Handspring: Gewinne erst im Dezember - 500 Beiträge pro Seite

[Nachrichten [wO]]

Der Handheld-Hersteller und Palm-Konkurrent Handspring hat in seinem dritten Geschäftsquartal erneut einen Verlust ausgewiesen, da der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um mehr als die Hälfte eingebrochen ist. Gleichzeitig geht der Konzern nun davon aus, dass die Gewinnzone erst sechs Monate später erreicht wird als bisher geplant. Damit wird Handspring erst Ende des Jahres keine Verluste mehr machen.

Die Kalifornier sind zwar immer noch optimistisch in Bezug auf die neue Treo-Modellreihe, die Organizer und Handy kombiniert, doch sei es derzeit schwierig, den Erfolg neuer Produkte und damit die zukünftige Ertragssituation abzuschätzen. Zumindest für das laufende vierte Geschäftsquartal scheint man in der Unternehmensführung aber klarer zu sehen. Bis Juni nämlich will man zwischen 47 und 57 Mio. Dollar Umsatz machen – allerdings lag die Konsensschätzung der Analysten bisher bei 89 Mio. Dollar.

[Anzeige]

Mit einer Privaten Krankenversicherung können Sie Monat für Monat bis 200 Euro sparen. Wir ermitteln aus über 35 Gesellschaften und über 1000 Tarifkombinationsmöglichkeiten den für Sie günstigsten Versicherer. Fordern Sie jetzt ihren persönlichen Preis- Leistungsvergleich an.

Handspring, die Nummer zwei im Handheld-Markt nach Palm, macht im dritten Geschäftsquartal einen Netto-Verlust von 23,7 Mio. Dollar oder 18 Cent je Aktie. Im Vergleich dazu wurde im dritten Quartal des Vorjahres ein Verlust von 27,2 Mio. Dollar oder 26 Cent eingefahren. Ohne außerordentliche Kosten beläuft sich der Verlust auf 19,2 Mio. Dollar oder 14 Cent pro Anteilsschein. Die Analysten der Wall Street haben im Schnitt mit einem Minus von nur 12 Cent/Aktie gerechnet. Mit einem Umsatz von 59,7 Mio. Dollar, der einen Rückgang von 52 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal darstellt, bleibt Handspring ebenfalls hinter den Erwartungen zurück.

Eines der Probleme, die dem kalifornischen Unternehmen derzeit zu schaffen machen, ist der Umgang mit dem Mix von alten und neuen Produkten. Nach Angaben von Handspring hat man 47.000 Treo-Geräte ausgeliefert, was über den internen und externen Erwartungen liegt. Allerdings sind davon nur 13.000 Treos bei den Verbrauchern angekommen. Und dieses Jahr setzt Handspring stark auf den Treo, der im Februar in die Regale kam. Doch der größte Teil von Handsprings Erlösen kommt immer noch aus dem Verkauf der klassischen Westentaschen-Computer, den so genannten PDAs (Personal Digital Assistant).

Die Probleme bei Handspring sind allerdings nicht ausschließlich selbstgemacht. Nach gut fünf Jahren schnellen Wachstums durchläuft der Handheld-Markt derzeit eine Übergangsphase, von reinen Datenspeichern hin zu drahtlosen Kommunikations-Geräten. Das sehen auch die Analysten von CIBC World Markets so, die Handspring zwar gelungene Innovationstätigkeit zubilligen, aber gleichzeitig die Schwierigkeit betonen, die es bedeutet, im derzeit schwachen Technologie-Umfeld ein neues Produkt zu platzieren.

Drei-Monatschart Handspring / Palm (blau)

Im frühen Handel notiert die Handspring-Aktie bei 2,80 Dollar. Der gestrige Schlusskurs lag noch bei 3,72 Dollar.

Autor: Björn Junker (© wallstreet:online AG),15:49 16.04.2002

[Banane123456]