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    Wer 2002 überlebt, hat gute Chancen (manager-magazin.de) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.07.02 01:07:53 von
    neuester Beitrag 04.07.02 02:31:36 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 04.07.02 01:07:53
      Beitrag Nr. 1 ()
      03.07.2002



      N E U E R M A R K T

      "Wer 2002 überlebt, hat beste Chancen"

      Von Lutz Reiche

      Nein, der Neue Markt ist nicht tot. Er wird überleben, wenn auch stark abgespeckt, und die Investoren werden zurückkehren, sagen Fondsmanager im Gespräch mit manager-magazin.de. Sie würden jetzt sogar kaufen.

      Hamburg – Am Neuen Markt, so schien es lange Zeit, haben am Freitag die letzten Investoren das sinkende Schiff verlassen. Eine schwache Wall Street und Gewinnwarnungen von mehreren Unternehmen des Wachstumssegments drückten die Marktindizes Nemax 50 und Nemax All Share auf Rekordtiefstände. Zeitweilig betrugen die Verluste der Börsenbarometer mehr als acht Prozent.

      Der Neue Markt stürzt in sich zusammen. Doch Fondsmanager machen Mut und sehen sehr wohl eine Zukunft für das Segment.

      Nicht zuletzt die Hiobsbotschaften des niederländischen Biotechnologie-Unternehmens Qiagen schockte die Börsianer. Damit sah bereits so mancher Händler die letzte Perle am Neuen Markt in der Versenkung verschwinden.

      "Lug und Trug, wohin man nur schaut", so die Meinung vieler Kleinanleger, die ihr sauer verdientes Geld mit Nemax-Werten verloren haben. Die meisten von ihnen sind sich einig: Der Neue Markt ist gescheitert, am Ende, tot.

      Das sehen Fondsmanager im Gespräch mit manager-magazin.de anders."Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die Idee des Neuen Marktes als Plattform und Kapitalmarktzugang für junge innovative Firmen überleben wird, in welcher Form auch immer", sagt Fondsmanager Karl Fickel vom Investmenthaus Lupus alpha.

      Ein stabiler Kern von 100 Firmen reicht

      Ob die Wachstumsbörse in Zukunft Nasdaq Deutschland oder anders heißen werde, sei irrelevant. Der Name sei nicht entscheidend. Der Neue Markt habe eine Zukunft.

      Spricht da der pure Zweckoptimist? Wohl nicht. Die Marktbereinigung werde sich fortsetzen und viele Unternehmen noch aus dem Segment ausscheiden, ob freiwillig oder unfreiwillig. Entscheidend sei, so Fickel, dass sich ein "stabiler Kern" von etwa 100 Firmen bilde, der letztlich die Idee des Neuen Marktes repräsentiere. "Da bin ich aber guten Mutes", sagt der Fondsmanger im Gespräch mit manager-magazin.de.

      "Wirtschaftlicher Nutzen ist unbestritten"

      Ähnlich sieht es Felix Schleicher, Fondsmanger der Fiduka Vermögensverwaltung. "Die Vertrauenskrise ist im vollen Gange. Von den rund 300 notierten Firmen haben vielleicht langfristig 100 Unternehmen gute Chancen zu überleben."

      Schleichers Credo: "Man sollte aber nicht den Fehler machen, den Neuen Markt an sich in Frage zu stellen, denn Denn der wirtschaftliche Nutzen dieses Segments ist unbestritten."

      Die derzeitigen Kursabschläge hält er für eine "maßlose Übertreibung". Es werde auch wieder "normale Börsenzeiten" geben, in denen neue Unternehmen an den Markt gehen. Er sieht keinen Grund, den zweifelsohne von vielen Skandalen gebeutelten Markt pauschal zu verdammen. "Schließlich", so Schleicher, "sehen wir noch genügend Erfolgsgeschichten, die es ohne den Neuen Markt nicht gegeben hätte. Und diese Unternehmen werden auch in zehn oder 20 Jahren noch prosperieren", ist der Fondsmanager sicher.

      Erfolgsgeschichten: Es gibt sie noch

      Zu diesen Erfolgsgeschichten zählt Schleicher unter anderem die vor der Fusion stehenden beiden Miniatur-Computer-Hersteller Kontron und Jumptec . Im gleichen Atemzug nennt er Singulus , Pfeiffer Vacuum , Teleplan und Aixtron . Diese Unternehmen seien solide aufgestellt, zeichneten sich durch ein vielversprechendes Geschäftsmodell aus, würden im derzeitigen Stimmungstief aber "mies" gemacht und mit nach unten gezogen.

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      Der Fiduka-Fondsmanager will dabei die Geschichte der viel kritisierten Hedgefonds eigentlich nicht mehr aufwärmen. Doch für die Kurzstürze seien seiner Ansicht nach eben auch Hedgefonds mit verantwortlich, die Aktien bewusst in den Keller prügelten.

