Goldstudie der BNP: Gold muß steigen. - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 27.10.99 15:57:47 von
neuester Beitrag 06.03.03 02:29:17 von
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1. Goldstudie der BNP "Globale Goldperspektive"
Über "Trading News" (Kopfzeile), dann "Martin Siegel" anklicken, kann der Bericht besser formatiert gelesen werden.
In einer 107-seitigen Studie analysiert BNP den Goldmarkt. Die Autoren der Studie sind die
Goldanalysten der BNP Geoff Bell und David Houghton (Tel.: +61-2-9619-6698 und +61-2-
9619-6699). Die Studie erschien im Oktober, wurde jedoch bereits im September vor dem G-
Day am 26.09.99 bei einem Goldpreis von 260 $/oz fertiggestellt. Die Autoren der Studie
konnten den Beschluß der 13 EU-Zentralbanken am 26.09.99 (G-Day), den maximalen
Goldverkauf auf jährlich 400 t zu begrenzen und die Goldverleihungen nicht auszuweiten daher
nicht in ihre Überlegungen einbeziehen. Aufgrund der sehr exakten Analyse und der
verblüffenden Treffsicherheit der Prognosen, erscheint uns die Analyse eine wertvolle
Grundlage für weitere Prognosen zu sein. Vor allem ermöglicht die Studie eine globale und
umfassende Sicht des Goldmarktes in einem Umfeld der Verunsicherung, in dem manche
Börsenbriefe wegen der leichten Reaktion des Goldpreises bereits wieder einen weiteren
Verfall prognostizieren.
Die Schlußfolgerung der Studie
Die Analyse ergibt einen hervorragenden mittelfristigen, möglicherweise auch kurzfristigen
Ausblick für das Gold. Die Geldanlage Gold sollte im Depot von durchschnittlich gewichtet auf
übergewichtet erhöht werden.
Die Rolle der Verleihungen der Zentralbanken
In den letzten 6 Monaten haben sich alle Indikatoren für Gold positiv entwickelt
(Rohstoffzyklus, $, Zinsen). Der Goldpreis fiel dennoch weiter, warum?
Für den Goldpreisverfall sind die Verkäufe der Zentralbanken nur unwesentlich verantwortlich,
der Preisverfall ist vor allem auf die Überflutung der Märkte mit Gold, das von den
Zentralbanken verliehen wurde, zurückzuführen.
In den letzten 6 Monaten verkauften die Zentralbanken gerade einmal 20 t Gold (ohne die
Auktionen der BoE). Dagegen wurden 430 t verliehen, die vor allem von Goldproduzenten für
Vorwärts-verkäufe genutzt wurden. Zusätzlich haben Spekulanten an der Comex in der letzten
6 Monaten Shortpositionen von etwa 200 t aufgebaut.
Die Zentralbanken halten etwa 36.000 t Gold. Umfangreiche Studien der BNP, die im August
und September 1999 durchgeführt wurden, ergaben, daß davon nur maximal 6.500 t (die
Berechnung s.u.) für Goldverleihungen zur Verfügung stehen. Da bereits 5.100 t verliehen
wurden, stehen für weitere Verleihungen nur noch maximal 1.400 t zur Verfügung. Bei
jährlichen Verkäufen der Zentral-banken von 400 t (dies ist zufälligerweise exakt der Umfang,
den die EU-Zentralbanken am G-Day beschlossen haben), gibt es ein jährliches Defizit von 600
t, so daß die noch maximal zur Verfügung stehende Goldmenge für Verleihungen nur noch für
einen Zeitraum von etwas über 2 Jahren ausreicht, um Angebot und Nachfrage am Markt
auszugleichen.
Wenn der Goldpreis weiter fallen sollte, kann dieses Niveau selbst über einen kurzen Zeitraum
nicht gehalten werden. Dabei werden die Annahmen gemacht, daß das Management der
Goldminen rational handelt, daß die Vorwärtsverkäufe geschlossener Minen glattgestellt
werden, daß die Minen auch bei geringerer Gewinnspanne weiter produzieren, daß
Produktionsausweitungen, die keine Gewinne bringen, aufgeschoben werden und daß Minen,
die Verluste erwirtschaften, geschlossen werden.
Eine wichtige Schlußfolgerung ist, daß das Angebot und die Nachfrage bei einem
Goldpreisrückgang in den Bereich von 200 bis 220 $/oz so weit auseinander driftet, daß ein
Goldpreisanstieg sogar kurzfristig unausweichlich wird. Der Goldpreis kann auch mittelfristig
nicht auf dem aktuellen Niveau (260 $/oz) gehalten werden.
Der Goldsektor im Überblick
Der Goldpreis ist in den letzten 4 Jahren um 35 % gefallen. Viele Kommentatoren glauben,
daß die Zentralbankverkäufe dafür verantwortlich waren. Wir stimmen dem nicht zu.
In den letzten 4 Jahren (1995 bis 1998) haben die Zentralbanken 1.236 t (Quelle: GFMS) bei
einem Gesamtangebot von über 15.000 t verkauft. In den letzten 9 Monaten etwa 60 t Gold
verkauft. Da der Goldpreis in dieser Zeit um 30 $/oz gefallen ist, greift die Begründung der
Zentralbankverkäufe für den Goldpreisrückgang nicht.
Die Goldverleihungen erscheinen für die Erklärung des Goldpreisrückgangs viel wichtiger.
In den letzten 4 Jahren (1995 bis 1998) haben die Zentralbanken 1.190 t (Quelle: GFMS)
Gold in den Markt verliehen. Wichtig ist nun, daß in den letzten 9 Monaten alleine die
Goldproduzenten 430 t Gold vorwärtsverkauft haben, das von den Zentralbanken verliehen
wurde. Diese zusätzlichen Verleihungen sind daher der wichtigste Ursache für den jüngsten
Goldpreisverfall.
Für den Goldpreisverfall werden zusätzlich die fallenden Zinsen, der starke $ und die
schwachen Rohstoffpreise genannt. Diese Faktoren können den Goldpreisverfall während der
letzten 3-4 Jahre erklären, in der Zwischenzeit ergeben sich jedoch erhebliche Abweichungen.
Seit Ende 1998 steigen die Zinsen für US-Anleihen, der Goldpreis fällt jedoch weiter. Seit
Ende 1998 fällt der $ (gegenüber dem Yen), der Goldpreis fällt jedoch weiter. Seit Ende 1998
steigen die Rohstoffpreise (Öl, Kupfer, Nickel), der Goldpreis fällt jedoch weiter.
Neben den Goldproduzenten, die in den letzten 9 Monaten 430 t Gold vorwärtsverkauft
haben, haben viele Spekulanten im Vorfeld der Goldauktionen der BoE, Shortpositionen an der
Comex aufgebaut, was auf die aufgebauschte Berichterstattung über die Goldverkäufe der
Zentralbanken, der BoE, der Schweiz und des IWF zurückzuführen ist. Der Aufbau der
Shortpositionen der Spekulanten wurde durch die niedrigen Leihzinsraten für Gold, den starken
$ und die fallenden Anleihezinsen verstärkt. Die spekulativen Shortpositionen lagen im
Jahresverlauf 1999 immer in der Nähe der Rekordstände (200 bis 250 t).
Der Schlüssel für das Verständnis des Goldmarktes sind die Verleihungen der Zentralbanken
Die Feststellung der Höhe der Zentralbank-Goldbestände ist relativ einfach. Der IWF gibt die
Höhe der Bestände in regelmäßigen Abständen bekannt. Ende 1998 lagen die
Zentralbankbestände bei etwa 36.000 t. Die größten Halter waren die USA, gefolgt von
Deutschland, dem IWF, Frankreich, der Schweiz und Italien.
Nicht alle Zentralbanken verleihen Gold
Gold ist ein einzigartiger Rohstoff und wird in großem Umfang von den Zentralbanken
gehalten. Einige dieser Zentralbanken verleihen Gold, um einen kleinen Gewinn aus dem
Leihzinsen zu erwirtschaften. Zu diesem Thema sind folgende Anmerkungen zu machen:
Die Zentralbanken halten ihre Reserven in vielen Varianten. Viele halten Anlagen in $, die wir
wegen der Stärke der US-Wirtschaft für wenig riskant halten.
Gold ist eine Anlage mit geringen Risiken, da sie keine Verpflichtungen anderer beinhaltet. In
einer Krise kann Gold an fast jede Nation, Gesellschaft oder Privatperson verkauft werden.
Die Goldverleihungen werde vor allem von den Goldproduzenten genutzt, die den Gewinn ihrer
zukünftigen Produktion damit absichern wollen. Obwohl die Finanzierung über
Investmentbanken läuft, liegt das Risiko, daß das Geschäft scheitert (Gold kann nicht geliefert
werden) auf der Hand. Da es dieses Risiko gibt, gehen wir davon aus, daß die Goldverleiher
ungern alles Gold verleihen wollen. Große Goldhalter verleihen eher weniger.
Wieviel Gold verleihen die Zentralbanken?
Wenn die Goldverleihungen der Zentralbanken der wichtigste Faktor bei der
Goldpreisentwicklung ist, ist es wichtig, den möglichen Umfang der Verleihungen
festzustellen. Dafür wurde ein Szenario mit dem Umfang der maximalen Verleihungen erstellt.
Es ist nach unserem Modell klar, daß sich Potential für einen Goldpreisanstieg ergibt, sobald
der maximale Umfang der Verleihungen erschöpft ist. Für das Modell wurden folgende
Voraussetzungen angenommen:
Die USA, der IWF, Frankreich, Italien und Japan bleiben bei ihrer Politik, kein Gold zu
verleihen.
Die Niederlande verleihen 60 % des Bestandes.
Deutschland und die Schweiz verleihen bis zu 15 % ihrer Reserven. Dabei wird der Anteil der
Schweiz bei den vorgeschlagenen Verkäufen mit der Zeit kleiner.
Kleinere Goldbesitzer verleihen bis zu 75 % des Bestandes.
Rußland verleiht 40 % des Bestandes, der auf 458 t geschätzt wird.
Die mittelgroßen Besitzer wie Venezuela, Belgien, Schweden und Algerien verleihen bis zu 25
%.
Indien und Spanien, die jeweils etwa 1.000 t halten, dürfen lt. Gesetz kein Gold verleihen.
Unter diesen Annahmen stehen maximal 6.500 t Gold für Verleihungen zur Verfügung. Am
Beispiel der Goldleihen australischer Produzenten zeigt die Analyse, daß diese 6.500 t bereits
weitgehend ausgeschöpft sind. Zwischen 1994 und heute haben die 15 größten australischen
Produzenten ihre Vorwärtsverkäufe von 373 auf 1.089 t ausgeweitet (Erklärung: Die
Goldproduzenten sind die Gegenpartner der Zentralbanken. Sie leihen das Gold, das die
Zentralbanken verleihen, für ihre Vorwärtsverkäufe). Seit Anfang 1999 ist am Markt jedoch
eine Verschiebung zu beobachten. Während die australischen Produzenten ihre
Vorwärtsverkäufe reduzierten, haben die nordameri-kanischen und südafrikanischen
Produzenten in den letzten 9 Monaten große Positionen aufgebaut. Alleine die weltweit
größten 24 Produzenten haben ihre Vorwärtsverkäufe in den letzten 6 Monaten um 345 t
ausgeweitet. Dabei wurden vor allem Gesellschaften aktiv, die in der Vergangenheit nicht oder
nur sehr wenig Vorwärtsverkäufe durchgeführt haben. Die größten Positionen wurden von
Ashanti, Newmont, Anglogold, Barrick, Kinross, Placer Dome, Delta Gold, Gold Fields,
Emperor, Normandy NFM, Acacia und Normandy Mt. Leyshon aufgebaut. Newcrest,
Homestake, Goldfields und Lihir haben ihre Positionen dagegen verringert. Battle Mountain
verhandelt gerade darüber, 50 % ihrer Produktion der nächsten 5 Jahre (2 Mio oz) vorwärts
zu verkaufen.
Interessant ist, daß die 24 größten Produzenten seit dem Jahresbeginn etwa 530 t Gold
produzierten und zusätzlich 340 t über Vorwärtsverkäufe in den Markt brachten. Dagegen
sehen die verkauften 50 t der BoE, die in den Medien eine große Beachtung gefunden haben,
geradezu lächerlich aus.
Bemerkung: Die eingegangenen Vorwärtsverkäufe belasten die genannten Gesellschaften
unter-schiedlich. Die Belastungen sind von der Struktur der Vorwärtsverkäufe und den
Produktionskosten abhängig. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß viele Gesellschaften, ihre
Positionen täglich verändern. So hat Gold Fields große Teile der Vorwärtsverkäufe mittlerweile
wieder glattgestellt. Die Auswirkungen der Vorwärtsverkäufe müssen daher für jede
Gesellschaft individuell ermittelt werden.
