Das sagen deutsche Prominente, die diesen Krieg ablehnen !!! - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 18.11.01 11:24:38 von
neuester Beitrag 19.11.01 21:24:14 von
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Aus dem Stern_magazin:
http://www.stern.de/politik/news/tagesthema/artikel_40736.ht…
AUFRUF
Stoppt diesen Krieg!
Prominente fordern ein Ende des Krieges
Keine Bomben und Granaten mehr auf Afghanistan: Der stern hat Stimmen von
prominenten Künstlern, Politikern, Gewerkschaftern, Theologen und
Schriftstellern gesammelt, die sich für das Ende der amerikanischen Angriffe
und gegen den Einsatz deutscher Soldaten aussprechen.
Franz Xaver Kroetz, 55, Schauspieler, Dramatiker und Regisseur
"Wer ein Volk als Geisel nimmt, um seine Interessen durchzusetzen, ist ein
Volks- und Kriegsverbrecher. Das serbische Volk ins Elend zu bomben war so
ein Verbrechen. Das afghanische Volk ins maßlose Elend zu stürzen und den
korrupten Banditenhaufen, der sich Nordallianz nennt, an die Macht zu
bomben, ist ein solches Verbrechen. Die USA haben in den letzten fünfzig
Jahren viele Politverbrechen begangen. Gott sei Dank bin ich kein
Amerikaner, aber wenn ich der Berliner Republik zuhöre - egal, ob rot, grün,
gelb oder schwarz - schäme ich mich immer öfter, Deutscher zu sein. Wir sind
nämlich auf dem Weg - zurück! - ins Kriegsverbrechergeschäft. Diese Haltung
bedeutet nicht, dass ich religiöse Bastarde, welcher Richtung auch immer,
toll fände. Ganz im Gegenteil; aber man darf kein Volk als Geisel nehmen
wegen eines Verbrechens, das es nicht begangen hat. Der theoretischen
Erörterung, ob Soldaten Mörder seien, gibt die aktuelle Wirklichkeit eine
klare Antwort: ja. Daraus folgt: Stoppt diesen Krieg! Keine deutschen
Soldaten nach Afghanistan."
Manfred Kock, 65, EKD-Ratsvorsitzender
"Meine Zweifel, ob die gewählten militärischen Mittel im Kampf gegen den
Terrorismus wirklich geeignet sind, werden immer größer. Die andauernden
Bombardierungen zerstören weiter die Lebensgrundlagen der Zivilbevölkerung
in Afghanistan. Den Massen in den islamischen Ländern wird nicht vermittelt,
dass dieser Krieg nicht dem Islam gilt. Die Kriegsziele werden offenbar
nicht erreicht. In dieser Situation habe ich persönlich große Bedenken gegen
eine Fortsetzung des eingeschlagenen Weges und kann, ohne bessere
Informationen über das tatsächliche Geschehen, einem Bundeswehreinsatz nicht
zustimmen."
Heike Makatsch, 30, Schauspielerin
"Das Bombardieren eines armen Landes und das Töten unschuldiger Menschen in
Afghanistan ist falsch. So genannte humanitäre Ziele werden damit nicht
verfolgt, der Terrorismus dadurch weder bekämpft, beseitigt oder verstanden.
Ich hoffe, die Opposition zu diesem imperialistischen Krieg wird eine laute
Stimme bekommen. Und dass wir, die wir uns bis jetzt nicht als "politisch"
verstanden haben, erkennen, dass man die Verantwortung für Weltgeschehnisse
nicht vollkommen abgeben darf."
Alice Schwarzer, 58, Herausgeberin der Frauenzeitschrift "Emma"
"Es geht um den Kampf gegen den islamischen Terrorismus? Da bin ich die
Erste, die dabei ist. Und zwar seit 1979, als Ayatollah Khomeini im Iran den
"Gottesstaat" errichtete und mit seiner Scharia - ganz wie einst Hitler mit
"Mein Kampf" - keinen Zweifel an seinen Absichten ließ. Der weltweite
Kreuzzug begann, seine Flagge ist der Schleier, seine ersten Opfer waren die
Frauen. Die Gotteskrieger eroberten Afghanistan und den Sudan, sie stürzten
Algerien und Tschetschenien in blutige Bürgerkriege und mischten den Balkan
auf, der seit Bosnien und dem Kosovo das Einfallstor der Terroristen nach
Europa ist. Ihre militärischen Ausbilder kommen aus dem Iran, die Gelder aus
Saudi-Arabien, ihre Trainingslager sind in Afghanistan - und zwar seit
Anfang der 90er Jahre. Wer wirklich die Drahtzieher bekämpfen will, erreicht
durch die Bombardements auf die hungernde Bevölkerung nur das Gegenteil: die
eskalierende Empörung aller Menschen in der islamischen Welt. Und wo sind in
Deutschland die einstigen PazifistInnen geblieben? Die sind die heutigen
Profiteure; allen voran Kanzler und Außenminister, die 1991 beide noch
strikte Gegner des Golfkrieges waren. Doch alle, die diesem Krieg zustimmen,
werden sich eines Tages von ihren Kindern und Kindeskindern fragen lassen
müssen: Warum hast du mitgemacht?"
Christian Simmert, 28, MdB, Bündnis 90/Die Grünen
"Ich bin gegen den Einsatz der Bundeswehr und gegen den Krieg in
Afghanistan. Am 11. September hat sich durch den grausamen Terroranschlag in
den USA die Welt verändert. Wir müssen den Terror mit aller Konsequenz
bekämpfen, aber gleichzeitig unsere offene Zivilgesellschaft schützen und
bewahren. Krieg ist kein Weg zur Bekämpfung des Terrors, er führt zu
weiterer Eskalation. Ich bin für einen sofortigen Kriegsstopp, damit es
nicht zu einem Kampf der Kulturen kommt."
Tobias Künzel, 37, Sänger der Popgruppe Die Prinzen
"Der Anschlag war ein Verbrechen. Und auf das sollte die "zivilisierte" Welt
zivilisiert reagieren: Die Verantwortlichen ausfindig machen und vor Gericht
stellen. Ich glaube, dass jeder Krieg nur neuen Hass, neues Leid und noch
mehr Tote bringt. Jeder der für einen Krieg ist, muss auch bereit sein,
selber mitzumachen. Ich war bei der Armee, und seitdem weiß ich: Ich werde
nie mehr eine Waffe in die Hand nehmen."
Nina Hagen, 46, Sängerin
"Wir Frauen hoffen auf ein baldiges Ende des Krieges und darauf, dass unsere
afghanischen Schwestern in Frieden und Respekt vor ihren Rechten leben
werden können. Ich fordere alle Männer auf, die an diesem Krieg beteiligt
sind, sich dem revolutionären Kampf der RAWA-Frauen anzuschließen."
Cosma Shiva Hagen, 20, Schauspielerin
"Die größte Kunst ist der Frieden."
Joseph von Westphalen, 56, Schriftsteller
"In 500 Jahren, viel früher wohl kaum, werden die Amis so weit sein, sich
darüber zu wundern, dass sie damals den Anschlag auf ihre Überlegenheit so
erbärmlich unüberlegen beantwortet haben. Bis dahin werden die Muselmanen
sich auch über den Idiotismus ihrer einstigen Paradiesgläubigkeit mokieren
können. Ansonsten kann es nur besser werden: Der Glaube an Gott und seinen
Plemplem-Propheten hat sich so lächerlich gemacht wie der an westliche
Zivilisation. Bei den deutschen Worten "Gefolgschaftstreue" und
"uneingeschränkt" wird einem übel - und das ist gut so. Man sollte nicht zu
schwarz sehen. Die nahe Zukunft bringt der PDS mehr Stimmen und im nächsten
Sommer Abitur-T-Shirts mit der Aufschrift "Osam ABI nladen" 2002. Denn
angesichts der debilen Mimik des US-Präsidenten und des fürchterlichen
Steingesichts seines Kriegsministers hat der Höhlenfinsterling alle Chancen,
zur Pop-Ikone einer Jugend zu werden, die auf politische Korrektheit
pfeift."
Ottfried Fischer, 48, Schauspieler
"Ich bin gegen diesen Krieg, weil es nicht gerechtfertigt sein kann, dass
man, um einen Terroristen zu fangen, ein ganzes Volk zerstört."
Rolf Hochhuth, 70, Schriftsteller und Dramatiker
"Unleugbar, dass wir Deutschen den Amerikanern Dank schulden, seit sie mit
ihrer Luftbrücke West-Berlins Freiheit gerettet haben. Aber die
amerikanische Luftbrücke beschränkte sich auf rein karitative Tätigkeit! Die
Amerikaner haben keinen Schuss abgefeuert, sondern versorgten das von der
Blockade der Russen umzingelte Berlin mit Lebensmitteln und sanitär
Unentbehrlichem. Genau dies sollte heute auch der Bundeskanzler den
Amerikanern anbieten: uneingeschränkte Hilfe im Humanen - aber nicht
militärischen Beistand. Sanitätspersonal - keineswegs nur für die
verwundeten Amerikaner, sondern auch für die Verwundeten unter ihren
Gegnern. Und Lebensmittel für die Bevölkerung. Militärischen Beistand dürfen
wir Deutsche jetzt den USA so wenig leisten, wie die Amerikaner ihn uns
geleistet haben, als 1953 der Arbeiteraufstand vom 17. Juni von den Russen
brutal niedergepanzert wurde. Damals hätte ein Militärschlag der Amerikaner
gegen die DDR, sprich
Moskau, den dritten Weltkrieg ausgelöst. Der ist momentan nicht in Sicht,
doch sollte das Pentagon so viel Verstand haben, nicht einzumarschieren.
Denn der Kluge lernt aus den Erfahrungen der anderen - der Russen, die
vorexerziert haben, dass selbst ihr Riesenreich Afghanistan nicht mit
Bodentruppen besiegen konnte. Bei einem Einmarsch Bin Laden finden zu
wollen, hieße eine Stecknadel im Heuhaufen suchen. Schon Winston Churchill,
meisterfahrener Krieger des vorigen Jahrhunderts, wusste: "Man steigt nicht
ins Meer, um einen Hai zu töten."
Hans Kammerlander, 44, Extrem-Bergsteiger
"Ich war mit meinen Expeditionen oft in Pakistan. So habe ich das Bergvolk
in dieser Region kennen und lieben gelernt. Wenn ich sehe, dass die Afghanen
jetzt weggebombt werden, macht mich das unendlich traurig. Alles nur wegen
ein paar Fanatikern. Das ist doch völlig sinnlos. Die, die es jetzt trifft,
können am wenigsten dafür. Und ich frage mich: Was soll dieser Krieg den USA
bringen? Also, hört auf damit!"
Karlheinz Böhm, 73, Schauspieler und Vorsitzender der Stiftung "Menschen für
Menschen"
"So sehr der Terror-Anschlag auf das World Trade Center in New York
berechtigtes Entsetzen ausgelöst hat, so schrecklich ist die Ohnmacht der
Weltmacht USA, die als Vergeltung ebenso unschuldige Menschen vernichtet und
mit einem Terrorkrieg antwortet, der genau den Weg weitergeht, den die
Terroristen begonnen haben - statt die Frage nach den Ursachen zu stellen.
Geht es um einen Menschen oder um eine Pipeline oder die endlosen Milliarden
in die Rüstungsindustrie? Wann werden die Reichen endlich begreifen, was der
Hungertod, was die wirkliche Armut bedeutet und welche Bedrohung dies für
den Weltfrieden bedeutet. Wir sollen Menschen für Menschen sein."
Katja Flint, 42, Schauspielerin
"Bomben treffen vor allem die Unschuldigsten, die Schwächsten. In Zeiten der
weltweiten Solidarität gegen den Terrorismus wäre stattdessen wünschenswert,
dass sich die Politiker der Welt endlich zusammensetzen und langfristig den
Weltfrieden planen. Machtstreben und wirtschaftliche Interessen müssten
dabei in den Hintergrund treten, Toleranz und Einfühlungsvermögen in den
Vordergrund."
Miroslav Nemec, 47, Schauspieler
"Zu Beginn waren alle wild entschlossen, weil jeder glaubte, dieser Krieg
ließe sich mit ein paar Angriffen erledigen. Jetzt muss die Vernunft über
die Rachegefühle siegen. Man muss sich eingestehen, dass dieser Krieg auch
nach wochenlangen Bombardements nicht zu gewinnen ist. Nur die
Zivilbevölkerung leidet. Es ist unvernünftig und dumm, die ganze islamische
Welt gegen sich aufzubringen."
Lothar-Günther Buchheim, 83, Schriftsteller und Künstler
"Unsereinem sollte, so hieß es nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, die
Hand verdorren, wenn sie je wieder eine Waffe berühren würde. Und wo sind
wir jetzt? Ich kenne - bei meinen Jahren - die Welt nicht mehr?"
Thomas Ostermeier, 33, Intendant der Berliner Schaubühne
"Dieser Krieg, wie ihn der Westen führt, trifft doch im Moment nur
unschuldige Zivilisten - und das ohne jeden erkennbaren Erfolg, was den
Kampf gegen den Terror betrifft. Es ist kein vernünftiges Kriegsziel zu
erkennen, kein Konzept für die Zukunft Afghanistans und der ganzen Region.
Es entstehen nur Unruhe und Hass in der islamischen Welt, und damit neue
Konflikte und Kriege. Und so wird man das Gefühl nicht los, dass hier ohne
nachzudenken aus dem Affekt gehandelt wird, um Rache zu üben für diese
fürchterlichen Anschläge. Von einem Staat, zumal einem westlichen, können
wir aber wohl bedachtes, aufgeklärtes und vernünftiges Handeln verlangen.
Sonst bräuchten wir den Staat ja gar nicht."
Christoph Schlingensief, 41, Regisseur
"Man muss Niederlagen akzeptieren können. Wir leben in einer Kultur der
Niederlage, und das müssen wir endlich akzeptieren. Ich möchte keiner Kultur
angehören, die das, was in Amerika passiert ist, überbieten will!"
Klaus Zwickel, 62, Vorsitzender der IG Metall
"Ich fordere die Bundesregierung auf, sich für eine sofortige Einstellung
der Bombardierung Afghanistans einzusetzen. Der Terrorismus muss bekämpft
werden. Keine Frage. Aber die wochenlange Bombardierung des völlig
zerrütteten Landes hat offenkundig nicht zu den erwarteten Erfolgen geführt.
Im Gegenteil, immer mehr Zivilpersonen werden verletzt und getötet,
Lebensmittellager zerstört und zivile Einrichtungen getroffen, ohne dass die
Zentren des Terrorrismus vernichtet oder seine Drahtzieher gefangen wurden.
Jetzt muss die breite Übereinstimmung im Kampf gegen den Terrorismus genutzt
werden, um politische Lösungen für eine staatliche Neuordnung Afghanistans
zu finden. Und: Die humanitäre Hilfe für die leidende Bevölkerung muss
ausgeweitet werden."
Franz Josef Degenhardt, 69, Liedermacher und Schriftsteller
"Ja, ich bin gegen den so genannten Anti-Terroristen-Kampf in Afghanistan.
Er ist ein Krieg und er geht vor allem um die Sicherung von Rohstoffen und
um Militärbasen der USA und der übrigen westlichen Welt. Folgt die deutsche
Regierung wirklich nur wieder in traditioneller Nibelungentreue dem obersten
Kriegsherrn?"
