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    Web.de: Kaufempfehlung und Interview - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.01.02 09:42:45 von
    neuester Beitrag 06.01.02 18:59:51 von
    Beiträge: 7
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      schrieb am 04.01.02 09:42:45
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Aktie von Web.de gehört zu den tief gestürzten Werten am Neuen Markt. Das Unternehmen selbst ist auf dem Weg Richtung schwarze Zahlen und gut aufgestellt für die Zukunft. Auch die Aktie hat Potenzial.

      Merck Fink & Co
      Analyst: Joachim Koller
      3. Januar 2002

      WKN 529650
      Branche Internetservice
      Land Deutschland
      Bisherige Empfehlung k.A.
      Aktuelle Empfehlung Buy
      Kurs bei Besprechung 4,25 Euro
      Datum 03.01.2002
      Kursziel k.A.
      Zeithorizont k.A.


      Quelle: Analyst Corner/Consors

      Karlsruhe – Nur fünf EUR gibt die Web.de AG für die Gewinnung eines Neukunden aus. Und mit solch geringen Mitteln ist die Zahl der registrierten Nutzer mehr als verdreifacht worden. Der Umsatz ist im dritten Quartal um 60 Prozent im Jahresvergleich auf 4,8 Mio. EUR gestiegen, das EBIT betrug jetzt minus 8,1 Mio. EUR. Ein Jahr zuvor war der operative Verlust noch bei 10,3 Mio. EUR. Vor allem aber liegt die aktuelle Marktkapitalisierung nur rund 20 Mio. EUR über den Cash-Beständen. Und die sollen ausreichend bis zum Break even sein, wie Analyst Joachim Koller von Merck, Finck & Co. bestätigt.

      AC: Sie bezeichnen das Portal als erfolgversprechendes Geschäftsmodell für das Internet, bisher ist aber noch nicht klar, wie mit Inhalten Geld verdient werden soll. Auch Web.de macht noch Verlust...

      Koller: Ja, noch ist das Geld verdienen schwer. Ich bin aber sicher, dass sich das ändern wird. Das ist auch eine Frage der Zeit, des Generationenwechsels bei den Nutzern. Nehmen Sie die Generation, die gerade aufwächst – für die wird eine wirtschaftliche Nutzung, also beispielsweise Einkäufe über das Netz, sehr viel selbstverständlicher sein als für die meisten Erwachsenen heutzutage.

      AC: Die Zahlen für das dritte Quartal zeigen hohe Zuwächse beim Umsatz. Hat sich das auch in den Ergebnissen niedergeschlagen?

      Koller: Ja, der Vorsteuerverlust hat sich im dritten Quartal um 38 Prozent im Jahresvergleich verringert. Es gab ein sehr starkes Kundenwachstum, Web.de hat nun 6,8 Mio. registrierte User im Gegensatz zu 2,1 Mio. vor einem Jahr. Zugleich sind die Kosten für die Kundengewinnung gesunken.

      AC: Die Zusammensetzung der Umsätze bei Web.de unterscheidet sich in einem Punkt deutlich von Konkurrenten: Es fehlen Erlöse aus dem Zugangsgeschäft. Vorteil oder Nachteil?

      Koller: Eher neutral oder von Vorteil, denn auf lange Sicht wird das Zugangsgeschäft sowieso immer schlechter werden. Es wird in zehn Jahren kaum noch eine Rolle spielen in Relation zu dem, was mit Inhalten und Services verdient werden kann.

      AC: Die Karlsruher bieten sogenannte E-Services. Was ist darunter zu verstehen?

      Koller: Vor allem zwei Dienste sind gute Beispiele für diese E-Services: Der Unified Messaging Service (UMS) und das Lotto-Geschäft. UMS bietet Faxdienste und einen Anrufbeantworter sowie weitere Kommunikationsdienste auf Internetbasis an. Web.de bekommt einen Anteil der Telefongebühren. Bei der Lotto-Annahme bekommt das Unternehmen eine Provision.

      AC: Und das fehlt der Konkurrenz?

      Koller: T-Online will, wie man hört, zu Jahresbeginn mit UMS starten. Web.de ist in jedem Fall früher dran als die Mitbewerber. Mein Eindruck nach mehreren Besuchen im Unternehmen ist, dass Web.de viel jünger ist, die Mitarbeiter motivierter und das Angebot technisch weit vorne.

      AC: Im Portalmarkt drängeln sich Konzerne wie Yahoo und zunehmend auch Mediengiganten wie AOL Time Warner oder Bertelsmann, die über Mengen an Content verfügen. Wie will sich Web.de da auf Dauer durchsetzen?