Über die Struktur der Vorwärtsverkäufe ist nur wenig bekannt, da die Gesellschaften nicht
verpflichtet sind, diese zu veröffentlichen. Es ist allerdings eine Tendenz von den
Vorwärtsverkäufen mit fest vereinbarten Lieferverpflichtungen weg zu der Absicherung durch
Putoptionen zu beobachten. So haben sich Newcrest, Sons of Gwalia, Newmont und
Goldfields fast ausschließlich durch Putoptionen abgesichert. Normandy Mining und Delta Gold
fahren eine ausgewogene Mischung aus Putoptionen und Vorwärtsverkäufen, wobei
Normandy Mining die Vorwärtsverkäufe zuletzt abgebaut und die Putoptionen aufgebaut hat.
Anglogold, Barrick, Placer Dome, Lihir, Acacia, Normandy NFM, Gold Fields, Homestake,
Kinross, Ranger, Aurora, Emperor, Normandy Mt. Leyshon, Resolute und Pacmin haben
dagegen nahezu ausschließlich fest vereinbarte Lieferver-pflichtungen.
Da von den maximal für die Verleihung zur Verfügung stehenden 6.500 t bereits 5.100 t
verliehen sind, stehen für den Ausgleich des Marktes in Zukunft nur noch maximal 1.400 t zur
Verfügung. Die Verleihungen der Zentralbanken werden also nur noch für eine begrenzte Zeit
einen Marktausgleich erreichen können. Wenn unsere Annahmen über das maximale
Verleihvolumen der Zentralbanken und über das bereits verliehene Volumen korrekt sind, dann
würden wir steigende Leihzinsraten mit der abnehmenden Möglichkeit, Gold zu leihen,
erwarten.
Limitierte Verleihungen, höhere Verleihzinsen, höherer Goldpreis?
Die bisherige Analyse ergibt, daß die Menge des verleihbaren Gold begrenzt ist. In der letzten
Zeit wurde die Liquidität des Goldmarktes durch zusätzliche Verleihungen erhöht, was das
erhöhte Leihen der Produzenten und der Spekulanten ermöglicht hat. Wenn die Annahmen
richtig sind, müßten die Goldleihzinsraten demnächst ansteigen. Selbst wenn alle
Zentralbanken ihre Verleihungen auf das von uns angenommen Maximum ausweiten würden,
könnte der Goldpreis nur noch maximal für 3 Jahre auf dem Niveau von 260 $/oz gehalten
werden.
Bei einem Goldpreis von 260 $/oz werden für die Analyse folgende Annahmen gemacht:
Die Nachfrage der Schmuckindustrie und für andere Fabrikationen wächst mit einer Jahresrate
von 4 %. Die Nachfrage der Spekulanten bleibt bei Null. Die Barrenhortung in Fernost bleibt
bei jährlich 20 t und die Produzenten schließen die unprofitable Produktion und stellen ihre
Hedgebücher glatt.
Die Goldangebotslücke
Auf der Angebotsseite wird eine jährliche Abwertung des südafrikanischen Rand gegenüber
dem $ um 10 % angenommen. Die jährlichen Verkäufe der Zentralbanken liegen bei 400 t. Ein
Altgoldangebot von jährlich 550 t bleibt erhalten. Die Neuproduktion wird von den 24 größten
Gesellschaften auf die Weltproduktion hochgerechnet. Die Lücke zwischen Angebot und
Nachfrage wird durch Verleihungen der Zentralbanken gefüllt, da eine höhere Minenproduktion
und ein größeres Altgoldangebot nur bei einem höheren Goldpreis zu erwarten ist. Wenn das
maximale Verleihvolumen erreicht ist, entsteht eine Goldangebotslücke. Diese
Goldangebotslücke kann durch Zentralbankverkäufe oder Zentralbankverleihungen (nur wenn
die Zentralbanken entscheiden, mehr Gold zu verleihen) ausgeglichen werden. Die
Goldangebotslücke muß geschlossen werden. Wenn sie nicht geschlossen wird, muß der
Goldpreis steigen, um die Nachfrage zu senken.
Was passiert, wenn der Goldpreis weiter fällt?
Die bisherige Analyse, zeigt, daß die mittelfristige Prognose für Gold gut ist. Selbst wenn die
Zentralbanken jährlich 400 t Gold verkaufen und unter konservativen Schätzungen, wird
bereits 2002 eine große Goldangebotslücke entstehen. Kurzfristig ist die Prognose sehr
schwierig, da viele Goldproduzenten und Spekulanten Shortpositionen aufgebaut haben. Das
Risiko, daß dieser Trend anhält, ist zwar klein, es bleibt aber bestehen. Auch wenn nur noch
maximal 1.400 t Gold für Verleihungen zur Verfügung stehen, könnten die Verleihungen den
Goldpreis kurzfristig weiter drücken. Die Frage ist dabei, wie weit und wie lange der Goldpreis
noch niedriger gedrückt werden kann. Obwohl die Gewinnspannen der Goldminen in den
letzten 3-4 Jahren zusammengeschrumpft sind, konnte die Minenproduktion ausgeweitet
werden. Bei einem weiteren Rückgang des Goldpreises um 50 $/oz müßten jedoch erhebliche
Veränderungen bei der Eröffnung neuer Minen, bei neuen Entwicklungsprojekten,
Investitionen, Hedgebüchern und Goldreserven angenommen werden. Um einen exakten
Überblick zu bekommen, wurde eine umfassende und umfangreiche Analyse der gesamten
Goldindustrie durchgeführt, um eine Aussage darüber treffen zu können, auf welchem Niveau
sich der Goldpreis befinden müßte.
In der Folge wird das Szenario von Minenschließungen, Produktionskürzungen in den Minen,
Aufschiebung von Minenexpansionen und Aufschiebungen von Minenentwicklungen bei einem
Goldpreisrückgang von 260 auf 160 $/oz, jeweils in Schritten von 20 $/oz durchgespielt.
Dabei wurden die Gewinnspannen, die Hedgebücher, die Investitionen und Goldreserven der
Goldminen-gesellschaften, die Weltminenproduktion sowie die Verleihmöglichkeiten der
Zentralbanken für jedes Goldpreisszenario untersucht.
Ergebnisse
Goldproduktion
Bei einem Goldpreis von 260 $/oz sind die Gewinnspannen der Goldminen ausreichend, um die
Minenproduktion aufrechterhalten zu können. Bei einem Goldpreis von 240 $/oz würden
bereits Minenentwicklungen und Minenexpansionen aufgeschoben werden. In einigen Minen
kommt es zu Produktionskürzungen. Bei einem Goldpreis von 220 $/oz kommt es zu
Minenschließungen und dadurch zu einer durchschnittlichen Senkung der Produktionskosten.
Bei einem Goldpreis von 200 $/oz würde es zu deutlichen Produktionsrückgängen durch
Minenschließungen kommen. Bei einem Goldpreis von 180 $/oz müßte die Mehrzahl der Minen
geschlossen werden. Bei einem Goldpreis von 160 $/oz würden nur noch vereinzelte Minen
produzieren können.
Hedgebücher
Bis zu einem Goldpreis von 240 $/oz würden die Hedgebücher intakt bleiben. Bei einem
Goldpreisrückgang unter 240 $/oz würden im Zuge von Minenschließungen, die Hedgebücher
glattgestellt. Bei einem Goldpreisverfall unter 200 $/oz würden die Goldminen bei der
Schließung ihrer Hedgebücher als massive Goldkäufer auftreten. Bei einer verringerten
Goldproduktion würde die Goldnachfrage dadurch zusätzlich erhöht. Der Wert der
Hedgebücher würde bei einem Goldpreis von unter 240 $/oz bei vielen Gesellschaften den
aktuellen Börsenwert weit übersteigen, was den Gesellschaften die Schließung der Minen
erleichtern würde.
Cashbestand
Interessant sind die Ergebnisse über die Untersuchung des Cashbestandes und der Bilanzen
der Goldminen. Ein Goldpreis von 260 $/oz würde auf Dauer eine Verringerung der
Investitionen bei einer gleichzeitigen Verschlechterung der Bilanzen zur Folge haben. Viele
Goldminen sind also bei einem Goldpreis von 260 $/oz auf Dauer nicht überlebensfähig. Bei
einem Goldpreisrückgang unter 260 $/oz würden die Investitionen deutlich gesenkt. Die
Bilanzen würden sich dennoch erheblich verschlechtern, da zu erwarten ist, daß die Goldminen
nur zögerlich geschlossen werden. Bei einem Goldpreis von unter 200 $/oz würden sich die
Bilanzen der Goldminen wieder verbessern, da dann bei sehr geringen Investitionen hohe
Gewinne aus der Glattstellung der Hedgebücher realisiert werden könnten.
Goldnachfrage
Bereits bei einem Goldpreis von 220 $/oz würden einige Goldminen ihre Produktion schließen
müssen, so daß die Schließung der Hedgebücher zu einem marginalen Anstieg der
Goldnachfrage führen würde. Bei einem Goldpreisrückgang auf 180 $/oz würde die
Goldnachfrage weltweit um etwa 10 % ansteigen, da dann viele Goldminen nach
Minenschließungen als Goldkäufer auftreten würden, um ihre Hedgebücher zu schließen. Bei
einem Goldpreis von 160 $/oz würde die zusätzliche Nachfrage der Goldminen die
Goldnachfrage weltweit um 20 % erhöhen.
Goldreserven
Bei einem Goldpreis von 260 $/oz liegen die Goldreserven bei 40.000 t, was bei einer
jährlichen Produktion von 2.500 t einer Lebensdauer von 16 Jahren entspricht. Bei einem
Goldpreis von 240 $/oz würde die Lebensdauer der aktuellen Produktion auf 15 Jahre, bei
einem Goldpreis von 220 $/oz auf 14 Jahre, bei einem Goldpreis von 200 $/oz auf 8 Jahre,
bei einem Goldpreis von 180 $/oz auf 5 Jahre und bei einem Goldpreis von 160 $/oz auf 4
Jahre sinken. Klar ist, daß bei einem Goldpreis von unter 200 $/oz die
Angebot/Nachfragesituation so unausgeglichen wäre, daß der Goldpreis sogar kurzfristig
steigen müßte.
Goldangebot
Bei einem Goldpreis von 260 $/oz würde das Angebot trotz maximaler Ausleihungen der
Zentralbanken nicht ausreichen, um die Nachfrage zu befriedigen. Spätestens ab 2002 würde
eine Goldangebotslücke (s.o.) entstehen. Bei einem Goldpreisrückgang auf 200 $/oz würde die
Goldangebotslücke bereits 2001 entstehen, da die Goldproduktion der Goldminen dann stark
rückläufig wäre. Bei einem Goldpreis von 160 $/oz würden die Minenproduktion und die
Verkäufe der Zentralbanken (400 t jährlich) nicht einmal mehr die Hälfte der weltweiten
Nachfrage abdecken können.
Goldleihen der Zentralbanken bei einem fallenden Goldpreis
Selbst bei einem Goldpreis von 300 $/oz würden die Verleihungen nur bis Ende 2002
ausreichen, um Angebot und Nachfrage am Goldmarkt auszugleichen. Bei einem Goldpreis von
220 $/oz wären die Goldverleihmöglichkeiten der Zentralbanken bereits Ende 2001
ausgeschöpft. Bei einem Gold-preisrückgang auf 160 $/oz würde die Goldangebotslücke bis
2003 sprunghaft auf jährlich 8000 t ansteigen und 2004 bereits 10.000 t erreichen.
Bemerkung: Beurteilen Sie vor dem Hintergrund dieser Analyse die Aussagen von Paul C.
Martin in der Bildzeitung vom 13.07.99: "Wohin kann Gold fallen? Auf exakt 42,22 Dollar".
Schlußfolgerungen
Sogar der aktuelle Goldpreis von 260 $/oz ist auf längere Sicht nicht haltbar. Nach unserer
Analyse kann der Goldpreis nur vorübergehend auf dem Niveau von 260 $/oz gehalten
werden. Auf mittlere und längere Sicht ist mit einem Anstieg zu rechnen.
Bei einem Goldpreisniveau von 260 $/oz müssen die Zentralbanken jährlich 1.000 t über Gold-
verkäufe und Goldverleihungen zur Verfügung stellen, um den Markt im Gleichgewicht zu
halten. Unter der Annahme, daß die Zentralbanken jährlich 400 t Gold verkaufen, wird
spätestens nach 3 Jahren ein Marktungleichgewicht auftreten, außer wenn die
Zentralbanken beschließen, große Goldmengen zu verkaufen. Wenn die Zentralbanken weniger
als jährlich 400 t Gold verkaufen, könnte das Marktungleichgewicht bereits viel früher
auftreten. Die gestiegene Leihzinsrate könnte ein erster Indikator für die Begrenzung des
Angebotes von Zentralbankgold sein.
Falls der Goldpreis auf 200 $/oz fallen sollte, würde der Markt sehr schnell in ein
Ungleichgewicht fallen. 40 der 160 größten Goldminen müßten geschlossen werden. Die
Möglichkeiten der Zentralbanken, Gold zu verleihen, wären bereits 2001 erschöpft. Die
Goldproduzenten würden bei der Schließung ihrer Hedgebücher zusätzlich 250 t Gold
nachfragen. Nur um den Markt im Gleichgewicht zu halten müßten die Zentralbanken bis
2001 zusätzlich 5.000 t Gold verkaufen. Ein Goldpreisverfall auf 200 $/oz ist daher nicht über
einen Zeitraum von länger als 6 Monaten vorstellbar.
