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    hat friedmann wehrdienst oder zivildienst geleistet ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.07.02 11:06:00 von
    neuester Beitrag 05.08.02 13:49:00 von
    Beiträge: 108
    ID: 610.300
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      Avatar
      schrieb am 21.07.02 11:06:00
      Beitrag Nr. 1 ()
      würde mich mal so interessieren. bitte um angaben von textquellen.
      gruss
      rh
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 11:26:29
      Beitrag Nr. 2 ()
      Friedman kommt aus einem polnisch-jüdischen Elternhaus und ist in Frankreich geboren. Wann und wie er die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen hat, weiß ich nicht. Ob er eine Bereicherung für die Bundeswehr gewesen wäre, bezweifele ich. Vielleicht hat man auf ihn verzichtet ...
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 11:32:33
      Beitrag Nr. 3 ()
      Friedman ist Jude. Alle Juden sind vom Wehrdienst befreit! Es kann ihnen nicht zugemutet werden, in der Nachfolge-Armee der verbrecherischen Wehrmacht Dienst zu leisten.
      Also hat er keinen Wehrdienst noch Ersatzdienst geleistet.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 11:36:03
      Beitrag Nr. 4 ()
      #3 Ist das wahr, dass Juden keinen Wehrdienst leisten müssen ??? Dann könnte sich ja jeder vorm Wehrdienst drücken, in dem er KURZFRISTIG seine Religion wechselt ?!?!

      Gruss
      Corny
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 11:37:17
      Beitrag Nr. 5 ()
      Aber allen "anderen" Deutschen darf es zugemutet werden in der "Nachfolge-Armee der verbrecherischen Wehrmacht Dienst zu leisten"??????


      Heist das ein Deutscher polnischer Abstammung braucht auch keieen Wehrdienst zu leisten?

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      Avatar
      schrieb am 21.07.02 11:44:44
      Beitrag Nr. 6 ()
      Du hast Probleme
      Mir ist es sowas von sch...egal ob der gedient hat,
      was spielt das für eine Rolle? :confused:
      Oder fällt dir tatsächlich was ein wie man ihm
      einen Strick daraus drehen kann, dass er nicht gedient hat?
      Kinder :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 11:46:57
      Beitrag Nr. 7 ()
      #4 Corny

      Du kannst nicht einfach Jude werden! Jude ist nur, wer von einer jüdischen Mutter geboren wurde. Diese Religion definiert sich über eine Art völkische Zugehörigkeit.

      Es soll zwar theoretisch die Möglichkeit des Übertritts geben, aber es gibt eine Vielzahl von Regeln, um das zu verhindern. Es dürfte sich um einen jahrelangen Prozeß handeln.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 11:48:52
      Beitrag Nr. 8 ()
      #7 Danke für die Info

      Gruss
      Corny
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 11:53:02
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ich sehe keinen vernünftigen Grund darin, daß Juden mit deutscher Staatsangehörigkeit keinen Wehrdienst leisten müssen. Die Bundeswehr ist die Armee eines freiheitlich-demokratisch verfaßten Staates und schützt somit auch die Rechte der Juden. Im Gegenteil: Ich finde es absurd, daß offenbar ein Teil der Staatsangehörigen von den staatsbürgerlichen Pflichten befreit werden, aber zugleich alle staatsbürgerlichen Rechte genießt. Wie lange soll das noch so weitergehen?
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 11:53:04
      Beitrag Nr. 10 ()
      @Menacher
      #7 von menacher 21.07.02 11:46:57 Beitrag Nr.: 6.936.658 6936658
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      #4 Corny

      Du kannst nicht einfach Jude werden! Jude ist nur, wer von einer jüdischen Mutter geboren wurde. Diese Religion definiert sich über eine Art völkische Zugehörigkeit.

      +++++ derartige Äußerungen kannst Du Dir schenken!

      Es soll zwar theoretisch die Möglichkeit des Übertritts geben, aber es gibt eine Vielzahl von Regeln, um das zu verhindern. Es dürfte sich um einen jahrelangen Prozeß handeln.

      ++++++ Diese Möglichkeit gibt es nicht nur theoretisch!
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 11:54:42
      Beitrag Nr. 11 ()
      also: er braucht als jüdischer mitbürger, der nach 1945 zur welt kam, in der "nachfolgearmee, der verbrecherischen wehrmacht" keinen wehr-/ersatzdienst leisten.
      er darf aber, als jüdischer mitbürger, der nach 1945 zur welt kam, in der "nachfolgeregierung, des verbrecherischen reichstages" bundeskanzler, bundespräsident,etc werden.
      wenn er ein mann mit charakter wäre, hätte er für diese gesellschaft, für die er ja so eintritt, trotzdem seinen dienst geleistet.

      mir kam nur eine äußerung von herrn friedmann in den sinn, die er bei eggert/böhme auf n-tv getätigt hat: wenn unsere freiheitliche demokratie durch terroristen in gefahr wäre, würde er auch mit seinem eigenen leben dafür kämpfen - auch wenn er dabei sterben müsste.

      meine meinung: wenn es hier heiss hergeht, ist er der erste , der sich richtung israel vom acker macht.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 11:56:22
      Beitrag Nr. 12 ()
      #5 von aixtron01 21.07.02 11:37:17 Beitrag Nr.: 6.936.605 6936605
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      Aber allen "anderen" Deutschen darf es zugemutet werden in der "Nachfolge-Armee der verbrecherischen Wehrmacht Dienst zu leisten"??????

      Die Söhne von gefallenen Wehrmachtssoldaten mußten keinen Wehrdienst leisten, auch ihnen war es nicht zuzumuten....!
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 11:58:47
      Beitrag Nr. 13 ()
      Der erste der sich vom Acker macht ist Westerwelle.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 12:06:04
      Beitrag Nr. 14 ()
      Soweit ich weiß, hat Friedmann weder Militär- noch Ersatzdienst geleistet:
      http://www.hr-online.de/fs/friedmanimersten/moderator.html

      Ob es heute noch richtig ist, daß junge Deutsche jüdischen Glaubens nicht bei der Bundeswehr Dienst tun müssen, darüber mag man durchaus geteilter Meinung sein. Für die Generation derer, deren Eltern unter der nationalsozialistischen Verfolgung litten, kann ich es menschlich durchaus verstehen daß man es den einst Verfolgten ersparen wollte, ihre Kinder in deutschen Uniformen zu sehen. Das ist das sachliche Argument für die quasi Freistellung junger Juden.

      Daß die Wehrmacht eine von Grund auf verbrecherische Organisation war, stimmt so nicht. Die undifferenzierten Propagandathesen der Reemtsma-Ausstellung (die von Reemtsma mit bei Wehrmachtssoldaten durch Zigarettenverkauf verdienten Geldern finanziert wurde) sollte man nicht so ohne weiteres übernehmen. Sehr differenziert dargestellt wird die Sache hier:
      http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3776620579/frolaarich-…
      Wenn man EUR 9,90 investiert kann man sich sehr differenziert informieren.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 12:07:06
      Beitrag Nr. 15 ()
      @#13 wenn er es schneller schafft als friedmann, würde mann ihm das als "antisemitisch" auslegen.....
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 12:07:12
      Beitrag Nr. 16 ()
      #5 von aixtron01 21.07.02 11:37:17 Beitrag Nr.: 6.936.605 6936605
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      Aber allen "anderen" Deutschen darf es zugemutet werden in der "Nachfolge-Armee der verbrecherischen Wehrmacht Dienst zu leisten"??????

      Heist das ein Deutscher polnischer Abstammung braucht auch keieen Wehrdienst zu leisten?
      ++++++++++++++++++++++

      Niemand wird in Deutschland mehr gezwungen Wehrdienst zu leisten. Jeder hat die Möglichkeit zu verweigern und stattdessen den Zivildienst zu leisten. Dies gilt für jeden männlichen deutschen Staatsbürger.

      Hat jemand zwei Staatsbürgerschaften, z.B. ist er ungarischer und deutscher Staatsbürger, kann er sich aussuchen, ob er den Wehrdienst in Ungarn oder in Deutschland absolviert. In Deutschland besteht allerdings die Möglichkeit des Zivildienstes, nicht aber in Ungarn.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 12:07:13
      Beitrag Nr. 17 ()
      Die Befreiung für Söhne gefallener Wehrmachtssoldaten ist eine Regelung gewesen, die auf natürliche Weise zeitlich befristet war. Die Regelung bzgl. der Juden mit deutscher Staatsangehörigkeit ist dagegen offenbar zeitlich unbegrenzt. Das muß gestoppt werden. Kein Jude wird gezwungen, die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen bzw. sie zu behalten und jeder Mensch jüdischer Abstammung hat das Recht, nach Israel einzuwandern. Wenn sich dann jemand für die deutsche Staatsbürgerschaft entscheidet und wie Herr Friedman CDU-Politiker wird, der sowohl das aktive wie auch das passive Wahlrecht in Deutschland wahrnimmt und die Zukunft des Landes mitgestaltet, dann erwarte ich auch, daß er die selben Pflichten hat, wie jeder deutschstämmige Staatsangehörige.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 12:11:40
      Beitrag Nr. 18 ()
      @BigApple
      Seit wann gibt es eine jüdische Staatsangehörigkeit?
      Nicht jeder Deutschstämmige besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft. Könnte Dir das in Deiner Verblendung entgangen sein?
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 12:18:48
      Beitrag Nr. 19 ()
      @ Linda

      Den Begriff "jüdische Staatsangehörigkeit" habe ich nicht verwandt. Richtig ist, daß jeder Mensch jüdischer Abstammung ein Recht auf die Einwanderung nach Israel hat. Israel ist ein mehrheitlich von Juden bevölkerter und beheerschter Staat. Ebenso hat jeder Deutschstämmige das Recht, nach Deutschland einzuwandern und die deutsche Staatsangehörigkeit zu erhalten - mit allen Rechten und Pflichten. Die Spätaussiedler aus Osteuropa tun dies.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 12:25:41
      Beitrag Nr. 20 ()
      @BigApple
      Du schreibst "Kein Jude wird gezwungen, die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen bzw. sie zu behalten", welcher Staatsangehörigkeit er denn, wenn er hier geboren wurde und seine Eltern Deutsche sind?
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 12:29:26
      Beitrag Nr. 21 ()
      Ich habe auch weder Wehrdienst noch Zivildienst geleistet, nicht weil ich Jude bin , sondern weil ich mich erfolgreich davor gedrückt habe.

      Wer sich auch davor drücken will, dem empfehle ich die Dienste des Ausmusterungsberaters Peter Zickenrott in Anspruch zu nehmen. Hat mir sehr geholfen.

      www.zickenrott.de
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 12:31:28
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ich habe bewußt geschrieben, daß er die deutsche Staatsangehörigkeit nicht behalten muß. Wenn ihm die staatsbürgerlichen Rechten und Pflichten in ihrer Gesamtheit nicht passen, kann er doch in das gelobte Land auswandern.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 12:36:35
      Beitrag Nr. 23 ()
      Na - ja :
      ich habe gestern in WDR2- Nachrichten gehört, dass die israelische Armee Deportationen durchführen würde.
      Tja, gelernt wie.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 12:37:20
      Beitrag Nr. 24 ()
      Wer über die Staatsangehörigkeit der deutschen Juden redet, sollte sich vielleicht an folgendes erinnern:

      Vor 1990 lebten hier 20000 Juden. Dann kamen ca. 100.000 Juden aus der ehem. Sowjetunion als Kontingenzflüchtlinge ins Land. Mit anderen Worten: Sie wurden von der Bundesrepublik freiwillig aufgenommen.

      Nur 60000 haben davon haben sich den jüdischen Gemeinden angeschlossen. Ein Teil von ihnen wurde erst gar nicht aufgenommen, da sie dem Gesetz der Halacha nicht entsprachen: Sie hatten keine jüdische Mutter! Sie waren also nur Juden im Sinne der sowjetischen Gesetze (Vater war Jude). Ein anderer Teil war eben nur Jude im Sinne der Halacha, aber nicht nach eigenem Verständnis.

      Diese Russen-Juden bekamen alle eine kostenlose Wohnung und einen großzügigen Unterhalt. Viele von ihnen können heute noch nicht deutsch und leben von der Sozialhilfe. Auf dem Arbeitsmarkt sind sie nicht unterzubringen.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 12:50:57
      Beitrag Nr. 25 ()
      Die Wehrmacht war bestimmt nicht verbrecherischer wie die amerikanische (Hiroshima, Nagaski, Vietnam) oder auch die israelische. Die Bundeswehr ist eine demokratisch legitimierte Armee zur Verteidigung unserer Grundrechte.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 13:03:43
      Beitrag Nr. 26 ()
      @BigApple: es gab immer und es gibt sie noch heute: Deutsche jüdischen Glaubens. Das besondere Merkmal des nationalsozialistischen Antisemitismus war doch, daß man vordergründig mit "Rasse" und "Volkstum" argumentiert hat, aber Menschen jüdischen Glaubens, deren Vorfahren seit Jahrhunderten in Deutschland lebten und die damit Deutsche waren wie alle anderen auch, als "undeutsch" abgestempelt hat.

      Die Art und Weise, wie man schon früh z.B. mit jüdischen Frontkämpfern des ersten Weltkriegs umgegangen ist macht mich (Jahrgang 1969) auch heute noch sehr wütend und traurig. So etwas hatte niemand verdient, der für unser Land sein Kreuz hingehalten hat. Finde ich jedenfalls.

      Entgegen den Zionisten und völkischen Antisemiten meine ich nicht, daß es ein "jüdisches Volk" gibt. Wohl aber eine jüdische Religionsgemeinschaft, die aus historischen Gründen (Verfolgungsdruck ist leider eine sehr alte und immer wiederkehrende Erfahrung) eine weltweite Solidarität entwickelt hat, wie sie z.B. Christen oder Muslimen fremd ist.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 13:25:15
      Beitrag Nr. 27 ()
      Linda17 u. Menacher,

      Ihr habt anscheinend viel Ahnung von diesen Dingen.

      Sind Euch Leute bekannnt, die das Verfahren zur Aufnahnme in eine Jüdische Gemeinde schon durchlaufen haben?

      Ich kann mir nämlich vorstellen, nachdem das "Neue Denken" von Erfolgsorientiertheit, die sich in Geld mißt, auch in Deutschland Platz gegriffen hat, und viele Leute, dank "Liebling Kreuzberg" und Co ihr Erspartes verloren haben, sich einige von einer Aufnahme in eine Jüdische Gemeinde einiges versprechen.

