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    Propaganda-Abteilung der DB sprach von "tief überverkauft" - am 05.07.02! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.07.02 18:20:39 von
    neuester Beitrag 24.07.02 11:35:01 von
    Beiträge: 11
    ID: 610.383
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      schrieb am 21.07.02 18:20:39
      Beitrag Nr. 1 ()
      ----- Original Message -----
      From: db-newsletter
      To: xxx
      Sent: Friday, July 05, 2002 3:15 PM
      Subject: dbnewsletter: ASP / Auslandsmaerkte aktuell - der Wochenbericht

      Die Auslandsbörsen - der Düsseldorfer Wochenbericht

      [...]

      Eine sehr sehr volatile Börsenwoche! Ein neuer Accounting-Skandal, WorldCom, einige enttäuschende Konjunkturdaten und Gewinnwarnungen sorgten am Dienstag für Kurs-einbrüche. Am Montag noch hatte es schöne Kursavancen gegeben auf Gerüchte hin, ein bedeutender Investor plane Aktienkäufe auf Kosten von Rentenverkäufen. Massive Short-Endeckungen setzten daraufhin ein. Die gegen Ende der Berichtswoche eintreffenden besseren Konjunkturdaten sorgten für Kursavancen. Die Notenbank hat die Leitzinsen unverändert auf dem 40-Jahre-Tiefstand belassen: Diskont 1¼%, Federal Funds 1¾%. - Die Renten zuletzt etwas leichter: Rendite 10-jährige Treasuries 4,81%. Der Dollar bleibt stark: 0,99 US603D 1 €. - Der Consumer-Confidence-Index des Conference Board ist im Juni auf 106,4 (von 110,3) zurückgefallen. Auch sind die "existing home sales" rückläufig gewesen. Andererseits gab es zuletzt sehr positive Wirtschaftsdaten: Auftragseingang dauerhafte Wirtschaftsgüter im Mai +0,6%, "new home sales" +8,1%. Das BIP-Wachstum für das 1. Quartal ist auf 6,1% heraufrevidiert worden. - WorldCom ist im Instinet mit 9 cts umgegangen. Die schwachen Quartalszahlen von Fed Ex sorgten für einen Kurseinbruch. An den schwachen Tagen wurden auch Konsum-Wachstumstitel wie Procter & Gamble verkauft, die Tabakaktien schwächer wegen einer erfolgreichen Klage durch einen Kettenraucher (15 Mio. Dollar). Amazon schwach wegen Preiskämpfen. Unter dem Verdacht des "creative accounting" gerieten auch General Motors Xerox und Merck. Finanztitel knickten ein wegen der 30-Mrd.-Dollar-Schulden von WorldCom, gestern setzte eine kräftige Erholung ein. Die Pharmatitel konnten sich unter Führung von Pfizer kräftig erholen, der CFO von Pfizer hat eine Welle von Fusionen vorhergesagt und den Rückkauf eigener Aktien angekündigt. Der Nasdaq hatte den Tiefstand vom 21. September kurzzeitig unterschritten (1.387), sich dann deutlich erholt. - Der Markt ist tief überverkauft, die "Window Dressing"-Aktionen der institutionellen Anleger zum Quartalsende sind abgeschlossen, eine Erholungsrally ist fällig, von dem vor allem Technologie (IBM, Dell, Intel, Nokia, Cisco, Microsoft u.a.) sowie Zykliker (Dow Chemical, Sears Roebuck, International Paper) profitieren sollten. Morgan Stanley hat den Technologiesektor auf neutral heraufgestuft. Die Finanztitel (CitiGroup u.a.) haben großes Erholungspotential.
      -----

      Dow Jones seit dem Newsletter, er verlor fast 1400 Punkte! Ein Beispiel, wie selten dämlich und anlegerschädigend die Kommentare der renommierten Banken sind! Dieser Auslands-Newsletter strotzt zwar fast immer von blauäugig-penetranten Zweckoptimismus, der fast schon denjenigen eines H. Thieme übertrifft, aber so eklatant war es selten! Wenn die Entscheider ähnlich denken, wie die Meinungsführer in den Kaufpropaganda-Abteilungen, dann will ich eine Pleite der Deutschen Bank bei weiteren Marktkorrekturen nicht mehr ausschließen!