Obwohl der Goldpreis mittelfristig bei 260 $/oz nicht haltbar ist, besteht dennoch die
Möglichkeit, daß der Goldpreis durch die Ausweitung von Vorwärtsverkäufen der Goldminen
und den Aufbau von Shortpositionen kurzfristig weiter gedrückt wird. Das Risiko eines
erneuten Goldpreisrückgangs ist daher auf einen sehr kurzen Zeitraum begrenzt. Unser
Ausblick für die nächsten 12 Monate ist daher positiv, so daß wir empfehlen, Gold im Depot
überzugewichten und eine Auswahl von Goldminenaktien zu kaufen, die nicht nur von einem
steigenden Goldpreis profitieren, sondern auch einen weiteren Verfall gut überstehen können.
Gold sollte im Depot übergewichtet werden
Ein Goldpreis von über 300 $/oz ist innerhalb der nächsten 12 Monate zu erwarten.
Dabei wurde berücksichtigt:
Der Goldpreis wurde während der letzten 6 Monate vor allem durch die Vorwärtsverkäufe der
Goldproduzenten und den Aufbau von Shortpositionen von Spekulanten gedrückt.
Die Verleihmöglichkeiten der Zentralbanken sind jetzt begrenzt.
Das limitierte Goldvolumen, das mit niedrigen Zinsraten zur Verfügung steht, beschränkt die
Möglichkeit für Goldproduzenten und Spekulanten mit größeren Volumen short zu gehen.
Die Rohstoffpreise steigen. Der $ wird schwächer.
Wenn der Goldpreis auf dem aktuellen Niveau bleibt, müssen die Zentralbanken jährlich 1.000
t Gold zur Verfügung stellen, um das Marktgleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu
erhalten.
Der Goldpreis kann weiter fallen, was das Marktungleichgewicht jedoch vergrößern würde.
Ein weiterer Goldpreisrückgang von 50 $/oz hätte erhebliche Auswirkungen auf die
Minenproduktion.
Wir glauben, daß der Zeitpunkt richtig ist, um das Gold im Depot überzugewichten und
empfehlen, ausgewählte Goldminenaktien zum Kauf.
Wichtige Prognosen
Bei der Erwartung eines steigenden Goldpreises innerhalb der nächsten 12 Monate, kann der
absolute Goldpreisanstieg und die mögliche Schwankungsbreite nur schwer vorherbestimmt
werden. Da es ziemlich klar ist, daß die Goldverleihmöglichkeiten der Zentralbanken limitiert
sind, erwarten wir einige Faktoren, die zu einem Goldpreisanstieg führen werden.
Da von den Zentralbanken weniger Gold verliehen wird, erwarten wir einen Anstieg der
Leihzinsraten.
Durch die höheren Leihzinsraten werden die Goldproduzenten und Spekulanten weniger
Shortpositionen aufbauen.
Dies wird zu einem Rückgang des Angebotes führen.
Ein geringeres Angebot wird einen höheren Goldpreis zur Folge haben.
Ein höherer Goldpreis wird dazu führen, daß die Spekulanten ihre Shortpositionen eindecken
und die Goldproduzenten ihre Hedgebücher überdenken. Die Investmentbanken werden über
das Delta Hedging dazu gezwungen sein, Gold zu kaufen, um die mit den Goldproduzenten
eingegangenen Risiken aus den Putoptionen (Investmentbanken sind die Verkäufer der
Putoptionen) abzusichern.
Die Eindeckung von Shortpositionen der Spekulanten und das Delta Hedging steigern die
Nachfrage, so daß es zu einem noch höheren Goldpreis kommen wird. Eine Rally könnte
kurzfristig zu einem scharfen Goldpreisanstieg führen.
Nach einer Goldpreisrally wird die Stimmung am Goldmarkt wahrscheinlich positiver sein,
daher werden danach weniger Shortpositionen aufgebaut und das Hedging wird erst wieder
aufgenommen, wenn die Leihzinsraten wieder fallen. Durch die geringe Verfügbarkeit von
Zentralbankgold werden das zukünftige Hedging und der Aufbau von Shortpositionen limitiert.
Das fundamentale Defizit zwischen Angebot und Nachfrage wird erhalten bleiben, so daß das
Umfeld für einen steigenden Goldpreis erhalten bleibt.
Beurteilung: Die Prognosen der Studie sind bislang zu 100 % eingetroffen. Der Anstieg der
Leihzinsraten, der Rückgang des Angebotes, der Anstieg des Goldpreises, die Eindeckung von
Shortpositionen, das Überdenken der Hedgebücher der Goldproduzenten, die Goldpreisrally,
die höhere Schwankungsbreite sind allesamt eingetroffen. Die letzte Prognose betrifft die
Einschätzung der nächsten Wochen und Monate: "Das fundamentale Defizit zwischen
Angebot und Nachfrage wird erhalten bleiben, so daß das Umfeld für einen steigenden
Goldpreis erhalten bleibt." Die Analyse des "Goldmarktes" deckt sich grundsätzlich mit der
Studie der BNP, so daß auch wir eine fundamentale Marktlage sehen, die ein positives Umfeld
für einen steigenden Goldpreis beinhaltet.
Abweichende Analyse des "Goldmarktes"
Bei den Grundlagen der Studie ergeben sich jedoch einige Abweichungen. In der BNP Studie
wird die maximale Höhe der Verleihungen der Zentralbanken bei 6.500 t gesehen. Da wir bei
Deutschland der Schweiz, England, Österreich Verleihungen bis zu 20 % (BNP Studie 15 %),
bei der EZB bis 100 % (BNP Studie 5 %) für möglich halten, gehen wir davon aus, daß das
maximale Verleihvolumen der Zentralbanken etwa bei 8.000 t liegt. Zusätzlich gehen wir
davon aus, daß die BIZ, die USA (Federal Reserve), Italien, Japan und der IWF in Krisenzeiten
wenigstens vorübergehend bereit ist, Gold zu verleihen. Eine solche Krise war beispielsweise
die LTCM-Pleite, bei der offene Shortpositionen über schätzungsweise 400 t abgedeckt
werden mußten. Das zumindest kurzfristig zur Verfügung stehende Verleihvolumen könnte
demnach auf bis zu 10.000 t geschätzt werden.
Da wir die Analyse der BNP bei den Vorwärtsverkäufen der Goldproduzenten für sehr exakt
halten, ergibt sich für das Leihvolumen der Goldproduzenten von 5.100 t keine abweichende
Schätzung.
Die BNP Studie schätzt die sonstigen offenen Shortpositionen auf maximal 700 t. Dabei liegen
die offiziellen Shortpositionen der Comex bei 200 t, so daß die Shortpositionen der
Investmentbanken und der Hedge Funds auf maximal 500 t taxiert werden. Wir halten diese
Schätzung für weit untertrieben. Ausgehend von höheren Verleihungen der Zentralbanken, die
wir auf zwischen 8.000 und 10.000 t schätzen, halten wir offene Shortpositionen der
Investmentbanken und Hedge Funds von 2.200 bis 4.200 t für möglich. Alleine die
Shortpositionen von 4 Hedge Funds (Soros, Tiger, Moore Capital und PEI) werden vom GATA
mit zwischen 930 und 1.550 t angegeben (vgl. "Der Goldmarkt" vom 10.09.99).
Ausblick (s. 2.Teil)
Über "Trading News" (Kopfzeile), dann "Martin Siegel" anklicken, kann der Bericht besser formatiert gelesen werden.
In einer 107-seitigen Studie analysiert BNP den Goldmarkt. Die Autoren der Studie sind die
Goldanalysten der BNP Geoff Bell und David Houghton (Tel.: +61-2-9619-6698 und +61-2-
9619-6699). Die Studie erschien im Oktober, wurde jedoch bereits im September vor dem G-
Day am 26.09.99 bei einem Goldpreis von 260 $/oz fertiggestellt. Die Autoren der Studie
konnten den Beschluß der 13 EU-Zentralbanken am 26.09.99 (G-Day), den maximalen
Goldverkauf auf jährlich 400 t zu begrenzen und die Goldverleihungen nicht auszuweiten daher
nicht in ihre Überlegungen einbeziehen. Aufgrund der sehr exakten Analyse und der
verblüffenden Treffsicherheit der Prognosen, erscheint uns die Analyse eine wertvolle
Grundlage für weitere Prognosen zu sein. Vor allem ermöglicht die Studie eine globale und
umfassende Sicht des Goldmarktes in einem Umfeld der Verunsicherung, in dem manche
Börsenbriefe wegen der leichten Reaktion des Goldpreises bereits wieder einen weiteren
Verfall prognostizieren.
Die Schlußfolgerung der Studie
Die Analyse ergibt einen hervorragenden mittelfristigen, möglicherweise auch kurzfristigen
Ausblick für das Gold. Die Geldanlage Gold sollte im Depot von durchschnittlich gewichtet auf
übergewichtet erhöht werden.
Die Rolle der Verleihungen der Zentralbanken
In den letzten 6 Monaten haben sich alle Indikatoren für Gold positiv entwickelt
(Rohstoffzyklus, $, Zinsen). Der Goldpreis fiel dennoch weiter, warum?
Für den Goldpreisverfall sind die Verkäufe der Zentralbanken nur unwesentlich verantwortlich,
der Preisverfall ist vor allem auf die Überflutung der Märkte mit Gold, das von den
Zentralbanken verliehen wurde, zurückzuführen.
In den letzten 6 Monaten verkauften die Zentralbanken gerade einmal 20 t Gold (ohne die
Auktionen der BoE). Dagegen wurden 430 t verliehen, die vor allem von Goldproduzenten für
Vorwärts-verkäufe genutzt wurden. Zusätzlich haben Spekulanten an der Comex in der letzten
6 Monaten Shortpositionen von etwa 200 t aufgebaut.
Die Zentralbanken halten etwa 36.000 t Gold. Umfangreiche Studien der BNP, die im August
und September 1999 durchgeführt wurden, ergaben, daß davon nur maximal 6.500 t (die
Berechnung s.u.) für Goldverleihungen zur Verfügung stehen. Da bereits 5.100 t verliehen
wurden, stehen für weitere Verleihungen nur noch maximal 1.400 t zur Verfügung. Bei
jährlichen Verkäufen der Zentral-banken von 400 t (dies ist zufälligerweise exakt der Umfang,
den die EU-Zentralbanken am G-Day beschlossen haben), gibt es ein jährliches Defizit von 600
t, so daß die noch maximal zur Verfügung stehende Goldmenge für Verleihungen nur noch für
einen Zeitraum von etwas über 2 Jahren ausreicht, um Angebot und Nachfrage am Markt
auszugleichen.
Wenn der Goldpreis weiter fallen sollte, kann dieses Niveau selbst über einen kurzen Zeitraum
nicht gehalten werden. Dabei werden die Annahmen gemacht, daß das Management der
Goldminen rational handelt, daß die Vorwärtsverkäufe geschlossener Minen glattgestellt
werden, daß die Minen auch bei geringerer Gewinnspanne weiter produzieren, daß
Produktionsausweitungen, die keine Gewinne bringen, aufgeschoben werden und daß Minen,
die Verluste erwirtschaften, geschlossen werden.
Eine wichtige Schlußfolgerung ist, daß das Angebot und die Nachfrage bei einem
Goldpreisrückgang in den Bereich von 200 bis 220 $/oz so weit auseinander driftet, daß ein
Goldpreisanstieg sogar kurzfristig unausweichlich wird. Der Goldpreis kann auch mittelfristig
nicht auf dem aktuellen Niveau (260 $/oz) gehalten werden.
Der Goldsektor im Überblick
Der Goldpreis ist in den letzten 4 Jahren um 35 % gefallen. Viele Kommentatoren glauben,
daß die Zentralbankverkäufe dafür verantwortlich waren. Wir stimmen dem nicht zu.
In den letzten 4 Jahren (1995 bis 1998) haben die Zentralbanken 1.236 t (Quelle: GFMS) bei
einem Gesamtangebot von über 15.000 t verkauft. In den letzten 9 Monaten etwa 60 t Gold
verkauft. Da der Goldpreis in dieser Zeit um 30 $/oz gefallen ist, greift die Begründung der
Zentralbankverkäufe für den Goldpreisrückgang nicht.
Die Goldverleihungen erscheinen für die Erklärung des Goldpreisrückgangs viel wichtiger.
In den letzten 4 Jahren (1995 bis 1998) haben die Zentralbanken 1.190 t (Quelle: GFMS)
Gold in den Markt verliehen. Wichtig ist nun, daß in den letzten 9 Monaten alleine die
Goldproduzenten 430 t Gold vorwärtsverkauft haben, das von den Zentralbanken verliehen
wurde. Diese zusätzlichen Verleihungen sind daher der wichtigste Ursache für den jüngsten
Goldpreisverfall.
Für den Goldpreisverfall werden zusätzlich die fallenden Zinsen, der starke $ und die
schwachen Rohstoffpreise genannt. Diese Faktoren können den Goldpreisverfall während der
letzten 3-4 Jahre erklären, in der Zwischenzeit ergeben sich jedoch erhebliche Abweichungen.
