 ()
      drogen nehmen
      hat einen hohen preis
      das
      was man dabei gewinnt
      verliert man zugleich
      und noch viel mehr

      aber diese erkenntnis
      erfährt man erst lange nachdem
      man süchtig geworden ist

      und süchtig
      bist du dann für den rest deines lebens
      auch
      wenn du der sucht
      schon lange nicht mehr aktiv fröhnst

      um clean zu bleiben
      kommst du nicht umhin
      dich selbst genau anzuschauen

      und schon
      hast du eine verbindung zum ZEN
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 17:02:57
      Beitrag Nr. 124 ()
      human is back :)

      wusste ich`s doch der zenman ist ein lsd-freak, das mit der dreidimensionalität kann ich übrigens bestätigen :lick:.

      mit drogen gewinnt man, wenn man weiss, was man tut. und "süchtig" kommt von "suchen", insofern gibt es nichts zu verlieren, nur etwas zu finden. ich komme gerade aus indien und dort ist zum beispiel haschisch eine sakrale droge, um in den zustand der totalen leere (nirvana) zu kommen. der erfinder des lsd Albert Hofmann hat das einmal auch von seinem ziehkind gesagt und das nach einer mehrfachen ueberdosis.

      sehen wirst du dich nie selbst, nur einen teil und deshalb eigentlich nie, denn du muesstest immer dein Beobachten mit anschauen, was zu einer endlosen schleife führt.

      warum wollen die menschen nur immerzu die wahrheit über sich und die welt wissen. haben sie sich jemals gefragt - ist die suche "gut"? mir ist der dyonisische schein lieber. oberflächlichkeit aus der tiefe heraus.

      wir brauchen tänzer ...
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 23:41:31
      Beitrag Nr. 125 ()
      Salve, bin durch pure Neugier am lesen hier gelandet.

      mein Beitrag:

      "Wissen bedeutet nicht gleich zu verstehen,
      versuche die Dinge mit geschlossenen Augen zu sehen.
      Nur so erkennst Du zusammenhänge die im verborgenen liegen
      denn Dein Geist sieht mehr als Dein Auge und läßt sich nich betrügen."

      denkt daran,Nosta
      Avatar
      schrieb am 01.07.05 01:32:42
      Beitrag Nr. 126 ()
      Jetz weiß ich endlich, wie zeni zu seinen Kurszielen kommt - durch dreidimensionales Sehen ;)
      Avatar
      schrieb am 01.07.05 09:02:03
      Beitrag Nr. 127 ()
      Ohmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm ...

      Wer macht hier denn Zen und was heisst Zen machen überhaupt?
      Avatar
      schrieb am 01.07.05 20:24:15
      Beitrag Nr. 128 ()
      Zenman ist seinem Namen alles andere als treu.
      Ich finde das im Namen aller Zengeister sehr schade.:(:eek:
      Avatar
      schrieb am 01.07.05 23:01:24
      Beitrag Nr. 129 ()
      in wahrheit
      kann man kein ZEN leben
      der versuch
      es trotzdem zu tun
      ist reine zeitverschwendung
      weil
      der versuch gebiert eine vorstellung
      und
      was sollte diese mit ZEN zu tun haben bitteschön ?

      da gibt es welche
      die schreien wild herum
      bieten aktien feil
      wie fische auf dem markt

      andere
      sitzen auf einem kissen
      starren vor sich hin und schweigen

      wo ist da der unterschied ?

      na
      in eurem kopf
      in eurem denken
      wo sonst ?

      :laugh::laugh::laugh:

      das das eine dem ZEN näher wäre
      wie das andere
      ist absolut lächerlich

      trotzdem ist da natürlich ein unterschied ;)

      das eine ist still sitzen
      das andere wild herumschreien

      nicht mehr
      und nicht weniger

      zen :cool:
      Avatar
      schrieb am 02.07.05 01:29:43
      Beitrag Nr. 130 ()
      ... es trotzdem tun ist reine zeítverschwendung ...

      Ist ein Ziegel polieren Zeitverschwendung? Ist die halbe Kelle Wasser in der Bach zurück gießen zeitverschwendung? Ich meine, das Dogen, Kesan und Nangaku sehr richtig lagen und Du wohl so gar keine ahnung von irgendwas hast und nur popolistischen Schwachsinn postest!!!:p
      Avatar
      schrieb am 02.07.05 01:36:13
      Beitrag Nr. 131 ()
      [posting]17.107.883 von Kubanisch_Rauchen am 02.07.05 01:29:43[/posting]sind meine 1000 falschen Schritte Zeitverschwendung, wenn man 1001 Schritte braucht?
      Klar wenn ich aufgebe!
      Nein wenn ich durchhalte.

      Erstens gibt es keine Zeit und Verschwendung gibts ja auch nicht...

      Was ist mit den Tropfen die das Fass füllen, der letzte Tropfen bringt das Fass zum Überlaufen.
      Genauer betrachtet bringen alle Tropfen das Fass zum Überlaufen.
      Avatar
      schrieb am 07.07.05 23:01:55
      Beitrag Nr. 132 ()
      soso
      DU hast die grossen meister verstanden ?
      alle achtung
      und jetzt polierst du ziegel
      und giesst wasser in einen bach ?

      oder etwa doch nicht ?
      ja wer denn jetzt ?
      ich oder du ?

      oder
      poliert der ziegel sich selber ?
      wer poliert, wer wird poliert ?
      ja weisst du das denn überhaupt ?


      1000 falsche schritte :rolleyes:
      was soll DAS denn sein ?
      wie lange willst du noch verhaftet sein an richtig und falsch, gut und böse, schwarz und weiss ?

      der weg, der keiner ist
      DU willst ihn kennen, DU verstehst das ?


      grossmäuler seid ihr
      eingebildet auf ein wissen
      welches ihr nicht habt

      schon das denken an wissen
      ist ein widerspruch
      den ihr nicht einmal sehen könnt

      zen :D
      Avatar
      schrieb am 09.07.05 14:26:53
      Beitrag Nr. 133 ()
      ich weiss dass ich nichts weiss
      und das ist auch schon alles:p

      ich verstehe nichts
      denn es gibt nichts zu verstehen;)

      warum muss ich verstehen wenn es etwas zu verstehen gäbe
      und alles seinen Sinn hat?
      Avatar
      schrieb am 09.07.05 14:40:47
      Beitrag Nr. 134 ()
      Ich weiß, dass es vieles gibt was ich nicht weiß.
      Ich würde gerne die zugrundeliegende Philosophie der menschlichen Entwicklung kennen.
      Verstehen ist Lernen, Wiedererkennung und ggf. Erzeugung eines (abstrakten) Musters.
      Avatar
      schrieb am 09.07.05 22:14:15
      Beitrag Nr. 135 ()
      Oh welch Schande! wie gut das das herz eines Buddhas auch für Dich Platz hat zenman :laugh:
      Welchem Meister folgst Du denn?

      Meister Lampe:laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.07.05 07:57:49
      Beitrag Nr. 136 ()
      Was macht ihr denn da?
      Weisheitswettbewerb? :eek: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.07.05 15:19:31
      Beitrag Nr. 137 ()
      Im Feuer läutern?
      http://www.gemeinde-christi.ch/zurich/fr/kurzartikel/gold.sh…
      Ist nicht das Böse besonders feuerfest?
      Avatar
      schrieb am 12.07.05 08:15:31
      Beitrag Nr. 138 ()
      schon immer soll es üblich gewesen sein
      dass ZEN-schüler und ZEN-anhänger
      im redestreit
      ihre einsichten gemessen haben

      dabei offenbart sich das EGO
      und die geistige reife des einzelnen

      ob es dabei
      auch zunge rausstrecken
      und verhöhnung gegeben hat ? :rolleyes:

      ich denke schon :D
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 13:01:51
      Beitrag Nr. 139 ()
      worum geht es eigentlich im ZEN wirklich ? :rolleyes:
      habt ihr das eigentlich klar vor augen ? :eek:

      um UNSER leben geht es
      nix anderes

      und damit ist nicht der film gemeint
      den jeder in seinem kopf abspulen kann

      sondern
      immer NUR
      DER augenblick
      den wir gerade erleben

      so gesehen
      ist jeder von ZEN betroffen
      da hat keiner die wahl

      die wahl haben wir nur
      zwischen ablehnung und annahme

      :)
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 13:32:28
      Beitrag Nr. 140 ()
      Ach, und ich dachte schon, es ginge darum, in Beiträgen keine Satzzeichen oder Großbuchstaben zu verwenden.

      Dadurch wird der Text so schön schwammig und verträumt... :yawn::D
      Avatar
      schrieb am 17.07.05 20:44:49
      Beitrag Nr. 141 ()
      seid ihr euch eigentlich im klaren
      über das wesen eurer gedanken ?
      kennt ihr den URSPRUNG eures denkens ?

      DAS zu sehen
      ist gar nicht so schwer
      bei einigen gedanken ist es kinderleicht
      weil offensichtlich
      oftmals aber
      müsst ihr tief in eurer erinnerung graben
      und vielleicht sogar
      um die ecke schauen

      unser denken entspringt unseren gefühlen
      die gefühle entspringen unserer wahrnehmung
      und letztendlich
      verwandelt der verstand die gefühle in gedanken

      und dabei geschieht das entscheidende :eek:

      in der wahrnehmung fühlen wir die ZEN-realität
      und daraus macht der verstand mittels
      - sortierung
      - gruppierung
      - formatierung
      - strukturierung
      - verbalisierung
      und vor allem BEWERTUNG

      die gedachte realität :cry:
      die illusion einer welt aus unendlich vielen
      einzel-individuen und einzel-gegenständen
      Avatar
      schrieb am 19.07.05 11:43:09
      Beitrag Nr. 142 ()
      Warum neigt der Mensch immer dazu sich gegenüber anderen meist derart zu sondieren und hervorzuheben in ausdrucksweise und gebärden wenn er doch zugleich nicht mehr und nicht weniger als ein gleicher Teil der übrigen Masse ist ?!

      Anmaßung und überheblichkeit, was meist zeichen eines zu gering ausgeprägten selbstwertgefühles sind und sich in der art der gedroschenen phrasen und des verhaltens gegenüber anderen zeigt, sind allgegenwärtig.

      Wir wollen alle was besonderes sein um uns aus der Masse hervorzuheben. Allein dies scheitert und verkehrt sich ins gegenteil durch die selbstbezogene argumentation und ausdrucksweise vieles zu begreifen und auch noch zu verstehen.

      Nosta
      Avatar
      schrieb am 02.08.05 00:17:15
      Beitrag Nr. 143 ()
      Schade eigentlich.
      #138;)

      Wollte doch nur zur Diskussion anregen anstatt Leute zu verprellen.:(
      Ich schrieb doch in der Mehrzahl, was mich dadurch auch mit einschließt, je nach belieben etwas mehr; etwas weniger.:D

      Man kann behaupten:
      1.)das man nie etwas wusste; daraus folgt.
      2.)das man nichts weis; D.f.
      3.)das man nie etwas wissen wird.

      Beweiß:
      man weis nichts!-weil man nie etwa wusste.

      Ein Frosch hat auch nur ein begrenztes Farbspektrum und meint doch; er erkennt die ganze Welt.

      Denken wir mal rudimentär,- ein Versuch.

      Die allgemeine zuflucht in glaubensformen jedweder Art ist doch Ausdruck unserer akkuten hilflosigkeit und erklärungsnot all der Dinge um und in uns herum.
      Desto mehr wir zu wissen glauben umso weiter geraten wir in einen Strudel der ahnungslosigkeit.

      Es übersteigt jede neu gewonnene Erkenntnis den jeweils abgesteckten geistigen Horizont und verschiebt ihn weiter ins gedankliche nirgendwo.

      Durch die schleichende erkenntnis das es weder eine absolute Singularität und demzufolge ein erklärbares Ende aller Dinge gibt, noch das wir dies je zu erklären vermögen, selbst wenn wir alle Farben für uns erkennen würden, zerstören wir uns derzeit mehr unbewußt selbst.
      Diesen Vorgang nennt man dann evolution.

      Was ich sagen möchte, es reicht nicht einfach nur ein Wort zu etablieren (zB.Zen oder auch christentum und dergleichen Glaubensrichtungen usw.) und daraus alle Schlüsse ziehen zu wollen.
      Dies ist meiner Meinung nach zu naiv gedacht.

      Vielleicht müssen wir noch lernen uns auf wesentliches zu konzentrieren um größere Zusammenhänge zu begreifen.
      Ist dies mit Zen erreichbar?

      "Es reicht für den Anfang wenn Du die Wege Deines Dorfes kennst, als wenn Du viele Städte kennst; jedoch keinen Weg dorthin."

      So wenn mann nun meint man könne alles erklären durch sich selbst so macht man es sich schlichtweg zu einfach.Da so der eigene Horizont über allem stehen müsste.

      Wer kann dies von sich behaupten?!

      Ein Frosch auf jeden Fall nicht!

      Nosta
      Avatar
      schrieb am 02.08.05 20:47:12
      Beitrag Nr. 144 ()
      Ich weiss dass ich nichts weiss!;)

      Und das immer mehr mit fortschreitendem "Wissensvorsprung"! :eek::laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.08.05 00:26:56
      Beitrag Nr. 145 ()
      Toll Leute, so red ich aus langeweile eben mit mir selber:)

      "Problemorientiertes Denken sollte man sich nie schenken!"

      Zuvor/zunächst : -ein Zen-Schüler beleidigt keine Mit-
      schüler.

      Dialog/Antwort

      -Aber die Verhaltensmuster in der Entwicklung und damit im ganzen sind doch höchstwahrscheinlich genetisch/evolutionär vorprogrammiert?
      Sowie bei einer Waschmaschine auch die Programme ablaufen von Anfang bis Ende! Also doch ein Ende?!

      Nein!
      Denn der Waschgang beginnt immer wieder von vorn- ever and ever..
      wie Jahreszeiten oder vergleichbar dem auf und ab der Wellen an der Börse.

      -Die Frage ist: handelt sich,s im ganzen betrachtet um eine art Perpetuum Mobile was gerade eine Singularität in Frage stellt? (oder auch nicht?)
      Oder; handelt es sich um den berüchtigten Urknall durch dessen Erscheinung alles so relativ plausibel (für uns gegenwärtig) erklärt wird und entstanden sein soll?(oder auch nicht!)

      Nach dem gegenwärtigem Wissen (wenn man überhaupt davon ausgehen kann zu wissen!) kommt man zur Erkenntnis das die Dinge, im makro wie im mikro, in jeder Form prinzipiell unendlich sind. Genau dies beisst sich mit der Urknalltheorie, sprich einer Singularität.
      Nur dies zu begreifen, geschweige zu verstehen übersteigt unseren geistigen Horizont!
      Jedes Physikers; jedes Mathematikers; jedes Philosophen.

      -Wie kommen Sie darauf? Es wird doch tagtäglich neues entdeckt

      Ja klar, selbst der einfältigste Schüler findet irgendwann heraus welches Teil zum richtigem Platz im Puzzle gehört nimmt aber das Gesamtbild nicht war.

      -Wer hat nun den Waschgang angeworfen?

      Genau das ist die Frage die wir suchen aber nach meiner Meinung nie finden werden. Geschweige die Antwort!

      -Warum finden wir die richtige Antwort nicht?

      Da wir nicht die richtigen Fragen stellen und uns somit auch für die Antworten nicht qualifizieren.
      Noch nicht wer weiß, allerdings werden für erkenntnisse jeglicher art auch immer Opfer gebracht werden müssen.
      Um jetzt nicht mißverstandten zu werden, wir sind einfach geistig nicht in der lage um komplexe zusammenhänge (und alles hängt kausal zusammen) zu erklären und zu verstehen, und das lässt uns immer wieder scheitern.
      Aber dieselbe beharlichkeit die aus mißerfolgen wächst stärkt wiederum. Nennen wir es genetich bedingten Trotz.

      -Was verstehen wir nicht und warum?

      Die profane Unordnung von allem! Das Chaos im System ist nachwievor unberechenbar und deshalb unerklärbar.
      Vergleichbar mit der täglichen Wetteransage!
      Obwohl sich viele Menschen darauf verlassen ist es doch gänzlich eine Behauptung die nahezu jeglicher mathematischer Grundlage entbehrt! Zu viele Faktoren spielen eine Rolle um eine genaue Vorhersage zu treffen.

      -Was ist nun das Fazit?

      Ganz einfach, das wir solang nichts verstehen wie wir nichts verstehen!
      Ich weiß es auch nicht jedoch denke ich das es soetwas wie eine Wahrheit gibt. Tief in uns, nur sind wir noch nicht bereit(oder entwickelt genug?) das wir sie warnehmen.








      Es ist schwer für ein denkendes Individum seine grenzen zu verstehen; noch schwerer dieselben zu akzeptieren.

      Nosta
      Avatar
      schrieb am 16.08.05 22:50:15
      Beitrag Nr. 146 ()
      Verdammt:mad:

      warum quatscht denn keiner mit mir:confused:

      bin ich vielleicht eklig:(

      abstoßend:rolleyes:

      oder schlimmer unverständlich:cry:


      L. m. a. A.;:pNosta
      Avatar
      schrieb am 17.08.05 07:21:07
      Beitrag Nr. 147 ()
      Hallo Nosta,

      sich selbst zu beschuldigen ist nur ein weiterer Ego-Trick.

      Es ist wie auf einem Seil zu gehen – nicht zuviel nach rechts, und nicht zuviel nach links darf man sich anlehnen. Die Mitte ist das Ziel.

      In unserem Fall ist die Mitte die Stille, der Punkt wo keine Wünsche entstehen. Weder „haben wollen“ (rechts) noch „ablehnen“ (links). Die Stille ist in der Mitte zu finen.

      Wer das schafft ist glücklich.
      Wunschlos glücklich ;)
      Avatar
      schrieb am 17.08.05 11:16:06
      Beitrag Nr. 148 ()
      So is das,

      nu schreibt ma einer und ich hab keine Lust zu antworten.
      Es ist zum Kotzen. :(
      Avatar
      schrieb am 17.08.05 11:23:22
      Beitrag Nr. 149 ()
      du hast doch geantwortet:laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.08.05 11:57:04
      Beitrag Nr. 150 ()
      :laugh: Du ja auch

      mir scheint wir haben endlich eine Ebene getroffen, sozusagen ne Diskussionsgrundlage.

      Ich hab aber immer noch keine Lust zu antworten,
      ist zum irre werden.

      :)
      Avatar
      schrieb am 01.09.05 00:06:10
      Beitrag Nr. 151 ()
      Ok Leute,

      um diesen verdammten selbstinspirierten Thread abzuschließen und natürlich um mein Ego zu befriedigen:kiss:-
      schließen wir das Ensemple.
      Keiner möchte überfordert werden; gleich gar nicht in der jetzigen Zeit!:rolleyes:

      Zum Abschluß meiner Irren Gedanken;
      zum:laugh:


      -wer weiß was morgen ist?
      -wer glaubt an gestern?
      -Politiker sind intelligent!
      -Politiker üben Demokratie!
      -was ist Demokratie!?
      -eine unereichbare Konstante?
      -wo beginnt der Horizont?
      -wo endet der selbe?
      -werden wir,s verstehen?
      -wenn nicht; was dann?
      -man muß es doch wissen!?
      -man weiß doch nichts!!!
      -Wir wollen alle alles glauben?
      -Also Glauben wir mal alles !!!


      -Die Welt=regiert vom Chaos im System

      :D:D:D

      Aber morgen; leben wir weiter:laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.09.05 00:15:42
      Beitrag Nr. 152 ()
      ich bin also denke ich
      ich bin
      bin ich so?
      warum?

      Ich denke also...?

      Warum frage ich?
      Fragen macht schlau?
      Was ist schlau?
      Ist ein Stein schlau?
      Er fragt nicht also ist er nicht!
      er denkt nicht aber er ist:eek:
      denken wir zuviel? sind wir?

      Ein Stein ist oder doch nicht?

      Schluss!

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 01.09.05 00:28:17
      Beitrag Nr. 153 ()
      ;)
      ein Stein ist ein Stein.
      Avatar
      schrieb am 17.10.05 23:42:51
      Beitrag Nr. 154 ()
      ich "sitze" nicht gerne
      es fühlt sich nicht gut an
      der spassfaktor liegt klar im minusbereich :mad:
      mein geist mag nich ruhen
      er mag nicht an "nichts" kleben

      einfach "nur sitzen"
      es gelingt mir nicht
      ich will es immer "gut" machen
      nur sitzen reicht mir nicht
      ich will gut sitzen
      sozusagen vorschriftsmässig :rolleyes::laugh:

      so
      wie ich eben fast alles mache
      planmässig, effizient und exakt
      wie
      sollte ich also dieses
      gerade beim sitzen
      sein lassen können ?

      und trotzdem
      muss ich weiterhin sitzen
      weil
      wenn ich es nicht tue
      kriege ich das gefühl
      ein schlimmes versäumnis zu begehen

      so werde ich also
      weiterhin
      schlechtfühlend
      "sitzen"

      ob DAS
      im sinne des erfinders ist ? :rolleyes::(:cry:

      zen :look:
      oder was is los ? :confused:
      Avatar
      schrieb am 18.10.05 07:27:18
      Beitrag Nr. 155 ()
      Hatte das gleiche Problem gehabt.
      Man soll von der einen Seite sich nicht überforderten, von der andere nicht nachlässig werden.
      Setze dir Ziele die du auch schaffen kannst.

      Wie lange meditierst du pro Sitzung, und wie oft?



      >>Nicht findet man der Taten ‘Täter`,
      Kein ‘Wesen`, das die Wirkung trifft
      Nur leere Dinge zieh`n vorüber:
      Wer so erkennt, hat rechten Blick.<<
      (Vis. XIX)



      >>2.4 Verehrt

      Wird Freud` und Leid in Dorf und Wald dir angetan,
      Gib weder anderen noch dir die Schuld daran!
      Eindrücke treffen dich, weil hier noch Karma waltet;
      Kein Eindruck trifft mehr den, der Karma (*) ausgeschaltet.<<
      Avatar
      schrieb am 18.10.05 10:50:57
      Beitrag Nr. 156 ()
      auf dem kissen
      einmal täglich
      nich viel

      zwischendurch
      beim autofahren
      beim spazierengehn
      beim körperlichen arbeiten
      wenn ich dran denk :look:

      "dran denk" :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.10.05 11:41:33
      Beitrag Nr. 157 ()
      >> beim autofahren << :eek: -lieber nicht. :D

      Mache dir eine tägliche Parxis, und wenn nur 5 Minuten am Tag sitzen, sonst wird es nichts. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.10.05 12:49:37
      Beitrag Nr. 158 ()
      zu SEIN was man gerade tut
      nur bei dem SEIN

      was soll daran gefährlich SEIN
      wenn ich autofahre
      und sonst nichts ? :look:

      "sitzen" auf dem kissen
      ist dasselbe
      nur
      ohne körperliche bewegung
      Avatar
      schrieb am 18.10.05 12:53:59
      Beitrag Nr. 159 ()
      Das wäre richtig, für die die kein Problem mit der Meditation haben. :laugh:
      Nachdem du ein paar Stunden ohne Aversion gesessen hast, kannst du so was vielleicht sagen. ;)

      Spiel nicht den Buddha wenn du noch keiner bist. - es ist Heuchelei dir selbst gegenüber. Aus dem Ego entstanden.
      Avatar
      schrieb am 18.10.05 16:07:13
      Beitrag Nr. 160 ()
      wann hab ich gesagt
      dass es mir meisterlich gelingt ? :confused:

      wohl immer nur für sekunden
      oder einzelne minuten

      mein geist ist verdammt unruhig
      sucht sich ständig nen film

      und so
      wandel ich ständig hin und her
      Avatar
      schrieb am 18.10.05 18:09:51
      Beitrag Nr. 161 ()
      Na, dann kam es bei mir falsch an. Sorry.

      Ohne eine regelmäßige förmliche Übung – ich meine regelmäßigen Meditationssitzungen, ist es nur weniger Menschen gegönnt sich spirituell zu entwickeln.

      Wenn du beim Autofahren WIRKLICH nur beim Autofahren bist, ist es wunderbar. Ich werde mich aber wundern wenn das reichen wird um weiter zu kommen.

      Um die Meditationssitzungen kommt man nicht herum.

      Habe manche gesehen die meinten das zu können, keiner aber der das wirklich könnte.
      Ohne Fleiß… ;)
      Avatar
      schrieb am 18.10.05 20:55:59
      Beitrag Nr. 162 ()
      ich hatte heute wieder mal ein paar reine Zenminuten, reine Arbeit ohne Wenn und aber.;)
      Avatar
      schrieb am 28.10.05 20:50:33
      Beitrag Nr. 163 ()
      Hi Zen,

      Cool is cool.;)

      :D
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 09:42:49
      Beitrag Nr. 164 ()
      die christliche kirche sagt
      JESUS sei für uns gestorben
      GOTT hätte das von ihm gewollt

      nun
      wie war wohl damals seine situation ? :rolleyes:

      er predigte
      und machte damit unruhe im volk
      dafür kam er in den knast
      und wurde vor die wahl gestellt
      tod oder widerrufung seiner lehre

      das EGO ist vorrangig auf selbsterhaltung bedacht
      das EGO mag sicherheit und wohlergehen
      hier konnte nur einer überleben
      das EGO oder die lehre

      JESUS hat sich entschieden
      und es war gut
      für die menschheit

      die interpretation der christlichen kirche
      ist erstmal nur
      EINE sichtweise
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 18:06:56
      Beitrag Nr. 165 ()
      Ich glaube an Gott, aber an die Kirche?:laugh:

      Alle Religionen sind Egopyramiden.
      Avatar
      schrieb am 04.11.05 23:48:45
      Beitrag Nr. 166 ()
      Jesus war nichts weiter als ein revolutionär seiner zeit.
      Ein Mensch. Auf dem Sockel wo wir ihn heut vorfinden wurde er über die Zeit gehoben. Dies wird gebraucht von uns denn woran sollten wir sonst glauben?-Wir die doch den Sinn in allem suchen.-Da muß es doch etwas geben!?
      Wäre es nicht schlimm und profan, geradezu ketzerich, wenn wir ohne höhere Bestimmung hier wandeln würden? Geradezu unmöglich?!
      Nein; es muß etwas geben das unser Dasein manifestiert und steuert!
      Genau dies ist der Ansatz der von religionen benutzt wird um zu zerstreuen und zu besitzen.
      Aber was ist wenn es sich irgendwann zeigt das wir eben nichts herausragendes sind das sich nichts verändern wird im Lauf der Dinge und das wir vergehen werden wie alles was derzeit besteht, damit platz gemacht wird für neues/ anderes. Wir sind sozusagen nur eine Zwischenstation, ein Bindeglied des evolutionären Gesamtprozesses Universum.

      Hallo Ripley, wenn du an Gott glaubst, ich vermute ma in übergeordneter Person, dann muß er sich am endlosen Anfang selbst an den Haaren aus dem nichts hervorgezaubert haben. Dies kann ich nicht glauben. Sollte ich?
      Es ist doch alles wahrnehmbare um uns herum Kreisförmig ausgelegt und damit unendlich in beide richtungen.
      Stellvertretend sei hier Pi genannt, was alles und nichts erklärt.

      Kann nichts aus nichts entstehen?

      Oh je jetzt hab ich doch wieder hier geschrieben.:)
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 08:50:31
      Beitrag Nr. 167 ()
      >>Alle Religionen sind Egopyramiden.<<

      wie wahr, wie wahr…

      am liebsten lese ich Texte von Buddha.
      Sie zeigen dass die Wahrheit IN einem zu suchen ist, und nirgends anderswo:

      >>Wenn sich dem Heiligen der Dinge Bild
      In der Versenkung, wie sie sind, enthüllt,
      Dann schaut er, während alle Zweifel schwinden,
      Wie Ursache und Wirkung sich verbinden.<<

      >>Bist du befreit nach allen Seiten hin,
      Befreit vor allem von dem Wahn "Ich bin",
      So konntest endlich du die Flut durchqueren
      Und brauchst nicht mehr zur Welt zurückzukehren.<<

      >>Nicht findet man der Taten ‘Täter`,
      Kein ‘Wesen`, das die Wirkung trifft
      Nur leere Dinge zieh`n vorüber:
      Wer so erkennt, hat rechten Blick.

      Und während so die Tat und Wirkung
      Im Gange sind, wurzelbedingt,
      Kann, wie beim Samen und beim Baume,
      Man keinen Anfang je erspäh`n.<< (Vis. XIX)
      Avatar
      schrieb am 13.11.05 23:44:48
      Beitrag Nr. 168 ()
      ich glaube
      dass JESUS gar keine wahl hatte

      das
      was wir lehre nennen
      dürfte für ihn so nicht gegeben haben

      ich glaube
      dass er die wahrheit in einer tiefe gesehen hat
      wie sie nur wenigen menschen vergönnt ist und war
      und wer dieses verleugnet
      wird sich sowieso
      über kurz oder lang
      das leben nehmen
      Avatar
      schrieb am 13.11.05 23:57:43
      Beitrag Nr. 169 ()
      spirituelles wachstum :rolleyes:

      WEN juckt das
      ausser dem EGO ? :laugh:

      WAS
      soll denn da wachsen, bitteschön ? :eek:

      bin ich (EGO) spirituell ?
      wächst also mein EGO ? :eek:


      der WEG ist das ziel
      hört man mittlerweile sogar im abendland
      und viele sind überzeugt
      DAS zu verstehen

      aber erst
      wenn man es für den bruchteil einer sekunde
      gesehen hat
      weiss man
      für diesen sekundenbruchteil
      dass es KEIN ziel gibt
      Avatar
      schrieb am 14.11.05 00:15:52
      Beitrag Nr. 170 ()
      dein WILLE geschehe

      DAS
      ist das ganze geheimnis

      habt ihr eine ahnung oder vorstellung
      WAS dieser schritt wirklich bedeutet ?
      könnt ihr ermessen
      welch unendliches vertrauen
      HIERFÜR notwendig ist ?

      wisst ihr denn
      wie GROSS die angst in uns ist
      diesen schritt zu tun ?

      jeder
      der ernsthaft den WEG geht
      kommt irgendwann an diesen punkt

      und die entscheidung
      muss jeder selber treffen
      wir müssen es TUN
      weder erleuchtung noch einsichten
      nehmen uns dieses ab


      ich will
      nichts mehr wollen

      wie
      soll DAS gehn ?

      :(:rolleyes::laugh::)
      Avatar
      schrieb am 14.11.05 07:23:36
      Beitrag Nr. 171 ()
      >>ich will nichts mehr wollen
      wie soll DAS gehen?<<

      Lass auch diesen Wunsch fallen, und verweile in der Stille.
      So einfach ist es.
      Avatar
      schrieb am 27.11.05 01:16:08
      Beitrag Nr. 172 ()
      Wer versteht mich schon;
      in einer Welt wo alles vorgeschrieben ist,-
      zehn Schubladen für jeden Gedankenrest.

      Eine Schublade gehört auch Dir-
      in diesem Schrank;
      wobei man sich bedankt; das Du nicht aus der Reihe tanzt;
      wenn doch, ist man anders und falsch,
      nicht funktionierend im Detail,
      nicht brauchbar fürs alltägliche Heil.

      Die Masse reißt uns ständig mit;
      und gleichheit nervt auf Schritt und Tritt.
      Dumpf, ohne Gewissen senkt man sein Haupt auf ein sanftes Ruhekissen.

      Es ist so einfach sich dem Sog hinzugeben, der Menge zu folgen, sich aufzugeben.

      Doch welche auszubrechen versuchen; wird man immer verfluchen;
      doch Ihre Art zu denken wird sich immer der Masse entgegen wenden.

      Nosta
      Avatar
      schrieb am 27.11.05 01:33:30
      Beitrag Nr. 173 ()
      Und Ihr dereinst die Richtung weisen,- wohin auch immer.

      :)
      Avatar
      schrieb am 27.11.05 02:48:41
      Beitrag Nr. 174 ()
      Avatar
      schrieb am 05.12.05 09:18:36
      Beitrag Nr. 175 ()
      auf einem sesshin sah ich mal eine alte frau
      sie war gut in den 70igern schätze ich
      während des kinhin bin ich eine weile
      hinter ihr hergegangen
      und was ich sah
      hat mich tief angerührt

      sie hatte den gang eines jungen mädchens

      gerne
      würde ich ihr noch einmal begegnen
      um mich vor ihr
      zu verneigen

      noch heute
      wird mir weh ums herz
      wenn ich an sie denke

      so
      möchte ich auch mal gehen können
      dahin
      werde ich mich fallen lassen

      zen
      Avatar
      schrieb am 12.12.05 01:13:21
      Beitrag Nr. 176 ()
      die unendlichkeit des wissen erfüllt die,die sich in raum und zeit bewegen, jeder hat seines erachtens meinungen und vertretungen.
      doch nutzt er sie? warum geht er nicht weiter auf die suche des Lebens? immer vorran?

      wie kann er da ruhe finden?

      was ist zen? die undendliche fülle? soll man aufhören zu suchen?

      zen ist die fülle die ausgewogenheit der jeweiligen bedürfnisse.
      man muss nicht weiter suchen!

      best regards
      Avatar
      schrieb am 12.12.05 07:28:55
      Beitrag Nr. 177 ()
      >>soll man aufhören zu suchen?<<

      man sollte erkennen dass es nichts zu finden gibt.
      Wer will kann trotzdem weiter suchen ;)
      Avatar
      schrieb am 12.12.05 07:30:33
      Beitrag Nr. 178 ()
      >>gerne
      würde ich ihr noch einmal begegnen
      um mich vor ihr
      zu verneigen<<

      nun tue das. Jetzt.
      Oder glaubst du dass sie von dir getrennt ist?
      Avatar
      schrieb am 12.12.05 14:57:31
      Beitrag Nr. 179 ()
      nein
      im glauben bin ich eins
      und jedesmal wenn ich an sie denke
      verneige ich mich
      aber sie
      kann das ruhig wissen

      und dann möchte ich noch
      glaube und wissen
      getrennt sehen
      Avatar
      schrieb am 12.12.05 15:09:51
      Beitrag Nr. 180 ()
      Wenn man sich vereinigt gibt es weder einen „Ich“ noch „sie“.

      Weder eins noch zwei.
      Avatar
      schrieb am 12.12.05 15:33:12
      Beitrag Nr. 181 ()
      ----HURZ!!----
      Avatar
      schrieb am 12.12.05 15:35:33
      Beitrag Nr. 182 ()
      Der Wolf:laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.12.05 16:09:26
      Beitrag Nr. 183 ()
      Zenman,

      dat kümmet von Hape Kerkeling.

      Boardmail ist übergelaufen, daher hier

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 13.12.05 00:23:48
      Beitrag Nr. 184 ()
      humm
      ziellos suchen wie toll :) lehre akzeptieren.
      sie ist immerdar forwährend.
      füllen und inspirierend jedoch oh grauss welche qual wer ist nimmer da.

      gefüge, gewohnheiten, recht, ordnung, ansichten nimmer da wer glaubt zu weilen im dunklen da.

      Der Mensch der volle Harmonie erworben hat,
      ist in jederlei
      Hinsicht zu anderen Dingen fähig!
      Nichts vermag ihn aufzuhalten, nicht zu verwunden. Er vermag alles-sowohl durch Metall und Stein hindurchzudringen als auch über Wasser und Flammen zu gehen. heißt es bei Liezi
      Avatar
      schrieb am 13.12.05 07:15:55
      Beitrag Nr. 185 ()
      Schön gesagt Welke,

      nur: >>ziellos suchen<<?
      Was für ein Ziel?
      Das ziel ist „nicht mehr suchen zu müssen.“ ;)
      Wie willst du ankommen wenn du die Suche nicht aufgibst?
      Avatar
      schrieb am 13.12.05 11:21:56
      Beitrag Nr. 186 ()
      Das Lamm............






      .....................









      ........... HURZ!......
      Avatar
      schrieb am 13.12.05 11:26:35
      Beitrag Nr. 187 ()
      eine meine lieblinge ist vom Buddha:

      >>2.4 Verehrt

      Wird Freud` und Leid in Dorf und Wald dir angetan,
      Gib weder anderen noch dir die Schuld daran!
      Eindrücke treffen dich, weil hier noch Karma waltet;
      Kein Eindruck trifft mehr den, der Karma (*) ausgeschaltet.<<

      http://www.palikanon.com/khuddaka/udana.html
      Avatar
      schrieb am 10.02.06 22:55:54
      Beitrag Nr. 188 ()
      ich hatte JOCHEN STEFFENS schon länger in verdacht
      ein ZEN-freak zu sein :cool:



      Demut und Widerstandslosigkeit

      von Jochen Steffens

      Zunächst zum Markt:

      Wie lange dauert ein Fußballspiel? 90 Min? Ganz falsch.

      Ein Spiel dauert so lange, bis der Schiedsrichter es abpfeift.

      In der aktuellen Situation haben wir die 90 Min im Dax vielleicht schon überschritten, aber noch hat offenbar keiner einen Pfiff gehört. Und die Verlängerung kann sich hinziehen ... zu viele haben zu lange an der Seitenlinie gestanden und wollen nun auch noch ein bisschen mitkicken.

      Nach den Vorgaben gestern aus den USA hätte ich eigentlich mit einem wesentlich schwächeren Dax gerechnet. Aber er kämpfte sich wacker nach oben.

      Im Moment droht eine Art Doppeltop im Dax, auf dem Niveau von 5745 – 5760 Punkten. Die wichtige Marke hierbei ist die 5600 Punkte, sollte diese Marke dynamisch und nachhaltig nach unten verlassen werden, drohen uns Kurse bis 5300 Punkte.

      Jetzt also auf fallende Märkte setzen? Nein, immer noch ist das Chance/Risiko-Verhältnis nicht ausreichend. Allerdings kann man nun kaum noch auf ein Gap-Close bei 5560 Punkten mit anschließendem Rebound und neuen Hochs setzen. Diese "Chance" ist nun hinfällig, unter 5600 Punkten wird es zu heikel.

      Aber, es hatte mich sowieso schon gestört, dass so viele Analysten auf dieses Gapclose gehofft haben. Nein, entweder knallt der Markt nun dramatisch nach oben durch, das wäre der Fall wenn die Amis heute anziehen und der Dow die 11.000 Punkte Marke schafft, oder der Himmel über Deutschland, sprich dem Dax, wird seine sonnigen Tage kurzfristig gesehen haben. Ein kleines Tiefdruckgebiet wird dann nach Monaten der Sonne den Himmel verdunkeln und vielleicht ein wenig heilsame Abkühlung bringen.

      Reaktionen

      Heute schrieb mir ein eher bearish gestimmter Kollege:

      "In den letzten Monaten habe ich Ihre Artikel für entschieden zu bullisch gehalten, da mir da schon einige Entwicklungen bekannt waren, die diese Sicht nicht mehr gestützt haben."

      Offenbar freuten ihn meine Bedenken, die ich in letzter Zeit äußere.

      Ich möchte diesen Kommentar nutzen, um noch einmal kurz darauf hinzuweisen, dass ich weder Bulle noch Bär bin, auch wenn mich einige als "Dauerbullen" betrachten, nur weil ich seit drei Jahren (zurecht) bullish war. Ich versuche mich dem Markt unterzuordnen, soweit das gelingt, jedoch niemals dem Markt meine Meinung aufzudrücken. Ich kann und werde jederzeit meine Meinung ändern, wenn es hinreichend Gründe dafür gibt.

      Langfristig (auf Sicht von ein bis zwei Jahren) bin ich allerdings immer noch wesentlich bullisher, als die meisten meiner Kollegen. Aber auch hier würde ich meine Meinung ändern, wenn der Markt mir andere Zeichen gibt. Kurzfristig bin ich skeptisch, besonders für den Dax.

      Die Börse, ein großer Lehrmeister des Lebens

      Hin und wieder sage ich zu Kollegen, dass die Börse mein größter "Zen-Meister" ist. Nicht, dass ich plötzlich zum Buddhismus übergetreten bin, aber die Börse hat mich viele Dinge gelehrt, die auch im alltäglichen Leben Sinn machen. Eine großer Teil meiner Gelassenheit und meines lächelndem Optimismus habe ich der Börse zu verdanken. Einfach, weil ich durch sie gelernt habe, mich eben nicht den Massenhysterien hinzugeben. Und, bei schlechten wie guten Nachrichten zu hinterfragen, ob es nicht auch eine ganz andere Sicht der Dinge gibt. In jeder schlechten Nachricht steckt etwas Gutes und in jeder guten Nachricht etwas Schlechtes.

      Traden ist Demut

      Ein ganz wichtiger Punkt beim Traden ist Demut und Widerstandslosigkeit. Das meiste Geld wird verloren, weil man seiner eigenen Einschätzung mehr traut, als dem, was der Markt uns zeigt.

      Wie oft werden Stops ausgeweitet, aus dem Markt genommen, weil man eine feste Überzeugung hatte. Wie oft kam dann der Satz, wäre ich doch früher ausgestiegen.

      Ich habe keine Überzeugung. Ich habe Wahrscheinlichkeiten, Ideen, Vermutungen, Tendenzen, Erfahrungswerte. Aber ich habe auch das unbedingte Wissen, dass letzten Endes der Markt immer Recht hat, egal was ich auch denke oder gedacht habe.

      Gerade beim kurzfristigen Traden müssen Sie sehr demütig sein. Sie gehen eine Position ein, setzten einen kurzfristigen Stop. Der Markt steigt nicht, wie erwartet, sondern er fällt und löst Ihren Stop aus. Wenn Sie sich jetzt ärgern, haben Sie für diesen Tag kaum noch eine vernünftige Chance zu traden.

      Viel besser ist es in einem ersten Schritt zu begreifen, dass Sie mit diesem Verlust-Trade um eine der vielen Erfahrungen reicher sind, die jede für sich genommen, unabdingbar wichtig ist, um Sie erfolgreich oder noch erfolgreicher zu machen. Denn nur über Schmerzen lernt man die Börse kennen. Warum sich also beklagen? Seien Sie eher dankbar!

      Ein zweiter Schritt ist es, sich zu fragen welche "Lehre" hinter diesem Trade vielleicht verborgen liegt. Gab es etwas, was ich nicht wirklich beachtet habe, wie waren meine Stimmungen, kann ich beim nächsten Mal etwas besser machen? Traden ist lernen, lernen und lernen.

      Widerstandsloses Traden

      Oft genug hat man nicht mal einen Fehler gemacht. Der Markt bewegt sich einfach in verschiedene Richtungen. Auch dann besteht kein Grund sich aufzuregen, über den Markt, über unerwartete Nachrichten etc. Das wäre Widerstand. Ein Widerstand gegen die normale und alltägliche Realität des Tradens. Widerstand führt jedoch nur zu noch mehr Widerstand. Wenn Sie sich Ärgern, dann entsehen die Fehler, die schmerzhaft werden. Wenn Sie Angst kriegen, ist sowieso alles aus. Mit Angst kann man nicht traden. Wenn Sie mit sich hadern, sind Sie nicht bei der Sache und verpassen die besten Chancen – etc.

      Bei einem vernünftigen Geldmanagement gehören Verluste dazu. Sie sind einkalkuliert, sie sind so normal wie Regen im Sommer.

      Meditatives Traden

      Gerade beim Daytrading, wenn Sie Futures und ähnliches traden, ist die geeigneteste Stimmung eine Art fließende Hingabe. Ihr Verstand ist zwar wach, klar und aufnahmefähig, aber der Körper und die Stimmung vollkommen durchlässig, offen für alles was passiert, frei von Vorurteilen (bullish/bearish), Einschätzungen und Emotionen. Der Geist versucht sich jeder vorgefertigten Meinungen zu verwehren, er ist reine Beobachtung und erkennt was geschieht.

      Wenn Sie in diese Stimmung geraten, erhalten Sie ein intensives Gefühl für den Markt. Sie spüren geradezu, wenn die Kurse nicht mehr fallen wollen oder wenn der Markt steigen will. Sie werden quasi Eins mit dem Markt.

      Leider ist es nicht leicht in diesen fast meditativen Zustand zu kommen. Zu viele Emotionen wollen sich in den Vordergrund drängen, Angst, Gier und Zweifel – wir kennen das alle zu Genüge.

      Ich weiß, dass in amerikanischen Tradingfloors meditave Musik gespielt wird, um diesen Zustand zu erleichtern. Ich neige selbst dazu, ruhige Musik zu hören, wenn ich intensiv trade, um keine Emotionen zuzulassen. Manchmal stellt sich dann dieser fließende Zustand ein. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl intensiver Wahrnehmung – eine zeitlose Leere und stille Begeisterung. Und trotzdem gehen auch dann hin und wieder Trades daneben – who cares ...

      Viele Grüße und ein schönes Wochenende

      Ihr

      Jochen Steffens


      in eigener sache
      ende feb mach ich
      statt des jährlichen SESSHINS
      diesmal einen 5-tägigen TAI CHI-kurs + zazen
      muss endlich anfangen
      der zunehmenden versteifung
      etwas entgegenzuwirken

      :)
      Avatar
      schrieb am 12.02.06 10:29:56
      Beitrag Nr. 189 ()
      >>der zunehmenden versteifung<< :rolleyes:

      Also, wirklich... :D
      Avatar
      schrieb am 16.02.06 20:33:16
      Beitrag Nr. 190 ()
      auszug aus der heutigen kolumne ;)


      90 % Ihrer Realität ist Illusion!

      Es ist unglaublich, wie weit diese selektive Wahrnehmung die
      Realitäten verändern kann. Wenn Sie sich damit beschäftigen (zum
      Beispiel mit den Theorien zum radikalen Konstruktivismus etc.) werden
      Sie erkennen, wie wenig Realität in unseren Gehirnen tatsächlich
      stattfinden. Ca 90 % sind reine Phantasie, Illusion, nichts mehr! Die
      restlichen 10 % sind die Reize der Realität, welche diese Phantasien
      anregen.

      Das führt zu den seltsamsten Auswüchsen.

      Bullen und Bären mögen sich nicht

      Ganz unbewusst werden Menschen, die eine ähnliche Einstellung haben,
      als sympathisch eingestuft, als intelligenter, als "bewandert".
      Menschen, die eine andere Meinung vertreten, als unsympathisch, wenig
      helle, etc. Das führt jedoch an den Börsen dazu, dass Bullen lieber
      mit Bullen reden und sich damit von der Realität zunehmend ausgrenzen.
      Das gleiche gilt für die Bären.

      Die meisten von uns wissen das sogar, wer aber ist in der Lage sich
      davon zu befreien?

      Sie müssen sich davon befreien, wenn Sie an der Börse Erfolg haben
      wollen, aber nicht nur das. Sie müssen die bearishen Analysten als
      "gefärbt" erkennen, ebenso wie die bullishen Kollegen. Dann müssen Sie
      darüber hinaus noch in der Lage sein, sich aus all den netten
      Angeboten sich eine Meinung zu bilden, die Meinung heraus zu suchen,
      die am wahrscheinlichsten ist.

      Der Verstand liebt "Probleme"

      Theoretisch - Praktisch ist das totaler Quatsch. Denn das
      Börse/Wirtschaft/Politik-Geflecht ist viel zu komplex für die kleinen,
      bescheidenen Fähigkeiten unseres Gehirns. Und das allerschlimmste ist:
      Gerade die Theorien, die Ihren Intellekt am meisten reizen, die mit
      anderen Worten am überzeugensten erscheinen, sind oft die falschen!
      Der Intellekt liebt geradezu Verzwickungen, Verschwörungen, das Spiel
      mit der Macht und der Intrige, nicht umsonst lieben wir Krimis,
      Thriller, etc.

      Aber die Wirklichkeit sieht oft viel einfacher aus. Meistens ist sie
      wesentlich simpler. Auch die Börse ist vergleichsweise simpel - aber
      dazu müssen Sie lernen durch das Rauschen dieser ganzen Bullen- und
      Bärenargumente hindurchzusehen und das ist wiederum viel schwieriger,
      als man sich vorstellt.

      Und selbst wenn Sie das alles wissen, glauben Sie mir, es ist
      wahnsinnig schwer, nicht auf die ein oder andere Einladung zu einer
      netten überzeugenden Theorie reinzufallen. Ich weiß von mir, dass ich
      das nicht kann und oft genug in die Fallen des Intellekts tapse.

      Der Markt ist der einzige, der Recht hat!

      Deswegen bilde ich mir zwar Meinungen, erstelle Thesen, entwerfe
      Konzepte aber schlussendlich achte ich darauf, was der Markt macht und
      bin immer wieder gerne bereit, meine "ach so genialen Theorien" von
      heute auf morgen über Bord zu werfen, wenn der Markt mir einfach
      zeigt: Junge, du hast einfach Unrecht!

      Ich würde mir wünschen, dass so manch einer der Analysten mal ein
      wenig über seinen Bären- wie Bullenhorizont hinausschaut, seine eigene
      Meinung etwas weniger ernst nehmen würde und mit einem Lächeln zu der
      eigentlichen Erkenntnis der Börsen kommen würde:

      Ich weiß, dass ich nichts weiß, aber ich mache entschlossen mit!

      In diesem Sinne

      Ihr

      Jochen Steffens

      P.S. Der Dow ist gerade dabei, nachhaltig die 11.000 Punkte Marke zu
      überwinden. Heute werden sich die größeren Adressen positionieren,
      schauen wir, ob der Dow sich dort halten kann.
      Avatar
      schrieb am 28.02.06 09:40:36
      Beitrag Nr. 191 ()
      nun beginnt der "weiche" weg meines lebens

      wir bestehen hauptsächlich aus wasser
      wir SIND wasser

      für die interessierten


      http://www.meditationshaus-dietfurt.de/auctores/scs/imc/fdIn…

      die bedingungen (preis/leistung/unterkunft/verpflegung)
      sind mustergültig !!!
      Avatar
      schrieb am 28.02.06 09:45:23
      Beitrag Nr. 192 ()
      wir bestehen hauptsächlich aus wasser
      wir SIND wasser


      der gierige Mensch wird dir antworten: UND?
      Und wird weiter so wie bis jetzt machen.
      Avatar
      schrieb am 28.02.06 09:51:54
      Beitrag Nr. 193 ()
      bin selber ziemlich GIERIG :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 28.02.06 09:54:38
      Beitrag Nr. 194 ()
      ALLES
      auch GIER hat 2 seiten
      wir können uns IMMER für die positive seite entscheiden

      begierig auf das wesentliche zu sein
      kann einem vorwärts bringen
      Avatar
      schrieb am 28.02.06 10:15:25
      Beitrag Nr. 195 ()
      Ne, du hast mich nicht verstanden:

      Was willst du mit der Aussage dass wir aus Wasser sind sagen?
      Avatar
      schrieb am 12.03.06 22:29:41
      Beitrag Nr. 196 ()
      vielleicht betrachten wir unseren körper
      in einer ungünstigen art und weise ? :eek:
      wir sehen haut, knochen, muskeln, blut, gehirn und organe

      warum sehen wir das wasser nicht ?
      den wesentlichen teil unseres körpers ?

      das was wir sehen
      vermittelt uns den eindruck von
      kraft, härte und verstand

      würden wir das wasser im vordergrund sehen
      dann würden auch die eigenschaften des wassers
      anpassungsvermögen und das fliessen
      im vordergrund stehen
      Avatar
      schrieb am 12.03.06 22:50:58
      Beitrag Nr. 197 ()
      früher
      habe ich viele ZENbücher gelesen
      an die 20 verschiedene
      manche 3,4 oder 5 mal
      anfangs die östlichen (übersetzungen)
      später die westlichen (amerikanische ZENmeister aus dem 20.jahrhundert)
      vor ein paar jahren
      wurde es plötzlich langweilig
      vom letzten neuerwerb
      hab ich nur die ersten seiten gelesen
      obwohl
      ich es für sehr gut halte

      es ist nich so
      dass ich mir einbilde
      schon alles zu wissen
      d.h. keine neuen gedanken mehr zu finden

      neinnein
      vieles
      habe ich sicherlich noch nicht gedacht

      und genau DAS ist der punkt
      irgendwann merkte ich
      dass die bücher mir nicht mehr weiterhelfen

      DAS was zu tun ist
      muss ich selber TUN
      da hilft kein denken

      verbrannt
      habe ich sie trotzdem noch nicht

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.05.06 22:29:50
      Beitrag Nr. 198 ()
      früher
      hab ich geglaubt
      ZEN würde mein weltverständnis verändern
      hat es auch
      aber nicht so
      dass ich jetzt irgendwas besser verstehe

      früher
      war mein weltverständnis
      eine struktur
      von logischen gedanken
      stattdessen
      treten nun immer mehr
      gefühle und wahrnehmungen in den vordergrund

      noch immer
      ist mein geist sehr unruhig
      gedanken folgen auf gedanken
      doch
      ist dieser fluss mal unterbrochen
      dann sehe ich
      nichts
      das unaussprechliche nichts
      die wahrheit
      die vor unseren füssen liegt

      nun ja
      soooo interessant is das nich :laugh:
      und so
      fängt mein geist wieder an
      sich was auszudenken
      Avatar
      schrieb am 15.05.06 22:39:41
      Beitrag Nr. 199 ()
      inzwischen
      kann ich gelegentlich
      schon deutlich sehn
      dass unser geist
      die welt erschafft

      die welt ist tatsächlich NUR in unserem geist vorhanden

      vom verstand her betrachtet
      klingt das ziemlich absurd :laugh:

      und doch
      sind wir dazu fähig
      DAS zu erkennen :cool:

      nur
      wenn du knatsch mit deiner liebsten hast
      hilft dir DAS kein furz :laugh:

      es könnt sogar sein
      dass der knatsch immer schmerzvoller wird
      weil
      die emotionale wahrnehmung
      immer stärker wird
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 16:24:05
      Beitrag Nr. 200 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.598.017 von zenman am 15.05.06 22:39:41>>wenn du Knatsch mit deiner liebsten hast
      hilft dir DAS kein furz<<


      Wenn du DAS erkannt hast, dann gibt es kein Knatsch. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 17:21:53
      Beitrag Nr. 201 ()
      Ja, Worte können wahrlich sinnlos sein - auch wenn es sinnlos ist auf alle verzichten zu wollen.

      Wenn ich mir so die 10 Bilder da anschaue
      http://swamij.com/zen-ox.htm
      dann habe ich den Eindruck höchstens beim dritten zu sein.

      Weitere Seiten zum Thema: http://www.google.de/search?as_q=ox+zen
      Avatar
      schrieb am 25.06.06 09:09:08
      Beitrag Nr. 202 ()
      Hi, wollte mal ein Link zu „Nibbana“ posten, sehr lesenswert mE:

      http://www.matthias.dhammavaro.de/nibbana.htm

      hier ein Ausschnitt:

      >>Nibbana ist ein natürlicher Zustand. Es ist der kühle Geisteszustand ohne jegliche Herzenstrübungen[2] (Kilesa). Dieser Zustand wird zweifach unterteilt: in den ersten Geisteszustand, der frei von Herzenstrübungen ist und deshalb kühl; bei dem jedoch das System der Körpersinne, das die Sinneseindrücke empfängt, noch nicht kühl ist; und in den zweiten Geisteszustand, dessen Körpersinne bereits ebenfalls kühl sind.
      … …
      Als er den Mönchsstatus annahm, zog der Buddha auf der Suche nach Nibbana - im Sinne des totalen Erlöschens von Leiden, und nicht im Sinne von Tod - von einem Lehrer der damals in Indien bestehenden Sekten zum anderen. Der höchste Bereich, den er fand, war de Bereich von „Weder Wahrnehmung noch Nicht-Wahrnehmung“, d.h. die Ruhe des Geistes bis hin zum Ausmaß von weder Tod noch Nicht-Tod. Das konnte er nicht als ausreichend akzeptieren und setzte seine Suche auf eigene Faust fort. Schließlich ‚erreichte’ er Nibbana, den kühlen Zustand des Geistes, der aus dem Erlöschen der Herzenstrübungen resultiert. Er nannte es "das Ende des Leidens", was das Erlöschen der von den Herzenstrübungen erzeugten Hitze bedeutet. Je weiter unsere Herzenstrübungen schwinden, desto höher ist der Grad der Kühle, den wir erlangen. Das wird so weitergehen, bis der höchste Grad der Kühle erreicht wird, weil alle unsere Unreinheiten vollständig verschwunden sind. Also, je weniger geistige Beeinträchtigungen, desto mehr Kühle oder Nibbana existiert auf einer bestimmten geistigen Ebene. Zusammenfassend kann man sagen, Nibbana ist die Geisteskühle, die aus dem Erlöschen von Herzenstrübungen entsteht, egal ob sie nun durch eigene Anstrengung oder von alleine erlöschen.
      … …
      Unter solchen Bedingungen müssten Lebewesen entweder sterben oder wahnsinnig werden und dann schließlich dennoch sterben. Lasst uns der Tatsache, dass wir überleben, weil es Zeiten gibt, in denen die Feuer der Herzenstrübungen nicht brennen, große Beachtung schenken. Tatsächlich können wir sagen, dass diese Zeiträume länger anhalten als jene, in denen die Feuer brennen. Das periodische Auftreten von Nibbana erhält uns alle ohne Ausnahme und bis zu einem gewissen Grad sogar Tiere gesund und am Leben. Dank dieser Art von Nibbana überleben wir. Dieser uns erhaltende Zustand ist also normal für das, was wir Leben oder Geist nennen. Wenn die Herzenstrübungen abwesend sind, ist der Wert oder die Bedeutung von Nibbana anwesend. Wir haben Zeiträume der körperlichen und geistigen Ruhe (oder Entspannung), die uns erfrischen und uns lebendig und gesund erhalten.
      … …

      Die geistige Kühle und Ruhe, die jedermann will, birgt die Bedeutung von Nibbana in sich. Aber sie wird missverstanden und so laufen die Menschen dem Feuer der sinnlichen Freuden entgegen. Was sie jedoch erhalten, ist nur ein falsches Nibbana. Solche Ansichten und Praktiken existieren seit der Zeit des Buddha oder sogar schon vorher, wie aus den 62 "Ditthis" (Ansichten) die in der Brahmajalasutta erläutert werden zu ersehen ist.
      Wir haben also die historischen Spuren des Wortes Nibbibana gesehen und wie seine Bedeutung zusammengefasst werden kann, um jeden Aspekt von Kühle und Ruhe einzuschließen, entsprechend der hohen oder niedrigen Gefühle jedes einzelnen. Der entscheidende Punkt liegt in dieser Tatsache: "Nibbana erhält und unterhält das Leben". Es löscht das geistige Feuer und verringert die Brennzeit genügend, so dass Lebewesen überleben können. Der höchste Zustand von Nibbana kann erreicht werden, wenn alle Feuer der Herzenstrübungen ausgelöscht sind. Der höchstmögliche Grad von Errungenschaft im Buddhismus bezieht sich laut Buddha auf das Erlöschen von Lust, Ärger und Verblendung. Das ist das höchste Erlöschen aller Feuer, und die nachfolgende Kühle ist die höchste, die das Leben erlangen kann.
      Nibbana ist nicht der Geist selbst, sondern der Zustand, den der Geist erreichen kann. Der Buddha bezog sich darauf als einen "ayatana" (Bereich), der durch Geistesgegenwart und Weisheit erreicht werden kann.<<
      Avatar
      schrieb am 25.06.06 19:49:52
      Beitrag Nr. 203 ()
      Avatar
      schrieb am 20.08.06 20:05:26
      Beitrag Nr. 204 ()
      nun bin ich 45
      und
      steh immer noch am anfang

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.08.06 23:50:44
      Beitrag Nr. 205 ()
      die mittlere karte

      das thema

      67. Wiedergeburt

      --------------------------------------------------------------------------------


      Wiedergeburt

      Im Zen kommst du von nirgendwo und gehst nirgendwohin. Du bist einfach jetzt hier, du kommst nicht und gehst nicht. Alles zieht an dir vorüber und spiegelt sich in deinem Bewußtsein. Du bist jedoch nicht damit identifiziert.Wenn ein Löwe vor dem Spiegel brüllt, meinst du etwa, der Spiegel brüllt? Oder wenn der Löwe fort ist und ein tanzendes Kind kommt, vergißt der Spiegel den Löwen und tanzt mit dem Kind? Meinst du, der Spiegel tanzt mit dem Kind? Der Spiegel tut nichts; er spiegelt nur.Dein Bewußtsein ist nur ein Spiegel.Du kommst nicht, und du gehst nicht.Die Dinge kommen und gehen.Du wirst jung, du wirst alt;du bist lebendig, du bist tot.Alle diese Zustände sind nichts weiter als Spiegelbilder im ewigen Teich des Bewußtseins.

      Osho Osho Live Zen, Volume, 2 Chapter 16

      Kommentar:
      Diese Karte zeigt die Evolution des Bewußtseins, wie sie Nietzsche in seinem Buch Also sprach Zarathustra beschreibt. Er spricht von drei Ebenen: dem Kamel, dem Löwen und dem Kind. Das Kamel ist schläfrig, träge und selbstzufrieden. Es lebt in dem Irrglauben, ein Berggipfel zu sein, ist aber eigentlich so beschäftigt damit, was andere denken, daß es kaum noch eigene Energie hat. Aus dem Kamel entwickelt sich der Löwe. Wenn wir erkennen, was wir im Leben versäumt haben, können wir zu den Forderungen anderer Nein sagen. Wir gehören nicht mehr zur Masse, allein und stolz brüllen wir unsere Wahrheit. Aber das ist nicht das Ende. Schließlich taucht das Kind auf. Es ist weder angepaßt noch rebellisch, sondern lebt unschuldig und spontan seine eigene Wahrheit. Wie immer du dich gerade fühlst, ob schläfrig und deprimiert oder aufgewühlt und rebellisch – sei dir bewußt, daß daraus etwas Neues entsteht, wenn du es zuläßt. Dies ist eine Zeit des Wachstums und der Veränderung.
      Avatar
      schrieb am 22.08.06 23:52:53
      Beitrag Nr. 206 ()
      die linke karte

      der unbewusste innere einfluss

      25. Intensität

      --------------------------------------------------------------------------------


      Intensität

      Zen sagt: Stell dir vor, daß alle großen Worte und großartigen Lehren deine Todfeinde sind. Meide sie, denn du mußt deine eigene Quelle finden.Du sollst kein Jünger, kein Nachahmer sein. Du sollst ein ursprüngliches Individuum sein. Du mußt deinen inneren Kern selbst finden, ohne Führer, ohne Anleitungen. Die Nacht ist dunkel, aber mit dem intensiven Feuer deiner Suche ist der Sonnenaufgang unausbleiblich. Jeder, der sich in das Feuer dieser intensiven Suche begeben hat, hat den Sonnenaufgang gefunden. Andere sind gläubig. Wer glaubt, ist nicht religiös, sondern vermeidet mit seinem Glauben nur das großartige Abenteuer Religion.

      Osho Zen: Turning In Chapter 10

      Kommentar:
      Die Figur auf dieser Karte hat die Form eines Pfeils, der mit klarer Zielrichtung genau weiß, wo es lang geht. Er bewegt sich so schnell, daß er fast zu reiner Energie geworden ist. Aber diese Intensität darf nicht mit der manischen Art verwechselt werden, die Leute mit Höchst-geschwindgkeit auf der Autobahn entlang rasen läßt, um von A nach B zu gelangen. Diese Intensität gehört der horizontalen Welt von Raum und Zeit an. Der Ritter des Feuers repräsentiert eine Intensität, die der vertikalen Welt des gegenwärtigen Moments angehört – der Erkenntnis, daß jetzt die einzige Zeit ist, die es gibt, und hier der einzige Raum.Wenn du mit der Intensität des Ritters des Feuers auftrittst, wirst du höchstwahrscheinlich Aufsehen erregen. Manche werden deine Gegenwart als erfrischend empfinden, andere werden sich bedroht oder verärgert fühlen. Aber die Meinung der anderen ist unwichtig – Dich hält jetzt nichts mehr zurück!
      Avatar
      schrieb am 22.08.06 23:55:31
      Beitrag Nr. 207 ()
      die rechte karte

      der äussere bewusste einfluss

      15. Konditionierung

      --------------------------------------------------------------------------------


      Konditionierung

      Solange du deine Persönlichkeit nicht aufgibst, kannst du deine Individualität nicht finden. Individualität wird dir von der Existenz geschenkt, die Persönlichkeit wird dir von der Gesellschaft aufgezwungen. Die Persönlichkeit ist gesellschaftlich angepaßt.Die Gesellschaft kann Individualität nicht dulden, denn Individualität kann nicht wie ein Schaf folgen. Individualität ist die Eigenschaft des Löwen; der Löwe geht seinen Weg allein.Schafe bewegen sich stets in der Herde, in der Hoffnung, daß ihnen die Herde Geborgenheit gibt. In der Herde fühlt man sich eher beschützt und sicher. In der Herde besteht jede Möglichkeit, einem möglichen Angreifer zu entkommen. Aber allein? Nur Löwen bleiben allein.Ihr alle werdet als Löwen geboren, aber die Gesellschaft konditioniert euch, programmiert euch zu Schafen. Sie gibt euch eine Persönlichkeit, eine behagliche, nette, angepaßte und sehr gehorsame Persönlichkeit. Die Gesellschaft will Sklaven, keine Menschen, die sich absolut der Freiheit verschrieben haben. Die Gesellschaft will Sklaven, weil nur Gehorsam den Mächtigen Profite bringt.

      Osho One Seed Makes the Whole Earth Green Chapter 4

      Kommentar:
      Diese Karte erzählt die alte Zen-Geschichte von dem Löwen, der unter Schafen aufwuchs und dachte, er sei ein Schaf, bis ihn eines Tages ein alter Löwe zu einem Teich zerrte und ihm sein Spiegelbild zeigte. Viele von uns sind wie dieser Löwe. Das Bild, das wir von uns selbst haben, entspringt nicht unserer eigenen Erfahrung, sondern entsteht durch die Meinung anderer. Unsere "Persönlichkeit" ist uns von außen aufgezwungen worden und verdrängt die Individualität, die von innen hätte wachsen können. Wir werden zu einem der vielen Schafe in der Herde, unfähig, uns frei zu bewegen, ohne uns je unserer wahren Identität bewußt zu werden.Es ist Zeit, daß du dir dein Spiegelbild im Teich anschaust und aus den Vorstellungen ausbrichst, die dir andere über dich eingetrichtert haben. Gehe tanzen oder joggen, sei albern oder brülle – tu irgendetwas, um den schlafenden Löwen in dir zu wecken.
      Avatar
      schrieb am 22.08.06 23:58:41
      Beitrag Nr. 208 ()
      die untere karte

      welche bei der auflösung hilft

      68. Bewusstsein

      --------------------------------------------------------------------------------


      Bewusstsein

      Wir kommen aus dem Unbekannten und gehen ständig weiter ins Unbekannte. Wir werden wiederkommen; wir sind Tausende Male hier gewesen und werden Tausende Male wiederkommen. Unser eigentliches Wesen ist unsterblich, aber unser Körper, unsere Verkörperung ist sterblich. Der Rahmen, in dem wir leben, unser Haus, der Körper, der Geist sind materiell. Sie werden müde und alt; sie werden sterben. Aber dein Bewußtsein, das Bodhidharma "No-mind" nennt – Buddha hat dasselbe Wort benutzt – ist etwas, das über Körper und Geist hinausgeht, etwas, das über alles hinausgeht; es ist ewig. Es kommt, drückt sich aus und geht wieder ins Unbekannte.Diese Bewegung vom Unbekannten zum Bekannten und vom Bekannten wieder ins Unbekannte setzt sich endlos fort, bis jemand erleuchtet wird. Dann ist es sein letztes Leben; dann kehrt diese Blume nicht mehr zurück. Diese Blume ist sich ihrer selbst bewußt und braucht nicht mehr ins Leben zurückkehren, denn das Leben ist nichts anderes als eine Schule, wo man lernt. Sie hat ihre Lektion gelernt und läßt sich nun nicht mehr täuschen. Sie geht zum ersten Mal nicht mehr ins Unbekannte, sondern ins Unfaßbare.

      Osho Bodhidharma, the Greatest Zen Master Chapter 5

      Kommentar:
      Die meisten Karten der Wolken-Serie, die für den Verstand stehen, gleichen entweder Karikaturen oder sind düster. Der Einfluß des Verstands auf unser Leben ist meist zum Lachen oder quälend. Diese Karte zeigt jedoch eine riesige Buddhafigur, die so groß ist, daß sie über die Sterne hinausreicht. Über ihrem Kopf ist das pure Nichts. Sie symbolisiert das Bewußtsein, das uns allen zugänglich ist, wenn wir den Verstand meistern und ihn als Diener einsetzen können, was seine wahre Funktion ist.Wenn du diese Karte ziehst, bedeutet es, daß es dir jetzt möglich ist, kristallklar und losgelöst zu sein; verwurzelt in der tiefen Stille im Zentrum deines Wesens. Der Wunsch, die Dinge mit dem Verstand zu begreifen, ist nicht mehr da. Dein Verständnis kommt jetzt von innen, ist ganzheitlich und in Harmonie mit dem Puls des Lebens. Nimm dieses große Geschenk an und teile es mit anderen.
      Avatar
      schrieb am 23.08.06 00:01:50
      Beitrag Nr. 209 ()
      die obere karte

      die auflösung

      18. Vergangene Leben

      --------------------------------------------------------------------------------


      Vergangene Leben

      Das Kind kann nur dann bewußt werden, wenn es in seinem früheren Leben genug meditiert hat, genug meditative Energie angesammelt hat, um mit der Dunkelheit zu kämpfen, die der Tod bringt. Man sinkt einfach in Bewußtlosigkeit und findet dann plötzlich einen neuen Mutterleib, wobei man den alten Körper vollkommen vergißt. Es findet ein Bruch statt; der Bruch entsteht durch diese Dunkelheit; diese Bewußtlosigkeit.Im Osten hat man hart daran gearbeitet, diese Grenzen zu durchbrechen. Und die Arbeit von zehntausend Jahren war nicht umsonst. Jeder kann in ein oder viele frühere Leben zurückgehen. Aber dafür mußt du tiefer in Meditation sein – aus zwei Gründen: Wenn du nicht tiefer gehst, kannst du die Tür zu einem anderen Leben nicht finden; zweitens mußt du tief in Meditation sein, da die Erinnerungen deinen Geist überfluten. Es reicht ja schon, ein Leben mit sich herumzutragen,

      Osho Hyakujo: The Everest of Zen Chapter 7

      Kommentar:
      Die Hände der Existenz haben die Form der weiblichen Geschlechtsteile – die Öffnung der kosmischen Mutter. Darin sind viele Bilder, Gesichter aus anderen Zeiten zu sehen. Es mag unterhaltsam sein, über interessante frühere Leben zu spekulieren, aber das ist nur eine Zerstreuung. Eigentlich geht es darum, die karmischen Muster unserer Leben zu sehen und zu verstehen, und ihre Wurzeln in einem sich endlos wiederholenden Zyklus zu erkennen, der uns in unbewußten Verhaltensweisen gefangen hält.Die regenbogenfarbenen Salamander auf beiden Seiten stehen für Wissen und Nicht-Wissen. Sie sind die Wächter des Unbewußten und sorgen dafür, daß wir vorbereitet sind, Dinge zu sehen, die uns sonst zu sehr erschüttern könnten. Ein Blick in die Ewigkeit unserer Existenz ist ein Geschenk, und die Funktion von Karma in unseren Leben zu verstehen, ist keine Sache des Willens. Diese Karte ist ein Weckruf! Die Ereignisse in deinem Leben versuchen, dir ein Muster zu zeigen, das so alt ist, wie die Reise deiner Seele.
      Avatar
      schrieb am 23.08.06 01:32:59
      Beitrag Nr. 210 ()
      Warum schreibst du das alles ? Was ist mit dir los ?
      Avatar
      schrieb am 23.08.06 08:14:57
      Beitrag Nr. 211 ()
      ich finde, diese "erkenntnisse" helfen einem dann, wenn s einem schlecht geht, aber wenns mir top ght, verdränge ich sie lieber;)
      cura
      Avatar
      schrieb am 18.09.06 01:07:42
      Beitrag Nr. 212 ()
      Auf der Suche nach mir selbst,

      verdamme ich den Geist der in mir lebt, denn er verdrängt mein wahres ich, daß selbst in mir verborgen aufgesetzt, genau wie sein lachen mich im Spiegel quält und mein Antlitz entstellt.
      Ein Lachen im Gesicht doch weiß ich es ist nur gespielt.

      Morgentlich stechen tausend Nadeln in meinen Augen der kleine Rest der übrigen Gedanken die den Schleier der Nacht durchbrechen, und sich ausbreiten im Hirn wie Algen im warmen Wasser...
      es zerbohrt mich, frisst mich auf,... langsam: doch mit Methode.

      Doch was will man bekämpfen?
      Ist nicht alles ein Teil von Dir?- und legst Du Hand an tötest Du
      nicht denselben in Dir?

      -und ist der subjektive Schmerz auch groß; empfindet man ihn doch unterschiedlich, der Mensch ist wählerisch und Bös & Gut ist objektiv der Allgemeinheit gegenwärtgem Geist untertan und erfüllt individuelle Schuldgefühle...


      was wollt ich eigentlich sagen:rolleyes:

      naja es gibt kein Schwarz und kein weis...

      und ein paar Bier sind manchmal besser als alles palaver der Welt:laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.09.06 08:37:17
      Beitrag Nr. 213 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.013.176 von Nostarowie am 18.09.06 01:07:42Ach du Höllenwesen – hast noch nicht durchschaut!

      Nichts gibt es zu bekämpfen!
      Verweilen sollte man, ohne zu verdammen!
      Der Schmerz ist nur Schmerz, keine Wahrheit.
      Warum sich deshalb verrück machen?

      Bös & Gut sind nur Vorstellungen, Geist gemacht, leer.
      Lass die Vorstellungen – wo sind Bös & Gut zu finden?

      Geh in dir, in die Stille in dir, da ist alles.
      Da ist Harmonie.
      Avatar
      schrieb am 18.09.06 20:06:37
      Beitrag Nr. 214 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.013.993 von humm am 18.09.06 08:37:17"Höllenwesen" :rolleyes:

      eijeijeijeijeijei:(
      Avatar
      schrieb am 19.09.06 07:54:37
      Beitrag Nr. 215 ()
      Vielleicht ist ein Merkmal Zen, dass man total frei ist zu tun was einem beliebt, obwohl (weil) man nichts anderes tun möchte, als man sowieso normalerweise tut? :D

      Der Praktiker würde sagen: "Hä? Wozu dann die Mühe?" ... und irrt ... und irrt doch nicht. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.09.06 23:53:10
      Beitrag Nr. 216 ()
      jeder
      kann tun was ihm beliebt.
      das ergebnis
      hängt von den umständen ab.
      folgen hat es immer.

      DAS ist nicht die freiheit des ZEN

      lass los
      deine ideen und vorstellungen
      deine neigungen und abneigungen
      deine wünsche und hoffnungen
      deinen glauben und dein wissen
      lass all das los
      das ist der weg in echte freiheit

      nur
      WER von uns will das wirklich ?

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 10:41:54
      Beitrag Nr. 217 ()
      Zitat:


      Es ist schwer, wenn nicht unmöglich, in wenigen Sätzen zu beschreiben was Zen ist, bzw. welche Erfahrungen ich damit gemacht habe. Vielleicht vermögen folgende Worte dennoch eine Ahnung zu vermitteln: Geh in die Stille und Du wirst Dich dort finden ... Geh zu Dir und Du wirst Gott dort finden ... Geh zu Gott und Du wirst Dich mitten in der Welt wiederfinden ...!

      Zen ist nichts anderes als das Leben selbst ... das Leben in seiner ganzen Unergründlichkeit "wahrzunehmen" ... das Unfassbare zu erfassen ... es ist "einfach gegenwärtig sein" alle "Vorstellungen" im eigentlichen Sinn des Wortes loszulassen ... es ist Heim-Kommen, Ankommen in einem ganz tiefen Sinn ... Es ist in der Gegenwart Gegenwärtigen zu sein ...


      Christlich ausgedrückt, sich der Ursprungserfahrung unseres Glaubens zu öffnen ... In der Ausdrucksweise der Hl. Schrift sagt Gott von sich selbst, als er von Mose gefragt wird "Wer bist Du, nenne mir Deinen Namen?" (das ist gleichbedeutend der Frage: "Was ist Dein Wesen?") - "Ich bin da." Gottes Wesen ist das "DA SEIN" ... zeitlose Ewigkeit im Nun des Augenblicks ...






      In der Zen Meditation öffnen wir uns zur Wahrnehmung dieser Ebene des DA SEINS ... Meister Mumon, einer der alten Zen Meister, schreibt: Weder beschrieben kann es werden, noch gemalt. Kein Lob kann es erreichen. Hör auf es mit dem Kopf begreifen zu wollen. Das uranfängliche Angesicht ist nie verborgen. Selbst wenn die Welt zugrunde geht, bleibt Es unzerstörbar.

      Die christliche Mystik beschreibt es so: In seiner eigenen Tiefe, wo die wahre Gottähnlichkeit der menschlichen Natur verborgen ist (...) Wo sich seine hohe Berufung offenbart, dort sieht der Mensch das, was demjenigen, der nicht in sein Herz "hinabgestiegen" ist, vollkommen unbekannt bleibt.

      Dort findet sich der Mensch selbst, im tiefsten Grund seines Wesens als gottebenbildlicher Geist, als unsterbliche Person, schaut er bildlos Gott.

      Darüber, über die Ursprungserfahrung unseres Glaubens zu schreiben, zu sprechen ist müßig. Ein Tropfen Erfahrung ist mehr wert als ein Meer von Wissen, heißt es im Zen. Vielleicht ist so das Geschriebene, für die eine Leserin oder den anderen Leser dieser Zeilen Ansporn, sich selbst auf den Weg zu machen und den Geschmack des Zen zu kosten. Das Betrachten von Kochrezepten und Büchern macht ja bekanntlich auch nicht satt.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 22:43:16
      Beitrag Nr. 218 ()
      Und wenn nun weder das eine noch das andere uns Wahrheit verspricht,
      und wenn uns nun im Spiegel unserer selbst nur das entgegenblickt was jedem beliebt,
      und wenn nun Wir uns selber belügen durch wehmut, durch suche nach uns selbst!?

      Wenn nun alles gar nicht ist...
      ...wie kämen Wir damit zurecht?!
      ...brauchten Wir nicht pseudonyme um die leere zu erklären?

      ...ist das ZEN?
















      ...so wenn man dann ahnt das leere um einen ist...

      ...weshalb sucht man dann...
      ...und braucht Schutz im dunkeln...
      Avatar
      schrieb am 29.09.06 02:29:55
      Beitrag Nr. 219 ()
      http://www.youtube.com/watch?v=lJeBIkVBZD0&mode=related&s…

      Das Kulturprogramm wird unterbrochen mit allgegenwärtigem.:)


      ...sicher der Kopf kann im Sand stecken...aber der Arsch guckt immer raus...alles glaubensrichtungsgeschwätz, ist nichts weiter als ein aufhänger an sich selbst.
      Nur die Wahrheit regiert mich und das jetzt und sonst nichts.
      All der Irrsinn der mich steuert ist verursacht durch ...andere?!...
      oder doch mich...?!!

      Jedoch ich kann abtauchen, mich befreien von all der pain mit pseudonymen...und vielfachem glauben...zen?...

      nun glauben verursacht erst einmal Wunden...

      http://www.youtube.com/watch?v=Qh0__DlAOqU

      ...den Glauben an Demokratie als beispiel oder auch den Glauben an Kommunismus, von mir aus ...je nach belieben its the same thing.
      Aber wir wollen doch glauben und sei es zen...:D


      ...Was hat das mit ZEN zu tun...

      nun in sofern als das alles was gegenwärtig gedacht und für richtig gilt sich in der praxis als unzureichend funktionierend herausstellt."Jack London; Der Seewolf".:)

      Vielleicht gibt es auch gar keinen Sinn, nur die suggestion desselben macht uns empfänglich für neue gleichartige Ungetüme.
      Was wiederum verformungen in der Zeit (zB. geistige Mutationen die innerhalb der letzten zweitausend Jahre angenommen wurden) die wiederum durch eine Eigendynamik letztendlich ein hier und jetzt hervorgerufen haben...

      Wo also liegt die Wahrheit...sofern man überhaubt den Sinn versteht:(
      Avatar
      schrieb am 08.10.06 23:29:02
      Beitrag Nr. 220 ()
      warum
      vermag ich nicht im HIER und JETZT zu bleiben ?
      was
      ist für mich
      so schrecklich daran
      dass ich es nicht aushalten kann ?

      diese antwort zu schauen
      ist mein nächster schritt

      es macht mich traurig
      zu sehen
      wieviel meines kostbaren lebens
      ich verträume

      es macht mich traurig
      zu wissen
      dass viele milliarden menschen
      ihr leben verträumen

      es macht mich traurig
      weil ich weiss
      zu welchem SEIN wir menschen fähig sind

      es macht mich traurig
      weil ich weiss
      wieviel menschliches leid verschwinden würde
      wenn wir alle wach wären

      zen, den das zum weinen bringt
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 12:20:52
      Beitrag Nr. 221 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.508.527 von zenman am 08.10.06 23:29:02Solange dich was traurig macht, solange bist du nicht im >Jetzt<. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 12:25:21
      Beitrag Nr. 222 ()
      sag ich doch :laugh:

      was nun ? :look:
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 09:44:32
      Beitrag Nr. 223 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.514.620 von zenman am 09.10.06 12:25:21na ja, zurück zum >Jetzt<. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 06.11.06 11:28:11
      Beitrag Nr. 224 ()
      Avatar
      schrieb am 06.11.06 12:03:22
      Beitrag Nr. 225 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.514.564 von humm am 09.10.06 12:20:52Solange dich was traurig macht, solange bist du nicht im >Jetzt<

      Quatsch.

      Wenn man traurig ist, nimmt man das eben jetzt wahr.
      Avatar
      schrieb am 08.11.06 09:58:08
      Beitrag Nr. 226 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.172.523 von hareck am 06.11.06 12:03:22>>Quatsch.
      Wenn man traurig ist, nimmt man das eben jetzt wahr. <<


      Und? Was hat man davon?
      Herrliche Egobestätigung und Beibehaltung des alten Musters.

      Sollte das >Befreiung< sein zu leiden? Ne ne.

      Schaut man die Gründe an wieso Traurigkeit da ist, wie sie sich anfühlt, wo sie sich im Körper manifestiert, so ist man von der Traurigkeit getrennt.

      Übrigens, Antworten die mir >Quatsch< anfangen sind oft selber Q… oder sagen wir doch >nicht zu Ende durchgedacht<. ;)

      LG

      :) humm
      Avatar
      schrieb am 08.11.06 11:18:19
      Beitrag Nr. 227 ()
      etwas traurig machen ist trennung
      weil trennung vom ETWAS

      JETZT traurig SEIN
      ist KEINE trennung

      SEIN ist IMMER im jetzt

      trennung gibt es immer dann
      wenn der verstand aktiv beteiligt ist
      Avatar
      schrieb am 08.11.06 11:24:35
      Beitrag Nr. 228 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.212.611 von zenman am 08.11.06 11:18:19>>JETZT traurig SEIN
      ist KEINE trennung<<


      Wenn man WIRKLICH im >Jetzt< ist,
      kann es keine Traurigkeit geben.

      Traurigkeit hat mit irgendeine Vorstellung zu tun dass
      >etwas anders sein sollte als es ist<.
      Die Vorstellungen sind NIE im >Jetzt<.

      Wer mit dieser Aussage nicht einverstanden ist, was völlig okay ist,
      soll doch bitte ein Beispiel geben. Ansonsten werden wir nur im Kreis drehen.
      Avatar
      schrieb am 08.11.06 18:02:57
      Beitrag Nr. 229 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.211.070 von humm am 08.11.06 09:58:08Übrigens, Antworten die mir >Quatsch< anfangen sind oft selber Q…

      Wieder Quatsch. :D

      Außerdem...wo ist die Ego-Bestätigung, wenn ich traurig bin und das wahrnehme?

      Und wenn du sagst, bei Traurigkeit zurück zum Jetzt, dann liegt das Jetzt eben in der Traurigkeit.

      Also: stimmts oder hab ich Recht? ;)
      Avatar
      schrieb am 08.11.06 18:05:32
      Beitrag Nr. 230 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.212.714 von humm am 08.11.06 11:24:35Traurigkeit hat zwar mit dieser Vorstellung zu tun, aber nur indirekt.

      Die Lösung besteht darin, über die Traurigkeit zu der Vorstellung zu kommen (die erst mal unbewusst ist, sonst würde sie sich nicht in Traurigkeit manifestieren). Dazu muss man sich erst mal auf die Traurigkeit einlassen. Und die ist im Jetzt.
      Avatar
      schrieb am 10.11.06 11:14:02
      Beitrag Nr. 231 ()
      Aktie fällt = traurig
      Aktie steigt = glücklich
      Aktie stagniert = hoffnung
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 21:39:03
      Beitrag Nr. 232 ()
      zen und traurigkeit?

      passt nicht, sind wege in der die energie nicht frei fließt denn hoffnungsvolles fließen?

      deshalb rückstand und deshalb kein zen vielleicht ying?

      grüße doch ein bissl ying schadet nie!

      an euren grenzen werdet ihr wachsen!
      Avatar
      schrieb am 12.11.06 21:17:27
      Beitrag Nr. 233 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.255.903 von Nostarowie am 10.11.06 11:14:02Aktie fällt = traurig <-- Anhaftung
      Aktie steigt = glücklich <--Gier
      Aktie stagniert = Hoffnung <-- Verblendung

      Wer meint dass Geld im glücklich machen wir, hat Zen nicht begriffen.
      Wer das begriffen hat, ist nicht traurig wenn eine Aktie fällt, ist nicht glücklich wenn die Aktie steigt und hat keine Hoffnung.
      Im "hier und Jetzt" gibt es weder >traurig< >Hoffnung<. Da gibt es nur >stilles glücklich sein<
      Avatar
      schrieb am 12.11.06 21:22:27
      Beitrag Nr. 234 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.220.379 von hareck am 08.11.06 18:05:32hi hareck,

      obwohl du mich nicht verstehen wirst:

      1.1
      Wenn sich dem Heiligen der Dinge Bild
      In der Versenkung, wie sie sind, enthüllt,
      Dann schaut er, während alle Zweifel schwinden,
      Wie Ursache und Wirkung sich verbinden.

      … …
      7.2
      Das Rad ist zerbrochen, das Wünschen gestillt;
      Vertrocknet der Strom, kein Wasser mehr quillt.
      Zerbrochenes Rad kann nicht mehr sich drehen.
      So mußte das Leiden zu Ende gehen.
      7.3
      Die Wesen sind in Sinnenlust befangen,
      Sie sind gefesselt und sie sehen nicht,
      Wie gut es ist, daß man die Fesseln bricht.
      Gefesselt werden sie es nie erlangen,
      Den Strom, den breiten, zu überschreiten.
      7.4
      In Lüsten blind, gesperrt in Netzgehäuse,
      Vom Daseinsdrang vollständig eingeschnürt,
      Von liederlichen Freunden gar verführt,
      So zappeln sie, wie Fische in der Reuse.
      Sie laufen, wie das junge Kalb zur Kuh,
      Dem Altern und dem Sterben sorglos zu.



      aus: http://www.palikanon.com/khuddaka/udana.html
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 11:14:48
      Beitrag Nr. 235 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.349.235 von humm am 12.11.06 21:17:27Keineswegs stelle ich Zen in Abrede.

      Würdest Du mit Wertpapieren handeln (?) so wären Dir die drei Parameter auch gegeben. Es sei denn man mutiert zur emotionslosen, rationalen Maschine. (was ja gut fürs Traden ist)

      Der Satz "Wer meint dass Geld im glücklich machen wir,..."
      ist eine dermaßen überholte und ausgelutschte Phrase die am ende nur verpasstes oder eigenes unvermögen für einen selbst legitimiert.
      Allein "das Tun" sollte glücklich machen -egal was- ansonsten unterwirft man sich einem fremden Zwang.
      Zu meinem "Tun" gehört Gewinn wie Verlust, Freude wie Schmerz beim Spiel der Spiele =Emotionen/Gefühlseindrücke.

      Einer der Geld zum glücklichsein benutzt kann aus diesem Grund nie an der Börse spekulieren aus Angst zu verlieren und benutzt am ende genau diese Phrasen.
      Er kann nicht verstehen das zum Beispiel ein Sportler seine Sache aus innerer Leidenschaft heraus betreibt, wobei das bekommene "Geld" ein positiver nebeneffekt ist, er selber jedoch nur das materielle vor Augen hat.

      Sicher kann man Emotionen überspielen und sich im Zaum halten durch irgendwelche Vehikel.
      Muß ich deshalb ZEN verstehen? Erkläre es mir Bitte mit eigenen Worten!
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 17:14:43
      Beitrag Nr. 236 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.349.419 von humm am 12.11.06 21:22:27Klar verstehe ich das (bis zu einem gewissen Grade).

      (Warum glaubst du, ich täte es nicht?)

      Wenn du traurig bist, hilft dir das allerdings wenig. Friede erlangst du nur, wenn du direkt in die Traurigkeit hinein gehst (sozusagen in das Auge des Hurrikans). Ablenkung funktioniert nur vorübergehend.

      Das ist, soweit ich weiß, die Ansicht des Vajrayana. Und weitgehend auch die des Zen. Und interessanterweise ist der Widerspruch zur Hinayana-Auffassung nur oberflächlich (dein Udana-Zitat beschreibt lediglich einen Zustand, und nicht die Methode, um dort hin zu gelangen).
      Avatar
      schrieb am 21.11.06 09:16:34
      Beitrag Nr. 237 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.388.139 von hareck am 14.11.06 17:14:43Hi hareck,

      habe mich geirrt. Du kennst dich doch ein wenig aus.
      Ungewöhnlich in diesem Forum. :D

      Der Weg ist IMMER eine Auseinandersätzung mit unangenehmen Gefühlen.
      Dafür gibt es viele Wege, die Hauptrichtungen sind:
      1. Ruhemeditation, um die Wellen des Geistes zu Beruhigen um den Boden unter des Wassers sehen zu können, also den Grund des Gefühls sehen zu können,
      2. Einsichtsmeditation oder Kontemplation, eine systematische Auseinandersätzung mit irgendeinem Thema um zu Erkenntnis zu gelangen. Dafür braucht man unbedingt ein Lehrer. Alleine geht es nicht.

      Es gibt in Frankfurt die „Pagode“, da werden „Zenkurse“ angeboten, die auf Einsichtsarbeit basieren. Hochinteressant. Wenn jemand weitere Infos haben will, bitte über Bordmail.

      LG

      :) humm
      Avatar
      schrieb am 21.11.06 09:43:55
      Beitrag Nr. 238 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.558.190 von humm am 21.11.06 09:16:34Ich bin nicht aus Frankfurt, aber wenn ich da wohnen würde, wäre dies meine Anlaufstelle:

      http://www.kommundsieh.de/oekobuero/RMG.html

      Buddha zum Gruße ;)
      Avatar
      schrieb am 21.11.06 10:15:04
      Beitrag Nr. 239 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.558.718 von hareck am 21.11.06 09:43:55wieso gerade diese Anlaufstelle?
      Avatar
      schrieb am 20.12.06 00:06:40
      Beitrag Nr. 240 ()
      HERR
      erlöse uns von allem übel

      :rolleyes:

      jaja
      das übel wollen wir gerne loswerden
      das unangenehme
      das
      was uns schlechte gefühle bereitet
      weg damit
      hurra
      wie leicht geht das


      aber das angenehme
      oder
      das, wovon wir überzeugt sind
      das, was wir für gut befunden haben
      das, was uns halt im leben gibt
      ja
      das ist was anderes
      das ist gut
      das brauchen wir
      das lieben wir
      das klammern wir
      oder
      sterben sogar dafür
      es nicht loslassen zu müssen

      und so
      bist du gesegnet
      wenn der stachel des zweifels
      in deinem herzen steckt
      auch
      wenn es zuweilen
      sehr weh tut

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.12.06 01:48:46
      Beitrag Nr. 241 ()
      Frohe Weihnacht an alle gläubigen und ungläubigen Knalltüten. :D
      Avatar
      schrieb am 07.01.07 03:38:44
      Beitrag Nr. 242 ()
      Realität

      Gibt es überhaubt Realität,
      vielleicht befinde ich mich nur in einer Denkstruktur meines Geistes, wer sagt mir das die Farbe Rot auch Rot ist und nicht Grün; doch auch Grün ist nicht Rot.
      Die Empfindung der Dinge scheint nur die Anziehung der Erkennung derselben Dinge zu sein ohne sie zu begreifen.
      Ja; wir sind verblendet durch unsere Dogmen.


      Endlose Freiheit"

      Siehst Du nicht die Vögel ziehen,
      um so frei zu sein muss man fliegen,
      nur in meinem träumen kann ich schweben, meinen Geist ausleben,
      doch bin ich wach werd ich gewahr,
      das alles wieder Täuschung war,
      doch das verlangen wächst mehr in mir,
      kann nicht begreifen durch die Luft zu streifen.

      Wir sind verdammt am Boden zu kriechen,
      ein Gedanke der mich ständig quält,
      doch damit gebe ich mich nicht zufrieden,
      auch wenn der Verstand mich am Boden hält.

      Jetzt steh ich hier oben und denke wie es wär...
      dort fliegen sie , lachen mich aus, ich kann es hören....
      schließe meine Augen und bin frei, denke das ich wie sie sei, nur ein Schritt trennt mich von ihnen,
      für einen Moment fühle ich wie sie, obwohl ich hier am Boden steh.

      Wir sind verdammt am Boden zu kriechen,
      ein Gedanke der mich ständig quält,
      doch damit geb ich mich nicht zufrieden,
      auch wenn der Verstand mich am Boden hält.

      Ich spühre das Blut in meinen Adern gefrieren,
      lasse mich vom Wind verführen,
      Adrenalin setzt Glücksgefühle frei ;
      ich denke das ich unsterblich sei.
      -Breite meine Arme aus ,lasse mich fallen, fühle endlose Freiheit durch mich rinnen.....

      ein letztes mal schau ich nach oben,
      doch alle Vögel sind weggeflogen.

      Ich war verdammt am Boden zu kriechen,
      ein Gedanke der mich ständig quälte,
      doch damit gab ich mich nicht zufrieden,
      da mein Verstand die Freiheit wählte.





      RU. Mainstraem.co:D
      Avatar
      schrieb am 14.02.07 23:19:05
      Beitrag Nr. 243 ()
      ihr werdets kaum glauben
      ich war bereits mitte dreissig
      als ich bemerkte
      dass ich auf unterschiedliche weise gehe
      (ja richig, banales gehen)
      das gehen fühlte sich in abhängigkeit zu meinem gemütszustand
      unterschiedlich an

      ein wesentliche unterschiede
      zeigten sich in dem gefühl der bodenhaftung

      und irgendwie
      war mir plötzlich unklar
      was ich die vergangenen 35 jahre
      diesbezüglich wahrgenommen habe


      anfang 40 fing ich an zu merken
      dass ich in unangenehemen und schwierigen situationen
      die angewohnheit hatte
      mich gerade in den hand-,arm- und schulterpartien
      massiv anzuspannen

      auch die steifheit meines geistes
      begann mir immer offenbarer zu werden
      Avatar
      schrieb am 14.02.07 23:27:18
      Beitrag Nr. 244 ()
      seitdem
      sind wieder einige jahre vergangen

      inzwischen kann ich sehen
      dass ich in einer welt lebe
      die ich selber erschaffe

      ich kann sehen
      wie SEHR ich an dieser welt hänge
      und wie ungern ich sie loslassen möchte

      ich kann die GROSSE FREIHEIT
      hinter dem loslassen erahnen
      und ich fange an
      meine angst zu sehen
      mich in dieser GROSSEN FREIHEIT zu verlieren
      Avatar
      schrieb am 28.02.07 23:26:46
      Beitrag Nr. 245 ()
      dass ich in einer welt lebe die ich selber erschaffe

      sorry
      das trifft es nicht

      vielmehr
      werde ich immer deutlicher gewahr
      dass ich fast ununterbrochen
      in irgendwelchen vorstellungen schwelge
      die ich zwanghaft erschaffe

      und die summe dieser vorstellungen
      betrachte ich als meine welt

      diese vorstellungen fixieren meine welt
      und machen sie damit
      für meinen geist sichtbar/greifbar

      bis vor einiger zeit dachte ich
      jahrelanges sitzen
      würde meine sicht der dinge ändern

      es kommt aber anders

      ich sehe immer deutlicher
      dass ich meine sichtweise
      selber erschaffe

      und in dem moment
      wo ich das sehe
      habe ich abstand
      bin ich ausserhalb

      und da kann ich sehen
      dass ausserhalb meiner sichtweise
      nichts
      ist
      Avatar
      schrieb am 01.03.07 07:31:16
      Beitrag Nr. 246 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.038.122 von zenman am 28.02.07 23:26:46:eek:
      Avatar
      schrieb am 04.03.07 00:21:22
      Beitrag Nr. 247 ()
      Hi cool echt gut! Zen

      "2000Jahre"

      Klammern an Symbolen schon seit langer Zeit,
      haben uns verfangen im Verlangen nach Unsterblichkeit,
      jedoch unser Fleisch ist falsch , faul und stinkt wenn es von der Sonne trinkt.

      Wir scheinen geschaffen nur für Dunkelheit, im Geiste krank, häßlich, -Hang zur unsterblichkeit...pure Verzweiflung macht sich breit. Alles was wir schaffen reißen wir wieder ein, scheinen geboren um unglücklich zu sein.

      Wir laufen Taub, Träge umher, finden kein Ziel, Hauptsache Leben mit Stil.
      Der Zeit entsagt- Unsinn gewagt- Wahrheit verachtet-schnelles Geld-Glück gepachtet.

      Doch Du bist labil, brauchst jemand der Dich lenkt, darum glaubt man an Ihn und denkt das er Dir Dein Leben schenkt.
      Er scheint jedoch wie Du ein Egoist zu sein, den er erschuf sich ganz allein.
      Doch' wenn Er nun eine Marionette von uns selber ist, sowie Du jetzt die seine bist.
      Aber Du stürzt weiter in endlose Leere und träumst dabei, bis zum Aufprall glaubst Du Du bist Frei.

      Wir laufen Taub. Träge umher, finden kein Ziel, Hauptsache Leben mit Stil.

      Die Fäden scheinen von uns selbst gezogen aus tieferer Vergangenheit. Unsere Gedanken...ein Sandkorn in der Wüste;- endlose Unverständlichkeit..........



      Geschichte ist älter als 2000 Jahre, darum benutze Deine Augen, dannn wird Dir klar das daß was Du weißt nur Täuschung war, und wirst Du es dann endlich erkennnen so wird sich die Wahrheit in Dein inneres brennen.

      Glaube nur an Dir so öffnet sich der Schrein....


      999
      Avatar
      schrieb am 04.03.07 00:48:28
      Beitrag Nr. 248 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.038.122 von zenman am 28.02.07 23:26:46Was mich brennend interresieren würde ist das "nichts":)
      Avatar
      schrieb am 04.03.07 00:54:03
      Beitrag Nr. 249 ()
      Avatar
      schrieb am 04.03.07 00:58:23
      Beitrag Nr. 250 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.100.569 von Nostarowie am 04.03.07 00:54:03Geht nich, Zum Crustchow nocma!

      Ok ...v=z3dYpEUP504&mode=related&search=
      Avatar
      schrieb am 04.03.07 01:07:40
      Beitrag Nr. 251 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.100.618 von Nostarowie am 04.03.07 00:58:23Soundgarden hat keinen Bock mer, nu ich auch nicht.

      LMAA. nosta...-:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 04.03.07 01:30:42
      Beitrag Nr. 252 ()
      [urlstatic7.sjc.youtube.com/vi/z3dYpEUP504/2.jpg[/url]
      So habs nochma probiert, aber die Hirn~bedrommelte Welt will nur Hans Mooser etc. Aber is mir auch Wurst weil ih muß ins Bett , es werd schu gerufen, also tschau un viel Glueck allderweill...



      Ach lechd mid am arsch....
      Avatar
      schrieb am 31.03.07 21:07:19
      Beitrag Nr. 253 ()
      Na hab ich mitlerweile alle verschreckt im Thread...:rolleyes:

      noch ma zu letztens :D

      http://www.youtube.com/watch?v=_NSc3nilins
      Avatar
      schrieb am 01.04.07 02:32:10
      Beitrag Nr. 254 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.714.241 von zenman am 14.02.07 23:27:18Verliere Dich°!
      nur das ist wichtig












      nichts sonst
      Avatar
      schrieb am 01.04.07 02:57:03
      Beitrag Nr. 255 ()
      Avatar
      schrieb am 01.04.07 03:31:28
      Beitrag Nr. 256 ()
      und nochmal auf das es erinnert:

      http://www.youtube.com/watch?v=jnCZiSyfKuI
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 22:11:58
      Beitrag Nr. 257 ()
      auszug aus jochens kolumne

      Der Verstand ist zu langsam
      Nur wenige Menschen wissen, dass das Bewusstsein, also der Verstand, dem wirklichen Sein, also der Realität, um einen Bruchteil einer Sekunde hinterher hinkt. Damit dem Mensch das nicht auffällt, datiert das Bewusstsein die verarbeitete Erfahrung in die Zeit zurück. Tatsächlich ist es also so, dass wir sehr häufig in vielen Fällen nicht aufgrund des Verstandes reagieren, sondern aufgrund von anderen Faktoren, die weitaus weniger bewusst ablaufen, als uns lieb ist. Damit wir uns also einbilden können, dass wir die Kontrolle haben, gaukelt unser Bewusstsein uns vor, dass wir uns verstandesgemäß, also rational entschieden hätten. Auch das ist gut so, denn würden wir merken, wie wenig unserer Handlungen und Entscheidungen wirklich dem von uns ach so hochgelobten Verstand zu verdanken sind, wir würden zutiefst erschrecken.

      Der Verstand ist nur sehr selten Herr der Lage
      Sobald der Verstand überfordert ist, und glauben Sie mir, das ist er sehr schnell, tritt er in den Hintergrund und überlässt den Instinkten und Intuitionen das Feld. In dieser Zeit ist der Verstand höchst bemüht, Sie nicht merken zu lassen, dass er gar nicht mehr so richtig aktiv ist – er gaukelt Ihnen vor, Sie hätten die Kontrolle. Solche Überforderungen treten sehr schnell ein. Auslöser sind unter vielem anderen: Chaos, Angst, zu starke Emotionen - etc.

      Mit diesen drei Punkten sind sie natürlich an der Börse ständig konfrontiert! Und so verwundert uns nicht, dass sich viele Trader eigentlich die ganze Zeit über, wenn sie traden, in Trance befinden. Und nur so ist es auch zu erklären, dass viele immer wieder die gleichen Fehler machen, um sich dann sagen zu hören: „Nein! Ich weiß es doch, ich weiß es doch, verdammt! Warum habe ich schon wieder nicht rechtzeitig verkauft / zu früh verkauft / bin ich nicht eingestiegen, bin ich zu früh eingestiegen?“

      Sie müssen also unter allen Umständen verhindern, dass Sie in Trance fallen, beziehungsweise es schaffen, in die richtige, sprich entspannte, Trancen zu fallen und dann, was noch wesentlich schwieriger ist, auch in dieser entspannten, wachen, verstandesorientierten Trance zu bleiben.

      Avatar
      schrieb am 06.06.07 01:30:43
      Beitrag Nr. 258 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.637.836 von zenman am 04.06.07 22:11:58Trance ist Liebe & ist Laster.
      Wenn der Verstand Herr der Lage ist, dann ist man meist auf dem falschem Weg. Der "Pulsive" Gedanklich abnorme Weg ist doch meist der richtige...zumindest bei mir....das macht einen Trader auch erst aus! -Finde ich . Denn Du musst nach instinkten suchen, nicht nach erklärungen! -aber das weist Du doch längst selbst Zeni.

      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 21.06.07 22:30:00
      Beitrag Nr. 259 ()
      Osho Zen Tarot

      Das Thema:

      Loslassen

      In der Existenz gibt es keinen, der überlegen ist, und keinen, der unterlegen ist. Der Grashalm und der größte Stern sind vollkommen gleich…Aber der Mensch will anderen überlegen sein, er will die Natur erobern, und deshalb muß er ständig kämpfen. Alle Komplikationen entstehen aus diesem Kampf. Ein unschuldiger Mensch ist einer, der sich weigert zu kämpfen, der sich nicht mehr dafür interessiert, überlegen zu sein, der sich nicht mehr dafür interessiert, eine Leistung zu erbringen, zu beweisen daß er jemand Besonderes ist; der wie eine Rose oder wie ein Tautropfen auf dem Lotusblatt geworden ist; der ein Teil dieser Unendlichkeit geworden ist; der verschmolzen, vereint, eins geworden ist mit dem Ozean und nur noch eine Welle darin ist; der keine Ahnung mehr vom "Ich" hat. Wenn das "Ich" verschwindet, ist Unschuld da.

      Osho The White Lotus Chapter 6

      Kommentar:
      Dieses Bild zeigt Lotusblätter am frühen Morgen, und an den Kreisen im Wasser kann man sehen, daß gerade ein Tautropfen hinein gefallen ist. Ein kostbarer Moment – und ein schmerzlicher Moment. Indem der Tropfen der Schwerkraft nachgibt und sich fallen läßt, verliert er seine alte Identität und vereint sich mit der Unendlichkeit des Wassers. Man kann sich vorstellen, wie sehr er gezittert hat, bevor er sich fallen ließ – an der Grenze zwischen dem Bekannten und dem, was er nicht wissen kann.Diese Karte ist eine Bestätigung, daß etwas zu Ende ist, daß etwas vollendet ist. Was immer es ist, eine Arbeit, eine Beziehung oder ein Zuhause, etwas, das du geliebt hast, wodurch du deine Identität definiert hast – es ist Zeit, es loszulassen. Laß alle Gefühle der Trauer zu, aber versuche nicht, daran festzuhalten. Etwas viel Größeres erwartet dich; neue Dimensionen wollen entdeckt werden. Du bist an einem Punkt, wo du nur noch der Schwerkraft nachgeben mußt. Laß es zu – es wird eine Befreiung für dich sein.


      Der innere unbewusste Einfluss:

      Erlebnis

      Schau dich um, schau einem Kind in die Augen, schau deinem oder deiner Geliebten in die Augen, deiner Mutter, deinem Freund – oder berühre einfach einen Baum.Hast du schon einmal einen Baum umarmt? Umarme einen Baum, und eines Tages wirst du merken, daß nicht nur du den Baum umarmt hast, sondern der Baum auch antwortet; der Baum umarmt dich auch. Dann bist du zum ersten Mal in der Lage zu erkennen, daß der Baum nicht nur eine Form ist, nicht nur eine bestimmte Pflanzenart, von der die Botaniker reden. Er ist ein unbekannter Gott – so grün in deinem Garten, so voller Blüten; er ist dir so nahe und winkt dir zu, ruft dich immer wieder aufs Neue

      Osho Dang Dang Doko Dang Chapter 2

      Kommentar:
      Eine "Erfahrung" kann man im Notizbuch abheften oder auf einen Film bannen und ins Fotoalbum kleben. Ein Erlebnis versetzt uns in Staunen, gibt uns das prickelnde Gefühl von Gemeinsamkeit, ist die sanfte Berührung der Verbundenheit mit unserer Umwelt.Die Frau auf dieser Karte berührt nicht nur einen Baum, sie ist mit ihm verbunden, ist fast eins mit ihm geworden. Es ist ein alter Baum, der Vieles erlebt hat. Sie berührt ihn zärtlich und ehrfürchtig. Die weiße Innenseite ihres Umhangs spiegelt ihr reines Herz wieder. Sie ist demütig und schlicht – so sollten wir uns der Natur nähern. Die Natur kündigt es weder mit Trommelschlägen an, wenn sie erblüht, noch stimmt sie Klagelieder an, wenn die Bäume im Herbst die Blätter abwerfen. Aber wenn wir uns ihr mit Ehrfurcht nähern, verrät sie uns viele Geheimnisse. Wenn du in letzter Zeit das Flüstern der Natur nicht gehört hast, ist es jetzt Zeit, ihr Gelegenheit dazu zu geben.


      Der äussere bewusste Einfluss:

      Gemächlichkeit

      Meditation ist eine Art Medizin – sie ist nur zum vorübergehenden Gebrauch. Wenn du ihre Eigenschaften gelernt hast, brauchst du Meditationen nicht mehr zu machen. Dann breitet sich Meditation in deinem Leben aus.Gehen ist Zen, Sitzen ist Zen.Was sind denn die Eigenschaften? Aufmerksam, wach, fröhlich, unmotiviert, in seiner Mitte, liebevoll und fließend – so geht man. Und das Gehen ist ein Schlendern. Liebevoll, wach und aufmerksam sitzt man, ohne Motiv. Man sitzt nicht zu einem bestimmten Zweck; man genießt einfach, wie schön es ist zu sitzen, ohne etwas zu tun, so entspannend, so ruhig! Nach einem langen Spaziergang sitzt du unter einem Baum, und es kommt eine kühle Brise. Jeden Moment kann man mit sich selbst im Reinen sein – ohne den Versuch, sich zu verbessern, ohne an sich arbeiten zu müssen, ohne etwas üben zu müssen.Gehen ist Zen, Sitzen ist Zen,Beim Sprechen oder Schweigen, beim Gehen oder StehenDie Essenz ist gelassen.Die Essenz ist gelassen: Das ist das Schlüsselwort, das ist der Kernsatz. Tu, was du tust; im innersten Kern bleibst du jedoch gelassen, entspannt, ruhig, zentriert.

      Osho The Sun Rises in the Evening Chapter 7

      Kommentar:
      Der Ritter der Regenbögen erinnert uns daran, daß wir wie diese Schildkröte unser Heim überall dabei haben – wo immer wir sind. Wir brauchen uns nicht abzuhetzen, wir brauchen keine Unterschlupf bei anderen. Selbst wenn wir in die tiefen Gewässer unserer Gefühle eintauchen, können wir für uns selbst sorgen und brauchen uns nirgendwo anklammern.Jetzt bist du bereit, Erwartungen loszulassen, die du an dich selbst oder andere gestellt hast und Verantwortung dafür übernimmst, falls du Illusionen mit dir herumgetragen hast. Es gibt nichts für dich zu tun als dich in der ganzen Fülle, die du in dir hast, auszuruhen. Wenn dabei allerlei Wünsche, Hoffnungen und Träume flöten gehen – um so besser! Das schafft Raum für Neues, für Stille und Annehmen dessen, was ist. Du bist jetzt mehr denn je in der Lage, diese Entwicklung gutzuheißen. Genieße diese Gemächlichkeit, die dich zur Ruhe kommen und erkennen läßt, daß du bereits zu Hause bist.


      Die Hilfe bei der Auflösung:

      Faulheit

      Faulheit hat einen schalen, unangenehmen Geschmack. Du spürst einfach keine Energie, fühlst dich nur flau. Du bist einfach schläfrig, du bist einfach tot. Wenn du im Zustand des Nicht-Tuns bist, ist es ein sehr positiver Geschmack. Du bist voller Energie, überfließend. Du strahlst, sprudelst und vibrierst. Du bist nicht schläfrig, du bist vollkommen wach. Du bist nicht tot, du bist ausgesprochen lebendig….Es besteht die Möglichkeit, daß dein Kopf dich täuscht und Faulheit als Zustand des Nicht-Tuns rationalisiert. Er kann sagen: "Ich bin ein Zenmeister geworden," oder "Ich glaube ans Tao", aber damit täuschst du keinen anderen. Du täuschst nur dich selbst. Sei also wachsam.

      Osho A Sudden Clash of Thunder Chapter 8

      Kommentar:
      Dieser Herr ist davon überzeugt, alles erreicht zu haben. Mit seiner Sonnenbrille, seinen rosa Sandalen und einer Piñacolada in der Hand thront er unter dem Sonnenschirm in dem dicken Polstersessel und hat keine Energie mehr aufzustehen und etwas zu tun. Er meint, alles getan zu haben. Er sieht nicht den zerbrochenen Spiegel zu seiner Rechten – ein sicheres Anzeichen, daß der Platz, wo er sich endlich sicher glaubt, auseinanderfällt und sich schon bald vor seinen Augen auflösen wird.Diese Karte sagt dir, daß dieses Urlaubsparadies mit Swimmingpool nicht dein Endziel ist. Die Reise ist noch nicht vorüber; das zeigt dir der weiße Vogel, der in den unendlichen Himmel fliegt. Deine Selbstzufriedenheit mag dem Gefühl entspringen, wirklich etwas erreicht zu haben, aber jetzt ist es Zeit, weiterzugehen. Auch wenn die Sandalen noch so schick sind und die Piñacolada noch so köstlich schmeckt – die unendliche Weite des Himmels wartet darauf, von dir erkundet zu werden.


      Die Auflösung:

      Erfolg

      Beobachte die Wellen des Meeres. Je höher die Welle ist, desto tiefer ist das Wellental danach. Einen Moment lang bist du die Welle, im nächsten Moment bist du das tiefe Tal, das darauf folgt. Genieße beides, werde nicht süchtig nach einem von beiden. Sage nicht: Ich möchte immer oben sein. Es ist nicht möglich. Sieh einfach die Tatsache ein, daß es nicht möglich ist. Es ist noch nie geschehen und wird nie geschehen. Es ist schlichtweg unmöglich. Es liegt nicht in der Natur der Dinge. Was sollst du also tun?Genieße es, auf der Welle zu reiten, solange sie da ist, und dann genieße das Tal, wenn es kommt. Was ist denn so schlimm im Tal? Was ist falsch daran, da unten zu sein? Es ist zur Entspannung da. Dort oben ist es aufregend, und niemand kann ständig aufgeregt sein.

