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    Deutschland: Drei Jahre Blut, Schweiß und Tränen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.04.02 21:51:02 von
    neuester Beitrag 29.06.02 07:38:41 von
    Beiträge: 14
    ID: 581.636
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      schrieb am 28.04.02 21:51:02
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich folge hierbei einer ganz simplen Überlegung:

      Deutschland hat sich gegenüber der EU verpflichtet, bis 2004/2005 die Neuverschuldung auf 0 abzubauen.

      Was das bedeutet ist naheliegend: Nachlassen von Subventionen, weniger Zahlungen der Sozialsysteme, Reduzierung der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, keine Steuersenkungen und vor allem weniger staatlich Nachfrage für die deutschen Betriebe.

      Die Wirtschaft, die sowieso schon unter hohen Schulden ächzt (Dax-Unternehmen haben 1500 Milliarden Euro Kredite), wird kaum eine Chance auf einen nachhaltigen Aufschwung haben. Die durch eine hohe Staatsquote verursachte Strukturschwäche wird sich also in diesem Fall vorübergehend negativ auf unseren Wohlstand auswirken!

      Deutschland wird 3 Jahre lange mit der Rezession und evtl. der Deflation kämpfen. Wenn diese Zeit vorüber ist und wir das überstanden haben, wird es sich für Deutschland langfristig auszahlen, von der Zinslast Abstand genommen zu haben, denn ein geringer verschuldetes Land wird mehr Handlungsmöglichkeiten und Investitionsspielräume haben und damit in Zukunft mehr Wachstum und Produktivität bewirken!

      Einziges Risiko: Soziale Unruhen, Radikalisierung der Politik.
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 22:04:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      Da fällt der Dax in einer Woche um 300 Punkte und der Dow Jones guckt sich die 10.000 von unten an, schon kommen wieder die Weltuntergangspropheten!

      Eine wirtschaftliche Eiszeit und eine tiefschwarze Apokalypse, wird die Weltwirtschaft heimsuchen!

      Wenn der Dax in einer Woche um 300 Punkte steigt, ist das normal.

      Nächste Woche kommen noch ein paar Earnings und ein paar US-Wirtschaftsdaten. Danach sehen wir weiter.
      Dax fällt unter 5.000 und dann geht´s rauf!
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 22:04:26
      Beitrag Nr. 3 ()
      Es ist wieder der typische Irrtum:
      Wenn Deutschland 2004/05 keine Neuverschuldung hat, hat sich bis dahin die Schuldenlast schon beträchtlich erhöht. Und ohne Neuverschuldung sinkt sie außerdem nicht!!!
      Warum sollte der Staat dieses Ziel überhaupt erreichen können, wenn er es in den vergangenen 50 Jahren nicht ein einziges Mal geschafft hat (also selbst in extremen Bommphasen nicht!)???
      Träum weiter!
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 22:10:26
      Beitrag Nr. 4 ()
      Es ist wieder der typische Irrtum:

      Natürlich sinkt die effektive Verschuldung bei
      Nettoneuverschuldung 0, da der Gegenwert der
      Schulden in Kaufkrafteinheiten durch Inflation
      abnimmt.:D
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 22:12:40
      Beitrag Nr. 5 ()
      ...und natürlich hat der Staat das geschafft:
      bis so ungefähr ´66(?).

      Danach kamen die 68er-Spinner.

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      schrieb am 29.04.02 11:24:38
      Beitrag Nr. 6 ()
      Sollte der Euro,wie z.B. auch von Bernecker prognostiziert,
      noch deutlich steigen,dann ist bei exportlastigen Dax-Titeln
      zumindest der Deckel drauf.Der drohende Streik hemmt
      zusätzlich die Gewinnperspektiven.Das KGV der DaX-Werte
      ist auf einem historischen Höchststand.Deshalb sind m.E.
      kurzfristig nur technische Kurserholungen möglich.
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 11:34:55
      Beitrag Nr. 7 ()
      Raus mit den 68 er spinnern !!

      Alle nach Palästina zu den Bombenlegern !!

      Dann geht´s uns wieder besser .
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 20:36:55
      Beitrag Nr. 8 ()
      Zu den Tränen wird ganz sicher auch noch ein Benzinpreis gehören, den wir uns heute gar nicht vorstellen können...

      Oder glaubt jemand ernsthaft, dass die Ökosteuer von der CDU wieder abgeschafft werden wird?

