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    Aids tötet Südafrikas Wirtschaft - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.11.04 12:58:22 von
    neuester Beitrag 11.01.05 02:16:03 von
    Beiträge: 11
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      schrieb am 28.11.04 12:58:22
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aids tötet Südafrikas Wirtschaft

      Das Land droht zu kollabieren.

      Die Arbeitskräfte sterben, und das Sozialsystem wird unfinanzierbar

      Wenn rund um den Globus am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag begangen wird, dürften sich auch die Ökonomen zu Wort melden. Denn Tod und Leid durch die Ausbreitung der Immunschwächkrankheit Aids, mit der nach Zahlen der UN schon weltweit rund 40 Millionen Menschen infiziert sind, bedeuten inzwischen für die ärmsten Länder erhebliche wirtschaftliche Risiken - und im Fall Südafrika sogar innerhalb der nächsten drei Generationen eine Katastrophe gigantischen Ausmaßes. Will die Regierung das Land retten, muß sie drastische Maßnahmen ergreifen.

      Denn mit Aids drohen Südafrika in den nächsten Jahren erhebliche Wachstumsverluste. Dies, obwohl das Land unter den betroffenen Nationen des Kontinents wegen seiner technologischen Spitzenstellung ökonomisch noch am besten abschneidet. Derzeit sind rund elf Prozent der 45 Millionen Südafrikaner infiziert - die zweithöchste Rate in der Welt.

      Das Virus tötet jeden Tag rund 600 Südafrikaner. HIV/Aids bringt Menschen in einem Alter um, in dem sie normalerweise am meisten zum Wirtschaftwachstum eines Landes beitragen. Mehr als 20 Prozent aller 15- bis 49jährigen sind HIV-positiv.

      Wäre die Epidemie schnell unter Kontrolle gebracht worden, hätte Südafrika zwar ein geringes, aber stetiges Wirtschaftswachstum verbuchen können. Um so dramatischer ist der Langzeiteffekt. Nach Schätzungen der Beratungsfirma Apt Associates wird das südafrikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2010 aufgrund von Aids 17 Prozent niedriger als ohne Aids ausfallen. Damit könnte das Land 16,9 Milliarden Euro verlieren. Experten sind sich jedoch uneinig. Nach konservativeren Einschätzungen soll sich das BIP nur um ein Prozent pro Jahr reduzieren.

      Das aber scheint Wunschdenken zu sein, dem Land steht eine noch größere Welle von Erkrankungen und Todesfällen erst noch bevor. Im Jahr 2015 dürfte der arbeitsfähige Teil der Bevölkerung um 20 Prozent gesunken und zu 30 Prozent mit dem Virus infiziert sein. Schon 2010 dürften die Südafrikaner im Durchschnitt nur noch 43 Jahre alt werden und damit rund 17 Jahre früher sterben.

      Ein Teufelskreis: Die Armut, so schätzen Fachleute, werde wegen der massenhaft arbeitsunfähigen Menschen in die Höhe schnellen. Konsum und Kaufkraft dürften drastisch sinken, so Gavin George, Wirtschaftsforscher am Institut für Gesundheitsökonomie der Universität zu KwaZulu-Natal in Durban.

      Steigende finanzielle Ansprüche kommen auf das Land zu. Die Aids-Epidemie sorgt für eine starke Belastung des staatlichen Gesundheitsbudgets. Krankenversicherungskosten sollen nach Schätzungen von Experten 2009 mehr als 2,3 Milliarden Euro betragen.

      Auch Ausgaben für Sozialhilfe werden in die Höhe schnellen, insbesondere durch die wachsende Zahl von Aidswaisen. Im nächsten Jahr werden 800 000 südafrikanische Kinder ihre Eltern durch Aids verloren haben. Diese Zahl wird nach Angaben des Nationalrats für Kinderwohlfahrt in 2021 nahezu zwei Millionen betragen.

      " Aids wird im Dominoeffekt zuerst Individuen, dann Haushalte, anschließend Gemeinden und Betriebe und schließlich das ganze Land betreffen" , erklärte Gesundheitsökonom George.

      Schon heute ist sicher: Die Epidemie wird verheerende Folgen für die nächsten Generationen haben. An Aids leidende Eltern müssen oft ihre Kinder aus der Schule nehmen, die dann ihre sterbenden Eltern bis zum Tode pflegen müssen. Nur wenige Südafrikaner sind krankenversichert und öffentliche Krankenhäuser überfüllt.

