Deutsche Telekom...? - 500 Beiträge pro Seite

[Paravisiodio]

Na ja - wie soll ich Anfangen - ich habe keine T-Aktien (auch noch nie besessen) - am Anfang nach der Emission habe ich mich tierisch geärgert (alle Freunde hatten T-Aktien - ich aber nicht - irgendwie war sie mir aber dann auch immer zu teuer) Aber momentan?

Ich habe mir mal die Mühe gemacht einfach nur die Marktkapitalisierungen von verschiedenen Telekoms rauszusuchen und hier zusammenzustellen:

Deutsche Telekom: ~ 41 Mrd. €
Swisscom: ~ 40 Mrd. €
France Telecom: ~ 36 Mrd. €
Vodafone: ~ 205 Mrd. €
KPN: ~ 22 Mrd. €
AT&T: ~ 56 Mrd. €
Japan Telekom: ~ 9 Mrd. €
NTT DOCOMO: ~ 124 Mrd. €

So, das dürfte ungefähr ein Querschnitt durch alle Telekoms sein, die mir jetzt gerade eingefallen sind...
Soweit ich weiß (ich bitte um Korrektur falls ich falsch liege) ist Swisscom Schuldenfrei - aber wohl auch mit einer der kleinsten Anbieter). Unsere Deutsche Telekom rangiert mit einem riesen Schuldenberg (übersteigt er schon die Marktkapitalisierung? - bitte um Ergänzung!) - notiert aber mit der Marktkapitalisierung wie die Swisscom - auch irgendwie seltsam - vor allem wenn man das Kudenpotential betrachtet. Bei Vodafone weiß ich eigentlich gar nicht, was ich sagen soll - ist die Aktie das wirklich wert? (ich weiß es nicht - ich habe aber auch keine Aktien von Vodafone - wäre schön, wenn mal jemand etwas dazu sagt, der sich mit einem reinen Handynetzbetreiber auskennt!) KPN steht wahnsinnig schlecht da - die hoffen wohl eher dass sie übernommen werden... na ja usw.

Die Fragen die ich mir die ganze Zeit stelle?

1.) Kann die Deutsche Telekom langfristig die Schulden bedienen?
2.)Wie schnell geht der Schuldenabbau voran?

Über eine sachliche Diskussion (ohne gegenseitige Anfeindungen!!!) würde ich mich sehr freuen...

Grüße u. hoffentlich gewinnen wir heute gegen die USA

Para

[Buitel]

Deine Fragen werfen leider neue Fragen auf die als erstes beantwortet werden müssen.
1. Wann und zu welchen Betrag wird das Kabelnetz verkauft?
2. Wann und mit welchen Erfolg läuft UMTS?
3. Wie entwickelt sich die Konkurenz(Mobilcom/France Telecom)
4. Wann kann T-Mobil an die Börse gebracht werden?
use.usw....

Gruß
Buitel

PS. sicherlich wäre es kurzfristig für den Aktienkurs hilfreich wenn Sommer geht. Vielleicht kehren ja doch neuen Besen besser.

[Seidman2000]

Morgen.

zu 1.) Ich denke die Dt. Telekom wird auf absehbare Zeit (mindest. 10 Jahre) ihren Schuldenberg nicht senken können, dafür spricht der noch zu langsame "Beamtenstatus" in dem Unternehmen.

Die Telekom ruht sich auf ihren, alten, Kundenbeständen aus und bekommt schlecht neue Kunden ran. Es fehlt an Flexibilität und neuen Ideen!

