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    soll anschließend keiner sagen, er hätte es nicht gewußt - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.08.02 14:17:09 von
    neuester Beitrag 24.11.03 18:23:01 von
    Beiträge: 336
    ID: 615.350
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      schrieb am 03.08.02 14:17:09
      Beitrag Nr. 1 ()
      Deutsche Soldaten für Militäraktion gegen Irak
      Schäuble schließt eine deutsche Beteiligung nicht aus

      Der außenpolitische Experte der CDU, Wolfgang Schäuble, hat sich für eine Beteiligung Deutschlands an einer möglichen Militäraktion gegen den Irak ausgesprochen. Schäuble, der im Wahlkampfteam von Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) für den Bereich der Außenpolitik zuständig ist, machte in der Zeitung "Bild am Sonntag" allerdings deutlich, dass vor einer Militäraktion gegen den Irak "eine klare Beschlusslage der Vereinten Nationen erfolgen" müsse.
      Schäuble deutet Beteiligung an
      Deutschland, so führte Schäuble weiter aus, habe sich immer dafür eingesetzt, dass UN-Beschlüsse auch durchgesetzt werden. Daher sei es logisch, "dass sich Deutschland nicht entgegenstellen würde, wenn die Beschlüsse der Vereinten Nationen durchgesetzt werden. Sie können davon ausgehen, dass sich Deutschland in diesem Fall in einer angemessenen Form beteiligen würde."

      Diplomatie hat Vorrang
      Militärische Einsätze seien "nie ganz ohne Gefährdungen möglich", fügte Schäuble hinzu. Aber noch sei ein militärisches Vorgehen nicht abzusehen. Seiner Ansicht nach sollte Deutschland jetzt alle Anstrengungen darauf verwenden, auf diplomatischen Weg den Irak dazu zu bewegen, dass die UN-Waffeninspektionen wieder in vollem Umfang aufgenommen werden können. Die Einladung Iraks an den Chef der UNO-Waffeninspektoren, Hans Blix, zu Gesprächen nach Bagdad, nannte Schäuble in der "Rheinischen Post" einen Anlass "zu einer gewissen Hoffnung".

      Waffeninspektionen - USA lehnen Angebot Iraks ab
      Stoiber will beruhigen
      Union-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) hat unterdessen vor Panikmache wegen eines möglichen US-Angriffs auf den Irak gewarnt. Auch in den USA sei die Debatte über die richtige Irak-Politik noch lange nicht abgeschlossen, sagte Stoiber dem Sender "Deutsche Welle TV". Er erwarte von Gesprächen zwischen den Vereinten Nationen (UN) und der irakischen Führung, dass Bagdad UN-Waffeninspektoren ins Land lässt. Eine Diskussion über einen möglichen US-Militärschlag erübrige sich dann. Ob er im Falle eines Wahlsieges als Bundeskanzler einen amerikanischen Angriff auf den Irak unterstützen würde, bezeichnete Stoiber als "hypothetische Frage".

      SPD: "Keine Abenteuer"
      Die SPD hatte zuletzt deutlich gemacht, dass sie angesichts der wachsenden Furcht vor einem möglichen US-Militärschlag auch die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik ins Zentrum ihres Wahlkampfes rücken will. Kanzler Gerhard Schröder bezeichnete eine zuverlässige deutsche Außenpolitik "ohne Bereitschaft zu Abenteuern" als zentrale Wahlkampfaussage seiner Partei. SPD-Generalsekretär Franz Müntefering unterstrich, die Bundesrepublik müsse in diesem Konflikt ihren "deutschen Weg gehen" und versuchen, über die UNO und auf anderen Kanälen zur Entspannung beizutragen.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 14:24:01
      Beitrag Nr. 2 ()
      ...was nicht bedeutet, dass sich die SPD in Falle ihrer Wiederwahl nicht an einem Kriegsszenario beteiligen würde....
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 14:29:44
      Beitrag Nr. 3 ()
      so, so, jetzt soll`n wir die Rolle der Briten als Vasallen
      übernehmen!
      In diesem Fall sollte jeder wissen, daß hier Widerstand gegen die Regierung (auch militant) zur Pflicht würd.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 14:37:56
      Beitrag Nr. 4 ()
      § 80
      Vorbereitung eines Angriffskrieges

      Wer einen Angriffskrieg (Artikel 26 Abs. 1 des Grundgesetzes), an dem die Bundesrepublik Deutschland beteiligt sein soll, vorbereitet und dadurch die Gefahr eines Krieges für die Bundesrepublik Deutschland herbeiführt, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.


      § 80a
      Aufstacheln zum Angriffskrieg

      Wer im räumlichen Geltungsbereich dieses Gesetzes öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) zum Angriffskrieg (§ 80) aufstachelt, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 14:40:45
      Beitrag Nr. 5 ()
      nö, bonmala. die anfälligkeit für mediale kriegspropaganda ist allenthalben ziemlich hoch. man darf überhaupt gespannt sein, welche mittel und wege diesmal gefunden werden. beim letzten irak-krieg war der werbe"gag" ja so angelegt, dass behauptet wurde, babys seien von den irakern beim einmarsch aus brutkästen gerissen und zu tode geschlagen worden seien. ein lügenmärchen, das seinen zweck erreichte. im kosovo-krieg waren es die toten von racak, die walker der presse vollendet präsentierte und damit die öffentlichkeit für einen krieg gewinnen wollte, für den nach umfragen keine mehrheiten vorhanden waren.

      aber eines steht unabhängig von allen fakes und ammenmärchen, die uns noch serviert werden, jetzt schon felsenfest: man wird auch diesmal keine kosten und mühen scheuen, hochbezahlte agenturen zu engagieren, um lügen in die welt zu setzen. das wird auch das englische volk überzeugen und zur räson bringen, das nicht will wie toni blair. gibts eigentlich bei uns umfragen?

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      Avatar
      schrieb am 03.08.02 14:56:48
      Beitrag Nr. 6 ()
      Na ja, dann soll Schäuble doch in seinem Rollstuhl die Vorhut stellen.
      Und jetzt eine Frage: Wenn keiner mehr für einen Krieg gegen den Irak etc. zu begeistern wäre, hm, würde binLaden eventuell nochmals zuschlagen?
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 15:02:12
      Beitrag Nr. 7 ()
      @ wrdl
      die spuren des terrors führen nicht in den irak, sondern ins lager der us-verbündeten, nämlich nach saudi-arabien http://www.zeit.de/2001/47/Politik/200147_saudi-arabien.html
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 15:13:07
      Beitrag Nr. 8 ()
      # 7
      Danke für den Hinweis
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 15:54:30
      Beitrag Nr. 9 ()
      Die USA können sich den Krieg nicht leisten. die 80 Mrd. $
      müssten sie selbst zahlen und Bush hat den Überschuss von Clinton bereits dicke ins Minus gebracht.
      Der Golfkrieg hat 60 Mrd. $ gekosten, allerdings haben davon Saudi A., Kuwait und Japan mehr als 2/3 bezahlt.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 16:53:56
      Beitrag Nr. 10 ()
      Schäuble hat sich nicht für eine Beteiligung ausgesprochen. Er hat gesagt, daß er eine Beteiligung nicht auschließen könne.