      Schwierig ist die Situation auch für Unternehmen. Ständiger Personalwechsel und Einarbeitung neuer Mitarbeiter sind teuer. Dies führt zu Produktionseinbußen sowie zum Anstieg von Gehältern für ausgebildete Arbeitskräfte. Außerdem steigen die Beitragssätze für Kranken-, Invaliditäts- und Rentenversicherungen.

      HIV/Aids gefährdet die Konkurrenzfähigkeit und führt auch zu steigender Inflation. Um durch die Epidemie entstandene Kosten auszugleichen, sollen Herstellerpreise jährlich zwischen 1.9 Prozent und 3.3 Prozent ansteigen.

      Bislang hat nur ein Viertel aller Großunternehmen ein HIV/Aids-Arbeitsplatzprogramm gestartet oder zumindest geplant. Derartige Programme bieten Arbeitern und ihren Familien Gesundheitsbildung, HIV-Tests, Krankenversorgung, sowie Lebens-, Invaliden- und Rentenversicherungen an. Deutsche Autohersteller in Südafrika - Daimler-Chrysler, Volkswagen und BMW - zählen zu den Vorreitern im Kampf gegen HIV/Aids. Kein Wunder, denn die Industrie ist nach der Bergbauindustrie der zweitgrößte von Aids betroffene Erwerbssektor. " Aids ist ein riesiges Hindernis für Wirtschaftswachstum" , erklärte Daimler-Chryslers Aids-Programmdirektor Clifford Panter. Die Firma hat in diesem Jahr 434 000 Euro in ihr Aidsprogramm investiert. So hat der Konzern fabrikeigene Kliniken eingerichtet.

      Trotz der Maßnahmen bekommt Daimler-Chrysler die Auswirkungen der Epidemie zu spüren. Obwohl der Autohersteller behauptet, er habe noch keine Produktivitätseinbußen erlitten, muß er für erhöhte medizinische Kosten und Versicherungszahlungen aufkommen. Trotz schlechter Aussichten habe sich Daimler-Chrysler jedoch laut Panter " auf lange Sicht in Südafrika verpflichtet" .

      Das ist in der Tat notwendig. Im Land herrscht große Besorgnis, daß Medikamente zur Bekämpfung von Retroviren auf lange Sicht nicht in ausreichendem Masse verfügbar sein werden. Verspätete Lieferung von Medikamenten an Krankenhäuser ist bereits heute ein Problem. Dies gilt vor allem für Aspen Pharmacare, den einzigen südafrikanischen Hersteller von preisgünstigeren Nachahmerpräparaten. Zwei Faktoren verlangsamen die Vertreibung von Generika. Erstens geht die Registrierung neuer Medikamente durch den Medizinischen Kontrollrat nur äußerst langsam voran. Zweitens benötigen die Hersteller Lizenzen von Patenthaltern wie den Pharmagiganten wie Böhringer Ingelheim, GlaxoSmithKline and Merck, um billigere Kopien zu produzieren.

      Patentbesitzer hatten sich lange geziert, Preise für Aidsmedikamente zu senken oder Nachahmerpräparate zuzulassen. GlaxoSmithKline-Geschäftsführer Jean-Pierre Garnier gab zu, daß die internationale Pharmaindustrie nicht schnell genug auf die Aids-Epidemie reagiert hat. Glaxo und seine Konkurrenten hätten Preise senken und Afrika eher mit günstigen Medikamenten versorgen sollen, erklärte Garnier.