      Andere, zumeist aus den Neuen Bundesländern, würden sicher einmal wirklich "auf der Seite der Sieger der Geschichte" stehen wollen.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 13:34:31
      Beitrag Nr. 28 ()
      Es geht hier um staatsbürgerliche Rechte und Pflichten gegenüber der Bundesrepublik und nicht um die völkische Zugehörigkeit. Wer deutscher Staatsangehöriger ist oder bleibt, sollte unabhängig von seiner völkischen Zugehörigkeit alle Rechte und Pflichten haben. Es kann doch nicht sein, daß bestimmte Gruppen alle Rechte aber nur einen Teil der Pflichten haben. Das ist ungerecht. Die Sonderbehandlung der Juden im negativen wie im positiven Sinne muß ein Ende haben.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 13:39:24
      Beitrag Nr. 29 ()
      @Amtmann

      Viel Ahnung habe ich nicht. Ich weiß nur, daß eine Aufnahme ins Judentum durch ein Rabbigericht erfolgt und ein jahrelanger Prozeß ist. Ich glaube nicht, daß es oft vorkommt, schon alleine deswegen weil es die Juden nicht wollen. Dazu braucht man nur einen Blick in den Talmud zu werfen, indem das Mißtrauen gegen Proselyten geschürt wird.

      Mir ist nur ein einziger Fall bekannt. Andrea Kinkel, Tochter des ehem. Außenministers heiratete in den USA einen Juden und konvertierte dort zum Judentum. Als sie dann mit ihrem Mann nach Israel einwandern wollte, erkannte man dort ihr Judentum nicht an und sie wurde weiter wie eine Deutsche behandelt.

      Aber vielleicht kennt sich ja Linda besser aus.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 13:58:59
      Beitrag Nr. 30 ()
      Ich weiß gar nicht, warum ihr euch darüber so aufregt, daß Juden keinen Wehr-/Ersatzdienst leisten müssen. Es gibt wesentlich banalere Gründe, weshalb man in Deutschland vom Wehrdienst befreit wird.
      Ich hatte z.B. das Glück, daß ich zwei ältere Brüder hatte, die beide ihren Wehrdienst geleistet hatten. Daher brauchte ich weder zur Bundeswehr, noch mußte ich Zivildienst leisten.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 14:45:14
      Beitrag Nr. 31 ()
      @Big-Apple wg. #28: das ist ziemlich logisch, was du sagst. Entweder man ist Staatsbürger mit allen Rechten und Pflichten, oder man ist es nicht.

      Leider haben die Lebenswirklichkeit und die von den Politikern gesteckten rechtlichen Rahmenbedingungen nicht immer was mit Logik zu tun :(
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 15:00:51
      Beitrag Nr. 32 ()
      #22 von Big-Apple 21.07.02 12:31:28 Beitrag Nr.: 6.936.827 6936827
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      Ich habe bewußt geschrieben, daß er die deutsche Staatsangehörigkeit nicht behalten muß. Wenn ihm die staatsbürgerlichen Rechten und Pflichten in ihrer Gesamtheit nicht passen, kann er doch in das gelobte Land auswandern.


      und hast Du das gleiche auch denen empfohlen, die sich in Berlin (vor der Wiedervereinigung) erfolgreich vor Wehr-, wie auch Zivildienst "gedrückt" haben?
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 15:10:34
      Beitrag Nr. 33 ()
      @Menacher
      "Als sie dann mit ihrem Mann nach Israel einwandern wollte, erkannte man dort ihr Judentum nicht an und sie wurde weiter wie eine Deutsche behandelt."

      +++++++++++

      rätselhaft, was Du da schreibst!
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 15:19:43
      Beitrag Nr. 34 ()
      @linda

      Nun, sie hatte sich in den Auswanderungspapieren als Jüdin bezeichnet, wird ja in Israel auch als Volkszugehörigkeit gesehen. So wäre sie automtisch Israelin geworden.

      Ihr Übertritt zum Judentum in den USA wurde vom orthodoxen Rabbinat in Israel nicht anerkannt. So blieb sie Deutsche. Das stand jedenfalls in der Zeitung. Was bitte ist hier rätselhaft?
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 16:11:40
      Beitrag Nr. 35 ()
      JEMENacher: geht noch ein bissl bräuner?
      so weit ich weiss, sitzen 99% der arabs in D. auf sozialhilfe. wieviele ehemals ruusische juden gibts deinem geschreibsel nach in D.? 100000? und wie viele von deinem volke, den nachkommen ischmaels? nicht nur die aus
      JEMEN(acher)...
      allein der proterroristisch-hamasnahe "verein palästinensischer studenten" in D. zählt an die 70000 MÄNNLICHE Mitglieder! die anderen arabs nicht mitgerechnet! wie viele beziehen denn sozialhilfe und liegen dem steuerzahler zur last? 100%!!!
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 16:20:53
      Beitrag Nr. 36 ()
      "Es gibt kaum noch deutsche System-Politiker, die es wagen, dem Führungsjudentum entgegenzutreten und für die Deutschen das verlangen, was für die Juden selbstveständlich ist: Daß das völkische Überleben des deutschen Volkes Vorrang vor einer vermischten multikulturellen Gesellschaft haben muß. Einer dieser mutigen und charakterfesten Persönlichkeiten, vielleicht sogar der einzige aller System-Politiker, ist der CSU-Politiker und rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Norbert Geis. Geis fragte den stellvertretenden Präsidenten des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, in dessen Fernsehsendung "zur Verteidigung von Edmund Stoibers Warnung vor einer `durchrassten Gesellschaft`" anklagend: "Warum lasst ihr nicht Deutschland den Deutschen?" (Der Spiegel 7/2002, S. 19)"
      (Dies ein kleiner Auszug aus einem großen Beitrag in "Die Kassandra")

      Ist es das, worum es eigentlich geht, Menacher?
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 16:21:08
      Beitrag Nr. 37 ()
      #35

      Das Gestammel eines geistig verwirrten Zionisten :D
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 16:31:05
      Beitrag Nr. 38 ()
      @linda

      Eigentlich geht es darum, ob ein Nichtjude zum Juden werden kann und wie dieser Vorgang abläuft. Aber darüber willst Du uns nichts sagen.

      Ich habe auf die Frage von @Amtmann das einzig mir bekannte Beispiel genannt, sonst nichts. Du weichst aus.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 16:39:05
      Beitrag Nr. 39 ()
      @Menacher
      ich weiß nur, daß eine Konvertierung zum jüdischen Glauben möglich ist, ich weiß, daß es auch für Deutsche nicht schwierig ist nach Israel zu reisen und dort auch zu arbeiten (Kibbuz). Über die Konvertierungs-Abläufe kann ich genausowenig Auskunft geben wie über den Wechsel in den katholischen oder evangelischen Glauben.
      Im i-net kannst du sicher fündig werden, Menacher.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 16:44:59
      Beitrag Nr. 40 ()
      linda, was diskutierst du mit einem braun gefärbtem arab, dem nur die diffarmierung des judentums am herzen liegt, falls er überhaupt eins hat? er ist nicht nur hitlerfan, er ist auch osamafan - das sagt doch alles! links schützt vor dummheit nicht, kann ich nur sagen...
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 17:04:03
      Beitrag Nr. 41 ()
      @genya,
      Danke, das ist mir nicht verborgen geblieben!
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 17:16:41
      Beitrag Nr. 42 ()
      #40 von genya 21.07.02 16:44:59 Beitrag Nr.: 6.937.904 6937904
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      linda, was diskutierst du mit einem braun gefärbtem arab, dem nur die diffarmierung des judentums am herzen liegt, falls er überhaupt eins hat? er ist nicht nur hitlerfan, er ist auch osamafan - das sagt doch alles! links schützt vor dummheit nicht, kann ich nur sagen...


      genya, merkst du eigentlich, auch welchem geistigen und rhetorischen niveau sich DEINE EIGENEN äußerungen befinden ...
      deiner krassen wortwahl zufolge könnte ich mir gut vorstellen,
      daß du einer der ersten wärst, der die palästinenser mit waffengewalt
      aus palästina vertreibt!
      du bist genauso radikal - nur eben andersherum!
      mfg und tschüß,

      i.e.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 17:31:48
      Beitrag Nr. 43 ()
      @immo

      genya will ja auch die Paläs deportieren in andere arabische Länder.
      der Typ hat voll den Komplex. Hier ist niemand da um das Judentum
      zu diffarmieren, du fühlst dich immer nur direkt angegriffen,
      und deine Wortwahl über Araber ist viel eher rassistisch, als die
      legitime Frage von menacher, wie man zum Judentum konvertiert.

      aber unser allwissender Genya, kann uns ja vielleicht erzählen,
      wie man zum Judentum konvertiert.

      außerdem geht es in diesem Thread nicht um Sozialhilfe (übrigens ist
      das ein Sprachproblem und das haben nicht nur Russen), Araber
      oder irgendetwas anderes, sonder um den Grundsatz der Gleichheit
      aller Staatsbürger. ich würde es z.b verstehen, wenn man jüdische
      Mitbürger einfach direkt zum Zivildienst zu lassen würde. Allerdings
      ist dann wiederum das Problem, dass nicht nur Juden ermordet und
      verfolgt wurden, sondern auch viele Nicht-Juden, was ist mit denen?
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 17:31:52
      Beitrag Nr. 44 ()
      Um auf den Titelinhalt zurückzukommen:

      Friedman wäre ein ziemliches Hindernis für die Bundeswehr.

      a) Seine Geschütze würden stets auf Deutsche gerichtet,
      b) er würde bereits bei diplomatischen Befindlichkeitsstörungen stets die bedingungslose Kapitulation und nachfolgende Unterwerfung des Gegners für mindestens 10 Generationen fordern,
      c) er würde nur in der Etappe beim Friseur oder Schneider herumhocken und alle Profis von der sinnvollen Arbeit abhalten
      d) wegen fortgesetzter Befehlsverweigerung selbst unschädlicher Befehle ausgemustert(Beispiel: Befehl: "rechtsum!"
      Friedmann: " Unglaublich! Das das in Deutschland möglich ist! " neuer Befehl im Stil der neuen inneren Führung: "na, meinetwegen, dann eben linksum!" Friedmann: " Also, das ist genauso schlecht, wieso ausgerechnet linksum?" neuer Befehl, genervt, aber innere Führung: " Dann bleibt eben stehen" Friedmann: " Typisch, zu faul, mal etwas zu bewegen!" Neuer Befehl: "o.k., o.k., also vortreten." Friedmann: "Sind sie sich sicher, in die richtige Richtung zu gehen, warum lassen sie plötzlich alles hinter sich, sie wollen wohl mit der alten position nichts mehr zu tun haben, wie???!! Sie können doch die alte Position ihrer Väter nicht ungeschehen machen.." neuer befehl: " O Gott, dann eben einen Schritt zurück, mein Gott!!! "
      Friedmann: " Also, die Anrede ist schon o.k., aber so seid Ihr Deutschen eben: Stets rückwärtsgewandt, wankelmütig und opportunistisch..."
      letzter befehl, nein nur ein flehende Frage:
      "Na, wenn alle möglichen Richtungen nicht passen, wohin soll´s denn gehen???"
      Friedmann: " Es ist nicht meine Aufgabe, Ihre Probleme zu lösen, merken Sie sich das, sie anmaßender Rüpel! Ich bin das selbsternannte personifizierte schlechte Gewissen der Deutschen, meine Aufgabe ist das Mahnen mit großer Geste, auch und besonders, wenn die Richtung stimmt,denn möglicherweise könnte sie einmal rückblickend betrachtet doch irgendwie falsch sein... jedenfalls für mich. Und da will ich mir nicht vorwerfen lassen, ich hätte nicht rechtzeitig gewarnt!!"

      Es erschallen mehrere Schüsse, Friedmann steht zwischen den verzweifelten Selbstmördern und sagt:
      "NA, da müsst Ihr doch ein schier erdrückendes schlechtes Gewissen gehabt haben.... wie immer habe ich das schlimmste verhindert" )

      :D


      Friedmann würde deutschland sicherlich am besten dienen, wenn er nicht wie gehabt pauschal über 30% als Nazisympathisanten verunglimpfen und kräftig im Ausland Deutschland in den Schmutz zerren würde.
      .

      Also: ziemlich uninteressant, ob er diente oder nicht.

      Allerdings bin ich der Meinung, daß es keinerlei Probleme darstellen sollte, wenn Deutsche jüdischen Glaubens statt Bundeswehr ein (freiwilliges) soziales Jahr ableisten würden - wegen schlimmer Assoziationen.

      Ich finde die Assoziationskraft nur merkwürdig einseitig, wenn angesichts der Deportationen und Exekutionen von Palästinensern in Israel ohne gerichtsverfahren und regelmäßigen Zerstörung der zivilen Infrastruktur sowie Ghettoartigen Lebensbedingungen in Palästina nicht Assoziationen an die eigene Geschichte ebenso schnell auftauchten.

      Die deutsche Bundeswehr ist erwiesenermaßen nicht mehr mit der Wehrmacht vergleichbar.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 18:07:48
      Beitrag Nr. 45 ()
      juve: ich will nicht die palis irgendwohin deportieren, ich bin dafür, ihnen in israel die vollen bürgerrechte zu geben!
      aber nur an die, die in frieden mit ihren jüdischen nachbarn leben wollen und können. die anderen, die die bomben gegen kinder und mütter legen und bauen, würde ich auch nicht deportieren die würde ich abknallen wie tollwütige hunde, und all dere mit, die das gut finden oder unterstützen. übrigens finde ich auch, das israel an vielem schuld ist - aber die palis wiederum verdienen weiss gott kein mitleid! der ghandi, der war ein grosser mann - der würde als pali nicht eine sekunde überleben. er wäre von eigenen "freiheitskämpfern" als "israelischer kollaborateur" sofort gelyncht!
      und das mit "sozialhilfe ausnutzen" und so, damit hat der jemenite (menacher) angefangen, also unterstell mir bitte nichts!
      @immoexpert: ja, ich bin radikal - jedenfalls in dieser lösung. ich finde aber auch, die palis sollten ihren eigenen staat haben, von mir können sie sogar jerusalem mit den juden teilen, aber bitte im frieden und ohne bomben und ohne die anderen (juden) bitte auslöschen zu wollen.

      und an "tiefer oralverkehr": was hast du eigentlich für ein persönliches Problem mit friedman? nur dass er jude ist? mein gott, wenn dich das stört, geh doch wie gewohnt des nachts hinaus und schände friedhöfe von denen, die dein grossvater vielleicht umgebracht hat, ist doch nix neues in diesem feinen demokratischen ländle, gelle?
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 18:26:04
      Beitrag Nr. 46 ()
      zu #45 und #40

      Ich denke, ein solcher Diskussionsstil ist einfach unerträglich. Ich habe keinen Grund, auf einen solchen Unsinn zu antworten.

