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    Kassenärztliche Funktionäre VERVIERFACHEN sich ihr Gehalt - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.04.05 22:46:22 von
    neuester Beitrag 28.04.05 08:19:05 von
    Beiträge: 37
    ID: 977.292
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      schrieb am 26.04.05 22:46:22
      Beitrag Nr. 1 ()
      und sie stopfen sich weiter ungeniert die Taschen voll, die "ehrenwerten" Funktionäre der Kassenärztlichen Vereinigungen.....:mad:

      ZAHNARZT-LOBBY

      Kassenfunktionäre vervierfachten Gehalt

      Zahnarzt-Funktionäre haben einem Zeitungsberichtbericht zufolge ihre Gehälter im vergangenen Jahr massiv gesteigert. Die Bezüge einzelner Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigungen sollen um mehr als 300 Prozent gestiegen sein.

      München - Spitzenreiter sei Dietmar Gorski, der Chef der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) Westfalen-Lippe. Dessen Gehalt liegt nach einer kräftigen Aufstockung nun bei 221.600 Euro, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Ein Jahr zuvor habe Sorskis Salär noch 49.000 Euro betragen - ein sattes Plus von 350 Prozent.

      Damit verdient der Dentistenvertreter laut der Zeitung mehr als der Chef der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) Jürgen Fedderwitz, der 220.000 Euro erhalte. Zuvor hätten Fedderwitz` Bezüge bei 73.600 Euro gelegen, wobei damals weitere Zahlungen wie Sitzungsgelder hinzukamen.

      Nach der Zeitung vorliegenden Unterlagen hätten besonders die Zahnarzt-Funktionäre in Ostdeutschland ihre Bezüge kräftig erhöht. So sei in Thüringen das Gehalt des KZV-Vorsitzenden Karl-Friedrich Rommel von 29.400 Euro auf 120.000 Euro gestiegen. Der Chef der KZV Mecklenburg-Vorpommern, Wolfgang Abeln, bekomme inzwischen 146.800 Euro, bei seinem Vorgänger seien es 36.800 Euro gewesen.

      Auch im Westen konnten einige Funktionäre ihre Bezüge kräftig anheben, schreibt die Zeitung. In Baden-Württemberg seien mehrere kleinere KZV zusammengelegt worden, was lukrative Folgen habe. So habe der Chef der früheren KZV Freiburg eine Aufwandsentschädigung von 28.200 Euro erhalten, die Vorstandsmitglieder der neuen KZV Baden-Württemberg kämen jeweils auf 170.000 bis 175.000 Euro.

      Ein Sprecher der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) verwies dem Blatt zufolge in diesem Zusammenhang auf die Gesundheitsreform, wodurch sich die Aufgaben der KZV geändert hätten. Nun seien die Vorstände hauptamtlich tätig. "Eine solche Entwicklung muss sich in den Gehältern widerspiegeln", sagte ein KZBV-Sprecher. :mad:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,353600,00.html
      Avatar
      schrieb am 26.04.05 22:59:11
      Beitrag Nr. 2 ()
      Dank an den Spiegel! Jetzt weiß ich endlich, daß es gar nicht so schlimm ist, daß ich mir keinen Zahnersatz mehr leisten kann. Die verbrecherischen Ärzte und ihre Standesorganisationen machen sich doch sowieso nur die Taschen voll.
      Avatar
      schrieb am 26.04.05 22:59:44
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ist eine Riesensauerei :mad:

      Schnappt sie euch - diese Funktionäre!!!
      Avatar
      schrieb am 26.04.05 23:07:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      Volksschädlinge!! :mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 26.04.05 23:16:00
      Beitrag Nr. 5 ()
      und wie diese vom KZBV-Sprecher angesprochenen "Aufgaben" aussehen, zeigt anschaulich der folgende TV-Beitrag des ARD-Magazins "Panorama":

      http://www.ndrtv.de/panorama/data/panorama_aerzte_lobby.doc

      PANORAMA Nr. 622 vom 16.1.2003

      Kartell außer Kontrolle
      Ärzte-Lobby vertuscht Abrechnungsfehler


      Es gibt bereits erste Reaktionen auf unseren Beitrag: Bundesgesundheitsministerin Ullla Schmidt verlangt von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung detaillierte Auskünfte über diese Abrechnungsbetrügereien. Aber wie konnte so was überhaupt passieren? Kontrolliert das denn keiner? Eigentlich müssten so was doch die Krankenkassen mitbekommen. Nein, können sie gar nicht, denn entgegen der landläufigen Meinung sind die Kassen für die Abrechnungen der Ärzte gar nicht zuständig. Das ist die vornehmliche Aufgabe der Kven, der Kassenärztlichen Vereinigungen, in denen alle niedergelassenen Ärzte Mitglied sein müssen.
      Und warum sich die Kven mit der Kontrolle ihrer Kollegen so schwer tun, zeigen Edith Heitkämper und Klaus Müßigbrodt.

      Kommentar:
      Razzia bei einer Kassenärztlichen Vereinigung, wieder einmal. Der Verdacht: sie behindere Ermittlungen in Sachen Abrechnungsbetrug. Verkehrte Welt, denn eigentlich sollen die Kassenärztlichen Vereinigungen selbst Betrugsfälle ermitteln statt zu blockieren.

      KV – zwei Buchstaben erhitzen die Gemüter im Gesundheitssystem. Sie verteilt die Honorare an die Kassenärzte. Das Geld dafür bekommt sie von den Krankenkassen. Die KV rechnet also für die Ärzte ab und soll sie gleichzeitig kontrollieren. Sie soll, aber sie tut es nicht, jedenfalls nicht genügend. Denn immer öfter werden Fälle von Betrug bekannt. Weil die Kven bei ihrer Kontrolle schludern, haben die Krankenkassen längst eigene Ermittlungsgruppen eingerichtet.

      0-Ton
      Gernot Kiefer:
      (AG Abrechnungsmanipulationen)
      „Es ist ein Phänomen. Hier kontrolliert ein Berufsstand sich selber. Und damit hat man natürlich auch in jeder einzelnen Person den Interessenskonflikt.“

      Kommentar:
      Der Nährboden für Betrug, technisch sehr leicht machbar. Denn wenn ein Patient zum Arzt geht und seine Chipkarte eingelesen wird, ist das wie ein Blankoscheck. Weder der Patient noch die Krankenkasse wissen, ob richtig abgerechnet wird, weil die Abrechnungen vom Arzt direkt an die KV geschickt werden. Nur die hat deshalb die kompletten Daten von Ärzten und Patienten. Die Krankenkasse kennt sie nicht, weder die Krankheit ihres Mitgliedes noch den behandelnden Arzt. Die Kassen bekommen nur eine verschlüsselte Gesamtabrechnung. Richtig kontrollieren kann deshalb nur die KV.

      0-Ton
      Dr. Ulrich Thamer:
      (KV Westfalen-Lippe)
      „Den Krankenkassen zu garantieren, dass die Abrechnungen richtig sind, dass die abgerechneten Leitungen in ihrer Qualität gut sind, das ist unser Kerngeschäft, das machen wir professionell und gut.“

      0-Ton
      Gernot Kiefer:
      (AG Abrechnungsmanipulationen)
      „Im Normalfall müssen wir leider feststellen, dass viele Kassenärztliche Vereinigungen überhaupt nicht konsequent gegen Abrechnungsbetrug in ihren eigenen Reihen vorgehen. Und wir gehen davon aus, dass bis zu 20 Prozent der ärztlichen Abrechnungen fehlerhaft sind.“

      Kommentar:
      Also jede fünfte Abrechnung falsch oder betrügerisch. Handlungsbedarf, doch in den seltensten Fällen entlarvt die KV die Betrüger selbst. Stattdessen übernehmen das die Ermittler der Krankenkassen und der Staatsanwaltschaft.

