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    e- value Bewertung am Beispiel GfN - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.01.00 14:02:16 von
    neuester Beitrag 10.02.00 07:31:42 von
    Beiträge: 25
    ID: 50.147
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      schrieb am 12.01.00 14:02:16
      Beitrag Nr. 1 ()
      Unternehmensbewertung und e- value investing

      Mit dem Thema e- value investing (e-value oder knowledge assets genannt) beschäftigen sich immer mehr Experten der Unternehmensbewertung. Dahinter steckt die Überlegung, daß nach herkömmlichen Bewertungsmethoden (Substanz- oder Ertragswertverfahren oder Mischformen) die Unternehmen der „new economy (Internet, Biotech, Hightech und neue Dienstleister) nicht bewertet werden können bzw. nach den herkömmlichen Bewertungsmethoden hoffnungslos überbewertet sind.

      Eine Jahoo war von fast allen Analysten schon vor 4 Jahren als Seifenblase bezeichnet worden, die bald platzen müßte. Gleiches galt für die Microsoft Aktie, die seit 13 Jahren nach den herkömmlichen Bewertungsmethoden als zu teuer gilt. Jeder weiß, daß die angeblichen Blasen bis heute um mehrere 1000 % größer geworden sind. Nun muß man sich fragen, ob nur Idioten und Zocker diese Werte kaufen ? Sicher nicht. So haben sich in letzter Zeit auch bei den institutionellen (amerikanischen) Anlegern neue Methoden der U-Bewertung durchgesetzt, die man als e-value- Methode bezeichnen könnte. Damit ist gemeint, daß sich die eigentlichen Vermögensgegenstände der „ new economy" in klassischen Bilanzen nicht darstellen lassen (Bsp. selbstentwicklete Patente und Software, hoch qualifizierte Mitarbeiter, Kundenbeziehungen, Markennamen etc.). Gleichzeitig tätigen diese Unternehmen Investments, die in der Bilanz nicht aktiviert, sondern sofort als Aufwand erfolgsmindernd verbucht werden (Bsp. AOL hat 20 Mio Kunden, die eine bestimmte Nutzungsgebühr zahlen). Dafür hat AOL enorme Aufwendungen getätigt, um diesen Kundenstamm aufzubauen bzw. zu vergrößern. Die Marketingaufwendungen etc. stehen als Aufwand in der Bilanz, der enorm wertvolle Kundenstamm nicht, obwohl der Kundenstamm das mit Abstand bedeutendste „asset" von AOL ist.

      Weitere Beispiele sind getätigte Investitionen in Forschung, Softwareentwicklung, Internet- Auftritt, Marketingmaßnahmen zur Steigerung des Bekanntheitsgrads des Markennahmens etc. Alles Aufwendungen, die sofort als Aufwand in der GuV erfaßt werden, obwohl es sich um kapitalbildende Maßnahmen handelt, die Wert schaffen und eigentlich bilanziert werden sollten. Diese Aufwendungen sind eben anders zu betrachten als z.B. Lohnaufwand oder Zinsaufwand für Bankdarlehen.

      So kommt es, daß Unternehmen der „new economy" exorbitant hohe KGVs und KUVs haben und trotzdem „günstig" zu haben sind, wenn man die geschaffenen „e-values" in die Bewertung einbezieht (Markenname und vor allem den Kundenstamm). Daß bei diesen Unternehmen der „new economy" keine auf den ersten Blick erkennbare Korrelation zwischen ausgewiesenem Gewinn und dem Aktienkurs besteht, ist deshalb nur logisch.

      Fazit:

      Wenn die größten Vermögensposten eines Unternehmens nicht in der Bilanz und der GuV erfaßt werden, zeigt dies einmal mehr als deutlich den zweifelhaften Wert von klassischen Bilanzen und Unternehmensbewertungsmethoden. Hier ist ein Umdenken in der Unternehmens- und Aktienbewertung angesagt, um solche Kursentwicklungen wie bei Mikrosoft, Jahoo, Amgen etc. künftig nicht mehr zu verpassen.