      Das stellt einen erheblichen Unterschied dar. Ausserdem war es Schröder, der den USA einen Blankoscheck ausgestellt hat und nicht Stoiber oder Schäuble oder Westerwelle oder Marie-Luise Marian.

      Schön bei der Wahrheit bleiben! Gilt auch für den Spiegel.

      Ausserdem gibt es nur einen Grund, warum die SPD die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik als Wahlkampfthema nutzen will. Es ist das einzige Feld in dem sie Punkte sammeln könnte. Aber ob eine solche Ablenkung von der desaströsen innenpolitischen Lage Früchte trägt, ist fraglich.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 17:22:20
      Beitrag Nr. 11 ()
      Wolfgang Schäuble (CDU), im Team von Kanzlerkandidat Edmund Stoiber zuständig für Außen- und Sicherheitspolitik, sagte der SZ mit Bezug auf Saddam: „Wo Einsicht fehlt, muss Zwang nachhelfen.“ Man dürfe jedoch nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun. Vor einem Militäreinsatz müssten „wirklich alle diplomatischen Mittel ausgeschöpft werden“. Das heiße: „Entschlossenheit und Einigkeit von Europäern und Amerikanern, um unmittelbar und erfolgreich die UN-Waffeninspektion wieder aufnehmen zu können.“ Eine etwaige deutsche Kriegsbeteiligung knüpfte Schäuble an ein UN-Mandat: Die Union habe immer die Auffassung vertreten, dass die UN fähig sein müssten, ihre Beschlüsse durchzusetzen. „In der Logik dieser Position steht, dass sich Deutschland nicht entgegenstellen wird, wenn die Durchsetzung von UN- Beschlüssen ansteht.“

      Noch Fragen?
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 17:42:27
      Beitrag Nr. 12 ()
      Deutschland könnte sich doch gar nicht gegen die UN-Mandate richten, wenn es sich nicht international blamieren will. Überlegt doch, was das für außenpolitische Probleme aufwerfen würde. Ob Schröder oder Stoiber Kanzler ist spielt da eine untergeordnete Rolle!


      Thierri
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 17:44:46
      Beitrag Nr. 13 ()
      57 Jahre nach Vernichtung der Nazis, 57 Jahre nach einem schlimmen Zweiten Weltkrieg werden wohl wieder deutsche Soldaten ihr Leben lassen müssen und das in einem fremden Land, das uns nichts angeht. Mensch Ihr hirnverbrannten Amifreunde, hört auf mit dem Säbelrasseln!!!
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 17:48:52
      Beitrag Nr. 14 ()
      Unter einer Beteiligung sollte man keinen Aufmarsch tausender Soldaten erwarten. Höchstwarscheinlich werden nur Fuchspanzer nach einer entsprechenden, zuvor erfolgten Bombardierung durch die amerikanischen und britischen Streitkräfte eingesetzt. Vielleicht auch ein paar Elitekämpfer der KSK.Truppe, die zuvor schon in Afghanistan eingesetzt wurden.

      Eine breite Offensive wird die deutsche Armee jedoch nicht führen.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 17:48:59
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hallo zusammen,
      hatte/hab`(weil 1x werde ich auf alle Fälle nochmal antworten) eine ähnliche Diskussion in einem Thread von User "baggerkalle". Vorweg, ich bin auch gegen ein Eingreifen im Irak auf diese Art und Weise und zu diesem Zeitpunkt. Mich wundert ein wenig, daß sich hier(bis auf #2 vielleicht) noch keine User meldeten und euch als "Memmen" abtaten oder euch unterstellten, ihr würdet Hussein den Rücken stärken. Naja, ist WE und bei WO relativ wenig los und was nicht ist kann ja noch werden obwohl.........so gefällt`s mir auch sehr gut.

      @BonMala
      @JoeUp
      Könnte sogar gut sein, daß es so ist aber irgendwie glaube ich, daß es diesmal nicht so ist. Ich denke, wir werden mal wieder dafür zahlen, uns also quasi "freikaufen" und das ist für mich auch der Ausweg aus #6 und ansonsten sagt Dein letzter Satz doch eigentlich alles.(die holen sich schon ihr Geld und wenn nicht.....pumpen sie sich`s halt.;)

      @>Newark<
      :laugh: der war echt klasse aber hilf mir kurz, wie war das mit den Gesetzen??? Die wurden doch geschaffen damit...........andere sich dranhalten oder so ähnlich, oder??;)

      @Wrdl...(puh, was`ne Buchstabenkombination deshalb die Abkürzung)
      :laugh: der war auch klasse. Alleine die Vorstellung..........köstlich.:D Das gilt für mich aber nicht nur für Schäuble sondern für`ne ganze Menge andrer auch und wenn das der Fall sein würde, daß die zuerst in den Graben müßten..........behaupte mal, dann gäb`s schon keinen Krieg mehr aber zumindest wären wir ein ganzes Stück weiter.

      @antigone
      obwohl dem Verfasser/Urheber ja eigentlich die "Pole" gebührt. Jo, an #5 hab` ich zB beim Thema "Kosten eines Krieges" gar nicht gedacht bzw erfolgreich verdrängt. Wird zwar im Verhältnis zu den Kosten für........"Material und Mensch"(Mensch absichtlich an Stelle 2) verschwindend gering sein, so als Summe aber doch schon `n ganz schöner Batzen sein. Paar Milliönchen kommen mit Sicherheit zusammen aber was soll`s, "das Geld muß raus"(gehört uns ja sowieso nicht" );) Apropos Propaganda obwohl sinnlos da ihr es bestimmt ähnlich sehen werdet. Damals beim Krieg in/um Jugoslawien gab`s darüber auch sehr interessante Berichte im Fersehn.

      @Thierri
      Jaja, mag ja sein aber doch nicht unbedingt so. Hilf mir kurz mit unsrer Verfassung. oder anders, wurde dieser Beschluß nicht von allen irgendwo getragen??? Was wäre denn gewesen wenn CDU,CSU und FDP und von mir aus alle andren außer der SPD dazu NEIN gesagt hätten. Hätte Schröder den dann auch ausstellen dürfen???