Seit Ende 1998 steigen die Zinsen für US-Anleihen, der Goldpreis fällt jedoch weiter. Seit
Ende 1998 fällt der $ (gegenüber dem Yen), der Goldpreis fällt jedoch weiter. Seit Ende 1998
steigen die Rohstoffpreise (Öl, Kupfer, Nickel), der Goldpreis fällt jedoch weiter.
Neben den Goldproduzenten, die in den letzten 9 Monaten 430 t Gold vorwärtsverkauft
haben, haben viele Spekulanten im Vorfeld der Goldauktionen der BoE, Shortpositionen an der
Comex aufgebaut, was auf die aufgebauschte Berichterstattung über die Goldverkäufe der
Zentralbanken, der BoE, der Schweiz und des IWF zurückzuführen ist. Der Aufbau der
Shortpositionen der Spekulanten wurde durch die niedrigen Leihzinsraten für Gold, den starken
$ und die fallenden Anleihezinsen verstärkt. Die spekulativen Shortpositionen lagen im
Jahresverlauf 1999 immer in der Nähe der Rekordstände (200 bis 250 t).
Der Schlüssel für das Verständnis des Goldmarktes sind die Verleihungen der Zentralbanken
Die Feststellung der Höhe der Zentralbank-Goldbestände ist relativ einfach. Der IWF gibt die
Höhe der Bestände in regelmäßigen Abständen bekannt. Ende 1998 lagen die
Zentralbankbestände bei etwa 36.000 t. Die größten Halter waren die USA, gefolgt von
Deutschland, dem IWF, Frankreich, der Schweiz und Italien.
Nicht alle Zentralbanken verleihen Gold
Gold ist ein einzigartiger Rohstoff und wird in großem Umfang von den Zentralbanken
gehalten. Einige dieser Zentralbanken verleihen Gold, um einen kleinen Gewinn aus dem
Leihzinsen zu erwirtschaften. Zu diesem Thema sind folgende Anmerkungen zu machen:
Die Zentralbanken halten ihre Reserven in vielen Varianten. Viele halten Anlagen in $, die wir
wegen der Stärke der US-Wirtschaft für wenig riskant halten.
Gold ist eine Anlage mit geringen Risiken, da sie keine Verpflichtungen anderer beinhaltet. In
einer Krise kann Gold an fast jede Nation, Gesellschaft oder Privatperson verkauft werden.
Die Goldverleihungen werde vor allem von den Goldproduzenten genutzt, die den Gewinn ihrer
zukünftigen Produktion damit absichern wollen. Obwohl die Finanzierung über
Investmentbanken läuft, liegt das Risiko, daß das Geschäft scheitert (Gold kann nicht geliefert
werden) auf der Hand. Da es dieses Risiko gibt, gehen wir davon aus, daß die Goldverleiher
ungern alles Gold verleihen wollen. Große Goldhalter verleihen eher weniger.
Wieviel Gold verleihen die Zentralbanken?
Wenn die Goldverleihungen der Zentralbanken der wichtigste Faktor bei der
Goldpreisentwicklung ist, ist es wichtig, den möglichen Umfang der Verleihungen
festzustellen. Dafür wurde ein Szenario mit dem Umfang der maximalen Verleihungen erstellt.
Es ist nach unserem Modell klar, daß sich Potential für einen Goldpreisanstieg ergibt, sobald
der maximale Umfang der Verleihungen erschöpft ist. Für das Modell wurden folgende
Voraussetzungen angenommen:
Die USA, der IWF, Frankreich, Italien und Japan bleiben bei ihrer Politik, kein Gold zu
verleihen.
Die Niederlande verleihen 60 % des Bestandes.
Deutschland und die Schweiz verleihen bis zu 15 % ihrer Reserven. Dabei wird der Anteil der
Schweiz bei den vorgeschlagenen Verkäufen mit der Zeit kleiner.
Kleinere Goldbesitzer verleihen bis zu 75 % des Bestandes.
Rußland verleiht 40 % des Bestandes, der auf 458 t geschätzt wird.
Die mittelgroßen Besitzer wie Venezuela, Belgien, Schweden und Algerien verleihen bis zu 25
%.
Indien und Spanien, die jeweils etwa 1.000 t halten, dürfen lt. Gesetz kein Gold verleihen.
Unter diesen Annahmen stehen maximal 6.500 t Gold für Verleihungen zur Verfügung. Am
Beispiel der Goldleihen australischer Produzenten zeigt die Analyse, daß diese 6.500 t bereits
weitgehend ausgeschöpft sind. Zwischen 1994 und heute haben die 15 größten australischen
Produzenten ihre Vorwärtsverkäufe von 373 auf 1.089 t ausgeweitet (Erklärung: Die
Goldproduzenten sind die Gegenpartner der Zentralbanken. Sie leihen das Gold, das die
Zentralbanken verleihen, für ihre Vorwärtsverkäufe). Seit Anfang 1999 ist am Markt jedoch
eine Verschiebung zu beobachten. Während die australischen Produzenten ihre
Vorwärtsverkäufe reduzierten, haben die nordameri-kanischen und südafrikanischen
Produzenten in den letzten 9 Monaten große Positionen aufgebaut. Alleine die weltweit
größten 24 Produzenten haben ihre Vorwärtsverkäufe in den letzten 6 Monaten um 345 t
ausgeweitet. Dabei wurden vor allem Gesellschaften aktiv, die in der Vergangenheit nicht oder
nur sehr wenig Vorwärtsverkäufe durchgeführt haben. Die größten Positionen wurden von
Ashanti, Newmont, Anglogold, Barrick, Kinross, Placer Dome, Delta Gold, Gold Fields,
Emperor, Normandy NFM, Acacia und Normandy Mt. Leyshon aufgebaut. Newcrest,
Homestake, Goldfields und Lihir haben ihre Positionen dagegen verringert. Battle Mountain
verhandelt gerade darüber, 50 % ihrer Produktion der nächsten 5 Jahre (2 Mio oz) vorwärts
zu verkaufen.
Interessant ist, daß die 24 größten Produzenten seit dem Jahresbeginn etwa 530 t Gold
produzierten und zusätzlich 340 t über Vorwärtsverkäufe in den Markt brachten. Dagegen
sehen die verkauften 50 t der BoE, die in den Medien eine große Beachtung gefunden haben,
geradezu lächerlich aus.
Bemerkung: Die eingegangenen Vorwärtsverkäufe belasten die genannten Gesellschaften
unter-schiedlich. Die Belastungen sind von der Struktur der Vorwärtsverkäufe und den
Produktionskosten abhängig. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß viele Gesellschaften, ihre
Positionen täglich verändern. So hat Gold Fields große Teile der Vorwärtsverkäufe mittlerweile
wieder glattgestellt. Die Auswirkungen der Vorwärtsverkäufe müssen daher für jede
Gesellschaft individuell ermittelt werden.
Über die Struktur der Vorwärtsverkäufe ist nur wenig bekannt, da die Gesellschaften nicht
verpflichtet sind, diese zu veröffentlichen. Es ist allerdings eine Tendenz von den
Vorwärtsverkäufen mit fest vereinbarten Lieferverpflichtungen weg zu der Absicherung durch
Putoptionen zu beobachten. So haben sich Newcrest, Sons of Gwalia, Newmont und
Goldfields fast ausschließlich durch Putoptionen abgesichert. Normandy Mining und Delta Gold
fahren eine ausgewogene Mischung aus Putoptionen und Vorwärtsverkäufen, wobei
Normandy Mining die Vorwärtsverkäufe zuletzt abgebaut und die Putoptionen aufgebaut hat.
Anglogold, Barrick, Placer Dome, Lihir, Acacia, Normandy NFM, Gold Fields, Homestake,
Kinross, Ranger, Aurora, Emperor, Normandy Mt. Leyshon, Resolute und Pacmin haben
dagegen nahezu ausschließlich fest vereinbarte Lieferver-pflichtungen.
Da von den maximal für die Verleihung zur Verfügung stehenden 6.500 t bereits 5.100 t
verliehen sind, stehen für den Ausgleich des Marktes in Zukunft nur noch maximal 1.400 t zur
Verfügung. Die Verleihungen der Zentralbanken werden also nur noch für eine begrenzte Zeit
einen Marktausgleich erreichen können. Wenn unsere Annahmen über das maximale
Verleihvolumen der Zentralbanken und über das bereits verliehene Volumen korrekt sind, dann
würden wir steigende Leihzinsraten mit der abnehmenden Möglichkeit, Gold zu leihen,
erwarten.
Limitierte Verleihungen, höhere Verleihzinsen, höherer Goldpreis?
Die bisherige Analyse ergibt, daß die Menge des verleihbaren Gold begrenzt ist. In der letzten
Zeit wurde die Liquidität des Goldmarktes durch zusätzliche Verleihungen erhöht, was das
erhöhte Leihen der Produzenten und der Spekulanten ermöglicht hat. Wenn die Annahmen
richtig sind, müßten die Goldleihzinsraten demnächst ansteigen. Selbst wenn alle
Zentralbanken ihre Verleihungen auf das von uns angenommen Maximum ausweiten würden,
könnte der Goldpreis nur noch maximal für 3 Jahre auf dem Niveau von 260 $/oz gehalten
werden.
Bei einem Goldpreis von 260 $/oz werden für die Analyse folgende Annahmen gemacht:
Die Nachfrage der Schmuckindustrie und für andere Fabrikationen wächst mit einer Jahresrate
von 4 %. Die Nachfrage der Spekulanten bleibt bei Null. Die Barrenhortung in Fernost bleibt
bei jährlich 20 t und die Produzenten schließen die unprofitable Produktion und stellen ihre
Hedgebücher glatt.
Die Goldangebotslücke
Auf der Angebotsseite wird eine jährliche Abwertung des südafrikanischen Rand gegenüber
dem $ um 10 % angenommen. Die jährlichen Verkäufe der Zentralbanken liegen bei 400 t. Ein
Altgoldangebot von jährlich 550 t bleibt erhalten. Die Neuproduktion wird von den 24 größten
Gesellschaften auf die Weltproduktion hochgerechnet. Die Lücke zwischen Angebot und
Nachfrage wird durch Verleihungen der Zentralbanken gefüllt, da eine höhere Minenproduktion
und ein größeres Altgoldangebot nur bei einem höheren Goldpreis zu erwarten ist. Wenn das
maximale Verleihvolumen erreicht ist, entsteht eine Goldangebotslücke. Diese
Goldangebotslücke kann durch Zentralbankverkäufe oder Zentralbankverleihungen (nur wenn
die Zentralbanken entscheiden, mehr Gold zu verleihen) ausgeglichen werden. Die
Goldangebotslücke muß geschlossen werden. Wenn sie nicht geschlossen wird, muß der
Goldpreis steigen, um die Nachfrage zu senken.
Was passiert, wenn der Goldpreis weiter fällt?
Die bisherige Analyse, zeigt, daß die mittelfristige Prognose für Gold gut ist. Selbst wenn die
Zentralbanken jährlich 400 t Gold verkaufen und unter konservativen Schätzungen, wird
bereits 2002 eine große Goldangebotslücke entstehen. Kurzfristig ist die Prognose sehr
schwierig, da viele Goldproduzenten und Spekulanten Shortpositionen aufgebaut haben. Das
Risiko, daß dieser Trend anhält, ist zwar klein, es bleibt aber bestehen. Auch wenn nur noch
maximal 1.400 t Gold für Verleihungen zur Verfügung stehen, könnten die Verleihungen den
Goldpreis kurzfristig weiter drücken. Die Frage ist dabei, wie weit und wie lange der Goldpreis
noch niedriger gedrückt werden kann. Obwohl die Gewinnspannen der Goldminen in den
letzten 3-4 Jahren zusammengeschrumpft sind, konnte die Minenproduktion ausgeweitet
werden. Bei einem weiteren Rückgang des Goldpreises um 50 $/oz müßten jedoch erhebliche
Veränderungen bei der Eröffnung neuer Minen, bei neuen Entwicklungsprojekten,
Investitionen, Hedgebüchern und Goldreserven angenommen werden. Um einen exakten
Überblick zu bekommen, wurde eine umfassende und umfangreiche Analyse der gesamten
Goldindustrie durchgeführt, um eine Aussage darüber treffen zu können, auf welchem Niveau
sich der Goldpreis befinden müßte.
In der Folge wird das Szenario von Minenschließungen, Produktionskürzungen in den Minen,
Aufschiebung von Minenexpansionen und Aufschiebungen von Minenentwicklungen bei einem
Goldpreisrückgang von 260 auf 160 $/oz, jeweils in Schritten von 20 $/oz durchgespielt.
Dabei wurden die Gewinnspannen, die Hedgebücher, die Investitionen und Goldreserven der
Goldminen-gesellschaften, die Weltminenproduktion sowie die Verleihmöglichkeiten der
Zentralbanken für jedes Goldpreisszenario untersucht.