      Ich bin selbst in der Unternehmensbewertungsbranche tätig und verfolge deshalb diese Diskussion sehr aufmerksam.

      e-value und GfN

      Da ich Aktionär von zahlreichen Unternehmen der „new economy" bin, möchte ich an dieser Stelle den Neuling am Neuen Markt „GfN" nach den e-value Grundsätzen einmal bewerten.

      GfN zähle ich zu den Unternehmen der „new economy" (neue Dienstleitungen mit Internetphantasie über die ITI ac@demy).

      GfN besitzt folgende e-values, die nicht in der Bilanz erscheinen:

      1. GfN verfügt über hochqualifiziertes Personal und dadurch über ein Know- how, mit dem die künftigen Erträge von GfN generiert werden. Durch Maßnahmen wie Aktienoptionsprogramme etc. versucht GfN die Mitarbeiter und damit das enorm wertvolle Know- how an sich zu binden.

      2. Strategische Partnerschaft mit dem amerikanischen Marktführer im Online Training „Smartforce" ; hierdurch eine hervorragende Ausgangsposition in dem schnell wachsenden und margenstarken Markt des „Internet Online Training" die europäische Marktführerschaft zu erlangen.

      3. GfN ist von nahezu allen namhaften Software- und Computerunternehmen (Microsoft, Compaq etc.) authorisiert und zertifiziert, um die Prüfung zum IT- Spezialisten abzunehmen (z.B. Certified Novell Engineers (CNE) oder Microsoft Certified Systems Engineer (MCSE) etc. Wer diese Titel besitzt, hat beste Aussichten auf einen Arbeitsplatz; oftmals erhalten die „GfN-Schüler" schon vor Beendigung des Zertifizierungskurses einen Arbeitsvertrag. Gestartet wird nicht selten mit einem Bruttoeinkommen von über 150.000.- DM. Kein Wunder, daß man deshalb bereit ist, für diese Zertifizierungskurse 20.000 DM und mehr an GfN zu bezahlen. Eine wahrlich lohnende Investition.

      4. Im IT- Bereich ist GfN bereits ein etablierter Markenname und wer die Branche etwas genauer kennt, weiß um den guten Ruf von GfN, der einen weiteren Kundenzustrom zur Folge haben wird. Ebenso hat man bei allen großen Namen der dt. Wirtschaft (Daimler, Deutsche Bank, Gerling, Siemens etc. beste Referenzen).

      5. Durch die Übernahme der DITEC Bildungszentren hat man nun einen Kundenstamm von 55.000 Kunden, die für die IT-Seminare und Zertifizierungen zwischen 500.- und mehr als 20.000.- DM zahlen.

      Neben dem Know- how ist m.E. der Kundenstamm von GfN eines der bedeutensten „e-values", der den eigentlichen Wert von GfN ausmacht.

      Folgende Maßnahmen bzw. Aufwendungen schlagen sich bilanziell nieder, obwohl damit sog. e-value geschaffen wurde:

      1. Beratungshonorare und andere Aufwendungen im Zusammenhang mit der Übernahme der DiTEC und hieraus reultierende Goodwill-AfAs, die GfN aber rießigen zusätzlichen Kundenstamm gebracht haben und die deutsche und bis 2003 vielleicht sogar die europäische Marktführerschaft.

      2. Marketing Maßnahmen zur Steigerung des Bekanntheitsgrads der Marke GfN (Werbespots auf n-tv, Bloomberg, Zeitungsinserate etc.)

      3. Kosten für den Segmentwechsel, obwohl der Segmentwechsel auch zu einer Verbreitung des Bekanntheitsgrads des Markennamens beitragen wird. Ferner hat es GfN durch die Notiz am NM künftig leichter, qualifiziertes Personal zu rekrutieren und damit Know-how zu schaffen und an sich zu binden.

      4. Enorme Investitionsaufwendungen zur Finanzierung und Einrichtung der ITI - ac@demy. Hierdurch wurde ein m.E. enromer e-value geschaffen; möglicherweise der künftige europäische Marktführer im Online Training und der Online Zertifizierung.