      @gewinnnix
      Für mich steckt jedenfalls genau diese "Logik" darin so das Zitat wirklich wörtlich so war.

      @all
      Immer noch schön sachlich, fein. Weiter so und ich wünsch` Euch schonmal `nen schönen Abend.
      WW
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 18:27:26
      Beitrag Nr. 16 ()
      @theWeb...Gab es zuvor eine Abstimmung im Bundestag? Soweit ich informiert bin, gab es diese nicht. Schröder hat die anderen also nicht gefragt. Wenn er das getan hätte, hätten sie zugegebenermaßen auch mit JA gestimmt. Etwas anderes wäre außenpolitisch auch nicht tragbar.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 18:32:28
      Beitrag Nr. 17 ()
      wrdl # 8
      das ist aber nur die halbe wahrheit, gell :)
      wenn du den artikel gelesen hast, dann führt die spur geradewegs wieder zurück. mich schaudert angesichts der parallelen zu dem, was in meinem moloch-thread durch deschner an historischem (und sehr wahrscheinlich nach wie vor höchst aktuellem) zutage gefördert wird.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 19:16:29
      Beitrag Nr. 18 ()
      @ cashlover

      Du rufst hier zu militanten Aktionen gegen die Regierung auf. Welche Regierung meinst Du? Die irakische?

      Was planst Du konkret? Bombenanschläge, Sachbeschädigung oder Körperverletzung?

      Ich wäre Dir ebenso wie die Staatsanwaltschaft für eine baldige Aufklärung dankbar.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 19:26:56
      Beitrag Nr. 19 ()
      onlinetrader
      die wirklichkeitsform von der möglichkeitsform zu unterscheiden ist in der tat nicht jedem gegeben.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 19:39:37
      Beitrag Nr. 20 ()
      Guten Tag, ich bin die Staatsanwaldschaft! Wo kracht`s im Gebälk?
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 19:55:30
      Beitrag Nr. 21 ()
      hier hat die staatsanwaltschaft nix zu gewinnen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 20:02:03
      Beitrag Nr. 22 ()
      Cashlover schreibt:

      (#3 von Cashlover 03.08.02 14:29:44 Beitrag Nr.: 7.034.688 7034688)

      "so, so, jetzt soll`n wir die Rolle der Briten als Vasallen
      übernehmen!
      In diesem Fall sollte jeder wissen, daß hier Widerstand gegen die Regierung (auch militant) zur Pflicht würd."

      Ich möchte (möglichst) gerne wissen, an welche (möglichen)militanten Aktionen (der mögliche) Gewaltlover (möglicherweise) denkt...

      Ist das so besser formuliert, antigone? :D
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 20:06:47
      Beitrag Nr. 23 ()
      es ist nicht zu fassen : die CDU (Schäuble) schliesst die Teilnahme an einer militärischen Auseinandersetzung nicht aus.....

      es wäre unbestritten ein Angriffskrieg, ob mit oder ohne UN-Mandat !

      ich wüsste gerne die Meinung eines Staatsrechtlers zum Stauffenberg-Theorem.......

      wenn politische Papiergewichtler (#14) meinen, es seien ja nur paar Fuchspanzer, ist man nur sprachlos bei solch unnachahmlicher politischer Naivität. ein bisschen Schwangerschaft - geht ja auch nicht !!
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 20:09:24
      Beitrag Nr. 24 ()
      @ onlinetrader
      Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland

      Artikel 20
      [Staatsstrukturprinzipien; Widerstandsrecht]
      (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
      (2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.

      (3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.

      (4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 20:17:34
      Beitrag Nr. 25 ()
      @ antigone

      Meine Frage ist damit nicht beantwortet worden.

      Außerdem ist mir nicht bekannt, dass Schäuble die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung beseitigen möchte.

      Ihr übertreibt es ein wenig, finde ich. Bleibt bitte bei den Fakten.

      Die entscheidenden Fragen sind vielmehr:

      1. Ist die Beteiligung Deutschlands an einem Krieg gegen Irak rechtlich zulässig oder nicht?
      2. Wenn der Krieg rechtlich zulässig wäre, wäre er dann angemessen?
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 20:19:50
      Beitrag Nr. 26 ()
      online.
      ein angriffskrieg verstößt gegen diese verfassungsmässige ordnung.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 20:24:50
      Beitrag Nr. 27 ()
      Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
      Artikel 26
      [Verbot der Vorbereitung eines Angriffskrieges; Kriegswaffenkontrolle]
      (1) Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen.
      (2) Zur Kriegsführung bestimmte Waffen dürfen nur mit Genehmigung der Bundesregierung hergestellt, befördert und in Verkehr gebracht werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 20:31:25
      Beitrag Nr. 28 ()
      @ antigone

      Schäuble hat die Beteiligung Deutschlands von einem "klaren Beschluss der UNO" abhängig gemacht.

      Ein solcher Beschluß müsste erst einmal gefasst werden und das ist mehr als fraglich. Im übrigen glaube ich nicht, dass dann immer noch ein Angriffskrieg vorläge.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 20:31:59
      Beitrag Nr. 29 ()
      Oh Weh der Schwarze Ritter!! Da verzieh ich mich besser wieder in meinen Staatsanwald. :laugh:


      Die von Premierminister Blair zugesagte Beteiligung an einem möglichen US-Angriff stößt zunehmend auf Kritik
      Wenn es Krieg geben sollte zwischen den USA und Irak, dann ist Großbritannien der bisher einzige erklärte Verbündete der Amerikaner. Doch in der Regierungspartei, der Armee und der Presse ist kaum jemand glücklich über diese frühe Zusage. Premierminister Tony Blair gerät bei Fragen nach seinem Verhältnis zu George W. Bush zunehmend unter Druck.

      Von Reinhart Häcker (London)

      Es gilt als offenes Geheimnis, dass Blair dem US-Präsidenten längst die Beteiligung britischer Truppen bei einem militärischen Vorgehen zum Sturz Saddam Husseins zugesagt hat. Doch die Stimmung, die in diesen Tagen auf der Insel dazu zu vernehmen ist, schwankt zwischen Skepsis und offener Ablehnung. Am positivsten scheint sie noch in der Bevölkerung zu sein: 51 Prozent der Briten, fand eine in der Presse veröffentlichte Umfrage heraus, sind gegen eine Beteiligung an einem Krieg in Irak, 40 Prozent sind dafür; im März war es noch umgekehrt: 43 Prozent waren dafür und 41 dagegen.