      Und hier ein Auszug aus dem Newsletter vom 22.03.02!! Auf den Jahres-Höchständen!

      -----
      [...]
      Der "Dow" hat am Dienstag mit 10.635 das höchste Niveau seit 9 Monaten erzielt. Procter & Gamble, Goldman Sachs fest nach besser als erwarteten Gewinn-ausweisen. Compaq fester, weil die Übernahme der Hewlett Packard offenbar zustande kommt (20,8 Mrd. Dollar) - Hewlett Packard leichter. General Electric schwächer wegen Bilanzierungsbedenken. Computeraktien gestern fest wegen optimistischer Aussagen von Oracle für die Branche (Dell, Intel, Microsoft etc.). Kraftwerkbetreiber und Stromhändler fest in Erwartung einer Elektrizitäts-Knappheit in Kalifornien, weil viele Kraftwerkprojekte storniert worden sind (AES, Calpine, Mirant). Airlines schwächer nach "profit warning" Delta. Nortel vorübergehend leichter nach Gewinnrückstufung durch CSFB (bleibt bei Kaufempfehlung mit Kursziel 10 Dollar). Bristol Meyers, Merck knickten ein wegen Problemen mit Medikamenten, wovon die Pharmatitel allesamt nach unten gezogen wurden. Finanzaktien zunächst fest, dann wegen der negativen Zinsprognosen schwächer. - Der augenblickliche Zinspessimismus ist übertrieben. Angesichts der guten Konjunkturaussichten bleiben die Zykliker weiter im Aufwind: Dow Chemical, Alcoa, International Paper, Caterpillar, General Motors, Exxon Mobil, Wal-Mart u.a. Qualitäts-Technologieaktien haben Erholungspotential: IBM, General Electric, Intel, Dell, Texas Instruments, Microsoft, Nokia u.a. Die Finanztitel, Investmentbanken sehen besseren Zeiten entgegen: CitiGroup, Merrill Lynch, Lehman, Goldman Sachs u.a.[...]

      Dow Jones seitdem:

      Avatar
      schrieb am 21.07.02 18:39:13
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wusstest du, dass GE ca. 240US$ Schulden hat!
      Habe ich heute oder gestern hier gelesen. Das wird nicht mehr lange gut gehen.
      Und die noch immer völlig überbewertete Microsoft hat zwar ein Haufen Cash, aber die Produkte verkaufen sich hier in D nicht mehr besonders gut, zumal Microsoft seine Lizenzpolitik zuungunsten der Käufer geändert hat.

      Man wird sehen, wie sich das ganze noch entwickelt, aber wehe, es kommen da irgendwelche Zweifel auf. Dann gehts erst richtig abwärts
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 18:41:10
      Beitrag Nr. 3 ()
      Uups, muss 240 Milliarden US$ heissen! :)
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 18:45:04
      Beitrag Nr. 4 ()
      @info2000
      Das mit Microsoft sehe ich ähnlich. Zumal die Lizenzpolitik immer aggresiver wird und immer mehr Kunden Schnauze voll von der Knebelei und der dauernden Update/Upgrade-Politik haben.
      Ich bekomme regelmäßig die Computerwoche, und man kann feststellen, dass Linux ein immer breites Forum erhält.
      Wie damals, als PCs immer mehr in den Fokus traten, und man wegging von Großrechnern.
      Wenn nicht nur der Bund sondern auch die Länder erst mal im großen Stil umstellen, und nicht nur die Server auf Linux umstellen, und dieser Trend Europa erfaßt, dann sehe ich tief schwarz fpr Mircosoft; 40 Mrd. Dollar in der Kriegskasse hin oder her.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 18:56:12
      Beitrag Nr. 5 ()
      @INFO2000: Hinweis gut, die weltweiten viel zu hohen Schulden bei Unternehmen, Staat und Verbrauchern sind DAS Problem bei einer großen Marktkorrektur. Ein Credit Crunch hätte im jetzigen Zustand der Volkswirtschaften unabsehbare Folgen. Eine weitere wichtige Zahl: Alle Dax-Unternehmen zusammen haben 1,468 Billionen Euro Schulden! (Stand 04/2002) http://www.welt.de/daten/2002/04/11/0411fi325463.htx

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      Avatar
      schrieb am 21.07.02 19:11:13
      Beitrag Nr. 6 ()
      Das Problem dürfte allerdings sein, mit welcher Summe die 500 größten US-Unternehmen (nach Marketcap) bzw. die im Fokus stehenden Firmen im Saldo sind. Weiß das jemand?
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 20:14:19
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo,
      Ihr seit offenbar nicht von der Vereinigung der Claquere (Abt. Gesundbeterei).