      Schleicher: "Ich glaube, gerade jetzt sind derart viel Leerverkaufspositionen offen, von denen wir nicht einmal zu träumen wagen." Doch bei steigenden Märkten müssten sich diese Fonds wieder eindecken. Und nicht zuletzt werde man "noch so manche Kursrakete sehen".

      Mit Prognosen hält sich Fondsmanager Fickel zurück. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir nach dem den Terroranschlägen am 11. September noch auf dieses Niveau zurück fallen werden." Etwas ratlos fügt er hinzu: "Aber wo soll`s denn noch hingehen?"

      Die konjunkturelle Auslese ist im vollen Gang

      Für die steile Talfahrt nennt er weitere Gründe. Die vielen Skandalgeschichten des Neuen Marktes sind seiner Meinung nach längst in die Kurse eingepreist. "Was wir jetzt sehen, ist die konjunkturelle Auslese." Auch am Neuen Markt litten viele Firmen darunter, dass sich die Konjunktur verschlechtert hat. Überdies würden Unternehmen des Wachstumssegments genauso mit in den Strudel der jüngsten Bilanzierungsskandale hineingerissen.

      So interpretiert der Fondsmanager von Lupus alpha die Gewinnwarnung von Qiagen vor allem als Folge der schwachen Nachfrage in den USA. Aixtron , Süß Microtec oder CE Consumer litten unter der Krise in der Halbleiterindustrie und würden dabei ohne Rücksicht auf Verluste geradewegs zu "abgeschlachtet". Doch dies seien keine Probleme der Segmentzugehörigkeit, sondern konjunkturelle Probleme.

      Trotz aller Krisensymptome am Neuen Markt sind sich die beiden Fondsmanager sicher: Die starken Firmen werden bestehen und von einem Anziehen der Konjunktur profitieren. Schleicher von Fiduka sieht den entscheidenden Wendepunkt gegen Ende des Jahres. "Wer dieses Jahr überlebt, hat auch die nächsten Jahre sehr gute Chancen zu überleben."


      Fondsmanager stehen in den Startlöchern

      Auch wenn die Skepsis der Investoren nicht so schnell aus dem Markt weichen werde, stehen die Fondsmanager bereits in den Startlöchern. "Wenn wir frisches Geld reinbekommen, werden wir gezielt zukaufen", sagt Fickel von Lupus alpha. Derzeit tendierten die Mittelzuflüsse der Neue-Markt-Fonds zwar gegen Null. Aber das Vertrauen werde zurückkehren.

      Auch die Fiduka Vermögensverwaltung, die allerdings keine reinen Neue-Markt-Fonds verwaltet, erwägt nach Worten Schleichers zuzukaufen, sobald sich die Märkte halbwegs stabilisieren sollten. Hier kämen etwa Titel wie Teleplan , Kontron oder BB Biotech in Frage. Dass die Investoren zum Neuen Markt zurückkehren werden, davon ist Schleicher "felsenfest" überzeugt.

      "Das Gedächtnis der Investoren ist sehr kurz. Sobald die Kurse nachhaltig steigen und die Anleger sehen, da kann man Geld verdienen, kommen sie wieder. Und von der Vertrauenskrise ist dann keine Spur mehr zu sehen", glaubt Schleicher.

      Damit will der Fondsmanager die auch durch zahlreiche Skandale ausgelöste Vertrauenskrise gar nicht klein reden und plädiert durchaus für schärfere Regeln, wie sie sich nun mit dem vierten Finanzmarktförderungsgesetz abzeichnen.

      Doch der Neue Markt bestehe nicht ausschließlich aus Betrügern. "An der Nasdaq verschwinden jedes Jahr 500 oder 600 Unternehmen aus verschiedensten Gründen, und kein Mensch regt sich auf", sagt Schleicher. Dabei könnte auch ein bisschen mehr Gelassenheit dem Neuen Markt nicht schaden.


      Quelle: manager-magazin.de

      :yawn:
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 01:30:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      Donnerstag, 04. Juli 2002


      Wachstumsmärkte stehen am Scheideweg

      Der Nemax stürzt um zeitweise acht Prozent - Buchwerte im Zwielicht - Anleger haben Vertrauen verloren
      Von Michael Fabricius



      «Räumungsverkauf - alles muss raus!» - dieses Plakat könnte bald an den Türen des Neuen Marktes in Frankfurt hängen. Täglich werden neue Tiefststände erreicht, alles dreht sich scheinbar nur noch um eine Frage: «Wie hoch fällt heute das Minus aus?»

      Berlin - Auf die Frage nach der Höhe des Absturzes lautete am Mittwoch die Antwort für den Nemax-50-Index: «bis zu 8,78 Prozent!». Bei 508,72 Punkten erreichte der Auswahlindex der Wachstumstitel um 12.30 Uhr ein neues Allzeit-Tief. Auch die US-Börse Nasdaq testet derzeit ein Fünf-Jahres-Tief von 1997.