zu 2.) Schuldenabbau geht nur mit einer neuen Strategie, totales Sparen, nach Leistung bezahlte Manager, konsequentes Eintreiben von Zahlungsrückständen von Zweitanbietern, denke hier an die günstigen Call-by-Call-Anbieter, die Telekom unterbieten wollen, dabei sich in Mio-Insolvenzen wiederfinden.
Die Werbung der eigenen Leistungen verbessern, so schlecht steht sich "wirtschaftlich"(Produkte, Anbindungen usw.) nicht da, nur auf zu vielen Hochzeiten sollte man auch nicht tanzen, wenn man den Heimatmarkt nicht kontrollieren kann!
Die Fähigkeit der Fehlereingeständnisse von Vorstandsmitgliedern verbessern. Was bringt mir eine Werbesendung nach der anderen, wenn ich Punkte darstellen, die offentsichtlich schief liegen; wie gesagt, auf ein funktionierendes Kerngeschäft aufbauen und die Glaubwürdigkeit kommt zurück.

[KerlleNaa]

#2

zu Deiner 2.
NTT DoCoMo hat letzte Woche gemeldet, daß sie den Höhepunkt der Rentabilität von UMTS nicht vor 2010 erwarten.
Da alle anderen auf NTT schauen und diese selbst Fehler eingestanden haben und nicht genug Angebote und Technik dafür haben, kannst Du Dir den Rest für die hiesigen Firmen und den hiesigen Markt ja denken.

[Doktor Dax]

Wenn es um den Schuldenabbau (67 Mill. € der DTE geht sollten von besonderem Interesse die Cash Earnings sein. Diese beliefen sich seit 1998 relativ konstant auf ca. 9 Mill. € pro Jahr.

Wenn dann noch das Kabelnetz verkauft wird, UMTS auch nur im Ansatz erfolgreich wird und T-Mobile in den nächsten Jahren an die Börse gebracht werden kann, könnte m.E. der Schuldenberg ohne weiteres in 6/7 Jahren komplett abgebaut werden.

[Paravisiodio]

Das mit dem Beamtenlanden stimmt absolut...

...nicht umsonst hat sich Hans Eichel bei Ron Sommer ja auch wahnsinnig über die Dividendenkürzug beschwert - klar er hatte das Geld wohl auch schon irgendwie verplant. Ron Sommer war aber auch inkonsequent - er hätte sogar noch weiter gehen müssen - meiner Einschätzung nach hätte man bei solch einer angespannten Lage die Dividende auf 0 runterstreichen müssen (was nützt den Aktionären eine Dividende, wenn der Wert der Aktie an sich laufend weiter fällt?!?) Man muß sich wirklich fragen, ob der Aufsichtsrat hier nicht total versagt hat... aber das ist ja schon kein Einzelfall mehr. Ich denke da immer an meinen "Spezialfreund" Hilmar Kopper bei Daimler-Chrysler, der zufällig eine sehr sehr enge Freundschaft mit Jürgen Schremp unterhält - ganz ehrlich - bei soviel Chaos, was Jürgen Schremp angerichtet hat, hätte der Aufsichtsrat schon längst eingreifen müssen - aber wer setzt schon einen seiner besten Freunde ab. (bei Edzard Reuter hat die Deutsche Bank auch erst viel zu spät die Notbremse gezogen - ich erinnere mich noch an die Worte ... bla bla bla internationalen Technologiekonzern bla bla bla... und was ist draus geworden - Reuter hat zig Milliarden in den Sand gesetzt - dann hat man sich bei der Führungsspitze der Deutschen Bank mal überlegt diesen Herrn abzusetzen... das ist priceless!!!
Ähnlich läuft es bei der Telekom - der Staat - verfährt ungefähr so wie Hilmar Kopper - aber was soll man dazu auch sagen, wenn dort nur Juristen, Lehrer und sonstige Beamte in der Regierung sitzen, die leider von Wirtschaft wenig bis gar keine Ahnung haben (und auf die Berater hört da leider keiner...)

[Paravisiodio]

Es wäre vielleicht sogar sinnvoll, ein Gesetz zu erlassen, daß es dem Staat völlig untersagt, einen wirtschaftlichen Einfluß auf die von ihm gehaltenen Beteiligungen zu nehmen. Der Staat unterliegt viel zu starken Interessenkonflikten.