Günter Gaus, 71, Journalist und Publizist
"Die Kriegführung in Afghanistan: die Skrupellosigkeit von
Flächenbombardements und des Abwerfens von Streubomben; die Verschwommenheit
der Vorstellungen von Kriegsziel und Kriegsdauer; die betrügerischen und
selbstbetrügerischen Behauptungen über alsbald mögliche politische Lösungen
der afghanischen Tragödie - dies alles widerspricht einer rationalen
Politik. Zu erkennen ist stattdessen eine Ratlosigkeit, über die die Welt
binnen kurzem außer Rand und Band geraten kann."
Günter Amendt, 62, Sozialwissenschaftler und Publizist
"Wer glaubt und hofft, es werde alles so bleiben, wie es ist, braucht diesen
Krieg. Wer noch in der Lage ist, in Alternativen zu denken und sich eine
Welt ohne Menschenverachtung, Ausbeutung und Verschwendung vorzustellen
vermag, braucht ihn nicht."
Campino, 39, Sänger der Toten Hosen
"Gegen Afghanistan kann man keinen Krieg gewinnen. Es ist schon alles
kaputt, was man kaputt machen könnte. An den Kern des Terrorismus kommt man
so nicht heran und eine Fortführung des Bombardements wird in einer
humanitäten Katastrophe enden, die durch nichts in der Welt zu rechtfertigen
ist. Durch seine "uneingeschränkte Solidarität" mit diesem blinden
Aktionismus macht sich Deutschland dieses Verbrechens mitschuldig. Das
Abwerfen von "Continental-Breakfast-Tüten" in der Kriegszone bringt da keine
Pluspunkte."
Lothar de Maiziere, 61, letzter Ministerpräsident der DDR
"Uneingeschränkte Solidarität heißt nicht unkritische Solidarität. Kritik
stellt die Solidarität nicht infrage, sondern unterstützt die Suche nach den
geeigneten Mitteln. Die letzten vier Wochen haben uns gezeigt, dass man auf
dem Holzweg ist."
Konstantin Wecker, 54, Liedermacher
"Wie viele Tote brauchen wir noch, um einzusehen, dass man Terror nicht mit
Krieg besiegen kann? Statt die Armut zu bekämpfen, töten wir die Armen.
Streubomben auf ein geknechtetes Volk und auf über eine halbe Million
verkrüppelte Kinder - ist das der richtige Weg, um der "unzivilisierten"
Welt die Demokratie schmackhaft zu machen? So leicht manche anscheinend für
einen Krieg Argumente finden, so schwer würde es ihnen doch fallen, selbst
in den Krieg zu ziehen. Es heißt immer, es gäbe keine Alternative zu diesem
Feldzug. Wie wär?s mit Frieden? Wer jetzt, aus einer fast schon
pathologischen Solidarität heraus, keinen Stopp fordert, gerät in den
Verdacht, sich wieder mal nur der wertvollen Ressourcen und
Wiederaufbauprofite als Global Player bemächtigen zu wollen."
Carl Friedrich von Weizsäcker, 89, Physiker und Philosoph
"Es war ein Fehler von Präsident Bush, auf das schreckliche Unheil in New
York mit einer Kriegserklärung zu reagieren. Man sollte die Institution des
Krieges soweit als möglich überwinden. Denn der Krieg mit modernen Mitteln
birgt immer die Gefahr eines alles vernichtenden Weltenbrandes in sich."
Herbert Grönemeyer, 45, Sänger
"Kampf dem Terrorismus Mann gegen Mann. Kein Krieg, kein Bombenszenario!
Nicht Auge um Auge, Zahl gegen Zahl. Jeder Mensch ist Würde, jeder Mensch
ist Religion, jeder Mensch ist eine Welt, jedes unschuldige Opfer durch
Hunger, Bomben oder Sanktionen, siehe Irak, ist genauso Terror.
Unparteiische Klärung des Nahost-Konfliktes, amerikanisches Versprechen,
sich zurückzuziehen aus dem Mittleren Osten und jedes Interesse an Gas und
Öl in der kaspischen Region aufzugeben."
Antje Vollmer, 58, Bundestagsabgeordnete der Grünen und Vizepräsidentin des
Deutschen Bundestages
"Wer Krieg gegen ein Land führen will, sollte vorher genau definieren,
welche Ziele er mit welchen Mitteln erreichen will und kann. Das Kriegsziel
der Allianz gegen den Terror ist unklar: So wie aus dem Kampf gegen bin
Laden unversehens ein Krieg gegen das Taliban-Regime wurde, droht aus dem
Krieg gegen das Taliban-Regime eine weltweite Kampagne gegen eine
unbegrenzte Anzahl potenzieller Rückzugsgebiete zu werden. Überlassen wir
die Antwort auf die Frage nach den Mitteln und Zielen allein der Dynamik des
Krieges, dann droht eine gefährliche Eskalation. Meine Grundfrage bleibt:
Ist Terrorismus überhaupt militärisch besiegbar?"
Friedrich Schorlemmer, 57, Theologe, Bürgerrechtler und Publizist
"Die Folgen dieses ersten deutschen Militäreinsatzes irgendwo in der Welt
sind ebenso wenig abzuschätzen, wie das Ziel definiert, also eingegrenzt
ist. Der Terrorismus lässt sich so nicht bekämpfen; er wird vielmehr neuen
Zulauf bekommen. Darum: SAG NEIN!"
Rolf Becker, 66, Schauspieler
"Als Kind erlebte ich den Zweiten Weltkrieg. Und danach, dass alle
Deutschen, auch wenn sie Widerstand geleistet hatten, unterschiedslos
verantwortlich gemacht wurden, weil sie nicht verhinderten, was in ihrem
Namen unzähligen Menschen in vielen Ländern angetan wurde - Tod und
Verstümmelung, unendliche Qualen und Leid, Hunger, Vernichtung der
Lebensgrundlagen von Generationen. Die Folgen sind noch immer nicht
überwunden, die Opfer bleiben Opfer, betrogen auch, wenn sie entschädigt
wurden. Wollen wir uns erneut verantwortlich machen lassen für das, was
heute in unserem Namen von Regierung und fast allen Parteien im Parlament
beschlossen und "out of area" realisiert wird - nicht zuletzt im Interesse
derer, die von der globalen Sicherung der Rohstoffbasen profitieren? Noch
reichen Propaganda und Überwachung nicht aus, uns über die wahren
Kriegsziele zu täuschen. Wir können unser "SAG NEIN!" begründen. Vor zwei
Jahren habe ich den "sauberen" Krieg der Nato miterlebt, als wir unsere
Kolleginnen und Kollegen während der Bombardements in Jugoslawien besuchten:
"Dialog von unten statt Bomben von oben." Was Scharping "Kollateralschäden"
nannte, waren planmäßig zerstörte Wohnviertel, Krankenhäuser, getötete
Menschen, darunter viele Kinder. Als Gewerkschafter bin ich dafür, dass die
arbeitende Bevölkerung den Kriegstreibern entgegentritt und nein sagt zur
Barbarei des neuerlichen Bombenkrieges, der von der so genannten
zivilisierten Welt - wie lange noch? - gegen die Bevölkerung in Afghanistan
geführt wird. Demokratie muss erkämpft werden, Euer Krieg ist nicht unser
Krieg."
Walter Kempowski, 72, Schriftsteller
"Zum gegebenen Zeitpunkt halte ich es für unverantwortlich, in Deutschland
Truppen zusammenzustellen und sie irgendwann irgendwohin zu schicken. Die
Schnelligkeit, mit der das ganze Vorhaben vorangetrieben wird, und die
Plumpheit der Zielsetzung scheinen mir höchst bedenklich. Ich habe den Krieg
von Anfang bis Ende bewusst miterlebt. Die Zerstörung meiner Heimatstadt war
eines der schrecklichsten Erlebnisse, die ich hatte. Und mit dem Tod meines
Vaters in Ostpreußen bin ich bis heute nicht fertig geworden. Ich erlebte
die Zerstörung von Hamburg und anderen größeren Städten. Wenn jetzt von
Krieg die Rede ist, dann sträuben sich mir die Haare."
Walter Jens, 78, Schriftsteller
"Dem globalen Terrorismus kommt man zuallerletzt mit einem durch den Einsatz
von Streubomben und Flächenverwüstungen bestimmten Krieg bei, dessen Opfer
in erster Linie Unschuldige sind. Auf diese Weise wird, weit über
Afghanistan hinaus, der Terror als Ausdruck der Verzweiflung befördert und
die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert: Für schmutzige Bomben steht
Geld bereit, für sauberes Wasser nicht. Wer in dieser Situation von
"uneingeschränkter Solidarität" spricht, statt als Freund dem Bundesgenossen
die Problematik seines Tuns sichtbar zu machen, handelt wie ein Vasall und
nicht wie ein besonnener Gefährte, der sich der Maxime verpflichtet weiß:
"Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne bisweilen das Leben retten""."
Annelie Buntenbach, 46, MdB, Bündnis 90/ Die Grünen
"Ich lehne den Militäreinsatz in Afghanistan ab. Der furchtbare
Terroranschlag in den USA kann nicht weitere unschuldige Opfer
rechtfertigen. Die Bilder der verletzten und getöteten Kinder, der zivilen
Opfer in Afghanistan werden in Teilen der Welt als Zeichen dafür gelesen,
dass Menschen ungleich viel wert sind, je nachdem, in welchem Teil der Welt
sie leben. Solidarisierungseffekte mit den Terroristen sind vorhersehbar,
der Norden läuft mit diesem Krieg in die Falle eines Kampfes der Kulturen.
Mehr Terror, nicht weniger Terror wird das Ergebnis sein, wenn man so an der
militärischen Eskalationsschraube dreht."
Thomas D., 32, Sänger der Fantastischen Vier
"Was wir anderen zufügen, wird auch uns geschehen, Hass erzeugt nur wieder
Hass. Die einzige Möglichkeit, um Frieden zu erlangen, liegt darin, Frieden
in uns zu finden durch die bewusste Hingabe zu Liebe, Mitgefühl, Vergebung
und Demut. Dies
beinhaltet auch ein klares Nein zu jedem Krieg."
Martin Walser, 74, Schriftsteller
"Selbst Erzkapitalisten wie George Soros rufen inzwischen (nach dem die
Milliarden verdient sind) nach einer Zähmung des Marktfundamentalismus. Der
Politik ist dazu noch nichts eingefallen. Die Macht, der die Weltwirtschaft
am liebsten gehorcht, trägt die Verantwortung - und wird so das Ziel des
Terrors, der seinerseits eine monströse Reaktion ist auf unsere Versäumnisse
und Fehler. Der amerikanische Präsident neigt dazu, Politik durch
hausgemachte Moral zu ersetzen ("Schurkenstaaten" usw.). Wir in Europa
finden das zwar simpel, aber wir verwehren es ihm nicht. Es wäre die
eigentliche Pflicht Europas, dem Freund zu sagen, dass man historische
Versäumnisse und Fehlentwicklungen nicht durch Krieg korrigieren kann,
sondern ganz allein durch Frieden. Amerika geriet durch diesen Terrorschlag
in einen Schock, jetzt muss Europa beweisen, dass es mehr ist als eine
Bürokratie in Brüssel. Europa muss dem Freund aus dem Schock heraushelfen.
Europa muss den Frieden erklären. Alles andere ist Feigheit vor dem Freund."
Hans-Christian Ströbele, 62, MdB Bündnis 90/ Die Grünen
"Dieser Krieg zielt nicht nur auf Hintermänner und Stützpunkte von
Terroristen. Angegriffen werden auch Städte und Dörfer. Die Bevölkerung
bleibt nicht verschont. Streubomben und Flächenbombardements treffen
unterschiedslos. Unzählige unbeteiligte Zivilisten sterben und werden
grausam verstümmelt. Mehr Hass und Gewalt entstehen. Die Risiken für die
Region sind unkalkulierbar groß. Terroristen drohen, Helden und Märtyrer zu
werden - nicht nur in der islamischen Welt. Dieser Krieg ist politisch
falsch und verhängnisvoll."
Nena, 41, Sängerin
"Ohne Liebe bin ich nichts. Selbst wenn ich in allen Sprachen der Welt, ja
mit Engelszungen reden könnte, so wären alle meine Worte hohl und leer, ohne
jeden Klang wie dröhnendes Eisen oder ein dumpfer Paukenschlag" (1.
Korinther 13, 1). Stoppt diesen Krieg - jetzt."
Lothar Bisky, 60, Ex-Parteichef der PDS und heute Fraktionschef in
Brandenburg
"Leider habe ich zu spät meinen Freunden geglaubt, aus Schwertern
Pflugscharen zu schmieden. Damals waren die Russen erst kurz in Afghanistan.
Jetzt bin ich nicht bereit, aus Pflugscharen wieder Schwerter zu schmieden.
Nur damit die Amerikaner die Russen ablösen können."
Dieter Hildebrandt, 74, Kabarettist
"Meine Begeisterung für einen Kriegseinsatz ist enden wollend. Schon vor
Jahrhunderten haben die klugen Fürsten ihre Landeskinder nie schlechten
Feldherren angedient."
Benno Fürmann, 29, Schauspieler
"Dieser Krieg ist falsch, weil es keinen Sieger geben kann. Die Folgen einer
imperialistischen Außenpolitik sind nun, dass man auf dem Rücken eines der
ärmsten Länder der Welt gegen einen Feind kämpft, den man vor kurzem noch
tatkräftig unterstützt hat. Vielleicht wäre es jetzt der Zeitpunkt, einer
globalen Stimmung des Hasses und des Leids etwas selbstreflektierender
gegenüberzustehen."
Edgar Selge, 52, Schauspieler
"Es ist deprimierend, dass sich Kriegsgegner zurzeit weder von den
Sozialdemokraten noch von den Grünen vertreten fühlen können. Dass es
ausgerechnet diese Parteien sind, die mit Schilys Sicherheitspaket II
unseren Rechtsstaat demontieren und in Afghanistan einen Krieg unterstützen,
der die Polarisierung weitertreiben wird. Wenn Deutschland Soldaten in
diesen Krieg schickt, riskiert es einen Bruch mit Grundwerten, die wir uns
in den letzten 50 Jahren erworben haben. Deutschlands Stärke in der
Weltpolitik liegt im Dialog und im mäßigenden Einfluss."
Maria Jepsen, 56, Bischöfin für Hamburg
"Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein - das haben wir als Kirchen seit
1948 immer wieder gesagt. Das gilt auch für Afghanistan. So schlicht der
Satz ist, mehr braucht nicht gesagt zu werden. Krieg ist das mörderische
Verfahren, die Gewaltspirale hochzuschrauben."
Claudia Roth, 46, Parteichefin der Grünen
"Eine Koalition gegen den internationalen Terrorismus muss auch eine
Koalition der Humanität, der Menschenrechte und der politischen Perspektiven
sein, wenn sie ihre Glaubwürdigkeit nicht verlieren will. Ich sage ja zur
Bekämpfung terroristischer Infrastruktur auch mit repressiven Mitteln, die
verhältnismäßig und zielgenau sind. Daher fordere ich zur Versorgung der
Zivilbevölkerung und als politisches Zeichen für die islamische Welt eine
Aussetzung der Bombardements zu Ramadan und ein Nein zu Streubomben."
