ARD wird Faßbender nicht los - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 18.06.02 16:56:19 von
neuester Beitrag 19.06.02 01:43:47 von
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"Ihre Kritik an Herrn Faßbender ist sicherlich berechtigt, jedoch gibt es während dieser WM kaum noch Chancen, ihn auszutauschen. Das hängt auch damit zusammen, dass er als Leiter des WDR-Sports ein Moderationsvorrecht genießt und dieses dementsprechend ausnutzt. Wir bedauern, Ihnen keine bessere Mitteilung machen zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr ARD WM Service Team"
(Antwort auf eine Anfrage der "Frankfurter Rundschau". Die "FR"-Redaktion wollte wissen, warum ausgerechnet der allseits unbeliebte Heribert Faßbender, 61, die WM-Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft kommentiert.)
Mit freundlichen Grüßen
Ihr ARD WM Service Team"
(Antwort auf eine Anfrage der "Frankfurter Rundschau". Die "FR"-Redaktion wollte wissen, warum ausgerechnet der allseits unbeliebte Heribert Faßbender, 61, die WM-Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft kommentiert.)
eher wird nach diesem Schreiben des ARD WM-Service Team ausgetauscht. Schade.
Was habt Ihr denn gegen Faßbender?
Sind die anderen denn besser?
Oder fällt das Umgewöhnen von den ranSchwätzer soo schwer?
Sind die anderen denn besser?
Oder fällt das Umgewöhnen von den ranSchwätzer soo schwer?
@ carpaccio
wo hast du denn das gelesen ??????
wo hast du denn das gelesen ??????
obernerver nr.1 mit weitem abstand ist johannes b. kerner - der geht mir sowas auf den senkel
klar heribert f. hat auch viele "freunde" inkl. mir ,
aber irgendwie ist er auch kult.
seitdem ich mitte der achtziger sportschau oder wm/em schaue werde ich immer mit " ´n abend allerseits" begrüßt
die paar jährchen bis zu seiner pensio überlebe ich auch noch
klar heribert f. hat auch viele "freunde" inkl. mir ,
aber irgendwie ist er auch kult.
seitdem ich mitte der achtziger sportschau oder wm/em schaue werde ich immer mit " ´n abend allerseits" begrüßt
die paar jährchen bis zu seiner pensio überlebe ich auch noch
Weiss gar nicht was ihr gegen Onkel Heribert habt.
Er ist wenigstens einer, der auch mal eindeutig Stellung zur bezieht.
Unvergessen WM in Italien:
Deutschland --> Holland
als nach der Roten Karte gegen Völler er den argentinischen Schiedsrichter wieder zurück in die Pampas schicken wollte
Er ist wenigstens einer, der auch mal eindeutig Stellung zur bezieht.
Unvergessen WM in Italien:
Deutschland --> Holland
als nach der Roten Karte gegen Völler er den argentinischen Schiedsrichter wieder zurück in die Pampas schicken wollte
Datum: 18.06.2002 17:05 Uhr
Köln (dpa) - Die Kritik an WM-Kommentator Heribert Faßbender wird für einen ARD-Mitarbeiter arbeitsrechtliche Konsequenzen haben, bestätigte ARD-Sprecher Rüdiger Oppers.
Ein Mitarbeiter des «ARD WM Service Teams» hatte auf eine Anfrage der «Frankfurter Rundschau» in einer E-Mail geschrieben: «Ihre Kritik an Herrn Faßbender ist sicherlich berechtigt, jedoch gibt es während dieser WM kaum noch Chancen, ihn auszutauschen. Das hängt auch damit zusammen, dass er als Leiter des WDR-Sports ein Moderationsvorrecht genießt und dieses dementsprechend ausnutzt. Wir bedauern, Ihnen keine bessere Mitteilung machen zu können.»
Oppers sagte dazu: «Das ist keine Stellungnahme der ARD gewesen, das ist nicht unser Stil.» Vielmehr handele es sich um die private Meinung eines Mitarbeiters in der Service-Redaktion, die für die WM zuständig sei. In seiner Funktion im «ARD WM Service Team» hätte er so nicht antworten dürfen: «Da werden ganz sicher Konsequenzen gezogen.» Bei dem Mitarbeiter handele es sich um eine studentische Hilfskraft, die bei einem Tochterunternehmen des NDR tätig ist.