      Dabei war @genya eben erst einen Monat gesperrt und kann sich immer noch nicht beherrschen. Ich fürchte, er muß uns bald wieder den @AbuDaud machen. :D
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 18:28:50
      Beitrag Nr. 47 ()
      @ genya

      was mit dir passiert? du sagst zum ersten Mal das auch Israel schuld hat, und willst
      den paläs auch noch halb Jerusalem geben? bist du krank geworden,
      oder einfach nur ein bißchen realistischer, whatever, hört sich schon besser an,
      aber mit abknallen wie tollwütige hunde, darüber müssen wir nochmals reden

      wenn man einen Menschen kritisiert, muss man ihn nicht immer wegen seiner Herkunft, Rasse usw.
      kritisieren, sondern vielleicht einfach nur über seine rechthaberische unsympathische art.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 18:31:54
      Beitrag Nr. 48 ()
      @ genya

      Deine geistige HAltung ist durch dein posting (welches sicherlich bald gelöscht wird) deutlich geworden:

      "mein gott, wenn dich das stört, geh doch wie gewohnt des nachts hinaus und schände friedhöfe von denen, die dein grossvater vielleicht umgebracht hat, ist doch nix neues in diesem feinen demokratischen ländle, gelle?"

      Primitiver geht´s nimmer. :rolleyes:

      Genau diese pauschale verunglimpfung
      deutscher ist es, die Dich auf ewig mit Friedmann verbindet.

      Genau DAS meinte ich mit meinem satirischen Beitrag in posting #44..

      Ich danke Dir, daß Du den von mir gemeinten primitiven Beissreflex nicht nur bestätigt, sondern in beeindruckend deutlicher weise allen demonstriert hast.

      DANKE !!!

      :D
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 18:31:55
      Beitrag Nr. 49 ()
      Ausnahmsweise mal was zum Thema:
      Das es seinerzeit eine Regelung gab die Juden
      vom Wehrdienst frei zu stellen ist für mich ok.
      Ich denke aus der Wehrmacht, SS und SA wurde
      Anfangs eine Menge Unrat mit in die Bundeswehr
      übernommen, so dass man verstehen kann wenn Juden
      nicht mit solchen Gestalten auf einer Stube liegen
      sollten.
      Inzwischen halte ich das auch für überholt. Also BW
      oder Zivildienst.
      Ich halte das Thema aber nicht für sooo wichtig
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 19:17:37
      Beitrag Nr. 50 ()
      Hier mal ein Bericht aus der Süddeutschen (veröffentlicht auf einer jüdischen Webseite):

      http://hagalil.de/hagalil/archiv/2001/08/kontingent.htm
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 19:48:43
      Beitrag Nr. 51 ()
      @ # 50: also dieser zeitungsauszug schockiert mich!! er erinnert mich an die nürnberger rassegesetze. schlecht auch für michel friedmann und seine deutsche lebensgefährtin bärbel schäfer. mit ihr könnte er keine richtigen jüdischen nachkommen zeugen. ist sie etwa nur eine zwischenepisode bis er eine passende jüdische mutter gefunden hat? hat sich b.schäfer auch schon mal diese frage gestellt? sicherlich eine zu persönliche angelegenheit für die öffentlichkeit. aber interessant wären die gedanken im hintergrund, im stillen kämmerlein ,schon...
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 19:53:32
      Beitrag Nr. 52 ()
      @Linda17
      Wenn er hier geboren wurde und seine/ihre Eltern deutsche sind hat er/sie die Deutsche Staatsbürgerschaft. Diese kann man nicht einfach zurückgeben, wenn die Folge daraus Staatenlosigkeit wäre. Da aber jeder gebürtige Jude -wie Big-Apple richtig sagt- das Recht hat, nach Israel einzuwandern und die dortige Staátsbürgeschaft zu erwerben, kann die deutsche nach Erhalt einer israelischen zurückgegeben werden.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 20:18:37
      Beitrag Nr. 53 ()
      INTERVIEW MIT PR-PROFI AHRENS

      "Hunzinger schadet Politikern mehr, als er ihnen nützt"

      Rupert Ahrens, Präsident des PR-Verbandes GPRA, distanziert sich von seinem vermeintlichen Kollegen Moritz Hunzinger. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE bezeichnet er dessen Geschäftsmodell als "hoch problematisch".


      Rupert Ahrens, 44, leitet seit 1993 die PR-Agentur Ahrens & Behrent, seit 1998 ist er Präsident der Gesellschaft Public Relations Agenturen (GPRA).


      SPIEGEL ONLINE: Herr Hunzinger ist kein Mitglied in Ihrem Verband, warum nicht?
      Rupert Ahrens: Er hatte bisher nie um eine Mitgliedschaft gebeten, und er würde aber auch nicht die Voraussetzungen dafür erfüllen.

      SPIEGEL ONLINE: Warum nicht?

      Ahrens: Seine Firma ist im Kern keine PR-Agentur. Er verküpft Kontaktmanagement mit Lobbyismus für die Wirtschaft. Das ist mit unseren Branchenregeln in weiten Teilen nicht vereinbar. Bei uns geht es ja gerade darum, mehr Öffentlichkeit für bestimmte Themen herzustellen und eben nicht verdeckte Treffen zu arrangieren.

      SPIEGEL ONLINE: Gibt es bei Ihnen Regeln, die beispielsweise das Einfädeln von Kontakten zwischen Politikern und Rüstungslobbyisten verbieten?

      Ahrens: Es ist natürlich überhaupt nicht illegitim, solche Kontakte herzustellen, nur sollte dies nicht als PR verstanden werden. Das Problem im Fall Scharping ist die Verbindung zweier Mandate, die einen Interessengegensatz darstellen. Herr Scharping bekommt kostenlose Beratungsleistungen und erhält weitere Zuwendungen. Dafür erwartet Herr Hunzinger natürlich eine Gegenleistung, nämlich dass er ihm gewisse Wirtschaftslobbyisten zuführt. Dadurch ist der Verteidigungsminister befangen, und das ist das Kernproblem.

      SPIEGEL ONLINE: Wie beurteilen Sie die Art, mit der Moritz Hunzinger momentan mit Journalisten umgeht?

      Ahrens: Das ist die Art, mit der sich Herr Hunzinger immer in der Öffentlichkeit darstellt: Beziehungsmanager und Wirtschaftslobbyist. Eine solche Betätigung, bei der öffentliche und private Interessen kommerziell miteinander verknüpft werden, halte ich allerdings für hoch problematisch.

      SPIEGEL ONLINE: Sie würden also einem Politiker empfehlen, besser gar nichts mit Herrn Hunzinger zu tun zu haben?

      Ahrens: Das hätte ich immer schon getan. Wie wir schon bei mehreren Politikern wie Herrn Bangemann gesehen haben, schadet Herr Hunzinger Politikern mehr, als er ihnen nützt. Und nun der Super-GAU mit Herrn Scharping. Dessen Schaden ist doch nicht mehr zu überbieten.

      Das Interview führte Carsten Matthäus
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 20:20:17
      Beitrag Nr. 54 ()
      sorry, # 53 sollte in einen anderen Thread
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 20:22:01
      Beitrag Nr. 55 ()
      Auf jeden Fall haben es die Grünen jetzt endlich geschafft, das letzte Attribut, das ihnen gegenüber den "etablierten" Parteien noch fehlte, zu erobern:sie sind jetzt ebenfalls käuflich.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 21:28:38
      Beitrag Nr. 56 ()
      Menacher,

      Ich möchte noch einmal auf das Einzelbeispiel mit Kinkels Tochter zurückkommen:

      Kinkel hat doch als BND-Chef und besonders als Bundesaußenminister viel für Israel getan.

      Wenn es also nicht mal seine Tochter im Verein mit ihrem Mann schafft Israelin bzw. Jüdin zu werden, müßte es für andere doch gänzlich unmöglich sein.

      M.E. besteht damit aber eine weitere Problematik:

      Weil Juden keine Mischehe eingehen dürfen, wie ich irgendwo gelesen habe, lebt der Mann in Sünde, wenn er die Ehe als Institut ernst nimmt, oder aber, er lebt im Konkubinat, wenn er sie nicht ernst nimmt.

      Ich kann mir schlecht vorstellen, daß der Mann in Sünde leben will.

      Immerhin hatte der Vorsitzende der religiösen Kach-Partei, die im Kabinet Barak Regierungspartei war, in einer Rede (ich glaube es war in Oesterreich) gesagt, die deutschen Juden seien selbst schuld an ihrem Schicksal, es sei die Bestrafung für ihre Sünden gewesen.( Die Nachricht kam seinerzeit in n-tv.)

      Eine solche Problematik, wenn es denn eine ist, dürfte auch den Kinkels bekannt sein.

      Wenn das Ganze auf ein Konkubinat hinausliefe, und die Kinkels es auf sich beruhen lassen, gebührt ihnen Dank und Annerkennung, daß sie das jüdisch/deutsche Verhältnis nicht noch weiter belasten.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 21:49:20
      Beitrag Nr. 57 ()
      @Amtmann

      Leider ist mein Wissen in dieser Sache begrenzt. Im weltlichen Sinn ist es auf jeden Fall kein Konkubinat, weil in Israel ausländische Eheschließungen anerkannt werden. Allerdings gibt es dort keine Zivilehe! Atheisten lassen sich meist in Zypern trauen.
      Die Kinkel war ja zum Judentum übergetreten, allerdings in den USA. Es scheint da zwei Richtungen zu geben, eine orthodoxe und eine liberal/progressive. Die liberale Richtung scheint Konversionen zu dulden, während es bei den Orthodoxen fast nicht möglich ist. Die deutschen Juden gehören überwiegend der orthodoxen Richtung an. In Israel bestimmen die orthodoxen Rabbiner, wer Jude ist und wer nicht. Da kommt es dann vor, daß Übertritte in der Diaspora nicht anerkannt werden.

      Die Frage wer Jude ist, wurde hier schon mehrmals aufgeworfen, allerdings noch nie befriedigend beantwortet. Es scheint eine Art Tabu zu sein.
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 00:11:05
      Beitrag Nr. 58 ()
      @ menacher

      ich denke, genya hat bereits Probleme,hier momentan wieder zu posten :D


      Username: genya
      Registriert seit: 18.02.2000
      User ist momentan: Offline
      Letztes Login: 21.07.2002 18:07:44 :D
      Threads: 26
      Postings: 1679
      Interessen keine Angaben
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 00:18:21
      Beitrag Nr. 59 ()
      @menacher

      was genya war schon mal gesperrt? find ich ja goil :laugh: :laugh: :laugh: also vermissen tut ihn niemand
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 00:33:14
      Beitrag Nr. 60 ()
      Juvenile,

      wenn es goil ist, daß unliebsames gesperrt wird, wird es am Ende noch viel goiler sein, wenn nur noch von den Beinen von Dolores die Rede sein wird!
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 02:07:43
      Beitrag Nr. 61 ()
      Nun Genya ist bestimmt nicht mein liebling, aber für mich ein Gradmesser für fanatische Ansichten die es in jeder Religionsgemeinschaft, mehr oder weniger gibt.Mir hat er bei
      Wankelmütigkeit immer wieder geholfen,die vermutlich wahren Ziele Israels und deren Menschenverachtung und Rechtsbrüche
      aufzuzeigen.Sollte Genya wirklich gesperrt sein,so bitte ich W:O ihn wieder zu Entsperren,damit mir meine derzeitige Einstellung zu Israel nicht abhanden kommt.Besonders schlimme Postings kann man löschen,sie sind in der Hitze
      meist auf ein gefühl der eigenen Machtlosigkeit und dem dafür fehlenden verständnis zurückzuführen.Wer diesen Thread anklickt hat keine körperlichen schäden zu befürchten, aber gelegenheit seinen Standpunkt zumindest im einzelnen immer wieder zu überprüfen.
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 02:32:40
      Beitrag Nr. 62 ()
      danke für die lorbeeren
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 02:35:49
      Beitrag Nr. 63 ()
      JEMENacher - "Leider ist mein Wissen in dieser Sache begrenzt" - mir scheint, dein "wissen" sei so in mancher "Sache" doch sehr begrenzt, um es noch milde auszudrücken.
      Ein freundlicher Rat - wenn dein wissen begrenzt sei - halt einfach mal das maul!
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 02:53:06
      Beitrag Nr. 64 ()
      und zum Wehrdienst:
      entgegen so manch offensichtlich allein der Verunglimpfung der juden dienenden äusserung einiger "Bürger" hier sind die Juden in D. nicht grundsätzlich freigestellt, können aber bei berechtigter Argumentation den Wehrdienst gerichtlich verweigern, was aufgrund der allgemein bekannten Tatsache, dass ca 6 Mill. Juden, also mehr als ein Drittel der Juden damals weltweit, von den Deutschen und ihrer Armee abgeschlachtet wurden, nicht weiter verwunderlich sein sollte, da es ihren Nachkommen, und glaubt mir, fast in jeder jüdischen familie gab es Familienangehörige, die damals betroffen waren, offensichtlich menschlich nicht zuzumuten ist, in einer deutschen Soldatenuniform zu dienen. Ich kenne persönlich übrigens einige Juden, den ihren wehrdienst trotzdem brav absolviert haben - könnt ihr sie bitte bitte in eure verschworene arische Volksgemeinschaft wieder integrieren, oder geht es nun trotzdem nicht?
      Ich kann mir auch denken, warum der friedman hier so angepöbelt wird - weil er das menschliche gewissen repräsentiert, dem manch einem User hier inzwischen (oder schon wieder?) abhanden zu sein scheint. Es ist ja soviel einfacher, die eigene wohl "etwas" unbequeme Geschichtsbewältigung auf das
      "Jetzt reicht`s aber!", "Nun ist endlich Schluss", "Auschwitzkeule" und "Wir haben von allem nichts gewusst" zu reduzieren. Und das hat bei Gott nichts mit Möllemann oder Israel zu tun!