Rolf Wischnath, 53, Generalsuperintendent Cottbus
"Nach allem, was die Kirchen in den letzten Jahren zum Frieden gesagt haben,
müssen wir jetzt alle sagen: Um Gottes willen, nein! Willy Brandt sagte: Bei
allen Fehlern, die die Sozialdemokratie in ihrer Geschichte gemacht habe,
habe diese Partei die Deutschen noch nie in Krieg und Not geführt. Jetzt tut
dies einer seiner Nachfolger. Für mich bedeutet das nach dreißig Jahren
Mitgliedschaft: Schluss mit der SPD."
http://www.stern.de/politik/news/tagesthema/artikel_40736.ht…
AUFRUF
Stoppt diesen Krieg!
Prominente fordern ein Ende des Krieges
Keine Bomben und Granaten mehr auf Afghanistan: Der stern hat Stimmen von
prominenten Künstlern, Politikern, Gewerkschaftern, Theologen und
Schriftstellern gesammelt, die sich für das Ende der amerikanischen Angriffe
und gegen den Einsatz deutscher Soldaten aussprechen.
Franz Xaver Kroetz, 55, Schauspieler, Dramatiker und Regisseur
"Wer ein Volk als Geisel nimmt, um seine Interessen durchzusetzen, ist ein
Volks- und Kriegsverbrecher. Das serbische Volk ins Elend zu bomben war so
ein Verbrechen. Das afghanische Volk ins maßlose Elend zu stürzen und den
korrupten Banditenhaufen, der sich Nordallianz nennt, an die Macht zu
bomben, ist ein solches Verbrechen. Die USA haben in den letzten fünfzig
Jahren viele Politverbrechen begangen. Gott sei Dank bin ich kein
Amerikaner, aber wenn ich der Berliner Republik zuhöre - egal, ob rot, grün,
gelb oder schwarz - schäme ich mich immer öfter, Deutscher zu sein. Wir sind
nämlich auf dem Weg - zurück! - ins Kriegsverbrechergeschäft. Diese Haltung
bedeutet nicht, dass ich religiöse Bastarde, welcher Richtung auch immer,
toll fände. Ganz im Gegenteil; aber man darf kein Volk als Geisel nehmen
wegen eines Verbrechens, das es nicht begangen hat. Der theoretischen
Erörterung, ob Soldaten Mörder seien, gibt die aktuelle Wirklichkeit eine
klare Antwort: ja. Daraus folgt: Stoppt diesen Krieg! Keine deutschen
Soldaten nach Afghanistan."
Manfred Kock, 65, EKD-Ratsvorsitzender
"Meine Zweifel, ob die gewählten militärischen Mittel im Kampf gegen den
Terrorismus wirklich geeignet sind, werden immer größer. Die andauernden
Bombardierungen zerstören weiter die Lebensgrundlagen der Zivilbevölkerung
in Afghanistan. Den Massen in den islamischen Ländern wird nicht vermittelt,
dass dieser Krieg nicht dem Islam gilt. Die Kriegsziele werden offenbar
nicht erreicht. In dieser Situation habe ich persönlich große Bedenken gegen
eine Fortsetzung des eingeschlagenen Weges und kann, ohne bessere
Informationen über das tatsächliche Geschehen, einem Bundeswehreinsatz nicht
zustimmen."
Heike Makatsch, 30, Schauspielerin
"Das Bombardieren eines armen Landes und das Töten unschuldiger Menschen in
Afghanistan ist falsch. So genannte humanitäre Ziele werden damit nicht
verfolgt, der Terrorismus dadurch weder bekämpft, beseitigt oder verstanden.
Ich hoffe, die Opposition zu diesem imperialistischen Krieg wird eine laute
Stimme bekommen. Und dass wir, die wir uns bis jetzt nicht als "politisch"
verstanden haben, erkennen, dass man die Verantwortung für Weltgeschehnisse
nicht vollkommen abgeben darf."
Alice Schwarzer, 58, Herausgeberin der Frauenzeitschrift "Emma"
"Es geht um den Kampf gegen den islamischen Terrorismus? Da bin ich die
Erste, die dabei ist. Und zwar seit 1979, als Ayatollah Khomeini im Iran den
"Gottesstaat" errichtete und mit seiner Scharia - ganz wie einst Hitler mit
"Mein Kampf" - keinen Zweifel an seinen Absichten ließ. Der weltweite
Kreuzzug begann, seine Flagge ist der Schleier, seine ersten Opfer waren die
Frauen. Die Gotteskrieger eroberten Afghanistan und den Sudan, sie stürzten
Algerien und Tschetschenien in blutige Bürgerkriege und mischten den Balkan
auf, der seit Bosnien und dem Kosovo das Einfallstor der Terroristen nach
Europa ist. Ihre militärischen Ausbilder kommen aus dem Iran, die Gelder aus
Saudi-Arabien, ihre Trainingslager sind in Afghanistan - und zwar seit
Anfang der 90er Jahre. Wer wirklich die Drahtzieher bekämpfen will, erreicht
durch die Bombardements auf die hungernde Bevölkerung nur das Gegenteil: die
eskalierende Empörung aller Menschen in der islamischen Welt. Und wo sind in
Deutschland die einstigen PazifistInnen geblieben? Die sind die heutigen
Profiteure; allen voran Kanzler und Außenminister, die 1991 beide noch
strikte Gegner des Golfkrieges waren. Doch alle, die diesem Krieg zustimmen,
werden sich eines Tages von ihren Kindern und Kindeskindern fragen lassen
müssen: Warum hast du mitgemacht?"
Christian Simmert, 28, MdB, Bündnis 90/Die Grünen
"Ich bin gegen den Einsatz der Bundeswehr und gegen den Krieg in
Afghanistan. Am 11. September hat sich durch den grausamen Terroranschlag in
den USA die Welt verändert. Wir müssen den Terror mit aller Konsequenz
bekämpfen, aber gleichzeitig unsere offene Zivilgesellschaft schützen und
bewahren. Krieg ist kein Weg zur Bekämpfung des Terrors, er führt zu
weiterer Eskalation. Ich bin für einen sofortigen Kriegsstopp, damit es
nicht zu einem Kampf der Kulturen kommt."
Tobias Künzel, 37, Sänger der Popgruppe Die Prinzen
"Der Anschlag war ein Verbrechen. Und auf das sollte die "zivilisierte" Welt
zivilisiert reagieren: Die Verantwortlichen ausfindig machen und vor Gericht
stellen. Ich glaube, dass jeder Krieg nur neuen Hass, neues Leid und noch
mehr Tote bringt. Jeder der für einen Krieg ist, muss auch bereit sein,
selber mitzumachen. Ich war bei der Armee, und seitdem weiß ich: Ich werde
nie mehr eine Waffe in die Hand nehmen."
Nina Hagen, 46, Sängerin
"Wir Frauen hoffen auf ein baldiges Ende des Krieges und darauf, dass unsere
afghanischen Schwestern in Frieden und Respekt vor ihren Rechten leben
werden können. Ich fordere alle Männer auf, die an diesem Krieg beteiligt
sind, sich dem revolutionären Kampf der RAWA-Frauen anzuschließen."
Cosma Shiva Hagen, 20, Schauspielerin
"Die größte Kunst ist der Frieden."
Joseph von Westphalen, 56, Schriftsteller
"In 500 Jahren, viel früher wohl kaum, werden die Amis so weit sein, sich
darüber zu wundern, dass sie damals den Anschlag auf ihre Überlegenheit so
erbärmlich unüberlegen beantwortet haben. Bis dahin werden die Muselmanen
sich auch über den Idiotismus ihrer einstigen Paradiesgläubigkeit mokieren
können. Ansonsten kann es nur besser werden: Der Glaube an Gott und seinen
Plemplem-Propheten hat sich so lächerlich gemacht wie der an westliche
Zivilisation. Bei den deutschen Worten "Gefolgschaftstreue" und
"uneingeschränkt" wird einem übel - und das ist gut so. Man sollte nicht zu
schwarz sehen. Die nahe Zukunft bringt der PDS mehr Stimmen und im nächsten
Sommer Abitur-T-Shirts mit der Aufschrift "Osam ABI nladen" 2002. Denn
angesichts der debilen Mimik des US-Präsidenten und des fürchterlichen
Steingesichts seines Kriegsministers hat der Höhlenfinsterling alle Chancen,
zur Pop-Ikone einer Jugend zu werden, die auf politische Korrektheit
pfeift."
Ottfried Fischer, 48, Schauspieler
"Ich bin gegen diesen Krieg, weil es nicht gerechtfertigt sein kann, dass
man, um einen Terroristen zu fangen, ein ganzes Volk zerstört."
Rolf Hochhuth, 70, Schriftsteller und Dramatiker
"Unleugbar, dass wir Deutschen den Amerikanern Dank schulden, seit sie mit
ihrer Luftbrücke West-Berlins Freiheit gerettet haben. Aber die
amerikanische Luftbrücke beschränkte sich auf rein karitative Tätigkeit! Die
Amerikaner haben keinen Schuss abgefeuert, sondern versorgten das von der
Blockade der Russen umzingelte Berlin mit Lebensmitteln und sanitär
Unentbehrlichem. Genau dies sollte heute auch der Bundeskanzler den
Amerikanern anbieten: uneingeschränkte Hilfe im Humanen - aber nicht
militärischen Beistand. Sanitätspersonal - keineswegs nur für die
verwundeten Amerikaner, sondern auch für die Verwundeten unter ihren
Gegnern. Und Lebensmittel für die Bevölkerung. Militärischen Beistand dürfen
wir Deutsche jetzt den USA so wenig leisten, wie die Amerikaner ihn uns
geleistet haben, als 1953 der Arbeiteraufstand vom 17. Juni von den Russen
brutal niedergepanzert wurde. Damals hätte ein Militärschlag der Amerikaner
gegen die DDR, sprich
Moskau, den dritten Weltkrieg ausgelöst. Der ist momentan nicht in Sicht,
doch sollte das Pentagon so viel Verstand haben, nicht einzumarschieren.
Denn der Kluge lernt aus den Erfahrungen der anderen - der Russen, die
vorexerziert haben, dass selbst ihr Riesenreich Afghanistan nicht mit
Bodentruppen besiegen konnte. Bei einem Einmarsch Bin Laden finden zu
wollen, hieße eine Stecknadel im Heuhaufen suchen. Schon Winston Churchill,
meisterfahrener Krieger des vorigen Jahrhunderts, wusste: "Man steigt nicht
ins Meer, um einen Hai zu töten."
Hans Kammerlander, 44, Extrem-Bergsteiger
"Ich war mit meinen Expeditionen oft in Pakistan. So habe ich das Bergvolk
in dieser Region kennen und lieben gelernt. Wenn ich sehe, dass die Afghanen
jetzt weggebombt werden, macht mich das unendlich traurig. Alles nur wegen
ein paar Fanatikern. Das ist doch völlig sinnlos. Die, die es jetzt trifft,
können am wenigsten dafür. Und ich frage mich: Was soll dieser Krieg den USA
bringen? Also, hört auf damit!"
Karlheinz Böhm, 73, Schauspieler und Vorsitzender der Stiftung "Menschen für
Menschen"
"So sehr der Terror-Anschlag auf das World Trade Center in New York
berechtigtes Entsetzen ausgelöst hat, so schrecklich ist die Ohnmacht der
Weltmacht USA, die als Vergeltung ebenso unschuldige Menschen vernichtet und
mit einem Terrorkrieg antwortet, der genau den Weg weitergeht, den die
Terroristen begonnen haben - statt die Frage nach den Ursachen zu stellen.
Geht es um einen Menschen oder um eine Pipeline oder die endlosen Milliarden
in die Rüstungsindustrie? Wann werden die Reichen endlich begreifen, was der
Hungertod, was die wirkliche Armut bedeutet und welche Bedrohung dies für
den Weltfrieden bedeutet. Wir sollen Menschen für Menschen sein."
Katja Flint, 42, Schauspielerin
"Bomben treffen vor allem die Unschuldigsten, die Schwächsten. In Zeiten der
weltweiten Solidarität gegen den Terrorismus wäre stattdessen wünschenswert,
dass sich die Politiker der Welt endlich zusammensetzen und langfristig den
Weltfrieden planen. Machtstreben und wirtschaftliche Interessen müssten
dabei in den Hintergrund treten, Toleranz und Einfühlungsvermögen in den
Vordergrund."
Miroslav Nemec, 47, Schauspieler
"Zu Beginn waren alle wild entschlossen, weil jeder glaubte, dieser Krieg
ließe sich mit ein paar Angriffen erledigen. Jetzt muss die Vernunft über
die Rachegefühle siegen. Man muss sich eingestehen, dass dieser Krieg auch
nach wochenlangen Bombardements nicht zu gewinnen ist. Nur die
Zivilbevölkerung leidet. Es ist unvernünftig und dumm, die ganze islamische
Welt gegen sich aufzubringen."
Lothar-Günther Buchheim, 83, Schriftsteller und Künstler
"Unsereinem sollte, so hieß es nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, die
Hand verdorren, wenn sie je wieder eine Waffe berühren würde. Und wo sind
wir jetzt? Ich kenne - bei meinen Jahren - die Welt nicht mehr?"
Thomas Ostermeier, 33, Intendant der Berliner Schaubühne
"Dieser Krieg, wie ihn der Westen führt, trifft doch im Moment nur
unschuldige Zivilisten - und das ohne jeden erkennbaren Erfolg, was den
Kampf gegen den Terror betrifft. Es ist kein vernünftiges Kriegsziel zu
erkennen, kein Konzept für die Zukunft Afghanistans und der ganzen Region.
Es entstehen nur Unruhe und Hass in der islamischen Welt, und damit neue
Konflikte und Kriege. Und so wird man das Gefühl nicht los, dass hier ohne
nachzudenken aus dem Affekt gehandelt wird, um Rache zu üben für diese
fürchterlichen Anschläge. Von einem Staat, zumal einem westlichen, können
wir aber wohl bedachtes, aufgeklärtes und vernünftiges Handeln verlangen.
Sonst bräuchten wir den Staat ja gar nicht."
Christoph Schlingensief, 41, Regisseur
"Man muss Niederlagen akzeptieren können. Wir leben in einer Kultur der
Niederlage, und das müssen wir endlich akzeptieren. Ich möchte keiner Kultur
angehören, die das, was in Amerika passiert ist, überbieten will!"
Klaus Zwickel, 62, Vorsitzender der IG Metall
"Ich fordere die Bundesregierung auf, sich für eine sofortige Einstellung
der Bombardierung Afghanistans einzusetzen. Der Terrorismus muss bekämpft
werden. Keine Frage. Aber die wochenlange Bombardierung des völlig
zerrütteten Landes hat offenkundig nicht zu den erwarteten Erfolgen geführt.
Im Gegenteil, immer mehr Zivilpersonen werden verletzt und getötet,
Lebensmittellager zerstört und zivile Einrichtungen getroffen, ohne dass die
Zentren des Terrorrismus vernichtet oder seine Drahtzieher gefangen wurden.
Jetzt muss die breite Übereinstimmung im Kampf gegen den Terrorismus genutzt
werden, um politische Lösungen für eine staatliche Neuordnung Afghanistans
zu finden. Und: Die humanitäre Hilfe für die leidende Bevölkerung muss
ausgeweitet werden."
Franz Josef Degenhardt, 69, Liedermacher und Schriftsteller
"Ja, ich bin gegen den so genannten Anti-Terroristen-Kampf in Afghanistan.
Er ist ein Krieg und er geht vor allem um die Sicherung von Rohstoffen und
um Militärbasen der USA und der übrigen westlichen Welt. Folgt die deutsche
Regierung wirklich nur wieder in traditioneller Nibelungentreue dem obersten
Kriegsherrn?"