Der ARD-Sprecher gab zu, dass Faßbender bei der Kommentierung der Achtelfinal-Begegnung zwischen Deutschland und Paraguay Fehler unterlaufen seien. «Die hat er aber sofort wieder korrigiert», sagte Oppers: «Nobody is perfect.» Zwar gebe es viel Kritik an Faßbender, «doch die Zahl seiner Fans ist größer als die Zahl seiner Kritiker».
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH
Köln (dpa) - Die Kritik an WM-Kommentator Heribert Faßbender wird für einen ARD-Mitarbeiter arbeitsrechtliche Konsequenzen haben, bestätigte ARD-Sprecher Rüdiger Oppers.
Ein Mitarbeiter des «ARD WM Service Teams» hatte auf eine Anfrage der «Frankfurter Rundschau» in einer E-Mail geschrieben: «Ihre Kritik an Herrn Faßbender ist sicherlich berechtigt, jedoch gibt es während dieser WM kaum noch Chancen, ihn auszutauschen. Das hängt auch damit zusammen, dass er als Leiter des WDR-Sports ein Moderationsvorrecht genießt und dieses dementsprechend ausnutzt. Wir bedauern, Ihnen keine bessere Mitteilung machen zu können.»
Oppers sagte dazu: «Das ist keine Stellungnahme der ARD gewesen, das ist nicht unser Stil.» Vielmehr handele es sich um die private Meinung eines Mitarbeiters in der Service-Redaktion, die für die WM zuständig sei. In seiner Funktion im «ARD WM Service Team» hätte er so nicht antworten dürfen: «Da werden ganz sicher Konsequenzen gezogen.» Bei dem Mitarbeiter handele es sich um eine studentische Hilfskraft, die bei einem Tochterunternehmen des NDR tätig ist.
Der ARD-Sprecher gab zu, dass Faßbender bei der Kommentierung der Achtelfinal-Begegnung zwischen Deutschland und Paraguay Fehler unterlaufen seien. «Die hat er aber sofort wieder korrigiert», sagte Oppers: «Nobody is perfect.» Zwar gebe es viel Kritik an Faßbender, «doch die Zahl seiner Fans ist größer als die Zahl seiner Kritiker».
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH
"Ihre Kritik an Gerhard Schröder ist sicherlich berechtigt, jedoch gibt es während dieser Legistaturperiode kaum noch Chancen, ihn auszutauschen. Das hängt auch damit zusammen, dass er als Vorsitzender der SPD ein Moderationsvorrecht genießt und dieses dementsprechend ausnutzt. Wir bedauern, Ihnen keine bessere Mitteilung machen zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr SPD Service Team"
(Antwort auf eine Anfrage der "Frankfurter Rundschau". Die "FR"-Redaktion wollte wissen, warum ausgerechnet der allseits unbeliebte Gerhard Schröder täglich in einer Talkshow rumsitzt.)
Mit freundlichen Grüßen
Ihr SPD Service Team"
(Antwort auf eine Anfrage der "Frankfurter Rundschau". Die "FR"-Redaktion wollte wissen, warum ausgerechnet der allseits unbeliebte Gerhard Schröder täglich in einer Talkshow rumsitzt.)
hier nochmal der gesamte artikel, äußerst lesenswert - und bemerkenswert, dass sich anscheinend doch nicht alle medien so "lieb haben" und nur der gemeine fan unmut äußert.
BLATT-SCHUSS
"Paraguay sucht den Körperkontakt." Ein Leidensprotokoll
Die Deutsche Elf wider Erwarten im Achtelfinale einer WM, da erhebt man sich auch an einem Samstagmorgen gerne aus den Federn. Natürlich nicht erst zum Anstoß um 8.30 Uhr (MEZ), sondern pünktlich um sieben zum Beginn des WM-Studios im Ersten. Man möchte schließlich wissen, was die ARD mit unseren Gebührengeldern so alles treibt. Nun denn. Gerhard Delling sieht im Hamburger WM-Studio für die Uhrzeit schon erstaunlich frisch aus, während (ein noch sichtlich verschlafener) Günter Netzer an seiner Seite sich zu fragen scheint, ob er nicht auch ohne den Beratervertrag mit der ARD finanziell über die Runden käme.
Weil die Nation in diesen Tagen nach brisanten Informationen aus dem Quartier der Deutschen Elf giert, wird kurz nach sieben gleich nach Asien geschaltet. Da befragt Waldemar "Waldi" Hartmann den DFB-Angestellten Ulrich Stielike nach den Stärken des Gegners. Der Experte referiert zunächst ausführlich die Vorrunden-Partie Spanien-Paraguay mit "Ja gut, äh, es war ein Spiel mit zwei verschiedenen Halbzeiten." Vielen Dank! Haben wir auch so gesehen. Dann kommt er auf die Zweikampfhärte der Südamerikaner zu sprechen: "Sie sind erbitt, äh, bitterlos in ihren Zweikämpfen und . . . äh . . . gnadenlos . . .". Genau, gnadenlos.