      Avatar
      schrieb am 05.05.02 12:11:19
      Beitrag Nr. 9 ()
      Im Jahre 1990 betrugen die Zinsausgaben des öffentlichen Gesamthaushalts noch 33,1 Mrd. EUR. Im Jahre 2000 waren sie auf 67,5 Mrd.EUR angewachsen. Das zinseszinsbedingte Haushaltsloch hat sich also nach 10 Jahren um 34,4 Mrd.EUR erhöht. Es wird weiter wachsen, solange es mit neuen Schulden finanziert wird. Die staatliche Kreditfinanzierung wird faktisch nicht mehr für Investitionen eingesetzt. Sie dient nur noch der Finanzierung des von ihr selbst verursachten wachsenden Schuldendienstes (Zins- und Tilgungsausgaben) und ist damit zum sinnlosen und gefährlichen Selbstzweck entartet.

      In Erkenntnis dieser gefährlichen Entwicklung haben sich die EU-Mitgliedstaaten zur Wahrung der Stabilität des EURO bereits 1997 in Amsterdam in einem Stabilitäts- und Wachstumspakt verpflichtet, ihre jährliche Neuverschuldung nicht nur auf das Maastrichter Konvergenzkriterium 3% des nominalen Bruttoinlandsproduktes (BIP) zu begrenzen, sondern auf null zurückzuführen und Haushaltsüberschüsse zu erwirtschaften, um diese in Zeiten einer Rezession ohne Neuverschuldung einsetzen zu können. Im Jahre 2001 haben dieses Ziel 11 EU-Mitgliedstaaten erreicht. Deutschland dagegen ist im Jahre 2001 - trotz aller Sparbekundungen und -bemühungen - als einziges EU-Land wieder auf ein gesamtstaatliches Defizit von 2,7% des BIP (56,3 Mrd.EUR) zurückgefallen, was im wesentlichen auf eine erhebliche Zunahme der Neuverschuldung der Bundesländer (Anteil 47,6% im Jahre 2001 gegenüber 28% im Jahre 2000) zurückzuführen ist (Quellen: Statistisches Bundesamt, Pressekonferenz "Bruttoinlandsprodukt 2001 für Deutschland" und EUROSTAT, EURO-Indikatoren / Pressemitteilung Nr. 35/2002 vom 21.03.2002 - Internetveröffentlichungen - ). Das hatte die EU-Kommission veranlaßt, Deutschland auch ohne einen formellen "blauen Brief" öffentlich zu verwarnen. Über die dadurch hervorgerufenen Turbulenzen und die zur Abwendung eines "blauen Briefes" eingegangene Selbstverpflichung der Bundesregierung, ab dem Jahre 2004 einen nahezu ausgeglichenen öffentlichen Gesamthaushalt anzustreben, haben die öffentlichen Medien ausführlich berichtet. Die Realisierbarkeit dieser Selbstverpflichtung wird vielfach bezweifelt. Der Zwang zur Rückführung der öffentlichen Verschuldung ist jedoch unausweichlich, damit Deutschland nicht noch tiefer in die Schuldenfalle abgleitet und die Stabilität des EURO nicht gefährdet wird. Steuerentlastungen und Mehrausgaben für Bildung, öffentliche Sicherheit, Bundeswehr, Arbeitsbeschaffung, Verkehr usw. usw. - so wünschenswert und notwendig die Erreichung dieser von den Parteien im Wahlkampf propagierten Ziele auch ist - sie stehen im Zielkonflikt mit dem Zwang zur Rückführung der Neuverschuldung. Eine nachhaltige Finanzierung solcher Vorhaben ist nur möglich, wenn das jährliche Haushaltsdefizit als Hauptursache für die zinslastbedingt wachsenden Haushaltslöcher nachhaltig auf null zurückgeführt worden ist. Das gesamtstaatliche öffentliche Defizit von 56,3 Mrd.EUR im Jahre 2001 beträgt ca. 12% der Steuereinnahmen des Jahres 2000. Allein die Rückführung des Defizits bis zum Jahre 2004 auf null würde, wenn dies ohne Steuererhöhungen und Ausgabeeinsparungen realisiert werden soll, eine so hohe Steigerung des nominalen BIP erfordern, daß die Steuereinnahmen im Jahre 2004 um 12% höher ausfallen als im Jahre 2000, was unrealistisch ist. Bund, Länder und Gemeinden müssen sich deshalb zusammensetzen und im parteiübergreifenden Konsens Wege zur Befreiung aus der Schuldenfalle erarbeiten, wozu auch eine Reform der Finanzbeziehungen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden und die zentrale Kontrolle ihrer Verschuldung gehört.