Günter Gaus, 71, Journalist und Publizist
"Die Kriegführung in Afghanistan: die Skrupellosigkeit von
Flächenbombardements und des Abwerfens von Streubomben; die Verschwommenheit
der Vorstellungen von Kriegsziel und Kriegsdauer; die betrügerischen und
selbstbetrügerischen Behauptungen über alsbald mögliche politische Lösungen
der afghanischen Tragödie - dies alles widerspricht einer rationalen
Politik. Zu erkennen ist stattdessen eine Ratlosigkeit, über die die Welt
binnen kurzem außer Rand und Band geraten kann."
Günter Amendt, 62, Sozialwissenschaftler und Publizist
"Wer glaubt und hofft, es werde alles so bleiben, wie es ist, braucht diesen
Krieg. Wer noch in der Lage ist, in Alternativen zu denken und sich eine
Welt ohne Menschenverachtung, Ausbeutung und Verschwendung vorzustellen
vermag, braucht ihn nicht."
Campino, 39, Sänger der Toten Hosen
"Gegen Afghanistan kann man keinen Krieg gewinnen. Es ist schon alles
kaputt, was man kaputt machen könnte. An den Kern des Terrorismus kommt man
so nicht heran und eine Fortführung des Bombardements wird in einer
humanitäten Katastrophe enden, die durch nichts in der Welt zu rechtfertigen
ist. Durch seine "uneingeschränkte Solidarität" mit diesem blinden
Aktionismus macht sich Deutschland dieses Verbrechens mitschuldig. Das
Abwerfen von "Continental-Breakfast-Tüten" in der Kriegszone bringt da keine
Pluspunkte."
Lothar de Maiziere, 61, letzter Ministerpräsident der DDR
"Uneingeschränkte Solidarität heißt nicht unkritische Solidarität. Kritik
stellt die Solidarität nicht infrage, sondern unterstützt die Suche nach den
geeigneten Mitteln. Die letzten vier Wochen haben uns gezeigt, dass man auf
dem Holzweg ist."
Konstantin Wecker, 54, Liedermacher
"Wie viele Tote brauchen wir noch, um einzusehen, dass man Terror nicht mit
Krieg besiegen kann? Statt die Armut zu bekämpfen, töten wir die Armen.
Streubomben auf ein geknechtetes Volk und auf über eine halbe Million
verkrüppelte Kinder - ist das der richtige Weg, um der "unzivilisierten"
Welt die Demokratie schmackhaft zu machen? So leicht manche anscheinend für
einen Krieg Argumente finden, so schwer würde es ihnen doch fallen, selbst
in den Krieg zu ziehen. Es heißt immer, es gäbe keine Alternative zu diesem
Feldzug. Wie wär?s mit Frieden? Wer jetzt, aus einer fast schon
pathologischen Solidarität heraus, keinen Stopp fordert, gerät in den
Verdacht, sich wieder mal nur der wertvollen Ressourcen und
Wiederaufbauprofite als Global Player bemächtigen zu wollen."
Carl Friedrich von Weizsäcker, 89, Physiker und Philosoph
"Es war ein Fehler von Präsident Bush, auf das schreckliche Unheil in New
York mit einer Kriegserklärung zu reagieren. Man sollte die Institution des
Krieges soweit als möglich überwinden. Denn der Krieg mit modernen Mitteln
birgt immer die Gefahr eines alles vernichtenden Weltenbrandes in sich."
Herbert Grönemeyer, 45, Sänger
"Kampf dem Terrorismus Mann gegen Mann. Kein Krieg, kein Bombenszenario!
Nicht Auge um Auge, Zahl gegen Zahl. Jeder Mensch ist Würde, jeder Mensch
ist Religion, jeder Mensch ist eine Welt, jedes unschuldige Opfer durch
Hunger, Bomben oder Sanktionen, siehe Irak, ist genauso Terror.
Unparteiische Klärung des Nahost-Konfliktes, amerikanisches Versprechen,
sich zurückzuziehen aus dem Mittleren Osten und jedes Interesse an Gas und
Öl in der kaspischen Region aufzugeben."
Antje Vollmer, 58, Bundestagsabgeordnete der Grünen und Vizepräsidentin des
Deutschen Bundestages
"Wer Krieg gegen ein Land führen will, sollte vorher genau definieren,
welche Ziele er mit welchen Mitteln erreichen will und kann. Das Kriegsziel
der Allianz gegen den Terror ist unklar: So wie aus dem Kampf gegen bin
Laden unversehens ein Krieg gegen das Taliban-Regime wurde, droht aus dem
Krieg gegen das Taliban-Regime eine weltweite Kampagne gegen eine
unbegrenzte Anzahl potenzieller Rückzugsgebiete zu werden. Überlassen wir
die Antwort auf die Frage nach den Mitteln und Zielen allein der Dynamik des
Krieges, dann droht eine gefährliche Eskalation. Meine Grundfrage bleibt:
Ist Terrorismus überhaupt militärisch besiegbar?"
Friedrich Schorlemmer, 57, Theologe, Bürgerrechtler und Publizist
"Die Folgen dieses ersten deutschen Militäreinsatzes irgendwo in der Welt
sind ebenso wenig abzuschätzen, wie das Ziel definiert, also eingegrenzt
ist. Der Terrorismus lässt sich so nicht bekämpfen; er wird vielmehr neuen
Zulauf bekommen. Darum: SAG NEIN!"
Rolf Becker, 66, Schauspieler
"Als Kind erlebte ich den Zweiten Weltkrieg. Und danach, dass alle
Deutschen, auch wenn sie Widerstand geleistet hatten, unterschiedslos
verantwortlich gemacht wurden, weil sie nicht verhinderten, was in ihrem
Namen unzähligen Menschen in vielen Ländern angetan wurde - Tod und
Verstümmelung, unendliche Qualen und Leid, Hunger, Vernichtung der
Lebensgrundlagen von Generationen. Die Folgen sind noch immer nicht
überwunden, die Opfer bleiben Opfer, betrogen auch, wenn sie entschädigt
wurden. Wollen wir uns erneut verantwortlich machen lassen für das, was
heute in unserem Namen von Regierung und fast allen Parteien im Parlament
beschlossen und "out of area" realisiert wird - nicht zuletzt im Interesse
derer, die von der globalen Sicherung der Rohstoffbasen profitieren? Noch
reichen Propaganda und Überwachung nicht aus, uns über die wahren
Kriegsziele zu täuschen. Wir können unser "SAG NEIN!" begründen. Vor zwei
Jahren habe ich den "sauberen" Krieg der Nato miterlebt, als wir unsere
Kolleginnen und Kollegen während der Bombardements in Jugoslawien besuchten:
"Dialog von unten statt Bomben von oben." Was Scharping "Kollateralschäden"
nannte, waren planmäßig zerstörte Wohnviertel, Krankenhäuser, getötete
Menschen, darunter viele Kinder. Als Gewerkschafter bin ich dafür, dass die
arbeitende Bevölkerung den Kriegstreibern entgegentritt und nein sagt zur
Barbarei des neuerlichen Bombenkrieges, der von der so genannten
zivilisierten Welt - wie lange noch? - gegen die Bevölkerung in Afghanistan
geführt wird. Demokratie muss erkämpft werden, Euer Krieg ist nicht unser
Krieg."
Walter Kempowski, 72, Schriftsteller
"Zum gegebenen Zeitpunkt halte ich es für unverantwortlich, in Deutschland
Truppen zusammenzustellen und sie irgendwann irgendwohin zu schicken. Die
Schnelligkeit, mit der das ganze Vorhaben vorangetrieben wird, und die
Plumpheit der Zielsetzung scheinen mir höchst bedenklich. Ich habe den Krieg
von Anfang bis Ende bewusst miterlebt. Die Zerstörung meiner Heimatstadt war
eines der schrecklichsten Erlebnisse, die ich hatte. Und mit dem Tod meines
Vaters in Ostpreußen bin ich bis heute nicht fertig geworden. Ich erlebte
die Zerstörung von Hamburg und anderen größeren Städten. Wenn jetzt von
Krieg die Rede ist, dann sträuben sich mir die Haare."
Walter Jens, 78, Schriftsteller
"Dem globalen Terrorismus kommt man zuallerletzt mit einem durch den Einsatz
von Streubomben und Flächenverwüstungen bestimmten Krieg bei, dessen Opfer
in erster Linie Unschuldige sind. Auf diese Weise wird, weit über
Afghanistan hinaus, der Terror als Ausdruck der Verzweiflung befördert und
die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert: Für schmutzige Bomben steht
Geld bereit, für sauberes Wasser nicht. Wer in dieser Situation von
"uneingeschränkter Solidarität" spricht, statt als Freund dem Bundesgenossen
die Problematik seines Tuns sichtbar zu machen, handelt wie ein Vasall und
nicht wie ein besonnener Gefährte, der sich der Maxime verpflichtet weiß:
"Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne bisweilen das Leben retten""."
Annelie Buntenbach, 46, MdB, Bündnis 90/ Die Grünen
"Ich lehne den Militäreinsatz in Afghanistan ab. Der furchtbare
Terroranschlag in den USA kann nicht weitere unschuldige Opfer
rechtfertigen. Die Bilder der verletzten und getöteten Kinder, der zivilen
Opfer in Afghanistan werden in Teilen der Welt als Zeichen dafür gelesen,
dass Menschen ungleich viel wert sind, je nachdem, in welchem Teil der Welt
sie leben. Solidarisierungseffekte mit den Terroristen sind vorhersehbar,
der Norden läuft mit diesem Krieg in die Falle eines Kampfes der Kulturen.
Mehr Terror, nicht weniger Terror wird das Ergebnis sein, wenn man so an der
militärischen Eskalationsschraube dreht."
Thomas D., 32, Sänger der Fantastischen Vier
"Was wir anderen zufügen, wird auch uns geschehen, Hass erzeugt nur wieder
Hass. Die einzige Möglichkeit, um Frieden zu erlangen, liegt darin, Frieden
in uns zu finden durch die bewusste Hingabe zu Liebe, Mitgefühl, Vergebung
und Demut. Dies
beinhaltet auch ein klares Nein zu jedem Krieg."
Martin Walser, 74, Schriftsteller
"Selbst Erzkapitalisten wie George Soros rufen inzwischen (nach dem die
Milliarden verdient sind) nach einer Zähmung des Marktfundamentalismus. Der
Politik ist dazu noch nichts eingefallen. Die Macht, der die Weltwirtschaft
am liebsten gehorcht, trägt die Verantwortung - und wird so das Ziel des
Terrors, der seinerseits eine monströse Reaktion ist auf unsere Versäumnisse
und Fehler. Der amerikanische Präsident neigt dazu, Politik durch
hausgemachte Moral zu ersetzen ("Schurkenstaaten" usw.). Wir in Europa
finden das zwar simpel, aber wir verwehren es ihm nicht. Es wäre die
eigentliche Pflicht Europas, dem Freund zu sagen, dass man historische
Versäumnisse und Fehlentwicklungen nicht durch Krieg korrigieren kann,
sondern ganz allein durch Frieden. Amerika geriet durch diesen Terrorschlag
in einen Schock, jetzt muss Europa beweisen, dass es mehr ist als eine
Bürokratie in Brüssel. Europa muss dem Freund aus dem Schock heraushelfen.
Europa muss den Frieden erklären. Alles andere ist Feigheit vor dem Freund."
Hans-Christian Ströbele, 62, MdB Bündnis 90/ Die Grünen
"Dieser Krieg zielt nicht nur auf Hintermänner und Stützpunkte von
Terroristen. Angegriffen werden auch Städte und Dörfer. Die Bevölkerung
bleibt nicht verschont. Streubomben und Flächenbombardements treffen
unterschiedslos. Unzählige unbeteiligte Zivilisten sterben und werden
grausam verstümmelt. Mehr Hass und Gewalt entstehen. Die Risiken für die
Region sind unkalkulierbar groß. Terroristen drohen, Helden und Märtyrer zu
werden - nicht nur in der islamischen Welt. Dieser Krieg ist politisch
falsch und verhängnisvoll."
Nena, 41, Sängerin
"Ohne Liebe bin ich nichts. Selbst wenn ich in allen Sprachen der Welt, ja
mit Engelszungen reden könnte, so wären alle meine Worte hohl und leer, ohne
jeden Klang wie dröhnendes Eisen oder ein dumpfer Paukenschlag" (1.
Korinther 13, 1). Stoppt diesen Krieg - jetzt."
Lothar Bisky, 60, Ex-Parteichef der PDS und heute Fraktionschef in
Brandenburg
"Leider habe ich zu spät meinen Freunden geglaubt, aus Schwertern
Pflugscharen zu schmieden. Damals waren die Russen erst kurz in Afghanistan.
Jetzt bin ich nicht bereit, aus Pflugscharen wieder Schwerter zu schmieden.
Nur damit die Amerikaner die Russen ablösen können."
Dieter Hildebrandt, 74, Kabarettist
"Meine Begeisterung für einen Kriegseinsatz ist enden wollend. Schon vor
Jahrhunderten haben die klugen Fürsten ihre Landeskinder nie schlechten
Feldherren angedient."
Benno Fürmann, 29, Schauspieler
"Dieser Krieg ist falsch, weil es keinen Sieger geben kann. Die Folgen einer
imperialistischen Außenpolitik sind nun, dass man auf dem Rücken eines der
ärmsten Länder der Welt gegen einen Feind kämpft, den man vor kurzem noch
tatkräftig unterstützt hat. Vielleicht wäre es jetzt der Zeitpunkt, einer
globalen Stimmung des Hasses und des Leids etwas selbstreflektierender
gegenüberzustehen."
Edgar Selge, 52, Schauspieler
"Es ist deprimierend, dass sich Kriegsgegner zurzeit weder von den
Sozialdemokraten noch von den Grünen vertreten fühlen können. Dass es
ausgerechnet diese Parteien sind, die mit Schilys Sicherheitspaket II
unseren Rechtsstaat demontieren und in Afghanistan einen Krieg unterstützen,
der die Polarisierung weitertreiben wird. Wenn Deutschland Soldaten in
diesen Krieg schickt, riskiert es einen Bruch mit Grundwerten, die wir uns
in den letzten 50 Jahren erworben haben. Deutschlands Stärke in der
Weltpolitik liegt im Dialog und im mäßigenden Einfluss."
Maria Jepsen, 56, Bischöfin für Hamburg
"Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein - das haben wir als Kirchen seit
1948 immer wieder gesagt. Das gilt auch für Afghanistan. So schlicht der
Satz ist, mehr braucht nicht gesagt zu werden. Krieg ist das mörderische
Verfahren, die Gewaltspirale hochzuschrauben."
Claudia Roth, 46, Parteichefin der Grünen
"Eine Koalition gegen den internationalen Terrorismus muss auch eine
Koalition der Humanität, der Menschenrechte und der politischen Perspektiven
sein, wenn sie ihre Glaubwürdigkeit nicht verlieren will. Ich sage ja zur
Bekämpfung terroristischer Infrastruktur auch mit repressiven Mitteln, die
verhältnismäßig und zielgenau sind. Daher fordere ich zur Versorgung der
Zivilbevölkerung und als politisches Zeichen für die islamische Welt eine
Aussetzung der Bombardements zu Ramadan und ein Nein zu Streubomben."