      Osho Returning to the Source Chapter 4

      Kommentar:
      Dieser Mann ist zur Zeit eindeutig "obenauf" , und die ganze Welt feiert seinen Erfolg mit einer Konfettiparade! Da du bereit bist, die Herausforderungen des Lebens anzunehmen, genießt du jetzt – oder sehr bald – einen herrlichen Ritt auf dem Tiger des Erfolgs. Freue dich daran, und teile deine Freude mit anderen – und denk daran, daß jede Parade einen Anfang und ein Ende hat. Wenn du das nicht vergißt und dein gegenwärtiges Glück bis zum letzten Tropfen auskostest, dann kannst du die Zukunft ohne Bedauern so nehmen, wie sie kommt. Gerate aber nicht in Versuchung, diesen Augenblick der Fülle festhalten zu wollen. Die größte Weisheit, die du während der Parade des Lebens nicht vergessen solltest – sei es im Tal oder auf dem Gipfel – lautet: Auch das geht vorbei. Ja, feiere deinen Erfolg! Und dann reite auf dem Tiger weiter.
      Avatar
      schrieb am 25.06.07 08:30:00
      Beitrag Nr. 260 ()
      Schere nie aus deiner Welle
      http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,487844,00.html
      (beschreibt Zen vielleicht besser, weil es Zen nicht direkt beschreibt)

      Zwei große Wellen als Bild:
      http://www.sharkbait.co.uk/frontstories/front_images/tahitiD…
      http://www.surfersvillage.com/img/st/LaurieTowner5pop.jpg
      Avatar
      schrieb am 26.06.07 01:24:43
      Beitrag Nr. 261 ()
      http://www.youtube.com/watch?v=z3dYpEUP504

      keine Ahnung wie lang der Link noch funktioniert aber merkt euch die letzten wahren Bands noch.... nirvana and ,alice and chains....soundgarden.



      Fuck the normalized.
      Avatar
      schrieb am 26.06.07 02:20:20
      Beitrag Nr. 262 ()
      Avatar
      schrieb am 26.06.07 17:41:38
      Beitrag Nr. 263 ()
      Ist ja nett hier...:kiss:Gruss an die Bekannten...
      Avatar
      schrieb am 29.06.07 19:59:43
      Beitrag Nr. 264 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.329.600 von Birgit.Tersteegen am 26.06.07 17:41:38Hi Biggi, im blabla versehrtenthread...:D
      Avatar
      schrieb am 08.07.07 03:38:26
      Beitrag Nr. 265 ()
      Nochma, nerv , da der letzte link verulkt wurde...
      #


      http://www.youtube.com/watch?v=px-ZG-PDcBY
      Avatar
      schrieb am 12.07.07 01:34:59
      Beitrag Nr. 266 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.557.138 von Nostarowie am 08.07.07 03:38:26thx :kiss:

      für den geilen sound :cool:
      Avatar
      schrieb am 12.07.07 01:37:25
      Beitrag Nr. 267 ()
      osho zen tarot

      das thema:

      Existenz

      Du bist nicht zufällig hier. Die Existenz braucht dich. Wenn es dich nicht gäbe, würde etwas fehlen, was keiner ersetzen kann. Und es gibt dir Würde, daß du der ganzen Existenz fehlen würdest. Sonne, Mond und Sterne, Bäume, Vögel und die Erde – das ganze Universum würde spüren, daß ein kleiner Platz leer ist, den kein anderer einnehmen kann als du. Das ist für dich eine große Freude, eine Erfüllung, denn du bist mit der Existenz verbunden; du bist ihr nicht egal. Wenn deine Augen klar und geläutert sind, kannst du sehen, welche unendliche Liebe dir aus allen Dimensionen zuteil wird.

      Osho God is Dead: Now Zen is the Only Living Truth Chapter 1

      Kommentar:
      Die nackte Gestalt auf dem Lotusblatt der Vollendung ist versunken in die Schönheit des Nachthimmels. Sie weiß, das “Zuhause” nicht ein Platz in der Süßeren Welt ist, sondern ein innerer Zustand der Entspannung und des Annehmens. Die Sterne, die Steine, die Blumen, die Fische und Vögel – sie alle sind unsere Brüder und Schwestern im Tanz des Lebens. Wir Menschen neigen dazu, dies zu vergessen, wenn wir unsere eigenen privaten Ziele verfolgen und meinen, kämpfen zu müssen, um das zu kriegen, was wir brauchen. Doch unser Gefühl von Abgetrenntheit ist letztlich nur eine Illusion, die sich der engstirnige Verstand konstruiert hat.Vielleicht kannst du dir selbst jetzt das große Geschenk machen, dich Überall “zu Hause” zu fühlen. Wenn ja, koste es voll aus, damit es tiefer geht und erhalten bleibt. Wenn du aber meinst, die Welt sei nur gegen dich, gönne dir eine Pause. Geh heute abend hinaus und schau dir den Sternenhimmel an.
      Avatar
      schrieb am 12.07.07 01:38:44
      Beitrag Nr. 268 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.645.442 von zenman am 12.07.07 01:37:25die unbewusste hilfe von innen:

      49. Freundlichkeit


      Meditiere zuerst; sei glücklich. Dann kommt viel Liebe ganz von selbst. Dann ist es schön, mit anderen zusammen zu sein, und allein zu sein, ist auch schön. Dann ist es auch einfach. Du bist nicht von anderen abhängig und machst andere nicht von dir abhängig. Dann ist es immer Freundschaft, Freundlichkeit. Es wird nie zur Beziehung, es ist immer ein Bezug im Moment.Du hast einen Bezug zu jemandem, heiratest ihn aber nicht gleich. Ehen werden aus Angst geschlossen; Bezugnehmen geschieht aus Liebe.Ihr bezieht euch aufeinander; solange alles wunderbar geht, teilt ihr miteinander. Und wenn ihr seht, daß ein Moment des Abschieds kommt, weil sich eure Wege trennen, dann verabschiedet euch und seid dankbar für alles, was der andere für euch gewesen ist, für alle Freude und alles Vergnügen und alle schönen Momente, die ihr miteinander geteilt habt. Und dann geht ihr ohne Kummer, ohne Schmerz einfach auseinander.

      Osho The White Lotus Chapter 10

      Kommentar:
      Die Äste dieser beiden Bäume sind miteinander verschlungen, und die herabfallenden Blütenblätter kommen in ihren schönen Farben auf dem Boden zusammen. Es ist, als hätten sich Himmel und Erde in Liebe vereint. Dennoch steht jeder für sich, hat mit den Wurzeln seine eigene Verbindung zur Erde. Sie symbolisieren das Wesen wahrer und reifer Freunde, die ungezwungen und natürlich miteinander umgehen. Ihre Verbindung ist nicht fordernd; sie brauchen einander nicht und wollen den anderen nicht ändern.Diese Karte weist darauf hin, daß du jetzt für freundliche Beziehungen dieser Art bereit bist. Vielleicht wirst du in nächster Zeit feststellen, daß du an dramatischen und romantischen Beziehungen, wie sie andere Leute oft haben, nicht mehr interessiert bist. Das ist kein Verlust. Es ist die Geburt einer höheren, liebevolleren Umgangsart, die aus reicher Erfahrung kommt. Die Geburt wahrer bedingungsloser Liebe, ohne Erwartungen oder Forderungen.
      Avatar
      schrieb am 12.07.07 01:39:45
      Beitrag Nr. 269 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.645.442 von zenman am 12.07.07 01:37:25die bewusste hilfe von aussen :

      19. Unschuld

      Im Zen heißt es: Wenn du dein Wissen losläßt – und Wissen schließt alles ein, deinen Namen, deine Identität, alles, denn es ist dir von anderen gegeben worden. Wenn du alles, was du von anderen bekommen hast, losläßt, wird dein Wesen eine ganz andere Qualität erhalten: Unschuld. Das ist die Kreuzigung der "Persona", der Persönlichkeit, und die Auferstehung deiner Unschuld. Du wirst wieder zum Kind, du wirst neu geboren.

      Osho Dang Dang Doko Dang Chapter 7

      Kommentar:
      Der alte Mann auf dieser Karte strahlt kindliche Freude an der Welt aus. Die Anmut, die ihn umgibt, zeigt, daß er mit sich selbst und dem, was das Leben ihm gegeben hat, im Einklang ist. Er scheint mit der Gottesanbeterin auf seinem Finger spielerisch zu kommunizieren, als seien die beiden die besten Freunde. Die Kaskaden rosafarbener Blüten stehen die für eine Zeit des Loslassens, der Entspannung, des süßen Nicht-Tuns. Sie sind eine Antwort auf seine Gegenwart, eine Reflektion seiner Eigenschaften. Die Unschuld, die einer tiefen Lebenserfahrung entspringt, ist kindlich, aber nicht kindisch. Bei Kindern ist die Unschuld rein, aber noch unbewußt. Wenn das Kind größer wird und lernt, daß die Welt gefährlich und bedrohlich ist, wird sie von Mißtrauen und Zweifeln verdrängt. Doch die Unschuld eines voll gelebten Lebens ist von Weisheit und Staunen erfüllt und nimmt das Wunder des Lebens an, das ewig im Wandel ist.
      Avatar
      schrieb am 12.07.07 01:40:33
      Beitrag Nr. 270 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.645.442 von zenman am 12.07.07 01:37:25was bei der auflösung hilft:

      0. Der Narr

      Der Narr

      Ein Narr ist einer, der immerzu vertraut. Ein Narr ist einer, der trotz all seiner Erfahrungen weiter vertraut. Du betrügst ihn, und er vertraut dir; du betrügst ihn noch einmal, und er vertraut dir. Nun sagst du: Er ist ein Narr; er lernt es nie. Sein Vertrauen ist unerschöpflich; sein Vertrauen ist so rein, daβ niemand es zerstören kann.

      Sei ein Narr im Sinne des Tao, im Sinne des Zen. Versuche nicht, dich mit einer Mauer von Wissen zu umgeben. Egal, welche Erfahrungen auf dich zukommen, laβ sie geschehen, und dann laβ sie immer wieder los. Reinige deinen Geist ständig; laβ die Vergangenheit immer wieder sterben, damit du in der Gegenwart – hier und jetzt – bleibst wie ein neugeborenes Baby.

      Am Anfang ist es sehr schwer. Die Welt wird dich übervorteilen – laβ sie gewahren. Es sind arme Kerle. Auch wenn du betrogen, übervorteilt und ausgeraubt wirst, laβ es gschehen, denn das was wirklich dir gehört, kann dir nicht geraubt werden; was wirklich deins ist, kann dir keiner stehlen.

      Und jedesmal, wenn du dich nicht von den Umständen verderben läβt, ist es eine Gelegenheit, dich innerlich zu integrieren. Deine Seele kristallisiert sich immer mehr.

      Osho Dang Dang Doko Dang Chapître 2

      Kommentar:
      Von Augenblick zu Augenblick und mit jedem Schritt läßt der Narr die Vergangenheit hinter sich. Er hat nichts anderes dabei als seine Reinheit, seine Unschuld und sein Vertrauen, symbolisiert durch die weiße Rose in seiner Hand. Das Muster auf seiner Weste enthält die Farben aller vier Elemente des Tarot; das heißt, er ist in Harmonie mit seiner ganzen Umgebung. Der Narr folgt nur seiner Intuition, Hier hat er die Unterstützung des Universums, um den abenteuerlichen Sprung ins Unbekannte zu machen. Diese Karte sagt dir: Wenn du jetzt deiner Intuition folgst und das tust, was sich “richtig anfühlt”, dann kann nichts schief gehen. Deine Handlungen mögen anderen oder sogar dir selbst “närrisch” vorkommen, wenn du sie rational erklären willst. Doch die Null, an deren Platz der Narr steht, ist die zahl-lose Zahl, wo Vertrauen und Unschuld dich leiten – nicht Skepsis und vergangene Erfahrungen.
      Avatar
      schrieb am 12.07.07 01:41:23
      Beitrag Nr. 271 ()
      die auflösung:

      43. Erfolg

      Beobachte die Wellen des Meeres. Je höher die Welle ist, desto tiefer ist das Wellental danach. Einen Moment lang bist du die Welle, im nächsten Moment bist du das tiefe Tal, das darauf folgt. Genieße beides, werde nicht süchtig nach einem von beiden. Sage nicht: Ich möchte immer oben sein. Es ist nicht möglich. Sieh einfach die Tatsache ein, daß es nicht möglich ist. Es ist noch nie geschehen und wird nie geschehen. Es ist schlichtweg unmöglich. Es liegt nicht in der Natur der Dinge. Was sollst du also tun?Genieße es, auf der Welle zu reiten, solange sie da ist, und dann genieße das Tal, wenn es kommt. Was ist denn so schlimm im Tal? Was ist falsch daran, da unten zu sein? Es ist zur Entspannung da. Dort oben ist es aufregend, und niemand kann ständig aufgeregt sein.

      Osho Returning to the Source Chapter 4

      Kommentar:
      Dieser Mann ist zur Zeit eindeutig "obenauf" , und die ganze Welt feiert seinen Erfolg mit einer Konfettiparade! Da du bereit bist, die Herausforderungen des Lebens anzunehmen, genießt du jetzt – oder sehr bald – einen herrlichen Ritt auf dem Tiger des Erfolgs. Freue dich daran, und teile deine Freude mit anderen – und denk daran, daß jede Parade einen Anfang und ein Ende hat. Wenn du das nicht vergißt und dein gegenwärtiges Glück bis zum letzten Tropfen auskostest, dann kannst du die Zukunft ohne Bedauern so nehmen, wie sie kommt. Gerate aber nicht in Versuchung, diesen Augenblick der Fülle festhalten zu wollen. Die größte Weisheit, die du während der Parade des Lebens nicht vergessen solltest – sei es im Tal oder auf dem Gipfel – lautet: Auch das geht vorbei. Ja, feiere deinen Erfolg! Und dann reite auf dem Tiger weiter.
      Avatar
      schrieb am 13.07.07 01:12:32
      Beitrag Nr. 272 ()
      neues spiel


      das thema:

      30. Verständnis


      Du bist aus dem Gefängnis, dem Käfig entronnen! Du kannst die Flügel ausbreiten; der ganze Himmel steht dir offen. Alle Sterne, der Mond und die Sonne gehören dir. Du kannst ins Blaue, ins Jenseits verschwinden… Hör auf, dich an dem Käfig festzuklammern. Komm heraus, und der ganze Himmel steht dir offen! Breite die Flügel aus und fliege wie ein Adler über die Sonne hinaus.Am inneren Himmel, in der inneren Welt ist Freiheit der höchste Wert. Alles andere ist zweitrangig, selbst Glück und Ekstase. Es gibt unzählige Blumen, doch sie können nur im Klima der Freiheit gedeihen.

      Osho Christianity, the Deadliest Poison and Zen… Chapter 6

      Kommentar:
      Der Vogel auf dieser Karte schaut scheinbar aus einem Käfig hervor, der keine Tür hat und dessen Gitterstäbe verschwinden. Das Gitter war eine Illusion, und der kleine Vogel läßt sich von der Anmut und Freiheit der anderen Vögel ermutigen und verlocken. Er breitet die Flügel aus und ist bereit, zum erstenmal zu fliegen.Wenn wir ein neues Verständnis bekommen, wenn uns dämmert, daß der Käfig immer offen stand und der Himmel schon immer da war, um von uns erkundet zu werden, sind wir erst mal etwas ängstlich. Das ist ganz normal und natürlich, aber laß dir diese Gelegenheit, die Leichtigkeit und das Abenteuer, nicht durch die Angst nehmen. Laß dich von der sanften Verlockung tragen. Spüre das innere Flattern. Breite die Flügel aus und sei frei!
      Avatar
      schrieb am 13.07.07 01:13:40
      Beitrag Nr. 273 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.663.719 von zenman am 13.07.07 01:12:32die innere unbewusste hilfe:


      68. Bewusstsein

      Wir kommen aus dem Unbekannten und gehen ständig weiter ins Unbekannte. Wir werden wiederkommen; wir sind Tausende Male hier gewesen und werden Tausende Male wiederkommen. Unser eigentliches Wesen ist unsterblich, aber unser Körper, unsere Verkörperung ist sterblich. Der Rahmen, in dem wir leben, unser Haus, der Körper, der Geist sind materiell. Sie werden müde und alt; sie werden sterben. Aber dein Bewußtsein, das Bodhidharma "No-mind" nennt – Buddha hat dasselbe Wort benutzt – ist etwas, das über Körper und Geist hinausgeht, etwas, das über alles hinausgeht; es ist ewig. Es kommt, drückt sich aus und geht wieder ins Unbekannte.Diese Bewegung vom Unbekannten zum Bekannten und vom Bekannten wieder ins Unbekannte setzt sich endlos fort, bis jemand erleuchtet wird. Dann ist es sein letztes Leben; dann kehrt diese Blume nicht mehr zurück. Diese Blume ist sich ihrer selbst bewußt und braucht nicht mehr ins Leben zurückkehren, denn das Leben ist nichts anderes als eine Schule, wo man lernt. Sie hat ihre Lektion gelernt und läßt sich nun nicht mehr täuschen. Sie geht zum ersten Mal nicht mehr ins Unbekannte, sondern ins Unfaßbare.

      Osho Bodhidharma, the Greatest Zen Master Chapter 5

      Kommentar:
      Die meisten Karten der Wolken-Serie, die für den Verstand stehen, gleichen entweder Karikaturen oder sind düster. Der Einfluß des Verstands auf unser Leben ist meist zum Lachen oder quälend. Diese Karte zeigt jedoch eine riesige Buddhafigur, die so groß ist, daß sie über die Sterne hinausreicht. Über ihrem Kopf ist das pure Nichts. Sie symbolisiert das Bewußtsein, das uns allen zugänglich ist, wenn wir den Verstand meistern und ihn als Diener einsetzen können, was seine wahre Funktion ist.Wenn du diese Karte ziehst, bedeutet es, daß es dir jetzt möglich ist, kristallklar und losgelöst zu sein; verwurzelt in der tiefen Stille im Zentrum deines Wesens. Der Wunsch, die Dinge mit dem Verstand zu begreifen, ist nicht mehr da. Dein Verständnis kommt jetzt von innen, ist ganzheitlich und in Harmonie mit dem Puls des Lebens. Nimm dieses große Geschenk an und teile es mit anderen.
      Avatar
      schrieb am 13.07.07 01:14:50
      Beitrag Nr. 274 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.663.719 von zenman am 13.07.07 01:12:32die äussere bewusste kraft:


      47. Unterdrückung

      Im Sanskrit heißt es alaya vigyan, das Haus, in dessen Keller du ständig Dinge wirfst, die du tun möchtest, aber nicht tun darfst – aufgrund von gesellschaftlichen Bedingungen, von Kultur und Zivilisation . Doch sie sammeln sich dort an und wirken sich sehr indirekt auf deine Handlungen, dein Leben aus. Direkt kannst du ihnen nicht gegenübertreten – du hast sie ja in die Dunkelheit verbannt. Doch aus dem Dunkel beeinflussen sie ständig dein Verhalten. Sie sind gefährlich; es ist gefährlich, diese ganzen Verbote in deinem Inneren aufzubewahren. Möglicherweise sind das die Dinge, die zum Ausbruch kommen, wenn jemand wahnsinnig wird. Wahnsinn ist nichts anders als all diese Verdrängungen, die an einen Punkt kommen, wo du sie nicht mehr unter Kontrolle hast. Doch Verrücktsein wird akzeptiert, Meditation aber nicht. Dabei ist Meditation der einzige Weg, der dich geistig wieder ganz gesund macht.

      Osho The Great Zen Master Ta Hui Chapter 11

      Kommentar:
      Die Gestalt auf dieser Karte ist buchstäblich "verknotet". Ihr Licht scheint noch im Inneren, aber sie unterdrückt ihre Vitalität, um die Forderungen und Erwartungen von außen zu erfüllen. Sie hat ihre eigene Kraft und ihren Weitblick aufgegeben, um ausgerechnet von den Kräften akzeptiert zu werden, die sie eingesperrt haben.Wie gefährlich es ist, seine natürliche Energie auf diese Weise zu unterdrücken, zeigt sich in den Rissen am Rand des Bildes, die darauf hinweisen, daß der Vulkan jederzeit ausbrechen kann.Die eigentliche Botschaft dieser Karte lautet: Finde einen heilsamen Weg, ein Ventil, um Dampf abzulassen. Es ist wichtig, den Streß und die Spannungen abzubauen, die sich in dir jetzt angesammelt haben. Schlage auf ein Kissen ein, springe auf und ab, geh nach draußen in die Natur und schreie zum Himmel hinauf. Tu irgendetwas, um deine Energie in Bewegung zu bringen. Warte nicht auf die Katastrophe!
      Avatar
      schrieb am 13.07.07 01:15:44
      Beitrag Nr. 275 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.663.719 von zenman am 13.07.07 01:12:32was bei der auflösung hilft:


      70. Führung

      Du mußt nach Führung Ausschau halten, weil du nicht weißt, daß dein innerer Führer in dir verborgen ist. Du mußt deinen inneren Führer finden, und damit meine ich den beobachtenden Zeugen. Ich nenne ihn dein Dharma, deinen inneren Buddha. Du mußt diesen Buddha aufwecken, dann wird dich das Leben mit reichem Segen überschütten. Dein Leben wird so viel Gutes und Göttliches ausstrahlen – mehr als du dir es je vorstellen kannst.Es ist beinahe wie Licht. Dein Zimmer ist dunkel, und du machst es hell. Selbst eine kleine Kerze reicht aus, und die ganze Dunkelheit verschwindet. Sobald du eine Kerze hast, weißt du, wo die Tür ist. Du mußt nicht überlegen: "Wo ist die Tür?" Nur Blinde denken darüber nach, wo die Tür ist. Wer Augen hat, denkt bei Licht nicht nach. Hast du jemals gedacht: "Wo ist die Tür?" Du stehst einfach auf und gehst hinaus. Du verschwendest keinen Gedanken an die Tür. Du tastest nicht nach der Tür und rennst nicht mit dem Kopf gegen die Wand. Du siehst einfach und denkst keinen Moment nach. Du gehst einfach hinaus.

      Osho God is Dead: Now Zen is the Only Living Truth Chapter 7

      Kommentar:
      Diese Engelsgestalt mit den regenbogenfarbenen Flügeln symbolisiert den inneren Führer, der in jedem von uns wohnt. Wie die zweite Gestalt im Hintergrund zögern wir manchmal, uns unserem inneren Führer anzuvertrauen, weil wir daran gewöhnt sind, uns von außen beeinflussen zu lassen. Die Wahrheit in deinem tiefsten Inneren versucht dir zu zeigen, wohin du jetzt gehen sollst. Diese Karte bedeutet, daß du jetzt dieser inneren Führung vertrauen kannst. Meist flüstert sie nur; deshalb zögern wir manchmal und wissen nicht, ob wir sie richtig verstanden haben. Doch es gibt ganz klare Anzeichen dafür: Folgst du dem inneren Führer, dann hast du das Gefühl, ganz und integriert zu sein und aus deinem innersten Kern heraus zu handeln. Wenn du diesem Lichtstrahl folgst, bringt er dich genau dorthin, wohin du gehen mußt.
      Avatar
      schrieb am 13.07.07 01:16:34
      Beitrag Nr. 276 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.663.719 von zenman am 13.07.07 01:12:32die auflösunmg, das ziel:


      2. Die Innere Stimme

      Wenn du deine Wahrheit in dir selbst gefunden hast, gibt es für dich in der ganzen Existenz nichts mehr zu finden. Die Wahrheit wirkt durch dich. Wenn du die Augen öffnest, öffnet die Wahrheit ihre Augen. Wenn du die Augen schließt, schließt die Wahrheit die Augen.Das ist eine großartige Meditation. Wenn du diese Technik verstehst, brauchst du nichts zu tun. Alles, was du tust, ist Wahrheit. Du gehst, und es ist die Wahrheit. Du schläfst, und die Wahrheit ruht. Du sprichst, und die Wahrheit spricht. Du bist still, und die Wahrheit ist still.Das ist eine der einfachsten Meditationstechniken. Ganz allmählich reduziert sich alles auf diese einfache Formel. Dann brauchst du keine Technik mehr.Bist du einmal geheilt, wirfst du die Meditation fort, wirfst du die Medizin weg. Dann lebst du die Wahrheit – lebendig, strahlend, zufrieden, glücklich; wie ein Lied, das du dir selbst singst. Dein ganzes Leben wird zum Gebet ohne Worte; besser gesagt: es wird zur Andächtigkeit, zur Anmut und Schönheit, die nicht von dieser Welt sind, zum Lichtstrahl, der aus dem Jenseits in die Dunkelheit der Welt dringt.

      Osho The Great Zen Master Ta Hui Chapter 23

      Kommentar:
      Die innere Stimme spricht nicht mit Worten, sondern in der wortlosen Sprache des Herzens. Sie ist wie ein Orakel, das nur die Wahrheit sagt. Wenn sie ein Gesicht hätte, sähe sie aus wie das Gesicht in der Mitte dieser Karte – wach, aufmerksam und fähig, Licht und Dunkel anzunehmen, was die beiden Hände mit dem Kristall symbolisieren. Der Kristall steht für die Klarheit, die wir finden, wenn wir Dualität Überwinden. Die innere Stimme kann auch spielerisch sein: Sie taucht tief in die Gefühle ein und steigt wieder zum Himmel empor wie die beiden Delphine, die im Wasser des Lebens tanzen. Die Mondsichel verbindet sie mit dem Kosmos; die grünen Blätter auf ihrem Kimono stehen für die Verbindung mit der Erde. Manchmal hören wir zu viele Stimmen, die uns hin und her zerren. Aber unsere Verwirrung mahnt uns in solchen Situationen, Stille und die Mitte in uns selbst zu suchen. Nur dann können wir unsere eigene Wahrheit hören
      Avatar
      schrieb am 09.08.07 00:28:54
      Beitrag Nr. 277 ()
      mein thema:

      74. Geduld

      Wir haben vergessen, wie man wartet. Es ist uns fast verloren gegangen. Und es ist eine unserer wertvollsten Fähigkeiten, auf den richtigen Moment zu warten. Die ganze Existenz wartet auf den richtigen Moment. Selbst die Bäume wissen, wann es Zeit ist zu blühen, wann es Zeit ist, alle Blätter fallen zu lassen und sich nackt dem Himmel entgegen zu recken. Sie sind immer noch schön in ihrer Nacktheit, wie sie mit großem Vertrauen auf die neuen Blätter warten; die alten sind weg, und die neuen werden schon kommen. Neue Blätter werden wachsen. Wir haben vergessen zu warten; wir wollen alles sofort haben. Das ist ein großer Verlust für die Menschheit. Wenn du still wartest, wächst etwas in dir – dein authentisches Sein. Eines Tages springt es hervor und wird zur Flamme, und deine ganze Persönlichkeit zerbricht. Du bist ein neuer Mensch. Und dieser neue Mensch kennt sich aus, er weiß um die ewigen Lebenssäfte.

      Osho Zen: The Diamond Thunderbolt Chapter 10

      Kommentar:
      Es gibt Zeiten, in denen nichts anderes zu tun ist als zu warten. Der Samen ist gesetzt, das Kind wächst im Mutterleib, die Muschel hat ein Sandkorn verschluckt und macht es zur Perle. Diese Karte sagt uns, daß wir jetzt einfach nur wach und geduldig warten brauchen. Die Frau auf dem Bild nimmt diese Haltung ein. Sie ist völlig zufrieden und unbekümmert und wartet einfach. In jeder Phase des Monds, der über ihrem Kopf dahinzieht, bleibt sie geduldig, ganz im Einklang mit seinem Rhythmus, so daß sie beinahe eins mit dem Mond geworden ist. Sie weiß, daß es jetzt Zeit ist, passiv zu sein und der Natur ihren Lauf zu lassen. Aber sie ist dabei weder schläfrig noch gleichgültig. Sie weiß, daß sie jeden Moment bereit sein muß. Es ist eine Zeit voller Geheimnisse – wie die Stunden vor dem Morgengrauen. Eine Zeit, in der Warten das einzig Richtige ist.


      der innere unbewusste einfluss:

      47. Unterdrückung

      Im Sanskrit heißt es alaya vigyan, das Haus, in dessen Keller du ständig Dinge wirfst, die du tun möchtest, aber nicht tun darfst – aufgrund von gesellschaftlichen Bedingungen, von Kultur und Zivilisation . Doch sie sammeln sich dort an und wirken sich sehr indirekt auf deine Handlungen, dein Leben aus. Direkt kannst du ihnen nicht gegenübertreten – du hast sie ja in die Dunkelheit verbannt. Doch aus dem Dunkel beeinflussen sie ständig dein Verhalten. Sie sind gefährlich; es ist gefährlich, diese ganzen Verbote in deinem Inneren aufzubewahren. Möglicherweise sind das die Dinge, die zum Ausbruch kommen, wenn jemand wahnsinnig wird. Wahnsinn ist nichts anders als all diese Verdrängungen, die an einen Punkt kommen, wo du sie nicht mehr unter Kontrolle hast. Doch Verrücktsein wird akzeptiert, Meditation aber nicht. Dabei ist Meditation der einzige Weg, der dich geistig wieder ganz gesund macht.

      Osho The Great Zen Master Ta Hui Chapter 11

      Kommentar:
      Die Gestalt auf dieser Karte ist buchstäblich "verknotet". Ihr Licht scheint noch im Inneren, aber sie unterdrückt ihre Vitalität, um die Forderungen und Erwartungen von außen zu erfüllen. Sie hat ihre eigene Kraft und ihren Weitblick aufgegeben, um ausgerechnet von den Kräften akzeptiert zu werden, die sie eingesperrt haben.Wie gefährlich es ist, seine natürliche Energie auf diese Weise zu unterdrücken, zeigt sich in den Rissen am Rand des Bildes, die darauf hinweisen, daß der Vulkan jederzeit ausbrechen kann.Die eigentliche Botschaft dieser Karte lautet: Finde einen heilsamen Weg, ein Ventil, um Dampf abzulassen. Es ist wichtig, den Streß und die Spannungen abzubauen, die sich in dir jetzt angesammelt haben. Schlage auf ein Kissen ein, springe auf und ab, geh nach draußen in die Natur und schreie zum Himmel hinauf. Tu irgendetwas, um deine Energie in Bewegung zu bringen. Warte nicht auf die Katastrophe!


      der äussere bewusste einfluss:

      55. Loslassen

      In der Existenz gibt es keinen, der überlegen ist, und keinen, der unterlegen ist. Der Grashalm und der größte Stern sind vollkommen gleich…Aber der Mensch will anderen überlegen sein, er will die Natur erobern, und deshalb muß er ständig kämpfen. Alle Komplikationen entstehen aus diesem Kampf. Ein unschuldiger Mensch ist einer, der sich weigert zu kämpfen, der sich nicht mehr dafür interessiert, überlegen zu sein, der sich nicht mehr dafür interessiert, eine Leistung zu erbringen, zu beweisen daß er jemand Besonderes ist; der wie eine Rose oder wie ein Tautropfen auf dem Lotusblatt geworden ist; der ein Teil dieser Unendlichkeit geworden ist; der verschmolzen, vereint, eins geworden ist mit dem Ozean und nur noch eine Welle darin ist; der keine Ahnung mehr vom "Ich" hat. Wenn das "Ich" verschwindet, ist Unschuld da.

      Osho The White Lotus Chapter 6

      Kommentar:
      Dieses Bild zeigt Lotusblätter am frühen Morgen, und an den Kreisen im Wasser kann man sehen, daß gerade ein Tautropfen hinein gefallen ist. Ein kostbarer Moment – und ein schmerzlicher Moment. Indem der Tropfen der Schwerkraft nachgibt und sich fallen läßt, verliert er seine alte Identität und vereint sich mit der Unendlichkeit des Wassers. Man kann sich vorstellen, wie sehr er gezittert hat, bevor er sich fallen ließ – an der Grenze zwischen dem Bekannten und dem, was er nicht wissen kann.Diese Karte ist eine Bestätigung, daß etwas zu Ende ist, daß etwas vollendet ist. Was immer es ist, eine Arbeit, eine Beziehung oder ein Zuhause, etwas, das du geliebt hast, wodurch du deine Identität definiert hast – es ist Zeit, es loszulassen. Laß alle Gefühle der Trauer zu, aber versuche nicht, daran festzuhalten. Etwas viel Größeres erwartet dich; neue Dimensionen wollen entdeckt werden. Du bist an einem Punkt, wo du nur noch der Schwerkraft nachgeben mußt. Laß es zu – es wird eine Befreiung für dich sein.


      die hilfe bei der auflösung:

      32. Moralität

      Bodhidharma ist den ganzen Moralisten, den Puritanern, den sogenannten guten Menschen und Weltverbesserern weit voraus. Er berührt den Kern des Problems.Solange du nicht bewußt lebst, ist deine ganze Moral falsch, ist deine ganze Kultur nur eine dünne Schicht, die jeder ankratzen kann. Aber wenn deine moralische Einstellung aus deinem Bewußtsein kommt und nicht aus Disziplin, dann ist es etwas völlig Anderes. Dann handelst du in jeder Situation aus deinem Bewußtsein heraus. Und alles, was du tust, ist gut. Mit Bewußtheit kann man nichts Böses tun. Das ist das Allerschönste an der Bewußtheit, daß alles, was dabei herauskommt, einfach schön ist, richtig ist, und man braucht sich nicht anstrengen oder dafür üben.Anstatt also Blätter und Äste abzuschneiden, gehe lieber gleich an die Wurzeln. Und um die Wurzeln zu durchtrennen, gibt es nur eine einzige Methode: hellwach zu sein, bewußt zu sein

      Osho Bodhidharma, The Greatest Zen Master Chapter 15

      Kommentar:
      Moralvorstellungen haben den Lebenssaft und alle Lebenskraft auf den engen Geist dieser Gestalt begrenzt. Dort können sie nicht fließen; deshalb ist sie zu einer "vertrockneten alten Matrone" geworden. Sie benimmt sich anständig, ist steif, streng und immer bereit, jede Situation schwarz oder weiß zu sehen – wie der Stein, den sie am Hals trägt.Die Königin der Wolken lauert in uns allen, wenn wir mit starren Prinzipien aufgewachsen sind – Gut und Böse , Sünde und Tugend, annehmbar und nicht annehmbar, moralisch und unmoralisch. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, daß all diese Vorurteile nur Programme in unserem Kopf sind. Und ganz egal, ob wir uns selbst oder andere beurteilen, wir hindern uns dadurch daran, die Schönheit und Göttlichkeit in unserem Inneren zu erfahren. Nur wenn wir den Käfig unserer Programme sprengen und die Wahrheit unseres Herzens erkennen, sehen wir das Leben so, wie es ist


      die auflösung, das ziel:

      45. Reisen

      Das Leben geht weiter und immer weiter. Es hat kein Endziel, auf das es zustrebt. Nur eine Pilgerfahrt, eine Reise an sich ist das Leben, ohne irgendwo anzukommen, ohne Ziel; nur ein Tanz und eine Pilgerreise, auf der du fröhlich weiterziehst, ohne dich um das Ziel zu kümmern.Was machst du, wenn du am Ziel ankommst? Niemand stellt diese Frage, weil alle ein Ziel im Leben haben möchten. Aber was ist die Folge?Wenn du wirklich das Ziel des Lebens erreichst, was dann? Dann bist du echt in Verlegenheit! Jetzt kannst du nirgendwo mehr hingehen… Du hast das Endziel erreicht – und unterwegs hast du alles verloren. Du mußtest alles verlieren. Wenn du dann nackt am Ziel stehst, wirst du ganz dumm aus der Wäsche schauen: Wozu das Ganze? Du hast dich so sehr beeilt, du hast dir so viele Sorgen gemacht – und das ist nun das Ergebnis!

      Osho Rinzai: Master of the Irrational Chapter 7

      Kommentar:
      Die winzige Gestalt, die hier durch die schöne Landschaft wandert, denkt nicht an ihr Ziel. Sie weiß, daß der Weg das Ziel ist, daß die Pilgerreise an sich schon der heilige Ort ist. Jeder Schritt auf dem Weg ist wichtig.Diese Karte kündigt eine Zeit der Bewegung und des Wandels an. Es kann eine räumliche Bewegung von einem Ort zum anderen oder auch ein innerer Wandel sein. Was immer es sein mag – diese Karte verspricht, daß die Bewegung leicht ist und mit Abenteuer und Wachstum einhergeht. Du brauchst keine großen Pläne machen oder dich anstrengen. Diese Karte sagt uns auch, daß wir Neues akzeptieren und willkommen heißen sollen, so wie wir es tun, wenn wir ins Ausland reisen und uns an eine neue Umgebung und andere Sitten anpassen müssen. Diese Offenheit und Flexibilität bringt neue Freunde und Erfahrungen in unser Leben.
      Avatar
      schrieb am 17.08.07 20:21:52
      Beitrag Nr. 278 ()
      Avatar
      schrieb am 02.10.07 23:46:28
      Beitrag Nr. 279 ()
      Mit deinem Körper zurechtkommen


      Jeder befindet sich in einem Zustand von Schizophrenie, mehr oder weniger. Die Unterschiede sind nur gradweise. Jeder ist gespalten. Denn die Ausbeuter - die religiösen wie die politischen - haben sich auf folgende Strategie verlassen: Spalte den Menschen! Lass nicht zu, dass der Mensch eins wird, und er wird ein Sklave bleiben. Ein Haus, das in sich selber zerstritten ist, ist zwangsläufig schwach. Und so hat man euch gelehrt, gegen den Körper zu kämpfen. Das ist die Hauptstrategie der Teilung: euch zu spalten. „Bekämpft den Körper, der Körper ist euer Feind, es ist der Körper, der euch zur Hölle hinabzerrt. Kämpft, den Dolch in der Hand. Kämpft Tag und Nacht! Ganze Leben lang! Nur dann werdet ihr eines Tages den Sieg über ihn davontragen. Und solange ihr nicht über den Körper gesiegt habt, könnt ihr nicht in die Welt Gottes eingehen.”

      Jahrhunderte hat man den Menschen diesen Unsinn beigebracht, und das Ergebnis ist: Jeder ist gespalten, jeder ist gegen seinen Körper. Und wenn du gegen den Körper bist, kommst du zwangsläufig in Schwierigkeiten. Du wirst gegen deinen Körper kämpfen - und dabei bist du und dein Körper eine Energie. Der Körper ist die sichtbare Seele, und die Seele ist der unsichtbare Körper. Der Körper und die Seele sind nicht irgendwo getrennt. Sie sind Teil voneinander, sie sind Teil eines Ganzen.

      Du musst den Körper annehmen, du musst den Körper lieben, du musst den Körper respektieren. Du musst deinem Körper dankbar sein - nur dann wirst du eine gewisse Ganzheit erlangen, wird es zu einer Kristallisation kommen. Andernfalls wirst du gestört bleiben. Und der Körper wird dich nicht einfach in Ruhe lassen. Selbst nach Hunderten von Jahren wird der Kampf da sein. Du kannst den Körper nicht besiegen.

      Ich sage damit nicht, dass man den Körper nicht uberwinden könnte, aber man kann den Körper nicht besiegen. Du kannst ihn nicht besiegen, indem du ihm feindlich begegnest; du kannst ihn überwinden, indem du freundlich bist, indem du liebevoll bist, indem du respektvoll bist, indem du ihm vertraust. Das ist genau mein Ansatz: Der Körper ist dein Tempel; du bist die Gottheit des Tempels. Der Tempel schützt dich, gibt dir Obdach gegen Regen, gegen Wind, gegen Hitze - er steht in deinem Dienst. Warum solltest du kämpfen? Das ist so idiotisch, wie wenn der Fahrer das Auto bekämpft. Wenn der Fahrer das Auto bekämpft, was wird passieren? Er wird das Auto zerstören, und er wird sich selber zerstören, indem er dagegen kämpft. Das Auto ist ein wunderbares Vehikel, es kann dich auf die weitesten Reisen mitnehmen.

      Der Körper ist der komplizierteste Mechanismus in der Existenz. Er ist einfach erstaunlich, und gesegnet sind die, die staunen können. Fang mit dem Gefühl des Staunens bei deinem eigenen Körper an, denn der ist dir am nächsten. Nirgendwo kommt dir die Natur so nahe, kommt dir Gott so nahe, wie durch den Körper. In deinem Körper ist das Wasser der Ozeane, in deinem Körper ist das Feuer der Sterne und der Sonnen, in deinem Körper ist die Luft, dein Körper ist aus Erde gemacht... Dein Körper repräsentiert die ganze Existenz, alle Elemente. Und was für eine Transformation, was für eine Metamorphose! Schau auf die Erde und dann schau auf deinen Körper - was für eine Transformation! Und du hast nie darüber gestaunt! Staub ist göttlich geworden. Welch ein größeres Mysterium ist möglich? Auf welche größeren Wunder wartest du? Und du siehst jeden Tag das Wunder geschehen: Aus dem Schlamm kommt der Lotus. Und aus dem Staub hat sich unser schöner Körper erhoben. Und ein so komplexer Mechanismus, der so glatt läuft, ganz geräuschlos! Und er ist wirklich kompliziert.

      Wissenschaftler haben sehr komplizierte Maschinen gebaut, aber nichts, was mit dem Körper verglichen werden könnte. Selbst der entwickeltste Computer ist nur ein Spielzeug verglichen mit dem inneren Mechanismus des Körpers. Und man hat euch beigebracht, ihn zu bekämpfen! Das erzeugt eine Spaltung, das sorgt dafür, dass ihr verstört bleibt, daB ihr in einem ständigen Bürgerkrieg bleibt. Und da ihr gegen euch selbst kämpft, was absolut dumm ist, wird euer Leben immer weniger zu einem Leben der Intelligenz und immer mehr zu einem der Dummheit. Und dann wollt ihr große Transformationen - ihr wollt, dass Eifersüchte wegfallen, und ihr wollt, dass die Wut verschwindet, und ihr wollt keine Habgier in euch.

      Es ist unmöglich, wenn von Anfang an ein solches Missverständnis herrscht. Wie wollt ihr den Raum herstellen, wo Transformationen geschehen können, wo Wut zu Mitgefühl wird, wo Hass zu Liebe wird, wo Habgier zum Teilen miteinander wird, wo Sex zum Samadhi wird. Wie könnt ihr in einer so getrübten Verfassung hoffen, wie könnt ihr erwarten so großartige Transformationen zu erleben?”

      Es kommt vor allem darauf an, die Spaltung aufzugeben, eins zu werden. Seid eins! Und dann ist alles andere möglich, ist selbst das Unmögliche möglich.”

      Der Weg ist sehr einfach und direkt. Selbst ein Kind kann ihn verstehen. Er ist so einfach wie "zwei plus zwei macht vier" - sogar noch einfacher. Er ist so einfach wie das Lied eines Vogels. So einfach wie eine Rosenblüte - einfach und schön. Einfach und von ungeheurer Großartigkeit, aber nur ein ungetrübter Geist kann das verstehen, nur ein ungetrübter Geist hat die Fähigkeit, das zu sehen. Andernfalls lebst du in Gier, lebst du in Wut, in Eifersüchten und in Hass. Du kannst so tun als ob - du kannst an der Oberfläche ein Heiliger werden, aber tief drinnen wirst du ein Sünder bleiben. Und die größte Sünde ist, dich selber zu spalten.

      Die größte Sünde wird nie gegen andere begangen, sie wird immer gegen dich selbst begangen. Dies ist ein Zustand des Selbstmordes, diese Spaltung zu erzeugen zwischen deinem Körper und dir selbst. Indem du den Körper verdammst, kannst du nur zum Heuchler werden, kannst du nur ein Leben der Scheinheiligkeit führen.

      Osho: The Way of the Buddha: The Dhammapada
      Avatar
      schrieb am 04.10.07 03:42:26
      Beitrag Nr. 280 ()
      > Jeder befindet sich in einem Zustand von Schizophrenie,
      ... und nur die eine Hälfte weiß es. :D:D:D

      > mehr oder weniger.
      mehr mehr

      > Die Unterschiede sind nur gradweise.
      Wie das? Guck dich doch mal um!

      Okay, vielleicht eher gradweise unter Berücksichtigung des Gesamtzustandes. Wenn aber etwas aus Entfernung z.B. 10% weiß und 90% schwarz ist (in wenigen Bytes kodierbar), dann muss es trotzdem nicht unschlau sein sich die feinen Muster mal aus der Nähe anzusehen (X GB).

      > Jeder ist gespalten.
      Muss ja nicht sinnlos sein.
      Avatar
      schrieb am 05.10.07 00:15:58
      Beitrag Nr. 281 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.836.979 von HeWhoEnjoysGravity am 04.10.07 03:42:26Kann Therapie einem Menschen, der bereits meditiert, helfen, sich selbst und die eigenen Spiele klarer zu sehen? :rolleyes:



      Therapie hat einem Menschen, der schon meditiert, nichts zu geben. Keine Psychotherapie hat die Qualität von Meditation; denn keine Psychotherapie hat je einen einzigen Erleuchteten hervorgebracht.

      Keiner von den Begründern der Psychotherapie war erleuchtet. Und die erleuchteten Menschen des Ostens haben sich nie mit Dingen wie Psychotherapie abgegeben. Sie haben sich noch nicht einmal mit Psychologie oder mit dem Verstand an sich abgegeben, denn es ging ihnen nicht darum, die Probleme des Verstandes zu lösen.

      Ihnen ging es darum, wie man aus dem Verstand herauskommt - was leichter ist und womit alle Probleme auf einen Schlag beseitigt sind. Denn wenn du erst einmal aus dem Verstand heraus bist, hat der Verstand nicht mehr genügend Nahrung, um weiterhin Probleme schaffen zu können. Alles andere ist ein Prozess ohne Ende.

      Du machst eine Psychoanalyse - ob mit alten oder mit neuen Methoden ist völlig belanglos; das alles sind nur Variationen des gleichen Themas und dann fühlt sich dein Verstand nach einer psychologischen Sitzung ein bisschen erfrischt, ein bisschen besser, weil du dich erleichtert hast. Und du begreifst auch etwas besser, wie dein Verstand funktioniert. Das erhält dich normal.

      Tatsächlich stehen alle Psychotherapien im Dienst des Establishments. Sie haben die Aufgabe zu verhindern, dass jemand abnorm wird. Jemand, der die Herde und die Normen der Herde verläßt und Dinge tut, die man nicht tut - so harmlos sie auch sein mögen - solche Leute kann die Gesellschaft nicht tolerieren. Er muß zur Normalität, zum allgemeinen Standard zurückgeführt werden.

      Und die Arbeit des Psychotherapeuten besteht darin, euch den Verstand zu säubern. Man könnte sagen, er ölt euren Mechanismus: Hinterher funktioniert er etwas besser, und ihr fangt an, etwas besser zu begreifen, wie der Verstand funktioniert, obwohl das zu keiner revolutionären Veränderung führt. Und obwohl ihr vielleicht eins von euren Problemen gelöst habt, habt ihr die Ursache nicht entfernt.

      Der Verstand an sich ist das Problem. Ihr könnt zwar das eine Problem lösen, aber der Verstand wird ein neues an seine Stelle setzen. Es ist wie beim Beschneiden von Bäumen. Du beschneidest einen Ast, und aus reiner Selbstachtung und Würde treibt der Ast genau dort, wo vorher nur ein Blatt war, drei Blätter. Deshalb beschneiden Gärtner regelmäßig ihre Bäume. Dadurch bekommen die Bäume ein dichteres Laubwerk, mehr Blätter.

      Der Verstand ist genau in der gleichen Situation. Du kannst ein einzelnes Problem entfernen, indem du es verstehst - und das ist eine kostspielige Angelegenheit. Aber der gleiche Verstand, der dieses Problem hervorgebracht hat, ist immer noch da, und die Psychoanalyse geht nicht über die Schranken des Verstandes hinaus. Der Verstand erfindet jedesmal ein neues Problem, noch viel komplizierter als das vorherige, das du gelöst hast. Natürlich, denn jetzt weiß der Verstand, dass du diese Art von Problem lösen kannst, und so erfindet er etwas Neues, etwas, das noch komplizierter ist, ein dichteres Laubwerk.

      Meditation ist etwas völlig anderes als Psychoanalyse und alle möglichen Therapien, die sich alle innerhalb der Grenzen des Verstandes bewegen. Meditation ist einfach ein Sprung hinaus aus dem Verstand, und man erklärt ihm: ”Du kannst deine Probleme behalten, ich jedenfalls geh nach Hause.” Und weil der Verstand ein Parasit ist, hat er kein eigenes Dasein. Du musst in ihm drin sein, damit er dich, deinen Kopf, aufessen kann. Sobald du aus ihm herausspringst, ist der Verstand nichts weiter als ein Friedhof. All diese Probleme, diese großen Probleme, fallen. Sie fallen einfach tot um.

      Meditation ist eine völlig andere Dimension: Du beobachtest lediglich den Verstand, und indem du ihn beobachtest, gehst du aus ihm heraus. Und ganz allmählich verschwindet der Verstand mit all seinen Problemen.

      Der Verstand ist euer einziges Problem. Alle anderen Probleme sind nur Auswüchse des Verstandes. Meditation schneidet den Verstand genau an der Wurzel ab. Und all diese Therapien können denen helfen, die noch nicht meditieren, einfach damit sie den Verstand ein wenig besser verstehen, und damit sie dann die Tür finden, die ins Freie führt.

      Und hier setzen wir alle möglichen Therapien ein, die Abhilfe schaffen können - aber nicht für Meditierende; diese Therapien sind nur anfangs brauchbar, solange man noch nicht mit Meditation vertraut ist. Bist du einmal meditativ, brauchst du keine Therapie mehr. Dann kann dir keine Therapie mehr helfen, aber am Anfang kann sie nützlich sein.

      ... Und die ganze Psychoanalyse beruht auf derlei Dingen: wen du hasst und warum, und da bohrt sie dann immer tiefer und beweist dir, dass du von Kindesbeinen an Eifersucht hegst, und dass dies der Ursprung all deiner Probleme ist.

      Warum kannst du deine Frau nicht lieben? Der Psychoanalytiker kommt unweigerlich zu dem Schluss, dass du eigentlich deine Mutter lieben wolltest, und alles daran scheitert, dass deine Frau nicht deine Mutter ist. Und deine Frau liebt dich deshalb nicht, weil sie ihren Vater lieben wollte, und du nicht ihr Vater bist. Kein Wunder also, dass ihr ständig miteinander kämpft. Du hast dich in dieses Mädchen verliebt, weil irgendetwas an ihr deiner Mutter ähnlich ist. Und das Mädchen hat sich aus demselben Grund verliebt: Etwas an dir erinnert sie an ihren Vater. Du hast also deine Mutter geheiratet, sie hat ihren Vater geheiratet das ist Psychoanalyse. Und die Probleme tauchen auf, weil weder sie sich wie deine Mutter verhält, noch du dich wie ihr Vater verhältst.

      ... Im Osten ist die Psychoanalyse keine große Hilfe. Was die Westler betrifft, möchte ich gerne, dass sie durch die Gruppen gehen, einfach um den Verstand zu reinigen. Mit einem aufgeräumten Verstand wird es leichter, in Meditation zu gehen. Aber wenn du nicht in Meditation gehst und dich nur damit begnügst, immerzu den Verstand zu reinigen, dann wirst du dein ganzes Leben damit verbringen, deinen Verstand zu reinigen und nie vom Fleck kommen.

      Im Osten ist dies seit jeher die eine, die einzige, Suche. Der gesamte Genius des Ostens hat nur an diesem einen Problem gearbeitet, an keinem anderen: Wie gelangt man über den Verstand hinaus? Denn wenn man seine Probleme auf einen Schlag lösen kann, einfach dadurch, dass man sie hinter sich lässt, warum dann schrittweise vorgehen? Und der Verstand produziert immer weiter; er ist eine sehr kreative Kraft. Du löst das eine Problem, und schon taucht ein neues Problem auf. Du löst auch dieses - das nächste Problem taucht auf.

      Es ist ein gutes Geschäft für den Psychoanalytiker, denn er weiß, dass du nie geheilt sein wirst. Du wirst nie vom Verstand geheilt sein, er heilt nur spezifische Probleme. Dein Verstand, die Quelle, bleibt. Die Wurzeln zieht er nie heraus, er schneidet nur Blätter ab, oder allenfalls Äste, aber die wachsen immer wieder nach. Die Wurzeln sind immer noch da.

      Und Meditation schneidet die eigentlichen Wurzeln der Probleme ab. Ich wiederhole: Der Verstand ist das einzige Problem, und solange du nicht über den Verstand hinausgehst, kannst du auch niemals über die Probleme hinausgehen.

      Es ist merkwürdig, dass die westlichen Psychologen sich nicht einmal heute Gedanken dar über machen, warum der Osten so viele erleuchtete Menschen hervorgebracht hat, und warum sich kein einziger davon auch nur im geringsten mit einer Analyse des Verstandes aufgehalten hat. So wenig in der westlichen Literatur über Religion, Philosophie und Theologie der Gedanke zu finden ist, dass man den Verstand transzendieren kann, so wenig wird in der östlichen philosophischen Literatur der Psychoanalyse oder Psychologie irgendeine Bedeutung beigemessen.

      Von Patanjali bis hin zu Gautam Buddha, zu Shankara, zu Ramakrishna, zu J. Krishnamurti - niemand in dieser ganzen Tradition gibt sich mit dem Verstand ab. Der Verstand wird nur in einer einzigen Hinsicht erwähnt: wie man ihn transzendieren kann.

      Und man hat Hunderte von Methoden entdeckt, die einem helfen können, den Verstand zu transzendieren. Und wenn du erst einmal über den Verstand hinausgegangen bist, kommen dir seine ganzen Probleme so vor, als seien sie die Probleme eines anderen. Du betrittst ein Reich, wo du ein Beobachter auf dem Berg bist. Alle Probleme sind unten im Tal, und sie haben nicht den geringsten Einfluss mehr auf dich. Du hast sie hinter dir gelassen.

      Das also darf man nicht vergessen: wer meditiert, der braucht nichts anderes. Wer nicht meditiert, dem können diese psychotherapeutischen Methoden als Sprungbrett zur Meditation dienen.


      The Invitation
      Avatar
      schrieb am 05.10.07 06:44:35
      Beitrag Nr. 282 ()
      Wozu meditieren? Aufmerksamkeit und Nachdenken sollte reichen.

      Verstand kommt von verstehen und ohne Verständnis läuft erstmal gar nix, auch keine Erleuchtung.

      Die Realität sollte man besser nicht ignorieren, also auch nicht Erkenntnisse über den Vestand (Psychologie) verachten. Psychotherapie ist in erster Linie Therapie, welche eigentlich nichts anderes als lernen oder allgemeiner Optimierung ist.

      > Ihnen ging es darum, wie man aus dem Verstand herauskommt ...
      Das klingt für mich wie echter Wahnsinn.
      (weiter habe ich #281 nicht gelesen)
      Avatar
      schrieb am 05.10.07 21:47:32
      Beitrag Nr. 283 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.849.710 von zenman am 05.10.07 00:15:58Sorry--aber

      -Psychotherapie ist NICHT gleich Psychoananlyse

      -Nicht jeder Psychotherapeut arbeitet systemerhaltend bzw.im Dienste der Herrschenden

      -In der Psychotherapie geht es NICHT im wesentlichen um den Verstand

      -Nicht jeder der meditiert kommt dadurch in seinem normalen Leben gut klar,geschweige denn gelangt er zur Erleuchtung

      -Der Mensch besteht aus Körper ,Seele und Geist --alle 3 Bereiche bilden eine Einheit und brauchen Beachtung ,Verstehen und Klärung...


      UND ,der Verfasser dieses Artikel sollte sich einmal etwas genauer mit dem Thema Bewertung auseinander setzen---sagt eine Psychotherapeutin,die selbst meditiert.....;)
      Avatar
      schrieb am 06.10.07 01:48:34
      Beitrag Nr. 284 ()
      > Nicht jeder Psychotherapeut arbeitet systemerhaltend bzw.im Dienste der Herrschenden
      Also das hätte ich jetzt nicht vermutet, für wen denn sonst?

      (ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Herrschenden überwiegend der Gesellschaft dienen müssen, weil sie sonst nicht mehr lange herrschen würden und niemand relevant und dauerhaft gegen die Herrschenden und somit die Gesellschaft handeln kann)


      > In der Psychotherapie geht es NICHT im wesentlichen um den Verstand
      Okay, ein Lebewesen wird gezielt verändert ... aber was hat man unter dem Verstand zu verstehen?


      > Der Mensch besteht aus Körper ,Seele und Geist ...
      Körper ist klar (die pysische Wirklichkeit) aber was genau ist Seele und Geist? Vielleicht:

      Seele: Dynamik des Körpers (inklusive Geist also).

      Geist: Dynamik des Bewusstseins (überwiegend das Gehirn, aber in Form bewusst werdend könnender Informationen auch Teile des Körpers).

      Das weist auch auf die etwas unromatische Tatsache hin, dass eine frische Leiche sich ohne Betrachtung der Dynamik nicht vom Lebenden unterscheidet oder anders: ohne Veränderung kein Leben.

      Man könnte auch sagen, dass das Ganze mehr als die Summe seiner Teile ist - wirklich erstaunlich, weil diese Aussage anscheinend nur dann korrekt ist, wenn eine (so kurz sie auch sein mögende) zeitliche Komponente existiert, d.h. für Veränderung (so wie wir sie wahrnehmen können), ohne die kein Leben existieren kann, ist mehr als das jeweils in der (unendlich kurzen) aktuellen Gegenwart real Existierende notwendig. Natürlich denke ich hier nichts an übernatürliches, sondern daran, dass jeweils aktuelle Gegenwarten durch mindestens die vorhergehende (wahrscheinlich aber sehr viel mehrere, allerdings mit zeitlicher Entfernung abschwächendem Einfluss) beeinflusst werden. Wäre mal interessant zu wissen, wie diese direkte Einflussnahme der Vergangenheit auf die Gegenwart (und somit auch auf die Zukunft) realisiert ist (und noch realisiert sein könnte).


      PS: ohne Bewertung keine bewusste Entscheidung und ohne bewusste Entscheidung kein zielgerichtetes Handeln.
      Avatar
      schrieb am 06.10.07 20:14:06
      Beitrag Nr. 285 ()
      "Also das hätte ich jetzt nicht vermutet, für wen denn sonst?"----für den Patienten und dessen formulierten Wunsch;zudem gibt es in der Psychotherapeuten-Riege eine Menge Menschen mit sehr individueller bzw.non-konformer Vita.......und das mit dem Bewerten meint, dass es auf dem spirituellen Weg ein Ziel ist ,sich NICHT zu identifizieren mit Vor-und Abneigungen...das heisst NICHT,sich nicht mehr entscheiden zu können----es heisst allerdings, sich immer der Relativität aller Anschauungen bewusst zu sein und den ERNST der Dinge durch mehr LEICHTIGKEIT im Umgang mit den Dingen zu ersetzen.....................;)
      Avatar
      schrieb am 06.10.07 21:14:55
      Beitrag Nr. 286 ()
      Man identifiziert sich mit Zielen, was wiederum Neigungen nahelegt.

      Wer Ziele hat, muss sich entscheiden können und umgekehrt.

      Subjektivität ist unvermeidlich, aber wenn es eine Realität und Wahrheit gibt, dann gibt es auch richtigere und weniger richtigere Weltbilder (subjektive Sichten, Anschauungen).

      Leichtigkeit ergibt sich automatisch, wenn man gut genug dafür ist (und nicht vorher, sonst ist es Leichtsinn).
      Avatar
      schrieb am 07.10.07 18:46:44
      Beitrag Nr. 287 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.850.182 von HeWhoEnjoysGravity am 05.10.07 06:44:35mir ging es früher nicht viel anders
      wenn ich in ZEN-texten
      oder
      Hesse's "Steppenwolf"
      gelesen habe
      man müsse oder könne
      auf dem WEG
      seinen verstand verlieren

      den verstand verlieren
      bedeutet dem wahnsinn verfallen
      folgert man
      in unserer gesellschaftlichen denke

      und der gedanke
      wahnsinnig zu werden
      machte mir mächtig angst

      ich konnte auch sehen
      WAS mir daran genau angst machte

      die kontrolle zu verlieren
      über mich
      und mein bewusstsein

      und

      mich in denkweisen zu verlieren
      die mit meinem "normalen" weltbild
      unvereinbar waren
      Avatar
      schrieb am 07.10.07 19:56:50
      Beitrag Nr. 288 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.891.577 von zenman am 07.10.07 18:46:44Hallo zenman,

      vielleicht bedeutet Wahnsinn auch einfach nur ne Stoffwechselstörung in der Birne.

      Hab ich selber gehabt.

      Nicht mehr und nicht weniger.

      Liebe Grüße
      Erbse
      Avatar
      schrieb am 07.10.07 23:17:00
      Beitrag Nr. 289 ()
      Die Fiktion des Egos

      Wie kann ich mein Ego draußen vor dem Tor lassen? Es folgt mir wie ein Schatten und versteckt sich sogar hinter meinem Rücken, so dass ich es nicht sehen kann.


      Deine Frage zeigt, dass du die Bedeutung des Egos nicht verstanden hast. Es ist nicht etwas, das man sehen oder berühren kann, und es ist auch kein Schatten, der dir folgt. Es ist etwas, das auf deinem Kopf sitzt, und deshalb kannst du es nicht sehen. Es ist alles, was du von dir selbst weißt – dein Name, dein Ansehen, deine Macht. Alles, was du hast, ist dein Ego.

      Das Ego ist einfach ein Gebilde des Verstandes. Es zu verstehen ist ein subtiler Vorgang. Die Gesellschaft, in der du aufgewachsen bist, will nicht, dass du dich selbst erkennst. Aber es wäre sehr gefährlich, dir nicht zu erlauben, dich selbst zu erkennen und dich im Zustand des Chaos zu lassen. Dann bestünde die Gefahr, dass du in diesem Chaos anfängst, nach dir zu suchen.

      Man kann nicht im Chaos leben. Man muss das Zentrum des Hurrikans finden; zum Überleben ist das absolut notwendig. Die Gesellschaft schafft als Ersatz für das Sein den Verstand. Und dieser wiederum schafft die Vorstellung vom “Ich", das Ego. Dieser Ersatz ist absolut notwendig, um dich von dir selbst fernzuhalten, denn sobald du erst einmal glaubst, dass du das bist, kommst du nicht mehr auf die Idee, nach dir zu suchen.

      Das erste, was ein Mensch erkennen muss, ist, dass er sich selbst nicht kennt. Und alles, was er von sich selber weiß, sind nur Meinungen, die ihm andere übergestülpt haben. Jemand hat zu dir gesagt: “Du bist so intelligent" – und es war so befriedigend, das zu glauben, dass du es ihm abgenommen hast. Du brauchst großen Mut, um dich von all dem zu trennen, wofür du dich hältst.

      Du bist das Ego. Darum findest du es schwierig, es draußen vor dem Tor zu lassen. Weil du nichts anderes von dir kennst als das Ego, wirst du, wenn du es draußen lässt, dich selber draußen lassen. Es kann nur draußen vor dem Tor gelassen werden, wenn du seine grundlegende Struktur verstehst.

      Es ist ein falscher Ersatz, um dich beschäftigt und auf Trab zu halten, damit du keine Zeit und keine Energie hast und auch keine Notwendigkeit siehst, nach deinem wahren Selbst zu suchen.

      Ein Meditierender wendet sich nach innen und fängt an zu beobachten, wie der Verstand funktioniert. Allein das Beobachten des Verstandes macht ihm bewusst, dass er nicht der Verstand ist und dass er nichts von allem ist, was den Verstand ausmacht. Er selbst ist eine weit davon entfernte Instanz, eine ganz andere Qualität – einfach reines Beobachten. Mit anderen Worten: ein reiner Spiegel, der die Realität nur widerspiegelt, aber von keiner Realität geprägt wird.

      Erscheint vor ihm ein hässliches Gesicht, dann zeigt er vorurteilsfrei dieses hässliche Gesicht in all seinen Einzelheiten, ohne es zu verurteilen. Erscheint ein schönes Gesicht, dann wird er es ebenfalls weder anerkennen noch bewerten. Er reflektiert das hässliche ebenso wie das schöne Gesicht mit dem gleichen wertfreien, distanzierten, reflektierenden Zeugesein.

      Wenn du dahin kommst, dass du zum beobachtenden Zeugen wirst, dann brauchst du dein Ego nicht mehr am Eingang zurückzulassen. Vielmehr wird das Ego dich bereits verlassen haben. Selbst wenn du ihm hinterherläufst, wirst du es nicht einfangen können.

      Man muss also den ganzen Vorgang richtig verstehen. Das Ego ist nicht so etwas wie dein Regenschirm, deine Schuhe oder dein Regenmantel, die du am Eingang zurücklässt. Das Ego verbirgt sich im Innern deines Verstandes. Und natürlich kannst du deinen Kopf nicht draußen lassen. Das Ego begleitet dich, wohin du auch gehst.

      Man muss das Ego verstehen, und durch das Verstehen verschwindet es. Nur der beobachtende Zeuge weiß, dass das Ego unwirklich ist – und gegen etwas, das nicht wirklich existiert, braucht man nicht zu kämpfen.

      Kämpfst du jemals gegen die Dunkelheit? Wenn Dunkelheit im Zimmer ist, kämpfst du gegen sie und versuchst, sie hinauszuwerfen? Machst du einen Ringkampf mit ihr? Ziehst du dein Schwert, um ihr den Kopf abzuschlagen? Falls du etwas so Dummes machst, zeigst du damit nur, wie unintelligent du bist. Du wirst nicht einmal imstande sein, die Dunkelheit in deinem Zimmer zu berühren. Man kann sie nicht in Säcke füllen und sie hinaus bringen und auf den Hof des Nachbarn werfen.

      Man kann mit dem Negativen direkt nichts machen. Wenn du etwas mit dem Negativen machen willst, dann tue etwas für das Positive. Wenn du keine Dunkelheit im Zimmer haben willst, dann bringe Licht herein. Kümmere dich nicht um die Dunkelheit. Die ganze Vorgehensweise ist anders: Du bringst Licht herein – und sobald Licht da ist, findest du keine Dunkelheit mehr.

      Das gleiche gilt für das Ego. Es hat keine eigene Existenz. Es ist ein falscher Ersatz, den man dir gab, damit du etwas zum Spielen hast und die Suche nach deinem wahren Selbst völlig vergisst. Und die Ansprüche dieses unechten Egos sind enorm und unmöglich zufriedenzustellen. Es verlangt Geld, es verlangt Ansehen, es verlangt Macht – und du versuchst ständig, das Loch zu füllen, aber es bleibt immer leer. Man kann einen Egoisten nicht zufriedenstellen.

      Das Ego ist wie eine offene Wunde, die immer größer wird. Je mehr du versuchst, es zu füllen, umso leerer wird es dir vorkommen, und umso fordernder wird es. Du wirst praktisch zum Sklaven dieser falschen Wesenheit. Du vergeudest dein ganzes Leben mit ehrgeizigen Zielen, die dein Ego kreiert.

      Das Ego ist die gefährlichste Erfindung, die die Gesellschaft hervorgebracht hat. Wenn du es also fallenlassen willst, denke nicht in Begriffen von “Fallenlassen", weil sogar das Wort “Fallenlassen" dir die Vorstellung gibt, dass es etwas sei. Es ist nichts. Du kannst es nicht fallenlassen, kannst es nicht zur Tür hinauswerfen.

      Du musst seine Realität ergründen. In tiefer Meditation musst du zu einem Beobachter aller Aktivitäten deines Verstandes werden, denn das Ego ist die Summe aller Aktivitäten deines Verstandes: seiner Gedanken, seiner Wünsche, seiner Ideologien, seiner Vorurteile, seiner Politik, seiner Philosophie, seiner Religion – alles trägt auf irgendeine Weise dazu bei, ein bestimmtes Ego in dir zu kreieren.

      Wenn du wirklich dein Ego loswerden willst, dann musst du in der Meditation so tief gehen, dass du eine Distanz zwischen dir und deinem Verstand kreieren kannst. Dann wirst du sofort die Falschheit deines Egos sehen, und sobald du dies erkannt hast, fällt es weg. Nicht, dass du es fallenlassen kannst, sondern indem du es siehst, indem du es verstehst, indem du es beobachtest, fällt es von allein weg.

      Klein-Willi testet in der Spielwarenabteilung eines großen Warenhauses das neueste elektronische Kinderspielzeug. Über Lautsprecher kommt ein Aufruf: “Frau Elfriede Winkelstein vermisst ihren Sohn Wilhelm Winkelstein. Willi, bitte komme sofort zum Büro des Geschäftsführers." Klein-Will murmelt sichtlich enttäuscht: “Verdammt! Bin ich schon wieder verloren gegangen!"

      Tatsächlich ist jeder verloren gegangen – verloren, weil du nicht weißt, wer du bist, weil du deinem Selbst noch nicht begegnet bist, weil du kein echtes, vollständiges Individuum, sondern nur eine unechte Persönlichkeit bist.

      Ein Engländer ist auf einer entlegenen Insel gestrandet, wo sich ein schönes Eingeborenenmädchen um ihn kümmert. In der ersten Nacht gibt sie ihm die exotischsten Drinks. In der zweiten Nacht bringt sie ihm das köstlichste Essen, das man sich vorstellen kann. In der dritten Nacht fragt sie ihn: “Möchtest du mit mir spielen?" Da sagt der Engländer ganz verzückt: “Sag bloß, du hast einen Fußball!"

      Ein Engländer bleibt ein Engländer ...
      Jedermann hat ein spezielles Ego entwickelt, und das Ego beherrscht dich ständig in allen Lebenslagen. Es diktiert dir den Lebensstil, dem du folgen sollst. Es diktiert dir, was richtig und falsch ist. Doch wenn du tief genug gräbst, wirst du eines Tages dein Ego als falsche Persönlichkeit in dir erkennen und du wirst dir selber leid tun – dass du dein ganzes Leben lang unter der Herrschaft dieser falschen Persönlichkeit gestanden hast. Dann wirst du erkennen, dass alles, was man dir als richtig beigebracht hat, nur Nahrung für das Ego ist und alles, was man dir als falsch beigebracht hat, dem Ego Nahrung entzieht.

      Wenn du erst einmal beobachtender Zeuge geworden bist, kannst du diese subtilen Strategien sehen – die ganze psychologische Strategie, die dich zerstören will, die dich von dir selbst – und damit vom wahren Zentrum der Existenz – fernhalten will.

      Dein Ego ist deine Hölle, dein Ego ist dein Elend, dein Ego ist der Krebs deiner Seele. Der einzige Ausweg besteht darin, zum Beobachter der Vorgänge in deinem Verstand zu werden.


      A Sudden Clash of Thunder
      Avatar
      schrieb am 07.10.07 23:56:29
      Beitrag Nr. 290 ()
      Oh mein Gott, so wie es aussieht ist Zen total verrückt.

      Irgendwo zwischen Wahn und Schizophrenie angesiedelt.
      Avatar
      schrieb am 08.10.07 00:29:40
      Beitrag Nr. 291 ()
      Und das kann ich nur deshalb mit Gewissheit sagen weil ich selbst mal eine akute Schizzo-Phase hatte. Glücklicherweise alles vorbei. Tatsächlich eine Stoffwechselstörung in der Birne. Was hab ich daraus gelernt? Wir sind nur Maschinen, und unsere Emotionen sind grösstenteils Chemie. Wenn wir sterben ist das Bewusstsein futsch, amer da die Moleküle nicht verschwinden empfinden wir weiterhin Emotionen, gesteuert durch die Stoffwechselvorgänge während des körperlichen Zerfalls und der Umwandlung in Erde und pflanzliche Stoffe. Wenn man stirbt kriegt man es vermutlich nicht einmal mit. Das restliche Bewusstsein serstreut sich im Chaos der Quantenfluktuation und dient nur noch dazu als schwarze Materie das Universum weiter aufzublasen.
      Avatar
      schrieb am 08.10.07 05:51:11
      Beitrag Nr. 292 ()
      Ein Hauptbestandteil des Zen, die Suche nach der Wahrheit, ist das Gegenteil von Wahnsinn.

      Der Begriff Schizophrenie bedeutet frei übersetzt Verstandesabspaltung (http://de.wikipedia.org/wiki/Schizophrenie) und das könnte auch Multitasking (mehrere gleichzeitig laufende Denkprozesse) bedeuten, was, sofern die Denkprozesse kooperieren, dann ein Feature und kein Bug sein sollte. Für mich nicht ausgeschlossen, dass sogenannten Gesunden im Gegensatz zu Schizophrenen einfach einiges nicht bewusst wird - in diesem Fall würde Schizophrenie nur durch ein fehlendes Erklärungsmodell und mangelnde Integration (externe, zwischenmenschliche und gehirninterne) zur Krankheit werden können, bzw. sich nur während einer Übergangsphase (ggf. unvermeidlicherweise) Krankheitssymptome zeigen müssen.
      Avatar
      schrieb am 09.10.07 01:52:37
      Beitrag Nr. 293 ()
      Ich nehme an du hast den Wiki-Artikel selbst leider nicht gelesen sonst wüsstest du dass Schizophrenie was anderes ist als Persönlichkeitsspaltung. Es gibt zwar positive Symptome, doch mit der Zeit entstehen zunehmends negative. Es wird ja gerade deshalb als Krankheit eingestuft, da jene Menschen, wenn auch nicht immer bewusst, unter den Folgen leiden.

      Identifizierung mit dem Kapital infolge von Jahrelanger Tätigkeit an der Börse, ist eine Entfremdung von der zwischenmenschlichen Realität, der Zivilgesellschaft, und ist somit auch eine Form von Schizophrenie.

      Worin ich die Hauptursache für die Ungleichgewiche unserer Gesellschaft sehe.
      Avatar
      schrieb am 09.10.07 05:50:33
      Beitrag Nr. 294 ()
      Die Persönlichkeit ist gespalten, wenn mehrere Bewusstseine existieren (eigentlich nicht so abwegig, dass sich bei ca. 10^11 Neuronen logische Cluster bilden können - last but not least gibt es ja auch zwei Gehirnhälften und viele unterschiedliche Regionen), wobei sich im Gehirn natürlich alles auch ein bisschen überlappen muss und niemals scharf getrennt sein kann. Wenn so etwas der Fall ist, sind viele Varianten denkbar, z.B. dass ein Bewusstsein von anderen nichts weiß, erhebliche Unterschiede in Intelligenz und Wahrnehmung, etc.

      Krankheit ist nur ein Wort für einen unerwünschten (i.A. von der Normalität abweichenden) Zustand, der aber bei kooperierenden Instanzen nicht gegeben sein muss - mehrere Prozesse sind jedenfalls notwendig, nämlich um unterschiedliche Aufgaben gleichzeitig bearbeiten zu können. Warum sollten größere Prozesse nicht auch ein Bewusstsein beinhalten können? Ein bisschen Selbstbeobachtung, sicherlich auch Zugriff auf gemeinsames Wissen und Sinneswahrnehmungen, Rückkoppelungsschleifen - also mit ein paar 100 Millionen Neuronen läßt sich schon was machen ... warum also nicht auch ein Bewusstsein?

      Ein optimales Gleichgewicht zwischen mehreren Prozessen und insbesondere Bewusstseinen ist sicher alles andere als trivial und eine Störung könnte leicht Symptome wie bei einer Schizophrenie (als eine Diagnose für psychische Störungen des Denkens, der Wahrnehmung und der Affektivität (http://de.wikipedia.org/wiki/Schizophrenie)) auslösen.
      Avatar
      schrieb am 09.10.07 19:51:50
      Beitrag Nr. 295 ()
      Das denken ist ein großes Laster, es treibt an und lässt nicht locker in jeder ruhigen Minute.
      Man sollte immerfort Dinge tun nur um sich abzulenken, Aktion auf Aktion nur um dem denken aus dem Weg zu gehen...
      dem denken das zermürbt, zermartert, zerstört!?
      Die Gesellschaft schützt uns vor dem Denken, sie nimmt es uns ab. Denn es ist gefährlich!

      Ist denken vielleicht auch eine art Wahnsinn? Was ist Wahnsinn? Was ist normal?
      Ach ja Normen, gesellschaftliche Normen, gelten als normal, sind auch gesellschaftliche Ereignisse sodann normal...
      ist monetäre Unterdrückung normal?
      Sind für Freiheit geführte Kriege normal? Was ist Freiheit?

      Mal nebenbei....
      Ich unterhielt mich letztens mit einem alten Mann, sagte Ihm wohin ich reisen möchte...er schaute mich an und meinte nur:
      "Was willst Du dort?"
      Ich verstand nicht gleich, doch dann, etwas später dachte ich nach...(denken immer denken...ein Fehler?) :
      -Man hat zugang zu google Earth, eine wunderbare Sache, Internet...prima. Man sieht alles überall, sofort. Die Welt ist GROß....
      was sieht man? Einen kleinen Käfig voller Narren? Einen Spiegel unseres Hauses aus dem nicht auszubrechen ist?
      Wenn materiell keine Not vorherrscht wird der Käfig sogar kleiner man kann sofort in jede Ecke des Käfigs reisen.-

      Gibt es Freiheit überhaupt? Oder wird einem nur etwas vorgemacht um Sinn im streben zu sehen um zu gieren und um dann sein kleines Glück im Käfig zu kaufen? vielleicht einen zweiwöchigen Urlaub in der anderen Ecke des Käfigs einmal im Jahr? Das neue Auto...prächtig. Macht das Frei? Sind wir Frei?
      Ist es nur äußerlich gefühlte Freiheit? Verkaufen wir uns im wahrsten sinne des Wortes etwa selber für Dumm? Damit alles funktioniert...
      aber es muß doch funktionieren...sonst funktioniert die Gesellschaft nicht wenn wir nicht funktionieren...ein Teufelskreis? Nur nicht nachdenken...sonst könnte man darüber nachdenken....

      Denken, nachdenken in Ruhe ist etwas was verlernt wird.
      Alles hinnehmen... vorgekaut, abnicken, vorverdaut, mitmachen ohne Geist...
      So ist es am ende die Freiheit die rund um die Uhr abläuft gemeinsam mit unserer Lebenszeit und dem Neuwagen.
      Selbst kann ich nur ausbrechen indem ich Ruhe finde, einfach stillsitze....alle Seiten betrachte von innen, gutes wie schlechtes...
      darauf kann ich versuchen zu bauen.
      Abwägen...was ist wirklich wichtig, was nicht... indem ich versuche verschlossene Türen in meinem inneren zu öffnen...denken...nachdenken...in Ruhe...
      mich unterhalte mit meiner guten und meiner schlechten Seite...jeder ist in dieser hinsicht schizophren.
      Ruhe ist Meditation. Aber auch flucht vor der "normalen" Welt in der die derzeitige evolution auf der stelle zu treten scheint.


      Nicht der ist Verrückt der denkt...egal was wieviel wie sehr wie falsch, Verrückt ist derjenige der nicht denkt.
      Avatar
      schrieb am 11.10.07 04:02:36
      Beitrag Nr. 296 ()
      Sehr schöner Text, bin letztendlich zu den gleichen Schlüssen
      gekommen. "Schöne neue Welt" war nicht so abwegig wie viele
      dachten. Die menschliche Natur erlaubt eine nahezu unbegrenzte
      Vielzahl von Verhaltensmusten, denen man zwar keinen Sinn
      zusprechen kann, welche sich aber doch nach und nach auswirken.
      Intelligenz an sich scheint immer mehr unerwünscht zu sein.

      Das Paradoxon ist, gerade jene Eigenschaften des Menschen die wir
      am meisten schätzen, erweisen sich als die katasrophalsten Auslöser
      für die Gesellschaft. Menschen die in Stämmen organisiert sind,
      ständig Kriege führen wie Indianer, gefangene ermorden,
      zeremonielle Drogenpflanzen konsumieren, ihre Anzahl dadurch
      begrenzt halten... das wäre die umweltfreundlichste Version. Sie
      leben im Einklang mit der Natur.

      Humanismus führt zu Wissenschaft und Medizin, diese führen zu
      Technologie, Resistenz, und schließlich Dominanz. Kapital.
      Beschleunigung. Gerade die Kreativität führt dazu sich Strategien
      auszudenken, Lösungen zu entwickeln, eigene Ideen zu verfolgen, um
      sich "frei zu entfalten". Und gerade die "freie Entfaltung" der
      vermutlich kreativsten Köpfe dieser Erde führt uns mehr und mehr in
      die Sklaverei unserer Beschleunigungsmaschine. In der Natur war die
      quantität einer Population ausschlaggebend für die Fitness und
      Dominanz. Bei uns ist es das Kapital.

      Jede Generation erfindet ihre eigenen Dogmen um der Gesellschaft
      eine Richtung zu geben, Ziele zu definieren. Und doch wissen wir
      gar nicht was wir wirklich wollen.

      Möchte mal wissen was das für Menschen waren die zum Beispiel das
      "Nutztier" erfanden und sich somit selbst über die Tiere erhoben.
      Die Einführung der Ausbeutung erlaubte den Ausbeutern einen
      Zugewinn an Freiheit.
      Wer garantiert dass bestimmte Gruppen nicht den "Nutzmensch"
      erfinden und sich selbst über die Zivilgesellschaft erhoben haben?
      Ist die Freiheit des einen nicht immer das Produkt der Unterdrückung
      anderer? Man stelle sich vor, 10 Leute sind in einem kleinen Raum
      und einer von ihnen schafft es 90% des Platzes für sich zu
      beanspruchen. Er streckt seine Arme aus und sagt entspannt:
      "Aaah DAS ist Freiheit!"

      Ich empfinde die Beschleunigungsmaschine immer mehr als einen freien Fall den keiner aufhalten kann. Und das perverse ist, wir bauen und unser Gefängnis selbst!
      Avatar
      schrieb am 11.10.07 07:41:21
      Beitrag Nr. 297 ()
      Ich empfinde die Beschleunigungsmaschine immer mehr als einen freien Fall den keiner aufhalten kann. Und das perverse ist, wir bauen und unser Gefängnis selbst!

      Das ist das fatale. Statt mit gebündelten Kräften zu versuchen aus fehlern zu lernen und dem Käfig zu entrinnen wird durch den selbstauferlegten Neogötzentum des Mamons (im Mittelalter war es Gottesfürchtigkeit) dieser Ausbruch verhindert...wir behindern uns selber...vielleicht wie ein kleines Kind was in einem Raum spielt, neugierig was hinter der Türe nach draussen ist, durch Angst aber die Tür zu öffnen...was ist dahinter?ist es schlechter als hier?... immer neue ausflüchte sucht es um den Trieb zu entgehen.
      DAS ist real...leider.

      Nur der Geist in uns kennt keine Grenzen in ihm ist das Universum grenzenlos. Diogenes in seiner Tonne erkannte dies wohl auch.
      Er wäre natürlich mit seinem Lebensstil ein graus für unser Gefüge, so wie damals....müßiggang am laufendem Band...?
      Natürlich schafft man Fortschritt nur mit realem handeln jedoch wie wirkt der gegenwärtige auf uns? Ist er am ende in einer falschen Bahn gelenkt?
      Macht er uns unterwürfig und abhängig? Ist der Materiell getriebene Fortschritt am ende selbstzerstörend inszeniert für/von uns selber?
      Versprechen uns die im "rundumdieuhrdauerdruckhirnberieselungsverfahren" eingetrichterten Werte wie Demokratie, Freiheit, Konsum auch die Wahrheit?
      Oder sind sie nur übergestülpte pseudonyme, legitimieren unser handeln an/für uns selbst, verkaufen schwarz für weiss?
      Vielleicht sollte man den inneren Geist mit dem äußerem Wesen verbinden....dann könnte man versuchen aus dem Käfig auszubrechen.
      Nicht nur Geistig.
      Solange wir uns aber nur äußerlich auf dieser Kugel gegnseitig behindern, unseren inneren Geist vergwaltigen, meißt unbewusst, solange wird wohl es so weitergehen wie bisher.

      In der Ruhe tief in uns kann man versuchen der Wahrheit auf die schliche zu kommen, dem tristen Unsinn zu entlarven...
      jedoch befriedigt das auf dauer nicht...und macht am ende wirklich irre da der Irrsinn erkannt wird.
      Also doch mitmachen?
      Man sollte versuchen das innere herauszukehren und nach deren erkenntniss real zu handeln, nur so entgeht man einer selbstlüge
      die einem wie eine Marionette an Fäden entgegen dem innerem denken steuert. Auch mir gelingt es nicht die Fäden zu kappen....
      zu stark ist der normale Irrsinn der mich steuert....
      Die evolution hat immer recht...sie wird zeigen wohin es geht.
      Avatar
      schrieb am 12.10.07 00:06:17
      Beitrag Nr. 298 ()
      Die Kunst des Essens


      Immer wenn du etwas halbherzig tust, bleibst du daran hängen.

      Wenn du bei Tisch sitzt und isst, aber nur halbherzig isst und dein Hunger nicht gestillt wird, dann wirst du den ganzen Tag ständig an Essen denken. Probier mal zu fasten, dann wirst du sehen: Du denkst fortwährend ans Essen. Anders ist es, wenn du gut gespeist hast - und wenn ich sage, gut gespeist, dann meine ich nicht, dass du dir bloß den Bauch voll gestopft hast. Dann hast du nicht unbedingt gut gespeist, sondern du hast dich nur voll gestopft. Gut zu speisen ist eine Kunst; es hat nichts mit Vollstopfen zu tun. Es ist eine große Kunst, das Essen zu schmecken, zu riechen, zu berühren, zu kauen, zu verdauen - und als etwas Göttliches zu verdauen. Es ist göttlich. Es ist eine Gabe der Existenz.

      Die Hindus sagen: Anam Brahma, Nahrung ist göttlich. Wenn du also mit tiefer Ehrfurcht isst und beim Essen alles andere vergisst, dann wird es zum Gebet. Es ist ein existenzielles Gebet. Du isst Gott, und Gott gibt dir Nahrung. Diese Gabe sollte mit tiefer Liebe und Dankbarkeit angenommen werden. Dann wirst du deinen Körper nicht vollstopfen, denn das wäre ein körperfeindlicher Akt. Das wäre das andere Extrem. Einerseits gibt es Leute, die wie besessen fasten, und es gibt Leute, die sich wie besessen voll stopfen. Beide machen es falsch, denn der Körper verliert auf beide Arten sein Gleichgewicht.

      Wer seinen Körper wirklich liebt, wird nur so viel essen, dass der Körper sich völlig ruhig und ausgeglichen und friedlich fühlt, dass der Körper weder nach der einen noch nach der anderen Seite tendiert, sondern genau in der Mitte ist. Es ist eine Kunst, die Sprache des Körpers, die Sprache deines Bauches zu verstehen. Zu verstehen, was er braucht, und ihm nur das zu geben, was er braucht, und es ihm auf eine kunstvolle, ästhetische Weise zu geben.

      Tiere wie Menschen nehmen Nahrung zu sich. Worin besteht der Unterschied? Der Mensch macht aus dem Essen eine besondere ästhetische Erfahrung. Welchen Sinn hätte sonst ein schön gedeckter Tisch? Welchen Sinn hätten brennende Kerzen? Welchen Sinn hätte Räucherwerk? Warum würde man Freunde einladen, daran teilzunehmen? Um aus dem Essen eine Kunst zu machen und sich nicht b1oß voll zu stopfen. Das sind die äußeren Anzeichen dieser Kunst. Doch die inneren Anzeichen bestehen darin, die Sprache des Körpers verstehen zu lernen, auf ihn zu hören und sensibel auf seine Bedürfnisse zu reagieren. Wenn du auf diese Weise isst, wirst du den ganzen Tag überhaupt nicht mehr ans Essen denken. Erst wenn der Körper wieder hungrig wird, fällt dir das Essen wieder ein. Dann ist es natürlich.
      Avatar
      schrieb am 13.10.07 12:38:21
      Beitrag Nr. 299 ()
      wenn ihr euch fragt
      wozu die copy-paste ? :confused:

      nun
      DAS sind ZEN-texte der GEGENWART
      damit können WIR auch was anfangen ;)


      Liebe ist eine sehr zarte Blume
      3.Teil


      Ich kann nicht definieren, was Liebe ist, weil es keine Definition für Liebe gibt. Sie ist so wenig definierbar wie Geburt, wie Tod, wie Gott, wie Meditation. Sie ist eine von den undefinierbaren Größen - ich kann sie nicht definieren.
      Der erste Schritt ist, dass du deine Eltern loswerden musst. Und damit meine ich nicht, dass du deine Eltern missachten sollst, durchaus nicht. Ich wäre der letzte, der so etwas sagt. Und ich meine damit nicht, dass du deine leiblichen Eltern rauswerfen sollst - ich meine damit: wirf deine inneren elterlichen Stimmen raus, dein inneres Programm raus, deine inneren Tonbänder raus. Lösche sie, und du wirst einfach erstaunt feststellen, dass du frei wirst, sowie du deine Eltern aus deinem Inneren raus wirfst. Zum ersten Mal wirst du fähig sein, Mitleid für deine Eltern zu empfinden; andernfalls nicht - du wirst nachtragend bleiben. Jeder ist seinen Eltern gegenüber nachtragend. Wie sollst du auch nicht nachtragend sein, nachdem sie dir soviel Schaden zugefügt haben - wenn auch unwissentlich? Sie wollten nur das Beste für dich, sie wollten alles für dein Wohl tun. Aber was können sie schon tun? Mit gutem Willen allein ist es nicht getan. Sie meinten es gut, das ist wahr. Darüber besteht kein Zweifel; jeder Vater, jede Mutter will für das Kind alle Freuden des Lebens. Aber was können sie machen? Sie haben selbst keine Freude gekannt. Sie sind Roboter. Und ob wissentlich oder unwissentlich, absichtlich oder unabsichtlich, sie schaffen eine Atmosphäre, in der das Kind früher oder später in einen Roboter verwandelt wird.
      Wenn du Mensch und keine Maschine werden willst, wirf deine Eltern raus. Und du musst genau aufpassen. Es ist eine schwere Arbeit, eine mühselige Arbeit; du kannst es nicht auf Anhieb schaffen. Du musst sehr umsichtig in deinem Verhalten sein. Beobachte, wann deine Mutter "dran" ist und durch dich hindurch agiert. Kappe die Taue, nimm Abstand. Mach etwas völlig Neues, etwas, was sich deine Mutter nicht einmal hätte vorstellen können.
      Zum Beispiel: dein Freund dreht sich um nach einer anderen Frau, voller Anerkennung in den Augen. Beobachte jetzt, was du tust. Tust du das gleiche, was deine Mutter getan hätte, falls sich dein Vater anerkennend nach einer anderen Frau umgesehen hätte? Wenn du das tust, wirst du nie erfahren, was Liebe ist, sondern wiederholst einfach alte Geschichten. Es ist der gleiche Akt, nur von anderen Schauspielern inszeniert, mehr nicht, das gleiche, abgedroschene Drama, immer von neuem inszeniert. Sei kein Imitator, spring raus. Mach etwas Neues. Mach etwas, was deiner Mutter nicht im Traum eingefallen wäre. Mach etwas Neues, was deinem Vater nicht im Traum eingefallen wäre. Dies Neue muß in dein Inneres dringen, dann kann deine Liebe zu fließen anfangen.
      Der erste Grundpfeiler ist also, deine Eltern loszuwerden. Der zweite Grundpfeiler ist… Die Leute meinen, dass sie nur dann lieben können, wenn sie den Menschen finden, der es wert ist. Blödsinn! So wirst du nie einen finden. Die Leute meinen, sie würden erst lieben, wenn sie einen perfekten Mann oder eine perfekte Frau finden. Blödsinn! So wirst du nie eine finden, weil es perfekte Frauen und perfekte Männer nicht gibt. Und falls es sie gibt, werden sie auf deine Liebe pfeifen. Sie werden nicht daran interessiert sein.


      Osho, Auszug aus: Sufis: The People of the Path

      der herausgeber möge mir die verletzung der copy-rigths verzeihen :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 14.10.07 17:18:19
      Beitrag Nr. 300 ()
      Die Phrase "alles oder nichts" ist wohl allgemein bekannt.

      Ich frage mich, ob nicht auch "alles und nichts" realisierbar sein könnte.

      Praktisch, real:
      Man besitzt quasi (zumindest relativ gesehen) alles (wozu natürlich nicht jeder die Möglichkeit haben kann) und gleichzeitig nichts (nicht mal sich selbst), weil alles einfach nur da ist, wo es ist und passiert, was passiert.

      Ideell:
      Quasi kein Interesse alles (idealerweise überhaupt etwas) zu besitzen, weil es völlig irrelevant ist, weil man nur das tun kann, was man tun kann (soll) und dafür garantiert (definitionsgemäß) alles notwendige haben wird. Nichts (kein Spass, aber auch keine Schmerzen, keine Langeweile) könnte eigentlich durchaus angenehm und sicherlich größerer Verantwortung vorzuziehen sein. Andererseits kann man, wenn man sich nichts wünscht, auch nicht das ideelle Nichts (und schon gar nicht real alles) wünschen (oder es ablehnen), weswegen "alles oder nichts" kein Thema ist und zumindest ideell "alles und nichts" realisiert ist, sobald man wirklich weder das eine noch das andere bevorzugt (sondern einfach das nimmt, was kommt).

      Mmm, also muss man bloß realisieren, dass man, egal wieviel man "hat", in Wirklichkeit nichts hat. "Alles haben" ist dann, weil es sowieso Illusion ist, mehr Interpretationssache des Beobachters.
      Avatar
      schrieb am 15.10.07 23:54:33
      Beitrag Nr. 301 ()
      Das Geschenk


      Der Körper sollte richtig, perfekt funktionieren. Es ist eine Kunst, keine Disziplin. Es ist keine Anstrengung, du musst nicht mit ihm kämpfen, du musst ihn einfach nur verstehen. Der Körper ist so weise, weiser als dein Verstand, denk daran, denn der Körper existiert schon viel länger als der Verstand. Der Verstand ist ein Neuankömmling, noch ein Kind.

      Der Körper ist sehr alt, sehr sehr alt...Denn du warst einmal ein Stein; der Körper war da und der Verstand hat fest geschlafen. Dann wurdest du ein Baum; der Körper war da mit all seinen Blättern und Blüten. Der Verstand hat immer noch geschlafen, nicht so sehr wie im Stein, aber immer noch geschlafen. Du wurdest ein Tier, ein Tiger; der Körper war so lebendig, voller Energie aber der Verstand hat nicht funktioniert. Du wurdest ein Vogel, du wurdest ein Mensch...der Körper funktioniert schon seit Millionen von Jahren.

      Der Körper hat viel Weisheit angesammelt, der Körper ist sehr weise. Wenn du zu viel isst sagt der Körper: "Stop!" Der Verstand ist nicht so weise. Der Verstand sagt, "Der Geschmack ist wunderbar - noch etwas mehr." Wenn du auf den Verstand hörst, wird der Verstand auf die eine oder andere Art zerstörend für den Körper sein. Wenn du auf den Verstand hörst wird er als erstes sagen :"Iss weiter", denn der Verstand ist töricht, ein Kind. Er weiß nicht, was er sagt. Er ist ein Neuankömmling, er hat noch nicht genug gelernt. Er ist nicht weise, er ist immer noch ein Narr. Höre auf dem Körper. Wenn der Körper sagt, "Hungrig," dann iss. Wenn der Körper sagt, "Stop", dann höre auf.

      Wenn du auf den Verstand hörst, ist das so als wenn ein kleines Kind einen alten Mann führt - beide werden in die Grube fallen. Wenn du auf den Verstand hörst wirst du erst zu sehr in den Sinnen sein und dann wirst du es leid werden. Jeder Sinn wird dir Elend bringen und jeder Sinn wird dir mehr Angst, Konflikt und Schmerz bringen.

      Wenn du zu viel isst, wirst du Schmerzen haben und wirst dich übergeben; der ganze Körper wird durcheinander sein. Dann sagt der Verstand, "Essen ist schlecht, also fange an zu fasten." Und fasten ist auch gefährlich. Wenn du auf den Körper hörst, wird er nie zu viel essen, nie zu wenig essen; er wird einfach dem Tao folgen.

      Einige Wissenschaftler haben sich mit diesem Problem beschäftigt und haben ein wunderbares Phänomen entdeckt: kleine Kinder essen, wann immer sie sich hungrig fühlen, sie gehen schlafen wenn sie fühlen, dass sie müde werden. Sie hören auf ihren Körper. Aber die Eltern stören sie, sie üben andauernd Zwang aus: "Es ist Zeit Mittag zu essen, es ist Zeit für das Abendessen, oder dies und jenes, oder Zeit schlafen zu gehen - geh!" Sie erlauben ihren Körpern nicht...

      Einer der Wissenschaftler hat versucht, die Kinder sich selbst zu überlassen. Er arbeitete mit fünfundzwanzig Kindern. Sie wurden nicht gezwungen schlafen zu gehen, sie wurden nicht gezwungen aufzustehen. Sechs Monate lang wurden sie zu nichts gezwungen. Und es entstand ein sehr tiefes Verstehen.

      Sie haben gut geschlafen. Sie hatten weniger Träume, keine Alpträume, denn Alpträume entstanden dadurch, dass die Eltern sie gezwungen hatten. Sie haben gut gegessen, aber nie zu viel, nie weniger als notwendig, nie mehr als notwendig. Sie aßen gerne und manchmal haben sie überhaupt nicht gegessen. Wenn der Körper nichts fühlte, haben sie nichts gegessen und sie wurden nie vom Essens krank.

      Es wurde noch etwas entdeckt, womit niemand gerechnet hatte und das war wunderbar. Das kann nur Sosan verstehen oder Lao Tzu oder Chuang Tzu, denn sie sind Meister des Tao. Das war solch eine Entdeckung! Sie fanden heraus, dass ein Kind, das krank war, bestimmte Lebensmittel nicht gegessen hat. Dann versuchten sie zu verstehen, warum es diese Nahrung nicht gegessen hat. Die Nahrung wurde analysiert und es stellte sich heraus, dass für die betreffende Krankheit diese Nahrungsmittel gefährlich waren. Wie konnte das Kind das wissen? Nur der Körper...

      Wenn das Kind wuchs, hat es mehr von dem gegessen, was für sein Wachstum gebraucht wurde. Dann analysierten sie die Nahrung und fanden heraus, dass die Inhaltstoffe hilfreich waren. Das Essen änderte sich wenn sich die Bedürfnisse änderten. Ein Tag aß das Kind etwas und am nächsten Tag aß es nichts davon. Und die Wissenschaftler fühlten dahinter die Weisheit des Körper.

      Wenn du dem Körper erlaubst, das Sagen zu haben, befindest du dich auf dem richtigen Weg, einem großartigen Weg. Und das ist nicht nur mit der Nahrung so, das ist so mit dem gesamten Leben. Dein Sex ist durch den Verstand gestört, dein Magen ist durch den Verstand gestört. Du störst den Körper. Misch dich nicht ein! Selbst nur für drei Monate, misch dich nicht ein. Plötzlich wirst du so gesund sein, ein Wohlgefühl überkommt dich. Alles fühlt sich stimmig an, der Schuh passt. Das Problem ist der Verstand.

      Wenn du auf das Gefühl hörst, wirst du einfach. Natürlich wird dir niemand Respekt erweisen, denn sie werden sagen: "Dieser Mensch ist ein Gefühlsmensch." Ein Mensch der fühlt ist lebendiger als ein Mensch der nicht fühlt.

      Hör auf den Körper, denn du bist hier um diesen Augenblick zu genießen, der dir gegeben worden ist, diesen gesegneten Augenblick, der dir geschieht. Du bist lebendig, bewusst und in einer so riesigen Welt.

      Das menschliche Wesen ist ein Wunder auf diesem kleinen Planeten...sehr sehr klein, winzig! Die Sonne ist sechzigtausend mal größer als die Erde und diese Sonne ist mittelmäßig. Es gibt Millionen mal größere Sonnen als diese, und es gibt Millionen von Sonnen und Universen. Bisher scheint es, von Seiten der Wissenschaft, dass Leben und Bewusstheit nur auf dieser Erde geschehen sind. Diese Erde ist gesegnet.

      Du weißt nicht, was du erreicht hast. Wenn du fühlst, was du erhalten hast, wirst du einfach dankbar sein und du wirst um nichts anderes bitten. Du könntest ein Stein sein und kannst nichts ändern. Du bist ein Mensch! - und du leidest, und machst dir Sorgen und verpasst das Ganze. Genieße diesen Moment, denn er wird nicht wiederkommen.

      Das meinen die Hindus damit, wenn sie sagen, du kannst wieder ein Stein werden. Wenn du dich nicht freust und darin wächst, wirst du fallen. Du kannst wieder zum Tier werden. Es bedeutet: Erinnere dich immer daran, dass dieser Höhepunkt des Bewusstseins solch ein Gipfel ist, wenn du dich daran nicht erfreust und integriert bist, wirst du fallen.

      Gurdjieff pflegte zu sagen, dass du noch keine Seele hast; das Leben ist eine Gelegenheit sie zu erhalten, zu einer Seele zu werden. Verschwende nicht weiterhin Zeit und Energie, denn wenn du beim Tod nicht kristallisierst bist, verschwindest du einfach, und wer weiß, ob die Gelegenheit wiederkommen wird oder nicht? Niemand kann es wissen, es gibt niemand der etwas darüber sagen kann.

      So viel kann gesagt werden: dass in diesem Augenblick die Gelegenheit für dich da ist. Wenn du ihn genießen kannst, wird er noch mehr kristallisiert - wenn du dich ekstatisch und dankbar fühlst. Denk daran, nichts anderes ist notwendig um dankbar zu sein. Alles was du hast, ist zu viel, zu viel um dankbar zu sein. Bitte die Existenz nicht um mehr. Erfreue dich einfach an dem, was dir gegeben worden ist. Und je mehr du dich darüber freust, umso mehr wird dir gegeben werden.

      Jesus sagt einen sehr paradox klingenden Satz: "Wenn du viel hast, wird dir noch mehr gegeben, und wenn du nichts hast, wird sogar das von dir genommen." Scheint sehr anti-kommunistisch zu sein. Scheint absurd zu sein. Was für eine Art von Mathematik ist das?. "Je mehr du hast, umso mehr wird dir gegeben, und wenn du nichts hast, wird sogar das von dir genommen!" Scheint für die Reichen und gegen die Armen zu sein.

      Es handelt sich nicht um gewöhnliche Ökonomie; es ist die letztendliche Ökonomie des Lebens. Nur diejenigen, die schon etwas haben, bekommen mehr, denn je mehr sie sich daran erfreuen umso mehr wächst es. Leben wächst durch Freude. Freude ist das Sutra.

      Sei freudig, dankbar, für alles - was auch immer! Sei ekstatisch darüber. Mehr öffnet sich und fällt auf dich herab; du wirst fähig, noch mehr Gnade zu empfangen. Jemand der nicht dankbar ist, wird alles verlieren was er hat. Jemand der dankbar ist, dem hilft die ganze Existenz mehr zu bekommen, denn er ist es wert und schätzt was er bekommen hat.


      Hsin Hsin Ming
      Avatar
      schrieb am 16.10.07 16:45:05
      Beitrag Nr. 302 ()
      In Asien mag es so gewesen sein. Aber als man ein ähnliches Experiment mal in Europa durchgeführt hatte (ich glaube vor über 100 Jahren?), war es ein völliger fehlschlag. Eine Gruppe Kinder wurde isoliert, und ihnen wurde völlige Entscheidungsfreiheit überlassen. Die Kinder warun unfähig sich innerhalb der Gruppe harmonisch zu organisieren, der Mangel an Struktur schien sie zu überfordern und massiv zu verunsichern, wobei zahlreiche kompensations-Handlungen beobachtet wurden (manche schienen geradezu "traumatisiert"). Ihr Tages-Nachtrhytmus kam völlig aus dem Gleichgewicht, und sie tendierten dazu sich überwiegend ungesund vom fettigem und süßem zu ernähren.

      Nun kann man sich natürlich fragen: sind unsere Kulturen wirklich so unterschiedlich? Sind Europäer durch die Zivilisation etwa bereits so degeneriert?
      Oder wollten die jeweiligen Forscher einfach ihre eigenen Überzeugungen beweisen und haben ihre Erwartungen in der ein oder anderen Form in den Versuchsaufbau einfließen lassen?
      Avatar
      schrieb am 16.10.07 23:55:25
      Beitrag Nr. 303 ()
      Ich leide sehr an Einsamkeit. Was kann ich da tun?


      Die Dunkelheit der Einsamkeit, kann nicht direkt bekämpft werden. Es ist für jeden wichtig, zu verstehen, dass es einige grundlegende Dinge gibt, die nicht verändert werden können. Dies ist eins der wesentlichen: Du kannst nicht direkt gegen die Dunkelheit kämpfen, nicht direkt gegen die Einsamkeit, nicht direkt gegen die Angst vor Isolation. Einfach, weil diese Dinge nicht wirklich existieren, sie sind nur die Abwesenheit von etwas anderem, so wie Dunkelheit eine Abwesenheit von Licht ist.

      Was machst du nun, wenn du nicht willst, dass es dunkel ist im Raum? Du machst gar nichts mit der Dunkelheit – nicht wahr? Du kannst sie nicht wegschieben. Es gibt keine Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass die Dunkelheit verschwindet. Du musst etwas mit dem Licht machen. Jetzt ändert sich die ganze Situation; und daher nenne ich es, eins der wesentlichen, fundamentalen Dinge. Du berührst die Dunkelheit nicht einmal; du denkst nicht über sie nach. Es macht keinen Sinn, sie existiert nicht, sie ist nur eine Abwesenheit.

      Bring einfach Licht herein und du wirst gar keine Dunkelheit mehr finden, weil sie die Abwesenheit des Lichts war, einfach nur die Abwesenheit des Lichts – nichts Stoffliches mit einem eigenen Wesen, nichts was existiert. Aber einfach, weil kein Licht da war, hast du einen falschen Eindruck von der Existenz der Dunkelheit bekommen.

      Du kannst dein ganzes Leben lang weiter gegen diese Dunkelheit kämpfen und du wirst nichts ausrichten, doch schon eine kleine Kerze genügt, um sie aufzulösen. Du musst für das Licht arbeiten, denn es ist positiv, existenziell; es existiert selbständig. Und wenn das Licht kommt, verschwindet alles, was in seiner Abwesenheit war von allein.

      Einsamkeit ist so ähnlich wie Dunkelheit.

      Du kennst dein Alleinsein nicht. Du hast dein Alleinsein und seine Schönheit nicht erfahren, seine enorme Kraft, seine Stärke. Einsamkeit und Alleinsein sind in den Wörterbüchern dasselbe, aber die Existenz kümmert sich nicht um eure Wörterbücher. Und niemand hat jemals versucht, ein existenzielles Wörterbuch zu schreiben, eins das nicht im Widerspruch zur Existenz steht.

      Einsamkeit ist eine Abwesenheit.

      Weil du dein Alleinsein nicht kennst, hast du Angst. Du fühlst dich einsam, also willst du dich an etwas festhalten, an irgendjemandem, an einer Beziehung, einfach um die Illusion zu aufrecht zu erhalten, dass du nicht einsam bist. Aber du weißt, dass du es bist - daher der Schmerz. Einerseits hältst du an etwas fest, was nicht real ist, nur eine vorübergehende Vereinbarung – eine Beziehung, eine Freundschaft.

      Und während du in der Beziehung bist, kannst du dir eine kleine Illusion schaffen, um deine Einsamkeit zu vergessen. Aber hier liegt das Problem: obwohl du für einen Moment deine Einsamkeit vergessen kannst, wird dir gleich im nächsten Moment plötzlich bewusst, dass die Beziehung oder die Freundschaft nicht von Dauer ist. Gestern hast du diesen Mann oder diese Frau noch nicht gekannt, ihr ward Fremde. Heute seid ihr Freunde— wer weiß was morgen ist? Morgen könntet ihr wieder Fremde sein – deshalb der Schmerz.

      Die Illusion gibt dir einen gewissen Trost, aber sie kann keine Wirklichkeit schaffen, in der alle Ängste verschwinden. Sie unterdrückt die Angst, damit du dich an der Oberfläche gut fühlst -– wenigstens versuchst du, dich gut zu fühlen. Du machst dir selbst vor: wie wunderbar ist die Beziehung, wie wunderbar ist der Mann oder die Frau. Aber hinter der Illusion - und die Illusion ist so dünn, dass du dahinter schauen kannst – ist ein Schmerz in deinem Herzen, denn das Herz weiß genau, das morgen die Dinge nicht dieselben sein könnten...und sie sind es nicht.

      Deine ganze Lebenserfahrung bestätigt dir, dass alles sich immer wieder verändert. Nichts ist von Dauer; du kannst dich an nichts festhalten, in einer Welt, die sich verändert. Du wolltest deine Freundschaft dauerhaft machen aber dein Wunsch ist gegen das Gesetz der Veränderung und das Gesetz macht keine Ausnahmen. Es macht einfach sein eigenes Ding. Es wird verändern – alles.

      Vielleicht wirst du auf lange Sicht eines Tages verstehen, wie gut es war, dass die Existenz nicht auf dich gehört hat, dass sie sich nicht um dich gekümmert hat und einfach das weiter gemacht hat, was sie tun wollte.....nicht nach deinem Wunsch.

      Es mag ein bisschen dauern, bis du es verstehst. Du willst, dass dieser Freund für immer dein Freund ist, aber morgen verwandelt er sich in einen Feind. Oder du sagt: “Verschwinde!“ und er ist nicht mehr mit dir zusammen. Jemand anderes tritt an seine Stelle, der ihm weit überlegen ist. Dann wird dir plötzlich klar, dass es gut war, dass der andere verschwunden ist, sonst wärst du mit ihm stecken geblieben. Aber die Lektion geht noch nicht so tief, dass du aufhörst um Beständigkeit zu bitten.

      Du wirst um Beständigkeit mit diesem Mann, mit dieser Frau zu bitten: jetzt soll diese Beziehung sich nicht verändern. Du hast die Lektion nicht wirklich verstanden, dass Veränderung der eigentliche Stoff des Lebens ist. Du musst es verstehen und dich darauf einstellen. Schaff dir keine Illusionen: sie werden nicht helfen. Und jeder schafft sich andere Arten von Illusionen.

      Es gibt Menschen, die hinter Macht her sind, aber der Grund ist dergleiche. Wenn sie Macht haben, sind so viele Menschen bei ihnen, Millionen von Menschen sind unter ihrer Herrschaft. Sie sind nicht allein. Sie sind große politische und religiöse Führer. Aber Macht verändert sich. An einem Tag hast du sie, am anderen Tag ist sie fort, und auf einmal verschwindet die ganze Illusion. Du bist einsamer, als irgendjemand sonst, weil die anderen daran gewöhnt sind, einsam zu sein. Du bist nicht daran gewöhnt... deine Einsamkeit tut dir mehr weh.

      Die Gesellschaft hat versucht, Vereinbarungen zu treffen, damit du deine Einsamkeit vergessen kannst. Arrangierte Ehen sind nur ein Versuch, dir die Sicherheit zu geben, dass deine Frau mit dir zusammen bleibt. Alle Religionen sind gegen die Scheidung, einfach weil durch die Scheidung der wesentliche Zweck der Ehe zerstört wird. Der Zweck der Ehe war, dir einen Gefährten zu geben, einen lebenslangen Gefährten.

      Aber selbst wenn eine Ehefrau oder ein Ehemann das ganze Leben mit dir zusammen bleibt, bedeutet es nicht, dass die Liebe bestehen bleibt. In Wirklichkeit geben sie dir statt einem Gefährten, eine Last zu tragen. Als du einsam warst, hattest du schon Schwierigkeiten, und jetzt musst du noch einen anderen Menschen tragen, der einsam ist. Und in diesem Leben gibt es keine Hoffnung, denn wenn die Liebe einmal verschwindet, seid ihr beide einsam and müsst euch gegenseitig ertragen. Jetzt gibt es keine Anziehungskraft mehr zwischen euch; ihr könnt euch höchstens geduldig ertragen. Eure Einsamkeit hat sich durch die gesellschaftliche Strategie der Ehe nicht verändert.

      Jeder Versuch, die Einsamkeit zu vermeiden ist gescheitert und wird scheitern, weil er gegen die Grundlagen des Lebens ist. Du brauchst nicht etwas, was dich deine Einsamkeit vergessen lässt. Du musst dir deines Alleinseins bewusst werden; es ist die Wirklichkeit. Und es ist so schön, es zu erfahren, es zu fühlen, weil es deine Freiheit von der Menge ist, vom anderen. Es ist deine Freiheit von der Angst, dich einsam zu fühlen.

      Schon das Wort “Einsamkeit“ erinnert sofort daran, dass es so etwas wie eine Wunde ist: etwas wird gebraucht um sie auszufüllen. Es gibt eine Lücke und sie tut weh: mit irgendetwas muss sie gefüllt werden. Das Wort “Alleinsein“ hat nicht dieselbe Bedeutung einer Wunde, einer Lücke, die gefüllt werden muss. Alleinsein bedeutet einfach Vollständigkeit. Du bist ganz; niemand anderes wird gebraucht, um dich vollständig zu machen.

      Versuche also, dein innerstes Zentrum zu finden, dort, wo du immer allein bist, immer allein gewesen bist. Im Leben, im Tod - wo immer du bist, wirst du allein sein. Aber es ist so eine Fülle - es ist nicht leer, es ist so voll und so vollkommen und so überfließend mit Lebenssaft, mit all den Schönheiten und Segnungen der Existenz - sobald du einen Geschmack vom Alleinsein bekommen hast verschwindet der Schmerz in deinem Herzen. Stattdessen wird es einen neuen Rhythmus in dir geben, von ungeheurer Süße, Frieden, Freude, Glückseligkeit.

      Es bedeutet nicht, dass jemand, der in seinem Alleinsein zentriert ist, der vollständig ist in sich selbst, keine Freunde finden kann - in Wirklichkeit kann nur er Freunde haben, weil es jetzt keine Notwendigkeit mehr ist, es ist einfach ein Teilen. Er hat so viel; er kann es teilen.

      Es gibt zwei Arten von Freundschaft. In einer Freundschaft bist du ein Bettler - du brauchst etwas vom anderen, um deine Einsamkeit zu ertragen - und der andere ist auch ein Bettler; er will dasselbe von dir. Und natürlich können zwei Bettler sich gegenseitig nicht helfen. Bald sehen sie, dass das Betteln bei einem anderen Bettler, ihre Bedürftigkeit verdoppelt oder vervielfacht hat. Statt einem Bettler gibt es jetzt zwei.
      Und wenn sie unglücklicherweise Kinder haben, dann gibt es eine ganze Kompanie von Bettlern, die alle um etwas bitten – und niemand hat etwas zu geben.

      Also ist jeder frustriert und wütend, und hat das Gefühl, er ist getäuscht, betrogen worden. Aber in Wirklichkeit täuscht niemand und betrügt niemand, denn was haben wir schon?

      Die andere Art der Freundschaft, die andere Art von Liebe, hat eine völlig andere Qualität. Sie kommt nicht aus einer Bedürftigkeit, sie kommt aus einem Überfluss, den du teilen willst. Eine neue Art der Freude ist in dein Wesen gekommen, die dir vorher nie bewusst war – die des Teilens. Du hast immer gebettelt.