      Quelle: http://www.staatsverschuldung-online.de/
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 13:14:24
      Beitrag Nr. 10 ()
      deutschland hat nun mal die letzten jahrzehnte weit über seine verhältnisse gelebt.
      deutschland ist pleite .ich sehe auch schwere zeiten vor uns liegen. leider.
      zunahme der koruption , beamtenfilz , erhöhte gewaltbereitschaft.

      wenn man denkt das kommunen schon weit über die hälfte ihres etats nur für zinsen ausgeben , der bund davon auch nicht sonderlich weit entfernt ist schaudert es mich.

      in 10 jahren werden wir ein staat von vorruhestädnlern ,
      rentnern und pensionierten beamten sein.die neugebornenen zahlen liegen bei 20 % des jahres 1990 !!! in ostdeutschland.
      und die werte der heutigen jugend liegt bei leibe nicht im malochen , sondern eher in einer freizeitgesellschaft mit 5 x im jahr in urlaub fahren , internetsurfen und handytelefonieren. nicht jedoch im arbeiten, im werteerhalten oder aufbauen.werteverfall...
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 09:42:24
      Beitrag Nr. 11 ()
      Eichel: Strikte Politik der Haushaltskonsolidierung notwendig

      Berlin (vwd) - Unter den Finanzministern der Europäischen Union besteht nach Ansicht von Bundesfinanzminister Hans Eichel Einvernehmen, dass eine strikte Politik der Haushaltskonsolidierung notwendig ist. Nur so könne langfristig ein handlungsfähiger Staat gesichert werden, sagte Eichel am Donnerstag auf der Klausurtagung des Managerkreises der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin laut Redetext. Diese Übereinstimmung werde auch an den Ergebnissen des Europäischen Rats von Sevilla deutlich. Die Diskussion um ein angebliches Aufweichen des Stabilitätspakts habe sich als "harmloses Wetterleuchten" entpuppt.

      Eichel betonte, dass er die Ergebnisse von Sevilla in vollem Umfang mit trage. Dazu gehöre, dass alles daran gesetzt werde, damit Deutschland seine Defizitziele einhält. Das Land werde dies trotz der vorsichtigen Wachstumsannahmen, die Eichel als "ehrgeiziger" als jene Frankreichs bezeichnete, auch schaffen. 2004 werde Deutschland "closed to balance" sein, unterstrich der Minister. +++ Christian Vits

      vwd/12/27.6.2002/cv
      ---
      Freitag, 28. Juni 2002 Berlin, 09:40 Uhr

      Miese Laune im Einzelhandel

      Pleitewelle im Mittelstand. Große Konzerne suchen ihr Heil im Ausland

      Von Henning Kruse

      Berlin - Deutschen Einzelhändlern bleibt derzeit nichts erspart: Die Teuro-Debatte hat die Kundschaft vergrault, Politiker rufen zum Boykott von Preistreibern auf, der Tarifkonflikt treibt womöglich die Kosten in die Höhe - und nun haben die Nitrofen-Funde auch noch einem der letzten Wachstumsträger, den Ökolebensmitteln, einen schweren Schlag versetzt.

      "Der Einzelhandel befindet sich in der schwersten Krise der Nachkriegszeit", heißt es unisono bei den Handelsverbänden. Karstadt-Chef Wolfgang Urban hält die triste Situation für geradezu beispiellos in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Angesichts der ungewissen Perspektiven lehnt er es rundweg ab, eine Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Jahr abzugeben. Der Kaufhof-Vorstandsvorsitzende Lovro Mandac erwartet sogar, dass die Umsätze im deutschen Einzelhandel in den kommenden drei bis fünf Jahren kaum noch steigen. Doch längst nicht alle Handelsunternehmen müssen Trübsal blasen. Parfümerien und Kosmetikanbieter wie Douglas profitieren vom steigenden Gesundheits- und Wellness-Bewusstsein der Kunden. Das Gleiche gilt für Apotheker und Drogerien. Und auch der Versandhandel spürt nach einer leichten Schwächephase Anfang des Jahres wieder einen deutlichen Aufwind, auch wenn die Spezialkataloge deutlich besser laufen als die Hauptkataloge. Hinzu kommt das weiterhin anziehende Geschäft mit E-Commerce. Der Versandhändler Otto konnte sich erneut als zweitgrößter Online-Händler der Welt hinter Amazon positionieren. Auch der größte deutsche Handelskonzern Metro kann wegen seines starken Auslandsgeschäfts - hier macht Metro bereits 45 Prozent seiner Umsätze - die Krise auf dem Heimatmarkt (minus 1,5 Prozent im ersten Quartal) vergleichsweise gut wegstecken.

