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    Neuer Markt: Ein Tag voller Skandale - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.02.02 11:10:47 von
    neuester Beitrag 21.02.02 11:14:35 von
    Beiträge: 4
    ID: 554.548
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      schrieb am 21.02.02 11:10:47
      Beitrag Nr. 1 ()
      Neuer Markt: Ein Tag voller Skandale [ 21.02.02, 10:50 ]
      Von Jürgen Walk , Volker Tietz, Börse-Online.de

      Kaum zwei Stunden sind bislang seit Börsenöffnung vergangen. Dennoch ist das Fazit bereits klar: Der 21. Februar ist ein Tag der Skandale. Fahrlässigkeit, teils gepaart mit krimineller Energie, ruiniert den Ruf des Börsensegments weiter. Da ist es ein Wunder, dass die Indizes dennoch steigen.

      Tagesgespräch am Neuen Markt ist die drohende Insolvenz von D.Logistics. Das Hofheimer Unternehmen benötigt dringend Geld, um einen finanziellen Engpass zu überbrücken. Bislang will aber niemand kurzfristige Mittel zur Verfügung stellen. Die Gespräche sind seit vergangener Woche ergebnislos verlaufen. Die Aktie verliert ein Drittel ihres Wertes. (Mehr dazu...)

      Auch Telematik-Dienstleister ComRoad schreibt die Skandalgeschichte des Neuen Marktes fort. Die Aktie verliert fast die Hälfte ihres Wertes, seitdem sie wieder gehandelt wird. (Mehr dazu...)

      Der Streit zwischen MobilCom und France Telecom geht munter weiter. Jetzt werden dem Gründungsmitglied des Neuen Marktes rechtwidrige Börsengeschäfte vorgeworfen. Die Ehefrau von Vorstandschef Gerhard Schmid soll fünf Prozent der Aktien unrechtmäßig erworben haben. Die Franzosen behaupten, MobilCom habe Frau Schmid das Geld gegeben. Ein Sprecher wies die Vorwürfe zurück. Die Aktie verliert drei Prozent. . (Mehr dazu...)

      Doch auch die guten Nachrichten sollen nicht verschwiegen werden: Der Neue Markt befindet sich auf Erholungskurs. Der All Share legt 2,2 Prozent auf 968 Punkte zu, der NEMAX 50 2,8 Prozent auf 977 Zähler. Gut stehen Biotech-, Medien- und Technologietitel da.

      Entscheidend wird sein, ob sich der 50-er Index auf Schlusskursbasis über der Marke von 965 Punkten behauptet. Die charttechnischen Auswirkungen lesen Sie hier.
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      schrieb am 21.02.02 11:12:22
      Beitrag Nr. 2 ()
      D.Logistics meldet die schlimme Wahrheit scheibchenweise [ 21.02.02, 10:01 ]
      Von Jürgen Walk

      Salamitaktik bei D.Logistics: Scheibchenweise kommt die drohende Insolvenz des Hofheimer Unternehmens ans Licht.


      Firmengründer Detlef Hübner kann Aktien verkaufen, ohne es melden zu müssen.


      Der Konzern benötigt in den kommenden sechs bis acht Wochen dringend Geld, um einen finanziellen Engpass zu überbrücken. Es handelt sich dabei um einen Betrag "im niedrigen einstelligen Millionenbereich". Dazu soll es Gespräche mit den finanzierenden Banken geben. Die bisherigen Verhandlungen mit den Hauptaktionären, darunter dem früheren Unternehmenschef Detlef Hübner, sind offenbar ergebnislos verlaufen.

      Noch im November anlässlich des Berichts zum dritten Quartal, schien bei D.Logistics die Lage stabil zu sein. Zwar wies boerse-online.de schon lange auf die hohe Verschuldung und astronomische Firmenwertabschreibungen hin, die durch allzu aggressives und planloses Wachstum verursacht war. Doch das operative Geschäft lief noch zufriedenstellend.

      Im neuen Jahr brach die Fassade dann wie ein Kartenhaus zusammen. Völlig unerwartet trat der Firmengründer und langjährige Vorstandschef Detlef Hübner von seinem Amt zurück. Kurz darauf folgte eine drastische Gewinnwarnung. Heute kommt die Meldung vom finanziellen Engpass.

      boerse-online.de rät weiterhin, die Aktie zu VERKAUFEN. Sollte D.Logistics tatsächlich Insolvenz anmelden, droht den Aktionären wegen der hohen Verschuldung der Totalverlust.

      Doch auch wenn der Konzern großzügige Banken findet und an der Zahlungsunfähigkeit vorbeischrammt, liegt wenig Potenzial im Papier. Der neue Vorstandschef Ernst Gumrich muss D.Logistics komplett umbauen, unprofitable Teile abstoßen und wohl auch Teile des Tafelsilbers verscherbeln, um aus der Schuldenfalle zu kommen.

      Brisant ist außerdem, dass der frühere Vorstandschef Detlef Hübner nicht einmal Ambitionen zeigt, in den Aufsichtsrat zu wechseln. Damit kann der Hauptaktionär seine Anteile verkaufen, ohne es melden zu müssen. Sein vages Versprechen, die maßgebliche Beteiligung weiterhin aufrecht erhalten zu wollen, klingt wenig glaubwürdig: Schließlich war auch er offenbar nicht bereit, D.Logistics aus seinem finanziellen Engpass zu helfen.