      Wenn du teilst, geht es nicht darum, festzuhalten. Du fließt mit der Existenz, du fließt mit der Veränderung des Lebens, weil es nicht wichtig ist, mit wem du teilst. Es kann morgen derselbe Mensch sein – derselbe Mensch dein ganzes Leben lang – oder es können verschiedene Menschen sein. Es ist kein Vertrag, es ist keine Ehe; es kommt einfach aus deiner Fülle, dass du etwas geben willst. Wer immer gerade in deiner Nähe ist, du gibst es. Und zu Geben ist so eine Freude.

      Betteln ist so ein Elend. Selbst wenn du etwas durch das Betteln bekommst, wirst du unglücklich bleiben. Es tut weh. Es verletzt deinen Stolz, es verletzt deine Integrität. Doch das Teilen lässt dich mehr in deiner Mitte sein, integrierter, stolzer, aber nicht egoistischer – eher stolz darauf, dass die Existenz so mitfühlend mit dir war. Es ist nicht das Ego, ist ein völlig anderes Phänomen... Ein Erkennen, dass die Existenz dir etwas erlaubt hat, wonach Millionen Menschen suchen, aber an der falschen Tür. Du warst zufällig an der richtigen Tür.

      Du bist stolz auf deine Glückseligkeit und alles, was die Existenz dir gegeben hat. Die Angst verschwindet, die Dunkelheit verschwindet, der Schmerz verschwindet, die Sehnsucht nach dem anderen löst sich auf.

      Du kannst jemanden lieben, und wenn er jemand anderen liebt, wird es keine Eifersucht geben, denn du hast mit so viel Freude geliebt. Es war kein Festklammern. Du hast den anderen nicht gefangen gehalten. Du hast keine Angst gehabt, der andere könnte dir aus den Händen gleiten, jemand anders könnte eine Liebesaffäre mit ihm anfangen....

      Wenn du einfach deine Freude teilst, schaffst du für niemanden ein Gefängnis. Du gibst einfach. Du erwartest nicht einmal Erkenntlichkeit oder Dankbarkeit, weil du nicht gibst, um irgendetwas zu bekommen, nicht einmal Dankbarkeit. Du gibst, weil du so erfüllt bist, dass du geben musst.

      Also werde ich dir nicht sagen, irgendetwas mit deiner Einsamkeit zu machen.

      Suche nach deinem Alleinsein.

      Vergiss die Einsamkeit, vergiss die Dunkelheit, vergiss den Schmerz. Sie sind nur die Abwesenheit vom Alleinsein. Die Erfahrung des Alleinseins wird sie sofort auflösen. Und es ist dieselbe Methode: beobachte einfach deinen Verstand, sei aufmerksam. Werde immer bewusster, so dass du dir schließlich nur noch deiner selbst bewusst bist. Das ist der Moment, wo du dir des Alleinseins bewusst bist.

      Versuche immer festzustellen, ob das, was dir zum Problem wird, etwas Negatives oder etwas Positives ist. Wenn es etwas Negatives ist, dann kämpfe nicht damit; kümmere dich gar nicht darum. Suche einfach nach dem Positiven, und du wirst an der richtigen Tür sein.

      Die meisten Menschen auf der Welt misslingt es, weil sie anfangen, direkt mit der negativen Tür zu kämpfen.

      Es gibt keine Tür, es gibt nur Dunkelheit, es gibt nur eine Abwesenheit. Und je mehr sie kämpfen, desto mehr versagen sie, sie werden immer deprimierter, pessimistischer....und kommen schließlich darauf, dass das Leben keine Bedeutung hat, dass es nur eine Quälerei ist. Aber ihr Fehler ist, dass sie durch die falsche Tür hereingekommen sind.

      Bevor du also ein Problem angehst, schaue dir das Problem an, ist es die Abwesenheit von etwas? Und all deine Probleme sind die Abwesenheit von etwas. Und wenn du einmal herausgefunden hast, wovon sie die Abwesenheit sind, dann suche nach dem Positiven. Und in dem Moment wo du das Positive findest, das Licht, ist die Dunkelheit vorüber.


      The Path of the Mystic, chapter 19
      Avatar
      schrieb am 21.10.07 22:47:02
      Beitrag Nr. 304 ()
      Warum existieren so viele Konflikte zwischen den Anhängern verschiedener Religionen?

      Es scheint, als ob die Welt von Tag zu Tag verrückter wird. Niemand weiß, was passiert und in den Zeitungen wird gesagt, dass alles auf den Kopf gestellt und verworren ist. Ist das real?
      Und wenn es das ist, gibt es ein dem Leben innewohnendes Gleichgewicht, das alles stabil hält?


      Die Welt ist dieselbe; sie ist immer so gewesen – auf den Kopf gestellt, verrückt, geisteskrank. Tatsächlich ist nur eine neue Sache in der Welt passiert, und das ist die Bewusstheit darüber, dass wir verrückt sind, dass wir auf den Kopf gestellt sind, dass irgendetwas grundsätzlich falsch mit uns ist. Und diese Bewusstheit ist ein großer Segen. Natürlich ist dies nur ein Anfang, erst das ABC eines langen Prozesses, nur ein Same, aber ein sehr fruchtbarer Same. Die Welt war niemals vorher sich ihrer kranken Art so bewusst so wie heute. Es war schon immer so. In dreitausend Jahren hat der Mensch fünftausend Kriege geführt.

      Kannst du sagen, dass diese Menschheit gesund ist? Es gibt keine Zeitspanne in der menschlichen Geschichte, in der die Menschen sich nicht gegenseitig im Namen der Religion, oder im Namen Gottes oder sogar im Namen des Friedens, der Menschlichkeit und universeller Brüderlichkeit zerstört hätten. Grosse Worte verbergen hässliche Realitäten. Christen haben Mohammedaner getötet, Mohammedaner haben Christen getötet, Mohammedaner haben Hindus getötet, Hindus haben Mohammedaner getötet. Politische Ideologien, religiöse Ideologien, philosophische Ideologien sind nur die Fassaden für Mord – um gerechtfertigt zu morden.

      Und alle diese Religionen haben den Menschen versprochen, ”Wenn du in einem Religionskrieg stirbst, wirst du mit Sicherheit im Himmel enden. Im Krieg zu töten, ist keine Sünde; in einem Krieg getötet zu werden ist sehr tugendhaft.” Das ist reine Dummheit! Aber zehntausend Jahre der Konditionierung sind tief ins Blut eingesickert, in die Knochen, ins tiefste Mark der Menschheit. Jede Religion, jedes Land, jede Rasse hat für sich beansprucht: “Wir sind Gottes auserwähltes Volk. Wir sind die größten, jeder ist niedriger als wir.” Das ist Wahnsinn, und jeder hat deswegen gelitten.

      Die Juden haben ungeheuer gelitten für eine einzige Dummheit, die sie begingen: für die Idee, “Wir sind Gottes auserwähltes Volk.” Wenn du einmal die Idee hast, dass du Gottes auserwähltes Volk bist, dann können andere dir nicht vergeben, weil sie dann auch Gottes auserwähltes Volk sind, und wie soll das entschieden werden? Es gibt kein schlüssiges Argument, und niemand weiß, wo Gott sich versteckt, sodass du ihn auch nicht fragen kannst; er kann nicht als Zeuge im Gericht aufgerufen werden. Dann entscheidet nur das Schwert. Wer auch immer mächtig ist, wird Recht haben. Macht hat recht gehabt. Die Juden haben wirklich Jahrhunderte lang gelitten, aber das Leiden hat sie nicht verändert. Tatsächlich hat es die Idee, Gottes auserwähltes Volk Gottes zu sein, gestärkt.

      Dieselben Leute, die ihnen sagen, “Ihr seid das auserwählte Volk,” sagen ihnen auch, dass das auserwählte Volk durch viele Prüfungen gehen muss, viele Feuer, um ihr Stehvermögen zu beweisen. Ich habe von einem alten Rabbi gehört, der zu Gott gebetet hat - es muss ein sehr vernünftiger Mann gewesen sein. Er betete jahrelang und bat um nichts – und weißt du, Gebet ist eine Art Nörgeln: du fährst fort, Gott jeden Tag keine Ruhe zu lassen, morgens, am Nachmittag, am Abend, in der Nacht. Gott muss müde werden, zutiefst gelangweit....

      Und der Rabbi hat um nichts gebeten; ansonsten wäre da ein Ausweg für Gott gewesen. Wenn er um etwas gebeten hätte, es wäre eingetreten und dem Rabbi wäre gesagt worden: “Verschwinde!” Aber er hat um nichts gebeten, hat nur gebetet. Schließlich fragte ihn Gott,” Warum fährst du fort, mich zu quälen? Was willst du?” Und der alte Rabbi sagte, “Nur eine Sache. Ist es nicht an der Zeit für dich, ein anderes Volk zu erwählen? Bitte mache ein anderes Volk zu deinem auserwählten Volk. Wir haben genug gelitten.”

      Aber so ist es nicht nur mit den Christen, Juden, Mohammedanern und Hindus; es ist genauso mit allen Völkern, die bis heute existiert haben. Das Ego der Rasse, das religiöse Ego, das spirituelle Ego ist viel mehr als das individuelle Ego, weil das individuelle Ego grob ist. Du kannst es sehen - jeder kann es sehen, es ist so sichtbar an der Oberfläche. Aber wenn das Ego rassisch wird – “Hinduismus ist großartig” – denkst du nicht daran, das du etwas für dich beanspruchst. Indirekt behauptest du, “Ich bin großartig, weil ich ein Hindu bin, und Hinduismus ist großartig.” Dies ist eine indirekte Art, eine subtile, verschlagene Art: ”Ich bin großartig, weil ich ein Japaner bin, weil Japaner die direkten Abkömmlinge von Gottes Sohns sind”; oder, ”Ich bin Chinese, und die Chinesen sind das am höchsten entwickelte Volk, das Kultivierteste.”

      Als Abendländer zum ersten Mal nach China kamen, lachten sie, als sie die Chinesen sahen. Sie sahen eher wie Karikaturen aus; eher wie Cartoons als wie Menschen – nur vier oder fünf Haare, die aus ihrem Gesicht wachsen und das ist ihr ganzer Bart! Was sind das für Leute? Die ersten Europäer schrieben in ihre Tagebücher, ”Es scheint, dass wir das fehlende Glied zwischen den Affen und dem Menschen entdeckt haben.” Und was haben die Chinesen in ihre Tagebücher geschrieben?



      Das einzig Neue, das passiert, und das ist ein Segen, kein Fluch: Zum ersten Mal in der ganzen Geschichte der Menschheit werden sich ein paar Menschen bewusst, dass die Art, wie wir bisher existiert haben, irgendwie falsch ist, dass etwas grundsätzlich in unserem Fundament fehlt.

      Da ist etwas, das uns nicht erlaubt, gesunde menschliche Wesen zu werden. In unserer Konditionierung liegen die Samen der Krankheit. Jedes Kind wird gesund geboren, und dann, langsam, langsam, bringen wir ihm Kultur bei – wir nennen es den Prozess der Zivilisation. Wir bereiten es darauf vor, Teil der großartigen Kultur zu werden, der großartigen Kirche, des großartigen Staates, dem wir angehören.

      Unsere gesamte Politik ist dumm, und dadurch wird es dumm. Unsere gesamte Bildung ist hässlich. Unsere Politik läuft nur auf Ehrgeiz hinaus, nackten Ehrgeiz. Und nur die niedrigste Art von Menschen interessiert sich für Macht. Nur die Menschen, die unter einem tiefen Minderwertigkeitskomplex leiden, werden Politiker. Sie wollen beweisen, dass sie nicht minderwertig sind; sie wollen es den anderen beweisen, sie wollen es sich selbst beweisen, dass sie nicht minderwertig sind, dass sie überlegen sind.

      Aber warum musst du beweisen, dass du überlegen bist? Der überlegene Mensch versucht nicht irgendetwas zu beweisen, er ist so unbefangen mit seiner Überlegenheit. Das ist, was Lao Tzu sagt: Der überlegene Mensch ist sich seiner Überlegenheit noch nicht einmal bewusst: es gibt überhaupt keinen Anlass. Nur der kranke Mensch denkt an seine Gesundheit: der gesunde Mensch denkt niemals an Gesundheit. Der gesunde Mensch ist sich seiner Gesundheit nicht bewusst: nur der Kranke. Der schöne Mensch, der wirklich schöne Mensch, ist sich seiner Schönheit nicht bewusst. Es ist nur der hässliche Mensch, der ständig besorgt ist und alle Anstrengungen unternimmt, um zu beweisen, dass es nicht so ist.

      In Wirklichkeit versucht er, indem er es anderen zu beweisen versucht “Ich bin nicht minderwertig, ich bin nicht hässlich,” es sich selbst gegenüber zu beweisen. Die anderen funktionieren als Spiegel. Wenn die anderen sagen können, “Ja, du bist großartig....” Aber sie werden es nur sagen, wenn du mächtig bist, wenn du reich bist; ansonsten werden sie nichts sagen. Wer interessiert sich für dein Ego? Sie sind an ihren Egos interessiert, aber wenn du Macht hast zu zerstören, müssen sie es widerwillig akzeptieren.

      Adolf Hitler war verrückt, aber niemand in Deutschland hat sich getraut, es zu sagen. Viele haben es gefühlt, dass er verrückt war, aber in dem Moment, als er besiegt war und Selbstmord beging, schrieben viele Leute, dass sie das immer gefühlt hatten. Selbst seine eigenen Ärzte, die sich niemals getraut hatten, es dem Menschen selbst zu sagen – wenigstens sie hätten die Wahrheit sagen sollen, sie waren die Ärzte – sie haben nicht gesagt, dass er krank war, sehr schwer krank, und nicht nur physisch sondern auch psychologisch.

      Er litt unter vielen Albträumen, er hatte ständig Angst, umgebracht zu werden. Er war besessen von der Idee, dass er umgebracht werden würde, so sehr, dass er niemals heiratete. Er heiratete erst, als er entschieden hatte, sich umzubringen, gerade drei Stunden vorher. Um zu vermeiden, eine Frau im gleichen Raum zu haben, heiratete er niemals – weil die Frau eine Spionin sein könnte, ein Feind, und während er schläft, könnte sie ihn umbringen, ihn vergiften.

      Er traute noch nicht einmal der Frau, die er vorgab zu lieben. Er hatte keine Freunde, weil freundlich zu jemandem zu sein zu vertrauen bedeutet, und er war so misstrauisch. Die Politiker sind krank, die Priester sind auch krank....

      Die Menschheit war immer geisteskrank. Sie ist immer auf den Kopf gestellt gewesen und verwirrt, weil du auf der Basis von Lügen erzogen worden bist. Aber heute geschieht etwas Gutes: wenigstens ein paar intelligente junge Leute werden sich bewusst, dass unsere gesamte Vergangenheit falsch gewesen ist, und dass es einen radikalen Neuanfang braucht. ”Wir brauchen eine Diskontinuität von unserer Vergangenheit. Wir wollen neu beginnen, wir müssen neu beginnen. Die gesamte Vergangenheit war ein Experiment in absoluter Vergeblichkeit!”

      Wenn wir die Wahrheit so akzeptieren, wie sie ist, kann der Mensch gesund werden. Der Mensch wird gesund geboren; wir machen ihn verrückt. Wenn wir akzeptieren, dass es keine Nationen und Rassen gibt, wird der Mensch sehr ruhig und still werden. Die ständige Gewalt und Aggression werden verschwinden. Wenn wir den Körper des Menschen akzeptieren, seine Sexualität, dann werden sich natürlicherweise alle Arten von Dummheiten in Luft auflösen, die im Namen der Religion gepredigt werden.

      Neunundneunzig Prozent der psychologischen Krankheiten existieren, weil der Mensch sexuell verdrängt. Wir müssen den Menschen von seiner Vergangenheit befreien. Das ist hier meine ganze Arbeit: dir zu helfen, die Vergangenheit loszuwerden. Was immer die Gesellschaft dir angetan hat, muss ungeschehen gemacht werden. Dein Bewusstsein muss gereinigt werden, geleert, so dass du wie ein reiner Spiegel werden kannst, der die Realität wiederspiegelt. Fähig zu sein, die Realität wiederzuspiegeln, bedeutet, Gott zu kennen. Gott ist nur ein anderer Name für Realität: das, was ist. Und ein Mensch ist wirklich gesund, wenn er die Wahrheit kennt.

      Wahrheit bringt Befreiung, Wahrheit bringt Gesundheit.
      Wahrheit bringt Intelligenz,
      Wahrheit bringt Unschuld.
      Wahrheit bringt Glückseligkeit,
      Wahrheit bringt Feiern.

      Wir müssen diese ganze Welt in ein unglaubliches Festival umwandeln, und es ist möglich, denn der Mensch bringt alles mit, was es braucht, um diese Erde in ein Paradies zu verwandeln.


      Come, Come, Yet Again Come, chapter 12
      Avatar
      schrieb am 22.10.07 00:10:09
      Beitrag Nr. 305 ()
      Sehr schöner Text, ich glaube aber dass er leider immer aktuell bleiben wird.
      Es gibt irgendeinen Grund dafür das die Zivilisation krank ist.
      Vielleicht ist sie nicht einmal krank, sondern wir empfinden es nur so?
      Vielleicht ist alles nur ein Prozess den kein einzelnes Individuum versteht,
      der aber im Effekt das Gebäude für zukünftige Generationen erbaut, die
      wiederum darauf aufbauen und so weiter.
      Ein toller Satz ist "Gott ist die Realität". Und das System baut den babylonischen Turm, hin zur Realität.

      Ein Psychologe würde hier hinzufügen, dass es falsch ist, auf Unschuld zu bauen.
      Ein Mensch braucht Macht, um geistig gesund zu sein und eine
      stabile Persönlichkeit zu entwickeln. Das Ego - im Sinne einer Kraftquelle
      - ist etwas positives. Es von Schuld reinwaschen zu wollen ist keine Lösung.

      Ich verstehe nicht einmal WARUM ich so händeringend nach einer Lösung suche.
      Eine Lösung für welche Problemstellung denn? Eine Problemstellung
      ist nämlich zugleich eine Aufgabe.
      Warum gibt man sich freiwillig diesem Denken im Kreis her? Warum,
      wenn offensichtlich keinerlei Vorteil dadurch entsteht, weder für
      das Individuum noch für das Kollektiv? Bloß ein Fehler in meiner
      Software, die noch nicht ausreichend durch Evolution und
      Zivilisation perfektionisiert wurde? Oder sind wir doch mehr als
      nur die Software unseres Körpers? Ein Selbstmordattentäter ist
      fähig sich selbst für sein Kollektiv zu opfern. Dies ist möglich indem
      er sich anstatt mit dem eigenen Ego, mit dem Ego des
      Kollektivs identifiziert. Da das Kollektiv mit dem Tod des Täters ja nicht stirbt,
      kann sein Ich auch nicht sterben, es ist
      ja zum Zeitpunkt des Todes mit dem Kollektiv identifiziert, und
      betrachtet den Körper des Täters nur als Werkzeug.
      Ist das der Grund warum wir uns den Kopf über lücken im System zerbrechen?
      Warum wir uns mit der Gesellschaft identifizieren und
      ständig Verbesserungen austüfteln? Um unsterblich zu bleiben indem
      wir unser eigenes Ego für das kollektiven Ego auflösen?
      Warum, wenn dies doch nur eine Illusion ist. Oder vielleicht auch nicht?
      Avatar
      schrieb am 26.10.07 19:55:10
      Beitrag Nr. 306 ()
      Manchmal könnte man Leute beneiden die sich keine Gedanken machen über diese Dinge oder sie verdrängen können.
      Vielleicht sind wir, unser Sonnensystem und all die anderen Systeme im System....auch nur ein Versuch von einem übergeordneten System, verschachtelt bis in alle ewigkeit wo sich am ende das Makro wieder mit dem Mikro kreuzt? -wie die Parallelen- ein Anfang ohne Ende?
      Ein Gott von einem Gott erschaffen der wiederum von einem Gott erschaffen wurde?
      Wenn Gott,- dann ist doch ER das System... im System... vom System...
      und hat mit Religionen wahrscheinlich soviel gemeinsam wie eine köstliche Praline mit einem Mistkäfer. Naja aber beides existiert :D

      Mit Friederich Nietzsche fängt man an zu Denken und mit ihm verliert man dann auch den Verstand....
      Avatar
      schrieb am 27.10.07 11:12:25
      Beitrag Nr. 307 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.167.893 von Nostarowie am 26.10.07 19:55:10Mein Gott ist das vielleicht alles eine Scheiße...:cry:
      Avatar
      schrieb am 27.10.07 11:28:27
      Beitrag Nr. 308 ()
      # 306
      "...Mit Friederich Nietzsche fängt man an zu Denken und mit ihm verliert man dann auch den Verstand.... "


      Nietzsche hat sich als Ausweg aus seinem Dilemma eine erfreuliche Vision erschaffen, indem er dazu auffordert:
      " So zu leben, dass man sich wünscht, dieses Leben unendliche male zu leben."

      Schönes WE :)
      Avatar
      schrieb am 27.10.07 13:11:05
      Beitrag Nr. 309 ()
      Ein Leben läßt sich nicht auf exakt die gleiche Weise noch einmal leben.

      Man hatte nicht wirklich einen Grund zur Klage, wenn man einer Reinkarnation zustimmen würde. Was man wohl dann machen würde, wenn die Rahmenbedingungen (zukünftig zu erwartende Umgebung + eigener Charakter) eher positiv oder zumindest mit akzeptabler Wahrscheinlichkeit in späteren Reinkarnationen irgendwann für hinreichend lange Zeit positiv werden.

      Ich frage mich, ob man gefragt werden würde, denn eigentlich wäre es viel praktischer nach bestem Wissen und Gewissen irgendwann wieder eingesetzt zu werden - wenn es einem nicht gefällt, kann man ja aussteigen (was dann allerdings Ressourcen- und Zeitverschwendung wäre, weswegen es nicht der Regelfall sein sollte).
      Avatar
      schrieb am 27.10.07 16:32:03
      Beitrag Nr. 310 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.171.858 von depodoc am 27.10.07 11:28:27Gruß Depo,
      na ich hoffe mal das er nicht daran letztendlich geistig gescheitert ist? Aber recht hatte er mM.

      Im übrigen denke ich mal, setzen wir mal eine Reinkarna voraus,
      man immer wieder das selbe Leben abspulen würde,-eine wiederholung der wiederholung der wiederholung, da die alte Seele bzw Geist der selbe ist und somit die selben Fehler immer und immer wiederholt werden würde.
      So wie letztendlich alles immer nach den bekannten Schwingungen im auf und ab immer wiederholt zu werden scheint. (bsp. Börse)
      Allerdings ist das mit dieser Reinkarnation so eine Sache an die ich persönlich nicht glauben will....naja wer weis?
      Energie kann ja bekanntlich nicht vergehen nur umgewandelt werden,
      und Geistige beanspruchung der Denkzwiebel ist ja auch irgendwo Energie die umgewandelt wird in Handlung mit Händen und Füssen.

      Es ist schon grausam wie wenig wir über uns selbst wissen.
      Aber große Töne rausrülpsen von wegen vortschrittliche Gerechte Zivilisation mit Ethik und Moral bis zum abwinken...
      Avatar
      schrieb am 27.10.07 16:36:28
      Beitrag Nr. 311 ()
      Man verzeihe mir meine Re-fehler wenn ich schnell schreibe dann wursteln sich laufend heimlich gleichklingende Falschbuchstaben in mein Text.:D
      Avatar
      schrieb am 27.10.07 20:46:24
      Beitrag Nr. 312 ()
      Etwas sehr schönes zum Thema:

      Enzyklopädie des relativen Wissens

      :lick:http://www.zeitgeistlos.de/enzyklopaedie/edrw.php:lick:


      Einen schönen Samstagabend und viel Vergnügen mit dem Text!
      Avatar
      schrieb am 27.10.07 21:22:58
      Beitrag Nr. 313 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.176.019 von Depotmaster am 27.10.07 20:46:24Gruß & thx,
      habe den Text überflogen, jedoch die Fragen die sich mir sofort stellen sind:

      1.) Warum ist das so?
      2.) wird es sich im laufe der evolution ändern
      ( unser Dogmatisches verhalten mit uns selbst in Bezug auf Gott)
      3.) Wird es sich überhaupt jeh ändern?

      Solange individuell egoistisches Gedankengut allgemein mit der jeweiligen niederkunft eines jeden Organismus auf der Erde als Ziel der verwirklichung der eigenen Lebensträume gelehrt und erklärt wird in anbetracht einer relativen Gottesstaatsfürchtigkeit oder anderweitig angebeteter Götzenbilder im Zeichen des Mamons.
      Solange wird ein Generatives Handeln & Denken wahrscheinlich nicht möglich sein und wir werden uns, obwohl mit einem genialen Denkapparat auf dem Hals ausgestattet, weiter disqualifizieren eine fortbestehende Lebensform unter anderen darzustellen.
      Avatar
      schrieb am 28.10.07 00:51:30
      Beitrag Nr. 314 ()
      Dieser Mann lebt wohl das wesen was ín den meisten fällen abhanden gekommen scheint...

      http://www.youtube.com/watch?v=flCUFd65qAw
      Avatar
      schrieb am 28.10.07 23:04:53
      Beitrag Nr. 315 ()
      Probleme sind Nahrung für's Ego


      Warum machen wir immer aus einer MÜcke einen Elefanten? Weil sich das Ego nicht wohl fühlt mit Mücken – es braucht Elefanten. Selbst wenn es sich um Unglück handelt, sollte es kein Mückenschiss sein, sondern ein Mount Everest. Wenn das Ego schon unglücklich ist, dann möchte es nicht gewöhnlich unglücklich sein, sondern außergewöhnlich unglücklich!

      Die Menschen machen das ständig so; sie machen sich große Probleme aus rein gar nichts. Ich habe mit Tausenden von Menschen über ihre Probleme gesprochen, und dabei bin ich bisher noch auf kein einziges wirkliches Problem gestoßen! Alle Probleme sind nur Schein - ihr macht sie euch, weil ihr euch ohne Probleme leer fühlen würdet. Ohne Probleme gibt es nichts zu tun, nichts zu bekämpfen, nirgendwohin zu gehen. Die Menschen laufen von einem Guru zum nächsten, von einem Meister zum nächsten, von einem Psychoanalytiker zum nächsten, von einer Encounter-Gruppe zur nächsten, denn wenn sie das nicht tun, fühlen sie sich leer und haben plötzlich das Gefühl, ihr Leben wäre sinnlos. Ihr erschafft euch Probleme, damit ihr das Gefühl habt, das Leben sei harte Arbeit, enormes Wachstum, und dass ihr schwer zu kämpfen habt.

      Das Ego existiert nur, wenn es kämpfen kann, denkt daran, wenn es kämpft. Und je größer das Problem, je größer die Herausforderung, desto stärker kann sich das Ego erheben, kann es sich aufschwingen. Ihr erschafft euch also Probleme. Eigentlich gibt es keine Probleme. Lasst es mich so sagen - es gibt nicht einmal Mücken. Auch das ist nur ein Trick von euch. Ihr sagt: Nun gut, es gibt vielleicht keine Elefanten, aber es gibt Mücken. Nein, es gibt nicht einmal Mücken - auch diese sind nur eure Erfindung. Zuerst macht ihr aus nichts Mücken, und dann macht ihr aus diesen Mücken Elefanten.

      Und die Priester, die Psychoanalytiker und die Gurus sind glücklich, denn ihr ganzes Geschäft existiert nur wegen euch. Wenn ihr nicht aus nichts Mücken erschaffen und daraus dann Elefanten machen würdet, wozu sollten euch die Gurus dann helfen müssen? Zuerst müsst ihr in einer Position sein, in der ihr Hilfe braucht.

      Die wirklichen Meister haben immer etwas anderes gesagt. Sie haben gesagt: Bitte, schaut euch doch einmal genau an, was ihr da macht, welchen Unsinn ihr da macht. Zuerst erschafft ihr euch ein Problem, und dann macht ihr euch auf die Suche nach einer Lösung. Beobachtet einfach einmal, warum ihr euch das Problem erschafft. Ganz am Anfang, wenn ihr euch das Problem erschafft, ist die Lösung bereits da - erschafft es euch nicht! Aber das spricht euch nicht an, denn dadurch werdet ihr komplett auf euch selbst zurückgeworfen. Nichts zu tun? Keine Erleuchtung, kein Satori, kein Samadhi? Denn ihr seid zutiefst rastlos und leer und versucht euch mit irgendetwas zu beschäftigen, mit was auch immer.

      Ihr habt im Grunde keine Probleme - das ist das Einzige, was man verstehen muss. Genau in diesem Augenblick kannst du alle deine Probleme loslassen, weil sie deine eigenen Schöpfungen sind. Schau dir deine Probleme doch einmal genau an. Je genauer du schaust, desto kleiner werden sie dir erscheinen. Schau sie dir immer weiter an, und nach und nach werden sie verschwinden. Schau weiter und plötzlich wirst du feststellen, dass da Leere ist - eine wunderbare Leere umgibt dich. Nichts zu tun, nichts zu sein, denn du bist es bereits.

      Erleuchtung ist nichts, was man erreichen müsste, sie ist einfach etwas, was man leben muss. Wenn ich sage, dass ich die Erleuchtung erreicht habe, meine ich damit, dass ich beschlossen habe, sie zu leben. Genug ist genug! Und seither habe ich sie gelebt. Es ist eine Entscheidung, dass du jetzt nicht mehr daran interessiert bist, dir Probleme zu erschaffen - das ist alles. Es ist eine Entscheidung, dass du diesen Unsinn jetzt aufgibst und aufhörst, dir Probleme zu erschaffen und nach Lösungen zu suchen.

      All dieser Unsinn ist ein Spiel, das du mit dir selbst spielst. Du versteckst etwas und du begibst dich auf die Suche, du spielst beide Rollen. Und du weißt es! Das ist der Grund, warum du lächelst, wenn ich das sage, warum du lachst. Ich habe nichts Komisches gesagt - du verstehst einfach nur, was ich sage. Du lachst über dich selbst. Beobachte einfach nur, wie du lachst, wie du lächelst - du hast es verstanden. Es muss so sein, weil es sich um dein eigenes Spiel handelt: Du versteckst dich und wartest auf dich selbst, darauf, dass du es schaffst, dich zu finden.

      Du kannst dich in diesem Augenblick finden, denn du bist es, der sich versteckt. Das ist der Grund, warum Zen-Meister ihre Schüler immer schlagen. Wenn jemand kommt und sagt: Ich möchte gerne ein Buddha sein, dann wird der Meister sehr zornig. Dieser Mensch hat einen unsinnigen Wunsch, denn er ist ein Buddha. Wenn Buddha zu mir kommt und fragt, wie er in Buddha werden kann, was soll ich dann tun? Ich gebe ihm eins über die Rube! Du willst mich wohl auf den Arm nehmen? Du bist ein Buddha.

      Macht euch also keine unnötigen Probleme. Und ihr werdet anfangen zu verstehen, wenn ihr beobachtet, wie ihr ein Problem immer größer und größer und größer macht, wie ihr es aufwirbelt und wie ihr dafür sorgt, dass sich das Rad immer schneller und schneller und schneller dreht. Dann seid ihr plötzlich auf dem Berg eures Unglücks angekommen und braucht das Mitgefühl der ganzen Welt.

      Das Ego braucht Probleme. Wenn ihr das versteht, werden aus den Elefanten wieder Mücken, und dann verschwinden selbst die Mücken. Plötzlich ist Leere da, reine Leere ringsumher. Das ist es, was Erleuchtung bedeutet – ein tiefes Verstehen, dass es keine Probleme gibt. Was tust du, wenn es keine Probleme mehr gibt? Du beginnst unmittelbar zu leben. Du isst, du schläfst, du liebst, du unterhältst dich, du singst, du tanzt - was sonst gäbe es zu tun? Du bist zu einem Gott geworden, du hast begonnen zu leben.

      Wenn die Menschen ein bisschen mehr tanzen würden, ein bisschen mehr singen würden, ein bisschen verrückter wären, würde ihre Energie mehr ins Fließen kommen, und ihre Probleme würden sich nach und nach auflösen. Daher lege ich so viel Wert auf Tanzen. Tanzt bis zum Orgasmus; lasst die ganze Energie zu Tanz werden, und plötzlich werdet ihr bemerken, dass ihr keinen Kopf mehr habt, die Energie, die im Kopf festsaß, bewegt sich nun und erzeugt wunderbare Muster, Bilder, Bewegungen. Und wenn ihr tanzt, kommt ein Augenblick, in dem euer Körper kein starres Ding mehr ist; er wird beweglich, wird fließend. Wenn ihr tanzt, kommt ein Augenblick, in dem eure Grenzen nicht mehr so deutlich sind; ihr schmelzt und verschmelzt mit dem Kosmos, die Grenzen verschwimmen. Beobachtet einmal einen Tänzer und ihr werdet feststellen, dass er zu einem Energiephänomen geworden ist, dass er keine feste Form mehr hat, keinen festen Rahmen. Er fließt aus seinem Rahmen, aus seiner Form heraus und wird lebendig, wird immer lebendiger. Doch nur wenn ihr selbst tanzt, werdet ihr erfahren, was tatsächlich geschieht. Der Kopf verschwindet; man wird wieder zu einem Kind. Dann macht man sich keine Probleme mehr.

      Lebt, tanzt, esst, schlaft, und tut alles so total wie möglich. Und denkt immer daran: Wann immer ihr euch dabei ertappt, dass ihr euch ein Problem macht, lasst es los, sofort und unmittelbar.
      Avatar
      schrieb am 29.10.07 19:09:59
      Beitrag Nr. 316 ()
      Wow, ich beneide es wenn Leute diese leichtverdauliche Sprache benutzen. Man fühlt sich darin so eingemuschelt in Harmonie dass man es gar nicht wagt zu antworten...;)

      Ganz ehrlich, dein Text liest sich wie geschmiert, oder sollte ich lieber sagen die Dynamik deiner Energie macht sich sogar zwischen den Worten deines Textes bemerkbar:laugh:;). Humor ist ebenso wichtig um den äusseren Rahmen mit Sinn auszufüllen. Man könnte sagen, unser Alltag ist ein Blatt Papier, und unser Humor und Phantasie sind Pinsel und Farbe. Wenn man auf diese Dinge mehr achtet ist es so, als ob man alle Mitmenschen, Räume, Gegenstände und Beziehungen "anreichert".
      Ungeklärt bleibt allerdings ob der "Inhalt", den man beginnt wahrzunehmen, erst durch die eigene Wahrnehmung als "Mehrwert" geschaffen wird, oder schon immer dagewesen war, und erst dann bereit ist sich einem zu offenbaren, wenn man sich mit der eigenen Phantasie darauf einlässt...

      Mir fehlen einige Begriffe, aber den Posts nach zu beurteilen versteht ihr mich hoffentlich auch so.
      Avatar
      schrieb am 29.10.07 22:34:56
      Beitrag Nr. 317 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.193.801 von Depotmaster am 29.10.07 19:09:59Quatsch nicht solche Sose, jeder kann in sein inneres fühlen, gerade Du!
      Es gibt mehr von unserer sorte als wir glauben...die sich gedanken machen...die grübeln...

      "Macht"

      Alles gerät aus den Fugen wenn ich es will,
      alles steht still wenn ich es will,
      denn es ist mein Universum über das ich bestimme,
      was ich steuer, dem ich entrinne,
      es ist mein Entschluß es aufzugeben,
      meine Freiheit es zu behalten und zu leben.

      Alles geschieht durch meine Hand,
      ist geregelt durch meinen Verstand,
      ein Herr der Dinge; das bin ich,
      und Wille versetzt Berge auch das weis ich,
      darum zerstöre Symbole der Macht,
      wenn dich diese Macht zerstört,
      es ist dein Recht da nur dir die Macht über dich gehört!

      nosta 29.10.07





      Hier wieder ablenkung, cooles Video:

      http://www.youtube.com/watch?v=IRHA9W-zExQ
      Avatar
      schrieb am 29.10.07 23:04:34
      Beitrag Nr. 318 ()
      Es gab schon immer Menschen mit irrealen? visionen oder Philosophien, Solon...Platon...Sebastian Franck...
      was solls der mainstream hat sie überollt,
      wie ein Vierzigtonner einen Igel auf der AUTOBAHN!
      Wie lange muß dieser Irrsinn eigentlich noch andauern,
      anders herum gefragt ist es vielleicht normalität, das alles was ist ist somit normal entwickelt?
      Anscheinend; sonst wär es nicht so wie es ist. :confused:
      Avatar
      schrieb am 29.10.07 23:35:00
      Beitrag Nr. 319 ()
      es ist sehr sehr schwer
      nichts mehr zu wollen
      nur noch zu sein

      wir wollen nur sehen
      was die meister erreicht haben

      was sie dafür aufgeben mussten
      das wollen wir gar nicht sehen

      ich habe fast 50 jahre gebraucht
      nur um mich langsam damit anzufreunden
      diesen schritt
      irgendwann
      tatsächlich zu machen

      :rolleyes:

      gott ne, was fürn theater

      :laugh::laugh::laugh:


      bis zum abwinken

      http://www.youtube.com/watch?v=_mNjd-hnxbs
      Avatar
      schrieb am 29.10.07 23:37:04
      Beitrag Nr. 320 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.197.308 von zenman am 29.10.07 23:35:00cool ;)
      Avatar
      schrieb am 30.10.07 01:35:32
      Beitrag Nr. 321 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.193.801 von Depotmaster am 29.10.07 19:09:59Aber der Song ist nur mäßig. Höchstens. ;)

      Schau Dir das Video an! -Kunst-
      Avatar
      schrieb am 30.10.07 01:43:17
      Beitrag Nr. 322 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.197.598 von Nostarowie am 30.10.07 01:35:32http://www.youtube.com/watch?v=4B_ADYUp6v8

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 30.10.07 17:48:23
      Beitrag Nr. 323 ()
      Und jetzt mal die "dunkle" Seite unserer lieben Mitmenschen.
      http://www.youtube.com/watch?v=j5LJ7HRdo8U

      Achtung, Zuhören auf eigene Gafahr. Der Text ist natürlich sarkastisch gemeint und nicht etwa wirklich Neodarwinistisch oder Faschistisch.
      Avatar
      schrieb am 30.10.07 19:11:34
      Beitrag Nr. 324 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.197.109 von Nostarowie am 29.10.07 23:04:34Also wenn einige Menschen noch nach Jahrtausenden bekannt sind, haben sie wohl definitiv etwas bewirkt.
      Allerdings darf man nicht vergessen, dass sie in gewisser Weise auch nur Ausdruck des Mainstreams waren.

      Manchmal frage ich mich, ob man, wenn man nichts sieht, nichts sehen soll,
      oder ob man nur etwas ssehen kann, wenn man es sehen soll.
      Avatar
      schrieb am 30.10.07 19:56:35
      Beitrag Nr. 325 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.208.512 von HeWhoEnjoysGravity am 30.10.07 19:11:34Ja schon, sie sind bekannt aber haben sie was bewirkt?
      Hat sich die Welt verändert? Pearl Jam zeigt es genial in dem Video was sich verändert...nichts, alles bleibt beim alten.
      Vielleicht sind auch wir, also die die sich die Rübe zermartern, diejenigen die nicht normal sind.
      Avatar
      schrieb am 31.10.07 17:06:30
      Beitrag Nr. 326 ()
      Was ist das nur für eine Frage? Wie könnte man bezweifeln, dass z.B. Siddharta Gautama, Dschingis Khan, Mark Aurel (Caesar Marcus Aurelius Antoninus Augustus) und viele andere etwas bewirkt haben?
      Avatar
      schrieb am 31.10.07 20:03:25
      Beitrag Nr. 327 ()
      Sie haben nur deswegen etwas bewirkt weil sie zur richtigen Zeit am
      richtigen Ort waren. Die Veränderungen waren an dieser Stelle
      angebracht, es fehlten nur die richtigen Leader dafür. Sobald diese
      aufgetaucht sind, wurde alles als ihr Werk verkauft, dabei existieren
      die Grundgedanken zu all diesen Reformen seid Jahrtausenden. Hätte es
      diese Leute nicht gegeben hätten Andere deren Rollen übernommen.
      Avatar
      schrieb am 01.11.07 08:37:32
      Beitrag Nr. 328 ()
      Gerade im Netz gefunden, und auch recht passend:

      hier einige zeilen über mein inneres ich, das sich von meinem äußeren ich darin unterscheidet, dass es wahr ist!

      wer bin ich?

      ich bin ein ignorant, der anderen etwas erzählt, was er selber nicht einhalten kann.
      ich bin abgrundtief ehrlich, zum tode verureteilt mit einem redebedürfnis, das das normaler menschen übersteigt und manches zerstört, obwohl gut gemeint.
      vier probleme hab ich: die suche nach mir, die zeit, in der ich lebe und als rückständig empfinde, die verzweiflung ob der weltes qualen und der ohnmacht des einzelnen sowie als letztes die zerquetschung innerhalb eines systems, das außenseiter tötet und den oppurtunismus fördert!

      warum sage ich euch das alles, ich will ja nicht, dass jemand es liest, aber damit habe ich mir ein ventil geschaffen. besser als irgendwo rumzurennen und leute anzuknallen, psychologen zu besuchen oder mich in drogen zu verlieren. es ist kein hilferuf, ich seh, ich nehm mich wieder viel zu wichtig, ich alter ignorantischer egoist!

      des denkens bin ich müde, des wollens überdrüssig, mut und verzweiflung seh ich hand in hand gehend. die sonnen über dem abrgund gehen für mich nicht unter. ein tal grünster verderbnis spannt sich unter meinen füßen, von nebel bedeckt, den keiner erahnen kann. bäche des verschwimmens und vergessens überrumpeln mich, in einer flut von informationen hiflt mir kein rettender anker, das trostlose los des lotsens ist nicht mehr. verstehen und verkennen lösen sich nicht voneinander. die macht hat obsiegt, die deutsche macht, die macht der autorität. eines tages wird sie kommen, die flut des wissens, der vernunft und der geschichte. wenn menschen menschen befreien und diese diese töten, dann sehen wir wieder unsre abgründe menschlicher rasse. aber wir sind sie nicht, wir sind nur wir.
      und doch bin ich ich, und kann nicht anders.

      vielleicht ist das leben nur eine spielart, die nicht andes kann, als andre zu belustigen, zu ergötzen um mich vor euch zu erniedrigen.
      und dann spür ich ihn wieder, den süßen wind, nicht verweht, sondern stark aus innerem hervordringend.
      das leben ist eine komödie, nie zu ende und doch verlassen die protagonisten einzeln den ort, so sei es, so solll es, so kann es, so macht man es.

      niemand ist da, ich bin nicht selbst, VIEL SPAß!

      Quelle: http://www.denkforum.at/forum/showthread.php?s=96131602a7928…
      Avatar
      schrieb am 01.11.07 20:41:54
      Beitrag Nr. 329 ()
      #327 Im Prinzip richtig. Alleine hätten sie es nie geschafft (weder Ort, noch Zeit, noch Charakter). Sicher hätte ihr vorzeitiger Tod die Geschichte nur verzögert, aber nicht aufgehalten.

      Dennoch: wieviele gab es zu ihrer Zeit mit den passenden Eigenschaften und Fähigkeiten? Eine Hand voll? Niemand hätte es zum jeweiligen Zeitpunkt besser machen können.

      Was, wenn es mal schief geht? 100% sicher ist nichts, schon gar nicht die Zukunft. Nun, es (zumindest alles andere als eine Verkettung ungünstiger Ereignisse) wäre auf alle Fälle sehr interessant ... auch wenn man dann wirklich nur hoffen kann, dass nicht (tendenziell neue oder anscheinend bisher noch nicht aufgetretene) relevante, unbekannte, negative Faktoren die Ursache waren.

      Jeder muss nichts anderes tun, als nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln. Einige haben nur die Chance Fehler mit größeren Auswirkungen als andere zu machen - kein Grund zum Neid, wie ich finde.
      Avatar
      schrieb am 02.11.07 00:44:31
      Beitrag Nr. 330 ()
      Bin komplett anderer Meinung!
      Was haben Sie geschafft, was ist verändert worden?
      Nichts...nichts hat sich geändert, sei es der Zehnte der abgepresst wurde im Mittelaltern ist nun der 19te, sei es Neid, Gier und Hass, dadurch Krieg...nichts hat sich geändert.
      Das Bewusstsein ist immer noch im abseits geblieben, obwohl vorhanden instinktiv.-Verlernt.

      Wir haben eine Demokratie wo jeder das sagen hat aber keiner verantwortlich ist.
      Wir haben einen Apparat der von einer Verwaltung immer mehr verwaltet wird.
      Es beschleicht mich immer mehr das Gefühl als das die/das Volk/Wir
      im grunde einen Diktator brauchen der am ende verantwortlich gemacht werden kann für unzulänglichkeiten...aber dem rigeros gefolgt wird von der Masse sowie er Sie begeistert...
      das macht mir Angst, ist aber ein Wesen der unterwürfigkeit was in jedem von uns lebt da man sich so der generativen verantwortung unmittelbar entziehen kann. Es gibt immer einen Schuldigen, hauptsache ich bin es nicht selbst.
      Wir gleiten, da wir selbst individuell keine verantwortung auserhalb einer "Demokratischen" Gruppe übernehmen wollen immer mehr in den mainstream ab und wissen am ende selbst nicht mehr wen wir für Kapitale Fehler verantwortlich machen sollen.
      Es werden endlose Diskussionen geführt um der Diskussion willen, nicht um des Anlasses.

      Scheisse elende...
      Avatar
      schrieb am 02.11.07 00:58:41
      Beitrag Nr. 331 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.245.068 von Nostarowie am 02.11.07 00:44:31Wir können mit Demokratie, so es sie denn überhaupt gibt,
      noch nicht umgehen da unser Bewusstsein noch nicht in der Menge dazu fähig ist die Last der Verantwortung die generativ auf alles liegt was um uns ist zu tragen.

      Wir sind Kinder mit fähigkeiten erwachsener!
      Avatar
      schrieb am 02.11.07 16:57:06
      Beitrag Nr. 332 ()
      Was ist eigentlich Verantwortung?

      Eigentlich nichts anderes, als dass man für alle seine Taten und insbesondere deren Folgen zuständig ist. Ganz praktisch bedeutet das, dass Lohn und Strafe sinnvoll und insbesondere gerechtfertigt sind.

      Prinzipiell sollte jede Tat mehr nutzen als schaden, weswegen es weder ein einfaches Schema für Lohn und Strafe noch absolute Gerechtigkeit geben kann, wobei letztere schon in erstaunlichem Ausmaß vorhanden ist.

      Sicher ist einiges verbesserungsfähig, aber wer glaubt mit einem einzigen (tendenziell unscharf definierten) Begriff (wie z.B. Diktatur aber auch Demokratie) eine Lösung gefunden zu haben irrt gewaltig. Eine Idee (ein Verbesserungsvorschlag) läßt sich in wenigen Sätzen umschreiben, aber am Design eines kompletten Systems müssen viele Experten lange arbeiten (selbst, wenn das meiste schon vorhanden ist und nur modifiziert werden muss).

      Was das mit Zen zu tun hat? Vielleicht alles und nichts?
      Avatar
      schrieb am 05.11.07 23:59:57
      Beitrag Nr. 333 ()
      Der Tod als eine Tür


      Was kann über den Tod gesagt werden? Wie kann man irgendetwas über den Tod sagen? Kein Wort kann die Bedeutung des Wortes Tod ausdrücken. Was bedeutet dieses Wort "Tod"? Tatsächlich bedeutet es gar nichts. Was meinst du, wenn du das Wort Tod gebrauchst? Es ist einfach eine Tür und wir wissen nicht was dahinter geschieht. Wir sehen einen Menschen in der Tür verschwinden; wir können bis zur Tür sehen, und dann verschwindet der Mensch einfach. Euer Wort Tod kann nur die Bedeutung der Tür beinhalten. Aber was passiert wirklich, hinter der Tür? - denn die Tür ist nicht das Entscheidende. Die Tür ist dafür da, dass man durch sie hindurchgeht. Was passiert, wenn jemand hinter der Tür verschwindet, durch die wir nicht blicken können? Was passiert mit ihm? Und was ist diese Tür? Nur ein Anhalten des Atems? Ist der Atem das ganze Leben? Besitzt du nicht etwas mehr als den Atem? Der Atem hört auf...der Körper löst sich auf... Wenn du nur Körper und Atem bist, gibt es kein Problem. Dann ist der Tod nichts. Er ist keine Tür zu irgend etwas. Es ist einfach ein Anhalten, nicht ein Verschwinden. Es ist einfach wie eine Uhr. Die Uhr macht tick-tick, arbeitet, dann hält sie an. Du fragst nicht, wo das tick-tick hingegangen ist - das wäre bedeutungslos! Es ist nirgendwo hingegangen. Es ist überhaupt nicht gegangen, es hat einfach aufgehört; es war ein Mechanismus und etwas ist mit dem Mechanismus falsch gelaufen - du kannst den Mechanismus reparieren, dann wird er wieder tick-tick machen. Ist der Tod einfach das Anhalten einer Uhr? Genauso? Wenn das so ist, ist da kein Geheimnis. Aber wie kann das Leben so einfach verschwinden? Leben ist nicht mechanisch. Leben ist Bewusstsein. Die Uhr ist nicht bewusst. Du kannst dem tick-tick zuhören, die Uhr hat dem nie zugehört. Du kannst deinen eigenen Herzschlag hören. Wer ist der Zuhörer? Wenn nur der Herzschlag das Leben ist, wer ist dann der Zuhörer? Wenn nur Atem das Leben ist, wie kannst du dir dann des Atems bewusst sein? Deshalb benutzen alle östlichen Meditationstechniken das Bewusstsein des Atmens als eine subtile Technik...denn wenn du dir des Atmens bewusst wirst, was ist dann dieses Bewusstseins? Es muss etwas jenseits des Atmens sein, denn du kannst es dir anschauen und der Betrachter kann nicht das Objekt sein. Du kannst Zeuge sein; du kannst deine Augen schließen und sehen, wie der Atem kommt und geht. Wer ist der Seher, der Zeuge? Es muss eine separate Kraft sein, die nicht vom Atem abhängig ist. Wenn das Atmen verschwindet ist es das Anhalten der Uhr, aber wo geht das Bewusstsein hin? Wohin bewegt sich dieses Bewusstsein? Der Tod ist eine Tür, nicht ein Anhalten. Bewusstsein bewegt sich aber dein Körper bleibt an der Tür zurück - genauso wie du hierher gekommen bist und deine Schuhe an der Tür gelassen hast. Der Körper bleibt außerhalb des Tempels, und dein Bewusstsein tritt in den Tempel ein. Es ist das subtilste Phänomen, das Leben ist nichts dagegen. Das Leben ist hauptsächlich eine Vorbereitung für das Sterben und nur diejenigen, die weise sind, lernen in ihrem Leben wie man stirbt. Wenn du nicht weißt wie man stirbt, hast du die ganze Bedeutung des Lebens verpasst; es ist eine Vorbereitung, es ist ein Training, es ist eine Disziplin. Leben ist nicht das Ende, es ist nur eine Disziplin um die Kunst des Sterbens zu lernen. Aber du hast Angst, du bist erschrocken bei dem Wort "Tod" du fängst an zu zittern. Das bedeutet, dass du noch nicht das Leben kennen gelernt hast, denn Leben stirbt nie. Leben kann nicht sterben. Irgendwie bist du mit dem Körper identifiziert, mit dem Mechanismus. Der Mechanismus stirbt, kann nicht ewig sein, denn der Mechanismus hängt von vielen Dingen ab, es ist ein konditioniertes Phänomen. Bewusstsein ist nicht konditioniert, es ist von nichts abhängig. Es kann wie eine Wolke im Himmel treiben, es hat keine Wurzeln, es hat keine Ursachen, es ist nie geboren worden, deshalb kann es auch nicht sterben. Immer wenn jemand stirbt, solltest du in der Nähe meditieren, denn der Tempel ist nahe und es ist heiliger Grund. Sei nicht kindisch, sei nicht neugierig, sei still so dass du beobachten und schauen kannst. Es geschieht etwas sehr Bedeutendes. Verpasse diesen Augenblick nicht.


      And the Flowers Showered
      Avatar
      schrieb am 13.11.07 23:52:02
      Beitrag Nr. 334 ()
      In Angst leben


      All eure Ängste sind Begleiterscheinungen eurer Identifikation.

      Du liebst eine Frau, und mit der Liebe kommt im gleichen Paket die Angst: Vielleicht verläßt dich die Frau! Sie hat schon einen andern verlassen und ist dir gefolgt. Also gibt es einen Präzedenzfall: Vielleicht macht sie dasselbe mit dir. Und schon ist die Angst da, spürst du einen Stein im Magen. Du hast dich zu sehr an sie gehängt.

      Du begreifst eine einfache Sache nicht: Du bist allein auf die Welt gekommen. Du warst auch schon gestern da, ohne diese Frau; es ging dir bestens, ohne Stein im Magen! Und morgen geht die Frau fort – wozu der Stein? Du weißt, wie du ohne sie leben kannst, also kannst du auch ohne sie leben.

      Die Angst, daß morgen sich alles ändern könnte... Jemand könnte sterben, oder du gehst vielleicht bankrott, du könntest den Job verlieren. Es gibt tausenderlei Dinge, die sich ändern können. Und du brichst unter der Last der Ängste zusammen. Und keine einzige hat Hand und Fuß. Denn auch gestern schon stecktest du voll von all diesen Ängsten, unnötigerweise. Alles mag sich seither verändert haben, aber du lebst immer noch. Und der Mensch hat eine ungeheure Kapazität, sich auf jede Situation einzustellen.

      Es heißt, nur der Mensch und die Kakerlaken besäßen eine dermaßen große Anpassungsfähigkeit. Darum findet man überall da, wo man den Menschen antrifft, auch die Kakerlaken, und überall da, wo man Kakerlaken antrifft, auch den Menschen. Sie gehen Hand in Hand. Sie sind sich ähnlich. Selbst an so abgelegenen Orten wie dem Nordpol oder dem Südpol... wann immer der Mensch zu diesen Orten reiste, entdeckte er plötzlich, daß er die Kakerlaken mitgebracht hatte, und sie völlig gesund waren und sich quietschfidel fortpflanzten.

      Ihr braucht euch nur auf der Welt umzusehen, und ihr könnt sehen - der Mensch lebt in tausenderlei Klimazonen, geographischen Lagen, politischen Lagen, soziologischen Lagen, religiösen Lagen, aber er schafft es zu überleben. Und er überlebt schon seit Urzeiten. Alles verändert sich: Er paßt sich immerzu weiter an.

      Es gibt keinen Grund zur Angst. Selbst wenn die Welt untergeht - na und? Du gehst mit ihr unter. Meinst du, du wirst auf einer Insel stehen, und die ganze Welt wird untergehen und dich allein zurücklassen? Nur keine Angst, ein paar Kakerlaken werden schon mit dir sein!

      Was ist das Problem, wenn die untergeht? Viele Male bin ich das schon gefragt worden. Aber was ist das Problem? Wenn sie endet, dann endet sie. Da gibt es kein Problem, denn seid ihr nicht da. Wir werden mit ihr enden, und niemand wird übrig sein, um sich Sorgen zu machen. Das wäre wirklich die Befreiung von Angst.

      Daß die Welt endet, heißt, daß jedes Problem endet, jede Störung endet, jeder Stein in deinem Magen endet... Ich sehe das Problem nicht. Doch ich weiß, jeder steckt voller Angst.

      Aber die Frage ist dieselbe: Die Angst gehört zum Verstand. Der Verstand ist ein Feigling und muss ein Feigling sein, weil er keine Substanz hat. Er ist leer und hohl und hat vor allem und jedem Angst. Und im Grunde ist seine Angst die, daß du eines Tages bewußt werden könntest! Das wäre wirklich das Ende der Welt! Nicht vor dem Ende der Welt, aber davor, daß du bewußt wirst, daß du einen Zustand von Meditation erreichst, wo der Verstand verschwinden muß - das ist die eigentliche Angst. Aufgrund dieser Angst hält der Verstand die Menschen von Meditationen ab, macht er sie zu Feinden meinesgleichen, die versuchen, ein bißchen Meditation, ein gewisses Maß an Bewußtheit und Zeugesein unter die Leute zu bringen. Sie feinden mich an. Nicht ohne Grund, ihre Angst ist wohlbegründet.

      Sie mögen sich dessen nicht bewußt sein, aber ihr Verstand hat wirklich Angst, sich allem zu nähern, was zu mehr Bewußtheit führen könnte. Das wäre der Anfang vom Ende des Verstandes. Das wäre der Tod des Verstandes. Aber für euch gibt es nichts zu befürchten. Der Tod des Verstandes wird eure Wiedergeburt sein, euer wirklicher Lebensbeginn. Ihr solltet euch freuen, ihr solltet über den Tod des Verstandes jubeln. Denn nichts kann euch eine größere Befreiung sein, nichts kann euch solche Flügel geben, um in den Himmel aufzufliegen, nichts kann euch so den ganzen Himmel zu eigen machen.

      Der Verstand ist ein Gefängnis.

      Bewußtheit heißt, aus dem Gefängnis herauskommen, oder vielmehr zu erkennen, daß du nie im Gefängnis warst. Im Gefängnis zu sein, war nur Einbildung. Alle Ängste verschwinden.

      Ich lebe auch in der gleichen Welt. Aber ich habe noch nie auch nur einen Moment lang irgendwelche Angst verspürt; denn mir kann man nichts wegnehmen. Man kann mich töten, aber ich werde zusehen, wie es passiert. Also ist das, was da getötet wird, nicht ich, es ist nicht meine Bewußtheit.

      Der wichtigste Fund im Leben, der kostbarste Schatz, ist der der Bewußtheit. Ohne sie mußt du zwangsläufig im Dunkeln sein, voller Ängste. Und du wirst immer neue Ängste erfinden, da gibt es kein Ende. Du wirst in Angst leben, du wirst in Angst sterben, und du wirst niemals fähig sein, eine Spur von Freiheit zu kosten. Dabei hattest du die ganze Zeit über das Zeug dazu; jederzeit hättest du danach greifen können. Aber du hast nie danach gegriffen.

      Du bist dafür verantwortlich.
      Avatar
      schrieb am 15.11.07 19:49:43
      Beitrag Nr. 335 ()
      Jaja, der Tod ist nicht das Problem, das Leben ist es. Eine Welt ohne
      Probleme wäre allerdings eine Welt ohne Vielfalt und Komplexität, also eine
      absolut logische und ziemlich langweilige, weil es die einfachste Form
      des Seins wäre.
      Bin zwar Agnostiker, aber angenommen aus dem Nichts kann jede
      erdenkliche Version eines Universums entstehen. Womöglich existieren
      alle möglichen Versionen mit allen unendlich vielen Abzweigungen
      parallel. Doch was bestimmt darüber in welche Richtung sich ein
      Universum bewegt, wie Entscheidungen getroffen werden bei denen die
      Chancen mathematisch 50-50 stehen? Man könnte jetzt sagen
      Quantentheorie, Zufall, aber je mehr ich darüber nachdenke umso mehr
      komme ich zum Schluss dass dies etwas mit Bewusstsein und freiem
      Willen zu tun hat. Mag ja sein dass das Universum sich bei jeder
      Abzweigung verdoppelt oder vermehrfacht, wir jedoch landen immer in
      einer bestimmten Version der Zukunft. Ich glaube nicht dass alles
      determinierbar ist, vielmehr glaube ich dass unsere Version des
      Universums eine Folge von Entscheidungen ist. Und das sag ich ohne
      dabei an Gott zu glauben. Da das Bewusstsein die Materielle Welt
      zwar nicht direkt beeinflussen kann, aber Entscheidungen auf
      Quantenebene fällt, die sich in Kettenreaktionen auf zukünftige
      Ereignisse auswirken, wären wir jetzt genau in der Welt, die
      wir beabsichtigten zu schaffen. Natürlich ohne faulen Zauber, die
      Physikalischen Gesetze müssen schon insgesamt in sich stimmig sein.

      Ist nur so eine kleine Theorie; Erkenntnisse bringt sie uns leider
      keine da wir nicht wissen ob nur Lebewesen Bewusstsein haben, oder
      im bestimmtem Maße auch Pflanzen, Atome, Moleküle, Mineralien und
      Himmelskörper. Muss natürlich nicht unseren Vorstellungen von
      Bewusstsein entsprechen. So ein Atom könnte ja zum Beispiel
      Emotionen empfinden die ihn dazu drängen eine chemische Verbindung
      einzugehen, sich mit einem Molekül Elektronen zu teilen usw. Die
      dinger hätten kein Gedächtnis und räumliches Vorstellungsvermögen,
      aber sie würden andere Atome "spüren". Und weil die Dinger nicht
      allein sein "wollen" ziehen sie sich gegenseitig an und erzeugen Gravitation.
      Tja und manchmal sind es nur wenige Atome, die jedoch sehr viel
      Gravitation erzeugen. Wir nennen es schwarze Materie, doch
      vielleicht ziehen sie sich stärker an als es ihrer Masse entspricht weil sie sich eben "mögen"?

      Wir bauen mit heutiger Technologie zurzeit den stärksten Zeitgeist
      der die Menschheit je gelenkt hat, und auch ich bin nur wie ein
      Atom, ich jage meinen Interessen innerhalb der "Materie" aus
      Menschen nach, menschlichen "Naturgesetzen" folgend, weil diese mit
      meinen "Empfindungen" übereinstimmen. Ich alleine kann keinen Sinn
      für dass große ganze haben, so wie ein Atom nur wenig Sinn für
      meine Person hätte, und doch kann ich in komplexen Situationen
      Entscheidungen treffen, dank dieser wunderbaren Kooperation von
      empfindenden Atomen, welche Gehirnzellen bilden, welche sich aus
      reiner Lust an Gesellschaft miteinander verbinden und nebenbei die
      Entscheidung für mich fällen. Dabei entstehen natürlich unzähliche
      Varianten von Physikalischen Entscheidungen, welche
      kurzerkalb von unseren kleinsten Bausteinen wie von Geisterhand
      gefällt werden. Mein freier Wille ist also das
      Ergebnis von milliardemfachem freien Willen, mein "Ich" gibt es gar
      nicht, es ist die kommulierte Entscheidungen meiner Chemischen
      Elemente und ihrer Anordnung, welche den kollektiven starken Willen
      bilden. Wenn ich sterbe, lösen sich die Chemikalien ja nicht auf,
      ihre alte Anordnung wird zerstört, und sie fallen alle in ein
      "dunkles Zeitalter" welches so lange andauert bis sie in eine neue
      Ordnung bilden. Entsteht aus mir Erde auf der Bäume wachsen, lebt
      eine kollektive Erinnerung von mir in dem Wald welter den diese
      bilden, ohne dass ich in einem Einzelwesen existiere. Das ist dann
      sozusagen ein Echo von mir, welches für die Ewigkeit bleibt. Und
      ausserdem habe ich im Leben mit Tausenden von Menschen gesprochen,
      somit kleine Teile von mir selbst in die anderen Menschen kopiert.
      Menschen interagieren miteinander wie Neurone, teile von mir
      huschen also zwischen Menschen meiner Nachwelt hin und her, so kann
      ich also nicht wirklich sterben. Atome in einem Lebewesen arbeiten
      "gern" für das Wohl der Gemeinschaft, da sie, wenn die Gemeinschaft
      stirbt, wieder ein "Dunkles Zeitalter" durchmachen müssten bis sie
      wieder in einer dynamischen Lebensform existieren könnten. Man kann
      also nicht einmal genau sagen ob das einene Bewusstsein sich nur
      auf den Körper beschränkt, oder auch Teile der Umwelt einbezieht.
      Würden Atome ausserhalb des Lebewesens die alte Ordnung
      "vermissen"? Könnten sie einen Teil der Emotionen übertragen, wenn
      sie in ander Lebewesen eindringen?

      Ziemlich abgehoben meine Vorstellung, ich gebs ja zu, nur ist es
      für mich das logischste was ich mir vorstellen kann. Während ich
      dies schreibe, fühlt es sich an wie "es kann gar nicht anders
      sein". Und mein ganzer Körper wird getragen von der Euphorie welche
      diese Erkenntnis ausgelöst hat... Ich glaube meine Atome mochten
      den Gedanken!;)

      Erstanulich man kann also auch beim Schreiben meditieren, man muss nur völlig in dem Inhalt aufgehen, der da so fröhlich über die Tasten rollt.
      Avatar
      schrieb am 16.11.07 10:34:33
      Beitrag Nr. 336 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.443.327 von Depotmaster am 15.11.07 19:49:43:eek:
      Genial, das schwirrt so ähnlich auch in meiner Denkzwiebel rum...
      Also sind wir doch alle tief innerlich gleichgeschaltet nur der Verstand teilt uns und macht Probleme?
      Avatar
      schrieb am 18.11.07 21:29:05
      Beitrag Nr. 337 ()
      Vielleicht gibt es ja nur einen Menschen, und der ist so schizophren das sein Geist aus Einsamkeit 6,5 Milliarden andere erschaffen hat, lol. ;)

      Aber mal im Ernst, es ist schon interessant warum viele Menschen gleichzeitig die gleiche Idee haben und der Zeitgeist das Thema aufgeift. Und spätestens nach ein paar Wochen findet es Enzug in alle Internetforen.
      Avatar
      schrieb am 23.11.07 00:42:20
      Beitrag Nr. 338 ()
      Körper-orientierte Meditation


      Das Spirituelle ist niemals angespannt, das liegt nicht in seiner Natur. Es gibt keine spirituelle Spannung, es gibt nur körperliche oder mentale Spannung.

      Körperliche Verspannung ist von denen erzeugt worden, die im Namen der Religion körperfeindliche Weltanschauungen gepredigt haben. Im Westen war es das Christentum, das sich betont körperfeindlich verhielt. Es schuf eine falsche Teilung, eine Kluft zwischen dir und deinem Körper. Deine ganze Einstellung zum Körper wird zu einer Quelle von Spannungen werden. Du kannst nicht entspannt essen, du kannst nicht entspannt schlafen, jeder körperliche Vorgang erzeugt Spannung. Der Körper ist der Feind, aber du kannst ohne ihn nicht leben. Du mußt es mit ihm aushalten, du mußt mit deinem Feind leben, und daher gibt es fortwährend Spannung. Du kannst niemals entspannen.

      Der Körper ist nicht dein Feind, noch ist er auf irgendeine Weise unfreundlich zu dir oder sogar nur gleichgültig dir gegenüber. Die Existenz des Körpers an sich ist Wonne. Und erst wenn du den Körper als Geschenk nimmst, als göttliches Geschenk, wirst du zum Körper zurückfinden. Du liebst ihn, du fühlst ihn - ist es nicht wunderbar, wie fein seine Empfindungen sein können!

      Und du kannst nicht den Körper eines anderen fühlen, wenn du deinen eigenen nicht gefühlt hast. Du kannst nicht den Körper eines anderen lieben, wenn du deinen eigenen nicht geliebt hast, das ist unmöglich. Du kannst den Körper eines anderen nicht umsorgen, wenn du deinen eigenen Körper nicht umsorgst... und niemand kümmert sich um seinen Körper! Vielleicht sagst du, dass du dich doch um ihn kümmerst! Aber ich bestehe darauf niemand sorgt wirklich für ihn. Selbst wenn du es dem Anschein nach tust, tust du es nicht wirklich. Du sorgst aus einem anderen Grund für ihn - es geht dir um die Meinung anderer, um dein Aussehen in den Augen der anderen. Du kümmerst dich niemals um deinen Körper nur deinetwegen; du liebst deinen Körper nicht. Und wenn du ihn nicht lieben kannst, kannst du nicht in ihm sein.

      Liebe deinen Körper, und du wirst eine Entspannung fühlen, wie du sie niemals vorher gefühlt hast. Liebe entspannt. Wo Liebe ist, ist Entspannung. Wenn du jemanden liebst zwischen ihm und dir, oder zwischen ihr und dir Liebe besteht, dann kommt mit der Liebe die Musik der Entspannung. Dann ist die Entspannung da.

      Und das gleiche geschieht, wenn du deinen Körper liebst. Du wirst entspannt; du kümmerst dich um ihn. Es ist nicht verkehrt, es ist nicht narzisstisch, deinen Körper zu lieben. Es ist in der Tat der erste Schritt in Richtung Spiritualität.

      Deswegen beginnt die Dynamische Meditation mit dem Körper. Durch kraftvolles Atmen dehnt sich der Geist aus, das Bewusstsein erweitert sich. Der ganze Körper erwacht zu einem vibrierenden, sprühenden Leben. Jetzt ist der Sprung leichter. Jetzt kannst du springen, das Denken ist keine große Hürde mehr. Du bist wieder ein Kind: springst herum, tobst, bist lebendig. Die Konditionierung, die mentale Konditionierung ist abgefallen.

      Dein Körper ist nicht so konditioniert wie dein Geist. Mach dir klar, dein Verstand ist konditioniert, aber dein Körper ist immer noch Teil der Natur. Alle Religionen und religiösen Denker, die hauptsächlich intellektuell waren, sind gegen den Körper, denn mit dem Körper, mit den Sinnen, gehen der Verstand und seine Konditionierungen verloren.

      Mit Atmen beginnst du, deinen ganzen Körper zu fühlen, jeden Winkel. Der Körper wird überflutet, du wirst eins mit ihm. Jetzt bist du fähig, den Sprung zu wagen.

      Der Sprung, den man im Sex macht, ist ein sehr kleiner Sprung; während der Sprung, den man in der Meditation macht, gewaltig ist. Im Sex »springst« du in den anderen. Vor dem Sprung musst du eins sein mit deinem Körper, und im Sprung musst du dich noch weiter ausdehnen,zum Körper eines anderen hin. Dein Bewusstsein erweitert sich über die Grenzen deines Körpers hinaus. In Meditation springst du von deinem Körper in den gesamten Körper des Universums; du wirst eins damit.

      Der zweite Schritt der Dynamischen Meditation ist kathartisch. Du wirst nicht nur eins mit deinem Körper, sondern alle Spannungen, die sich darin angestaut haben, werden hinausgeworfen. Der Körper muss leicht und entlastet werden, deswegen müssen die Bewegungen kraftvoll sein, so kraftvoll wie möglich. Dann wird das möglich, was beim Tanz der Derwische, beim Sufi Tanz, geschieht. Wenn deine Bewegungen vital und kraftvoll sind, kommt der Moment, wo du die Kontrolle verlierst. Und dieser Moment ist entscheidend! Du darfst nicht kontrollieren, weil deine Kontrolle das Hindernis darstellt, du bist das Hindernis. Deine Fähigkeit zu kontrollieren - dein Verstand ist das Hindernis.

      Mach weiter, hör nicht auf, dich zu bewegen! Natürlich, du musst einen Anfang machen, aber es kommt der Moment, wenn du übernommen wirst, wenn du fühlst, dass die Kontrolle weg ist. Du stehst an der Schwelle, jetzt kannst du springen. Jetzt bist du wieder zum Kind geworden. Du bist zurückgekommen, alle Konditionierungen sind abgeworfen. Sie kümmern dich nicht mehr, und auch nicht was andere denken. Jetzt hast du alles herausgeworfen, womit dich die Gesellschaft vollgestopft hatte. Du bist einfach ein tanzendes Teilchen im Universum geworden.

      Wenn du in der zweiten Stufe der Dynamischen Meditation alles abgeworfen hast, erst dann wird die dritte Stufe möglich. Deine Identität geht verloren, dein »Image« geht in die Brüche, denn alles, was du über dich weißt, hat nichts mit dir zu tun, es ist nur ein Etikett. Man hat dir gesagt, du seist dieses oder jenes, und du hast dich damit identifiziert. Aber bei kraftvoller Bewegung, in einem kosmischen Tanz, gehen alle Identifikationen verloren. Dann bist du zum erstenmal wieder so, wie du bei deiner Geburt gewesen sein musst. Und mit dieser neuen Geburt wirst du ein neuer Mensch.
      Avatar
      schrieb am 23.11.07 00:49:32
      Beitrag Nr. 339 ()
      Avatar
      schrieb am 24.11.07 20:03:50
      Beitrag Nr. 340 ()
      Wow, schönes Video.

      @Zenman Was du da beschreibst habe ich paarman tatsächlich erlebt,
      einige Male beim Sex, und einige Male durch Marihuanakonsum. Man kann
      tatsächlich in einen anderen Menschen "reinspringen". Nur leider ist
      es nur ein Augenblick. Selbst wenn man in diesem Augenblick die
      Unendlichkeit spürt, als ob sich ein schützender Film um einen legt,
      irgendwann ist er vorbei, es ändert sich nichts am Leben, es hat kein
      Einfluss auf das eigentliche Glücklichsein, es ist nur ein Kick, ein
      Auswuchs des Hedonismus... Vielleicht bin ich auch nur frustriert,
      weil es schon so lange her ist.

      Sorry wenn ich grad so einen Anflug von Pessimismus verbreite.
      Avatar
      schrieb am 24.11.07 23:14:46
      Beitrag Nr. 341 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.552.433 von Depotmaster am 24.11.07 20:03:50um missverständnissen vorzubeugen
      die langen texte sind nicht von mir

      ;)

      aber den inhalt
      halte ich für lesenswert
      Avatar
      schrieb am 25.11.07 19:56:31
      Beitrag Nr. 342 ()
      Lesenswert allemal, sonst wäre kein Thread mit über 300 Beiträgen heerausgekommen:).
      Avatar
      schrieb am 26.11.07 23:54:46
      Beitrag Nr. 343 ()
      Jenseits von Gewohnheit

      Ich bin Kettenraucher und kann diese Gewohnheit nicht aufgeben, obwohl ich mir große Mühe gegeben habe. Ist Rauchen eine Sünde?


      Mach keinen Berg aus einem Maulwurfshügel! Fromme Leute haben großes Talent dazu. Nun, was tust du wirklich, wenn du rauchst? Du ziehst etwas Rauch in deine Lunge und atmest ihn wieder aus. Das ist eine Art pranayama… dreckig, schmutzig, aber immerhin pranayama! Auf eine dumme Weise machst du Yoga. Es ist keine Sünde, es ist dumm, aber es ist keine Sünde, ganz bestimmt nicht.

      Es gibt nur eine Sünde, und das ist Unachtsamkeit, und es gibt nur eine Tugend, und das ist Bewusstheit.

      Mach, was immer du möchtest, aber bleib Zeuge, dadurch wird die Qualität deiner Handlung sofort transformiert.

      Ich werde dir nicht erzählen, dass du aufhören sollst zu rauchen, das hast du versucht. Viele so genannte Heilige müssen dir schon erzählt haben, dass du aufhören sollst zu rauchen: „Weil du in die Hölle kommst, wenn du rauchst.“ Gott ist nicht so dumm wie deine Heiligen; jemanden in die Hölle zu werfen, nur weil er Zigaretten raucht, ist nicht nötig.

      Weintraub ging eines Morgens in ein Restaurant und bestellte Eier mit Speck. Er war orthodoxer Jude und seine Frau führte einen koscheren Haushalt, doch Weinraub hatte auf einmal das Bedürfnis danach.

      Als Weintraub das Restaurant verließ, stoppte er an der Tür, erstarrt vor Schreck. Der Himmel war voller schwarzer Wolken, es blitzte und die Erde erbebte vom Donner.

      „Nun stell dir das vor!“ rief er aus, “So ein Theater wegen einem kleinen Stückchen Speck!“

      Rauch ist ungesund, unhygienisch, aber es ist keine Sünde. Nur wenn du es unachtsam machst, wird es zur Sünde. Die Sünde ist nicht das Rauchen, sondern die Unachtsamkeit.

      Lass mich diese Sache betonen. Du kannst dein Gebet jeden Tag unachtsam machen, dann ist dein Gebet eine Sünde. Du kannst nach deinem Gebet süchtig werden; wenn du es einmal auslässt, hast du den ganzen Tag das Gefühl, dass etwas schief gelaufen ist, das etwas fehlt ... eine Lücke. Mit Rauchen und Trinken ist es genau so, es gibt da keinen Unterschied. Dein Gebet ist eine mechanische Gewohnheit geworden, es ist Herr über dich geworden. Es beherrscht dich, du bist nur sein Diener, sein Sklave. Wenn du es nicht machst, zwingt es dich, es zu tun.

      Also geht es nicht ums Rauchen. Du kannst deine Transzendentale Meditation regelmässig jeden Tag machen, und es kann das gleiche sein. Wenn du sie mit Unachtsamkeit machst, mechanisch, wenn sie eine feste Routine geworden ist, eine Gewohnheit, wenn du Opfer dieser Gewohnheit geworden bist und du sie nicht lassen kannst, dann bist du nicht mehr Herr deiner selbst. Und das ist Sünde. Aber dass es eine Sünde ist, liegt an deiner Unachtsamkeit, nicht an der Tatsache an sich.

      Keine Handlung ist tugendhaft, keine Handlung ist eine Sünde. Es hängt alles davon ab, mit welcher Bewusstheit sie ausgeführt wird.

      Du sagst: „Ich kann das Kettenrauchen nicht lassen.“ Ich bin weniger daran interssiert, ob du kettenrauchst, ich bin mehr an deiner Gewohneit intessiert. Jede Gewohnheit kann zur Macht werden, und alles, was Macht über dich ausübt, ist Sünde. Man sollte mehr in Freiheit leben, man sollte fähig sein, seine Handlungen aktuellen Situationen anzupassen und sich nicht von Gewohnheiten bestimmen lassen.

      Das Leben ist ständig im Wandel, es ist immer in Fluss, und Gewohnheiten sind starr. Je stärker du nach Gewohnheiten lebst, desto mehr bleibst du für das Leben verschlossen. Du bist nicht offen, du hast keine Fenster. Du hast überhaupt keine Zwiesprache mit dem Leben, du wiederholst einfach nur deine Gewohnheiten. Und sie passen nicht richtig, sie sind keine Antwort auf diese Situation, auf diesen Moment. Sie hinken immmer hinterher und greifen zu kurz. Darum scheitert dein Leben.

      Vergiss nicht: Ich bin gegen jede Gewohnheit, ob gut oder schlecht, das ist nicht der Punkt. Es gibt keine gute Gewohnheit als solche und es gibt keine schlechte Gewohnheit als solche. Gewohnheiten sind alle schlecht, weil Gewohnheiten zeigen, dass Unachtsamkeit dein Leben dominiert, deine Entscheidungen bestimmt. Nicht du bist es, der entscheidet, deine Entscheidung entspringt nicht deiner Bewusstheit, sondern einem Muster, einer Struktur, die du in deiner Vergangenheit gelernt hast.

      Ich habe viele reiche Leute ein armes Leben leben sehen. Ihre Gewohneiten hatten sich verfestigt, bevor sie reich geworden waren – ihre Gewohnheiten verfestigten sich, als sie arm waren. Deshalb kannst du soviel Geiz bei reichen Leuten finden, er wurde zur Gewohnheit, als sie noch arm waren.

      Einer der reichsten Männer der Welt – nicht einer der reichsten, sondern der reichste Mann der Welt, wie gesagt wird – war der Nizam von Hyderabad. Seine Diamantensammlung war die größte der Welt, denn ihm gehörten die Diamanten-Minen von Golconda, die größten Diamanten-Minen der Welt. Der Kohinoor kommt aus Golconda, er war einst im Besitz von Nizam. Er hatte so viele Diamanten, dass es heisst, es sei nicht möglich gewesen, den genauen Wert seiner Sammlung zu schätzen. Tausende und Abertausende von Diamanten – sie wurden nicht gezählt, sie wurden gewogen!

      Doch er war einer der geizigsten Männer der Welt. Dreizehn Jahre lang benutzte er nur eine einzige Tasse. Die stank schon, aber er wollte sie nicht austauschen. Sein ganzes Lebens trug er immer denselben Mantel, und er gab ihn nicht in die Wäsche, weil er Angst hatte, er würde zerrissen. Er war so geizig, ihr könnt euch nicht vorstellen, dass er halb gerauchte Zigaretten aus den Aschenbechern seiner Gäste aufsammelte und sie rauchte. Der reichste Mann der Welt raucht Zigarettenstummel von anderen Leuten! Wenn ein Gast weggegangen war, durchsuchte er als erstes die Aschenbecher und sammelte die Zigarettenstummel ein.

      Als er starb, wurde sein größter Diamant in seinem schmutzigen Schuh gefunden. Er hatte ihn in einem Schuh versteckt! Vielleicht steckte eine Idee dahinter – dass er ihn mit hinüber in die andere Welt nehmen könnte. Vielleicht hatte er Angst: „Wenn ich gestorben bin, könnten Leute ihn stehlen.“ Es war der grösste Diamant, er benutze ihn als Briefbeschwerer auf seinem Tisch. Bevor er starb, muss er ihn in seinen Schuh gesteckt haben.

      Ich habe gehört, dass alte Gewohnheiten selbst in dem Moment, in dem man stirbt, einrasten und man ihnen nachgibt.

      Ob du rauchst oder nicht, das ist nicht so wichtig. Vielleicht stirbst du etwas eher, wenn du weiter rauchst. Aber was soll’s? Die Welt ist so überbevölkert, du wirst ihr etwas Gutes tun, wenn du etwas eher stirbst. Vielleicht bekommst du Tuberkulose, was soll’s? Tuberkulose ist heutzutage fast so etwas wie eine gewöhnliche Erkältung. Tatsächlich gibt es für die gewöhnliche Erkältung keine Behandlung, für Tuberkulose gibt es eine. Ich weiss das, weil ich eine gewöhnliche Erkältung habe, man kann von Glück reden, wenn man Tuberkulose hat.

      Es ist also möglich, dass du zwei Jahre früher stirbst, es kann auch sein, dass du Tuberkulose bekommst – aber eine Sünde ist es nicht. Mach dir darüber keine Sorgen. Wenn du wirklich in deinem Leben etwas ändern willst, nützt es nichts, aufzuhören zu rauchen – ich kenne Leute, die aufgehört haben und jetzt stattdessen Kaugummi kauen. Das ist derselbe alte Blödsinn! Oder wenn sie Inder sind, fangen sie an, pan zu kauen; es ist alles dasselbe. Du wirst das eine oder das andere machen. Dein Unbewusstes wird nach einer Aktivität verlangen, nach einer Beschäftigung. Es ist Beschäftigung. Und Rauchen ist nur ein Symptom, es ist nicht das wirkliche Problem. Es ist nicht die Wurzel des Problems.

      Hast du es nicht beobachtet? Immer wenn du dich emotional verstört fühlst, fängst du sofort an zu rauchen. Es verschafft dir eine Art Erleichterung, du bist beschäftigt. Dein Verstand ist von dem emotionalen Problem abgelenkt. Immer wenn Leute angespannt sind, rauchen sie. Das Problem ist Anspannung, emotionale Störung – das Problem ist irgendwo anders; Rauchen ist nur eine Beschäftigung. Du verwickelst dich darin, den Rauch einzuatmen und wieder auszustossen, und du vergisst dein Problem währenddessen – denn dein Verstand kann nicht an zwei Dinge gleichzeitig denken, vergiss das nicht. Es ist etwas Grundsätzliches, dass der Verstand nur an eine Sache auf einmal denken kann, er ist eindimensional. Wenn du alo rauchst und ans Rauchen denkst, bist du von allen anderen Ängsten abgelenkt.

      Das ist das ganze Geheimnis der sogenannten spirituellen Mantras: Sie sind nichts anderes als Ablenkung, so wie Rauchen. Du wiederholst „Om, Om, Om,“ oder „Ram, Ram, Ram,“ oder „Allah, Allah, Allah,“ – das hält deinen Verstand beschäftigt. Und alle Leute, die Mantras lehren, sagen: „Wiederhole sie so schnell wie möglich, so dass zwischen zwei Wiederholungen nicht die geringste Lücke ist. Lass sie sich überlappen – ‚RamRamRam’ –, lass zwischen zwei Rams keine Lücke, sonst kommen die Gedanken dazwischen. Und wiederhole das wie verrückt.“

      Ja, es wird dir eine gewisse Erleichterung verschaffen – dieselbe Erleichterung, die du durch Rauchen erzielst, weil dein Verstand von allen Ängsten und von der Welt abgelenkt ist. Du wirst die Welt vergessen, es ist ein Trick. Alle Mantras sind Tricks, aber sie sind spirituell. Kettenrauchen ist auch ein Mantra, es ist ein weltliches Mantra, du kannst es nichtreligiös nennen, weltlich.

      Das wirkliche Problem ist die Gewohnheit.

      Du sagst: “Ich habe schon oft angestrengt versucht, aufzuhören....“

      Du hast nicht versucht, dir dessen bewusst zu sein; ohne den Versuch, dir die Gewohnheit bewusst zu machen, hast du versucht, aufzuhören. Das ist nicht möglich. Es wird wiederkommen, denn dein Bewusstsein ist gleich geblieben, seine Probleme sind dieselben, seine Ängste, seine Spannungen, seine Qualen sind alle dieselben. Und was wirst du machen, wenn diese Ängste auftauchen? Du wirst sofort und automatisch nach deinen Zigaretten suchen.

      Du hast es wahrscheinlich wieder und wieder versucht, und du hast wieder und wieder versagt. Nicht weil Rauchen so ein besonderes Ding ist, sondern weil du es von der falschen Seite aus angegangen bist. Ohne dir die gesamten Situation bewusst zu machen – vor allem warum du rauchst. Ohne dir den gesamten Vorgang des Rauchens bewusst zu machen, hast du einfach nur versucht, damit aufzuhören. Das ist so, als würdest du einem Baum die Blätter abrupfen, ohne seine Wurzeln auszugraben. Mein ganzes Bestreben hier ist, die Wurzeln auszugraben und nicht die Blätter abzurupfen.

      Wenn du die Blätter und die Zweige stutzt, wird der Baum dicker, wird das Laubwerk dichter. Du wirst den Baum damit nicht zerstören, tatsächlich wirst du ihn damit unterstützen. Wenn du wirklich aufhören willst, musst du tiefer schauen, nicht nur auf die Symptome achten, sondern auf die Wurzeln. Wo liegen die Wurzeln?

      Du scheinst eine tief angstbesetzte Person zu sein, ansonsten ist Kettenrauchen unmöglich, Kettenrauchen ist nur ein Nebenprodukt. Du musst dir über tausenundeine Störung in deinem Inneren Gedanken machen, du scheinst solch einen Berg Sorgen auf deinem Herzen und auf deiner Brust zu tragen, dass du nicht weisst, wie du sie vergessen solltst. Du weisst nicht, wie du sie fallen lassen kannst; rauchen hilft dir wenigstens, sie zu vergessen.

      Du sagst: „Ich habe es angestrengt versucht...“

      Jetzt muss eine Sache verstanden werden. Die Hypnose hat ein grundlegendes Gesetz entdeckt, sie nennt es das Gesetz der Umkehrung. Wenn du etwas angestrengt versuchst, ohne seine Ursachen zu verstehen, wird das Gegenteil dabei herauskommen.

      Es ist so, wie wenn du Fahrrad fahren lernst. Du bist auf einer ruhigen Strasse, früh am Morgen, es gibt keinen Verkehr, und du siehst einen roten Meilenstein am Strassenrand, er steht einfach da wie Hanuman. Eine zwei Meter breite Strasse und nur ein kleiner Meilenstein, und du bekommst Angst, dass du ihn streifst, dass du ihn anfährst. Du hast die zwei Meter breite Srasse vergessen. Tatsächlich hättest du nur geringe Chancen, ihn zu streifen, in ihn hineinzukrachen, selbst wenn du blind führest, aber mit offenen Augen hast du die Strasse vergessen, du bist fixiert. In erster Linie fixiert dich das Rot. Und du wirst ganz ängstlich, du möchtest ihm ausweichen. Du hast dein Fahrrad vergessen, du hast alles vergessen. Das einzige Problem für dich ist, diesem Stein auszuweichen, du könntest in ihn hineinkrachen und dich verletzen.

      Jetzt wird der Zusammenstoss unvermeidlich; du musst einfach mit ihm zusammenstossen. Und dann bist du überrascht: „Ich habe es angestrengt versucht...“. Tatsächlich ist es passiert, weil du es angestrengt versucht hast. Und je näher du kommst, desto angestrengter versuchst du, ihm zu auszuweichen. Aber je angestrengter du das versuchst, desto mehr bist du auf ihn fixiert. Er wird zu einer hypnotisierenden Kraft, er hypnotisiert dich. Er wird zu einem Magnet.

      Das ist ein grundsätzliches Gesetz des Lebens. Viele Leute versuchen, vieles zu vermeiden, aber sie geraten in dieselben Dinge hinein. Versuch etwas unter grosser Anstrengung zu vermeiden, und du gerätst unweigerlich in dasselbe Ding hinein. Du kannst es nicht vermeiden, so geht das nicht.

      Entspanne dich, streng dich nicht an, Entspannung macht dich bewusst, nicht Anstrengung. Werde ruhig, friedlich und still.

      Ich schlage vor, dass du so viel rauchst, wie du willst. In erster Linie: Es ist keine Sünde, ich garantiere es dir – ich übernehme dafür die Verantwortung, ich nehme die Sünde auf mich. Wenn du Gott am Jüngsten Tag triffst, kannst du ihm sagen, dass dieser Kerl da verantworlich ist. Und ich werde als Zeuge da sein, dass du nicht verantwortlich bist. Mach dir keine Sorgen, es sei Sünde. Entspanne dich und versuch nicht mit Hilfe von Anstrengung aufzuhören, das geht nicht.

      Zen glaubt an müheloes Verstehen. Mein Vorschlag ist daher: Rauche so viel du willst – aber rauche meditativ. Wenn Zen-Leute meditativ Tee trinken können, warum sollst du dann nicht meditativ rauchen können? Tatsächlich enthält Tee dieselben Stimulantien wie Zigaretten, es sind dieselben Stinulantien, es gibt da keinen großen Unterschied. Rauche meditativ, sehr religiös. Mach eine Zeremonie daraus. Versuch es auf meine Weise.

      Richte in deinem Haus eine kleine Raucherecke ein, einen kleinen Tempel, den du dem Rauchergott weihst. Verbeuge dich zuerst vor deinem Zigarettenpäckchen. Unterhalte dich etwas mit deinen Zigaretten. „Wie geht es euch?“ Und dann nimm ganz langsam eine Zigarette heraus – ganz langsam, so langsam, wie du kannst, denn nur, wenn du es ganz langsam machst, bist du achtsam. Mach es nicht so mechanisch wie immer. Klopf die Zigarette dann auf das Päckchen, ganz langsam und so lange du willst. Es gibt sowieso keine Eile. Nimm dann das Feuerzeug und verbeuge dich vor ihm. Es handelt sich hier um grosse Götter, Gottheiten. Feuer ist ein Gott, warum also nicht das Feuerzeug?

      Fang dann an, ganz langsam zu rauchen, so wie in Vipassana. Mach es nicht wie pranayama – schnell, heftig und tief – sondern ganz langsam. Buddha sagt: Atme natürlich. Du rauchst also natürlich: ganz langsam, keine Eile. Wenn du meinst, es sei Sünde, dann beeilst du dich, dann möchtest du so schnell wie möglich damit fertig werden. Wenn es Sünde ist, willst du es nicht sehen. Du liest Zeitung und rauchst dabei weiter. Wer will sich seine Sünden ansehen? Aber es ist keine Sünde, also beobachte es – beobachte all deine Handlungen.

      Teil deine Handlungen in kleine Abschnitte ein, damit du sie sehr langsam ausführen kannst. Und du wirst überrascht sein, indem du dein Rauchen beobachtest, wird es ganz langsam immer weniger. Und plötzlich, eines Tages ist es verschwunden. Du hast dich nicht angestrengt, damit aufzuhören, es ist plötzlich von selbst von dir abgefallen, denn indem du dir eines toten Musters, einer Routine, einer mechanischen Gewohnheit bewusst geworden bist, hast du eine neue Energie in dir geschaffen und freigesetzt, die Energie von Bewusstheit. Nur diese Energie kann dir helfen, etwas anderes wird dir niemals helfen.

      Das gilt nicht nur fürs Rauchen, das gilt für alles im Leben: streng dich nicht zu sehr an, dich zu verändern, das hinterlässt Narben. Selbst wenn du dich veränderst, wird das oberflächlich bleiben. Und du wirst irgendwo einen Ersatz finden, du musst einen Ersatz finden, sonst fühlst du dich leer.

      Wenn sich etwas von selbst auflöst, weil du dir ganz still seiner Dummheit bewusst geworden bist, so dass keine Anstrengung nötig war, wenn etwas einfach von dir abfällt wie ein totes Blatt von einem Baum, hinterlässt das keine Narben und kein Ego.

      Wenn du etwas unter grosser Anstrengung aufgibst, verschafft dir das ein dickes Ego. Du denkst: “Jetzt bin ich ein sehr tugendhafter Mensch, weil ich nicht mehr rauche.“ Wenn du glaubst, dass rauchen Sünde ist, hältst du dich natürlich, selbstverständlich, für einen sehr tugendhaften Menschen, wenn du damit aufgehört hast.

      So sind eure tugendhaften Leute. Einer raucht nicht, ein anderer trinkt nicht, jemand isst nur einmal am Tag, jemand isst nicht in der Nacht, jemand hat sogar aufgehört, in der Nacht Wasser zu trinken, und alle sind grosse Heilige! Das sind alles heilige Qualitäten, grossartige Tugenden! Wir haben Religion so dumm gemacht, sie hat all ihren Glanz verloren. Sie ist so dumm geworden, wie die Menschen sind. Aber alles hängt von deiner Einstellung ab: Wenn du glaubst, etwas ist Sünde, dann ist Tugend genau das Gegenteil.

      Ich betone noch einmal: Nicht zu rauchen ist keine Tugend, rauchen ist keine Sünde; Bewusstheit ist eine Tugend, Nicht-Bewustheit ist Sünde. Und dieses Gesetz gilt für alles in deinem Leben.


      Auszug aus: Ah, This
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      schrieb am 01.12.07 00:49:38
      Beitrag Nr. 344 ()
      OSHO hat wohl auch gern witze erzählt :look:

      Lieben
      Ehe ist Prostitution
      4.Teil


      Ich möchte, dass es keine Familien gibt, ich möchte, dass es keine Staaten gibt – ich möchte nicht, dass die Welt in Teile zerlegt wird. Ich möchte eine Welt aus lauter freien Individuen, die in spontaner Liebe leben, die in Stille leben, in Spiel, ohne alle Verdammung von Spaß, ohne alle Angst vor der Hölle – weil wir das Paradies hier erschaffen können. Wir haben absolut das Potential dazu, aber wir nutzen es nicht. Im Gegenteil, wir errichten jedes nur mögliche Hindernis, damit die Erde kein Paradies werden soll.
      Ich bin nicht gegen die Liebe. Ich bin zu sehr für die Liebe, und gerade deshalb bin ich gegen Beziehungen, gegen Ehen. Es ist möglich, dass zwei Menschen ihr ganzes Leben zusammenleben. Niemand sagt, dass ihr euch trennen müßt, aber dieses Zusammenleben wird nur aus Liebe zueinander sein, ohne Einmischung und Verletzung der Individualität des anderen, seiner geheimsten Seele; das verlangt seine Würde.
      Ich spreche von Liebe als einem spirituellen Phänomen, nicht als Biologie. Biologie ist nicht Liebe, sondern Wollust. Die Biologie ist am Weiterbestehen der Arten interessiert; die Idee der Liebe ist nur ein biologischer Bestechungsversuch. Sobald du mit einer Frau oder einem Mann geschlafen hast, merkst du plötzlich, dass du kein Interesse mehr hast, zumindest für vierundzwanzig Stunden. Und es kommt auf dein Alter an – mit zunehmendem Alter achtundvierzig Stunden, zweiundsiebzig Stunden…

      Ein neuer Kommandant trifft im Stützpunkt der französischen Fremdenlegion ein und lässt sich vom Hauptmann alle Gebäude zeigen. Nachdem er seinen Rundgang beendet hat, sieht der Kommandant den Hauptmann scharf an und sagt: „Augenblick, Sie haben mir nicht das kleine blaue Gebäude da drüben gezeigt. Wozu wird das verwendet?“
      Der Hauptmann sagt: „Tja, Herr Kommandant, wissen Sie, da stellen wir das Kamel unter. Immer wenn unsere Männer den Wunsch nach einer Frau verspüren… “
      „Schon gut!“, sagt der Kommandant angewidert.
      Etwa zwei Wochen später verspürt der Kommandant selbst ein Verlangen nach einer Frau. Er geht zum Hauptmann und sagt, indem er seine Stimme senkt und verstohlen um sich blickt: „Sagen Sie, Hauptmann, ist das Kamel bald irgendwann zu haben?“
      Der Hauptmann sagt: „Einen Augenblick bitte“, und öffnet sein Buch: „Jawohl, Herr Kommandant, das Kamel ist morgen Nachmittag um zwei Uhr zu haben.“
      Der Kommandant sagt: „Merken Sie mich vor.“
      Am nächsten Tag, Punkt zwei Uhr, geht der Kommandant zu dem kleinen, blauen Gebäude und öffnet die Tür. Drinnen sieht er das süßeste Kamel, das er je gesehen hat. Er macht die Tür zu. Der Hauptmann hört ein mächtiges Gebrüll und Geschrei, rennt hinüber und stürmt in die Hütte. Er findet den Kommandanten nackt, mit Kamelhaar und Kot bedeckt.
      „Pardon, Herr Kommandant“, sagt der Hauptmann, „aber wäre es nicht klüger, es wie die andern Männer zu halten und mit dem Kamel in die Stadt zu reiten und sich dort eine Frau zu suchen?“


      Osho, Auszug aus: The Hidden Splendor
      Avatar
      schrieb am 04.12.07 00:12:31
      Beitrag Nr. 345 ()
      Tränen


      „Habe niemals Angst vor Tränen. Die so genannte Zivilisation hat dir Angst davor gemacht. Sie hat dich dazu gebracht, dich dafür schlecht zu fühlen. Wenn Tränen kommen, schämst du dich. Du meinst, 'Was werden die anderen denken? Ich bin ein Mann und weine! Es sieht so frauenhaft und kindisch aus. Es darf nicht sein.' Du stoppst die Tränen… und tötest etwas, das gerade anfing, in dir zu wachsen.

      Tränen sind so viel schöner als alles andere, das du hast, denn Tränen kommen, wenn dein Wesen überfließt. Tränen bedeuten nicht unbedingt, dass jemand traurig ist; manchmal werden sie durch große Freude ausgelöst, manchmal durch tiefen Frieden und manchmal durch Ekstase und Liebe. Tatsächlich haben sie überhaupt nichts mit Traurigkeit oder Freude zu tun. Wenn etwas dein Herz zu sehr bewegt, dich etwas überfällt, dir etwas zu viel ist und du es nicht fassen kannst und es anfängt, überzulaufen… dann kommen Tränen.

      Akzeptiere sie mit Freude, genieße und nähre sie, heiße sie willkommen und du wirst durch die Tränen lernen, wie man betet.



      Mit Hilfe der Tränen wirst du wissen, wie man sieht. Augen, die mit Tränen gefüllt sind können die Wahrheit erkennen. Augen, die mit Tränen gefüllt sind, können das Schöne im Leben und seinen Segen erkennen.“


      The Diamond Sutra
      Avatar
      schrieb am 04.12.07 00:15:16
      Beitrag Nr. 346 ()
      Die vier Stützen der Gesundheit


      Gesundheit ist nicht nur ein körperliches Phänomen.Dasist nur eine der Dimensionen, und eine der oberflächlichsten, denn der Körper wird sterben - gesund oder ungesund, er ist vergänglich.



      Wahre Gesundheit ist etwas, was in deinem Inneren geschehen muß, in deiner Subjektivität, in deinem Bewußtsein, denn das Bewußtsein kennt weder Geburt noch Tod, es ist ewig.

      Gesund im Bewußtsein zu sein bedeutet erstens, wach zu sein, zweitens, harmonisch zu sein, drittens, ekstatisch zu sein, und viertens, mitfühlend zu sein. Wenn diese vier Bedingungen erfüllt sind, ist man innerlich gesund. Meditation vermag alle vier Bedingungen zu erfüllen. Sie kann dich bewußter machen, denn sämtliche Meditationstechniken sind Methoden, dich bewußter zu machen, Mittel, dich aus deinem metaphysischen Schlaf aufzuwecken. Singen, Tanzen und Feiern kann dich harmonischer machen.

      In dem Augenblick, in dem der Tänzer verschwindet und nur noch der Tanz übrigbleibt, in diesem kostbaren Zustand fühlst du Harmonie. Wenn der Sänger sich völlig vergißt und nur noch das Lied übrigbleibt, wenn es kein Zentrum mehr gibt, das als »Ich« fungiert, weil das »Ich« absolut abwesend ist und du im Fluß bist ... dieses strömende Bewußtsein ist harmonisch.

      Wach und harmonisch zu sein, schafft die Voraussetzungen für Ekstase. Ekstase ist die höchste Freude; sie läßt sich nicht aussprechen. Worte reichen nicht aus, etwas darüber zu sagen.

      Wenn man zur Ekstase gelangt ist, wenn man den höchsten Gipfel der Freude kennt, stellt sich Mitgefühl als Ergebnis von selbst ein. Wenn diese höchste Freude dein ist, möchtest du sie teilen. Du kannst gar nicht anders, als sie mit anderen zu teilen. Das Teilen wird unvermeidlich. Es ist eine logische Konsequenz dieser Freude. Sie fängt an überzufließen, ohne dein Zutun. Es passiert ganz von allein.

      Dies sind die vier Grundpfeiler innerer Gesundheit. Verwirkliche sie in dir. Sie sind unser Geburtsrecht; wir müssen es nur beanspruchen.


      Auszug aus: Don’t Let Yourself Be Upset By the Sutra, Rather Upset the Sutra Itself
      Avatar
      schrieb am 06.12.07 21:26:32
      Beitrag Nr. 347 ()
      Naja; Gesundheit...ich habe mich ziemlich verausgabt. Ressourcen die in einem weilen zapft man an, sowie man sich derer Bewußt ist und schwächt sich dadurch selbst. Möchte das nicht durch mich verallgemeinern aber eine Gefühlte/eingegebene Ekstase kann einen auch zerstören wenn mann den Körper nicht unter kontrolle hat bzw. man versessen auf Bewegung ist.
      Ich glaube das kann auch nur ein Mensch verstehen der Hyper ist.
      Es ist individuell, Ekstase ist für den einen Stillstand...für den anderen Bewegung....


      Der Geist in uns lebt immer...und arbeitet :D
      Avatar
      schrieb am 12.12.07 01:00:01
      Beitrag Nr. 348 ()
      NIMM EINEN TIEFEN ATEMZUG!

      Ich spüre, dass ich nicht tief atmen kann; ich halte eine Menge im Bauch fest.


      Atmen ist eines der wichtigsten Dinge, worauf man achten muss.



      Wenn du nicht voll atmest, kannst du nicht voll leben.

      Dann hältst du dich in allem zurück, selbst in der Liebe. Selbst beim Sprechen hältst du dich zurück. Du kannst dich nie vollständig mitteilen, irgendetwas bleibet immer unvollständig.

      Wenn deine Atmung vollkommen frei fliesst, kommt auch alles andere in Ordnung. Ist Leben. Aber die Leute achten nicht auf ihre Atmung, sie schenken ihr keine Beachtung. Dabei wird jede Veränderung, die in dir geschieht, durch deinen Atem hervorgerufen.

      Wenn du jahrelang falsch geatmet hast, nur ganz flach geatmet hast, dann wird die Muskulatur um die Atemwege herum unbeweglich - dann ist es nicht mehr nur eine Frage des Willens. Es ist wie wenn jemand sich jahrelang nicht bewegt hat: die Beine sind abgestorben, die Muskeln sind geschrumpft, das Blut in den Adern fliesst nicht mehr. Plötzlich beschliesst diese Person, einen langen Spaziergang zu machen - das Wetter ist schön, ein Sonnenuntergang... Aber er kann sich nicht bewegen; nur durch den Gedanken ist es nicht möglich. Jetzt wird viel Mühe nötig sein, um diese toten Beine wieder zum Leben zu erwecken.

      Um die Atemwege herum liegen bestimmte Muskeln, und wenn du falsch geatmest hast - und fast jeder atmet falsch - dann haben sich diese Muskeln verhärtet. Es würde viele Jahre dauern, diese Muskulatur durch eigene Anstrengung zu verändern - das wäre Zeitverschwendung. Durch tiefe Massage, besonders durch Rebalancing, entspannen sich diese Muskeln, und du kannst wieder neu beginnen. Aber achte darauf, dass du danach nicht wieder in deine alte Gewohnheit zurückfällst.


      Eine grundlegende Lektion fürs Leben

      Jeder von uns atmet falsch, weil die ganze Gesellschaft auf falschen Ansichten und Haltungen beruht. Wenn zum Beispiel ein kleines Kind weitn, befiehlt ihm die Mutter, damit aufzuhören. Was soll das Kind tun? Die Tränen kommen, aber die Mutter verbietet ihm zu weinen. Das Kind hält seinen Atem an, denn das ist die einzige Möglichkeit, um das Weinen zu stoppen. Wenn du deinen Atem anhältst, stoppt alles - das Weinen, die Tränen, alles. Nach und nach wird daraus ein festes Schema: "Sei nicht wütend! Tue das nicht, tue jenes nicht!"

      Das Kind lernt, dass es durch flache Atmung die Kontrolle behält. Wenn es gelöst und tief atmet, so wie jedes Kind von Natur aus atmet, dann ist es wild und ungehemmt. Also verkrüppelt es sich.

      Jedes Kind, ob Junge oder Mädchen, spielt mit seinen Genitalien, weil es ein angenehmes Gefühl hervorruft. Als Kind hast du keine Ahnung von dem sozialen Tabu und dem ganzen Unsinn, doch wenn Mutter, Vater oder sonst jemand sehen, dass du mit deinen Genitalien spielst, verlangen sie sofort, dass du damit aufhörst. Und in ihren Augen liegt eine solche Verurteilung, dass es dir einen Schreck einjagt und du Angst hast, tief zu atmen, denn durch die tiefe Atmung werden die Genitalien von innen her massiert. Das bringt dich in Schwierigkeiten, also atmest du nicht tief, sondern nur flach, damit du von den Genitalien abgeschnitten bleibst.

      Alle sexuell repressiven Gesellschaften sind zwangsläufig flach atmende Gesellschaften. Nur primitive Gesellschaften, die dem Sex gegenüber keine repressive Einstellung haben, atmen ungehindert. Sie haben eine sehr schöne Atmung, sie ist vollkommen und tief. Sie atmen wie Tiere, sie atmen wie Kinder.

      Es spielen also hier viele Dinge hinein.....
      Avatar
      schrieb am 15.12.07 01:02:10
      Beitrag Nr. 349 ()
      Sich selbst lieben
      1.Teil


      Osho,
      du lehrst den Menschen, sich um sich selbst zu kümmern, bevor er sich um andere zu kümmern versucht. Das scheint gegen viele Religionen der Welt gerichtet zu sein, die den Dienst an der Menschheit lehren, und es muss ihnen wie eine sehr egoistische Einstellung vorkommen. Kannst du darüber sprechen?

      Das geht nicht nur gegen viele Religionen, das geht gegen alle Religionen der Welt. Sie alle lehren den Dienst am Nächsten, die Selbstlosigkeit. Für mich jedoch ist Egoismus eine natürliche Erscheinung.
      Selbstlosigkeit ist aufgezwungen. Egoismus ist Teil deiner Natur.
      Bevor du nicht soweit bist, dass dein Selbst eins wird mit dem Universum, kannst du nicht wahrhaft selbstlos sein. Du kannst nur blenden. Aber dann wirst du zum Heuchler, und ich möchte nicht, dass meine Sannyasins Heuchler sind. Es ist also ein bisschen kompliziert, aber doch verstehbar.
      Zunächst: Egoismus ist Teil deiner Natur. Das musst du akzeptieren. Und wenn er Teil deiner Natur ist, muss er einen sehr wesentlichen Zweck erfüllen, sonst würde er gar nicht erst existieren.
      Du hast es deinem Egoismus zu verdanken, dass du überlebt und für dich gesorgt hast. Sonst wäre die Menschheit schon längst ausgestorben. Stell dir ein selbstloses Kind vor, das ohne Egoismus geboren wurde. Es wird nicht überleben können, es wird zugrunde gehen – denn schon das Atemholen ist egoistisch. Essen ist egoistisch. Es gibt Millionen, die hungern, und du isst; es gibt Millionen, die krank sind, die dahinsterben, und du bist gesund!
      Würde ein Kind ohne Egoismus als wesentlichem Bestandteil seiner Natur geboren, könnte es nicht überleben. Wenn sich ihm eine Schlange näherte, warum sollte es ihr aus dem Weg gehen? Lass sie ruhig beißen… Es ist dein Egoismus, der dich davor schützt, sonst würdest du der Schlange in den Weg laufen.
      Wenn dich ein Löwe anspringt und dich töten will, lass dich töten. Das ist Selbstlosigkeit. Der Löwe hat Hunger, du bist sein Fraß – wieso maßt du dir an, ihn zu hindern? Du solltest dich nicht wehren, du solltest nicht kämpfen. Du solltest dich einfach dem Löwen auf einem Teller servieren. Das ist Selbstlosigkeit.


      Osho, Auszug aus: From Unconsciousness to Consciousness
      Avatar
      schrieb am 18.12.07 00:00:10
      Beitrag Nr. 350 ()
      Die Befreiung der Frau


      Männlich oder weiblich zu sein ist mehr eine Frage der Psychologie als der Physiologie. Man kann physiologisch ein Mann, psychologisch jedoch überhaupt nicht männlich sein, und umgekehrt. Es gibt aggressive Frauen, sehr aggressive Frauen – und unglücklicherweise nimmt ihre Zahl auf der Welt zu. Die ganze Frauenemanzipationsbewegung hat ihre Wurzeln in der Psyche dieser aggressiven Frauen. Eine Frau, die aggressiv ist, ist nicht weiblich.

      Die heilige Johanna von Orleans ist keine Frau, doch Jesus Christus ist eine Frau. Die heilige Johanna ist psychologisch ein Mann; ihr Vorgehen ist grundsätzlich aggressiv. Jesus Christus ist überhaupt nicht aggressiv. Er sagt: »Wenn jemand dich auf die eine Wange schlägt, halte ihm auch die andere hin, gib ihm auch die andere Wange.« Das ist die Psychologie der Aggressionslosigkeit. Jesus sagt: »Widerstrebe nicht dem Bösen.« Nicht einmal dem Bösen soll man Widerstand leisten! Widerstandslosigkeit ist die Essenz des weiblichen Sanftmuts.

      Wissenschaft ist männlich; Religion ist weiblich. Wissenschaft ist das Bestreben, die Natur zu erobern; Religion ist ein Loslassen, ein Verschmelzen mit der Natur. Die Frau weiß, wie man verschmilzt, wie man eins wird. Und jeder Wahrheitssuchende muß lernen, mit der Natur zu verschmelzen, mit der Natur eins zu werden, sich mit dem Strom treiben zu lassen, ohne Widerstand zu leisten, ohne zu kämpfen. In dem Maße, in dem ihr meditativer werdet, wird eure Energie immer weniger aggressiv werden. Eure Gewalttätigkeit löst sich auf; Liebe erwacht. Dann habt ihr kein Interesse mehr daran, zu herrschen; statt dessen zieht euch die Kunst der Hingabe stärker und stärker in ihren Bann. Und das macht die weibliche Psychologie aus.

      Die weibliche Psychologie zu verstehen bedeutet, die Psychologie der Religiosität zu verstehen. Aber dieser Versuch ist noch nicht unternommen worden, und alles, was heute im Namen von Psychologie existiert, ist männliche Psychologie. Deshalb studiert man weiterhin Ratten und schließt von Ratten auf den Menschen.

      Die besten Beispiele, um die weibliche Psychologie zu studieren, sind die Mystiker – die unverfälschtesten Beispiele sind die Mystiker. Das heißt, man muß von Basho, Rinzai, Buddha, von Jesus und Laotse lernen. Von ihnen müßt ihr lernen, denn nur wenn ihr diese Menschen versteht, könnt ihr die höchste Ausdrucksform, den Gipfel des Weiblichen verstehen.

      Weil die Frau seit Jahrhunderten unterdrückt wird, ist Religion von der Erde verschwunden. Wenn die Religion wiederkehrt, wird die Frau ihre Würde zurückgewinnen. Und weil die Frau unterdrückt, gequält und zu einem Nichts reduziert wurde, ist sie häßlich geworden. Immer wenn euer natürliches Wesen sich nicht nach seinen inneren Bedürfnissen verhalten darf, wird es bitter, wird es vergiftet. Es wird verkrüppelt, gelähmt – es wird pervertiert. Die Frau, die man heute auf der Welt findet, ist keine richtige Frau mehr, denn sie wurde jahrhundertelang sich selbst entfremdet.

      Und wenn die Frau sich selbst entfremdet ist, kann auch der Mann nicht natürlich sein, denn schließlich ist es die Frau, die den Mann gebiert. Wenn sie nicht natürlich ist, werden auch ihre Kinder nicht natürlich sein. Wenn sie nicht natürlich ist – und als Mutter ist sie es ja, die die männlichen und weiblichen Nachkommen großzieht –, dann werden die Kinder von ihr beeinflußt.

      Die Frau braucht zweifellos eine große Befreiung, doch was heute im Namen der Befreiung abläuft, ist idiotisch. Es ist nur Nachahmung, keine Befreiung.

      Hier bei mir sind viele ehemalige Feministinnen, und wenn sie zum erstenmal hierherkommen, sind sie sehr aggressiv. Ich kann ihre Aggression verstehen: Die jahrhundertelange Unterdrückung hat sie in die Offensive getrieben. Sie sind rachsüchtig, wie besessen, und dafür ist nur der Mann verantwortlich. Doch allmählich werden sie dann weicher, anmutiger, und ihre Aggressivität verschwindet. Zum erstenmal werden sie richtig feminin.

      Wahre Befreiung wird aus der Frau eine echte Frau machen und keine Imitation des Mannes. Aber im Moment ist es noch so: Die Frauen versuchen, genau wie die Männer zu werden. Wenn die Männer Zigaretten rauchen, müssen die Frauen auch Zigaretten rauchen. Wenn die Männer Hosen tragen, müssen die Frauen auch Hosen tragen. Wenn sie etwas Bestimmtes machen, müssen die Frauen es auch tun. Sie kopieren nur den Mann.

      Das hat nichts mit Befreiung zu tun. Das ist eine viel tiefere Sklaverei – viel tiefer deshalb, weil die ursprüngliche Sklaverei von den Männern ausging. Diese zweite Sklaverei ist tiefer, weil sie von den Frauen selbst kreiert wird. Wenn jemand anderer dich zum Sklaven macht, kannst du rebellieren, doch wenn du dich selbst – im Namen der Befreiung – zum Sklaven machst, gibt es nicht die geringste Chance für Rebellion.