      Koller: Ich glaube, Portale haben gegenüber Produzenten den Vorteil, Inhalte nicht mit hohen Kosten produzieren zu müssen. Bei diesem Geschäftsmodell ist nicht nur die Einnahmenseite, sondern sind auch die Kosten sehr flexibel und können gut kontrolliert werden. Und wenn sie auf mögliche Übernahmen anspielen: Wenn Web.de von einem großen Konzern geschluckt würde – was sich grundsätzlich nie ausschließen lässt – ist das mit hoher Wahrscheinlichkeit wegen der gezahlten Prämien gut für die Aktionäre.

      AC: Im direkten Vergleich zwischen T-Online, Web.de und Freenet: Wer ist besser positioniert?

      Koller: T-Online profitiert von der Vermischung zwischen dem ISP- und dem Portalgeschäft. Aber T-Online macht einen eher biederen Eindruck. Die Kunden von Web.de sind höherwertig und stellen damit auch ein besseres Potenzial für die Werbe- und E-Commerce-Partner von Web.de dar. Das halte ich für einen wichtigen Vorteil.

      AC: Und wer ist am niedrigsten bewertet?

      Koller: Web.de ist meines Erachtens stark unterbewertet, gerade im Vergleich zu T-Online. Natürlich ist T-Online größer, aber die Bindung der Kunden an ihr Portal scheint mir bei Web.de viel höher. Gerade weil sie keine Zugangsdienste anbieten. Viele Kunden von T-Online oder Freenet dürften ausschließlich deswegen registriert sein, die eigentlichen Portale aber überhaupt nicht nutzen. Wer sich hingegen für Web.de entscheidet, tut das bewusst wegen der angebotenen Leistungen. Deshalb sind sie das qualitativ hochwertigste Portal. Außerdem ist positiv, dass die Kundengewinnungskosten extrem niedrig sind. Web.de gibt etwa fünf EUR je Kunde aus, Freenet fast das Doppelte – der französische ISP Wanadoo, zugleich auch Portal, gibt gut 70 EUR aus.

      AC: Also sollte auch die Aktie Chancen bieten?

      Koller: Ja, Web.de ist klar auf dem Weg in die Profitabilität, das Management will den Break even schon im vierten Quartal 2002 schaffen. Ich rechne für 2004 mit endgültig schwarzen Zahlen auch beim Reingewinn. Die Liquidität ist ausreichend und ich komme in meiner Berechnung auf einen fairen Wert von zehn EUR je Aktie. Das rechtfertigt mein Rating „Buy“.

      AC: Herr Koller, vielen Dank für das Gespräch.

      Das Interview wurde von Martin Brust geführt.
      Avatar
      schrieb am 04.01.02 09:54:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nichts für ungut, aber womit will web.de nachhaltig Geld verdienen?


      baum
      Avatar
      schrieb am 04.01.02 10:18:19
      Beitrag Nr. 3 ()
      @limiter

      Ich verstehe die Argumentation von Herrn Koller nicht so ganz.

      Er sagt, dass Portale den Vorteil hätten, dass sie den Content nicht teuer zu produzieren bräuchten. Aber was für ein Content kommt dabei raus, eben kein Premium Content, den man dann bezahlen müßte (so man wollte).

      Die Medienunternehmen (wie z.B.: Bertelsmann) produzieren den Content so oder so und könne ihn dann eben auch noch im Internet benutzen, sozusagen als Zweitverwertung. Das hängt eben nur von den Rechten ab, die man an den Inhalten hat.

      Ob man mit UMS jemals Geld verdienen kann ist zweifelhaft. WEB.DE hat es im B2B Bereich ja schon via Workways versucht, und wenn das erfolgreich gewesen wäre, hätte es da sicher kein Management BuyOut gegeben !

      Also, schliesse ich mich der Frage von BAUM an,

      Wie will WEB.DE nachhaltig Geld verdienene ? (Man könnte hier WEB.DE auch durch T-ONline, Lycos, Yahoo, AOL etc. ersetzen)
      Avatar
      schrieb am 05.01.02 00:48:07
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wie das Geld verdienen? Natürlich ist mir das auch nicht ganz klar.
      Ich gehe davon aus, dass über E-Comerce bzw. Kooperationspartnerschaften mittelfristig das meiste Geld zu verdienen ist. Web.de genießt den Ruf, besonders "hochwertige", das heißt zahlungskräftige Nutzer, zu haben (wovon offenbar ein Partner wie Premiere world überzeugt ist). Da werden Firmen den Vertriebsweg web-Portal für sich zu nutzen wissen.
      Wenn sie die Sache clever genug anstellen, erreichen sie dabei Kunden, die über klassische Medien wie TV oder Print nicht abgedeckt werden. Beispiel premiere world: Die werden den jüngeren Teil ihrer Zielgruppe nicht über Anzeigen in einer Zeitung oder `nen Werbespot vorm Musikantenstadl fassen. Könnten also ein paar Euro auf den Tisch legen, damit web.de die Verbindung zum Dauer-Chater herstellt. Was mir außerdem dazu einfällt: Für bestimmte Geschäfte wird man in Zukunft nicht mehr aus dem Haus gehen wollen (wird ja auch immer gefählicher für unsere Gutverdienenden). Die Kooperation von web.de mit Lotto ist ein Beispiel, wie`s laufen könnte. Web.de öffnet hier die virtuelle Haustür.