      Beispiel Brandenburg.
      Hier deckte die AOK Abrechnungsbetrug mit Toten auf. Doch anstatt für die Schützenhilfe der Krankenkasse dankbar zu sein, gab es böse Angriffe. Zitat aus einem Beschwerdebrief eines KV-Mitglieds, das alles sei eine gezielte „Kriminalisierungs-Kampagne“ gegen die Ärzte. Abwiegeln statt aufdecken, immer wieder. 99 Prozent der Anzeigen wegen Betrugs kommen von den Krankenkassen, nicht von der KV. Kein Kommentar dazu von der KV Brandenburg, sie stehe PANORAMA nicht zur Verfügung, so der Pressesprecher.

      Beispiel Münster.
      Hier wurde sogar jemand abgestraft, der die Betrügereien ans Licht bringen wollte. Holger Thielemann war in der KV Münster und dort als strenger Kontrolleur bekannt. Das, so zeigte sich, ist karrierehemmend. Thielemann wurde kaltgestellt: Kündigung. Warum waren seine ehemaligen Bosse wohl so wenig begeistert über sein Durchgreifen?

      0-Ton
      Holger Thielemann:
      (ehem. Geschäftsführer KV Münster)
      „Die Vorstände Kassenärztlicher Vereinigungen sind auf Konfliktvermeidung angelegt. Man hat Wahlämter inne, und man muss wiedergewählt werden, das ist in den Verwaltungen jedermann bewusst.“

      Kommentar:
      Und deshalb ein Kartell des Schweigens. Für viele KV-Bosse sind Reformer offenbar nur Nestbeschmutzer. Anfrage bei der KV zur Kündigung Thielemanns – das Ergebnis ausweichend.

      0-Ton
      Dr. Ulrich Thamer:
      (KV Westfalen-Lippe)
      „Wir haben eine Vereinbarung mit ihm, über die Gründe nicht öffentlich zu sprechen, daran möchte ich mich auch hier halten.“

      Kommentar:
      Beispiel Bielefeld:
      Gegen einen Urologen wird wegen Betrugs ermittelt. Von seinen überhöhten Rechnungen wusste man schon lange, doch die KV blieb untätig. Nur dieser Arzt, Dr. Bangen, informierte schließlich den Staatsanwalt. Die KV rief daraufhin den sogenannten Ehrenrat zusammen und zerrte vor ihn nicht etwa den betrügerischen Arzt sondern Dr. Bangen.

      0-Ton
      Dr. Wolfgang Bangen:
      (Allgemeinmediziner)
      „Mir wurde vorgehalten, Verrat begangen zu haben, oder man kann es natürlich auch elegant ausdrücken: gegen die Satzung verstoßen zu haben. Aber im Grunde genommen, in diesem Verhör, als solches habe ich es aufgefasst, wurde ich im Grunde wie ein Verräter dargestellt.“

      Kommentar:
      Die schlichte Logik der KV:

      0-Ton
      Dr. Ulrich Thamer:
      (KV Westfalen-Lippe)
      „Es mag vielleicht nicht fair sein, aber unsere ganze Verfahrensordnung, unsere Satzung sieht das so vor.“

      Kommentar:
      Und noch ein Beispiel, Mannheim:
      Zwei Gynäkologen fälschten jahrelang ihre Abrechnungen, begingen Betrug in Millionenhöhe. Rüdiger Vonderbeck sprach die KV über zwei Jahre immer wieder auf den vermuteten Betrug an. Nichts geschah. Dann wurde Vonderbeck zu einem Termin mit dem Vorsitzenden gebeten. Der Arzt ging hin, freute sich, dass er endlich Gehör finden würde.

      0-Ton
      Dr. Rüdiger Vonderbeck:
      (Gynäkologe)
      „Ich kam dann abends guten Willens hin und wurde dann konfrontiert von 20, 25 Leuten im KV-Vorstand, und es ergoss sich ein Kübel von Unrat auf mich, ich hätte den letzten Mist gemacht, ich sei ein Querulant, und ich würde stören und all diese Dinge. In meinen Augen war das Psychoterror, und ich hatte den Eindruck, man wollte mir ganz bewusst Angst machen, vielleicht auch in der Vorstellung, dass ich mich zurücknehme.“

      Kommentar:
      Abwiegeln bei der KV – mal wieder.

      0-Ton
      Dr. Wolfgang Herz:
      (KV Nordbaden)
      „Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier irgendetwas den Tatsachen entspricht, und ich denke, wenn irgendwelche Kollegen, und die wird es immer geben, die vielleicht sich durchaus zu Recht von der KV auch mal Abzüge bekommen haben, sich jetzt irgendwie hier wehren und eine Schlammschlacht inszenieren, so ist das unser tägliches Geschäft.“

      Kommentar:
      Vonderbeck trat aus der Kassenärztlichen Vereinigung aus. Jetzt behandelt er nur noch privat. Die KV kann wieder ungestört zur Tagesordnung übergehen, ganz bequem, ohne allzu viel Kontrolle – Betrügen leicht gemacht.

      0-Ton
      Holger Thielemann:
      (ehem. KV Münster)
      „Manche sagen, die Kassenärztliche Vereinigung mit dem Vollzug des Kassenarztrechts zu betrauen, das sei ungefähr so, als ob man dem Süchtigen den Schlüssel zur Apotheke gibt.“

      Abmoderation

      KV, so heißt es in manch internem Kreis, stehe gar nicht für kassenärztliche sondern eher für kriminelle Vereinigung. Dass sie so mafiös nun doch nicht ist und stattdessen zu mehr Transparenz und Kontrolle bereit ist, das könnte sie bei den anstehenden Reformen im Gesundheitssystem beweisen.

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      schrieb am 26.04.05 23:20:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      Menschlicher Müll ! :mad:

      Was macht das Gesundheitsministerium? Däumchendrehen oder profitiert man da auch mit?
      Avatar
      schrieb am 26.04.05 23:33:05
      Beitrag Nr. 7 ()
      Alle sind sie dabei :mad:




      ?
      1434
      Frage: Wer stoppt endlich die wahren Sozialschmarotzer?