      Ich möchte, daß die Frau zu einer richtigen Frau wird, denn viel hängt von ihr ab. Sie ist viel wichtiger als der Mann, denn in ihrem Schoß trägt sie beide aus – die Frau und den Mann. Sie ist die Mutter für den Jungen ebenso wie für das Mädchen, sie ernährt beide. Wenn sie vergiftet ist, dann ist auch ihre Milch vergiftet; dann ist die ganze Art, wie sie die Kinder aufzieht, vergiftet.

      Solange die Frau nicht frei ist, eine richtige Frau zu sein, wird auch der Mann niemals frei sein, ein richtiger Mann zu sein. Die Freiheit der Frau ist die Voraussetzung für die Freiheit des Mannes; sie ist viel grundlegender als die Freiheit des Mannes.

      Und wenn die Frau eine Sklavin ist, wie das seit Jahrhunderten der Fall ist, wird sie auch den Mann versklaven – auf sehr subtile Weise, denn ihre Art ist subtil. Sie wird ihn nicht direkt bekämpfen. Ihre Art zu kämpfen ist indirekt, weiblich: Sie wird weinen und schreien; sie wird nicht ihn schlagen, sondern sich selbst. Dadurch und durch ihr Schreien und Weinen wird sogar der stärkste Mann zum Pantoffelhelden. Eine ganz zarte, schwache Frau vermag einen bärenstarken Mann zu beherrschen.

      Die Frau braucht totale Freiheit, damit sie auch dem Mann Freiheit geben kann. Etwas Grundlegendes, das man sich merken muß, ist: Wenn man jemanden zum Sklaven macht, gerät man letztlich selbst in Sklaverei; man kann nicht frei bleiben. Wenn ihr frei bleiben wollt, gebt auch dem anderen Freiheit. Nur so kann man frei sein.


      Auszug aus Osho, The Dhammapada, Band7,, Kapitel 10
      Avatar
      schrieb am 18.12.07 15:21:11
      Beitrag Nr. 351 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.797.816 von zenman am 18.12.07 00:00:10Ja... Recht hat er, unser lieber Oshi, mit der Befreiung der Frau...

      Doch die Befreiung der Frau kann nur primär Einhergehen mit der Befreiung des Mannes, d.h. jedes menschliche Individuum, egal ob männlich oder weiblich, ist für seine Selbstbefreiung verantwortlich.

      Ich als moderner Mann habe heutzutage nur eine Verantwortung - die mir selbst gegenüber!!! Es ist also meine allererste und einzigste Pflicht als Mann, dafür zu sorgen , dass es mir gut geht, denn dann und nur dann, geht es auch meiner Umgebung gut.

      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 18.12.07 21:53:04
      Beitrag Nr. 352 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.797.816 von zenman am 18.12.07 00:00:10Ich hab ja nichts dagegen dass die Frauen sich befreien, ich genieße
      es sogar, wenn sie im Bett einen eigenen Kopf haben, und beruflich
      erfolgreich sind, so dass man selbst entlastet wird.

      Aber das Scheidungsrecht und das Sorgerechtsgesetz könnte ein wenig
      fairer und männerfreundlicher werden. Wir dürfen Sorgerecht zahlen,
      einen Teil des Vermögens abgeben, aber wenn es darum geht die Kinder
      zu sehen oder zu erziehen, kommen wir nicht auf unsere Kosten.
      Avatar
      schrieb am 19.12.07 00:05:19
      Beitrag Nr. 353 ()
      Avatar
      schrieb am 20.12.07 00:04:35
      Beitrag Nr. 354 ()
      Avatar
      schrieb am 20.12.07 00:13:44
      Beitrag Nr. 355 ()
      Unglücklichsein zahlt sich aus


      Unglück kann dem Menschen viele Dinge geben, die Glück ihm nicht geben kann. Tatsächlich nimmt einem Glück viele Dinge weg. Glück nimmt einem alles, was man jemals hatte, alles, was man jemals war; Glück vernichtet einen.

      Unglück nährt dein Ego, doch Glück ist im Grunde ein Zustand der Egolosigkeit. Das ist das Problem, das ist der springende Punkt. Das ist der Grund, warum es den Menschen so schwer fällt, glücklich zu sein.

      Das ist der Grund, warum Millionen von Menschen in der ganzen Welt im Unglück leben ... sich entschieden haben, im Unglück zu leben. Das gibt einem ein sehr, sehr ausgeprägtes Ego. Wenn man unglücklich ist, ist man. Wenn man glücklich ist, ist man nicht. Im Unglück geschieht eine Kristallisierung; im Glück wird man verschwommen.

      Wenn man das verstanden hat, werden die Dinge sehr viel klarer. Unglück macht einen zu etwas Besonderem. Glück ist ein universelles Phänomen, an dem nichts Besonderes ist. Bäume sind glücklich, Tiere sind glücklich, Vögel sind glücklich. Die ganze Existenz ist glücklich, ausgenommen der Mensch. Dadurch, dass er unglücklich ist, wird der Mensch zu etwas Besonderem, etwas Außerordentlichem. Unglück macht einen zu etwas Besonderem.

      Glück ist ein universelles Phänomen, an dem nichts Besonderes ist. Unglück ermöglicht es einem, die Aufmerksamkeit anderer Menschen auf sich zu ziehen. Wenn du unglücklich bist, kümmert man sich um dich, bedauert man dich, liebt man dich. Jeder fängt an, sich um dich zu sorgen. Wer möchte schon einem unglücklichen Menschen weh tun? Wer ist schon eifersüchtig auf einen unglücklichen Menschen? Wer benimmt sich schon feindselig gegenüber einem unglücklichen Menschen? Das wäre doch zu gemein.

      Ein unglücklicher Mensch wird umsorgt, geliebt, bemuttert. Das macht das Unglück so attraktiv. Wenn die Frau nicht unglücklich ist, neigt der Mann dazu, sie einfach zu vergessen. Wenn sie unglücklich ist, kann ihr Mann es sich nicht leisten, sie zu vernachlässigen. Wenn der Mann unglücklich ist, kümmert sich die ganze Familie um ihn, seine Frau und seine Kinder sorgen sich um ihn; das gibt einem ein gutes Gefühl. Man hat das Gefühl, dass man nicht allein ist, dass man eine Familie und Freunde hat.

      Wenn man krank ist, deprimiert, unglücklich, kommen die Freunde zu Besuch, um einen zu trösten, um einen aufzumuntern. Wenn man glücklich ist, werden dieselben Freunde eifersüchtig auf einen. Wenn man wirklich glücklich ist, wird man feststellen, dass sich die ganze Welt gegen einen gewandt hat.



      Niemand mag einen glücklichen Menschen, denn der glückliche Mensch verletzt das Ego der anderen.

      Die anderen beginnen zu denken: „Du bist also glücklich und wir kriechen hier immer noch im Finstern, in Elend und Unglück herum. Wie kannst du es wagen, glücklich zu sein, wenn wir alle doch so sehr leiden!“

      Die Welt ist voller unglücklicher Menschen, und niemand ist mutig genug, die ganze Welt gegen sich aufzubringen; es ist zu gefährlich, zu riskant. Es ist besser, an seinem Unglück festzuhalten, denn dann ist man ein Teil der Masse. Ist man glücklich, wird man zu einem Einzelwesen; ist man unglücklich, ist man ein Teil der Masse – sei sie nun hinduistisch, islamisch, christlich, indisch, arabisch oder japanisch.

      Glücklich? Wisst ihr, was Glück ist? Ist es hinduistisch, christlich oder islamisch?


      Glück ist einfach nur Glück. Damit betritt man eine andere Welt. Man ist nicht mehr Teil der Welt, die der menschliche Verstand erschaffen hat, man ist nicht mehr Teil der Vergangenheit, Teil dieser hässlichen Geschichte. Man ist überhaupt kein Teil der Zeit mehr. Wenn man wirklich glücklich ist, glückselig, dann verschwindet die Zeit, dann verschwindet der Raum.

      Albert Einstein hat gesagt, dass die Wissenschaftler in der Vergangenheit dachten, dass es zwei Realitäten gebe – Raum und Zeit. Doch er stellte fest, dass diese zwei Realitäten nicht getrennt sind – sie sind nur zwei Gesichter einer einzigen Realität. Daher prägte er den Begriff Raumzeit, ein einziges Wort. Zeit ist nichts anderes als die vierte Dimension des Raums.

      Einstein war kein Mystiker, sonst hätte er auch noch die dritte Realität mit aufgenommen – das Transzendentale, das weder Raum noch Zeit ist. Auch das ist vorhanden, und ich nenne es den „Zeugen“. Und sobald diese drei vorhanden sind, habt ihr die vollständige Dreifaltigkeit. Dann habt ihr das ganze Konzept von trimurti, den drei Gesichtern Gottes. Dann habt ihr alle vier Dimensionen. Die Wirklichkeit ist vierdimensional: drei Dimensionen des Raumes und als viertes die Dimension der Zeit.

      Doch es gibt noch etwas anderes, etwas, was man nicht als die fünfte Dimension bezeichnen kann, weil es sich eigentlich nicht um eine fünfte Dimension handelt; es ist das Ganze, das Transzendentale. Wenn man glückselig ist, bewegt man sich in das Transzendentale.

      Es ist nicht gesellschaftlich, es ist nicht traditionell, es hat überhaupt nichts mit dem menschlichen Verstand zu tun.
      Avatar
      schrieb am 24.12.07 01:03:01
      Beitrag Nr. 356 ()
      Glück: dein psychischer Mundgeruch


      Es gibt Gründe, warum du so an deinem Unglück hängst. Betrachte einfach einmal dein Unglück, beobachte es, und du wirst in der Lage sein, die Gründe zu erkennen. Und dann betrachte die Augenblicke, in denen du dir hin und wieder gestattest, voller Freude zu sein, und führe dir die Unterschiede vor Augen. Du wirst ein paar Dinge bemerken…



      Wenn du unglücklich bist, bist du konformistisch.

      Die Gesellschaft mag es, die Menschen respektieren dich, du besitzt große Achtbarkeit. Du kannst sogar ein Heiliger werden; deshalb sind alle eure Heiligen unglücklich. Das Unglück ist deutlich auf ihren Gesichtern zu erkennen, in ihren Augen. Weil sie unglücklich sind, sind sie gegen jede Freude. Sie verurteilen jede Freude als Hedonismus; sie verdammen jede Freude als Sünde. Sie sind unglücklich und sie möchten die ganze Welt unglücklich sehen. Tatsächlich wird man sie nur in einer unglücklichen Welt als Heilige betrachten! In einer glücklichen Welt würde man sie in eine Anstalt stecken und therapieren. Sie sind krank.


      Schau dir dein Unglück an und du wirst gewisse fundamentale Dinge feststellen. Es verschafft dir Respekt. Die Menschen behandeln dich freundlicher, sie bringen mehr Sympathie für dich auf. Wenn es dir schlecht geht, hast du mehr Freunde.

      Das ist eine sehr seltsame Welt, und irgendetwas läuft hier grundlegend schief. Es sollte nicht so sein, der Glückliche sollte mehr Freunde haben. Doch wenn du glücklich bist, werden die Menschen eifersüchtig auf dich und sind nicht mehr freundlich. Sie fühlen sich betrogen, denn du hast etwas, was sie nicht haben. Warum bist du glücklich? Also haben wir über die Jahrhunderte einen subtilen Mechanismus entwickelt, um unser Glück zu unterdrücken und unser Unglück auszudrücken. Es ist uns zur zweiten Natur geworden.

      Ihr müsst diesen Mechanismus fallen lassen. Lernt, glücklich zu sein, und lernt, glückliche Menschen zu achten und ihnen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Das wäre ein großer Dienst an der Menschheit.


      Verschwendet nicht zu viel Sympathie an Menschen, die unglücklich sind.

      Wenn jemand unglücklich ist, helft ihm, aber bedauert ihn nicht. Gebt ihm nicht das Gefühl, dass Unglücklichsein sich lohnt. Lasst ihn wissen, dass ihr ihm durchaus helfen wollt, doch nicht aus Respekt, sondern einfach, weil es ihm schlecht geht. Und ihr tut nichts anderes, als ihm zu helfen, sich aus seinem Unglück zu befreien, weil Unglück hässlich ist. Lasst den anderen fühlen, dass Unglück hässlich ist, dass Unglück nichts Tugendhaftes ist, dass er der Menschheit keinen großen Dienst damit erweist.


      Seid glücklich, achtet das Glück anderer, und helft den Menschen verstehen, dass Glück das Ziel des Lebens ist.

      Wann immer ihr einen glücklichen Menschen seht, achtet ihn, denn er ist heilig. Und wann immer ihr an einem Treffen teilnehmt, das voller Freude ist, das ein Feiern ist, betrachtet es als einen heiligen Ort.


      Wir müssen eine ganz neue Sprache erlernen; nur dann lässt sich diese alte verdorbene Menschheit verändern. Wir müssen die Sprache der Gesundheit, der Ganzheit, des Glücks,lernen.

      Doch es wird nicht einfach sein, denn wir haben viel in unser Unglück investiert. Deshalb ist es so schwierig, glücklich zu sein und so einfach, unglücklich zu sein.
      Avatar
      schrieb am 24.12.07 01:08:39
      Beitrag Nr. 357 ()
      Was ist echte, authentische Freundlichkeit?

      Was ist echte, authentische Freundlichkeit?


      Die Frage, die du gestellt hast, ist sehr komplex. Bevor du verstehst, was echte, authentische Freundlichkeit ist, musst du erst ein paar andere Dinge verstehen.

      Das erste ist Freundschaft. Freundschaft ist Liebe ohne jegliche biologische Färbung. Es ist nicht die Freundschaft, wie du sie gewöhnlich verstehst - dein Freund, deine Freundin. Das Wort Freundschaft auf irgendeine Weise in Verbindung mit der Biologie zu verwenden, ist reine Dummheit. Das ist Vernarrtheit und Verrücktheit. Die Natur benutzt dich zum Zweck der Fortpflanzung.

      Wenn du denkst, dass du verliebt bist, liegst du falsch. Es ist nur eine hormonelle Anziehung. Deine Chemie kann verändert werden, und dann verschwindet deine Liebe. Eine bloße Injektion von Hormonen kann aus einem Mann eine Frau machen und aus einer Frau einen Mann.

      Freundschaft ist Liebe ohne jede biologische Färbung. Sie ist eine seltene Erscheinung geworden. In der Vergangenheit war sie etwas Großartiges, aber ein paar Dinge, die es früher gab, sind heute völlig verschwunden. Es ist sehr seltsam, dass hässliche Dinge so beharrlich sind, sie sterben nicht leicht, und schöne Dinge so zerbrechlich, sie sterben und vergehen sehr leicht. Heute versteht man unter Freundschaft entweder etwas im Sinne von Biologie oder Ökonomie oder Soziologie - eine Art Bekanntschaft, gesellschaftliche Kontakte. Freundschaft bedeutet aber, dass du bereit bist, dich nötigenfalls selbst zu opfern. Freundschaft bedeutet, dass für dich jemand anderer wichtiger wird als du selbst, jemand anderer ist kostbarer geworden als du selbst. Sie ist kein Geschäft. Sie ist Liebe in Reinkultur.

      Eine solche Freundschaft ist auch in dem Zustand möglich, in dem du dich jetzt befindest. Auch unbewusste Menschen können eine solche Freundschaft haben. Aber je mehr Bewusstheit du über dein Sein erlangst, umso mehr wird aus Freundschaft das, was ich "Freundlichkeit" nenne. Freundlichkeit hat einen größeren Begriffsinhalt, einen viel weiteren Himmel. Freundschaft ist etwas Kleines im Vergleich zu Freundlichkeit. Freundschaft kann gebrochen werden. Der Freund kann sich in einen Feind verwandeln. Diese Möglichkeit ist als fester Bestandteil in der Freundschaft immer enthalten.

      Das erinnert mich an Macchiavellis Ratschläge an die Machthaber der Welt in seinem berühmten Werk Der Fürst. Einer seiner Ratschläge ist: Erzähle deinem Freund niemals etwas, was du nicht auch deinem Feind sagen könntest, denn wer heute dein Freund ist, kann sich morgen in einen Feind verwandeln. Und weiter empfiehlt er: Sage nie etwas gegen deinen Feind, denn dein Feind kann sich morgen in einen Freund verwandeln. Dann wirst du sehr verlegen sein.

      Macchiavelli gibt eine sehr klare Einsicht wieder, dass unsere gewöhnliche Liebe sich in Hass verwandeln kann, unsere Freundschaft jederzeit zu Feindschaft werden kann. Dies ist der unbewusste Zustand des Menschen, wo sich hinter Liebe Hass verbirgt, wo du denselben Menschen hasst, den du liebst, aber du bist dir dessen nicht bewusst.

      Freundlichkeit wird erst möglich, wenn du echt bist, wenn du authentisch bist und dir deines Wesens völlig bewusst bist. Und wenn aus dieser Bewusstheit heraus Liebe entsteht, wird es Freundlichkeit sein. Freundlichkeit kann sich nie ins Gegenteil verwandeln. Merke dir dieses Kriterium: Die höchsten Werte im Leben sind jene, die sich nicht in ihr Gegenteil verändern können, ja, sie haben gar kein Gegenteil.

      Du fragst: "Was ist echte, authentische Freundlichkeit?" In dir muss sich eine große Transformation vollziehen, bevor du einen Vorgeschmack von Freundlichkeit bekommen kannst. So, wie du jetzt bist, ist Freundlichkeit ein weit entfernter Stern. Du kannst einen Blick auf diesen weit entfernten Stern werfen, du kannst ein gewisses intellektuelles Verständnis haben, aber es wird nur ein intellektuelles Verständnis sein, kein existentieller Vorgeschmack.

      Solange du noch keinen existenziellen Vorgeschmack von Freundlichkeit hast, ist es sehr schwierig, wenn nicht unmöglich, einen Unterschied zwischen Freundschaft und Freundlichkeit zu machen. Freundlichkeit ist das Makelloseste an Liebe, was du dir vorstellen kannst. Sie ist so makellos, dass man sie nicht einmal als Blüte bezeichnen kann; man könnte sie höchstens als Duft bezeichnen, den du spüren und erleben, aber nicht einfangen kannst. Er ist da, deine Nase ist voll davon, dein ganzes Dasein ist von ihm eingehüllt. Du fühlst die Schwingung, aber du kannst sie nicht einfangen. Die Erlebnis ist so groß und so gewaltig, und unsere Hände sind zu klein.

      Ich sagte, dass deine Frage komplex ist, nicht wegen der Frage, sondern wegen dir. Du bist noch nicht an dem Punkt, wo Freundlichkeit zu deiner eigenen Erfahrung werden kann. Sei echt, sei authentisch, dann wirst du die reinste Qualität von Liebe kennen lernen - ein Hauch von Liebe, der dich ständig umgibt. Und diese Qualität der makellosen Liebe ist Freundlichkeit. Freundschaft ist immer an jemanden adressiert; jemand ist dein Freund.

      Einmal wurde Gautama Buddha gefragt:" Hat der Erleuchtete Freunde?" und er antwortete: "Nein." Der Fragende war schockiert, weil er dachte, dass jemand, der erleuchtet ist, die ganze Welt zum Freund haben muss. Aber Gautama Buddha hatte Recht, ob es dich schockiert oder nicht. Wenn er sagt "der Erleuchtete hat keine Freunde", meint er, dass er keine Freunde haben kann, weil er keine Feinde haben kann. Es gehört zusammen. Er kann Freundlichkeit haben, aber nicht Freundschaft.

      Freundlichkeit ist ungerichtete, unadressierte Liebe. Sie ist keine Abmachung, kein unausgesprochener oder ausgesprochener Vertrag. Freundlichkeit besteht nicht zwischen einem Individuum und einem zweiten Individuum. Sie besteht zwischen einem Individuum und der ganzen Existenz, und der Mensch ist nur ein ganz kleiner Teil davon, denn auch die Bäume gehören dazu, die Tiere gehören dazu, die Flüsse gehören dazu, die Berge gehören dazu, die Sterne gehören dazu. Freundlichkeit bezieht alles ein.

      Freundlichkeit ist genau das, was du bist, wenn du echt und authentisch bist. Dann fängst du an, sie auszustrahlen. Sie kommt von selbst, du brauchst sie nicht herbeizuführen. Jeder, der in deine Nähe kommt, spürt diese Freundlichkeit. Das heißt aber nicht, dass du keine Feinde mehr haben wirst. Nur, was dich selbst angeht, wirst du mit niemandem verfeindet sein, weil du auch mit niemandem mehr befreundet bist. Aber deine Größe, deine Bewusstheit, deine Glückseligkeit, deine Stille, dein Friede werden viele kränken und verärgern. Sie werden dir viele zum Feind machen, weil sie dich nicht verstehen.

      Tatsächlich haben die Erleuchteten mehr Feinde als die Unerleuchteten. Die Unerleuchteten haben ein paar Feinde und ein paar Freunde. Die Erleuchteten haben nahezu die ganze Welt gegen sich als Widersacher, denn die Blinden können es dem, der Augen hat, nicht verzeihen und die Unwissenden können es dem Wissenden nie verzeihen. Sie können keine Liebe für einen Menschen empfinden, der seine Erfüllung erlangt hat, weil ihre Egos verletzt sind.

      Der Erleuchtete hat keine Freunde und keine Feinde, nur eine reine, unadressierte Liebe. Er ist bereit, sie mit jedem zu teilen, der dafür offen ist. Das ist echte, authentische Freundlichkeit.

      Aber solch ein Mensch wird viele Egos provozieren. Er wird jene verletzen, die denken, dass sie wichtige und mächtige Leute sind. Die Präsidenten, Königinnen, Premierminister und Könige machen sich sofort Sorgen und Gedanken. Einer, der keine Macht besitzt, wird plötzlich zum Blickpunkt der Aufmerksamkeit aller und zieht mehr Menschen an als diejenigen, die Macht und Geld und Prestige besitzen. So einem Menschen kann nicht vergeben werden! Er muss bestraft werden, gleichgültig, ob er ein Verbrechen begangen hat oder nicht. Ein erleuchteter Mensch kann kein Verbrechen begehen; das ist ein völliges Ding der Unmöglichkeit. Aber unschuldig zu sein, freundlich zu sein, grundlos liebevoll zu sein, authentisch du selbst zu sein - das reicht aus, um viele Egos gegen dich aufzubringen.

      Wenn ich also sage, der Erleuchtete hat keine Feinde, meine ich, dass er von seiner Seite aus keine Feinde hat. Nur von der anderen Seite - je größer seine Größe, umso größer wird auch ihre Feindseligkeit gegen ihn sein, umso größer werden Feindschaft, Hass und Verurteilung sein. So geschieht das seit Jahrhunderten.

      Ein bloßes intellektuelles Verständnis reicht nicht aus, aber es ist gut, ein wenig intellektuelles Verständnis zu haben, weil es dir vielleicht helfen wird, dich auf eine existentielle Erfahrung zuzubewegen. Nur die Erfahrung wird dir den vollen Geschmack der unermesslichen Süße, Schönheit, Göttlichkeit und Wahrheit der Liebe geben.


      Osho: Satyam Shivam Sundram Chapter 10
      Avatar
      schrieb am 30.12.07 01:23:30
      Beitrag Nr. 358 ()
      Es ist nur eine Ahnung die Dich leitet,
      Ahnung.

      Nur ein Gedanke der sich ausbreitet,
      sich endlich abzuwenden von jenen,
      die Dich meinen zu kennen,
      jedoch nie versuchen Dich zu verstehen,
      Sie lachen Dich an aber saugen Dich aus,
      beteuern ständig da zu sein,
      und stellen dennoch ein Bein,
      Du trägst sie auf Deinem Rücken,
      doch gehst dabei selbst auf Krücken,
      sie benutzen Dich für eigene Ziele,
      alles unter dem Vorwand falscher Liebe,
      doch Du verachtest Dich selber dafür,
      immer wieder nachzugeben: zu verzeihen,
      und wegzusehen; wenn sie Dich betrügen,
      denn es ist Deine eigene Charakterlosigkeit,
      die Dich selbst auf die gleiche Stufe deiner Freunde stellt.


      nosta, 30.12.07
      Avatar
      schrieb am 01.01.08 13:14:57
      Beitrag Nr. 359 ()
      Ein erkenntnisreiches und lebensfrohes neues Jahr wünsche ich den Dichter-und Denkerjungs des Zen...;););););)GRÜSSE!BIRGIT
      Avatar
      schrieb am 08.01.08 00:11:12
      Beitrag Nr. 360 ()
      Empfänglichkeit

      Zuhören ist eine grundlegende Geheimformel, die dir Zutritt zum Tempel Gottes verschafft. Zuhören heißt passiv sein. Zuhören heißt, sich selbst vollkommen vergessen – nur dann kannst du zuhören. Wenn du jemandem aufmerksam zuhörst, vergißt du dich selbst. Wenn du dich nicht vergessen kannst, hörst du nicht zu. Wenn du zu "selbst-bewußt" bist, täuschst du Zuhören nur vor, aber hörst nicht zu. Du magst mit dem Kopf nicken und manchmal Ja oder Nein sagen, aber du hörst nicht zu. Wenn du zuhörst, wirst du durchlässig, wirst du empfänglich wie ein Schoß. Du wirst weiblich. Und um anzukommen, muß man weiblich werden. Gott kannst du nicht als aggressiver Eindringling, als Eroberer erreichen. Gott erreichst du nur, oder besser gesagt, Gott kann dich nur erreichen, wenn du rezeptiv, wenn du weiblich und empfänglich bist. Werde Yin, sei empfänglich, und die Tür ist offen, Und warte. Zuhören ist die Kunst, passiv zu werden.
      Avatar
      schrieb am 11.01.08 00:18:05
      Beitrag Nr. 361 ()
      Sich selbst lieben
      4.Teil


      All diese Religionen haben bis heute der Menschheit nicht geholfen, auch nur ein einziges Problem zu lösen.
      Prüft selbst, was ich sage: haben sie auch nur ein einziges Problem gelöst? Dabei betreiben sie dieses Geschäft mit dem Dienst am Nächsten schon seit undenklichen Zeiten.
      Die Armen sind immer noch arm und werden zusehends ärmer. Es gibt immer noch Kranke, immer noch Altersschwache, immer noch alle erdenklichen Krankheiten, immer noch alle erdenklichen Verbrechen – und ihre Zahl nimmt ständig zu.
      Jedes Jahr werden auf der Welt mehr Verbrechen begangen als im Jahr zuvor. Seltsam… Immer mehr Gefängnisse, immer mehr Gerichte; sie meinen, sie wären dazu da, Verbrechen einzudämmen, dabei nimmt mit ihnen die Zahl der Verbrechen zu.
      Irgendwo ist da etwas absolut faul. Was sie tun, geht völlig an dem Problem vorbei. Der Mensch, der ein Verbrechen begeht, ist kein Verbrecher, er ist ein kranker Mensch. Er braucht nicht ins Gefängnis geworfen und gequält zu werden, er muss in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden und dort versorgt werden, von Ärzten, rücksichtsvoll. Es war nicht seine Schuld.
      Heute haben wir alle Mittel, dass dieser Mensch ein würdiges Wesen werden kann. Dienst am Nächsten ist nicht das, was wir brauchen.
      Was wir brauchen ist, dass du dein Bewusstsein mit anderen teilst – dein Wissen, dein Dasein, deine Ehrfurcht vor dem Leben – aber erstmal musst du das alles haben.
      Ich halte es für das größte Problem der Menschheit, dass sie keine Ahnung von Meditation hat. Für mich ist das das größte Problem. Weder die Bevölkerungsexplosion, noch die Atombombe, noch der Hunger… nein, das sind nicht die grundlegenden Probleme. Das alles lässt sich leicht durch die Wissenschaft lösen.
      Das einzig grundlegende, wissenschaftlich unlösbare Problem ist, dass die Menschen nicht zu meditieren verstehen.
      Meinen Sannyasins sage ich: denkt zunächst an euch selbst, einzig und allein an euch selbst. Blüht auf. Erlangt eure Blüte und euren Duft, und dann teilt ihn mit anderen. Teilt ihn mit jenen Unglücklichen, die dasselbe Potential hatten wie ihr, aber denen das Leben keine Chance bot, nach innen zu gehen und einen Geschmack von ihrer eigenen Göttlichkeit zu bekommen.
      Ich bin gegen alle Religionen, denn für mich ist alles, was sie getan haben, absolut wertlos. Aber sie tun es mit schönen Worten und verstecken alles hinter schönen Worten.
      Ich lehre euch, natürlich zu sein.
      Und ich lehre euch, eure Natürlichkeit zu akzeptieren. Eins weiß ich sicher: dass wenn ihr aufgeblüht seid, ihr mit anderen teilen werdet. Das ist ganz unvermeidlich.
      Wenn die Blume sich öffnet, kann sie unmöglich ihren Duft für sich behalten und einsperren. Der Duft entweicht. Er dringt in alle Himmelsrichtungen.


      Osho, Auszug aus: From Unconsciousness to Consciousness
      Avatar
      schrieb am 11.01.08 00:23:14
      Beitrag Nr. 362 ()
      Über die Frauenemanzipation, Teil 4


      Wenn der Mann starb, mußte die Frau ihr ganzes Leben lang Witwe bleiben oder – vor allem in Indien, wo diese Strategie bis zur letzten logischen Konsequenz verfolgt wurde – sie mußte Selbstmord begehen. Sie mußte sich mit ihrem Ehemann lebendig verbrennen lassen. Millionen von Frauen haben das getan. Wie konnte man sie dazu überreden? Glaubt ihr, daß man sie dazu gezwungen hat? Nein, niemand hat sie dazu gezwungen. Es gab keinen sichtbaren Zwang, nur eine sehr tiefgehende Verführung. Indem sie Satis wurden, indem sie mit ihrem Mann ins Feuer gingen, war ihr Ego befriedigt – zutiefst befriedigt, denn sie wurden als Heilige verehrt. Wenn sie ins Feuer gingen, versammelten sich Tausende und feierten mit Gesängen die Reinheit der Frau.

      Und wenn eine Frau nicht mit dem Ehemann ins Feuer ging, wenn sie nicht Selbstmord begehen wollte, wurde sie verurteilt, völlig schlechtgemacht. Sie war eine schlechte Frau. Wenn sie am Leben bleiben wollte, war sie schlecht. Sie wurde verdammt und von allen verachtet, verlor sofort ihr ganzes Ansehen. Ihr Leben wurde zur Hölle. Sie wurde überall geschmäht; nirgends wurde sie willkommen geheißen. Man hielt sie für ein böses Omen. Sie durfte an keiner Hochzeitsfeier teilnehmen. Wenn die Geburt eines Kindes gefeiert wurde, konnte sie nicht dabeisein. Sie durfte ihren Körper nicht schmücken, durfte keine schönen Kleider, keinen Schmuck tragen, durfte ihr langes Haar nicht behalten, nein, sie mußte ein häßliches Leben leben und wurde überall verdammt. Es war schlimmer als der Tod. Darum war es besser, ins Feuer zu springen und dafür Ehre zu erlangen.

      Es wurden Tempel im Andenken an diese Frauen errichtet! Und diese Frauen dachten, es sei ihr Tun. Was ich damit klarmachen will: Diese Frauen dachten jahrhundertelang, es sei ihr eigenes Tun, ihr eigener Wille. Aber es war nicht so.

      Jetzt passiert das gleiche wieder, nur umgekehrt. Im Westen hat der Mann der Frau den Floh ins Ohr gesetzt: »Du mußt jetzt endlich frei werden, du mußt gleich werden«, weil die Lage sich verändert hat, weil die Zeiten sich geändert haben: Der Mann möchte mit mehr Frauen seinen Spaß haben als nur mit der Ehefrau. Er will jetzt absolute Freiheit, und die einzige Möglichkeit, absolute Freiheit zu haben, besteht darin, der Frau absolute Freiheit zu geben. So hat er ihr wieder etwas aufgeschwatzt. Und die Frauenkämpferinnen und Feministinnen schreien jetzt aus voller Brust nach Freiheit und Gleichheit und merken gar nicht, daß sie schon wieder in derselben Falle sitzen: Wieder sind sie dem Mann auf den Leim gegangen. Jetzt will er sie benutzen und wegwerfen können, ohne irgendeine Verantwortung übernehmen zu müssen.

      Wenn ihr der ganzen Sache auf den Grund geht, werdet ihr euch wundern. Der männliche Verstand ist sehr gerissen. Die Frau ist viel unschuldiger; sie kann nicht so berechnend sein, so politisch. Sie hat dem Mann immer geglaubt. Und das Erstaunliche ist, daß diese Feministinnen wieder auf den Mann hereingefallen sind! Nichts hat sich geändert. Es ist dem Mann nur recht, wenn ihr frei seid und keine Bindung verlangt, denn er will sich nicht binden; er will alle Freiheiten haben. Er will keine Verantwortung für eure Kinder übernehmen. Er will nicht ewig mit euch leben; er will jeden Tag die Frau wechseln.

      Und wieder kleidet der Mann es in schöne Worte: »Man sollte ungebunden leben ... man sollte keine Beziehungskiste haben ... man sollte keine Besitzansprüche stellen ... man sollte nicht eifersüchtig sein...«. Wieder einmal kleidet er das Ganze in eine wunderschöne Philosophie. Er hat das früher auch schon so gemacht, und auch damals haben sich die Frauen täuschen lassen – und wieder fallen sie auf ihn herein. Frauen haben Vertrauen. Es fällt ihnen leicht, zu vertrauen. Liebe liegt ihnen mehr als Logik. Sie interessieren sich für das Naheliegende. Der Mann denkt immer in Strategien und taktischen Schritten – was passieren wird und wie es passieren wird. Er denkt an die Zukunft, plant für die Zukunft.

      So entstand ein Klima, daß die Frau es heute dem Mann gleichtun muß. Sie darf sich nicht mehr für Haushalt und Familie, Kinder und Mutterschaft interessieren; sie muß sich für Dichtung, Literatur, Malerei, Wissenschaft, Technik, für dieses und jenes interessieren. Überall auf der Welt treffen sich heute Frauengruppen, um ihr Bewußtsein zu erweitern. Und all ihre bewußtseinserweiternde Gruppenarbeit bewirkt nur eines: daß sie etwas Wesentliches in ihrem Frausein abtöten müssen. Nur dann können sie mit dem Mann mithalten.

      Sie sind weich, von Natur aus weich. Sie können nicht mit dem Mann mithalten. Wenn sie mit dem Mann mithalten wollen, müssen sie hart werden. Wenn man eine Feministin trifft, kann man sehen, daß ihr Gesicht die Weichheit verloren hat. Man kann zu einer Feministin schwer »Baby« sagen – sehr schwierig. Es wird sie wütend machen; sie wird es nicht mögen: »Was heißt hier Baby?« – Sie ist dir gleichgestellt! Sie wird mit Härte reagieren.

      Jede Art von Kampf erzeugt Härte. Möglicherweise versucht ihr, euch nicht mehr für den Haushalt zu interessieren, denn wenn ihr euch zu sehr für den Haushalt interessiert, könnt ihr in der Welt nicht konkurrieren. Wenn ihr euch für Kinder interessiert, könnt ihr in der Welt nicht mithalten; es würde euch ablenken. Und wenn ihr in der Welt mithalten und euren Mann stehen wollt, müßt ihr euch den Männern angleichen, und das bedeutet einen Verlust.

      Es ist ein Verlust, denn die einzige Hoffnung für die Menschheit besteht in der Weichheit der Frauen, und nicht in der Härte der Männer. Wir haben unter der Härte der Männer genug gelitten. Was jetzt nötig wäre, ist, daß der Mann mehr wie die Frau wird – und nicht die Frau wie der Mann.

      Nietzsche hat ganz recht, wenn er sagt, daß Buddha und Christus ein bißchen feminin waren. Ich gebe ihm recht. Und so sollte es auch sein – denn Buddha ist die Hoffnung. Die Männer sollten ein bißchen femininer werden, weicher, mehr wie Wasser. Aber leider geschieht das Gegenteil: Die Frauen versuchen, wie die Männer zu werden. Es ist klar: Wenn man mit jemandem konkurriert, versucht man, so zu werden wie er. Wenn ihr in Rivalität mit den Männern seid, werdet ihr früher oder später so werden wie sie.

      Die Frauen strengen sich unheimlich an und schneiden sich dabei ins eigene Fleisch, denn es ist nicht natürlich. Natürlich ist für die Frau ihr Bauch, und ihr Bauch sehnt sich nach einem Kind, ihr Bauch sehnt sich nach einem Heim. Das Heim ist der äußerlich sichtbare Mutterbauch der Frau, eine Projektion des Mutterbauches nach außen.

      Wenn eine Frau kein Interesse mehr für das Heim hat, hat sie auch kein Interesse mehr für ihren Bauch. Aber der Bauch ist in ihr. Und Männer und Frauen sind nicht gleich, sind verschieden, weil der Mann keine Gebärmutter hat. Wie könnten sie gleich sein? Ich sage nicht, daß sie nicht gleichwertig sind, aber sie sind nicht gleich. Sie sind so verschieden – wie könnten sie gleich sein? Sie sind polare Gegensätze. Sie sind so unterschiedlich, daß man sie nicht in Begriffen von Gleichheit oder Ungleichheit messen kann. Eine Frau ist eine Frau, ein Mann ist ein Mann. Und das sollten sie auch bleiben: Mann und Frau. Die Frau sollte sich für das Heim interessieren, denn wenn sie ihr Interesse am Heim verliert, hört sie auf, an ihrem Bauch und am Kinderkriegen interessiert zu sein. Und der nächste Schritt ist dann, daß sie lesbisch wird.

      Es ist kein Zufall, daß viele Feministinnen lesbisch werden, denn wenn sie kein Interesse mehr an ihrem Bauch und am Kinderkriegen haben, wozu sollten sie dann noch an den Männern interessiert sein? Dann ist es besser, an Frauen interessiert zu sein. Es ist ein äußerst seltsames Phänomen, das da in der Welt passiert!

      Meiner Ansicht nach muß der Mann ein bißchen weiblicher werden. In seinem Bestreben, ein Mann zu werden, hat er sich zu weit entfernt, hat er die Menschlichkeit aus den Augen verloren. Ihr solltet ihm nicht nacheifern, ihr solltet nicht mit ihm wetteifern, sonst geratet ihr ins gleiche Fahrwasser, in die gleiche Gewohnheit – ihr werdet kriegerisch. Und die Emanzen, die auf den Straßen schreien und kreischen und protestieren, sind einfach häßlich. Sie demonstrieren nur die schlimmsten Züge des männlichen Verstandes.


      Auszug aus Osho, Take It Easy, 2. Band, , 2. Kapitel
      Avatar
      schrieb am 11.01.08 14:31:21
      Beitrag Nr. 363 ()
      Emanzipazion als männlicher Verschwörungsplan zur sexuellen Ausbeutung?
      Also so ganz überzeugt mich das nicht. Ich mag sanfte Frauen sehr gerne.
      Ich hab auch nichts dagegen eine Familie zu gründen, und vielleicht sogar zu heiraten.
      Alle möglichen Lebensformen sind menschenmöglich. In einer Welt in der nichts mehr
      normal ist, verlieren derartige Regeln ihre Gültigkeit.
      Nach wie vor wird es Domänen der Männer und Domänen der Frauen geben.
      Was sagt Osho eigentlich zur Vaterschaft, dem Kindererziehen durch Väter?
      Avatar
      schrieb am 12.01.08 01:01:02
      Beitrag Nr. 364 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.019.949 von Depotmaster am 11.01.08 14:31:21keine ahnung
      wenn was darüber auf der HP steht
      stell ichs rein

      ;)
      Avatar
      schrieb am 13.01.08 00:38:46
      Beitrag Nr. 365 ()
      L A C H E N

      Wenn ein Kind zur Welt kommt, ist die erste gesellschaftliche Handlung, die es lernt - oder vielleicht sollte man nicht "lernen" sagen, da das Kind es schon mit sich bringt - das erste ist Lächeln. Durch Lachen wird das Kind Teil der Gesellschaft. Es scheint sehr natürlich, spontan zu sein. Alles andere wird danach kommen, aber das Lachen ist sein erstes Aufleuchten in der Gesellschaft. Wenn eine Mutter ihr Kind lachen sieht, ist sie überglücklich, weil dieses Lachen für Gesundheit steht, für Intelligenz; dieses Lachen zeigt, dass das Kind nicht dumm ist, nicht zurückgeblieben. Dieses Lachen zeigt, dass das Kind leben, lieben und glücklich sein wird. Die Mutter ist hingerissen.

      Lachen ist die erste gesellschaftliche Handlung und sollte auch die grundlegende gesellschaftliche Handlung bleiben. Man sollte einfach sein ganzes Leben lang lachen.

      Wenn du in allen möglichen Situation lachen kannst, wirst du in der Lage sein, sie zu bewältigen – und dieses Bewältigen wird dich reifen lassen.

      Ich sage nicht, du sollst nicht weinen. Tatsächlich kannst du nicht lachen, wenn du nicht in der Lage bist, auch zu weinen. Beides gehört zusammen, sie sind Teil des selben Phänomens: nämlich natürlich und authentisch zu sein.

      Millionen Menschen können nicht mehr weinen, ihre Augen habe den Glanz verloren, die Tiefe; ihre Augen sind vertrocknet, weil sie nicht weinen können; die Tränen können nicht natürlich fließen. Wenn das Lachen verkrüppelt ist, sind die Tränen ebenso verkrüppelt.

      Nur ein Mensch der richtig lacht, kann auch richtig weinen.
      Und wenn du richtig weinen und lachen kannst, bist du lebendig. Nur Tote können nicht lachen oder weinen. Nur ein toter Mensch kann ernst sein. Schau es dir an, geh hin und schau dir eine Leiche an – ein Toter kann so gekonnt ernst sein, viel besser als du es kannst. Nur ein lebendiger Mensch kann lachen und weinen und heulen.

      Diese Gefühle kommen aus dir, es ist deine Stimmungslagen — sie sind bereichernd. Aber nach und nach geraten sie in Vergessenheit. Was am Anfang natürlich war, ist unnatürlich geworden. Du brauchst jemanden, der dich zum Lachen bringt, der das Lachen in dir wachkitzelt, nur dann lachst du. Deshalb gibt es so viele Witze auf der Welt.

      Lachen macht stark. Sogar die medizinische Wissenschaft sagt heute, dass Lachen eine der tiefgehendsten Arzneien ist, die die Natur dem Menschen mitgegeben hat.

      Wenn du während einer Krankheit lachen kannst, wirst du schneller gesund werden.

      Wenn du nicht lachen kannst, obwohl du gesund bist, wirst du früher oder später diese Gesundheit aufs Spiel setzen und krank werden.

      Lachen bringt Energie aus deinem Inneren an die Oberfläche. Die Energie beginnt zu fließen und folgt dem Lachen wie ein Schatten. Hast du das schon beobachtet?

      Wenn du wirklich lachst, befindest du dich für diese kurzen Momente in einem tiefen meditativen Zustand. b>

      Das Denken stoppt. Es ist ummöglich, gleichzeitig zu lachen und zu denken. Dies sind komplette Gegensätze, entweder du kannst lachen, oder du kannst denken. Wenn du richtig lachst, hört das Denken auf. Wenn du dabei denkst, wird das Lachen nur so la-la sein, verhalten. Es wird ein verkrüppeltes Lachen sein.

      Wenn du richtig lachst, verschwindet der Verstand plötzlich. Soweit ich weiß, sind Tanzen und Lachen die besten, natürlichsten, am einfachsten zugänglichen Türen. Wenn du richtig tanzt, stoppt der Verstand. Du machst weiter und weiter, drehst und drehst dich, und du wirst zu einem Strudel: jede Grenze, jede Trennung verschwindet. Du weißt noch nicht einmal, wo dein Körper aufhört und die Existenz anfängt. Du verschmilzt mit der Existenz und die Existenz verschmilzt mit dir; die Grenzen gehen ineinander über. Und wenn du wirklich tanzt – du es nicht steuerst, sondern zulässt, dass es dich lenkt und einnimmt – wenn das Tanzen von dir Besitz ergreift, hört das Denken auf.

      Das Gleiche geschieht beim Lachen. Wenn das Lachen von dir Besitz ergreift, setzen die Gedanken aus. Und wenn du einmal diese Momente des Nicht-Denkens kennen gelernt hast, werden dir diese Einblicke Hoffnung machen auf viele andere Geschenke. Du brauchst einfach nur mehr und mehr so zu sein, von dieser Qualität, von diesem Nicht-Denken. Das Denken sollte mehr und mehr aufhören.

      Lachen kann eine wunderschöne Einführung in einen nicht-denkenden Zustand sein.

      Lache, wenn du morgens aufwachst, noch bevor du die Augen öffnest. Das wird deinen ganzen Tag beeinflussen.

      Wenn du schon am frühen Morgen lachen kannst, wirst du den ganzen Tag über lachen.

      Du hast eine Kettenreaktion ausgelöst, eins führt zum anderen. Lachen bewirkt noch mehr Lachen.

      Aber ich habe fast immer gesehen, dass die Menschen es falsch machen. Schon früh morgens steigen sie quengelig aus dem Bett, missmutig, traurig, bedrückt, schlecht gelaunt. Dann führt eins zum anderen... und wegen gar nichts. Sie werden wütend...und das ist sehr schlecht, es verändert ihr Gemüt für den ganzen Tag, es wird zum Muster für den ganzen Tag.

      Probiere es aus! Beginne und ende deinen Tag mit Lachen und du wirst merken, dass nach und nach, zwischen morgens und abends immer mehr Lachen geschieht.


      A Sudden Clash of Thunder
      Avatar
      schrieb am 19.01.08 00:54:59
      Beitrag Nr. 366 ()
      Liebe ist Luxus
      2.Teil


      Das Grundproblem in der Liebe ist: man muss zur Reife gelangen, erst dann wird man einen reifen Partner finden; dann ziehen dich unreife Menschen überhaupt nicht mehr an. So ist es einfach. Mit fünfundzwanzig Jahren verliebst du dich ja auch nicht in ein zweijähriges Baby; das tust du einfach nicht. Genauso verliebst du dich nicht in ein Baby, wenn du ein psychologisch und spirituell reifer Mensch bist. Das passiert nicht, das kann nicht passieren. Du siehst von vornherein, dass es keinen Sinn machen wird. So ein Verlieben wäre ein „Fallen“.
      Tatsächlich verliebt sich ein reifer Mensch nicht in diesem Sinne, er „fällt“ (engl. falling in love) nicht in die Liebe hinein, vielmehr „steigt“ er zur Liebe auf. Das Wort „fallen“ stimmt nicht. Nur unreife Menschen fallen; sie stolpern und fallen in die Liebe hinein. Mit Ach und Krach schaffen sie es, aufrecht zu stehen. Sie halten es aber nicht lange durch und können nicht senkrecht stehen bleiben – sie treffen eine Frau, und schon fallen sie auf die Nase; sie treffen einen Mann, und schon fallen sie auf die Nase. Sie waren jederzeit bereit, auf die Nase zu fallen und auf dem Boden zu kriechen. Sie haben kein Rückgrat, keinen aufrechten Gang, sie haben nicht die Integrität, allein dazustehen.
      Ein reifer Mensch hat die Integrität, für sich zu sein. Und wenn ein reifer Mensch Liebe schenkt, schenkt er sie völlig bedingungslos: er schenkt einfach. Und wenn ein reifer Mensch Liebe schenkt, fühlt er sich dankbar, dass du sie akzeptiert hast, und erwartet nicht umgekehrt, dass du dafür dankbar bist – nein, absolut nicht, er braucht deinen Dank nicht. Er bedankt sich bei dir, dass du sie akzeptiert hast. Und wenn zwei reife Menschen sich lieben, kommt es zu einem der größten Paradoxe im Leben, zu einem der schönsten Phänomene überhaupt: sie sind zusammen und doch unglaublich für sich; sie sind so nah zusammen, dass sie beinahe eins sind, und doch zerstört ihr Einssein nicht ihre Individualität, sondern verstärkt sie in Wirklichkeit noch; sie werden noch individueller. Zwei liebende, reife Menschen helfen einander, freier zu werden. Dabei gibt es keine Politik, keine Diplomatie, kein Bestreben, den anderen zu beherrschen. Warum sollte man den Geliebten beherrschen?
      Wenn du in dein wahres Zuhause gelangst, wenn du weißt, wer du bist, dann steigt aus deinem Inneren Liebe auf. Dann strömt dieser Duft, und du kannst ihn weitergeben. Wie kannst du etwas weitergeben, das du nicht hast? Zum Geben gehört als Voraussetzung, etwas zu haben.


      Osho, Auszug aus: Tantrische Transformation
      Avatar
      schrieb am 19.01.08 01:00:38
      Beitrag Nr. 367 ()
      Über die Frauenemanzipation, Teil 5

      Ich kann einfach nicht begreifen, wie du so verallgemeinernd über den männlichen und den weiblichen Typ reden kannst. Manchmal erwähnst du männliche und weibliche Prinzipien unabhängig vom Geschlecht, aber die meiste Zeit nennst du die Frauen »primitiv« und behauptest, sie suchten den »Wolf« im Mann. Was ist aber mit einer Frau, die es ganz natürlich findet, die Initiative zu ergreifen, oder die in ihrem Mann mehr eine Katze als einen Wolf sieht? Manche Männer sehnen sich wirklich danach, passiv zu sein, und manche Frauen müssen sich vielleicht selbst behaupten, um zu wachsen. Wie kannst du es einfach der Frauenemanzipation in die Schuhe schieben, daß sie die Frauen »überspannt« und allzu intellektuell macht?

      Meine Aussage, daß die Frauen primitiver sind als die Männer, ist nicht als Verurteilung der Frauen zu verstehen, sondern als Verurteilung der Männer. Mit »primitiv« meine ich natürlicher, mehr in Harmonie mit der Existenz. Zivilisation ist eine Verfälschung; Zivilisation bedeutet eine Abkehr von der Natur. Je zivilisierter der Mensch wird, um so mehr steckt er im Kopf fest und verliert den Kontakt mit seinem Herzen. Das Herz ist immer noch primitiv. Gut, daß die Universitäten noch keinen Weg gefunden haben, um das Herz zu unterrichten und es zivilisiert zu machen. Darin besteht die einzige Hoffnung für das Überleben der Menschheit.

      Die Frau ist die einzige Hoffnung für das Überleben der Menschheit. Bisher war der Mann beherrschend, und er war es aus einem sonderbaren Grund, nämlich deshalb, weil er sich tief im Innern der Frau unterlegen fühlt. Aus Minderwertigkeitsgefühlen und um diese zu kompensieren fing der Mann an, die Frau zu beherrschen.

      Der Mann ist nur in einer Hinsicht stärker als die Frau: an Muskelkraft. In jeder anderen Hinsicht ist die Frau viel stärker als der Mann. Sie lebt länger als der Mann, fünf bis sieben Jahre länger; sie leidet weniger an Krankheiten. Auf hundertzehn Jungen werden hundert Mädchen geboren, doch bis zur sexuellen Reife ist die Zahl bereits ausgeglichen. Zehn Jungen haben sich schon verabschiedet. Die Frau hat bessere Abwehrkräfte gegen alle möglichen Infektionen und Krankheiten. Und die Zahl der Männer, die verrückt werden, ist fast doppelt so hoch wie die der Frauen, und es begehen auch mehr Männer Selbstmord: ebenfalls doppelt so viele.

      Mit Ausnahme der Muskelkraft ist die Frau in jeder Hinsicht die Stärkere. Muskelkraft macht einen aber nicht wirklich überlegen; sie ist etwas Animalisches. In diesem Sinn ist ein Wolf viel stärker, ein Tiger noch viel stärker und ein Löwe noch viel viel stärker.

      Dem Mann muß seine Unterlegenheit schon vor vielen Jahrtausenden klargeworden sein. Und das ist ein psychologischer Mechanismus: Wenn einem klar wird, daß man in einer Sache unterlegen ist, muß man es wettmachen. Eine häßliche Person wird versuchen, schön auszusehen, sie wird sich auf jede mögliche Weise den Anschein geben, schön zu sein. Sie wird es durch Kleider, durch Kosmetik versuchen; sie wird zur Kosmetikerin gehen, zum Schönheitschirurgen. Das ist Überkompensation. Sie ahnt, daß sie nicht schön ist, aber sie muß schön sein. Wer sich unterlegen fühlt, trachtet nach Überlegenheit. Durch seine Muskelkraft konnte der Mann beweisen, daß er der Herr ist, und auf diese Weise hat er die Frau seit jeher beherrscht.

      Doch jetzt ist die Zeit für eine große Veränderung gekommen: Die Zukunft gehört den Frauen, nicht den Männern – denn was der Mann in der ganzen Vergangenheit hervorgebracht hat, ist häßlich: Kriege um Kriege um Kriege. Daraus besteht seine ganze Geschichte. Alles, was die Männer an Größe hervorgebracht haben, sind Leute wie Dschingis Khan, Tamerlan, Nadir Schah, Alexander der Große, Napoleon, Adolf Hitler, Mao Tse-tung.

      Gewiß, es hat einige wenige Männer wie Gautama Buddha, Jesus Christus, Krischna gegeben – aber ist euch eines aufgefallen? – Sie alle wirken feminin. Das war etwas, das Friedrich Nietzsche an Buddha und Jesus kritisierte: daß sie feminin aussehen, daß sie weibisch seien. Zweifellos sieht Buddha feminin aus. Wenn ein Mann sich in sein Herz begibt, tritt etwas Feminines in ihm zutage. Er wird runder, weicher, verletzlicher.

      Nietzsche konnte Gautama Buddha nicht verstehen. Er hat einmal gesagt, das schönste Erlebnis, das er je hatte, das Schönste, was er je sah, seien weder die Sterne noch ein Sonnenuntergang oder ein Sonnenaufgang, weder schöne Frauen noch Rosen und Lotusblumen gewesen – nein, nichts dergleichen. Ihr könnt euch sicher nicht vorstellen, was das Schönste war, was er je erlebt hatte: eine Parade von Soldaten mit blanken Schwertern, die in der Sonne aufblitzten – das war sein schönstes Erlebnis! Der Klang ihrer Stiefel war die größte Musik, die ihm je begegnet war – nicht Mozart, nicht Wagner, nein – der Klang von Stiefeln! Und das Regiment, das daherkam mit blanken Schwertern, die in der Sonne blitzten, das war sein schönstes Erlebnis.

      Kein Wunder, daß er Buddha nicht verstehen konnte. Es war Friedrich Nietzsche, der dieses Jahrhundert prägte, und dieses Jahrhundert ist eines der häßlichsten. Er ist der Vater zweier Weltkriege, und vielleicht wartet er jetzt auf den dritten, wartet er auf die Geburt des dritten Krieges. Er sagt, der Krieg sei das Schönste auf der Welt, weil er das Größte im Menschen hervorholt. Er selbst wurde verrückt, und das scheint nur logisch. Ein solcher Mann muß ja verrückt werden.

      Gewiß, es hat einige Buddhas gegeben. Doch wenn ihr genauer hinseht, werdet ihr entdecken, daß sie mehr feminin als maskulin waren. Alle großen Künstler dieser Welt entwickeln ebenfalls mit der Zeit eine Qualität von Weiblichkeit, Sanftmut, Eleganz und Anmut. Ein gewisses Aroma von Weichheit, Entspanntheit, Gelassenheit und Stille umgibt sie. Sie sind nicht mehr so fiebrig.

      Was ich hier eigentlich lehre, ist, wie die ganze Welt weiblicher werden kann. Du mußt eine Vertreterin dieser häßlichen Bewegung sein, die sich Frauenemanzipation nennt. Nicht nur die Frau muß sich emanzipieren und befreien, auch der Mann muß sich befreien. Die Frau muß sich von ihrer Vergangenheit befreien, und der Mann muß sich von seiner Vergangenheit befreien. Wir brauchen diese Befreiung, wir brauchen einen befreiten Menschen. Und merkt euch, wenn ich »der« Mensch sage, ist die Frau immer inbegriffen. Frauen sind in diesem Punkt sehr empfindlich geworden.

      Aber seid nicht dumm. Wenn ich rede, versucht ein bißchen mitfühlender zu sein. Ihr werdet keinen mitfühlenderen Menschen finden als mich. Ich mache keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Sie haben beide gelitten. Und so ist das immer mit dem Leiden; es ist ein zweischneidiges Schwert. Wenn du jemanden leiden läßt, mußt du selber leiden. Wenn du jemanden zum Sklaven machst, bist du selbst zum Sklaven geworden. Es ist immer gegenseitig.


      Auszug aus Osho, The Book of Wisdom, , Kapitel 7
      Avatar
      schrieb am 19.01.08 01:05:28
      Beitrag Nr. 368 ()
      Einfach sehen

      Verwirrung ist eine sehr gute Gelegenheit. Mit Leuten, die nicht verwirrt sind, ist es viel schwieriger. Sie meinen, sie wüssten Bescheid, aber sie wissen nichts. Die eigentliche Schwierigkeit haben die Leute, die glauben, sie hätten Klarheit. Ihre Klarheit ist sehr oberflächlich. Im Grunde haben sie keine Ahnung, was Klarheit ist. Was sie Klarheit nennen, ist nur Dummheit.

      Idioten sind ausgesprochen klar - klar in dem Sinn, dass sie nicht intelligent genug sind, um Verwirrung zu spüren.

      Um sich verwirrt zu fühlen, muss man sehr intelligent sein.

      Nur intelligente Menschen fühlen sich verwirrt. Mittelmäßige Menschen kommen im Leben gut zurecht: Sie lächeln und freuen sich, sic häufen Geld an und kämpfen um Macht und Ruhm. Wenn man sie so sieht, wird man ein bisschen neidisch. Sie wirken so selbstsicher, sie sehen sogar glücklich aus.

      Und du stehst nur da und bist verwirrt darüber, was du tun sollst oder nicht tun sollst, was richtig ist und was falsch ist. Aber so ist es schon immer gewesen. Mittelmäßige Menschen sind sich immer sicher. Es bleibt den intelligenteren Menschen vorbehalten, sich verwirrt und im Chaos zu fühlen.

      Verwirrung ist eine große Chance. Es bedeutet einfach, dass es mit dem Kopf nicht mehr weitergeht. Wenn du wirklich verwirrt bist - und du sagst, du bist äußerst verwirrt -, wenn du es wirklich bist, dann ist es ein Segen für dich. Jetzt ist etwas möglich, etwas ungemein Wertvolles. Du stehst auf einer Schwelle. Wenn du äußerst verwirrt bist, bedeutet es, dass dir dein Kopf keine Sicherheit mehr bieten kann.

      Du näherst dich immer mehr dem Tod des Verstandes. Das ist das Größte, was einem Menschen im Leben passieren kann, der größte Segen. Denn hast du einmal eingesehen, dass im Kopf nur Verwirrung ist und der Weg nicht über den Verstand führt, wie lange kannst du dann noch daran festhalten? Früher oder später musst du ihn loslassen. Selbst wenn du ihn nicht fallen lässt, wird er von selbst fallen. Die Verwirrung wird so groß, so schwer, dass er schon wegen des Gewichts fallen wird. Und sobald der Verstand gefallen ist, hört die Verwirrung auf.

      Ich kann nicht sagen, dass du dich dann sicher fühlen wirst. Nein, denn auch Sicherheit ist ein Wort, das sich nur auf den Kopf und die Welt des Kopfes anwenden lässt. Wenn Verwirrung da ist, kann auch Sicherheit da sein; wenn die Verwirrung verschwindet, verschwindet auch die Sicherheit.

      Du bist einfach klar, weder verwirrt, noch sicher - einfach nur Klarheit, Transparenz. Und diese Transparenz hat etwas Schönes, diese Transparenz hat etwas Anmutiges, sie ist exquisit.

      Es ist der schönste Moment im Leben, wenn man weder verwirrt, noch selbstsicher ist. Man ist einfach wie ein Spiegel, der das reflektiert, was ist; ohne eine Richtung, ohne irgendwohin zu gehen, ohne etwas vorzuhaben und ohne Zukunft. Einfach ganz im Moment, absolut in diesem Moment.

      Wenn keine Gedanken da sind, kann es keine Zukunft geben, kann es kein Programm mehr für die Zukunft geben. Dann ist dieser Moment alles - alles in allem. Dieser Moment ist deine ganze Existenz. Die gesamte Existenz läuft auf diesen einzigen Moment zusammen, und der Moment bekommt ungeheure Bedeutung. Er hat Tiefe, er hat Höhe. Er ist geheimnisvoll, er ist intensiv. Er hat Feuer, er hat Unmittelbarkeit. Er packt dich, nimmt von dir Besitz und transformiert dich.

      Aber Sicherheit kann ich dir nicht geben, Sicherheit geben nur Ideologien. Sicherheit ist nichts anderes als verkappte Verwirrung. Du bist verwirrt und jemand sagt: “Mach dir keine Sorgen.” Er sagt es mit großer Autorität und überzeugt dich mit Argumenten, mit Zitaten aus heiligen Schriften. Er übertüncht deine Verwirrung, versteckt sie unter einer schönen Decke - der Bibel, dem Koran, der Gita. Du fühlst dich besser, aber nur vorübergehend, denn in dir kocht immer noch Verwirrung. Du bist sie nicht losgeworden. Sie ist nur verdrängt.

      Ein intelligenter Mensch zögert, denkt nach, ist unsicher. Ein unintelligenter Mensch ist nie unsicher und zögert nie. Wo der Weise nur flüstert, posaunt es der Narr einfach heraus.

      Lao-tse sagt: “Vielleicht bin ich der einzige Mensch auf der Welt, der völlig durcheinander ist. Jeder scheint sich so sicher zu sein, außer mir.” Er hat Recht. Er ist so ungeheuer intelligent, dass er sich überhaupt nicht sicher sein kann.

      Ich kann dir keine Sicherheit versprechen, wenn du den Verstand loslässt. Ich kann dir nur eines versprechen, nämlich dass du klar sein wirst. Es wird Klarheit und Transparenz da sein. Und du wirst in der Lage sein, die Dinge so zu sehen, wie sie sind.


      The Book of Wisdom
      Avatar
      schrieb am 20.01.08 23:53:01
      Beitrag Nr. 369 ()
      Krisenzeiten nutzen

      „Ich bin so durcheinander… Gut und schlecht haben auf einmal keine Bedeutung mehr.“

      „Immer wenn es eine Identitätskrise gibt, wenn Menschen nicht wissen, wer sie sind, wenn die Vergangenheit ihre Macht verliert – immer wenn eine Entwurzelung der Traditionen stattfindet, die Vergangenheit nicht mehr wichtig erscheint, dann entsteht diese Krise, eine große Identitätskrise: Wer sind wir? Was sollen wir tun?

      Diese Situation kann auch zum Fluch werden, wenn man auf einen Adolf Hitler reinfällt. Doch so ein Fluch kann genauso ein Tor ins Unbekannte werden, wenn du das Glück hast, in der Nähe eines Buddhas zu sein. Wenn du das Glück hast, in einen Buddha verliebt zu sein, kann dein Leben verwandelt werden.

      Diejenigen, die immer noch an der Tradition festhalten, die zu wissen glauben, was richtig und was falsch ist, werden niemals zu einem Buddha gehen. Sie werden weiterhin ihr Leben leben – ein Routineleben, ein abgestumpftes, totes Leben. Sie werden weiter ihre Pflichten erfüllen, genau wie ihre Vorfahren. Seit Jahrhunderten folgen sie einem Weg und sie werden diesen ausgetretenen Pfad auch weiterhin gehen.

      Natürlich, wenn du einem bereits ausgetretenen Weg folgst, fühlst du dich sicher – so viele Menschen sind ihn bereits gegangen. Aber wenn du zu einem Buddha kommst und dich auf den Weg ins Ungewisse machst, gibt es keine Autobahn, keinen vorgefertigten Weg. Du wirst dir deinen eigenen Weg bahnen müssen, es gibt ihn nicht schon.

      Ich kann dich ermutigen, deinen eigenen Weg zu finden, ich kann einen Suchprozess in dir auslösen, aber ich werde dir keine Denkmuster geben, keine Sicherheit. Ich gebe dir nur eine Pilgerreise… eine gefährliche Reise, die Millionen und Abermillionen von Fallen hat, eine Reise auf der du täglich neuen Gefahren ausgesetzt bist, eine Reise, die dich zum Gipfel des menschlichen Bewusstseins führt, der vierten Dimension. Aber je höher du kommst, umso größer wird die Gefahr, abzustürzen.

      Alles was ich dir versprechen kann, ist ein großartiges Abenteuer – riskant, gefährlich, ohne jegliche Versprechung, dass du ankommst – denn für das Unbekannte gibt es keine Garantien.

      Es ist ein wunderbarer Zustand, den du erfährst. Wenn das Gute und das Schlechte nicht mehr existieren: so weit, so gut! Dann begebe dich in eine andere Dimension, die nicht von Menschen geschaffen wurde, in der Unterschiede keine Bedeutung haben, in der nichts gut oder schlecht ist, in der alles, was ist, einfach ist – und was nicht, nicht. Es ist keine Frage, ob etwas gut oder schlecht ist; entweder es existiert, oder es existiert nicht. Das Gute und das Schlechte sind nur Alternativen, die man wählen kann: entscheide dich für dies oder das. Sie halten dich in der Trennung von entweder/oder.

      In dem Moment, in dem du das Hokuspokus von diesem „gut oder schlecht“ erkennst, wenn du siehst, dass es etwas ist, das die Gesellschaft erschaffen hat… Natürlich ist es ganz nützlich und ich sage nicht, dass du dich in der Welt verhalten sollst, als gäbe es kein Gut und Schlecht. Ich sage nicht, du sollst auf der Mitte der Straße laufen und dass es egal ist, ob du rechts oder links gehst.

      Wenn du mit anderen zusammen bist, vergiss nicht, dass für sie Gut und Schlecht immer noch existieren. Sei respektvoll ihnen und ihren Träumen gegenüber. Es geht dich nichts an, die Träume anderer zu stören. Wer bist du? Es geht dich nichts an. Sei höflich zu den Leuten und ihren Dummheiten, sei höflich zu ihnen und ihren Spielchen. Aber denk immer daran: essentiell ist nichts gut, nichts schlecht.

      Das Leben ist einfach da; es gibt nichts, zwischen dem man sich entscheiden muss. Und vergiss nicht: wenn es nichts zu entscheiden gibt, wirst du ungespalten. Wenn du dich für etwas entscheiden musst, entzweit es dich dabei. Die Spaltung ist ein zweischneidiges Schwert: es teilt die Realität außen, und es teilt dich im Inneren. Wenn du eine Entscheidung triffst, entscheidest du dich für Trennung, du entscheidest dich dafür, gespalten zu sein, du wählst Schizophrenie. Wenn du dich für nichts entscheidest, wenn du weißt, es gibt nichts Gutes oder Schlechtes, dann entscheidest du dich für die Weisheit.

      Nichts zu wählen bedeutet, sich für geistige Gesundheit zu entscheiden, bedeutet, gesund zu sein, denn jetzt ist keine Spaltung im Äußeren, wie kannst du dann innerlich gespalten sein? Innen und Außen gehören zusammen. Du wirst unteilbar, du wirst zu einem Individuum. Dies ist der Prozess der Individualisierung. Nichts ist gut, nichts ist schlecht. Wenn dir das bewusst wird, bist du auf einmal Eins, alle Splitter verschwinden zu einer Einheit. Du bist kristallisiert, zentriert.

      Die Erkenntnis, dass nichts gut oder schlecht ist, ist ein Wendepunkt, eine Wandlung. Du fängst an, nach innen zu sehen und das Äußere verliert an Bedeutung. Die gesellschaftliche Realität ist eine Erfindung, schönes Theater; du kannst daran teilnehmen, es aber nicht ernst nehmen. Es ist wie eine Rolle, die man spielen kann – spiel sie so schön, so kompetent wie möglich. Aber nimm es nicht ernst, denn es enthält nichts vom Höchsten, vom Eigentlichen.

      Das Eigentliche ist das Innere, die unteilbare Seele weiß davon. Und um zu dieser Seele zu kommen, ist dies ein guter Wendepunkt.“


      The Book of Wisdom
      Avatar
      schrieb am 22.01.08 20:11:45
      Beitrag Nr. 370 ()
      Vielleicht wäre es eine gute Sache sich gesellschaftlich von dem vorherschendem System des Patriarchats zu lösen um anstatt dessen eine Matriarchaliche Form zu bilden?
      So wie vor ca.9 Jahrtausenden im Europäischem Raum, bevor der bekehrende Irrsinn die jetzige Gegenwart herbeigetauft hat, mit all seinen erscheinungen und auswüchsen am Wesen und der Seele des Menschen.
      Avatar
      schrieb am 30.01.08 00:00:19
      Beitrag Nr. 371 ()
      Liebe ist Luxus
      3.Teil


      Wie kann man Geschenke machen, wenn man nichts hat? Das hört und begreift ihr zwar, aber das Problem ist, dass ihr es mit dem Intellekt begreift. Wenn es euch bis ins Innerste gedrungen ist, wenn ihr gesehen habt, dass es tatsächlich so ist, dann gibt es da überhaupt keine Frage.
      Dann werdet ihr eure Beziehungen, die alle auf Abhängigkeit beruhen, vergessen und anfangen, an eurem eigenen Inneren zu arbeiten: zu klären, zu reinigen, euer Innerstes wacher, bewußter zu machen. Damit fangt ihr dann an.
      Und je mehr ihr fühlt, dass ihr in euch zur Ganzheit gelangt, desto mehr wird euch bewusst, dass Hand in Hand damit die Liebe wächst – sie ist eine Begleiterscheinung.
      Sie braucht nicht erkannt zu werden; sie braucht keine Anerkennung, keine Beglaubigung, niemanden, der von ihr kostet. Ein anderer mag sie zufällig erkennen – für die Liebe ist das ohne Bedeutung, sie wird weiterströmen. Kostet niemand von ihr, erkennt niemand sie, fühlt niemand sich durch sie beglückt, entzückt – die Liebe strömt weiter; denn es ist einfach ihr Strömen, was dich so unsäglich glücklich macht, was dich unsäglich erfreut. Ihr Strömen an sich… wenn deine Energie strömt.
      Du sitzt in einem leeren Raum, und die Energie fließt und füllt den leeren Raum. Niemand sonst ist da – die Wände werden sich nicht bedanken – keiner bemerkt die Liebe, keiner kostet von ihr. Doch das ist völlig einerlei. Wenn du deine Energie strömen läßt, bist du glücklich. Die Blume ist glücklich, wenn ihr Duft die Lüfte erfüllt, einerlei, ob die Lüfte davon wissen oder nicht.
      Ich bin. Ich bin… – ob Jünger da sind oder nicht, das ist unwichtig – ich bin nicht abhängig von euch. Und mein ganzes Bemühen hier ist, dass auch ihr unabhängig werden könnt von mir.
      Ich bin hier, um euch Freiheit zu geben. Ich will euch in keiner Weise beschneiden; ich möchte, dass ihr nur ihr selbst seid. Und an dem Tag, an dem es passiert, dass ihr von mir unabhängig seid, werdet ihr mich erst wirklich lieben können – eher nicht.
      Ich liebe euch. Ich kann nicht anders. Die Frage ist nicht, ob ich euch lieben kann oder nicht – ich liebe euch einfach. Auch wenn ihr nicht hier seid, wird dieses Auditorium von meiner Liebe erfüllt sein, es wird keinen Unterschied machen. Die Bäume hier werden immer weiter meine Liebe bekommen, die Vögel hier werden sie immer weiter bekommen. Und selbst wenn alle Bäume und Vögel sich auflösen, macht das keinen Unterschied – die Liebe wird immer weiter strömen. Liebe ist, also strömt Liebe.


      Osho, Auszug aus: Tantrische Transformation
      Avatar
      schrieb am 30.01.08 00:05:56
      Beitrag Nr. 372 ()
      Über die Frauenemanzipation, Teil 6


      Der Tag, an dem die Frauen befreit sind, wird auch für den Mann ein großer Tag der Befreiung sein. Doch macht die ganze Sache nicht so häßlich! Sonst kann es passieren – ich fürchte, es besteht diese Möglichkeit, sie ist sehr wahrscheinlich –, daß durch den Kampf gegen die Männer die Frau etwas Wertvolles verliert. Etwas, das der Mann noch nicht kaputtgemacht und zerstört hat, könnte die Frau selbst durch ihr Kämpfen gegen den Mann kaputtmachen. Wenn ihr erbittert kämpft, geht euch die Schönheit des Weiblichen verloren und ihr werdet selbst so häßlich wie die Männer.

      Durch Kämpfen läßt es sich nicht bereinigen; nur durch Verstehen läßt es sich bereinigen. Ihr müßt mehr und mehr Verstehen verbreiten.

      Gebt diese Idee auf, Männer oder Frauen zu sein! Wir alle sind Menschen. Ein Mann oder eine Frau zu sein ist eine ziemlich oberflächliche Angelegenheit. Macht nicht so viel Aufhebens darum; es ist nicht so wichtig. Macht daraus kein solches Theater!

      Und was ich sage, kann manchmal verallgemeinernd aussehen, weil ich nicht immer sämtliche Details berücksichtigen kann, sonst wäre mein Reden zu sehr mit Fußnoten befrachtet, und ich hasse Bücher mit Fußnoten! Ich lese sie einfach nicht. Sobald ich Fußnoten sehe, werfe ich das Buch weg – es wurde bestimmt von irgendeinem Pandit, einem Schriftgelehrten, einem Narren geschrieben!

      Du sagst: »Ich kann einfach nicht begreifen, wie du so verallgemeinernd über den männlichen und den weiblichen Typ reden kannst...«

      Ich rede immer von Typen; das Geschlecht spielt keine Rolle. Immer wenn ich »Mann« sage, meine ich den männlichen Typ, und wenn ich »Frau« sage, meine ich den weiblichen Typ. Aber ich kann nicht jedesmal »männlicher Typ« und »weiblicher Typ« sagen. Und du hast ganz recht: Es gibt Frauen, die keine Frauen sind, sondern Wölfinnen, und Männer, die keine Wölfe sind, sondern Katzen. Dann trifft aber alles, was ich über den männlichen Typ sage, auf diese Frauen zu, die Wölfinnen sind, und alles, was ich über Frauen sage, trifft auf Männer zu, die Katzen sind.

      Ich rede nicht vom biologischen Unterschied zwischen Mann und Frau, ich rede vom psychologischen Unterschied. Ja, es gibt Männer, die viel femininer sind als alle Frauen, und es gibt Frauen, die viel maskuliner sind als alle Männer. Aber das ist kein sehr schöner Zustand; das ist häßlich, denn es erzeugt eine Spaltung in dir. Wenn du den Körper eines Mannes und die Psyche einer Frau hast, wird in dir ein Konflikt, ein Klassenkampf, ein Bürgerkrieg stattfinden. Du wirst dich ständig hin und her gerissen fühlen, wirst mit dir uneins und angespannt sein.

      Wenn du physiologisch eine Frau bist und die Psyche eines Mannes besitzt, wirst du viel Lebensenergie in unnötigem Widerstreit vergeuden. Es ist viel besser, in einem harmonischen Gleichgewicht zu sein: ein männlicher Körper mit einer männlichen Psyche, ein weiblicher Körper mit einer weiblichen Psyche.

      Die Frauenemanzipationsbewegung schafft unnötige Probleme. Sie macht aus den Frauen Wölfinnen und bringt ihnen das Kämpfen bei. Der Mann ist der Feind. Aber wie könnt ihr euren Feind lieben? Wie könnt ihr in einer intimen Beziehung mit eurem Feind sein?

      Der Mann ist kein Feind. Die Frau, wenn sie wirklich Frau sein will, muß mehr und mehr zu ihrer Femininität finden, muß ihre Weichheit und Verletzlichkeit voll entfalten. Und der Mann, wenn er wirklich Mann sein will, muß so tief wie möglich in seine Maskulinität gehen. Wenn ein richtiger Mann und eine richtige Frau zusammentreffen, begegnen sich die polaren Gegensätze, die Extreme. Aber nur die Extreme können sich verlieben, nur die Extreme können Intimität genießen. Nur die Extreme ziehen sich gegenseitig an.

      Zur Zeit zeichnet sich eine Art »Einheitslook« ab: Die Männer werden immer femininer, die Frauen immer maskuliner. Früher oder später werden alle Unterschiede verlorengehen. Das wird eine sehr farblose Gesellschaft geben, total langweilig.

      Ich wünsche mir, daß die Frau so feminin wie möglich wird – nur dann kann sie erblühen. Und der Mann muß so maskulin wie nur möglich werden – nur dann kann er erblühen. Wenn sie polare Gegensätze sind, gibt es zwischen ihnen eine große Anziehung, eine starke magnetische Kraft. Und wenn sie sich dann nahe kommen und wirklich intim begegnen, bringt jeder seine eigene Welt, seine eigene Dimension, seinen eigenen Reichtum mit. Dann wird ihr Zusammentreffen ein ungeheurer Segen sein und ein großes Heil.



      Ich dachte, du wüßtest alles. Ich dachte, darum geht es bei der Erleuchtung: zu wissen. Aber du weißt gar nichts von den Frauen, und daß sie vertrauen, gerade weil sie einander ins Herz schauen. Der Haß der Frauen untereinander ist eine männliche Erfindung, um sie uneinig und machtlos zu halten. Und wer will schon ein Mann sein? Osho, ich bin fassungslos. Wie kannst du nur solchen Unsinn reden? Mein Verstand dreht durch, und mein Herz auch. Was soll ich tun?
      Du mußt zuviel von dem Zeug geschluckt haben, das die Feministinnen verbreiten. Du bist randvoll damit. Nächstes Mal, wenn du zu mir kommst, muß ich dir mal in die Augen schauen, denn alle Leute, die bis zum Scheitel voll mit solchem Zeug sind, haben braune Augen! Und ich wette, du hast auch lesbische Neigungen!

      Du sagst: »Ich dachte, du wüßtest alles.« Da liegst du absolut falsch. – Ich weiß nichts. Nichts zu wissen ist am intimsten.

      Wenn du mit dieser Vorstellung hierher gekommen bist, bist du an den Falschen geraten; dann bist du hier am falschen Ort. Wir feiern die Unwissenheit! Wir demolieren hier jegliche Art von Wissen! Unsere ganze Arbeit besteht darin, dir die Unschuld wiederzugeben – die Unschuld, die du hattest, bevor du geboren wurdest. Die Zen-Leute nennen es »das ursprüngliche Gesicht«. Diese Unschuld ist angeboren. Wissen wird dir von der Gesellschaft eingeimpft, von den Menschen deiner Umgebung, von der Familie. Unschuld ist dein eigen; Wissen ist immer von anderen. Je mehr Wissen du in dir trägst, um so weniger bist du du selbst.

      Erleuchtung hat nichts mit Wissen zu tun. Sie bedeutet Freisein von Wissen, absolutes Transzendieren des Wissens. Sie bedeutet Hinausgehen über das Wissen. Darum habe ich dieses großartige Sutra für den Anfang dieser Vortragsreihe ausgewählt: »Nichts zu wissen ist am intimsten.«

      Ein Erleuchteter ist jemand, der keine Barriere zwischen sich selbst und der Existenz errichtet. Und Wissen ist eine Barriere. Wissen trennt dich von der Existenz; es hält dich getrennt. Nicht zu wissen vereint dich. Liebe ist eine Form von Unschuld. Unschuld ist eine Brücke; Wissen ist eine Wand. Wer hätte je gehört, daß Menschen, die viel wissen, erleuchtet wurden? Sie sind von der Erleuchtung am weitesten entfernt. Die Erleuchtung wächst nur auf dem Boden der Unschuld.

      Unschuld bedeutet kindliches Staunen, Ehrfurcht. Der Erleuchtete ist jemand, der in fortgesetztem Staunen lebt – denn er weiß nichts; darum wird alles wieder zum Mysterium. Für den, der weiß, sind die Dinge entmystifiziert; für den, der nicht weiß, sind sie re-mystifiziert. Je mehr du weißt, um so weniger Staunen ist in deinem Herzen. Je mehr du weißt, um so weniger wirst du die großartige Erfahrung der Ehrfurcht haben können. Du kannst nicht sagen: »Ah, dies!« Du kannst nicht ekstatisch sein. Der Wissende ist so sehr beladen, daß er nicht tanzen kann, nicht singen kann, nicht lieben kann. Für den Wissenden gibt es keinen Gott, denn Gott bedeutet reines Staunen, Ehrfurcht, Mysterium. Deshalb hat sich mit der Zunahme des Wissens auf dieser Welt Gott immer weiter und weiter entfernt.

      Friedrich Nietzsche konnte erklären: »Gott ist tot«, weil er so viel wußte. Er war zweifellos ein großer Philosoph, und die Philosophie muß zwangsläufig zu dem Schluß kommen, daß es keinen Gott gibt, denn Gott bedeutet einfach das Mysteriöse, das Wunderbare. Durch Wissen reduziert sich jedes Wunder auf eine ganz normale Gesetzmäßigkeit. Das ganze Mysterium reduziert sich auf Formeln.


      Auszug aus Osho, Ah, This!, , Kapitel 4
      Avatar
      schrieb am 30.01.08 00:10:36
      Beitrag Nr. 373 ()
      Zentrierung durch den Körper


      Dein Körper hat seine eigene Weisheit. Die Weisheit der Jahrhunderte steckt ihm in den Zellen.

      Dein Körper verspürt Hunger, du aber hältst gerade eine Fastenzeit ein, weil dir deine Religion vorschreibt, daß du an diesem Tag fasten sollst. Aber dein Körper verspürt Hunger: Du vertraust nicht deinem Organismus. Du vertraust einer toten Schrift weil in irgendeinem Buch irgendwer geschrieben hat, daß du an diesem Tag fasten sollst. Also fastest du.

      Hör auf deinen Körper! Ja, es gibt Tage, wo der Körper sagt: "Faste!" Dann faste! Aber es ist nicht nötig, auf die Heilige Schrift zu hören. Der Mann, der diese Schrift schrieb, hat beim Schreiben nicht an dich gedacht, absolut nicht. Er hätte sich dir nicht einmal vorstellen können. Du warst ihm nicht gegenwärtig, er schrieb nicht über dich. Es ist, als wärest du krank und du gingst ins Haus eines toten Arztes und wühltest dort in seinen Rezepten und suchtest dir eines davon aus und hieltest dich nun daran. Dieses Rezept wurde für einen anderen ausgestellt, für einen anderen Toten, in einer anderen Situation.

      Denk daran, deinem eigenen Organismus zu vertrauen. Wenn du spürst, daß der Körper sagt: "Iß nicht!", dann hör sofort auf. Wenn der Körper sagt: "Iß!", dann gib nichts drauf, ob nun die Schrift sagt, du sollst fasten oder nicht fasten! Wenn dein Körper sagt: "Iß dreimal am Tag!" - völlig in Ordnung. Wenn er sagt: "Iß einmal am Tag!" - völlig in Ordnung.



      Lerne allmählich, auf deinen Körper zu hören, denn es ist dein Körper.

      Du bist in ihm, du mußt ihn respektieren. Und du mußt ihm vertrauen.

      Er ist dein Tempel. Es ist gotteslästerlich, deinem Körper etwas aufzuzwingen. Kein Motiv darf es rechtfertigen, ihm etwas aufzuzwingen. Und das wird dich nicht nur das Vertrauen in deinen Körper lehren, es wird dich auch lehren, der Existenz zu vertrauen, denn der Körper ist Teil der Existenz. Dann wird dein Vertrauen zunehmen, und du wirst den Bäumen vertrauen und den Sternen und dem Mond und der Sonne und den Meeren – du wirst den Menschen vertrauen!


      Aber der Anfang des Vertrauens muß das Vertrauen in deinen eigenen Organismus sein.

      Vertraue deinem Herzen.

      Ein Sannyasin ist einer, der seinem eigenen Organismus vertraut. Und dieses Vertrauen hilft ihm, sich in sein eigenes Wesen zu entspannen, und das hilft ihm, sich in die Gesamtheit der Existenz zu entspannen. Es schenkt dir ein generelles Akzeptieren deiner selbst und anderer.


      Vertrauen schenkt dir eine große Verwurzelung, Standhaftigkeit. Und dann ist eine große Stärke und Macht da, denn dann ruhst du in deinem eigenen Körper, in deinem eigenen Wesen. Du hast Wurzeln im Boden.

      Überall seht ihr entwurzelte Menschen Bäume, die aus dem Boden gerissen wurden. Sie sterben langsam, sie leben nicht. Darum gibt es so wenig Freude im Leben, ist das Element des Lachens so wenig zu sehen, fehlt das Feiern.

      Mitten in eurem Dasein, in eurem Körper, in diesem Moment ist Gott da, und ihr habt es nicht gefeiert! Ihr könnt es nicht feiern.


      Das Feiern muß zuerst in eurem eigenen Zuhause, in unmittelbarster Nähe stattfinden..

      Dann wird eine große Springflut daraus und verbreitet sich über die ganze Existenz.
      Avatar
      schrieb am 01.02.08 21:15:20
      Beitrag Nr. 374 ()
      ZEN in der kunst des tradens
      wie
      kann man sich das vorstellen ? :rolleyes:

      nun
      du sitzt in aufrechter haltung
      vor deinem monitor
      und schaust den sich bildenen balken zu
      absichtslos
      ohne
      einer vorstellung WAS werden soll
      mit
      all deiner aufmerksamkeit
      zu welcher du fähig bist
      stundenlang
      tagelang
      jahrelang

      wenn du es so praktizierst
      wird es situationen geben
      so wie gestern
      wo der NQ nachbörslich
      für wenige sekunden unter 1820 fiel
      und du
      ohne zu denken
      fett kaufst
      um dann tags drauf
      zu 1874 vorbörslich zu verkaufen
      natürlich
      nach stundemlangen aufmerksamen watchen
      ohne den gedanken an verkauf

      so
      stell ich mir
      vollkommenes traden vor
      Avatar
      schrieb am 01.02.08 23:05:09
      Beitrag Nr. 375 ()
      Avatar
      schrieb am 01.02.08 23:08:13
      Beitrag Nr. 376 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.244.571 von zenman am 01.02.08 21:15:20:laugh: Also mit Zen kann man vielleicht alles ein wenig vereinfachen,
      aber ich glaub traden ist so ungefähr das letzte was sich durch Zen
      erklären ließe, bzw. was mit Zen zu tun hat. ;)
      Avatar
      schrieb am 01.02.08 23:28:44
      Beitrag Nr. 377 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.245.731 von Depotmaster am 01.02.08 23:08:13ja
      so hat jeder
      sein eigenes verständnis von ZEN

      :keks:
      Avatar
      schrieb am 01.02.08 23:48:27
      Beitrag Nr. 378 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.245.704 von zenman am 01.02.08 23:05:09Volltreffer. Guter Song.
      Avatar
      schrieb am 01.02.08 23:58:57
      Beitrag Nr. 379 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.208.671 von zenman am 30.01.08 00:05:56Ein Erleuchteter ist jemand, der keine Barriere zwischen sich selbst und der Existenz errichtet. Und Wissen ist eine Barriere. Wissen trennt dich von der Existenz; es hält dich getrennt.


      wie ist das zu verstehen ? wieso soll wissen eine barriere sein ?

      nun
      was ist wissen ?

      nehmen wir ein beispiel

      du weisst was ein baum ist

      du sagst
      ein baum hat zweige, blätter oder nadeln
      ein baum ist aus holz
      ein baum zieht sich wasser und nährstoffe aus der erde mit hilfe seiner wurzeln
      ein baum gibt tagsüber sauerstoff an die umwelt ab
      usw.

      DAS ist dein WISSEN über den baum


      so
      und morgen
      geh mal raus
      und suche dir einen baum
      setz oder stell dich einige meter davor
      und schaue diesen baum an
      nur schauen
      hör auf über den baum nachzudenken
      hör auf an was anderes zu denken
      schau einfach mit voller aufmerksamkeit den baum an
      zumindest
      für phasen von mehreren sekunden
      solltest du das schaffen

      wenn du das gemacht hast
      müsstest du den unterschied sehen können
      zwischen deinem wissen über einen baum
      und
      dem tatsächlichen erleben eines baumes

      so
      uns was glaubst du nun
      welche der beiden varianten ist real ?
      ist wirklich ?


      das ist der anfang
      wirklich zu leben

      wenn du beginnst
      immer mehr von dieser welt
      auf diese art zu sehen
      dann
      beginnt damit
      die lange, grosse reise
      in die unfassbare
      unerklärliche
      welt der wirklichkeit

      DAS meint osho mit dem mysterium, mit dem staunen der kinder und der weisen


      wer glaubt er weiss
      verherrlicht ein abbild
      welches er selbst geschaffen hat

      die realität
      ist so unbegreiflich
      so unfassbar
      da bleibt
      nur staunen

      :look:
      Avatar
      schrieb am 02.02.08 00:19:29
      Beitrag Nr. 380 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.245.991 von zenman am 01.02.08 23:58:57Hast du dieses Beispiel selbst geschrieben?
      Avatar
      schrieb am 06.02.08 23:20:18
      Beitrag Nr. 381 ()
      Es war nämlich ziemlich gut!
      Avatar
      schrieb am 07.02.08 07:20:07
      Beitrag Nr. 382 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.290.581 von Depotmaster am 06.02.08 23:20:18Find ich auch.
      Avatar
      schrieb am 07.02.08 07:33:04
      Beitrag Nr. 383 ()
      Vollkommenes Traden?
      Mit jedem Tag beginnt ungeahntes.
      Ein Versuch das Chaos zu ordnen.
      Wenn ich den Chart beherrschen will beherrscht er mich selbst.
      Die Menge zertrampelt meine Gedanken und ich liege wiedermal falsch.
      Da ich das Chaos ordnen will halte ich fest, mache genauso weiter
      und werde wieder überrannt. Immerzu Schmerzen.
      Wieso machen DIE das? Quälen mich so?
      Meinem WILLE muß doch entsprochen werden.
      Ich WILL doch nur vollkommen Traden.
      Avatar
      schrieb am 07.02.08 09:18:16
      Beitrag Nr. 384 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.291.306 von Nostarowie am 07.02.08 07:33:04genau ;)

      der menschliche WILLE

      ist das göttliche geschenk
      ist der zauberstab des WERDENS

      und wir
      dumme kleine kinder
      verzaubern damit die welt in elend und schmerz

      und gott
      sieht und weint
      und liebt uns trotzdem
      Avatar
      schrieb am 08.02.08 16:33:49
      Beitrag Nr. 385 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.291.901 von zenman am 07.02.08 09:18:16und wir
      dumme kleine kinder
      verzaubern damit die welt in elend und schmerz


      WARUM zum Teufel?

      und gott
      sieht und weint
      und liebt uns trotzdem


      WARUM zum Teufel nochmal?
      Avatar
      schrieb am 08.02.08 18:15:09
      Beitrag Nr. 386 ()
      Jungs,macht mal den Rechner aus (zur Börsenzeit)und lest ein gute Buch....z.B. "Glück" von Ricard....;)
      Avatar
      schrieb am 09.02.08 06:06:39
      Beitrag Nr. 387 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.291.901 von zenman am 07.02.08 09:18:16Wirklich seeehr schön...
      verzeiht mir die Uhrzeit zu der ich schreibe, man hat nun mal solche Tage...
      Avatar
      schrieb am 11.02.08 23:12:02
      Beitrag Nr. 388 ()
      Erinnere dich!

      Es gibt zwei Wege, dich von falschen Identitäten zu lösen.
      Du bist nicht das, was du gedacht und gefühlt hast, was du dir vorgestellt hast.

      Was du bist, ist einfach der Zustand der Bewusstheit.

      Was immer geschieht, du bleibst nur die Bewusstheit. Du bist Bewusstheit — diese Identität kann nicht gebrochen werden. Diese Identität kann nicht negiert werden. Alles andere kann negiert und verworfen werden.

      Bewusstheit bleibt das höchste Substrat, die höchste Basis. Du kannst sie nicht verneinen, du kannst sie nicht negieren, du kannst dich nicht von ihr distanzieren.

      Das also ist der Prozess: Was nicht losgelassen werden kann, was du nicht von dir trennen kannst, bist du. Das, was du verwerfen kannst, bist du nicht.

      Schmerz ist da: einen Moment später ist er vielleicht nicht mehr da, doch du wirst noch da sein. Freude ist gekommen und wird wieder verschwinden: sie war da und sie wird nicht mehr da sein - aber du wirst noch da sein. Der Körper ist jung, dann wird der Körper alt...alles kommt und geht - die Gäste kommen und gehen - aber der Gastgeber bleibt der gleiche.

      Daher sagen die Zen-Mystiker: Geh nicht in der Menge der Gäste verloren.

      Erinnere dich daran, dass du der Gastgeber bist. Dieser Gastgeber ist die Bewusstheit. Dieser Gastgeber ist das achtsame Bewusstsein. Was ist dieses grundlegende Element, das immer gleich bleibt in dir? Sei nur dies und identifiziere dich mit nichts, was kommt und geht.

      Aber wir identifizieren uns mit dem Gast. In der Tat ist der Gastgeber derart mit dem Gast beschäftigt, dass er alles vergisst.

      Mulla Nasrudin gab einmal eine Party für einige Freunde und Fremde. Die Party war sehr langweilig; die halbe Nacht war vergeudet und es war kein Ende abzusehen. Da sagt ein Fremder zu Mulla: "Ich habe noch nie eine solche Party erlebt, so ein Unsinn. Sie scheint kein Ende zu finden; ich langweile mich so und möchte am liebsten gehen.”

      Mulla sagt: "Sie sprechen mir aus der Seele. Ich habe auch noch keine so langweilige und sinnlose Party erlebt, aber ich war nicht so mutig wie Sie. Ich habe auch daran gedacht, zu gehen, einfach wegzulaufen." Also liefen sie beide davon.

      Als sie auf der Straße sind, fällt Mulla etwas ein, er sagt: "Da ist etwas falsch gelaufen - jetzt erinnere ich mich: Ich bin ja der Gastgeber! Entschuldigen Sie mich bitte, ich muss zurückgehen.”

      So ergeht es uns allen: Der Gastgeber ist verloren gegangen. Jeden Augenblick gerät der Gastgeber in Vergessenheit.

      Der Gasgeber ist dein beobachtendes Selbst. Erst kommt Schmerz, dann folgt Vergnügen. Es gibt Glück und Unglück. Und jeden Augenblick - was immer da kommt - du identifizierst dich damit, du wirst der Gast. Wenn ein Gast da ist, erinnere dich an den Gastgeber.

      Es gibt so viele verschiedene Gäste: angenehme, schmerzhafte, Gäste, die du magst und Gäste, die du nicht magst; Gäste mit denen du leben möchtest, und Gäste, denen du aus dem Wege gehen willst - aber alle sind Gäste.
      Avatar
      schrieb am 11.02.08 23:16:36
      Beitrag Nr. 389 ()
      Die Angst vor Engagement

      Nur durch Entscheidungen wirst du mehr und mehr bewusst, nur durch Entscheidungen kannst du dich immer mehr kristallisieren, nur durch Entscheidungen bekommst du Schärfe. Ansonsten wirst du lasch.

      Die Leute gehen von einem Guru zum anderen, von einem Meister zum anderen, von einem Tempel zum anderen – nicht weil sie so große Sucher sind, sondern weil sie unfähig sind, sich zu entscheiden. Deshalb gehen sie von einem zum andern. Das ist ihre Art, Engagement zu vermeiden.

      Das gleiche geschieht in Beziehungen: Ein Mann geht von einer Frau zur anderen, wechselt ständig. Die Leute denken, er ist ein großer Liebender; er ist überhaupt kein Liebender. Er geht der Liebe aus dem Weg; er versucht, tiefes Verbundensein zu vermeiden, denn bei tiefem Verbundensein ist man mit Problemen konfrontiert und man muss durch viel Schmerz hindurchgehen. Deshalb hält man sich einfach bedeckt, und geht mit niemandem eine wirklich tiefe Beziehung ein. Ginge man in die Tiefe, käme man vielleicht nicht so leicht wieder zurück. Und wenn du in jemandes Tiefe eindringst, wird der andere auch in deine Tiefe eindringen; es ist immer proportional. Wenn ich tief in dich eintrete, ist das nur möglich, wenn ich dich auch tief in mich hineinlasse. Es ist ein Geben und Nehmen, es ist ein miteinander Teilen. Dann ist man vielleicht zu sehr verfangen und es wird schwierig sein zu entkommen, und vielleicht tut es zu weh. Deshalb gehen die Leute auf Nummer sicher: Nur die Oberflächen sollen sich begegnen: hit-and-run Liebesaffairen. Ehe du festsitzt, lauf weg.

      So geschieht es in der modernen Welt. Die Leute sind so unreif, so kindisch geworden; sie verlieren alle Reife.

      Reife entsteht nur, wenn du bereit bist, dem Schmerz deines Seins ins Auge zu blicken; Reife kommt nur, wenn du bereit bist, die Herausforderung anzunehmen. Und es gibt keine größere Herausforderung als Liebe.

      Mit einem anderen Menschen glücklich zu leben ist die größte Herausforderung auf der Welt. Es ist sehr einfach, friedlich alleine zu leben; es ist sehr schwierig, mit jemand anderen friedlich zusammen zu leben, weil zwei Welten auf einander stoßen, zwei Welten treffen sich. Warum ziehen sie sich an? Weil sie so vollkommen verschieden sind, fast entgegen gesetzte Polaritäten.

      Es ist sehr schwer, friedlich in einer Beziehung zu leben, aber das ist die Herausforderung. Wenn du davor wegläufst, läufst du vor der Reife weg. Wenn du hineingehst mit all den Schmerzen, und immer weiter hineingehst, dann wird der Schmerz nach und nach zu einem Segen, der Fluch wird zu einem Segen.

      Nach und nach kommt es durch den Konflikt, die Spannungen zu einer Kristallisation. Durch die Auseinandersetzung wirst du bewusster, achtsamer.

      Der andere wird zu einem Spiegel für dich. Du kannst deine Hässlichkeit im anderen erkennen. Der andere provoziert deine Unbewusstheit, bring sie an die Oberfläche.

      Du wirst alle die verborgenen Teile deines Wesens kennenlernen und am leichtesten ist es, sie in einer Beziehung gespiegelt, reflektiert zu bekommen.

      Ich nenne es leichter, weil es keine andere Möglichkeit gibt, aber es ist mühsam, hart, weil du dich dabei verändern musst.

      Wenn du zu einem Meister kommst, steht dir eine noch größere Herausforderung bevor: Du musst dich entscheiden, und die Entscheidung ist für das Unbekannte. Und die Entscheidung muss total und absolut sein, unwiderruflich. Es ist kein Kinderspiel; von dort gibt es kein zurück. Es entstehen so viele Konflikte. Aber wechsele nicht ständig, denn dadurch gehst du dir selbst aus dem Weg. Und du wirst weich und babyhaft bleiben. Es wird sich keine Reife einstellen.

      Nur das Unbekannte sollte dich locken, weil du das noch nicht gelebt hast; dieses Gebiet hast du noch nicht betreten. Betritt es! Vielleicht passiert etwas ganz neues dort.

      Entscheide dich immer für das Unbekannte, auch wenn es riskant ist, und du wirst ständig wachsen.

      Doch wenn du dich für das Bekannte entscheidest, dann drehst du dich im Kreis mit deiner Vergangenheit. Du wiederholst sie ständig; du wirst zu einer alten Schallplatte.

      Entscheide dich – je eher desto besser. Aufschieben ist einfach nur dumm. Morgen musst du dich auch entscheiden, warum also nicht heute? Glaubst du denn, dass du morgen weiser bist als heute? Glaubst du, dass du morgen lebendiger bist als heute, dass du morgen jünger bist als heute, frischer als heute?

      Morgen wirst du älter sein, weniger mutig; morgen wirst du erfahrener sein, gerissener; morgen wird der Tod dir näher sein. Du wirst zu zögern beginnen und ängstlicher sein. Verschiebe nichts auf morgen. Und wer weiß, ob das Morgen kommt oder nicht. Wenn du dich entscheiden musst, dann entscheide dich sofort.

      Dang Dang Doko Dang
      Avatar
      schrieb am 13.02.08 00:03:56
      Beitrag Nr. 390 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.311.151 von Nostarowie am 08.02.08 16:33:49werter nosta

      die WARUM-fragen bringen uns nicht weiter
      die WARUM-antworten auch nicht

      die WARUM-ebene
      ist die ebene des verstandes

      auf der verstandesebene
      bleibt ein baum ein gemisch aus blättern, zweigen, wurzeln usw.

      auf dieser ebene kann man die realität weder sehen noch begreifen

      WARUM-fragen bedeuten
      dass der geist zuerst einen sachverhalt, einen gedanken, konstruiert

      du nimmst etwas wahr
      was du anschliessend als gedanke beschreibst

      der gedanke ist dann nicht mehr das wahrgenommene

      der gedanke ist NUR die beschreibung davon

      die antwort auf einen WARUM-gedanken
      ist lediglich die verfeinerung deiner beschreibung
      Avatar
      schrieb am 13.02.08 00:24:48
      Beitrag Nr. 391 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.349.128 von zenman am 13.02.08 00:03:56ich versuche ein beispiel

      WARUM müssen menschen hungern ?

      DAS ist eine grosse WARUM-frage auf ein grosses problem

      eine von vielen möglichen antworten:
      weil die nahrung nicht gerecht verteilt ist

      WAS ist aber die realität ?
      JETZT, in diesem moment, gibt es verteilt über diese erde millionen menschen die nicht essen können und deshalb dieses schreckliche hungergefühl erleiden

      nun hat jeder von ihnen sein ihm eigenes umfeld

      in jedem von diesen umfelden gibt es unterschiedliche gründe warum gerade jetzt der betreffende nicht essen kann


      was ich sagen will
      die antwort: weil die nahrung nicht gerecht verteilt ist
      klingt sehr wahrhaftig
      hat aber mit der persönlichen realität der betroffenen in diesem moment NICHTS zu tun
      Avatar
      schrieb am 15.02.08 00:13:18
      Beitrag Nr. 392 ()
      Avatar
      schrieb am 15.02.08 06:52:12
      Beitrag Nr. 393 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.349.128 von zenman am 13.02.08 00:03:56AHA. So WIRD es sein.
      Avatar
      schrieb am 17.02.08 05:27:59
      Beitrag Nr. 394 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.376.077 von zenman am 15.02.08 00:13:18Kannte ich nicht, ist aber wirklich gute Musik. Liegt wahrscheinlich ausserhalb meiner Generation.
      Avatar
      schrieb am 22.02.08 15:30:39
      Beitrag Nr. 395 ()
      man könnte es so sagen

      es gibt zwei REALITÄTEN
      man könnte sie nennen
      1. die menschliche realität
      2. die universelle realität

      zu 1.
      die menschliche realität ist eine vom verstand erschaffene.
      sie ist ein abbild der universellen realität.
      sie ist praktisch die abstraktion der universellen realität.
      desweiteren ist sie eine vermischung der universellen realität mit den subjektiven wünschen, vorstellungen und vorrangig des WILLENS des individuums.

      zu 2.
      die universelle realität ist das was gerade JETZT geschieht.
      ohne bewertung, ohne begrifflichung, ohne erfassung durch gedanken.
      wahrnehmung ohne in worte oder gedanken zu abstrahieren.
      und genau DAS ist GOTT oder ZEN.
      sein und werden ohne trennung.



      demgegenüber steht der GOTT den unser verstand erschaffen hat.
      ein gott mit geboten und verboten.
      ein gott der bewertung.



      die frage ist jetzt
      soll/ will man überhaupt in diese universelle realität eintreten ?

      ZEN hat ja als gedanke und vorstellung eine gewisse anziehungskraft.
      nur
      die wenigsten haben eine vorstellung davon
      WAS sie ALLES aufgeben müssen
      um in diese realität einzutreten.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 15.03.08 00:24:38
      Beitrag Nr. 396 ()
      Endlich allein!

      Sich selber in Alleinsein zu konfrontieren, macht Angst und tut weh, und man muss da durch. Nichts sollte geschehen, um dem auszuweichen; man darf nichts tun, um sich „auf andere Gedanken zu bringen“, nichts tun, um dem zu entrinnen. Man muss es erleiden und es hinter sich bringen. Dieses Erleiden, dieser Schmerz ist nur ein gutes Zeichen dafür, dass dir eine Neugeburt bevorsteht. Denn jeder Geburt gehen Wehen voraus. Dem darf man nicht ausweichen, denn das gehört zum Wachstum nun einmal dazu.

      Aber woher kommt dieser Schmerz?

      Das gilt es hier zu verstehen; denn wenn du es verstehst, kannst du es auch hinter dich bringen, und wenn du verstehend hindurchgehst, wirst du es leichter und schneller hinter dich bringen.

      Warum tut es so weh, wenn du allein bist? Das erste ist, dass dann dein Ego krank wird. Dein Ego hat nur dann Bestand, wenn es mit anderen zusammen ist. Es ist aus Beziehungen entstanden, es kann nicht aus sich selbst bestehen. Wenn also eine Situation entsteht, wo es nicht mehr existieren kann, fühlt es sich ersticken, fühlt es sich am Rande des Todes. Das ist das tiefste Leiden überhaupt. Du hast ganz das Gefühl, als würdest du sterben. Aber nicht du bist es, der da stirbt, sondern nur dein Ego, das du immer für dich selber gehalten hast, mit dem du dich identifiziert hast. Es kann nicht fortbestehen, weil es dir von andern verliehen wurde. Es ist eine Leihgabe. Wenn du die anderen verläßt, kannst du es nicht mitnehmen

      Wenn du also allein bist, entfällt alles, was du über dich selber weisst; nach und nach wird es sich auflösen. Du kannst dein Ego zwar noch eine Zeitlang durchhalten und auch das nur aufgrund deiner Vorstellungskraft, aber lange kannst du es nicht mehr beibehalten. Ohne Gesellschaft bist du entwurzelt; der Boden, der dich nährte, ist nicht mehr da. Das ist der Grundschmerz.

      Du weisst einfach nicht mehr, wer du bist. Du bist einfach eine Persönlichkeit in Auflösung, eine Persönlichkeit, die sich verflüchtigt. Aber das ist gut so! Denn solange dieses unechte Du nicht verschwindet, kann das echte nicht auftauchen. Solange du noch nicht völlig ausgewaschen und wieder sauber geworden bist, kann sich das echte nicht zeigen.

      Dieses unechte Du hält den Thron besetzt. Es muss entthront werden. Indem du in Einsamkeit lebst, kann alles Unechte abfallen. Und alles, was dir von der Gesellschaft verliehen wurde, ist unecht. Wirklich, alles Verliehene ist unecht, nur alles Angeborene ist echt. Alles, was von dir aus deins ist, was du nicht von irgendjemand anderem hast, ist wirklich, ist authentisch. Aber das Unechte muß gehen. Und das Unechte ist eine große Investition – was hast du nicht alles in es investiert! Wie hast du es nicht gehegt und gepflegt! All deine Hoffnungen hängen an ihm. Wenn es sich dann also aufzulösen beginnt, überkommt dich die Angst, fängst du an zu bangen und zu zittern: „Was tust du dir an?! Du richtest ja dein ganzes Leben, das ganze Gebäude zugrunde.”

      Diese Angst kann nicht ausbleiben. Aber durch diese Angst wirst du hindurch müssen, nur so kannst du angstfrei werden. Ich sage nicht: Du wirst mutig werden; nein, ich sage: Du wirst angstfrei werden.

      Mut ist Teil der Angst. Du kannst noch so mutig sein, die Angst verbirgt sich gleich dahinter. Ich sage: angstfrei. Du wirst nicht mutig sein; es ist kein Mut erforderlich, wenn keine Angst da ist. Mut und Angst werden beide irrelevant. Sie sind nur zwei Seiten ein und derselben Medaille. Eure Mutigen sind genauso wie ihr, nur im Kopfstand. Euer Mut versteckt sich in euch, und an der Oberfläche ist eure Angst; ihre Angst versteckt sich in ihrem Innern, und ihr Mut ist nur Oberfläche. Wenn man also allein ist, ist man sehr mutig, aber wenn es drauf ankommt, kriegt man es mit der Angst zu tun.

      Angstfrei wird man erst, wenn man durch die tiefste Angst überhaupt hindurchgegangen ist – nämlich die vor der Auflösung seines Ego, vor der Auflösung seines Image, vor der Auflösung seiner Charaktermaske.

      Die Angst ist insofern der Tod, weil du nicht weisst, ob sich hinterher ein neues Leben zeigen wird. Während des Vorgangs erfährst du nur Tod. Erst wenn du tot bist – tot als der, der du bist, als dieses unechte Wesen – wirst du wissen, dass dieser Tod nur eine Tür zur Unsterblichkeit war. Aber das wird sich erst hinterher zeigen. Während des Vorgangs stirbst du ganz einfach nur.

      Alles, was dir bisher lieb war, wird dir genommen sein – deine Persönlichkeit, deine Vorstellungen, alles, was dir als schön gegolten hatte. Alles das läßt dich im Stich. Du wirst nackt ausgezogen. All diese Rollen und Gewänder werden dir weggenommen. Und wenn sich das abspielt, stellt sich Angst ein, aber diese Angst gehört grundsätzlich dazu, ist notwendig, unerläßlich. Man muß da einfach durch. Du solltest dies verstehen, aber versuche nicht, dem auszuweichen. Denn jedes Ausweichen wird dich nur wieder zurückwerfen, und dann landest du wieder in deiner Persönlichkeit.

      Alle von euch, die sich in tiefe Stille und Abgeschiedenheit begeben, fragen mich jedes Mal: „Was soll ich machen, wenn die Angst kommt?“ Dann sage ich ihnen, sie sollten gar nichts tun, einfach nur die Angst aushalten.

      Wenn das Zittern kommt, dann zittert. Warum dagegen einschreiten? Wenn sich eine innere Angst meldet und sie dich schüttelt, dann schüttle dich eben. Tu gar nichts. Laß es geschehen. Es wird von selber weggehen. Wenn du es abstellst – und du kannst es abstellen, du kannst mit einem Gemurmel anfangen: „Rama, Rama, Rama …“ Du kannst dir irgendein Mantra greifen, um dich auf andere Gedanken zu bringen. Das wird wirken wie ein Schnuller, und plötzlich ist die Angst nicht mehr da, du hast sie ins Unbewußte verdrängt. Da kam sie ja gerade her – was nur gut war: Du warst auf bestem Wege, sie los zu werden! Denn wenn sie dich verlässt, schüttelt sie dich noch einmal so richtig durch.

      Das ist nur natürlich; denn nunmehr entweicht aus jeder einzelnen Zelle deines Körpers, deines Geistes eine bestimmte Energie, die seit jeher unterdrückt worden war. Ein großes Schütteln und Zittern tritt ein; es wird sein wie ein Erdbeben. Die ganze Seele wird so durcheinander geraten – aber lass es geschehen. Unternimm gar nichts. Das ist mein Rat. Murmele noch nichtmal den Namen Ramas. Unternimm gar nichts damit, denn was immer du unternehmen würdest, wäre nur wieder Verdrängung. Einfach indem du diese Energie in Ruhe lässt, sie so sein lässt, wie sie ist, wird sie dich verlassen. Und wenn sie dann fort ist, wirst du wie neu geboren sein.

      Das Buch der Geheimnisse
      Avatar
      schrieb am 15.03.08 09:45:52
      Beitrag Nr. 397 ()
      Realität? was ist Realität?
      Im Netz virtuelle Gaukelei miteinander?
      Tag für Tag, ein Ersatz für reales?
      Ich weis es nicht, aber es scheint nicht gesund.
      Wir werden eine gläserne Homogene Masse jeglicher individualität beraubt.
      Die Scanner sind die Plattformen unserer Gesellschaft.


      machts gut Leute, nehmts mir nicht übel
      und wenn doch dann fühlt euch besser dabei. :)


      Ein letzter Hirnquark noch breitgetreten

      Demokratie oder was?

      Und ist die Gruppe noch so klein,
      einer muss das Arschloch sein,
      jedoch bleibt man wohl ungeschoren,
      ist ein ganz andrer auserkoren,
      drum richten viel in kluger Wahl,
      nach Masse sich und nicht Ideal,

      da ist die Unterwürfigkeit,
      bequem und sicher allezeit,
      es reden viele Ärsche nach,
      was einer vor dem andern sprach,
      mit Lust und Gier gar leichtem Streben,
      lässts sich so einfach bestens Leben,

      doch nun ein Arschloch penetrant,
      lebt unbeschwert am Gruppenrand,
      schreit was es will gar laut auch leise,
      per'se heraus auf seine weise,
      dezent und munter böse Sachen,
      die ihm scheints dann noch freier machen,

      beeindruckt durch die willenstärke,
      thönt bald einjede Meinungsmähre,
      das Arschloch lebt so frei und stolz,
      ja das ist aus nem wahren Holz,
      da ich wie dieses auch sein möchte,
      leb ich nun gleichfalls so geächtet,

      die Welle wogt man ahnt es rasch,
      die Meinung kippt zum Einzelarsch,
      bis alle werden übertreten,
      es war schon immer so gewesen,
      allein das reicht als Argument,
      wers noch nicht weis der hats verpennt,

      es kommt dann so wies kommen musste,
      die Masse wählt dank Hirnverluste,
      das Arschloch bald zum Gruppenführer,
      nebst beigestellter Unterrührer,
      schnell neue Fahnen aufgestakt,
      die alten Köpfe abgehackt,

      was gestern gut ist heut nun schlecht,
      der eben König ist jetzt Knecht,
      vertrimmt gescholten von der Menge,
      das Arschloch sitzt nun in der Sänfte,
      der Pöbel tanzt im freudentaumel,
      ein Himmelreich auf Erdenraume,

      doch leider ist bei solch Verhalten,
      man selber einer der Gestallten,
      die händeringend sich nur winden,
      um einen sichren Platz zu finden,
      von dem aus unter Hieben Stechen,
      die andern Ärsche bald zerbrechen,

      es ist ein graus mit der Geschichte,
      fast wie ein Tunnel ohne Lichte,
      verarscht wird jeder mit der Zeit,
      von uns gar selbst in diesem Streit,
      heut hochgehoben morgen runter,
      beim Stühlerücken vor dem Henker,

      so steht man bald zum Dank am Ende,
      oder am Anfang jeh nach denke,
      drum Arschloch! besser Schnauze halten,
      Gedanken nur Privat verwalten,
      wenn nicht erleided man nur Quale,
      beim nächsten Zyklischem Finale

      nostarowie
      Avatar
      schrieb am 17.03.08 23:56:39
      Beitrag Nr. 398 ()
      Ideale fallen lassen

      Können auch negative Gefühle wie Feigheit und Heuchelei schön sein?