      Avatar
      schrieb am 22.07.02 05:00:24
      Beitrag Nr. 65 ()
      Von einer gerichtlichen Verweigerung habe ich noch nichts gehört. Ein Jude muß natürlich einen Antrag beim Kreiswehrersatzamt stellen, dann wird er aber freigestellt. Diese Regelung war ursprünglich 1988 ausgelaufen, wurde aber vom damaligen Verteidigungsminister Scholz verlängert.
      Freiwilliger Dienst soll manchmal vorkommen.

      Was Friedman betrifft: Wenn dieser Mann das menschliche Gewissen repräsentiert, dann sind wir wohl alle verloren. Denn der ist nichts weiter als ein abgrundtiefer Heuchler. Wenn er wirklich ein Gewissen hätte, dann müßte er jeden Tag die Poltik Sharons und die Siedlungspolitik kritisieren. Ich habe davon noch nichts gehört. Er ist nicht mehr als ein Interessenvertreter, der sich anmaßt, genauer gesagt, angemaßt hat, hier den obersten Moralwächter zu spielen. Das ist ja nun vorbei.
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 05:05:06
      Beitrag Nr. 66 ()
      #61

      okto.,

      Man sollte meinen, das genya und Co ein Interesse daran haben müßten, hier nicht allzu wild zu posten, weil es manchen in seiner negativen Haltung zu Israel bestärkt - wie es bei Dir der Fall ist.

      Es kann aber auch anders sein:

      Sie sind, und das mit Recht, dermaßen omnipotent, daß sie Bemäntelung nicht (mehr ?) nötig haben.

      Wie daß?

      Der ehemalige US - Unterstaatssektetär (entspricht einem hiesigen Staatssekretär) für Europa Eisenstat - unter Clinton - hatte öffenlich triumphiert: "Wir sind von den Rändern ins Zentrum der Macht gerückt".

      Von Sharon wird kolportiert, daß er zu seinem Außenminister gesagt habe, "du sagst immer was Amerika tun wird. Ich sage dir, gar nichts wird Amerika tun. Das sind alles unsere Leute. Die machen das, was wir wollen und die Amerikaner wissen es."

      In israelischen Schulen wird gelehrt, wie man von "arte" hören konnte, "daß die Israelis einem Herrenvolk angehören. Und was noch wichtiger ist, daß die anderen ihre Stellung zu akzeptieren haben."
      (Ich glaube nicht, daß Spaß gemacht wird.)

      Die Beurteilung anderer muß genya und Co also überhaupt nicht interessiern. Die Machtverhältnisse sind festgezurrt.

      Ein für alle mal. Ende der Geschichte.

      (Als der spätere konservative engliche Ministerpräsident Disraeli bei seiner Antrittsrede im Unterhaus ausrief: "Die Liberalen krähen wie die Hähne auf dem Mist(!)", schrien diese anhaltend und laut: "kikiriki".)
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 09:12:41
      Beitrag Nr. 67 ()
      @ genya

      wer hat denn Friedman (dein Idol :laugh: ) verunglimpft. Der Beitrag von deep thought war purer Sarkasmus,
      aber du scheinst immer mal wieder alles zu ernst zu nehmen. Ich habe hier keinen vernünftigen Beitrag gelesen,
      der aussagt, dass die jüdischen Mitbürger Wehrdienst leisten müssen (!).
      du scheinst dich aber ganz schön reinzustressen, wenn du um 2:53 postest :laugh:.
      aber die Juden sind auch Deutsche und deutsche Staatsbürger haben auch Pflichten.
      Eine Freistellung des Wehrdienstes ist durchaus verständlich (aus den historischen
      Gründen die du genannt hast), aber ein Ersatzdienst ist doch nun wirklich keine Zumutung meiner
      Meinung nach.
      und zu Friedmann. man muss den Typen doch nicht sympathisch finden. Ich mag ihn absolut nicht und er
      kotzt mich mit seiner großhaberischen, arroganten Art an.
      Einen Mann wie Spiegel halte ich für wesentlich integrer und glaubwürdiger.
      Das mit dem Gewissen kannst du gleich vergessen, aber deine Argumentation
      gleicht der Friedmann sehr. Man redet über dieses Thema, und du kommst mit Familien,
      die alle Opfer zu beklagen haben. letztenendes muss man sich fragen, ob man
      mit dir überhaupt darüber reden kann, aber wie viele an diesem Board sehen, ist es nicht möglich.

      Zitat Genya: "könnt ihr sie bitte bitte in eure verschworene arische Volksgemeinschaft wieder integrieren"
      gehörst du nicht zu unserer verschworenen arischen Volksgemeinschaft, mein Freund
      woher kommst du eigentlich dann?
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 09:22:58
      Beitrag Nr. 68 ()
      Friedman ist noch vor Trittin und Müntefering der widerwärtigste Politiker in unserem Land. Die Taschen voller Geld, die eigene Religion wie ein Damoklesschwert vor den anderen hertragend will er der Moralmensch persönlich sein. Ich halte ihn für einen machtgeilen, verlogenen, selbstherrlichen und selbstgerechten Antidemokraten.
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 11:05:02
      Beitrag Nr. 69 ()
      JEMENacher: du solltest doch als selbsternannte Experte wissen, dass es nicht unbedingt Friedmanns aufgabe ist, die Politik Sharons oder Isarels insgesamt zu kritisieren. Er ist der stellvertr. Vorsitzende des ZdJiD. und hat allein aus dieser Funktion her gegen Antisemitismus und fremdenfeindlichkeit zu kämpfen, und nicht, wie du so gern möchtest, sich in den Nahostkonflikt einzumischen.
      Aber du bist ja auch sonst ein Demagoge übelster sorte, deswegen postest du auch so ein Unsinn!

      Juve: ob du persönlich den friedman oder sonst irgendein Juden sympatisch findest oder nicht ist mir, ehrlich gesagt, sch...egal, und ich glaube dem Friedmann auch!
      Diffarmierungen der Juden insgesamt, die manch einer hier ablässt, darf deswegen trotzdem nicht gelten lassen, oder?
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 11:20:37
      Beitrag Nr. 70 ()
      @ genya

      wenn hier Juden diffamiert werden, dann weise du und auch andere darauf hin.
      doch wenn jemand einen sarkastischen Beitrag postet, ist es keine
      Diffarmierung. vielmehr solltest du auf deine Wortwahl (wie z.B arische
      Volksgemeinschaft (und das war sicher kein Sarkasmus)) achten.
      also check mal deine Wortwahl, bevor du mit dem Finger auf andere zeigst.
      du hast recht, es ist nicht Friedmanns Aufgabe Sharon zu kritisieren, aber warum
      rechtfertigt er ständig das Vorgehen Israels dann? ist das seine Aufgabe,
      Öffentlichkeitsarbeit für Israel in der BRD?
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 11:34:44
      Beitrag Nr. 71 ()
      ein ausnehmend lesenswerter artikel aus der nzz von heute

      Antisemitismus und moderne jüdische Identität
      Wie Klischees und Selbstbilder ineinander greifen
      Mit dem Vorwurf des Antisemitismus ist man derzeit schnell bei der Hand. Die inflationäre Verwendung des Begriffs lässt seine Konturen verschwimmen. Historische Rückblicke sind darum angezeigt. Im Folgenden wird das Verhältnis von Antisemitismus und jüdischem Selbstverständnis, von Fremd- und Selbstdefinition in den Blick gerückt.


      Von Michael Brenner
      Antisemitismus ist ein noch junger Begriff. Entstanden im Umfeld des Journalisten Wilhelm Marr im Jahre 1879 als politisches Schlagwort, das den jahrhundertealten religiös motivierten Antijudaismus auf eine vorgeblich wissenschaftliche rassische Grundlage stellen sollte, durchlief er seitdem eine erstaunliche Karriere und bezeichnete bald alle Formen der Judenfeindschaft. Noch im Kaiserreich gab es Antisemitenparteien, Antisemitismusdebatten und Vereine zur Bekämpfung des Antisemitismus. In einem anderen, einem «dritten» deutschen Reich wurde wenig später der Antisemitismus, dessen Zielscheibe nicht die fiktive «semitische Rasse», sondern einzig und allein die Juden bildeten, zu einem essenziellen Element staatlicher Politik, mit wohlbekannten Folgen. Seitdem ist das offene Bekenntnis zum Antisemitismus tabu, die Diskussion über den Antisemitismus aber erfreut sich ungebrochener Konjunktur.

      Nur wenige Jahre nachdem die deutschen Juden mit der Verfassung des neuen Reichs als Abschluss eines nahezu ein Jahrhundert lang währenden Kampfes ihre rechtliche Gleichstellung erreicht hatten, sollte 1879 die antijüdische Agitation ihren vorläufigen Höhepunkt erreichen. Wichtiger als Wilhelm Marrs obskure Schrift «Der Sieg des Judentums über das Germanentum vom nicht konfessionellen Standpunkt aus betrachtet» waren dabei zwei Ereignisse, die den Antisemitismus in die Kreise des Bürgertums Eingang finden liessen: Der führende konservative Historiker Heinrich von Treitschke löste mit einem Artikel in den «Preussischen Jahrbüchern» den Berliner Antisemitismusstreit aus. Darin warnte er vor der Überschwemmung Deutschlands durch die «Schar hosenverkaufender Jünglinge» aus dem Osten und brachte erstmals den Ausdruck «Die Juden sind unser Unglück» in Umlauf. Während Treitschke den Antisemitismus in intellektuellen Kreisen salonfähig machte, führte ihn der Hofprediger Adolf Stoecker etwa gleichzeitig als zentrales Element in seine Christlich-soziale Bewegung und damit in die politische Arena ein.

      wie interessant, nicht, es ging wohl gegen wirtschaftsflüchtlinge - so würde man das wohl heute nennen -

      Fremd- und Selbstdefinition
      Seinen zweiten Höhepunkt erlebte der politische Antisemitismus im Jahre 1893, als sechzehn dezidiert antisemitische Kandidaten in den Reichstag einzogen und sich die Ideologie des Antisemitismus in Massenorganisationen wie dem Deutschnationalen Handlungsgehilfenverband und dem Bund der Landwirte einnistete. Im selben Jahr sammelte der Wiener Schriftsteller Hermann Bahr für die Wiener «Neue Freie Presse» «Internationale Interviews» zum Thema Antisemitismus, etwa zur gleichen Zeit, als der Pariser Korrespondent derselben Zeitung - sein Name war Theodor Herzl - über den Dreyfus- Prozess berichtete. Unter den 41 Antwortgebern aus Deutschland, Frankreich, Italien, Norwegen und Grossbritannien befanden sich auch prominente Namen wie August Bebel und Henrik Ibsen. Bemerkenswert ist aus heutiger Sicht, wie viele der Befragten sich entweder unumwunden selbst als Antisemiten ausgaben oder den Juden zumindest eine Teilschuld am Antisemitismus zuwiesen.

      So sprach sich etwa der Nationalökonom Gustav Schmoller freimütig gegen eine «Mischung und Kreuzung von Rassen, welche physisch, geistig und moralisch sehr weit von einander abstehen» aus. Diese, so Schmoller, brächten «schwere Gefahren für Staat und Kultur», wie schon der Niedergang Roms gezeigt habe. Was die Juden betreffe, so müsse man noch genauer untersuchen, «1. ob ihre Zahl eine zu grosse sei, um sie zu verdauen und zu assimilieren, und 2. ob Germanen und Semiten von einander wirklich in einem solchen Masse verschieden sind, dass die Mischung ungünstig wirkte . . . Aber theoretisch muss daran festgehalten werden, dass unter Umständen eine Rasse und eine Kultur durch zu starke Beimischung fremder Rassenelemente ernstlich bedroht werden kann.» Da ja auch «Kulis, Chinesen und Neger» nicht in allzu grosser Zahl zugelassen werden können, solle man die Zahl der osteuropäischen Juden in jedem Fall einschränken. Der Zoologe und Evolutionstheoretiker Ernst Haeckel bekannte sich in seinen Ausführungen zu den Thesen Schmollers und fügte als Begründung hinzu: «Ich mag überhaupt nicht glauben, alle meine Anschauungen sträuben sich dagegen, dass eine so mächtige, lange und grosse Bewegung wie der Antisemitismus ohne gute Gründe möglich sein sollte.»

      Als warnende Stimme gegen solche Meinungen entpuppte sich einmal mehr der liberale Althistoriker Theodor Mommsen, der seinem Kollegen Heinrich von Treitschke bereits im Antisemitismusstreit Paroli geboten hatte. Doch nach Jahren des weitgehend ergebnislosen Anrennens gegen die antisemitische Bewegung war auch Mommsen von Resignation gezeichnet; er schrieb Hermann Bahr: «Sie täuschen sich, wenn Sie glauben, dass ich da was richten kann. Sie täuschen sich, wenn Sie glauben, dass man da mit Vernunft überhaupt etwas machen kann. Ich habe das früher auch gemeint und immer und immer wieder gegen die ungeheure Schmach protestiert, welche Antisemitismus heisst. Aber es nützt nichts. Es ist alles umsonst. Was ich Ihnen sagen könnte . . ., das sind doch immer nur Gründe, logische und sittliche Argumente. Darauf hört doch kein Antisemit. Die hören nur auf den eigenen Hass und den eigenen Neid, auf die schädlichen Instinkte. Alles andere ist ihnen gleich. Gegen Vernunft, Recht und Sitte sind sie taub . . . Wer Gründen und Argumenten zugänglich ist, der kann ja überhaupt gar kein Antisemit sein. Wer aber nur seinem wilden Hasse gegen Bildung, Freiheit und Menschlichkeit folgt, den werden Beweise nicht bekehren.» die aussage ist unteilbar und gilt für nicht nur für antisemiten, sondern für alle, die nur von einem getrieben werden, vom hass nämlich, gleichviel, gegen welche bevölkerungsgruppe in toto er sich richtet Mommsen, der übrigens als letzten Schritt der Integration den Juden nahelegte, die dominierende christliche Religion anzunehmen, war einer der wenigen entschiedenen öffentlichen Gegner des Antisemitismus unter den damaligen Intellektuellen Deutschlands.