      Nachdem ich kürzlich gelesen habe (Verbraucherforum.net), dass sich die Herren Vorstände und deren "Vertreter" diverser Krankenkassen die EIGENEN Bezüge mal ebend um bis zu 500%!!! erhöht haben (ich ringe immer noch nach Luft), frage ich mich wirklich, wie so etwas möglich ist! Während Arbeitslose nicht wissen, woher Sie die Praxisgebühr nehmen sollen und vom Staat obendrein noch drangsaliert werden (Hartz 4, Kontenspitzelei, Wohnungsverlust, 3 Stunden Pendelverkehr, etc. PP) und für Ihre Situation selbst verantwortlich gemacht werden, kassieren diese Herren voll ab und lachen uns aus! Zur Info: Die Krankenkassen haben 2004 über 4 Milliarden EURO !!!Profit gemacht! Meine Frage: Um wieviel Prozent haben sich die Vorstände der Salus BKK die Saläre erhöht? Warum klagen die Ärzte über ausgeschöpfte Budgets in der Mitte des Monats und verweigern dringend nötige Behandlungen? Wann wird der Profitgier der Pharmaindustrie ein Riegel vorgeschoben? Wer möchte, kann mit mir gerne auf Verbraucherforum.net ab nächster Woche weiter diskutieren, wenn ich mich wieder beruhigt habe! Bis dahin alles Gute! Willi Schmidt


      ! Antwort: Einnahmen der Krankenkassen


      Guten Tag Herrxx , ich kann natürlich Ihren Unmut verstehen. Die von Ihnen vorgetragenen Argumente werden täglich in den Medien, aber auch von der Politik so verbreitet. Dass sie im einzelnen aus dem Zusammenháng gerissen sind und teilweise sogar nicht stimmen, kann ich Ihnen nicht zum Vorwurf machen. Mir persönlich sind Informationen über die Erhöhung einzelner Vorstandsbezüge um bis zu 500% nicht bekannt. Sicherlich gab es Einzelfälle, da gebe ich Ihnen recht, in denen eine Anpassung überzogen erscheint. In den beiden Fällen die aufgrund der Höhe aufgefallen waren (bis zu 20%) handelte es sich aber um eine vertraglich festgelegte Erhöhung nach 3 Jahren und im anderen Fall ging es um einen Positionswechsel und einer entsprechenden Gehaltsanpassung nach einer bestimmten Probezeit. Zur Thematik Kontenspitzelei kann ich Ihnen nur sagen, dass dies im Bereich der sozialen Behörden nur dann zulässig ist, wenn der Bürger verpflichtet ist, sein Einkommen anzugeben, damit die Behörde eine staatliche Leistung ausgeben kann. Wenn die Mitwirkung des Versicherten verweigert wird, kann nur über diesen Weg gegangen werden oder aber die Leistung wegen fehlender Anspruchsprüfung versagt werden. Zum Profit der Krankenkassen: 4 Milliarden alleine aus 2004. So die ersten Schätzungen, denn mehr als das ist es nicht. Der Jahresabschluss für 2004 erfolgt erst Mitte Mai bei den Krankenkassen, viele Rechnungen gegen mit einer zeitlichen Verzögerung von bis zu 3 - 4 Monaten erst ein. D.h. der Einnahmeüberschuss wird sich noch nach unten korrigieren. Natürlich wird es bei einem deutlichen Überschuss verbleiben. Aber vergessen Sie bitte nicht, dass die Gesetzliche Krankenversicherung in den letzten Jahren 10 Milliarden EUR an Schulden angehäuft hat. Wären diese Schulden nicht gemacht worden, wäre der durchschnittliche Beitragssatz nicht bei 14,3, sondern bei deutlich über 15 - 16 % gelegen. Diese Schulden, so ist es übrigens gesetzlich verpflichtend vorgeschrieben, müssen zu gleichen Teilen innerhalb von 4 Jahren abgebaut sein. Wo also, soll der Raum für die Beitragssatzsenkungen sein, die so sehr von der Politik gefordert werden. Natürlich ist nächstes Jahr Wahljahr... Zu den Ärzten: Diese erhalten eine feste Vergütung! Jede Krankenkasse führt pro Mitglied einen Betrag X an die Kassenärztlichen Vereinigungen ab. Diese sind für die Verteilung des Geldes zuständig. Und jetzt haben wir folgende Situation: Die Kassebärztliche Vereinigung, also die Ärzte erhalten einen bestimmten Betrag, unabhängig davon, ob Sie oder ich zum Arzt gehen. Sind die Arztbesuche rückläufig, so war es im letzten Jahr aufgrund der Praxisgebühr, so werden auch weniger ärztliche Leistungen erbracht. Aber jede ärztliche Leistung wird mit mehr Geld honoriert, da der Betrag, der von den Kassen überwiesen wird eine Pauschale ist...unabhängig davon, ob und wieviel die Versicherten zum Arzt gehen. In den Medien wurden die rückläufigen Arztbesuche letztes Jahr im übrigen gleich gesetzt mit einer Existenzbedrohung für die Ärzte.....´ Mit freundlichen Grüßen Ihr Team der KK
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 00:07:50
      Beitrag Nr. 8 ()
      Nachtrag zu meinem Posting #5

      Dass sie so mafiös nun doch nicht ist und stattdessen zu mehr Transparenz und Kontrolle bereit ist, das könnte sie bei den anstehenden Reformen im Gesundheitssystem beweisen.

      Diese im Abschlusskommentar von "Panorama" (2003) geäußerte Hoffnung sollte sich nicht erfüllen, wie ein Bericht des ARD_Magazins "Monitor" vom 3.Februar 2005 zeigt
      (in gekürzter Fassung eingestellt):

      Betrug auf Rezept: Wie Ärzte und Apotheker abkassieren

      "Im Visier der Staatsanwaltschaft: Gauner in Weiß. Im Saarland wird gegen Ärzte und Apotheker ermittelt. Ein Kartell von Abrechnungsbetrügern. Es ist die bundesweit größte Aktion ihrer Art, etwa 1.500 Personen sind davon betroffen.
      Betrug? Wie das? Sie, liebe Zuschauer, geben Ihre Versichertenkarte in der Praxis ab, und die Behandlung und die Kosten werden in den Computer eingerechnet. Und am anderen Ende sollen die Kassenärztlichen Vereinigungen darüber wachen, dass die 22 Milliarden Euro, die da jährlich zusammen kommen, vernünftig und korrekt vom Arzt abgerechnet werden. Diese Kontrolle versagt immer öfter.

      ...

      Abgerechnet haben die Ärzte bei der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland, kurz KV. Die ist per Gesetz eigentlich zu strengen Kontrollen verpflichtet. Hier ist eine beschuldigte Ärztin sogar seit Jahren aufgefallen, durch überhöhte Abrechnungen. Trotzdem durfte sie weitermachen

      Raimund Weyand, Staatsanwaltschaft Saarbrücken: "Die KV hat hier aber nur die Abrechnungskonsequenzen gezogen, das heißt, die Abrechnungsbeträge entsprechend gekürzt. Weitere Maßnahmen, zum Beispiel eine Anzeige an die Staatsanwaltschaft wurden nicht gemacht."

      Hier hatte die Ärztin ihre Praxis. Warum keine Meldung erfolgte, will die Kassenärztliche Vereinigung Saarland vor der Kamera nicht sagen. Sie antwortet schriftlich. Nach ihrer Darstellung war das Vorgehen der Ärztin:

      "... weder bei der Abrechnung noch bei den anschließenden Prüfmechanismen zu erkennen."

      Gernot Kiefer, AG Korruptionsbekämpfung der gesetzlichen Krankenkassen: "Wenn eine Kassenärztliche Vereinigung in diesem Umfang Abrechnungen sieht, regelmäßig auch Abrechnungen streicht, liegt völlig nahe, dass man auch hinschauen muss, ob denn die gesamten Abrechnungspraktiken dieser Ärztin unter rechtlichen Gesichtspunkten nicht genauer zu beleuchten sind. Es hätte mindestens bei der Fortsetzung dieser Tätigkeit von der KV geprüft werden müssen, ob hier rechtswidriges, betrügerisches Abrechnungsverhalten vorliegt."