      Wenn du von dir das Bild hast, mutig zu sein, dann ist ein Feigling für dich hässlich. Aber Feigheit gibt es wirklich, und ein Ideal ist nur ein Ideal, eine Fantasie, die dem Kopf entspringt.

      Opfere deine Fantasien zugunsten der Realität, lass alle Ideale fallen, dann wird dein Leben integriert. Alle zurückgewiesenen Fragmente können nach Hause kommen, das Unterdrückte darf an die Oberfläche kommen. Du fühlst dich zum ersten Mal ganz, du zerfällst nicht mehr in Einzelteile.

      Wenn ich mich zum Beispiel für eine „freundliche“ Person halte, dann bin ich nicht in der Lage, meine Wut zu erkennen und sie anzunehmen, wenn sie im Bewusstsein auftaucht, denn freundliche Menschen werden nun einmal nicht wütend.

      Um mir meines Einsseins bewusst zu werden, muss ich zunächst einen Standpunkt ohne Fixierungen und Festlegungen einnehmen, ich muss mich als ein Wesen begreifen, dessen Realität nur von Moment zu Moment aus Bewusstheit entsteht.

      So bin ich einige Momente lang wütend, dann wieder einige Momente traurig, dann ein paar Momente eifersüchtig, dann ein paar Momente lang glücklich. Was auch immer vor sich geht, es wird von Moment zu Moment akzeptiert. So wirst du eins, und dieses Einssein zu verstehen, ist das Allerwichtigste.

      Der Meister muss dem Schüler helfen, sich mit seinen abgewiesenen Anteilen zu konfrontieren und sie zu integrieren, denn die ist er ja in jedem Moment. Der Meister darf ihm nicht helfen, die abgewiesenen Anteile kompensatorisch in ihr Gegenteil zu verkehren, oder das zu leben, was er meint, sein zu müssen, er darf ihm nicht helfen, Anteile von sich zu beschützen, aufzuwerten oder abzusichern.

      Meine Absicht, meine Funktion ist, dir alle Ideale zu nehmen. Du bist mit Idealen gekommen, und du möchtest, dass ich deine Ideale bestärke, du möchtest, dass ich dich unterstütze und dir helfe, der zu werden, der du sein willst. Es kann sein, dass das deine Motivation war, hierher zu kommen. Aber das ist nicht meine Arbeit.

      Meine Arbeit ist genau das Gegenteil: dir zu helfen, das anzunehmen, was du bereits bist und deine Fantasien zu vergessen. Ich möchte, dass du realistischer und pragmatischer wirst. Ich möchte dir Wurzeln in der Erde verschaffen, aber du sehnst dich nach dem Himmel und hast die Erde völlig vergessen.

      Ja, der Himmel ist auch erreichbar, aber nur für diejenigen, die ihre Wurzeln tief in der Erde haben. Wenn ein Baum sich hoch in den Himmel recken will, um mit den Wolken zu flüstern, mit dem Wind zu spielen und sich mit den Sternen zu unterhalten, dann muss der Baum seine Wurzeln tiefer und tiefer in die Erde schicken. Als erstes muss man Wurzeln tief in die Erde schicken, dann passiert der Rest von selbst. Je tiefer die Wurzeln reichen, desto höher wird der Baum, mehr braucht man nicht zu tun.

      Mein Bemühen hier ist, deine Wurzeln tief in dem Boden der Wahrheit zu verankern, und die Wahrheit bist du selbst.

      Und dann passieren die Dinge plötzlich, und du fängst an zu wachsen. Die Ideale, auf die du immer aus warst und die du nie verwirklichen konntest, werden auf einmal von selbst wahr.

      Wenn ein Mensch sich so annehmen kann wie er ist, dann fällt alle Spannung von ihm ab. Qual, Angst, Verzweiflung – sie lösen sich alle auf. Und wenn es keine Angst mehr gibt, kein Zerteilt-Sein, keine Spaltung, keine Schizophrenie, dann taucht plötzlich Freude auf, es taucht plötzlich Liebe auf und Mitgefühl. Das sind keine Ideale, das sind sehr natürliche Phänomene. Das einzige was nötig ist, ist, Ideale abzubauen, denn diese Ideale funktionieren wie Blockaden. Je mehr Ideale ein Mensch hat, desto blockierter ist er.

      So seltsam und widersprüchlich es sich anhört: Frieden findet man nur inmitten der Not, nicht aber, indem man gegen sie ankämpft oder vor dem wegläuft, was man als negativ oder schmerzhaft empfindet.

      Ja, Feigheit ist schmerzhaft, Angst ist schmerzhaft, Wut ist schmerzhaft – das sind alles negative Gefühle. Aber Frieden kann man nur finden, wenn man das Schmerzhafte annimmt und in sich aufnimmt, nicht, indem man es zurückweist. Wenn du es zurückweist, wirst du kleiner und kleiner und kleiner, und du hast immer weniger Kraft, du bist in einem ständigen inneren Krieg, einem Bürgerkrieg, in dem eine Hand die andere bekämpft, in dem du deine eigene Energie zerstückelst.

      Etwas Grundlegendes muss man sich merken: nur indem man sich auf psychische Schmerzen einlässt, öffnet man die Tür, die zu ihrer Auflösung und Überwindung führt – nur indem man sich auf sie einlässt.

      Du musst alles Schmerzhafte annehmen, du musst mit ihm in einen Dialog treten, denn das bist du selbst.

      Es gibt keinen anderen Weg, es zu überwinden, der einzige Weg ist, es anzunehmen.

      Und es hat ein ungeheures Potenzial. Wut ist Energie, Angst ist Energie, ebenso Feigheit. Alles, was in dir vorgeht hat viel Dynamik, es ist eine Menge Energie darin gebunden. Wenn du es annimmst, wird diese Energie für dich frei, du wirst stärker, du wirst weiter, du hast mehr Raum. Du hast dann eine größere innere Welt.

      Osho: Unio Mystica, Vol. I, #8
      Avatar
      schrieb am 22.03.08 18:27:39
      Beitrag Nr. 399 ()
      LET IT BE!

      ...Der Wirbelsturm ist vorbei, und plötzlich bist du in deiner Mitte, so zentriert wie noch nie. Und wenn du erst einmal die Kunst beherrschst, dich in nichts mehr einzumischen, dann kennst du einen der wichtigsten Hauptschlüssel, der dir alle inneren Türen aufschließt. Dann lass alles, was gerade der Fall sein mag, einfach so sein wie es ist, umgeh es nicht.

      Wenn du es schaffst, einmal nur drei Monate lang in vollkommener Abgeschiedenheit, in vollkommener Stille zu leben, ohne gegen irgendetwas zu kämpfen und alles, egal was es ist, einfach auf sich beruhen zu lassen, dann wird nach drei Monaten das Alte fort sein und das Neue da sein. Aber der Geheimschlüssel ist, alles zuzulassen – egal wie furchterregend, schmerzlich, wie gefährlich und tödlich es auch zu sein scheint.

      Oft wird es so sein, dass du das Gefühl hast, gleich verrückt zu werden, wenn du nicht einschreitest... und dann wirst du unwillkürlich etwas unternehmen. Du magst noch so klar sehen, dass es gar nichts zu tun gibt, aber du hast keine Kontrolle darüber und fängst trotzdem an, etwas zu tun.

      Es ist genau, wie wenn du nachts, um Mitternacht, durch eine dunkle Straße gehst und plötzlich überkommt dich die Angst, und weil kein Mensch zu sehen ist und die Nacht dunkel ist und du dich nicht auskennst in dieser Gegend, fängst du zu pfeifen an. Was bringt dieses Pfeifen? Du weisst, es bringt nichts. Dann fängst du an, ein Lied zu singen. Du weisst, dass dein Lied nichts an der Situation ändern kann, nicht die Dunkelheit vertreiben kann und du trotzdem allein bleibst. Und dennoch bringt dich das auf andere Gedanken. Wenn du anfängst zu pfeifen, gibt dir das Pfeifen einfach Mut und lässt dich das Dunkel vergessen. Deine Gedanken konzentrieren sich auf das Pfeifen, und plötzlich fühlst du dich besser.

      Eigentlich hat sich gar nichts geändert. Die Straße ist die gleiche, die Dunkelheit ist die gleiche, die Gefahr, sofern eine besteht, ist noch da – aber jetzt fühlst du dich etwas beschützter. Alles ist wie zuvor, aber jetzt unternimmst du etwas. Du kannst auch einen Namen, ein Mantra vor dich hin murmeln: „Rama, Rama, Rama…“ Das wäre auch eine Art Pfeifen, würde dir den Rücken stärken. Aber diese Stärke ist gefährlich, diese Stärke birgt wieder ein Problem, denn diese Stärke wird nichts anderes sein als dein altes Ego. Du hauchst ihm damit wieder neues Leben ein.

      Bleib einfach Zeuge, und lass geschehen, was immer geschieht.

      Man muss sich der Angst stellen, um sie hinter sich zu lassen.

      Man muss sich der Seelenqual stellen, um sie zu transzendieren. Und je authentischer man sich ihr stellt, von Angesicht zu Angesicht, je mehr man allem genau so ins Auge sieht, wie es ist, desto früher ist der Wendepunkt da.

      Es dauert nur deswegen so lange, weil eure Authentizität nicht intensiv genug ist.

      Es mag euch also drei Tage, drei Monate oder drei Leben kosten – das hängt ganz von eurer Intensität ab. Im Grunde kann es schon in drei Minuten abgetan sein – ja sogar drei Sekunden können genügen. Aber dafür wirst du eine wahre Hölle durchmachen müssen, von einer derartigen Intensität, dass du es vielleicht gar nicht aushalten, nicht ertragen kannst. Sobald man sich allem, was in einem verborgen liegt, stellen kann, verschwindet es, und sobald es fort ist, bist du ein anderer. Denn all das, was nun von dir gewichen ist, war vorher Teil von dir, und nun ist es nicht mehr Teil von dir.

      Frag also nicht: was tun. Da braucht man überhaupt nichts zu tun. Nichts tun, Zeuge sein, sich mühelos dem stellen, was immer der Fall sein mag. Ohne die leiseste Anstrengung – es einfach nur sein lassen....

      Bleibe passiv und lass es vorbeiziehen. Es zieht immer vorbei. Wenn du etwas unternimmst, machst du damit alles kaputt, weil du dich dann einmischst.

      Und wer ist es denn, der sich da einmischt? Wer hat da Angst? Genau das, was die Krankheit ausmacht, mischt sich da ein. Genau das Ego, das es hinter sich zu lassen gilt, mischt sich da ein! Ich habe euch gesagt, dass das Ego ein Teil der Gesellschaft ist. Ihr habt zwar die Gesellschaft hinter euch gelassen, aber das Teilstück, das euch die Gesellschaft verliehen hat, wollt ihr nicht hinter euch lassen. Es ist in der Gesellschaft verwurzelt. Es kann nicht leben ohne die Gesellschaft. Ihr müsst es also entweder hinter euch lassen, oder ihr müsst eine neue Gesellschaft gründen, in der es fortleben kann.

      In Abgeschiedenheit zu leben heisst keineswegs, eine alternative Gesellschaft zu gründen. Verlass einfach die Gesellschaft, und alles, was dir die Gesellschaft verliehen hat, wird dann von dir abfallen. Es kann sich nur in einem bestimmten Umfeld, einem gesellschaftlichen Umfeld halten, ausserhalb davon kann es nicht existieren. Du wirst es fallenlassen müssen. Das wird schmerzhaft sein, weil du so angepasst bist, weil so alles seinen Platz hat. Angepasst sein ist so bequem, ist so praktisch!.

      Wenn du weggehst und auf dich gestellt lebst, gibst du damit alle Bequemlichkeiten, alle Annehmlichkeiten auf – alles, was die Gesellschaft zu geben hat. Aber wenn die Gesellschaft euch etwas gibt, dann nimmt sie euch dafür auch etwas weg: nämlich eure Freiheit, eure Seele.

      Es ist also ein Kuhhandel – und wenn ihr versucht, zu eurer Seele in ihrer Reinheit vorzudringen, müsst ihr diesen Kuhhandel unterlassen.

      Das wird weh tun, aber wenn ihr es schafft, da hindurch zu gehen, ist die höchste Glückseligkeit nicht mehr weit. Die Gesellschaft tut nicht so weh wie das Alleinsein; die Gesellschaft beruhigt, die Gesellschaft ist angenehm und bequem. Aber sie schläfert dich in gewisser auch Weise ein. Wenn du da ausbrichst, wird es zwangsläufig unbequem für dich. Alle möglichen Unannehmlichkeiten werden die Folge sein. Diese Unannehmlichkeiten muss man erdulden, wohlwissend, dass sie zum Alleinsein dazu gehören, zur Wiedergewinnung deiner selbst dazugehören.

      Du wirst daraus erneuert hervorgehen, mit neuem Glanz und neuer Würde, einer neuen Reinheit und Unschuld.

      Das Buch der Geheimnisse
      Avatar
      schrieb am 22.03.08 18:32:50
      Beitrag Nr. 400 ()
      Der ganze Mensch

      “Ein Mensch sollte einfach nur Mensch sein, ein Mensch sollte einfach menschlich sein – total, ganz. Aus dieser Ganzheit wird eine neue Art von Gesundheit entstehen.” Der Osten ist introvertiert, der Westen ist extrovertiert. Der Mensch ist gespalten, sein Verstand ist schizophren. Deshalb sind alle großen Meister aus dem Osten gekommen und alle großen Wissenschaftler aus dem Westen.

      Der Westen hat die Wissenschaft entwickelt und völlig die innere Seele vergessen, er ist mit der Materie beschäftigt und hat die innere Subjektivität vergessen. Die ganze Aufmerksamkeit ist auf das Objekt gerichtet. Deshalb wurden alle großen Wissenschaftler im Westen geboren. Der Osten hat sich zuviel mit der Seele beschäftigt und hat Objektivität, Materie und die Welt vergessen. Daraus sind große religiöse Meister hervor gegangen, aber das ist keine gute Situation, das sollte nicht so sein.

      Der Mensch sollte eins werden.

      Der Mensch sollte nicht einseitig sein. Der Mensch sollte ein Fließen sein, weder extrovertiert noch introvertiert. Der Mensch sollte beides sein können. Wenn das Innere und das Äussere ausgewogen sind, entsteht die größte ekstatische Erfahrung.

      Der Mensch, der sich weder zuviel nach innen neigt noch zuviel nach außen, ist im Gleichgewicht. Er wird Wissenschaftler und Mystiker zugleich sein. Das ist etwas, was geschehen wird. Wir bereiten das Feld dafür vor. Ich würde gerne einen Menschen sehen, der weder östlich noch westlich ist, denn östlich im Gegensatz zu westlich zu sein ist hässlich. Uns gehört die ganze Erde und wir gehören zur ganzen Erde. Ein Mensch sollte einfach nur Mensch sein, ein Mensch sollte einfach menschlich sein - total, ganz. Und aus dieser Ganzheit heraus wird eine neue Art von Gesundheit entstehen.

      Der Osten hat gelitten, der Westen hat gelitten. Wie der Osten gelitten hat, kannst du überall sehen - die Armut, die Sterblichkeit. Auch der Westen hat gelitten, du kannst es am westlichen Verstand sehen - Spannungen, Angst, Qualen. Der Westen ist innerlich arm, der Osten ist äusserlich arm. Ob innerlich oder äusserlich macht keinen Unterschied, Armut sollte nicht erlaubt sein.

      Der Mensch sollte reich sein, innerlich und äusserlich, beides. Der Mensch sollte in allen Dimensionen reich sein.

      Stell dir einen Menschen vor, der beides ist, ein Albert Einstein und ein Gautam Buddha. Meditiere über diese Möglichkeit. Tatsache ist, dass Albert Einstein, wenn er etwas länger gelebt hätte, ein Mystiker geworden wäre. Er hatte angefangen über das Innere nachzudenken, er fing an, sich für das innere Mysterium zu interessieren. Wie lange kannst du am äusseren Mysterium interessiert bleiben? Wenn Du wirklich am Mysterium interessiert bist, dann wirst du früher oder später auch das innere entdecken.

      Mein Konzept der Welt ist weder östlich noch westlich, weder innerlich noch äusserlich, weder extrovertiert noch introvertiert, es ist im Gleichgewicht - ganz.

      Aber das ist in der Vergangenheit nicht der Fall gewesen. Deshalb ist deine Frage relevant. Du fragst: “Warum sind alle grossen Meister aus dem Osten gekommen?” Weil der Osten besessen war vom Inneren und gegen das Äussere war. Natürlich, wenn du jahrhundertelang vom Inneren besessen warst, wirst du einen Buddha, einen Nagarjuna, einen Shankara, einen Kabir kreieren. Das ist natürlich.

      Wenn du vom Äusserlich besessen bist und gegen das Innere bist, wirst du einen Einstein, einen Eddington, einen Edison kreieren, das ist natürlich. Aber es ist nicht gut für die Ganzheit der Menschen. Etwas fehlt. Der Mensch, der nur innerlich und nicht äusserlich wächst, bleibt unreif im Aussen, bleibt dumm. Und das Gleiche ist der Fall mit einem Menschen, der gewachsen ist, reif geworden ist, sehr reif was Mathematik und Physik und Chemie betrifft, aber der, was das Innere betrifft, noch nicht einmal geboren worden ist, der immer noch im Mutterleib ist.

      Das ist meine Botschaft an Euch: Lasst diese Hemisphären von Innen und Aussen fallen. Werdet fließend. Lasst Bewegung, Fließen euer eigentliches Leben sein. Bleibt sowohl dem Inneren als auch dem Äusseren gegenüber offen.

      Deshalb lehre ich Liebe und Meditation.

      Liebe ist der Weg, nach Aussen zu gehen, Meditation ist der Weg, nach Innen zu gehen.

      Und ein Mensch, der in Liebe ist und meditativ, ist jenseits von allem Gespaltensein. Er ist eins geworden, er ist integriert. Er hat wirklich eine Seele.

      The Diamond Sutra, #8
      Avatar
      schrieb am 08.04.08 23:37:44
      Beitrag Nr. 401 ()
      Ein Zauberschlüssel

      Sei zuerst eins mit dir selbst. Das ist der erste Schritt der Unio Mystica: mit sich selbst eins sein. Und dann der zweite Schritt und dann der letzte: mit der Existenz eins sein. Der zweite ist leicht, der erste ist durch so viel Konditionierung, so viel Erziehung und so viele Bemühungen, dich zu zivilisieren, schwierig geworden. Der erste ist schwierig geworden.

      Wenn du den ersten Schritt, dich selbst anzunehmen und von Moment zu Moment zu lieben wie du bist, getan hast... Zum Beispiel, du bist traurig. In diesem Moment bist du traurig. Deine ganze Konditionierung sagt: „Du solltest nicht traurig sein, das ist nicht gut. Du solltest nicht traurig sein, du musst glücklich sein.“ Damit fängt die Spaltung an, das Problem fängt an.

      Wenn du traurig bist, ist das deine Wahrheit in diesem Moment.

      Und deine Konditionierung, dein Verstand sagt: „Du solltest anders sein, du musst glücklich sein. Lächle! Was denken die Leute von dir?“

      Vielleicht verlässt dich deine Frau, wenn du so traurig bist, vielleicht lassen dich deine Freunde im Stich, wenn du so traurig bist, und dein Geschäft geht pleite, wenn du weiterhin so traurig bist. Du musst lachen, du musst lächeln, wenigstens musst du so tun, als wärst du glücklich. Wenn du Arzt bist, fühlen sich deine Patienten nicht gut, wenn du so traurig bist. Sie möchten einen Arzt, der glücklich ist, fröhlich, gesund, und du siehst so traurig aus. Du musst lächeln – selbst wenn es nicht echt ist, bring ein falsches Lächeln zustande, aber lächle! Tu wenigstens so, täusche es vor.

      Das ist das Problem, du tust nur so, du schauspielerst. Du bringst ein Lächeln zustande, aber dann bist du nicht mehr eins mit dir. Du hast die Wahrheit unterdrückt, du bist scheinheilig geworden.

      Und der Scheinheilige wird von der Gesellschaft geschätzt. Er wird zum Heiligen, zum großen Führer, und der Scheinheilige wird zum Mahatma. Und alle fangen an, ihm zu folgen, der Scheinheilige ist dein Ideal.

      Darum kannst du dich selbst nicht kennenlernen. Wie kannst du dich kennenlernen, wenn du dich nicht annimmst? Du unterdrückst dein Wesen ständig. Was kann man also tun? Wenn du traurig bist, nimm die Traurigkeit an: Das bist du. Sage nicht: „Ich bin traurig“, sage nicht, dass Traurigkeit etwas von dir Getrenntes ist. Sag einfach: „Ich bin Traurigkeit, in diesem Moment bin ich Traurigkeit.“

      Lebe deine Traurigkeit in völliger Authentizität.

      Und du wirst überrascht sein, dass sich wie ein Wunder eine Tür in deinem Sein öffnet. Wenn du deine Traurigkeit ohne die Idee, glücklich sein zu müssen, zulassen kannst, wirst du sofort glücklich, weil die Spaltung verschwindet. Es gibt keine Spaltung mehr. „Ich bin Traurigkeit“, und es gibt kein Ideal mehr, irgendetwas anderes zu sein. Da gibt’s dann keine Anstrengung, keinen Konflikt mehr. „Ich bin einfach so“, und dann kannst du einfach entspannen. Und diese Entspannung hat Anmut, diese Entspannung birgt Freude in sich.

      Alle psychischen Schmerzen gibt es nur, weil du gespalten bist. Schmerz bedeutet Spaltung und Glückseligkeit bedeutet Nicht-Spaltung. Es mag paradox erscheinen: Du bist traurig, wie kannst du froh werden, indem du deine Traurigkeit annimmst? Es sieht paradox aus, aber es ist so. Probier es.

      Ich sage nicht: „Nimm deine Traurigkeit an, damit du glücklich wirst“, das ist es nicht, was ich sage. Wenn das deine Motivation ist, passiert gar nichts, dann kämpfst du noch. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtest du alles: „Jetzt ist schon so viel Zeit vergangen, ich habe sogar meine Traurigkeit angenommen und ich sage: ‚Ich bin Traurigkeit’, und immer noch kommt keine Freude auf.“ So wird sie nicht aufkommen.

      Freude ist kein Ziel, sie ist eine Begleiterscheinung.

      Sie ist die natürliche Folge davon, eins mit sich zu sein, eine Einheit zu sein. Mit dieser Traurigkeit eins zu sein, ohne Motivation, ohne speziellen Zweck. Es gibt überhaupt keinen Zweck. So bist du in diesem Moment. Das ist deine Wahrheit in diesem Moment. Möglicherweise bist du im nächsten Moment wütend: Nimm auch das an. Und im nächsten Moment fühlst du dich wieder anders: Nimm auch das an.

      Lebe von Moment zu Moment mit großer Akzeptanz, ohne eine Spaltung zu schaffen, dann bist du auf dem Weg, dich selbst zu erkennen. Selbsterkenntnis passiert nicht, indem du die Upanishaden liest und still sitzt und „Aham Brahmasmi, ich bin Gott“ rezitierst. Das sind alles dumme Anstrengungen. Entweder du weißt, dass du göttlich bist oder nicht. Du kannst das dein Leben lang wiederholen. „Aham Brahmasmi, ich bin Gott.“ Du kannst dein ganzes Leben damit verplempern, es zu wiederholen, aber du wirst es nicht wissen.

      Wenn du es weißt, brauchst du es nicht zu wiederholen. Warum solltest du es wiederholen? Wenn du es weißt, weißt du es. Wenn du es nicht weißt, wie kannst du es dann durch Wiederholung erfahren? Schau dir einfach mal diese Dummheit an.

      Aber das ist es, was in diesem Land gemacht wird, auch in anderen Ländern, in Klöstern und Ashrams. Was machen die Menschen? Sie wiederholen wie Papageien.

      Ich gebe dir einen völlig neuen Ansatz. Nicht durch die Wiederholung der Bibel oder der Vedas wirst du ein Wissender, nein, dadurch wirst du nur gelehrt. Wie macht man das also, sich selbst kennenzulernen?

      Lass die Spaltung fallen, die Spaltung ist das ganze Problem. Du bist gegen dich selbst. Lass alle Ideale fallen, sie erzeugen Widersprüche in dir.

      Du bist wie du bist, nimm das mit Freuden an, mit Dankbarkeit.

      Und plötzlich fühlst du dich in Harmonie. Die beiden Selbste in dir, das Idealselbst und das Realselbst kämpfen nicht mehr gegeneinander. Sie treffen sich und verschmelzen zu einer Einheit.

      Nicht die Traurigkeit selbst verursacht dir Schmerzen. Es ist die Interpretation, dass Traurigkeit falsch ist, was dir Schmerzen verursacht, und das wird zu einem psychischem Problem. Es ist nicht die Wut, die schmerzt, es ist die Idee, dass Wut falsch ist, was psychische Ängste verursacht. Es ist die Interpretation, nicht die Tatsache. Die Tatsache ist immer befreiend.

      Jesus sagt: „Wahrheit befreit.“ Und das ist ungeheuer wichtig. Ja, Wahrheit befreit, aber nicht das Wissen um die Wahrheit. Sei die Wahrheit, und sie befreit. Sei die Wahrheit, und die Befreiung kommt von selbst. Du brauchst sie nicht herbeizuführen, du brauchst nicht auf sie zu warten, sie passiert direkt.

      Wie kann man die Wahrheit sein? Du bist die Wahrheit schon. Du trägst nur falsche Ideale mit dir rum; und die verursachen deine Schwierigkeiten. Lass die Ideale fallen: Sei für ein paar Tage ein natürliches Wesen. So wie die Bäume und die Tiere und Vögel, nimm dich an wie du bist, und du wirst eine großartige Stille erleben. Wie könnte es anders sein? Wenn du nicht interpretierst, ist Traurigkeit sehr schön, sie hat Tiefe.

      Dann ist auch Wut schön, sie hat Lebendigkeit, Vitalität. Dann ist auch Sexualität schön, denn sie hat Schöpferkraft.

      Wenn es keine Interpretation mehr gibt, ist alles schön.

      Und wenn alles schön ist, bist du entspannt.

      In dieser Entspannung bist du eins mit deiner Quelle, und das gibt dir Selbsterkenntnis. „Erkenne dich selbst“ bedeutet, eins mit der eigenen Quelle zu sein. Es ist keine Frage von Wissen, es ist eine Frage innerer Transformation.

      Über welche Transformation spreche ich? Ich gebe dir kein Ideal, dem du nacheifern sollst, ich sage nicht, dass du dich, so wie du bist, transformieren sollst, um jemand anders zu werden. Du brauchst dich nur in das, was du bist, hinein zu entspannen, dann merkst du es.

      Hast du gehört, was ich sage? Begreife den Punkt: Das befreit dich, du wirst eine wunderbare Harmonie spüren, eine wunderschöne Musik hören, die Musik der Selbsterkenntnis. Und dein Leben wird sich verändern.

      Dann hast du den Zauberschlüssel, der alle Türen öffnet.

      Wenn du deine Traurigkeit annimmst, wird sie sich auflösen. Wie lange kannst du noch traurig sein, wenn du sie annimmst? Wenn es dir gelingt, deine Traurigkeit anzunehmen, kannst du sie auch in dein Sein aufnehmen, sie wird zu deiner Tiefe.

      Osho: Unio Mystica, Vol. I, #3
      Avatar
      schrieb am 09.04.08 10:26:27
      Beitrag Nr. 402 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.245.731 von Depotmaster am 01.02.08 23:08:13moin, moin, Freunde des ZEN,

      ...was kann TRADEN mit ZEN zu tun haben ?...

      folgendes Zitat aus ZEN an der BÖRSE, Eward Allen Toppel, KNAUR, 1994, Seite 11

      "...Die Gewinne dieses Tages waren die höchsten meines Lebens gewesen..., ...an diesem schicksalhaften Tag hatte ich mein Selbst buchstäblich im Trading pit verloren..."

      In fünf Kapitel zeigt Toppel wie ZEN erfolgreiches Traden fördern kann.
      Intuitiv umgesetzt konnte ich bei MOTO Goldmines Trades die unglaubliche Kraft des ZEN erfahren und ein kleines Vermögen ertraden, das nun nach vernachlässigen der Prinzipien wieder aufgezehrt ist.


      " Für die, die ihre Kriegerseelen vervollkommnet haben und für die, die es immer noch versuchen "


      :cool:UHU:cool:
      Avatar
      schrieb am 09.04.08 11:34:59
      Beitrag Nr. 403 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.843.295 von uullii am 09.04.08 10:26:27liebe ZEN-Gemeinde

      muß natürlich " Edward " heißen,

      " Tautropfen, laß mich waschen
      in deinem Fliken, süßen Wasser
      die dunklen Hände des Lebens "

      Basho

      :cool:UHU:cool:
      Avatar
      schrieb am 09.04.08 13:12:17
      Beitrag Nr. 404 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.844.027 von uullii am 09.04.08 11:34:59aus dem Büchlein - ZEN an der BÖRSE -, Edward Allen Toppel, KNAUR, 1994,


      Die ANKÜNDIGUNG

      Nasrudin erhob sich am Marktplatz und begann zur Menge zu sprechen.

      " O mein Volk!
      Wollt ihr wirklich Wissen ohne Anstrengung,
      Wahrheit ohne Falsch,
      große Werke ohne Mühe,
      Fortschritt ohne Opfer ? "

      Schon bald versammelte sich ein großes Publikum und jeder rief:

      " Ja, ja ! "

      " Ausgezeichnet ", rief der Mulla,
      " das wollte ich nur wissen. Verlaßt euch auf mich, sollte mir jemals so was über den Weg laufen, werde ich euch sofort davon mitteilen. "

      Sufi-Lehrgeschichte


      :cool:UHU:cool:
      Avatar
      schrieb am 09.04.08 17:12:17
      Beitrag Nr. 405 ()
      aus dem Büchlein - ZEN an der BÖRSE -, Edward Allen Toppel, KNAUR, 1994,

      Mit den Augen des Zen

      Es ist so klar und deshalb so schwer zu sehen.
      Mit erleuchteter Laterne suchte ein Narr nach Feuer.
      Hätte er gewußt was Feuer ist, wäre sein Reis früher gekocht gewesen.

      Das torlose Tor


      :cool:UHU:cool:
      Avatar
      schrieb am 10.04.08 20:55:11
      Beitrag Nr. 406 ()
      aus dem Büchlein - ZEN an der BÖRSE -, Edward Allen Toppel, KNAUR, 1994,


      1. Kapitel


      Heiße Tips - eiskalte Verluste



      Ich nieste
      und verlor die Lerche
      aus den Augen

      Yayu





      :cool:UHU:cool:
      Avatar
      schrieb am 10.04.08 23:17:01
      Beitrag Nr. 407 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.861.161 von uullii am 10.04.08 20:55:11Was hast Du bezahlt?

      Was hast Du hinblättern müssen für das Buch, dessen Preis ich hochgetrieben habe - ich habe damals den Markt leergefegt?;)
      Avatar
      schrieb am 11.04.08 10:25:49
      Beitrag Nr. 408 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.862.325 von MrRipley am 10.04.08 23:17:01moin, moin, ZENARIOS, Mr. Ripley


      habe nichts gelöhnt,

      bekam es 1999/2000 geschenkt,


      lese es jetzt zum mindestens fünftenmal,


      habe große Mühe beim Umsetzten,


      ZEN an der BÖRSE ist sehr anspruchsvoll



      :cool:UHU:cool:
      Avatar
      schrieb am 12.04.08 00:09:46
      Beitrag Nr. 409 ()
      Ganzsein ist gesund

      Liebe.
      Der Wille zur Gesundheit ist in allem enthalten,
      aber nur im Menschen ist er bewusst geworden.
      Darum lebt der Mensch in Spannung,
      und nur, wenn dies Verlangen erfüllt ist,
      wird dieser negative Zustand von Spannung verschwinden.
      Die Spannung ist Zeichen seiner unbegrenzten Anlage
      und seiner unbegrenzten Möglichkeiten.

      Der Mensch ist nicht, was er sein kann.
      Und solange er nicht ist, was er sein kann,
      fühlt er sich niemals wohl.
      Dies Unwohlsein ist der Mensch.
      Und Gesundheit ist in der Ganzheit.

      Die Tatsache, dass die Sprache
      für die Wörter heil, heilig und heilen ein und dieselbe Wurzel hat,
      birgt eine tiefe Wahrheit.
      Wer heil ist, ist auch geheilt,
      und geheilt sein ist ganz sein.
      Diese Ganzheit kann nur erlangt werden,
      indem man sich völlig seiner selbst bewusst wird,
      Du musst ins Dunkel des Unbewußten eindringen
      und es in Licht verwandeln.

      Und Meditation ist die Methode.

      A Cup of Tea, 176
      Avatar
      schrieb am 12.04.08 00:15:27
      Beitrag Nr. 410 ()
      Die natürliche Angst vor Sex
      3.Teil


      Hara, das Zentrum des Todes, und Sex, das Zentrum des Lebens, sind so nah beieinander, so eng, dass sie sich fast berühren – zwei Seiten der gleichen Medaille.
      Das ist der Grund, warum die Menschen im Sex ebenfalls Angst haben, weil zugleich mit dem Sex der Tod zu pulsieren beginnt. Eine wirkliche Erfahrung des Sex ist auch eine Erfahrung des Todes: Du stirbst.
      Darum haben die Menschen eine solche Angst vor dem Sex, so viel Angst vor Frauen. Mir sind nicht viele Menschen begegnet, die keine Angst vor Frauen haben. Angst…! Die Frau hat dir die Geburt gegeben, sie muss auch deinen Tod mit sich führen.
      Schaut euch die hinduistische Vorstellung von Kali, der Mutter Kali an. Sie ist beides: Leben und Tod, die Gebende und die Nehmende. Eine schöne Frau, aber schwarz, schwarz wie der Tod. Eine schöne Frau, aber sehr gefährlich – so gefährlich, dass sie auf dem Körper ihres eigenen Gatten tanzt, ihn fast dabei tötet. Shiva liegt da, und sie tanzt auf seinem Leib und erdrückt ihn fast. Und sie trägt eine Girlande von Schädeln und in der einen Hand hält sie einen abgeschnittenen Kopf, frisches Blut tropft herunter.
      Im Westen können sie nicht verstehen, warum eine Mutter so gefährlich sein soll, warum eine schöne Frau auf diese Art abgebildet werden muss, so gefährlich, so schrecklich, so grauenvoll. Die Hindus wissen es besser. Sie sind in das Mysterium des Lebens tiefer eingedrungen als irgendwer sonst. Sie wissen, dass Leben und Tod so nah beieinander liegen, so nah, dass sie fast eins sind. Und wenn das Sex-Zentrum zu pulsieren anfängt und seine Wellen durch deinen Körper schickt, fängt das Todes-Zentrum ebenfalls zu pulsieren an.
      Darum ist „Orgasmus“ zu einem bloßen Wort geworden. Ihr erreicht im Sex keinen Orgasmus – ihr könnt es nicht. Solange ihr euren Tod nicht akzeptiert, könnt ihr keinen Orgasmus erreichen, weil Orgasmus heißt, alle Kontrolle zu verlieren, Orgasmus heißt, allen Verstand zu verlieren, Orgasmus heißt, dass der gesamte Körper vor Ekstase pulsiert, mit jeder Faser und Zelle. Der ganze Körper feiert in einer unbekannten Seligkeit, und der Verstand ist nicht mehr der Kontrolleur und der Manipulator.
      Der Mann kann nur einen lokalen Orgasmus erreichen – was nichts weiter ist als Ejakulation, überhaupt kein Orgasmus. Denn wo der Orgasmus anfängt, da bist du nicht mehr da – da bist du von Leben und Tod zugleich besessen. Und die Angst überwältigt dich. Über Jahrtausende hin haben die Frauen keinen Orgasmus erlangt. Selbst heute in Indien sehe ich nicht, dass auch nur zwei Prozent aller Frauen zum Orgasmus kommen.
      Erst in den vergangenen paar Jahren ist dem Mann bewusst geworden, dass Frauen ebenfalls zum Orgasmus kommen können – es ist etwas Unterdrücktes gewesen, denn wenn die Frau zum Orgasmus kommt, gerät sie so außer Rand und Band, dass sie zur Kali wird! Sie wird so verrückt vor Ekstase, dass sie anfangen könnte, dir auf der Brust herumzutanzen, und sie wird außer sich sein. Sie wird etwas anderes sein – eine Naturkraft, ein Wirbelwind, ein Sturm. Sie wird lachen und weinen, und niemand weiß, was geschehen wird. Die ganze Nachbarschaft wird wissen, dass eine Frau zum Orgasmus gekommen ist.

      Osho, Auszug aus: Tao – The Three Treasures
      Avatar
      schrieb am 15.04.08 18:29:12
      Beitrag Nr. 411 ()
      aus dem Büchlein - ZEN an der BÖRSE -, Edward Allen Toppel, KNAUR, 1994,


      TEIL 1

      1. Kapitel


      ...Die wichtigsten und grundlegendsten Regeln im Börsenhandel und Investmentgeschäft lauten:

      1. Kaufe zum niedrigen Kurs, verkaufe zum hohen Kurs.

      2. Lasse steigende Kurse laufen, stoße fallende Kurse schnell ab.

      3. Ergänze steigende Pakete, nicht fallende.

      4. Folge dem Trend.


      :cool:UHU:cool:
      Avatar
      schrieb am 15.04.08 18:47:56
      Beitrag Nr. 412 ()
      sei willkommen uhu ;)

      und gleich eine bitte :kiss:

      KEIN börsenblabla in diesem thread ;)
      Avatar
      schrieb am 15.04.08 22:26:16
      Beitrag Nr. 413 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.891.058 von zenman am 15.04.08 18:47:56hey ZENARIOS,

      danke für den Willkommensgruß ZENMAN,

      dann möchte ich mich an Deinen Wunsch halten,

      Zitat:

      Wenn die weißen Reiher
      keine Stimme besäßen
      wären sie im Schnee
      des Morgens verloren

      Chiyo



      :cool:UHU:cool:
      Avatar
      schrieb am 17.04.08 00:18:45
      Beitrag Nr. 414 ()
      Sich reinigen...

      Bitte missversteh mich nicht. Ich habe gesagt: „Drück deine negativen Gefühle aus.“ Ich habe nicht gesagt: „öffentlich“. So werden die Dinge oft verzerrt.

      Wenn du auf jemanden wütend bist und deine Wut zum Ausdruck bringst, wird der andere nicht still sitzen bleiben wie ein Buddha. Er ist keine Marmorstatue; er wird auch etwas tun. Du drückst deine Wut aus, er drückt seine Wut aus.

      Das macht dich noch wütender. Wut oder Gewalt erzeugen auf der anderen Seite dasselbe, und es wird mit doppelter Münze heimgezahlt. Und dann gehst du noch mehr darauf ein, weil man dir sagte, du sollst es ausdrücken.

      Ja, ich habe gesagt, „drück es aus“ – aber ich meine nicht „öffentlich“.

      Wenn du wütend bist, geh in dein Zimmer, schließ die Tür zu. Schlag ein Kissen, stell dich vor den Spiegel und schrei dein Spiegelbild an. Sag alles, was du noch nie zu jemandem gesagt hast und schon immer sagen wolltest. Aber es muss deine Privatsache bleiben, sonst nimmt es kein Ende. Die Dinge bewegen sich immer im Kreis, und wir wollen sie nun zu Ende bringen.

      Wenn du also negative Gefühle gegenüber jemandem hast, hat es mit dieser Person überhaupt nichts zu tun. Du hast eine bestimmte Menge Wut in dir. Diese Wut muss ins Universum entlassen werden, du darfst sie nicht in dir unterdrücken.

      Wenn ich sage: „Drück es aus“, dann meine ich immer privat, dann, wenn du allein bist. Es ist eine Meditation, es ist kein Kampf. Wenn du traurig bist, setz dich in dein Zimmer und fühl dich so traurig wie du kannst – das verletzt niemanden. Sei richtig traurig und beobachte, wie lange es anhält. Nichts bleibt für immer, bald wird es vorüber sein. Wenn du dich nach weinen fühlst, weine – aber nur privat.

      Diese Dinge haben mit anderen nichts zu tun. Es ist nur dein Problem, warum sollte man das öffentlich machen? Und wenn man es macht, hilft das gar nichts, im Gegenteil, die Probleme werden vergrößert. Setz dich jeden Abend bevor du schlafen gehst eine Stunde lang auf dein Bett und mach all die verrückten Sachen, die du machen wolltest, die die Leute machen, wenn sie wütend sind, gewalttätig, zerstörerisch. Das bedeutet nicht, dass du kostbare Dinge zerstören musst; du brauchst nur Papier in kleine Schnitzel zerreißen und sie überall rumschmeißen, dann weißt du Bescheid. Und das ist auch genug.

      Zerstöre irgendetwas, das kann etwas völlig Wertloses sein – aber mach das, wenn du allein bist, du wirst hinterher ganz erfrischt sein.

      Wenn du öffentlich etwas machen möchtest, dann mach das, was ich dir über diese Eingeborenen erzählt habe. Du kannst zu der Person gehen, über die du wütend warst und ihr sagen: „Ich war wütend auf dich, und als ich allein war, habe ich dich angeschrien, ich habe dich beschimpft und dir hässliche Dinge an den Kopf geworfen, bitte verzeih mir. Ich habe das gemacht, als ich allein war, denn es war mein Problem, es hat nichts mit dir zu tun. Aber es war auf eine Art doch an dich gerichtet und du weißt nichts davon, deshalb muss ich mich bei dir entschuldigen.“

      Das muss man öffentlich machen. Und damit können Menschen einander helfen. Diese Person wird nicht wütend sein, sie wird sagen: „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, du hast mir nichts getan. Und wenn du dich jetzt gereinigt fühlst, dann war das eine gute Übung.“

      Also bring deine Negativität, deine Hässlichkeiten nicht in die Öffentlichkeit, sonst schaffst du große Probleme, wo du kleine lösen willst. Sei wirklich sehr vorsichtig. Alles Negative sollte in deiner Privatsphäre bleiben, wenn du allein bist. Und wenn du darüber reden möchtest – vielleicht hast du voller Hass an jemanden gedacht, vielleicht wolltest du ihn töten, als du dein Papier zerrissen hast – geh zu ihm und bitte ihn demütig um Vergebung.

      Und hier kannst du den Unterschied zwischen mir und den sogenannten westlichen Therapien sehen, sie haben keine....ihre Befreiung ist nur vorübergehend.

      Du musst ein für alle mal verstehen, dass jedes Problem dein eigenes ist, deshalb musst du es auch lösen, wenn du allein bist.

      Wasch deine schmutzige Wäsche nicht in der Öffentlichkeit. Das ist nicht nötig. Warum solltest du unnötig andere Menschen da hinein ziehen? Warum solltest du dich unnötig als häßlich darstellen?

      Da fällt mir eine merkwürdige Geschichte ein. Es war auf einer großen Konferenz – einer Weltkonferenz von Psychologen, Psychoanalytikern, Therapeuten und sämtlichen Schulen, die den menschlichen Geist behandeln. Ein großer Analytiker las aus einem Papier vor, aber er konnte nicht lesen, denn seine Aufmerksamkeit wurde ständig von einer jungen Frau abgelenkt, die in der ersten Reihe direkt vor ihm saß. Neben ihr saß ein alter, häßlicher Kerl, der spielte mit ihren Brüsten. Und ihr machte das gar nichts aus.

      Er konnte sein Papier nicht vortragen. Er versuchte, diese Frau und den alten Mann hinter seinem Papier zu verstecken, aber er vergaß, in welcher Zeile er war und verhaspelte sich so, dass er schließlich sagte: „Es ist unmöglich.“

      Die Konferenz konnte nicht verstehen, was so unmöglich war und warum er sich so merkwürdig benahm. Er war nie....er ist eigentliche ein systematischer Denker, aber heute redet er lauter Unsinn. Er liest einen halben Satz und dann einen anderen, der nicht dazu passt, dann kommt eine andere Seite und jetzt sagt er: „Es ist alles verdorben, ich kann nicht...“

      Und er konnte die Frau, die genau vor ihm saß, nicht ansehen. Da stand jemand auf und sagte: „Was ist los? Warum machen Sie sich zum Narren?“

      „Ich mache mich nicht zum Narren,“ sagte er, „diese junge Dame rührt sich nicht und der alte Kerl spielt mit ihren Brüsten!“

      Die junge Frau sagte: „Aber das ist nicht Ihr Problem. Sie sollten Ihr Papier vortragen. Selbst für mich ist es kein Problem, es ist sein Problem, warum sollte ich drüber beunruhigt sein?

      Er hat seine Sexualität unterdrückt, vielleicht ist er nicht lange genug gestillt worden, und er ist selbst im Alter immer noch...er muss schon achtzig sein. Er tut mir nichts Schlimmes an. Es ist nicht mein Problem, warum sollte ich ihn hindern? Und es ist auch nicht Ihr Problem, warum lassen sie sich stören? Es ist allein sein Problem, er sollte sich analysieren lassen – dabei ist er selbst ein großer Analytiker. Tatsächlich ist er mein Lehrer.“

      Um sagen zu können: „Was er macht, ist nicht mein Problem,“ muss sie eine gut integrierte Persönlichkeit haben, eine klare Vision davon, dass es sein Problem ist, selbst wenn er etwas mit ihr anstellt.

      „Warum sollte ich mich gestört fühlen,“ fuhr sie fort, „es sieht so aus, als leide der arme Kerl seit seiner Kindheit und hätte nie eine Gelegenheit bekommen – und jetzt ist er schon halb tot. Wenn ich ihm etwas Befriedigung geben kann, dann ist das nichts Schlimmes. Es macht mir überhaupt nichts – aber ich wundere mich, dass Sie Ihr Papier nicht vortragen können. Es scheint, dass Sie hinter diesem alten Mann stehen, Sie scheinen dasselbe Problem zu haben.“

      Und das war tatsächlich so. Der Mann hatte dasselbe Problem, denn sonst hätte er sich nicht so aufzuregen brauchen. Er hätte sein Papier vorgetragen und den alten Mann gewähren lassen; und wenn die junge Frau ihn nicht daran hindert, ihn gar nicht beachtet, braucht ihn das nicht zu kümmern.

      Wenn die Menschen ihre Probleme für sich behalten können und sie nicht überall verstreuen...denn dadurch werden sie nur größer.

      Dieser alte Mann braucht einfach eine Babyflasche, aus der er in der Nacht warme Milch nuckeln und sie genießen kann. Und im Dunkeln ist es egal, ob es eine Brustwarze oder ein Gumminuckel ist. Alles was er braucht, ist jede Nacht eine Babyflasche, damit er friedlich und ohne Probleme sterben kann. Aber er zieht eine arme Frau mit hinein, die nichts damit zu tun hat.

      Und nicht nur das, jemand, der völlig außerhalb steht, ist verstört, weil er dasselbe Problem hat.

      Behalte deine privaten Probleme einfach für dich. Gruppentherapien helfen nicht so sehr, denn du kannst in der Gesellschaft gar nicht anwenden, was du in der Gruppe machst. Und die Gruppe kann nicht zu deinem ganzen Leben werden, außerhalb der Gruppe hast du wieder dieselben Probleme.

      Was ich dir gebe ist eine einfache Methode, die du leicht allein machen kannst. Entrümple dein Unterbewusstsein und komm dann in der Außenwelt mit anderen Menschen zusammen – dann ist dein Gesicht sanfter, deine Augen sind klarer und dein Verhalten ist menschlicher.

      Osho: Transmission of the Lamp, #10
      Avatar
      schrieb am 17.04.08 00:21:33
      Beitrag Nr. 415 ()
      Dein Hauptmerkmal

      Ich mache mir um die Trinkgewohnheiten meiner Freunde Sorgen.

      Denke über nichts nach, was mit anderen zu tun hat. br>
      Aber genau darüber denkst du ständig nach. Neunundneunzig Prozent von dem, worüber du nachdenkst, hat mit anderen zu tun. Vergiss sie – vergiss sie auf der Stelle!

      Dein Leben ist kurz, und es rinnt dir durch die Finger. Jeden Moment wirst du weniger, jeden Tag wirst du weniger; jeden Tag bist du weniger lebendig und näher am Tod! Jeder Geburtstag ist ein Todestag; ein weiteres Jahr ist dir aus der Hand genommen. Sei ein bisschen intelligenter.

      "Denke über nichts nach, was andere betrifft. Kümmere dich als erstes um deine stärkste Verunreinigung." hat Gurdjieff immer zu seinen Schülern gesagt.

      "Als erstes, als allererstes, finde heraus, was dein stärkstes Charakteristikum ist, dein zentrales Merkmal von Unbewuβtheit." Jeder hat ein anderes. Der Eine ist Sexbesessen. In einem Land wie Indien, wo Sex Jahrhunderte lang unterdrückt wurde, ist dies fast zu einer universellen Eigenschaft geworden; Jeder ist Besessen von Sex. Jemand ist besessen von Wut, und jemand anders ist besessen von Gier. Du muβt dir anschauen, welches deine stärkste Besessenheit ist.

      Finde also zuerst das Hauptcharakteristikum, auf welchem das gesamte Bauwerk deines Egos ruht. Und dann sei dir dessen ständig bewusst, denn es kann nur existieren, wenn du unbewusst bist. Im Feuer der Bewusstheit wird es automatisch verbrannt.

      Und denke immer daran, nicht das Gegenteil davon zu kultivieren. Sonst passiert es, dass jemand sich bewusst wird: "Meine Besessenheit ist Wut. Was soll ich nun dagegen tun? Ich sollte Migefühl kultivieren." "Meine Besessenheit ist Sex. Was soll ich tun? Ich sollte brahmacharya Enthaltsamkeit praktizieren."

      Die Menschen gehen von einem Extrem zum anderen. Das ist nicht der Weg der Transformation. Es ist dasselbe Pendel, das sich von links nach rechts und von rechts nach links bewegt. So hat sich dein Leben Jahrhunderte lang dahin bewegt; es ist dasselbe Pendel.

      Das Pendel muss in der Mitte angehalten werden. Und das ist das Wunder von Bewusstheit. Sei Dir einfach nur bewusst: "Das ist meine Hauptfalle, das ist der Platz, an dem ich wieder und wieder stolpere, das ist die Wurzel meiner Unbewusstheit."

      Versuche nicht, das Gegenteil zu kultivieren, sondern richte deine gesamte Bewusstheit darauf. Kreiere ein groβes Feuer von Bewusstheit, und diese Eigenschaft wird verbrannt. Dann stoppt das Pendel in der Mitte.

      Und mit dem Stoppen des Pendels stoppt die Zeit. Du kommst plötzlich in die Welt der Zeitlosigkeit, der Todlosigkeit, der Ewigkeit.

      The Book of Wisdom, Kapitel 9
      Avatar
      schrieb am 17.04.08 13:43:13
      Beitrag Nr. 416 ()
      Was motiviert dich bloß dazu hunderte von Zen-Kapiteln abzutippen?
      Ich lese immer fleißig mit, und viele andere Leute sicher auch, vieles
      finde ich ziemlich verrückt und einfach interessant weil es fremd ist.
      Mach weiter so!
      Avatar
      schrieb am 17.04.08 18:55:40
      Beitrag Nr. 417 ()
      no problem
      ich tipp nix
      ich kopier rein

      :D

      der inhalt mag für den verstand verrückt klingen
      ist aber trotzdem
      voll der wahrheit
      Avatar
      schrieb am 21.04.08 23:07:46
      Beitrag Nr. 418 ()
      Selbstgerechtigkeit

      Wenn du deine sexuelle Energie unterdrückst, wirst du wütend. Die ganze Energie, die sich in Sex ausdrücken wollte, wird nun zu Wut. Und es ist allemal besser, sexuell zu sein als wütend. Im Sex findet man zumindest einen Ansatz von Liebe, wohingegen Wut ausschließlich pure Gewalt ist. Wenn jemand seine sexuelle Energie unterdrückt, wird er wütend. Er wird gewalttätig, und zwar entweder gegenüber anderen oder gegenüber sich selbst. Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder wird er zum Sadisten und quält andere. Oder er wird zum Masochisten und quält sich selbst. Aber irgend jemanden wird er in jedem Fall quälen.
      Wusstest du, dass es Soldaten zu allen Zeiten nicht erlaubt war, sexuelle Beziehungen zu haben? Warum? Der Grund ist, dass Soldaten, die eine sexuelle Beziehungen haben, nicht genügend Wut und Gewalt in sich anhäufen. Wenn sie Sex haben, löst sich etwas in ihnen, sie werden sanfter. Ein sanfter Mensch jedoch kann nicht kämpfen. Wenn man den Soldaten verwehrt, ihre sexuelle Energie auszuleben, macht man sie zu besseren Kämpfern. Man kann es auch so ausdrücken, dass ihre Gewalt eine Art Ersatz für ihre ungelebte sexuelle Energie ist...

      Ich habe meine sexuellen Sehnsüchte verdrängt,
      und jetzt merke ich, dass ich oft wütend bin. Kabir ist ein wunderbarer und äußerst genauer Beobachter. So etwas nenne ich Bewusstheit. Er beobachtet, was in seinem Inneren geschieht, wenn er seine Sexualität unterdrückt. Schon bald merkt er, dass er oft und völlig grundlos wütend und irritiert ist. Er könnte jederzeit wegen Nichtigkeiten einen Streit anzetteln.

      Du solltest dir merken, dass man Sex transformieren kann, da es eine natürliche Energie ist. Wut hingegen ist nicht ganz so natürlich, sie ist einen Schritt weiter von der Natur entfernt. Es ist schwierig, Wut zu transformieren. Zuerst muss sie wieder in sexuelle Energie umgewandelt werden, damit etwas geschehen kann. Und das ist meine Aufgabe hier. Dafür werde ich auf der ganzen Welt verurteilt.

      Ich versuche, deine Wut in sexuelle Energie zu verwandeln, denn das ist ein erster, notwendiger Schritt. Nur so kann innere Veränderung stattfinden. Zuerst musst du dich von all deinen Perversionen befreien und wieder zu einem natürlichen menschlichen Wesen werden. Um es genau zu sagen: du musst wieder zu einem natürlichen Tier werden, denn nur dann kannst du göttlich werden. Das Tier in dir kann sich in Göttlichkeit verwandeln. Aber dein inneres Tier ist nicht normal, es ist pervers und ziemlich verrückt. Diesen Wahnsinn musst du als erstes ändern. Verwandle deine Wut!

      Ich habe meine Wut aufgegeben, und nun merke ich, dass ich den ganzen Tag über Gier verspüre. Er hat also seine Wut unterdrückt – das ist eine logische Handlungsweise. Wenn du deine sexuelle Energie unterdrückst, kommt Wut hoch. Also unterdrückst du die Wut. Kabir ist ein überaus genauer Beobachter. Er sagt: “Sobald ich meine Wut unterdrücke, verspüre ich Gier”.

      Und das stimmt. Wenn du dir die menschliche Geschichte anschaust, findest du dafür unzählige Beweise. Ein Beispiel dafür ist Mahavira, der in Indien Gewaltlosigkeit lehrte. Mit dem Ergebnis, dass Mahaviras Anhänger nun die gierigsten Menschen der Welt sind. Man könnte sie als die Juden Indiens bezeichnen. Die Jainas sind die Juden Indiens. Aber was hat sie so gierig werden lassen?

      Mahavira lehrte sie, gewaltlos zu sein. Natürlich haben sie daraufhin begonnen, ihre Wut zu unterdrücken, denn das ist anscheinend für den dummen Verstand die einzige Möglichkeit. “Unterdrücke deine Wut! Wende keine Gewalt an!” Und sie gaben sich wirklich alle Mühe. Auf jede erdenkliche Art und Weise versuchten sie, gewaltlos zu sein. Das ging sogar soweit, dass sie ihre Landwirtschaft einstellten, denn auch das ist auf eine gewisse Art Gewaltanwendung. Man muss die Pflanzen bei der Ernte aus der Erde herausziehen und das Getreide abschneiden. Und das bedeutet Gewalt gegenüber den Pflanzen, die auch leben. Die Jainas stellten daher den Anbau von Pflanzen gänzlich ein.

      Nun können sie nicht zur Armee gehen und keine kshatriyas werden. Wegen ihrer Ideologie von Gewaltlosigkeit können sie keine Soldaten werden, ja nicht einmal Landwirte oder Gärtner. Keine dieser Möglichkeiten kommt nicht in Frage. Natürlich möchten sie auch keine sudras - Unberührbaren – sein und Straßen fegen oder Schuhe flicken. Diese Arbeiten sind für sie zu erniedrigend. Brahmanen können sie auch nicht werden, denn die Brahmanen wachen ziemlich eifersüchtig darüber, niemand Fremden in ihrer Mitte aufzunehmen. Sie sind seit Jahrhunderten an der Macht und als Gruppe unzugänglich. Brahmane kann man ausschließlich durch Geburt werden. Man kann sogar ein großer Gelehrter sein - es spielt keine Rolle. Brahmane kann man trotzdem nicht werden. Es ist unmöglich Brahmane zu werden, wenn man nicht als solcher geboren wurde. Man muss in der Wahl seiner Eltern sehr sorgsam sein, denn das ist die einzige Chance, Brahmane zu werden.

      Jainas konnten demnach weder Brahmanen noch Soldaten werden. Und Sudras – Unberührbare - wollten sie auch nicht sein. Was blieb ihnen also anderes übrig, als Geschäfte zu gründen? Sie wurden zu Geschäftsleuten. Und all ihre unterdrückte Wut verwandelte sich in Gier. Sie sind verrückt nach Geld. Mit einer Gesamtzahl von etwa drei Millionen sind die Jainas in Indien eine verschwindend kleine Minderheit. In einem Land von 600 Millionen Menschen ist das ist wirklich nicht viel. Und trotzdem besitzen sie mehr Geld als alle anderen zusammen. Es ist unmöglich, in Indien einen Jaina Bettler zu finden, denn alle Jainas sind sehr wohlhabend.

      Mahaviras Wunsch war Gewaltlosigkeit, aber stattdessen wurden seine Anhänger gierig. Wenn du deine Gewalt unterdrückst, erwacht die Gier...

      Mit größter Mühe habe ich es geschafft, über meiner Gier zu stehen, und nun bin ich stolz auf mich. Er hat also seine Gier verdrängt, aber mit welchem Ergebnis? Sein Ego wurde enorm aufgebläht, er ist ungemein stolz auf sich selbst. “Schaut her! Ich habe meine sexuelle Energie unterdrückt, und meine Wut und meine Gier. All das habe ich geschafft, das ist doch fast ein Ding der Unmöglichkeit”. Das “Ich” ist vorrangig geworden, und das Ego stärker.

      Das ist genau der Grund, warum die Egos von Mönchen und Nonnen so ausgeprägt sind. Niemand anderes hat ein solch großes Ego. Je mehr natürliche Gefühle man aufgibt und verdrängt, desto ausgeprägter wird das Ego. Inder haben sehr große Egos. Woran liegt das? Auf diese oder jene Weise haben sie versucht, religiös zu werden. Und die einzige Möglichkeit, dies zu erreichen, scheint durch Verdrängen zu sein. Und das ist Nahrung für das Ego.

      Ein Mensch, der nichts verdrängt, ist ein Mensch ohne Ego. Das Ego kann in ihm nicht existieren, denn er besitzt nichts, das es nähren könnte. Er ist ein bescheidener, einfacher, ganz gewöhnlicher Mensch. Er erhebt keine Ansprüche, denn er weiss, dass er niemand Besonderes ist. Kabir beschreibt diesen ganzen Prozess sehr schön. Nicht Verdrängung, sondern Veränderung ist der rechte Weg. Unterdrücke absolut nichts. Wenn du sexuelle Energie verspürst, unterdrücke sie nicht. Das würde die Sache nur noch komplizierter machen und ist weitaus schwieriger zu lösen. Wenn du deine Wut nicht auslebst, wird diese Energie zu Gier, was noch schwieriger ist. Und wenn du die Gier unterdrückst, bläht sich dein Ego auf, dein Stolz. Und das Ego loszulassen, ist die größte Herausforderung.

      Gehe Schritt für Schritt zurück: vom Stolz zur Gier, von der Gier zur Wut, von der Wut zur sexuellen Energie. Wenn du wieder zu einer natürlichen, spontanen Sexualität zurück gefunden hast, dann ist alles ganz einfach. Du wirst es nicht glauben, wie einfach alles ist. Dann fließt in dir eine natürliche Energie, und die steht einer Veränderung nicht im Wege. Daher sage ich: “Vom Sex zum kosmischen Bewusstsein ”. Nicht von Wut und Gier oder vom Ego – nein, vom Sex zum kosmischen Bewusstsein.

      Diese Veränderung kann jedoch nur geschehen, wenn du dich als natürliches Wesen akzeptierst. Alles Natürliche ist gut. Ja, es geht noch weiter, aber nur, wenn du dich zuerst voll und ganz als natürliches Wesen akzeptierst. Wenn du mit deiner natürliche Energie Freundschaft schließen kannst, dich ihrer nicht schuldig fühlst. Wenn Schuldgefühle da sind, bedeutet das, dass du unreligiös bist. In der Vergangenheit hat man dir genau das Gegenteil erzählt: “Sei schuldbewusst, denn dann bist du ein religiöser Mensch”. Ich aber sage dir: “So lange du Schuldgefühle nährst, wirst du niemals zu einem religiösen Menschen”. Befreie dich von sämtlichen Schuldgefühlen!

      Du bist genau so, wie Gott dich erschuf. Du bist genau so, wie die Existenz dich haben möchte. Du hast Sex nicht erschaffen. Er ist ein Geschenk Gottes. Etwas unglaublich wertvolles liegt in ihm verborgen – Sex ist wie eine äußere Schale für dein samadhi. Wenn der Same aufgeht und die Schale sprengt, dann kann die Blume erblühen. Aber dies kann nicht geschehen, wenn du verdrängst. Du musst die Kunst des inneren Gärtnerns erlernen. Du musst zum Gärtner werden, der weiss, wie man mit Hilfe von Dünger und Mist Rosen zum Blühen erwecken kann.

      Religion ist eine äußerst feinfühlige Kunst.

      Osho: The Fish in the Sea Is Not Thirsty, #13
      Avatar
      schrieb am 21.04.08 23:16:21
      Beitrag Nr. 419 ()
      Liebe dich selbst und beobachte.

      Kannst du etwas über Buddhas wunderschöne Worte sagen:
      "Liebe dich selbst und beobachte - heute, morgen, immer"?


      “Liebe dich selbst”...

      Liebe ist Nahrung für die Seele. So wie Essen den Körper nährt, ist Liebe Nahrung für die Seele. Ohne Essen wird der Körper schwach, ohne Liebe wird die Seele schwach. Aber kein Staat, keine Kirche, kein Establishment hat je gewollt, dass die Menschen eine starke Seele haben, denn ein Mensch mit spiritueller Energie wird immer rebellisch sein.

      Liebe macht euch rebellisch, revolutionär. Liebe gibt euch Flügel, damit ihr euch hoch emporschwingen könnt. Liebe gibt euch Einsicht in die Dinge, und dann kann euch niemand mehr täuschen, ausbeuten, unterdrücken. Doch die Priester und die Politiker leben von eurem Blut; sie können nur durch Ausbeutung überleben. Alle Priester und Politiker sind Parasiten.

      Sie haben eine sichere Methode gefunden, um euch mit hundertprozentiger Garantie spirituell schwach zu machen: Sie bringen den Menschen bei, sich selbst nicht zu lieben. Wer sich selbst nicht lieben kann, kann auch niemand anders lieben. Es ist eine sehr hinterlistige Methode. Sie sagen: “Liebet euren Nächsten”, denn sie wissen, wenn ihr euch selbst nicht liebt, dann könnt ihr überhaupt nicht lieben. Und sie wiederholen ständig: Liebt euren Nächsten! Liebt die Menschheit, liebt Gott, liebt die Natur, liebt eure Ehefrau, euren Ehemann, eure Kinder, eure Eltern. Nur nicht euch selbst! Denn wer sich selbst liebt, ist selbstsüchtig, so sagen sie.

      Sie verdammen nichts so sehr wie die Selbstliebe. Und sie haben dafür gesorgt, dass ihre Lehre total logisch aussieht. Sie sagen: Wer sich selbst liebt, wird zu einem Egoisten. Wer sich selbst liebt, wird narzisstisch. Aber das ist nicht wahr. Wer sich selbst liebt, entdeckt, dass er egolos ist. Erst durch den Versuch, andere zu lieben, ohne sich selbst zu lieben, erst durch die Bemühung, andere zu lieben, entsteht das Ego.

      Wer sich selbst liebt, macht damit den ersten Schritt zur wirklichen Liebe. Es ist so, als wenn man einen Kieselstein in einen ruhigen See wirft: Die ersten Wellenkreise entstehen um den Kiesel herum, ganz nahe am Stein. Das ist natürlich, wo sollten sie sonst entstehen? Von da aus breiten sie sich immer weiter aus, bis zu den fernsten Ufern. Verhindert man diese Wellen nahe an dem Stein, dann gibt es keine weiteren Wellen. Dann braucht man nicht zu hoffen, dass irgendwelche Wellen bis ans fernste Ufer gelangen könnten, unmöglich.

      Die Priester und die Politiker wurden sich dieses Phänomens bewusst: Wenn man die Menschen daran hindert, sich selbst zu lieben, zerstört man ihre ganze Liebesfähigkeit. Dann wird alles, was sie für Liebe halten, nur eine Pseudoliebe sein. Es mag Pflichtgefühl sein, aber nicht Liebe. Und Pflicht ist ein so hässliches Wort. Die Eltern erfüllen ihre Pflicht an ihren Kindern, damit die Kinder dann ihrerseits ihre Pflicht an den Eltern erfüllen. Die Frau erfüllt ihre ehelichen Pflichten gegenüber dem Ehemann, der Mann erfüllt seine ehelichen Pflichten gegenüber der Ehefrau. Aber wo bleibt die Liebe?

      Liebe weiß nichts von Pflicht. Pflicht ist eine Bürde, eine Formalität. Liebe ist eine Freude, ein Schenken. Liebe ist ohne Formalitäten. Ein Liebender hat nie das Gefühl, er hätte genug getan. Ein Liebender hat immer das Gefühl, es wäre noch mehr möglich gewesen. Ein Liebender hat nie das Gefühl, der andere sei ihm zu Dank verpflichtet. Im Gegenteil, er fühlt: “Ich bin es, der zu danken hat, weil meine Liebe angenommen wurde. Ich bin dem anderen zu Dank verpflichtet, dass er mein Geschenk angenommen hat; er hätte es auch ablehnen können.” Jemand, der aus Pflichtgefühl handelt, denkt: “Ich bin etwas Besseres, ich bin spirituell, ich bin außergewöhnlich. Seht nur, wie ich den Menschen diene!”

      Wer sich selbst liebt, respektiert sich selbst. Und wer sich selbst liebt und respektiert, der respektiert auch andere, weil er weiß: Die anderen sind genau wie ich. So wie ich mich über Liebe, Respekt und Würde freue, genauso freuen sich auch die anderen. Und er wird sich bewusst, dass wir an der Basis überhaupt nicht verschieden sind; wir sind eins. Wir unterliegen alle demselben Gesetz. Buddha sagt: Wir leben unter demselben ewigen Gesetz - Es dhammo sanantano

      Wer sich selbst liebt, genießt die Liebe so sehr und sie macht ihn so glücklich, dass die Liebe anfängt überzufließen und auch andere zu erreichen. Es kann gar nicht anders sein! Wer in der Liebe lebt, muss sie mit anderen teilen. Man kann nicht immer nur sich selbst lieben, denn eines wird absolut klar: Wenn es so schön und ungeheuer ekstatisch ist, einen Menschen, sich selbst, zu lieben - wie viel mehr Ekstase hat man noch zu erwarten, wenn man erst anfängt, seine Liebe mit vielen, vielen Menschen zu teilen!

      Langsam werden die Wellen immer größere Kreise ziehen. Zuerst liebst du andere Menschen, dann fängst du auch an, die Tiere, die Vögel, die Bäume, die Felsen zu lieben. Du kannst das ganze Universum mit deiner Liebe erfüllen. Ein einziger Mensch reicht aus, um das ganze Universum mit Liebe zu füllen - so wie ein einziger Stein den ganzen See mit Wellen zu füllen vermag. Ein kleines Steinchen!

      Der Mensch muss zu einem Gott werden. Solange der Mensch nicht selbst zu einem Gott wird, kann es keine Erfüllung, keinen Frieden fur ihn geben. Aber wie kannst du zu einem Gott werden? Die Priester sagen, du seist ein Sünder. Eure Priester sagen, dass ihr verdammt seid, dass ihr in die Hölle kommen werdet. Und sie machen euch große Angst davor, euch selbst zu lieben.

      Du hast dich selbst nie geachtet, nie geliebt. Nun verschwendest du dein ganzes Leben damit, andere zu verurteilen. Darum sind die Leute so gut im Kritisieren. Sie entdecken Mängel bei sich selbst, und wie könnten sie es vermeiden, dieselben Mängel auch bei anderen zu finden? Ja, sie finden sogar jede Menge Fehler und übertreiben diese noch und lassen sie möglichst groß erscheinen. Das ist wohl der einzige Ausweg. Um ihr Gesicht zu wahren, scheint ihnen gar nichts anderes übrig zu bleiben. Darum gibt es so viel Kritik und einen solchen Mangel an Liebe.

      Ich halte dies für eine der tiefgründigsten Aussagen Buddhas, und nur ein Erwachter kann euch eine solche Erkenntnis geben.

      Wer sich selbst liebt, findet auch leicht zur Meditation, denn Meditation bedeutet, mit sich allein zu sein.

      Wenn ihr euch selbst hasst - und das tut ihr, denn das hat man euch so beigebracht, und ihr habt es mit religiösem Eifer befolgt ... Wenn ihr euch selbst hasst, wie könnt ihr es mit euch allein aushalten? Meditation bedeutet nichts anderes, als dein wunderbares Alleinsein zu genießen. Dich selbst zu feiern - darum geht es in der Meditation. Meditation ist keine Beziehung. Der andere wird überhaupt nicht gebraucht, man ist sich selbst genug. Man ist gebadet im eigenen Licht, im eigenen Glanz. Man erfreut sich einfach daran, dass man lebt, dass man ist.

      Das größte Wunder auf der Welt ist, dass du bist, dass ich bin. Zu sein ist das größte Wunder. Und Meditation öffnet die Türen zu diesem größten Wunder. Doch nur wer sich selbst liebt, kann meditieren; sonst wird er sich meiden und immer vor sich selbst davonlaufen. Wer möchte schon ein hässliches Gesicht ansehen? Wer möchte schon ein hässliches Wesen näher ergründen? Wer möchte schon tief in den eigenen Schlamm hinabtauchen, in die eigene Dunkelheit? Wer möchte sich schon in die Hölle begeben, die er in sich findet? Lieber möchte er das Ganze hinter schönen Blumen verstecken. Lieber läuft er ständig vor sich selbst davon.

      Darum suchen die Menschen ständig die Gesellschaft von anderen; sie können nicht mit sich allein sein. Darum wollen sie immer mit anderen zusammen sein, und dazu ist ihnen jede Art von Gesellschaft recht, wenn sie nur die eigene Gesellschaft vermeiden können. Dazu ist ihnen alles recht. Sie sitzen stundenlang im Kino, um sich irgendeinen dummen Film anzuschauen. Sie lesen stundenlang Krimis und vertun ihre Zeit damit. Sie lesen immer wieder die gleiche Zeitung, nur um eine Beschäftigung zu haben. Sie spielen Karten, spielen Schach, nur um die Zeit totzuschlagen. Als hätten sie zu viel Zeit!

      Die Liebe beginnt bei dir selbst. Nur von da kann sie sich weiter ausbreiten, und das tut sie von ganz allein - du brauchst nichts zu tun, damit sie sich ausbreitet.

      “Liebe dich selbst”, sagt Buddha und er fügt sogleich hinzu: “und beobachte.” Das ist Meditation, dies ist Buddhas Ausdruck für Meditation. Doch die erste Voraussetzung ist, dich selbst zu lieben - und dann zu beobachten. Wenn du dich nicht liebst und trotzdem anfängst, dich zu beobachten, könntest du auf den Gedanken kommen, Selbstmord zu begehen.

      Viele Buddhisten haben Selbstmordgedanken, weil sie dem ersten Teil dieses Lehrsatzes keine Beachtung schenken. Sie springen sofort zum zweiten Teil: "Beobachte dich selbst." Tatsächlich habe ich keinen einzigen Kommentar zum Dhammapada - wie die Reden Buddhas genannt werden - gefunden, der diesem ersten Teil des Satzes Beachtung geschenkt hatte: “Liebe dich selbst.”

      Sokrates sagt: “Erkenne dich selbst” - Buddha sagt: “Liebe dich selbst.” Doch was Buddha sagt, ist viel wahrhaftiger, denn solange man sich selbst nicht liebt, kann man sich unmöglich selbst erkennen. Die Erkenntnis kommt erst später, wenn der Boden dafür von der Liebe bereitet wurde. Die Liebe schafft erst die Möglichkeit zur Selbsterkenntnis. Liebe ist der rechte Weg, um sich selbst zu erkennen.

      Zuerst heißt es: Liebe dich selbst, dann erst folgt: Beobachte - heute, morgen, immer. Schaffe dir ein liebevolles Umfeld. Liebe deinen Körper, liebe deinen Verstand. Liebe all deine Funktionen, deinen ganzen Organismus. Mit Liebe ist gemeint, alles zu akzeptieren, wie es ist. Versuche nichts zu unterdrücken. Wir unterdrücken nur, was wir hassen. Wir unterdrücken nur etwas, das wir nicht wahrhaben wollen. Unterdrücke nichts, denn wie willst du es beobachten, wenn du es unterdrückst? Wir können unserem Feind nicht ins Auge sehen, nur unserem Liebsten. Nur wenn du ein Liebhaber deiner selbst bist, kannst du dir in die Augen schauen, ins eigene Gesicht, in die eigene Wirklichkeit.

      Beobachten bedeutet Meditation, es ist Buddhas Bezeichnung für Meditation. “Beobachte” - Das ist Buddhas Weckruf. Er meint damit: Sei aufmerksam, sei bewusst, sei nicht unbewusst! Verhalte dich nicht wie im Schlaf. Benimm dich nicht ständig wie eine Maschine, wie ein Roboter. Aber so sind die Menschen.

      Beobachte – beobachte einfach. Buddha sagt nicht, was man beobachten soll. Alles! Wenn du gehst, beobachte, dass du gehst. Wenn du isst, beobachte, dass du isst. Wenn du unter der Dusche stehst, beobachte, wie das Wasser, das kühle Wasser auf dich herabfällt, wie seine Kühle dich berührt und ein Zittern über deinen Rücken läuft ... Beobachte alles - heute, morgen, immer.

      Und irgendwann kommt der Augenblick, wo du sogar im Schlaf beobachten kannst. Das ist der Gipfelpunkt des Beobachtens. Der Körper schläft, aber der Beobachter ist wach und beobachtet still den schlafenden Körper. Das ist die höchste Form der Beobachtung. Bisher ist genau das Gegenteil der Fall: Dein Körper ist wach, aber du schläfst. Dann wirst du wach sein und dein Körper wird schlafen. Der Körper braucht Ruhe, aber das Bewusstsein braucht keinen Schlaf. Das Bewusstsein ist bewusstes Sein. Wachheit ist seine wahre Natur.

      Indem du achtsamer wirst, wachsen dir Flügel - dann gehört dir der ganze Himmel. Der Mensch ist die Verbindung von Erde und Himmel, Körper und Seele.

      The Way of the Buddha: The Dhammapada
      Avatar
      schrieb am 28.04.08 23:16:56
      Beitrag Nr. 420 ()
      Die Gesellschaft bringt dir nie bei, aufmerksam zu beobachten....


      Warum unterdrücken die Menschen so viel und werden davon krank? Weil euch die Gesellschaft Kontrolle beibringt und nicht Transformation. Transformation geschieht auf eine ganz andere Art, auf jeden Fall nicht durch Kontrolle – ganz im Gegenteil.

      Kontrolle heißt, du drückst etwas weg, Transformation heißt, du drückst etwas aus.

      Es ist jedoch nicht nötig, sich jemand gegenüber auszudrücken, denn dieser „Jemand“ ist eigentlich nicht wichtig. Wenn du das nächste Mal wütend bist, lauf sieben mal ums Haus, setz dich danach unter einen Baum und schau, wohin die Wut gegangen ist. Du hast sie nicht unterdrückt, du hast sie nicht kontrolliert. Du hast sie nicht an jemand anderem ausgelassen – wenn du sie an jemand anderem auslässt, löst du eine Kettenreaktion aus. Denn der andere ist genau so dumm wie du, genau so unbewusst. Wenn du sie an jemandem auslässt, der erleuchtet ist, gibt es keinen Ärger. Er hilft dir, sie rauszuwerfen, durch eine Katharsis zu gehen und sie loszulassen. Aber wenn der andere so ignorant ist wie du und du ihm deine Wut entgegen schleuderst, dann reagiert er. Er wird noch mehr Wut an dir auslassen, denn er hat ebenso viel verdrängt wie du. Dann kommt es zu einer Kettenreaktion. Du lässt dein Wut an ihm aus, er lässt seine and dir aus, und ihr werdet zu Feinden.

      Lass deine Wut nicht an anderen aus. Es ist dasselbe, wie wenn dir schlecht ist und du dich übergeben musst. Dann gehst du auch nicht hin, und spuckst auf jemanden. Wut muss ausgespuckt werden. Du gehst ins Badezimmer und übergibst dich dort. Das reinigt den ganzen Körper. Wenn du es unterdrückst, wird es gefährlich. Wenn du dich übergeben hast, fühlst du dich frisch, du fühlst dich erleichtert, entlastet, es geht dir gut und du bist gesund. Du hattest etwas Falsches gegessen und der Körper stößt es ab. Stopfe es nicht weiter in dich hinein.

      Wut ist einfach geistiges Erbrechen. Du hast etwas Falsches zu dir genommen, und deine ganze Psyche will es hinauswerfen. Aber es ist nicht nötig, es auf jemanden zu werfen.
      Damit sich die Menschen nicht gegenseitig mit ihrer Wut bewerfen, schreibt die Gesellschaft ihnen vor, sie zu kontrollieren.

      Es ist nicht nötig, die Wut an irgendjemandem auszulassen. Du kannst ins Badezimmer gehen, du kannst einen langen Spaziergang machen. Es bedeutet, dass etwas in dir ist, das schnelle Aktivität braucht, um freigesetzt zu werden. Geh ein wenig joggen! Und du wirst spüren, dass sich die Wut auflöst. Schon nach fünf Minuten Katharsis fühlst du dich erleichtert. Wenn du das einmal begriffen hast, wirst du sie nicht mehr an anderen auslassen, denn das ist völlig idiotisch.

      Der erste Schritt zur Transformation ist also, die Wut auszudrücken, allerdings nicht gegenüber irgendjemanden; wenn du sie an jemandem auslässt, kannst du sie nie total ausdrücken. Vielleicht möchtest du jemandem umbringen, das geht aber nicht. Vielleicht möchtest du jemanden beißen, das geht aber nicht. Doch du kannst das alles mit einem Kissen machen, das Kissen ist „schon erleuchtet“, es ist ein Buddha. Das Kissen wird nicht reagieren, und das Kissen wird nicht vor Gericht gehen, das Kissen macht dich nicht zu seinem Feind. Das Kissen wird überhaupt nichts tun. Das Kissen wird glücklich sein und über dich lachen.

      Der zweite Schritt: Denk daran, bewusst zu bleiben.

      Um Wut zu kontrollieren, brauchst du nicht bewusst zu sein, das tust du ganz mechanisch, wie ein Roboter. Die Wut kommt, und der Mechanismus setzt ein: Plötzlich wird alles in dir eng und verschlossen. Wenn du bewusst bleibst, kann die Kontrolle nicht so leicht einsetzen.

      Die Gesellschaft bringt niemandem bei, aufmerksam zu beobachten. Denn wenn jemand aufmerksam ist, ist er weit offen. Wenn du etwas unterdrücken willst und dabei offen bist, entsteht ein Widerspruch – das Unterdrückte kann herauskommen. Die Gesellschaft bringt dir bei, dich zu verkapseln, dich zu verkriechen. Nicht ein kleines Fenster darf offen bleiben, damit ja nichts herauskommt.

      Aber vergiss nicht, wenn nichts herauskommt, kommt auch nichts hinein. Wenn die Wut nicht herauskommen kann, bist du verschlossen. Du berührst einen schönen Stein und du spürst nichts, du schaust ein Blume an und spürst nichts: deine Augen sind tot und verschlossen. Du küsst einen Menschen – und du spürst nichts, weil du verschlossen bist. Du lebst ein Leben ohne Sensibilität.
      >br>
      Sensibiltät wächst mit Bewusstheit.

      Kontrolle macht dich stumpf und tot – das ist Teil des Kontrollmechanismus: Wenn du stumpf und tot bist, kann dich nichts mehr berühren, es ist so, als wäre dein Körper eine Wehrburg geworden, ein Verteidigungswall. Nichts kann dich berühren, weder eine Beleidigung, noch die Liebe.

      Aber für diese Kontrolle bezahlst du teuer, unnötig teuer: Dein ganzes Leben wird ein Bemühen, dich zu kontrollieren – und dann stirbst du ab. Dein Bemühen, dich zu kontrollieren frisst all deine Energie auf und dann stirbst du schließlich ab. Und dein Leben wird zu einer stumpfen und toten Angelegenheit, du schleppst dich nur noch dahin.

      Die Gesellschaft bringt dir bei, dich zu kontrollieren und zu verurteilen, denn ein Kind wird sich nur kontrollieren, wenn es sich verurteilt fühlt. Wut ist schlecht, Sex ist schlecht, alles, was kontrolliert werden soll, muss für das Kind wie Sünde aussehen, wie ein Übel.

      Mulla Nasruddins Sohn wurde älter. Er war zehn Jahre alt und Mulla dachte: Jetzt ist es Zeit, er ist alt genug, ihm die Geheimnisse des Lebens zu enthüllen. Er rief ihn also zu sich und hielt ihm einen Vortrag über Sex bei den Vögeln und den Bienen. Und am Ende sagte er zu ihm: „Wenn du das Gefühl hast, dass dein kleiner Bruder alt genug ist, kannst du ihm auch alles sagen.“

      Ein paar Minuten später, als er am Kinderzimmer vorbeikam, hörte er, dass der Ältere, der Zehnjährige, schon bei der Arbeit war. Er sagte zu dem Jüngeren: „Schau, du weißt doch, was die Leute machen - das Zeug, was sie machen, wenn sie ein Kind, ein Baby, haben möchten? Nun, Papa sagt, dass die Vögel und die Bienen dasselbe verflixte Zeug machen.“

      Alles, was lebendig ist, wird tief verurteilt.

      Und Sex ist die allerlebendigste Angelegenheit – er muss es sein! Wut ist auch die allerlebendigste Angelegenheit, weil sie eine Kraft ist, die dich schützt. Wenn ein Kind gar nicht wütend sein darf, kann es nicht überleben. In bestimmten Momenten musst du wütend sein. Ein Kind muss sein Eigenwesen zeigen, in bestimmten Momenten muss es auf seine Eigenart bestehen, sonst bekommt es kein Rückgrat.

      Wut ist schön, Sex ist schön. Aber schöne Dinge können hässlich werden, es hängt ganz von dir ab. Wenn du sie verachtest, werden sie hässlich. Transformierst du sie, werden sie göttlich. Transformierte Wut ist Mitgefühl – denn es ist dieselbe Energie. Ein Buddha ist voller Mitgefühl, woher kommt dieses Mitgefühl? Es ist dieselbe Energie, die sich vorher als Wut gezeigt hat, jetzt ist sie nicht mehr in Wut enthalten, sondern hat sich in Mitgefühl verwandelt. Woher kommt Liebe? Ein Buddha ist liebevoll, Jesus ist Liebe. Die Energie, die im Sex fließt, verwandelt sich in Liebe.

      Vergiss also nicht, wenn du etwas Natürliches verurteilst, wird es zu Gift. Es zerstört dich, es wird destruktiv und selbstmörderisch. Wenn du es transformierst, wird es göttlich, es wird eine göttliche Kraft, es wird zu einem Elixier, durch das du Unsterblichkeit erlangen kannst, ein unsterbliches Sein. Doch Transformation ist nötig.

      Osho: And the Flowers Showered, #3
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      schrieb am 28.04.08 23:21:15
      Beitrag Nr. 421 ()
      Angst - Liebe - Orgasmus - Gesundheit

      "Ein intensiver sexueller Orgasmus gibt deinem Körper ein Gefühl von Zuhausesein. Im Körper stellt sich eine sehr tiefe Gesundheit ein, denn er fühlt sich ganz und erfüllt."


      Angst ist Dunkelheit. Sie ist Abwesenheit von Liebe. Du kannst nichts dagegen tun. Im Gegenteil, je mehr du dagegen zu tun versuchst, umso ängstlicher wirst du, weil du merkst, wie unmöglich es ist. Das Problem wird dadurch nur noch größer. Wenn du mit der Dunkelheit kämpfst, wirst du unterliegen. Selbst wenn du mit dem Schwert auf sie losgehst, bist du am Ende bloß erschöpft. Und schließlich glaubt dein Verstand: "Die Dunkelheit ist so mächtig, dass sie mich besiegt hat."

      Aber das ist ein Trugschluss. Es klingt zwar logisch: Wenn du mit der Dunkelheit kämpfst und sie nicht besiegen kannst, heißt das wohl, dass die Dunkelheit sehr mächtig ist und du hilflos bist. Doch es verhält sich genau umgekehrt: Nicht du bist machtlos, sondern die Dunkelheit ist machtlos.

      In Wirklichkeit gibt es die Dunkelheit gar nicht, deshalb konntest du sie nicht besiegen. Wie kannst du etwas zersören, was nicht existiert?

      Kämpfe nicht mit der Angst, sonst wirst du nur immer ängstlicher und eine neue Angst entsteht in dir: die Angst vor der Angst - und die ist sehr gefährlich. Die Angst ist ein Mangel und die Angst vor der Angst ist die Angst vor dem Mangel an Mangel. Das kann dich wahnsinnig machen!

      Angst ist nichts anderes als fehlende Liebe. Wende dich der Liebe zu und vergiss die Angst. Wenn du wirklich liebst, verschwindet die Angst von selbst. Wenn deine Liebe tief reicht, gibt es keine Angst.

      Wann immer du jemanden geliebt hast, auch wenn es nur für einen Augenblick war - hattest du da Angst? In einer Beziehung, in der zwei Menschen sich lieben, und sei es auch nur für Augenblicke, in der sie sich in der Tiefe ihres Wesens begegnen und aufeinander eingestimmt sind - in solchen Augenblicken gibt es keine Angst. Genauso wie keine Dunkelheit mehr da ist, wenn das Licht angeht. Das Geheimnis heisst also: Liebe mehr!

      Wenn du Angst in dir spürst, dann liebe mehr.

      Fasse dir ein Herz, sei mutig in der Liebe, sei verwegen: Liebe mehr und liebe bedingungslos, denn je mehr du liebst, desto geringer wird die Angst.

      Und wenn ich Liebe sage, meine ich alle vier Stufen der Liebe, von Sex bis Samadhi. Lass dich auf die Liebe ein. Wenn du eine tiefe sexuelle Liebesbeziehung hast, löst sich sehr viel Angst in deinem Körper. Wenn dein Körper vor Angst zittert, ist es im Grunde die Angst vor Sex; du hattest noch keine tiefe sexuelle Beziehung. Dein Körper zittert, weil er sich unbehaglich und nicht mehr wohl mit sich selbst fühlt.

      Lass dich tief auf die Liebe – ein sexueller Orgasmus wird alle Angst aus deinem Körper vertreiben. Damit meine ich nicht, dass du mutig wirst, denn die Mutigen sind nichts anderes als Feiglinge, die auf dem Kopf stehen. Wenn ich sage, alle Angst wird verschwinden, meine ich damit, dass weder Feigheit noch Mut vorhanden sind, denn beides sind Aspekte der Angst.

      Seht euch eure mutigen Leute einmal genau an, dann werdet ihr merken, dass sie innerlich sehr viel Angst haben. Sie haben sich bloß mit einem Panzer umgeben. Hinter dem Wagemut steht nicht Furchtlosigkeit, sondern eine gut geschützte, gut verteidigte, gut gewappnete Angst.

      Wenn alle Angst verschwunden ist, wirst du furchtlos. Und ein furchtloser Mensch macht anderen niemals Angst und lässt auch umgekehrt nicht zu, dass jemand ihm Angst macht.

      Ein intensiver sexueller Orgasmus gibt deinem Körper ein Gefühl von Zuhausesein. Im Körper stellt sich eine sehr tiefe Gesundheit ein, denn er fühlt sich ganz und erfüllt.

      Der nächste Schritt ist Liebe zu anderen. Liebe die Menschen und zwar bedingungslos. Mit irgendwelchen Bedingungen im Hinterkopf kannst du unmöglich lieben; diese Bedingungen werden zu Schranken. Und warum willst du dich mit Bedingungen belasten, wenn es so wunderbar ist zu lieben? Die Liebe verschafft ein tiefes Wohlgefühl! Liebe bedingungslos und verlange keine Gegenleisung. Wenn du erst einmal erlebt hast, dass deine Angst verschwindet, wenn du andere Menschen liebst, dann wirst du einfach lieben, weil es so viel Freude macht!

      Tao, The Three Treasures, Vol. 4, #2
      Avatar
      schrieb am 28.04.08 23:28:37
      Beitrag Nr. 422 ()
      Was ist Eifersucht und warum tut sie so weh?


      Eifersucht bedeutet Vergleichen. Und uns ist das Vergleichen beigebracht worden, wir sind darauf konditioniert worden, Vergleiche anzustellen, immer zu vergleichen. Jemand anderes hat ein besseres Haus, jemand anderes hat einen schöneren Körper, jemand anderes hat mehr Geld, jemand anderes hat eine charismatischere Persönlichkeit. Vergleiche, vergleiche dich selbst ständig mit jedem anderen, an dem du vorbeikommst, und große Eifersucht wird dabei herauskommen; sie ist das Nebenprodukt der Konditionierung zu vergleichen.

      Andernfalls, wenn du das Vergleichen sein läßt, verschwindet die Eifersucht. Dann weißt du einfach, du bist du, und niemand anderes, und das ist auch gar nicht nötig. Es ist gut, dass du dich selbst nicht mit Bäumen vergleichst, sonst würdest du sehr eifersüchtig werden: Warum bist du nicht grün ? Und warum ist Gott so hart zu dir gewesen - keine Blüten? Es ist besser, dass du dich nicht mit Vögeln vergleichst, mit Flüssen, mit Bergen; ansonsten würdest du leiden. Du vergleichst dich nur mit menschlichen Wesen, denn du bist so konditioniert worden, dich nur mit menschlichen Wesen zu vergleichen; du vergleichst dich nicht mit Pfauen und mit Papageien. Sonst würde deine Eifersucht immer größer werden: Du wärst so belastet mit Eifersucht, dass du gar nicht mehr weiterleben könntest.

      Vergleichen ist eine sehr törichte Einstellung, denn jede Person ist einzigartig und unvergleichlich. Schlägt dieses Verstehen erst einmal Wurzeln in dir, verschwindet die Eifersucht. Jeder ist einzigartig und unvergleichlich. Du bist bloß du selbst: Niemand ist jemals so gewesen wie du, und niemand wird jemals so sein wie du. Und du brauchst auch gar nicht so zu sein wie irgend jemand anderes.

      Gott erschafft nur Originale; er hält nichts von Kopien.

      Der Hof war voller Hühner, als ein Fußball über den Zaun flog und in ihrer Mitte landete. Ein Hahn stolzierte hinzu, studierte ihn, und sagte dann: "Ich will mich nicht beschweren, Mädchen, aber schaut euch an, was die von nebenan produzieren."

      Nebenan ereignen sich großartige Dinge: Das Gras ist grüner, die Rosen sind rosiger. Jeder scheint so glücklich zu sein - außer dir selbst. Du bist ständig am Vergleichen. Und das gleiche ist mit den anderen der Fall, sie vergleichen auch. Vielleicht denken sie, dass das Gras deines Rasens grüner ist - aus der Entfernung sieht es immer grüner aus - dass du eine schönere Frau hast ... Du bist erledigt, du kannst es nicht fassen, warum du dieser Frau in die Falle gegangen zu sein, du weißt nicht, wie du sie wieder loswerden kannst - und der Nachbar ist vielleicht eifersüchtig auf dich, dass du so eine schöne Frau hast! Und du bist vielleicht auf ihn eifersüchtig...

      Jeder ist auf jeden anderen eifersüchtig. Und aus Eifersucht heraus machen wir uns die Hölle heiß und aus Eifersucht werden wir ganz gemein.

      Ein älterer Bauer betrachtete trübsinnig die Verwüstungen, die das Hochwasser hinterlassen hatte. "Paul!" schrie ein Nachbar, deine Schweine wurden alle den Bach hinunter gespült."
      "Was ist mit Thompsons Schweinen?" fragte der Bauer.
      "Die sind auch weg".
      "Und Larsens?"
      "Auch"
      "Hmm!" stieß der Bauer erfreut aus. "Es ist doch nicht so schlecht, wie ich dachte."

      Wenn jeder unglücklich ist, fühlt sich das gut an; wenn jeder etwas verliert, fühlt man sich gut. Wenn jeder glücklich und erfolgreich ist, schmeckt das sehr bitter.

      Aber warum denkst du zuerst an die anderen? Lass mich dich nochmals daran erinnern: Weil du deinen eigenen Säften das Fließen nicht erlaubt hast; du hast das Wachsen deines eigenen Glücklichseins nicht zugelassen, du hast deinem eigenen Wesen nicht erlaubt zu blühen. Daher fühlst du dich innerlich leer, und schaust auf die Äußerlichkeit von allem und jedem, denn nur das Äußere kann gesehen werden.

      Du kennst dich von innen, und die anderen kennst du von außen: Das erzeugt Eifersucht. Die anderen kennen dein Äußeres und sie kennen ihr Inneres: Das erzeugt Eifersucht. Niemand sonst kennt dich von innen. Da, das weißt du, bist du nichts, wertlos. Und die anderen erscheinen von außen so lächelnd. Ihr Lächeln mag falsch sein, aber wie kannst du wissen, dass es falsch ist? Mag sein, ihre Herzen lächeln auch. Du weißt, dein Lächeln ist falsch, denn dein Herz lächelt überhaupt nicht, es schreit und weint vielleicht.

      Du kennst dein Inneres, und nur du kennst es, niemand sonst. Und du kennst jeden anderen von außen, und ihr Äußeres haben die Leute schön gemacht. Äußerlichkeiten sind Ausstellungsstücke und sie sind sehr trügerisch.

      Es gibt eine uralte Sufi-Geschichte:

      Ein Mann war sehr belastet durch sein Leiden. Jeden Tag betete er zu Gott: Warum ich? Jeder scheint so glücklich zu sein, warum leide nur ich so?" Eines Tages, aus großer Verzweiflung heraus, betete er zu Gott: Du kannst mir das Leiden eines beliebigen anderen geben und ich bin bereit, es anzunehmen. Aber nimm meines, ich kann es nicht mehr ertragen."

      In dieser Nacht hatte er einen schönen Traum - schön und sehr aufschlussreich. Er träumte in der Nacht, dass Gott am Himmel erschien und zu jedem sagte: Bringt all euer Leiden in den Tempel." Jeder hatte sein Leiden satt - tatsächlich hatte jeder schon dann und wann gebetet: Ich bin bereit, das Leiden eines x-beliebigen anderen auf mich zu nehmen, aber nimm mir das meine; mein Leiden geht zu weit, es ist unerträglich."

      Jeder sammelte also seine eigenen Leiden in Taschen zusammen, und sie erreichten den Tempel und sie schauten sehr glücklich aus der Wäsche; der Tag war endlich gekommen, ihr Gebet war erhört worden. Und dieser Mann eilte auch zum Tempel.

      Und dann sagte Gott: Stellt eure Taschen an die Wände." All die Taschen wurden an die Wände gestellt, und dann verkündete Gott: Nun könnt ihr wählen. Jeder kann irgendeine Tasche nehmen."

      Und das Überraschendste war, dass dieser Mann, der immer gebetet hatte, zu seiner Tasche lief, bevor irgend ein anderer sie sich aussuchen konnte! Aber er staunte nicht schlecht, denn jeder raste zu seiner eigenen Tasche, und jeder war glücklich, sie wieder nehmen zu können. Was war los? Zum ersten Mal hatte jeder das Unglück der anderen gesehen, die Leiden der anderen - ihre Taschen waren genau so groß, oder sogar noch größer!

      Und das zweite Problem war, man hatte sich an die eigenen Leiden gewöhnt. Sich jetzt für die eines anderen zu entscheiden - wer weiß, was für Leiden in der Tasche sein würden? Warum sich Probleme machen? Wenigstens bist du mit deinen eigenen Leiden vertraut, du hast dich an sie gewöhnt, und sie sind erträglich. So viele Jahre lang hast du sie toleriert - warum nun das Unbekannte wählen?

      Und jeder ging glücklich nach Hause. Nichts hatte sich geändert, sie brachten dasselbe Leiden zurück, aber jeder war glücklich und lächelte vor sich hin, froh darüber, dass er seine eigene Tasche zurückbekommen konnte.

      Am Morgen betete er zu Gott und er sagte: Danke für den Traum; ich werde nie wieder darum bitten. Was auch immer du mir gegeben hast, ist gut für mich, muss gut für mich sein; darum hast du es mir ja gegeben."

      Durch die Eifersucht leidest du ständig, wirst du gemein zu anderen. Durch die Eifersucht wirst du falsch, denn du tust immer so, als ob. Du täuschst Dinge vor, die du nicht hast, du täuschst Dinge vor, die du nicht haben kannst, die nicht natürlich für dich sind. Du wirst immer mehr künstlich. Andere imitieren, mit anderen wetteifern, was sonst kannst du tun? Wenn jemand etwas hat und du hast es nicht, und du verfügst nicht über die natürliche Möglichkeit, es zu bekommen, ist der einzige Ausweg, irgendeinen billigen Ersatz dafür zu haben.

      Ich höre, dass Jim und Nancy Smith diesen Sommer eine großartige Zeit in Europa hatte. Es ist toll, wenn ein Paar endlich eine Chance bekommt, so richtig auf den Putz zu hauen. Sie gingen überallhin und machten alles. Paris, Rom ... was es nur gibt, sie sahen es und sie taten es. Aber es war so peinlich, wieder nach Hause zu kommen und durch den Zoll zu gehen. Du weißt, wie die Zollbeamten ihre Nase in all deine persönlichen Habseligkeiten stecken. Sie machten eine Tasche auf und nahmen drei Perücken heraus, Seidenunterwäsche, Parfüm, Haarfärbemittel ... wirklich peinlich. Und das war bloß Jims Tasche!

      Schau bloß in deine Tasche hinein und du wirst so viele künstliche, falsche Dinge finden - wofür? Warum kannst du nicht natürlich und spontan sein? Wegen der Eifersucht.

      Der eifersüchtische Mensch lebt in der Hölle. Lass das Vergleichen sein und die Eifersucht verschwindet, die Gemeinheit verschwindet, die Falschheit verschwindet. Aber du kannst es nur sein lassen, wenn du damit anfängst, deine inneren Schätze wachsen zu lassen; es gibt keinen anderen Weg.

      Werde erwachsen, werde ein immer authentischeres Individuum. Liebe dich selbst und respektiere dich selbst so, wie Gott dich gemacht hat, dann öffnen sich augenblicklich die Tore des Himmels für dich. Sie waren immer offen, du hattest nur nicht hingeschaut.

      The Book of Wisdom, Kapitel 27
      Avatar
      schrieb am 01.05.08 00:57:36
      Beitrag Nr. 423 ()
      Osho - ein Sex-Guru?

      Warum nennt man dich im Westen den »Sexguru«?

      Das liegt an einer sehr, sehr langen, idiotischen Tradition des Westens – der christlichen Tradition der Unterdrückung und tiefen Ablehnung des Lebens und der Lebensenergien. Deswegen hat man mir diesen Stempel aufgedrückt. Ansonsten habe ich gar nichts mit Sex am Hut. Ich lehre euch nicht den Sex.

      Wenn ich gelegentlich über Sex reden muß, dann liegt es nur daran, daß eure christliche, eure hinduistische, eure mohammedanische Tradition so repressiv gewesen ist. Ich bin nicht dafür veranwortlich; sie sind dafür verantwortlich. Sie haben das Leben der Menschen völlig gelähmt und verkrüppelt, und ihre ganze Strategie beruht auf der Unterdrückung der Energie, die wir »Sex« nennen.

      Ihr müßt eines bedenken: Ihr habt nur diese eine Energie; ihr habt nicht viele verschiedene Energien – nur diese eine. Auf der untersten Stufe nennt man sie Sexualenergie. Wenn ihr sie verfeinert, wenn ihr sie transformiert – durch Meditation, durch die Alchemie der Meditation –, dann fängt diese Energie an, aufzusteigen. Sie wird zur Liebe, sie wird zum Gebet. Es ist dieselbe Energie in verfeinerter Form.

      Sex ist etwas Rohes, Unbehauenes – wie ein roher Diamant, wenn er gerade aus der Mine kommt. Er muß erst behauen und geschliffen werden, und das erfordert viel Arbeit. Erst dadurch wird es möglich, ihn überhaupt als Diamant zu erkennen.

      Der Kohinoor, der größte Diamant dieser Welt, hatte drei Jahre im Hause eines Bauern gelegen. Seine Kinder spielten damit, weil sie nicht wußten, daß es ein Diamant war. Er sah einfach wie ein schöner Stein aus. Der Bauer hatte ihn seinen Kindern gegeben.

      Durch reinen Zufall hielt sich ein wandernder Sucher, ein Sannyasin, in der Hütte auf. Er traute seinen Augen nicht! Dieser Sannyasin war früher einmal Juwelier gewesen. Er sagte zu dem Bauern: »Bist du nicht ganz bei Trost? Ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen solchen Diamanten gesehen, und ich habe die größten Steine in Händen gehabt! Das ist kein gewöhnlicher Stein.«

      Und der Bauer sagte: »Er liegt schon seit drei Jahren hier. Ich fand ihn eines Tages auf meinem Acker. Durch den Acker fließt ein kleiner Bach« – es geschah an einem Ort, der Golconda heißt – »und im Sand dieses Baches fand ich ihn. So brachte ich ihn für meine Kinder nach Hause, und sie spielen damit.«

      Man verständigte sogleich den Nizam von Hyderabad, den Herrscher dieses Gebietes. Er war ein Diamantenliebhaber und konnte seinen Augen nicht trauen. Er belohnte den Bauern mit Millionen von Rupien.

      Heute ist dieser Kohinoor der Diamant Nummer eins auf der ganzen Welt. Er gehört zur Krone der englischen Königin. Heute hat er nur noch ein Drittel seines ursprünglichen Gewichts. Was geschah mit den anderen zwei Dritteln? Zwei Drittel wurden entfernt durch das Schleifen und Verfeinern. Zwei Drittel des Diamanten sind verschwunden, nur noch ein Drittel ist übriggeblieben. Aber je mehr er geschliffen wurde, je mehr er verfeinert wurde, um so wertvoller wurde er. Er hat gegenüber dem ursprünglichen Gewicht millionenfach an Wert hinzugewonnen.

      Sex ist rohe Energie. Sie muß transformiert werden, und durch Transformation geschieht Transzendenz. Doch anstatt sie zu transformieren, haben die Religionen sie nur unterdrückt. Und wenn man sie unterdrückt, ist die natürliche Konsequenz ein pervertierter, vom Sex besessener Mensch.

      Jene Leute, die mich »Sexguru« nennen, sind besessen vom Sex. Ich habe über Sex nicht mehr geredet als über Meditation, Liebe, Gott, Andacht, aber niemand scheint sich für Gott, Liebe, Meditation, Andacht zu interessieren. Doch sobald ich etwas über Sex sage, stürzen sich alle sofort darauf.

      Von meinen dreihundert Büchern handelt nur eines vom Sex, und auch dieses nicht zur Gänze. Der Name des Buches ist »Vom Sex zum kosmischen Bewußtsein«. Nur der Anfang handelt vom Sex. Je tiefer das Verständnis, um so mehr geht es in Richtung kosmisches Bewußtsein, in Richtung Samadhi. Dieses Buch hat Millionen von Menschen erreicht. Es ist seltsam, aber meine anderen Bücher haben nicht so viele Menschen erreicht. Es gibt keinen einzigen Hindu-Heiligen, Dschaina-Heiligen, keinen einzigen Mahatma in Indien, der es nicht gelesen hätte. Es wurde in jeder möglichen Hinsicht diskutiert, kritisiert, analysiert und kommentiert, und zahlreiche Bücher sind als Entgegnung geschrieben worden – als ob es das einzige Buch wäre, das ich verfaßt habe!

      Warum so viel Aufhebens? Die Leute sind wie besessen, insbesondere die religiösen Leute. Dieser Stempel des »Sexguru« stammt von den religiösen Leuten.

      »Hat der Pornofilm, den wir gesehen haben, Sie schockiert?« fragt ein Freund den Bischof. Der Bischof: »Beim zweiten Mal war ich mehr schockiert.«

      Die Art und Weise, wie man die Menschen seit Jahrhunderten erzieht, ist lebensverneinend. Ich bejahe das Leben mit allem, was es mit sich bringt. Das bedeutet nicht, daß ich nicht möchte, daß ihr euch verändert. Im Gegenteil, es ist die einzige Möglichkeit, sich zu verändern: Zuerst muß man akzeptieren, wo man steht und wer man ist. Zuerst müßt ihr eure Realität untersuchen, nur dann könnt ihr Wege finden, um über sie hinauszugehen. Ihr müßt alle Gegebenheiten eurer Existenz erforschen.

      Und Sex ist eines der wichtigsten Phänomene – ja das allerwichtigste Phänomen in eurem Leben. Aber wir werden von Kindheit an getäuscht; man belügt uns, was Sex betrifft. Und an dem Tag, an dem wir die Tatsachen des Lebens herausfinden, taucht eine große Schuld auf, so als hätten wir etwas Kriminelles getan. Das Kriminelle haben euch eure Eltern, eure Priester, eure Politiker, eure Pädagogen angetan. Sie haben in euch eine solche Konditionierung erzeugt, daß ihr die Tatsachen eures Lebens und deren Auswirkungen nicht erforschen könnt. Man hat euch betrogen, man hat euer Vertrauen mißbraucht.

      Darum kann kein Kind seine Eltern wirklich respektieren; sie alle haben es getäuscht. Kein Schüler, kein Student kann seine Lehrer, seine Professoren respektieren; sie alle haben sein Vertrauen mißbraucht. Er hat ihnen vertraut, aber sie haben ihn belogen. Totale Lügen! Aber diese Lügen sind so tief in euch eingedrungen und haben sich in so dicken Schichten um euren Kern herumgelegt, daß ihr Angst bekommt, sobald ihr anfangt, die Wirklichkeit zu entdecken. Ihr tut etwas Unrechtes – etwas, das man nicht tun darf!

      Die kleine Lotte kommt ins Badezimmer, während die Mutter gerade badet. Als sie die Brüste der Mutter sieht, fragt sie: »Mama, was hängt denn da vorn bei dir runter?«
      »Das?« antwortet die verwirrte Mutter. »Ach, das sind Luftballons, Lottchen.« Lottchen läßt nicht locker: »Und wozu sind die da?«
      »Wenn man stirbt, werden sie aufgeblasen, und dann schwebt man in den Himmel!«
      Nach kurzem Nachdenken sagt die Kleine: »Mama, ich glaub, unser Hausmädchen stirbt. Ich hab gerade gehört, wie sie gesagt hat: >Oh Gott, ich komme!<, und der Papa liegt auf ihr drauf und pumpt ihr die Luftballons auf!«

      Die Kinder werden irgendwann die Wahrheit herausfinden. Wie lange könnt ihr sie vor ihnen verstecken? Es ist unnötig, irgend etwas zu verstecken; man sollte alles erklären. Wenn das Kind fragt, sollte man alles erklären, wie es ist. Es ist unnötig, die Köpfe der Kinder von Anfang an mit Lügen zu füllen. Stopft ihnen die Köpfe nicht mit Lügen voll, denn wie lange könnt ihr die Tatsachen vor ihnen verbergen? Sie werden sich manifestieren, und dann ist das Kind in Schwierigkeiten, dann sitzt es in der Klemme. Es wird geteilt sein, gespalten. Seine Konditionierung wird ihm sagen: »Es ist nicht recht«, und das Leben wird sagen: »Tu es!« Seine Biologie wird das eine sagen und sein Kopf das andere. Ihr habt eine schizophrene Situation für das Kind geschaffen.

      Ich bin gegen dieses Verbrechen. Ich möchte, daß jedes Kind über alle Tatsachen des Lebens vollständig informiert wird, so wie sie sind. Es ist unnötig, Schuld zu erzeugen. Doch eure Religionen beruhen auf Schuld. Sie haben viele Schleier vor eure Augen gezogen. Und diese Schleier sind falsch, unwahr, absolut verlogen; sie verzerren alles.

      Meine Achtung vor der Wahrheit ist absolut, und alles andere ist mir gleichgültig. Ihr habt eine häßliche Menschheit geschaffen. Ich möchte einen Menschen schaffen, der in der Wahrheit ruht, in der Wahrheit lebt, der nicht gespalten ist, der nicht krank ist, sondern gesund und vollständig und intelligent, und der von nichts besessen ist. Eure Religionen erzeugen Besessenheit. All eure Schriften sind voll von Besessenheit, sie strotzen vor Sexbesessenheit.

      Die Religionen haben eine merkwürdige Situation geschaffen. Sie haben eure Besessenheit mit Sex erzeugt, und dann machen sie euch dafür verantwortlich. Sie tragen die Schuld dafür, daß sie bei den Menschen Schuld erzeugen, aber euch machen sie Schuldgefühle. Es liegt eine subtile Strategie und Politik darin, Schuld bei den Menschen zu erzeugen. Sobald jemand anfängt, sich schuldig zu fühlen, wird er schwach, wird er unintelligent. Sobald jemand anfängt, sich gespalten zu fühlen, kann man ihn beherrschen, kann man ihn ausbeuten. Er verliert seine Unabhängigkeit. Er wird zum Sklaven einer Kirche, eines Staates, einer Ideologie, einer Philosophie, einer Theologie. Er ist kein Individuum mehr; er kann nicht rebellieren. Die ganze Menschheit wurde in Chaos und Verwirrung gestürzt, und der ganze Trick bestand darin, euer Denken in bezug auf Sex zu vergiften.

      Sex ist ein natürliches Phänomen; man braucht sich darüber keine Sorgen zu machen. Und wenn ich manchmal darüber sprechen muß, dann ist es wegen dieser Religionen. Wenn der Mensch einmal von religiöser Ausbeutung und von repressiven religiösen Konventionen und Traditionen befreit ist, dann wird es nicht mehr nötig sein, über Sex zu reden. Dann können wir uns den subtileren, wissenschaftlichen Methoden zuwenden, wie er in höhere Energieformen umgewandelt werden kann.

      Sex entspricht dem untersten Energiezentrum eures Daseins, und Samadhi dem höchsten, dem siebten Zentrum. Es ist wie eine Leiter mit sieben Sprossen. Die Sexenergie muß Sprosse für Sprosse nach oben bis zum siebten gebracht werden, wo sie sich wie ein tausendblättriger Lotus öffnet. Man wird erst zu einem Buddha, wenn man den Sex transformiert hat.

      Der Stempel, den man mir aufgedrückt hat, ist absolut falsch. Nur um mich zu verurteilen, nennen sie mich den »Sexguru«, aber in Wirklichkeit sind sie die Verbrecher!

      Auszug aus Osho, Zen: The Special Transmission, 4. Kapitel
      Avatar
      schrieb am 01.05.08 00:59:29
      Beitrag Nr. 424 ()
      Avatar
      schrieb am 07.05.08 23:26:52
      Beitrag Nr. 425 ()
      Avatar
      schrieb am 07.05.08 23:56:39
      Beitrag Nr. 426 ()
      Die Jagd nach dem Orgasmus
      2.Teil


      Was ist Orgasmus überhaupt? Orgasmus ist ein Zustand, in dem sich dein Körper nicht mehr wie Materie anfühlt; er vibriert wie Energie, wie Elektrizität. Er pulsiert aus unermesslichen Tiefen her, aus der Wurzel des Seins, und man vergisst vollkommen, dass er stofflich ist. Der Körper wird ein elektrisches Phänomen – und er ist tatsächlich ein elektrisches Phänomen.
      Die moderne Physik sagt, dass es keine Materie gibt, dass alle Materie nur Schein ist; dass im Grunde, an der Wurzel der Existenz, nichts als Elektrizität existiert, also keine Materie.
      Im Orgasmus dringst du zu diesem tiefsten Kern deines Körpers vor, wo alle Materie aufhört und nur noch Energiequellen übrig bleiben; du wirst zu einer tanzenden, vibrierenden Energie. Plötzlich verlierst du alle Grenzen – es ist einfach ein Pulsieren, ein substanzloses Pulsieren. Und dein Partner pulsiert mit dir.
      Und nach und nach, je mehr sie sich lieben und sich gegenseitig hingeben, desto mehr geben sie sich diesem Augenblick des Pulsierens, des Vibrierens, der Auflösung in reine Energie hin, verlieren sie alle Furcht davor – obwohl es wie ein Tod ist. Wenn der Körper seine Grenzen verliert, wenn der Körper sich wie in Dunst auflöst, wenn der Körper seine Substanz verliert, wenn nur Energie zurückbleibt, nichts als ein kaum spürbarer Rhythmus, dann siehst du, dass es dich nicht gibt.
      Nur in tiefer Liebe kommst du an diesen Punkt. Liebe ist wie Tod: Was stirbt, ist dein materielles Bild von dir, du stirbst als das, was du für deinen Körper hältst; du stirbst als Körper und wirst zu Energie, zu Lebensenergie. Und wenn Mann und Frau, oder die Liebenden, oder die Partner, zu einem vibrierenden Rhythmus werden, dann vereinigen sich die Pulsschläge ihrer Herzen und ihrer Körper, dann werden sie zu einer einzigen Harmonie, zum Orgasmus, und beide sind nicht mehr.
      Das ist die Bedeutung des Symbols von Yin und Yang: Das Yin dringt in das Yang ein und das Yang in das Yin; der Mann dringt in die Frau und die Frau in den Mann ein. Jetzt bilden sie einen Kreis und pulsieren gemeinsam, werden zu einem gemeinsamen Rhythmus. Ihre Herzen sind nicht mehr getrennt, ihre Herzschläge fallen zusammen; sie sind zu einer Melodie, zu Harmonie geworden. Es gibt keine größere Musik als diese; alle anderen Formen der Musik sind nur schwache Echos, sind Schatten im Vergleich dazu.
      Diese Schwingung von Zwei-in-Einem ist Orgasmus. Wenn das Gleiche, nicht mit einem anderen Menschen, sondern mit der ganzen Schöpfung eintritt, dann ist es der „Große Orgasmus.“


      Osho, Auszug aus: Tantra – Die höchste Einsicht
      Avatar
      schrieb am 08.05.08 00:04:59
      Beitrag Nr. 427 ()
      Dein Leben ist deine eigene Schöpfung... verstehst du?