      Die südafrikanische Regierung will jetzt die einheimische Herstellung von Aidsmedikamenten fördern, da sie auf diese Weise Lieferzeiten und Preise kontrollieren und damit sicherstellen kann, daß die Mehrheit der Bevölkerung Zugang zu den Präparaten hat.
      Avatar
      schrieb am 28.11.04 13:47:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      #1
      ich finde es gut, wenn du einen solchen text reinstelltst, aber nenn doch mal ein datum des artikels, denn das ist alles nichts neues. meine tochter war vor 4 jahren ein jahr als gastschülerin in kapstadt. dort ist die welt ja noch relativ in ordnung. aber wenn du dir johannisburg etc. ansiehst, weist du , dass afrika insbesondere südafrika ein sterbendes land/ ein strebender kontinent ist.
      wir leben in einer zynischen welt, will heissen, was scheren uns bzw. unsere politiker die vielen aids-toten in afrika. die flüchtlingsprobleme lösen sich damit peu a peu von selbst! politiker denken für das dumme volk in moralischen kategorien, für die realität in wirtschaftlichen kategorien. und afrika ist in dieser logik sowieso kein absatzmarkt für unseren export, es sei denn luxus wie daimler chrysler. also - was solls? tzhe show must go on and on and on!
      casta
      :(
      Avatar
      schrieb am 28.11.04 14:46:18
      Beitrag Nr. 3 ()
      #2,

      klar doch unsere politiker sind wieder schuld am aidsproblem in südakrika.
      solange sich die südafrikansiche regierung sich nicht dem problem stellt, solange kann die dt. reg nichts machen.


      ids in Südafrika

      In Südafrika ist Aids die häufigste Todesursache. Fünf Millionen Afrikaner sind HIV positiv (was etwa 20 % der Landesbevölkerung entspricht), jährlich sterben 250.000 Menschen an dieser unheilbaren Krankheit. Trotzdem ist Aids vor allem in ländlichen Teilen noch immer ein Tabuthema, wobei in den Städten mehr Menschen mit dem HI-Virus infiziert sind, außerdem gibt es doppelt so viele Aids kranke Frauen wie Männer, sogar schon ein Drittel der Schwangeren ist infiziert. Medikamente sind für die meisten Menschen zu teuer, Aufklärung wird kaum betrieben. Die Menschen wissen einfach nicht Bescheid.
      TAC (Treatment Aktion Campaign)
      Die TAC ist ein südafrikanischer Projektpartner von Brot für die Welt. Die Mitglieder von TAC sind selbst Betroffene. Sie machen Aufklärungsarbeit und Lobbyarbeit bei Pharmafirmen und der Regierung, denn sie kämpfen für eine bezahlbare Behandlung aller Aidskranken.


      In Südafrika sind vor allem die Probleme mit wechselnden Sexualpartnern, unsterile Spritzen aber auch die Frauenbeschneidung Ursachen für die Übertragung des HI-Virus. Besonders unter Jugendlichen breitet sich Aids sehr schnell aus.
      Wenn Eltern sterben, kommen die (über 500.000) Waisen zu ihren Verwandten oder in Waisenhäuser, was meistens ein Versorgungsproblem mit sich bringt. Die Kinder haben kaum mehr positive Zukunftsaussichten.
      Selbst die Regierung lässt ihre Augen geschlossen. „Wir können nicht einem einzigen Virus alle Probleme zuschreiben“, ließ Präsident Thabo Mbeki auf der 13. Welt-Aids-Konferenz (Juli 2000) verlauten.


      Einzelne Organisationen (wie z.B. Misereor, CISS, Brot für die Welt, dörfliche Initiativen) haben sich u.a. auf Hilfe für Aids-Kranke und HIV-positive, jedoch genauso auf die Aufklärung, spezialisiert. Doch sie benötigen Spenden, damit sie ihre Arbeit in vollem Maße ausführen können.

      Wenn nichts unternommen wird, werden 2010 zwei Millionen Kinder in Südafrika Aids-Waisen sein.

      „Wenn wir kalte Cola und Bier in die entlegensten Regionen Afrikas bringen können, sollte es nicht unmöglich sein, dasselbe mit Medikamenten zu tun“. Joep Lange, Präsident der Internationalen Aids-Gesellschaft.



