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    Absturz der Börsen zieht Reuters ins Minus - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.07.02 23:46:11 von
    neuester Beitrag 29.07.02 09:10:15 von
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      schrieb am 23.07.02 23:46:11
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aus der FTD vom 24.7.2002
      Absturz der Börsen zieht Reuters ins Minus
      Von Titus Kroder, London


      Die britische Medien- und Finanzgruppe Reuters hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Vorsteuerverlust verbucht. Damit rutschte der Konzern erstmals seit dem Börsengang 1984 in die roten Zahlen.

      Der weltgrößte Lieferant elektronischer Finanzdaten, Reuters Group, meldete am Dienstag erstmals seit dem Börsengang 1984 einen Verlust von 88 Mio. £. Analysten hatten das Halbjahresergebnis erwartet. Der Umsatz schrumpfte um fünf Prozent auf 1,8 Mrd. £. Die Börsenbaisse schlägt dramatisch auf den britischen Konzern durch, der sich mitten im Umbau befindet, um sich besser gegen den Hauptkonkurrenten, die US-Gruppe Bloomberg, durchzusetzen. Die fallenden Aktienmärkte verursachen eine Geschäftskrise bei Banken, Fonds und Versicherungen, der wichtigsten Kundengruppe, die zwei Drittel des Geschäfts mit Reuters-Bildschirmen ausmacht; das Unternehmen vertreibt seine Daten über eigene Terminals.

      Der Finanzsektor hat seit dem Ende des Börsenbooms weltweit 60.000 Analysten, Fusionsberater und Fondsmanager entlassen. Nach Reuters-Angaben ist die weltweite Nutzerzahl innerhalb eines Jahres von 508.000 auf 449.000 gefallen. Gleichzeitig ist das Geschäft der Reuters-Tochter Instinet wegen der Aktienbaisse in den letzten sechs Monaten um 38 Prozent eingebrochen. Sie hat im letzten Halbjahr einen Verlust von 5 Mio. £ eingefahren. Die Brokerplattform - die einen Großteil des Handels der US-Börse Nasdaq abwickelt - sollte den Konzern ursprünglich von den Finanzdaten unabhängiger machen.

      Im ersten Halbjahr 2001 hatte Reuters noch einen Gewinn von 357 Mio. £ erzielt. Die Reuters-Aktie legte am Dienstag in steigendem Gesamtmarkt um 0,3 Prozent auf 300 Pence zu. Sie lag im März 2000 noch bei 1620 Pence und steht nun auf Neun-Jahres-Tief.


      Abbau von 14 Prozent der Belegschaft

      "Es sind nicht die besten Zahlen (...) aber Reuters ist auf dem Weg der Umkehr", sagte Chief Executive Tom Glocer in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Der ehemalige Wall-Street-Banker hatte im vergangenen Herbst die Führung des britischen Traditionskonzerns übernommen. Glocer zog bislang ein radikales Kostensparprogramm durch, bei dem bislang 2750 Stellen, darunter die Jobs von 600 mittleren und höheren Managern, gestrichen wurden. 14 Prozent der Belegschaft will Glocer abbauen. Auf eine Prognose für 2003 wollte er sich am Dienstag nicht einlassen. "Wir können keine Vorhersage über das laufende Jahr hinaus machen. Wer weiß schon, wann die Märkte wieder drehen werden."

      Der Reuters-Chef und sein Finanzvorstand David Grigson gelten als glasklare Realisten. Das Führungsgespann sagt einen weiteren Rückgang der Umsätze um bis zu sechs Prozent für das zweite Halbjahr voraus. Viele Analysten sehen für die nächsten 18 Monate kein Anspringen der Erträge, einige haben die Prognose für 2004 auf Nullwachstum gestellt.

      Gleichwohl soll die unter Glocer eingeleitete fünfjährige Umbauphase den Konzern finanziell neu ausrichten. Der Amerikaner verspricht seinen Aktionären bereits für das nächste Jahr eine Ausweitung der Geschäftsmarge auf 12 Prozent. Danach soll die Spanne konzernweit bis auf 20 Prozent steigen. Reuters-Chef Glocer wiederholte am Dienstag dieses Ziel, es hänge aber von den Marktbedingungen ab, ob es erreicht werde.


      Skeptische Analysten

      Analysten, die Reuters kürzlich mit einer Welle an Herabstufungen überzogen, bleiben überwiegend skeptisch. "Dem Unternehmen fehlt immer noch der entscheidende Kick, der die Aktie wieder nach oben bringt", kommentierte Simon Baker von SG Securities am Dienstag. Die Investmentbank Merrill Lynch reagierte mit einem Kurzbericht auf das Ergebnis, der den Titel trug: "Kosten auf Kurs, Erträge lausig!". Ein Analyst bei Credit Agricole sah "noch keine Anzeichen von Erholung".

      Bislang bleibt dem britischen Konzern nur die Hoffnung auf die erwarteten Einspareffekte aus dem Umbau. Nach den Plänen sollen 2003.205 Mrd. £ gespart werden. Für 2003 werden 305 Mio. £ erwartet. Die im Juni bekannt gegebene Kürzung weiterer 650 Managementstellen soll weitere 100 Mio. £ sparen.

      Der Reuters-Konzern hält mit einer aufgefrischten Bedieneroberfläche "3000Xtra" gegen die Erosion seiner Kundenbasis an. Das neue Paket bietet detailliertere Echtzeit-Informationen über die Finanzmärkte und soll vor allem die stark geschrumpfte Kundengruppe der Devisenhändler zurückholen, die derzeit fast 30 Prozent der Bildschirmabonnements ausmachen.

      © 2002 Financial Times Deutschland
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      schrieb am 23.07.02 23:56:35
      Beitrag Nr. 2 ()
      Schon am 20.06.2002 hatte Reuters aufgrund der schlechten Zahlen eine neue Runde beim Stellenabbau gemeldet. Damals war der Kurs der Reuters-Aktie bereits auf den niedrigsten Stand seit 8,5 Jahren gefallen. Hierzu nochmals ein Auszug aus der seinerzeitigen Meldung:


      (...)Ergänzend zu den bereits geplanten Einsparungen sollen weitere 650 Arbeitsplätze abgebaut werden. Damit sollen nach Angaben des Unternehmens künftig zusätzlich rund 100 Mio. Pfund pro Jahr eingespart werden. Mit dem Arbeitsplatzabbau, der vor allem das mittlere und höhere Management treffen soll, werde die operative Gewinnmarge im kommenden Jahr voraussichtlich auf mehr als zwölf Prozent steigen, teilte Reuters am Donnerstag in London mit. Im Jahr 2002 werde für die Restrukturierung ein Betrag von 100 Mio. Pfund zurückgestellt, es würden aber bereits in diesem Jahr zusätzliche Einsparungen von 20 Mio. Pfund erzielt.

      Im April hatte Reuters angekündigt, auf Bruttobasis rund 2100 der zuvor etwa 19.000 Stellen zu streichen. Die weltweit schwachen Finanzmärkte und die dadurch ausgelöste schwierige Lage bei internationalen Finanzgruppen - den Hauptkunden von Reuters - hatten zuletzt im ersten Quartal 2002 zu einem deutlichen Umsatzrückgang geführt.(...)

      Ciao BigLinus :cool:
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 00:09:43
      Beitrag Nr. 3 ()
      Tschö Alice Segschneider

      mein Kirschmund;)
      Avatar
      schrieb am 29.07.02 09:10:15
      Beitrag Nr. 4 ()
      hier interessieren sich noch welche für reuters ... wie schön :-)


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