      Meditieren gibt mir manchmal das Bedürfnis, mich von Menschen zurückzuziehen und allein zu sein, damit ich wirklich tief in mich hineingehen und unabhängig sein kann. Aber meine Freundin ärgert sich. Was soll ich tun?


      Du legst es falsch aus. Du missverstehst Interdependenz als Abhängigkeit. Das ist eine falsche Vorstellung, und wegen dieser falschen Vorstellung entsteht ein falsches Bedürfnis: Wie kann ich unabhängig werden? Aus einem Fehler entsteht ein weiterer Fehler. Du kannst es nicht sein; und wenn dich jemand die Unabhängigkeit lehrt – es gibt Leute, die das lehren – lehren sie dich den blanken Unsinn. Du bist ein Teil, du bist eins mit dem Ganzen, du bist eine Welle im Ozean.

      Das erste, was also verstanden werden muss, ist: Ich lehre keine Isolation, weil ich nicht das Ego lehre. Ich lehre keine Isolation, denn ich will, dass du dein Ego hinter dir lässt und nicht die Welt. Die Welt ist nicht das Problem. Die Welt ist ungeheuer schön, sie ist reine Freude, nichts ist verkehrt an ihr. Etwas in dir ist verkehrt, nicht in der Welt. Gib diese Verkehrtheit in dir auf; gib nicht die Welt auf. Ich lehre dich, die Welt zu feiern, nicht sie aufzugeben. Ich bejahe das Leben, und bejahe es bedingungslos.

      Wenn du also irgend etwas hinter dir lassen willst, dann lass dich selbst hinter dir. Und der einzige Weg, die einzige Weise, dich selbst hinter dir zu lassen, besteht darin, zu feiern. Denn immer, wenn du glücklich bist, bist du nicht. Wenn du traurig bist, bist du da. Wenn du deprimiert bist, bist du da. Wenn du dich freust, bist du nicht da.


      Komm und folge...zu dir
      Avatar
      schrieb am 08.05.08 00:09:37
      Beitrag Nr. 428 ()
      Nur gesunde Ärzte können heilen

      Arzt, hilf dir selber: so hilfst du auch deinem Patienten. Das sei seine beste Hilfe, dass er mit eigenen Augen sehe, den, der sich selber heil macht. (Zarathustra)


      Das ist guter Rat für alle, die das menschliche Bewusstsein zu seinen höchsten Gipfeln aufsteigen sehen möchten. Das erste ist: "Arzt, hilf dir selber." Du mußt völlig frei sein von allem Aberglauben, allen sinnlosen toten Vergangenheiten, du musst jeden Augenblick neu sein. Darin wird deine Gesundheit liegen. Und das wird den anderen helfen: dein Anblick, der Anblick deiner Bewusstheit, deiner Liebe, deines Mitgefühls, deines Glücks wird der Beweis dafür sein, dass die anderen sich irren und dass sie sich ändern müssen. Es geht nicht um richtige Argumente, es geht darum, dass du dein Leben im neuen Licht zeigst, so dass alle, die im Dunkeln stehen, erkennen können, dass sie im Dunkeln stehen und dass dies die Ursache ihres Unglücks und ihrer Krankheit ist.

      Tausende Pfade gibt es, die noch nie gegangen wurden, tausend Formen der Gesundheit und verborgene Inseln des Lebens. An dieser Stelle wird jeder, der Intelligenz besitzt, sich in Zarathustra verlieben. Er ist so anders als die anderen Lehrer der Religion!
      Mahavira sagt: "Ich habe das letzte Wort gesprochen; jetzt gibt es nichts mehr zu entdecken. Alles, was es über das menschliche Bewusstsein zu entdecken gibt, das habe ich entdeckt. Es wird keinen fünfundzwanzigsten Tirthanker geben." Gautam Buddha sagt das gleiche. Mohammed sagt: "Es hat vor mir Propheten gegeben, aber nach mir wird es keine Propheten mehr geben, weil ich alles Wissen geliefert habe; jetzt ist nichts mehr verborgen." Zarathustra sieht das ganz anders, sehr bescheiden.
      Tausende Pfade gibt es, die noch nie gegangen wurden, tausend Arten der Gesundheiten und verborgene Inseln des Lebens. Der Mensch und die Erde des Menschen sind immer noch unerschöpft und unentdeckt.

      Er möchte nicht das letzte Wort haben. Im Gegenteil, er möchte der Anfang sein und lässt alles offen. "Verändert euch immer weiter, je mehr neue Räume sich euch auftun. Ihr braucht nicht einer Meinung mit mir zu sein, denn es gibt Tausende von Pfaden, die noch nie gegangen wurden, und es gibt Tausende von Inseln - auf Erden und im Inneren des Menschen -, die noch nie entdeckt wurden. Klammert euch also nicht an mich - geht weiter!"
      Er will damit sagen: "Ich lehre euch Bewegung. lch gebe euch keine starre Doktrin. Ich gebe euch nur einen Anstoß, einen Anreiz, eine Herausforderung." Ein wirklicher Meister ist immer eine Herausforderung: eine Herausforderung zu neuen Entdeckungen, eine Herausforderung zu neuen, unbekannten Räumen, eine Herausforderung zu weit entlegenen Sternen. Er macht einfach nur Mut. Er hilft dir, dich aufzuschwingen und läßt dir den ganzen Himmel offen.
      Wachet und horcht, ihr Einsamen! Von der Zukunft her kommen Winde mit heimlichem Flügelschlagen,- und an feine Ohren ergeht gute Botschaft. Ihr Einsamen von heute, ihr Ausscheidenden... hört genau hin, was er sagt: ihr sollt einst ein Volk sein: aus euch, die ihr euch selber auswähltet, soll ein auserwähltes Volk erwachsen: - und aus ihm der Übermensch.
      Es ist ein Unglück, dass es noch nicht geschehen ist.
      Trotzdem... heute steht lhr allein. Mein Name für die, die allein stehen, ist Sannyasins. Noch seid ihr wenige. Fünfundzwanzig Jahrhunderte sind vergangen, aber die Worte Zarathustras klingen so, als wären sie heute gesprochen.
      Ihr Einsamen von heute, ihr Ausscheidenden, ihr sollt einst ein Volk sein. Vor fünfundzwanzig Jahrhunderten hoffte er schon - und immer noch ist es nur eine Hoffnung. Ich hoffe immer noch, dass ihr nicht wenige bleiben werdet. Ich habe sogar angefangen, euch "meine Leute" zu nennen. Aus euch, die ihr euch selber auswähltet, soll ein auserwähltes Volk erwachsen: - und aus ihm der Übermensch. Wahrlich, eine Stätte der Genesung soll noch die Erde werden! Und schon liegt ein neuer Geruch um sie, der Gesundheit bringt, - und eine neue Hoffnung! Ich kann seine Worte nur wiederholen, denn sie sind heute so wahr wie vor fünfundzwanzig Jahrhunderten. Es macht sehr traurig, es ist eine Katastrophe, aber vielleicht kam er zu früh, vor seiner Zeit. Jedes Genie kommt zu früh, aber Zarathustra scheint viel zu früh gekommen zu sein. Vielleicht ist jetzt die Zeit, wo wir diese Erde zu einem Tempel der Heilung machen können - nicht nur für den Leib, sondern auch für die Seele; zu einem heiligen Ort, wo jeder heil ist, nicht gespalten, nicht schizophren.
      Sie ist noch sehr klein, aber sie ist da - in den Herzen von vielen intelligenten und mutigen Menschen -eine Sehnsucht nach einem umfassenderen Leben, nach einem höheren Leben, nach einem besseren Leben regt sich bereits. Vielleicht ist der Frühling ganz nah. Vielleicht sind wir zur rechten Zeit gekommen.
      Und schon liegt ein neuer Geruch um sie, der Gesundheit bringt, - und eine neue Hoffnung! Wir möchten, dass diese Hoffnung Wirklichkeit wird; sie ist zu lange nur Hoffnung geblieben. Es wird Zeit, daß der Traum verwirklicht wird, und wenn wir diesen Traum nicht verwirklichen können, dann gibt es keine Hoffnung für die Zukunft.
      Das gibt enorme Hoffnung, denn die wahnsinnige Masse steht am Rande eines globalen Selbstmordes. Von jetzt an gibt es nur noch zwei Möglichkeiten: entweder ihr transformiert euch zu einem neuen Menschen - zum Übermenschen, oder ihr macht euch darauf gefaßt, von der Erde zu verschwinden. Und ich glaube nicht, dass der Mensch sterben möchte. Ich glaube nicht, dass die Bäume sterben möchten oder die Vögel oder die Tiere. Ich glaube nicht, dass das Leben Selbstmord begehen möchte.
      Also wird es sich vermutlich dazu entschließen, sich zu transformieren und den Übermenschen zur Welt zu bringen und dafür zu sorgen, dass all diese Vorbereitungen zum Selbstmord, die die Politiker für euch treffen, aufhören. Jetzt machen die Kräfte des Lebens und die Kräfte des Todes Front gegeneinander. Die Kräfte des Lebens sind sehr zart, so wie ein Dufthauch in der Luft. Und die Kräfte des Todes sind sehr stark.

      Zarathustra: A God That Can Dance, #18
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      schrieb am 12.05.08 23:57:26
      Beitrag Nr. 429 ()
      Könntest du bitte über Verzeihen sprechen?


      Es ist eines der grundlegendsten Dinge, die man verstehen muss. Normalerweise denken die Leute, dass Verzeihen für die bestimmt ist, die es wert sind, die es verdienen. Aber wenn jemand Verzeihung verdient, ist es kein großes Verzeihen. Du tust nichts von deiner Seite; er hat es verdient. Du bist nicht wirklich Liebe und Mitgefühl. Dein Verzeihen ist nur dann authentisch, wenn selbst die es empfangen, die es nicht verdienen.

      Es geht nicht darum, ob ein Mensch es wert ist oder nicht. Die Frage ist, ob dein Herz bereit ist oder nicht.

      Das erinnert mich an eine der bedeutendsten Mystikerinnen, Rabiya Al-Adabiya, eine Sufi Frau, die für ihr sehr exzentrisches Verhalten bekannt war. Aber in ihrem Verhalten steckte eine große Einsicht. Einmal war ein anderer Sufi Mystiker, Hasan, zu Besuch bei Rabiya. Weil er bei Rabiya war, hatte er seinen eigenen heiligen Koran nicht mitgebracht, den er jeden Morgen las - das gehörte zu seiner Disziplin. Er dachte, dass er Rabiyas Koran borgen könne.

      Am Morgen also fragte er Rabiya, die gab ihm ihre Kopie. Er traute seinen Augen nicht. Als er den Koran öffnete, sah er etwas, das kein Moslems für möglich halten würde: An vielen Stellen hatte Rabiya den Koran korrigiert. Es ist die größte Sünde bei den Moslems; nach ihrem Glauben ist der Koran das Wort Gottes. Wie konnte sie es ändern? Wie konnte sie nur denken, dass sie etwas verbessern könnte? Nicht nur das, sie hat sogar einige Worte herausgeschnitten, einige Zeilen entfernt. br>
      Hasan sagte zu ihr: „Rabiya, jemand hat deinen Koran zerstört!“ Rabiya sagte: "Unsinn, niemand kann mein Koran berühren. Was du da siehst, ist mein eigenes Tun.“ Hasan sagte, „Aber wie kannst du nur so etwas machen?“ Sie sagte, „Ich musste es tun, es gab keinen Ausweg. Zum Beispiel hier: der Koran sagt, wenn du den Teufel siehst, hasse ihn. Seit ich erleuchtet bin, kann ich keinen Hass empfinden. Selbst wenn der Teufel vor mir stünde, könnte ich ihn nur mit meiner Liebe überschütten, weil ich nichts anderes habe. Es ist egal, ob Gott vor mir steht oder der Teufel; beide empfangen die gleiche Liebe. Alles, was ich habe, ist Liebe; der Hass ist verschwunden. In dem Moment als der Hass verschwand, musste ich Änderungen in meinem heiligen Koran vornehmen. Wenn du deinen nicht geändert hast, zeigt das nur, dass du nicht dort angekommen, wo es nur Liebe gibt."

      Ich sage dir, für einen Mensch, der in der Sphäre der Verzeihung angekommen ist, macht es keinen Unterschied, ob ein Mensch unwürdig ist, es nicht verdient. Er wird verzeihen, ungeachtet dessen, wer es empfängt. Er kann nicht so geizig sein, dass nur der Würdige es empfängt. Und wo sollte der Unwürdige Verzeihung finden? Dies ist eine völlig andere Perspektive. Es geht dabei nicht um den anderen. Wer bist du, dass du ein Urteil fällst, ob der andere würdig oder unwürdig ist? So ein Urteil ist hässlich und gemein.

      Ich weiß, dass Rudolph Hess zweifellos einer der größten Verbrecher war. Und sein Verbrechen wird sogar millionfach größer, weil er im Nürnberger Prozess mit den andern Begleitern Adolf Hitlers, die fast acht Million Menschen im Zweiten Weltkrieg getötet hatten, vor dem Gericht sagte, „Ich bereue nichts!“ Nicht nur das, er sagte auch, „Und wenn ich nochmal von vorne anfangen müsste, würde ich das gleiche tun.“ Es ist sehr natürlich zu denken, dass dieser Mann keine Verzeihung wert ist; das ist das allgemeine Verständnis. Jeder wird dir zustimmen.

      Aber ich kann dem nicht zustimmen. Es ist egal, was Rudolf Hess getan hat, was er sagt. Worum es geht, ist, dass du bereit bist, selbst ihm zu verzeihen. Das hebt dein Bewusstsein zu den höchsten Höhen empor. Wenn du Rudolf Hess nicht verzeihen kannst, bleibst du ein gewöhnliches menschliches Wesen, mit allen möglichen Urteilen über Wert und Unwert. Im Grunde kannst du ihm nicht verzeihen, weil dein Verzeihen nicht groß genug ist.

      ist Ich kann der ganzen Welt verzeihen, aus dem einfachen Grund, weil mein Verzeihen absolut ist; es urteilt nicht. Ich will euch eine kleine tibetanische Geschichte erzählen, die das absolut klar macht.

      Ein alter Meister, den Millionen Leute verehrt haben, lehnte es ab, jemanden als Schüler einzuweihen. Sein ganzes Leben lang wurde er von den Königen gefragt, wurde er von den reichen Leuten, von den großen Asketen gebeten, sie als Schüler anzunehmen, und er hat immer abgelehnt. Er sagte immer: es sei denn ich finde einen Mann, der dessen würdig ist, es sei denn ich finde einen Mann, der es verdient... ich werde keinen Tom, Dick, Harry einweihen, der es nicht wert ist.“

      Er hatte einen Jungen, der ihm immer das Essen kochte, seine Kleidung wusch, Gemüse vom Markt holte. Der Junge wurde selbst langsam alt, und in seinem ganzen Leben hatte er von dem alten Mann, der fast hundert war, nur Ablehnung gehört: niemand war würdig! „Ich sterbe lieber,“ sagte dieser, ohne jemand einzuweihen, aber ich weihe niemand ein, der es nicht verdient.“

      Die Leute wurden müde, frustriert. Sie liebten den Mann, er hatte unermessliche Qualitäten, aber sie konnten nicht seine störrische Haltung verstehen. Da war keine Freundlichkeit, kein Mitgefühl.

      Aber eines Morgen weckte der alte Mann seinen Begleiter, und sagte zu ihm, „Laufe sofort die Hügel hinunter zum Markplatz und erkläre, dass jeder, der eingeweiht werden möchte, sofort kommen soll, weil ich heute Abend bei Sonnenuntergang sterben werde.“

      Sein Begleiter sagte, aber was ist mit dem „Würdigsein“? Ich weiss nicht, wer es wert ist und wer nicht. Wen soll ich holen?“

      Der alte Mann sagte, „Sorge dich darum nicht. Das war nur ein Schutz, weil ich selbst nicht würdig war, jemand einzuweihen. Es war gegen meinen Stolz es zuzugeben. Deshalb habe ich es auf die anderen geschoben. Die Wahrheit ist, ich war nicht wert, ein Meister zu sein. Jetzt bin ich es, aber die Zeit ist sehr knapp. Heute morgen als die Sonne aufstieg, ist mein eigenes Bewusstsein aufgestiegen. Jetzt bin ich bereit. Jetzt macht es nichst aus, wer würdig ist und wer unwürdig ist. Gehe einfach jeden holen! Informiere einfach das ganze Dorf, dass dies der letzte Tag meines Lebens ist, und jeder, der eingeweiht werden möchte, sollte sofort kommen. Hole so viele Leute, wie du kannst.„

      Der Begleiter des alten Mannes verstand nicht, aber es gab keine Zeit zu argumentieren. Er lief den Hügel hinab, erreichte den Marktplatz und rief über das ganze Dorf, „Jeder, der ein Schüler werden möchte, kann kommen; der alte Mann ist jetzt bereit.“

      Die Leute konnten ihm nicht glauben. Aber aus Neugier heraus dachten sie: „Es kann nicht schaden, hinzugehen, zumindest um zu sehen, was ist los.“ Der Mann hatte sein ganzes Leben lang abgelehnt und am letzten Tag seines Lebens plötzlich solch eine große Veränderung. Jemandes Frau war gestorben und er fühlte sich sehr einsam, also dachte er: „Es ist gut, und wenn er jeder eingeweiht wird...“ Jemand wurde aus dem Gefängnis freigelassen; er sagte sich: „Niemand wird mir eine Beschäftigung geben; dies ist eine gute Möglichkeit, eine Heiligen zu sehen.“

      Die merkwürdigsten Leute gingen zur Hütte des alten Mannes, und sein Begleiter schämte sich, welche Sorte Leute er da anbracht: einer ist ein Krimineller, eines anderen Frau ist tot, er denkt: „Es ist besser... ich habe sonst nichts zu tun?“ Jemand hat Bankrott gemacht und dachte daran, Selbstmord zu begehen. Jetzt meint er, mit dem Selbstmord hat es noch Zeit.

      Der Begleiter des alten Mannes war sehr verlegen, als er mit dieser Gruppe ankam. Er fragte: „Soll ich die Leute hereinrufen? — elf sind gekommen.“

      Der alte Mann sagte, „Rufe sie schnell, weil es bereits Nachmittag ist. Es hat so lange gedauert und du konntest nur elf Leute holen?“

      Sein Begleiter sagte: „Was kann ich tun? Es ist ein Arbeitstag; es ist kein Feiertag. Ich konnte nur diese finden. Sie sind alle absolut unbrauchbar; sogar ich würde sie nicht einweihen. Nicht nur, dass sie nicht würdig sind, sie sind absolut unwürdig.“

      Der alte Mann sagte, „Das ist kein Problem. Hole sie einfach alle herein. Sogar die Leute waren entsetzt. Und sie sagten zum alten Mann: „Das is ein merkwürdiges Verhalten. Dein ganzes Leben lang hast du darauf beharrt, dass man es verdienen muss, dein Schüler zu sein. Was ist mit deiner Grundregel?“

      Der alte Mann lachte. Er sagte: "Ich habe dahinter nur meinen eigenen Unwert versteckt. Ich war noch nicht in der Lage, ein Meister zu sein. Und ich kann niemand betrügen, folglich habe ich Schutz hinter einer Regel gesucht.“

      Niemand ist würdig. Jeder hat seine Fehler, seine Schwächen; jeder hat Dinge getan, die er nie tun wollte. Jeder hat sich verirrt. Niemand kann sagen, dass er absolut rein ist; jeder ist beschmutzt.

      Am letzten Tag sagte er zu diesen elf Schülern: „Ich segne euch und weihe euch ein. Es macht nichts, ob ihr würdig seid oder nicht, aber zum ersten Mal bin ich würdig. Und wenn ich wirklich würdig bin, wird allein meine Anwesenheit euch reinigen. Meine Würde als Meister wird euch zu einem würdigen Schüler machen. Jetzt brauche ich es nicht von eurem Wert abhängig machen. Mein Wert ist genug.

      „Ich bin wie eine Regenwolke; ich regne auf alle - auf den Marktplatz, auf die Berge, auf die Straßen, auf die Häuser, die Bauernhöfen, die Gärten. Ich regne überall, weil mein Regen mir zu schwer wird. Ich mache keine Unterscheidung zwischen dem Garten und den Felsen. Ich regne einfach aus meinem Überfluss heraus.“

      Wenn deine Meditationen dich zu einer Regenwolke macht, verzeihst du ohne zu urteilen, einfach aus deinem Überfluss heraus, aus deiner Liebe heraus, aus deinem Mitgefühl heraus.

      Und meiner Ansicht nach verdient ein Mann, der unwürdig ist, mehr als ein Mann, der würdig ist. Der Mann, der es nicht verdient, ist so arm; sei nicht hart mit ihm. Das Leben ist hart genug mit ihm gewesen. Er hat sich verirrt; er hat wegen seiner falschen Taten gelitten. Jetzt sei nicht hart mit ihm. Er braucht mehr Liebe als die, die es wert sind; er benötigt mehr Verzeihen. Dies sollte die einzige Haltung eines religiösen Herzens sein.

      Die Frage ist nicht, ob einer würdig ist oder nicht. Die Frage ist, ob du das Bewusstsein hast, den Überfluss der Liebe — dann kommt Verzeihen ganz spontan aus dir heraus. Es ist keine Berechnung, es ist nicht Arithmetik.

      Das Leben ist Liebe, und ein Leben der Liebe zu leben, ist das einzig religiöse Leben, das einzige Leben des Friedens, der Dankbarkeit, der Herrlichkeit.

      Osho: The Great Pilgrimage: From Here to Here, chapter 24
      Avatar
      schrieb am 20.05.08 00:04:44
      Beitrag Nr. 430 ()
      Ich habe das Gefühl, dass ich mit meiner Energie geize.

      Dann sei bewusst….sei bewusst. Verurteile nicht, verurteilen hilft nicht. Es wird dir nur mehr Schuldgefühle machen, und ein Mensch, der sich schuldig fühlt, wird noch unglücklicher. Versuche es zu verstehen. Wenn du geizig bist mit deiner Energie, dann versuche zu verstehen: “Ich bin geizig mit meiner Energie, ich teile nicht.” Lass diese Tatsache präsent sein. Jetzt tritt wieder mit Leuten in Beziehung und erinnere dich an die Tatsache. Lass diese Tatsache immer da sein, um dich zu erinnern.

      Und mach etwas, was nicht geizig ist…denn das ist nur eine Angewohnheit. Tue einfach irgendetwas, was nicht geizig ist. Dann wirst du dir sagen; “Was für einen Unsinn habe ich da gemacht!”br>
      Gerade heute habe ich über das Leben eines amerikanischen Millionärs gelesen. Er hat nie einen einzigen Cent gespendet. Kein Bettler kam an sein Haus und Leute, die Spenden sammelten, fragten ihn nie, weil sie wussten, dass er nein sagten würde. Sein Nein stand fest.

      Als ein Freund einmal Geld für eine Schule sammelte, kam er zu dem Millionär und sagte: “ Ich will keine Spende von dir, weil ich weiß, dass du nichts gibst. Gib mir bloß einen falschen Scheck, den ich dir in zwei Tagen zurückgebe. Denn dieser Scheck wird mir helfen. Gib mir einen Scheck über zehn tausend Dollar – einen falschen Scheck – und ich werde der ganzen Stadt zeigen können, dass du zehntausend Dollar gegeben hast, dann werden auch andere geben. Wenn ich die Spenden von anderen gesammelt habe, gebe ich dir deine zurück.”

      Der Millionär dachte: “Da ist nichts falsch dran, und er konnte dem Mann vertrauen, er war ein Freund. Also gab er ihm das Geld, und die ganze Stadt begann, darüber zu reden. Zwei Tage lang stand sein Telefon nicht still. Die Leute sagten: “Wir dachten, du bist ein Geizhals, wir hatten Unrecht.”

      Nach zwei Tagen kam der Freund wieder…er hatte Tausende von Dollar gesammelt. Er sagte: ”Hier ist dein Scheck. Nimm ihn wieder an dich. Wir sind dir sehr dankbar, denn wir haben viel bekommen.”

      Der Geizhals fing an zu weinen. Er sagte: ”Behalte ihn. Und ich gebe dir noch zehntausend dazu, denn ich habe nie gewusst, wie glücklich man sich fühlt, wenn man gibt. So viele Leute haben angerufen und so viele Leute sind gekommen. Zum ersten Mal sah ich eine vollkommen neue Dimension. Ich habe immer alles gehortet, aber ich habe mich noch nie so gut gefühlt, wie in diesen zwei Tagen. Ab jetzt werde ich geben. Sag der ganzen Stadt Bescheid. Wenn jemand etwas braucht, soll er kommen. Selbst mitten in der Nacht werde ich bereit sein zu geben. Ich bin auf den Geschmack gekommen...”

      Das einzige, was du tun kannst, ist etwas zu machen, das nicht geizig ist und habe einen Geschmack von dieser Dimension des Teilens. Wenn es sich gut anfühlt, ist es kein Problem, dann wirst du es wieder tun. Wenn es sich nicht gut anfühlt, auch kein Problem, du kannst in dein altes Muster zurückfallen. Niemand hindert dich daran.

      Aber bereue es nicht und verurteile es nicht. Sei einfach mehr und mehr bewusst, sieh wie du funktionierst und wie der Mechanismus des Verstandes arbeitet.

      Be Realistic: Plan for a Miracle
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 23:30:16
      Beitrag Nr. 431 ()
      viel mehr braucht man über ZEN nicht wissen ;)


      Die Gans mit dem Namen Achtsamkeit


      Ich gerate oft in Panik und habe Angst, dass ich verrückt werde.

      Das Wesentliche, das du dabei verstehen musst, ist, dass du nicht dein Verstand bist -- weder der heitere noch der dunkle. Wenn du dich mit der schönen Seite identifizierst, dann ist es unmöglich, dich nicht mit der hässlichen Seite zu identifizieren; das sind die beiden Seiten derselben Medaille. Du kannst sie ganz haben oder ganz wegwerfen, aber Du kannst sie nicht teilen.

      Und die ganze Sorge des Menschen ist, dass er das wählen will, was schön aussieht, hell; er will die silberne Seite und die dunkle Wolke hinter sich lassen. Aber er weiβ nicht, dass die silberne Seite ohne die dunkle Wolke nicht existieren kann. Die dunkle Wolke ist der Hintergrund, absolut erforderlich damit sich silberne Seiten zeigen.

      Wählen bedeutet Sorge.

      Mit Wählen schaffst du dir Probleme.

      Wahllos zu sein bedeutet: der Verstand ist da und hat eine dunkle Seite und eine helle Seite - na und? Was hat das mit dir zu tun? Warum solltest du dir darum Sorgen machen?

      In dem Moment, in dem du nicht wählst, verschwinden alle Sorgen. Ein groβes Akzeptieren entsteht, dass der Verstand genau so zu sein hat, dass dies die Natur des Verstandes ist -- und es ist nicht dein Problem, weil du nicht dein Verstand bist. Wenn du dein Verstand wärst, dann gäbe es überhaupt kein Problem. Wer würde dann wählen und wer würde über Transzendenz nachdenken? Und wer würde versuchen zu akzeptieren und Akzeptanz zu verstehen?

      Du bist getrennt davon, total separat.

      Du bist nur der Beobachter und sonst nichts.

      Aber du bist ein Beobachter, der sich mit allem, was er angenehm findet, identifiziert -- und vergisst, dass das Unangenehme gleich dahinter als Schatten folgt. Du wirst nicht von der angenehmen Seite gestört -- du genieβt sie. Die Probleme kommen, wenn sich das absolute Gegenteil zeigt -- dann wirst du zerrissen.

      Aber du hast mit all dem angefangen. Du hast vergessen, dass du ein Beobachter bist und hast dich identifiziert. Die biblische Geschichte vom Sündenfall ist eine reine Erfindung. Doch dies ist das echte Fallen -- das Herausfallen aus dem Beobachter - du identifizierst dich und verlierst das Beobachten.

      Versuche es ab und zu: Lass den Verstand sein, was immer er ist. Erinnere dich, dass du nicht er bist. Und du wirst eine groβe Überraschung erleben. Je weniger du identifiziert bist, umso weniger kraftvoll wird der Verstand sein, denn seine Kraft kommt aus deiner Identifikation; sie saugt dein Blut. Aber wenn du abseits und daneben stehst, dann fängt der Verstand an zu schrumpfen.

      Der Tag, an dem du nicht mal für einen einzigen Moment mit deinem Verstand identifiziert bist, ist eine Offenbarung: Der Verstand stirbt einfach; er ist nicht mehr da. Wo er so voll war, wo er so konstant war - Tag ein Tag aus, im Wachen und im Schlaf - plötzlich ist er nicht mehr da. Du schaust dich um und da ist Leere, da ist Nichts.

      Und mit dem Verstand verschwindet das Selbst. Dann gibt es nur noch eine gewisse Qualität von Bewusstheit, ohne ein “Ich” darin. Am ehesten kannst du es so etwas wie “sein” nennen, aber nicht “ich bin.” In dem Moment, in dem du das Sein kennst, ist es universell geworden.

      Mit dem Verschwinden des Verstandes verschwindet das Selbst. Und damit verschwinden viele Dinge, die dir wichtig waren, die für dich problematisch waren. Du hast versucht, diese Dinge zu lösen und sie wurden immer komplizierter; alles war ein Problem, eine Sorge, und es sah so aus als gäbe es keinen Ausweg.

      Ich erinnere dich an die Geschichte ‘Die Gans ist raus’. Sie handelt von dem Verstand und deinem Sein.

      Der Meister sagt dem Schüler, er soll über folgenden Koan meditieren: Eine kleine Gans wird in eine Flasche gesteckt, gefüttert und gepäppelt. Die Gans wird gröβer und gröβer und füllt die ganze Flasche. Jetzt ist sie zu groβ; sie kann nicht mehr durch den Flaschenhals herauskommen -- die Öffnung ist zu klein. Und der Koan ist, dass du die Gans herausbringen musst, ohne die Flasche zu zerschlagen und ohne die Gans umzubringen.

      Das ist für den Verstand unfassbar.

      Was kannst du machen? Die Gans ist zu groβ; Du kannst sie nicht herausholen, ohne die Flasche zu zerbrechen, aber das ist nicht erlaubt. Oder du kannst sie herausholen, indem du sie tötest; dann kümmert es dich nicht, ob sie lebt oder nicht. Das ist auch nicht erlaubt.

      Tag ein, Tag aus meditiert der Schüler und findet keinen Weg. Er denkt an diese und jene Möglichkeit, aber es gibt tatsächlich keinen Weg. Müde und absolut erschöpft, eine plötzliche Einsicht... plötzlich versteht er, dass der Meister nicht an der Flasche und nicht an der Gans interessiert sein kann; sie müssen etwas anderes repräsentieren. Die Flasche ist der Verstand, du bist die Gans... und durch Beobachten ist es möglich. Obwohl du nicht der Verstand bist, kannst du dich so stark damit identifizieren, dass du ganz darin bist!

      Er läuft zum Meister und sagt, die Gans ist drauβen. Und der Meister sagt, “Du hast es verstanden. Jetzt lass sie drauβen. Sie ist nie drinnen gewesen.”

      Wenn du anfängst mit der Gans und der Flasche zu kämpfen, dann gibt es überhaupt keine Lösung für dich. Es ist die Einsicht, “Der Koan muss für etwas anderes stehen; ansonsten hätte der Meister mir ihn nicht gegeben. Und was kann es sein?” - denn die ganze Funktion von Meister und Schüler, ihr ganzes Geschäft ist der Verstand und das Bewusstsein.

      Bewusstsein ist die Gans, die nicht in der Flasche des Verstandes steckt. Aber du glaubst, dass sie drinnen ist und fragst alle anderen, wie du sie herausbekommen kannst. Und es gibt Idioten, die dir mit Techniken helfen, sie herauszubekommen. Ich nenne sie Idioten, denn sie haben die Sache überhaupt nicht verstanden.

      Die Gans ist drauβen, sie war nie drinnen, also stellt sich die Frage, wie man sie herausbekommt, erst gar nicht.

      Der Verstand ist einfach nur eine Folge von Gedanken, die vor dir wie auf einem Bildschirm vorbeiziehen. Du bist der Beobachter. Aber du fängst an, dich mit den schönen Dingen zu identifizieren -- das sind Bestechungsgeschenke. Und sobald du dich von den schönen Dingen einfangen lässt, verfängst du dich auch in den hässlichen Dinge, denn Verstand kann nicht ohne Gegensätze existieren.

      Die Bewusstheit kann nicht mit Gegensätzen bestehen, und der Verstand kann nicht ohne Gegensätze bestehen. Bewusstheit ist nicht gespalten, aber der Verstand ist gespalten. Also beobachte einfach. Ich lehre dich keine Lösungen. Ich lehre dich die Lösung: Tritt einfach einen kleinen Schritt zurück und beobachte. Schaff eine Distanz zwischen dir und deinem Verstand.

      Ob etwas gut, schön, wunderbar ist, ob du es gern ganz nah genieβen möchtest oder ob etwas hässlich ist -- bleibe so weit weg wie möglich davon entfernt. Schau es dir an, wie du dir einen Kinofilm ansiehst. Aber Menschen identifizieren sich sogar mit Filmen...

      Tritt einfach beiseite, lass den Verstand vorbei.

      Und bald wirst du sehen können, dass da überhaupt kein Problem ist -- die Gans ist drauβen. Du musst nicht die Flasche zerbrechen, und du musst auch die Gans nicht umbringen.

      Osho, Jenseits von Psychologie, Kapitel 19
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 23:34:07
      Beitrag Nr. 432 ()
      Der innere Kritiker

      Ich bin sehr selbstkritisch. Wenn ich andere Leuten getroffen habe, denke ich immer darüber nach, was ich gesagt habe und was ich hätte sagen können.


      Das ist eine schlechte Angewohnheit. Selbstbewusstheit ist gut, aber Selbstkritik ist nicht gut, weil sie nie im richtigen Moment kommt. Wenn die Situation vorbei ist, dann kritisierst du dich. Bewusstheit ist in der Gegenwart und Kritik bezieht sich auf die Vergangenheit. Du kannst sie nicht ungeschehen machen, du kannst es nicht noch einmal tun. Die Vergangenheit ist für immer vorbei, daran kann man nichts ändern. Es ist einfach Unsinn, auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden. Denn indem du daran denkst, verschwendest du schon wieder die Gegenwart, machst genau das gleiche. Sei in allem bewusst - in Beziehungen, Arbeit, Meditation…was immer es ist.

      Wenn die Situation da ist, wenn etwas geschieht, sei bewusst, niemals kritisch. Denn in diesem Augenblick der Bewusstheit, kann etwas transformiert werden. Wenn du achtsam bist, tust du vielleicht vieles nicht, du wirst etwas anderes tun. Wenn du bewusst bist, kannst du viele Fehler nicht begehen, die du immer kritisierst. Bewusstheit ist noch nie etwas gewesen, das man irgendwie hätte kritisieren können. Ein Mensch, der bewusst ist, bereut nie etwas. Was er nicht tun konnte, hat er nicht getan. Es hat keinen Sinn sich zu kritisieren, sich zu bedauern. Das sind alles Krankheiten. Lass sie also fallen.

      Es ist ein Egotrip. Du tust etwas, und dann beginnst du, es im Geiste zu verbessern. Das zeigt lediglich, dass du etwas getan hast, was unter der Würde deines Egos war. Du warst wütend – dabei hältst du dich für einen sehr, sehr guten Menschen, der nie wütend ist – und jetzt bist du wütend gewesen. Danach merkst du, dass dein hohes Selbstbild verrutscht ist. Was tun? Jetzt fühlst du dich in deinen eigenen Augen verurteilt.

      Wie kannst du jetzt anderen ins Gesicht sehen? Wo du doch überall verbreitet hast, dass du ein guter Mensch bist und niemals wütend wirst und dies und jenes. Was wird jetzt aus dieser Reklame, die du für dich gemacht hast? Du kanst nicht zugeben, dass du wütend warst oder gierig oder geizig oder was auch immer. Da gibt es nur eine Möglichkeit, ziehe dich an deinen eigenen Haaren hoch, raff dich zusammen, bereue. Du sagst, das war falsch, das hätte ich nicht tun sollen, ich hätte etwas anderes tun sollen. Jetzt bemalst du dein Image. Du könntest sagen: Ich war wütend, aber es war nur ein kleiner Ausrutscher. Ich bereue es. Seht , ich habe Tränen in den Augen, ich bin kein schlechter Mensch. Vielleicht gehst du sogar zu demjenigen hin, auf den du wütend warst und bittest ihn um Vergebung. Aber auch das ist ein Egotrip. Du wirst dich wieder wie ein sehr guter Mensch fühlen! Du hast dein Ansehen zurückgewonnen. Dein Selbstbild sitzt wieder auf dem Thron.

      Wenn du wirklich fühlst, die Wut war falsch, dann vergiss die Vergangenheit. Sobald jetzt Wut aufkommt, bleibe wachsam. Das ist die wirkliche Reue. Bleibe achtsam. Ich sage nicht, du sollst die Leute nicht um Verzeihung bitten. Tue es, aber nicht aus Reue - nicht für deine Wut, sondern für deine Unbewusstheit. Siehst du den Unterschied?

      Wenn du wirklich fühlst, dass die Wut falsch war, dann gehe zu dem andern hin und sage, ich war unbewusst. Ich habe mich wie ein Idiot benommen, wie ein Betrunkener. Ich war unbewusst, wie unter Drogen. Ich war nicht wirklich anwesend, als ich es tat. Bitte für deine Unbewusstheit um Verzeihung, nicht für deine Wut. Das wirkliche Problem ist die Unbewusstheit.

      Sei also nächstes Mal bewusster. Ob es Wut, Hass, Eifersucht oder Gier ist, es gibt tausenderlei Möglichkeiten…doch die wirkliche Krankheit ist Unbewusstheit. Dies sind alles Facetten der selben Sache. Wenn du das ändern willst - diese Probleme, wirst du nie mithalten können, denn es gibt Tausende.

      Be Realistic: Plan for a Miracle
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 23:36:53
      Beitrag Nr. 433 ()
      Dein Körper, der Buddha: ja, du.


      "Wenn alles in Ordnung ist mit deinem Körper, bist du dir seiner nicht bewusst. Und eigentlich ist das der Moment, in dem man Kontakt mit ihm aufnehmen sollte: wenn alles in Ordnung ist. Denn wenn etwas nicht in Ordnung ist, nimmt man Verbindung mit der Krankheit auf, mit etwas, das nicht in Ordnung ist, mit dem man sich unwohl fühlt. Du hast deinen Kopf auch jetzt; dann bekommst du Kopfweh und du nimmst Kontakt auf. Du hast den Kontakt nicht mit dem Kopf hergestellt, sondern mit dem Kopfweh! Mit dem Kopf kannst du nur in Kontakt treten, wenn du kein Kopfweh hast, wenn dein Kopf sich wohl fühlt.

      Aber diese Fähigkeit haben wir fast verloren. Versuche, mit deinem Körper Kontakt aufzunehmen, wenn alles gut ist.
      Leg dich ins Gras, schliesse die Augen und nimm wahr, was innerlich geschieht: dieses sprudelnde Wohlbefinden in deinem Körper. Geh an einen Fluss und leg dich ins Wasser. Fühle, wie das Wasser den Körper berührt und jede Zelle gekühlt wird. Spüre, wie die Kühle in eine Zelle nach der anderen eintritt und tief in den Körper eindringt. Der Körper ist ein wahres Phänomen, eines der Wunder der Natur.

      Sitze in der Sonne. Lass die Sonnenstrahlen in deinen Körper eindringen. Spüre, wie die Wärme nach innen dringt, wie sie tiefer geht, wie sie deine Blutkörperchen berührt und schließlich deine Knochen erreicht. Die Sonne ist Leben, die Quelle des Lebens. Spüre mit geschlossenen Augen, was geschieht. Sei wach und aufmerksam, beobachte und geniesse!

      Allmählich wird dir eine ganz feine Harmonie bewusst, eine wunderbare Musik, die ununterbrochen in deinem Inneren spielt. Dann hast du Kontakt mit deinem Körper aufgenommen; ansonsten schleppst du einen toten Körper mit dir herum.

      Du kannst deinen Körper als Mechanismus benutzen, dann brauchst du nicht sehr einfühlsam mit ihm umzugehen. Höre auf ihn. Er erzählt dir ständig viele Dinge. Du bist jedoch so sehr auf deinen Kopf ausgerichtet, dass du dem Körper nie zuhörst.

      Wenn das, was du denkst, dem widerspricht, was dein Körper sagt, hat eigentlich fast immer der Körper Recht - zumindest viel öfter als dein Kopf. Denn der Körper ist natürlich und der Kopf ist gesellschaftlich. Der Körper gehört dieser unendlich großen Natur an; der Kopf gehört nur zur Gesellschaft deines Alters und deiner Zeit. Der Körper hat tiefe Wurzeln in der Existenz; der Kopf schlingert nur an der Oberfläche dahin. Aber du hörst immer nur auf den Kopf, niemals auf den Körper. Aufgrund langer Gewohnheit ist der Kontakt verloren gegangen.

      Der ganze Körper vibriert um das Zentrum im Herzen, so wie sich das ganze Sonnensystem um die Sonne herum bewegt. Du bist lebendig geworden, als dein Herz zu schlagen anfing, und du wirst sterben, wenn dein Herz zu schlagen aufhört. Das Herz ist die Sonne im Zentrum deines Körpers. Nimm es besonders bewusst wahr. Doch bewusst kannst du erst dann werden, wenn du den ganzen Körper aufmerksam wahrnimmst."

      Vedanta: Seven Steps to Samadhi
      Avatar
      schrieb am 01.06.08 23:32:18
      Beitrag Nr. 434 ()
      Charakter oder Bewusstsein?

      Wie kann ich einen starken Charakter entwickeln, so dass mich nichts mehr durcheinander bringt und ich nicht die Fassung verliere?

      Setz dich ans Meer und beobachte das Meer. Du siehst Millionen von Wellen, doch in seinen Tiefen bleibt das Meer ruhig und still, in tiefer Meditation. Es ist nur an der Oberfläche in Aufruhr, dort, wo es auf die Außenwelt trifft, auf den Wind. In sich selbst bleibt es immer gleich, es gibt nicht eine einzige kleine Welle, es ändert sich überhaupt nicht.

      Mit dir ist es genau so. Nur an der Oberfläche, dort, wo du auf andere triffst, entsteht ein Aufruhr, es entsteht Angst, Wut, Festhalten, Habgier, Begierde.... nur an der Oberfläche, dort, wo der Wind dich berührt. Und wenn du selbst an der Oberfläche bleibst, kannst du dieses Wechselspiel nicht verändern, es wird immer gleich bleiben.

      Viele Menschen versuchen es dort zu ändern, an der Oberfläche. Sie kämpfen damit, sie versuchen, keine Wellen aufkommen zu lassen, aber durch diesen Kampf entstehen immer neue Wellen, denn wenn das Meer mit dem Wind kämpft, entsteht noch mehr Aufruhr: nicht nur der Wind verursacht ihn, das Meer bewirkt ihn ebenso – an der Oberfläche entsteht ein ungeheures Chaos.

      Alle Moralisten versuchen, den Menschen an der Peripherie zu verändern, dein Charakter ist deine Peripherie: Du bringst keinen Charakter mit auf die Welt, du kommst vollkommen ohne Charakter, du kommst als leeres Blatt, und alles, was du als deinen Charakter bezeichnest, ist von anderen darauf geschrieben worden. Deine Eltern, die Gesellschaft, die Lehrer und die Lehren – sie alle konditionieren dich. Du kommst als leeres Blatt und alles, was darauf geschrieben wird, stammt von anderen. Solange du nicht wieder zu einem leeren Blatt wirst, weißt du nicht, was die wahre Natur ist, was Brahma ist, was Tao ist.

      Das Problem ist also nicht, wie du einen starken Charakter bekommen kannst, das Problem ist nicht, wie du einen Zustand von Nicht-Wut erreichen kannst, wie du es schaffen kannst, ungestört zu sein – nein, das ist nicht das Problem. Das Problem ist vielmehr, wie du dein Bewusstsein von der Peripherie zu deinem Zentrum lenken kannst. Dann kannst du plötzlich sehen, dass du immer ruhig gewesen bist. Dann kannst du aus einer Distanz auf deine eigene Peripherie schauen, und die Distanz ist so groß, so unendlich, dass du alles so betrachten kannst, als gehörte es nicht zu dir. Tatsächlich gehört es auch niemals zu dir. Selbst, wenn du völlig darin verloren gehst: es gibt etwas in dir, das ungestört bleibt, das jenseits davon bleibt, das ein Zeuge bleibt.

      Das ganze Problem für den Sucher ist also, wie er seine Aufmerksamkeit von der Peripherie zu seinem Zentrum lenken kann. Wie er sich mit dem Teil verbinden kann, der sich nicht ändert, wie er es schafft, nicht mit seiner Oberfläche identifiziert zu sein. An der Oberfläche können andere dich stark beeinflussen, denn an der Oberfläche ist Veränderung völlig natürlich. Die Peripherie wird sich stets verändern – selbst die Peripherie eines Buddhas verändert sich.

      Der Unterschied zwischen einem Buddha und dir ist nicht im Charakter begründet – vergiss das nicht, er liegt nicht in unterschiedlicher Moral, in unterschiedlicher Tugend oder Untugend, der Unterschied liegt darin, wo du verankert bist.

      Du bist in der Peripherie verankert, ein Buddha ist in seinem Zentrum verankert. Er kann mit Abstand auf seine Peripherie schauen. Wenn du ihn schlägst, kann er es so betrachten, als hättest du jemand anderen geschlagen, weil sein Zentrum so weit davon entfernt ist. Es ist so, als wäre er ein Beobachter auf dem Hügel und im Tal passiert etwas, das er von weitem sehen kann. Das musst du als erstes verstehen.

      Das zweite ist: es ist sehr leicht für dich, dich zu kontrollieren, aber sehr schwer, dich zu transformieren. Es ist sehr leicht, dich zu kontrollieren. Du kannst deine Wut kontrollieren, aber wie machst du das? Du wirst sie unterdrücken. Und was passiert, wenn du etwas unterdrückst? Du änderst seine Bewegungsrichtung. Du wolltest etwas rauslassen und dann unterdrückst du es, jetzt geht es nach innen – es ändert nur seine Richtung.

      Aber es wäre gut gewesen, die Wut rauszulassen, denn Gift muss rausgeworfen werden. Wenn die Wut nach innen geht, dann ist das schlecht, denn sie vergiftet deinen Körper und deinen Geist. Und wenn du das lange machst... so wie jeder das macht, denn die Gesellschaft bringt dir Kontrolle bei und nicht Transformation.

      Die Gesellschaft sagt: ’Kontrolliere dich’ und indem du dich kontrollierst, verschwindet das Negative tiefer und tiefer in deinem Unbewussten, und dort wird es zu einer ständigen Einrichtung. Es ist dann nicht mehr die Frage, ob du manchmal wütend bist und manchmal nicht – du bist einfach wütend. Manchmal explodierst du und manchmal explodierst du nicht, weil du keine Ausrede dafür hast, oder aber du musst eine suchen. Und vergiss nicht, Ausreden kannst du überall finden.

      Du bist wütend, weil du soviel Wut unterdrückt hast, es gibt keinen Zeitpunkt, wo du nicht wütend bist - du bist höchstens mal mehr und mal weniger wütend. Dein ganzes Wesen wird durch die Unterdrückung vergiftet. Du isst mit Wut – und es hat eine ganz andere Qualität, wenn jemand sein Essen ohne Wut einnimmt: es ist schön, ihm zuzusehen, weil es ohne Gewalt passiert. Auch wenn er Fleisch isst, isst er ohne Gewalt. Du isst vielleicht nur Obst und Gemüse, aber wenn unterdrückte Wut da ist, isst du gewalttätig.

      ...Und das wird schließlich jeden Bereich deines Lebens durchdringen: du kannst mit jemandem schlafen, aber das hat dann mehr mit Gewalt als mit Liebe zu tun, du wirst es sehr aggressiv tun. Weil ihr einander nicht seht, wenn ihr euch liebt, wisst ihr nicht, was vor sich geht. Und du kannst es nicht wissen, weil du fast immer voller Aggressionen bist.

      Darum wird ein tiefer Liebesorgasmus unmöglich – denn tief drinnen hast du Angst, dass du deine Frau oder deine Geliebte töten könntest, wenn du alle Kontrolle fallen lässt, oder dass die Frau ihren Mann oder Geliebten töten könnte. Du hast so viel Angst vor deiner eigenen Wut! Wenn du das nächste mal mit jemandem schläfst, beobachte dich: Du machst dieselben Bewegungen, als wärst du aggressiv. Beobachte dein Gesicht, stell einen Spiegel auf, damit du sehen kannst, was mit deinem Gesicht passiert! Du wirst alle Verzerrungen von Wut und Aggression darin finden.

      ...Durch Unterdrückung wird dein Geist gespalten. Der Teil, den du akzeptieren kannst, wird zum Bewussten, und der Teil, den du zurückweist, wird zum Unbewussten. Diese Spaltung ist nicht natürlich, sie ist das Ergebnis deiner Verdrängung. Und dann wirfst du allen Müll, den die Gesellschaft zurückweist, immer wieder in dein Unbewusstes – aber vergiss nicht, alles, was du dort hineinwirfst, wird mehr und mehr ein Teil von dir, es wird Teil deiner Hände, deiner Knochen, deines Blutes und deines Herzschlags. Heute sagen Psychologen, dass achtzig Prozent aller Krankheiten durch unterdrückte Gefühle verursacht werden: Die vielen Herzversagen bedeuten, das ebenso viel Wut in den Herzen unterdrückt wurde, so viel Hass, dass das Herz vergiftet wurde.... Wut ist schön, Sex ist schön. Aber schöne Dinge können hässlich werden, es hängt ganz von dir ab. Wenn du sie verachtest, werden sie hässlich. Transformierst du sie, werden sie göttlich. Transformierte Wut ist Mitgefühl – denn es ist dieselbe Energie. Ein Buddha ist voller Mitgefühl, woher kommt dieses Mitgefühl? Es ist dieselbe Energie, die sich vorher als Wut gezeigt hat, jetzt geht sie nicht mehr in die Wut, sondern hat sich in Mitgefühl verwandelt. Woher kommt Liebe? Ein Buddha ist liebevoll, Jesus ist Liebe. Die Energie, die im Sex fließt, verwandelt sich in Liebe.

      Vergiss also nicht, wenn du etwas Natürliches verurteilst, wird es zu Gift. Es zerstört dich, es wird destruktiv und selbstmörderisch. Wenn du es transformierst, wird es göttlich, es wird zur Gotteskraft, es wird zu einem Elixier, durch das du Unsterblichkeit erlangen kannst, ein unsterbliches Sein. Doch Transformation ist nötig.

      Transformation geschieht nicht durch Kontrolle, sie geschieht durch Bewusstheit. Du bist wütend, und du musst dir bewusst machen, dass du es bist – beobachte es! Es ist ein schönes Phänomen, deine Energie ist in Bewegung, sie wird heiß!

      Sie ist wie die Elektrizität in den Wolken. Die Menschen hatten immer Angst vor dieser Elektrizität. Früher, als sie noch nichts drüber wussten, hielten sie sie für ihren wütenden Gott, der sie bedroht und bestraft – ihnen Angst macht, damit sie ihn anbeten, damit sie seine Existenz spüren, weil er sie strafen kann.

      Aber heute haben wir diesen Gott gezähmt. Er läuft durch unsere Ventilatoren, unsere Klimaanlage, unseren Kühlschrank: Dieser Gott dient all deinen Wünschen. Seine Kraft ist gezähmt worden, er ist nicht mehr wütend, er bedroht uns nicht mehr. Die Wissenschaft hat eine äußere Kraft in einen Freund verwandelt.

      Religion macht dasselbe mit deinen inneren Kräften.

      Wut ist in deinem Körper wie Elektrizität; du weißt nicht, was du damit machen sollst: Entweder tötest du jemand anderen oder du tötest dich selbst. Die Gesellschaft sagt dir, dass es in Ordnung ist, wenn du dich selbst tötest, das geht nur dich etwas an, aber töte keinen anderen – und wenn du auf die Gesellschaft hörst, scheint das in Ordnung. Also wirst du entweder aggressiv oder repressiv.

      Für Religion ist beides verkehrt. Hier ist es grundsätzlich nötig, sich dieser Energie, dieser Wut, dieser inneren Elektrizität bewusst zu werden und ihr Geheimnis kennen zu lernen. Es ist Elektrizität, darum erhitzt sie dich. Wenn du wütend bist, wird dir ganz heiß, und du kannst die Kühle eines Buddhas nicht verstehen. Wenn Wut in Mitgefühl transformiert ist, wird alles kühl, eine tiefe Kühle kommt auf. Buddha ist niemals erhitzt, er ist immer kühl und zentriert, denn er weiß diese innere Elektrizität zu nutzen. Elektrizität ist heiß, sie ist die Quelle der Klimaanlage. Wut ist heiß, sie ist die Quelle von Mitgefühl.

      Mitgefühl ist eine innere Klimaanlage. Auf einmal ist alles kühl und schön, nichts kann dich stören und die ganze Existenz ist in einen Freund verwandelt. Es gibt keine Feinde mehr... denn wenn du mit wütenden Augen schaust, wird der Andere zum Feind, wenn du mit mitfühlenden Augen schaust, ist jeder ein Freund, ein Nachbar. Wenn du liebst, findest du Gott überall, wenn du hasst, findest du überall den Teufel. Es ist dein eigener Standpunkt, der in die Welt projiziert wird.

      Wir brauchen Bewusstheit, keine Verdrängung - und mit Bewusstheit, geschieht Transformation ganz spontan. Wenn dir deine Wut bewusst wird, dringt Verstehen durch. Einfach beobachten, ohne Urteil, weder "gut" noch "schlecht" zu sagen, nur den inneren Himmel beobachten. Es gibt Blitze, Wut, du bist erhitzt, das ganze Nervensystem ist gerüttelt und geschüttelt, du zitterst am ganzen Körper – das ist ein wunderbarer Moment, denn wenn die Energie so fließt, kannst du sie leicht beobachten, wenn sie nicht fließt, kannst du sie nicht beobachten.
      >
      Schließe deine Augen und meditiere damit. Kämpfe nicht, schau dir einfach an, was passiert – der ganze Himmel ist voller Elektrizität, es gibt so viele Blitze, so viel Schönheit – leg dich einfach auf den Boden, schau in den Himmel und beobachte. Und dann mach dasselbe im Innern.

      Es gibt immer Wolken, denn ohne Wolken gäbe es keine Blitze – dunkle Wolken, Gedanken. Jemand hat dich beleidigt, jemand hat über dich gelacht, jemand hat dieses oder jenes gesagt... viele Wolken, dunkle Wolken am inneren Himmel und viele Blitze. Beobachte es! Es ist ein wunderbares Schauspiel, es ist auch fürchterlich, weil du es nicht verstehst. Es ist geheimnisvoll, und wenn man das Geheimnis nicht versteht, wird es furchtbar, du bekommst Angst davor. Wenn man es aber versteht, wird es zur Anmut, zum Geschenk, denn jetzt hast du den Schlüssel – und mit dem Schlüssel bist du der Meister.

      Osho: And the Flowers Showered
      Avatar
      schrieb am 04.06.08 21:15:29
      Beitrag Nr. 435 ()
      "Meister, ich habe nun zwanzig Jahre meditiert, nimm nich als deinen Schüler auf"
      "Wo liegt dei Regenschirm?"
      "Das weiß ich nicht, Meister."
      "Dann geh und meditiere nochmal zwanzig Jahre."
      Avatar
      schrieb am 09.06.08 00:09:54
      Beitrag Nr. 436 ()
      Widerstand gegen Meditation / Unglück fallen lassen


      Du bietest Meditation als Heilmittel gegen mein Unglück an, aber ich spüre nur Widerstand dagegen. Der Gedanke, ruhig und still zu sein, ist für mich nicht aufregend, tatsächlich macht er mir Angst.
      Könntest du meinen Widerstand gegen Meditation erklären?

      Der Gedanke an Ruhe und Stille ist für niemanden aufregend. Das ist nicht nur dein persönliches Problem. Es ist das Problem des menschlichen Verstandes an sich, denn ruhig und still zu sein bedeutet, in einem Zustand von Nicht-Verstand zu sein.

      Der Verstand kann nicht still sein, er braucht ständiges Denken und ständige Sorgen. Der Verstand funktioniert wie ein Fahrrad: Wenn du in die Pedale trittst, fährt es. Wenn du damit aufhörst, fällst du um. Der Verstand ist ein Fahrzeug mit zwei Rädern, so wie ein Fahrrad, und dein Denken ist das ständige In-die-Pedale-treten. Sogar wenn du manchmal nur ein bisschen still bist, fängst du an, dir Sorgen zu machen. „Warum bin ich still?“ Ein kleines bisschen reicht schon, damit du dir Sorgen und Gedanken machen kannst, denn der Verstand kann nur auf eine Weise existieren – indem er läuft, immer hinter irgend etwas her oder vor etwas davon, aber immer läuft er. Der Verstand existiert, indem er läuft. In dem Moment, in dem du ihn stoppst, verschwindet er.

      Du bist noch mit deinem Verstand identifiziert, du denkst, dass du dein Verstand bist. Daher kommt die Angst. Wenn du mit deinem Verstand identifiziert bist, ist es natürlich vorbei mit dir, sobald er stoppt, dann gibt es dich nicht mehr. Und du weißt nicht, was jenseits davon ist.

      Die Wahrheit ist, du bist nicht dein Verstand, du bist etwas jenseits davon; darum ist es absolut notwendig, dass dein Verstand mal stillsteht und du zum ersten mal erfahren kannst, dass du nicht dein Verstand bist, denn es gibt dich ja noch. Dein Verstand ist weg aber du bist noch da...und mit mehr Freude, mit mehr Glanz, mehr Licht, mehr Bewusstheit, mehr Sein. Dein Verstand hat dir etwas vorgegaukelt und du bist darauf reingefallen.

      Was du verstehen musst, ist die Identifikation...wie man sich mit etwas identifizieren kann, was man gar nicht ist.

      Im Osten gibt es eine alte Parabel über eine Löwin, die von einem Hügel zum nächsten springt und genau in der Mitte einen kleinen Löwen zur Welt bringt. Der kleine Löwe fällt auf einen Weg, auf dem gerade ein Herde Schafe vorbei zieht. Natürlich mischt er sich unter die Schafe, er lebt mit ihnen und verhält sich wie ein Schaf. Er weiß nicht, dass er ein Löwe ist, nicht einmal in seinen Träumen. Wie könnte er? Um ihn herum gibt es nur Schafe und noch mehr Schafe. Er hat nie wie ein Löwe gebrüllt, denn ein Schaf brüllt nicht. Er ist nie allein gewesen wie ein Löwe, ein Schaf ist niemals allein. Ein Schaf ist immer in seiner Herde, in der Herde ist es gemütlich und sicher. Schau dir einmal an, wie Schafe laufen, sie laufen so dicht gedrängt, dass sie fast übereinander stolpern. Sie sind so ängstlich, allein zu sein.

      Aber der kleine Löwe wurde älter. Es war schon merkwürdig, er war damit identifiziert, ein Schaf zu sein, aber die Biologie kümmert sich nicht um deine Identifikation, die Natur folgt nicht deinen Vorstellungen.

      Er wuchs zu einem schönen jungen Löwen heran, und weil Wachstum so langsam vonstatten geht, gewöhnten sich die Schafe an den Löwen und der Löwe gewöhnte sich an die Schafe. Natürlich dachten die Schafe, dass er etwas verrückt ist. Er kann sich nicht benehmen – eben ein bisschen verrückt – und er wächst und wächst. Das sollte nicht so sein. Und dann gibt er vor, ein Löwe zu sein... aber er ist doch gar kein Löwe! Sie kennen ihn seit seiner Geburt, sie haben ihn aufgezogen, sie haben ihm ihre Milch gegeben. Kein Löwe ist Vegetarier, aber dieser Löwe war Vegetarier, weil die Schafe Vegetarier sind. Er fraß mit großem Vergnügen Gras.

      Sie akzeptierten diesen kleinen Unterschied, dass er ein bisschen groß ist und wie ein Löwe aussieht. Ein sehr weises Schaf sagte: “Das ist nur eine Laune der Natur, ab und zu passiert das schon mal.“ Und er akzeptierte auch selbst, dass das so ist. Er hatte eine andere Farbe, er hatte einen anderen Körper, er musste ein Freak sein, unnormal. Aber der Gedanke, dass er ein Löwe wäre, war für ihn unmöglich. Er war von all diesen Schafen umgeben und der Schafspsychoanalytiker konnte es ihm erklären: „Du bist einfach eine Laune der Natur. Mach dir keine Sorgen, wir kümmern uns um dich.“

      Aber eines Tages kam ein alter Löwe vorbei und sah diesen jungen Löwen aus der Schafsherde herausragen. Er traute seinen Augen nicht! So etwas hatte er noch nie gesehen, er hatte in der ganzen Geschichte noch nie davon gehört, dass sich ein Löwe mitten in einer Schafsherde bewegt und kein Schaf Angst vor ihm hat. Und der kleine Löwe bewegte sich genau wie die Schafe und starrte ins Gras.

      Der alte Löwe traute seinen Augen nicht. Er vergaß, dass er ein Schaf für sein Frühstück reißen wollte, er vergaß sein ganzes Frühstück. Es war so ungewöhnlich, dass er versuchte, den jungen Löwen einzufangen, aber er war alt und der andere war jung – er lief ihm davon. Obwohl er glaubte, ein Schaf zu sein, war seine Identifikation vergessen, sobald Gefahr drohte. Er rannte wie ein Löwe, und der Alte hatte Mühe, ihn zu fangen. Aber schließlich gelang es ihm und der Junge schrie und weinte und sagte: „Vergib mir, ich bin nur ein armes Schaf.“ „Du Idiot,“ antwortete der alte Löwe, „halt an und komm mit mir zum Teich.“

      In der Nähe gab es einen Teich und er nahm den jungen Löwen mit dorthin. Der junge kam nur widerwillig mit, er ging nur sehr zögernd, aber was kannst du schon gegen einen Löwen ausrichten, wenn du ein Schaf bist? Wenn du ihm nicht folgst, kann er dich töten, also ging er mit. Der Teich war still, ohne die kleinste Welle, fast wie ein Spiegel. Und der alte Löwe sagte zu dem jungen: „Schau hinein. Schau mein Gesicht an und schau dein Gesicht an. Schau meinen Körper an und schau deinen Körper im Wasser an.“

      Im Bruchteil einer Sekunde hörte man ein lautes Gebrüll! Es hallte von allen Hügeln wider. Die Schafe verschwanden und er war wie verwandelt – er erkannte sich selbst. Seine Identifikation mit den Schafen war nicht seine Wahrheit, sie war nur eine Vorstellung. Jetzt hatte er die Wahrheit gesehen. Und der alte Löwe sagte: „Ich brauche nichts mehr zu sagen, du hast verstanden.“

      Der junge Löwe spürte eine seltsame Energie in sich aufsteigen, die hatte er bisher nie gespürt...so, als hätte er geschlafen. Er spürte eine ungeheure Kraft, dabei war er immer ein schwaches, bescheidenes Schaf gewesen. Seine ganze Bescheidenheit, seine ganze Schwäche löste sich einfach auf.

      Dies ist eine alte Parabel über Meister und Schüler. Die Funktion des Meisters ist, den Schüler dahin zu bringen, dass er sehen kann, wer er ist, und dass es nicht stimmt, was er immer geglaubt hat.

      Dein Verstand ist nicht von der Natur erschaffen. Merk dir den Unterschied: Dein Gehirn ist von der Natur erschaffen, dein Gehirn ist ein Mechanismus, der zum Körper gehört, aber dein Verstand ist von der Gesellschaft erschaffen, in der du lebst – von der Religion, von der Kirche, der Ideologie, der deine Eltern folgten, von dem Erziehungssystem, das dich unterrichtet hat, von allen möglichen Dingen. Deshalb gibt es einen christlichen Verstand, einen hinduistischen Verstand und einen kommunistischen Verstand. Das Gehirn ist natürlich, aber der Verstand ist ein erschaffenes Phänomen. Es hängt davon ab, zu welcher Schafsherde du gehörst. War sie hinduistisch? Dann benimmst du dich natürlich wie ein Hindu.

      Meditation ist die einzige Methode, die dir bewusst macht, dass du nicht dein Verstand bist, und das gibt dir ungeheure Macht. Du kannst dann entscheiden, was an deinem Verstand in Ordnung ist und was nicht, denn du hast Distanz, du bist ein Beobachter, ein Zeuge. Dann bist du deinem Verstand nicht mehr verhaftet, und davor hast du Angst.

      Du hast dich selbst völlig vergessen, du bist zu deinem Verstand geworden. Die Identifikation ist komplett. Wenn ich also sage: „Sei ruhig, sei still, sei achtsam und beobachte, wie deine Gedanken ziehen, dann freakst du aus und bekommst Angst. Es sieht wie der Tod aus. Auf eine Weise hast du recht, aber es nicht der Tod, es ist der Tod deiner Konditionierungen, die alle zusammen deinen Verstand ausmachen.

      Wenn du einmal den Unterschied klar sehen kannst – dass du nicht dein Verstand bist und dass dein Verstand nicht dein Gehirn ist – dann passiert es sofort. Wenn du dich von deinem Verstand zurückziehst, siehst du plötzlich im selben Moment, dass dein Verstand in der Mitte ist, dass zu beiden Seiten dein Gehirn und dein Bewusstsein sind.

      Dein Gehirn ist nur ein Mechanismus, mit dem du alles machen kannst, was du willst. Der Verstand ist das Problem, weil er von anderen gemacht ist. Das bist nicht du, er gehört dir noch nicht einmal, sein ganzer Inhalt ist ausgeborgt.

      Die Priester, die Politiker, die Menschen, die die Macht haben, die Menschen, die verlogene Interessen vertreten, interessieren sich nicht dafür, wer du wirklich bist, dass du etwas bist, das über den Verstand hinaus geht, das jenseits des Verstandes liegt. Ihr ganzes Bemühen ist, dich mit deinem Verstand identifiziert zu halten, denn dein Verstand wird von ihnen geführt, nicht von dir selbst. Du wirst auf subtile Weise betrogen, die Manager deines Verstandes sind außerhalb von dir.

      Wenn das Bewusstsein mit dem Verstand identifiziert ist, ist das Gehirn hilflos. Das Gehirn arbeitet einfach mechanisch, es macht, was dein Verstand will. Wenn du dich davon abtrennst, verliert der Verstand seine Macht, wenn nicht, bleibt er bestimmend. Und darum hast du Angst vor der Meditation.

      Das Ich gehört keiner Religion an, das Ich gehört keiner politischen Ideologie an, es gehört keiner Nation an.

      Ich habe mich mit keinem Unsinn angefüllt, der sich „Heilige Schrift“ nennt, ich habe einfach meinen Verstand zur Seite geschoben. Ich benutze mein Gehirn direkt, man braucht keine Konditionierung, man braucht keinen Vermittler.

      Aber deine Angst ist verständlich. Du bist mit bestimmten Konzepten großgeworden, und vielleicht hast du Angst, die zu verlieren.

      Osho: The Path of the Mystic
      Avatar
      schrieb am 09.06.08 23:52:45
      Beitrag Nr. 437 ()
      Die vergessene Sprache

      Fühlen ist die Sprache, die vergessene Sprache. Wenn du Gefühle verstehst, verstehst du das Ganze.

      Über Lukman, den Gründer der Yunani-Medizin – einen der weisesten Menschen, die es je gab – wird berichtet, dass er sich zu Pflanzen, Sträuchern und Bäumen setzte, sich in sie einfühlte und sie fragte: "Wie kann ich dich gebrauchen? Bei welcher Krankheit kannst du hilfreich sein?" Es heißt, dass er Tausende von Kräutern entdeckte, nur indem er sie fühlte. Die Kräuter sagten zum Beispiel: "Wenn du mich bei Tuberkulose einsetzt, kann ich helfen."

      Das sieht wie ein Mythos aus, eine Erfindung und die Wissenschaftler wussten nicht weiter. Wenn es eine Erfindung ist, wie konnte Lukman das alles wissen? ... denn wissenschaftliche Experimente bewiesen, dass er in allem recht hatte. Und damals gab es noch nicht solche Laboratorien wie heute, es gab noch keine solch verfeinerten Instrumente - nichts von alledem! Und wenn er es erfunden hat, gibt es ein noch größeres Problem: Wie kam er an sein Wissen? Und nicht über ein oder zwei odert hundert Kräuter...über Tausende! Wenn er mit groben Geräten experimentiert hätte, hätte er mindestens zehn- oder zwanzigtausend Jahre gebraucht, um das alles zu entdecken. Und das erscheint noch unwahrscheinlicher. Die erste Version scheint der Wahrheit näher zu kommen...dass er die Kräuter gefragt hat.

      Dieselbe Geschichte gibt es auch in Indien. Die indische Ayurveda-Medizin basiert auf demselben Geheimnis, die Pflanzen selbst gaben ihre Geheimnisse preis. Aber dann braucht man eine Sprache, eine Sprache, die universell und nicht auf den Menschen beschränkt ist.

      Fühlen ist diese Sprache. Griechisch, Arabisch oder Sanskrit helfen da nicht weiter. Keine Sprache, die dem Verstand entspringt ist eine göttliche Sprache. Nein, die göttliche Sprache entspringt dem Herzen, fühlen ist diese Sprache.

      Wenn du anfängst zu fühlen, wenn dein Herz beginnt, voller Gefühl zu schlagen, dann kannst du einen Baum fragen, und ein Baum ist immer bereit, sein Geheimnis preiszugeben. Du kannst einen Vogel fragen, und der Vogel ist bereit, sein Geheimnis preiszugeben. Du kannst die Existenz fragen, die Existenz ist bereit, ihr Herz zu offenbaren.

      Just Like That
      Avatar
      schrieb am 14.06.08 00:18:57
      Beitrag Nr. 438 ()
      Der Neue Mensch


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      Ich lehre einen neuen Menschen, eine neue Menschheit, ein neues Konzept in der Welt zu sein. Ich erkläre den Homo Novus. Der alte Mensch stirbt und es ist nicht länger nötig ihn am Leben zu erhalten. Der alte Mensch liegt auf dem Sterbebett: trauert nicht um ihn - helft ihm zu sterben. Denn nur durch den Tod des Alten kann das Neue geboren werden. Das Ende des Alten ist der Anfang des Neuen.

      Meine Botschaft an die Menschheit ist ein neuer Mensch. Weniger als das ist nicht genug. Eine völlige Unterbrechung ist nötig, nicht nur eine Veränderung, die aus der Vergangenheit hervorgegangen ist.

      Der Mensch hat bis jetzt nicht wirklich, nicht authentisch, gelebt; er hat ein Pseudo-Leben geführt. Er hat in Ungesundheit, in Krankheit, gelebt. Und es ist nicht nötig in dieser Ungesundheit zu leben - wir können das Gefängnis verlassen, denn es ist von uns selbst erschaffen worden. Wir sind im Gefängnis, weil wir uns entschieden haben im Gefängnis zu sein - weil wir geglaubt haben, dass das Gefängnis kein Gefängnis, sondern unser Zuhause ist.

      Meine Botschaft an die Menschheit ist: Genug ist genug. Wacht auf! Seht was der Mensch selbst dem Menschen angetan hat. In 3000 Jahren sind 5000 Kriege geführt worden. Man kann diese Menschheit nicht gesund nennen. Und nur ganz selten ist ein Buddha erblüht. Wenn in einem Garten nur hier und da eine Pflanze blüht und ansonsten der ganze Garten ohne Blüten bleibt, werdet ihr ihn einen Garten nennen? Etwas ganz Grundlegendes ist in eine falsche Richtung gegangen. Jeder Mensch ist dazu geboren, ein Buddha zu sein: nichts anderes wird euch Erfüllung bringen.

      Ich erkläre euer Buddhasein.

      Was aber hat sich verkehrt entwickelt? Warum hat der Mensch für Tausende von Jahren in einer Art Hölle gelebt? Seit Tausenden von Jahren leben wir mit einem entweder/oder-Konzept des Menschen als eine Art von Schlachtfeld zwischen dem Niederen und dem Höheren, dem Materiellen und dem Spirituellen, dem Weltlichen und Außerweltlichen, dem Guten und dem Bösen, zwischen Gott und dem Teufel. Als eine Folge davon ist das menschliche Potential ernstlich begrenzt worden.

      Um den Menschen zu zerstören, um seine Stärke zu zerstören, ist eine großartige Strategie angewandt worden - und zwar die, den Menschen in zwei zu teilen. Der Mensch hat mit dem Konzept von entweder/oder gelebt: sei entweder ein Materialist oder sei ein Spiritualist. Es ist euch gesagt worden, dass ihr nicht beides sein könnt. Sei entweder der Körper oder sei die Seele - es ist euch gelehrt worden, dass ihr nicht beides sein könnt.

      Das ist die Wurzel des Elends des Menschen. Ein Mensch der in Spaltung mit sich selbst lebt, wird in der Hölle bleiben. Der Himmel tut sich auf, wenn der Mensch nicht länger in sich selbst gespalten ist. Ein gespaltener Mensch bedeutet Elend, ein integrierter Mensch bedeutet Glückseligkeit.

      Bis jetzt ist die Menschheit schizophren gewesen - denn es ist euch gesagt worden, viele Teile eures natürlichen Seins zu unterdrücken, abzuweisen und zu verneinen. Und durch abweisen, durch verneinen, könnt ihr diese nicht zerstören - sie verschwinden einfach im Untergrund. Sie sind weiter in eurem Unterbewusstsein wirksam; tatsächlich werden sie gefährlicher.

      Der Mensch ist eine organische Einheit. Und alles was Gott dem Menschen gegeben hat soll genutzt werden; nichts darf verneint werden. Der Mensch kann ein Orchester werden; alles, was nötig ist, ist die Kunst eine Harmonie in sich selbst zu kreieren.

      Aber eure so genannten Religionen haben euch Wege der Disharmonie, Wege des Missklangs, Wege des Konflikts, gelehrt. Und wenn ihr in Zwietracht mit euch selber seid, verschwendet ihr ständig eure Energie. Ihr bleibt farblos, unintelligent und dumm - denn ohne reichlich Energie ist niemand jemals intelligent. Wenn Energie überfließt, dann ist Intelligenz da. Es ist überfließende Energie, die Intelligenz zum Wachsen bringt. Und der Mensch hat in innerlicher Armut gelebt.

      Meine Botschaft an die Menschheit ist: Kreiert einen neuen Menschen - ungespalten, integriert, ganz.

      Buddha ist nicht ganz, ebenso wenig wie Zorba, der Grieche. Beide sind halb. Ich liebe Zorba, ich liebe Buddha. Aber wenn ich in das tiefste Innere von Zorba blicke, dann fehlt etwas: er hat keine Seele. Wenn ich Buddha ansehe, fehlt wieder etwas: er hat keinen Körper.

      Ich lehre ein großes Zusammentreffen: das Treffen von Zorba und Buddha. Ich lehre Zorba, den Buddha - eine neue Synthese. Das Treffen der Erde und des Himmels, das Treffen des Sichtbaren und des Unsichtbaren, das Treffen aller Polaritäten - von Mann und Frau, Tag und Nacht, von Sommer und Winter, Sex und Samadhi. Nur durch dieses Zusammentreffen wird ein neuer Mensch auf der Erde erscheinen.

      Meine Sannyasins, meine Leute, sind die ersten Strahlen dieses neuen Menschen, dieses Homo Novus.

      Die innere Spaltung hat die Menschheit in einen selbstmörderischen Zustand gebracht. Sie hat nur Sklaven geschaffen - und Sklaven können nicht wirklich leben, sie haben nichts wofür sie leben. Sie leben für andere. Sie sind zu Maschinen reduziert worden - geschickt, wirkungsvoll, aber eine Maschine ist eine Maschine. Und eine Maschine kann keine Lebensfreude haben. Sie kann nicht feiern, sie kann nur leiden.

      Die alten Religionen glaubten an Entsagung. Entsagung ist ein Fluch gewesen. Ich bringe euch eine Gnade: ich lehre Genießen, nicht Entsagung. Der Welt soll nicht entsagt werden, denn Gott hat ihr nicht entsagt - so warum solltet ihr? Gott ist - so warum solltet ihr nicht Teil davon sein?

      Erlebt die Welt in ihrer Gesamtheit - und das Leben in seiner Gesamtheit zu leben bringt Transzendenz. Dann ist das Treffen der Erde und des Himmels von überwältigender Schönheit; es gibt nichts Falsches. Dann verschwinden die Polaritäten ineinander und Gegensätze werden zu Ergänzungen.

      Aber der alte Mensch war nicht wirklich menschlich. Er war ein Humanoid, ein Homo Mechanicus - ein Mensch, der nicht wirklich vollständig ist. Und ein Mensch, der nicht vollständig ist, kann niemals heilig sein.

      Der neue Mensch kommt, er erscheint jeden Tag. Er ist in der Minderheit, das ist natürlich - aber die neue Variante ist bereits hier, die neuen Samen sind angekommen. Und dieses Jahrhundert, das Ende dieses Jahrhunderts, wird entweder den Tod der gesamten Menschheit oder die Geburt eines neuen menschlichen Wesens sehen.

      Und alles hängt von euch ab. Wenn ihr weiterhin am Alten festhaltet, dann hat sich der alte Mensch in jeder Weise auf einen umfassenden Selbstmord, einen universalen Selbstmord, vorbereitet. Der alte Mensch ist bereit zu sterben; der alte Mensch hat seine Freude am Leben verloren.

      Das ist der Grund, warum sich alle Länder auf den Krieg vorbereiten. Und der Dritte Weltkrieg wird ein totaler Krieg sein. Es wird keine Sieger geben, denn niemand wird ihn überleben. Und nicht nur die Menschheit wird zerstört sein, sondern alles Leben auf der Erde.

      Nehmt euch in Acht! Hütet euch vor euren Politikern - sie sind alle selbstmörderisch. Nehmt euch in Acht vor der alten Konditionierung, die euch in Inder, Deutsche, Japaner und Amerikaner aufteilt. Der neue Mensch muss universal sein. Er wird alle Barrieren, sei es Rasse, Religion, Geschlecht oder Hautfarbe transzendieren. Der neue Mensch wird nicht aus dem Osten und nicht aus dem Westen sein; der neue Mensch wird die ganze Erde als seine Heimat beanspruchen.

      Nur dann kann die Menschheit überleben - und nicht nur überleben - mit der Ankunft eines neuen Konzepts des Menschen. Das alte ist das Konzept von entweder/oder: das neue wird beides/und sein. Der Mensch soll ein reiches äußeres und ein reiches inneres Leben führen; es ist nicht nötig zu wählen. Das innere Leben ist nicht gegen das äußere Leben; sie sind beide Teil eines einzigen Rhythmus.

      Ihr müsst nicht äußerlich arm sein, nur um innerlich reich zu sein. Und ihr müsst auch nicht äußerlich reich sein, auf Kosten des inneren Reichtums. Das ist wie es bis jetzt gewesen ist - der Westen hat einen Weg gewählt: seid äußerlich reich! Der Osten hat einen anderen Weg gewählt: seid innerlich reich! Beide sind einseitig. Beide haben gelitten, beide leiden.

      Ich lehre euch den totalen Reichtum. Seid äußerlich reich mit Hilfe der Wissenschaft, und seid in eurem innersten Wesen reich mit Hilfe der Religion. Und das ist es, was euch eins machen wird, organisch, Individuen.

      Der neue Mensch ist kein Schlachtfeld, keine gespaltene Persönlichkeit, sondern ein Bild des Menschen der vereinigt ist, einzigartig, völlig in Gleichklang mit dem Leben in seiner Gesamtheit. Der neue Mensch verkörpert ein lebensfähigeres, veränderbareres Abbild des Menschen, eine neue Art und Weise im Kosmos zu sein, eine qualitativ andere Art Realität wahrzunehmen und zu erleben. So bitte trauert nicht über das Verschwinden des Alten. Freut euch, dass das Alte stirbt, dass die Nacht im Sterben liegt und die Morgenröte am Horizont erscheint.

      Ich bin äußerst froh darüber, dass der traditionelle Mensch verschwindet - dass die alten Kirchen verfallen, dass die alten Tempel leer und verlassen sind. Ich freue mich immens, dass die alte Moral flach auf den Boden fällt.

      Dies ist eine sehr große Krise. Wenn wir die Herausforderung annehmen, ist es eine Gelegenheit, das Neue zu kreieren. Der Zeitpunkt war niemals so reif zu keiner Zeit in der Vergangenheit. Ihr lebt in einem der schönsten Zeitalter - denn das Alte verschwindet oder ist bereits verschwunden und ein Chaos entsteht. Und nur aus dem Chaos werden große Sterne geboren.

      Ihr habt die Gelegenheit, wieder einen Kosmos zu kreieren. Dies ist eine Gelegenheit, die sich nur hie und da, sehr selten, ergibt. Ihr habt großes Glück, in diesen kritischen Zeiten zu leben. Nützt diese Gelegenheit den neuen Menschen zu kreieren.

      Und um den neuen Menschen zu kreieren, müsst ihr bei euch selbst beginnen.

      Der neue Mensch wird alles zusammen sein, ein Mystiker, ein Dichter und ein Wissenschaftler. Er wird das Leben nicht durch alte, verrottete Unterteilungen betrachten. Er wird ein Mystiker sein, weil er die Gegenwart Gottes spüren wird. Er wird ein Dichter sein, weil er die Gegenwart Gottes feiern wird. Und er wird ein Wissenschaftler sein, weil er mit wissenschaftlichen Methoden diese Gegenwart erforschen wird. Wenn ein Mensch alle drei zusammen sein kann, dann ist er ein ganzer Mensch.

      Das ist mein Konzept eines heiligen Menschen.

      Der alte Mensch war ein Unterdrücker und ein Angreifer. Der alte Mensch hatte keine andere Wahl als ein Angreifer zu sein, denn Unterdrückung bringt immer Aggression mit sich. Der neue Mensch wird spontan und kreativ sein.

      Der alte Mensch hat durch Ideologien gelebt. Der neue Mensch wird nicht durch Ideologien oder Moral, sondern durch Bewusstheit leben. Der neue Mensch wird aufmerksam leben. Der neue Mensch wird verantwortungsbewusst sein -- verantwortungsbewusst sich selbst und der Existenz gegenüber. Der neue Mensch wird nicht moralisch im alten Sinne sein; er wird amoralisch sein.

      Der neue Mensch bringt eine neue Welt mit sich. In diesem Moment kann der neue Mensch nur eine sich im Übergang befindliche Minderheit sein -- aber er ist der Träger, der Samen, einer neuen Kultur. Helft ihm. Verkündet seine Ankunft von den Hausdächern: das ist meine Botschaft an euch.

      Der neue Mensch ist offen und aufrichtig. Seine Realität ist durchsichtig, er ist authentisch und zeigt sich, wie er ist. Er wird kein Heuchler sein. Er wird nicht für Ziele leben, sondern im Hier und Jetzt. Er wird nur eine Zeit kennen, jetzt und nur einen Platz, hier. Und durch diese Gegenwart wird er wissen, was Gott ist.

      Freut euch! Der neue Mensch kommt, der alte geht. Der alte ist bereits am Kreuz und der neue erscheint schon am Horizont.

      Osho,
      Philosophia Perennis, Band 2, Kapitel 2
      Avatar
      schrieb am 15.06.08 23:24:36
      Beitrag Nr. 439 ()
      Du bist verantwortlich

      Warum fühle ich mich oft so unglücklich? Kannst du mich nicht davon befreien?

      Die Antwort darauf ist bereits in deiner Frage enthalten. Du willst keine Verantwortung für dich selbst übernehmen, jemand anderer soll das tun. Und das ist der einzige Grund für dein Unglück.

      Es gibt keine Möglichkeit für jemand anderen, dich von deinem Unglück zu befreien. Es gibt keine Möglichkeit für jemand anderen, dich glücklich zu machen. Doch wenn dir bewusst wird, dass du selbst dafür verantwortlich bist, ob du glücklich oder unglücklich bist, dass niemand anderer etwas dazu tun kann ... Dein Unglück wird von dir selbst verursacht; dein Glück ebenfalls.

      Doch das ist schwer zu akzeptieren - mein Unglück ist von mir selbst verursacht?

      Jeder hat das Gefühl, dass die anderen für sein Unglück verantwortlich sind. Der Mann denkt, seine Frau sei für sein Unglück verantwortlich, die Frau denkt, ihr Mann sei für ihr Unglück verantwortlich, die Kinder denken, die Eltern seien für ihr Unglück verantwortlich, und die Eltern denken, die Kinder seien für ihr Unglück verantwortlich. Es ist so komplex geworden.

      Doch euch ist nicht bewusst, dass ihr eure Freiheit verliert, wenn ihr andere für euer Unglück verantwortlich macht, wenn ihr die Verantwortung auf andere abwälzt. Verantwortung und Freiheit sind zwei Seiten ein und derselben Münze. Und weil ihr denkt, andere seien für euer Unglück verantwortlich, gibt es Scharlatane, sogenannte Erlöser, Botschafter Gottes, Propheten, die zu euch sagen: “Ihr müsst überhaupt nichts tun, ihr müsst nur mir nachfolgen. Glaubt an mich, und ich werde euch retten. Ich bin euer Hirte, und ihr seid meine Schafe.”

      Es ist seltsam, dass kein einziger Mensch sich gegen Leute wie Jesus Christus erhoben und gesagt hat: “Es ist absolut beleidigend, zu sagen, du bist der Hirte und wir sind die Schafe, du bist der Erlöser und wir sind abhängig von deinem Mitgefühl; dass unsere ganze Religion nur darin bestehen soll, an dich zu glauben.”

      Doch weil wir die Verantwortung für unser Unglück immer schon auf andere abgewälzt haben, haben wir im Gegenzug akzeptiert, dass auch unser Glück von anderen abhängig ist.

      Wenn das Unglück von anderen kommt, dann muss natürlich auch das Glück von anderen kommen. Aber wozu bist du dann eigentlich da? Du bist weder verantwortlich für dein Unglück noch für dein Glück - was ist dann deine Aufgabe? Was ist deine Bestimmung? Einfach nur ein Objekt für andere zu sein, die dich unglücklich machen oder die dir helfen und dich retten und dich glücklich machen? Bist du nur eine Marionette, deren Stricke in den Händen anderer liegen?

      Damit missachtest du deine Menschlichkeit; du missachtest dich selbst. Du liebst dein eigenes Selbst nicht, du liebst deine Freiheit nicht.

      Wenn du dein Leben achtest, wirst du alle Erlöser zurückweisen. Du wirst zu ihnen sagen: “Verschwindet! Erlöst euch selbst, das ist genug. Es ist mein Leben, und ich selbst muss es leben. Wenn ich etwas falsch mache, werde ich selbst darunter leiden; und ich werde die Konsequenzen meiner falschen Handlungen tragen, ohne mich zu beklagen.”

      Vielleicht ist das die Art und Weise, wie man lernt - indem man fällt und wieder aufsteht, indem man in die Irre geht und wieder zurückkommt. Man begeht einen Fehler, doch jeder Fehler macht einen klüger; man wird denselben Fehler kein zweites Mal machen. Wenn man denselben Fehler erneut macht, bedeutet das, dass man nichts gelernt hat. Dann setzt man seine Intelligenz nicht ein, sondern verhält sich wie ein Roboter.

      Meine ganze Anstrengung geht dahin, jedem Menschen die Selbstachtung zurückzugeben, die ihm zusteht und die er an andere abgegeben hat.

      Eure Sklaverei erschafft ihr euch selbst, und eure Freiheit müsst ihr selbst erklären. Du fragst mich: »Warum bin ich unglücklich?« Du bist unglücklich, weil du die Verantwortung dafür noch nicht übernommen hast. Beobachte einfach einmal, was dein Unglück ist, finde seine Ursache heraus - und du wirst die Ursache dafür in dir selbst finden. Entferne die Ursache, und dein Unglück wird verschwinden. Doch die Menschen wollen nicht die Ursache entfernen, sie wollen einfach nur das Unglück loswerden. Das ist unmöglich, das ist vollkommen unwissenschaftlich.

      Übernehmt die Verantwortung für euer Unglück, und ihr werdet feststellen, dass in euch auch die Ursachen für Glückseligkeit, Freiheit, Freude, Erleuchtung, Unsterblichkeit liegen. Es braucht keinen Erlöser. Und es hat niemals einen Erlöser gegeben; alle Erlöser sind nur Pseudoerlöser. Sie wurden verehrt, weil ihr euch immer jemanden gewünscht habt, der euch rettet. Sie sind aufgetaucht, weil es immer eine Nachfrage danach gab, und wo ein Bedarf ist, gibt es auch ein Angebot.

      Doch wenn du dich von anderen abhängig machst, verlierst du deine Seele. Du vergisst, dass du ein Bewusstsein besitzt, das so universell ist wie das aller anderen auch, dass du ein Bewusstsein besitzt, das so groß ist wie das von Gautama Buddha - du bist dir dessen nur nicht bewusst, du hast noch nicht danach gesucht. Und du hast nicht danach gesucht, weil du nach anderen suchst - nach jemand anderem, der dich retten soll, nach jemand anderem, der dir helfen soll. Du bettelst, ohne zu erkennen, dass das ganze Königreich dir gehört.

      Das muss man als eines der grundlegendsten Prinzipien verstehen - den Zusammenhang von Selbstachtung, Freiheit und Verantwortung.

      Osho: Book of Wisdom,
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      schrieb am 16.06.08 23:27:24
      Beitrag Nr. 440 ()
      Erleuchtung

      Erleuchtung ist die einfache Erkenntnis, dass alles so ist, wie es sein sollte.

      Das ist die Definition von Erleuchtung: Alles ist so, wie es sein sollte, alles ist absolut perfekt, wie es ist. Dieses Gefühl... und plötzlich bist du zuhause. Nichts fehlt. Du bist Teil, dieses ungeheuren, schönen Ganzen - ein organischer Bestandteil. Du bist entspannt darin, hingegeben. Du existierst nicht getrennt davon – alle Trennung ist verschwunden.

      Eine tiefe Freude stellt sich ein, denn mit dem Verschwinden des Egos lösen sich alle Sorgen auf. Wenn das Ego verschwindet, verschwindet alle Qual, wenn das Ego verschwindet, gibt es keinen Tod mehr. Das ist Erleuchtung. Es ist das Verständnis, dass alles gut ist, dass alles schön ist – so wie es ist, ist es schön. Alles ist in unglaublicher Harmonie, in Übereinstimmung.

      Osho, Auszug aus: The Fish in the Sea is Not Thirsty, Ch.14
      Avatar
      schrieb am 16.06.08 23:30:25
      Beitrag Nr. 441 ()
      Zuhören

      Wenn du mit allen möglichen Vorurteilen zuhörst, hörst du auf die falsche Art zu; das ist nicht wirkliches Zuhören. Du machst zwar den Eindruck, als ob du zuhörst, aber du hörst nur, du hörst nicht zu. Richtiges Zuhören bedeutet, dass du deinen Verstand beiseite gelegt hast. Es bedeutet nicht, dass du leichtgläubig wirst, dass du alles glaubst, was dir gesagt wird. Richtiges Zuhören hat nichts mit glauben oder nicht glauben zu tun. Es bedeutet: "Ich kümmere mich jetzt nicht darum, ob ich es glaube oder nicht. Es geht jetzt nicht um Zustimmung oder Ablehnung. Ich versuche nur zuzuhören, was auch immer es ist. Später kann ich entscheiden, was richtig oder falsch ist. Später kann ich entscheiden, ob ich dem folge oder nicht."

      Und die Schönheit des richtigen Zuhörens ist die, dass die Wahrheit in einer eigenen Musik erklingt. Wenn du ohne Vorurteile zuhören kannst, wird dein Herz dir sagen, dass es wahr ist. Wenn es wahr ist, wird etwas in deinem Herzen zum Klingen gebracht. Wenn es nicht wahr ist, wirst du unberührt, unbewegt, gleichgültig bleiben; nichts wird in deinem Herzen erklingen, keine Übereinstimmung geschieht. Das ist die Eigenschaft der Wahrheit: Wenn du ihr offenen Herzens zuhörst, wird sie sofort eine Resonanz in deinem Wesen erzeugen – dein innerstes Zentrum wird emporgehoben. Dir werden Flügel wachsen und plötzlich ist der ganze Himmel frei.

      Es ist keine Frage der logischen Entscheidung, ob das, was gesagt wird, richtig oder falsch ist. Im Gegenteil, es ist eine Frage der Liebe, nicht der Logik. Wahrheit schafft sofort eine Liebe in deinem Herzen; es wird etwas in dir ausgelöst auf sehr geheimnisvolle Weise.

      Aber wenn du falsch zuhörst – das heißt, wenn du gefüllt bist mit deinem Verstand, angefüllt mit deinem Müll, mit deinem Wissen – dann wirst du deinem Herzen nicht erlauben, auf die Wahrheit zu antworten. Du wirst die ungeheure Möglichkeit verpassen, du wirst die Übereinstimmung verpassen. Dein Herz war bereit, die Wahrheit in sich widerklingen zu lassen... Es antwortet nur auf die Wahrheit, es reagiert nie auf die Unwahrheit. Mit der Unwahrheit bleibt es völlig stumm, unberührt, unbeeinflusst, unbewegt. Mit der Wahrheit fängt es an zu tanzen, zu singen, als ob plötzlich die Sonne aufgegangen und die dunkle Nacht verschwunden ist; und die Vögel singen und die Lotusse öffnen sich, und die ganze Erde ist erwacht.

      Osho, Auszug aus: The Dhammapada: The Way of the Buddha, Vol. 7,Ch.9
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      schrieb am 16.06.08 23:36:02
      Beitrag Nr. 442 ()
      Gedanken anhalten

      Deine Gedanken haben weder Wurzeln noch eine Heimat; sie wandern wie die Wolken. Du brauchst sie also nicht zu bekämpfen, du brauchst nicht gegen sie zu sein, du brauchst sie noch nicht einmal anzuhalten.

      Das muss dir wirklich bis ins Innerste klar werden: denn fast jeder, der sich zum erstenmal mit Meditation befasst, beginnt damit, die Gedanken anhalten zu wollen. Und wenn du erst einmal anfängst, die Gedanken anhalten zu wollen, hören sie nie und nimmer auf, denn schon die bloße Anstrengung, sie zum Halten zu bringen, ist wiederum ein Gedanke. Die Anstrengung, meditieren zu wollen, ist ein Gedanke, der bloße Wunsch, die Buddhaschaft zu erlangen, ist ein Gedanke. Und wie willst du den einen Gedanken mit einem anderen aufhalten? Wie willst du den geistigen Prozess überhaupt zum Stillstand bringen, wenn du dazu einen anderen geistigen Prozess einleitest? Dann klammerst du dich an den zweiten, und das geht dann unendlich so weiter – ad nauseam. Dann kommst du nie zum Ende.

      Kämpfe nicht – denn wer ist es, der kämpft? Wer bist du? Nichts als ein Gedanke – mache also nicht aus dem einen Gedanken ein Schlachtfeld für andere Gedanken. Mache dich vielmehr nur zum Zeugen, der die Gedanken betrachtet, wie sie vorbeitreiben. Sie hören auf; aber nicht, weil du sie zum Stillstand zwingst. Sie hören dadurch auf, dass du immer bewusster wirst, nicht, weil du dich bemüht hast, sie zum Halten zu bringen.

      Osho, Auszug aus: Tantra: Die höchste Einsicht, Kap.2
      Avatar
      schrieb am 17.06.08 23:16:21
      Beitrag Nr. 443 ()
      Spirituelle Illusionen

      Merke dir eins: Außer Stille ist alles andere nur deine Imagination – wie schön es auch immer sein mag. Nur deine Stille hat meine Unterstützung, weil du nur in deiner Stille dem Zentrum der Existenz nahe bist. In absoluter Stille wirst du selbst zum Zentrum. Aber denke daran, jegliche Art von Imagination zu vermeiden – jede Einbildung – sogar schöne, göttlich erscheinende Imaginationen.
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      schrieb am 17.06.08 23:23:26
      Beitrag Nr. 444 ()
      Politische Blindheit

      Der Atomkrieg ist in Sicht, die tödliche Krankheit AIDS verbreitet sich schnell, und die Wissenschaftler sagen, dass die Erde gegen Ende dieses Jahrhunderts ihre Achse verändern wird. Aber warum sind die Priester, Politiker und Regierungen sich dieser Tatsachen nicht bewusst? Und warum sind sie nicht daran interessiert, dass die Öffentlichkeit sich dessen bewusst ist? Bitte kommentiere.


      Es ist eine der bedeutendsten Fragen, die gestellt werden kann, aber du wirst einige tiefere Implikationen verstehen müssen, deren du dir nicht bewusst sein magst. Die Politiker und die Priester haben ein persönliches Interesse daran, die Menschen auf der Welt unbewusst zu halten über das, was in der Zukunft passiert. Der Grund ist sehr einfach: Wenn die Menschen sich der Zukunft bewusst sind und der bevorstehenden Dunkelheit, des Todes, der jeden Moment näher kommt, wird es einen enormen Aufruhr im Bewusstsein der Menschen überall auf der Welt geben. Und die Politiker und Priester, die die Menschheit über Jahrtausende beherrscht haben, wissen sehr wohl, sie können keines der Probleme lösen, mit denen die Menschheit in der Zukunft konfrontiert werden wird. Sie sind absolut ohnmächtig. Die Probleme sind zu groß, und sie sind zu klein. Der einzige Weg für sie, ihr Gesicht zu wahren, besteht darin, die Menschen nicht wissen zu lassen, was morgen passieren wird.

      Ich muss auch klarstellen, dass die Politik nur die mittelmäßigen Köpfe der Welt anzieht. Sie zieht keine Albert Einsteins, Bertrand Russells, Jean-Paul Sartres, Rabindranath Tagores an... Nein, sie zieht eine bestimmte Art von Menschen an. Psychologen sind sich der Tatsache bewusst, dass Menschen, die unter einem Minderwertigkeitskomplex leiden, diejenigen sind, die von der Politik angezogen werden, weil die Politik ihnen Macht verleihen kann. Und durch Macht können sie sich selbst und andere überzeugen, dass sie nicht minderwertig, nicht mittelmäßig sind.

      Doch allein das Erlangen von Macht ändert nichts an ihrer Intelligenz. So wird also die ganze Welt von mittelmäßigen Menschen regiert, während wir eine große Anzahl intelligenter Menschen haben – Wissenschaftler, Künstler, Dichter, Tänzer, Maler – allemöglichen sensitiven, kreativen Menschen, die absolute Spitze der Menschheit, aber sie haben keine Macht. Sie können die ganze Struktur der menschlichen Geschichte verändern, sie können die Dunkelheit der Zukunft in einen wunderschönen Morgen, einen Sonnenaufgang verwandeln. Aber das Missgeschick ist, dass die Macht in den Händen der falschen Leute liegt, und dass die intelligenten Menschen ohne Macht sind. Ich werde euch eine kleine Geschichte erzählen, um es klar zu machen....

      Ein großer Mystiker hörte, dass einer seiner Freunde, ein Freund aus der Kindheit - sie hatten zusammen gespielt, zusammen studiert – der Premierminister des Landes geworden war. Nur um ihm zu gratulieren, kam der Mystiker aus den Bergen herunter. Es war eine lange, ermüdende Reise. Als er den Palast des Premierministers ereichte, war der Premierminister gerade dabei, wegzugehen.
      Er erkannte der Mystiker, aber er sagte: “Es tut mir leid, ich habe einige Verabredungen. Ich muss zu drei Orten gehen, und ich würde mich freuen, wenn du mit mir kämst. Unterwegs können wir reden und uns an die guten alten Zeiten erinnern.“
      Der Mystiker sagte: “Ich würde gerne mit dir kommen, aber du siehst, meine Sachen sind voller Staub. Es würde nicht gut aussehen, so neben dir auf einem goldenen Wagen zu sitzen.“
      Der Premierminister sagte,“ Mache dir keine Sorgen. Der König hat mir einen sehr kostbaren Mantel geschenkt. Ich habe ihn nie benutzt; ich habe ihn für spezielle Gelegenheiten aufbewahrt. Ich werde dir den Mantel geben. Zieh ihn einfach an; er wird deine Kleider, den Staub und alles bedecken.“ Der Mantel wurde ihm gegeben. Sie erreichten das erste Haus. Sie betraten das Haus. Der Premierminister stellte seinen Freund vor: „Er ist ein großer Mystiker. Er lebt in den Bergen. Alles, was er hat, gehört ihm, außer dem Umhang-- der gehört mir.“

      Der Mystiker konnte es nicht glauben: “Was ist denn das für eine Dummheit?“ Sogar die Familie war schockiert, dass der Mystiker derart beleidigt wurde. Als sie draußen waren sagte der Mystiker: „Es ist besser, wenn ich dich nicht begleite. Du hast mich beleidigt. Warum hast du gesagt, dass es dein Mantel ist? Sie haben nicht gefragt.“
      Er sagte, “Es tut mir leid, vergib mir. Wenn du nicht mit mir zu meiner nächsten Verabredung kommst, werde ich glauben, dass du mir nicht vergeben hast.“
      Der Mystiker war ein einfacher Mann. Er sagte: “Dann ist es okay, ich komme mit.“
      Als sie das zweite Haus betraten, stellte ihn der Premierminister vor: „Er ist ein großer Mystiker, der in den Bergen lebt. Alles gehört ihm – sogar der Mantel gehört ihm!“
      Der Mystiker bezweifelte, dass dieser Mann überhaupt irgendwelche Intelligenz besaß. Als sie draußen waren, weigerte er sich: “Ich kann nicht mit zu deiner dritten Verabredung kommen. Das ist zuviel.“
      Aber der Politiker sagte: „Ich habe gesagt, dass der Mantel dir gehört!“ Der Mystiker sagte: „Es ist unglaublich wie unintelligent ein Mensch sein kann. Deine Versicherung, deine Betonung, dass der Mantel mir gehört, weckt Verdacht: Da ist etwas, was du versteckst. Warum muss der Mantel überhaupt erwähnt werden? Ich verstehe nicht, wieso Mäntel bei einer Vorstellung überhaupt erwähnt werden müssen.“

      Und der Politiker sagte: “Vergib mir, aber wenn du nicht mit zur dritten Verabredung kommst, werde ich niemals vergessen, dass ich dich verletzt habe. Bitte, da ist nur noch eine weitere Verabredung, und ich werde nicht sagen, dass der Mantel dir oder mir gehört. Mach dir darüber keine Sorgen.“
      Der einfache Mystiker, unschuldig wie er war, stimmte zu. Im dritten Haus stellte er den Mystiker auf dieselbe Art vor, “Er ist ein großer Mystiker aus den Bergen. Alle Kleider gehören ihm, aber was den Mantel betrifft, ist es besser, darüber nichts zu sagen!“

      Der Politiker repräsentiert nicht den intelligentesten Teil der Menschheit. Ansonsten hätte es nicht fünftausend Kriege in dreitausend Jahren gegeben. Der Politiker hat zerstört aber er hat nichts erschaffen. Es ist der Politiker, der die Atomwaffen hervorbringt, die Atomraketen. Mit was für einem Gesicht kann er die Menschen darauf aufmerksam machen, dass die Zukunft dunkel ist, trostlos? Vielleicht gibt es keine Zukunft mehr, vielleicht sitzen wir auf einem Vulkan, der jeden Moment ausbrechen kann. Wir haben bereits so viele Atomwaffen, dass wir siebenhundert Planeten von der Größe unserer Erde zerstören können. Mit anderen Worten, wir können jeden Menschen siebenhundert mal töten.

      Kannst du dir diese Dummheit vorstellen? Ein Mensch stirbt nur einmal. Es ist nicht nötig, ihn siebenhundert mal umzubringen. Wofür sind diese ganzen Atomwaffen da? Dahinter steckt ein bestimmter Wahnsinn. Der Wahnsinn ist, dass der Politiker nur leben kann, wenn es Krieg gibt. In seiner Autobiographie hat Adolf Hitler viele bedeutende Bemerkungen gemacht. Eine seiner Aussagen ist, dass, wenn ein Politiker ein großer Held sein will, eine große historische Figur, dann ist der einzige Weg, einen großen Krieg zu verursachen. Ohne Kriege gibt es keine Helden. Denke nur an all eure Helden, sie wurden durch Kriege hervorgebracht: Alexander der Große, Napoleon Bonaparte, Nadirshah, Tamerlane, Dschingis Khan, Joseph Stalin, Benito Mussolini, Adolf Hitler, Winston Churchill... Und was war an diesen Leuten dran, außer dass sie zu Zeiten großer Kriege lebten? Der Krieg bringt sie zum Gipfel ihres Ruhmes. Eure ganze Geschichte ist voll von diesen Idioten.

      Wenn wir ein wenig Verstand haben, sollten wir komplett aufhören, diese Art von Geschichte in Schulen und Universitäten zu unterrichten. Kannst du nicht über schöne Menschen, kreative Menschen nachdenken? Wir haben großartige Musiker hervorgebracht. Wir haben großartige Wissenschaftler hervorgebracht. Wir haben großartige Dichter hervorgebracht. Wir haben großartige Maler hervorgebracht. Unsere Geschichte sollte uns daran erinnern, dass sie unsere wirklichen Vorfahren sind, nicht Dschingis Khan, nicht Tamerlane, nicht Nadirshah. Das sind Unfälle, und sie sollten noch nicht einmal einen Platz in den Fußnoten der Geschichtsbücher finden. Sie sollten einfach ignoriert werden. Sie waren geisteskranke Menschen, und es ist nicht nötig, sie zu studieren und dieselbe Art von Verlangen in der neuen Generation zu schaffen. Die Priester bilden mit den Politikern eine enge Verschwörung. Es ist eine Jahrtausende alte Verschwörung: Die Priester schützen die Politiker; die Politiker schützen die Priester. Das muss klar verstanden werden.

      Osho, Auszug aus: The Sword and The Lotus, Ch. 3
      Avatar
      schrieb am 23.06.08 23:19:55
      Beitrag Nr. 445 ()
      Humor - der Grundstein der zukünftigen Religiosität

      Ein Sinn für Humor ist einer der Grundpfeiler von Intelligenz. Sobald du ihn verlierst, verlierst du auch Intelligenz. Je mehr du davon hast, desto intelligenter bist du.
      Die Frage ist nicht, wie du einen Sinn für Humor entwickelst – du entfernst einfach nur die Hindernisse. Er ist schon da, er ist schon faktisch vorhanden. Du brauchst nur ein paar Steine zu entfernen, die deine Eltern, die Gesellschaft ihm in den Weg gelegt haben. Die Gesellschaft lehrt dich Selbstbeherrschung, und ein Sinn für Humor bedeutet Entspannung …
      Ihr könnt nicht vor euren Eltern lachen, ihr könnt nicht vor euren Lehrern lachen, ihr könnt nicht vor euren Priestern lachen, ihr könnt nicht in den Kirchen lachen.
      Und die Christen sagen, Jesus hätte nie gelacht. Ich kann das nicht glauben – er war doch kein Wasserbüffel! Er war einer der größten, intelligentesten Menschen, die je auf Erden gewandelt sind. Er muss gelacht haben, er muss es genossen haben. Er war weit mehr ein Mann dieser Erde als etwa Buddha. Er hat leidenschaftlicher und intensiver gelebt als je sonst ein Mensch, der erleuchtet war. Er liebte Frauengesellschaft; er hatte schöne Frauen als Jüngerinnen, sogar eine der berühmtesten Prostituierten jener Tage, Maria Magdalena. Er liebte das Essen, er liebte das Trinken. Er ist der einzige Erleuchtete, der Wein liebte. Ein wirklicher Mann! Und er genoss Festmähler ausgesprochen. Jeden Abend gab es ein Festmahl, und das Fest zog sich hin über Stunden.
      Jesus war ein Mann der Erde. Er wiederholt häufig: „Ich bin der Menschensohn“ – viel häufiger als etwa: „Ich bin der Sohn Gottes“. Er ist der Erde näher als dem Himmel. Er ist eine sehr irdische Gestalt. Er muss gelacht, er muss genossen haben.
      Aber die Priester und die Päpste und die Kirchen sind sehr ernsthaft. Eine Kirche zu betreten ist wie einen Friedhof zu betreten. Man muss ernst, man muss zugeknöpft sein. All das muss fallen gelassen werden.

      Osho, Auszug aus: Guida Spirituale
      Avatar
      schrieb am 23.06.08 23:25:11
      Beitrag Nr. 446 ()
      Ist da jemand drinnen?

      Ich fühle mich, als würde ich nur in den Augen der anderen existieren. Ich komme mir so unwirklich vor. Wo bin ich? Was kann ich da tun oder nicht tun?

      Das erste ist: Nicht nur du existierst nur in den Augen der anderen; jeder existiert in dieser Weise. Das ist der übliche Weg zu existieren. Du benutzt den anderen als Spiegel. Die Meinungen der anderen werden sehr wichtig, ungeheuer wichtig, weil sie dich definieren. Jemand sagt, du bist so wunderschön - und in dem Moment wirst du schön. Jemand sagt, du bist ein Narr - in dem Moment wirst du argwöhnisch; vielleicht bist du ja ein Narr? Du magst wütend werden, du magst es verneinen, aber tief im Innern regen sich Zweifel an deiner Intelligenz.

      Wenn du wissen willst, wer du bist, wirst du deine Augen schließen müssen; du wirst nach Innen gehen müssen. Du wirst die ganze Welt vergessen müssen, du wirst vergessen müssen, was sie über dich sagen. Du wirst tief nach Innen gehen und deine eigene Wirklichkeit erfahren müssen.

      Genau das lehre ich hier - nicht von anderen abhängig zu sein, nicht in deren Augen zu schauen. Es gibt in ihren Augen keine Anhaltspunkte. Sie sind genauso unbewusst wie du, wie können sie dich definieren?

      Ihr schaut euch gegenseitig in die Augen um herauszufinden, wer ihr seid. Ja, da sind Reflektionen, dein Gesicht wird reflektiert. Aber du bist nicht dein Gesicht, du bist weit hinter dem Gesicht. Dein Gesicht hat sich so oft verändert, dass du nicht dein Gesicht sein kannst.

      ... Du bist nicht dein Gesicht. Irgendwo tief innen ist dein Bewusstsein verborgen; es wird nie in den Augen eines anderen reflektiert. Ja, einige Dinge werden widergespiegelt: deine Handlungen. Du tust etwas, es wird in den Augen der anderen gespiegelt. Aber dein Handeln bist nicht du. Du bist viel größer als deine Handlungen...

      Dein Sein wird niemals in den Augen der anderen widergespiegelt. Dein Sein wirst du nur auf eine Art kennen lernen...Und zwar indem du deine Augen allen Spiegeln verschließt. Du musst in dein eigenes inneres Sein eintreten, es direkt ansehen. Niemand kann dir eine Vorstellung davon vermitteln, was es ist. Du kannst es kennen lernen, aber nicht durch andere. Es kann nie ein geborgtes Wissen sein, es kann nur eine direkte Erfahrung sein, eine direktes Erfahren, unmittelbar.

      The Discipline of Transcendence
      Avatar
      schrieb am 30.06.08 00:00:35
      Beitrag Nr. 447 ()
      Im Zen kommst du von nirgendwo und gehst nirgendwohin. Du bist einfach jetzt hier, du kommst nicht und gehst nicht. Alles zieht an dir vorüber und spiegelt sich in deinem Bewußtsein. Du bist jedoch nicht damit identifiziert.Wenn ein Löwe vor dem Spiegel brüllt, meinst du etwa, der Spiegel brüllt? Oder wenn der Löwe fort ist und ein tanzendes Kind kommt, vergißt der Spiegel den Löwen und tanzt mit dem Kind? Meinst du, der Spiegel tanzt mit dem Kind? Der Spiegel tut nichts; er spiegelt nur.Dein Bewußtsein ist nur ein Spiegel.Du kommst nicht, und du gehst nicht.Die Dinge kommen und gehen.Du wirst jung, du wirst alt;du bist lebendig, du bist tot.Alle diese Zustände sind nichts weiter als Spiegelbilder im ewigen Teich des Bewußtseins.

      Osho Osho Live Zen, Volume, 2 Chapter 16
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      schrieb am 09.07.08 23:38:46
      Beitrag Nr. 448 ()
      Der Energie Körper

      Der zweite Körper, pranamaya kosha, verleiht einem eine neue Freiheit, gibt einem mehr Raum. Der zweite Körper ist größer als der erste; er ist nicht auf deinen physischen Körper beschränkt. Er ist zugleich im physischen Körper wie auch um ihn herum. Er umhüllt dich wie ein subtiles Klima, eine Energie¬Aura.

      Das ist der Grund, warum Yoga so viel Wert auf das richtige Atmen legt. Der pranamaya kosha besteht aus einer subtilen Energie, die durch das Atmen in dein Inneres gelangt. Wenn du richtig atmest, bleibt dein pranamaya kosha gesund, heil und lebendig.

      So jemand fühlt sich nie müde, so jemand ist stets in der Lage, Dinge zu tun, er ist immer verantwortlich, immer bereit, auf den Augenblick einzugehen, er nimmt jede Herausforderung an - er ist immer präsent. Man wird ihn in keinem Moment unvorbereitet finden. Nicht, dass er die Zukunft vorausplante, keineswegs. Aber er hat so viel Energie, dass er bereit ist, auf alles, was kommt, zu antworten. Er hat überströmende Energie.