Ergebnisse
Goldproduktion
Bei einem Goldpreis von 260 $/oz sind die Gewinnspannen der Goldminen ausreichend, um die
Minenproduktion aufrechterhalten zu können. Bei einem Goldpreis von 240 $/oz würden
bereits Minenentwicklungen und Minenexpansionen aufgeschoben werden. In einigen Minen
kommt es zu Produktionskürzungen. Bei einem Goldpreis von 220 $/oz kommt es zu
Minenschließungen und dadurch zu einer durchschnittlichen Senkung der Produktionskosten.
Bei einem Goldpreis von 200 $/oz würde es zu deutlichen Produktionsrückgängen durch
Minenschließungen kommen. Bei einem Goldpreis von 180 $/oz müßte die Mehrzahl der Minen
geschlossen werden. Bei einem Goldpreis von 160 $/oz würden nur noch vereinzelte Minen
produzieren können.
Hedgebücher
Bis zu einem Goldpreis von 240 $/oz würden die Hedgebücher intakt bleiben. Bei einem
Goldpreisrückgang unter 240 $/oz würden im Zuge von Minenschließungen, die Hedgebücher
glattgestellt. Bei einem Goldpreisverfall unter 200 $/oz würden die Goldminen bei der
Schließung ihrer Hedgebücher als massive Goldkäufer auftreten. Bei einer verringerten
Goldproduktion würde die Goldnachfrage dadurch zusätzlich erhöht. Der Wert der
Hedgebücher würde bei einem Goldpreis von unter 240 $/oz bei vielen Gesellschaften den
aktuellen Börsenwert weit übersteigen, was den Gesellschaften die Schließung der Minen
erleichtern würde.
Cashbestand
Interessant sind die Ergebnisse über die Untersuchung des Cashbestandes und der Bilanzen
der Goldminen. Ein Goldpreis von 260 $/oz würde auf Dauer eine Verringerung der
Investitionen bei einer gleichzeitigen Verschlechterung der Bilanzen zur Folge haben. Viele
Goldminen sind also bei einem Goldpreis von 260 $/oz auf Dauer nicht überlebensfähig. Bei
einem Goldpreisrückgang unter 260 $/oz würden die Investitionen deutlich gesenkt. Die
Bilanzen würden sich dennoch erheblich verschlechtern, da zu erwarten ist, daß die Goldminen
nur zögerlich geschlossen werden. Bei einem Goldpreis von unter 200 $/oz würden sich die
Bilanzen der Goldminen wieder verbessern, da dann bei sehr geringen Investitionen hohe
Gewinne aus der Glattstellung der Hedgebücher realisiert werden könnten.
Goldnachfrage
Bereits bei einem Goldpreis von 220 $/oz würden einige Goldminen ihre Produktion schließen
müssen, so daß die Schließung der Hedgebücher zu einem marginalen Anstieg der
Goldnachfrage führen würde. Bei einem Goldpreisrückgang auf 180 $/oz würde die
Goldnachfrage weltweit um etwa 10 % ansteigen, da dann viele Goldminen nach
Minenschließungen als Goldkäufer auftreten würden, um ihre Hedgebücher zu schließen. Bei
einem Goldpreis von 160 $/oz würde die zusätzliche Nachfrage der Goldminen die
Goldnachfrage weltweit um 20 % erhöhen.
Goldreserven
Bei einem Goldpreis von 260 $/oz liegen die Goldreserven bei 40.000 t, was bei einer
jährlichen Produktion von 2.500 t einer Lebensdauer von 16 Jahren entspricht. Bei einem
Goldpreis von 240 $/oz würde die Lebensdauer der aktuellen Produktion auf 15 Jahre, bei
einem Goldpreis von 220 $/oz auf 14 Jahre, bei einem Goldpreis von 200 $/oz auf 8 Jahre,
bei einem Goldpreis von 180 $/oz auf 5 Jahre und bei einem Goldpreis von 160 $/oz auf 4
Jahre sinken. Klar ist, daß bei einem Goldpreis von unter 200 $/oz die
Angebot/Nachfragesituation so unausgeglichen wäre, daß der Goldpreis sogar kurzfristig
steigen müßte.
Goldangebot
Bei einem Goldpreis von 260 $/oz würde das Angebot trotz maximaler Ausleihungen der
Zentralbanken nicht ausreichen, um die Nachfrage zu befriedigen. Spätestens ab 2002 würde
eine Goldangebotslücke (s.o.) entstehen. Bei einem Goldpreisrückgang auf 200 $/oz würde die
Goldangebotslücke bereits 2001 entstehen, da die Goldproduktion der Goldminen dann stark
rückläufig wäre. Bei einem Goldpreis von 160 $/oz würden die Minenproduktion und die
Verkäufe der Zentralbanken (400 t jährlich) nicht einmal mehr die Hälfte der weltweiten
Nachfrage abdecken können.
Goldleihen der Zentralbanken bei einem fallenden Goldpreis
Selbst bei einem Goldpreis von 300 $/oz würden die Verleihungen nur bis Ende 2002
ausreichen, um Angebot und Nachfrage am Goldmarkt auszugleichen. Bei einem Goldpreis von
220 $/oz wären die Goldverleihmöglichkeiten der Zentralbanken bereits Ende 2001
ausgeschöpft. Bei einem Gold-preisrückgang auf 160 $/oz würde die Goldangebotslücke bis
2003 sprunghaft auf jährlich 8000 t ansteigen und 2004 bereits 10.000 t erreichen.
Bemerkung: Beurteilen Sie vor dem Hintergrund dieser Analyse die Aussagen von Paul C.
Martin in der Bildzeitung vom 13.07.99: "Wohin kann Gold fallen? Auf exakt 42,22 Dollar".
Schlußfolgerungen
Sogar der aktuelle Goldpreis von 260 $/oz ist auf längere Sicht nicht haltbar. Nach unserer
Analyse kann der Goldpreis nur vorübergehend auf dem Niveau von 260 $/oz gehalten
werden. Auf mittlere und längere Sicht ist mit einem Anstieg zu rechnen.
Bei einem Goldpreisniveau von 260 $/oz müssen die Zentralbanken jährlich 1.000 t über Gold-
verkäufe und Goldverleihungen zur Verfügung stellen, um den Markt im Gleichgewicht zu
halten. Unter der Annahme, daß die Zentralbanken jährlich 400 t Gold verkaufen, wird
spätestens nach 3 Jahren ein Marktungleichgewicht auftreten, außer wenn die
Zentralbanken beschließen, große Goldmengen zu verkaufen. Wenn die Zentralbanken weniger
als jährlich 400 t Gold verkaufen, könnte das Marktungleichgewicht bereits viel früher
auftreten. Die gestiegene Leihzinsrate könnte ein erster Indikator für die Begrenzung des
Angebotes von Zentralbankgold sein.
Falls der Goldpreis auf 200 $/oz fallen sollte, würde der Markt sehr schnell in ein
Ungleichgewicht fallen. 40 der 160 größten Goldminen müßten geschlossen werden. Die
Möglichkeiten der Zentralbanken, Gold zu verleihen, wären bereits 2001 erschöpft. Die
Goldproduzenten würden bei der Schließung ihrer Hedgebücher zusätzlich 250 t Gold
nachfragen. Nur um den Markt im Gleichgewicht zu halten müßten die Zentralbanken bis
2001 zusätzlich 5.000 t Gold verkaufen. Ein Goldpreisverfall auf 200 $/oz ist daher nicht über
einen Zeitraum von länger als 6 Monaten vorstellbar.
Obwohl der Goldpreis mittelfristig bei 260 $/oz nicht haltbar ist, besteht dennoch die
Möglichkeit, daß der Goldpreis durch die Ausweitung von Vorwärtsverkäufen der Goldminen
und den Aufbau von Shortpositionen kurzfristig weiter gedrückt wird. Das Risiko eines
erneuten Goldpreisrückgangs ist daher auf einen sehr kurzen Zeitraum begrenzt. Unser
Ausblick für die nächsten 12 Monate ist daher positiv, so daß wir empfehlen, Gold im Depot
überzugewichten und eine Auswahl von Goldminenaktien zu kaufen, die nicht nur von einem
steigenden Goldpreis profitieren, sondern auch einen weiteren Verfall gut überstehen können.
Gold sollte im Depot übergewichtet werden
Ein Goldpreis von über 300 $/oz ist innerhalb der nächsten 12 Monate zu erwarten.
Dabei wurde berücksichtigt:
Der Goldpreis wurde während der letzten 6 Monate vor allem durch die Vorwärtsverkäufe der
Goldproduzenten und den Aufbau von Shortpositionen von Spekulanten gedrückt.
Die Verleihmöglichkeiten der Zentralbanken sind jetzt begrenzt.
Das limitierte Goldvolumen, das mit niedrigen Zinsraten zur Verfügung steht, beschränkt die
Möglichkeit für Goldproduzenten und Spekulanten mit größeren Volumen short zu gehen.
Die Rohstoffpreise steigen. Der $ wird schwächer.
Wenn der Goldpreis auf dem aktuellen Niveau bleibt, müssen die Zentralbanken jährlich 1.000
t Gold zur Verfügung stellen, um das Marktgleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu
erhalten.
Der Goldpreis kann weiter fallen, was das Marktungleichgewicht jedoch vergrößern würde.
Ein weiterer Goldpreisrückgang von 50 $/oz hätte erhebliche Auswirkungen auf die
Minenproduktion.
Wir glauben, daß der Zeitpunkt richtig ist, um das Gold im Depot überzugewichten und
empfehlen, ausgewählte Goldminenaktien zum Kauf.
Wichtige Prognosen
Bei der Erwartung eines steigenden Goldpreises innerhalb der nächsten 12 Monate, kann der
absolute Goldpreisanstieg und die mögliche Schwankungsbreite nur schwer vorherbestimmt
werden. Da es ziemlich klar ist, daß die Goldverleihmöglichkeiten der Zentralbanken limitiert
sind, erwarten wir einige Faktoren, die zu einem Goldpreisanstieg führen werden.
Da von den Zentralbanken weniger Gold verliehen wird, erwarten wir einen Anstieg der
Leihzinsraten.
Durch die höheren Leihzinsraten werden die Goldproduzenten und Spekulanten weniger
Shortpositionen aufbauen.
Dies wird zu einem Rückgang des Angebotes führen.
Ein geringeres Angebot wird einen höheren Goldpreis zur Folge haben.
Ein höherer Goldpreis wird dazu führen, daß die Spekulanten ihre Shortpositionen eindecken
und die Goldproduzenten ihre Hedgebücher überdenken. Die Investmentbanken werden über
das Delta Hedging dazu gezwungen sein, Gold zu kaufen, um die mit den Goldproduzenten
eingegangenen Risiken aus den Putoptionen (Investmentbanken sind die Verkäufer der
Putoptionen) abzusichern.
Die Eindeckung von Shortpositionen der Spekulanten und das Delta Hedging steigern die
Nachfrage, so daß es zu einem noch höheren Goldpreis kommen wird. Eine Rally könnte
kurzfristig zu einem scharfen Goldpreisanstieg führen.
Nach einer Goldpreisrally wird die Stimmung am Goldmarkt wahrscheinlich positiver sein,
daher werden danach weniger Shortpositionen aufgebaut und das Hedging wird erst wieder
aufgenommen, wenn die Leihzinsraten wieder fallen. Durch die geringe Verfügbarkeit von
Zentralbankgold werden das zukünftige Hedging und der Aufbau von Shortpositionen limitiert.
Das fundamentale Defizit zwischen Angebot und Nachfrage wird erhalten bleiben, so daß das
Umfeld für einen steigenden Goldpreis erhalten bleibt.
Beurteilung: Die Prognosen der Studie sind bislang zu 100 % eingetroffen. Der Anstieg der
Leihzinsraten, der Rückgang des Angebotes, der Anstieg des Goldpreises, die Eindeckung von
Shortpositionen, das Überdenken der Hedgebücher der Goldproduzenten, die Goldpreisrally,
die höhere Schwankungsbreite sind allesamt eingetroffen. Die letzte Prognose betrifft die
Einschätzung der nächsten Wochen und Monate: "Das fundamentale Defizit zwischen
Angebot und Nachfrage wird erhalten bleiben, so daß das Umfeld für einen steigenden
Goldpreis erhalten bleibt." Die Analyse des "Goldmarktes" deckt sich grundsätzlich mit der
Studie der BNP, so daß auch wir eine fundamentale Marktlage sehen, die ein positives Umfeld
für einen steigenden Goldpreis beinhaltet.
Abweichende Analyse des "Goldmarktes"
Bei den Grundlagen der Studie ergeben sich jedoch einige Abweichungen. In der BNP Studie
wird die maximale Höhe der Verleihungen der Zentralbanken bei 6.500 t gesehen. Da wir bei
Deutschland der Schweiz, England, Österreich Verleihungen bis zu 20 % (BNP Studie 15 %),
bei der EZB bis 100 % (BNP Studie 5 %) für möglich halten, gehen wir davon aus, daß das
maximale Verleihvolumen der Zentralbanken etwa bei 8.000 t liegt. Zusätzlich gehen wir
davon aus, daß die BIZ, die USA (Federal Reserve), Italien, Japan und der IWF in Krisenzeiten
wenigstens vorübergehend bereit ist, Gold zu verleihen. Eine solche Krise war beispielsweise
die LTCM-Pleite, bei der offene Shortpositionen über schätzungsweise 400 t abgedeckt
werden mußten. Das zumindest kurzfristig zur Verfügung stehende Verleihvolumen könnte
demnach auf bis zu 10.000 t geschätzt werden.