      Bei den Diskussionen um den Antisemitismus vergisst man oft eines: die Juden. Wie aber reagierten die Juden selbst auf den Antisemitismus? Zu den zahlreichen Stereotypen über Deutschlands Juden gehört die Meinung, sie steckten ihre Köpfe in den Sand oder flüchteten gar samt und sonders in jüdischen Selbsthass. Dass auch dies immer wieder - von Walther Rathenau über Karl Kraus bis zum tragischen Schicksal Otto Weiningers der übrigens selbst ein hasser erster güte war, nur mit anderem objekt - geschah, ist ebenso unumstritten wie die Tatsache, dass eine kleine Minderheit sich zum Zionismus bekannte, da sie wie Theodor Herzl dachte: «Wir haben überall ehrlich versucht, in der uns umgebenden Volksgemeinschaft unterzugehen und nur den Glauben unserer Väter zu bewahren. Man lässt es nicht zu. Wenn man uns in Ruhe liesse . . . Aber ich glaube, man wird uns nicht in Ruhe lassen.» Man musste freilich nicht Zionist werden, um durch den Antisemitismus an seine jüdische Herkunft erinnert zu werden. Ein grosser Teil der liberalen deutschen Juden organisierte sich, wachgerüttelt von den politischen Erfolgen der Antisemiten im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts, im «Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens», während andere, die sich wie der erste bayrische Ministerpräsident, Kurt Eisner, längst von ihren Bindungen zur jüdischen Religion und Gemeinde losgesagt hatten, bekräftigten: «Solange das Judentum noch eine verfolgte Gemeinschaft ist, will ich mich nicht von ihr lossagen.» Später sollten bereits getaufte Juden, wie Emil Ludwig oder Arnold Schönberg, auf unterschiedlichste Art und Weise wieder ihren Weg zurück zum Judentum finden - in beiden Fällen inspiriert durch Begegnungen mit dem Antisemitismus.

      «Macht» Antisemitismus Juden?
      Der Antisemitismus als ein internationaler Verein zum Erhalt des Judentums also? Am bekanntesten vertrat diese These kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs Jean-Paul Sartre: «Weder ihre Vergangenheit noch ihre Religion, noch ihr Boden vereinen die Söhne Israels. Wenn sie ein gemeinsames Band haben, wenn sie alle den Namen Jude verdienen, so weil sie eine gemeinsame Situation als Juden haben, das heisst in einer Gesellschaft leben, die sie für Juden hält. Mit einem Wort, der Jude ist durch die modernen Nationen völlig assimilierbar, aber er wird als derjenige definiert, den die Nationen nicht assimilieren wollen. Auf ihm lastet von Anbeginn, dass er der Mörder Christi ist. Der Antisemit macht den Juden . . . Der Jude ist ein Mensch, den die anderen Menschen für einen Juden halten», behauptet Sartre und bestätigt damit in umgekehrter Perspektive den Spruch, der Antisemiten von Karl Lueger bis Hermann Göring nachgesagt wird: «Wer Jude ist, bestimme ich!»

      Die These freilich, dass der Judenhass für das Überleben der Juden verantwortlich ist, reicht weiter zurück als der Begriff Antisemitismus und hat einen jüdischen Urheber, den Philosophen Baruch Spinoza: «Heutigentags haben daher die Juden gar nichts mehr, was sie sich vor allen Völkern zuschreiben können . . . Dass aber der Hass der Völker es ist, der sie in erster Linie erhält, das hat schon die Erfahrung gezeigt», teilte der holländische Denker sephardischer Herkunft den Lesern seines «Theologisch-politischen Traktats» mit.

      Seitdem haben Juden immer wieder, verstärkt freilich in den letzten beiden Jahrhunderten, auf die Judenfeindschaft als zentralen Bestandteil einer diffuser werdenden jüdischen Identität verwiesen. Je weniger sie die jüdische Religion praktizierten, die hebräische oder jiddische Sprache beherrschten und in einer klar jüdisch definierten Umgebung wohnten, desto mehr liessen Juden sich ihr Judentum von aussen definieren. «Erst im 19. und 20. Jahrhundert, als die Emanzipation vollzogen war und die Assimilation sich ausbreitete, begann der Antisemitismus eine Rolle für die Konservierung des Volkes zu spielen, da erst jetzt die Juden überhaupt den Ehrgeiz entwickelten, zur nichtjüdischen Gesellschaft zugelassen zu werden», bemerkte Hannah Arendt, um Sartres These im gleichen Atemzug kritisch zu hinterfragen: «. . . seit dem babylonischen Exil ist das Zentralthema der jüdischen Geschichte immer das Überleben des Volkes in der Zerstreuung gewesen, die Selbstbehauptung gegen den überwältigenden Druck von aussen, und schon ein flüchtiger Blick auf die Geschichte sollte genügen, um jenen neuesten Mythos auf diesem Gebiet zu entkräften, einen Mythos, der unter Intellektuellen einigermassen in Mode kam, seit Sartre den Juden ‹existenzialistisch› als jemanden bestimmte, der von anderen als Jude angesehen und definiert wird».

      Hannah Arendts Freund und Nachbar, der Historiker Salo Baron, war von jeher ein entschiedener Gegner der Auffassung, der Antisemitismus mache die Juden zu Juden. Im Gegensatz zu den meisten jüdischen Historikern des 19. Jahrhunderts, die die jüdische Geschichte vorwiegend als Leidensgeschichte charakterisierten, wandte er sich gegen eine «tränenreiche Version jüdischer Geschichte». Baron, der alles andere als ein Aussenseiter war, der vielmehr wenig später als erster Historiker überhaupt einen Lehrstuhl für jüdische Geschichte, und zwar an der New Yorker Columbia University, bekleiden sollte, provozierte in einem wegweisenden Aufsatz aus dem Jahre 1928 seine Historikerkollegen. Seine Aussage lautete ganz einfach, auch vor der Emanzipation habe es in ihrem langen Exildasein bei den Juden sehr viel Licht- und nicht nur Schattenseiten gegeben. Es sei beispielsweise keineswegs als Beleg für ihre besondere Diskriminierung festzustellen, dass die Juden jahrhundertelang keine «gleichen Rechte» besessen hätten - denn niemand besass diese im Mittelalter und in der frühen Neuzeit: «Mit Sicherheit hatten die Juden weniger Pflichten und mehr Rechte als der Grossteil der Bevölkerung - die ungeheure Masse an Bauern, die in ihrer grossen Mehrheit kaum mehr als eine blosse Zugabe zu dem Boden darstellten, auf dem sie geboren worden waren . . . Im Gegensatz zu dieser Klasse ging es den Juden gut. Sie konnten sich mit wenigen Ausnahmen frei von Ort zu Ort bewegen, konnten heiraten, wen sie wollten, und hatten ihre eigenen Gerichte, die gemäss ihren eigenen Gesetzen entschieden.»

      Kritiker
      Selbstverständlich stellte Baron die zahlreichen Vertreibungen und Verfolgungen der Juden nicht in Abrede, doch könne man ihre Geschichte nicht auf eine Liste von Kalamitäten reduzieren. Dass Juden zu bestimmten Zeiten auch wohlhabender, erfolgreicher und mitunter nicht stärker diskriminiert als der Rest der Bevölkerung waren, passte damals wie heute nicht in ein Weltbild, das Juden nur als die Parias der Geschichte wahrnehmen kann. Was ist eigentlich so verwerflich daran, dass die meisten Kaufhäuser in Deutschland von Juden begründet wurden, dass etwa die Hälfte der Rechtsanwälte in Berlin vor 1933 als «nicht arisch» galten und dass über 50 Prozent der Ärzte in Wien und Budapest sich als Israeliten bezeichneten? Hat jemals jemanden interessiert, wie viele Katholiken Zahnärzte waren oder wie viele Protestanten auf der Bühne standen? Denkt man heute etwa noch so wie die Feinde Max Liebermanns, der im Alter zurückblickend feststellen musste: «Ich hatte zu viele Feinde, ich bot ja auch drei Angriffsflächen: Ich war erstens Jude, zweitens reich, und drittens hatte ich auch Talent.»
      die angelegenheit erweist sich demnach als differenzierter, als manch selbsternannter, keulenschlagend auftretender hero im kampf gegen den vorgeblich allenthalben anzutreffenden antisemitismus zu fassen vermag Vom gleichen Liebermann stammt der Ausspruch gegenüber dem Zeichner Hans Meid, der sich sehr bald als tragisch falsch erwies, der nichtsdestoweniger den «berlinisch-jüdischen Geist» charakterisiert: «Wissense, das mit dem Antijudaismus wird erst was werden, wenn`s die Juden in die Hand nehmen.» Auch dies war Teil der jüdischen Reaktion auf den Antisemitismus: die Formierung eines besonderen jüdischen Humors.

      Wenn der Philosoph Franz Rosenzweig in den zwanziger Jahren einmal kritisch bemerkte, nur der Kampf für die Erfüllung der Emanzipation eine heutzutage noch die deutschen Juden, nahm er damit vorweg, was in den letzten Jahrzehnten unter amerikanischen Juden heftig diskutiert wird: In welchem Masse bestimmt die dauernde Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus - sei es vor der eigenen Haustüre, sei es in fernen Kontinenten - die eigene Identität? Die Bedrohung Israels, die Auswirkungen der Shoah und bis vor kurzem der Kampf um die Rechte der sowjetischen Juden gehören zur amerikanisch-jüdischen Identität. Insbesondere die in den letzten Jahren stark wachsende Konzentration auf die Verbrechen der Nazis - in Museen, Gedenkstätten, Filmen und Romanen - hat Kritiker wie Peter Novick auf den Plan gerufen, die eine Erinnerung an die Ermordeten für notwendig halten, es aber absurd finden, wenn Juden sich von ihren schlimmsten Gegnern auch noch vorschreiben lassen, wie ihre jüdische Identität auszusehen habe.

      Hitler ist tot
      Vor kurzem hat der bekannte amerikanisch- jüdische Publizist Leon Wieseltier für einen provokanten Beitrag in der «New Republic» den Titel «Hitler is Dead» gewählt. Darin wirft er einer Reihe prominenter jüdischer Kritiker in den USA, die von einem bevorstehenden Holocaust, einer neuen Kristallnacht oder der «Endlösung, Phase 2» sprechen, eine pessimistische Weltschau vor, die jeder Realität entbehre. Indem man Arafat mit Hitler identifiziere und diesen wiederum als Inkarnation der traditionellen Judenfeinde vom biblischen Haman bis hin zum Kosakenführer Chmielnicki wahrnehme, erfreue sich die «tränenreiche Version» jüdischer Geschichte ungebrochener Beliebtheit. - Vielleicht ist es leichter, aus der amerikanischen Diaspora diese vehemente Kritik zu üben. In Europa, dem Wieseltier keine Chance für ein Miteinander unterschiedlicher Kulturen einräumt, sind wir mit anderen Realitäten konfrontiert. wie sehr diese aussage auf einen blinden fleck verweist, was die eigene - amerikanische - geschichte anbelangt, sollte aufmerken lassen Auch hier tut es aber gelegentlich gut, jüdische Geschichte und Gegenwart nicht nur durch die Linse des Antisemitismus wahrzunehmen. Es kann zuallerletzt im jüdischen Interesse liegen, dass man sich selbst nur als passive Opfer, als ewige Verlierer der Geschichte, als ultimative Parias wahrnimmt.

      An eine Rückkehr des Geschehenen, vor der manche warnen, ist nicht zu denken, wie sich geschichte ja selten wiederholt - jedenfalls nicht 1:1 - und wie blind gelegentlich das einstige opfer sich in der identifikation mit dem aggressor verhält, zeigt die neuere geschichte und beileibe lauert auch nicht in jeder dunklen Ecke der Antisemit. Und dennoch macht man es sich auf der anderen Seite zu leicht, wenn man jede Warnung vor Antisemitismus als hysterisch und eingebildet abweist. Es muss einem aufmerksamen Geist zu denken geben, was zwischen Münsterland und Bodensee in letzter Zeit für Töne angeschlagen werden und wie schwierig es manchen Beobachtern fällt, antisemitische Klischees auch als solche wahrzunehmen. Wir brauchen weder eine tränenreiche Geschichte noch eine Idealisierung der Gegenwart. Wir europäischen Juden sollten den Mut haben zu begreifen, dass wir Antisemitismus und Antisemiten nicht zum Überleben benötigen, genauso wie unsere nichtjüdischen Freunde einsehen sollten, dass es leider noch immer eine Wunschvorstellung ist, den Antisemitismus in die Mottenkiste der Geschichte und die Schmuddelecke der Neonazis zu verbannen, selbst wenn bekennende Antisemiten heute eine rare Spezies geworden sind.

      Michael Brenner ist Professor für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität München. Zu seinen Veröffentlichungen gehören «Jüdische Kultur in der Weimarer Republik» (2000) und «Geschichte des Zionismus» (2002).
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 13:10:50
      Beitrag Nr. 72 ()
      http://hagalil.de/antisemitismus/europa/linker-antisemitismu…
      http://www.hagalil.com/judentum/editorial/antisemitismus.htm
      http://www.klick-nach-rechts.de/gegen-rechts/2001/04/islamis…

      und JEMENacher, speziell für dich bezügl. der Fragen des Übertritts zum Judentum:
      http://liberale-juden.de/de/leben014.htm#Konversion

      und um endlich mit diesen leidige Vorurteilen auszuräumen:

      " Die meisten Bundesbürger kennen Juden nur aus Erzählungen oder Geschichtsbüchern. Das deutsche Judentum wird heute meist auf den Holocaust reduziert oder als exotische Kuriosität wahrgenommen.

      Dem wollen junge Berliner Juden und Nichtjuden mit ihrer unkonventionellen Ausstellung „Zeichen des Alltags“ entgegenwirken. Anhand von 50, auf neonbeleuchtete Plastikkästen gedruckten Piktogrammen stellt die Künstlergruppe x:hibit kulturelle, emotionale, soziale und religiöse Aspekte jüdischen Lebens in der Bundesrepublik vor.

      „Was Sie schon immer über das Judentum wissen wollten, aber nie zu fragen wagten,” scheint das Motto der frechen und witzigen Installationen zu sein. Unter dem Symbol eines Soldatenhelms wird etwa die Frage aufgeworfen, ob Juden Wehrdienst in der Bundeswehr leisten müssen. Jeweils zwei nebeneinander angeordnete Geschlechter-Symbole erinnern daran, dass auch schwule und lesbische Juden in Deutschland leben. Im Verein „Yachad“ haben sich etwa 100 der sexuell anders Orientierten zusammengefunden...