      Man muss verstehen, was es mit dem natürlichen Atem auf sich hat. Beobachtet kleine Kinder: Sie atmen natürlich. Darum sind kleine Kinder so voller Energie. Die Eltern sind erschöpft, aber die Kleinen werden nicht müde!

      Woher nehmen sie diese Energie? Sie kommt aus dem pranamaya kosha. Jedes Kind atmet natürlich und nimmt so selbstverständlich mehr prana, mehr Chi auf und speichert es in seinem Bauch. Der Bauch ist sein Speicher, seine Vorratskammer. Beobachtet ein Kind: So wird richtig geatmet. Wenn ein Kind atmet, ist seine Brust überhaupt nicht beteiligt. Sein Bauch hebt und senkt sich: Es atmet sozusagen aus dem Bauch. Alle Kleinkindcr haben ein Bäuchlein; das Bäuchlein kommt von ihrer Atmung und dem Energiespeicher.

      So wie sie atmen, ist es richtig; erinnere dich daran, nicht zu sehr deine Brust einzusetzen. Ab und zu ist das in Ordnung - in Notfällen: Du rennst um dein Leben, dann kannst du deine Brust einsetzen. Es ist ein Mittel für Notfälle, da kannst du flaches, schnelles Atmen einsetzen und rennen. Aber normalerweise sollte die Brust nicht eingesetzt werden. Und noch eins muss man sich merken: Die Brustatmung ist deshalb nur für Notfälle gedacht, weil man unter Stress sehr schwer normal atmen kann; denn wer normal atmet, bleibt so ruhig und still, dass er nicht rennen kann, nicht kämpfen kann, sich nicht schützen kann.

      Wer ständig aus der Brust heraus atmet, wird geistig verspannt sein. Wer ständig aus der Brust atmet, der wird ständig Angst haben. Die Brustatmung ist nur für angstbesetzte Situationen. Wer sie zur Gewohnheit gemacht hat, wird ständig ängstlich und verspannt, auf der Flucht sein. Es ist zwar kein Feind da, aber du wirst dir einbilden, der Feind wäre da. Auf die Art entsteht Paranoia.

      Beobachte ein Kleinkind - das ist die natürliche Art zu atmen. Atme auch so. Lass deinen Bauch beim Einatmen anschwellen, lass deinen Bauch beim Ausatmen sinken. Und lass es so rhythmisch geschehen, dass es praktisch zu einem Lied, zu einem Tanz in deiner Energie wird - mit Gleichmaß, mit Harmonie ... und du wirst dich so entspannt, so lebendig, so vital fühlen, dass du einfach nicht glauben kannst, wie eine solche Vitalität möglich ist.
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 14:06:40
      Beitrag Nr. 449 ()
      Der lachende Buddha

      Das ganze Spiel der Existenz ist so schön, dass nur Lachen die Antwort darauf sein kann. Lachen kann das einzig wirkliche Gebet sein, der einzig wirkliche Dank.
      In Japan wird einer der ganz großen Mystiker, Hotei, „der lachende Buddha“ genannt. Er ist einer der meistgeliebten Mystiker in Japan, und er hat nie ein einziges Wort gesprochen. Als er erleuchtet wurde, brach er in ein Gelächter aus, und jedes Mal, wenn jemand ihn fragte: „Warum lachst du?“, lachte er noch mehr. Und er zog nur immer von Dorf zu Dorf und lachte.
      Dann strömte eine Menge zusammen, und er lachte. Und allmählich – sein Lachen war sehr ansteckend – fing jemand in der Menge an zu lachen, und dann jemand anders, und schließlich die ganze Menge, weil … Ja, warum lachten sie eigentlich? Jeder wusste doch: „Es ist lächerlich; dieser Mann ist merkwürdig – aber warum lachen wir alle?“ Aber es lachte eben alles, und alle waren ein wenig besorgt: „Was werden die Leute sagen? Es gibt doch keinen Grund zum Lachen.“ Aber die Leute warteten geradezu auf Hotei, weil sie nie im Leben mit einer solchen Totalität gelacht hatten, mit einer solchen Intensität, und weil sie entdeckt hatten, dass nach dem Gelächter jeder einzelne ihrer Sinne klarer geworden war. Die Augen sahen besser, ihr ganzes Wesen war so leicht geworden, als wäre eine schwere Last von ihnen gewichen.
      Dann baten die Leute Hotei: „Komm bitte wieder“, und so zog er lachend weiter ins nächste Dorf. Sein ganzes Leben nach seiner Erleuchtung, etwa fünfundvierzig Jahre lang, tat er nur eines, und das war Lachen. Das war seine Botschaft, sein Evangelium, seine Heilige Schrift. Und es muss festgehalten werden, dass in Japan niemand mit solch einer Hochachtung bedacht wird wie Hotei. In jedem Haus werdet ihr Statuen Hoteis finden. Dabei hatte er nichts weiter getan als gelacht. Aber das Lachen kam aus einer solchen Tiefe, dass es jedem in Erinnerung blieb, der es einmal gehört hatte – so sehr hatte es sein Innerstes getroffen, eine Synchronizität hergestellt.
      Hotei ist einzigartig. Auf der ganzen Welt gibt es keine andere Menschenseele, die so viele Menschen zum Lachen gebracht hat – ohne jeden Grund. Und doch fühlte sich jeder durch das Lachen gereinigt, fühlte ein Wohlbefinden wie nie zuvor.
      Etwas aus unergründlichen Tiefen brachte plötzlich bestimmte Erinnerungen in den Herzen der Menschen zum Klingen …

      Osho, Auszug aus: A Sudden Clash of Thunder
      Avatar
      schrieb am 21.07.08 17:18:14
      Beitrag Nr. 450 ()
      Der lachende Buddha
      2.Teil

      Dieser Hotei ist ungeheuer bedeutsam. Selten ist ein Mensch wie Hotei auf Erden gewandelt. Es ist ein Unglück, es sollte mehr Menschen wie Hotei geben. Es sollten mehr Tempel voller Gelächter sein, voller Tanzen und Singen. Wenn der Ernst verloren geht, geht nichts verloren – ja, man wird gesünder und heiler. Aber wenn das Lachen verloren geht, ist alles verloren. Plötzlich verliert ihr die Festlichkeit eures Daseins, werdet ihr farblos, eintönig, in gewisser Weise tot. Dann fließt eure Energie nicht mehr.
      Aber es ist schwer, Hotei zu verstehen. Um ihn verstehen zu können, muss man in der gleichen fröhlichen Stimmung sein. Wenn du allzu beladen bist mit Theorien, Begriffen, Systemen, Ideologien, Theologien, Philosophien, dann wirst du nicht erkennen können, was dieser Hotei ist, worin seine Bedeutung liegt – denn er wird lachen, wenn er dich sieht. Er wird lachen, weil er einfach nicht glauben kann, dass ein Mensch so närrisch und lächerlich sein kann – so als würde einer nur von einem Kochbuch leben und hätte vergessen, sich Essen zu kochen. Er studiert nur fleißig Bücher über das Essen, und wie man es zubereitet und wie man es nicht zubereitet, und argumentiert hin und her – und die ganze Zeit über ist er hungrig, verhungert allmählich, und hat völlig vergessen, dass man von Büchern nicht leben kann.
      Genau das ist passiert: Die Menschen haben völlig vergessen, dass Religion gelebt werden muss. Sie ist etwas, das assimiliert werden muss. Sie ist etwas, das dir im Blut kreisen muss, dir in Mark und Bein übergehen muss. Du kannst nicht einfach nur darüber nachdenken. Du musst es dir einverleiben!
      Aber jedes Mal, wenn eine Wahrheit, ein Lichtstrahl geboren wird, versammeln sich alle Gelehrten – Intellektuelle, Professoren, Philosophen, Theoretiker – und springen auf die Wahrheit drauf und zertrampeln sie. Dann kneten sie tote Theorien und heilige Schriften daraus. Was einst lebendig war, wird etwas Papiernes. Die wirkliche Rose verschwindet.

      Osho, Auszug aus: A Sudden Clash of Thunder
      Avatar
      schrieb am 21.07.08 17:35:26
      Beitrag Nr. 451 ()
      Persönlichkeit Typ

      Ich glaube, ich habe eine Veranlagung zur Faulheit und zur Flucht vor der Wirklichkeit. Entweder spüre ich keine Energie in mir oder wenn sie da ist, fällt es mir schwer, sie wirklich zuzulassen. Ich habe das Gefühl, ich bin zu kontrolliert.


      Ja, da ist irgendwo eine Kontrolle wirksam. Sie ist Teil deines Bio-Computers geworden. Der Verstand funktioniert wie ein Computer, den wir mit Verhaltensweisen speisen. Sie sammeln sich dort an und werden allmählich zu eingefleischten Gewohnheiten. Es gibt zwei Arten von Persönlichkeiten. Die eine wird von den Psychologen T-Persönlichkeit genannt - toxisch - und die andere N-Persönlichkeit - nährend.

      Eine toxische Persönlichkeit sieht alles durch die negative Brille. In den Augen einer toxische Persönlichkeit ist die ganze Welt deprimierend und traurig. Die toxische Persönlichkeit verbirgt sich hinter schönen Fassaden. Ein Perfektionist ist eine toxische Persönlichkeit. Du kannst nicht behaupten, an einem Perfektionisten sei etwas falsch, doch sein ganze Spiel besteht darin, Fehler, Irrtümer und Lücken zu finden. Das ganze ist ein Trick. Du kannst an einem Mensch, der sich um Perfektion bemüht, nichts Falsches finden. Doch im Grunde geht es ihm gar nicht darum, daß alles perfekt ist. Das ist nur ein Mittel. Er möchte Fehler, Lücken und Irrtümer finden, irgend einen Mangel, weil er das dann immer mit dem Ideal vergleichen und verurteilen kann.

      Die toxische Persönlichkeit denkt immer an das, was nicht ist und sieht nie das, was ist. Auf diese Weise wird Unzufriedenheit etwas selbstverständliches. Eine toxische Persönlichkeit vergiftet sich selbst, und nicht nur das, sie verbreitet auch Gift.

      Das kann erblich sein. Wenn du in deiner Kindheit mit Menschen gelebt hast, die eine negative Lebenseinstellung hatten… Sie mag sich hinter leuchtenden Worten verbergen, hinter schönen Begriffen und Idealen wie Himmel, Gott, Religion, Seele. In diesen schönen Worten reden über die andere Welt, doch damit wollen sie lediglich diese Welt verdammen. Es geht ihnen überhaupt nicht um die andere Welt, sie haben kein Interesse an Heiligen. Doch um zu beweisen, daß die anderen Sünder sind, reden sie über Heilige.

      Das ist eine sehr krankhafte Einstellung. Sie sagen : ‘Werde wie Jesus.’. Dabei haben sie nicht das geringste Interesse an Jesus. Wenn Jesus hier wäre, wären sie die letzten, die zu ihm gingen. Das dient ihnen nur als ein Mittel. Du kannst nicht wie Jesus werden, und damit bist du ihr Opfer. Sie verurteilen dich ständig. Sie stellen Werte auf, eine Moral, eine puritanische Haltung. Sie sind die Moralisten, die Moralisierenden; sie sind die großen Vergifter dieser Welt. .

      Man findet solche Leute überall. Meistens werden sie Lehrer, Erzieher, Professsoren, Rektoren, Heilige, Bishhöfe, Päpste. Und zwar deshalb, weil sie dann andere verdammen können. Sie sind bereit, alles dafür zu geben, wenn ihnen nur die Freude vergönnt ist, andere zu verurteilen. Es gibt sie überall, in allen möglichen Verkleidungen. Und das alles tun sie nur zu deinem Besten, zur deinem eigenen Besten, damit du ihnen gegenüber hilflos bist. Die Erbschaft, die sie hinterlassen haben, ist real, sie ist groß. Sie haben die gesamte Geschichte beherrscht.

      Solche Menschen wollen immer gleich dominieren. Mit Hilfe ihrer Ideologie können sie Macht auszuüben, weil sie andere verurteilen können. Und das alles unter dem Deckmantel durchaus rationaler Begriffe. Dieser Rationalismus ist also Teil der T-Persönlichkeit. Sie sind sehr argumentative Menschen. Es ist schwer, sie in der Diskussion zu schlagen. Sie sind nie vernünftig, doch sie sind immer rational.

      Man muß den Unterschied zwischen einem vernünftigen und einem rationalen Menschen kennen. Ein vernünftiger Mensch ist niemals nur rational, weil er aus Erfahrung weiß, daß es beides im Leben gibt, sowohl das Rationale als auch das Irrationale, daß es im Leben sowohl Verstand wie auch Gefühl gibt, den Kopf genauso wie das Herz.

      Ein vernünftiger Mensch ist einfach vernünftig. Ein rationaler Mensch ist niemals vernünftig. Er will dem Leben Logik aufzwingen, denn Logik ist perfekt, doch das Leben nie. Er orientiert sich immer an dem Ideal, und will das Leben zwingen, diesem Ideal zu folgen. Er sieht nie das Leben und dessen Realität. Seine Ideale sind gegen das Leben gerichtet.

      Der zweite Persönlichkeitstyp, die N-Persönlichkeit, die nährende Persönlichkeit ist ganz anders geartet. Sie hat eigentlich keine Ideale. Sie schaut sich das Leben an und orientiert sich mit ihren Wertvorstellungen an der Wirklichkeit. Sie ist sehr vernünfig, aber nie perfektionistisch. Sie ist ganzheitlich, aber kein Perfektionist. Und sie sieht bei allem die guten Seiten. Die N-Persönlichkeit ist immer hoffnungsvoll, stahlend, abenteuerlich, vertrauend, nicht verurteilend. Solche Menschen werden Dichter, Maler, Musiker.

      Wenn eine N-Persönlichkeit ein Heiliger wird, dann ist sie ein wirklicher Heiliger. Wenn eine T-Persönlichkeit ein Heiliger wird, ist sie ein falscher Heiliger, ein Pseudo-Heiliger. Wenn eine N-Persönlichkeit Vater wird oder Mutter wird, dann ist sie ein wirklicher Vater, eine gute Mutter. Der A-Typ ist ein Pseudo-Vater und eine Pseudo-Mutter. Das ist nur ein Trick um das Kind auszubeuten, es zu quälen, zu beherrschen, von ihm Besitz zu ergreifen. Er fühlt sich mächtig, indem er das Kind vernichtet. Der T-Typ ist am meisten verbreitet. Insofern hast du wahrscheinlich recht, daß du diese Veranlagung in dir trägst. Jeder tut das. Aber wenn du dir dessen bewußt geworden bist, dann ist das kein großes Problem mehr. Dann kannst du sehr leicht von T zu N gelangen. .

      An ein paar Dinge mußt du dabei denken : Wenn du das Gefühl hast, du bist faul, nenne es nicht Faulheit. Höre auf deine Natur. Vieleicht ist das genau das Richtige für dich. Das verstehe ich unter einem vernüntigen Menschen. Was kannst du tun? Wenn Faulheit über dich kommt, dann ist eben Faulsein für dich angesagt. Wer bist du, daß du dazu nein sagen kannst ? Und wie könntest du sie besiegen? Selbst in deinem Kampf wirst du faul sein. Wie könntest du da gewinnen? Du wirst ständig unterliegen und dich unnötig elend fühlen.

      Sei realistisch. Höre auf dein eigenes Sein. Jeder hat sein eigenes Tempo. Einige Menschen sind sehr aktiv und schnell, daran ist nichts falsch. Wenn sie sich dabei wohlfühlen, dann ist das für sie das Richtige.

      Stelle keine Ideale auf, wie du dich verhalten sollst. Habe kein « du sollst » Durch das « du sollst » entsteht eine Art Neurose. Dann ist man besessen. Ständig ist dieses « du sollst » da, es steht vor dir und verurteilt dich und du kannst dich an nichts mehr freuen. Freue dich! Vernichte das « du sollst » vollständig und sei hier und jetzt. Tue, was du tun kannst, und was du nicht tun kannst, akzeptiere. So bist du nun einmal. Und du bist schließlich hier, um du selbst zu sein und sonst niemand. Allmählich wirst du merken, wie sich dein T in ein N verwandelt. Du wirst nährend werden und du wirst mehr Freude haben, du wirst mehr lieben und meditativer werden.

      Tatsächlich fällt es einem faulen Menschen leichter, meditativ zu werden als einem aktiven. Aus diesem Grund ist der ganze Osten faul geworden. Sie haben zu viel meditiert. Meditation ist eine Art Passivität. Ein aktiver Mensch ist sehr rastlos. Einfach nur still da zu sitzen, fällt ihm sehr schwer. Nichts zu tun, ist für einen aktiven Menschen das Schwierigste, was es gibt.

      Freue dich einfach und bewege dich in einem Tempo, das zu deinem Wesen passt : kein « du sollst », keine Ideale, sie würden dich nur vergiften. Schau sehr hoffnungsvoll ins Leben. Es ist wirklich wunderschön. Schau es dir einfach an und erwarte keine Perfektion. Denke nicht, dass du dich nur an Dingen freuen kannst, wenn sie perfekt sind. Dann wirst du nie Freude an ihnen haben.

      Wenn Gott einem T-Typ begegnet, dann wird dieser sofort Fehler an ihm finden. Deshalb verbirgt sich Gott - wegen dieser T-Typens. Er zeigt sich nur den N-Typen, niemals den T-Typen. Er zeigt sich nur denen, die von ihm Nahrung annehmen können. Und nicht nur das, er zeigt sich denen, die ihn nähren können. br>

      Entspanne dich also einfach, freue dich, akzeptiere und die Probleme werden verschwinden.

      The Passion For the Impossible
      Avatar
      schrieb am 21.07.08 18:04:59
      Beitrag Nr. 452 ()
      Die Ernährung des Meditierers

      Der Mensch ist das einzige Lebewesen, dessen Ernährungsweise nicht festgelegt ist. Bei allen anderen Lebewesen steht die Ernährung fest. Ihre körperlichen Grundbedürfnisse und ihre Natur bestimmen jeweils, was sie essen dürfen und was nicht, wie viel sie essen dürfen und wie viel nicht, wann sie essen und wann sie aufhören müssen. Nur der Mensch ist da absolut nicht festgelegt: Weder verrät ihm seine Natur, was er essen sollte, noch sagt ihm seine Wahrnehmung, wie viel er essen sollte, noch zeigt ihm seine Einsicht, wann er mit dem Essen aufhören sollte.

      Da keine dieser menschlichen Eigenschaften festgelegt ist, ist das Leben der Menschen bisweilen abenteuerliche Wege gegangen. Aber sobald der Mensch auch nur eine Spur von Einsicht hat, sobald er anfängt, auch nur mit einer Spur von Intelligenz, mit einer Spur von Bedachtsamkeit zu leben, seine Augen auch nur ein wenig aufzumachen, ist es überhaupt nicht schwer, zur richtigen Ernährungsweise zu finden. Es ist ganz leicht - nichts könnte leichter sein. Aber was heißt eine richtige Ernährungsweise? Hier gibt es zweierlei zu berücksichtigen.

      Erstens: Was sollte man essen und was nicht?

      Der menschliche Körper besteht aus chemischen Elementen; alle Körperprozesse sind ausgesprochen chemisch. Wenn jemand Alkohol trinkt, wird sein Körper von dieser Chemikalie beeinflusst: Er wird berauscht, wird unbewusst werden. Der Betreffende mag noch so gesund, noch so friedfertig sein - die Chemie des Rauschmittels wird seinen Körper beeinflussen. Egal wie fromm ein Mensch sein mag - wenn ihm Gift verabreicht wird, muss er sterben.

      Jede Art von Nahrung, die den Menschen in irgendeiner Weise unbewusst macht, jede Art von Erregung, jede Art von Extrem, jede Art von Störung richtet Schaden an. Und der tiefste, der schlimmste Schaden tritt dann ein, wenn diese Dinge bis zum Nabel vordringen.

      Vielleicht ist euch nicht bekannt, dass überall auf der Welt die Naturheilkunde Schlammpackungen, vegetarische Ernährung, leichte Kost, feuchte Umschläge und Wannenbäder verschreibt, um den Körper zu heilen. Aber kein Naturheilkundler hat his heute begriffen, dass die lindernden Auswirkungen von feuchten Umschlägen, Schlammpackungen und Wannenbädern weniger mit deren speziellen Eigenschaften zu tun haben, als vielmehr damit, dass sie sich auf das Nabelzentrum auswirken. Und das Nabelzentrum wiederum wirkt auf den restlichen Körper ein. All diese Dinge - der Schlamm, das Wasser, das Wannenbad - wirken sich auf die schlafende Energie im Nabelzentrum aus. Ist diese Energie erst einmal geweckt, beginnt der Betreffende zu gesunden.

      Nur weiss die Naturheilkunde selber immer noch nichts davon. Die Naturheilkundler führen diese Heilwirkung direkt auf die Schlammpackungen, die Wannenbäder oder feuchten Umschläge auf dem Bauch zurück! Sie wirken sich heilsam aus, aber das kommt in Wirklichkeit daher, dass sie die Energie im schlafenden Nabelzentrum wecken.

      Wenn das Nabelzentrum misshandelt wird, wenn es die falsche Ernährung, die falschen Nahrungsmittel bekommt, dann zieht sich das Nabelzentrum nach und nach zurück und seine Energie wird geschwächt. Nach und nach erschlafft dieses Zentrum und schläft am Ende praktisch ein. Dann sind wir uns dieses Zentrums nicht mehr als Zentrum bewusst.

      Dann nehmen wir nur noch zwei Zentren wahr: Das eine ist der Verstand, durch den ständig die Gedanken ziehen, und das andere ist ein Eckchen vom Herzen, durch das die Gefühle ziehen. Mit einer tieferen Ebene als diesen beiden sind wir nicht in Tuchfühlung. Je leichter also die Speisen sind, desto weniger belasten sie den Körper. Und desto besser die Chancen, desto günstiger sind die Bedingungen für den Antritt eurer inneren Reise.

      Für eine richtige Ernährung ist vor allem darauf zu achten, dass sie nicht erregen sollte, nicht berauschen sollte, nicht belasten sollte. Wer richtig gegessen hat, darf sich nicht schwer und benommen fühlen. Aber vermutlich fühlen wir uns alle nach unseren Mahlzeiten schwer und benommen. An solchen Zeichen können wir erkennen, dass wir uns falsch ernähren.

      Die einen werden krank, weil sie nicht genug zu essen bekommen, und die anderen werden krank, weil sie zu viel zu essen bekommen. Die einen sterben durch Hunger und die anderen durch Völlerei. Und die Zahl der Letzteren übersteigt seit jeher die Zahl der Ersteren. Nur sehr wenige Menschen sterben vor Hunger. Selbst wenn jemand vorsätzlich verhungern will, hat er mindestens drei Monate lang keine Aussichten zu sterben. Jeder Mensch kann drei Monate lang ohne Nahrung auskommen, aber wenn einer sich drei Monate lang überfrisst, hat er keine Aussicht zu überleben.

      Langsam werden uns allerdings unsere falschen Essgewohnheiten gefährlich. Sie erweisen sich als sehr kostspielig. Sie haben uns an einen Punkt gebracht, wo wir nur noch irgendwie unser Leben fristen. Unsere Ernährungsweise scheint nicht der Gesundheit zu dienen, vielmehr scheint sie uns krank zu machen. Es ist schon eine bedenkliche Situation, wenn uns unsere Ernährungsweise krank zu machen beginnt! Das ist so, als würde es jeden Morgen, wenn die Sonne aufgeht, schlagartig dunkel werden - das wäre für uns ebenso überraschend und bedenklich. Aber alle Ärzte der Welt sind sich einig darin, dass die meisten Krankheiten des Menschen auf seine falsche Ernährungsweise zurückzuführen sind.

      Das Allererste ist also, dass jeder Einzelne sich sehr umsichtig und bewusst ernähren sollte. Und besonders gilt das für jeden, der meditiert. Für ihn ist es unerlässlich, genau darauf zu achten, was er isst, wie viel er isst und wie es sich auf seinen Körper auswirkt. Wer ein paar Monate lang mit Bewusstheit experimentiert, wird mit Sicherheit herausfinden, welche Ernährungsweise für ihn die richtige ist, welche Speisen ihm Gelassenheit, Frieden und Gesundheit bescheren. Da gibt es keine wirklichen Probleme; aber ihr seid nur deshalb nie in der Lage die richtige Ernährungsweise für euch herauszufinden, weil ihr nie weiter darauf achtet, was ihr eigentlich esst.

      The Inner Journey
      Avatar
      schrieb am 21.07.08 23:38:23
      Beitrag Nr. 453 ()
      Avatar
      schrieb am 22.07.08 20:52:04
      Beitrag Nr. 454 ()
      kann man mit zen seine hormone in griff bekommen. hab keine lust die pille zu schlucken
      Avatar
      schrieb am 22.07.08 20:58:31
      Beitrag Nr. 455 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.564.096 von Nonne1 am 22.07.08 20:52:04wenn du deinem namen alle ehre machst
      brauchst du eigentlich keine pille

      :rolleyes:

      :D
      Avatar
      schrieb am 22.07.08 21:03:33
      Beitrag Nr. 456 ()
      ja deswegen finde ich es ja quatsch , warum soll man die pille nehmen wenn man eh nicht dingdong macht...
      Avatar
      schrieb am 22.07.08 21:55:04
      Beitrag Nr. 457 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.564.096 von Nonne1 am 22.07.08 20:52:04ja, das ist möglich, aber probier mal die fünf Tibeter, deine Sexualenergie wird dann da unten nicht mehr gebraucht sondern umgelenkt, zu so einer Art verjüngender Erleuchtung;)

      Oder das Gegenteil Tantra, aber das kann dir zenman genauer erklären;)
      Geh mal nach Köln zu Oshos Place... dahinter wird dir geholfen
      Avatar
      schrieb am 23.07.08 11:17:52
      Beitrag Nr. 458 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.564.715 von MrRipley am 22.07.08 21:55:04häh :confused:
      ein vegetarisches restaurant
      Avatar
      schrieb am 28.07.08 22:50:04
      Beitrag Nr. 459 ()
      Der lachende Buddha
      3.Teil

      Ich wohnte einmal im Hause eines christlichen Freundes. Ich begann, in seiner Bibel zu blättern – da war eine Rose. Er muss die Rose in der Bibel verwahrt haben … viele Jahre alt, trocken, tot, erdrückt zwischen den Seiten der Bibel. Ich fing an zu lachen. Er kam aus dem Bad gerannt und fragte: „Was ist, warum lachst du? Was ist passiert?“
      Ich sagte: „Mit dieser Rose ist das Gleiche passiert, was mit der Wahrheit passiert ist. Zwischen den Seiten deiner Bibel ist die Rose gestorben. Jetzt ist sie nur noch eine Erinnerung an etwas, das einmal lebendig war, nur ein Andenken, aller Duft verflogen, alle Lebendigkeit verflogen. Sie ist so tot wie eine Plastikblume oder eine Papierblume. Sie hat eine Geschichte, aber sie hat keine Zukunft. Sie hat eine Vergangenheit, aber sie hat keine Zukunft. Und das Gleiche ist mit der Wahrheit passiert: Auf den Seiten der Heiligen Schrift ist sie gestorben.“
      Wenn die Wahrheit kommt, kommt sie non-verbal, ist sie schweigend. Sie ist so tief, dass sie sich nicht in Worten ausdrücken lässt. Dann werden früher oder später Leute kommen, die sie in Worte kleiden, die sie systematisieren. Und gerade bei dieser Systematisierung wird sie getötet.
      Hotei lebte ein völlig anderes Leben als ein gewöhnlicher religiöser Mann. Sein ganzes Leben war nichts als ein ununterbrochenes Lachen. Es heißt von Hotei, dass er selbst im Schlaf manchmal zu lachen begann. Er hatte einen riesigen Bauch, und der Bauch wackelte. Die Menschen fragten ihn dann: „Warum lachst du nur, und dazu noch im Schlaf?“ Das Lachen war ihm so natürlich, dass ihn alles und jedes zum Lachen brachte. Dann wird das ganze Leben, ob wachend oder im Schlaf, zur Komödie.
      Ihr dagegen habt aus dem Leben eine Tragödie gemacht. Ihr habt einen tragischen Kuddelmuddel aus eurem Leben gemacht. Selbst wenn ihr lacht, lacht ihr nicht. Selbst wenn ihr vorgebt zu lachen, ist das Lachen nur gezwungen, manipuliert, aufgesetzt. Es kommt euch nicht aus dem Herzen, schon gar nicht aus dem Bauch. Es ist nicht etwas, das aus eurer Mitte kommt, sondern nur etwas, das oben aufgemalt ist. Ihr lacht aus Gründen, die nichts mit Lachen zu tun haben.
      Ich habe gehört… In einem kleinen Büro erzählt der Chef gerade mal wieder seine alte, ewig wiedergekäute Anekdote. Und alle lachen … man muss schließlich lachen! Sie finden es todlangweilig, aber wenn der Chef einen Witz erzählt, hat man zu lachen, das ist Pflicht. Nur eine Tippse lacht nicht, sitzt völlig gelangweilt da und macht ein genervtes Gesicht.
      Der Chef sagt: „Was ist denn mit Ihnen los? Warum lachen Sie nicht?“
      Sie sagt: „Ich gehe am Monatsende.“
      Also ist es nicht mehr nötig … Die Leute haben ihre Gründe. Selbst das Lachen ist Geschäft, selbst Lachen ist Ware, ist Politik. Selbst Lachen ist nicht einfach Lachen. Alle Unschuld ist verloren. Ihr könnt nicht mal auf eine unschuldige Weise lachen, ihr verliert eure Unberührtheit, eure Reinheit, eure Unschuld.

      Osho, Auszug aus: A Sudden Clash of Thunder
      Avatar
      schrieb am 28.07.08 22:53:31
      Beitrag Nr. 460 ()
      Warum muss ich immer weinen, wenn ich von Liebe berührt werde?

      Du bist vom Glück gesegnet. Wenn die Liebe dir nicht Tränen in die Augen treiben kann, dann ist diese Liebe tot. Es ist bedauerlich, dass Tränen immer mit Traurigkeit und Sorgen assoziiert werden, aber das ist nur eine Dimension ihres Wesens. Ihre wichtigste Offenbarung ist in der Liebe, in Dankbarkeit, im Gebet, in Stille, im Frieden. Wenn du ungeheuer erfüllt bist, dann zeigen Tränen das Überfließen deiner Erfüllung, deiner Freude.

      Tränen müssen eine neue Bedeutung bekommen, eine neue Poesie. Sie müssen eine völlig neue Dimension bekommen, die sie verloren haben, weil die Menschen so sehr im Leiden gelebt haben, dass Tränen zu einem festen Bestandteil ihres Leidens geworden sind.

      Außerdem liegt es daran, dass die Menschheit vom Mann beherrscht worden ist, und der Mann hat es zu einer Frage seines Egos und seines Stolzes gemacht, nicht zu weinen. Es ist feminin zu weinen; es ist weibisch, Tränen zu haben. Aber das ist nicht wahr. Das ist eine hässliche, männlich-chauvinistische Vorstellung. Und nicht nur hässlich, sondern völlig unnatürlich und unwahr, denn der Mann hat genau die gleichen Tränendrüsen wie die Frau. Die Natur hat keinen Unterschied in den Tränendrüsen gemacht. Es ist offensichtlich, dass die Natur nicht die Absicht hatte, zwischen Mann und Frau zu diskriminieren.

      Aber der Mann ist seit Jahrhunderten ein großer Egoist gewesen und empfindet Tränen als Schwäche. Er hat aufgehört zu weinen, aber er ist sich der Konsequenzen nicht bewusst. Er hat damit auch aufgehört zu lieben – und sich dadurch in eine gefährliche Situation hineinmanövriert. Mehr Männer als Frauen werden verrückt, allein deshalb, weil der Mann sich ständig unter Kontrolle hat. Irgendwann kommt der Moment, da ihm die ganze Unterdrückung zuviel wird, und er bricht zusammen.

      Die Frau kontrolliert sich nicht. Sie weint, wenn ihr nach Weinen zumute ist. Sie ist natürlicher als der Mann. Dadurch hat sie dem Mann einige Erfahrungen voraus, die er sich entgehen lässt. Die Frau ist gesünder und lebt länger – fünf Jahre länger als der Mann. Sie ist ruhiger und stiller. Weniger Frauen werden verrückt, weniger Frauen begehen Selbstmord, auch wenn sie davon reden. Gelegentlich probieren sie es sogar, aber sehr halbherzig.

      Im Mann aber staut sich immer mehr an und schließlich erreicht er den Punkt, wo er die Kontrolle verliert. Dann begeht er Selbstmord oder einen Mord, oder er wird verrückt.

      Vielleicht hat die Jahrtausendealte Konditionierung bei ihm bewirkt, dass seine Aufmerksamkeit in Bezug auf seine eigenen Tränen, seine eigene Liebe, seine eigene Weiblichkeit blockiert wurde.

      In einer besseren Welt, mit einer besseren Menschheit, werden die Menschen ihre Tränen mehr genießen können. Tränen sind ein solcher Segen!

      Du fragst mich: “Warum muss ich immer weinen, wenn ich von Liebe berührt werde?" Was willst du eigentlich? Was willst du noch mehr? Wahrscheinlich meinst du, diese Tränen seien verkehrt. Meinst du, es sei verkehrt zu weinen, wenn man von Liebe berührt wird? Du bist nur falsch konditioniert. Es ist absolut richtig!

      Was kannst du machen, wenn du von Liebe berührt wirst? Da helfen keine Worte. Nur Tränen können zeigen, was in der Tiefe deines Herzens geschieht. Tränen sind der kostbarste Schatz, den du besitzt.

      Doch man hat den Mann vollkommen verkrüppelt. Die Natur des Mannes wurde von den Machtinteressen zurechtgestutzt. Die Nationen brauchen Armeen. Sie haben kein Interesse, dass der Mann von Liebe berührt wird. Seine Tränen müssen ausgetrocknet, seine Liebe muss blockiert werden, denn sonst ist er nicht in der Lage, andere Menschen zu töten, zu ermorden und abzuschlachten – Menschen wie du und ich, Menschen, die dir nichts Böses getan haben, Menschen, deren Frauen, Kinder und alte Eltern auf sie warten mögen, genau wie deine Eltern, deine Frau und deine Kinder auf dich warten.

      Aber um Soldaten zu produzieren, musste der Mann völlig kaputtgemacht werden. Er musste in einen Roboter verwandelt werden – und Roboter weinen nicht. Roboter werden nicht von Liebe berührt. Weil Armeen gebraucht wurden, ist der Mann verkrüppelt worden. Nur weil Frauen in den Armeen nicht gebraucht wurden, hat man sie in Ruhe gelassen. Das war ein Glück für die Frauen; dadurch sind sie natürlicher geblieben.

      Du solltest dich niemals deiner Tränen schämen! Sei stolz darauf, dass du noch so natürlich bist. Sei stolz darauf, dass du das Unausdrückbare durch Tränen ausdrücken kannst. Die Tränen sind deine ungesungenen Lieder. Die Tränen sind dein Herz, das keine Worte findet. Du solltest dich niemals deiner Tränen schämen. Augen, die ihre Tränen verloren haben, haben ihren schönsten, glorreichsten Schatz verloren.

      Wenn Tränen fließen, dann freue dich: Du bist noch lebendig! Weißt du denn nicht, dass Tote nicht weinen können? Tote haben keine Tränen. Menschen, die meinen, sie seien am Leben, aber nicht weinen können und keine Tränen haben, leben in einer Täuschung. Sie sind schon längst gestorben. Am Tag, als ihre Tränen starben, sind sie selbst gestorben, weil ihre Liebe starb. Nur durch die Liebe hast du eine Seele.

      Satyam Shivam Sunderam
      Avatar
      schrieb am 04.08.08 23:12:32
      Beitrag Nr. 461 ()
      Der lachende Buddha
      4.Teil

      Beobachtet ein kleines Kind, beobachtet sein Lachen – so tief, dass es mitten aus dem Zentrum kommt. Wenn ein Kind geboren wird, ist der erste gesellschaftliche Akt, den das Kind erlernt – oder vielleicht ist es nicht richtig zu sagen „erlernt“, weil es das schon mitbringt – dass es lacht. Sein erster sozialer Akt! Indem es lächelt, wird es Teil der Gesellschaft. Es scheint sehr natürlich, spontan. Andere Dinge kommen erst später – aber wenn es lächelt, ist das sein erster Funke der Teilnahme an der Welt. Wenn eine Mutter ihr Kind lächeln sieht, wird sie unglaublich froh, weil dieses Lächeln Gesundheit zeigt, Intelligenz zeigt, weil dieses Lächeln zeigt, dass das Kind nicht dumm, nicht zurückgeblieben ist. Dieses Lächeln zeigt, dass das Kind leben wird, glücklich sein wird. Die Mutter ist einfach hingerissen.
      Lächeln ist die erste gesellschaftliche Handlung – und sollte auch die gesellschaftliche Grundhandlung bleiben. Man sollte sein ganzes Leben lang weiterlachen. Wenn du in allen möglichen Situationen lachen kannst, wirst du sehr fähig werden, dich ihnen zu stellen – und dieses Dich-Stellen wird dich zur Reife bringen. Ich sage damit nicht, dass du nicht weinen sollst; sondern beides geht zusammen, beides gehört zum gleichen Phänomen, nämlich wahr und authentisch zu sein.
      Es gibt Millionen von Menschen, deren Tränen vertrocknet sind; ihre Augen haben ihren Glanz, ihre Tiefe verloren; ihre Augen haben ihr Wasser verloren. Denn sie können nicht weinen, sie können keine Tränen vergießen, sie fließen nicht natürlich. Wenn das Lachen beschnitten ist, sind auch die Tränen beschnitten. Nur jemand, der gut lachen kann, kann gut weinen. Und wenn du gut weinen und lachen kannst, bist du lebendig.
      Der tote Mensch kann nicht lachen und kann nicht weinen. Der tote Mensch kann traurig sein. Seht selbst: Schaut euch eine Leiche an – der tote Mensch hat mehr Geschick im Ernstsein als ihr. Nur ein lebendiger Mensch kann lachen und weinen und Tränen vergießen. Dies sind die Stimmungen eures Inneren. Dies sind die Wetterlagen – bereichernd. Aber nach und nach vergisst jeder. Was anfangs natürlich war, wird unnatürlich. Ihr braucht jemanden, der euch zum Lachen reizt, zum Lachen kitzelt – sonst lacht ihr ja nicht. Das ist der Grund, warum es so viele Witze gibt auf der Welt.

      Osho, Auszug aus: A Sudden Clash of Thunder
      Avatar
      schrieb am 04.08.08 23:22:34
      Beitrag Nr. 462 ()
      Was sind die Qualitäten eines reifen Menschen?

      Für mich ist Reife ein anderer Begriff für Verwirklichung: Man hat sein Potenzial erfüllt, hat es verwirklicht. Das Samenkorn hat einen langen Weg hinter sich gebracht und ist erblüht.

      Reife besitzt einen besonderen Duft. Sie gibt dem Menschen eine enorme Schönheit. Sie gibt ihm Intelligenz, die schärfste Intelligenz. Sie macht aus ihm reine Liebe. Sein Handeln ist Liebe, sein Nichthandeln ist Liebe; sein Leben ist Liebe, sein Tod ist Liebe. Er ist einfach eine Blume der Liebe.

      Der Westen hat Definitionen von Reife, die sehr kindisch sind. Der Westen meint mit Reife, dass man nicht mehr unschuldig ist, dass man durch seine Lebenserfahrungen geformt wurde, dass man nicht mehr leicht zu betrügen ist, dass man sich nicht mehr ausbeuten lässt, dass man in sich so etwas wie einen festen Fels trägt, einen Schutz, eine Sicherheit.

      Diese Definition ist sehr gewöhnlich, sehr weltlich. Ja, in der Welt gibt es reife Menschen dieser Art. Doch die Art und Weise, wie ich Reife sehe, ist ganz anders, ist dieser Definition diametral entgegengesetzt. Die Reife, über die ich spreche, macht dich nicht zu einem Felsen; sie wird dich im Gegenteil sehr verwundbar machen, sehr weich, sehr einfach.

      Das erinnert mich an eine Geschichte ... Ein Dieb betrat die Hütte eines Mystikers. Es war eine Vollmondnacht, und er war aus Versehen dort eingetreten; denn was sollte man schon in der Hütte eines Mystikers finden? Der Dieb schaute sich um und war erstaunt, dass es dort überhaupt nichts gab - und plötzlich erblickte er einen Mann, der mit einer Kerze in der Hand auf ihn zukam.

      Der Mann fragte: "Was suchst du hier im Dunkeln? Warum hast du mich nicht geweckt? Ich habe direkt bei der Eingangstür geschlafen und hätte dir das ganze Haus zeigen können? Und er blickte so einfach und unschuldig, als wäre er überhaupt nicht in der Lage, sich vorzustellen, dass jemand ein Dieb sein könnte.

      Angesichts solcher Einfachheit und Unschuld meinte der Dieb: “Vielleicht ist dir nicht klar, dass ich ein Dieb bin.”

      Der Mystiker antwortete darauf: “Das spielt keine Rolle, jeder muss schließlich irgendjemand sein. Der Punkt ist, dass ich dreißig Jahre in diesem Haus verbracht und nichts gefunden habe, also lass uns zusammen suchen! Und wenn wir etwas finden, können wir Partner sein. Aber ich habe in diesem Haus nichts gefunden - es ist einfach vollkommen leer.”

      Der Dieb ängstigte sich ein bisschen - dieser Mann schien etwas seltsam zu sein! Entweder war er verrückt oder ... wer konnte schon wissen, was für ein Mann das war? Jetzt wollte er nur noch verschwinden und außerdem hatte er Sachen von zwei anderen Häusern mitgebracht, die er vor dem Haus hatte liegen lassen.

      Der Mystiker hatte nur eine einzige Decke - das war alles, was er besaß -, und es war eine kalte Nacht, also sagte er zu dem Dieb: »Geh nicht einfach so weg, beleidige mich nicht auf diese Weise; sonst werde ich mir niemals vergeben können, dass ein armer Mann mitten in der Nacht in mein Haus kam und mit leeren Händen wieder gehen musste. Nimm diese Decke. Sie wird dir gut tun - draußen ist es kalt. Ich bin im Inneren des Hauses, hier ist es wärmer."

      Und er bedeckte den Dieb mit seiner Decke. Der Dieb war nahe daran, den Verstand zu verlieren! Er sagte: „Was machst du da? Ich bin ein Dieb!“ Der Mystiker erwiderte: “Das spielt keine Rolle. In dieser Welt muss jeder irgendjemand sein, muss jeder irgendetwas machen. Du magst stehlen, das macht nichts - ein Beruf ist ein Beruf. Mach es einfach gut, und du hast meinen Segen. Mach es perfekt und lass dich nicht erwischen, sonst kommst du in Schwierigkeiten.” Der Dieb meinte: “Du bist seltsam. Du bist nackt und hast nichts ...”

      Der Mystiker erwiderte darauf: “Mach dir keine Sorgen, denn ich komme mit dir! Nur die Decke hat mich in diesem Haus gehalten; abgesehen davon, ist in diesem Haus nichts, und die Decke habe ich nun dir gegeben. Ich komme mit dir, wir werden zusammenleben! Und du scheinst viele Dinge zu haben; das ist eine gute Partnerschaft. Ich habe dir meinen ganzen Besitz gegeben, da kannst du mir ein kleines bisschen von deinem geben - das ist nur gerecht.”

      Der Dieb konnte es kaum glauben. Er wollte nur noch diesem Haus und diesem Mann entkommen. Er sagte: “Nein, ich kann dich nicht mitnehmen. Ich habe eine Frau, ich habe Kinder. Und meine Nachbarn, was würden sie sagen, wenn ich einen nackten Mann in mein Haus bringen würde?”

      Der Mystiker meinte: “Du hast Recht. Ich werde dich nicht in eine peinliche Situation bringen. Du kannst also gehen, und ich werde hier bleiben.” Doch als der Dieb am Gehen war, rief der Mystiker: “He! Komm zurück!” Niemals hatte der Dieb eine solch kraftvolle Stimme gehört; sie war wie ein Messer. Er musste einfach zurückkommen. Der Mystiker sagte zu ihm: “Lerne erst einmal ein bisschen Höflichkeit. Ich habe dir die Decke gegeben, und du hast mir nicht einmal dafür gedankt. Also bedanke dich – das wird dich weit bringen. Zweitens, beim Hinausgehen ... du hast die Tür geöffnet, als du hereingekommen bist - also schließ die Tür! Siehst du nicht, wie kalt die Nacht ist - und ich habe dir meine Decke gegeben und bin nackt! Es ist in Ordnung, dass du ein Dieb bist, doch wenn es um Manieren geht, bin ich heikel. Ein solches Verhalten kann ich nicht dulden. Bedanke dich also!”

      Der Dieb musste also sagen: “Vielen Dank, mein Herr”, und dann schloss er die Tür und entkam. Doch er konnte kaum glauben, was ihm da widerfahren war! Er konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Immer und immer wieder erinnerte er sich ... er hatte noch nie eine so kraftvolle Stimme gehört, so voller Macht. Und dabei besaß der Mann überhaupt nichts!

      Am nächsten Tag zog er Erkundigungen ein und fand heraus, dass es sich bei diesem Mann um einen großen Meister handelte. Er hatte einen Fehler gemacht - es war absolut hässlich, zu solch einem armen Mann zu gehen, der nichts besaß. Doch er war ein großer Meister.

      Der Dieb sagte: “Das kann ich verstehen - er ist ein sehr seltsamer Mann. In meinem Leben habe ich schon die verschiedensten Leute getroffen, von den ärmsten bis zu den reichsten, doch niemals ... wenn ich nur an ihn denke, überläuft mich schon ein Schauder.

      Als er mich zurückrief, konnte ich nicht wegrennen. Niemand hielt mich fest, ich hätte meine Sachen packen und wegrennen können, aber ich konnte es nicht. Da war etwas in seiner Stimme, das mich zurückhielt.”

      Ein paar Monate später wurde der Dieb erwischt und der Richter fragte ihn: “Kannst du jemanden in der Nachbarschaft benennen, der dich kennt?”

      Er erwiderte: »Ja, ein Mann kennt mich«, und er nannte den Meister.

      Der Richter sagte: “Das ist genug - ruft den Meister. Sein Zeugnis ist mehr Wert als das von zehntausend Leuten. Was er über dich sagt, ist ausreichend für eine Beurteilung.”

      Der Richter fragte den Meister: “Kennst du diesen Mann?”

      Dieser erwiderte: “Ihn kennen? Wir sind Partner! Er ist mein Freund, er hat mich sogar schon mitten in der Nacht besucht. Es war so kalt, dass ich ihm meine Decke gab. Wie man sieht, trägt er sie gerade. Diese Decke ist im ganzen Land berühmt; jeder weiß, dass sie mir gehört.”

      Der Richter wollte wissen: “Er ist dein Freund? Und, stiehlt er?”

      Der Meister antwortete: “Niemals! Er kann nicht stehlen. Er ist so ein höflicher Mensch, dass er ‘Danke, mein Herr’ zu mir sagte, als ich ihm die Decke gab. Und als er aus dem Haus ging, machte er ganz leise die Tür hinter sich zu. Er ist ein sehr höflicher, netter Kerl.”

      Der Richter meinte daraufhin: “Wenn du das sagst, dann widerlegt das all die Aussagen der Zeugen, die behauptet haben, dass er ein Dieb sei. Er wird freigelassen.” Der Mystiker ging hinaus und der Dieb folgte ihm.

      Der Mystiker fragte ihn: “Was machst du? Wieso kommst du mit mir?”

      Dieser antwortete: “Nun kann ich dich nie mehr verlassen. Du hast mich deinen Freund genannt, deinen Partner. Niemand hat mich jemals respektiert. Du bist der Erste, der gesagt hat, dass ich ein höflicher Mensch sei, ein netter Kerl. Ich werde zu deinen Füßen sitzen und lernen, wie du zu sein. Woher hast du diese Reife, diese Macht, diese Kraft, diesen ganz anderen Blick auf die Dinge?” .

      Der Mystiker antwortete: “Weißt du, wie schlecht ich mich in jener Nacht fühlte? Du warst gegangen - und ohne Decke war es so kalt, dass Schlaf unmöglich war. Ich saß also einfach am Fenster und betrachtete den Vollmond und schrieb ein Gedicht: 'Wenn ich reich genug wäre, hätte ich diesem armen Kerl, der da im Dunkeln gekommen war, um im Haus eines armen Mannes nach etwas zu suchen, diesen vollkommenen Vollmond gegeben. Ich hätte ihm den Mond gegeben, wenn ich reich genug wäre, doch bin ich selber arm.' Ich werde dir das Gedicht zeigen, komm mit.

      Ich habe in dieser Nacht geweint und gedacht, dass Diebe doch ein paar Dinge lernen sollten. Wenn sie zu einem Mann wie mir kommen, sollten sie das wenigstens ein oder zwei Tage im Voraus ankündigen, damit wir etwas vorbereiten konnen, so dass sie nicht mit leeren Händen gehen müssen.

      Und es ist gut, dass du dich vor Gericht an mich erinnert hast; diese Menschen sind gefährlich, sie hätten dich möglicherweise misshandelt. Ich habe dir in jener Nacht angeboten, mit dir zu kommen und dein Partner zu werden, doch du hast dich geweigert. Jetzt möchtest du mit mir kommen! Das ist kein Problem, du kannst gern kommen; was immer ich habe, werde ich mit dir teilen. Doch es ist nichts Materielles, es ist etwas Unsichtbares.”

      Der Dieb erwiderte darauf: “Das kann ich spüren - es ist etwas Unsichtbares. Doch du hast mein Leben gerettet, und nun gehört mein Leben dir. Mach damit, was du willst, denn ich habe es bisher einfach nur verschwendet. Nachdem ich dich gesehen und dir in die Augen geblickt habe, ist eines für mich sicher - dass du mich verwandeln kannst. Ich habe mich in jener Nacht verliebt.” .

      Reife ist für mich ein spirituelles Phänomen.

      Beyond Psychology
      Avatar
      schrieb am 04.08.08 23:28:06
      Beitrag Nr. 463 ()
      Einsamkeit ist schmerzhaft, Alleinsein ist friedlich. Oder?

      Jedesmal, wenn ich alleine bin, fühle ich mich isoliert, einsam und unglücklich. Ich liebe mich nur, wenn ich mit anderen zusammen bin. Wenn ich alleine bin, schäme ich mich und mag mich nicht. Es scheint, dass ich mit den Augen der anderen beurteile.


      Das ist eines der Grundprobleme, dem sich jeder Mensch stellen muss.

      Das geht nicht nur dir so. Die Art und Weise wie Kinder erzogen werden, ist die Ursache dieser ganzen Misere. Kein Kind wird so akzeptiert, wie es ist. Es wird belohnt, wenn es den Regeln der Eltern, der Lehrer, der Älteren folgt. Diese Regeln können gegen seine Natur gegen, denn sie sind nicht von ihm und für ihn gemacht. Jemand hat diese Prinzipen vor 5000 Jahren aufgestellt, und sie werden immer noch dazu gebraucht, um Kinder großzuziehen.

      Natürlich ist so jedes Kind am falschen Platz. Es ist nicht in seinem eigenen Selbst, es ist nicht es selbst; es ist jemand anderes. Dieser jemand anderes ist dir von der Gesellschaft, von anderen gegeben worden.

      Wenn du nun einsam bist und niemand da ist, der dir Vorschriften macht, dann entspannst du dich einfach in deine Natur. Du brauchst nichts darzustellen, weil niemand zuschaut. Dieses Entspannen in deine eigene Natur macht dir Schuldgefühle. Du handelst gegen deine Eltern, gegen die Priester, gegen die Gesellschaft, die dir gesagt haben, dass du, so wie du bist, nicht gut genug bist. Das hast du akzeptiert. Es ist zu einer Konditionierung in dir geworden.

      Alles, was du von dir aus tust, wird immer verurteilt und alles, womit du den andern folgst, wird gepriesen.

      In deinem Alleinsein ist niemand da. Deshalb brauchst du natürlich nichts darstellen; du brauchst kein Heuchler sein. Du entspannst dich einfach in das, was du bist, doch dein Kopf ist voll von dem Müll, den dir die anderen gegeben haben.

      Wenn du mit anderen zusammen bist, machen die anderen dir Vorschriften und wenn du alleine bist, ist der Verstand da, der von anderen geschaffen wurde und macht dir Schuldgefühle; du fühlst dich häßlich und minderwertig.

      Deshalb wollen die Leute nicht gern allein sein. Sie wollen immer mit jemand zusammensein, denn mit anderen können sie sich nicht in ihre Natur entspannen. Die Gegenwart des anderen sorgt dafür, dass sie angespannt bleiben. Der andere ist da, er beurteilt jede deiner Handlungen, jede Geste, die du machst.

      Deshalb verhältst du dich auf eine bestimmte Weise, von der man dir gesagt hat, sie sei richtig. Dann fühlt sich dein Verstand gut: es stimmt mit der Konditionierung überein. Dein Verstand ist froh, dass du alles gut gemacht hast, du bist großartig.

      Die Leute brauchen die Menge. Dies ist der psychologische Grund, warum sie immer zum Hinduism, zum Christentum, zum Islam, zu diesem oder jenem Land zu dieser oder jener Rasse gehören wollen. Und wenn das nicht genügt, gründen sie Rotary Clubs, Lion Clubs.

      Sie können nicht allein sein. Sie müssen ständig von Menschen umgeben sein. Nur dann können sie die Spannung aufrecht erhalten, das Schauspiel. In der Menge können sie nicht sie selbst sein.

      Warum haben sie Angst, wenn sie alleine sind? Allein zu sein ist eine der schönsten Erfahrungen. Die anderen bedrängen dich nicht mehr, du zwingst dich nicht mehr, etwas zu tun, das anerkannt wird. Wenn du alleine bist, kannst du tun, was du willst. Du kannst fühlen, was du willst. Alles, was du brauchst, ist von deinem Verstand loszukommen.

      Dein Verstand ist nicht dein Verstand. Er ist nur ein Agent der Menge, zu der du gehörst. Er steht nicht in deinen Diensten, sondern in den Diensten der Menge. Die Menge hat in deinen Verstand einen Detektiv eingepflanzt, der dich zwingt, die Regeln zu befolgen, selbst wenn du alleine bist.

      Das ganze Geheimnis besteht darin, den Verstand zu beobachten. Akzeptiere deine Natur und mach dem Verstand klar: “Du gehörst nicht zu mir. Ich bin ohne dich auf die Welt gekommen. Du bist mir nachträglich durch die Erziehung, durch Vorbilder hinzugefügt worden. Du bist etwas Fremdes, du bist nicht Teil meiner Natur. Wenigstens wenn ich alleine bin, lass mich in Ruhe.

      Du musst lernen, zu dem Verstand zu sagen: “Halt die Klappe!” und deiner Natur volle Freiheit zu gestatten.

      Du wirst verwundert sein, welche Schönheiten du besitzt, welche Unschuld, welche Einfühlungsgabe... Es dauert nur ein wenig, aber je mehr du dich von dem Verstand disidentifizierst, verliert der Verstand die Kontrolle über dich, und schließlich beginnt er zu verschwinden.

      Das ist der Anfang der Freiheit, die Geburt eines authentischen Menschen. Jetzt wirst du aus deiner Bewusstheit handeln, nicht aus deinem Verstand heraus. Du wirst von Augenblick zu Augenblick handeln und die Situation klar vor dir sehen. Es ist nicht mehr schwierig zu entscheiden, was richtig und was falsch ist.

      Deine Klarheit wird entscheiden, was richtig ist, deine Klarheit wird dich zum Richtigen hinführen. Es mag nicht damit übereinstimmen, was die Gesellschaft richtig findet. Deshalb hat die Gesellschaft Angst und pflanzt dir einen Verstand ein.

      Du sagst, wenn du mit Leuten zusammen bist, bist du glücklich. Es ist nicht Glück, es ist eine Halluzination von Glück, weil dein Verstand im Einklang mit den Leuten ist. Sie haben die gleichen Schwierigkeiten, wenn sie alleine sind. In der Gemeinschaft besteht also eine gewisse Harmonie, die dir das Gefühl von Glück gibt. Aber das ist nur ein sehr oberflächliches Gefühl: es hat keine Wurzeln.

      Solange du nicht in deinem totalen Alleinsein glücklich bist, ist alles, was du für Glück hälst, nur eine Täuschung.

      Wenn das einmal klar ist, ist es nicht mehr schwierig. Finde etwas Zeit – und wenn es nur ein paar Minuten sind, um ab und zu einfach allein zu sein.

      From Death to Deathlessness
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 23:46:55
      Beitrag Nr. 464 ()
      Die Größte Alchemie


      Es gibt nur eine Möglichkeit, um gesunde Beziehungen zu schaffen, um sie nicht in Unterlegenheits- und Überlegenheitsspiele zu verwandeln, damit sie keine sadomasochistische Quälerei werden. Und diese einzige Möglichkeit ist bedingungslose Liebe.

      Liebe ist die größte Alchemie.

      Sie verwandelt unedle Metalle in Gold. Die Bestandteile sind dieselben – der Mörder und der Gautam Buddha sind in ihren Bestandteilen, was ihre innersten Fähigkeiten betrifft, nicht verschieden. Aber der Mensch ist keine eindimensionale Maschine.

      Der Mensch ist nicht eindimensional, ansonsten wäre seine ganze Welt reine Langeweile. Und die Suche des Menschen ist im Grunde die Suche nach dem Einssein mit der Existenz – Getrenntsein tut weh.

      In unseren Liebesbeziehungen suchen wir in kleinerem Maßstab nach derselben Einheit. In der Liebe zu einer Frau, in der Liebe zu einem Mann, zu einem Freund, in der Liebe zu irgendeiner kreativen Tätigkeit – Tanz, Musik, Poesie – versuchen wir eine bestimmte Synchronizität mit der Existenz zu erreichen.

      Unsere Situation ist die eines kleinen Kindes im Wald, das seine Mutter verloren hat und nun im Wald herumsucht, ohne zu wissen, wo es hingehen soll. Diese Situation ruft viele Ausbeuter auf den Plan... diese Hilflosigkeit wird von denen ausgenutzt, die an der Macht sind, und von denen, die Geld haben. Die Hilflosigkeit wird benutzt, um dich in einen Sklaven zu verwandeln, in eine Abhängigkeit zu bringen.

      Daher haben alle Religionen spezielle Programme entwickelt. Sie fangen mit Gott an… und zu Gott können deine Beziehungen nichts anderes sein als das, was zwischen einer Puppe und einem Puppenspieler existiert, zwischen einem Sklaven und dem Sklavenhalter. Mehr als das kannst du mit Gott nicht erwarten, weil er der Schöpfer ist, er hat dich gemacht, er kann dich auch jeden Moment wieder zerstören. Er hat dich nie gefragt, ob du leben wolltest, noch wird er dich fragen, ob du einverstanden bist, dass die Welt zerstört wird.
      Alle Götter aller Religionen sind diktatorisch. Sie sind faschistisch.
      Ich habe keinen Gott, daher habe ich kein Programm für dich, in dem du langsam zu einen Sklaven verwandelt wirst.
      Ich bin erfüllt, nichts kann meinem Erleben mehr hinzugefügt werden. Darum werden sich die Menschen, die mit mir sind, in keiner Weise minderwertig fühlen.

      Niemand ist minderwertig. Menschen können in unterschiedlichen Seinszuständen sein, aber niemand ist minderwertig und niemand ist überlegen. Sie sind alle aus dem gleichen Material gemacht, das du Gott nennst. Wie kann da jemand wertvoll und jemand minderwertig sein. Wir gehören zu derselben Existenz, unsere Wurzeln werden von derselben Existenz genährt. Die Existenz macht keine Unterschiede, keine Unterscheidungen zwischen den Sündern und den Heiligen.

      Meine Herangehensweise ist existenziell.
      Daher ist hier niemand mehr wert und niemand ist weniger wert. Und natürlich, indem wir diesen Minderwertigkeitskomplex und diesen Größenwahn zerstören, beseitigen wir jede Möglichkeit für jede Art von faschistischer Mentalität, faschistischer Persönlichkeit -- denn für mich ist es unvorstellbar, dass ein Faschist jemals religiös sein kann.

      Und deine sogenannten religiösen Leute sind mehr oder weniger alle faschistische Fanatiker. Sie sind nicht auf der Suche nach Wahrheit; sie denken, sie haben sie schon gefunden -- in ihren Schriften, die tot sind, in altem Aberglauben, dem, das wissen sogar sie, jede Realitätsgrundlage fehlt.
      Nur eine klare Sicht vertreibt alle Dunkelheit, aus der all die Monster geboren werden.

      Hier mit mir spielt es keine Rolle, ob du ein Mann bist oder eine Frau, ob du weiß bist oder schwarz; niemand nimmt auch nur Notiz davon. Es genügt, dass du ein menschliches Wesen bist. Und es ist deine Freiheit, dir deinen eigenen Lebensstil zu wählen; es ist dein Grundrecht, so zu blühen, wie du erblühen möchtest. Diejenigen, die dich lieben, können helfen, indem sie sich um den Garten kümmern, in dem du wächst -- indem sie deine Wurzeln wässern, mit ihrer Wärme gießen.

      Es ist nun wissenschaftlich bewiesen worden, dass sogar die Pflanzen wissen, wer ihre Freunde und wer ihre Feinde sind. Man hat so etwas wie ein Kardiogramm entwickelt, was an dem Baum befestigt wird, und wenn ein Mann mit der Idee daherkommt, einen Ast von dem Baum abzuschneiden oder gar den Baum zu entwurzeln -- er hat bloß die Idee - plötzlich beginnt die graphische Aufzeichnung, die von dem Kardiogramm gemacht wird, auszuschlagen. Sie verändert ihren Rhythmus; nun kannst du sehen, dass der Baum Angst hat.

      Und denke daran, dass der Baum telepathische Sensitivität hat; sonst hätte er den Gedanken im Bewusstsein des Mannes nicht wissen können. Der hat ja nichts getan -- sichtbar hat sich nichts ereignet. Und wenn der Gärtner kommt -- mit seiner Wärme, mit seiner Liebe -- plötzlich wird die graphische Aufzeichnung höchst harmonisch. Nun hat der Baum keine Angst mehr, der Baum ist überglücklich.

      Liebende Wärme ist nicht nur ein poetisches Phänomen. Sie ist eine Realität von großer Bedeutung.

      Jetzt werden die Blüten größer sein, die Früchte werden saftiger sein; der Baum wird seine Antwort geben. Mit Ausnahme des Menschen gibt es vielleicht in dieser ganzen Existenz keine Undankbarkeit. Der Baum kann nichts anderes geben -- er kann kein Geld geben, er kann kein Gold geben -- aber er kann einem liebenden Herzen schöne Blüten geben, so groß wie möglich. Er kann saftigere Früchte geben.

      Man hat nie an Liebe als Nahrung gedacht, aber sie ist eine sehr subtile Art von Nahrung. Und jetzt sind Psychologen zu dem Schluss gekommen, dass ein Kind, das alles notwendige bekommt -- alle Chemikalien, alle Hormone, Essen, Bewegung, frische Luft, alles, was notwendig ist zum Leben -- trotzdem in drei bis sechs Monaten sterben wird, wenn da nicht jemand ist, der ihm Liebe gibt. Ohne Liebe wird das Kind nicht das Gefühl haben, dass das Leben lebenswert ist; es wird sich einfach in sich zurückziehen und sterben. Und in Tausenden von Laboratorien rund um die Welt sind schon viele Tiere in diesen Experimenten gestorben.

      Normalerweise geht man davon aus, dass diese Experimente zuerst mit Tieren gemacht werden und dass, bevor wir nicht sichere Leitlinien gefunden haben, wir sie nicht auf menschliche Wesen übertragen -- dies ist die bei der Masse vorherrschende Idee gewesen. Sogar die medizinischen Profis -- Ärzte und Doktoren -- glauben daran.

      Dass ihr euch hier bei mir versammelt habt, hat einen bestimmten Grund: die Suche nach der Wahrheit, die Suche nach der reinsten Form von Liebe, die Suche nach einem Leben, das ein Tanz ist aus reiner Freude.

      Nirgendwo sonst in der Welt versammeln sich Leute aus den gleichen Gründen. Sie versammeln sich um mehr Hass zu erzeugen; sie versammeln sich, um mehr Kriege zu machen, um mehr destruktive Aktivitäten im menschlichen Leben zu kreieren. Folglich haben wir eine kranke Welt, eine geisteskranke Welt.

      Hier ist es unmöglich, irgendeine Überlegenheit oder Unterlegenheit zu fühlen. Ich habe mein Bestes versucht, dich nur von einem zu überzeugen: Erleuchtung ist deine Natur; sie ist nicht etwas, das erreicht werden kann, du bringst sie von Geburt an mit. Alles, was du zu tun hast, ist nicht, sie zu schaffen, sondern nur, das verborgene Geheimnis deines Lebens zu öffnen.

      In dem Moment, in dem du beginnst, dein inneres Licht zu fühlen, beginnt sich deine ganze Perspektive zu verändern. Du wirst Mitgefühl mit Menschen empfinden, sogar wenn sie gerade dumme Dinge tun. Und du wirst unermessliche Freude fühlen, dir wird nach Feiern zumute sein, obwohl du gar nichts zu feiern hast. Nichts ist zum Feiern nötig -- nur ein Vorwand... mein Geburtstag ist bloß ein Vorwand! Aber wenn du feiern willst, wirst du eintausend und einen Vorwand dafür finden.

      Es ist dein Leben, und was immer daraus wird, ist deine Kreation. Bedenke, es trägt deine Unterschrift, auch wenn du es nicht siehst. Du kannst dich nicht von dem trennen, was du in die Welt setzt, von dem Weg, den du lebst, der Art und Weise, in der du reagierst.

      Bist du erst einmal überfließend vor Liebe und Glückseligsein, dann kannst du nicht einmal in deinen Träumen so handeln, dass es für einen anderen erniedrigend ist. Denn das andere ist nicht wirklich das andere, es ist bloß ein Teil von uns.

      Wir sind ein Bewusstsein, das das ganze Universum ausfüllt. Ein wenig Erfahrung wird schon helfen... und du wirst auf einmal das gleiche Licht in anderen sehen. Und Licht in dir selbst und in anderen zu sehen, heißt, das ganze Jahr hindurch von einem Festival des Lichts umgeben zu sein.

      In der Außenwelt, da gibt es Leute, die wollen herrschen und es gibt Leute, die wollen beherrscht werden. Die Verantwortung ist nicht einseitig. Es gibt Leute, die wollen versklavt sein, denn Sklaverei hat eines für sich: Sie enthebt dich jeder Verantwortung. Dann liegt die Verantwortung bei deinem Besitzer. Du bist bloß sein Werkzeug -- was immer er sagt, du tust es, aber du empfindest keine Last. Deswegen wollen die meisten Menschen tief innen Sklaven bleiben.

      Religiöse Sklaverei bedeutet, du bleibst ein Hindu, ein Mohammedaner, ein Christ. Und du hast auch Angst, denn deine Sklaverei basiert nur auf Glaubensvorstellungen. Deswegen versucht jeder, seine Herde davor zu schützen, dass sie in Kontakt mit anderen kommt.

      Warum sollen nicht alle Leute auf diesem Planeten Kaiser sein? Was ist das Problem? Es geht darum, die Welt zu verstehen -- und wenn du dich selbst verstehst, ist es nicht schwierig, die Welt zu verstehen, es ist die einfachste Sache.

      Und hast du erst einmal verstanden, dass es deine Entscheidung ist, ob du ein Kaiser bist oder ob du ein Sklave bist, wer wird sich dann noch dafür entscheiden, ein Sklave zu sein? Wenn du deine ganze Energie in die Erschaffung von etwas stecken kannst, das dir Befriedigung geben wird, wird dir das ein tiefes Gefühl der Erfüllung geben, ein Gefühl, dass du nicht umsonst hier gewesen bist, du hast etwas beigesteuert; du hast die Welt ein wenig schöner gemacht -- ein paar mehr Blüten hast du hinzugefügt. Wenn jeder nur ein paar Blüten mehr hinzufügt, kann diese ganze Welt wieder ein Garten werden.

      Es ist nicht nötig zu kämpfen. Es ist nicht nötig, dass du besser wirst als andere, denn ich gebe dir etwas, was weitaus höher ist als Überlegenheitsgefühle. Ich mache euch zu einzigartigen Individuen.

      Sermons in Stones
      Avatar
      schrieb am 18.08.08 23:20:08
      Beitrag Nr. 465 ()
      Außerhalb des Kreises leben

      Ich habe immer das Gefühl, ich bin es nicht wert, geliebt zu werden, und halte deshalb meine Tür verschlossen. Jetzt leidet mein Herz, aber ich habe vergessen, wo die Tür ist.


      Das ist eines der Verbrechen, die an jedem überall in der menschlichen Gesellschaft begangen wurden: Dir ist ständig beigebracht worden, dass du unwürdig bist.

      Wegen dieser Konditionierung hat die Mehrheit der Menschheit sogar aufgegeben, nach Abenteuern zu streben, nach der Pilgerschaft zu den Sternen. Sie sind so von ihrer Unwürdigkeit überzeugt. Ihre Eltern haben ihnen gesagt: “Du bist unwürdig." Ihre Lehrer haben ihnen gesagt: "Du bist unwürdig." Ihre Priester haben ihnen gesagt: "Du bist unwürdig." Jeder hat ihnen diese Vorstellung aufgezwungen, dass sie unwürdig sind. Natürlich haben sie die Vorstellung dann akzeptiert. br>
      Sobald du diese Vorstellung einmal akzeptiert hast, verschließt du dich natürlich. Du kannst nicht glauben, dass du Flügel hast, dass der ganze Himmel dein ist, dass du nur deine Flügel öffnen brauchst, und der Himmel gehört dir, mit all seinen Sternen.

      Es ist nicht so, dass du vergessen hast, irgendwo eine Tür zu öffnen. Du hast keine Türen, du hast keine Wände. Diese Wertlosigkeit ist lediglich ein Konzept, eine Idee, du bist von der Idee hypnotisiert.

      Von Anfang an haben alle Kulturen, alle Gesellschaften Hypnose gebraucht, um Individuen zu zerstören – ihre Freiheit, ihre Einzigartigkeit, ihren Genius – denn die Machthaber brauchen keine Genies, sie brauchen keine einzigartigen Individuen, keine Menschen, die die Freiheit lieben. Sie brauchen Sklaven, und der einzige psychologische Weg, Sklaven zu schaffen, ist, deinen Verstand so zu konditionieren, dass du dich wertlos fühlt, dass du nichts verdient hast; dass du selbst das, was du hast, nicht verdienst, du solltest auf keinen Fall nach mehr streben. Du schuldest schon bereits genug für Dinge, derer du nicht Wert bist.

      Hypnose ist ein einfacher Vorgang ständiger Wiederholung. Wiederhole einfach ständig irgendeine Idee und sie beginnt sich in dir festzusetzen und wird zu einer dicken, unsichtbaren Wand. Aber es gibt keine Türen, keine Fenster; es gibt auch keine Wand.br>
      George Gurdjieff erinnerte sich an seine Kindheit… er wurde im Kaukasus geboren, in einer der primitivsten Gegenden der Welt. Dort ist es noch immer so wie zur Zeit der Jäger und Sammler. Selbst der Ackerbau ist noch nicht eingeführt. Die Leute im Kaukasus sind ausgezeichnete Jäger und jede Gesellschaft, die vom Jagen lebt muss notwendigerweise ein Nomadenleben führen. Sie können keine Häuser, keine Städte bauen, weil ihnen die Tiere nicht sicher sind. Heute sind sie hier, aber morgen nicht mehr. Du tötest sie, und deshalb werden sie vor dir flüchten. Entweder du tötest sie, oder sie flüchten.

      Gurdjieff wurde in einer Nomadengesellschaft großgezogen, er kam also fast von einem anderen Planeten. Er wusste einige Dinge, die wir vergessen haben. Er erinnerte sich daran, dass die Nomaden ihre Kinder damals hypnotisiert haben, weil sie sie beim Jagen nicht ständig mit sich tragen konnten. Sie müssen sie irgendwo unter einem Baum an einem sicheren Ort zurücklassen. Aber wer garantierte, dass diese Kinder auch da blieben? Man musste sie hypnotisieren. Sie benutzten eine simple Methode, die sie Jahrhunderte lang benutzt haben.

      Von Anfang an, als das Kind noch sehr klein war, setzten sie es unter einen Baum, zogen mit einem Stock einen Kreis um das Kind und sagten zu ihm: "Du kannst nicht aus diesem Kreis herausgehen. Wenn du herausgehst, wirst du sterben.”

      Nun, diese kleinen Kinder glaubten daran, genau wie du. Warum seid ihr Christen?...weil eure Eltern es euch gesagt haben. Warum seid ihr Hindus? Warum seid ihr Jainas? Warum seid ihr Mohammedaner?...weil eure Eltern es euch gesagt haben.

      Diese Kinder glaubten, dass sie sterben werden, wenn sie aus dem Kreis herausgehen. Sie wachsen mit dieser Konditionierung auf. Du kannst versuchen, sie zu überreden: “Komm heraus, ich gebe dir Süßigkeiten.” Sie können nicht, denn der Tod... Und wenn sie es einmal versuchen, fühlen sie sich, als ob eine unsichtbare Wand sie daran hindert, sie zurück in den Kreis drückt. Diese Wand existiert nur in ihren Köpfen; es gibt keine Wand, da ist nichts. Solange nicht die Person kommt, die sie in den Kreis gesetzt hat, den Kreis aufhebt und die Kinder herausnimmt, bleiben sie drinnen.

      Das Kind wächst heran, aber die Idee bleibt im Unbewussten haften. Und selbst ein erwachsener Mann – wenn sein Vater einen Kreis um ihn zieht, kann er nicht heraus. Es hat also nicht nur etwas mit der Kindheit zu tun. Die ganze Gruppe der Nomaden hat ihre Kinder unter nahe gelegene Bäume gesetzt, und da sitzen sie den ganzen Tag lang. Wenn die Eltern zurückkommen, ist es eine so starke Konditionierung geworden, dass egal, was passiert, kein Kind den Kreis verlässt.

      Genau die gleiche Art von Kreise hat eure Gesellschaft um euch herum gezogen. Natürlich sind sie ausgeklügelter. Eure Religion ist nichts anderes als ein Kreis – aber ein sehr hoch entwickelter; eure Kirchen, eure Tempel, eure heiligen Bücher sind nichts als ein hypnotischer Kreis.

      Man muss begreifen, dass man im Leben von vielen Kreisen umgeben ist, die nur in unserem Kopf existieren. Sie haben keine reale Existenz, aber sie funktionieren fast genauso, als ob sie real wären.

      Es ist eine einfache Konditionierung, dass du unwürdig bist. Niemand ist unwürdig. Die Existenz erschafft keine Menschen, die unwürdig sind. Die Existenz ist nicht unintelligent. Wenn sie so viele unwürdige Leute hervorbringt, dann liegt die ganze Verantwortung bei der Existenz. Dann kann man klar daraus schließen, dass die Existenz nicht intelligent ist, dass keine Intelligenz am Werk ist, dass es ein unintelligentes, zufälliges, materialistisches Phänomen ist und es kein Bewusstsein gibt. Das ist unser ganzes Bemühen, unsere ganze Anstrengung: zu beweisen, dass die Existenz intelligent ist, dass die Existenz außerordentlich bewusst ist.

      Es ist dieselbe Existenz, die Gautam Buddhas erschafft. Sie kann keine unwürdigen Menschen erschaffen. Du bist nicht unwürdig. Es geht also nicht darum, eine Tür zu finden, sondern nur darum zu verstehen, dass Unwürdigkeit eine falsche Vorstellung ist, die dir von jenen auferlegt wurde, die wollen, dass du dein ganzes Leben lang ein Sklave bist.

      Du kannst es jetzt diesen Moment fallen lassen. Die Existenz gibt dir die gleiche Sonne wie Gautam Buddha, den gleichen Mond wie Zarathustra, den gleichen Wind wie Mahavira, den gleichen Regen wie Jesus. Sie macht keine Unterschiede, sie hat keine Ahnung von Diskriminierung. Für die Existenz sind Gautam Buddha, Zarathustra, Lao Tzu, Bodhidharma, Kabir, Nanak oder du genau das gleiche Der einzige Unterschied besteht darin, dass Gautam Buddha die Vorstellung unwürdig zu sein nicht akzeptiert hat, er hat sie zurückgewiesen.

      Lass also die Idee der Unwürdigkeit fallen, es ist einfach nur eine Idee. Und indem du sie fallen lässt, bist du unter freiem Himmel. Da sind keine Türen; alles ist offen, nach allen Richtungen offen. Dass es dich gibt, ist Beweis genug, dass die Existenz dich braucht, dich liebt, dich nährt, dich respektiert.

      Die Idee der Unwürdigkeit wird von sozialen Parasiten geschaffen. Lass sie fallen. Sei der Existenz dankbar…denn sie erschafft nur Menschen, die wertvoll sind, sie erschafft nie etwas, was wertlos ist. Sie erschafft Menschen, die gebraucht werden.

      Mir geht es darum, dass jeder Sannyasin sich selbst respektiert und der Existenz dankbar ist, dass er an diesem Kreuzungspunkt von Zeit und Raum benötigt wird.

      Beyond Psychology
      Avatar
      schrieb am 18.08.08 23:24:31
      Beitrag Nr. 466 ()
      DIE KRANKHEIT DES TUNS


      Mahamudra ist wie ein Geist, der sich an nichts mehr klammert...
      Wenn du dich darin übst, erreichst du bald die Buddhaschaft.
      Entspannung ist erst möglich, wenn man verstanden hat, was es heißt, beschäftigt zu sein - und zwar bis in die geheimsten Winkel. Selbst wenn du dich entspannen möchtest, kannst du es nicht, solange du nicht beobachtet, geprüft und begriffen hast, was passiert, wenn du beschäftigt bist. Denn Beschäftigtsein ist kein einfaches Phänomen.
      Viele Menschen möchten sich gerne entspannen, können es aber nicht. Entspannung ist wie das Aufblühen einer Blume, es läßt sich nicht erzwingen. Du musst das ganze Phänomen vertehen - warum du so geschäftig bist, warum du dich so sehr mit Beschäftigungen eindeckst, warum du so besessen davon bist.
      Merkt euch zwei Wörter: das eine ist "Handeln", das andere ist "Beschäftigung". Handeln ist nicht Beschäftigung, und Beschäftigung ist nicht Handeln. Das sind zwei diametral entgegengesetzte Dimensionen. Handeln entspricht der Situation: du handelst, du gehst auf die gegebenen Umstände ein. Beschäftigung nimmt keine Rücksicht auf das, was die gegebene Situation erfordert. Du bist innerlich so unruhig, dass du die Situation nur zum Vorwand nimmst, um dich zu beschäftigen.
      Handeln kannst du aus einer ruhigen Geistesverfassung. Es gibt auf der Welt nichts Schöneres. Beschäftigung kommt aus einer ruhelosen Verfassung. Es gibt nichts Häßlicheres. Handeln nenne ich dein Tun, wenn es relevant ist. Beschäftigung ist irrelevant. Handeln kommt aus dem Moment - spontan. Beschäftigung ist eine Bürde der Vergangenheit. Sie ist keine Erwiderung auf den gegenwärtigen Augenblick, sondern ein Trick, alle angestaute Unruhe der Vergangenheit im gegenwärtigen Augenblick loszulassen. Handeln ist kreativ. Beschäftigung ist ausgesprochen destruktiv - sie zerstört dich und sie zerstört andere.
      Jetzt wirst du verstehen, was Entspannung heißt. Sie bedeutet, dass du keinen Drang nach Beschäftigung verspürst. Entspannung heißt nicht, wie ein toter Mann dazuliegen. Das kannst du auch gar nicht - du kannst dich höchstens totstellen. Denn wie kannst du wie ein Toter daliegen? Du lebst, du kannst es nur vortäuschen. Entspannung tritt ein, wenn aller Drang nach Geschäftigkeit schwindet. Die Energie ist zu Hause, sie läuft nicht in alle Richtungen davon. Sollte die Situation es erfordern, dann kannst du handeln, aber du suchst nicht nach einem Vorwand. Du bist mit dir selbst im Reinen. Entspannung heißt, bei sich zu sein.

      Entspannung betrifft nicht nur den Körper, sie betrifft nicht nur den Geist, sie ist eine Sache des ganzen Organismus.

      Du bist mechanisch beschäftigt - natürlich übermüdet, zerstreut, vertrocknet, erfroren. Deine Lebensenergie bewegt sich nicht. Nichts als Blocks und Blocks und wieder Blocks. Und was du auch tust, das tust du wie ein Wahnsinniger. Dabei entsteht natürlich die Sehnsucht nach Entspannung. Kein Wunder, dass Monat für Monat zahllose Bücher auf den Markt kommen, die einem beibringen wollen, wie man sich entspannt. Aber ich habe noch nie gesehen, dass jemand durch die Lektüre eines solchen Buches Entspannung gefunden hätte. Im Gegenteil, man wird noch hektischer dadurch, weil die bisher gewohnte Aktivität einfach ausgekuppelt wird. Die alte Besessenheit nach Geschäftigkeit ist nach wie vor da, die Krankheit ist da, aber indem man sich einfach hinlegt, gibt man vor, entspannt zu sein. Im Inneren herrscht heller Aufruhr, wartet ein Vulkan auf den Ausbruch, aber man entspannt sich entsprechend der Anleitung des Buches "Wie entspanne ich mich?"
      Es gibt kein Buch, das dir helfen kann, dich zu entspannen. Es sei denn, du lernst in deinem inneren Wesen zu lesen wie in einem Buch, aber dann ist Entspannung kein Muss. Entspannung ist eine Abwesenheit - die Abwesenheit von Geschäftigkeit, nicht von Handeln.
      Tu nicht das Geringste! Keine Yoga-Stellung ist nötig, keine Verrenkungen und Verschränkungen des Körpers sind notwendig. "Tu nichts!" - Nichts ist erforderlich als die Abwesenheit allen Tuns. Und wie erreicht man das? Das erreicht man durch Verständnis. Verstehen ist die einzige Disziplin. Werde dir darüber klar, was deine Beschäftigungen sind, und im Augenblick, wo dir bewusst wird, was du tust, hören sie mittendrin plötzlich auf. Sobald du verstehst, warum du etwas tust, hört es auf. Und dieses Aufhören ist es, was Tilopa meint.
      Entspannung bedeutet: dieser Augenblick ist mehr als genug, mehr als man gehofft hat, mehr, als man verdient hat. Nichts bleibt zu wünschen übrig, du hast mehr als genug, mehr als du dir hast träumen lassen. In diesem Zustand strebt deine Energie nirgendwohin. Sie wird zu einem reglosen See. In deiner eigenen Energie löst du dich auf. Dieser Augenblick ist Entspannung.
      Entspannung ist weder Sache des Körpers noch des Geistes, Entspannung ist etwas Ganzheitliches.
      Avatar
      schrieb am 25.08.08 23:51:05
      Beitrag Nr. 467 ()
      Der lachende Buddha
      7.Teil


      Lachen kann eine wunderbare Einführung in einen nicht-denkenden Zustand sein.
      Es heißt, dass dieser Hotei nicht das geringste Verlangen hatte, sich selbst einen Zen-Meister zu nennen oder Schüler um sich zu scharen. Stattdessen lief er durch die Straßen, mit einem Sack voller Süßigkeiten, Früchten und Kringeln auf dem Rücken, die er an die Kinder verteilte, die sich um ihn drängten und um ihn herum spielten.
      Nun, manchmal waren diese Kinder wirkliche Kinder, und manchmal waren diese Kinder junge Leute, und manchmal waren diese Kinder alte Leute – ihr dürft euch also von dem Ausdruck „Kinder“ nicht in die Irre führen lassen. Alte Menschen, manchmal älter als Hotei selbst – auch sie waren Kinder für Hotei.
      Ja, um mit Hotei Kontakt aufzunehmen, musste man ein Kind sein, unschuldig. Und dann verteilte er immer Sachen: Spielzeug, Bonbons, Kuchen. Damit bringt er symbolisch etwas zum Ausdruck, nämlich dass ein religiöser Mensch dir die Botschaft bringt, das Leben nicht allzu ernst zu nehmen – es ist nichts als ein kleines Bonbon. Koste es, aber lass dich nicht davon in Beschlag nehmen. Es hat keinen Nährwert. Es hat keine Wahrheit. Du kannst nicht davon leben.
      Ihr habt vielleicht das Jesuswort gehört: „Der Mensch lebt nicht von Brot allein.“ Kann der Mensch von Süßigkeiten allein leben? Brot hat wenigstens ein bisschen Nährwert, ein Bonbon hat keinen. Schmeckt gut, aber kann auf die Dauer schädlich sein …
      Ob an Kinder oder Alte – für ihn war immer jeder ein Kind –, teilte er Spielzeug aus. Sehr symbolisch. Es lässt sich kein besseres Mittel finden, um zu sagen, dass das Leben nur ein Spielding ist. Und dass das Leben, das ihr für das Leben haltet, nichts Wahres ist – es ist nur etwas Unechtes, ein Traum, momenthaft. Klammert euch nicht daran.
      Wenn du ein meditativer Mensch bist, dann gibst du, dann teilst du – dann hortest du nicht, dann bist du nicht geizig. Dann ergreifst du nicht Besitz. Wie kannst du in dieser Welt etwas besitzen? Du warst nicht hier und die Welt war hier, du wirst nicht hier sein und die Welt wird hier sein. Wie kannst du besitzen? Wie kannst du den Anspruch erheben: „Ich bin der Besitzer!“? Wie kannst du irgendetwas besitzen?


      Osho, Auszug aus: A Sudden Clash of Thunder
      Avatar
      schrieb am 25.08.08 23:54:01
      Beitrag Nr. 468 ()
      Eine Frage:
      Ich bin so voller Freude - und trotzdem voller Angst.


      Bring deine ganze Energie in deine Freude ein, dann verschwindet die Angst. Beachte die Angst nicht, schenk ihr überhaupt keine Aufmerksamkeit, denn je mehr Aufmerksamkeit du ihr gibst, desto länger hält sie an. Geh ganz in eine Richtung, die dir Freude bringt, dann verschwindet die Angst, so wie Dunkelheit verschwindet, wenn du Licht anzündest.

      Freude ist Licht. Und Freude ist der Beginn einer großartigen Pilgerfahrt, die in Gott endet. Mach weiter...ohne Angst, denn die Existenz beschützt diejenigen, die ihr vertrauen. Entspanne dich, gib dich der Existenz hin und erlaube der Freude, dich zu überwältigen. Mach sie zu deinen Flügeln, so dass du die Sterne berühren kannst.



      Ein Herz voller Freude ist den Sternen sehr nahe.

      Nur die Traurigen, die Sorgenvollen und Unglücklichen gehen zur Hölle, sie erschaffen ihre Hölle selbst. Die Menschen, die freudig sind, die singen, die tanzen und feiern erschaffen mit jedem Gesang, mit jedem Tanz ihr eigenes Paradies.

      Es liegt an dir, ob du dir ein Paradies erschaffst oder in die Dunkelheit, ins Höllenfeuer fällst. Sie sind nicht außerhalb von dir, sie sind beide in dir. Es hängt ganz davon ab, was du für dich wählst.

      Wähle göttlich zu sein, wähle mehr und mehr zu feiern, wähle dich festlich zu fühlen, dann können immer mehr Blumen in deinem Wesen erblühen und ein immer stärkerer Duft öffnet sich für dich.

      Und das wird nicht nur dir helfen, das wird allen helfen, mit denen du in Kontakt kommst. Freude ist genau so ansteckend wie eine Krankheit. Wenn du ein paar Leute tanzen siehst, spürst du plötzlich, dass auch deine Füße bereit sind. Es kann sein, dass du sie unter Kontrolle hälst, denn Kontrolle ist dir beigebracht worden, doch dein Körper möchte mittanzen. Immer wenn du die Gelegenheit hast zu lachen, lache; immer wenn du die Gelegenheit zu tanzen hast, tanze; immer wenn du die Gelegenheit zu singen hast, singe – und eines Tages wirst du merken, dass du dein eigenes Paradies erschaffen hast.


      Es ist nicht so, dass man ins Paradies hineingeht, das Paradies ist nicht irgendwo im Himmel – es ist etwas, das man um sich herum erschafft.

      Dies ist ein guter Anfang. Geh mit all meinen Segenswünschen tiefer hinein, trotz aller Angst. Hör nie auf die negativen Dinge, denn wenn du auf sie hörst, können sie dich vergiften, sie können deine Freude vernichten – halte deine Freude rein und unverdorben. Und hier sind Menschen, die mit dir feiern, die mit dir tanzen, weil du den ersten Schritt in Richtung Gott gegangen bist.

      Und ich möchte dich daran erinnern, dass der erste Schritt schon fast die halbe Reise ist.


      Osho: The Razor’s Edge, #7
      Avatar
      schrieb am 26.08.08 00:03:31
      Beitrag Nr. 469 ()
      Das Portrait eines Künsters als ein Liebender

      Als Künstler kann ich leicht meine Gefühle von Liebe und Freude in meine Arbeit geben. Weshalb kann ich dieselben Gefühle nicht meinen Mitmenschen gegenüber ausdrücken?


      Es ist leicht, ein Bildhauer zu sein, denn du arbeitest mit leblosen Objekten. Du kannst wunderschöne Statuen erschaffen aber diese Statuen sind tot. Du kannst nicht mit ihnen in Beziehung treten, du bist lebendig. Zwischen Leben und Tod ist kein Dialog möglich.

      Du kannst an ihnen Gefallen finden, du kannst an ihnen Freude haben; es ist deine Kreation. Du kannst dich erfüllt fühlen - was immer du dir gewünscht hast, es ist dir gelungen. Aber denke daran: auf der anderen Seite ist niemand. Du bist alleine.

      Wegen dieser Situation, gibt es Leute, die ihre Hunde lieben können, die ihre Gärten lieben können, die ihre Autos lieben können, die alles in der Welt lieben können außer einem Menschen. Denn ein Mensch bedeutet, dass du nicht alleine bist, der andere ist da. Es ist ein Dialog. Mit einer Statue ist es ein Monolog. Die Statue wird nichts sagen, sie wird dich nicht kritisieren, sie wird dich nicht besitzen. Du besitzt die Statue; du kannst sie auf dem Markt verkaufen. Aber das kannst du mit einem menschlichen Wesen nicht machen. Das ist das Problem.

      Wenn du anfängst, Beziehung mit Menschen einzugehen, musst du bedenken, dass sie keine Dinge sind, sie sind Bewusstsein. Du kannst sie nicht beherrschen...obwohl es fast jeder versucht und sein ganzes Leben verdirbt. In dem Moment wo du versuchst einen Menschen zu beherrschen, schaffst du einen Feind, denn dieser Mensch möchte auch herrschen. Du magst es Liebe nennen, du magst es Freundschaft nennen, aber hinter dem Vorhang von Freundschaft, Liebe und Brüderlichkeit ist ein tiefer Wille zur Macht. Du möchtest beherrschen; du möchtest nicht beherrscht werden.

      Mit Menschen wirst du andauernd in Konflikt sein. Je näher du bist, desto mehr wird dich der Konflikt verletzen. Es gibt tausende von Leuten, die von Beziehungen so verwundet sind, dass sie alle menschliche Liebe, Freundschaft fallen gelassen haben. Sie haben sich Dingen zugewendet. Es ist leichter; die andere Partei ist immer willig, was auch immer du tun möchtest.

      Du bist ein Künstler, du bildhauerst. Aber hast du jemals darüber nachgedacht, was du tust? Du schneidest Stücke aus dem Marmor - das kannst du bei einem menschlichen Wesen nicht machen, aber Leute tun das auch bei Menschen. Die Eltern beschneiden die Flügel ihrer Kinder, ihre Freiheit, ihre Individualität. Liebende beschneiden sich ununterbrochen gegenseitig.

      Menschen zu lieben, ist keine leichte Angelegenheit. Eine Liebesbeziehung ist die schwierigste Sache in der Welt - aus dem einfachen Grund, dass zwei lebende Wesen, die bewusst sind, keinerlei Art von Versklavung dulden können.

      Wenn Eltern zu ihren Kindern sagen: "Mach das nicht!" fühlt sich auch das kleine Kind verletzt, gedemütigt, beleidigt. Und es wird es tun, wenn es Mut hat.

      Du arbeitest mit Objekten, mit Dingen. Sie können nicht ja sagen, sie können nicht nein sagen. Was auch immer du mit ihnen machen willst, kannst du machen, doch mit einem Menschen geht das nicht. Es ist dein Fehler, dass du noch nicht reif genug geworden bist, um zu verstehen: wenn du eine liebevolle Beziehung mit Menschen haben möchtest, dann solltest du alle Machtpolitik vergessen. Du kannst einfach ein Freund sein, weder den anderen versuchen zu dominieren, noch vom anderen dominiert werden. Das ist nur möglich, wenn du eine gewisse meditative Qualität in deinem Leben hast. Sonst ist es nicht möglich.

      Menschen zu lieben, ist eines der schwierigsten Dinge in der Welt, denn in dem Moment, in dem du deine Liebe zeigst, fängt der andere an, auf einen Machtrip zu gehen. Er weiß, dass du abhängig bist von ihm oder ihr. Du kannst psychisch und spirituell versklavt werden, und niemand möchte ein Sklave sein. Doch alle menschlichen Beziehungen enden in Sklaverei.

      Keine Statue wird dich zum Sklaven machen. Im Gegenteil, die Statue macht dich zum Meisterhandwerker, sie macht dich zum Schöpfer, zum Künstler. Es gibt keinen Konflikt. Der wirkliche Test der Liebe sind Beziehungen mit Menschen.

      Ein Mensch ist wirklich intelligent, wenn er eine Beziehung reibungslos gestalten kann. Es benötigt große Einsicht. Eine Statue zu erschaffen oder ein wunderschönes Gemälde zu malen, ist eine Sache - diese Figuren werden nicht sagen: "Ich möchte nicht in diese Ecke der Leinwand gestellt werden, ich weigere mich einfach!". Was immer du möchtest, die Farbe steht zur Verfügung. Aber mit menschlichen Wesen ist es nicht so einfach.

      Jeder Mensch hat das Geburtsrecht, nicht von jemand dominiert zu werden - aber auch die Geburtspflicht, niemanden zu dominieren. Nur dann kann Freundschaft blühen.

      Liebe braucht einen klaren Blick. In der Liebe ist es nötig, mit allen möglichen hässlichen Dinge in deinem Verstand aufzuräumen: Eifersucht, Zorn, das Verlangen zu dominieren.

      Ich habe gehört...ein Paar, das heiraten wollte, kam zu einem Standesbeamten. Sie füllten die Formulare aus. Die Frau schaute den Mann an - sie waren Liebende, und sie waren gegen den Willen ihrer Familien zum Standesamt gegangen, denn in Indien heiratet man nicht in Standesamt. Es steht zur Verfügung, rechtlich ist es möglich, aber es geschieht nur, wenn man gegen den Willen der Familie handelt, gegen die Gesellschaft.

      Diese beiden Leute müssen sich sehr geliebt haben. Sie hatten gegen die Gesellschaft revoltiert, gegen die Religion, gegen ihre Eltern, gegen die Familie. Sie hatten alles riskiert und waren im Begriff zu heiraten. Die Frau sah dem Mann zu, der das Formular ausfüllte - denn sie hatte ihres schon ausgefüllt - und sagte dann plötzlich zu dem Beamten: "Ich möchte eine umgehende Scheidung."

      Er sagte: "Was ist passiert? Sie füllen Formulare für die Heirat aus. Die Flitterwochen haben noch gar nicht angefangen. Tatsächlich hat die Ehe noch gar nicht angefangen, denn ich habe sie noch nicht besiegelt. Warum möchten Sie so plötzlich geschieden werden?"

      Sie sagte: "Ich hasse diesen Mann!"

      Der Beamte sagte: "Das ist seltsam! Sie haben ihn hierher gebracht?"

      Sie sagte: "Ja, ich habe ihn hierher gebracht, ich liebte ihn, aber als ich sein Formular sah...Er hat in so großen Buchstaben unterschrieben! Er hat mich beobachtet, als ich unterschrieb. Ich habe so unterschrieben, wie ich es immer tue, und er hat mit Buchstaben unterschrieben, die dreimal größer sind, fast die Hälfte des Formulars besteht aus seiner Unterschrift! Ich möchte mit diesem Mann nicht zusammenleben, er hat seine Dominanz gezeigt, seine Macht."

      Der Beamte sagte: "Dann ist keine Scheidung nötig. Werfen Sie einfach ihr Formular in den Papierkorb, denn ich habe noch nichts besiegelt und verschwinden Sie."

      So eine kleine Sache, dass der Mann in großen Buchstaben unterschrieben hat, aber es ist bezeichnend. Es zeigt, dass er ein männlicher Chauvinist ist.

      Und wie sieht dein ganzes Leben aus? Alles ist ein Problem, alles ist ein Konflikt. Der Grund ist, dass wir in der falschen Vorstellung leben, wir wüssten, wie man liebt. Wir wissen es nicht. Wir stammen von den Tieren ab - Tiere lieben nicht. Liebe ist etwas sehr Neues im menschlichen Leben. Tiere reproduzieren sich aber sie lieben nicht. Du wirst unter den Büffeln keinen Romeo und Julia, Laila und Majnu Siri und Farias, Soni und Mahival finden. Büffel sind an diesen romantischen Dingen nicht interessiert, sie sind sehr erdig, sie reproduzieren sich - und denke daran: die Natur ist vollkommen zufrieden mit Büffeln. Die Natur versucht vielleicht, die Menschheit zu zerstören aber sie versucht nicht, Büffel und Affen zu zerstören, nein. Sie sind überhaupt kein Problem.

      Liebe ist ein neues Phänomen, das mit dem menschlichen Bewusstsein entstanden ist. Ihr werdet es lernen müssen.

      Schöne Gemälde, Gedichte, Skulpturen, Musik, Tänze zu erschaffen - das ist alles in deinen Händen. Aber wenn du mit einem menschlichen Wesen in Kontakt kommst, musst du verstehen, dass dir die selbe Art von Bewusstsein entgegentritt. Du musst dem Menschen, den du liebst, Respekt und Würde geben. Das ist der Grund, weshalb du keine Beziehungen mit Menschen entwickeln kannst.

      Vergiss alles über Menschen und über Liebe - meditiere einfach. Das wird in dir die Einsicht, die Klarheit, und die Energie aufkommen lassen zu teilen.

      Liebe ist ein anderer Ausdruck für das Teilen deiner überfließenden Energie. Du hast zu viel, es ist dir eine Bürde. Du möchtest sie gerne mit den Leuten, die du magst, teilen. Deine Liebe - was du Liebe nennst - ist kein Teilen sondern ein Entreißen.

      Du wirst die Bedeutung von Liebe ändern müssen. Es ist nicht etwas, dass du versuchst vom anderen zu bekommen. Das ist die ganze Geschichte der Liebe gewesen: Jeder versucht, es vom anderen zu bekommen, so viel wie möglich. Beide versuchen zu bekommen, und natürlich bekommt niemand etwas. Liebe ist nicht etwas, dass man bekommt. Liebe ist etwas, dass man gibt. Aber du kannst nur geben, wenn du hast. Hast du Liebe in dir? Hast du dir jemals diese Frage gestellt? Wenn du still sitzt, hast du je beobachtet? Hast du Liebesenergie zu geben?

      Du hast keine, und der andere auch nicht. Dann wirst du in einer Liebesbeziehung gefangen. Beide tun so als ob, sie täuschen vor, dass sie einander das Paradies geben. Beide versuchen, den anderen zu überzeugen, dass "Wenn du erst einmal mit mir verheiratet bist, werden die tausend arabischen Nächte verblassen - unsere Nächte, unsere Tage sie werden alle golden sein."

      Aber du weißt nicht, dass du nichts zu geben hast. All diese Dinge sagst du nur um zu bekommen. Und der andere macht dasselbe. Wenn du erst verheiratest bist, wird es Schwierigkeiten geben, denn beide werden auf tausendundeine arabische Nacht warten und nicht einmal eine indische Nacht geschieht. Dann ist Wut da, ein Zorn, der nach und nach vergiftend wirkt.

      Dass die Liebe sich in Hass verwandelt, ist ein sehr einfaches Phänomen, denn jeder fühlt sich betrogen. Du zeigst eine Maske am Strand, im Kino, auf der Tanzfläche. Es ist wunderbar, eine halbe Stunde am Strand zu sitzen, sich an den Händen zu halten, von einem wunderschönen Leben zu träumen, dass vor euch liegt. Aber wenn ihr verheiratet seid, löst sich alles, was ihr erwartet habt, geträumt habt, in Luft auf.

      Mein Vorschlag ist: meditiere. Werde mehr und mehr ruhig und still. Lass eine Gelassenheit in dir entstehen. Dass wird dir in tausendundeiner Weise helfen, nicht nur in der Liebe, es wird dir auch helfen, eine bessere Skulptur zu kreieren. Denn ein Mann, der keine Menschen lieben kann - wie kann der kreativ sein? Was kann er erschaffen? Ein liebloses Herz kann nicht authentisch kreativ sein. Er kann imitieren, aber er kann nichts erschaffen.

      Alles Schöpferische entsteht aus Liebe, Verständnis, Stille.


      Sermons in Stones
      Avatar
      schrieb am 26.08.08 00:07:17
      Beitrag Nr. 470 ()
      MACH EINFACH DEN MUND ZU!


      Der Mund spielt wirklich eine große Rolle, denn das ist der Ort, wo sich dein erstes Tun abspielte; es waren deine Lippen, die sich zuallererst beschäftigten. Vom Mund aus begann alle Beschäftigung: mit ihm hast du eingeatmet, geschrieen, nach der Brust deiner Mutter gesucht. Und dein Mund ist seitdem in hektischer Bewegung geblieben.

      Jedesmal, wenn du dich zum Meditieren hinsetzt, wenn du still sein willst, musst du als erstes den Mund fest verschließen. Wenn du den Mund vollkommen geschlossen hältst, berührt deine Zunge das Dach des Mundes: beide Lippen sind vollkommen geschlossen, und die Zunge berührt den Gaumen. Schließe den Mund also völlig - aber das kann erst geschehen, wenn du all das befolgt hast, was ich gesagt habe, nicht eher.

      Nichts leichter als das! Den Mund zu verschließen ist keine übergroße Anstrengung. Du kannst dich hinsetzen wie eine Statue mit völlig geschlossenem Mund - aber das bringt nicht deine Geschäftigkeit zum Stillstand. Tief im Inneren gehen die Gedanken weiter, das kannst du daran merken, dass du unmerkliche Schwingungne in den Lippen spürst. Andere mögen sie nicht wahrnehmen, diese Schwingungen sind zu subtil. Aber während du denkst, zittern deine Lippen leicht - ein kaum wahrnehmbares Zittern.

      Bei wirklicher Entspanntheit hört auch dieses Zittern auf. Du redest nicht im Inneren weiter und beschäftigst dich mit nichts mehr. Und dann höre zu denken auf. Aber wie machst du das? Gedanken kommen und gehen. Lass sie kommen und gehen, das ist nicht das Problem. Du darfst dich nicht einfangen lassen; du bleibst auf Abstand, unberührt. Du siehst ihnen bloß zu, wie sie kommen und gehen, aber sie gehen dich nichts an. Verschließe den Mund und du wirst ungestört bleiben. Nach und nach hören die Gedanken von alleine auf - sie brauchen deine Mithilfe, um dazusein. Wenn du sie unterstützt, dann kommen sie; wenn du mit ihnen kämpfst, dann kommen sie auch - beides sind Formen der Mithilfe: die eine positiv, die andere negativ. Beides sind Formen von Beschäftigung. Also beobachte nur.

      Aber es ist sehr hilfreich, dabei den Mund fest zu schließen. Als erstes also - und das habe ich durch Beobachtung vieler Leute entdeckt - ist es gut, wenn du gähnst: mach den Mund so weit auf, wie es geht, spanne ihn so weit auseinander wie nur möglich, gähne so herzhaft, dass es sogar wehtut, und wiederhole das zwei- bis dreimal. Das macht es dem Mund leichter möglich, für längere Zeit geschlossen zu bleiben. Und als nächstes: rede zwei bis drei Minuten lang lauter Unsinn, nichts als Kauderwelsch. Was immer dir durch den Kopf geht, spricht es laut aus, und amüsiere dich darüber. Dann schließe den Mund.

      Es ist immer leichter, vom entgegengesetzten Pol her anzufangen. Wenn du deine Hand entspannen willst, machst du sie am besten erst so fest wie möglich zur Faust; balle sie und spanne sie so sehr wie möglich an, fange also mit dem Gegenteil an - und dann lasse locker. Das führt zu einer tieferen Entspannung des Nervensystems. Schneide Grimassen, verzerre dein Gesicht, als wäre es aus Gummi, gähne und rede ein paar Minuaten lang nichts als Unsinn - und dann: Mund zu. Nach dieser Anspannung lassen sich Lippen und Mund tiefer entspannen. Verschließe den Mund und mach dich ganz zum Beobachter. Bald wird Stille über dich kommen.

      Sei passiv: so, wie du am Ufer eines Flusses sitzt, der dahinströmt - du siehst ihm einfach zu. Ohne Eifer, ohne Drang, ohne Eile. Niemand zwingt dich. Selbst wenn du woanders hinschaust, ist nichts verloren. Du schaust nur zu, du beobachtest nur. Eigentlich passt das Wort "Beobachten" hier gar nicht. Denn "Beobachtung" erinnert an Tätigkeit. Du blickst einfach nur ohne die kleinste Absicht. Du sitzt einfach am Ufer des Flusses: du blickst hinaus und der Fluss fließt vorbei. Oder du blickst zum Himmel hinauf, wo die Wolken treiben; du schaust untätig hin. Es ist unsagbar wichtig, diese Passivität genau zu verstehen: denn ihr seid so rastlos und geschäftig, dass selbst, wenn ihr einmal passiv seid, euer Eifer gleich wieder eine aktive Erwartung daraus macht. Und dann ist alles umsonst. Dann hat sich die Geschäftigkeit wieder durch die Hintertür eingeschlichen. Bleibe ein passiver Zuschauer.

      Bei solcher Passivität entleert sich dein Geist automatisch. Die kleinen Wellen und Ausläufer deiner Aktivität, die Wellen, die deine Gedanken schlagen, legen sich nach und nach, bis die ganze Oberfläche deines Bewusstseins spiegelglatt ist. Du wirst zum stillen See.


      Tantra, die höchste Einsicht
      Avatar
      schrieb am 26.08.08 00:19:30
      Beitrag Nr. 471 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.647.023 von zenman am 04.08.08 23:12:32Erzähl mal einen Witz, das ist ja dröge hier:(
      Avatar
      schrieb am 26.08.08 09:26:24
      Beitrag Nr. 472 ()
      :laugh:

      hier net :laugh:

      witzig bin ich den ganzen tag
      in div. aktien-threads

      is aber nur immer für die hälfte lustig
      je nachdem
      ob ich pro oder contra bin

      :D
      Avatar
      schrieb am 26.08.08 15:24:28
      Beitrag Nr. 473 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.859.554 von zenman am 26.08.08 09:26:24Nimm den Jägerwitz, da ist die Seite egal:cool:
      Avatar
      schrieb am 29.08.08 13:35:58
      Beitrag Nr. 474 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.755.095 von zenman am 18.08.08 23:24:31habt ihr die relevanz dieses beitrages wirklich verstanden ?

      den unterschied zwischen HANDELN und BESCHÄFTIGUNG ?

      die umsetzung von diesem
      entscheidet über euren erfolg oder misserfolg an der börse ;)

      HANDELN wird euch erfolgreich machen

      BESCHÄFTIGUNG führt zur pleite

      überhaupt
      sind die grundgedanken des ZEN unabdingbar für erfolgreiches traden

      zb.
      - keine vorstellungen haben wie die charts laufen
      - vorstellungen die sich trotzdem bilden, wieder loslassen können
      - nur zuschauen, nichts wollen
      - handeln, wenn man eine gelegenheit "sieht", nicht gelegenheiten machen wollen

      usw
      Avatar
      schrieb am 01.09.08 23:23:09
      Beitrag Nr. 475 ()
      ZEN als werkzeug für erfolgreiches trading ? :eek:

      warum nicht ? :rolleyes:

      du meinst
      das wäre missbrauch ?

      du meinst
      das würde dem wesen von ZEN widersprechen ?

      du meinst
      das widerspräche dem "absichtslosen tun"
      welches die basis von ZEN sein sollte ?

      "absichtsloses tun"

      ja
      DAS ist die vollendung :cool:

      aber
      wie sollte ich dort beginnen können ?

      ich bin jetzt hier
      so wie ich gerade bin
      unvollkommen und fehlerhaft
      (und doch vollkommen in meiner fehlerhaftigkeit :laugh: )


      ich will sagen
      die mohrrübe (erfolgreiches traden) ist vollkommen in ordnung

      wir sind schlafende buddhas
      wir brauchen mohrrüben


      es ist so:

      ich erzähle euch
      dass ZEN euch zu erfolgreichen tradern macht

      und das kann ZEN bewirken
      wenn ihr euch ernsthaft darauf einlasst

      DAFÜR lege ich meine hand ins feuer

      und wenn ihr dann erfolgreiche trader seid
      werdet ihr feststellen
      dass ZEN noch viel mehr aus euch gemacht hat

      ihr werdet sehen
      dass ihr anders mensch seid

      eure wahrnehmung wird sich vertiefen
      ohne drogen

      euer tun wird bewusster werden
      euer fühlen wird bewusster werden
      euer denken wird bewusster werden

      ihr werdet sehen

      dass die welt wie ihr sie wahrnehmt
      tatsächlich in dieser FORM von euch selbst erschaffen wird

      dass euer geist
      selbst die grenzen schafft
      die euch begrenzen

      und irgendwann
      werdet ihr eine ahnung davon bekommen
      dass es wirklich wahr ist
      was die ZEN-meister sagen
      dass wir in alle richtungen bis ans ende des universums gehen können
      dass dies kein bild oder eine metapher ist
      sondern tatsächlich GELEBTE realität sein kann

      ;)
      Avatar
      schrieb am 04.09.08 00:02:07
      Beitrag Nr. 476 ()
      Der lachende Buddha
      8.Teil


      Und wenn du meditativ bist, wird dein ganzes Leben ein Austeilen werden, wirst du geben, was immer du geben kannst – deine Liebe, dein Verständnis, dein Mitgefühl – was immer du kannst, wirst du geben – Energie, Körper, Geist, Seele, was auch immer. Und du wirst deine Freude daran haben. Es gibt keinen größeren Genuss, als etwas mit anderen zu teilen. Habt ihr schon einmal jemandem etwas gegeben? Darum macht das Schenken den Menschen so viel Freude. Es ist ein reines Vergnügen. Wenn du jemandem etwas gibst, wertlos vielleicht, nicht sehr teuer vielleicht, dann macht schon die Art, die bloße Geste, dass du etwas verschenkst, ungeheuer zufrieden.
      Stell dir nur einen Menschen vor, dessen ganzes Leben ein Geschenk ist, dessen kleinste Bewegung ein Sich-Geben ist … er lebt im Himmel. Es gibt keinen anderen Himmel als diesen. Das war Hoteis ganzes Predigen: Gebt! Schenkt! Was gibt es sonst zu sagen? Was gibt es sonst zu lehren?
      Zen glaubt, dass die Wahrheit sich nicht in Worten ausdrücken lässt, aber in Gesten, im Ausagieren. Es lässt sich etwas tun. Du kannst es nicht sagen, aber du kannst es zeigen. Sei losgelöst, aber sei da. Denn woanders kannst du nicht sein. Diese Welt ist die einzige, es gibt keine andere Welt. Eure Mönche also, die in den Tempeln und Klöstern herumsitzen, in den Höhlen des Himalajas, sind bloße Eskapisten. Haltet Abstand – aber weglaufen braucht ihr nicht. Haltet Abstand und seid dennoch hier.
      Seid in der Welt, aber seid nicht von der Welt. Bleibt unter Menschen – und bleibt für euch. Macht tausend Dinge, macht, was gemacht werden muss, aber seid keine Macher. Setzt kein Ego an – das ist alles.
      Es ist nichts verkehrt daran, weltlich zu sein. Sei weltlich, und bleib dennoch unweltlich – darin besteht die ganze Kunst, die Kunst, zwischen zwei Gegensätzen zu leben, zwischen zwei Extremen das Gleichgewicht zu finden. Es ist ein sehr schmaler Weg, wie auf Messer’s Schneide – aber das ist der einzige Weg. Wenn du dieses Gleichgewicht verfehlst, verfehlst du die Wahrheit.
      Bleib hier und jetzt in dieser Welt, und setz deinen Weg fort, und geh ihn mit einem tiefen Lachen in deinem Innersten. Tanz deinen Weg zu Gott! Singe deinen Weg zu Gott!

      Osho, Auszug aus: A Sudden Clash of Thunder
      Avatar
      schrieb am 04.09.08 00:10:07
      Beitrag Nr. 477 ()
      Wie kommt es, dass wir meistens beschließen, unglücklich zu sein? Wieso merken wir nicht, dass wir wählen können?


      Erster Teil

      Das ist eines der weitest reichenden Probleme der Menschen. Man muss da ganz tief hinsehen. Und nicht nur theoretisch, es betrifft euch direkt. So machen es alle, immer suchen sie sich das Falsche aus, das Traurige, Deprimierende, Elende. Dafür muss es schwerwiegende Gründe geben.

      Zum ersten, die Art und Weise wie ein Mensch erzogen wird, spielt eine entscheidende Rolle. Wenn man unglücklich ist, wird man immer irgendwie dafür belohnt, und wenn man glücklich ist, zieht man den Kürzeren.

      Ein aufgewecktes Kind spürt von Anfang an den Unterschied. Immer wenn es unglücklich ist, sind alle freundlich zu ihm. Es wird mit Sympathie belohnt. Jeder versucht, so liebevoll wie möglich zu sein. Es wird mit Liebe belohnt. Und mehr noch, wenn ein Kind unglücklich ist, wird ihm mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Aufmerksamkeit ist Futter für das Selbstgefühl und wirkt wie eine alkoholische Stimulans. Es gibt uns Energie, und wir fühlen, dass wir jemand sind. Darum dieses starke Bedürfnis, dieser Wunsch nach mehr Beachtung.