      Großrazzia im Saarland. Kriminelle Netzwerke von Ärzten, Apothekern und Patienten verfolgen Staatsanwaltschaften auch in anderen Bundesländern. Und wo sie hingreifen, finden die Ermittler immer neue Hinweise auf groß angelegten Betrug. Der Schaden ist enorm: In einzelnen Fällen reicht er bis in den zweistelligen Millionenbereich. In manchen Orten, wie in Plön oder Mainz, sollen sogar Funktionäre der Ärztevertretung in die kriminellen Machenschaften verwickelt sein. Bundesweiter Schaden: mindestens eine Milliarde Euro pro Jahr. Die meisten Betrüger bleiben unentdeckt, auch weil die Kassenärztlichen Vereinigungen nicht so kontrollieren, wie sie es eigentlich sollten. Nach einem internen Bericht der Landesversicherungsanstalten von Ende 2002, hätten nur:

      "... einige wenige KV`en (Kassenärztliche Vereinigungen) nur in Ausnahmefällen die Staatsanwaltschaft eingeschaltet."

      Und die Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt? Sie wollte die Kassenärztlichen Vereinigungen zur Anzeige verdächtiger Ärzte gesetzlich verpflichten. Doch das geplante Gesetz wurde auf Druck der organisierten Ärzteschaft ausgerechnet an diesem Punkt deutlich entschärft.

      Raimund Weyand, Staatsanwaltschaft Saarbrücken: "Mit der Gesetzesänderung wird es den Kassenärztlichen Vereinigungen praktisch ins Ermessen gestellt, Anzeigen zu machen, sie haben keine entsprechende Verpflichtung. Das bedeutet für uns, dass wir normalerweise von solchen Sachverhalten nicht immer Kenntnis erlangen, dass unsere Ermittlungen praktisch in manchen Fällen völlig verhindert werden."

      Die saarländischen Sonderermittler haben die Betrugsfälle ohne Unterstützung der Kassenärztlichen Vereinigung aufgedeckt. Das System der ärztlichen Selbstkontrolle scheint vielerorts gescheitert.

      ...

      http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=656&sid=124
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 00:40:16
      Beitrag Nr. 9 ()
      !!!!!!!!!!!!!!!!

      Und alle die hier rumschreien haben nicht begriffen, dass die KV Schmarotzer nur die Ärzte bestehlen (nur von denen werden sie gefüttert und das ausschließlich), genau wie die IHK´s ihre Mitglieder mit Zwangsmitgliedschaft beglücken.
      Also kein Grund zum aufregen für den Bürger! :mad:
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 07:37:13
      Beitrag Nr. 10 ()
      @ predator007

      Das stimmt sogar. Aber woher bekommen die Ärzte ihr Geld? Die oben genannten 22 Milliarden Euro? Richtig, aus den Beiträgen der Millionen Beitragszahler. Damit plündern die Kassenärztlichen Vereinigungen indirekt das Gesundheitssystem aus.

      Wie die oben genannten Berichte zeigen, übernehmen die KVen Lobbyarbeit für die Ärzte und decken deren kriminielle Machenschaften. Somit sind diese "Zwangsbeträge" für die Ärzte doch gut angelegt, oder?

      Also besser erst nachdenken und dann posten.

      MfG

      Mistral
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 07:50:46
      Beitrag Nr. 11 ()
      Wo bleibt denn jetzt das Heuschreckengeschrei eines durchgeknallten Müntefering ??

      Oder soll man das so verstehen daß sich diese Funktionäre sowieso nur die Mindestlöhne genehmigen ?

      Die Politik könnte einschreiten und tut es nicht, da wird mal wieder eine gute Lobbyarbeit geleistet.

      Und solange es Meinungen gibt wie unter # 9, solange wird sich auch nichts ändern. Wahrscheinlich haben die Zahnärzte, die die KVZ alimentieren dieses Geld von der SKL, einer Kollekte, vom Singen auf der Strasse ?

      Deutschland hat fertig.
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 08:03:34
      Beitrag Nr. 12 ()
      #10

      Ist dir schon einmal der zeitliche Zusammenhang der Häufung der Berichte über die sog. "kriminellen Machenschaften" der Ärzte mit Kürzungen im Gesundheitssystem aufgefallen. Das ist nur das Laudanum für die Kassenpatienten, nach dem Motto, "zu denen geh isch nedd, die stecken sich die Praxisgebühr ein un betrügen mich aach noch sonst".

      Der Bürger bekommt keine Gesundheitsversorgung mehr und fühlt sich auch noch schlau dabei. Deutschland hat tatsächlich fertig.
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 08:08:49
      Beitrag Nr. 13 ()
      #11

      "Deutschland hat fertig."

      Halte ich für viel zu krass. Gemessen an der Substanz sind wir immer noch gut. Nur die Dynamik fehlt. Oder sagen wir mal besser, die Bewegungsrichtung stimmt nicht mehr.

      Verstehe die ganze Aufregung auch gar nicht. Unser System ist nun mal ein ausgeprägtes Sachwaltersystem, bei dem die Sachwalter gigantische Summen verteilen dürfen. Z. B. die Sozialversicherungsbeiträge. Daß da alles immer mit rechten Dingen zugeht, glaubt doch wohl nur ein Naivling.

      Dieses Sachwaltersystem ist über Jahrzehnte gewachsen und das nicht ohne Grund. Die deutsche Bevölkerung wollte/will es so. Das ist ganz einfach zu beweisen. Fragt doch mal auf einer Party oder so, ob die Leute mit einer Privatisierung z. B. des Gesundheitswesens einverstanden wären. Die meisten wollen sowas nicht, sie wollen lieber ein Sachwaltersystem, bei dem Verbandsfunktionäre oder Politiker oder wer-auch-immer das Geld "ehrlich verwaltet". Daß sowas nicht funktioniert, wollen die meisten nicht wahrhaben.

      Übrigens werden sich diese Mißstände auch nach einem Regierungswechsel nicht ändern. Macht euch da mal keine großen Hoffnungen.
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 08:54:33
      Beitrag Nr. 14 ()
      # 9 predator:

      Und alle die hier rumschreien haben nicht begriffen, dass die KV Schmarotzer nur die Ärzte bestehlen [...]

      Prinzipiell (!) hast Du mit dieser Aussage schon recht. Mittelbar (!) und mittelfristig allerdings führen die Machenschaften schon zu einer Höherbelastung der Versicherten.

      Grund:
      Der sog. Punktwert, also dasjenige Honorar, welches die Ärzte pro abgerechnete Leistungseinheit erhalten, sinkt genau dadurch, daß bei gleichbleibenden Gesamtbeiträgen der Versicherten aufgrund der Betrügereien immer mehr Punkte abgerechnet werden. Da die Kosten in den Praxen aber steigen, kommen (durchaus berechtigte) Forderungen nach höheren Punktwerten, um die Rückgänge der Punktwerte zu kompensieren. Und höhere Punktwerte bei gleichen Gesamtpunkten bedeutet: Höhere Gesamtbeiträge der Versicherten.

      So ist das. :)

      wassermann1978
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 08:59:26
      Beitrag Nr. 15 ()
      # 13

      JoeDawn

      Kannst Du bitte nur eine einzige Deiner Thesen unter nachprüfbaren Beweis stellen ?

      These 1: "Gemessen an der Substanz sind wir immer noch gut"

      Ich weiß nicht worauf sich Deine "Sunstanz" bezieht ? Wirtschaftswachstum ? Gesundheitsfürsorge ? Schulden ? Volkseinkommen ? Verbrauch Toilettenpapier ?