Da wir die Analyse der BNP bei den Vorwärtsverkäufen der Goldproduzenten für sehr exakt
halten, ergibt sich für das Leihvolumen der Goldproduzenten von 5.100 t keine abweichende
Schätzung.
Die BNP Studie schätzt die sonstigen offenen Shortpositionen auf maximal 700 t. Dabei liegen
die offiziellen Shortpositionen der Comex bei 200 t, so daß die Shortpositionen der
Investmentbanken und der Hedge Funds auf maximal 500 t taxiert werden. Wir halten diese
Schätzung für weit untertrieben. Ausgehend von höheren Verleihungen der Zentralbanken, die
wir auf zwischen 8.000 und 10.000 t schätzen, halten wir offene Shortpositionen der
Investmentbanken und Hedge Funds von 2.200 bis 4.200 t für möglich. Alleine die
Shortpositionen von 4 Hedge Funds (Soros, Tiger, Moore Capital und PEI) werden vom GATA
mit zwischen 930 und 1.550 t angegeben (vgl. "Der Goldmarkt" vom 10.09.99).
Ausblick (s. 2.Teil)
2. Teil
Ausblick:
Egal ob die Grundlage der Analyse von einem maximalen Verleihvolumen der Zentralbanken
von 6.500 t oder von 10.000 t ausgeht, steht fest, daß der Marktausgleich bei dem künstlich
niedriggehaltenen Goldpreis durch Zentralbankverkäufe und Zentralbankverleihungen nur noch
über einen limitierten Zeitraum gewährleistet werden kann. Der Goldpreisanstieg von 250 auf
340 $/oz innerhalb von nur 2 Wochen zeigt dabei die Explosivität des Marktes, der auf die
panikartige Schließung von Shortpositionen zurückzuführen war. Bei der Beurteilung der
zukünftigen Entwicklung bleiben die Voraussetzungen erhalten:
Die Verleihmöglichkeiten der Zentralbanken bleiben begrenzt. Vor allem durch das Statement
der 13 EU-Zentralbanken vom 26.09.99, die Goldverkäufe auf 400 t jährlich zu begrenzen
und die Goldverleihungen nicht zu erweitern, werden die Verleihmöglichkeiten der
Zentralbanken weiter eingeschränkt.
Das limitierte Leihvolumen führt zu höheren Leihzinsen, die den Aufbau weiterer
Vorwärtsverkäufe und spekulativer Shortpositionen begrenzen.
Die Rohstoffpreise zeigen weiterhin eine feste Tendenz. Der $ neigt weiterhin zur Schwäche.
Beim aktuellen Goldpreis von 300 $/oz müssen die Zentralbanken jährlich etwa 1.000 t (400 t
davon durch Verkäufe) zur Verfügung stellen, um einen Marktausgleich zwischen Angebot und
Nachfrage zu schaffen.
Die Minenproduktion liegt auch bei einem Goldpreis von 300 $/oz nur geringfügig über der
Minenproduktion bei einem Goldpreis von 260 $/oz und kann auf diesem Niveau nur
unwesentlich ausgeweitet werden.
Ein Rückfall des Goldpreises würde das Marktungleichgewicht wieder vergrößern, so daß sich
die Zeitspanne bis zu einem Wiederanstieg verkürzen würde.
Goldminengesellschaften werden bei einem Rückgang des Goldpreises unter 300 $/oz
versuchen, ihre Vorwärtsverkäufe einzudecken, um bei einem Wiederanstieg von dem
steigenden Goldpreis besser profitieren zu können.
Die Shortspekulanten sind vorgewarnt und werden bei einem Wiederanstieg des Goldpreises
versuchen, ihre Shortpositionen so schnell wie möglich einzudecken. Dies würde eine erneute
Rally am Goldmarkt auslösen.
Der näher rückende Jahr-2000-Wechsel wird die Goldnachfrage eher noch weiter steigern.
Bei einem monatlichen Defizit von 50 t (bei jährlichen Zentralbankverkäufen von 400 t), die
durch Zentralbankverleihungen ausgeglichen werden müssen, ist der Zeitraum begrenzt, in
dem der Goldpreis auf dem aktuellen Niveau von 300 $/oz gehalten werden kann.
Wie lange es gelingt, genügend Zentralbankgold zu mobilisieren, um das aktuelle
Marktgleichgewicht zu erhalten, bleibt offen. Der Goldpreisanstieg nach dem 26.09.99 zeigte
jedoch, daß die Zentralbanken bereits jetzt an das Limit ihrer Möglichkeiten gelangt sind.
Unsere Prognose lautet daher:
Der Goldpreis wird bereits innerhalb der nächsten Monate zu einem neuen Höhenflug
ansetzen.
Die Wahrscheinlichkeit, daß dies noch 1999 der Fall sein wird, ist groß, da die Finanzmärkte
zur Zeit schweren Verwerfungen ausgesetzt sind.
Ein erneuter Goldpreisanstieg wird ebenso explosiv sein, wie der Anstieg der nach dem
26.09.99 zu beobachten war, da bislang nur unwesentliche Teile der offenen
Shortpositionen der Spekulanten und Vorwärtsverkäufe der Goldproduzenten glattgestellt
werden konnten.
Ausblick:
Egal ob die Grundlage der Analyse von einem maximalen Verleihvolumen der Zentralbanken
von 6.500 t oder von 10.000 t ausgeht, steht fest, daß der Marktausgleich bei dem künstlich
niedriggehaltenen Goldpreis durch Zentralbankverkäufe und Zentralbankverleihungen nur noch
über einen limitierten Zeitraum gewährleistet werden kann. Der Goldpreisanstieg von 250 auf
340 $/oz innerhalb von nur 2 Wochen zeigt dabei die Explosivität des Marktes, der auf die
panikartige Schließung von Shortpositionen zurückzuführen war. Bei der Beurteilung der
zukünftigen Entwicklung bleiben die Voraussetzungen erhalten:
Die Verleihmöglichkeiten der Zentralbanken bleiben begrenzt. Vor allem durch das Statement
der 13 EU-Zentralbanken vom 26.09.99, die Goldverkäufe auf 400 t jährlich zu begrenzen
und die Goldverleihungen nicht zu erweitern, werden die Verleihmöglichkeiten der
Zentralbanken weiter eingeschränkt.
Das limitierte Leihvolumen führt zu höheren Leihzinsen, die den Aufbau weiterer
Vorwärtsverkäufe und spekulativer Shortpositionen begrenzen.
Die Rohstoffpreise zeigen weiterhin eine feste Tendenz. Der $ neigt weiterhin zur Schwäche.
Beim aktuellen Goldpreis von 300 $/oz müssen die Zentralbanken jährlich etwa 1.000 t (400 t
davon durch Verkäufe) zur Verfügung stellen, um einen Marktausgleich zwischen Angebot und
Nachfrage zu schaffen.
Die Minenproduktion liegt auch bei einem Goldpreis von 300 $/oz nur geringfügig über der
Minenproduktion bei einem Goldpreis von 260 $/oz und kann auf diesem Niveau nur
unwesentlich ausgeweitet werden.
Ein Rückfall des Goldpreises würde das Marktungleichgewicht wieder vergrößern, so daß sich
die Zeitspanne bis zu einem Wiederanstieg verkürzen würde.
Goldminengesellschaften werden bei einem Rückgang des Goldpreises unter 300 $/oz
versuchen, ihre Vorwärtsverkäufe einzudecken, um bei einem Wiederanstieg von dem
steigenden Goldpreis besser profitieren zu können.
Die Shortspekulanten sind vorgewarnt und werden bei einem Wiederanstieg des Goldpreises
versuchen, ihre Shortpositionen so schnell wie möglich einzudecken. Dies würde eine erneute
Rally am Goldmarkt auslösen.
Der näher rückende Jahr-2000-Wechsel wird die Goldnachfrage eher noch weiter steigern.
Bei einem monatlichen Defizit von 50 t (bei jährlichen Zentralbankverkäufen von 400 t), die
durch Zentralbankverleihungen ausgeglichen werden müssen, ist der Zeitraum begrenzt, in
dem der Goldpreis auf dem aktuellen Niveau von 300 $/oz gehalten werden kann.
Wie lange es gelingt, genügend Zentralbankgold zu mobilisieren, um das aktuelle
Marktgleichgewicht zu erhalten, bleibt offen. Der Goldpreisanstieg nach dem 26.09.99 zeigte
jedoch, daß die Zentralbanken bereits jetzt an das Limit ihrer Möglichkeiten gelangt sind.
Unsere Prognose lautet daher:
Der Goldpreis wird bereits innerhalb der nächsten Monate zu einem neuen Höhenflug
ansetzen.
Die Wahrscheinlichkeit, daß dies noch 1999 der Fall sein wird, ist groß, da die Finanzmärkte
zur Zeit schweren Verwerfungen ausgesetzt sind.
Ein erneuter Goldpreisanstieg wird ebenso explosiv sein, wie der Anstieg der nach dem
26.09.99 zu beobachten war, da bislang nur unwesentliche Teile der offenen
Shortpositionen der Spekulanten und Vorwärtsverkäufe der Goldproduzenten glattgestellt
werden konnten.
Für diejenigen nach oben geholt, die bereits jetzt wieder den Überblick verlieren.
Wir befinden uns nach wie vor seit dem 26. September 1999 in einer Hausse. Die Kursrückgänge des Goldpreises und der Goldminenaktien sind kein Grund, frustriert aus dem Markt auszusteigen, sondern bieten die Gelegenheit, sich jetzt noch zu engagieren.
Um zu Kostolany zurückzukommen: Jetzt kaufen die Hartgesottenen von den Zittrigen.
Die Goldhotline
Wir befinden uns nach wie vor seit dem 26. September 1999 in einer Hausse. Die Kursrückgänge des Goldpreises und der Goldminenaktien sind kein Grund, frustriert aus dem Markt auszusteigen, sondern bieten die Gelegenheit, sich jetzt noch zu engagieren.
Um zu Kostolany zurückzukommen: Jetzt kaufen die Hartgesottenen von den Zittrigen.
Die Goldhotline
Man liest aber in den Zeitungen (z.B. Financial Times), daß die Spekulanten, die früher short waren, jetzt long sind. Wem kann man also glauben?
Na, sind wir `mal gespannt, ob dies tatsächlich eine Hausse ist.
Es gab auch schon Stimmen von den "Experten", die vor kurzem noch aussagten, die 290 US-$ würden nun nach unten nicht mehr durchschritten.
Klar, daß man sich bei einem aktuellen Kurs von 285 US-$ seine eigenen, weniger beeindruckenden Meinungen von derartigen Behauptungen ableitet.
Davon abgesehen soll es (bei DER Fülle von in der Vergangenheit vorhandenen Kaufgelegenheiten) tatsächlich Menschen geben, die -je nach Dauer ihres Engagements- ihr "Pulver" mittlerweile "verschossen" haben, -jew. vertrauend auf die jew. Einschätzungen.
Diesen hilft selbst Kostolany`s gutgemeinter Rat bestenfalls nichts.
Es gab auch schon Stimmen von den "Experten", die vor kurzem noch aussagten, die 290 US-$ würden nun nach unten nicht mehr durchschritten.
Klar, daß man sich bei einem aktuellen Kurs von 285 US-$ seine eigenen, weniger beeindruckenden Meinungen von derartigen Behauptungen ableitet.
Davon abgesehen soll es (bei DER Fülle von in der Vergangenheit vorhandenen Kaufgelegenheiten) tatsächlich Menschen geben, die -je nach Dauer ihres Engagements- ihr "Pulver" mittlerweile "verschossen" haben, -jew. vertrauend auf die jew. Einschätzungen.
Diesen hilft selbst Kostolany`s gutgemeinter Rat bestenfalls nichts.
Speziell an die Goldhotline:
Es scheint doch gewagt, konkrete Kursziele in Sachen Gold unter den derzeitigen Marktbedingungen nennen zu wollen -oder sieht man das anders ?
mfg
Es scheint doch gewagt, konkrete Kursziele in Sachen Gold unter den derzeitigen Marktbedingungen nennen zu wollen -oder sieht man das anders ?
mfg
Die Veröffentlichung der FT ist richtig und wird auch in anderen Quellen bestätigt. Allerdings wird in der FT nur ein sehr kleiner Marktausschnitt betrachtet, der die offiziellen spekulativen Positionen (ca 200 t) an den Edelmetallbörsen umfaßt. Die großen Shortpositionen (ca 8.000 bis 10.000 t) sind von den Zentralbanken, den Investmentbanken und Goldproduzenten im OTC-Markt abgeschlossen worden und werden daher nicht veröffentlicht.
Die Goldhotline
Die Goldhotline
der goldhotline fällt immer was ein!
Für die einen schon eine Hausse, für die anderen noch immer eine Baisse.
-Augen zu und durch...
Und aufgemerkt: selbst bei den Minen herrscht unter den "Experten" Uneinigkeit !