      All diese Maßnahmen haben e-values geschaffen, die nicht in der Bilanz stehen, aber einen enormen Wert besitzen. Gleichzeitig wird GfN hierdurch für 1999 und wahrscheinlich auch noch für 2000 einen bilanziellen Verlust ausweisen. Erst in 2001 wird ein bilanzieller Gewinn erscheinen. Nach dem KGV kann und darf man GfN nicht bewerten.

      Ich möchte deshalb versuchen, die GfN anhand Ihrer geschaffenen e-values zu bewerten. So habe ich neulich bei einer Bewertung eines mittelständischen Softwareunternehmens mitgewirkt, bei dem sich ähnliche Bewertungsprobleme ergaben. Dieses Unternehmen hatte 17.000 Kunden, die eine jährliche durchschnittliche Lizenzgebühr von ca. 5.300.-DM an das Unternehmen bezahlten. Das Softwareunternehmen arbeitete mit Verlust, hatte aber einige interressante Softwareeigenentwicklungen aufzuweisen und natürlich kaum herkömmliche assets (wie Grundstücke, Maschinen etc.).

      Unter Berücksichtigung der e-values wurde von dem Investor ein Preis von DM 391 Mio DM bezahlt. Zu teuer ? zu wenig ? Wenn man die Bilanz und die GuV betrachtet, so erscheint der Kaufpreis maßlos überzogen. Bezogen auf einen Kunden hat der Investor aber nur 23.000.- DM gezahlt.

      M.E. ist bei der e-value Methode der Preis pro Kunde ein geeigneter Maßstab die Wertermittlung des Kunden. Ausgehend von dem Durchschnittsbeitrag eines Kunden kann man auf den e-value orientierten Unternehmenswert hochrechnen.

      Weitere Beispiele:

      Mannesmann hat Orange übernommen und pro Orange - Kunde ca. 10.000.- DM bezahlt. Zu teuer ? zu wenig ? Immerhin das 7,7- fache Durchschnittsbeitrag eines Orange Kunden (Aussage von Mc Kinsey Leuten).

      AOL hat 20 Mio Kunden. AOL wurde vor der Übernahme von Time Warner mit 165 Mrd. US Dollar bewertet. Diese Bewertung erscheint astronomisch hoch. Pro Kunde sind dies aber „nur " etwa 16.000 DM. Das ist das etwa das 10-fache des geschätzten Durchschnittsbeitrags eines AOL Kunden.

      Natürlich sind in diesen Kaufpreisen bzw. Börsenkapitalisierungen alle e-values berücksichtigt (Markenname von AOL, Marktführerschaft etc.)

      Bewertung von GfN:

      Wenn man diese Bewertungskriterien auf GfN anwendet und von der derzeitigen Kundenzahl von 55.000 ausgeht, so kann man sich fragen, wieviel ein e-value - orientierter Investor pro Kunde für GfN zahlen würde.

      Die oben erwähnten e-values (Know how, Zertifizierungsrechte, Kooperation mit Smartforce, Marktführerschaft etc., Internetphantasie über die ITI ac@demy etc., für die man im Jahr 2000 etwa 1000 Kunden erwartet ) fließen natürlich in die e-value Bewertung ein, sind aber einzelnen schwer zu bewerten. Durch die übrigen e-values rechtfertigt sich natürlich ein Kaufpreis, der sich dann in einem Vielfachen (4- oder 10- oder 15- fachen) des Druchschnittsbeitrags pro Kunde ausdrückt.

      Wichtig ist vielleicht noch der Aspekt, daß GfN neben dem Zertifizierungsgeschäft natürlich weitere interressante Standbeine hat, wie IT- Outsourcing und IT-Consulting.

      Interessant wäre nun zu wissen, wieviel der Durchschnittsertrag pro Kunde für GfN wäre. Ich schätze konservative 1.500.- DM pro Kunde. Daran läßt sich auch ablesen, wie konservativ die veröffentlichten Planzahlen von GfN sind.