      Die größten Gewinner sind aber ohne Zweifel die Discounter Aldi, Lidl und Co. Wegen der niedrigeren Preise wechselten viele Verbraucher zu den Billiganbietern - zum Leidwesen klassischer Einzelhändler wie Edeka, die prompt stagnierende Umsätze meldeten. Nach Angaben der Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle (ZMP) in Bonn konnten die Billigketten ihren Anteil am Gesamtumsatz von 33 Prozent im Gesamtjahr 2001 auf 36,5 Prozent im ersten Quartal 2002 erhöhen. Die Anbieter langlebiger Güter hat die Kaufzurückhaltung dagegen voll erwischt. Die verunsicherten Verbraucher kaufen nur noch Dinge des täglichen Bedarfs, die Mehrheit schiebt größere Anschaffungen auf die lange Bank. Dies trifft besonders Möbelhäuser, Baumärkte und Textilgeschäfte, die teilweise zweistellige Umsatzeinbrüche hinnehmen mussten. Aber auch die klassischen Waren- und Kaufhäuser stecken in einer tiefen Krise. Bei den Karstadt-Häusern ging der Umsatz in den ersten Monaten um über acht Prozent zurück, bei Kaufhof waren es mehr als sechs Prozent. "Man muss die Leute einfach in die Läden zwingen", seufzte bereits ein resignierter Handelspräsident.

      Die Strategen in den Konzernzentralen grübeln nun über vertrauensbildende Maßnahmen. Erstes Ergebnis: Mit einer Flut von Sonderangeboten sollen Kunden zurückgewonnen werden. Karstadt-Quelle räumte einen Tag bei Vorlage einer "Bild"-Zeitung zehn Prozent Rabatt auf einen Artikel ein, andere Händler wie Douglas und Deichmann zogen nach. Die Edeka-Gruppe startete nach 20 Jahren erstmals wieder eine bundesweite Werbekampagne, um ihre "Knüllerpreise" bekannt zu machen. Auch die Metro-Tochter Real verstärkte ihre Preis- und Marketingaktivitäten. Der Tengelmann-Discounter Plus brüstet sich damit, seit Jahresanfang 1800 Preise gesenkt zu haben. Besonders heftig zum Rotstift greift der Textilhandel. Hier machen Ketten wie die spanische Mango und Zara sowie H&M aus Schweden der schwerfälligen deutschen Konkurrenz immer mehr zu schaffen.

      Doch nicht nur im Textilbereich steht schon jetzt fest, dass der regelrechte Käuferstreik gravierende Folgen für den Einzelhandel haben wird. Eine neue Konsolidierungswelle steht bevor. Besonders mittelständische Unternehmen mit einer dünnen Kapitaldecke wird es treffen. 8000 Pleiten prognostiziert der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) in diesem Jahr. Aber auch bei den großen Handelskonzernen wird es wohl zu einer weiteren Marktbereinigung kommen. Die Konzerne dürften sich aber vermutlich auf das Herauspicken attraktiver Standorte beschränken. Spektakuläre Übernahmen sind nicht in Sicht, auch wenn Metro-Chef Hans-Joachim Körber bereits angekündigt hat, die Krise im Einzelhandel für weitere Übernahmen zu nutzen.

      Immer drängender wird für viele Händler das Problem der Überkapazitäten bei ihren Verkaufsflächen. Pro Jahr kommen nach Schätzungen des Handelsverbandes BAG zwischen einer halben und einer Million Quadratmeter hinzu. Auf jeden Einwohner entfallen schon jetzt 1,3 Quadratmeter Verkaufsfläche - Raum, der sich kaum noch wirtschaftlich nutzen lässt. Immer mehr Unternehmen werden darum vermutlich dem Beispiel Metro folgen und ihr Heil im Ausland suchen. Während in Deutschland der Markt für Konsumgüter weit gehend gesättigt ist, bieten besonders die Märkte in Osteuropa ungenutzte Wachstumschancen. Die mehrheitlich zur Edeka-Gruppe gehörende Ava etwa eröffnet im Herbst in Moskau ein Einkaufszentrum. Oder man schaut sich wie Karstadt nach anderen Geschäftfeldern um: Zusammen mit der US-Kette Starbucks will der Konzern bis 2005 gut 200 Coffee-Shops in Deutschland eröffnen.

      http://www.welt.de/daten/2002/06/28/0628un340945.htx
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 20:56:14
      Beitrag Nr. 12 ()
      Sind doch tolle Aussichten!