      Bei den Recherchen zur Ausstellung hat die Gruppe um die 24-jährige Bodemann-Ostow interessante Entdeckungen gemacht: Die Abkürzung IS (israelitisch) auf der Lohnsteuerkarte wird von vielen Finanzbeamten als Hinweis auf die religiöse Zugehörigkeit zum Islam gedeutet. Bei den Nachforschungen, ob junge Juden zum Wehrdienst verpflichtet werden können, wollten die Ausstellungsmacher ebenso wissen, ob immer noch 35 Kasernen nach Wehrmachtsoffizieren benannt sind. Die Antworten aus dem Verteidigungsministerium ließen nicht lange auf sich warten: Enkel von NS-Verfolgten müssen nicht zur Armee, Urenkel werden allerdings eingezogen. Außerdem bestätigte die Bundeswehr, dass weiterhin viele Truppenunterkünfte den Namen von Wehrmachtsangehörigen tragen. Doch die Zahl 35 ist falsch, es sind 38 Kasernen!
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 17:02:23
      Beitrag Nr. 73 ()
      Vorsorglich möchte ich betonen: das folgende ist nur ein Zitat und es handelt sich mit absoluter Sicherheit um Satire!



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      KALASCHNIKOW
      Das Politmagazin

      Quellenangabe: http://www.kalaschnikow.net/de/archiv/a16/a16bittermann.shtm…


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      Warum sachlich, wenns auch persönlich geht!
      Die peinlichen Personen: Cem Özdemir, Christa Meves, Michael Friedmann, Rudolf Scharping und Eduard Geyer

      Jedes Jahr erneut unterwirft sich der Berliner Verleger Klaus Bittermann erneut der undankbaren Aufgabe, die Klebrigen, Seifigen und Schleimigen in der deutschen Politik und Gesellschaft zu würdigen, die sich eines unverzeihlichen Schwurbels schuldig gemacht haben und sich dabei von der unerbittlichen Jury der letzten Gerechten ertappen ließen, der u.a. Wiglaf Droste, Gerd Henschel, Fritz Eckenga und Fritz Tietz angehören. Die Ergebnisse der streng wissenschaftlichen Untersuchung werden im Jahrbuch „Warum sachlich, wenn’s auch persönlich geht. Das Who’s who peinlicher Personen“ (Edition Tiamat) veröffentlicht. Im folgenden wurden exklusiv für den KALASCHNIKOW-Leser einige Dödels ausgewählt, die, wie Flann O’Brien sagen würde, so blöd sind, daß sich sogar die Hunde auf der Straße weigern, sie anzubellen.


      Friedman, Michel

      Der lebende Beweis, daß die »Vision« Wolfgang Joops vom gut angezogenen Politiker zum Scheitern verurteilt ist, wenn man zu hundert Prozent aus gleichmäßig auf Kopf und Gestik verteilter Pomade besteht. Abgesehen davon hat er die erste politische Gesprächssendung mit Anfassen ins Leben gerufen. Zu diesem Zweck sitzen Friedmans Opfer, in der Regel Politiker aus den hinteren Bänken, wie in einer Therapiegruppe ganz eng zusammen. Und dann, wenn alles zu spät ist und die Talkgäste nicht mehr flüchten können, faßt Friedman sie fest ans Knie, damit sie merken, »daß ich sie auch körperlich ein Stück weit dirigiere ... Wenn ich jemand berühre, dann will ich auch signalisieren, halt, mein Freund, jetzt ist es mit den kleinen Fluchten genug ...« Am besten gefiel dem Mann aus Gel, der mit seiner Grapscherei Emotionen hervorrufen will, daß einmal »eine Staatssekretärin der Grünen, eine erklärte Kriegsgegnerin« während einer Diskussion über den Kosovo-Krieg »geweint« habe. »Sie hat ganz einfach die Contenance verloren, ihr wahres Gesicht gezeigt. Das möchte ich erreichen, wenn ich auf meine Gäste – auch körperlich – Druck ausübe.« Michel Friedman als Katalysator einer der unangenehmsten deutschen Eigenschaften, nämlich mit der obszönen Präsentation der eigenen unwesentlichen Befindlichkeit sich als das eigentliche Opfer in den Vordergrund zu drängeln und aller Welt mitzuteilen, wie schrecklich man darunter leidet, daß es im Krieg Tote gibt, vorausgesetzt das Fernsehen berichtet über sie. Es spricht also nicht für den öligen Mann, wenn er auf diese Art und Weise »Glaubwürdigkeit und Authentizität« aus seinen Gästen herauspressen will, zwei Begriffe, deren gummiartige Beschaffenheit gut zu Friedman passen. Seine Reden als Politiker der CDU und als Vizepräsident des Zentralrates der deutschen Juden setzen sich quasi vollständig aus diesem schaumigen und seifigen Betroffenheitssprech zusammen, und seine in Schmalz gehauenen rhetorischen Darbietungen, die eine parfumgeschwängerte Aura von Fest- und Gedenktagen umwabert, auf denen Repräsentanten des Staates sich öffentlich den Hintern plattsitzen, sind unübertroffen.
      Auch Friedman hat Kohls Parteispendenskandal zum Anlaß genommen, das zu tun, was alle taten, nämlich sich zu empören. Auérdem wollte sich Friedman als Mann mit Grundsätzen ins Gespräch zu bringen. Die Sendung hieß »CDU – Volkspartei der Lügner?«, wobei auf das Fragezeichen vermutlich viel Wert gelegt wurde, damit ihm niemand vorwerfen kann, er hätte es so gemeint. In der Runde saßen lauter honorige Leute und wetterten zusammen mit Friedman gegen Korruption, gesetzeswidrige Parteispenden und Lügen. Der Jargon unterschied sich dabei nicht wirklich von Friedmans Sonntagsreden. Viel war da von Verantwortung die Rede, von Pflichterfüllung, Glaubwürdigkeit und davon, daß letztere verloren gegangen ist und man sie unbedingt wiedergewinnen müsse. Und daß der Parteivorsitzende immer noch den 640.000 Parteimitgliedern »die kalte Schulter zeigt«, die daran schwer zu knabbern haben. Gemein. Aber gleichzeitig ist es auch schön, daß es ein paar 1a-Schurken gibt, denen man so richtig die Leviten lesen kann, und man sah Friedman an, wie er in den Wochen der Parteispenden aufblühte, wie sein oliviges Gesicht glühte und leuchtete, wenn er den Lügnern in Übereinstimmung mit der gesamten deutschen Bevölkerung Saures gab und die Maske vom Gesicht riß. Im Dienste der Wahrheit und Aufklärung und im Sinne einer »strukturellen Veränderung«, ein Anspruch, der einem Tränen der Rührung in die Augen treibt. Michel Friedman ist das schnatternde gute Gewissen, das man sich gern zur schlechten Welt macht
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 17:15:25
      Beitrag Nr. 74 ()
      @deep Th:
      #57
      "Zu diesem Zweck sitzen Friedmans Opfer, in der Regel Politiker aus den hinteren Bänken"

      19. Juni 2002 - Gast: Wolfgang Schäuble

      5. Juni 2002 - Gast: Rezzo Schlauch

      22. Mai 2002 - Gast: Joschka Fischer

      8. Mai 2002 - Gast: Herta Däubler-Gmelin

      24. April 2002 - Gast: Laurenz Meyer

      10. April 2002 - Gast: Franz Müntefering

      27. März 2002 - Gast: Jörg Schönbohm

      13. März 2002 - Gast: Hamid Karzai

      27. Februar 2002 - Gast: Heidemarie Wieczorek-Zeul

      21. November 2001 - Gast: Daniel Cohn-Bendit

      7. November 2001 - Gast: Wolfgang Thierse

      24. Oktober 2001 - Gast: Wolfgang Schäuble (CDU)

      10. Oktober 2001 - Gast: Alice Schwarzer

      26. September 2001 - Gast: Fritz Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen)

      12. September 2001 - Gast: Peter Scholl-Latour

      29. August 2001 - Gast: Frank Steffel (CDU)

      4. Juli 2001 - Gast: Franz Müntefering (SPD)

      20. Juni 2001 - Gast: Klaus Wowereit (SPD)

      06. Juni 2001 - Gast: Guido Westerwelle (FDP)

      23. Mai 2001 - Gast: Norbert Blüm (CDU)

      9. Mai 2001 - Gast: Gloria Fürstin von Thurn und Taxis

      25. April 2001 - Gast: Laurenz Meyer (CDU)

      11. April 2001 - Gast: Oskar Lafontaine (SPD)

      28. März 2001 - Gast: Marcel Reich-Ranicki

      14. März 2001 - Gast: Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen)

      28. Februar 2001 - Gast: Hans-Jochen Vogel (SPD)

      14. Februar 2001 - Gast: Gregor Gysi (PDS)

      31. Januar 2001 - Gast: Guido Westerwelle (FDP)

      17. Januar 2001 - Gast: Angela Merkel (CDU)

      "hintere Bänke" - der war gut!!!!!!!!!
      :D:D:D:D:D:D
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 17:23:41
      Beitrag Nr. 75 ()


      Dr. Michel Friedman lässt sich mit keinem Klischee erfassen. Er ist braungebrannt und in feinstes Tuch gehüllt, aber gleichzeitig Mitbegründer eines Vereins "UNESCO -Kinder in Not". Als Präsidiumsmitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland ist er zuständig für Kultur, Medien und Jugend und übt in der CDU einen nicht geringen Einfluss aus; noch bis vor wenigen Monaten war Friedman im Bundesvorstand dieser Partei. In Frankfurt engagiert er sich auf kommunalpolitischer Ebene, arbeitet als Rechtsanwalt und steht andererseits als Präsident dem Kuratorium "Philharmonie der Nationen" vor, das von Justus Frantz geleitet wird. Obwohl nur die wichtigsten öffentlichen Funktionen Friedmans genannt werden, stellt sich hier die Frage nach der Motivation für solches Engagement. Dass sich Friedman vor allem für Fragen der Menschenrechte und die Vereinigung Europas einsetzt, hängt sicher auch mit seiner Familiengeschichte (Friedmans Eltern wurden von Schindler gerettet) und seiner Biographie (er wurde als Kind Krakauer Eltern 1956 in Paris geboren und siedelte 1965 mit seinen Eltern in die Bundesrepublik) zusammen. Sein Engagement erklärt sich aber auch aus seiner Überzeugung, dass jeder einzelne in der Demokratie Verantwortung für das Gemeinwesen trägt und dieser nur in der geistig-politischen Auseinandersetzung gerecht werden kann. Friedman ist also nicht nur ein rhetorisch perfekter Redner, sondern er meint auch, was er sagt. So ist er sicher ein "Glücksfall für die deutsche Politik der Gegenwart" ( Zitat auf dem Buchumschlag: Friedmann /Lueg " Zukunft ohne Vergessen - Ein jüdisches Leben in Deutschland", das 1995 in Köln erschienen ist.). OVS
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 19:23:06
      Beitrag Nr. 76 ()
      #71 @antigone

      Ein wirklich interessanter Artikel, der gleich eine ganze Reihe von interessanten Themen anspricht.

      Besonders interessant fand ich den folgenden Absatz

      Die These freilich, dass der Judenhass für das Überleben der Juden verantwortlich ist, reicht weiter zurück als der Begriff Antisemitismus und hat einen jüdischen Urheber, den Philosophen Baruch Spinoza: «Heutigentags haben daher die Juden gar nichts mehr, was sie sich vor allen Völkern zuschreiben können . . . Dass aber der Hass der Völker es ist, der sie in erster Linie erhält, das hat schon die Erfahrung gezeigt», teilte der holländische Denker sephardischer Herkunft den Lesern seines «Theologisch-politischen Traktats» mit.

      Spinoza ist ja einer der größten Philosophen der Neuzeit und ehemaliger Jude. Er wurde aus der jüdischen Gemeinde geworfen und mußte Zeit seines Lebens unter deren Morddrohungen leben. Der Grund: Er kritisierte als erster die Thora, wies Widersprüche nach und zeigte, daß es sich hier nicht um historischen Berichte handeln konnte sondern um erfundene Erzählungen.

      Seine Auffassung über den Antisemitismus, der ja durch intime Kenntnisse des Judentums begründet ist, entspricht in etwa meiner Meinung. Ohne Antisemitismus würde das Judentum gar nicht überleben. Er ist der Kitt, der die Gemeinden zusammenhält, der für die notwendige Solidarität sorgt. Ohne Antisemitsmus gäbe es keinen Grund für die Gründung von Israel. Deswegen kommt es darauf an, diese Feindschaft im Gleichgewicht zu halten. Zuviel kann tötlich sein. Aber auch zuwenig davon ist gefährlich, da zuviele Juden von der Fahne gehen würden, sich zu stark assimilieren und ihr Judentum aufgeben.
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 21:49:19
      Beitrag Nr. 77 ()
      @antigone

      wirklich interessanter Artikel den du dann gefunden hast
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 00:10:10
      Beitrag Nr. 78 ()
      Morgen, dienstag, 23:00 Uhr im ersten:

      Friedmann im Interview mit SHARON !!!


      NA, da bin ich mal gespannt, ob Friedmann kritische Fragen stellt oder den hofberichterstattenden Stichwortgeber gibt...
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 00:13:03
      Beitrag Nr. 79 ()
      Da können wir sicher eine Inszenierung wie beim Böhme-Interview erwarten: Claquere und verabredete Fragen.
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 15:29:04
      Beitrag Nr. 80 ()
      @ menacher und juvenile
      was man mit aufmerksamkeit registieren darf ist, dass es sich um juden handelt, die ihre beiträge zur thematik vorstellen. das entlastet, denn die keule, die zur schere im kopf wird, läßt sich so nicht ohne weiteres zücken.