      Empfehlung: VERKAUFEN
      Kurs am 21. Februar: 2,20 Euro
      Rückschlagpotenzial: Totalverlust
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      schrieb am 21.02.02 11:13:41
      Beitrag Nr. 3 ()
      ComRoad-Kurs spiegelt Vertrauen der Anleger [ 21.02.02, 09:36 ]
      Von Redaktion Börse Online

      1,51 Euro - auf dieses Allzeittief fällt der Kurs der ComRoad-Aktie nach Wiederaufnahme des Handels, nachdem er seit Mittwochmittag ausgesetzt war. Gestern hatte der Aufsichtsrat getagt.


      Nach Angaben des Unternehmens hat sich am Mittwoch das Management mit drei Wirtschaftsprüfern der KPMG getroffen. Über den Inhalt des Gesprächs wurden zunächst keine Einzelheiten bekannt.

      ComRoad will jetzt nach eigenen Angaben eine Sonderprüfung durch eine "renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft" in Auftrag geben und bei Gericht einen neuen Jahresabschlussprüfer beantragen.

      KPMG hatte ComRoad am Dienstag das Vertrauen entzogen. Wie BÖRSE ONLINE in der Ausgabe vom 21. Februar 2002 berichtet, habe die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft den Auftrag zur Prüfung der Zahlen des Telematik-Unternehmens für das abgelaufene Geschäftsjahr aus wichtigem Grunde fristlos gekündigt.

      Im Rahmen der laufenden Prüfung hätten sich laut KPMG begründete Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit der am Neuen Markt notierten Gesellschaft ergeben. Nähere Einzelheiten wollte KPMG nicht mitteilen.

      Recherchen von BÖRSE ONLINE haben ergeben, dass sich diese Zweifel insbesondere auf die von ComRoad behauptete Existenz einer Herstellerfirma in Hongkong beziehen. Bei einer Überprüfung seitens KPMG vor Ort habe sich ergeben, dass die genannte Firma weder unter der angegebenen Adresse bekannt sei, noch der Telefonanschluss existiere. Auch ein Registernachweis habe nicht geführt werden können.

      BÖRSE ONLINE hatte seit Juni 2001 auf Grund von Vor-Ort-Recherchen mehrfach über Unstimmigkeiten im Asiengeschäft von ComRoad berichtet.

      Mehr dazu im aktuellen Heft von BÖRSE ONLINE, das ab heute, 21. Februar, im Handel erhältlich ist.
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      schrieb am 21.02.02 11:14:35
      Beitrag Nr. 4 ()
      MobilCom droht ohne Partner das Aus [ 20.02.02, 19:21 ]
      Von Joachim Dreykluft

      "Preise verändern die Welt": So warb einst MobilCom. Der hohe Preis für die UMTS-Lizenz könnte jetzt den Wert der MobilCom-Aktie dramatisch verändern - bis zum Totalverlust.

      MobilCom-Chef Gerhard Schmid fährt einen gefährlichen Kurs.


      Bis in den Abend tagt in Büdelsdorf bei Kiel der Aufsichtsrat von MobilCom. Über die Tagesordnung des Treffens ist offiziell nichts bekannt, es soll jedoch anschließend eine Erklärung veröffentlicht werden.


      Nach Zeitungsberichten geht es unter anderem um eine Forderung von France Télécom, den Anteilserwerb von Sybille Schmid zu überprüfen, der Frau von Firmenchef Gerhard Schmid. Sie hatte in den vergangenen Monaten ihren Anteil an MobilCom auf fünf Prozent aufgestockt.


      Angeblich will France Télécom nachweisen, dass Frau Schmids Transaktion nicht korrekt gewesen ist, um so den Vertrag aus dem Jahr 2000 rückgängig zu machen. Damals hatten die Franzosen für 3,7 Milliarden Euro 28,5 Prozent der Telefonfirma gekauft und sich eine Option einräumen lassen, ab Ende 2003 von Gerhard Schmid die Mehrheit der Anteile zu übernehmen.


      Folgende Szenarien ergeben sich für Anleger:


      France Télécom kauft Schmid seine Anteile ab und macht das Unternehmen zur deutschen Filiale der eigenen Handy-Tochter Orange. Das würde bedeuten, dass die Investitionen in UMTS drastisch zurück geschraubt werden. Der Netzstart dürfte bis auf 2004 verschoben werden. Möglicherweise kommt es auch zu einer Fusion oder Zusammenarbeit mit einem anderen der kleinen UMTS-Lizenzinhaber. Dann würden Sonderabschreibungen in Milliardenhöhe drohen.


      Die andere Möglichkeit: France Télécom zieht sich - unter Verzicht auf finanzielle Forderungen - zurück, Schmid hat wieder das alleinige Sagen. Das finanzielle Aus wäre dann nicht auszuschließen.


      Denn nach Berechnungen von boerse-online.de fließen aus dem Geschäftsbetrieb pro Jahr mehr als 400 Millionen Euro ab - ohne dass sie in der Gewinn- und Verlustrechnung auftauchen. MobilCom nutzt hier eine Sonderregelung des Bilanzierungsstandards IAS aus. Die liquiden Mittel zum Zeitpunkt 30. September 2001 betrugen lediglich 87,2 Millionen Euro.


      Empfehlung: VERKAUFEN
      Kurs am 20. Februar: 12,50 Euro
      Rückschlagpotenzial: Totalverlust möglich


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