      These 2: Die deutsche Bevölkerung will ein Sachwaltersystem.
      Naja, wenn Du besoffene Partygänger fragst magst Du Recht haben.
      Das mag sogar stimmen wenn man die Frage in dieser unsäglichen Polemik stellt: "Willst Du amerikanische Verhältnisse"
      Es mag auch stimmen wenn Du Sozialhilfeempfänger fragst die froh sind daß es den Beamten bei der Gemeinde mit der Kohle gibt.

      Unterhalte Dich mal mit vernünftigen Menschen, vielleicht bekommst Du neue Einsichten.

      These 3: Die Zustände werden sich auch nach einem Machtwechsel nicht ändern.
      Das wird so sein, ohne Frage. Aber ist es nicht denkbar daß die Penner in Berlin mal in die Gänge kommen wenn der Wähler gleich wieder in die andere Richtung zuschlägt ?

      Willst Du das Narrenschiff einfach so treiben lassen ?
      Ein wenig grüne Gutmenschideologie, ein wenig rote Kapitalismusschelte und ein wenig schwarze Ichbinbessersaturiertheit ?
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 09:42:53
      Beitrag Nr. 16 ()
      @ JoeDawn

      man kann doch diese Zustände nicht als gottgegeben und bis in alle Ewigkeit gültig hinnehmen.

      So ist z.B. nicht einzusehen, weshalb ein Arzt gegenüber einem Kassenpatienten keine Rechnung vorlegen brauch, die alle von ihm getätigten Leistungen detailliert auflistet (wie in der freien Wirtschaft üblich). Oder warum man trotz der umfangreichen Betrugsfälle nicht schon lange Chipkarten eingeführt hat, die den Inhaber genau zuordnen können (Lichtbild, Geschlechterangabe (!) etc.)

      Auch ist es fraglich, weshalb es in Deutschland über 300 gesetzlicher Krankenkassen bedarf, die z.T. aufgrund ihrer geringen Zahl an Mitgliedern gar nicht lebensfähig sind. Jeder dieser Kassen verfügt über eine Vorstandsclique, die sich ohne schlechtes Gewissen alimentiert.

      Was den politischen Aspekt angeht, stimme ich mit dir über ein. Bisher hat kein Gesundheitsminister eine umfangreiche Reform zustande gebracht, die alle Beteiligten gleichermaßen in Anspruch nimmt. Jedesmal scheiterte man an der allmächtigen Lobby der Ärzte, Apotheker und Pharmaindustrie, die ihre Pfründe zu verteidigen wissen. Und so ging jede Reform immer zu Lasten der Beitragszahler und der Unternehmen, die die KV-Beiträge ihrer Arbeitnehmer abführen.
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 11:22:56
      Beitrag Nr. 17 ()
      @farniente & mistral1978

      Von wegen `...das Narrenschiff treiben lassen` oder `...die Zustände als gottgeben hinehmen`: Ich habe lediglich gesagt, wie es aus meiner Sicht ist. Soll ich etwa zu Montagsdemos gehen? Seien wir doch mal ehrlich: Was ihr hier macht, ist Dampfablassen in einem Forum, das niemand da draußen zur Kenntnis nimmt. Da könnt ihr euch den ganzen Tag über das System aufregen, ändern wird sich dadurch auch nichts.

      Mit Substanz habe ich das Kapital inklusive Humankapital gemeint. Da sind wir tatsächlich noch ganz gut, nicht mehr ganz vorne aber oben. Das Problem ist, daß wir seit längerer Zeit von dieser Substanz zehren.

      Natürlich will die Bevölkerung ein Sachwaltersystem. Das seht ihr schon daran, daß Politiker, die dafür stehen, beliebt sind. Damals in der CDU z. B. Geisler und Blüm, heute der Seehofer in der CSU. Und populistische Äußerungen wie jetzt zum Boykott von Großunternehmen, die Arbeitsplätze abbauen, fallen regelmäßig auf fruchtbaren Boden. Das geben die Umfragen wieder. Oder vor einiger Zeit die Frage nach der `Bürgerversicherung`. Obwohl sich da nahezu alle Experten einig sind, das dies die schlechtere Lösung ist, bevorzugt die Mehrheit der Bevölkerung das System einer quasi-staatlichen Versicherung, deren Beiträge an Lohn/Gehalt gekoppelt sind.

      "Unterhalte Dich mal mit vernünftigen Menschen, vielleicht bekommst Du neue Einsichten."

      Etwa hier? Das hier ist doch ein Blödelforum. Jeder regt sich über alles auf und jeder hat seinen ganz persönlichen Plan, wie es viel besser geht. Kommt dann aber tatsächlich eine echter Reformhammer, der euch persönlich betrifft, dann wird schnell wieder zurückgerudert: `Alles unsozial, alles ungerecht!` Reform bedeutet für den typischen Deutschen, daß man die Besitzstände der anderen beschneidet und die Subventionen der anderen abbaut. Und deshalb wird auch eine andere Regierung keine großen Reformen anleiern, wenn sie dran ist. Die Reformbefindlichkeiten der Deutschen kennen alle Parteien.

      "Aber ist es nicht denkbar daß die Penner in Berlin mal in die Gänge kommen wenn der Wähler gleich wieder in die andere Richtung zuschlägt?"

      Sorry, da verstehe ich nicht, wie du das meinst.

      "So ist z.B. nicht einzusehen, weshalb ein Arzt gegenüber einem Kassenpatienten keine Rechnung vorlegen brauch, die alle von ihm getätigten Leistungen detailliert auflistet (wie in der freien Wirtschaft üblich)."

      Da der Kassenpatient Anspruch auf Behandlung (nicht auf Kostenerstattung) hat, ist das überflüssig, bringt mehr Bürokratie und nutzt nicht viel, weil die meisten Kassenpatienten aus eben diesem Grund die Rechnung nicht mal anschauen, geschweige denn sie überprüfen werden. Außerdem ist es gar nicht so einfach, Abrechnungsbetrug anhand der Rechnung festzustellen. Dazu braucht man die Gebührenordnung der Ärzte (kostet Geld), dann muß man anhand der Gebührennummern auf der Rechnung alles abgleichen und sich durch die medizinischen Fachbegriffe quälen.

      Dein Vorschlag ist ein typisch deutscher Reformvorschlag: Mehr Bürokratie und dadurch höhere Kosten für den niedergelassenen Arzt, der durch die bisherigen `Reformen` am meisten gebeutelt worden ist. Fast alle niedergelassenen Ärzte halten sich nur noch durch die paar Privatpatienten über Wasser. Diejenigen ohne Privatpatienten (Praxis in einer Gegend mit sozial Schwachen) müssen gnadenlos auf Masse machen, um ein einigermaßen brauchbares Einkommen zu erzielen.
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 12:15:56
      Beitrag Nr. 18 ()
      Fast alle niedergelassenen Ärzte halten sich nur noch durch die paar Privatpatienten über Wasser. Diejenigen ohne Privatpatienten (Praxis in einer Gegend mit sozial Schwachen) müssen gnadenlos auf Masse machen, um ein einigermaßen brauchbares Einkommen zu erzielen.