Rolf Wischnath, 53, Generalsuperintendent Cottbus
"Nach allem, was die Kirchen in den letzten Jahren zum Frieden gesagt haben,
müssen wir jetzt alle sagen: Um Gottes willen, nein! Willy Brandt sagte: Bei
allen Fehlern, die die Sozialdemokratie in ihrer Geschichte gemacht habe,
habe diese Partei die Deutschen noch nie in Krieg und Not geführt. Jetzt tut
dies einer seiner Nachfolger. Für mich bedeutet das nach dreißig Jahren
Mitgliedschaft: Schluss mit der SPD."
Ausgerechnet Claudia Roth!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Der grüne Sauhaufen soll doch erst einmal Flagge zeigen und den Mut haben, für seine angeblichen Überzeugungen in die Opposition zu gehen!
Der grüne Sauhaufen soll doch erst einmal Flagge zeigen und den Mut haben, für seine angeblichen Überzeugungen in die Opposition zu gehen!
Wenn ich das alles lese, könnte ich echt kotzen!
Es sterben so viele unschuldige Menschen auf dieser Welt, sei es vor Hunger, in sinnlosen Kriegen oder durch andere Gewaltverbrechen.
Und wen interessiert es hier in Deutschland?
Hä?
Hat sich irgendjemand mal gefragt, wie viele unschuldige Menschen in den letzten Jahren in Afghanistan gestorben sind?
Aber jetzt müssen wir natürlich über die Amerikaner herziehen...
Jaja, die bösen Amerikaner....
Bringen mal wieder Unschuldige um....
Anstatt zu heulen und mit den Zähnen zu knirschen, könnten man sich doch mal fragen, was jeder einzelne tun kann, um ein bisschen mehr Frieden auf dieser Welt zu schaffen.
Ständig hab ich nach dem Anschlag gehört, wir müssen unbedingt so weitermachen wie vorher. Wir dürfen uns nicht durch solche Anschläge aus der Bahn werfen lassen...
Keiner hat sich mal gefragt, ob unsere Welt wirklich so toll ist und ob wir unbedingt so weiterleben müssen wie vorher?
Und diese pazifistische Gelabere von einigen Damen und Herren ist wirklich unerträglich.
Bei den meisten "Pazifisten" zeigt sich die Gewaltbereitschaft, gerade hier in Deutschland, auf eine viel subtilere Art und Weise.
Und das ist mindestens genauso pervers wie das, was die Amerikaner machen.
Es sterben so viele unschuldige Menschen auf dieser Welt, sei es vor Hunger, in sinnlosen Kriegen oder durch andere Gewaltverbrechen.
Und wen interessiert es hier in Deutschland?
Hä?
Hat sich irgendjemand mal gefragt, wie viele unschuldige Menschen in den letzten Jahren in Afghanistan gestorben sind?
Aber jetzt müssen wir natürlich über die Amerikaner herziehen...
Jaja, die bösen Amerikaner....
Bringen mal wieder Unschuldige um....
Anstatt zu heulen und mit den Zähnen zu knirschen, könnten man sich doch mal fragen, was jeder einzelne tun kann, um ein bisschen mehr Frieden auf dieser Welt zu schaffen.
Ständig hab ich nach dem Anschlag gehört, wir müssen unbedingt so weitermachen wie vorher. Wir dürfen uns nicht durch solche Anschläge aus der Bahn werfen lassen...
Keiner hat sich mal gefragt, ob unsere Welt wirklich so toll ist und ob wir unbedingt so weiterleben müssen wie vorher?
Und diese pazifistische Gelabere von einigen Damen und Herren ist wirklich unerträglich.
Bei den meisten "Pazifisten" zeigt sich die Gewaltbereitschaft, gerade hier in Deutschland, auf eine viel subtilere Art und Weise.
Und das ist mindestens genauso pervers wie das, was die Amerikaner machen.
Prominente???
Wer von denen ist denn Prominent? Heike Makatsch?
Alle von dir aufgezählten Leute haben ihr Ziel erreicht, ihr Name steht seit langem mal wieder in der Zeitung.
Wer von denen ist denn Prominent? Heike Makatsch?
Alle von dir aufgezählten Leute haben ihr Ziel erreicht, ihr Name steht seit langem mal wieder in der Zeitung.
Noch was. Die Argumente dieser "Prominenten" sind so billig wie ihre Filme, Bücher und was immer sie treiben!!!!!
Oder wer schon einmal einen Cosma Shiva Hagen Film gesehen?
Oder wer schon einmal einen Cosma Shiva Hagen Film gesehen?
Tribune
Das habe ich mich auch schon gefragt! Aber es wäre interessant, welche Vorschläge diese "Prominenz" zu bieten hat, zur Lösung des Problems. golden-bear ist einfach der Knaller. Der hat die beklopptesten Verschwörungstheorien.
Das habe ich mich auch schon gefragt! Aber es wäre interessant, welche Vorschläge diese "Prominenz" zu bieten hat, zur Lösung des Problems. golden-bear ist einfach der Knaller. Der hat die beklopptesten Verschwörungstheorien.
@Chinese...
Da hast du recht, Lösungen haben die alle keine. Sie denken nur wenn sie gegen den Krieg sind, gehören sie automatisch zu den guten Menschen und alle haben sie lieb.
Da hast du recht, Lösungen haben die alle keine. Sie denken nur wenn sie gegen den Krieg sind, gehören sie automatisch zu den guten Menschen und alle haben sie lieb.
Schön, dass die auch alle ins Weltbild unseres LaRouche Freaks golden-bear passen. Siehe Bisky, die Kommunistenbrut.
Die Lichterketten-Organisierer und Walretter sind doch die ersten, die die Polizei rufen, wenn jemand in ihren Vorgarten pinkelt.
Neben etlichen "Berufsbetroffenen", für die sowieso alles falsch ist, was Amerika macht (erst recht seit Bush Präsident ist), enthält die Liste meiner Meinung nach hauptsächlich Pseudoprominente, die einfach nur froh sind wenn sie überhaupt mal nach ihrer Meinung gefragt werden.
Ich meine, wen interessiert denn z.B., was Heike Makatsch zu dem Krieg sagt ???? Mich ganz bestimmt nicht.
Ich glaube viele Personen auf der Liste haben gar keine Ahnung, wovon sie eigentlich reden.
Außerdem würde mich mal interessieren, wann diese Umfrage durchgeführt wurde. Der Tenor vieler Aussagen ist doch: Der Leidtragenden dieses Krieges ist die afghanische Zivilbevölkerung, ansonsten bewirken die Bombardierungen nichts.
Ich denke wir sind in den letzten Tagen diesbezüglich eines besseren belehrt worden. Oder haben diese "Prominenten" etwa nicht die Bilder der jubelnden Menschen in Kabul gesehen ???
Am zynischsten und lächerlichsten fand ich übrigens die Aussage von Nina Hagen.
Ich meine, wen interessiert denn z.B., was Heike Makatsch zu dem Krieg sagt ???? Mich ganz bestimmt nicht.
Ich glaube viele Personen auf der Liste haben gar keine Ahnung, wovon sie eigentlich reden.
Außerdem würde mich mal interessieren, wann diese Umfrage durchgeführt wurde. Der Tenor vieler Aussagen ist doch: Der Leidtragenden dieses Krieges ist die afghanische Zivilbevölkerung, ansonsten bewirken die Bombardierungen nichts.
Ich denke wir sind in den letzten Tagen diesbezüglich eines besseren belehrt worden. Oder haben diese "Prominenten" etwa nicht die Bilder der jubelnden Menschen in Kabul gesehen ???
Am zynischsten und lächerlichsten fand ich übrigens die Aussage von Nina Hagen.
Tja ihr Deppen, altes Spiel,
wenn man sich nicht mit den Argumenten auseinandersetzen will, oder kann, diffamiert man ganz einfach die
die Menschen hinter den Äußerungen, a la " wo sind die denn bitte prominent ?" reichlich erbärmlich, oder ?
B.
wenn man sich nicht mit den Argumenten auseinandersetzen will, oder kann, diffamiert man ganz einfach die
die Menschen hinter den Äußerungen, a la " wo sind die denn bitte prominent ?" reichlich erbärmlich, oder ?
B.
Ja banolo, von mir aus sind sie prominent.
Aber "prominent" heißt noch lange nicht "intelligent".
Mit welchen Argumenten soll man sich da auseinandersetzen ?
Die Welt ist halt nicht so wie diese "Prominenten" sie gerne hätten : friedlich, bequem (hauptsächlich für die) und eine einzige Bussigesellschaft.
Diese Armleuchter, die glauben daß die Vögel nur fliegen weil sie zum Laufen zu faul sind, die noch nie etwas bewegt haben, die sich aufführen wie Mutter Teresa und leben wie die Huren. Hör mir bloß mit der Meinung dieser Kasper auf.
Aber "prominent" heißt noch lange nicht "intelligent".
Mit welchen Argumenten soll man sich da auseinandersetzen ?
Die Welt ist halt nicht so wie diese "Prominenten" sie gerne hätten : friedlich, bequem (hauptsächlich für die) und eine einzige Bussigesellschaft.
Diese Armleuchter, die glauben daß die Vögel nur fliegen weil sie zum Laufen zu faul sind, die noch nie etwas bewegt haben, die sich aufführen wie Mutter Teresa und leben wie die Huren. Hör mir bloß mit der Meinung dieser Kasper auf.
Ausgerechnet die grünen Obermoralisten !
Salbungsvolle Statements zur eigegenen Gesinnungsbestätigung abgeben aber sobald es um die eigenen Regierungspöstchen geht ist auf einmal die Fortführung des Rot-Grünen Projektes wichtiger.
Statt alte antiamerikanische Reflexe auszuleben sollten die sich lieber vergegenwärtigen das man zu allem entschlossenen Fanatiker nicht mit Apellen besiegen kann sondern bis zum bitteren Ende niederkämpfen muß.
Salbungsvolle Statements zur eigegenen Gesinnungsbestätigung abgeben aber sobald es um die eigenen Regierungspöstchen geht ist auf einmal die Fortführung des Rot-Grünen Projektes wichtiger.
Statt alte antiamerikanische Reflexe auszuleben sollten die sich lieber vergegenwärtigen das man zu allem entschlossenen Fanatiker nicht mit Apellen besiegen kann sondern bis zum bitteren Ende niederkämpfen muß.
Wart ihr über einen einzigen der Namen auch nur ein wenig überrascht?
Eher wäre ich umgekehrt überrascht gewesen.
Wer bestimmt eigentlich, wer prominent ist oder wird?
Was gehört dazu, prominent zu sein? Die Besetzungscouch zu überstehen?
Ein ev. Theologiestaatsexamen? Eine berühmte Mutter oder Vater?
Jemand der 33 Mio. DM Steuern hinterzogen hat?
Sind Prominente am Ende nur deswegen prominent, weil sie etwas anderes tun
und anders denken als andere?
Wieso sollten sie gerade deshalb für mich ein Vorbild sein?
Sind Prominente deswegen schlauer?
Wieso dürfen "Prominente" ständig ihren Sülz über den Äther lassen,
während hart arbeitende Menschen nur durch Steuernzahlen glücklich
werden können?
Ist deren Meinung mehr wert als deine?
Schauspieler, Sportler, verbeamtete Pfarrer und Musiker werden ihre Geld auch
verdienen wenn Flugzeuge vom Himmel fallen.
Vielleicht sogar mehr als vorher.
mfg
insti
Eher wäre ich umgekehrt überrascht gewesen.
Wer bestimmt eigentlich, wer prominent ist oder wird?
Was gehört dazu, prominent zu sein? Die Besetzungscouch zu überstehen?
Ein ev. Theologiestaatsexamen? Eine berühmte Mutter oder Vater?
Jemand der 33 Mio. DM Steuern hinterzogen hat?
Sind Prominente am Ende nur deswegen prominent, weil sie etwas anderes tun
und anders denken als andere?
Wieso sollten sie gerade deshalb für mich ein Vorbild sein?
Sind Prominente deswegen schlauer?
Wieso dürfen "Prominente" ständig ihren Sülz über den Äther lassen,
während hart arbeitende Menschen nur durch Steuernzahlen glücklich
werden können?
Ist deren Meinung mehr wert als deine?
Schauspieler, Sportler, verbeamtete Pfarrer und Musiker werden ihre Geld auch
verdienen wenn Flugzeuge vom Himmel fallen.
Vielleicht sogar mehr als vorher.
mfg
insti
Bin schon gespannt wann mal wieder eine oeffentliche buecherverbrennung stattfindet. Neid und missgunst scheinen ja weit verbreitet zu sein und sind sicher ein guter naehrboden. Als Ossietzky 36 den friedensnobelpreis bekam nannten die nazis das einen "beschaemenden vorgang". Und vor dem tod im KZ konnte ihn auch die weltoeffentlichkeit nicht retten.
Zur Liste:
Ich wußte gar nicht, daß es so viele linke Zecken in Deutschland gibt.
Gruß BB
Ich wußte gar nicht, daß es so viele linke Zecken in Deutschland gibt.
Gruß BB
wenn sich künstler über politik äußern ist das regelmäßig sehr peinlich.
und die grünen abgeordneten auf der liste haben ja wohl ihr mandat zurückgelegt, oder ????
und die grünen abgeordneten auf der liste haben ja wohl ihr mandat zurückgelegt, oder ????
Wurden auch Nicht-Gutmenschen interviewt?
Schauspieler, Schriftsteller und Musiker sind traditionell links, vielleicht hätte man ein breites Spektrum der "Prominenten" befragen sollen um differenziertere Meinungen zu bekommen. Karl-Heinz Böhm, die personifizierte Betroffenheit, Cosma-Shiva Hagen oder die Schwachköpfe von Die Prinzen sind für mich jedenfalls nicht meinungsbildend.
Und Bisky und Gysi kennen sich ja mit Afghanistan bestens aus, früher geschlossen dafür und heute geschlossen dagegen. Jaja, die bösen Amerikaner.
Schauspieler, Schriftsteller und Musiker sind traditionell links, vielleicht hätte man ein breites Spektrum der "Prominenten" befragen sollen um differenziertere Meinungen zu bekommen. Karl-Heinz Böhm, die personifizierte Betroffenheit, Cosma-Shiva Hagen oder die Schwachköpfe von Die Prinzen sind für mich jedenfalls nicht meinungsbildend.
Und Bisky und Gysi kennen sich ja mit Afghanistan bestens aus, früher geschlossen dafür und heute geschlossen dagegen. Jaja, die bösen Amerikaner.
Es ist wirklich erhellend, solche profunden Analysen dieser international bekannten Friedens- und Terrorismusforscherinnen Heike Makatsch und Cosma Shiva Hagen zu lesen.
Frei nach Woody Allen: die verraten ihre Großmutter schon, wenn ihnen die Bloomingdales-Kundenkarte weggenommen wird!
Frei nach Woody Allen: die verraten ihre Großmutter schon, wenn ihnen die Bloomingdales-Kundenkarte weggenommen wird!
Na, hier gibt´s ja reichlich Kriegsgeile, wenn ich das richtig sehe. Und deutsche Prominenz passt auch nicht in den Kram?
Wie wär´s mit britischer Prominenz?
Britischer Dramatiker: "Europa lässt sich von USA erpressen"
Berlin (dpa) - Der britische Dramatiker Harold Pinter hat angesichts der
Bombardierung Afghanistans schwere Vorwürfe gegen Europa und die USA
erhoben. "Die europäischen Regierungen lassen sich von den USA erpressen und
bestechen", sagte Pinter am Sonntag in Berlin nach der Verleihung eines
Menschenrechtspreises im Berliner Ensemble. Der 71 Jahre alte Dramatiker war
mit der Hermann- Kesten-Medaille für sein Engagement für verfolgte Autoren
ausgezeichnet worden. Die USA bezeichnete Pinter als "ein extrem
gefährliches und mächtiges Tier", dem im "feigen Europa" nur "besonders
tapfere Politiker" widerstehen könnten.