      vor einigen jahren stellte sich die regierung mbeki noch hin und behauptete, dass aids eine erfindung der westl. industrieländer wäre.
      als man erkannte, dass man sich geirrt hatte, hat man hausmittel empfohlen zur bekämpfung von aids.
      erst als man erkannte, dass es sich wieder einmal um ein irrtum handelte versuchte man andere dinge, indem man in südafrika das patenrecht teilweise ausser kraft setzte und aidsmittel herstellte.
      derzeit gibt es seitens der regierung kaum aufklärung über das problem.
      Avatar
      schrieb am 28.11.04 14:48:48
      Beitrag Nr. 4 ()
      Auf der Internet- Seite www.befor.de/Kommentar.html wirft ein/e unbekannte/r AutorIn der südafrikanischen Regierung vor, AIDS lange Zeit verkannt und nicht entsprechend gehandelt zu haben. Erst gegen Ende der ersten Regierungsperiode wurde der volle Umfang der AIDS- Katastrophe zum öffentlichen Thema. Das fehlende Eingreifen fällt somit bereits in die Amtszeit von MANDELA, dem anscheinend "damals die Pflege des eigenen Mythos wichtiger" gewesen ist als die Bekämpfung der Krankheit anzugehen. Der/ die AutorIn wirft am Ende des Artikels provokant die Frage in den virtuellen Raum, ob sich in der Haltung des Präsidenten MBEKI eine mögliche Strategie verbergen könnte. Kann es sein, schreibt sie/ er, daß MBEKI sich auf dieser Weise der Armut im Lande entledigen will? Wäre es möglich, daß der Tod vieler SüdafrikanerInnen "auch ein Weg (ist), die Elendsviertel auf Dauer in den Griff zu bekommen? Oder (gar) der Weg in die Vollbeschäftigung?" Mittlerweile beginnt sich Präsident THABO MBEKI mit seinen Äußerungen zum Thema AIDS in der Öffentlichkeit mehr und mehr zurückzuhalten.

      Schockierend an der Krankheit ist laut UNAID, daß in dieser Krankheit im gewissen Sinne die APARTHEID- Politik weiter fortbesteht. Das HIV- Virus kennt zwar keine rassischen oder sozialen Grenzen, dafür fördern jedoch sozio- ökonomische und politische Bedingungen im besonderen Maße seine Verbreitung. Gewisse Begebenheiten, wie hohe Armut, schnell voranschreitende Urbansierung (hohe Bevölkerungsdichte), ein Klima der Gewalt und Destabilität, führen aus Sicht der Organisation zur rasanten Ausbreitung des Viruses in Südafrika. Diese Faktoren treffen vor allem auf die schwarze Bevölkerung Südafrikas zu, d.h. auf diejenigen, die unter der APARTHEID besonders benachteiligt waren.

      Ein großer Bestandteil des Kampfes gegen den Virus sind Aufklärungs- Kampagnen. Das aktuelle Theaterstück WILDFIRE von M.U.K.A., einer südafrikanischen Gruppe, die sich aus ehemaligen Straßenkindern zusammensetzt, versucht die Leute in den schwarzen COMMUNITIEs zu erreichen. In WILDFIRE wird vom Leben eines jungen Mannes erzählt, der sich mit dem Virus infiziert hat., ob durch das Spritzen von Drogen oder durch Sex mit verschiedenen Frauen weiß er selber nicht so genau. Neben Aufklärung über die verschiedenen Möglichkeiten der Infizierung und praktischen Ausführungen, wie beispielsweise ein Kondom zu benutzt ist, räumt die Jugendgruppe zusätzlich mit dem einen oder anderen Mythos auf, der in der südafrikanischen Kultur um das Thema AIDS kursiert. Mystifizierungen führen auch weiterhin zu Mißverständnissen und Fehlverhalten der Menschen. "AIDS ist eine Krankheit der Weißen." oder "Nur Homosexuelle können sich infizieren!" heißt es beispielsweise. Einige Weisheiten bleiben auch nicht ohne Folgen für Nicht- Infizierte. So existiert unter anderem das Gerücht, daß ein Mann von der Krankheit geheilt wird, wenn er mit einer Jungfrau Geschlechtsverkehr hat. Junge Frauen sind häufig Opfer von Vergewaltigungen. Auch von Geschlechtsverkehr mit sexuell nicht mehr aktiven Menschen, gemeint sind alte Männer und Frauen, wird eine Heilung von AIDS versprochen. Die SchauspielerInnen von M.U.K.A. versuchen am Ende von WILDFIRE zu verdeutlichen, daß das Leben auch nach der Prognose der Krankheit Zukunft hat, wenn auf gewisse Dinge, wie Alkohol und andere Drogen verzichtet, und im Gegenzug dazu alles nur mögliche getan wird, um das Immunsystem nicht unnötig zu schwächen. "To stay positive to life" auch mit HIV- Positiv ist die letztendlich die Aussage der Geschichte, welche auf Tatsachen beruht und das Leben eines ihrer Freunde wiedergibt. Um so besser, weiß die Theatergruppe zu berichten, wenn mensch SAFE SEX praktiziert und die Finger von den Drogen läßt! Prävention ist eines der besten Mittel überhaupt!