      Das Problem ist, dass niemand voraussagen kann, welchen Stellenwert das Internet in 5 oder 10 Jahren haben wird. Sollte seine Bedeutung wachsen, braucht man Dienstleister, die den Kontakt zum Kunden herstellen. Ob man dies T-Online, Freenet oder web.de zutraut ist Geschmackssache. Ich traue es gefühlsmäßig Web.de zu.
      Avatar
      schrieb am 05.01.02 10:19:47
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wie verdienz web.de sein Geld?

      Nun - im Moment produzieren sie ja noch Verluste (absolut gesehen)... aber Nutzerzahl und Umsatz wächsen stetig.

      Das bedeutet doch, dass ein Großteil der immerhin 8 Mio. registrierten Nutzer, obwohl deren Kundengewinnenung nicht ganz billig war, über web.de (freemail) kommunizieren. Da klingelt schon die Kasse - denn beispielsweise bei UMS ist durchaus Geld zu verdienen, so wie es mit dem Fax und Anrufbeantworterservice beschrieben wurde.

      Ich beispielsweise besitze kein Fax mehr (einen Neukauf nach Defekt habe ich unterlassen) und lasse mir alles an meine Faxnummer bei freemail senden. Und SMS sind beispielsweise auch kaum noch kostenfrei (bei anderen Anbietern zu versenden) - hier bietet freemail einen vergleichsweise kostengünstigen Service. Wenn nur ein 20zigstel der bisherigen Nutzer dies nutzen, dann sind das immerhin noch 400.000 potentielle Simser.

      Wer hätte sich denn noch vor wenigen Jahren vorstellen können, dass er unter Umgehung der Telekom telefonieren könnte... heute wählt man eine 010xx-Nummer - die Abrechnung erfolgt über die Telekom oder per Lastschriftverfahren - fertig... und das tollste, es funktioniert und wird angenommen. Warum also sollten die freemail-user nicht auch lernen Ihr SMS- webcent-Konto per Lastschrift oder Bankeinzug aufladen?

      Ob sich der zu bezahlende web.de Club durchsetzen wird, bleibt abzuwarten, die Zeit ist vielleicht noch nicht reif... aber die Teilnahme ist doch freiwillig.

      Niemand ist bei freemail an irgendetwas gebunden, wie bei einem ISP wie T-Online, der nach Aufkündigung des Vertrages auch die Emailadresse einstellt... das treibt doch geradezu die Nutzer zu einem Anbieter, der einen Kommunikationszugang ohne klammernde Bedingungen bietet.

      Ich denke, das Unternehmen wird in ca. 1 Jahr in die Gewinnzone (absolut) eintreten. Dass die Betreiber wirtschaftlich arbeiten können, rechtzeitig auf die Sparbremse zu treten bereit sind und innovative Ideen verwirklichen und gewinnbringende Partnerschaften und Kooperationen bilden, haben sie bereits bewiesen. Und nicht vergessen: Deutschland ist nach den USA das zweitstärkste Land im Sinne der Internetnutzung.

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      schrieb am 06.01.02 17:21:10
      Beitrag Nr. 6 ()
      Web.de hat in der kommenden Woche gute Chancen
      in Richtung 7 - 8 Euro zu laufen.
      Schätze schon die Eröffnung wird morgen bei 5,20 - 5,40 liegen.
      Avatar
      schrieb am 06.01.02 18:59:51
      Beitrag Nr. 7 ()
      @Joscht,

      ich stimme dir zu.

      Dabei zu beachten ist:

      1. Die Kurszuwächse in den letzten Tagen waren nicht übertrieben, ein schön langsamer Anstieg.

      2. Der Bereich um 4,65 Euro ist mit großem Volumen überwunden worden, d.h. nachhaltig.

      3. Viele - gerade Institutionelle - müssen jetzt in den Markt und werden nicht so lange warten bis der Zug abgefahren ist.

      4. WEB.DE ist ein Pflichtpapier für I-Net Fonds.


      Ich vermute wir sehen eine ähnliche Erholungsrally wie im April 2001.

      WEB.DE lief damals in 4 Wochen von 3,70 Euro auf knapp 15 Euro. Dabei waren die fundamentalen Voraussetzungen bedeutend schlechter als heute.

      MfG auri


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