Pinter, der als der bedeutendste britische Dramatiker der Gegenwart ("Der
Hausmeister") gilt, setzt sich weltweit für verfolgte Schriftsteller und
Journalisten ein. Er erhielt die mit 20 000 Mark (10 200 Euro) dotierte
Hermann-Kesten-Medaille von der Schriftstellervereinigung PEN Deutschland
und dem Land Hessen. Der Präsident des deutschen PEN-Zentrums, der in
Deutschland lebende iranische Lyriker Said, hob bei der Feier hervor, Pinter
habe weder in seinen Dramen noch in seinem persönlichen Leben den Kompromiss
gesucht: "Sie haben immer die Heuchelei genannt, ohne Rücksicht auf das
Protokoll oder den guten Ton", sagte Said. Nach Darstellung von PEN wurden
allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres weltweit 538 Autoren
bedroht, verfolgt, entführt oder getötet.
Den seit Juni andauernden Prozess gegen den serbischen Ex- Diktator Slobodan
Milosevic nannte Pinter ein "NATO-Siegergericht", das "unmöglich als
unparteiisch" betrachtet werden könne. Milosevic steht im niederländischen
Den Haag unter Anklage des Völkermordes vor einem Tribunal der Vereinten
Nationen. Die "Gesellschaft für bedrohte Völker" trat Pinters Kritik an dem
UN-Gericht scharf entgegen und sprach sich gegen seine Ehrung aus. Für
ehemalige Häftlinge serbischer Konzentrationslager seien Pinters Äußerungen
ein "Schlag ins Gesicht", monierte die Menschenrechtsorganisation in einer
Erklärung.
Der Guardian berichtet davon, dass US-Vize-Präsident Cheney ankündigte, nach
Afghanistan kämen bis zu 50 weitere Staaten an die Reihe: Allen voran
Somalia (laut FAZ wird dorthin ja ein Großteil der deutschen Truppen kommen)
und Irak! Der Weltkrieg nimmt seinen Lauf...
Na, Hauptsache unsere glorreiche und innerlich ach so zerrisse oberste
deutsche Politikerkaste konnte nach
dem parlamentarischen Trauerspiel am Freitag in den darauffolgenden
Abendstunden
kräftig abfeiern und die Puppen tanzen lassen! Deutschland, Ball-a Ball-a!
Ekelerregend!
http://www.guardian.co.uk/Archive/Article/0,4273,4301152,00.…
Other countries could face US military action
Up to 50 states are on blacklist, says Cheney
Ewen MacAskill, diplomatic editor
Guardian
Saturday November 17, 2001
The US vice-president, Dick Cheney, warned yesterday that after the
Afghanistan campaign is over, America could use military action in a second
wave of attacks directed against states which harbour terrorists.
Mr Cheney said that up to 50 states could be targeted for a range of action,
from financial and diplomatic to military, on the grounds that they had
al-Qaida networks operating there.
Somalia, the east African country which is a haven for al-Qaida supporters,
would be high on any US list of targets, alongside Iraq.
Planners in Washington and London are considering the next steps. The ease
with which Kabul has fallen has encouraged hawks within the US
administration who are keen to extend military action, particularly against
Iraq.
A Foreign Office source said: "Thinking is going on about a second phase but
no decision has been taken yet and we would never speculate on it."
The British view is that direct military action against another state is
unlikely and that action is more likely to be in partnership with other
states against internal enemies.
Mr Cheney, in a rare public foray, said in an interview for the BBC`s Pashtu
service yesterday morning: "There are a great many places round the world
where there are cells of the al-Qaida organisation. Maybe as many as 40 or
50.
"We`re working with the services of other countries and other governments to
try to wrap those organisations up."
This threat of military action serves a useful purpose for Washington,
making governments more amenable to action against terrorism, either inside
or outside their own boundaries.
The US defence secretary, Donald Rumsfeld, asked the Pentagon to come up
with post-Afghanistan options in which they were to think the unthinkable.
The resulting general command papers were reported to have been dismissed by
Mr Rumsfeld for not being radical enough.
As yet, no specific military target outside Afghanistan has been agreed.
That would change overnight if Osama bin Laden were to turn up in a country
with close ties to al-Qaida, such as Somalia.
Somalia
Somalia would be an easy target as it is a "failed" state that is even more
run-down than Afghanistan.
Dominic Simpson, an analyst with the Kroll Middle East Monitor, said he
thought the next phase of the military campaign might involve Somalia. "The
sense of violation would be less than if the US was moving against a
government that was functioning. It could be the next base for Bin Laden if
he is not caught in the meantime."
Action in Somalia would offer an opportunity to settle an old score: 18 US
soldiers were brutally killed there in 1993 and since then the US has been
wary of committing ground troops anywhere.
Neighbouring African countries claim al-Qaida has been active in Somalia
since 1993. They say it was the base for bombings of US embassies in Kenya
and Tanzania five years later and still has camps there.
If Bin Laden was to escape from Afghanistan, Somalia is one of the few
countries left that might provide him succour, though it is a harder place
to hide in.
German forces have served in Somalia before and the Frankfurter Allgemeine
Zeitung recently reported a plan for a joint US-German operation in which
German troops would take Berbera, with the US taking the harbour and
airport.
The US-German force could operate in alliance with one of the Somali
factions or with the neighbouring Ethiopia.
The main Somali group identified by Washington as close to al-Qaida is
al-Itihaad al-Islamiya (Islamic Unity), which is trying to take over a
north-eastern region.
Yemen
Yemen is home to several militant groups linked to al-Qaida. The remit of
the government does not extend into tribal areas where such groups have
their camps.
The danger was reinforced last year when al-Qaida operatives successfully
launched an attack on the USS Cole from a dinghy. The Yemeni president, Ali
Abdullah Saleh, has been invited to the White House this month, suggesting
the US wants to work in conjunction with the existing government.
Iraq
Mr Rumsfeld has described as significant meetings in Prague between Mohammed
Atta, a suspected leader of the September 11 hijackers, and an Iraqi
intelligence official. However, a firm connection between al-Qaida and Iraq
has proved elusive. Indeed, Bin Laden`s people have fewer footholds in Iraq
than they do in Britain.
However, Saddam Hussein, is regarded by Washington as one of the most
dangerous leaders in the world, with potential access to weapons of mass
destruction, and that is increasingly being regarded as sufficient
justification for war. For many in the US administration, it is unfinished
business.
Britain, though cooperating with the US in bombing Iraq in southern and
northern no-fly zones in the past decade, is opposed to extending the war to
Iraq because of the lack of a firm link.
The test of US intentions could come next month when the UN security council
discusses sanctions against Iraq. Saddam`s refusal to allow in UN weapons
inspectors could turn out to be a casus belli.
Asia
Indonesia, the Philippines and Malaysia, which all have problems with
al-Qaida groups within their borders and with Muslim militants in general,
have agreed to combined operations.
The US, which has a good relationship with these countries, yesterday
expressed a desire to participate in any such operations. It is especially
close to the Philippines, and has offered it a generous military package,
with an emphasis on counter-terrorism.
Paul Wolfowitz, the US deputy defence secretary, recently told the Hong
Kong-based Far Eastern Economic Review that he saw a clear need to confront
al-Qaida in Indonesia: "Going after al- Qaida in Indonesia is not something
that should wait until after al-Qaida has been uprooted from Afghanistan."
Wie wär´s mit britischer Prominenz?
Britischer Dramatiker: "Europa lässt sich von USA erpressen"
Berlin (dpa) - Der britische Dramatiker Harold Pinter hat angesichts der
Bombardierung Afghanistans schwere Vorwürfe gegen Europa und die USA
erhoben. "Die europäischen Regierungen lassen sich von den USA erpressen und
bestechen", sagte Pinter am Sonntag in Berlin nach der Verleihung eines
Menschenrechtspreises im Berliner Ensemble. Der 71 Jahre alte Dramatiker war
mit der Hermann- Kesten-Medaille für sein Engagement für verfolgte Autoren
ausgezeichnet worden. Die USA bezeichnete Pinter als "ein extrem
gefährliches und mächtiges Tier", dem im "feigen Europa" nur "besonders
tapfere Politiker" widerstehen könnten.
Pinter, der als der bedeutendste britische Dramatiker der Gegenwart ("Der
Hausmeister") gilt, setzt sich weltweit für verfolgte Schriftsteller und
Journalisten ein. Er erhielt die mit 20 000 Mark (10 200 Euro) dotierte
Hermann-Kesten-Medaille von der Schriftstellervereinigung PEN Deutschland
und dem Land Hessen. Der Präsident des deutschen PEN-Zentrums, der in
Deutschland lebende iranische Lyriker Said, hob bei der Feier hervor, Pinter
habe weder in seinen Dramen noch in seinem persönlichen Leben den Kompromiss
gesucht: "Sie haben immer die Heuchelei genannt, ohne Rücksicht auf das
Protokoll oder den guten Ton", sagte Said. Nach Darstellung von PEN wurden
allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres weltweit 538 Autoren
bedroht, verfolgt, entführt oder getötet.
Den seit Juni andauernden Prozess gegen den serbischen Ex- Diktator Slobodan
Milosevic nannte Pinter ein "NATO-Siegergericht", das "unmöglich als
unparteiisch" betrachtet werden könne. Milosevic steht im niederländischen
Den Haag unter Anklage des Völkermordes vor einem Tribunal der Vereinten
Nationen. Die "Gesellschaft für bedrohte Völker" trat Pinters Kritik an dem
UN-Gericht scharf entgegen und sprach sich gegen seine Ehrung aus. Für
ehemalige Häftlinge serbischer Konzentrationslager seien Pinters Äußerungen
ein "Schlag ins Gesicht", monierte die Menschenrechtsorganisation in einer
Erklärung.
Der Guardian berichtet davon, dass US-Vize-Präsident Cheney ankündigte, nach
Afghanistan kämen bis zu 50 weitere Staaten an die Reihe: Allen voran
Somalia (laut FAZ wird dorthin ja ein Großteil der deutschen Truppen kommen)
und Irak! Der Weltkrieg nimmt seinen Lauf...
Na, Hauptsache unsere glorreiche und innerlich ach so zerrisse oberste
deutsche Politikerkaste konnte nach
dem parlamentarischen Trauerspiel am Freitag in den darauffolgenden
Abendstunden
kräftig abfeiern und die Puppen tanzen lassen! Deutschland, Ball-a Ball-a!
Ekelerregend!
http://www.guardian.co.uk/Archive/Article/0,4273,4301152,00.…
Other countries could face US military action
Up to 50 states are on blacklist, says Cheney
Ewen MacAskill, diplomatic editor
Guardian
Saturday November 17, 2001
The US vice-president, Dick Cheney, warned yesterday that after the
Afghanistan campaign is over, America could use military action in a second
wave of attacks directed against states which harbour terrorists.
Mr Cheney said that up to 50 states could be targeted for a range of action,
from financial and diplomatic to military, on the grounds that they had
al-Qaida networks operating there.
Somalia, the east African country which is a haven for al-Qaida supporters,
would be high on any US list of targets, alongside Iraq.
Planners in Washington and London are considering the next steps. The ease
with which Kabul has fallen has encouraged hawks within the US
administration who are keen to extend military action, particularly against
Iraq.
A Foreign Office source said: "Thinking is going on about a second phase but
no decision has been taken yet and we would never speculate on it."
The British view is that direct military action against another state is
unlikely and that action is more likely to be in partnership with other
states against internal enemies.
Mr Cheney, in a rare public foray, said in an interview for the BBC`s Pashtu
service yesterday morning: "There are a great many places round the world
where there are cells of the al-Qaida organisation. Maybe as many as 40 or
50.
"We`re working with the services of other countries and other governments to
try to wrap those organisations up."
This threat of military action serves a useful purpose for Washington,
making governments more amenable to action against terrorism, either inside
or outside their own boundaries.
The US defence secretary, Donald Rumsfeld, asked the Pentagon to come up
with post-Afghanistan options in which they were to think the unthinkable.
The resulting general command papers were reported to have been dismissed by
Mr Rumsfeld for not being radical enough.
As yet, no specific military target outside Afghanistan has been agreed.
That would change overnight if Osama bin Laden were to turn up in a country
with close ties to al-Qaida, such as Somalia.
Somalia
Somalia would be an easy target as it is a "failed" state that is even more
run-down than Afghanistan.
Dominic Simpson, an analyst with the Kroll Middle East Monitor, said he
thought the next phase of the military campaign might involve Somalia. "The
sense of violation would be less than if the US was moving against a
government that was functioning. It could be the next base for Bin Laden if
he is not caught in the meantime."
Action in Somalia would offer an opportunity to settle an old score: 18 US
soldiers were brutally killed there in 1993 and since then the US has been
wary of committing ground troops anywhere.
Neighbouring African countries claim al-Qaida has been active in Somalia
since 1993. They say it was the base for bombings of US embassies in Kenya
and Tanzania five years later and still has camps there.
If Bin Laden was to escape from Afghanistan, Somalia is one of the few
countries left that might provide him succour, though it is a harder place
to hide in.
German forces have served in Somalia before and the Frankfurter Allgemeine
Zeitung recently reported a plan for a joint US-German operation in which
German troops would take Berbera, with the US taking the harbour and
airport.
The US-German force could operate in alliance with one of the Somali
factions or with the neighbouring Ethiopia.
The main Somali group identified by Washington as close to al-Qaida is
al-Itihaad al-Islamiya (Islamic Unity), which is trying to take over a
north-eastern region.
Yemen
Yemen is home to several militant groups linked to al-Qaida. The remit of
the government does not extend into tribal areas where such groups have
their camps.
The danger was reinforced last year when al-Qaida operatives successfully
launched an attack on the USS Cole from a dinghy. The Yemeni president, Ali
Abdullah Saleh, has been invited to the White House this month, suggesting
the US wants to work in conjunction with the existing government.
Iraq
Mr Rumsfeld has described as significant meetings in Prague between Mohammed
Atta, a suspected leader of the September 11 hijackers, and an Iraqi
intelligence official. However, a firm connection between al-Qaida and Iraq
has proved elusive. Indeed, Bin Laden`s people have fewer footholds in Iraq
than they do in Britain.
However, Saddam Hussein, is regarded by Washington as one of the most
dangerous leaders in the world, with potential access to weapons of mass
destruction, and that is increasingly being regarded as sufficient
justification for war. For many in the US administration, it is unfinished
business.
Britain, though cooperating with the US in bombing Iraq in southern and
northern no-fly zones in the past decade, is opposed to extending the war to
Iraq because of the lack of a firm link.
The test of US intentions could come next month when the UN security council
discusses sanctions against Iraq. Saddam`s refusal to allow in UN weapons
inspectors could turn out to be a casus belli.
Asia
Indonesia, the Philippines and Malaysia, which all have problems with
al-Qaida groups within their borders and with Muslim militants in general,
have agreed to combined operations.
The US, which has a good relationship with these countries, yesterday
expressed a desire to participate in any such operations. It is especially
close to the Philippines, and has offered it a generous military package,
with an emphasis on counter-terrorism.
Paul Wolfowitz, the US deputy defence secretary, recently told the Hong
Kong-based Far Eastern Economic Review that he saw a clear need to confront
al-Qaida in Indonesia: "Going after al- Qaida in Indonesia is not something
that should wait until after al-Qaida has been uprooted from Afghanistan."