      Entscheidender noch ist das Urteil der Meinungsmacher. Dienende Militärs schweigen natürlich. Man ahnt eher als man hört, der Generalstab unter seinem Chef Admiral Michael Boyce habe wegen des hohen Risikos zur Zurückhaltung geraten, was eine Beteiligung in Irak angeht. Pensionäre äußern sich hingegen offen in den Medien: Der einstige britische Oberkommandierende Feldmarschall Lord Bramall zitierte in einem Leserbrief einen Ausspruch eines Generals während der Suezkrise: "Natürlich können wir nach Kairo marschieren, aber was zum Teufel machen wir dann?" Der frühere Chef der UN-Truppen in Bosnien, General Michael Rose, erklärte die Beteiligung in Irak für verrückt: Das Risiko sei hoch und ein Kriegsziel nicht zu entdecken. Die seit elf Jahren betriebene Strategie der "Eindämmung" Saddams sei richtig gewesen, ein offener Angriff ohne klar definierte Ziele sei falsch. "Wir schütten Benzin ins Feuer, statt Wasser", so Bramall.

      Im Parlament haben zwar die oppositionellen Konservativen ihre uneingeschränkte Bündnistreue zu den USA erklärt. Doch auf den Hinterbänken der Labour-Mehrheitspartei wachsen die Bedenken beinahe täglich. Unklar ist, ob die Amerikaner nun eigentlich einen massiven Luftschlag mit der Landung von 5000 Elitesoldaten planen oder ob sie 50 000 oder gar 250 000 Soldaten einsetzen wollen. Klar ist, dass zumindest im letzten Fall nach der Beteiligung von 30 000 britischen Verbündeten gefragt würde. "Wir müssen wenigstens wissen, warum", sagt Bruce George, Chef des Verteidigungs-Ausschusses im Parlament.

      In der Regierungspartei scheint es zudem eine deutliche Mehrheit zu geben, die ein Votum der Vereinten Nationen zur Voraussetzung eines Kriegs gegen Saddam machen möchte. Dies hat auch der künftige Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, kürzlich gefordert. Doch Blair will sich darauf ebenso wenig einlassen wie auf eine Unterhaus-Abstimmung.

      Die seriöse Presse hat sich unterdessen auf die Verurteilung von Blairs Irak-Politik eingeschworen. Hugo Young, Chefkommentator des linksliberalen Guardian, nimmt die Amerikaner aufs Korn: Er vermutet eine "Familienfehde" der Bushs und meint, der gegenwärtige Präsident wolle das Geschäft seines Vaters vollenden. "Außerhalb Amerikas und Israels halten diesen Krieg sehr wenige Menschen für nötig", schreibt Young. Simon Jenkins, Starschreiber der konservativen und sonst amerikafreundlichen Times, wird richtig sarkastisch: Jetzt sei Blair "zu Bushs Pudel geworden - die gehorchen auch immer nur einem Herrn".


      Was der Kompetenzschwabensäckel verzählt, interessiert mich offengestanden nicht die Bohne.
      @antigone, bin ich vielleicht falsch hier?
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 20:41:34
      Beitrag Nr. 30 ()
      onlinetrader
      ein angriffskrieg liegt dann vor, wenn ein land angegriffen wird, daran änderte auch eine un-entscheid nichts. es sei denn, man konstruiert den verteidigungsfall. im ersten weltkrieg waren übrigens in den ersten tagen der kriegspropaganda lauter verteidiger unterwegs. angegriffen hat da keiner.

      auf die konstruktion des verteidigungsfalles dürfen wir gespannt sein. die konstruktion ändert aber nichts an der rechtslage. vielleicht versteckt sich ja gnädigerweise demnächst bin laden im irak und die cia fotografiert ihn beim einstieg in die bagdadbahn, beweismässig sozusagen.

      wer den irak wegen tatsächlicher oder angeblicher herstellung von massenvernichtungswaffen angreift, greift an und verteidigt nicht. im übrigen stellen auch die usa massenvernichtungswaffen her und haben sie auch eingesetzt.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 20:47:42
      Beitrag Nr. 31 ()
      will sagen: machen wir uns nichts vor, es weiss jeder, dass bush diesen krieg will. er will den irak angreifen und wartet auf eine möglichkeit, der welt vorzutäuschen, es handele sich um einen verteidigungsfall.

      und er wird seine inszenierung vor den augen der weltöffentlichkeit vollziehen.

      mich interessiert, wen wie an diesem tag verteidigungsfall schreien hören.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 20:56:05
      Beitrag Nr. 32 ()
      @ gewinnix
      nö, gar nicht, wieso? im gegenteil, du bist sehr richtig hier und ich bin sogar froh, dass du da bist :) welcome :)


      wie aber kommts zu deiner aussage? :confused:
      solltest du meinen scherz in # 21 missverstanden haben?
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 20:59:25
      Beitrag Nr. 33 ()
      kom-ähm-impotenzschwabensäggel :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 21:26:37
      Beitrag Nr. 34 ()
      ne ne :)

      Mir kribbelte "Ko....krüppel" sehr in den Fingern. Konnte mich gerade noch beherrschen. :mad:
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 21:56:51
      Beitrag Nr. 35 ()
      IRAK-ANGRIFFSPLÄNE
      Die uneingeschränkte Absage

      Knapp ein Jahr nach den Terroranschlägen vom 11. September scheint die deutsche Regierung von der erklärten uneingeschränkten Solidarität mit den USA abzurücken. Erstmals haben sich Bundeskanzler Gerhard Schröder und Außenminister Joschka Fischer dezidiert gegen einen Irak-Feldzug ausgesprochen.

      Fischer, Schröder: Beim Irak hört die Solidarität auf
      Berlin - Verteidigungsminister Peter Struck hatte in der vergangenen Woche zur Frage nach einer Beteiligung der Bundeswehr an einem möglichen Irak-Krieg noch gesagt, es bestehe kein Entscheidungsbedarf, man müsse die Entwicklung gelassen sehen. Der Kanzler und sein Außenminister teilen die Gelassenheit Stucks inzwischen nicht mehr.
      Klar haben sie sich gegen einen militärischen Angriff auf den Irak ausgesprochen. Bei einem Auftritt am Samstag in Hannover lehnte Schröder zugleich sogar eine Beteiligung Deutschlands an den Kosten eines etwaigen Nato-Einsatzes im Irak ab.