Wenig später befragt Reporter Jürgen Bergener den Verteidiger Christoph Metzelder. Bergener: "Nervös?" Metzelder: "Ja gut, vor so einem Spiel ist die Anspannung natürlich groß." Das Interview ist, wie sich im Laufe des Gesprächs herausstellt, zwar schon ein paar Tage alt, hat aber nichts von seiner Brisanz verloren.
Um 7.15 Uhr soll man auch schon zum Telefon greifen um kundzutun, ob "Oliver Kahn an seinem Geburtstag ohne Gegentor" bleiben wird. Woher sollen wir das wissen? Und selbst wenn, weshalb sollten wir da anrufen, wo es bei der Aktion - außer für die Telekom - nicht einmal etwas zu gewinnen gibt!? Nun aber gute Laune mit Alfons! In einer Fußgängerzone belästigt der Franzose, der den Typus "Schlaftablette" zur Kunstform erhoben hat, Passanten. Ein betagtes Muttchen muss sich mit Folgendes anhören: "Die Paraguayer, die haben keine Taktik. Weil der Flug nach Japan, der war sehr teuer und danach, sie konnten sich keine Taktik mehr leisten." Erbarmen! Netzer reagiert blendend und verzieht keine Miene.
Noch achtzig Minuten bis zum Anpfiff! Zeit genug, um Jens Nowotny auf der Massagebank und beim Wassertreten zuzusehen. Nicht in Korea, sondern in Leverkusen. Der National- Libero ist schließlich verletzt und deshalb gar nicht mitgefahren. Anschließend macht Delling auf Teleshopping und versucht den WM-Ball von ARD und ZDF (38 Euro, zzgl. 5 Euro Versandkosten) unter das Fernsehvolk zu bringen. Was sollen wir damit? Ist ja nicht einmal das offizielle Spielgerät dieser WM.
7.30 Uhr Schalte ins noch leeren Stadion, wo sich Moderator Michael Antwerpes schon mal warm kalauert: "Ob Dreier- oder Viererkette wissen wir noch nicht, Hauptsache es gibt hier eine Kette von spannenden Ereignissen". Gähn! Kurz darauf steht Sprach-Akrobat Waldi wieder in der koreanischen Landschaft, im Hintergrund vier Sicherheitsbeamte: "Wenn die deutsche Viererkette heute so gut steht, wie die Viererkette der Polizei hinter mir . . ." Aufhören!
Nach weiteren Minifilmchen hat sich Waldi unter eine Palme bewegt und fühlt nun Übungsleiter Michael Skibbe auf den Zahn: "Dreier- oder Viererkette?" Überhaupt hat Waldi jetzt einen Lauf. Vor einem Springbrunnen befragt er Oliver Kahns Papa, wie die Familie es denn mit Ollis Geburtstag halten will. Und Rolf Kahn gibt bereitwillig Auskunft: "Von der Schwiegertochter weiß ich, dass die Simone ihm was gekauft hat, nur hat sie mir nicht verraten, was. Wahrscheinlich soll es eine Überraschung sein. Wir selbst haben aus Deutschland einer Würfel mitgebracht, bei dem man die Seiten so drehen kann." Was wir wirklich nicht wissen wollten.
Eher schon, wie die Deutsche Elf an diesem Morgen vom Hotel in Stadion gekommen ist. Aber auch da lässt die ARD uns nicht im Stich. In einem Einspieler sieht man einen Bus vom Hotelparkplatz abfahren. Mussten die Jungs also doch nicht zu Fuß gehen.
Um kurz nach acht verheißt die "Tagesschau" endlich eine Verschnaufpause von dieser Informations-Offensive. Doch auch da ist die gleich anstehende Partie die Top-Meldung, und Sprecher Marc Bator verkündet: "Das Deutsche Team von Rudi Völler hat sich gut vorbereitet." Dann sieht man schon wieder Bilder vom Training und aus dem Off erklingt der Satz: "Beim Training wirkte die Deutsche Mannschaft entspannt." Schreibt in der ARD- Aktuell-Redaktion am frühen Samstagmorgen womöglich der Hausmeister die Texte?