      Seine Auffassung über den Antisemitismus, der ja durch intime Kenntnisse des Judentums begründet ist, entspricht in etwa meiner Meinung. Ohne Antisemitismus würde das Judentum gar nicht überleben. Er ist der Kitt, der die Gemeinden zusammenhält, der für die notwendige Solidarität sorgt. Ohne Antisemitsmus gäbe es keinen Grund für die Gründung von Israel. Deswegen kommt es darauf an, diese Feindschaft im Gleichgewicht zu halten. Zuviel kann tötlich sein. Aber auch zuwenig davon ist gefährlich, da zuviele Juden von der Fahne gehen würden, sich zu stark assimilieren und ihr Judentum aufgeben.
      menacher, ich stimme dir zu. meine aber, dass es neben dem bewußten anteil ein moment gibt, das kaum berücksichtigung findet. ich glaube, dass im politischen bereich sozialpsychologische erwägungen viel zu wenig beachtung finden. die in dem artikel konstatierte `beliebtheit der tränenreichen version jüdischer geschichte`, die stilisierung zum ewigen opfer dürfte man als nichtjude ohne sofort des antisemitismus verdächtigt zu werden, kaum erheben. es ist aber interessant, dass opfer und täter nach dem zweiten weltkrieg ähnliche verhaltensweisen zeigten. wesentlich für beide ist nämlich das beschweigen der vergangenheit. aus diesem schweigen kann nichts gutes entstehen. das schweigen ist der versuch, die vergangenheit wegzuschieben und schuld - die übrigens die opfer, so absurd es klingen mag, wegen des eigenen schicksals, ihres eigenen überlebens empfanden, während die täter die eigene schuld wesentlich bestritten - nicht zur kenntnis zu nehmen. die psychischen, sozialen, moralischen und politischen kosten des beschweigens sind enorm hoch. 1968 muss als versuch angesehen werden, dieses schweigen aufzubrechen. wie, d.h. mit welchen klischees von beiden seiten, speziell was die einzig zugelassene opferrolle der israelis im nahostkonfikt anbelangt, und mit welcher aufgeregtheit bis heute die debatte geführt wird, zeigt, dass keine rede von abgetragenen `altlasten` sein kann.

      möglicherweise liegt dort die wurzel dafür, dass sharons vernichtungspolitik nach wie vor von der mehrheit der israelis getragen wird. und es ist ein fingerzeig auch auf die spezielle wahrnehmung des nahostkonfikts in den medien.

      gesine schwan hat sich zum schweigen und seiner zerstörerischen wirkung - hier bezogen auf die deutsche geschichte - wir folgt geäußert:
      "das beschweigen in den familien legte den grund für ein syndrom von einstellungen, psychischen dispositionen und werten, das sich vielfältig zerstörerisch auswirkte: auf die familienatmosphäre; auf das vertrauensverhältnis zwischen eltern und kindern; auf die tradierung demokratiefreundlicher moralischer einstellungen und werte; auf eine unverstellte und `einvernehmliche` wahrnehmung der wirklichkeit als basis für einen normativen und politiischen `common sense`; auf das selbst- und selbstwertgefühl, das selbst- und fremdvertrauen sowohl der eltern als auch vor allem der zweiten und z.t. auch dritten generation; auf deren intellektuelle wie emotionale integrität als selbständige personen, auf deren bereitschaft und chancen, verantwortung zu übernehmen, individualität wie kooperation, nonkonformismus wie kompromiss zu praktizieren; auf ihre fähigkeit, dauerhafte, verläßliche und auf gegenseitigkeit angelegte bindungen einzugehen und damit ein stabiles, bejahendes verhältnis zum gemeinwohl zu entwickeln."

      wenn die antisemitismus-debatte in der weise geführt würde, könnte sie am ende heilsam sein.
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 16:06:19
      Beitrag Nr. 81 ()
      @menacher:

      Antisemitismus als "Kitt" des Judentums.
      Da mag was dran sein. Lässt sich bei anderen Gruppierungen ja auch beobachten.

      Aber glaubst Du nicht, dass die Juden gerne auf diese Art von "Kitt" verzichten würden?

      Aus Deinem Posting lese ich einen bedenklichen Unterton heraus. Von wegen es käme darauf an, den Antisemitismus im Gleichgewicht zu halten. Klingt so, als ob der Holocaust eine Art "Betriebsunfall" der Juden gewesen wäre. Haben es wohl übertrieben damit, Antisemitismus zu schüren?

      Ja, Israel wäre ohne den Holocaust undenkbar. Sollen die Juden jetzt etwa dankbar dafür sein, dass wir sie fast vernichtet haben?
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 18:26:09
      Beitrag Nr. 82 ()
      mache jede wette, dass er diesen herrn mit samthandschuhen anfassen wird. kaum zu glaube, dass er ihm so ins wort fällt wie den deutschen politikern ( gleich welcher partei!!). hier wird er sein wahres gesicht zeigen.
      ps. ich wollte eigentlich nur wissen, ob er wehrdienst/ersatzdiest geleistet hat....
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 18:48:42
      Beitrag Nr. 83 ()
      anscheinend ist - wie menacher schrieb - die sendung doch erst Mittwoch?????

      Keine Ahnung, wir werden sehen.
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 18:50:22
      Beitrag Nr. 84 ()
      @Rainer6767: "...dass wir sie fast vernichtet haben"

      Warst Du "dabei"? Ich nicht!
      Ich finde es auch nicht gut, wenn mit soetwas wie einer Kollektivschuld argumentiert wird, sei es unterschwellig oder offen. Das treibt dem Antisemitismus nur Anhänger zu. (Mit dem Begriff der historischen Verantwortung könnte ich da mehr anfangen, aber der läßt sich halt auch nicht so plakativ einsetzen. Vielleicht sein Nachteil in unserer Medienlandschaft)
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 18:58:49
      Beitrag Nr. 85 ()
      @Goldaktie...ich gehe davon aus,daß Rainer6767 dabei war...er ist ja überall dabei..
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 19:44:00
      Beitrag Nr. 86 ()
      Friedman, alle 14 Tage am Mittwoch, 23.00-23.30 Uhr
      live aus dem Frankfurter MainTower
      Gast in der Sendung am 24. Juli 2002:
      Ariel Sharon
      israelischer Ministerpräsident

      Ich frage mich:

      Wird Sharon tatsächlich live da sein? Kann ich fast nicht glauben.

      Quelle: ARD.de
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 19:49:57
      Beitrag Nr. 87 ()
      @ menacher

      Du kannst davon ausgehen:

      Es werden nur sicherheitsleute und ein paar Mitglieder der jüdischen Gemeinde anwesend sein....
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 20:24:07
      Beitrag Nr. 88 ()
      mal sehen, ob er dann auch so unhöflich seinen Gast aus Israel
      angiftet, wie so manchen Bundestagabgeordneten.
      morgen bekommen wir eine Lektion im objektiven Journalismus :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 20:39:58
      Beitrag Nr. 89 ()
      Die Sendung ist nicht heute (Dienstag), sondern morgen (Mittwoch)

      Quelle: http://www.hr-online.de/fs/friedmanimersten/gast.html
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 21:04:06
      Beitrag Nr. 90 ()
      aber live wird da gar nichts gezeigt, alles eine Aufzeichnung
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 00:10:30
      Beitrag Nr. 91 ()
      Hoffentlich verkneift sich F. den typischen Friedmann-"Greifreflex" bei seinem Diskussionspartner...

      sonst wird er womöglich noch Schaden nehmen..... :D

      Irgendwie ist das Szenario bizarr:

      NAchdem Arafat faktisch politisch "tot" ist, ist Scharon einer der ganz wenigen, die einem ernsthaften Friedensprozess in Nahost im Wege steht.

      Friedmann wird mit einem der größten der verbleibenden Risiken für den Frieden sprechen...

      aber gaaaaaaanz zart, versteht sich....

      wir werden einen ungemein verständnisvollen Friedmann erleben... vielleicht kommt ja auch gute Stimmung im Studio auf und beide bezeichnen den größten teil der Deutschen in einmütiger Weise als nur schwach getarnte NAzis....

      In 24 Std wissen wir mehr.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 00:21:58
      Beitrag Nr. 92 ()
      Ich muss sagen:

      Das Portrait in dem netterweise von goldaktie aufgezeigten Link ist recht Scharon-Kritisch.

      Vielleicht wird es ja doch kritische Fragen geben.

      ich würde mich freuen, wenn meine Skepsis revidiert werden müsste.

      Hier das Portrait, weil die Links ja oft bald nicht mehr existieren.







      Portrait israelischer Ministerpräsident Ariel Sharon

      Im Nahen Osten herrscht Krieg. Bilder von getöteten Kindern, Frauen, und Tausenden von Unschuldigen gehen um die Welt. Palästinensische Selbstmordattentate wechseln sich mit israelischen Vergeltungsschlägen ab. Hauptakteure sind zwei verbissene alte Kämpfer - Palästinenserchef Jassir Arafat und Israels Premierminister Ariel Scharon. Der "Hardliner" und "Bulldozer" Ariel Sharon ist von seinem Militärkurs nicht abzubringen. Gespräche mit Arafat lehnt er kategorisch ab. Frieden ist nicht in Sicht.

      Ariel Sharon, Sohn eines zionistischen Idealisten und einer Hebamme, wurde 1928 im Moschav K`far Malal bei Tel Aviv geboren. Schon früh lehrte ihm sein Vater den Umgang mit Waffen.

      Ab 1952 studierte Sharon an der Hebräischen Universität in Jerusalem Geschichte und Orientalistik, bevor er von 1957 bis 1958 eine britische Militärakademie besuchte, das Staff College Camberley. 1962 beendete er sein Jurastudium an der Universität Tel Aviv.

      Im Alter von 14 Jahren trat Sharon 1942 in die jüdische Untergrundorganisation Haganah ein, die gegen die britische Mandatsherrschaft in Israel kämpfte. Zusammen mit der Terrororganisation Irgun Zvai Leumi von Menachem Begin, wurde nach der Proklamation des Staates Israel am 14. Mai 1948 die ultranationalistische Herut - Partei gegründet.
      Sharon kommandierte im ersten Nahostkrieg 1948 eine Infantrie-Einheit der Alexandronie Brigade. 1949 wurde er zum Kompaniechef ernannt und später zum Kommandeur einer Aufklärungseinehit befördert.

      Er gründete 1953 das Sonderkommando „101“, das sich auf Vergeltungsschläge gegen palästinensische Anschläge spezialsiert hatte. Die Aufgabe der "Einheit 101" bestand darin, feindliche Stützpunkte jenseits der israelischen Grenze auszuschalten. Die Leitung dieser Eliteeinheit machte Sharon auch außerhalb der Grenzen Israels als risikofreudigen und rücksichtslosen Offizier bekannt.
      Nach Beendigung seiner Generalstabsausbildung am Stuff College Camberley 1958, war er Chef der israelischen Infaterieschule, bis man ihn 1969 zum General des Südkommandos ernannte. Während dieser Zeit übernahm er das Kommando einer Panzerbrigade und zwei Jahre später, die Leitung des Militärbezirks des Nord Stabes.
      1966 wurde er Leiter der Abteilung für militärische Ausbildung des Verteidigungsministeriums und kämpfte als Offizier im Sechstagekrieg von 1969. Israel ging als Sieger des "Sechstagekrieges" hervor. Die Kontrolle des Westjordanland (West Bank), des Gaza - Streifen, der syrischen Golan - Höhen und Ost - Jerusalem lag nun wieder in den Händen der Israelis, auch Sinais konnte wieder in ihren Besitz gebracht werden.


      Im Juli 1973 wurde durch ein Vorstoß Ägyptens der "Yom - Kippur - Krieg" zwischen Israel, Ägypten und Syrien ausgelöst. Sharon durchbrach mit seinen Panzern die ägyptischen Angriffslinien im Sinai und konnte, durch sein offenbar eigenmächtiges und sehr umstrittenes Vorgehen, eine drohende Niederlage Israels gegen die arabischen Nachbarstaaten abwenden. Trotz der daraus resultierenden politischen Verwicklungen feierte man Sharon in Israel als großen Held ("Ariel, König von Israel").

      Er gehörte 1973 mit zu den Gründern des Likud - Blocks und wurde drei Monate später ins Parlament (Knesset) gewählt. 1975 wurde er vom Regierungschef Yitzhak Rabin zum Militärberater ernannt, trat jedoch wieder ein Dreivierteljahr später von seinem Posten wegen Uneinigkeiten in sicherheitspolitischen Fragen zurück.
      Bei den Parlamentswahlen von 1977 gewann seine 1976 gegründete Shlomzion - Bewegung zwei Mandate und schloss sich dem Likud - Block von Menachem Begins an. Sharon wurde erneut ins Knesset gewählt und unter der neuen Regierung von Menachem Begin zum Landwirtschaftsminister berufen. Als President eines interministeriellen Kommitees war er zudem für die Gründung israelischer Siedlungen in den besetzten Gebieten verantwortlich. Sein Ziel war es autonome Palästinensergebiete mit einem Netz von jüdischen Siedlungen zu durchziehen und das Gebiet dadurch zu zerstückeln.

      Im Camp David - Abkommen von 1978 einigten sich der ägyptische Präsidenten Anwar el Sadat und der israelische Regierungschef Begin, dass das Westjordanland und der Gaza - Streifen nach einer Übergangsphase einen Autonomiestatus erhalten sollte. Israel nahm wieder diplomatische Beziehungen mit Ägypten auf und das Militär wurde aus dem Sinai zurückgezogen (beendet im April 1982). Wegen seines offenkundigen und kompromisslosen Eintretens für die Interessen Israels in den besetzten Gebieten, war es nicht verwunderlich, dass Sharon mit dem Camp David - Abkommen nicht einverstanden war. Offenbar aus Verärgerung über die israelische Politik befahl Sharon beim Teilabzug der Israelis aus den Golan-Höhen, die Sprengung der syrischen Stadt Kuneitra. Noch heute gelten die Trümmer als Zeichen israelischer Zerstörungswut.

      1981 wechselte Sharon in das Amt des Verteidigungsminister, in seiner neuen Position ordnete er den umstrittenen Einmarsch in den Libanon an. Während dieses Feldzuges wurden 6.000 PLO - Kämpfer in Beirut in die Enge getrieben und 15.000 PLO - Angehörige mussten in benachbarte arabische Länder flüchten. Bei den Massakern an palästinensischen Flüchtlingen im Libanon, die christliche Milizen unter den Augen des israelischen Militärs verübten und die etwa 800 Todesopfer forderten, warf eine Untersuchungskommision Sharon eine "Mitverantwortung" vor. Dabei erlitt er als Verteidigungsminister seine größte Niederlage und musste 1983 von seinem Posten zurücktreten.
      Dennoch blieb er Minister ohne Geschäftsbereich im Kabinett und übernahm 1984 unter Regierung von Shimon Peres das Handels - und Industrieministerium.


      Sharon blieb konsequenter Gegner jeglicher Kompromisse und Zugeständnisse an die Palästinenser. Immer wieder warf er Ministerpräsident Rabin während seiner Amtszeit vor, er liefere die "jüdischen Siedler in den israelischen Kernlanden Judäa und Samaria" an die "verbrecherische PLO" aus und kritisierte seine Friedensbemühungen.
      1996 wurde Sharon zum Minister für Nationale Infrastruktur ernannt und war somit an der Förderung von Gemeinschaftsprojekten mit Jordanien, Ägypten und den Palästinensern beteiligt.