      Wie bei dem o.g. Softwareunternehmen unterstelle ich, daß der 4-fache Durchschnittsbeitrag pro Kunde von einem Investor für GfN gezahlt werden würde, da die oben erwähnten e-values mitvergütet werden würden. Natürlich kann man nicht mit dem 7,7 fachen oder 10 fachen Druchschnittsbeitrag pro Kunden rechnen, wie bei AOL oder Orange.

      Rechnet man nun mit m.E. dem sehr realistischen 4- fachen Durchschnittsbeitrag pro Kunde (= DM 6.000.- pro Kunde), so errechnet sich bei 55.000 Kunden ein Wert für GfN von 330 Mio DM oder 168 Mio Euro. Bei 5,42 Mio Aktien ergibt das einen Preis pro Aktie von 31 Euro.


      Beim derzeiten Kurs von ca. 8 Euro weist die e-value Bewertungsmethode eine deutliche Unterbewertung auf. Unter KGV Gesichtspunkten (2001 und 2002) ist GfN bei 8 Euro immer noch nicht billig; genauso wie seinerzeit Microsoft, SAP, Jahoo etc. In der Emissionstudie von VMR wird zumindest angedeutet, daß GfN nicht mittels KGV bewertet werden darf, es werden allerdings m.E. keine brauchbaren Bewertungsmethoden aufgezeigt.

      Für die weitere Entwicklung des Unternehmenswertes von GfN sollte m.E. vor allem die Entwicklung der Kundenzahl beachten werden (vor allem die der ITI) und weniger die Goodwill- AfAs von DITEC, NBI etc., da die Kundenzahl das künftige Potential der Cash-Generierung von GfN verdeutlicht.

      Dies alles wurde vom GfN- Vorstand leider nur sehr unzureichend kommuniziert, weshalb der Kurs von GfN durch den angekündigten Verlust in 1999 von ca. 8 Mio DM maßlos verfallen ist. Vielleicht sieht man den Verlust durch diesen Beitrag unter anderen Gesichtspunkten.

      Einem deutlichen Wiederaustieg der GfN zu alten Höhen steht m.E. nichts entgegen. Neben vielen Aktien der „new economy" halte ich GfN für eines der aussichtsreichsten Investments für die nächsten Jahre.

      In diesem Sinne hoffe ich auf eine angeregte Diskussion.

      Anmerkung:

      Der Autor hält neben zahlreichen anderen Aktien der „new economy" u.a. GfN
      Avatar
      schrieb am 12.01.00 14:09:18
      Beitrag Nr. 2 ()
      GFN ist eine reine Seifenblase - da gibt es nichts... Weder Odin - jetzt GFN-Essen, noch Fabiro (?) sind kompetente Unternehmen - beide gehören jedoch zur GFN-Gruppe... Von Odin haben wir eine Schulungsreihe durchführen lassen: Fazit: Ständiger Dozentenwechsel, Chaos in der Verwaltung, plötzlich 10 Mitarbeiter entlassen, Geschäftsführer und Schulungsleitung von heute auf morgen rausgeschmissen - na ich weiß nicht ...
      Avatar
      schrieb am 12.01.00 16:34:42
      Beitrag Nr. 3 ()
      Kommt in den besten Familien vor, falls überhaupt real
      passiert.

      Habe heute nachgekauft, da ich dem Tread folge.
      Avatar
      schrieb am 12.01.00 16:44:27
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ist mal wieder ein sehr schöner Beitrag zu Gfn.
      Sehr fundiert, nicht Push orientert und sehr aufschlußreich.

      Gratulation Premium2
      Gruß Maxx
      Avatar
      schrieb am 12.01.00 16:58:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      Noch eine Bitte:

      Mit Dreck werfen und unsachliche Verunglimpfungen sollten
      unterlassen werden.

      P.S.
      Ich bin auch über die Verluste frustriert, jedoch versuche ich sachlich zu bleiben.

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      Avatar
      schrieb am 12.01.00 17:11:09
      Beitrag Nr. 6 ()
      premium,
      Deine Argumentation erinnert mich schwer an japan vor 10 Jahren. Da wurden auch die kuriosesten Begründungen zusammen getragen um die hohen Kurse zu rechtfertigen.