Ich weigere mich, hinzunehmen, daß die als "kriegsgeil" beschimpft werden, die sich für wirksame Maßnahmen gegen Terrorstaaten einsetzen, wie es Afghanistan war. In Wahrheit sind die Gegner der militärischen Maßnahmen gegen Afghanistan unmoralisch und verabscheuenswürdig, denn sie machen sich immer wieder zu Komplizen von Schlächtern wie Sadam Hussein, Milosevic, den Taliban oder der Al Qaida.
Das ist die moralische Dimension, um die es geht. Wer gegen den Kriegseinsatz ist, der ist folter- und terrorgeil.
Das ist die moralische Dimension, um die es geht. Wer gegen den Kriegseinsatz ist, der ist folter- und terrorgeil.
Hi Running-bear
es ist köstlich.
Unter:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,168272,00.html
ist ein Artikel, auch zum Thema" Prominente im Stern" den Du Dir nicht entgehen lassen solltest.
Hier einige Auszüge als "Teaser" gewissermassen.
Fanny
-------------------
....Wäre es nicht effektiver, gleich das Tagebuch der Anne
Frank an Bin Ladens Freunde zu verteilen?
Die jüngste Friedenskampf-Ausgabe des "Stern" versammelt
gleich 44 Prominente, die - in den Worten des Dramatikers
Franz Xaver Kroetz - fürchten, dass Amerika auch uns "auf
den Weg - zurück! - ins Kriegsverbrechergeschäft" bomben
könnte. Wir verstehen:
......."Nun soll unser Panier also am
Hindukusch leuchten. So weit weg von der Heimat waren
deutsche Soldaten selbst unter Hitler nicht." Das schreibt
"Stern"-Kolumnist Heinrich Jaenecke. Und fügt hinzu: "Es
ist nicht unser Krieg ... Es ist Amerikas Krieg, ein Krieg
mit dunklen Motivationen und verborgenen Zielen."......
Alles geht mal zu Ende. Nur die deutsche Unschuld hört nie
auf.
...So weisen wir den Amerikanismus in die Schranken und
fördern einheimische Produkte. Wir könnten auch, wie vom
ehemaligen Berliner Innensenator Werthebach vorgeschlagen,
ein deutsches "Sprachschutzgesetz" einführen, um die
deutsche Sprache vor Fremdwörtern wie "surfen" und
"downloaden" zu beschützen.
...Sie treiben es offen und fröhlich, sie hängen die US-Fahne
in den Garten und singen "I am proud to be an American!"
und "God Bless America" beim Baseball und beim Barbecue.
Sie haben keine Hemmungen, ihr System für das beste der Welt zu halten, während wir vor allem damit beschäftigt
sind, zu differenzieren und zu relativieren: Ja, was die
Taliban mit den Frauen machen, ist nicht schön - aber auch
bei uns werden Frauen diskriminiert und schlecht behandelt.
Zum Beispiel Angela Merkel von der CDU.
es ist köstlich.
Unter:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,168272,00.html
ist ein Artikel, auch zum Thema" Prominente im Stern" den Du Dir nicht entgehen lassen solltest.
Hier einige Auszüge als "Teaser" gewissermassen.
Fanny
-------------------
....Wäre es nicht effektiver, gleich das Tagebuch der Anne
Frank an Bin Ladens Freunde zu verteilen?
Die jüngste Friedenskampf-Ausgabe des "Stern" versammelt
gleich 44 Prominente, die - in den Worten des Dramatikers
Franz Xaver Kroetz - fürchten, dass Amerika auch uns "auf
den Weg - zurück! - ins Kriegsverbrechergeschäft" bomben
könnte. Wir verstehen:
......."Nun soll unser Panier also am
Hindukusch leuchten. So weit weg von der Heimat waren
deutsche Soldaten selbst unter Hitler nicht." Das schreibt
"Stern"-Kolumnist Heinrich Jaenecke. Und fügt hinzu: "Es
ist nicht unser Krieg ... Es ist Amerikas Krieg, ein Krieg
mit dunklen Motivationen und verborgenen Zielen."......
Alles geht mal zu Ende. Nur die deutsche Unschuld hört nie
auf.
...So weisen wir den Amerikanismus in die Schranken und
fördern einheimische Produkte. Wir könnten auch, wie vom
ehemaligen Berliner Innensenator Werthebach vorgeschlagen,
ein deutsches "Sprachschutzgesetz" einführen, um die
deutsche Sprache vor Fremdwörtern wie "surfen" und
"downloaden" zu beschützen.
...Sie treiben es offen und fröhlich, sie hängen die US-Fahne
in den Garten und singen "I am proud to be an American!"
und "God Bless America" beim Baseball und beim Barbecue.
Sie haben keine Hemmungen, ihr System für das beste der Welt zu halten, während wir vor allem damit beschäftigt
sind, zu differenzieren und zu relativieren: Ja, was die
Taliban mit den Frauen machen, ist nicht schön - aber auch
bei uns werden Frauen diskriminiert und schlecht behandelt.
Zum Beispiel Angela Merkel von der CDU.
Hallo Leute,
diesen Bericht kann von Spiegel.de kann man nur zustimmen!
Gruß Albatossa
19. November 2001
POLEMIK
Die Arroganz der Demut
Über die Neigung der Deutschen zur Selbstverachtung und das Verlangen, auch nach dem 11. September die Unschuld zu behalten. Von Henryk M. Broder
Nachdem die Experten gesprochen hatten, trat ein nicht mehr ganz junger Mann aus dem Publikum an das Saalmikrofon, stellte sich als ein "Langzeitstudent" vor und sagte, er könne "das Gerede vom gerechten Krieg" gegen den Terror nicht mehr hören. "Wenn es einen gerechten Krieg gäbe, dann müsste er so aussehen, dass die Wall Street und das Pentagon bombardiert werden."
Einige buhten, manche lachten, viele klatschten. Einem nicht ganz kleinen Teil des Publikums im Audimax der Humboldt-Universität hatte der Langzeitstudent aus dem Herzen gesprochen.
Eigentlich war "Die Gegenwart der Vergangenheit - Darf Deutschland wieder Krieg führen?" das Thema der Berliner Diskussionsrunde. Wie gegenwärtig die Vergangenheit ist, wurde vor allem an den Beiträgen zum US-Krieg in Afghanistan klar. Der findet ideologisch auf deutschem Boden und historisch vor der Kulisse des Zweiten Weltkriegs statt. Die Angreifer - Amerikaner und Briten - sind wieder dieselben, nur werden diesmal Ziele in den afghanischen Bergen statt im Rheinland bombardiert. Und während die deutsche Regierung zu den Alliierten hält und sie ihre "uneingeschränkte Solidarität" versichert, solidarisieren sich die deutschen Kriegsgegner mit den Opfern der Angriffe.
Anders als zur Zeit des Golfkriegs hängen keine weißen Bettlaken aus den Fenstern, dafür wurde über dem Portal des Berliner Ensembles ein Transparent mit einem Spruch des Dichters Matthias Claudius aufgezogen: "`s ist Krieg! `s ist Krieg! O Gottes Engel wehre, und rede Du darein! `s ist leider Krieg - und ich begehre nicht schuld daran zu sein!"
Denn wenn wir diesen Krieg schon nicht verhindern können, dann wollen wir wenigstens zu Protokoll der Geschichte geben, dass wir diesmal nicht schuldig sind. Wir wollen nicht mitbomben, wir wollen nicht, dass Unschuldige gebombt werden. Vor allem aber wollen wir eines: unsere Unschuld behalten. Man kann auch sagen: unsere Äquidistanz. Bin Laden ist uns unheimlich. George W. Bush ist es irgendwie auch.
"Schreckliches ist geschehen", sinnierte Günter Grass nach dem 11. September, "doch die Wörter in den Reaktionen haben mich ebenfalls erschreckt."
"Das Überschwemmen der ganzen Welt mit Cola-Dosen, das musste irgendwann auch zu Gegenreaktionen führen", erklärte der Erzähler Thomas Hürlimann den Zusammenhang von Ursache und Wirkung, nicht nur aus Schweizer Perspektive.
Und einer Kommentatorin des WDR kam schon am 14. September die Erkenntnis, "dass das World Trade Center und das Pentagon nicht nur für Tausende von unschuldigen Opfern, sondern auch für Tausende von Tätern stehen, die Kriege inszenieren, Waffen verkaufen und Hungersnöte in Kauf nehmen, wenn es den Börsenkursen dient".
So viel Unschuld, die Täter und Opfer auf einen interaktiven Nenner bringt und dabei die Täter auf Kosten der Opfer exkulpiert: Es kann nicht allein die Liebe zu den Armen in der Dritten Welt, zu den Entrechteten und Gedemütigten sein, die westeuropäische Feingeister eine gewisse Genugtuung darüber verspüren lässt, dass die Verbreitung von Hamburgern und Cola-Dosen durch die Amerikaner endlich angemessen bestraft wurde.
Was steckt hinter dieser Pose? Der gute alte Anti-Amerikanismus, wie er sich in den Kampfrufen gegen den Krieg in Vietnam artikulierte ("USA-SA-SS") und wie er heute auf den Plakaten der militanten deutschen Friedensfreunde wieder aufscheint ("Terror is coming home")?
Im Gegensatz zum Anti-Kommunismus, der sich mit dem Ende der Sowjetunion erledigt hat, hat sich der Anti-Amerikanismus weiter entwickelt. Sein größter Vorzug liegt darin, dass er beliebig eingesetzt werden kann. Mischen sich die Amerikaner in außeramerikanische Zusammenhänge ein, drängen sie ihren Willen anderen auf. Halten sie sich raus, werden sie ihrer Verantwortung als Weltmacht nicht gerecht. Im Nahost-Konflikt werden beide Vorwürfe gleichzeitig erhoben: dass sich die USA als "Weltpolizei" aufführen und dass sie sich raushalten.
Eine Stufe darunter geht es entweder um die "kulturelle Hegemonie" der USA, um Hollywood, Microsoft und Nike, oder um die "kulturelle Barbarei" der Amerikaner, die lieber zum Catchen als in die Oper gehen. Dass die Barbaren es dennoch geschafft haben, eine Hegemonialmacht zu werden, ihre Produkte in der ganzen Welt zu verbreiten, kann ein kulturbewusster Europäer nur staunend zur Kenntnis nehmen, aber nicht erklären.
Warum stehen die Menschen in Moskau und Katmandu vor McDonald`s Schlange? Warum wollen Kinder in der ganzen Welt mit Barbie und Ken spielen? Warum fliehen Kubaner in die USA und nicht umgekehrt? Und warum grassiert zugleich der Anti-Amerikanismus - nicht nur in Deutschland, aber hier zu Lande auf eine spezielle deutsche Weise?
Wenn es je deutsche Dankbarkeit gegenüber den USA gab, dann hat sie sich längst verflüchtigt
Mögen die Franzosen den Amerikanern vor allem ihre Essgewohnheiten und ihre Oberflächlichkeiten verübeln, dennoch sagen sie jedes Jahr zum D-Day: "Thank you - our liberators!" In Deutschland werden die Essgewohnheiten und Oberflächlichkeiten nur vorgeschoben. Wenn es so etwas wie die Dankbarkeit gegenüber den Befreiern überhaupt je gegeben hat, dann hat sie sich längst verflüchtigt.
Die Debatte, ob die Deutschen befreit oder demokratisch kolonialisiert worden sind, köchelt unter der Oberfläche der deutsch-amerikanischen Volksfeste weiter. Und auf den letzten Umzügen der Friedensbewegung waren nicht nur Plakate mit Verweisen auf Hiroschima und Nagasaki, sondern auch auf Dresden und Hamburg zu sehen. Noch immer kränkt die Erfahrung, dass man sich nicht aus eigener Kraft befreien konnte, sondern dass es Kaugummi kauende Neger waren, die deutschen Studienräten ihre NSDAP-Insignien abnehmen konnten.
Der Groll sitzt tief und kommt immer dann an die Oberfläche, wenn die Amis mal wieder im Begriff sind, irgendein Volk zu befreien. Dann wacht der Anti-Amerikanismus aus seiner Latenzphase auf.
Gleichwohl: Wenn der Anti-Amerikanismus die Reaktion auf ein System ist, das die ganze Welt in ein Korsett zu zwängen versucht, dann müsste es möglich sein, praktische Alternativen zum Amerikanismus anzubieten. Kein Mensch wird gezwungen, in einen Film von Steven Spielberg oder in ein Konzert mit Madonna zu gehen. Statt Bob Dylan und Leonard Cohen hören wir nur noch Sasha und Herbert Grönemeyer, und dem depressiven Humor von Woody Allen halten wir die dralle Heiterkeit von Dirk Bach entgegen.
So weisen wir den Amerikanismus in die Schranken und fördern einheimische Produkte. Wir könnten auch, wie vom ehemaligen Berliner Innensenator Werthebach vorgeschlagen, ein deutsches "Sprachschutzgesetz" einführen, um die deutsche Sprache vor Fremdwörtern wie "surfen" und "downloaden" zu beschützen.
Die Geschäftsgrundlage des Anti-Amerikanismus ist nicht der aggressive Kulturimperialismus der Amerikaner, sondern "Die deutsche Krankheit" (Johannes Willms), ein tief gestörtes Verhältnis zur eigenen "Normalität", die nicht erst mit dem Dritten Reich entgleist ist. Wir nehmen es gern hin, dass die Deutsche Mark in halb Osteuropa Zahlungsmittel ist - ein wenig peinlich ist uns nur, dass es kaum noch ein Restaurant entlang der Mittelmeerküste gibt, in dem keine deutsche Speisekarte ausliegt.
Denn so gern wir von der Amerikanisierung der Welt sprechen, bei der Germanisierung Europas drücken wir ein Auge zu. Wir nehmen es den Amerikanern übel, was wir selbst gern tun würden.
Sie treiben es offen und fröhlich, sie hängen die US-Fahne in den Garten und singen "I am proud to be an American!" und "God Bless America" beim Baseball und beim Barbecue. Sie haben keine Hemmungen, ihr System für das beste der Welt zu halten, während wir vor allem damit beschäftigt sind, zu differenzieren und zu relativieren: Ja, was die Taliban mit den Frauen machen, ist nicht schön - aber auch bei uns werden Frauen diskriminiert und schlecht behandelt. Zum Beispiel Angela Merkel von der CDU.
Am Ende verachten wir uns selbst, weil wir so korrekt, so rücksichtsvoll, so selbstlos sind. Wir nehmen uns immerzu zurück, bauen ein Holo-Mahnmal nach dem anderen, und trotzdem zeigt die Welt mit dem Finger auf uns, während die Amis sich einen Dreck um die Weltmeinung kümmern und aus dem Klimaschutzabkommen aussteigen, wie wir es uns nie trauen würden.
Die deutsche Selbstverachtung ist der Rohstoff, aus dem das deutsche Feuilleton den Anti-Amerikanismus produziert. Wir werfen den Amerikanern die Arroganz der Macht vor, während wir in der Arroganz der Demut waten. "Der Westen muss sich endlich fragen, was er falsch gemacht hat", sagt Günter Grass, der selbst noch nie etwas falsch gemacht hat. Bis heute hält er an einem alten Beschluss der Gruppe 47 fest, nicht mit der Springer-Presse zu reden und keine Anzeigen für seine Bücher in den Springer-Zeitungen zu schalten.