-Augen zu und durch...
Und aufgemerkt: selbst bei den Minen herrscht unter den "Experten" Uneinigkeit !
bitte erkläre mir doch einer, warum bei den aktuellen goldpreisen, die kurse von goldminenaktien nicht vergleichbar eingebrochen sind.
meine aktien stehen immer noch mehr als 50 % über den kursen von vor sept 99 obwohl der goldpreis sich vom damaligen niveau nur um 10 % nach oben verändert hat.
entwerder das heißt, daß eine dauerhalte goldpreiserholung von 10 % bei goldmienenaktien im durchschnitt eine um 50 % höhere bewertung (wegen entsprechend höherer gewinnerwartung) rechtfertigt, oder die aktuellen goldpreisrückgänge werden von den marktteilnehmern für nicht dauerhaft angesehen oder die shorties sichern sich zunehmend in goldminenaktien ab um einer shortsquees zu begegnen.
ich sehe bei diesen 3 möglichkeiten keine, die mich unter mittelfristigen gesichtspunkten und den aktuell irrationalen marktbewegungen, besonders im nasdaq, von gold distanzieren sollte.
ocjm
meine aktien stehen immer noch mehr als 50 % über den kursen von vor sept 99 obwohl der goldpreis sich vom damaligen niveau nur um 10 % nach oben verändert hat.
entwerder das heißt, daß eine dauerhalte goldpreiserholung von 10 % bei goldmienenaktien im durchschnitt eine um 50 % höhere bewertung (wegen entsprechend höherer gewinnerwartung) rechtfertigt, oder die aktuellen goldpreisrückgänge werden von den marktteilnehmern für nicht dauerhaft angesehen oder die shorties sichern sich zunehmend in goldminenaktien ab um einer shortsquees zu begegnen.
ich sehe bei diesen 3 möglichkeiten keine, die mich unter mittelfristigen gesichtspunkten und den aktuell irrationalen marktbewegungen, besonders im nasdaq, von gold distanzieren sollte.
ocjm
Hallo,
auf Grund der Fundamental guten Assichten verscherbelt natürlich keiner seine Mienen weil der Kurs kurzfristig nach unten geht. Ich habs allerdings bei 290 getan. Innerhalb der nächsten 2 Wochen spricht viel für eienen Trend unter 250.
In dem durch Vorausverkäufe und dadurch dass zur Jahrtausendwende der Markt dünner ist sehen die Macher nochmal Ihre Gelegenheit.
Das Ziel ist nach wie vor 200 $!
Das alte Vieh lebt noch. Anfangs habe ich auch an eine Normale Konsolidierung von 320 auf 295 gedacht. Aaus jetziger Sicht war das aber auch schon nicht normal!!!
Die Macher haben nur geschickt den Glauben an die Charttechnik genutzt und so den Kurs unaffällig in eine günstige Ausgangsposition gebracht. Von dort wurde weiteropperiert bis auf einen Kurs zwischen 260 bis 270.
Von diesem Stand aus wird dann noch ein letzter Schlag Richtung 200 erfolgen.
Kein Banker auf der Welt manipuliert wenn er sich seines Erfolgs nicht einigermassen sicher ist.
Deshalb sehe ich es als zu 70% Wahrscheinlich an, daß wir den Kurs unter 250 im Dezember noch sehen.
Frage an die Goldhotline, wie lange sollte für die Macher der Kurs unter 250 sein, damit sie ausreichend davon Profitieren können und der Kurs wieder nach oben geht?
auf Grund der Fundamental guten Assichten verscherbelt natürlich keiner seine Mienen weil der Kurs kurzfristig nach unten geht. Ich habs allerdings bei 290 getan. Innerhalb der nächsten 2 Wochen spricht viel für eienen Trend unter 250.
In dem durch Vorausverkäufe und dadurch dass zur Jahrtausendwende der Markt dünner ist sehen die Macher nochmal Ihre Gelegenheit.
Das Ziel ist nach wie vor 200 $!
Das alte Vieh lebt noch. Anfangs habe ich auch an eine Normale Konsolidierung von 320 auf 295 gedacht. Aaus jetziger Sicht war das aber auch schon nicht normal!!!
Die Macher haben nur geschickt den Glauben an die Charttechnik genutzt und so den Kurs unaffällig in eine günstige Ausgangsposition gebracht. Von dort wurde weiteropperiert bis auf einen Kurs zwischen 260 bis 270.
Von diesem Stand aus wird dann noch ein letzter Schlag Richtung 200 erfolgen.
Kein Banker auf der Welt manipuliert wenn er sich seines Erfolgs nicht einigermassen sicher ist.
Deshalb sehe ich es als zu 70% Wahrscheinlich an, daß wir den Kurs unter 250 im Dezember noch sehen.
Frage an die Goldhotline, wie lange sollte für die Macher der Kurs unter 250 sein, damit sie ausreichend davon Profitieren können und der Kurs wieder nach oben geht?
Ich glaube, das Ziel w a r 200. Was wir jetzt sehen, sind Rettungsaktionen. Die brauchen nicht so tief zu gehen. Ich glaube zudem kaum, dass die südafrikanische Zentralbank doch noch Gold verliehen hätte, mit einem bekannten Ziel von 200, das bekanntlich die südafrikanischen Minen ruiniert! Meiner Meinung nach liegt das Rettungsziel bei etwa 260 und das politische Ziel (notwendig für Südafrika) bei 325.
Gruss
TFischer
Gruss
TFischer
Die Goldstudie sollte man gelesen haben
für alle die neu im Board sind
für alle die neu im Board sind
Gold muss steigen??? Es steigt aber nicht.
Gold wird steigen, wenn es nicht fällt!!!
Lockencop
Gold wird steigen, wenn es nicht fällt!!!
Lockencop
Ein Goldpreisanstieg ist wohl nicht mehr aufzuhalten, die Baissiers scheinen wenigstens vorübergehend einen Goldpreisanstieg zulassen zu müssen.
Die nachhaltige Änderung der durch Reuters veröffentlichten Meinung zeigt Wirkung:
Handelsblatt vom 15.05.01:
"Investoren setzen auf Gold".
"Der Markt will offenbar die Auktion von 20 t Gold durch die Bank von England an diesem Dienstag abwarten, bevor er den Preis weiter in die Höhe treibt."
Auch die Meinung des Chefgoldhändlers der Dresdner Bank wurde gedreht und steht im völligen Gegensatz zu dem, was er noch vor wenigen Wochen auf n-tv kundtat:
"Charttechnisch sind die Voraussetzungen für eine neue Preisrally ebenfalls günstig, meint Wolfgang Wrzesnio-Roßbach von Dresdner Kleinwort Wasserstein in Frankfurt."
Die nachhaltige Änderung der durch Reuters veröffentlichten Meinung zeigt Wirkung:
Handelsblatt vom 15.05.01:
"Investoren setzen auf Gold".
"Der Markt will offenbar die Auktion von 20 t Gold durch die Bank von England an diesem Dienstag abwarten, bevor er den Preis weiter in die Höhe treibt."
Auch die Meinung des Chefgoldhändlers der Dresdner Bank wurde gedreht und steht im völligen Gegensatz zu dem, was er noch vor wenigen Wochen auf n-tv kundtat:
"Charttechnisch sind die Voraussetzungen für eine neue Preisrally ebenfalls günstig, meint Wolfgang Wrzesnio-Roßbach von Dresdner Kleinwort Wasserstein in Frankfurt."
für alle Neuankömmlinge
also die 255 US-Dollar-Linie wurde jedenfalls nicht
nach unten nachhaltig durchbrochen
also die 255 US-Dollar-Linie wurde jedenfalls nicht
nach unten nachhaltig durchbrochen
was hört man da
die 7-te Zinssenkung in diesem Jahr
und Greenspan sieht die Rezession kommen
nach 6 Monaten sollten die Zinssenkungen ihre
Wirkung zeigen.
Was bewirken eigentlich Zinssenkungen.
Normalerweise müsste der US-Dollar fallen.
die 7-te Zinssenkung in diesem Jahr
und Greenspan sieht die Rezession kommen
nach 6 Monaten sollten die Zinssenkungen ihre
Wirkung zeigen.
Was bewirken eigentlich Zinssenkungen.
Normalerweise müsste der US-Dollar fallen.
Für Einsteiger nochmals nach oben geholt.
Die Goldhotline
Die Goldhotline
sollt man nochmal durchlesen
da hatten doch einige den Tipp dass der Goldpreis
nicht unter die 252 US-Dollar fällt.
da hatten doch einige den Tipp dass der Goldpreis
nicht unter die 252 US-Dollar fällt.
#1 Wichtige Grundlageninformation für Neueinsteiger, die den Markt verstehen wollen.
Die Goldhotline
Die Goldhotline
@goldhotline
Die Erwartung eines explosiv steigenden Goldpreises hat sich ja nun zumindest andeutungsweise (erste Zündstufe) schon bewahrheitet. Mich würde nun interessieren:
1. Wie hoch sind die Reserven, Vorwärtsverkäufe der Minen und offenen Shortpositionen heute (bei POG = 380$) ?
2. Warum haben die Kurse der großen (kaum gehedgten) Minen wie Newmont bisher vom Goldpreisanstieg kaum profitiert?
Schöne Grüße vom Kanzler
Die Erwartung eines explosiv steigenden Goldpreises hat sich ja nun zumindest andeutungsweise (erste Zündstufe) schon bewahrheitet. Mich würde nun interessieren:
1. Wie hoch sind die Reserven, Vorwärtsverkäufe der Minen und offenen Shortpositionen heute (bei POG = 380$) ?
2. Warum haben die Kurse der großen (kaum gehedgten) Minen wie Newmont bisher vom Goldpreisanstieg kaum profitiert?
Schöne Grüße vom Kanzler
Gold - wirklich nur Kriegs- und Krisenwährung?
www.boerse-am-sonntag.de
Sonntag, 2.2.2003
von Esther Benamou (Societe Generale, Leiterin der Derivatabteilung in Paris)
Der Goldpreis steigt und steigt. Natürlich ist die Goldrallye auch maßgeblich auf das geopolitische Konfliktpotential sowie auf die sehr schwachen makroökonomischen Rahmendaten zurückzuführen. Vermeintliche Experten, die behaupten, der Goldpreisanstieg sei ausschließlich auf das hohe Maß an Unsicherheit zurückzuführen, haben ihre Hausaufgaben jedoch nicht gemacht. denn die Nachfrage bzw. der Verbrauch an Gold ist bereits im dritten Jahr in Folge deutlich höher als die Produktion. An dieser Stelle wurde das von den Notenbanken sukzessive auf den Markt geworfene Gold begierig aufgesogen. Was aber geschieht, wenn die Notenbanken die Auflösung ihrer Goldreserven verlangsamen, stoppen oder gar umkehren? In der letzten Zeit ist ganz klar die Tendenz zu beobachten, daß die Notenbanken die Verkäufe reduzieren oder gar stoppen. Dies zieht am Markt eine merkliche Verknappung des Angebots nach sich - der Preis steigt.
Für den Anleger stellt sich die Frage, ob er seine Anlagen über den Derivatemarkt (Optionsscheine auf den Gold-Spot-Preis) selbst abstellt oder ob er durch Kauf von Goldminenaktien oder durch die Abbildung von Gold-Indizes (bzw. AMEX Gold Bugs) vom steigenden Goldpreis zu profitieren versucht. Hierbei ergibt sich derzeit ein interessantes Bild. So konnten die Goldexplorationswerte in den letzten Wochen nur unterproportional vom massiv steigenden Goldpreis profitieren. Es stellt sich nun also die Frage, ob diese Bewertungsschere durch einen scharfen Anstieg der Goldminenaktien oder durch einen scharfen Verfall des Goldpreises nivelliert wird. Wir gehen davon aus, daß sich die höhergehebelten Goldminenaktien auf mittelfristige Sicht weiter positiv entwickeln können. Allerdings gehen wir auch davon aus, daß nach einer wie auch immer gearteten Lösung des Irak-Konflikts Gold kurzfristig unter Druck gerät.
Dieses Phänomen kennen wir bereits aus der Vergangenheit, am kurzfristigen Ende einer Gold-Hausse vollziehen die Minenwerte den Goldpreisanstieg nur noch halbherzig. Auch muß beachtet werden, daß die Goldminenaktien vergleichsweise stark mit der Aktienmarktentwicklung korrelieren. So können Minenaktien im Rahmen von Aktienmarktbaissen selbst dann deutlich unter Druck geraten, wenn der Goldpreis stabil bleibt. Bis zu einem möglichen Kriegsausbruch (Irak) erscheinen Gold-Calls weiterhin aussichtsreich, dann befürchten wir eine scharfe Korrekturbewegung bis in den Bereich von 235 $ hinab. Dieser Pullback, an dem tradingorientierte Anleger per Gold-Put profitieren können, stellt dann unserer Einschätzung nach eine gute Gelegenheit zum Einstieg in Goldminen-Calls dar.