      Wo müßte denn der Kurs von DCX stehen, wenn jeder Mercedesfahrer (Kundenstamm!) als Aktivposten in der Bilanz erfaßt wäre?

      Aufwendungen für Forschung und Entwicklung tätigt doch wohl jedes größere Unternehmen, oder?

      Und soviel ich weiß ist ausgerechnet der größte Teil der Stock-Optionen NICHT in den Bilanzen enthalten, was man eigentlich schon als Betrug werten müßte.

      Kopfschüttel...

      Nix für ungut, walrus
      Avatar
      schrieb am 12.01.00 17:44:44
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hi walruß!
      die jetzige GFN Bewertung und die damalige Überbewertung der Aktien in Japan vor dem Crash zu vergleichen, heißt die Dinge auf den Kopf zu stellen,analog zur Asienwicklung befinden wir uns bei GFN jetzt eher Ende `98, Indices haben sich seitdem in Asien so ungefähr verdoppelt, selbiges wird mit GFN 2000 geschehen.
      Avatar
      schrieb am 12.01.00 18:10:47
      Beitrag Nr. 8 ()
      An Walruß

      Nach Deiner Argumentation dürften Dir wohl beim Anblick der "Internetwerte" die Augen tränen. Hier könnte ich Dich
      verstehen !!

      Nicht für ungut; es tut mir für Dich leid hier scheinbar
      Verluste realisiert zu haben.
      Avatar
      schrieb am 13.01.00 11:34:45
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ihr habt mich wohl falsch verstanden. Ich habe mich NICHT gegen GfN ausgesprochen. I.Ü. habe ich niemals GfN gehabt und habe folglich auch keine Verluste, habe sie aber auf meiner Watchlist.

      Was ich kritisiere ist die Argumentationslinie, die Premium hier vertritt. Die ist m.M. nicht haltbar und brandgefährlich. Die Behauptung, es gebe eine new economy, in der klassische Bilanzen nicht mehr gültig seien, um den Wert eines Unternehmens zu beurteilen - mal ganz ehrlich: glaubt Ihr daran? Ich nicht, und etliche der Yahoo- und AOL-Aktionäre offensichtlich nicht mehr. Irgendwann wird auch Yahoo nicht mehr in dem Tempo wachsen können, wie sie es derzeit tun, und dann wollen die Aktionäre einen dem Kurs entsprechenden Gewinn sehen wollen, oder sie gehen woanders hin, wo es einen neuen Hype gibt, oder eben wo das KGV stimmt. Die "New Economy" ist eine Fabel. Man kann den Hype mitschwimmen und in Maßen tue ich das auch, aber immer im Bewußtsein, dass man rechtzeitig einen "greater fool" finden muß.

      AOL hat eine Bewertung von 16.000 DM pro Kunde, schreibt Premium. Und das bezeichnet er mit "nur"!!! Hat der Mensch noch alle? Wieviel müßte denn jeder Kunde umsetzen, mit wieviel müßte AOL an dem Umsatz beteiligt sein, damit das ein tragfähiges Geschäftsmodell gibt? Hier ist das optimistischste Wachstum der nächsten 5 Jahre schon eingepreist. Wer dies als normal betrachtet, der sollte sich darüber im Klaren sein, dass dieses Wachstum nur von ganz wenigen Firmen erreicht werden kann.

      Und schließlich kann ich mich nur wiederholen: Zitat:
      "Weitere Beispiele sind getätigte Investitionen in Forschung, Softwareentwicklung, Internet- Auftritt, Marketingmaßnahmen zur Steigerung
      des Bekanntheitsgrads des Markennahmens etc. Alles Aufwendungen, die sofort als Aufwand in der GuV erfaßt werden, obwohl es sich
      um kapitalbildende Maßnahmen handelt, die Wert schaffen und eigentlich bilanziert werden sollten. Diese Aufwendungen sind eben anders
      zu betrachten als z.B. Lohnaufwand oder Zinsaufwand für Bankdarlehen."