So was gilt als moralisch und als konsequent, und es befähigt Grass, seine Besserwisserei zu globalisieren. Was in New York passiert sei, das hätten die Amerikaner nur in jenen Katastrophenfilmen "erlebt, die im Übermaß produziert worden sind". Jetzt seien sie "erstaunt, dass ein Bruchteil der Generation, die mit diesen Bildern aufgewachsen ist, zu Terroristen wurde". Ohne die Katastrophenfilme aus Hollywood wären die Flugzeugentführer sicher friedliche Segelflieger geworden.
Und wie macht man aus Massenmördern wieder anständige Wesen? Theodor Ebert, der Doyen der deutschen Friedensforschung, möchte "die Terroristen und ihre Hintermänner mit jedem einzelnen Schicksal der Ermordeten ... konfrontieren, so intensiv, dass es ihm anfängt, Leid zu tun, so wie es deutschen Schulkindern in der Seele Leid getan hat, als sie das Tagebuch der Anne Frank lasen".
Wäre es nicht effektiver, gleich das Tagebuch der Anne Frank an Bin Ladens Freunde zu verteilen?
Die jüngste Friedenskampf-Ausgabe des "Stern" versammelt gleich 44 Prominente, die - in den Worten des Dramatikers Franz Xaver Kroetz - fürchten, dass Amerika auch uns "auf den Weg - zurück! - ins Kriegsverbrechergeschäft" bomben könnte. Wir verstehen: "Nun soll unser Panier also am Hindukusch leuchten. So weit weg von der Heimat waren deutsche Soldaten selbst unter Hitler nicht." Das schreibt "Stern"-Kolumnist Heinrich Jaenecke. Und fügt hinzu: "Es ist nicht unser Krieg ... Es ist Amerikas Krieg, ein Krieg mit dunklen Motivationen und verborgenen Zielen."
Alles geht mal zu Ende. Nur die deutsche Unschuld hört nie auf.
diesen Bericht kann von Spiegel.de kann man nur zustimmen!
Gruß Albatossa
19. November 2001
POLEMIK
Die Arroganz der Demut
Über die Neigung der Deutschen zur Selbstverachtung und das Verlangen, auch nach dem 11. September die Unschuld zu behalten. Von Henryk M. Broder
Nachdem die Experten gesprochen hatten, trat ein nicht mehr ganz junger Mann aus dem Publikum an das Saalmikrofon, stellte sich als ein "Langzeitstudent" vor und sagte, er könne "das Gerede vom gerechten Krieg" gegen den Terror nicht mehr hören. "Wenn es einen gerechten Krieg gäbe, dann müsste er so aussehen, dass die Wall Street und das Pentagon bombardiert werden."
Einige buhten, manche lachten, viele klatschten. Einem nicht ganz kleinen Teil des Publikums im Audimax der Humboldt-Universität hatte der Langzeitstudent aus dem Herzen gesprochen.
Eigentlich war "Die Gegenwart der Vergangenheit - Darf Deutschland wieder Krieg führen?" das Thema der Berliner Diskussionsrunde. Wie gegenwärtig die Vergangenheit ist, wurde vor allem an den Beiträgen zum US-Krieg in Afghanistan klar. Der findet ideologisch auf deutschem Boden und historisch vor der Kulisse des Zweiten Weltkriegs statt. Die Angreifer - Amerikaner und Briten - sind wieder dieselben, nur werden diesmal Ziele in den afghanischen Bergen statt im Rheinland bombardiert. Und während die deutsche Regierung zu den Alliierten hält und sie ihre "uneingeschränkte Solidarität" versichert, solidarisieren sich die deutschen Kriegsgegner mit den Opfern der Angriffe.
Anders als zur Zeit des Golfkriegs hängen keine weißen Bettlaken aus den Fenstern, dafür wurde über dem Portal des Berliner Ensembles ein Transparent mit einem Spruch des Dichters Matthias Claudius aufgezogen: "`s ist Krieg! `s ist Krieg! O Gottes Engel wehre, und rede Du darein! `s ist leider Krieg - und ich begehre nicht schuld daran zu sein!"
Denn wenn wir diesen Krieg schon nicht verhindern können, dann wollen wir wenigstens zu Protokoll der Geschichte geben, dass wir diesmal nicht schuldig sind. Wir wollen nicht mitbomben, wir wollen nicht, dass Unschuldige gebombt werden. Vor allem aber wollen wir eines: unsere Unschuld behalten. Man kann auch sagen: unsere Äquidistanz. Bin Laden ist uns unheimlich. George W. Bush ist es irgendwie auch.
"Schreckliches ist geschehen", sinnierte Günter Grass nach dem 11. September, "doch die Wörter in den Reaktionen haben mich ebenfalls erschreckt."
"Das Überschwemmen der ganzen Welt mit Cola-Dosen, das musste irgendwann auch zu Gegenreaktionen führen", erklärte der Erzähler Thomas Hürlimann den Zusammenhang von Ursache und Wirkung, nicht nur aus Schweizer Perspektive.
Und einer Kommentatorin des WDR kam schon am 14. September die Erkenntnis, "dass das World Trade Center und das Pentagon nicht nur für Tausende von unschuldigen Opfern, sondern auch für Tausende von Tätern stehen, die Kriege inszenieren, Waffen verkaufen und Hungersnöte in Kauf nehmen, wenn es den Börsenkursen dient".
So viel Unschuld, die Täter und Opfer auf einen interaktiven Nenner bringt und dabei die Täter auf Kosten der Opfer exkulpiert: Es kann nicht allein die Liebe zu den Armen in der Dritten Welt, zu den Entrechteten und Gedemütigten sein, die westeuropäische Feingeister eine gewisse Genugtuung darüber verspüren lässt, dass die Verbreitung von Hamburgern und Cola-Dosen durch die Amerikaner endlich angemessen bestraft wurde.
Was steckt hinter dieser Pose? Der gute alte Anti-Amerikanismus, wie er sich in den Kampfrufen gegen den Krieg in Vietnam artikulierte ("USA-SA-SS") und wie er heute auf den Plakaten der militanten deutschen Friedensfreunde wieder aufscheint ("Terror is coming home")?
Im Gegensatz zum Anti-Kommunismus, der sich mit dem Ende der Sowjetunion erledigt hat, hat sich der Anti-Amerikanismus weiter entwickelt. Sein größter Vorzug liegt darin, dass er beliebig eingesetzt werden kann. Mischen sich die Amerikaner in außeramerikanische Zusammenhänge ein, drängen sie ihren Willen anderen auf. Halten sie sich raus, werden sie ihrer Verantwortung als Weltmacht nicht gerecht. Im Nahost-Konflikt werden beide Vorwürfe gleichzeitig erhoben: dass sich die USA als "Weltpolizei" aufführen und dass sie sich raushalten.
Eine Stufe darunter geht es entweder um die "kulturelle Hegemonie" der USA, um Hollywood, Microsoft und Nike, oder um die "kulturelle Barbarei" der Amerikaner, die lieber zum Catchen als in die Oper gehen. Dass die Barbaren es dennoch geschafft haben, eine Hegemonialmacht zu werden, ihre Produkte in der ganzen Welt zu verbreiten, kann ein kulturbewusster Europäer nur staunend zur Kenntnis nehmen, aber nicht erklären.
Warum stehen die Menschen in Moskau und Katmandu vor McDonald`s Schlange? Warum wollen Kinder in der ganzen Welt mit Barbie und Ken spielen? Warum fliehen Kubaner in die USA und nicht umgekehrt? Und warum grassiert zugleich der Anti-Amerikanismus - nicht nur in Deutschland, aber hier zu Lande auf eine spezielle deutsche Weise?
Wenn es je deutsche Dankbarkeit gegenüber den USA gab, dann hat sie sich längst verflüchtigt
Mögen die Franzosen den Amerikanern vor allem ihre Essgewohnheiten und ihre Oberflächlichkeiten verübeln, dennoch sagen sie jedes Jahr zum D-Day: "Thank you - our liberators!" In Deutschland werden die Essgewohnheiten und Oberflächlichkeiten nur vorgeschoben. Wenn es so etwas wie die Dankbarkeit gegenüber den Befreiern überhaupt je gegeben hat, dann hat sie sich längst verflüchtigt.
Die Debatte, ob die Deutschen befreit oder demokratisch kolonialisiert worden sind, köchelt unter der Oberfläche der deutsch-amerikanischen Volksfeste weiter. Und auf den letzten Umzügen der Friedensbewegung waren nicht nur Plakate mit Verweisen auf Hiroschima und Nagasaki, sondern auch auf Dresden und Hamburg zu sehen. Noch immer kränkt die Erfahrung, dass man sich nicht aus eigener Kraft befreien konnte, sondern dass es Kaugummi kauende Neger waren, die deutschen Studienräten ihre NSDAP-Insignien abnehmen konnten.
Der Groll sitzt tief und kommt immer dann an die Oberfläche, wenn die Amis mal wieder im Begriff sind, irgendein Volk zu befreien. Dann wacht der Anti-Amerikanismus aus seiner Latenzphase auf.
Gleichwohl: Wenn der Anti-Amerikanismus die Reaktion auf ein System ist, das die ganze Welt in ein Korsett zu zwängen versucht, dann müsste es möglich sein, praktische Alternativen zum Amerikanismus anzubieten. Kein Mensch wird gezwungen, in einen Film von Steven Spielberg oder in ein Konzert mit Madonna zu gehen. Statt Bob Dylan und Leonard Cohen hören wir nur noch Sasha und Herbert Grönemeyer, und dem depressiven Humor von Woody Allen halten wir die dralle Heiterkeit von Dirk Bach entgegen.
So weisen wir den Amerikanismus in die Schranken und fördern einheimische Produkte. Wir könnten auch, wie vom ehemaligen Berliner Innensenator Werthebach vorgeschlagen, ein deutsches "Sprachschutzgesetz" einführen, um die deutsche Sprache vor Fremdwörtern wie "surfen" und "downloaden" zu beschützen.
Die Geschäftsgrundlage des Anti-Amerikanismus ist nicht der aggressive Kulturimperialismus der Amerikaner, sondern "Die deutsche Krankheit" (Johannes Willms), ein tief gestörtes Verhältnis zur eigenen "Normalität", die nicht erst mit dem Dritten Reich entgleist ist. Wir nehmen es gern hin, dass die Deutsche Mark in halb Osteuropa Zahlungsmittel ist - ein wenig peinlich ist uns nur, dass es kaum noch ein Restaurant entlang der Mittelmeerküste gibt, in dem keine deutsche Speisekarte ausliegt.
Denn so gern wir von der Amerikanisierung der Welt sprechen, bei der Germanisierung Europas drücken wir ein Auge zu. Wir nehmen es den Amerikanern übel, was wir selbst gern tun würden.
Sie treiben es offen und fröhlich, sie hängen die US-Fahne in den Garten und singen "I am proud to be an American!" und "God Bless America" beim Baseball und beim Barbecue. Sie haben keine Hemmungen, ihr System für das beste der Welt zu halten, während wir vor allem damit beschäftigt sind, zu differenzieren und zu relativieren: Ja, was die Taliban mit den Frauen machen, ist nicht schön - aber auch bei uns werden Frauen diskriminiert und schlecht behandelt. Zum Beispiel Angela Merkel von der CDU.
Am Ende verachten wir uns selbst, weil wir so korrekt, so rücksichtsvoll, so selbstlos sind. Wir nehmen uns immerzu zurück, bauen ein Holo-Mahnmal nach dem anderen, und trotzdem zeigt die Welt mit dem Finger auf uns, während die Amis sich einen Dreck um die Weltmeinung kümmern und aus dem Klimaschutzabkommen aussteigen, wie wir es uns nie trauen würden.
Die deutsche Selbstverachtung ist der Rohstoff, aus dem das deutsche Feuilleton den Anti-Amerikanismus produziert. Wir werfen den Amerikanern die Arroganz der Macht vor, während wir in der Arroganz der Demut waten. "Der Westen muss sich endlich fragen, was er falsch gemacht hat", sagt Günter Grass, der selbst noch nie etwas falsch gemacht hat. Bis heute hält er an einem alten Beschluss der Gruppe 47 fest, nicht mit der Springer-Presse zu reden und keine Anzeigen für seine Bücher in den Springer-Zeitungen zu schalten.
So was gilt als moralisch und als konsequent, und es befähigt Grass, seine Besserwisserei zu globalisieren. Was in New York passiert sei, das hätten die Amerikaner nur in jenen Katastrophenfilmen "erlebt, die im Übermaß produziert worden sind". Jetzt seien sie "erstaunt, dass ein Bruchteil der Generation, die mit diesen Bildern aufgewachsen ist, zu Terroristen wurde". Ohne die Katastrophenfilme aus Hollywood wären die Flugzeugentführer sicher friedliche Segelflieger geworden.
Und wie macht man aus Massenmördern wieder anständige Wesen? Theodor Ebert, der Doyen der deutschen Friedensforschung, möchte "die Terroristen und ihre Hintermänner mit jedem einzelnen Schicksal der Ermordeten ... konfrontieren, so intensiv, dass es ihm anfängt, Leid zu tun, so wie es deutschen Schulkindern in der Seele Leid getan hat, als sie das Tagebuch der Anne Frank lasen".
Wäre es nicht effektiver, gleich das Tagebuch der Anne Frank an Bin Ladens Freunde zu verteilen?
Die jüngste Friedenskampf-Ausgabe des "Stern" versammelt gleich 44 Prominente, die - in den Worten des Dramatikers Franz Xaver Kroetz - fürchten, dass Amerika auch uns "auf den Weg - zurück! - ins Kriegsverbrechergeschäft" bomben könnte. Wir verstehen: "Nun soll unser Panier also am Hindukusch leuchten. So weit weg von der Heimat waren deutsche Soldaten selbst unter Hitler nicht." Das schreibt "Stern"-Kolumnist Heinrich Jaenecke. Und fügt hinzu: "Es ist nicht unser Krieg ... Es ist Amerikas Krieg, ein Krieg mit dunklen Motivationen und verborgenen Zielen."
Alles geht mal zu Ende. Nur die deutsche Unschuld hört nie auf.
Kritik an der US regierung hat doch mit "antiamerikanismus" nichts zu tun. Aehnlich wie antisemitismus impliziert dieser begriff den hass auf ein ganzes volk. Niemand kaeme auf die idee etwa den kritikern Berlusconis einen hass auf alle italiener zu unterstellen.
Mithin ist die antiamerikanismus diskussion reine polemik (unsachlicher meinungsstreit), und so ist ja Broders artikel auch kategorisiert.
Mithin ist die antiamerikanismus diskussion reine polemik (unsachlicher meinungsstreit), und so ist ja Broders artikel auch kategorisiert.
Wenn ich die Namen in der Promiliste so lese, dann finden sich da nicht viele Leute, deren politische Einstellung bzw. Argumentation mich nachdenklich stimmen könnte. Offenbar war der Stern nicht in der Lage, wirklich ernstzunehmende Persönlichkeiten zu einem Statement zu bewegen, welches im Sinne der Zeitschrift als in-line gelten kann.
Heike Makatsch, die Hagen-Family, Nena, Sänger von den Prinzen und den Toten Hosen......... - die werden mir als politische Leitbilder präsentiert?
Sorry Leute, aber da haut`s mich höchstens wech....
Albatossa,
guter Artikel, dankeschön!
Heike Makatsch, die Hagen-Family, Nena, Sänger von den Prinzen und den Toten Hosen......... - die werden mir als politische Leitbilder präsentiert?
Sorry Leute, aber da haut`s mich höchstens wech....
Albatossa,
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