      Einige AIDS- AktivistInnen äußern Besorgnis darüber, daß zuviel Geld in präventive Projekte gesteckt wird, während weniger für die Behandlung von Patienten ausgegeben wird. Obwohl die südafrikanische Regierung im Rechtsstreit mit der Pharmaindustrie einen Sieg vermelden konnte und billigere AIDS- Medikamente auf dem Markt zugelassen wurden, hat sich für die breite Masse der Betroffenen kaum etwas verändert. Da die meisten AIDS- Infizierten im Land arbeitslos sind und nicht krankenversichert, sind die Kosten für eine Behandlung (mit 3 EURO bereits auf ein Minimum reduziert!) weiterhin nicht erschwinglich, da einfach kein Geld vorhanden ist. Multivitamine, Antibiotika und Gespräche mit den Patienten sind oft das einzige, was ihnen die Ärzte anbieten können.

      Auch wenn die Menschen in WALMER LOCATION Angst haben, sich mit dem Virus zu infizieren, denken viele weiterhin nicht daran, etwas an ihrer Lebensweise zu ändern. Aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit haben viele BewohnerInnen jede Menge Zeit und Langeweile. Sie suchen Abwechslung und Befriedigung im Sexualverkehr, nicht selten mit wechselnden PartnerInnen. "Kondome und SAFE SEX allein reichen nicht aus in einem Umfeld, in dem die Wohnverhältnisse Inzest und Kinderschändung begünstigen und Sex oft nur ein Ausweg aus Armut und Misere zu sein scheint" schreiben KARIN CHUBB/ LUTZ VAN DIYK in ihrem Buch DER TRAUM VOM REGENBOGEN. "Die Angst, sofern sie überhaupt vorhanden ist, beeinflußt das Verhalten nicht, wenn Sex die einzig verfügbare Lebensstrategie ist und ganz besonders dann nicht, wenn die Erwachsenen diese Krankheit und ihre Ansteckungsformen nach wie vor tabuisieren."

      DR. M. Z. NJAMELA (s. ALLTAG: Foto), praktischer Arzt im TOWNSHIP weiß zudem, daß die Leute unter Einfluß von Drogen vergessen, sich um Verhütung zu kümmern.

      It `s a pity that HIV/ AIDS is a big problem! Once you are poor you just do things without thinking. And I have to say that people sometimes they `ve got nothing to do. So maybe sometimes they just have sex in the location. You know what I am trying to say? HIV/ AIDS, it `s a problem. Only a few people use condoms. Another problem is alcohol. Alcohol contributes to HIV/ AIDS! Even if you are sufficently informed about using condoms some people if they drink they forget about it. It `s a big problem.

      Nach Meinung des Arztes ist die Entdeckung/ bzw Erfindung eines Gegenmittels die einzige Lösung, um HIV/ AIDS in Griff zu bekommen. Bei dem Besuch einer TOWNSHIP- Schule im Norden von PORT ELIZABETH fragte ich SchülerInnen und Schüler der 7. und 8. Klasse (11 bis 19 Jahre alt) nach ihren Berufswünschen. Fast 1/3 der 121 Jugendlichen wollte später in den sozialen Bereich gehen. 42 SchülerInnen äußerten, später Arzt/ Ärztin oder Krankenschwester/-pfleger werden zu wollen, manche mit dem Hintergedanken, eventuell ein besagtes Gegenmittel gegen AIDS zu erforschen. Auch der 16- Jährige PULE aus GQEBERA, äußerte diesen Wunsch. "Vielleicht bin ich derjenige, der das Gegenmittel finden wird!" meinte er selbstbewußt, als ich ihn nach den Gründen seines Berufswunsches fragte.