      Das ist Quatsch hoch zehn, wenn es als Begründung für "new economy" herangezogen werden soll. Diese Aufwendungen werden von jedem Unternehmen getätigt. Welchen Wert hat der Markenname Mercedes, welchen Bilanzwert hat ein BMW-Fahrer oder Carrefour-Kunde, der übrigens das nächste mal - genau wie der AOL-Kunde - ganz woanders einkaufen kann? Tätigen klassische Firmen keine Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, oder falls doch, sind die dann auch "new economy"? Warum sind deren Aktien dann so viel billiger?

      Es gibt keine "new economy". Es gibt Boombranchen mit hohem Wachstum. Aber langfristig zählt nur eines: der realisierte Gewinn. Das gilt seit Jahrhunderten und es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass es demnächst nicht mehr gelten wird.

      Mit der aktuellen Bewertung von GfN hat das wenig zu tun. Aber Leute wie premium sind es, die die Dienstmädchen um ihr Geld bringen.

      Ciao, walrus
      Avatar
      schrieb am 13.01.00 11:51:56
      Beitrag Nr. 10 ()
      Premium Ich hoffe Du verzeihst mir, daß ich den titel auch schon reingestellt habe, so ist es besser wenn er unter Deinem Namen hier auftaucht !! wäre nur zu schade gewesen wenn er verkommt, denn ich find denBeitrag richtig klasse !!

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 13.01.00 16:20:53
      Beitrag Nr. 11 ()
      Wie dem auch sei, die heutige Richtung bestätigt nicht nur mich.

      Vorerst sollten hier wieder € 15 als mittelfristiger Anfang
      drinsein.
      Avatar
      schrieb am 13.01.00 16:25:20
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hey Forum!
      Ist passiert und hat nichts mit Dreck werfen zu tun - ich finde nur die Augenwischerei furchtbar. Abgesehen davon wünsche ich der GFN alles nur erdenklich gute - versteh mich nicht falsch - aber "sie" hat bei uns einen negativen und unprofessionellen Eindruck hinterlassen. Andererseits, TraiCen und Academy sind vielversprechende Tochterfirmen, nicht zuletzt weil Academy m.E. ein Alleinstellungsmerkmal und eine äußerst inovative Geschäftsidee hat. Es wird bestimmt wieder aufwärtsgehen mit der GFN, aber bevor noch nicht einmal ein professioneller Auftritt bei den Kunden vermittelt werden kann, sollte man die GFN beim besten Willen nicht so aufblasen, wie es Premium immer wieder gerne tut.
      Avatar
      schrieb am 13.01.00 18:18:11
      Beitrag Nr. 13 ()
      Habe nie behauptet, daß GfN ein Super-PR hat. Der Kursverlauf
      ist wohl mehr als Indiz für Deine Aussage.
      Heutige Umsätze und Anstieg sind doch nicht bloß auf
      Premium zurückzuführen, oder ?

      Ich weiß nicht was Du mit Premium hast, jedoch finde ich seinen
      Tread recht gut und fundiert.

      Schau Dir mal andere Bewertungen auf dieser Grundlage an !!!

      Besonders bei sogenannten "Internetaktien"-----

      Und als zweite Stufe den Kursverlauf-------

      Ich muß aufhören; mir wird schwindlig-----

      Gruß
      :):)
      Avatar
      schrieb am 13.01.00 18:24:05
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich kann mich der Bewertung via `e-value` auch nicht anschliessen.

      Einfacher ist folgender Vergleich:

      1997 Kurs ca. 8 Euro bei 6 Mio DM Umsatz im Folgejahr.
      2000 Kurs ca. 8 Euro bei 100 Mio DM Umsatz im Folgejahr (2001).

      Also 17-facher Umsatz, aber gleiche Bewertung.
      Avatar
      schrieb am 13.01.00 18:30:03
      Beitrag Nr. 15 ()
      Du sagst es:

      Unterbewertung aufgrund vieler PR-Fehler.