      Mir kommen fast die Tränen. Ich wohne in einer nicht gerade vom Wohlstand gesegneten Stadt im Osten der Republik. Aber gerade die Ärzte (aller Fachrichtungen) und Apotheker gehören hier zu denen, die sich ein Haus nach dem anderen kaufen/bauen, die edelsten Autos fahren und sich die Reisen gerne auch mal von einem Pharmaunternehmen sponsern lassen (um deren teure Produkte als Gegenleistung den Patienten zu verschreiben). Um mich nicht dem Vorwurf des Sozialneids auszusetzen, will ich nur anmerken, dass ich jedem seinen erarbeiteten Wohlstand gönne. Wenn aber eine kleine Gruppe das System auf Kosten der Gesellschaft derartig ausnutzt, sollte dem schon ein Riegel vorgeschoben werden. Und Jammern auf hohem Niveau gehört bei dieser Berufsgruppe ja bekanntlich zum Alltag ;)

      Klar erfordert die Sache mit den Rechnungen einen höheren Aufwand und setzt einen aufgeklärten und kritischen Patienten voraus. Dieser ist natürlich nur selten zu finden, da für viele (zumeist ältere Menschen)der "Herr Doktor" gleich nach dem lieben Gott kommt. Aber es wäre schonmal interessant zu vergleichen, ob die tatsächlich erbrachten Leistungen mit den abgerechneten übereinstimmen. Bei den Privatpatienten müssen doch auch Rechnungen erstellt werden.
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 12:34:17
      Beitrag Nr. 19 ()
      @

      Im Osten der Republik (neue Länder) will kaum jemand mehr niedergelassener Arzt werden. Es gibt akuten Ärtzemangel, viele Arztpraxen sind verwaist. Das hat seine Gründe. Ging vor kurzen wieder mal ausführlich durch die Medien. Ich empfehle dir, das mal im Internet sorgfältig zu recherchieren und nicht auf deine Neidreflexe zu hören.

      Wie ich vorhin schon erklärt habe, erhält der Privatpatient eine Rechnung, weil er selber zahlen muß und gegenüber seiner Kasse lediglich einen Anspruch auf Kostenerstattung hat. Im vereinbarten Umfang, in vielen Fällen mit Selbstbeteiligung. Das ist beim Kassenpatienten anders. Der hat Anspruch auf Heilbehandlung, die Rechnung spielt für ihn keine Rolle.

      Ich finde diese Diskussion übrigens ganz aufschlußreich. Zeigt sie doch genau das, was ich gesagt habe: In den Augen des typische Reformbefürworters sind es immer die anderen, die zu viel haben und abgeben könnten. Ohne das Gesundheitssystem gut genug zu kennen, unterstellst du den niedergelassenen Ärzten, `das System auf Kosten der Gesellschaft ... auszunutzen`. Dabei sind die Ärzte gar nicht das große Problem. Der größte Kostenblock sind die Leistungen an Krankenhäuser.

      Informier dich mal, bevor du solche Schnellschüsse abgibst.
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 12:44:41
      Beitrag Nr. 20 ()
      Jeder regt sich über alles auf und jeder hat seinen ganz persönlichen Plan, wie es viel besser geht. Kommt dann aber tatsächlich eine echter Reformhammer, der euch persönlich betrifft, dann wird schnell wieder zurückgerudert: `Alles unsozial, alles ungerecht!` Reform bedeutet für den typischen Deutschen, daß man die Besitzstände der anderen beschneidet und die Subventionen der anderen abbaut. Und deshalb wird auch eine andere Regierung keine großen Reformen anleiern, wenn sie dran ist. Die Reformbefindlichkeiten der Deutschen kennen alle Parteien.

      Da hast du absolut recht - das berühmte Sankt-Florians-Prinzip. Deshalb ist Deutschland derzeit auch unregierbar. Dazu möchte ich folgendes anmerken. Wenn erkennbar wäre, dass die Verantwortlichen (Politiker, Experten etc.) eine umfassende und nachhaltige Reform des Systems (in diesem Fall des Gesundheitssystems) anstreben, die Einschnitte von ALLEN beteiligten Gruppen abfordert, dann wäre ich persönlich auch zu erheblichen Opfern bereit. England und Schweden haben es uns in den 80ern bzw. 90ern vorgemacht, wie man einen vor dem Kolaps stehenden Wohlfahrtsstaat durch eine schmerzhafte Roßkur gesunden kann.
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 12:48:51
      Beitrag Nr. 21 ()
      @

      Zitat: ...die Einschnitte von ALLEN beteiligten Gruppen abfordert...

      Wieso denn? Das ist doch unwichtig. Wichtig ist, daß es hinterher funktioniert. Wieso bist so darauf fixiert, daß ALLE was geben? Gerechtigkeitsfimmel?
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 13:03:48
      Beitrag Nr. 22 ()
      Habt keine Angst, junge, gute und motivierte Ärzte werden euch nicht mehr lange ausplündern. Die gehen nach Norwegen.

      Und noch eine schöne Anekdote:

      Ein Freund von mir fährt neben seiner millionenscheffelnden Tätigkeit als Assistenzarzt in einer Praxis für Allgemeinmedizin am Wochenende manchmal privatärztlichen Notdienst. Nun hatte ein altes gesetzlich versichertes Mütterchen mit Herzproblemen wohl die Nummern im Telephonbuch verwechselt und ihn statt den ihr zugewiesenen Kassenmediziner angerufen. Er führte eine Diagnose durch, kaufte in der Apotheke ein ihm geeignet erscheinendes Medikament und brachte es ihr wieder vorbei. Leider stand dieses Medikament nicht auf der Liste der von dieser Kasse zugelassenen Medikamente. Auf den nicht unerheblichen Kosten für das Medikament blieb mein Freund sitzen, er hatte dafür ca. 2 Wochen umsonst gearbeitet. Frage: Wie oft wird er nachts noch einmal einen Kassenpatienten ansteuern, um ihn auszuplündern?
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 13:38:33
      Beitrag Nr. 23 ()
      @JoeDawn

      Reformhammer gibt es nur für den Bürger. Nicht für alle Beteiligten. Somit sind deine Argumente Luftnummern.

      Solange es bei den Reformen nur darum geht, mehr Beitrag weniger Leistung mehr Vorstandsgehälter mehr Zahlungen an Pharma mehr Zahlungen an Ärzte keine Überwachung ...

      Solange tröten wir Büger, zu Recht, immer wieder in das selbe Horn.
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 13:40:42
      Beitrag Nr. 24 ()
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 13:45:26
      Beitrag Nr. 25 ()
      #1

      Da hilft nur eins.

      dieses gesamte Funktionärsunwesen komplett platt machen.

      :mad::cry:
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 13:48:03
      Beitrag Nr. 26 ()
      @ Leon und Joe

      Es war nicht meine Absicht hier eine pauschale Ärzteschelte zu betreiben. Ich weiß sehr wohl, dass Klinikärzte bei vergleichsweise schlechter Bezahlung einen extrem harten Job haben und z.T. OPs am Fließband machen - bis zur physischen und psychischen Erschöpfung.
      Und selbstverständlich ist auch nicht jeder niedergelassene Arzt ein Abrechungsbetrüger.

      Aber die bisher aufgedeckten Fälle zeigen eben auch, dass das derzeitige System der Selbstkontrolle durch die KVen kriminelle Handlungen leicht macht.

      @ Joe

      wenn ich dich recht verstehe, dann bist du der Auffassung: Hauptsache das System funktioniert, egal um welchen Preis.
      Mit der selben Begründung argumentieren beispielsweise auch die Energiekonzerne getreu dem Motto: niedrige Preise gefährden die Versorgungssicherheit. Das führt dazu, dass die Nettostrompreise in Deutschland (vor staatlichen Zulagen) ca. 50 % über dem EU-Durchschnitt liegen.
      Ähnlich verhält es sich mit den Preisen für Medikamente nicht zuletzt auch deswegen, weil den Apothekern hohe Margen garantiert werden.