Nach dem Wetterbericht geht das nervtötende Geplänkel weiter. Im Werbeblock fordert uns Pelé auf mit einem Arzt über Erektionsstörungen zu sprechen. Ein Spot der "Initiative Der Gesunde Mann". Steckt da womöglich das Bundesministerium für Gesundheit dahinter? Ein Blick ins Internet klärt auf: Ein Pharma-Unternehmen möchte mit Hilfe der Kickerlegende Potenzpillen verkaufen.
Um 8.30 Uhr hat das Grauen endlich ein Ende. Denkt man. Doch das Fuballspiel entwickelt sich zu einem grottenschlechten Kick. Reporter Heribert Faßbender erzählt, was ohnehin jeder sehen kann. Genauer: Er versucht es zumindest. Denn bei einem Drittel der Namensnennungen liegt der Mann schlicht falsch und als er irgendwann laut "Tooor!" in sein Mikrofon brüllt, ist er der einzige, der nicht gesehen hat, dass der Ball von der Werbebande ans Außennetz gesprungen ist. Aber unter den üblichen Wortblasen ( "Die Minuten verrinnen.") und altväterlichen Auslassungen ("Nee, nee, mein Lieber!") gelingt Faßbender dann doch die Analyse des Tages: "Paraguay sucht den Körperkontakt." Hallo, Herr Faßbender! Wir sind beim Fußball, nicht im Swinger Club!
Ungeachtet dieses in jeder Hinsicht erbärmlichen Fußball-Vormittags jubelt die ARD am nächsten Morgen über mehr als 20 Millionen Zuschauer und 87,7 Prozent Marktanteil. Woran eigentlich nur die Frage interessant ist, was sich die restlichen 12,3 Prozent um diese Uhrzeit im Fernsehen angeschaut haben. Für alle Fußball-Fans bleibt immerhin der Trost, dass sie beim zu erwartenden Leckerbissen Brasilien gegen England am kommenden Freitag von öffentlich-rechtlichen Unzulänglichkeiten verschont bleiben werden. Denn die Partie gibt es bei ARD und ZDF gar nicht zu sehen. Vielleicht auch ganz gut so. REINHARD LÜKE
PS: Wir hatten der ARD eine Mail geschickt und gefragt, warum bloß immer noch Herr Faßbender . . .?
Die Antwort kam prompt und war überraschend offen:
"Ihre Kritik an Herrn Faßbender ist sicherlich berechtigt, jedoch gibt es während dieser WM kaum noch Chancen, ihn auszutauschen. Das hängt auch damit zusammen, dass er als Leiter des WDR-Sports ein Moderationsvorrecht genießt und dieses dementsprechend ausnutzt.
Wir bedauern, Ihnen keine bessere Mitteilung machen zu können.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr ARD WM Service Team"
http://www.frankfurter-rundschau.de/archiv/fr30t/h1200206160…
BLATT-SCHUSS
"Paraguay sucht den Körperkontakt." Ein Leidensprotokoll
Die Deutsche Elf wider Erwarten im Achtelfinale einer WM, da erhebt man sich auch an einem Samstagmorgen gerne aus den Federn. Natürlich nicht erst zum Anstoß um 8.30 Uhr (MEZ), sondern pünktlich um sieben zum Beginn des WM-Studios im Ersten. Man möchte schließlich wissen, was die ARD mit unseren Gebührengeldern so alles treibt. Nun denn. Gerhard Delling sieht im Hamburger WM-Studio für die Uhrzeit schon erstaunlich frisch aus, während (ein noch sichtlich verschlafener) Günter Netzer an seiner Seite sich zu fragen scheint, ob er nicht auch ohne den Beratervertrag mit der ARD finanziell über die Runden käme.
Weil die Nation in diesen Tagen nach brisanten Informationen aus dem Quartier der Deutschen Elf giert, wird kurz nach sieben gleich nach Asien geschaltet. Da befragt Waldemar "Waldi" Hartmann den DFB-Angestellten Ulrich Stielike nach den Stärken des Gegners. Der Experte referiert zunächst ausführlich die Vorrunden-Partie Spanien-Paraguay mit "Ja gut, äh, es war ein Spiel mit zwei verschiedenen Halbzeiten." Vielen Dank! Haben wir auch so gesehen. Dann kommt er auf die Zweikampfhärte der Südamerikaner zu sprechen: "Sie sind erbitt, äh, bitterlos in ihren Zweikämpfen und . . . äh . . . gnadenlos . . .". Genau, gnadenlos.