      Unter den Investoren herrscht Grabesstimmung. «Die Anleger haben jegliches Vertrauen verloren», sagt Florian Weber vom Börsenmakler Schnigge. Angesichts der Nachrichten, die täglich auf die Börsianer hereinprasseln, wundert das wenig. So senkte das niederländische Biotechunternehmen Qiagen - Schwergewicht am Neuen Markt und Hoffnungsträger in finsteren Zeiten - seine Umsatz- und Gewinnprognose für 2002 um 13 beziehungsweise 33 Prozent. Die Aktie stürzte um rund 40 Prozent in den Keller und riss alles mit sich, was noch ein paar Cent wert ist.

      Der Chiphändler CE Consumer zog nach. Konzernchef Erich Lejeune informierte über Wertberichtigungen und kündigte Verluste in zweistelliger Millionenhöhe an. Kursverlust: bis zu 30 Prozent. CE Consumer erwägt nun den Rückzug vom Neuen Markt. Als würde er schon nicht mehr dazugehören, sagte Lejeune: «Wenn das mit den schlechten Nachrichten am Neuen Markt nicht aufhört, werden wir uns das gut überlegen.»

      Die Wachstumsmärkte sind am Scheideweg. Ist nun endlich ein Boden erreicht oder driften High- und Biotech endgültig in die Bedeutungslosigkeit ab? Beim Nemax-50 gibt es rein rechnerisch noch Potenzial für weitere Kursstürze. Im Durchschnitt liegt der Buchwert je Aktie der einzelnen Unternehmen bei knapp 400 Euro. Bei einem Indexstand von 500 Punkten wären also noch gut 100 Minuspunkte möglich.

      «Diese Zahl halte ich für durchaus realistisch», sagt ein Fondsmanager. Denn die Neue-Markt-Firmen haben ihren Wachstums-Bonus verloren. Die früher bei Hoffnungswerten übliche Orientierung an der Prognose des Kurs-Gewinn-Verhältnisses oder am Umsatzzuwachs zählt nicht mehr. Wie bei Standardwerten interessiert nur noch die Substanz. Was haben die Firmen im Besitz, was ist abgeschrieben, wie hoch sind die Schulden? - das sind die Fragen, die die Nemax-Investoren beschäftigen - wenn überhaupt. «Die Anleger sind doch mittlerweile der Meinung, dass die Unternehmen gar keinen Buchwert mehr haben», stellt Schnigge-Chefhändler Weber fest.

      Auch an der US-Technologiebörse Nasdaq ist nicht alles ausgestanden. Die Bezeichnung «Wachstumswert» sorgt auch hier eher für Grausen als für reges Interesse. Uwe Sander, Manager des US-Fonds Warburg Amerak, sieht zwar die nächste Unterstützungslinie bei 1200 Punkten. «Von einer sicheren Bodenbildung ist aber noch nichts zu sehen. Solange die Gewinnschätzungen nicht wieder angehoben werden, sind die Leute auch nicht dazu bereit, für eine unsichere Zukunft Geld zu investieren.» Eine grundsätzliche Wende setze erst ein, wenn die Ausrüstungsinvestitionen wieder zunähmen.

      Immerhin zeigten sich die Börsianer an der Nasdaq gestern weniger panisch als in Europa. «Wenn man immer wieder geschlagen wird, spürt man irgendwann den Schmerz nicht mehr», sagte ein New Yorker Händler.

      Quelle: morgenpost.de
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 01:47:37
      Beitrag Nr. 3 ()
      Im Sprücheklopfen stehen die Fondsmanager den Staubsaugervertretern und Autoverkäufern in nichts nach ...

      "Man sollte aber nicht den Fehler machen, den Neuen Markt an sich in Frage zu stellen, denn der wirtschaftliche Nutzen dieses Segments ist unbestritten." - Felix Schleicher, Fondsmanger der Fiduka Vermögensverwaltung

      Einen "wirtschaflichen Nutzen" hat der Neue Markt vorallem für Anlagebetrüger ...


      "Wenn wir frisches Geld reinbekommen, werden wir gezielt zukaufen". - Karl Fickel von Lupus alpha

      Glaubt der wirklich, daß ihm Leute noch Geld nachwerfen? Wenn schon Geldverbrennen, dann wenigstens selber - da hat man noch ein bißchen Spaß dabei ...
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 02:31:36
      Beitrag Nr. 4 ()
      ...kann man nicht auch sagen, dass wer das überübernächste Jahr überlebt dann gut für das überüberübernächste gut positioniert ist ? :D
      ...und könnte man nicht auch insbesondere in diesem Fall
      zukunftsorientierten Anlegern raten schon mal vorsichtig
      kleine Positionen aufzubauen ?
      Diese Sprüche zumindest kamen als Kontron noch mit 38 Euro
      gehandelt wurde. Es wundert mich , dass nicht auf den
      Grabsteinen von Analysten des öfteren steht "Er hat endlich mit dem Aufbau einer kleinen Position begonnen."


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