Basis Art Emittent WKN Strike LZ Omega Brief
Gold Call Dt. Bank 759869 360$ 10/04 6,1 3,61
Gold Put Dt. Bank 759862 360$ 04/04 6,4 2,04
Barrick Call Coba 739376 16,00$ 12/03 3,4 0,28
www.boerse-am-sonntag.de
Sonntag, 2.2.2003
von Esther Benamou (Societe Generale, Leiterin der Derivatabteilung in Paris)
Der Goldpreis steigt und steigt. Natürlich ist die Goldrallye auch maßgeblich auf das geopolitische Konfliktpotential sowie auf die sehr schwachen makroökonomischen Rahmendaten zurückzuführen. Vermeintliche Experten, die behaupten, der Goldpreisanstieg sei ausschließlich auf das hohe Maß an Unsicherheit zurückzuführen, haben ihre Hausaufgaben jedoch nicht gemacht. denn die Nachfrage bzw. der Verbrauch an Gold ist bereits im dritten Jahr in Folge deutlich höher als die Produktion. An dieser Stelle wurde das von den Notenbanken sukzessive auf den Markt geworfene Gold begierig aufgesogen. Was aber geschieht, wenn die Notenbanken die Auflösung ihrer Goldreserven verlangsamen, stoppen oder gar umkehren? In der letzten Zeit ist ganz klar die Tendenz zu beobachten, daß die Notenbanken die Verkäufe reduzieren oder gar stoppen. Dies zieht am Markt eine merkliche Verknappung des Angebots nach sich - der Preis steigt.
Für den Anleger stellt sich die Frage, ob er seine Anlagen über den Derivatemarkt (Optionsscheine auf den Gold-Spot-Preis) selbst abstellt oder ob er durch Kauf von Goldminenaktien oder durch die Abbildung von Gold-Indizes (bzw. AMEX Gold Bugs) vom steigenden Goldpreis zu profitieren versucht. Hierbei ergibt sich derzeit ein interessantes Bild. So konnten die Goldexplorationswerte in den letzten Wochen nur unterproportional vom massiv steigenden Goldpreis profitieren. Es stellt sich nun also die Frage, ob diese Bewertungsschere durch einen scharfen Anstieg der Goldminenaktien oder durch einen scharfen Verfall des Goldpreises nivelliert wird. Wir gehen davon aus, daß sich die höhergehebelten Goldminenaktien auf mittelfristige Sicht weiter positiv entwickeln können. Allerdings gehen wir auch davon aus, daß nach einer wie auch immer gearteten Lösung des Irak-Konflikts Gold kurzfristig unter Druck gerät.
Dieses Phänomen kennen wir bereits aus der Vergangenheit, am kurzfristigen Ende einer Gold-Hausse vollziehen die Minenwerte den Goldpreisanstieg nur noch halbherzig. Auch muß beachtet werden, daß die Goldminenaktien vergleichsweise stark mit der Aktienmarktentwicklung korrelieren. So können Minenaktien im Rahmen von Aktienmarktbaissen selbst dann deutlich unter Druck geraten, wenn der Goldpreis stabil bleibt. Bis zu einem möglichen Kriegsausbruch (Irak) erscheinen Gold-Calls weiterhin aussichtsreich, dann befürchten wir eine scharfe Korrekturbewegung bis in den Bereich von 235 $ hinab. Dieser Pullback, an dem tradingorientierte Anleger per Gold-Put profitieren können, stellt dann unserer Einschätzung nach eine gute Gelegenheit zum Einstieg in Goldminen-Calls dar.
Basis Art Emittent WKN Strike LZ Omega Brief
Gold Call Dt. Bank 759869 360$ 10/04 6,1 3,61
Gold Put Dt. Bank 759862 360$ 04/04 6,4 2,04
Barrick Call Coba 739376 16,00$ 12/03 3,4 0,28
DIE WELT 10.2.03: Doppel-Boden-Formation löst Goldrausch aus
von Martin Siegert (Direktor für Markttechnische Analyse bei der Landesbank Baden-Württemberg)
„North to Alaska“ hieß es beim Goldrausch von 1902, als die Glücksritter die Huskies vor den Schlitten spannten und Clondyke und Dawson City ansteuerten. Das ist lange her. Selbst an die letzten „Goldenen Jahre“, als der Goldpreis zwischen 1976 und 1980 panikartig in Höhe schnellte und in der Spitze mit einen Wert von 850 Dollar je Feinunze die höchste Notiz erfuhr, denken nur wenige Goldinvestoren zurück. Seit dieser Zeit litt das gelbe Metall bis vor kurzem unter einem stetigen Preisverfall auf 252 Dollar, bevor die Preise sich erholen konnten.
Die Frage ist, ob es sich bei dem Kursanstieg der vergangenen Wochen und Monate nur um eine kurzzeitige Erholung des Goldpreises oder aber um einen neuerlichen „Goldrausch“ handelt. Nach der Topbildung Anfang 1980 folgte eine rund 20-jährige Abwärtstrendphase, welche dann zum Erreichen der Tiefmarken um 252 und 254 Dollar in den Monaten Juli 1999 und April 2001 führte. Charttechnisch wurde damit eine „Doppel-Boden-Formation“ ausgebildet, die durch den RSI-Indikator Bestätigung gefunden hat. Seither befinden sich die Preise in der Aufwärtsbewegung, wobei erste wichtige Kursbarrieren bereits überwunden werden konnten. So konnten die Preise nach mehrmonatigen Ausbruchsversuchen den langfristigen Abwärtstrendkanal verlassen. Bemerkenswert ist, dass dies in einer sehr dynamischen Bewegung geschah und dass gleichzeitig nun auch der aufwärts gerichtete Trendkanal, der den Kursanstieg begleitet, nach oben verlassen werden konnte. Dies spricht für eine dynamische Trendbewegung oder aus Sicht der „Elliott-Wellen“ für
einen Impuls, obwohl die Indikatoren bereits in den überkauften Bereich eingelaufen sind. Für den Goldpreis bedeutet dies, dass sich in den kommenden Wochen eine Konsolidierungsbewegung einstellen dürfte, die minimal zurück zur 362-Dollar-Korrekturzone führt. Dafür spricht auch das „Wochen-Reversal mit Erreichen der 389-Dollar-Marke. Weitere Korrekturziele bilden idealtypisch die Trendkanallinie bei 354 Dollar und die Zone um 341 Dollar Diese stellt auch das Maximalziel der Korrektur dar. Ein Unterschreiten wäre negativ für den Goldpreis und führte zur Negation des vorgestellten Szenarios. Eine erfolgreiche Bodenbildung in den genannten Unterstützungszonen eröffnet dagegen mittelfristig deutliches Aufwärtspotenzial und lässt mit Bruch der 390- bis 396-Dollar-Zone minimal das Erreichen des mittelfristigen Widerstandes um 418/23 erwarten.
von Martin Siegert (Direktor für Markttechnische Analyse bei der Landesbank Baden-Württemberg)
„North to Alaska“ hieß es beim Goldrausch von 1902, als die Glücksritter die Huskies vor den Schlitten spannten und Clondyke und Dawson City ansteuerten. Das ist lange her. Selbst an die letzten „Goldenen Jahre“, als der Goldpreis zwischen 1976 und 1980 panikartig in Höhe schnellte und in der Spitze mit einen Wert von 850 Dollar je Feinunze die höchste Notiz erfuhr, denken nur wenige Goldinvestoren zurück. Seit dieser Zeit litt das gelbe Metall bis vor kurzem unter einem stetigen Preisverfall auf 252 Dollar, bevor die Preise sich erholen konnten.
Die Frage ist, ob es sich bei dem Kursanstieg der vergangenen Wochen und Monate nur um eine kurzzeitige Erholung des Goldpreises oder aber um einen neuerlichen „Goldrausch“ handelt. Nach der Topbildung Anfang 1980 folgte eine rund 20-jährige Abwärtstrendphase, welche dann zum Erreichen der Tiefmarken um 252 und 254 Dollar in den Monaten Juli 1999 und April 2001 führte. Charttechnisch wurde damit eine „Doppel-Boden-Formation“ ausgebildet, die durch den RSI-Indikator Bestätigung gefunden hat. Seither befinden sich die Preise in der Aufwärtsbewegung, wobei erste wichtige Kursbarrieren bereits überwunden werden konnten. So konnten die Preise nach mehrmonatigen Ausbruchsversuchen den langfristigen Abwärtstrendkanal verlassen. Bemerkenswert ist, dass dies in einer sehr dynamischen Bewegung geschah und dass gleichzeitig nun auch der aufwärts gerichtete Trendkanal, der den Kursanstieg begleitet, nach oben verlassen werden konnte. Dies spricht für eine dynamische Trendbewegung oder aus Sicht der „Elliott-Wellen“ für
einen Impuls, obwohl die Indikatoren bereits in den überkauften Bereich eingelaufen sind. Für den Goldpreis bedeutet dies, dass sich in den kommenden Wochen eine Konsolidierungsbewegung einstellen dürfte, die minimal zurück zur 362-Dollar-Korrekturzone führt. Dafür spricht auch das „Wochen-Reversal mit Erreichen der 389-Dollar-Marke. Weitere Korrekturziele bilden idealtypisch die Trendkanallinie bei 354 Dollar und die Zone um 341 Dollar Diese stellt auch das Maximalziel der Korrektur dar. Ein Unterschreiten wäre negativ für den Goldpreis und führte zur Negation des vorgestellten Szenarios. Eine erfolgreiche Bodenbildung in den genannten Unterstützungszonen eröffnet dagegen mittelfristig deutliches Aufwärtspotenzial und lässt mit Bruch der 390- bis 396-Dollar-Zone minimal das Erreichen des mittelfristigen Widerstandes um 418/23 erwarten.
So ähnlich sehe ich das auch
Fazit: Verschärft beobachten und dementsprechend handeln.
Fazit: Verschärft beobachten und dementsprechend handeln.
Nun wurde das Maximalziel der Korrektur bei 341 Dollar fast punktgenau getestet, bevor der POG wieder gen Norden drehte. Auf dem Weg zum bisherigen Zwischenhoch (388 Dollar) sehe ich keinerlei nennenswerten Widerstand, der den Wiederanstieg bremsen könnte.
Es ist also höchste Zeit, wieder in (ungehedgten) Minen oder Goldzertifikate investiert zu sein.
Es ist also höchste Zeit, wieder in (ungehedgten) Minen oder Goldzertifikate investiert zu sein.
Solche Tests können auch mehrfach erfolgen.
Institut: Goldpreisrallye wird erst 2004 ihr Ende finden
Canberra - Die Angst vor einem Krieg im Irak dürfte den
Goldpreis dieses Jahr durchschnittlich acht Prozent anheben.
Dies sagt das australische Institut für Rohstoffprognosen (Abare)
voraus. Ernüchterung erwarten die Experten ab 2004, wenn sich
die Weltwirtschaft bessert und Investoren auf andere
Kapitalanlagen umschwenken.
"Eine Eskalation des Konflikts dürfte den Goldpreis sofort auf die
Spitze treiben - voraussichtlich auf über 400 Dollar die Unze",
stellt das Australian Bureau of Agricultural and Resource
Economics in Aussicht. Sollte der Krieg gegen den Irak nur von
kurzer Dauer sein, werde die Kriegsprämie aber schnell wieder
wegfallen.
Am Tagesmarkt dürfte die Unze Gold dieses Jahr bei
durchschnittlich 335 Dollar gehandelt werden, nach 310 Dollar im
Jahr 2002, heißt es im Jahresausblick von Abare weiter. 2004
werde der Preis dann voraussichtlich um neun Prozent auf 305
Dollar die Unze fallen, prognostizieren die Experten.
Im vergangenen Jahr haben Privatanleger unter dem Strich 80
Tonnen Gold gekauft, berichtet das Institut. 2004 dürfte dieser
Bestand hingegen netto um 76 Tonnen sinken, lautet die
australische Prognose. Bloomberg
Canberra - Die Angst vor einem Krieg im Irak dürfte den
Goldpreis dieses Jahr durchschnittlich acht Prozent anheben.
Dies sagt das australische Institut für Rohstoffprognosen (Abare)
voraus. Ernüchterung erwarten die Experten ab 2004, wenn sich
die Weltwirtschaft bessert und Investoren auf andere
Kapitalanlagen umschwenken.
"Eine Eskalation des Konflikts dürfte den Goldpreis sofort auf die
Spitze treiben - voraussichtlich auf über 400 Dollar die Unze",
stellt das Australian Bureau of Agricultural and Resource
Economics in Aussicht. Sollte der Krieg gegen den Irak nur von
kurzer Dauer sein, werde die Kriegsprämie aber schnell wieder
wegfallen.
Am Tagesmarkt dürfte die Unze Gold dieses Jahr bei
durchschnittlich 335 Dollar gehandelt werden, nach 310 Dollar im
Jahr 2002, heißt es im Jahresausblick von Abare weiter. 2004
werde der Preis dann voraussichtlich um neun Prozent auf 305
Dollar die Unze fallen, prognostizieren die Experten.
Im vergangenen Jahr haben Privatanleger unter dem Strich 80
Tonnen Gold gekauft, berichtet das Institut. 2004 dürfte dieser
Bestand hingegen netto um 76 Tonnen sinken, lautet die
australische Prognose. Bloomberg
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