      Während die 3 jungen AfrikanerInnen PUMEZA, BLONDIE und NOKZOLA sich beim Geschlechtsverkehr für das Benutzen von Kondomen aussprachen, äußerten sich fast alle jungen Männer aus dem TOWNSHIP, mit denen ich über dieses Thema gesprochen habe, gegen dieses Verhütungsmittel, das von ihnen als absolute "Spaßbremse" angesehen wird. In vielen Kneipen von WALMER LOCATION sind mittlerweile Boxen mit kostenlosen Kondomen aufgestellt worden. Einige Jungen meinten jedoch, daß diese von schlechter Qualität seien, und daher nichts bringen würden. In meinen Ohren klang das jedoch eher nach einer Notlüge! Ob, bzw. welches (der) Mädchen bei ihrem Freund SAFE SEX durchsetzen kann, wie viele beim Geschlechtsverkehr verhüten, ist schwer zu beurteilen. Aussagekräftige Statistiken werden zu diesem Thema sicherlich nicht zu finden sein!

      BLONDIE und PULE, beide 16 Jahre alt, haben (bereits) einen kleinen Sohn (soviel zu ihrer Art der Verhütung, wobei natürlich auch Kondome keinen 100%igen Schutz leisten!) PUMEZA engagierte sich in der SANAMAFA HIGHSCHOOL in einer Gruppe, die sich mit AIDS- Aufklärung auseinandersetzt. Die Schulen in PE veranstalteten Ende August einen Wettbewerb, an dem verschiedene Aufklärungsgruppen gegeneinander antraten. Ein anderer Workshop- Teilnehmer war auf das Thema HIV/ AIDS gar nicht gut zu sprechen. Er hatte erst vor kurzem mit einer jungen Frau geschlafen, von der ihm im Nachhinein gesagt wurde, daß sie mit jedem schlafe. Die Beiden hatten nicht verhütet. Nun wartete er auf den Befund seiner Blut- Untersuchung. Einige junge Männer vertraten die Meinung, besser keinen AIDS- Test machen zu lassen. Die Angst vor Stigmatisierung schien bei ihnen groß zu sein. Sie fürchteten sich vor den Reaktionen der anderen TOWNSHIP- BewohnerInnen, wenn (und das) diese erfahren würden, daß sie HIV- positiv seien.

      THOBELA sprach als einziger der Jugendlichen im TOWNSHIP die Möglichkeit an, enthaltsam zu leben oder dem/r PartnerIn gegenüber treu zu sein. Er kritisierte diesbezüglich auch die Erwachsenen, die seiner Meinung nach versäumen, die richtigen Werte und Normen an die Jugendlichen weiterzuvermitteln. Zwar wird den jungen Leuten die Benutzung von Kondomen nahe gelegt, nicht aber darüber gesprochen, daß Sexualität etwas Besonderes sein sollte, etwas, daß mensch nicht mit allen und jedem teilen muß. Treue und Enthaltsamkeit in einer Beziehung als ein möglicher Schutz gegen AIDS (funktioniert natürlich nur, wenn beide sich daran halten) wird selten zur Sprache gebracht bzw. gar nicht erst erwähnt. Viele Erwachsene können diesbezüglich auch keine Vorbildfunktion mehr übernehmen. An dem Verhalten, den/ die PartnerIn oft zu wechseln, wird sich durch Verhütung allein jedoch nichts ändern. Letztendlich kann sich der Virus desto besser und schneller vermehren, je häufiger ein PartnerInnenwechsel (ohne Verhütungsmittel) von statten geht.
      Avatar
      schrieb am 28.11.04 15:08:28
      Beitrag Nr. 5 ()
      ... nächstes Jahr zu Weihnachten, werden Meldungen über
      Aids in Afrika mit der gleichen Pünktlichkeit und
      Inhaltlichkeit auftauchen, wie die Neujahrsansprache
      des Bundeskanzlers oder Nessi im Sommer.

      ...das Aidsproblem ist auch eines des Herumvögelns...
      ..., ich weiss, das ist eine Binsenweisheit, aber immer
      noch nicht verkehrt. Und deshalb gleich noch fix hinterher:

      " ja,ja, - Aids ist schlimm....!"

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      Avatar
      schrieb am 28.11.04 15:57:22
      Beitrag Nr. 6 ()
      Südafrika ist der ideale Wirtschaftsstandort für deutsche Unternehmen. Die Lohnnebenkosten sind gering, Rentenzahlungen oder betriebliche Altersversorgung sind für dort produzierende Unternehmen ein Fremdwort. Wird jemand krank, kündigt man ihm - paradiesische Verhältnisse.
      Avatar
      schrieb am 28.11.04 18:02:47
      Beitrag Nr. 7 ()
      @ Forsyth, gute Beiträge !!!