      Als 1998 Außenminister Levy unter der Regierung von Ministerpräsident Netanjahu zurücktrat, berief Netanjahu, nachdem er zunächst selbst das Amt übernommen hatte, Sharon überraschend zum neuen Außenminister. Sharon bezeichnete von Anfang an den Truppenrückzug aus weiteren Teilen der besetzten Gebiete, eine Vereinbarung zwischen Netanjahu und Palästinenser-Präsident Jassir Arafat, als nationale Katastrophe. Sharon sollte Verhandlungen für ein endgültiges Abkommen mit der palästinensischen Autonomiebehörde führen und traf mit politischen Vertretern der USA, Europas, der Palästinenser und arabischer Staaten zusammen, mit dem Ziel, den Friedensprozess voran zu bringen.
      Nach dem Sieg Ehud Baraks von der Arbeitspartei über Netanjahu 1999 wurde Sharon zum Vorsitzenden der Likud - Partei gewählt. Als Barak im Dezember 2000 jedoch überraschend zurücktrat, gewann Sharon die im Februrar 2001 notwendig gewordenen Neuwahlen zum Ministerpräsident.

      Auch nach seinem Amtsantritt eskallierte die Gewalt im Nahen Osten weiter und zahlreiche Vermittlungsversuche um einen Waffenstillstand zwischen Israel und den Palästinensern zu erreichen, scheiterten. Seine Politik blieb auch weiterhin kompromisslos, obwohl er sich des öffteren im Wahlkampf als "Garant des Friedens" präsentierte.

      Immer häufiger gerät Sharon mit seiner auf Konfrontation ausgerichteten Politik in internationale Kritik.

      Warum will Sharon nicht mit Arafat reden?
      Was tut Ariel Sharon für den Frieden?
      Wird es im Nahen Osten jemals Frieden geben?

      Über die Situation in Nahost, Sharons Führungsweise, die Rolle Deutschlands im Nahostkonflikt und den Antisemitismus in Deutschland und Europa spricht Michel Friedman exklusiv mit Ariel Sharon.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 04:31:13
      Beitrag Nr. 93 ()
      test
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 09:11:32
      Beitrag Nr. 94 ()
      @ deep thought

      ist mir auch aufgefallen, dass die Kurz-Bio recht kritisch
      ausfällt, davon weiß Friedmann sicher nichts :D
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 12:04:36
      Beitrag Nr. 95 ()
      Unwissenheit würde ich Friedmann nicht unterstellen. Wenn es einen Vorwurf gibt, der bei diesem Mann ganz sicher unzutreffend ist, dann Unwissenheit bzw. schlechte Vorbereitung.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 13:45:20
      Beitrag Nr. 96 ()
      Scharon für stärkeren deutschen Einsatz gegen Antisemitismus

      24 Juli 2002 12:23 CEST
      Berlin (Reuters) - Israels Ministerpräsident Ariel Scharon hat Deutschland und die Bundesregierung zu einem entschlosseneren Vorgehen gegen Antisemitismus aufgerufen.

      Er sage Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Außenminister Joschka Fischer (Grüne) bei seinen Treffen mit ihnen, dass sie mehr gegen Antisemitismus tun müssten, sagte Scharon in einem vorab veröffentlichten Interview der ARD-Sendung "Friedman", das am Mittwochabend gesendet werden sollte. "Ich glaube, dass wir immer oder fast immer über die Frage des Antisemitismus sprechen", sagte Scharon weiter. Der Antisemitismus könne sich ausbreiten: "Es beginnt mit Antisemitismus, der zu neuem Faschismus führt." Darin liege eine Gefahr nicht nur für Juden, sondern auch für Länder, die Antisemitismus tolerierten.

      Scharon ging in dem Interview nicht konkret auf die Antisemitismus-Debatte der FDP ein, die der stellvertretende Parteichef Jürgen Möllemann im Frühjahr durch seine Kritik an Israels Politik und an Friedman ausgelöst hatte, der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland ist. Scharon hatte diese bei einem Besuch von FDP-Chef Guido Westerwelle in Jerusalem scharf kritisiert.

      "Antisemitismus wird es in Europa immer geben und hat es in Europa immer gegeben", sagte Scharon. Dies habe damit zu tun, dass die heute junge Generation wenig über die Vergangenheit wisse, etwa über den Holocaust. Zudem stellten die rund 20 Millionen in Europa lebenden Araber einen politischen Faktor dar, sagte Scharon. Deutschland sei "eines der Länder mit der freundschaftlichsten Einstellung überhaupt" gegenüber Israel, das aber dennoch mehr gegen Antisemitismus tun müsse, sagte Scharon.

      reuters

      sharon sollte sich in der tat mal genauer mit faschismus beschäftigen, er scheint zu einer generation zu gehören, die das pfeifen im pinienwald nicht hört.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 16:48:10
      Beitrag Nr. 97 ()
      Scharon sollte sich mal mit dem Unterschied zwischen Faschismus und Nationalsozialismus beschäftigen. Und z.B. mit der Rolle, die Franco (Spanischer Faschistenführer) bei den griechischen Juden während der Deutschen Besatzung in den 40`ern gespielt hat :)

      Aber das passt wohl nicht ins Weltbild, weil man dann nicht mehr einfach und plakativ daherreden kann.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 17:14:24
      Beitrag Nr. 98 ()
      Hessen, 24.07.02
      Der Lord hat jeden vernünftig denkenden Menschen aufgerufen, zu einem entschlosseneren Boykott des Herrn Scharon und seiner Unmenschlichkeit/Kriegstreiberei sich zu entschließen.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 20:51:22
      Beitrag Nr. 99 ()
      @Lord: ich jage gleich Harry Potter auf Dich :)

      Wenn die Sendung scheiße sein sollte rufe ich ihn wieder zurück.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 21:13:29
      Beitrag Nr. 100 ()
      Scharon ist ein politisches Auslaufmodell...

      Er sieht Arafat und glaubt, es gebe nur ein Auslaufmodell...

      dabei wimmelt die Welt von politischen Auslaufmodellen, zwei davon sind Arafat und Scharon.
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 10:08:36
      Beitrag Nr. 101 ()
      Ich muss zurückrudern:

      Friedman hat tatsächlich versucht, kritische Fragen zu stellen und sogar bei dem stets ausflüchtenden Scharon mehrfach nachgehakt.

      Aber man sah sogar so etwas wie Verzweiflung in Friedman´s Gesicht:

      Scharon ist ein politischer Autist.

      Jeder Satz zeigte, daß der Mann einzig auf Vernichtung aus ist und niemals den Palästinensern eine faire Chance gibt.

      Zur Siedlungfrage sagte er nur, diese Farge würde sich jetzt nicht stellen :eek: und erst am Ende des Friedensprozesses beantwortet.
      Er beantwortete nicht einmal die Frage, ob er den Bau neuer Siedlungen stoppen wolle!

      Extrem dreist und zynisch angesichts der Geschenisse nur 24 Std. nach dem Interview ist seine Behauptung, die Armee Israels sei "Angewiesen, jederzeit maximale humanitäre Hilfe" zu leisten.
      So zynisch sprechen eigentlich nur Diktatoren oder George "Ölmillionär" W. Bush.

      Er Sprach von "jahrhunderte altem arabischem Terror" , er sagte, Israel habe die bestzten Gebiete ja schließlich "rechtmäßig erobert" und zwar "im Gegensatz zu anderen Ländern, die gebiete nach Niederlagen abgeben mussten" .

      DEr Mann spricht wie Botha vor 30 Jahren.

      Einen FRieden gibt es nur ohne ihn.

      Zu Friedman: Er hat sich wacker geschlagen, ich glaube, er wollte und hat tatsächlich kritische Fragen gestellt.

      Aber auch jemand wie er musste mit sichtbarem Entsetzen feststellen, daß Scharon einzig an einem Israel inklusive besetzter gebiete interessiert ist. Und daß Scharon es bereits als maxmales Entgegenkommen ansieht, wenn "die Palästinenser bei uns arbeiten dürfen" .

      Apartheid pur.

      DA wird es in der personellen Konstellation nie und nimmer Frieden geben.
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 11:43:59
      Beitrag Nr. 102 ()
      Auf mich hat Scharon etwas den Eindruck eines verwirrten alten Mannes gemacht. Er hat immer wieder das gleiche wiederholt, ohne auf die Fragen wirklich einzugehen.

      Friedmann ist tatsächlich der beste Interviewer des deutschen Fernsehens. Wer sonst stellt kritische Fragen und beharrt auf deren Beantwortung, wenn Politiker ausweichen?
      Aber bei Scharon war selbst er chancenlos.

      Ich fand es allerdings ziemlich blöd von Friedmann, schon wieder das Thema Antisemitismus in Europa anzusprechen. In einem Interview mit dem israelischen MP könnte man doch wohl interessantere und aktuellere Fragen stellen.

      @D.T: Von "rechtmäßig erobert" hat er nach meiner Erinnerung aber nicht gesprochen. Er hat nur die (durchaus berechtigte) Frage gestellt, wann in der Geschichte schon einmal ein Staat nach einem gewonnenen Krieg die eroberten Gebiete wieder zurückgegeben hat.

      Ansonsten Zustimmung zu Deinen Ausführungen. Ich war wirklich erschrocken gestern abend.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 10:51:32
      Beitrag Nr. 103 ()
      Kleiner Einblick in den israelischen Alltag und den religiösen "Terror" der Fundamantalistischen othodoxen Juden:




      nebensachen aus jerusalem
      Gelbe Seiten für Boykotteure

      Koscher ist eben nicht gleich koscher
      Avner, mein Nachbar, ist ein Mann mit Prinzipien. Im Supermarkt achtet er auf den Erwerb auschließlich politisch korrekter Waren. Dabei geht es ihm allerdings so wenig um den Boykott von deutschen Produkten, wie seine Eltern ihn bis heute praktizieren, wie etwa von Seifen und Körpercremes aus den Fabriken jüdischer Siedlungen. Avner ist nur an einem interessiert: dem Koschheitssiegel.

      Nun könnte man meinen, mein Nachbar sei ein sehr frommer Mann, wenn er so genau prüft, wer die Garantie für die Einhaltung der jüdischen Regeln bei der Produktion übernimmt. Genau das Gegenteil ist der Fall. Schlimm genug, so meint er, dass ich überhaupt an die Rabbiner zahlen muss, wenn ich Margarine oder Brot einkaufe. Die großen Supermarktketten halten sich nämlich aus Furcht vor dem religiösen Establishment peinlich genau an die Anordnung, keine Produkte in die Regale zu stellen, die nicht über ein Koschheitssiegel, entweder von einem lokalen Rabbiner oder vom "Badaz", dem staatlichen Rabbinat, verfügen. Selbst ausländische Produkte müssen, wollen sie außerhalb von exklusiven Feinkostläden gehandelt werden, dem Rabbiner vorgeführt werden.

      Koscher ist nicht gleich koscher, erklärt Avner. Hier ginge es nicht nur um Schlachtmethoden und die Trennung von Milch und Fleisch. So müssten, den jüdischen Gesetzen streng Folge leistend, zum Beispiel Obstbäume, die gerade anfangen zu tragen, zunächst drei Jahre unberührt bleiben und später jedes siebente Jahr. "Glatt koscher", wie es die Ultraorthodoxen benötigen, ist nur, was besonders als solches ausgezeichnet wurde.

      Dabei können einmal erteilte Koschheitssiegel auch wieder zurückgenommen werden, wenn, wie bei der Werbung für Joghurt, der anhand einer Bilderserie über die Entwicklung vom Affen zum Menschen vermarktet werden sollte, religiöse Gefühle verletzt werden. "Der Druck geht so weit, dass Bäckereien dazu angehalten werden, ihr Mehl nur von Bauern zu erstehen, die die frommen Regeln befolgen", schimpft Avner.

      Noch weigern sich die Kibutzim (Landwirtschaftskooperativen) indes, die Weizenernte eines jeden siebenten Jahres zum Opfer zu bringen. Offenbar ist der Absatz bislang nicht ernstlich bedroht. "Auf manchen Produkten sind zwei und mehr Siegel, das heißt, wir müssen doppelt für die Prüfung bezahlen", meint Avner. Genau das ist es, worauf er achte. Nur nicht mehr als unbedingt nötig zahlen.

      Erleichtert werden soll der weltliche Boykott durch die bevorstehende Veröffentlichung "Gelber Seiten" - nur für Produkte ohne Koschheitssiegel. Damit werden die Religiösen im Land endlich einmal in ihre Schranken verwiesen, jubelt Avner mit Vorfreude und schenkt noch einmal eine Runde Mineralwasser ein. San Benedetto, steht auf der Flasche: "unter Aufsicht der Rabbiners Reuven dela Roka, Venedig", und: "mit Genehmigung des Oberrabinats von Israel" und: "unter Aufsicht von Badaz". "Ja, ja", nickt Avner, als ich mit dem Finger auf das Schild deute. "Wo es doch einfach am besten schmeckt."

      SUSANNE KNAUL

      taz Nr. 6818 vom 5.8.2002, Seite 12, 105 Kommentar SUSANNE KNAUL, Kolumne

      taz muss sein
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 10:58:46
      Beitrag Nr. 104 ()
      ist bärbel schäfer, die tussi von friedmann , eigentlich koscher, oder muss er sich eine neue backen???
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 11:00:28
      Beitrag Nr. 105 ()
      @roland:

      Bist du tatsächlich CDU-Wähler?
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 11:23:21
      Beitrag Nr. 106 ()
      ja, ich wähle union!! friedmann ist nur zu 51% cdu mitglied(hat er in einem interview gesagt)
      gruss
      rh
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 11:25:31
      Beitrag Nr. 107 ()
      Und zu wieviel Prozent bist Du CDU-Mitglied?

      Man muss sich angesichts Deiner Ergüsse hier regelrecht dafür schämen, auch für einen Regierungswechsel zu sein. Peinlich.

      Ich weiß allerdings, dass solche Idioten nicht repräsentativ für die CDU sind. Gott sei Dank.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 13:49:00
      Beitrag Nr. 108 ()
      roland hausse =

      Der Fleischgewordene Blick in die Abgründe menschlicher Primitivität......


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