      Wir abgestellt; oder wir erschlagen den Verfasser !!!!
      Avatar
      schrieb am 14.01.00 15:51:35
      Beitrag Nr. 16 ()
      Achtung: Kaufsignal bei € 9,48 beachten !!!!

      Hier sollen auch gute Aufträge von der Siemens AG winken und
      dieses soll schon sehr konkret sein.

      Info habe ich von einem Siemens-Mitarbeiter; ist allerdings
      noch unbestätigt.
      Avatar
      schrieb am 14.01.00 16:26:54
      Beitrag Nr. 17 ()
      Es geht immer weiter an den Kaufpunkt ran; aufpassen !!!!
      Avatar
      schrieb am 15.01.00 19:25:04
      Beitrag Nr. 18 ()
      Die hohen Umsätze der letzten Tage, die scheinbar nicht von
      Kleinanlegern getätigt wurden, läßt hoffen.

      Bald werden wir vermutlich wieder Lobgesänge hören und
      vielleicht werden es die gleichen sein, die davor die Aktie
      in aller Konsequenz madig gemacht haben.
      Avatar
      schrieb am 16.01.00 15:16:10
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hallo Forum....

      tut mir leid, aber heute ist Schluß mit ...Ruhe im Karton.... Werde am Montag GfN kaufen. Auch wenn ich mir bereits gehörig die Finger verbrannt habe - da ich Verluste realisieren mußte (freiwillig hab ich das bestimmt nicht getan).
      Mich haben die erhöhten Umsätze der GfN Aktie auch ein wenig nachdenklich gestimmt. Was war der Grund dafür - entweder:

      a) es ist etwas an dem Gerücht dran, daß GfN zusammen mit Microsoft eine Kooperation eingeht (Wert: 20 Mil. - war auf anderen Boards gefallen)

      b) verschiedene Fonds haben GfN analysiert und sind wie du der Ansicht das GfN gewaltiges Nachholpotential hat(unbestritten)

      c)der versprochene mehrseitige Artikel in der BO wird am Donnerstag veröffentlicht

      d) alles spekuliert auf irgendwas, was am Montag nicht eintritt. Dann sollten am Montag genausoviele Aktien bei fallenden Kursen verkauft werden.

      Ich tippe auf a) und gehe von steigenden Kursen am Montag aus. Damit nicht der falsche Eindruck entsteht: bei a) handelt es sich lediglich um ein Gerücht, was ich durch nichts belegen kann. Hab das lediglich irgendwo aufgeschnappt.

      Also Forum, gib einen Tip ab, deine Meinung würde mich interessieren.


      maec-
      Avatar
      schrieb am 16.01.00 16:53:41
      Beitrag Nr. 20 ()
      Ich war schon ab € 15 bullish !!!!

      Den Rest kennst Du ja selber------

      Da ich nachgekauft habe sehe ich mein Geld zu 99 % wieder und
      wohl noch einiges mehr.

      Da haben m.E. nach kaum Kleinanleger gekauft, die waren zu
      sehr über den Kursverlauf enttäuscht und haben vor lauter
      Trübsal den Rückkauf verpasst.

      Ich habe da einiges über Siemens AG im Zusammenhang mit GfN
      gehört. Dieses von Leuten, die nur in letzter Zeit in New
      York gezockt haben.
      Warum sollten sich solche Leute also mit GfM befassen ?

      Ich glaube da ist was dran. Die Börsenbewertung der GfN ist
      einladend genug wesen !!!

      Die nächste Woche wird spannend !!

      Viel Glück
      Avatar
      schrieb am 06.02.00 17:40:54
      Beitrag Nr. 21 ()
      Zum Thema e-value investing findet demnächst ein Seminar von Lehman Brothers statt. Es tut sich im Bereich e-value investing auch etwas im Bereich der etablierten Häuser. Zum Thema e-value noch folgende Anmerkung. Die Siemens AG galt jahrelang als "lahme Ente" im DAX, obwohl die e-values schon immer beachtlich hoch waren. Erst als man sich dazu entschlossen hatte, einige der Geschäftsbereiche an die Börse zu bringen (epcos, infineon) wurden die geschaffenen e-values sichtbar. Der Aktienkurs von Siemens zog deutlich an. Infineon wird der Siemens AG voraussichtlich einen 2-stelligen Milliardenbetrag !! in die Kasse bringen.