      Das Problem liegt nun aber darin, dass sich die Kosten des Gesundheitsswesens auf die Lohnkosten niederschlagen. Mit Einschnitten bei den Leistungen und Zuzahlungen konnte man verhindern, dass diese Beiträge auf hohem Niveau noch konstant gehalten wurden (von Senkung redet schon keiner mehr). Damit gibt es aber auch keinerlei Entlastung für die Unternehmen, die im internationalem Wettbewerb stehen und nicht zuletzt auch aufgrund der hohen Lohnnebenkosten im Inland stellen abbauen. Und hier kann man auch einen Bogen schlagen zu dem von dir angesprochenen Substanzverzehr. Mit jedem, der seine Arbeit verliert, verliert das Gesundheitssystem einen Einzahler. Immer weniger schultern diese Lasten bei gleichzeitig steigenden Kosten - wo das hinführt, dürfte wohl jedem klar sein.
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 13:56:11
      Beitrag Nr. 27 ()
      #26

      Das ist mir schon klar, mich verwundert nur immer wieder die Häufung der topkritischen Enthüllungsgeschichten in den Medien über die bösen Ärzte in Zeiten, in denen dem Bürger die Krankenversicherung zusammengestrichen wird.
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 14:06:52
      Beitrag Nr. 28 ()
      #27

      Es geht hier aber nicht pauschal um Aerzte, sondern um abzockende Funktionäre, die kein Patient wirklich braucht !

      :mad::cry:
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 14:15:52
      Beitrag Nr. 29 ()
      @ Leon

      Natürlich ist der Krankenversicherte auch kein Weisenknabe und hat durch ungesunde Lebensweise (Rauchen, Übergewicht etc.),übermäßigen Medikamentengebrauch sowie unnötigen Mehrfachuntersuchungen auch seinen Anteil am Kostenanstieg im Gesundheitswesen beigetragen.

      Der Unterschied zu den übrigen Beteiligten (Ärzte, Apotheker und Pharmakonzerne)ist, dass er nicht durch eine starke Lobby vertreten wird. Diese Lobby arbeitet natürlich mit allen Mitteln, um die Einschnitte ihrer Mandanten so gering wie möglich zu halten. Da wird schonmal die Gefahr eines qualitativen Verfalls der Gesundheitsversorung an die Wand gemalt oder man kündigt Massenentlassungen bei den Beschäftigen an. Solche Argumente wirken meistens und so kann die Politik nur noch auf die Versicherten als Verfügungsmasse zurückgreifen, die die Zeche zahlen.
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 15:36:14
      Beitrag Nr. 30 ()
      folgende Meldung kommt ja wie aufs Stichwort

      27.04.2005 - 06:33 Uhr
      Arzneimittelausgaben steigen in Q1 um 20% - Bild

      HAMBURG (Dow Jones-VWD)--Die Krankenkassen sehen angesichts steigender Arzneimittelausgaben immer weniger Spielraum für Beitragsenkungen. Der "Bild"-Zeitung (Mittwochausgabe) sagte AOK-Vorstandsmitglied Rolf Hoberg laut ddp: "Da wird es sehr eng für weitere Beitragssenkungen." Nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) sind die Arzneimittelausgaben im ersten Quartal 2005 um rund 20% auf 5,3 Mrd EUR gestiegen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatten die Kassen nur 4,4 Mrd EUR Euro für Medikamente ausgegeben.

      Wie die Zeitung weiter berichtet, stiegen die Zuzahlungen der Versicherten für Arzneimittel 2004 um 580 Mio EUR auf 2,31 Mrd EUR. Weil gleichzeitig die Zahl der ärztlich verordneten Medikamente um 162 Mio auf 845 Mio Packungen zurückging, mußten die Patienten pro Arznei im Durchschnitt rund 1,05 EUR mehr aus eigener Tasche zahlen als im Vorjahr.
      (ENDE) Dow Jones Newswires/27.4.2005/hab

      Quelle: http://www.finanztreff.de/ftreff/news.htm?id=23616525&sektio…

      Die Zahl der verschriebenen Medikamente ist rückläufig und trotzdem müssen die Kassen fast 1 Mrd. mehr aufwenden? Das kann doch nur bedeuten, dass die Medikamentenpreise zum Wohle von Apothekern und Pharmaindustrie nochmal ordentlich nach oben geschraubt wurden. Die Versicherten dürfen mehr zuzahlen und werden zum Dank auch noch um eine Beitragssenkung gebracht. So läuft es in unserem tollen Gesundheitssystem.
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 16:17:51
      Beitrag Nr. 31 ()
      #10 Mistral

      Genau die Ärzte bekommen ihr Geld von den Krankenkassen - und das pauschal in festgelegten Summen pro Versicherter.

      Diese "Kopfpauschalen" sind 1995 EINGEFROREN worden. Seitdem gib es weder Steigerungen noch Inflationsausgleich.

      Mit anderen Worten - die Funktionäre stehlen ihren Zwangsmitgliedern das Geld - UND NICVHT DEN VERSICHERTEN UND SCHON GAR NICHT DEN KRANKEN KASSEN.

      Um es noch deutlicher zu machen.

      - 1982 - 52 000 niedergelassenen Ärzte - 18MRD Euro Kopfpauschalen
      - 2002 - 118 000 niedergelassene Ärzte - 19MRD Euro Kopfpauschalen

      Das heißt Kopfpauschale pro Arzt etwa 40% des Niveaus von 1982 (ohne ausgleich für Inflation und seitdem etwa 2,5-3 fach höhere Kosten...

      Super Betriebswirtschaftliche Lage????

      Nicht zu vergessen, dass die medizin 1982 nahezu alle heute angewandten Geräte nicht kannte, die alle ohne Ausgleich mitfinanziert werden durch die Praxen.....


      ergo:

      der Boden des Fasses ist bald erreicht, dann braucht ihr euch keine Sorgen mehr machen, denn angestellte Ärzte in Polikliniken ärgen sich nicht über 7-9 Monatige Warteschlangen....
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 17:21:51
      Beitrag Nr. 32 ()
      @ predator

      Dann haben die Ärzte mit ihren Lobbyisten wohl noch das ein oder andere Hühnchen zu rupfen.

      Der zahlenmäßige Anstieg der niedergelassenen Ärzte ist wohl nicht zuletzt auch auf die Wiedervereinigung zurückzuführen. Die dahinterstehenden Pauschalen würde ich aber gerne nachprüfen. Es wäre daher schön, wenn du mir die Quelle dieser Zahlen posten könntest.

      Wenn du den betriebswirtschaftlichen Aspekt ansprichst: In der freien Wirtschaft interessiert es niemanden, ob für eine bestimmte Anzahl von Unternehmen ein ausreichendes Umsatzpotential vorhanden ist. Angebot und Nachfrage regulieren den Markt und am Ende bleiben nur die übrig, die sich am besten den Gegebenheiten anpassen konnten. Jedes Jahr gehen 40.000 Unternehmen pleite ohne das sich jemand darum schert, dagegen genießen Arztpraxen geradzu Bestandsschutz.

      Das man das so nicht 1:1 auf das Gesundheitswesen als besonders geschütztes Gut anwenden kann, ist mir klar. Trotzdem musste man die Kosten bei einem gewissen Niveau deckeln, um es nicht zu einer unbezahlbaren medizinischen Überversorgung ausufern zu lassen.