      Schröder sagte in Hannover: "Ich kann nur davor warnen, ohne an die politischen Folgen zu denken und ohne eine politische Konzeption für den gesamten Nahen Osten zu haben, jetzt über Krieg im Irak zu diskutieren." Ohne die USA zu nennen, fügte er hinzu: "Derjenige, der irgendwo reingeht, muss sehr genau wissen, was er dort will und wie er wieder rauskommt." Auch gebe es mit ihm keine Form der Arbeitsteilung mehr, die da laute: "Die Deutschen stehen zwar nicht zur Verfügung, aber sie bezahlen."

      Fischer sagte im ZDF: "Zu meinen, einen Regierungswechsel mit bewaffneter Intervention in Bagdad herbeiführen zu müssen, halte ich für eine falsche Prioritätensetzung." Aus dieser Aussage sei auch seine "tiefe Skepsis" zu entnehmen. Und damit sei auch die Frage nach einer deutschen Beteiligung aus seiner Sicht beantwortet.

      Union für deutsche Beteiligung
      Die Union ist dabei, eine andere Position zu beziehen. Der Außenpolitik-Experte in Stoibers Wahlkampfteam, Wolfgang Schäuble (CDU), sprach sich für eine Beteiligung Deutschlands im Fall einer Militäraktion gegen den Irak aus. Voraussetzung sei ein klarer Beschluss der Uno.

      Möglicherweise wird die Beteiligung an einem möglichen Irak-Krieg den Wahlkampf anheizen. Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) warf Schröder bei einer Veranstaltung in Ludwigshafen bereits vor, mit dem Thema Irak von den innenpolitischen Problemen ablenken zu wollen. Die FDP kritisierte, der Kanzler habe sich in dieser Sache nicht rechtzeitig um Gespräche mit der US-Regierung bemüht.

      Kehrtwende Tony Blairs
      Mit Schröder in ein Horn stößt der britische Premierminister Tony Blair. Nach Informationen der "Financial Times" dringt er entgegen seiner bisherigen Äußerungen zu dem Thema bei US-Präsident George W. Bush darauf, den Irak nicht anzugreifen, bevor Fortschritte bei der Beilegung des Nahost-Konflikts erzielt worden sind.

      Auch der Iran und Saudi-Arabien haben sich am Samstag strikt gegen einen US-Militärschlag gegen den Irak ausgesprochen. "Jede Art von amerikanischem Militäreinsatz gegen Irak oder gegen andere muslimische oder arabische Staaten" lehnten sie ab, erklärte der iranische Außenminister Kamal Charrasi und sein saudi-arabischer Kollege Saud el Faisal, der sich zu einem eintägigen Besuch in Teheran aufhielt.
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      schrieb am 03.08.02 22:18:53
      Beitrag Nr. 36 ()
      Außer Kontrolle
      Der geplante Krieg der USA gegen den Irak ist reine Willkür. Mit Selbstverteidigung hat er nichts zu tun - doch Europa übt sich im Wegsehen oder macht kleinlaute Vorschläge

      von REINHARD MUTZ taz 1.8.02

      Saddam Hussein aus seinem Palast zu bomben wie die Desperados der al-Qaida aus ihren Verstecken in den afghanischen Bergen ist in Washington mehr als eine erwogene Option. Der Entschluss scheint gefasst, nur der Zeitpunkt noch offen. Die logistischen Vorbereitungen laufen, die diplomatischen Sondierungen halten an. Um das Thema über die Sommerpause zu bringen, legt die Administration alle paar Tage militante Rhetorik nach.

      Warum gerade Bagdad als nächstes Ziel in Amerikas Antiterrorkrieg ausersehen ist, ist wenig einleuchtend. Im Irak sitzen die Islamisten nicht an den Hebeln der Macht, sondern im Gefängnis oder im Exil. Fanatische Gotteskrieger hält das Regime auf Distanz. Die angeblichen Verbindungen zwischen den Attentätern des 11. September und dem irakischen Geheimdienst wurden von Washington selbst dementiert.

      Trotz alldem: In seiner Kongressbotschaft Anfang des Jahres schlug Bush den Bogen von internationalen Terrornetzen zu Staaten, die nach Massenvernichtungswaffen streben. Sie stünden sich an Gefährlichkeit in nichts nach, gegen beide sei mit Entschlossenheit vorzugehen. Seither vergeht kaum ein Tag ohne offene oder unterschwellige Angriffsdrohung an die Adresse Bagdads.

      Der Streitanlass liegt fast vier Jahre zurück. Bis Dezember 1998 überwachte eine Kontrollkommission der UNO vor Ort, ob der Irak den Abrüstungspflichten nachkam, die ihm nach dem Golfkrieg 1991 auferlegt worden waren. Dann eskalierte der Konflikt. Vier Tage lang wurde das Land von amerikanischen und britischen Kampfbombern beschossen. Ihre Waffeninspekteure hatte die UNO rechtzeitig abgezogen. Bagdad ließ sie anschließend nicht wieder einreisen. Seitdem gibt es keine internationale Rüstungskontrollpräsenz mehr im Irak.

      Wenn die US-Regierung von der irakischen Führung verlangt, die Zusammenarbeit mit der UNO wiederaufzunehmen und die Inspektionsteams weiter arbeiten zu lassen, so befindet sie sich im Recht. Zwar haben die Kontrollen in den letzten Jahren ihrer Tätigkeit keine gravierenden Verstöße des Irak gegen eingegangene Verpflichtungen ergeben. Doch ebenso wenig stellten sie die vollständige Erfüllung aller Auflagen fest.

      Allerdings hat Saddam Hussein auch nicht rundweg abgelehnt, wieder internationale Beobachter ins Land zu lassen. Gerade ging in Wien die letzte von drei Verhandlungsrunden zu Ende, in denen UN-Generalsekretär Annan und der irakische Außenminister Sabri die Frage besprochen haben. Aber Annans Spielraum ist begrenzt. Über mehr als ein neues Überwachungssystem lässt ihn Washington nicht reden. Bagdad wiederum setzt seine Klage über das umfassende Handels- und Finanzembargo dagegen, dem das Land seit zwölf Jahren unterliegt.

      Für den Verfall der irakischen Wirtschaft und die Verelendung der Bevölkerung machen viele internationale Organisationen die Sanktionen verantwortlich. In dem einst wohlhabenden Ölstaat ist das Einkommensniveau unter das der meisten schwarzafrikanischen Länder gesunken. Unicef und FAO verweisen auf eine alarmierende Kindersterblichkeit infolge von Unterernährung und mangelnder medizinischer Versorgung.