      Im Westen dominieren wie zu Kaisers Zeiten Vorurteile und Stigmatisierungen das Bild der Afrikaner - lediglich die Inhalte haben sich geändert.

      Sah man früher in Afrikanern "dumme Negerlein", sind es heute "arme Opfer" westlichen Einflusses.

      Wer Afrika von innen und aus eigener Erfahrung kennt, merkt schnell, daß die Probleme Afrikas hausgemacht sind, worauf man aber auch kommen könnte, wenn man die Entwicklung Afrikas in den letzten 50 Jahren vergleicht mit der Ostasiens.

      Das größte Problem Afrikas ist bei weitem auch nicht AIDS, sondern die Bevölkerungsexplosion, die zu einem "Kahlfraß" des Kontinents führt aufgrund von Überweidung und destriktiven Ackerbaus.

      Hinzu kommt die völlige Inkompetenz und skrupellose Habgier afrikanischer Eliten, Korruption und Kriminalität, die wirtschaftliche Tätigkeit massiv behindern.

      Für Afrika kann man tatsächlich nur schwarz sehen, aber nicht wegen AIDS - so schlimm es auch für den einzelnen Betroffenen ist. AIDS in Afrika ist ein Symptom des mental-kulturellen Zustandes dieses Kontinentes, und analog dazu breitet sich die Krankheit eben aus - wie viele andere Krankheiten übrigens auch.

      Die Anzahl der AIDS-Toten werden massiv nach oben manipuliert, weil sich so mehr Hilfsgelder mobilisieren lassen, als bei zunehmender Malaria, TB, Hepatitis ect.
      Tatsächlich entwickeln auch andere Krankheiten immer gefährlichere, tödlichere Verläufe, auch aufgrund von Resistenzenbildungen aufgrund von unzureichend und falsch durchgeführter Medikation.
      Eine genaue Feststellung von krankheitsbedingten Todesursachen sowie deren statistisch korrekte Erfassung ist kaum möglich, und auch nur dann erwünscht, wenn sie ins politische Kalkül paßt.
      Avatar
      schrieb am 28.11.04 18:33:36
      Beitrag Nr. 8 ()
      Aids ist nicht nur in Südafrika ein Tabuthema.

      Sondern AUCH HIER BEI UNS.

      Nicht genehm sind z.B. folgende Fragen:

      Wie zuverlässig sind diese Zahlen?
      Woher stammen sie?
      Wer hat ein Interesse an HOHEN Aidszahlen?
      Wieviel ausländische Aidsaktivisten sind
      in Afrika zugange?
      Sind es z.B. allein in Kenia
      10 ausländische Organisationen?
      Oder 50? Oder 79? Oder über 100?
      Was passiert mit den Aktivisten, wenn
      die Aidszahlen rückläufig sind?
      Warum wird nicht so ein Wirbel um Malariatote gemacht?
      Avatar
      schrieb am 28.11.04 18:54:45
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ein Freund von mir lebt zeitweise in Südafrika!

      Er sagt immer das dies nur Medienrummel ist und es
      bei weitem nicht so schlimm ist wie wir es zu lesen bekommen!
      Daseins Berechtigung dieser Hilfskräfte um Kohle
      locker zu machen damit dieser Hilfsaparat am Leben bleibt
      das meiste kommt ja dort gar nicht an!



      Kastor
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 13:46:43
      Beitrag Nr. 10 ()
      wenn ich heute Muskelkater habe und zum Arzt gehe,
      habe ich Pech gehabt und morgen AIDS!:eek:

      AIDS - nichts anderes als eine GBM(Geldbeschaffungsmaßnahme)



      Lesen schadet selten.
      Nachdenken noch weniger.;)
      Z.B.

      Avatar
      schrieb am 11.01.05 02:16:03
      Beitrag Nr. 11 ()
      Seitdem die Schwarzen in Süd-Afrika die Macht übernommen haben, geht es lfd. bergab.
      Wenn der Rest kaputt geht, ist es für die westliche Welt ohne Bedeutung und unwichtig. Die Industrieproduktion kann Asien und Osteuropa gut übernehmen


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