      Was den Ärzteschwund im Osten betrifft, so geht sie einher mit der demographischen Entwicklung der Bevölkerung (Rückgang von ca. 20 % seit 1990). In Grenzregionen sollen sogar schon polnische Ärzte in deutschen Krankenhäusern Dienst schieben. ;)
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 18:02:03
      Beitrag Nr. 33 ()
      #23 von Gebirge

      Zitat: `Reformhammer gibt es nur für den Bürger. Nicht für alle Beteiligten. Somit sind deine Argumente Luftnummern.`

      Das verkürzt die Diskussion auf Reformjammerei und Schuldzuweisungen. Du hast nicht verstanden, worauf ich hinaus will.

      #26 von Mistral1978

      Zitat: `Aber die bisher aufgedeckten Fälle zeigen eben auch, dass das derzeitige System der Selbstkontrolle durch die KVen kriminelle Handlungen leicht macht.`

      Das sehe ich auch so. Die sog. Selbstverwaltung öffentlicher Gelder und der damit verbundene Einfluß der Interessengruppen ist ein Problem in Deutschland. Selbstverwaltung ist aber gewollt, vor allem auch von der Bevölkerung. Schließlich organisiert sich ja die Bevölkerung in diesen Interessengruppen und versucht, Einfluß auf Verteilungsentscheidungen zu nehmen.

      Zitat: `wenn ich dich recht verstehe, dann bist du der Auffassung: Hauptsache das System funktioniert, egal um welchen Preis.`

      Da hast du mich falsch verstanden. M. E. ist es am wichtigsten, daß ein neues System überhaupt funktioniert. Du machst deine Reformbereitschaft jedoch davon abhängig, daß ALLE verzichten. Das ist m. E. Ausdruck mangelnder Reformfreude, wenn ich das mal so deutlich sagen darf, weil du natürlich weißt, daß eine Reform, bei der ALLE was geben müssen, niemals zustandekommen kann. Außerdem halte ich diese Forderung für überzogen, denn unter ALLE verstehe ich auch Gruppen wie z. B. sozial Schwache.

      #32 von Mistral1978

      Zitat: `Trotzdem musste man die Kosten bei einem gewissen Niveau deckeln, um es nicht zu einer unbezahlbaren medizinischen Überversorgung ausufern zu lassen.`

      Die Deckelung führt heute schon dazu, daß Ärzte, die eine bestimmte Leistungsmenge erbracht haben, dann für naß weiterbehandeln sollen. Sie bekommen kein Geld mehr für die Patienten, die sie über die Deckelung hinaus behandeln. Das macht natürlich kein Arzt auf Dauer mit. Es wird einen schleichenden Rückgang des ärztlichen Angebots zur Folge haben. So war das z. B. damals in Schweden. Ich weiß nicht so recht, was daran gut sein soll.
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 21:15:40
      Beitrag Nr. 34 ()
      @ JoeDawn

      Du machst deine Reformbereitschaft jedoch davon abhängig, daß ALLE verzichten. Das ist m. E. Ausdruck mangelnder Reformfreude, wenn ich das mal so deutlich sagen darf, weil du natürlich weißt, daß eine Reform, bei der ALLE was geben müssen, niemals zustandekommen kann.

      Ich finde es ja gut, dass du dir solche Gedanken um meine Reformfreudigkeit machst. Ich bin aber nach wie vor der Überzeugung, dass Reformen nicht permanent zu Lasten einer Partei gehen sollten. Mit dem Begriff "ALLE" meinte ich folgende Gruppen: Versicherte, Ärzte, Apotheker, Pharmaindustrie und Krankenkassen.

      Nachdem wir in diesem Thread herausgearbeitet haben, dass bei den Ärzten keine Reformbedarf mehr besteht, weil sie alle schon am Hungertuch nagen (deckt sich zwar nicht mit meiner persönlichen Erfahrung, aber stellen wir mal so in den Raum) konzentriert sich das Augenmerk auf die übrigen Gruppen. Wenn du mein Posting #30 gelesen hast, wirst du gesehen haben, dass es sehr wohl Profiteure der letzten Reform gegeben hat.

      Aber vielleicht sollten wir uns erstmal über die Ziele einer solchen umfassenden Reform verständigen. Dass dabei nicht alle Parteien zu gleichen Teilen belastet werden, ist mir auch klar - Einzelfallgerechtigkeit würde die Sache auch zu sehr verkomplizieren (siehe Steuerrecht)


      Es wird einen schleichenden Rückgang des ärztlichen Angebots zur Folge haben. So war das z. B. damals in Schweden. Ich weiß nicht so recht, was daran gut sein soll.

      Wenn man sich den Vergleich der Anzahl niedergelassener Ärzte von 1982 und 2002 in #30 anschaut und dies in Verhältnis zur jeweiligen Gesamtbevölkerung setzt (1982: ca. 60 Mio, 2002: ca. 80 Mio) so kamen auf 10.000 Einwohner damals 8 niedergelassene Ärzte, heute sind es 14. Die bedeutet also ein Zuwachs von 75 % und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Menschen in der Bundesrepublik 1982 medizinisch unterversorgt waren. Ein leichter Rückgang wäre daher ohne weiteres verkraftbar, abgesehen von einigen Problemregionen.
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 22:48:09
      Beitrag Nr. 35 ()
      #32 Mistral

      Das Problem der Ärzte ist, dass noch zu viele dabei sind, die 1982 schon angefangen haben ihr Schäfchen ins trockene zu bringen, sonst wären die Funktionäe schon gerupft.

      Die Zahlen stammen vom Verfassungsechtler Prof. Sodan, welcher auf dem 1. "Ärztetag von unten" (auf dem die "Rupfer" sich begonnen haben zu organisieren) einen Vortrag gehalten hat,in dem er die Verfassungswidrigkeit des Sozialgesetzbuches der Bimbesrepublik Deutschland bewiesen hat.

      Das Problem des Deutschen Gesundheitswesens ist, dass bisher keiner dafür bezahlen mußte (nur die Allgemeinheit = alle im Sinne einer risikounabhängigen Gesundheitsabgabe = Steuer, da %ual vom Gehalt = nicht abhängig ob Fett(=Porsche) oder schlank(=Polo) oder giftig (=Diesel oder Raucher) oder mit Filter. Es gehört allen, d.h. keinem!

      Alle habe bisher sozialistisch profitiert (auch die Ärzte von ´82), jetzt aber sind die Ressourcen, wie schon genannt alle und alle (auch die Ärzte von 2002) werden einen engen Gürtel haben, aber wie heißt es doch: Die Rente (Gesundheit) ist sicher (Blüm = dieses Pissers auf jeden Fall, ), keiner will zugeben, dass das Gesundheitswesen, genau wie Rente und Pflege Bankrott ist, da müssen doch die Funktionäe aller Coleur noch mal zulangen; Politiker von allen und Ärztefunktionäre von den Ärzten halt (nicht von den Kranken Kassen und den Versicherten, denn da sind ja die Preise und Pauschalen von 1995).

      gruss
      Avatar
      schrieb am 28.04.05 08:07:22
      Beitrag Nr. 36 ()
      @JoeDawn

      Gell mein Thread, den ich verlinkt hatte, tut weh.

      "Ein getroffener Hund bellt."
      Avatar
      schrieb am 28.04.05 08:19:05
      Beitrag Nr. 37 ()
      #36

      Zitat: "Gell mein Thread, den ich verlinkt hatte, tut weh."

      Erstens habe ich ihn nicht gelesen und zweitens versteh ich nicht, warum dein Thread weh tun sollte. Und jetzt quatsch mich bitte nicht mehr von der Seite an.


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