      Bei der GfN wird momentan ein e-value geschaffen, dessen Höhe sich nur schwer abschätzen läßt. Die ITI-ac@demy, die Online Training und Schulungen übers Internet anbietet, könnte sich zu einer Perle für die GfN Gruppe entwickeln. Natürlich wird der geschaffene e-value erst sichtbar, wenn GfN einen Teil der Aktien der ITI an die Börse bringt. Mich würde es nicht wundern, wenn GfN hierdurch einen hohen zweistelligen Millionenbetrag erlösen würde, in dem man z.B. 49 % der Anteile an die Börse bringt. Ganz verkaufen will man die ITI nicht, da diese ein strategisches Standbein der GFN Gruppe bleiben wird. Mit diesem Geld könnte man die Expansion ins europäische Ausland forcieren, wo man in 5 Jahren die Marktführerschaft erlangen will. Vor diesem Hintergrund sollte der längerfristig orientierte Anleger ein Engagement in GfN betrachten. Hinsichtlich der e-values sollte man sich vor allem ansehen, wie sich die Kundenzahl bei der GFN entwickelt (vor allem bei der ITI). Ich bleibe dabei, daß GFN unter e-value Aspekten bei 30 Euro notieren müßte.
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 01:01:48
      Beitrag Nr. 22 ()
      Hallo premium 2,

      habe mit Interesse deine Analyse der Aktie verfolgt. Bin an diesem Thema wegen meiner Diplomarbeit sehr interessiert. Habe aber leider Probleme Literatur darüber zu finden. Würde mich sehr freuen, wenn du mir einige Titel oder Links in dieses Board posten könntest. Meine Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Technolgy Builder Ansatz von PwC bzogen auf High-Tech Unternehmen auf Basis des Shareholder Value Ansatzes.

      MfG

      morgentau
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 23:25:40
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hallo Morgentau,

      für Dein Thema der Diplomarbeit gibt es derzeit leider nur sehr wenig Literatur. Ich habe eine Einladung zu einem Seminar für e-value investing von Lehman Brothers erhalten, kann leider nicht teilnehmen, da ich zu dieser Zeit auf Dienstreise bin. Die Einladung habe ich leider weggeworfen. Bei diesem Seminar würdest Du sicherlich tolle Anregungen für Deine Diplomarbeit erhalten. Aus beruflichen Gründen bin ich immer häufiger mit "neuen" Bewertungsmethoden für Unternehmen der "new economy" konfontiert. Hierzu gibt es in unserem Unternehmen ein paar interne Anweisungen und Beispielsrechnungen bzw. Bewertungsgutachten, die aber vertraulich sind. Leider kann ich Dir an dieser Stelle nicht mehr Hilfestellung anbieten. Ich wünsche Dir für Deine Dilomarbeit viel Erfolg; m.E. hast Du aber ein sehr schweres Thema gewählt. Gruß premium2
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 12:36:23
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hallo premium2,

      vielen Dank für Deine prompte Antwort. ich finde das Thema nicht zu schwer, sondern sehe es als interessante Herausforderung und positiv für die spätere Positionierung im Geschäftsleben. Da das Ziel meiner studentischen Ausbildung eine Tätigkeit im Investment-Bereich ist.

      MfG

      Morentau

      P.S. Wo wird das Seminar gehalten ?
      Avatar
      schrieb am 10.02.00 07:31:42
      Beitrag Nr. 25 ()
      Morgen Premium2,
      veilen Dank für Deinen Bericht bezüglich GFN, bin bei 15 Euro eingestiegen, hätten den Laden schon lange verklopft, wenn nicht immer solche "Lichter am Ende des Tunnels " zu sehen wären. Also sehen wir den nächsten Monaten entgegen - und nicht vergessen bei sinkenden Kursen Weissherbst aufbauen.
      So long:


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      e- value Bewertung am Beispiel GfN