      Wenn sich alle um dich kümmern, fühlst du dich wichtig. Wenn dich keiner beachtet, meinst du, du bist gar nicht da, dich gibt es nicht, du bist eine Nicht-Existenz. Wenn dich die Mitmenschen beachten und sich um dich sorgen, bekommst du Energie. Das Ego lebt von Beziehungen. Je mehr Leute dich bewundern, desto stärker wird das Selbstgefühl. Wenn keiner hinschaut, verschwindet das Ego. Wenn sich alle völlig vergessen haben, wie kann das Ego existieren? Wie kannst du fühlen, dass du bist? Darum dieses Bedürfnis nach Gesellschaft, Verbindungen, Clubs. Überall in der Welt gibt es Clubs. Diese Clubs sind nur dazu da, den Leuten Beachtung zu verschaffen, die sonst völlig unbeachtet bleiben würden.

      Es ist schwierig, der Präsident eines Staates zu werden oder Vorsitzender einer Aktiengesellschaft. Da ist es einfacher, Präsident von Lions Club zu werden. Man wird von einer gewissen Gruppe von Leuten beachtet, bekleidet einen wichtigen Posten und muss nichts weiter leisten. Wenn man Präsident von irgend einem Club ist, fühlt man sich wichtig, selbst wenn man überhaupt nichts tut. Und die Präsidenten wechseln jedes Jahr. Auf diese Weise werden alle mal beachtet. Es ist ein gegenseitiges Einverständnis, dass alle einmal wichtig sein dürfen.

      Ein Kind lernt diese Regeln schon im Frühstadium. Die Politik ist, unglücklich auszusehen. Dann sind alle freundlich und man wird beachtet. Sieh krank aus, und du erlangst eine gewisse Bedeutung. Ein krankes Kind wird zum Diktator, und die ganze Familie muss gehorchen, und was das Kind sagt, wird gemacht.

      Wenn ein Kind fröhlich ist, hört ihm niemand zu. Wenn es ihm gut geht, kümmert sich niemand darum. Von Anfang an lernen wir das Elende, Traurige, das Pessimistische, die dunkle Seite des Lebens zu schätzen. Das ist das eine. Zum anderen: Wenn man fröhlich ist, wenn man sich ekstatisch fühlt und ausgelassen ist, sind alle eifersüchtig. Mit Eifersucht meine ich, dass alle dagegen sind, keiner ist freundlich, alle sind Feinde. Darum habt ihr gelernt, nicht so ekstatisch zu werden, dass alle anderen feindlich gesinnt sind. Ihr habt gelernt, eure Seligkeit und euer Lachen zu verbergen.

      Schaut euch die Leute an, wenn sie lachen... Meistens lachen sie aus Berechnung. Es kommt nicht aus dem Bauch, nicht aus der Tiefe des Wesens. Sie schauen erst um sich, taxieren dich, und dann lachen sie. Und auch nur eine bestimmte Zeit lang, solange wie es sich gehört, so lange, dass es nicht missverstanden werden kann und niemand eifersüchtig wird.

      Selbst euer Lachen ist Politik. Das echte Lachen ist verschwunden. Seligkeit ist heutzutage unbekannt und ekstatisch zu sein, ist schier unmöglich geworden, weil es verboten ist. Wenn du unglücklich bist, kommt keiner auf die Idee, dass du verrückt bist, aber wenn du ekstatisch bist und herumtanzt, denken alle, dass du wahnsinnig geworden bist. Herumtanzen und singen gilt als schlechtes Benehmen. Wir sehen jemanden, der selig ist, und denken, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist.

      Was für eine Gesellschaft ist das? Wenn jemand kaputt und elend ist, ist alles in Ordnung, er passt ins Bild, weil die ganze Gesellschaft mehr oder weniger unglücklich ist. Er ist ein ordentliches Mitglied und gehört dazu. Wenn jemand ekstatisch ist, denken wir, dass er durchgedreht ist, irregeworden. Er gehört nicht zu uns, und wir sind neidisch.

      Wir verurteilen ihn aus Neid. So versuchen wir, ihn mit allen Mitteln in seinen früheren Zustand zurückzubringen. Diesen Zustand nennen wir normal. Die Psychoanalytiker, die Seelenärzte werden dafür sorgen, dass der Mensch wieder normal unglücklich wird.

      Im Westen ist die ganze Gesellschaft gegen psychedelische Drogen. Das Gesetz, der Staat, die Regierung, die Anwälte, die Gerichte, die Legislative, die Priester, der Papst – alle sind dagegen. In Wirklichkeit sind sie nicht gegen psychedelische Drogen, sondern dagegen, dass die Leute ekstatisch werden. Sie haben nichts gegen Alkohol oder viele andere Drogen, aber sie sind gegen Halluzinogene, wie diese eine chemische Veränderung im Bewusstsein bewirken. Die uralte Kruste, das Gefängnis des Elends, das die Gesellschaft um euch errichtet hat, kann durchbrochen werden, man kann ausbrechen und ein paar Augenblicke lang ekstatisch werden.

      Die Gesellschaft kann Ekstase nicht dulden, weil Ekstase die größte Revolution ist. Ich wieder hole: Ekstase ist die größte Revolution. Wenn die Menschen ekstatisch werden, wird die Gesellschaft verändert, weil unsere Gesellschaft auf Not und Unglück basiert.

      Man kann keine glücklichen Menschen in einen Krieg führen. Nein! Ein glücklicher Mensch dann da nur lachen und sagen, dass ein Krieg völliger Unsinn ist. Glückliche Leute kann man nicht geldgierig machen. Sie werden ihr Leben nicht damit vertun, Reichtümer anzuhäufen. Für sie ist es Irrsinn, wenn jemand sein Wesen zerstört und sein Leben für tote Gegenstände hingibt. Man hat sich selbst abgetötet und besitzt eine Menge Geld, das ist doch vollkommener Wahnsinn. Aber es wird nicht als Wahnsinn erkannt, es sei denn man wird ekstatisch.

      Wenn die Leute ekstatisch werden, muss sich die gesamte Gesellschaftsstruktur ändern. Diese Gesellschaft lebt von Not und Elend, darin liegt ihre Investition. Von Anfang an erziehen wir unsere Kinder zum Unglücklichsein, darum wählen sie auch später immer das Unglück.

      Jeder hat morgens die Wahl. Und nicht nur morgens, wirklich immer, immer hat man die Wahl, glücklich oder unglücklich zu sein. Wir wählen immer wieder das Elend, weil es sich auszahlt und weil wir es so gewohnt sind. Es ist ein Verhaltensmuster. Ihr habt euch immer ausgesucht, unglücklich zu sein, und jetzt seid ihr geübt darin. Wenn der Verstand die Wahl hat, tendiert er sofort zum Unglücklichsein.

      Unglücklichsein ist scheinbar eine Reise bergab und Ekstase geht bergauf. Es sieht so aus, als wäre es sehr schwierig, ekstatisch zu sein, aber das ist nicht wahr. Im Gegenteil. Ekstase ist bergab und Unglück ist bergauf. Unglück ist sehr schwer zu erreichen, aber ihr habt es geschafft, ihr habt das Unmögliche möglich gemacht, denn Unglücklichsein ist gegen die Natur. Keiner möchte unglücklich sein und alle sind es.

      Die Gesellschaft hat da große Dinge vollbracht. Die Erziehung, die Kultur, die Eltern und Lehrer haben gute Arbeit geleistet. Sie haben aus ekstatischen, kreativen Menschen unglückliche Kreaturen gemacht. Jedes Kind wird ekstatisch geboren. Jedes Kind ist von Geburt aus ein Gott, und jeder Mensch stirbt als Verrückter.

      Wenn ihr euch nicht davon erholt und eure Kindheit zurückfordert, könnt ihr nicht zu den weißen Wolken werden, von denen ich gesprochen habe. Das ist die ganze Anstrengung, das ganze Yoga, wie wird man wieder ein Kind? Wenn ihr wieder zu Kindern werden könnt, seid ihr von dem Elend befreit.

      Nicht, dass ein Kind keine unglücklichen Momente hätte, die gibt es sicher, aber es lebt nicht im Unglück. Versucht das zu verstehen.

      Ein Kind kann unglücklich sein, ungeheuer unglücklich in einem Augenblick, aber es ist so vollkommen versunken in seinem Unglück, so eins mit dem Unglück, dass keine Trennung zwischen ihm und den Gefühl existiert. Das Kind ist nicht vom Unglück getrennt, es betrachtet das Unglück nicht als getrennt von sich. Das Kind ist das Unglück selbst, so sehr ist es verschmolzen. Wenn ihr mit eurem Unglück eins werdet, ist ein Unglück kein Unglück mehr. Wenn man völlig eins wird, liegt selbst darin eine eigene Schönheit.

      Schaut euch ein Kind an, ich meine, ein unverdorbenes Kind, wenn es wütend ist. Die ganze Energie wird Wut, nichts wird zurückgelassen, es gibt kein Zurückhalten. Das Kind ist zur reinen Wut geworden, niemand innen, der manipuliert und kontrolliert. Da ist kein Verstand. Das Kind ist nicht wütend, es ist zur Wut selbst geworden. Seht diese Schönheit, das Erblühen der Wut. Kinder sehen nie hässlich aus. Selbst im Zorn sind sie schön. Sie sehen einfach lebendiger, vitaler, intensiver aus, ein Vulkan, zum Ausbruch bereit. Ein so kleines Kind und soviel Energie...

      Danach ist das Kind ruhig, ganz friedlich und entspannt. Wir denken, dass es schlimm ist, so wütend zu sein, aber das Kind fühlt sich nicht schlecht, es war ein Genuss.

      Wenn man mit irgendetwas eins wird, fühlt man sich glücklich. Wenn man sich von etwas absondert und getrennt fühlt, selbst wenn es Freude ist, fühlt man sich schlecht.

      Das ist also der Schlüssel. Getrennt sein als ein Ego, ist die Basis allen Unglücks. Einszusein, dahinzufließen mit allem, was das Leben uns bringt, so völlig darin versunkene zu sein, dass man nicht mehr ist, dass man sich völlig vergisst, ist Seligkeit.

      Man hat immer die Wahl, aber ihr habt das vollkommen vergessen. Ihr habt fortwährend das Falsche gewählt und eine schlechte Gewohnheit daraus gemacht. Dann bleibt euch keine Wahl.

      Seid aufmerksam. Erinnert euch jeden Augenblick daran, dass ihr es so gewollt habt, wenn ihr beschließt unglücklich zu sein. Schon allein das Bewusstsein, die Erkenntnis, dass dies meine Wahl ist, dass ich verantwortlich bin, dass ich mir das selbst antue, dass die mein Tun ist, ist eine große Hilfe. Ihr werdet sofort den Unterschied merken. Die Qualität des Bewusstseins hat sich geändert, und jetzt ist es leichter für euch, in Richtung Glücklichsein zu gehen.

      Wenn ihr einmal begriffen habt, dass es eure Wahl ist, dann seht ihr, dass das Ganze ein Spiel geworden ist. Wenn du gerne unglücklich bist, dann sei unglücklich, aber vergiss nicht, dass du es dir selbst ausgesucht hast. Und beschwere dich nicht. Niemand anders ist dafür verantwortlich. Es ist ein Drama. Wenn du es so haben willst, wenn du gerne leiden willst und dein Leben im Unglück verbringen möchtest, dann ist es deine Wahl, dein Theaterstück. Du spielst es, und spiele es gut!

      Aber dann geh nicht zu anderen Leuten und frage, wie man aus dem Unglück herauskommt. Das ist absurd. Frage keinen Erleuchteten und keine Gurus, wie man glücklich wird. Die so genannten Gurus gibt es nur, weil ihr so dumm seid. Ihr schafft auch euer Unglück, und dann geht ihr hin und fragt andere, wie man es ungeschehen machen kann. Und ihr werdet damit immer weiter machen, wenn ihr nicht merkt, was ihr tut. Versucht doch, jetzt von diesem Moment an froh und glücklich zu sein.
      Avatar
      schrieb am 04.09.08 00:15:52
      Beitrag Nr. 478 ()
      SEI WIE EIN HOHLER BAMBUS


      Dies ist eine von Tilopas speziellen Methoden. Jeder Meister hat seine eigene spezielle Methode, durch die er zur höchsten Einsciht gelangt ist, und mit der er anderen helfen möchte. Dies ist Tilopas Spezialität: Lass deinen Körper leicht wie einen hohlen Bambus ruhen.

      Bambus ist innen völlig hohl. Wenn du ruhst, dann fühle dich genau wie ein Bambus: innerlich völlig hohl und leer. Und das entspricht auch der Wirklichkeit: dein Körper ist genau wie ein Bambus: innen leer. Deine Haut, deine Knochen, dein Blut - all das gehört zum Bambus, der hohl ist.

      Wenn du mit völlig stillem Mund dasitzt, untätig: die Zunge rührt an den Gaumen und zittert nicht von Gedanken, sondern ist still; du beobachtest passiv, ohne auf irgendetwas Besonderes zu warten - dann fühle dich wie ein hohler Bambus, und ganz unversehens wird sich eine unendliche Energie in dich ergießen, das Unbekannte wird dich erfüllen, das Geheimnisvolle, das Göttliche. Ein hohler Bambus wird zur Flöte, und das Göttliche fängt an, auf ihm zu spielen. Bist du erst leer, dann gibt es keine Schranke mehr, die das Göttliche davon abhält, dich zu durchfluten.

      Versuche es einmal: es ist eine der schönsten Meditationen, die es gibt - die Meditation, ein hohles Bambusrohr zu werden. Du brauchst nichts anderes zu tun, als einfach zum Bambus zu werden - und alles andere folgt von selbst. Plötzlich spürst du, wie sich etwas in deinen Hohlraum ergießt. Du bist wie ein Schoß, und neues Leben dringt in dich ein, ein Samenkorn fällt auf dich herab. Und schließlich kommt ein Augenblick, wo auch der Bambus vollkommen verschwindet.

      Lass deinen Körper leicht wie einen hohlen Bambus ruhen.

      Lass deinen Körper ruhen. Verlange nicht nach spirituellen Dingen, verlange nicht nach dem Paradies, verlange nicht einmal nach Gott. Gott läßt sich nicht begehren - wenn du ohne Wunsch bist, dann kommt er zu dir. Die letzte Befreiung läßt sich nicht begehren, die Begierde selbst ist die Fessel. Sobald du ohne Begierde bist, bist du frei. Die Buddhaschaft läßt sich nicht begehren, weil das Begehren das Hindernis ist. Wenn die Schranke fällt, explodiert auf einmal der Buddha in dir. Wenn du leer bist, ist nur noch freier Raum da - das Samenkorn springt auf. Lass deinen Körper leicht wie einen hohlen Bambus ruhen.

      Kein Geben und Nehmen: der Geist ruht.

      Es gibt nichts zu geben und nichts zu empfangen. Alles ist vollkommen okay so wie es ist. Geben und Nehmen sind nicht mehr notwendig: so wie du bist, bist du absolut vollkommen.
      Du brauchst nichts zu werden. Du brauchst nur einzusehen, wer du bist, das ist alles. Du brauchst nur zu erkennen, wer sich in dir verbirgt. Wenn du dich verbesserst, ganz gleich auf welchem Gebiet, bringt dir das nur Angst und Sorge: schon mit dem bloßen Wunsch nach Verbesserung bist du auf dem Holzweg. Dann wird sofort die Zukunft wichtig, wird das Ziel wichtig, werden Ideale wichtig - und dein ganzes Denken wird mit einem Schlag vom Verlangen gelenkt.

      Wenn du es begehrst, verfehlst du es. Lass die Begierde fallen, werde zu einem spiegelglatten See reiner Wunschlosigkeit - und plötzlich siehst du mit Erstaunen, dass es da ist, unerwartet. Und du wirst lachen, bis dir der Bauch wackelt - so, wie Bodhidharma gelacht hat.

      Was also musst du üben? Mach dich immer leichter und gelassener. Sei immer mehr im Hier und Jetzt. Handle mehr und mehr und beschäftige dich immer weniger. Werde immer hohler - leer und passiv. Sei mehr und mehr Zuschauer - unbeteiligt, erwartungslos, wunschlos. Sei glücklich und zufrieden mit dir. Und feiere!

      Und dann, irgendwann - es kann jeden Augenblick so weit sein - bist du reif: deine Zeit ist gekommen, und du erblühst zum Buddha.

      Tantra, die höchste Einsicht
      Avatar
      schrieb am 08.09.08 23:49:42
      Beitrag Nr. 479 ()
      Das Gesetz der Magie


      Teil zwei

      Ich will euch eines der tiefsten Gesetze des Lebens verraten. Wahrscheinlich habt ihr noch nie daran gedacht. Ihr habt von Ursache und Wirkung gehört – die ganze Wissenschaft basiert auf diesem Gesetz. Man schafft eine Ursache und die Wirkung folgt. Das Leben ist eine gesetzmäßige Kausalfolge. Man pflanzt einen Samen in den Boden, und der Same wird zum Baum. Wenn die Ursache da ist, folgt die Wirkung. Man nimmt Gift und daraufhin stirbt man. Man schafft die Voraussetzung und der Effekt ist da.

      Das ist das grundsätzlichste aller wissenschaftlichen Gesetze, der allerinnerste Zusammenhang des Lebensablaufes. Die Religion kennt aber ein zweites und noch tieferes Gesetz. Es klingt vollkommen absurd, wenn man es nicht kennt und nicht damit experimentiert hat.

      Die Religion sagt: Stelle die Wirkung her und die Ursache folgt. Das klingt absurd in der wissenschaftlichen Terminologie. Die Wissenschaft sagt, wenn die Ursache da ist, folgt die Wirkung. Die Religion sagt, dass das Gegenteil ebenso wahr ist – man stellt die Wirkung her, und siehe da – die Ursache folgt.

      Nehmen wir einmal an, dass ein Freund gekommen ist, oder ein Geliebter hat angerufen, und du bist glücklich. Die Situation, das Kommen des Freundes ist die Ursache. Die Wirkung ist, dass du glücklich bist. Die Religion sagt: Sei glücklich, und der Geliebte wird kommen. Schaffe die Wirkung und die Ursache wird folgen. Sei einfach glücklich, und der Geliebte wird kommen. Sei einfach glücklich, und du wirst Freudne um dich haben. Sei einfach glücklich, und alles andere ergibt sich von selbst.

      Jesus sagt das gleiche mit anderen Worten: Finde erst das Himmelreich, dann wird alles andere folgen. Das Himmelreich ist das Endresultat, die Wirkung. Findet erst das Endresultat, stellt den Effekt her, und die Ursache dafür ergibt sich von selbst. So sollte es sein.

      Wenn man ein Samenkorn in die Erde legt, wächst nicht nur ein Baum daraus, aus dem Baum ergeben sich auch wieder Millionen Samenkörner. Wenn die Wirkung auf die Ursache folgt, dann müssen wieder neue Ursachen auf die Wirkung folgen. Es ist eine Kette. Die Kette wird zum Kreis – fangt beliebig irgendwo an, schafft die Ursache oder schafft die Wirkung.

      Ich kann euch nur sagen, dass es leichter ist, die Wirkung herzustellen, denn die Wirkung hängt ganz von euch ab. Die Ursache ist meistens nicht so leicht herzustellen. Wenn du sagst, dass du nur glücklich sein kannst, wenn dein Freund bei dir ist, dann hängt dein Glück von diesem Freund ab. Wenn du sagst, dass du nicht glücklich bist, bevor du nicht soundsoviel Geld hast, dann hängt dein Glück von der wirtschaftlichen Situation der ganzen Erde ab. Vielleicht geschieht nichts, und dann kannst du nicht glücklich sein.

      Die Ursache liegt außerhalb deines Wirkungskreises, die Wirkung liegt in dir selbst. Die Ursachen liegen immer in der Umgebung, in den verschiedenen Situationen, außerhalb. Die Wirkung ist in dir. Wenn du die Wirkung herstellen kannst, wird die Ursache folgen.

      Wählt Glücklichsein! Glücklichsein wählen bedeutet, die Wirkung wählen. Und dann seht, was passiert. Wählt Seligsein, und dann seht, was geschieht. Euer ganzes Leben ändert sich sofort, und ihr werdet Wunder erleben, Jetzt, da ihr die Wirkung hergestellt habt, wird die Ursache dafür auch folgen.

      Das sieht aus wie Magie. Ja, man kann es das magische Gesetz nennen. Das erste ist das Grundgesetz der Wissenschaft, das zweite ist das Grundgesetz der Magie. Religion ist Zauberei. Ihr könnt Zauberer sein. Und das ist es, was ich euch lehre – Zauberer zu sein und die Geheimnisse des Zauberns zu erlernen.

      Versucht es! Ihr habt euer Leben lang das Gegenteil getan und nicht nur in diesem Leben, in vielen früheren Leben ebenso. Jetzt hört mir zu. Probiert dieses magische Rezept, dieses Mantra, das ich euch gebe, einmal aus. Stellt die Wirkung in euch her und wartet, was geschieht. Die Ursachen werden sofort um euch wimmeln, euch umgeben. Wartet nicht darauf, einen Grund zu haben, glücklich zu sein. Ihr habt lange genug gewartet. Wählt das Glück und ihr werdet glücklich sein.

      Woran fehlt es noch? Warum könnt ihr euch nicht dafür entscheiden? Warum könnt ihr nicht mit diesem Prinzip arbeiten? Weil euer wissenschaftlich trainierter Verstand sagt, dass es gekünsteltes Glück sein muss, wenn ihr euch Mühe gebt, glücklich zu sein, ohne es von selbst zu sein. Wenn man eigentlich unglücklich ist und versucht glücklich zu sein, ist es nur ein Vortäuschen, nicht echt. Das jedenfalls sagt der logische Verstand.

      Aber ihr habt keine Ahnung. Die Lebensenergie arbeitet in ihrer eigenen Weise. Wenn ihr perfekt spielen könnt, wird es Realität. Das einzig wichtige ist, dass der Schauspieler nicht da sein darf. Werft euch voll hinein, dann ist es kein Unterschied, ob ihr spielt oder nicht. Nur wenn ihr halbherzig sein, bleibt es unecht.

      Wenn ich euch sage: tanzt, singt und seid glücklich, und ihr seid nur mit halbem Herzen dabei, nur um zu sehen, ob es klappt, dann bleibt das Ich zurück und sagt: Das ist ja unecht, nur ein Versuch, aber es passiert nicht von selbst, es ist nicht spontan. Wenn ihr halbherzig seid, bleibt es Schauspielerei und ist eine Zeitverschwendung.

      Wenn ihr es ausprobiert, dann tut es mit ganzem Herzen. Haltet nichts zurück, gebt euch hinein, werdet das Spielen, löst den Spieler im Spiel auf – und seht, was passiert. Es wird zur Wirklichkeit und ihr fühlt, dass es spontan geschieht. Ihr habt es nicht hergestellt, es ist einfach passiert. Aber das kann nur geschehen, wenn man total ist. Stellt die Wirkung her, legt alles hinein, was ihr habt und schaut euch das Resultat an.

      Ich mache euch zu Königen ohne Königreich. Ihr müsst euch nur wie Könige benehmen und so vollendet spielen, dass ein echter König dagegen wie ein schlechter Schauspieler aussieht. Wenn die gesamte Energie investiert wird, wird es zur Wirklichkeit. Energie macht, dass alles echt wird, sei es, was es wolle. Und wenn ihr auf irgendwelche Königreiche hofft, müsst ihr lange warten.

      Selbst für einen Napoleon oder Alexander, die beide riesige Reiche hatten, ist die Erfüllung nie gekommen. Sie sind unglücklich geblieben, weil sie das zweite grundlegendere und wichtigere Gesetz des Lebens nicht erkannten.

      Swami Ram, einer der Mystiker dieses Jahrhunderts ging nach Amerika. Man nannte Badshah Ram – Kaiser Ram, und er war ein Bettler. Jemand sagte zu ihm: Du bist ein Bettler und behauptest ein Kaiser zu sein? Ram antwortete: Sieh nicht auf meinen Besitz, schau mich an! Und er hatte Recht, denn wenn man die Gegenstände ansieht, ist jeder ein Bettler, selbst der Kaiser. Der ist nur ein größerer Bettler, das ist der einzige Unterschied. Als Ram sagte: Sieh mich an, war er ein Kaiser. Wenn du hinschautest, war der Kaiser da.

      Stellt die Wirkung her, werdet Kaiser, werdet Zauberer und macht das jetzt sofort, es ist nicht nötig, damit zu warten. Seid glücklich und ihr werdet sehen, dass die ganze Welt mit euch feiert.

      Es gibt ein altes Sprichwort, das sagt: Weine und du weinst allein. Lache und die ganze Welt lacht mit dir. Selbst die Bäume und die Steine und die Wolken werden mit dir lachen. Wenn du ekstatisch bist, werden alle mit dir tanzen. Die gesamte Existenz wird zum Tanz, zum Fest. Es hängt von euch ab. Probiert es aus!


      Mein Weg: Der Weg der weißen Wolke
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      schrieb am 08.09.08 23:53:25
      Beitrag Nr. 480 ()
      Dem Abgrund die Stirn bieten


      Meditiere, denn dieser Augenblick wird sehr bedeutungsvoll für dich sein. Immer wenn jemand stirbt, jemand zu dem du eine tiefe Beziehung hattest, jemand mit dem du eine sehr intime Verbindung hattest, mit dem du glücklich und unglücklich warst, traurig und wütend, mit dem du alle Jahreszeiten des Lebens erfahren hast und der irgendwie Teil von dir geworden ist und du bist Teil von ihr geworden – wenn ein solcher Mensch stirbt, ist es nicht nur ein Tod, der da draußen geschieht, es ist ein Tod, der auch im Innern geschieht. Sie hatte ein Teil deines Wesens in sich, und wenn sie nun stirbt, dann stirbt auch dieser Teil von dir. Sie hat etwas in dir erfüllt. Sie veschwindet und es bleiben Wunden zurück.

      Wir haben viele Löcher in unserem Wesen. Wegen dieser Löcher suchen wir die Gesellschaft des anderen, die Liebe des anderen. Durch die Gegenwart des anderen gelingt es uns irgendwie, diese Löcher zu stopfen. Wenn der andere verschwindet, sind die Löcher wieder da...gähnende Abgünde öffnen sich. Du hattest sie vielleicht vergessen, doch jetzt wirst du sie fühlen und gleichzeitig auch den Schmerz. Nutze diese Augenblicke also für tiefe Meditation, denn früher oder später werden diese Löcher wieder gefüllt sein. Diese Löcher werden wieder verschwinden. Ehe das geschieht, ist es gut, in diese Löcher hineinzugehen, in diese Leere hineinzugehen, die deine Frau hinterlassen hat.

      Nutze diese Momente also. Setz dich still hin, schließ die Augen, geh nach innen und schau einfach, was geschehen ist. Denke nicht an die Zukunft, denke nicht an die Vergangenheit. Gehe nicht in Erinnerungen hinein, denn das ist sinnlos. Geh nur nach innen. Was ist mit dir geschehen? Sie ist tot; was hat das mit dir gemacht? Geh einfach in diesen Prozess hinein. Das wird dir vieles zeigen. Wenn du diese Löcher durchdringen kannst, wirst du völlig transformiert sein. Du wirst nicht versuchen, sie wieder zu füllen, aber du kannst dennoch lieben.

      Man kann lieben, ohne den andern auf irgendeine Art in sein Inneres zu nehmen und dort ein tiefes Bedürfnis zu erfüllen. Lieben kann ein Luxus sein...weil man etwas zu teilen hat und man gerne teilen möchte. Dann ist Liebe nicht mehr ein Bedürfnis, hinter dem du deine Wunden verbirgst.

      Geh also in diese Wunden hinein, geh in diese Leere, geh in diese Abwesenheit und beobachte – das ist das eine. br>
      Als zweites erinnere dich daran, dass das Leben tatsächlich etwas Flüchtiges ist, es gleitet dahin... etwas Momentanes. Wir leben in einer Phantasiewelt. Wir machen uns ständig etwas vor. Immer wieder fällt die Täuschung weg, immer wieder bricht die Wirklichkeit hervor. Immer wieder stirbt jemand, und du wirst daran erinnert, dass das Leben nichts ist, worauf du dich verlassen kannst, dass man sich nicht zu sehr vom Leben abhängig machen sollte. Diesen Moment ist es da, im nächsten ist es verschwunden. Es ist eine Seifenblase – nur ein kleiner Nadelstich und es ist vorbei. Wirklich, je mehr du das Leben verstehst, umso mehr bist du von Staunen erfüllt, wie es existieren kann. Dann ist der Tod kein Problem; das Leben wird das Problem. Der Tod erscheint natürlich.

      Es ist ein Wunder, dass es das Leben gibt – so etwas Vorübergehendes, so etwas Momentanes. Und nicht nur, dass es existiert, die Leute vertrauen ihm. Die Leute sind davon abhängig. Sie legen ihr ganzes Sein zu seinen Füßen – und es ist nur eine Illusion, ein Traum. Jeden Augenblick kann es vorbei sein und man bleibt weinend zurück. Mit ihm sind auch die ganzen Bemühungen dahin, die ganzen Opfer, die du gebracht hast. Plötzlich ist alles verschwunden. Beoachte das also – dieses momentane, traumgleiche, illusorische Leben.

      Der Tod kommt zu jedem. Wir stehen alle in der Schlange, und die Schlange kommt dem Tod ständig näher. Sie verschwindet; sie ist ein wenig kürzer geworden. Sie hat für die nächste Person Platz gemacht. Jeder Mensch, der stirbt, bringt dich deinem eigenen Tod näher, jeder Tod ist praktisch dein Tod. Mit jedem Tod kommst du dem Schlußpunkt näher. Ehe das geschieht, muss man so bewusst wie möglich werden.

      Wenn wir dem Leben zu sehr vertrauen, neigen wir dazu, unbewusst zu werden. Wenn wir am Leben zweifeln – an diesem sogenannten Leben, das mit dem Tod endet, dann werden wir bewusst. Und mit dieser Bewusstheit beginnt eine neue Art von Leben, das keinen Tod kennt - ein Leben, das ewig ist, ein Leben, das jenseits von Zeit ist.


      The Passion for the Impossible
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      schrieb am 08.09.08 23:59:13
      Beitrag Nr. 481 ()
      Vegetarische Lebenweise

      Der Mensch sollte natürlicherweise Vegetarier sein, denn sein ganzer Körper ist für vegetarische Nahrung gemacht. Auch die Wissenschaftler geben zu, dass der Mensch entsprechend der Struktur seines Körpers kein Fleischesser sein sollte. Der Mensch stammt von den Affen ab, und die Affen sind Vegetarier - strenge Vegetarier. Wenn Darwin recht hat, dann sollte der Mensch also Vegetarier sein.

      Es gibt heute Methoden, um festzustellen, ob eine bestimmte Tierart zu den Pflanzen- oder Fleischfressern gehört: Es hängt vom Darm, von der Länge des Darmtraktes, ab. Fleischfressende Tiere haben einen sehr kurzen Darm. Tiger und Löwen haben einen sehr kurzen Darm, weil Fleisch vorverdaute Nahrung ist. Es bedarf keines langen Darms, um es zu verdauen. Die Arbeit des Verdauens hat das Tier schon geleistet. Und jetzt esst ihr das Fleisch dieses Tieres. Es ist schon einmal verdaut worden, deshalb ist kein langer Darm nötig. Der Darm des Menschen ist einer der längsten. Das bedeutet, dass der Mensch ein Pflanzenfresser ist. Ein langer Verdauungsweg ist nötig, und eine große Menge Kot muss ausgeschieden werden.

      Wenn der Mensch, der also kein Fleischfresser ist, trotzdem immer Fleisch isst, wird der Körper stark belastet. Im Osten ist diese Tatsache von allen großen Meditierern - Buddha, Mahavira... - betont worden. Dabei geht es gar nicht um die Idee der Gewaltlosigkeit - die ist sekundär -, sondern darum: Wenn du wirklich tief in Meditation gehen willst, muss der Körper gewichtslos, natürlich und im Flug sein. Der Körper muss unbeschwert sein. Aber der Körper eines Menschen, der Fleisch zu sich nimmt, ist sehr stark belastet.

      Beobachte einmal, was geschieht, wenn du Fleisch isst. Wenn du ein Tier tötest, was passiert mit dem Tier, wenn es getötet wird? Natürlich will kein Lebewesen getötet werden. Das Leben will sich selbst erhalten; das Tier stirbt nicht freiwillig. Wenn jemand dich tötet, wirst du nicht bereitwillig sterben. Wenn ein Löwe sich auf dich stürzt und dich tötet, was wird in deinem Bewusstsein vor sich gehen? Dasselbe passiert mit dem Löwen, wenn du ihn tötest: Furcht, Qual, Agonie, Todesangst, Wut, Schmerz, Aggression, Trauer – all dies passiert mit dem Tier. Im ganzen Körper breiten sich Gewalt, Schrecken und Entsetzen aus. Der ganze Körper wird überschwemmt von Toxinen und Giftstoffen. Sämtliche Drüsen setzen Gifte frei, denn das Tier leistet großen Widerstand gegen das Sterben. Und dann nimmst du dieses Fleisch zu dir - dieses Fleisch enthält alle Gifte, die das Tier freigesetzt hat. Die ganze Energie ist vergiftet, und dann werden diese Gifte von deinem Körper aufgenommen.

      Und das Fleisch, das du isst, gehörte zum Körper eines Tieres und hatte dort einen ganz bestimmten Zweck. Eine bestimmte Art von Bewusstheit war im Körper des Tieres vorhanden. Du aber bist auf einer höheren Bewusstseinsstufe, und wenn du das Fleisch des Tieres isst, geht dein Körper auf die tiefere Ebene, auf die niedrigere Stufe des Tieres. Dadurch entsteht eine Kluft zwischen deinem Bewusstsein und deinem Körper, und daraus resultieren Spannung und Unruhe.

      Man sollte die Dinge essen, die natürlich sind – natürlich für den Menschen. Obst, Nüsse, Gemüse – iss davon so viel, wie du kannst. Und das Schöne daran ist, dass, du nicht mehr davon essen kannst, als du brauchst. Alles, was natürlich ist, gibt dir immer eine Befriedigung, weil es deinen Körper satt macht, weil es dich sättigt. Es macht dich zufrieden. Das, was unnatürlich ist, gibt dir nie dieses Gefühl von Zufriedenheit. Du kannst ein Eis nach dem andern essen - du fühlst dich nie richtig satt. Im Gegenteil, je mehr du davon isst, desto mehr möchtest du essen. Es nährt dich nicht, dein Verstand wird nur ausgetrickst. Du isst es nur, weil es gut schmeckt, und nicht, weil dein Körper es braucht. Die Zunge hat die Kontrolle übernommen.

      Die Zunge sollte nicht die Kontrolle haben. Sie hat keine Ahnung vom Magen; sie hat keine Ahnung vom restlichen Körper. Die Zunge hat eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen: die Nahrung zu schmecken. Von Natur muss die Zunge beurteilen, welches Essen für deinen Körper geeignet und welches Essen für deinen Körper nicht geeignet ist. Sie ist einfach ein Wächter an der Tür; sie ist nicht der Herr im Haus. Wenn jedoch der Türwächter zum Hausherrn wird, dann geht alles durcheinander.

      Die Werbung weiß heute sehr gut, wie man Zunge und Nase täuschen kann - und sie weiß, dass dies nicht die Herren sind. Vielleicht ist euch gar nicht bewusst, wie viel Lebensmittelforschung auf dieser Welt betrieben wird. Man hat herausgefunden, wenn man dir Nase und Augen zuhält und dir eine Zwiebel zu essen gibt, dann kannst du nicht sagen, was du isst. Mit zugehaltener Nase kannst du eine Zwiebel nicht von einem Apfel unterscheiden, weil der Geschmack zur Hälfte vom Geruchssinn kommt. Er wird von der Nase mitbestimmt, und zur Hälfte wird er von der Zunge bestimmt. Und diese beiden haben die Kontrolle übernommen. Heute weiß man: Ob Eiskrem nahrhaft ist oder nicht, spielt keine Rolle. Man kann ein Aroma zusetzen, man kann bestimmte chemische Stoffe zusetzen, die zwar die Zunge befriedigen, aber vom Körper nicht benötigt werden. Die Menschen sind verwirrt - verwirrter als die Kühe. Man kann eine Kuh nicht überreden, ein Eis zu essen. Versucht es mal!

      Natürliche Ernährung - und mit natürlich meine ich das, was euer Körper braucht ... Ein Tiger hat andere Bedürfnisse; er muss sehr aggressiv sein. Wenn du das Fleisch eines Tigers isst, wirst du aggressiv, aber wie wird sich deine Aggressivität Ausdruck verschaffen? Du lebst in der menschlichen Gesellschaft und nicht im Dschungel. Du wirst die Aggressionen unterdrücken müssen. Damit beginnt ein Teufelskreis.

      Was geschieht, wenn du die Aggression unterdrückst? Wenn du dich wütend und aggressiv fühlst, wird eine bestimmte vergiftete Energie freigesetzt, denn das Gift versetzt dich erst in die Lage, dass du wirklich gewalttätig werden und jemanden töten kannst. Die Energie geht in deine Hände, in deine Zähne - das sind die beiden Körperteile, wo Tiere ihre Aggression ausdrücken. Aber auch der Mensch gehört dem Tierreich an.

      Wenn du wütend bist, wird Energie frei - sie gelangt in die Hände, in die Zähne, in den Kiefer -, aber du lebst in der menschlichen Gesellschaft, und dort ist es nicht immer von Vorteil, wenn man wütend wird. Du lebst in einer zivilisierten Welt; du kannst dich nicht wie ein Tier verhalten. Wenn du dich wie ein Tier verhältst, wirst du einen zu hohen Preis dafür zahlen müssen - und du bist nicht bereit, soviel dafür zu bezahlen. Was wirst du also tun? Du wirst die Wut in deiner Hand und in deinen Zähnen unterdrücken; du wirst weiter ein falsches Lächeln lächeln, und in deinen Zähnen wird sich die Wut weiter anstauen.

      Selten bekomme ich Leute mit einem natürlichen Kiefer zu Gesicht. Er ist nicht natürlich, sondern blockiert und steif, weil soviel Wut darin steckt. Wenn man den Kiefer einer Person presst, kann die Wut frei werden. Auch die Hände werden mit der Zeit hässlich; sie verlieren ihre Anmut, ihre Flexibilität, weil dort zu viel Wut unterdrückt wird. Wer mit Tiefenmassage arbeitet, macht die Erfahrung, dass Leute, denen man die Hände tief berührt und massiert, oft anfangen, wütend zu werden - ohne Grund. Du massierst jemanden, und plötzlich steigt Wut in ihm auf. Du presst seinen Kiefer, und wieder spürt die Person Wut hochkommen. Die Leute tragen viel angestaute Wut mit sich herum. Das sind die Verunreinigungen des Körpers. Sie müssen ausgeschieden werden. Wenn du sie nicht ausscheidest, wird der Körper schwer bleiben.

      Yoga: The Alpha and Omega
      Avatar
      schrieb am 25.09.08 00:16:57
      Beitrag Nr. 482 ()
      Freiheit ist nur ein anderes Wort für... Liebe!

      Ich geben meiner Freundin so viel Freiheit, wie ich nur kann. Sehr oft gerate ich jedoch in eine unangenehme Situation, wo ich verletzt werde. Bedeutet das, dass ich mich selbst nicht liebe und mich deshalb hintanstelle?


      Es ist komplizierter, als du vielleicht denkst.

      Zunächst einmal ist die Idee, dass du deiner Freundin Freiheit gibt, falsch. Wer bist du, dass du ihr Freiheit gibst? Du kannst lieben, und deine Liebe beinhaltet Freiheit. Sie ist nichts, was man geben muss. Wenn man sie gegeben muss, dann entstehen diese Probleme, mit denen du konfrontiert bist.

      Erstens machst du also etwas Falsches. Du willst gar nicht wirklich Freiheit geben; du wünschst dir, dass keine solche Situation entsteht, in der du Freiheit geben musst. Aber du hast mich immer wieder sagen hören, dass Liebe Freiheit gibt, deshalb zwingst du dich unbewusst Freiheit zu geben, denn sonst ist deine Liebe keine Liebe.

      Du bist in der Klemme: Wenn du keine Freiheit gibst, zweifelst du an deiner Liebe; wenn du Freiheit gibst, was du nicht kannst, ist das Ego sehr eifersüchtig und es wird tausenderlei Fragen stellen: „Bist du deiner Freundin nicht genug, dass sie Freiheit braucht – Freiheit von dir, um mit jemand anderem zu sein?“ Das tut weh, und deshalb fühlst du: „Ich stelle mich hintan.”

      Wenn du Freiheit gibst, musst du den andern voranstellen und dich hintanstellen. Das ist gegen das Ego, und außerdem nützt es sowieso nichts, weil du dich für die Freiheit, die du gegeben hast, rächen wirst. Du möchtest die gleiche Freiheit bekommen – egal ob du sie brauchst oder nicht, darauf kommt es nicht an – nur um zu beweisen, dass man dich nicht hereinlegen kann.

      Zweitens, weil deine Freundin mit jemand anderem zusammen war, wirst du dich ein bisschen seltsam fühlen. Das wird zwischen euch stehen. Sie hat jemand anders gewählt und dich fallen lassen; sie hat dich beleidigt. Und du hast so viel für sie getan; du warst so großzügig und hattest ihr Freiheit gegeben. Weil du dich verletzt fühlst, wirst du sie auf die eine oder andere Art auch verletzen.

      Aber die ganze Sache beruht auf einem Missverständnis. Ich habe nicht gesagt, dass du Freiheit geben sollst, wenn du liebst. Nein, ich habe gesagt: Liebe ist Freiheit.

      Es ist keine Frage des Gebens. Wenn du sie geben musst, dann ist es besser, sie nicht zu geben. Bleibe so wie alle anderen. Warum unnötig Schwierigkeiten schaffen? Es gibt schon genug.

      Wenn deine Liebe diese Qualität erlangt hat, dass Freiheit ein Teil von ihr ist, dass deine Freundin nicht einmal um Erlaubnis fragen muss...Wirklich, wenn ich an deiner Stelle wäre und die Freundin mich um Erlaubnis fragen würde, wäre ich verletzt. Das bedeutet, sie vertraut meiner Liebe nicht. Meine Liebe ist Freiheit. Dass ich sie liebe, bedeutet nicht, dass ich alle Türen und Fenster schließe, damit sie nicht mit jemand anderem lachen kann, mit jemand anderem tanzen kann, jemand andern lieben kann...denn wer sind wir?

      Das ist die eigentliche Frage, die sich jeder stellen sollte: Wer sind wir? Wir sind alle Fremde. Was berechtigt uns, so autoritär zu sein und zu sagen: „Ich werde dir Freiheit geben,“ oder „Wenn du mich liebst, dann kannst du niemand anderen lieben?“ Das sind dumme Annahmen, aber sie haben die Menschheit von Anfang an beherrscht. Und wir sind immer noch Barbaren, wir wissen immer noch nicht, was Liebe ist.

      Wenn ich jemanden liebe, bin ich dankbar, dass dieser Mensch mich und meine Liebe akzeptiert und mich nicht abweist. Das ist genug. Aber ich mache keine Gefangenschaft daraus: Sie liebt mich, und zur Belohnung errichte ich ein Gefängnis um sie herum; ich liebe sie, und folglich kreiert sie ein Gefängnis um mich herum. Großartige Belohnungen geben wir einander da!

      Wenn ich sie liebe, bin ich dankbar und ihre Freiheit bleibt intakt. Diese Freiheit ist nicht von mir gegeben. Es ist ihr Geburtsrecht, und meine Liebe kann sie ihr nicht nehmen. Wie kann Liebe jemandem die Freiheit nehmen, und ausgerechnet dem Menschen, den man liebt? Es ist ihr Geburtsrecht. Du kannst nicht einmal sagen: „Ich gebe ihr Freiheit.“ Wer bist du denn? – nur ein Fremder. Ihr habt euch auf der Straße getroffen, ganz zufällig, und sie war so gütig und hat deine Liebe akzeptiert. Sei einfach dankbar und lass sie ihr Leben so leben, wie sie möchte, und lebe du so, wie du leben möchtest. Dein Lebensstil sollte nicht davon beeinträchtigt werden.

      Das bedeutet Freiheit. Dann wird die Liebe dir helfen, weniger angespannt zu sein, weniger Besorgnis und Schmerz zu erfahren – aber mehr Freude.

      Doch was in der Welt geschieht, ist genau das Gegenteil. Die Liebe schafft so viel Leid, so viel Schmerz, dass es Leute gibt, die sich entscheiden, niemanden mehr zu lieben. Sie verschließen die Türen ihres Herzens, weil es die Hölle ist und sonst nichts.

      Aber die Türen vor der Liebe zu schließen, bedeutet auch die Türen vor der Existenz zu schließen, deshalb werde ich es nicht gut heißen. Ich sage: „Ändere das ganze Muster der Liebe! Du hast die Liebe in eine hässliche Situation gezwungen – ändere diese Situation.

      Lass die Liebe zu einer Hilfe für dein spirituelles Wachstum werden. Lass die Liebe zu einer Nahrung und einer Ermutigung für dein Herz werden, damit du dein Herz nicht nur einem Menschen sondern dem ganzen Universum öffnen kannst.


      Nach vielen Erfahrungen in Beziehungen, kommt einem eines Tages zu Bewusstsein, dass man sich selbst genug ist, dass man nicht von anderen abhängig zu sein braucht, dass Alleinsein kein negativer Raum ist sondern ein tiefes Erfülltsein, dass Alleinsein wunderschön und segensreich ist. Aber das kommt erst nachdem du durch viele Höllen und Reinigungsprozesse gegangen bist – nur dann. Du kannst nicht in den Himmel springen; der Weg zum Himmel führt durch die Hölle. Du musst durch die Hölle hindurch; sie ist die Schule, ein Training für den Himmel. Sei also nicht in Eile; sonst wirst du unglücklich sein.

      Es ist besser, in Beziehung zu sein und unglücklich, als allein zu sein und unglücklich. Das ist im Moment deine einzige Wahl: allein unglücklich oder zusammen unglücklich. Aber mit jemand anders unglücklich zu sein, ist besser – dann kannst du wenigstens die Verantwortung auf den andern schieben!

      Wenn du ganz allein bist, wohin dann mit der Verantwortung? Du trägst die ganze Last...niemand, mit dem du sie teilen kannst! Wenn du mit jemand anders unglücklich bist, kannst du Gründe finden, Erklärungen, warum das Unglück da ist. Wenn du allein bist, gibt es keine Begründung, keine Ursache, da fühlt sich der Verstand sehr, sehr unbeschäftigt und das Unglück scheint so endlos zu sein.

      Im Augenblick wähle das Unglück, die andere Sorte, die die Leute Beziehung nennen. Es ist ein notweniges Übel, durch das man hindurch muss. Und eines Tages kannst du darüber hinausgehen, aber jetzt ist dieser Moment noch nicht gekommen. Wenn er gekommen ist, wirst du nicht im Geringsten unglücklich sein, wenn du alleine bist; du wirst dich Spitze fühlen! Es gibt keine Freude, die mit dieser zu vergleichen wäre, keine Beziehung kann so eine Freude bringen. Eine Beziehung bleibt immer ein gemischtes Phänomen: ein paar Momente der Freude und viel mehr Momente des Leids. Das ist der Preis, den man für diese wenigen Momente der Freude zahlen muss.

      Aber wenn du jetzt alleine bist, dann werden selbst diese wenigen Momente nicht da sein; es wird nur Unglück und noch mal Unglück geben, und man fühlt sich eintönig. Wenn du mit jemand zusammen bist, dann ändert das Unglück wenigstens Farbe und Gestalt. Morgens ist es dies und am Abend jenes. Es ist dasgleiche Unglück (kichernd) aber es verändert sich! Finde also irgendeinen armen Kerl. Fang an zu suchen!


      Beyond Psychology
      Avatar
      schrieb am 30.09.08 23:51:16
      Beitrag Nr. 483 ()
      Kann Therapie einem Menschen, der bereits meditiert, helfen, sich selbst und die eigenen Spiele klarer zu sehen?



      Therapie hat einem Menschen, der schon meditiert, nichts zu geben. Keine Psychotherapie hat die Qualität von Meditation; denn keine Psychotherapie hat je einen einzigen Erleuchteten hervorgebracht.

      Keiner von den Begründern der Psychotherapie war erleuchtet. Und die erleuchteten Menschen des Ostens haben sich nie mit Dingen wie Psychotherapie abgegeben. Sie haben sich noch nicht einmal mit Psychologie oder mit dem Verstand an sich abgegeben, denn es ging ihnen nicht darum, die Probleme des Verstandes zu lösen.

      Ihnen ging es darum, wie man aus dem Verstand herauskommt - was leichter ist und womit alle Probleme auf einen Schlag beseitigt sind. Denn wenn du erst einmal aus dem Verstand heraus bist, hat der Verstand nicht mehr genügend Nahrung, um weiterhin Probleme schaffen zu können. Alles andere ist ein Prozess ohne Ende.

      Du machst eine Psychoanalyse - ob mit alten oder mit neuen Methoden ist völlig belanglos; das alles sind nur Variationen des gleichen Themas und dann fühlt sich dein Verstand nach einer psychologischen Sitzung ein bisschen erfrischt, ein bisschen besser, weil du dich erleichtert hast. Und du begreifst auch etwas besser, wie dein Verstand funktioniert. Das erhält dich normal.

      Tatsächlich stehen alle Psychotherapien im Dienst des Establishments. Sie haben die Aufgabe zu verhindern, dass jemand abnorm wird. Jemand, der die Herde und die Normen der Herde verläßt und Dinge tut, die man nicht tut - so harmlos sie auch sein mögen - solche Leute kann die Gesellschaft nicht tolerieren. Er muß zur Normalität, zum allgemeinen Standard zurückgeführt werden.

      Und die Arbeit des Psychotherapeuten besteht darin, euch den Verstand zu säubern. Man könnte sagen, er ölt euren Mechanismus: Hinterher funktioniert er etwas besser, und ihr fangt an, etwas besser zu begreifen, wie der Verstand funktioniert, obwohl das zu keiner revolutionären Veränderung führt. Und obwohl ihr vielleicht eins von euren Problemen gelöst habt, habt ihr die Ursache nicht entfernt.

      Der Verstand an sich ist das Problem. Ihr könnt zwar das eine Problem lösen, aber der Verstand wird ein neues an seine Stelle setzen. Es ist wie beim Beschneiden von Bäumen. Du beschneidest einen Ast, und aus reiner Selbstachtung und Würde treibt der Ast genau dort, wo vorher nur ein Blatt war, drei Blätter. Deshalb beschneiden Gärtner regelmäßig ihre Bäume. Dadurch bekommen die Bäume ein dichteres Laubwerk, mehr Blätter.

      Der Verstand ist genau in der gleichen Situation. Du kannst ein einzelnes Problem entfernen, indem du es verstehst - und das ist eine kostspielige Angelegenheit. Aber der gleiche Verstand, der dieses Problem hervorgebracht hat, ist immer noch da, und die Psychoanalyse geht nicht über die Schranken des Verstandes hinaus. Der Verstand erfindet jedesmal ein neues Problem, noch viel komplizierter als das vorherige, das du gelöst hast. Natürlich, denn jetzt weiß der Verstand, dass du diese Art von Problem lösen kannst, und so erfindet er etwas Neues, etwas, das noch komplizierter ist, ein dichteres Laubwerk.

      Meditation ist etwas völlig anderes als Psychoanalyse und alle möglichen Therapien, die sich alle innerhalb der Grenzen des Verstandes bewegen. Meditation ist einfach ein Sprung hinaus aus dem Verstand, und man erklärt ihm: ”Du kannst deine Probleme behalten, ich jedenfalls geh nach Hause.” Und weil der Verstand ein Parasit ist, hat er kein eigenes Dasein. Du musst in ihm drin sein, damit er dich, deinen Kopf, aufessen kann. Sobald du aus ihm herausspringst, ist der Verstand nichts weiter als ein Friedhof. All diese Probleme, diese großen Probleme, fallen. Sie fallen einfach tot um.

      Meditation ist eine völlig andere Dimension: Du beobachtest lediglich den Verstand, und indem du ihn beobachtest, gehst du aus ihm heraus. Und ganz allmählich verschwindet der Verstand mit all seinen Problemen.

      Der Verstand ist euer einziges Problem. Alle anderen Probleme sind nur Auswüchse des Verstandes. Meditation schneidet den Verstand genau an der Wurzel ab. Und all diese Therapien können denen helfen, die noch nicht meditieren, einfach damit sie den Verstand ein wenig besser verstehen, und damit sie dann die Tür finden, die ins Freie führt.

      Und hier setzen wir alle möglichen Therapien ein, die Abhilfe schaffen können - aber nicht für Meditierende; diese Therapien sind nur anfangs brauchbar, solange man noch nicht mit Meditation vertraut ist. Bist du einmal meditativ, brauchst du keine Therapie mehr. Dann kann dir keine Therapie mehr helfen, aber am Anfang kann sie nützlich sein.

      ... Und die ganze Psychoanalyse beruht auf derlei Dingen: wen du hasst und warum, und da bohrt sie dann immer tiefer und beweist dir, dass du von Kindesbeinen an Eifersucht hegst, und dass dies der Ursprung all deiner Probleme ist.

      Warum kannst du deine Frau nicht lieben? Der Psychoanalytiker kommt unweigerlich zu dem Schluss, dass du eigentlich deine Mutter lieben wolltest, und alles daran scheitert, dass deine Frau nicht deine Mutter ist. Und deine Frau liebt dich deshalb nicht, weil sie ihren Vater lieben wollte, und du nicht ihr Vater bist. Kein Wunder also, dass ihr ständig miteinander kämpft. Du hast dich in dieses Mädchen verliebt, weil irgendetwas an ihr deiner Mutter ähnlich ist. Und das Mädchen hat sich aus demselben Grund verliebt: Etwas an dir erinnert sie an ihren Vater. Du hast also deine Mutter geheiratet, sie hat ihren Vater geheiratet das ist Psychoanalyse. Und die Probleme tauchen auf, weil weder sie sich wie deine Mutter verhält, noch du dich wie ihr Vater verhältst.

      ... Im Osten ist die Psychoanalyse keine große Hilfe. Was die Westler betrifft, möchte ich gerne, dass sie durch die Gruppen gehen, einfach um den Verstand zu reinigen. Mit einem aufgeräumten Verstand wird es leichter, in Meditation zu gehen. Aber wenn du nicht in Meditation gehst und dich nur damit begnügst, immerzu den Verstand zu reinigen, dann wirst du dein ganzes Leben damit verbringen, deinen Verstand zu reinigen und nie vom Fleck kommen.

      Im Osten ist dies seit jeher die eine, die einzige, Suche. Der gesamte Genius des Ostens hat nur an diesem einen Problem gearbeitet, an keinem anderen: Wie gelangt man über den Verstand hinaus? Denn wenn man seine Probleme auf einen Schlag lösen kann, einfach dadurch, dass man sie hinter sich lässt, warum dann schrittweise vorgehen? Und der Verstand produziert immer weiter; er ist eine sehr kreative Kraft. Du löst das eine Problem, und schon taucht ein neues Problem auf. Du löst auch dieses - das nächste Problem taucht auf.

      Es ist ein gutes Geschäft für den Psychoanalytiker, denn er weiß, dass du nie geheilt sein wirst. Du wirst nie vom Verstand geheilt sein, er heilt nur spezifische Probleme. Dein Verstand, die Quelle, bleibt. Die Wurzeln zieht er nie heraus, er schneidet nur Blätter ab, oder allenfalls Äste, aber die wachsen immer wieder nach. Die Wurzeln sind immer noch da.

      Und Meditation schneidet die eigentlichen Wurzeln der Probleme ab. Ich wiederhole: Der Verstand ist das einzige Problem, und solange du nicht über den Verstand hinausgehst, kannst du auch niemals über die Probleme hinausgehen.

      Es ist merkwürdig, dass die westlichen Psychologen sich nicht einmal heute Gedanken dar über machen, warum der Osten so viele erleuchtete Menschen hervorgebracht hat, und warum sich kein einziger davon auch nur im geringsten mit einer Analyse des Verstandes aufgehalten hat. So wenig in der westlichen Literatur über Religion, Philosophie und Theologie der Gedanke zu finden ist, dass man den Verstand transzendieren kann, so wenig wird in der östlichen philosophischen Literatur der Psychoanalyse oder Psychologie irgendeine Bedeutung beigemessen.

      Von Patanjali bis hin zu Gautam Buddha, zu Shankara, zu Ramakrishna, zu J. Krishnamurti - niemand in dieser ganzen Tradition gibt sich mit dem Verstand ab. Der Verstand wird nur in einer einzigen Hinsicht erwähnt: wie man ihn transzendieren kann.

      Und man hat Hunderte von Methoden entdeckt, die einem helfen können, den Verstand zu transzendieren. Und wenn du erst einmal über den Verstand hinausgegangen bist, kommen dir seine ganzen Probleme so vor, als seien sie die Probleme eines anderen. Du betrittst ein Reich, wo du ein Beobachter auf dem Berg bist. Alle Probleme sind unten im Tal, und sie haben nicht den geringsten Einfluss mehr auf dich. Du hast sie hinter dir gelassen.

      Das also darf man nicht vergessen: wer meditiert, der braucht nichts anderes. Wer nicht meditiert, dem können diese psychotherapeutischen Methoden als Sprungbrett zur Meditation dienen.


      The Invitation
      Avatar
      schrieb am 30.09.08 23:55:22
      Beitrag Nr. 484 ()
      Nett sein oder natürlich sein?


      Es ist besser natürlich zu sein, als deine Wut zu kontrollieren.

      Frager: Ich werde viele Freunde auf diese Weise verlieren…und der Preis, den ich für die Aufrichtigkeit zahle, ist so hoch.

      Das ist er nicht, denn wenn du natürlich bist, hast du vielleicht im Moment das Gefühl, dass der Preis zu hoch ist. Aber das ist er nie! Auf die Dauer ist es immer besser natürlich zu sein. Unterdrückung mag den falschen Eindruck erwecken, dass die Dinge unter Kontrolle sind, aber zum Schluss musst du dafür teuer bezahlen. Dann ist es zu spät und du kannst nichts mehr ändern. Genau das ist mit jedem Menschen geschehen, jede Mutter hat das mit ihrem Kind gemacht.

      Meinst du diese Kontrolle ist eine einfache Sache? Alle Psychiater sind damit beschäftigt, das wegzuwaschen, was die Mütter euch angetan haben. Die ganze Psychiatrie macht nichts anderes als die Dinge rückgängig zu machen, die die Mütter getan haben; ihr ganzes Business besteht aus nichts anderem.

      Wenn die Mütter auf mich hören würden, würden die Psychiater aussterben, sie würden verhungern. Es kommt euch wirklich teuer zu stehen. Alle die Verrückten in den Irrenhäusern gibt es nur, weil die Mütter zu kontrollierend waren.

      Fragesteller: Ich weiß nie, was dann hochkommen wird!

      Lass es hochkommen! Wer weiß das schon? Und warum solltest du es im voraus wissen? Wenn du es im voraus weißt, wird es falsch sein. Natürlich sein, bedeutet, dass niemand weiß. Sei natürlich und was immer geschieht, das geschieht.

      Deine Tochter wird niemals gegen dich sein, wenn du natürlich bist, denn sie wird verstehen; Kinder verstehen sehr leicht. Wenn sie sehen, dass die Mutter und der Vater natürlich sind, aufrichtig - wenn deine Tochter sich auf dich verlassen kann, wenn sie weiß, du zeigst es, wenn du wütend bist, wird sie verstehen und sie wird dir verzeihen können. Aber wenn sie erfährt, dass du wütend bist und du lächelst, dann kann sie dir unmöglich verzeihen, du betrügst das Mädchen.

      Manchmal bist du eben wütend – du bist kein übernatürliches Wesen – zum Glück nicht! Du kannst wütend sein. Und von wem soll sie es denn lernen? Sie muss es von dir lernen und dann wird sie natürlich draußen üben. Wenn du wütend bist, wird sie hingehen und an jemand anderem üben... Sie muss es irgendwo üben. Sie muss lernen, und wie soll sie sonst lernen? Sei also wütend und lass sie Wut lernen und sei liebevoll und lass sie deine Liebe lernen und sei immer aufrichtig, damit sie auch Aufrichtigkeit lernt. Das ist alles, was du tun kannst, nichts sonst ist nötig. Entspanne dich. Wenn du das Geld nicht geben willst, dann sag einfach, du willst es nicht geben! Aber wir machen den anderen ständig etwas vor: Wir tun so, als wollten wir geben, aber das ist nicht gut für das Kind.

      Sag einfach, dass du geizig bist, und du ihr diese fünf Rupien nicht geben willst. Warum solltest du? Du willst eben nicht! Du willst diese fünf Rupies behalten. Aber du tust so, als würdest du ihr gerne nicht nur fünf sondern fünfzig Rupien geben. Aber du kannst leider nicht, weil es ihr schaden würde; sie würde sich Eis kaufen und dies und jenes. Das ist alles Unsinn! Sag einfach, was ist: du kannst dir die fünf Rupien nicht leisten, es tut dir zu weh. Wenn du fünf Rupien weniger im Portemonnaie hast, kannst du die ganze Nacht nicht schlafen. Sei klar und ehrlich und das wird sie verstehen.

      Versuche nie zu kontrollieren und künstlich zu sein; so machen es alle, es geschieht überall. Ich möchte, dass meine Sannyasins anders sind. Wenn du es vermeiden kannst, dass deine Tochter ein Fall für den Psychiater wird, ist das genug. Dann hast du deine Aufgabe erfüllt. Wenn sie niemals Janov und seinen Urschrei braucht, dann ist alles bestens! Ansonsten, wenn du sie zu sehr kontrollierst wird sie ein Zeuge Janovs sein!

      Sei einfach natürlich und ehrlich. Sag ihr, es ist zu viel Geld. Die Wahrheit ist nie zu teuer, nur die Unwahrheit ist teuer. Anfangs sieht es zwar so aus als würde die Unwahrheit sich bezahlt machen und die Wahrheit sei kostspielig. Doch auf die lange Sicht gewinnt immer die Wahrheit und die Unwahrheit verliert.

      Es wird schwierig für dich sein, weil es leichter ist zu lügen. Darin hast du Übung, deine Mutter hat dir das wohl beigebracht, und jetzt willst du es mit deiner Tochter genauso machen. Sei anders! Sei wenigstens anders als deine Mutter.

      Wer bist du, dass du jemand kontrollieren kannst? Was wissen wir darüber, was richtig und was falsch ist? Wir können also höchstens natürlich sein und hoffen, dass alles gut wird, das ist alles - natürlich und andächtig.


      The Zero Experience
      Avatar
      schrieb am 30.09.08 23:59:52
      Beitrag Nr. 485 ()
      Mit deinem Körper zurechtkommen


      Jeder befindet sich in einem Zustand von Schizophrenie, mehr oder weniger. Die Unterschiede sind nur gradweise. Jeder ist gespalten. Denn die Ausbeuter - die religiösen wie die politischen - haben sich auf folgende Strategie verlassen: Spalte den Menschen! Lass nicht zu, dass der Mensch eins wird, und er wird ein Sklave bleiben. Ein Haus, das in sich selber zerstritten ist, ist zwangsläufig schwach. Und so hat man euch gelehrt, gegen den Körper zu kämpfen. Das ist die Hauptstrategie der Teilung: euch zu spalten. „Bekämpft den Körper, der Körper ist euer Feind, es ist der Körper, der euch zur Hölle hinabzerrt. Kämpft, den Dolch in der Hand. Kämpft Tag und Nacht! Ganze Leben lang! Nur dann werdet ihr eines Tages den Sieg über ihn davontragen. Und solange ihr nicht über den Körper gesiegt habt, könnt ihr nicht in die Welt Gottes eingehen.”

      Jahrhunderte hat man den Menschen diesen Unsinn beigebracht, und das Ergebnis ist: Jeder ist gespalten, jeder ist gegen seinen Körper. Und wenn du gegen den Körper bist, kommst du zwangsläufig in Schwierigkeiten. Du wirst gegen deinen Körper kämpfen - und dabei bist du und dein Körper eine Energie. Der Körper ist die sichtbare Seele, und die Seele ist der unsichtbare Körper. Der Körper und die Seele sind nicht irgendwo getrennt. Sie sind Teil voneinander, sie sind Teil eines Ganzen.

      Du musst den Körper annehmen, du musst den Körper lieben, du musst den Körper respektieren. Du musst deinem Körper dankbar sein - nur dann wirst du eine gewisse Ganzheit erlangen, wird es zu einer Kristallisation kommen. Andernfalls wirst du gestört bleiben. Und der Körper wird dich nicht einfach in Ruhe lassen. Selbst nach Hunderten von Jahren wird der Kampf da sein. Du kannst den Körper nicht besiegen.

      Ich sage damit nicht, dass man den Körper nicht uberwinden könnte, aber man kann den Körper nicht besiegen. Du kannst ihn nicht besiegen, indem du ihm feindlich begegnest; du kannst ihn überwinden, indem du freundlich bist, indem du liebevoll bist, indem du respektvoll bist, indem du ihm vertraust. Das ist genau mein Ansatz: Der Körper ist dein Tempel; du bist die Gottheit des Tempels. Der Tempel schützt dich, gibt dir Obdach gegen Regen, gegen Wind, gegen Hitze - er steht in deinem Dienst. Warum solltest du kämpfen? Das ist so idiotisch, wie wenn der Fahrer das Auto bekämpft. Wenn der Fahrer das Auto bekämpft, was wird passieren? Er wird das Auto zerstören, und er wird sich selber zerstören, indem er dagegen kämpft. Das Auto ist ein wunderbares Vehikel, es kann dich auf die weitesten Reisen mitnehmen.

      Der Körper ist der komplizierteste Mechanismus in der Existenz. Er ist einfach erstaunlich, und gesegnet sind die, die staunen können. Fang mit dem Gefühl des Staunens bei deinem eigenen Körper an, denn der ist dir am nächsten. Nirgendwo kommt dir die Natur so nahe, kommt dir Gott so nahe, wie durch den Körper. In deinem Körper ist das Wasser der Ozeane, in deinem Körper ist das Feuer der Sterne und der Sonnen, in deinem Körper ist die Luft, dein Körper ist aus Erde gemacht... Dein Körper repräsentiert die ganze Existenz, alle Elemente. Und was für eine Transformation, was für eine Metamorphose! Schau auf die Erde und dann schau auf deinen Körper - was für eine Transformation! Und du hast nie darüber gestaunt! Staub ist göttlich geworden. Welch ein größeres Mysterium ist möglich? Auf welche größeren Wunder wartest du? Und du siehst jeden Tag das Wunder geschehen: Aus dem Schlamm kommt der Lotus. Und aus dem Staub hat sich unser schöner Körper erhoben. Und ein so komplexer Mechanismus, der so glatt läuft, ganz geräuschlos! Und er ist wirklich kompliziert.

      Wissenschaftler haben sehr komplizierte Maschinen gebaut, aber nichts, was mit dem Körper verglichen werden könnte. Selbst der entwickeltste Computer ist nur ein Spielzeug verglichen mit dem inneren Mechanismus des Körpers. Und man hat euch beigebracht, ihn zu bekämpfen! Das erzeugt eine Spaltung, das sorgt dafür, dass ihr verstört bleibt, daB ihr in einem ständigen Bürgerkrieg bleibt. Und da ihr gegen euch selbst kämpft, was absolut dumm ist, wird euer Leben immer weniger zu einem Leben der Intelligenz und immer mehr zu einem der Dummheit. Und dann wollt ihr große Transformationen - ihr wollt, dass Eifersüchte wegfallen, und ihr wollt, dass die Wut verschwindet, und ihr wollt keine Habgier in euch.

      Es ist unmöglich, wenn von Anfang an ein solches Missverständnis herrscht. Wie wollt ihr den Raum herstellen, wo Transformationen geschehen können, wo Wut zu Mitgefühl wird, wo Hass zu Liebe wird, wo Habgier zum Teilen miteinander wird, wo Sex zum Samadhi wird. Wie könnt ihr in einer so getrübten Verfassung hoffen, wie könnt ihr erwarten so großartige Transformationen zu erleben?”

      Es kommt vor allem darauf an, die Spaltung aufzugeben, eins zu werden. Seid eins! Und dann ist alles andere möglich, ist selbst das Unmögliche möglich.”

      Der Weg ist sehr einfach und direkt. Selbst ein Kind kann ihn verstehen. Er ist so einfach wie "zwei plus zwei macht vier" - sogar noch einfacher. Er ist so einfach wie das Lied eines Vogels. So einfach wie eine Rosenblüte - einfach und schön. Einfach und von ungeheurer Großartigkeit, aber nur ein ungetrübter Geist kann das verstehen, nur ein ungetrübter Geist hat die Fähigkeit, das zu sehen. Andernfalls lebst du in Gier, lebst du in Wut, in Eifersüchten und in Hass. Du kannst so tun als ob - du kannst an der Oberfläche ein Heiliger werden, aber tief drinnen wirst du ein Sünder bleiben. Und die größte Sünde ist, dich selber zu spalten.

      Die größte Sünde wird nie gegen andere begangen, sie wird immer gegen dich selbst begangen. Dies ist ein Zustand des Selbstmordes, diese Spaltung zu erzeugen zwischen deinem Körper und dir selbst. Indem du den Körper verdammst, kannst du nur zum Heuchler werden, kannst du nur ein Leben der Scheinheiligkeit führen.

      Osho: The Way of the Buddha: The Dhammapada
      Avatar
      schrieb am 01.10.08 11:13:55
      Beitrag Nr. 486 ()
      :eek:
      Bei Computern ist Inkompatibilität ein bekannter Begriff.
      :cool:
      Unser kollektives Unterbewusstsein ist für asiatische Weisheit einfach nicht das richtige ROM. Und selbst der genialste Guru ist auch nur ein Emulator.
      Darum sollten wir uns bis zum nächsten Leben darüber klar sein, dass wir diesmal in Europa geboren wurden.
      :rolleyes:
      Wer sich dafür schämt, kann auf dieser Seite sein Selbstbewusstsein wiederherstellen. Hier kann man sich unbeschwert dazu bekennen, ein gebildeter Europäer zu sein:
      www.tokafi.com
      Avatar
      schrieb am 06.10.08 23:01:57
      Beitrag Nr. 487 ()
      Lachen gibt Lebenskraft



      Tatsächlich findet man nur Kinder kichern und lachen; und die Erwachsenen halten das für verzeihlich, weil die Kinder so unwissend sind. Sie sind vorläufig noch unzivilisiert, noch primitiv.
      Die Eltern, die Gesellschaft, die Lehrer, die Priester haben nur eine einzige Sorge: wie man sie zivilisiert, wie man sie ernst macht, wie man sie dahin bringt, sich wie Sklaven zu benehmen und nicht wie unabhängige Individuen. Du sollst keine eigene Meinung haben. Du sollst nur Christ sein oder Hindu oder Muslime. Du sollst Kommunist sein oder Faschist oder Sozialist. Du sollst nicht deine eigene Meinung haben. Du sollst nicht du selbst sein. Du sollst Teil der Masse sein – und Teil einer Masse sein heißt nichts anderes, als ein Rad im Getriebe werden. Du hast Selbstmord begangen.
      In der Gesellschaft wird der Mensch, der total lacht – dröhnend lacht – nicht geachtet. Man hat ernst dreinzuschauen! Das zeigt, dass man zivilisiert und bei Sinnen ist. Lachen ist etwas für Kinder und die, die von Sinnen sind, oder etwas für Primitive.
      Geht in eine x-beliebige Kirche und seht euch Jesus am Kreuz an. Natürlich ist er ernst. Und sein Ernst erfüllt die ganze Kirche. Dort zu lachen, scheint nicht am rechten Platz zu sein. Und wer hätte schon gehört, dass Gott je gelacht hätte?
      Kinder können lachen, weil sie nichts erwarten. Weil sie nichts erwarten, können ihre Augen die Dinge klarer sehen – und die Welt ist so voller Absurdität und Lächerlichkeit. Es gibt so viele Ausrutscher auf Bananenschalen, dass ein Kind das unmöglich übersehen kann. Was uns wie Vorhänge vor den Augen hängt, sind unsere Erwartungen.
      Weil alle Religionen gegen das Leben sind, können sie nicht für das Lachen sein.


      Osho, Auszug aus: Zarathustra – The Laughing Prophet
      Avatar
      schrieb am 06.10.08 23:05:05
      Beitrag Nr. 488 ()
      Angst vor dem Tod bedeutet ein halbherzig gelebtes Leben.



      Häufig spüre ich die Angst vor dem Tod so intensiv und stark und fürchte mich davor, diese Schönheit, diese Freundschaft und Liebe loslassen zu müssen. Wie ist es möglich, sich mit der Gewissheit des Todes zu entspannen?


      Man kann sich nur dann entspannen, wenn der Tod eine Gewissheit ist. Entspannung ist schwierig, wenn die Dinge ungewiss sind. Wenn du weißt, dass du heute sterben wirst, verschwinden alle Todesängste. Wozu noch Zeit verschwenden? Du hast einen Tag zu leben: Lebe ihn so intensiv wie möglich, lebe ihn so total wie möglich.

      Dann kann es sein, dass der Tod nicht kommt. Der Tod kann nicht zu jemandem kommen, der ganz intensiv und total lebt. Und selbst wenn er kommt, wird ihn jemand, der total gelebt hat, willkommen heißen. Denn er ist eine große Erleichterung. Man hat so intensiv und so total gelebt, dass man des Lebens müde ist. Dann kommt der Tod wie ein Freund. So wie nach einem Tag harter Arbeit die Nacht als tiefe Entspannung kommt und herrlichen Schlaf bringt, so kommt der Tod nach dem Leben. Der Tod hat nichts Schreckliches, es gibt nichts Reineres als ihn.

      Wenn sich die Angst vor dem Tod einschleicht, bedeutet es, dass es noch Lücken gibt, die nicht mit Leben gefüllt sind. Diese Todesängste sind also sehr aufschlussreich und hilfreich. Sie zeigen dir, dass du bei deinem Tanz ein wenig Tempo zulegen musst, dass die Fackel deines Lebens an beiden Enden gleichzeitig brennen sollte.

      Tanze so wild, dass der Tänzer verschwindet und nur noch der Tanz bleibt. Dann hat die Todesangst keine Chancen mehr, dich zu besuchen.

      »Ich fürchte mich davor, all diese Schönheit, diese Freundschaft und Liebe loslassen zu müssen." Wenn du total hier und jetzt bist, was kümmert dich dann das Morgen? Das Morgen wird sich um sich selbst kümmern. Jesus hat recht, wenn er zu Gott betet: “Herr, unser täglich Brot gib uns heute." Er bittet nicht für morgen, heute ist sich selbst genug.

      Du musst lernen, dass jeder Moment in sich vollendet ist.

      Die Angst, alles zurücklassen zu müssen, kommt nur, weil du nicht voll und ganz im Moment lebst. Ansonsten gibt es keine Zeit, keinen Gedanken und keinen Raum dafür.

      Ein Kaufmann wurde einmal gefragt: “Wie alt sind Sie?”

      Er antwortete: “Dreihundertsechzig Jahre.”

      Der andere konnte es nicht glauben. Er sagte: “Wie bitte? Können Sie das wiederholen? Vielleicht habe ich mich verhört.”

      Der Kaufmann rief laut: “Dreihundertsechzig Jahre?” Der andere sagte: “Verzeihung, aber das kann ich nicht glauben. Sie sehen nicht älter als sechzig aus.”

      Der Kaufmann antwortete: “Sie haben auch Recht. Was den Kalender angeht, bin ich sechzig. Aber was mein Leben angeht, habe ich sechs Mal so viel gelebt wie alle anderen. In sechzig Jahren habe ich es geschafft, dreihundertundsechzig Jahre zu leben.”

      Es kommt auf die Intensität an.

      Es gibt zwei Lebenswege: Der eine ist der Weg des Büffels, er lebt horizontal, in einer Linie.

      Der andere ist der Weg des Buddha, er lebt vertikal, in Höhen und Tiefen. Da kann jeder Moment zu einer Ewigkeit werden.

      Verschwende deine Zeit nicht mit Trivialitäten, sondern lebe, singe, tanze, liebe so total und überfließend, wie du kannst. Dann werden keine Ängste dazwischenkommen und du sorgst dich nicht darum, was morgen geschieht. Heute ist sich selbst genug. Wenn es gelebt wird, ist es so voll, dass es keinen Raum mehr gibt, über etwas anderes nachzudenken.


      The Golden Future
      Avatar
      schrieb am 06.10.08 23:10:29
      Beitrag Nr. 489 ()
      "Ich" versus "Masse"

      Wenn es stimmt, dass in unserer Evolution alles miteinander verbunden ist und die gesamte Menschheit ein einziger Körper ist, warum legst du dann mehr Wert auf Individualität als auf Allgemeinheit?


      Ja, wir sind alle Teil von einander. Nicht nur ist die Menschheit eins, die ganze Existenz ist eins. Dieses Einssein kann auf zwei Ebenen erfahren werden: eine ist in tiefer Unbewusstheit und die andere ist in höchster Bewusstheit. Entweder musst du ein Baum werden; dann bist du eins mit dem Ganzen. Oder du musst ein Buddha werden; dann bist du eins mit dem Ganzen. Dawischen kannst du mit dem Ganzen nicht eins sein. Bewusstheit ist individuell, Unbewusstheit ist universal; höchste Bewusstheit ist universal, Bewusstheit ist individuell...

      Warum fühlen Menschen sich so glücklich in der Menge? Warum ist Glücklichsein in einer Gruppe so ansteckend? Der Grund ist, dass sie sich in der Menge fallen lassen, sie werden unbewusst. Sie verlieren ihre Individualität, ihre Individualität löst sich auf. Indem sie ihre Bewusstheit aufgeben, geben sie ihre Individualität auf. Dann sind sie glücklich, dann gibt es keine Angst, dann gibt es keine Verantwortung....

      Deshalb sage ich, werde kein Mitglied einer Gruppe. Sonst wirst du so klein wie das schwächste Mitglied. Werdet Individuen. In einer Gruppe wirst du immer auf die Stufe der untersten Person fallen. Es ist natürlich, es ist sehr wissenschaftlich. Wenn du mit einer Gruppe von hundert Leuten wanderst, wird die langsamste Person das Tempo bestimmen. Denn die langsamste Person kann nicht schneller gehen, sie hat ihre Grenzen. Und wenn die Gruppe bestehen will, muss sie sich dem langsamsten anpassen. Die schnellere Person kann langsamer werden, aber die langsamere Person kann nicht schnell werden; sie hat ihre Grenzen.

      Die Gruppe wird immer von der dummen Person bestimmt. Ein dummer Mensch kann nicht intelligent werden, aber ein intelligenter Mensch kann leicht zurückfallen und dumm werden. Und natürlich neigen dumme Menschen dazu, Gruppen zu bilden, weil sie sich nicht auf sich selbst verlassen können..... Sie haben Angst, sie haben keine Intelligenz. Sie wissen, dass sie alleine verloren gehen und neigen dazu Gruppen oder Herden zu bilden. Wann immer eine Kirche existiert, wann immer es eine Sekte gibt, besteht sie zu 99 Prozent aus Dummköpfen. Es muss so sein. Sie entscheiden die Grundsätze in Religion, Politik und allen anderen Bereichen.

      Nimm dich in Acht vor dieser Art von Gruppen Mentalität und sei bewusst. Weil es auch in dir Augenblicke gibt, dumme Momente, wenn du nur entspannen willst. Dann bist du nicht verantwortlich, dann gibt es keine Angst. Dann kannst du immer die Verantwortung an die Gruppe abgeben. Du kannst immer sagen, "Was kann ich tun? Ich gehe mit der Gruppe, und die Gruppe ist langsam, also bin ich langsam. Das niedrigste Mitglied entscheidet alles."


      Osho, The Discipline of Transcendence
      Avatar
      schrieb am 16.10.08 22:07:03
      Beitrag Nr. 490 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.445.818 von zenman am 06.10.08 23:10:29Das stimmt doch auch wieder nicht:rolleyes:

      Vorhin ist mir ein Opa beim Aldi auf die Hacken gefahren, von daher kann die Menschheit kein einziger Körper sein. Mit der Kassiererin mindestens drei:cool:
      Avatar
      schrieb am 16.10.08 23:10:54
      Beitrag Nr. 491 ()
      Die Vergangenheit ist nicht mehr da, die Zukunft ist noch nicht da: beide bewegen sich sinnlos in Richtungen, die es nicht gibt. Die eine gab es einmal, aber jetzt nicht mehr; die andere hat noch nicht einmal zu existieren begonnen. Nur ein Mensch, der von Augenblick zu Augenblick lebt, dessen Pfeil auf diesen Moment gerichtet ist, der immer hier und jetzt ist, ist ein richtiger Mensch. Sein ganzes Bewußtsein, sein ganzes Sein ist mit der Realität des Hier und des Jetzt beschäftigt, egal wo er ist. Das ist die einzig wahre Richtung. Nur ein solcher Mensch kann durch die goldene Pforte treten.Die Gegenwart ist die goldene Pforte.Hier-Jetzt ist die goldene Pforte.…Und du kannst nur dann in der Gegenwart sein, wenn du nicht ehrgeizig bist – kein Ziel, kein Wunsch nach Macht, Geld, Prestige oder gar Erleuchtung, denn jeglicher Ehrgeiz führt dich in die Zukunft. Nur ein Mensch, der nicht ehrgeizig ist, kann in der Gegenwart bleiben.Und wer in der Gegenwart leben will, braucht nicht zu denken, braucht nur zu schauen und durch die Pforte treten. Die Erfahrung wird kommen, aber man braucht nicht im Voraus darüber zu meditieren.

      Osho The Great Zen Master Ta Hui Chapter 37
      Avatar
      schrieb am 16.10.08 23:13:27
      Beitrag Nr. 492 ()
      Dieser Augenblick! Dieses Hier-Jetzt… ist vergessen, sobald du beginnst, etwas erreichen zu wollen. Wenn diese Gedanken kommen, verlierst du den Kontakt mit dem Paradies, in dem du schon bist.Hier ist ein Ansatz, der dich völlig befreit, dich genau jetzt befreit! Vergiß alles, was mit Sünde zu tun hat, und alles, was mit Frömmigkeit zu tun hat; beides ist dumm. Diese beiden haben der Menschheit alle Freuden geraubt. Der Sünder hat Schuldgefühle; deshalb darf er sich nicht freuen. Wie kannst du das Leben genießen, wenn du ständig Schuldgefühle hast? Wenn du ständig in der Kirche beichten mußt, was du alles falsch gemacht hast? Falsch und falsch und wieder falsch! Dein ganzes Leben scheint aus Sünden zu bestehen. Wie kannst du deines Lebens froh werden?Es ist unmöglich, sich am Leben zu freuen. Du bist schwer beladen. Die Schuld sitzt dir auf der Brust wie ein Stein und erdrückt dich. Sie läßt dich nicht tanzen. …Wie kann man mit Schuld tanzen? Wie kann man mit Schuld singen? Wie kann man mit Schuld lieben? Wie kann man mit Schuld leben? Wer also meint, er mache etwas falsch, ist mit Schuldgefühlen beladen, ist tot vor seinem Tod, ist bereits ins Grab gestiegen.

      Osho Take it Easy, Volume 1 Chapter 3
      Avatar
      schrieb am 16.10.08 23:15:47
      Beitrag Nr. 493 ()
      Im Zen kommst du von nirgendwo und gehst nirgendwohin. Du bist einfach jetzt hier, du kommst nicht und gehst nicht. Alles zieht an dir vorüber und spiegelt sich in deinem Bewußtsein. Du bist jedoch nicht damit identifiziert.Wenn ein Löwe vor dem Spiegel brüllt, meinst du etwa, der Spiegel brüllt? Oder wenn der Löwe fort ist und ein tanzendes Kind kommt, vergißt der Spiegel den Löwen und tanzt mit dem Kind? Meinst du, der Spiegel tanzt mit dem Kind? Der Spiegel tut nichts; er spiegelt nur.Dein Bewußtsein ist nur ein Spiegel.Du kommst nicht, und du gehst nicht.Die Dinge kommen und gehen.Du wirst jung, du wirst alt;du bist lebendig, du bist tot.Alle diese Zustände sind nichts weiter als Spiegelbilder im ewigen Teich des Bewußtseins.

      Osho Osho Live Zen, Volume, 2 Chapter 16
      Avatar
      schrieb am 16.10.08 23:28:01
      Beitrag Nr. 494 ()
      Das Geschenk


      Der Körper sollte richtig, perfekt funktionieren. Es ist eine Kunst, keine Disziplin. Es ist keine Anstrengung, du musst nicht mit ihm kämpfen, du musst ihn einfach nur verstehen. Der Körper ist so weise, weiser als dein Verstand, denk daran, denn der Körper existiert schon viel länger als der Verstand. Der Verstand ist ein Neuankömmling, noch ein Kind.

      Der Körper ist sehr alt, sehr sehr alt...Denn du warst einmal ein Stein; der Körper war da und der Verstand hat fest geschlafen. Dann wurdest du ein Baum; der Körper war da mit all seinen Blättern und Blüten. Der Verstand hat immer noch geschlafen, nicht so sehr wie im Stein, aber immer noch geschlafen. Du wurdest ein Tier, ein Tiger; der Körper war so lebendig, voller Energie aber der Verstand hat nicht funktioniert. Du wurdest ein Vogel, du wurdest ein Mensch...der Körper funktioniert schon seit Millionen von Jahren.

      Der Körper hat viel Weisheit angesammelt, der Körper ist sehr weise. Wenn du zu viel isst sagt der Körper: "Stop!" Der Verstand ist nicht so weise. Der Verstand sagt, "Der Geschmack ist wunderbar - noch etwas mehr." Wenn du auf den Verstand hörst, wird der Verstand auf die eine oder andere Art zerstörend für den Körper sein. Wenn du auf den Verstand hörst wird er als erstes sagen :"Iss weiter", denn der Verstand ist töricht, ein Kind. Er weiß nicht, was er sagt. Er ist ein Neuankömmling, er hat noch nicht genug gelernt. Er ist nicht weise, er ist immer noch ein Narr. Höre auf dem Körper. Wenn der Körper sagt, "Hungrig," dann iss. Wenn der Körper sagt, "Stop", dann höre auf.

      Wenn du auf den Verstand hörst, ist das so als wenn ein kleines Kind einen alten Mann führt - beide werden in die Grube fallen. Wenn du auf den Verstand hörst wirst du erst zu sehr in den Sinnen sein und dann wirst du es leid werden. Jeder Sinn wird dir Elend bringen und jeder Sinn wird dir mehr Angst, Konflikt und Schmerz bringen.

      Wenn du zu viel isst, wirst du Schmerzen haben und wirst dich übergeben; der ganze Körper wird durcheinander sein. Dann sagt der Verstand, "Essen ist schlecht, also fange an zu fasten." Und fasten ist auch gefährlich. Wenn du auf den Körper hörst, wird er nie zu viel essen, nie zu wenig essen; er wird einfach dem Tao folgen.

      Einige Wissenschaftler haben sich mit diesem Problem beschäftigt und haben ein wunderbares Phänomen entdeckt: kleine Kinder essen, wann immer sie sich hungrig fühlen, sie gehen schlafen wenn sie fühlen, dass sie müde werden. Sie hören auf ihren Körper. Aber die Eltern stören sie, sie üben andauernd Zwang aus: "Es ist Zeit Mittag zu essen, es ist Zeit für das Abendessen, oder dies und jenes, oder Zeit schlafen zu gehen - geh!" Sie erlauben ihren Körpern nicht...

      Einer der Wissenschaftler hat versucht, die Kinder sich selbst zu überlassen. Er arbeitete mit fünfundzwanzig Kindern. Sie wurden nicht gezwungen schlafen zu gehen, sie wurden nicht gezwungen aufzustehen. Sechs Monate lang wurden sie zu nichts gezwungen. Und es entstand ein sehr tiefes Verstehen.

      Sie haben gut geschlafen. Sie hatten weniger Träume, keine Alpträume, denn Alpträume entstanden dadurch, dass die Eltern sie gezwungen hatten. Sie haben gut gegessen, aber nie zu viel, nie weniger als notwendig, nie mehr als notwendig. Sie aßen gerne und manchmal haben sie überhaupt nicht gegessen. Wenn der Körper nichts fühlte, haben sie nichts gegessen und sie wurden nie vom Essens krank.

      Es wurde noch etwas entdeckt, womit niemand gerechnet hatte und das war wunderbar. Das kann nur Sosan verstehen oder Lao Tzu oder Chuang Tzu, denn sie sind Meister des Tao. Das war solch eine Entdeckung! Sie fanden heraus, dass ein Kind, das krank war, bestimmte Lebensmittel nicht gegessen hat. Dann versuchten sie zu verstehen, warum es diese Nahrung nicht gegessen hat. Die Nahrung wurde analysiert und es stellte sich heraus, dass für die betreffende Krankheit diese Nahrungsmittel gefährlich waren. Wie konnte das Kind das wissen? Nur der Körper...

      Wenn das Kind wuchs, hat es mehr von dem gegessen, was für sein Wachstum gebraucht wurde. Dann analysierten sie die Nahrung und fanden heraus, dass die Inhaltstoffe hilfreich waren. Das Essen änderte sich wenn sich die Bedürfnisse änderten. Ein Tag aß das Kind etwas und am nächsten Tag aß es nichts davon. Und die Wissenschaftler fühlten dahinter die Weisheit des Körper.

      Wenn du dem Körper erlaubst, das Sagen zu haben, befindest du dich auf dem richtigen Weg, einem großartigen Weg. Und das ist nicht nur mit der Nahrung so, das ist so mit dem gesamten Leben. Dein Sex ist durch den Verstand gestört, dein Magen ist durch den Verstand gestört. Du störst den Körper. Misch dich nicht ein! Selbst nur für drei Monate, misch dich nicht ein. Plötzlich wirst du so gesund sein, ein Wohlgefühl überkommt dich. Alles fühlt sich stimmig an, der Schuh passt. Das Problem ist der Verstand.

      Wenn du auf das Gefühl hörst, wirst du einfach. Natürlich wird dir niemand Respekt erweisen, denn sie werden sagen: "Dieser Mensch ist ein Gefühlsmensch." Ein Mensch der fühlt ist lebendiger als ein Mensch der nicht fühlt.

      Hör auf den Körper, denn du bist hier um diesen Augenblick zu genießen, der dir gegeben worden ist, diesen gesegneten Augenblick, der dir geschieht. Du bist lebendig, bewusst und in einer so riesigen Welt.

      Das menschliche Wesen ist ein Wunder auf diesem kleinen Planeten...sehr sehr klein, winzig! Die Sonne ist sechzigtausend mal größer als die Erde und diese Sonne ist mittelmäßig. Es gibt Millionen mal größere Sonnen als diese, und es gibt Millionen von Sonnen und Universen. Bisher scheint es, von Seiten der Wissenschaft, dass Leben und Bewusstheit nur auf dieser Erde geschehen sind. Diese Erde ist gesegnet.

      Du weißt nicht, was du erreicht hast. Wenn du fühlst, was du erhalten hast, wirst du einfach dankbar sein und du wirst um nichts anderes bitten. Du könntest ein Stein sein und kannst nichts ändern. Du bist ein Mensch! - und du leidest, und machst dir Sorgen und verpasst das Ganze. Genieße diesen Moment, denn er wird nicht wiederkommen.

      Das meinen die Hindus damit, wenn sie sagen, du kannst wieder ein Stein werden. Wenn du dich nicht freust und darin wächst, wirst du fallen. Du kannst wieder zum Tier werden. Es bedeutet: Erinnere dich immer daran, dass dieser Höhepunkt des Bewusstseins solch ein Gipfel ist, wenn du dich daran nicht erfreust und integriert bist, wirst du fallen.

      Gurdjieff pflegte zu sagen, dass du noch keine Seele hast; das Leben ist eine Gelegenheit sie zu erhalten, zu einer Seele zu werden. Verschwende nicht weiterhin Zeit und Energie, denn wenn du beim Tod nicht kristallisierst bist, verschwindest du einfach, und wer weiß, ob die Gelegenheit wiederkommen wird oder nicht? Niemand kann es wissen, es gibt niemand der etwas darüber sagen kann.

      So viel kann gesagt werden: dass in diesem Augenblick die Gelegenheit für dich da ist. Wenn du ihn genießen kannst, wird er noch mehr kristallisiert - wenn du dich ekstatisch und dankbar fühlst. Denk daran, nichts anderes ist notwendig um dankbar zu sein. Alles was du hast, ist zu viel, zu viel um dankbar zu sein. Bitte die Existenz nicht um mehr. Erfreue dich einfach an dem, was dir gegeben worden ist. Und je mehr du dich darüber freust, umso mehr wird dir gegeben werden.

      Jesus sagt einen sehr paradox klingenden Satz: "Wenn du viel hast, wird dir noch mehr gegeben, und wenn du nichts hast, wird sogar das von dir genommen." Scheint sehr anti-kommunistisch zu sein. Scheint absurd zu sein. Was für eine Art von Mathematik ist das?. "Je mehr du hast, umso mehr wird dir gegeben, und wenn du nichts hast, wird sogar das von dir genommen!" Scheint für die Reichen und gegen die Armen zu sein.

      Es handelt sich nicht um gewöhnliche Ökonomie; es ist die letztendliche Ökonomie des Lebens. Nur diejenigen, die schon etwas haben, bekommen mehr, denn je mehr sie sich daran erfreuen umso mehr wächst es. Leben wächst durch Freude. Freude ist das Sutra.

      Sei freudig, dankbar, für alles - was auch immer! Sei ekstatisch darüber. Mehr öffnet sich und fällt auf dich herab; du wirst fähig, noch mehr Gnade zu empfangen. Jemand der nicht dankbar ist, wird alles verlieren was er hat. Jemand der dankbar ist, dem hilft die ganze Existenz mehr zu bekommen, denn er ist es wert und schätzt was er bekommen hat.


      Hsin Hsin Ming
      Avatar
      schrieb am 20.10.08 23:39:15
      Beitrag Nr. 495 ()
      Ich habe Bilder von europäischen Kirchen im Mittelalter gesehen … und die Funktion des Priesters war es, den Menschen Angst einzujagen vor Höllenfeuer und allerlei Qualen, die sie dort zu erleiden hätten. Ihre Beschreibungen waren so lebendig, dass viele Frauen in Ohnmacht zu fallen pflegten – in den Kirchen! Als der größte Prediger galt derjenige, der am meisten Menschen ohnmächtig machte – das war der Maßstab, um festzustellen, wer der größte Prediger war.
      Die ganze Religion basiert auf einer einfachen Psychologie: Angst, aufgebläht im Namen der Hölle, und Gier, aufgebläht im Namen des Himmels. Wer sich auf Erden vergnügen will, wird zur Hölle fahren … natürlich bekommt der Mensch dann Angst: Nur wegen kleiner Genüsse, nur wegen der siebzig Jahre, die er zu leben hat, muss er in Ewigkeit in der Hölle leiden.
      Das war einer der Gründe, warum Bertrand Russell dem Christentum den Rücken kehrte und ein Buch schrieb mit dem Titel: „Warum ich kein Christ bin“. Er sagte: „Was zuallererst meine Entscheidung auslöste, war die absolut ungerechtfertigte Vorstellung, dass ich für alle Sünden, die ich begangen habe, in Ewigkeit bestraft werden sollte.“ Er sagte: „Wenn ich alle Sünden zähle, die ich der Bibel nach begangen habe, und wenn ich auch noch die Sünden mitzähle, die ich nur geträumt habe, ohne sie je begangen zu haben, könnte mich der strengste Richter nicht für länger als viereinhalb Jahre ins Gefängnis stecken. Aber für diese kleinen Sünden würde ich nie in Ewigkeit leiden. Was ist das für eine Gerechtigkeit? Es scheint kein Verhältnis zu geben zwischen der Schuld und der Sühne.“


      Osho, Auszug aus: Zarathustra – The Laughing Prophet
      Avatar
      schrieb am 21.10.08 23:41:30
      Beitrag Nr. 496 ()
      Schmerzen während der Meditation

      Deine aktiven Meditationen führen anfangs zu Muskelverspannungen und Schmerzen im ganzen Körper. Wie kommt man am besten darüber hinweg?


      Meditiere einfach weiter, es geht wieder vorüber.

      Die Gründe dafür sind offensichtlich, es gibt zwei Gründe: Erstens ist es eine sehr starke Übung, und dein Körper muss sich erst daran gewöhnen. Du wirst also drei bis vier Tage lang das Gefühl haben, dein ganzer Körper schmerzt. So ist das bei jeder neuen, intensiven körperlichen Übung. Aber schon nach vier Tagen wirst du darüber hinweg sein, und dein Körper wird sich kräftiger anfühlen als je zuvor.

      Doch das ist nicht das Wesentliche. Das Wesentliche reicht viel tiefer, und das Wesentliche ist etwas, was auch die moderne Psychologie erkannt hat: Der Körper ist nicht bloß physisch. Im Körper, in den Muskeln, in der Knochenstruktur deines Körpers ist vieles gespeichert, was du unterdrückt hast. Wenn du deine Wut unterdrückst, gelangt das Gift in den Körper: Es gelangt in die Muskeln, ins Blut. Wenn du etwas unterdrückst, ist es nicht nur eine mentale Angelegenheit, es ist auch körperlich - denn eigentlich gibt es da keine Trennung. Du bist nicht Körper und Psyche, sondern „Körperpsyche“, eine psychosomatische Einheit. Du bist beides zusammen. Alles, was mit dem Körper passiert, wirkt sich auch auf die Psyche aus, und alles, was mit der Psyche passiert, wirkt sich auf den Körper aus, denn Körper und Psyche sind die zwei Pole ein und desselben Ganzen.

      Was geschieht zum Beispiel mit deinern Körper, wenn du wütend wirst? Immer wenn du wütend wirst, gelangen bestimmte Giftstoffe ins Blut. Ohne diese Giftstoffe könntest du nicht aggressiv genug sein, um wütend zu werden. Der Körper hat Drüsen, die bestimmte chemische Stoffe freisetzen. Das ist wissenschaftlich erwiesen, das ist nicht bloß eine Philosophie. Dein Blut wird von Toxinen überschwemmt.

      Das lässt dich, wenn du wütend bist, so in Rage geraten, dass du Dinge zu tun vermagst, zu denen du normalerweise nicht imstande wärst - zum Beispiel einen großen Felsbrocken zu bewegen. Dazu bist du normalerweise nicht in der Lage. Nachher kannst du es selbst nicht glauben, dass du diesen Felsbrocken bewegt oder gehoben oder sogar geworfen hast! In den Normalzustand zurückgekehrt, kannst du ihn unmöglich noch einmal heben. Du bist nicht mehr der Gleiche. Spezielle chemische Substanzen waren in die Blutbahn gelangt und hatten dich in einen Alarmzustand versetzt, der alle deine Energien aktivierte.

      Wenn ein Tier wütend wird, dann wird es richtig wütend. Es kennt keine Moral, befolgt keine Prinzipien. Es wird einfach wütend und lässt seiner Wut freien Lauf. Wenn du wütend wirst, geht es dir ähnlich wie dem Tier - aber dann ist da die Gesellschaft, die Moral, die Etikette ... tausenderlei Dinge. Du musst deine Wut unterdrücken. Du musst nach aussen hin so tun, als wärst du gar nicht wütend. Du musst lächeln - ein aufgesetztes Lächeln! Du musst ein Lächeln produzieren, und du wirst die Wut hinunterschlucken. Was geschieht dabei im Körper? Der Körper macht sich bereit, zu kämpfen - entweder zu kämpfen oder zu fliehen, um der Gefahr zu entkommen. Entweder sie zu konfrontieren oder vor ihr wegzulaufen. Der Körper macht sich bereit, aktiv zu werden. Wut ist im Grunde nichts anderes als die Bereitschaft, aktiv zu werden. Der Körper ist bereit, Gewalt anzuwenden und aggressiv zu werden.

      Wenn du deine Gewalt und deine Aggressionen ausdrücken könntest, würde diese Energie frei werden. Das kannst du aber nicht - es ist nicht angebracht, und so unterdrückst du sie. Aber was passiert dann mit den Muskeln, die sich bereitmachten, die Aggressivität auszudrücken? Sie werden blockiert. Die ganze Energie geht in Richtung Aggression; aber du drängst sie zurück und verhinderst, dass die Aggression hervorbricht. Das erzeugt einen Konflikt in den Muskeln, im Blut. Im Körpergewebe ist ein Konflikt: Alles drängt nach aussen, aber du zwingst den Körper, es zurückzuhalten. Du unterdrückst alles, und damit blockierst du den Körper. Genauso ist es mit allen anderen Emotionen. Und so machst du das tagein, tagaus, über Jahre. Auf diese Weise wird dein Körper überall blockiert. AIle Nerven werden blockiert, sie sind nicht mehr im Fluss, sind nicht durchlässig, nicht lebendig. Sie sind abgestorben, vergiftet, verkrüppelt und funktionieren nicht mehr auf natürliche Weise.

      Wenn du irgendein Tier beobachtest, kannst du sehen, wie anmutig sich sein Körper bewegt. Was ist los mit dem menschlichen Körper? Warum ist er nicht anmutig? Woran liegt das? Al1e Tiere sind anmutig. Warum ist der Körper des Menschen nicht so anmutig? Was ist mit ihm geschehen? Etwas wurde zerstört, kaputtgemacht. Die natürliche Spontaneitat des Fliessens ist abhanden gekommen; der Körper stagniert. Alle Teile deines Körpers sind voller Gift: In jedem Muskel deines Körpers steckt unterdrückte Wut, unterdrückte Sexualitat, unterdrückte Habgier, unterdrückte Eifersucht, Hass - das alles. Dort ist alles Unterdrückte gespeichert. Das verursacht ein grosses Unbehagen in deinem Körper.

      Wenn du mit diesen aktiven Meditationen anfängst, werden alle die Gifte freigesetzt. Und überall dort, wo der Körper stagniert ist, muss er schmelzen, muss er wieder flüssig werden. Dazu bedarf es einiger Anstrengungen. Wenn du nach vierzig Jahren falscher Lebensweise plötzlich zu meditieren anfängst, gerät der ganze Körper in Aufruhr. Du wirst im ganzen Körper Schmerzen haben, aber diese Schmerzen sind heilsam. Du solltest sie begrüßen. Erlaube deinem Körper, wieder in Fluss zu kommen. Er wird seine Anmut wiedergewinnen und wie der Körper eines Kindes werden. Du wirst deine Lebendigkeit zurückgewinnen. Doch bevor die Lebendigkeit zurückkehrt, müssen die leblos gewordenen Teile aufgeweckt werden, und das ist ein bisschen schmerzhaft.

      Die Psychologen sagen, dass wir einen Panzer rund um unseren Körper erzeugt habem, und dieser Panzer ist das Problem. Wenn du dir erlaubtest, deine Wut total auszudrücken, was würdest du tun? Wenn Wut hochkommt, wirst du beißen, du wirst deine Nägel und deine Hände einsetzen, denn so will es dein tierisches Erbe. Du wirst etwas mit deinen Händen machen wolIen, wirst etwas zerstören wollen.

      Wenn du diese Impulse blockierst, werden deine Finger verkrüppelt, sie verlieren ihre Anmut und Schönheit. Sie werden sich nicht mehr wie lebendige Glieder anfühlen. Und das ganze Gift ist darin. Wenn du dann jemandem die Hand gibst, findet eigentlich keine Berührung, kein Leben statt, denn deine Hände sind wie tot.

      Man kann es fühlen. Berührst du die Hand eines kleinen Kindes, merkst du den feinen Unterschied. Wenn ein Kind dir seine Hand gibt... Und wenn es nicht will, ist es auch gut, dann wird es sich zurückziehen. Es wird dir keine tote Hand geben, es wird sie einfach zurückziehen. Aber wenn es dir wirklich die Hand gibt, fühlt es sich an, als würde seine Hand mit deiner Hand verschmelzen. Diese Wärme, dieses Strömen - als wäre das ganze Kind in dieser Hand. Seine Berührung drückt alle Liebe aus, die es auszudrücken vermag.

      Wenn aus dem Kind dann ein Erwachsener wird, gibt er dir die Hand, als wäre sie ein totes Werkzeug. Er ist nicht in ihr, er fliesst nicht durch sie. Das liegt an den Blockaden. All diese blockierte Wut ... Bevor deine Hand wieder lebendig werden kann, um Liebe auszudrücken, muss sie durch den Schmerz hindurch, und sie muss die Wut ausdrücken, ganz tief. Wenn die Wut nicht ausgedrückt wird, bleibt sie blockiert, und es kann keine Liebe aus ihr herauskommen.

      Der ganze Körper ist blockiert, nicht nur die Hände. Du kannst jemanden umarmen, kannst ihn an deine Brust nehmen, aber das heisst noch nicht, dass du ihn auch an dein Herz nimmst. Das sind zwei verschiedene Dinge. Du kannst jemanden an deine Brust drücken - eine körperliche Geste. Doch wenn dein Herz von einer Rüstung umgeben ist, einem Schutzpanzer von blockierten Gefühlen, dann hältst du den anderen genauso weit von dir weg wie vorher. Es ist keine Intimität möglich. Wenn du einen anderen aber wirklich nahe an dich heranlässt und es keine Rüstung, keinen Schutzwall zwischen dir und dem anderen gibt, wird dein Herz zum anderen hinschmelzen. Es kommt zu einer Verschmelzung, einer Kommunion.

      Dein Körer muss viele Gifte loswerden. Du bist ziemlich vergiftet, und du wirst Schmerzen haben, weil die Gifte sich festgesetzt haben. Nun erzeuge ich ein Chaos in dir. Diese Meditation ist dazu da, ein Chaos in dir zu erzeugen, damit alles aufgebrochen und neu angeordnet wird, damit eine Neuordnung möglich wird. So, wie du bist, musst du demontiert werden - nur dann kann etwas Neues entstehen. So, wie du bist, bist du auf dem Holzweg. Du musst demontiert werden, damit das Neue geboren werden kann. Das wird nicht ohne Schmerzen abgehen, aber sie sind es wert.

      Mach also weiter mit dieser Meditation und erlaube dem Körper, Schmerzen zu erleiden. Erlaube dem Körper, keinen Widerstand zu leisten. Erlaube dem Körper, diese Qual durchzustehen. Diese Qual kommt von deiner Vergangenheit, aber sie geht vorüber. Sie wird verschwinden, wenn du bereit bist. Und wenn sie verschwindet, wirst du zum ersten Mal einen Körper haben. Im Moment hast du nur ein Gefängnis, eine tote Kapsel. Du bist verkapselt; dein Körper ist noch nicht lebendig und agil. Selbst die Tiere haben viel schönere, lebendigere Körper als die Menschen.

      Das ist übrigens der Grund, weshalb wir so von Kleidern besessen sind: Der Körper ist es nicht wert, dass man ihn herzeigt. Wir sind so besessen von Kleidern! Wenn du nackt dastehst, kannst du sehen, was du mit deinem Körper gemacht hast. Die Kleider verbergen deinen Körper vor dir selbst.

      Dies ist meine Erfahrung aus vielen Meditaionscamps: wenn sich Leute während des Camps ausziehen, sind es wirklich nur die Leute, die einen schönen Körper haben, sie haben keine Angst. Diejenigen, die hässliche Körper habe kommen und beschweren sich, sie sagen: "Das ist nicht gut, dass Leute nackt sind." Ihre Angst ist natürlich, sie haben nicht wirklich Angst vor der Nacktheit anderer, sie haben Angst vor sich selbst, sie können ihren eigenen Körper nicht annehmen.

      Diese Manie ist ein Teufelskreis: Wenn du keinen lebendigen Körper hast, willst du ihn lieber verstecken, und wenn du ihn versteckst, stirbt er immer mehr ab. Dann besteht keine Notwendigkeit mehr, seine Lebendigkeit zu bewahren.

      Durch das Tragen von Kleidung über viele Jahrhunderte haben wir den Kontakt zum eigenen Körper verloren. Stell dir vor, man würde dir den Kopf abschneiden und du begegnest deinem eigenen Körper ohne Kopf: Ich bin mir sicher, du würdest nicht erkennen können, dass es dein Körper ist. Oder doch? Du hast kein Gefühl dafür. Du lebst einfach in ihm, aber du kümmerst dich nicht sehr um ihn.

      Wir haben unseren Körper so sehr vergewaltigt! Durch diese chaotische (Dymamische) Meditation bringe ich deinen Körper dazu, wieder lebendig zu werden. Dabei werden viele Blockaden durchbrochen, und vieles Erstarrte wird wieder flüssig. Alles wird wieder durchlässig. Schmerz wird da sein, aber du kannst ihn willkommen heissen. Er ist ein Segen, und du wirst ihn bald hinter dir lassen. Mach einfach weiter! Es ist unnötig, dir Gedanken darüber zu machen, was du tun könntest. Meditiere einfach weiter. Ich habe Tausende und Abertausende von Menschen durch diesen Prozess gehen sehen. Innerhalb von wenigen Tagen sind die Schmerzen vorbei. Und wenn die Schmerzen weg sind, wirst du eine subtile Freude mit deinem Körper spüren.

      Im Moment kannst du das noch nicht, weil die Schmerzen da sind. Ob du dir bewusst bist oder nicht - die Schmerzen sind in deinem Körper. Du hast sie einfach nie wahrgenommen, weil sie schon immer da waren. Wenn etwas immer da ist, ist man sich dessen nicht bewusst. Durch die Meditation wirst du bewusster, und dann sagt der Verstand: “Lass das sein! Der ganze Körper tut weh.“ Aber hör nicht auf den Verstand. Mach einfach weiter.

      Nach einer gewissen Zeit wirst du den Schmerz los sein. Wenn du den Schmerz hinauswirfst, wird dein Körper wieder empfindsam, die Blockaden und Gifte verschwinden, und dann wirst du immer in ein subtiles Gefühl von Freude eingehüllt sein. Bei allem, was du tust oder nicht tust, wirst du eine feine Schwingung von Freude im ganzen Körper spüren.

      Freude bedeutet eigentlich nur, dass der Körper wie eine Sinfonie ist, dass der Körper in einem harmonischen Rhythmus pulsiert, nichts anderes. Freude ist etwas anderes als Vergnügen. Vergnügen hängt immer von einer äusseren Sache ab. Freude bedeutet, einfach du selbst zu sein - lebendig, total pulsierend, vital. Eine subtile Musik am ganzen Körper, eine Sinfonie, äusserlich und innerlich - das ist Freude. Wenn dein Körper im Fluss ist, wenn er wie ein dahinfließender Strom ist, dann erlebst du Freude.

      Es wird sich einstellen, aber zuerst musst du durch das Leiden und durch den Schmerz hindurch. Das ist ein Teil deines Schicksals, denn du hast es kreiert. Aber es verschwindet wieder, wenn du nicht mittendrin aufhörst. Wenn du mittendrin aufhörst, wird sich das Alte wieder festsetzten. Also in vier bis fünf Tagen wirst du dein Wohlbefinden wiedererlangen. Achte auf dieses Wohlbefinden.


      The Supreme Doctrine
      Avatar
      schrieb am 24.10.08 22:54:22
      Beitrag Nr. 497 ()
      die SONNE

      war bislang
      ne heisse kugel
      weit weg im weltall
      für mich

      letztens
      hab ich im fernsehen
      "neue" aufnahmen
      von der SONNE gesehen

      und dabei
      überkam mich eine ahnung
      von ihrem mysterium

      die bilder
      zeigten einen pulsierenden körper

      sie LEBT




      weit weg
      im nichts
      ist ein etwas
      bestehend aus ungeheurer materie
      die unvorstellbar ist

      seit 4 mrd jahren
      verwandelt sich diese materie in energie
      und es ist immer noch genug materie da
      für weitere mrd von jahren
      energieerzeugung

      diese energie ist so gewaltig
      dass sie unvorstellbare weiten
      strahlt

      diese SONNE als gott zu sehen
      ist viel realer und naheliegender
      als unser christlicher gott
      Avatar
      schrieb am 27.10.08 22:43:30
      Beitrag Nr. 498 ()
      Lachen gibt Lebenskraft
      4.Teil


      Und dann fing Bertrand Russel an, einen prüfenden Blick auf die christliche Theologie zu werfen. Er war erstaunt, so viele Dinge zu finden, die absurd und lächerlich waren, dass er fand, wer Christ bliebe, beweise nur Feigheit. Er sagte sich vom Christentum los und schrieb dieses ungeheuer wichtige Buch „Warum ich kein Christ bin“.
      Das ist jetzt fast sechzig oder siebzig Jahre her, und noch kein christlicher Theologe hat auf dieses Buch geantwortet. Ja, es gibt auch gar keine Antwort – welche Rechtfertigung gäbe es denn? Die Päpste und die großen christlichen Theologen in aller Welt haben es vorgezogen, zu schweigen.
      Sie haben Bertrand Russell verdammt und gesagt, dass er zur Hölle fahren wird. Aber das ist kein Argument. Wenn es wirklich eine Hölle und einen Himmel gäbe, wäre die Hölle ein sehr viel gesünderer Ort als der Himmel – denn im Himmel werdet ihr all die trockenen Knochen, lauter hässliche Gestalten, auch Heilige genannt, damit beschäftigt finden, sich zu quälen. Der Ort ist keinen Besuch wert.
      In der Hölle werdet ihr all die Dichter, all die Maler, all die Bildhauer, all die Mystiker finden, all die Leute, deren Gesellschaft ein Segen sein wird. Dort werdet ihr Sokrates finden, und ihr werdet Gautam Buddha dort finden – die Hindus haben ihn in die Hölle geworfen, weil er nicht an die Veden geglaubt hat, auf denen die ganze Hindu-Religion basiert.
      Ihr werdet dort Mahavir finden, weil er nicht an das hinduistische Kastensystem geglaubt hat – er hat es verurteilt.
      Ihr werdet Bodhidharma dort finden, Tschuangtse, Laotse. Ihr werdet alle Großen dort finden, die etwas zum Leben beigesteuert haben – all die großen Wissenschaftler und Künstler, die diese Erde ein wenig schöner gestaltet haben.


      Osho, Auszug aus: Zarathustra – The Laughing Prophei
      Avatar
      schrieb am 28.10.08 12:10:18
      Beitrag Nr. 499 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.720.437 von zenman am 27.10.08 22:43:30Euer Gott ist die Sonne.
      Der Sonne sind wir egal.


      ;)
      Avatar
      schrieb am 28.10.08 12:52:28
      Beitrag Nr. 500 ()
      war das missverständlich ? :rolleyes:

      keine ahnung
      wem die sonne sein gott ist
      (bis auf die ägyptär damals)

      meiner nicht
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