Wenig später befragt Reporter Jürgen Bergener den Verteidiger Christoph Metzelder. Bergener: "Nervös?" Metzelder: "Ja gut, vor so einem Spiel ist die Anspannung natürlich groß." Das Interview ist, wie sich im Laufe des Gesprächs herausstellt, zwar schon ein paar Tage alt, hat aber nichts von seiner Brisanz verloren.
Um 7.15 Uhr soll man auch schon zum Telefon greifen um kundzutun, ob "Oliver Kahn an seinem Geburtstag ohne Gegentor" bleiben wird. Woher sollen wir das wissen? Und selbst wenn, weshalb sollten wir da anrufen, wo es bei der Aktion - außer für die Telekom - nicht einmal etwas zu gewinnen gibt!? Nun aber gute Laune mit Alfons! In einer Fußgängerzone belästigt der Franzose, der den Typus "Schlaftablette" zur Kunstform erhoben hat, Passanten. Ein betagtes Muttchen muss sich mit Folgendes anhören: "Die Paraguayer, die haben keine Taktik. Weil der Flug nach Japan, der war sehr teuer und danach, sie konnten sich keine Taktik mehr leisten." Erbarmen! Netzer reagiert blendend und verzieht keine Miene.
Noch achtzig Minuten bis zum Anpfiff! Zeit genug, um Jens Nowotny auf der Massagebank und beim Wassertreten zuzusehen. Nicht in Korea, sondern in Leverkusen. Der National- Libero ist schließlich verletzt und deshalb gar nicht mitgefahren. Anschließend macht Delling auf Teleshopping und versucht den WM-Ball von ARD und ZDF (38 Euro, zzgl. 5 Euro Versandkosten) unter das Fernsehvolk zu bringen. Was sollen wir damit? Ist ja nicht einmal das offizielle Spielgerät dieser WM.
7.30 Uhr Schalte ins noch leeren Stadion, wo sich Moderator Michael Antwerpes schon mal warm kalauert: "Ob Dreier- oder Viererkette wissen wir noch nicht, Hauptsache es gibt hier eine Kette von spannenden Ereignissen". Gähn! Kurz darauf steht Sprach-Akrobat Waldi wieder in der koreanischen Landschaft, im Hintergrund vier Sicherheitsbeamte: "Wenn die deutsche Viererkette heute so gut steht, wie die Viererkette der Polizei hinter mir . . ." Aufhören!
Nach weiteren Minifilmchen hat sich Waldi unter eine Palme bewegt und fühlt nun Übungsleiter Michael Skibbe auf den Zahn: "Dreier- oder Viererkette?" Überhaupt hat Waldi jetzt einen Lauf. Vor einem Springbrunnen befragt er Oliver Kahns Papa, wie die Familie es denn mit Ollis Geburtstag halten will. Und Rolf Kahn gibt bereitwillig Auskunft: "Von der Schwiegertochter weiß ich, dass die Simone ihm was gekauft hat, nur hat sie mir nicht verraten, was. Wahrscheinlich soll es eine Überraschung sein. Wir selbst haben aus Deutschland einer Würfel mitgebracht, bei dem man die Seiten so drehen kann." Was wir wirklich nicht wissen wollten.
Eher schon, wie die Deutsche Elf an diesem Morgen vom Hotel in Stadion gekommen ist. Aber auch da lässt die ARD uns nicht im Stich. In einem Einspieler sieht man einen Bus vom Hotelparkplatz abfahren. Mussten die Jungs also doch nicht zu Fuß gehen.
Um kurz nach acht verheißt die "Tagesschau" endlich eine Verschnaufpause von dieser Informations-Offensive. Doch auch da ist die gleich anstehende Partie die Top-Meldung, und Sprecher Marc Bator verkündet: "Das Deutsche Team von Rudi Völler hat sich gut vorbereitet." Dann sieht man schon wieder Bilder vom Training und aus dem Off erklingt der Satz: "Beim Training wirkte die Deutsche Mannschaft entspannt." Schreibt in der ARD- Aktuell-Redaktion am frühen Samstagmorgen womöglich der Hausmeister die Texte?
Nach dem Wetterbericht geht das nervtötende Geplänkel weiter. Im Werbeblock fordert uns Pelé auf mit einem Arzt über Erektionsstörungen zu sprechen. Ein Spot der "Initiative Der Gesunde Mann". Steckt da womöglich das Bundesministerium für Gesundheit dahinter? Ein Blick ins Internet klärt auf: Ein Pharma-Unternehmen möchte mit Hilfe der Kickerlegende Potenzpillen verkaufen.