      Saddam Hussein, der nicht zu den Notleidenden zählen dürfte, nutzt die Inspektionsverweigerung dazu, um das Thema der Sanktionen auf die internationale Tagesordnung zu setzen. Wann die Lockerung oder Aufhebung der ökonomischen Abschnürung in Aussicht steht, würde auch jede andere irakische Regierung wissen wollen. Solange die Entscheidung jedoch von einem einzigen Mitglied des Sicherheitsrats abhängt, wird der aus Sicht Bagdads propagandistisch erwünschte Eindruck aufrechterhalten: Der Irak bleibt stranguliert, egal was er tut oder lässt.

      Beendet sehen möchte die Regierung in Bagdad auch die zu Routine gewordenen Luftangriffe auf militärische Einrichtungen des Landes. Kaum jemand erinnert sich noch an den Anlass, aus dem die Gewohnheit entstand: die einseitige Ausrufung von Flugverbotszonen im Norden und Süden des Irak zum Schutz der kurdischen und schiitischen Bevölkerungsminderheiten. Nach amtlicher Lesart dienen die Patrouillenflüge der Überwachung des Flugverbots und die Luftschläge der Ausschaltung der irakischen Flugabwehr. Sie gehen aber oft genug darüber hinaus. Allein 1999, als der Kosovokrieg die öffentliche Aufmerksamkeit ablenkte, trafen über 1.000 Raketen mehr als 300 Ziele innerhalb und außerhalb der Schutzzonen. Keine rechtliche Legitimierung deckt das eigenmächtige Vorgehen, kein politischer Protest behindert es.

      Washington und Bagdad tragen an der Geschichte ihrer zerrütteten Beziehung. Die Beschwerdeliste ist auf beiden Seiten lang. Wenn unsinniges Rüsten schon den Schurkenstaat ausmacht, müssten viele Länder am Pranger stehen. Die USA selbst halten Nuklearwaffen aller Kaliber bereit. Sie verfügen über Trägermittel sämtlicher Reichweiten. Sie lassen durchblicken, gegen wen sich ihre Zielplanung richtet, und sie beharren auf der Doktrin des atomaren Ersteinsatzes. Was dagegen tut der Irak? Er steht im Verdacht, Massenvernichtungswaffen zu besitzen oder herstellen oder erwerben zu können - mehr nicht. Ein Verdacht, den er mit mindestens zwei Dutzend weiteren Staaten auf der Erde teilt. Nichts könnte den Militärschlag des Riesen gegen den Zwerg zum Verteidigungskrieg stilisieren.

      Derweil macht Europa kleinlaute Vorschläge wie den, Saddam Hussein mit diplomatischen Mitteln die Wiederzulassung von Inspektoren abzuringen. Dabei hat Bagdad deutlich gemacht, dass es über Inspektionen allein im Irak nicht weiter verhandelt. Ursprünglich war vorgesehen, Militärkontrollen in der ganzen Regionen durchzuführen, etwa auch in Jordanien und Saudi-Arabien. Doch dieser zweite Schritt ist nie gemacht worden.

      Solche Feinheiten spielen in dem Konflikt längst keine Rolle mehr: Längst hat sich das Duell Bush gegen Hussein verselbstständigt. Jedes Einlenken gilt als Kapitulation. Unglücklicherweise stehen beide Präsidenten, Demokrat und Diktator, an der Spitze politischer Systeme von nur geringer Fähigkeit, Einbußen an Prestige hinzunehmen, um ein Blutbad abzuwenden.

      Der Griff zu den Waffen ist zulässig zur Abwehr einer bewaffneten Aggression. Anders als im Sommer 1990 begeht der Irak derzeit keine militärische Aggression. Er wäre, mit Aussicht auf Erfolg, dazu nicht einmal imstande. Der Griff zu den Waffen kann sich weder auf das Völkerrecht noch auf ein Votum der Staatengemeinschaft berufen. Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, der die Staatengemeinschaft repräsentiert, fände sich dafür keine Mehrheit. Der Griff zu den Waffen wäre ein Akt der Willkür. Jede Regierung, die daran mitwirkt, sei es durch militärischen Beistand, durch logistische Hilfe oder durch politische Unterstützung, übernimmt Mitverantwortung. Für die Folgen, für die Opfer, für die Toten.
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      schrieb am 03.08.02 23:46:40
      Beitrag Nr. 37 ()
      @ gewinntalles,

      komm bitte wieder aus deinem Staatsanwald hervor.....:D

      @all

      hat jemand völkerrechtlich Ahnung, ob ein positives Mandat des UN-Sicherheitsrats einen Angriffskrieg legalisieren kann ? das hiesse dann aber, dass der Rat das Völkerrecht ändern könnte.......
      gibt es für diesen theoretischen Fall Lehrmeinungen ?
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 09:56:45
      Beitrag Nr. 38 ()
      @antigone - #5
      Habe mir jetzt nochmal alles in Ruhe durchgelesen und bemerke oder meine, Zitat: "....im kosovo-krieg waren es die toten von racak..." das ist, was ich in #15 meinte. Weiß jetzt nur nicht mehr so genau, war`s die Geschichte mit dem Stadion oder die, wo erschossene Menschen zusammgetragen wurden, um "das richtige Licht" zu werfen. Jedenfalls kam beides in diesem Bericht vor und zur Frage ob`s bei uns Umfragen gibt.........also ich kann mich selbst bei genauerem überlegen an keine erinnern und warum wohl, kann sich ja jeder selber beantworten. Um dann doch kurz zu verdeutlichen was ich meine, hier so ein, zwei Fragen. Hätte es damals die Stationierung von Atomraketen bei uns gegeben, so denn das Volk gefragt worden wäre??? Erinnere mich jedenfalls, daß damals hundertausende Menschen dagegen demonstrierten und ich glaube, das waren auch die letzten großen Demos außer die Leipziger Montagsdemos vielleicht aber das waren ja so gesehn (noch) nicht "wir" und da wäre ich schon bei der zweiten Frage. Hätte es überhaupt die Wiedervereinigung gegeben oder den Euro wenn das Volk gefragt worden wäre??? Weiß ja keiner so genau was rausgekommen wäre und manchmal ist`s vielleicht sogar gut, daß es keine Umfragen gibt aber.......muß man nicht auch "nicht erwünschte Resultate in Kauf nehmen" wenn man von einer Demokratie redet bzw diese "leben" will??? Diese Frage hab` ich für mich mit Ja beantwortet und deshalb gilt so gesehn zB den Schweizern oder den Schweden "mein Neid", denn da zB gab und gibt`s Umfragen und das Ergebnis wird sogar akzeptiert. Na, geht doch, sach ich dazu nur noch. Bevor`s falsch rüberkommt, ich wollte keinem ehemaligem DDR-Bürger "auf die Füße treten" sondern wirklich nur versuchen zu verdeutlichen, was ich meine.
      #7(dem Link)......puh, echt starker Tobak und mir ist.......irgendwie total schummrig obwohl ich nichts gegen Ironie, Zynismus oder Sarkasmus habe sondern.......eher ein Fan davon bin. Ich meine, es paßte ja in mein "Weltbild" aber in so geballter Form....Junge, Junge, Junge, das haut mich immer wieder irgendwie um. Ärgere mich im Moment, daß ich nur die Druckversion hab`. In dem Bericht wird in einem Absatz auf Seite18, "Kampf gegen das Fremde" verwiesen aber die S18 finde ich nicht und auch nicht die Überschrift, Mist aber auch und dann hab` ich Idiot auch noch im Wahn der Hektik nach User "deschner" gesucht um diesen "moloch-thread" zu finden. Naja, darum kann ich mich leider dann erst Morgen(04.08) kümmern aber das werde ich auf alle Fälle tun. Danke auch von meiner Seite für den Link auch wenn er nicht für mich bestimmt war. Eine Frage hätte ich aber noch. Hast Du vielleicht auch Links zu anderen "scheinbar ähnlich gut recherchierten Seiten" die aber "die andere Seite" beleuchten??? Ich glaube zwar nicht daran, daß diese mich überzeugen werden, daß "das alleinige Übel im Irak liegt und Krieg die einzige wahre Lösung" ist aber ich möchte gegensätzliche Meinungen lesen/hören um für mich ein einigermaßen abgeschlossenes Bild zu erhalten und schon der Fairneß wegen.
      WW