      Aldi-Einheitswurst, Lidl-Einheitswaschmittel, Ikea-Einheits-
      möbel, noch das Einheits-Volksauto usw. usw. usw.

      Und am Schluss eine Einheitspartei, die alles für uns regelt.

      Eine EU-Komission brauchen wir dann auch nicht mehr, es hat sich sowieso alles geregelt.

      Bis eben das Volk wieder unruhig wird und erkennt, dass
      das doch nicht das Wahre ist, die Aldis, die Lidls und
      die Ikeas doch zu reich und zu einflußreich geworden sind.

      Also wird alles wieder geändert, wieder mehr Mittelstand, der von unseren Rasenmäherspezialisten platt gemacht wurde,
      die Vereinheitlicher sind in die Wüste gejagt, die Funktionäre mit satten Pensionen in den verdienten Ruhestand verabschiedet und das Spiel beginnt von Neuem,
      zumal jeder gemerkt hat, dass die Vereinheitlicher doch
      in erster am Erhalt ihrer eigenen Pfründe interessiert waren.
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 23:18:54
      Beitrag Nr. 13 ()
      Die "Vereinheitlichung" - ich schrieb es schon in meinem anderen Thread über Deutschlands Entwicklung - wird als Folge der Monopolisierung des Handels natürlich Nachteile für die Verbraucher mit sich führen.

      Preiserhöhungen, Auswahl-Reduzierung, weniger Individualität, die uns doch so wichtig ist.

      Aber auch das wird vergehen, wenn in einigen Jahren die Ausgaben-Steigerungen den Wettbewerb wieder anheizen...

      Wir sehen jetzt eine "Gegenreaktion", die im Endeffekt gesund ist.

      Deutschland hat lange, lange über seine Verhältnisse gelebt.

      Die Handwerker haben sehr gut verdient die letzten Jahre.

      Auch sie werden bluten müssen. Es geht gar nicht anders.

      Wie gesagt: Drei Jahre noch, dann sollte das Leiden auch schon ein Ende haben.
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 07:38:41
      Beitrag Nr. 14 ()
      Wir haben über unsere Verhältnisse gelebt und dabei vergessen, dass unsere Zukunft in unseren Nachkommen
      liegt, die unsere Single-Gesellschaft in erster Linie leben will, sich selbstverwirklichen will.

      Wer drei Kinder aufzieht, steht bereits außen vor in unserer Gesellschaft.
      Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass kein Politiker sich mehr traut, die stärker zu belasten, die für unsere Ge-
      sellschaft in dieser Hinsicht nichts tut, wenn er nicht
      Gefahr laufen will, abgewählt zu werden.

      Unser oberster Führer geht ja mit gutem Beispiel voran und
      sorgt lieber für sich allein, aus welchen Gründen auch immer.

      Unserem Handwerker geht es ja so gut, weil er einen bestimmten Stundenlohn verlangen muss.
      Ja, ja es geht ihm so gut.
      Weil er als Mittelständler die Hauptlasten dieser Gesellschaft zu tragen hat, weil er die meisten Steuern
      zahlen darf, weil er unseren Riesenverwaltungsapparat bezahlen darf, weil er deshalb so "teuer" ist, dass sich
      die Schattenwirtschaft breit gemacht, weil jeder doch nicht so blöd sein will und auch noch diesen Apparat mitbezahlen will.

      Weil niemand mehr unseren "Debattierclub", die da oben,
      mitfinanzieren will.
      Weil niemand mehr bereit ist, wirklich solidarisch zu handeln, sondern lieber rausholen will, was geht.

      Weil niemand mehr mit den Leistungen der Solidargemeinschaft zufrieden ist, die ursprünglich dazu gedacht waren, dort einzuspringen, wo der Einzelne über-
      fordert ist.

      Nein, nein, wenn ich schon in den Topf einzahle, will ich wenigstens das Doppelte herausholen, man hat mir doch das
      auch versprochen.

      Leider sehen wir es jetzt an unseren LVs, was dabei herauskommt, wenn wir unsere Vorsorge anderen überlassen, wenn wir uns auf unsere Funktionäre verlassen.
      Aber die wollen ja auch leben, wie auch unsere Fondmanager und damit sind wir wieder bei der Aktienanlage gelandet, die uns unsere großen Manager mit ihrer Hype in letzter Zeit so vergällt haben, wo wir doch endlich für uns selbstverantwortlich handeln wollten, wo wir doch für unser Alter vorsorgen wollten, wo wir doch keine Kinder mehr haben, die uns im Alter unterstützen.


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