Um 8.30 Uhr hat das Grauen endlich ein Ende. Denkt man. Doch das Fuballspiel entwickelt sich zu einem grottenschlechten Kick. Reporter Heribert Faßbender erzählt, was ohnehin jeder sehen kann. Genauer: Er versucht es zumindest. Denn bei einem Drittel der Namensnennungen liegt der Mann schlicht falsch und als er irgendwann laut "Tooor!" in sein Mikrofon brüllt, ist er der einzige, der nicht gesehen hat, dass der Ball von der Werbebande ans Außennetz gesprungen ist. Aber unter den üblichen Wortblasen ( "Die Minuten verrinnen.") und altväterlichen Auslassungen ("Nee, nee, mein Lieber!") gelingt Faßbender dann doch die Analyse des Tages: "Paraguay sucht den Körperkontakt." Hallo, Herr Faßbender! Wir sind beim Fußball, nicht im Swinger Club!
Ungeachtet dieses in jeder Hinsicht erbärmlichen Fußball-Vormittags jubelt die ARD am nächsten Morgen über mehr als 20 Millionen Zuschauer und 87,7 Prozent Marktanteil. Woran eigentlich nur die Frage interessant ist, was sich die restlichen 12,3 Prozent um diese Uhrzeit im Fernsehen angeschaut haben. Für alle Fußball-Fans bleibt immerhin der Trost, dass sie beim zu erwartenden Leckerbissen Brasilien gegen England am kommenden Freitag von öffentlich-rechtlichen Unzulänglichkeiten verschont bleiben werden. Denn die Partie gibt es bei ARD und ZDF gar nicht zu sehen. Vielleicht auch ganz gut so. REINHARD LÜKE
PS: Wir hatten der ARD eine Mail geschickt und gefragt, warum bloß immer noch Herr Faßbender . . .?
Die Antwort kam prompt und war überraschend offen:
"Ihre Kritik an Herrn Faßbender ist sicherlich berechtigt, jedoch gibt es während dieser WM kaum noch Chancen, ihn auszutauschen. Das hängt auch damit zusammen, dass er als Leiter des WDR-Sports ein Moderationsvorrecht genießt und dieses dementsprechend ausnutzt.
Wir bedauern, Ihnen keine bessere Mitteilung machen zu können.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr ARD WM Service Team"
http://www.frankfurter-rundschau.de/archiv/fr30t/h1200206160…
klasse artikel von der frankfurter rundschau
trockener humor wie ich ihn liebe
trockener humor wie ich ihn liebe
hi abfahrer
und so wahr, leider
ein glück, dass ich bei den fußballübertragungen von anfang an auf den konsum des stundenlangen salbaderns und bramarbasierens verzichtet habe.
aber faßbender kann man leider ohne premiere nicht entgehen
und so wahr, leider
ein glück, dass ich bei den fußballübertragungen von anfang an auf den konsum des stundenlangen salbaderns und bramarbasierens verzichtet habe.
aber faßbender kann man leider ohne premiere nicht entgehen
Vorschlag!
Jürgen Ehmig einfliegen und Onkel Heribert als Co-Kommentator zur Seite stellen. Dann wird die Sache gleich peppiger und kompetenter!
Jürgen Ehmig einfliegen und Onkel Heribert als Co-Kommentator zur Seite stellen. Dann wird die Sache gleich peppiger und kompetenter!
#5
JBK finde ich gar nicht so schlecht! Jedenfalls ist er mir 100x lieber als dieser "N abend allerseits".
Ist aber auch kein Problem vor Fassbender zu bestehen.
Grüsse
carpaccio
JBK finde ich gar nicht so schlecht! Jedenfalls ist er mir 100x lieber als dieser "N abend allerseits".
Ist aber auch kein Problem vor Fassbender zu bestehen.
Grüsse
carpaccio
kerner fand ich auch lange ätzend, aber er bringt frischen wind in die angelegenheit; er erfindet z.b. neue phrasen, statt die alten totzudreschen.
ich finde kerner als fußballkommentator absolut in ordnung, zwar längst nicht so gut wie reif oder rethy, aber er bringt frischen wind und pflegt seine eigene note.
ich finde kerner als fußballkommentator absolut in ordnung, zwar längst nicht so gut wie reif oder rethy, aber er bringt frischen wind und pflegt seine eigene note.
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