      @AttiMichel
      Zustimmung, aber das wäre besser in dem Thread von dem "baggerkalle" mit dem reißerrischem Titel "Wann unternehmen die USA endlich was gegen den Irak"(sinngemäß, der exakte Wortlaut ist mir entfallen kann ja aber nachgelesen werden) aufgehoben gewesen.

      @Thierri - #16
      Eben, genau darauf wollte ich hinaus. Behaupte mal, egal wer an der Regierung gewesen wäre.......den Blankoscheck hätt`s gegeben also was sollte die......"Show" im zweiten Satz in #10. Zum letzten Satz muß ich jetzt leider schreiben.......wenn man das bei Politikern nur wüßte ob sie was Ernst meinen oder nicht und selbst wenn die etwas sogar von "ganzem Herzen meinen" kann, bedingt durch irgendeine Entwicklung, doch ein Handeln entgegen "dem eigentlichen Herzenswunsch" erforderlich sein und das wiederum ist doch genau das, was die ganze Sache so "glitschig" macht und womit sich immer rausgeredet wird und das schon so oft und vor allen Dingen bei "bewußt mal einfach so in den Raum gestellten Versprechen", daß im Grunde doch niemand mehr daran glaubt.
      zu #12
      ...."könnte sich nicht wegen internationalen Blamierens gegen ein UNO-Mandat richten"???? "Blamieren" als Grund für einen Krieg??? Neee, doch nicht im Ernst, oder??? Behaupte jetzt einfach mal......selbst wenn man sich mal blamieren sollte ist das doch gerade bei so wesentlichen Entscheidungen eigentlich in Kauf zu nehmen zumal doch ganz nebenbei die Chance besteht, "heute" noch deswegen "ausgelacht" zu werden und "morgen" dann für die Haltung "gelobt" zu werden. Was oder besser wie zeichnet sich denn wahre Größe aus. Doch wohl eher nicht durch.......mitlaufen, oder????
      zu #14
      .....war vielleicht von Dir nicht beabsichtigt aber mir kommt es wie purer Hohn vor. Willst Du an die Front???? Haste Dich denn dann auch schon gemeldet????(siehe Wrdlbrmpfd - #6, ne) Außerdem.......ich verstehe einfach nicht wo Du die Sicherheit hernimmst, daß der Irak "Quell allen Übels" ist und das nach dem Link von "antigone" und siehe "#4 - >Newark<" §80a läßt schon fast grüßen. Ohne Dir zu Nahe treten zu wollen........bitte, bitte nochmal über solche Forderungen nachdenken und vielleicht in dem Thread von diesem "baggerkalle" lesen, denn ich habe jetzt keine Lust, noch viel zu schreiben weil ich`s da schon etwas ausführlicher tat. Vielleicht bin ich aber auch nicht mehr aufnahmefähig genug und geh` deshalb jetzt auch ins Bett.
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 11:04:50
      Beitrag Nr. 39 ()
      zu den "geschäftlichen" verwicklungen und interessen der bushies, den verbandelungen mit bin laden in der carlyle-group, die unter anderem die französische zeitung le figaro erworben hat, sicher um die pressefreihéit in europa zu garantieren ;), siehe den interessanten thread von waldorfde: `11.9. - was sagt eine ehemaliger bundesminister dazu` mit dem interview von andreas von bülow und anderem.

      man könnte in der tat den eindruck bekommen, es handele sich um einen "privatkrieg" unter ehemaligen komplizen, die auch in ihrer zerstrittenheit eines nicht aus dem auge verloren haben: die stetige vermehrung ihres bereits nicht unerheblichen vermögens ;)

      an anderer stelle habe ich gelesen, dass auch tony blair mit carlyle verbunden ist. leider finde ich den text nicht mehr. wäre also erneut zu recherchieren.

      molochmäßig gesehen, ist an dem bülow-interview bemerkenswert, was seit dem 11.9. schon alles in vergessenheit geraten ist. bis heute - fast ein jahr danach - sind die merkwürdig-eindrucksvollen börsenbewegungen nicht geklärt. das dauert und dauert und dauert.... :rolleyes: kann hier jemand aufschluss über den stand der ermittlungen geben?
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 11:07:13
      Beitrag Nr. 40 ()
      @JoeUp hat zwar schon darauf hingewiesen,........


      Ein Angriff auf den Irak würde die US-Wirtschaft schwer treffen
      von Marc Hujer

      Eigentlich hat sich die Welt ja schon abgefunden mit einem Militärschlag Amerikas gegen den Irak, nach den Massenimpfungen und der größten Militärübung der US-Geschichte sowieso. Doch inzwischen kommen Zweifel auf, ob sich die größte Wirtschaftsmacht der Erde diesen Krieg überhaupt leisten kann. Die New York Times widmete ihre Titelseite ausgiebig dem Thema, und zahlreiche Ökonomen melden sich mit der Warnung zu Wort, Bush gefährde mit einem Militärschlag die ohnehin anfällige Volkswirtschaft. Schon im nächsten Jahr muss der Präsident seinen Wahlkampf beginnen, um seine Wiederwahl 2004 zu sichern. Das macht seine Entscheidung nur noch schwerer: Es geht um Krieg oder Wachstum.