      Jetzt mal eine Frage: Wenn alle Welt verschuldet ist, wer sind dann die Gläubiger?

      Ich meine jetzt nicht das "Geldschöpfen" bei den Zentralbanken.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 20:35:46
      Beitrag Nr. 8 ()
      1. Gläubiger sind für Unternehmen einmal die Banken selbst, wenn sie Kredite direkt vergeben an die Unternehmen. Dann natürlich die Anleihen-Besitzer, das sowohl private Investoren sein können als auch Institutionelle (z.B. Bank-Fonds, Versicherungen). Aber auch andere Unternehmen (z.B. Zulieferer), die Forderungen offen haben, gehören zu den Gläubigern.

      2. Für den Staat sind die Gläubiger die Inhaber der Staatsanleihen, ebenfalls private oder institutionelle. Da der Staat praktisch nie pleite gehen kann, gelten Staatspapiere als sicher und haben eine vergleichsweise geringe Rendite.

      3. Gläubiger der Konsumenten sind wiederum die Unternehmen bzw. Banken.

      Geographisch kann man dann noch zwischen ausländischen und inländischen Schuldnern unterscheiden, was z.B. bei einem Währungsverfall wie USD-JPY eine wichtige Rolle spielt:

      Die hier angesprochenen hohen Schulden bei Unternehmen haben bei Totalausfall (Insolvenz) weitreichende negative Folgen für die Börsen, die Wirtschaft, die finanzielle Verfassung der Banken und das Vertrauen die Marktteilnehmer in die konjunkturelle Zukunft, die sich wiederum in fallenden Kursen der eigenen Währung widerspiegelt. Daraus kann eine Abwärtsspirale resultieren, die manchmal auch im Zusammenhang mit der hohen Aktien-Affinität der US-Bürger als umgekehrter Wealth-Effekt beschrieben wird. Beschleunigt werden kann sie durch einen Verkaufsdruck, den ausländischer Anleger ausüben, welche steigenden Kapitalverlusten gegenüberstehen.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 22:28:22
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Info2000
      Das Zusammenzählen von Schulden ist so eine Sache.
      A leiht B 100€,
      B leiht C 100€,
      C leiht A 100€.
      Alle zusammen haben 300€ Schulden.
      Macht nix, denn dem stehen 300€ Guthaben gegenüber.
      Überleg mal, wie das bei Banken aussieht.
      GE Capital ist eine Bank.
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 01:05:21
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ist ja interessant, was hier so geschrieben wird!

      Appropos Schulden bei den Unternehmen:
      Wird heute nicht überall gepredigt, daß Eigenkapital viel zu teuer ist? Je weniger ein Unternehmen mit Eigenkapital arbeitet, desto höher ist dessen Kapitalumschlag. So wie ich das die letze Zeit wahrgenommen habe, hat jeder versucht möglichst kein "totes" Kapital zu besitzen: so wurde Siemens als Bank mit angschlosser Elektroabteilung geschimpft...
      Aber wenn sich die Zeiten ändern (so wie jetzt), dann zählt doch wieder das Eigenkapital, denn die Companies, die zuwenig davon haben, werden in den schweren Verdrängungsphasen vielleicht zu erst umfallen.

      Und wenn ich da nur noch die Worte der tollen Banker und Analysten aus den Jahren 1998 bis 2000 höre, daß alle Gemischtwarenläden (=diversifizierte Unternehmen) nicht wirklich wüßten, was sie tun sollten...bla, bla und bla.

      Diversifizierung und ordentliche Finanzierung wird sich in Zeiten wie jetzt auszahlen, das kann ich sagen!

      Grüße,

      BavarianRealist
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 11:35:01
      Beitrag Nr. 11 ()
      Der letzte Newsletter ist übrigens nicht erschienen!

      Zufall? :D


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      Propaganda-Abteilung der DB sprach von "tief überverkauft" - am 05.07.02!