      Das Wirtschafts-Trauma seines Vaters sitzt auch bei Bush junior tief. Die Bushs glauben bis heute, der Senior hätte seine Wahl gegen Bill Clinton 1992 auf dem Wirtschaftsfeld verloren. Bush senior hatte zuvor den Golfkrieg geführt, die Ölpreise waren dramatisch angestiegen, die Inflation hatte beängstigende Höhen erreicht, und schließlich stürzte die amerikanische Wirtschaft in die Rezession mit Schrumpfungsraten von mehr als drei Prozent. Sie erholte sich nicht mehr rechtzeitig zur Wahl. Der junge Bush hat zwar im November vorsorglich die US-Ölreserven auffüllen lassen, um die Wirtschaft notfalls vor einem Preisanstieg zu schützen. Mit den Reserven wird er aber kaum etwas ausrichten können, wenn etwa die Ölförderung Saudi-Arabiens beeinträchtigt wird. Die Dallas Federal Reserve Bank hat ausgerechnet, dass ein Anstieg des Ölpreises für ein Jahr um ein Drittel die US-Wirtschaft 800 Milliarden Dollar kostet, knapp die Hälfte des deutschen Bruttoinlandsprodukts.

      Bush weiß bisher auch nicht, wie er die bloßen Kriegskosten bezahlen will. Der Golfkrieg 1991 kostete nach Angaben des Kongresses 61,1 Milliarden Dollar, wobei zwei Drittel dieser Summe von Saudi-Arabien, Kuwait und Japan übernommen wurden. Heute würde ein Krieg gegen das Regime Saddam Husseins etwa 80 Milliarden Dollar kosten, und diesmal sieht es so aus, als müssten die Vereinigten Staaten die Kosten alleine tragen. Die US-Staatskasse ist aber so leer wie seit Jahren nicht mehr. Ausgaben für Bushs Steuerreform, Hilfen für die Tourismusindustrie, neue Behörden und Agrarsubventionen haben die Staatsüberschüsse aus der Clinton-Ära in den nicht einmal zwei Jahren Amtszeit Bushs in Defizite umgewandelt. Eine weitere Verschuldung ist nicht ungefährlich, schließlich schien der Zufluss des weltweiten Kapitals in die USA zu einem nicht unbedeutenden Teil den gesunden Staatsfinanzen geschuldet.

      Psychologie ist wichtig in einem Land des Volkskapitalismus; mehr als 60 Prozent der Amerikaner besitzen Aktien. Fallen die Kurse, hat das Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft: Anleger sehen ihren Reichtum schwinden, konsumieren weniger und bringen die Unternehmen so um ihre Absatzchancen. Die Gefahr einer Invasion im Irak lastet schon heute auf den von Bilanzskandalen erschütterten Aktienmärkten. Das Bankhaus Morgan Stanley hat errechnet, dass bevorstehende Kriege zu großen Kurs-Abschlägen führen. Vor dem Zweiten Weltkrieg etwa waren es neun Prozent. „Eine Invasion im Irak birgt eine Menge unbeantworteter Fragen“, sagt Allen Sinai, Chefvolkswirt der Forschungsfirma Decision Economics, „das ist tödlich für die Finanzmärkte. “


      Wie`s scheint, wird der Thread ein voller Erfolg. Weitermeckern!

      Hannover dpa - Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat Bedenken gegen einen Militärschlag gegen den Irak geäußert. "Ich kann nur davor warnen, ohne an die politischen Folgen zu denken und ohne eine politische Konzeption für den gesamten Nahen Osten zu haben, jetzt über Krieg im Irak zu diskutieren", sagte er gestern in Hannover. Schröder lehnte auch eine Beteiligung Deutschlands nur an den Kosten eines etwaigen NATO-Einsatzes im Irak ab: "Jene Form der Arbeitsteilung, die da lautet: Die Deutschen stehen zwar nicht zur Verfügung, aber sie bezahlen - diese Form der Arbeitsteilung gibt es nicht mehr, jedenfalls nicht mit mir." Er sprach die Irak-Pläne der USA in seiner Rede nicht direkt an. Unterdessen bekräftigten die USA ihren Wunsch, den irakischen Diktator Saddam Hussein zu stürzen.


      #37 und wieder weg ;)
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 11:08:24
      Beitrag Nr. 41 ()
      @all

      es herrscht weitgehend Einigkeit, dass de facto ein Einsatz im Irak ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg wäre.

      ich verweise aber auf das Beispiel Kosovo (IMO der entscheidende Sündenfall) :

      der dortige Einsatz wurde humanitär begründet. gabs zwar bis dato im Völkerrecht nicht, es wurde aber ne Fortentwicklung :mad::laugh:des Völkerrechts postuliert.

      entsprechend dazu wäre ja ein Einsatz mit der Unterdrückung der Kurden und der südirakischen Schiiten begründbar. gefälschte Berichte und Pläne („Hufeisenplan“, ein Fake des bulgarischen Geheimdienstes) sind unproblematisch von Geheimdiensten zu erstellen.

      jetzt ist der Kosovo ein Präzedenzfall !!

      Frage : wirds wieder ne humanitäre Begründung geben ?

      die damalige Begründung mit sog. humanitärer Verpflichtung war schon unglaubwürdig : unter Pol Pot drängten die Russen auf ne Intervention in Kambodscha. von USA abgelehnt, da völkerrechtswidrig. und die USA haben die diesbezügliche Intervention Südvietnams, um das Mordregime Pol Pots zu beenden, als völkerrechtswidrig gebrandmarkt.
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 12:24:57
      Beitrag Nr. 42 ()
      na ja, zu tony blair hab ich nichts erwähnenswertes.

      aber dafür das :eek:


      Hermann Ploppa

      Honorare von Carlyle


      DER BUSH-CLAN
      Die vergangenen 100 Jahre haben die Familie zu einer der einflussreichsten der Welt werden lassen

      Als "Araber-Arschkriecherin" beschimpft Bruce Bialosky von der Republikanisch-Jüdischen Koalition aus Los Angeles die afroamerikanische Kongressabgeordnete Cynthia McKinney, wie er das auch schon bei anderer Gelegenheit getan hat. Prompt kursieren Gerüchte, die streitbare Bürgerrechtlerin werde von "arabischen Kreisen" finanziert. Und der konservative Journalist Jonah Goldberg teilt bei einer Talkshow mit, McKinney sei "so dumm wie Kristallsalz und so ekelerregend wie Arafats seit drei Wochen nicht gewechselte Unterhosen".
      Wer so verunglimpft wird, muss sich schwer gegen die amerikanische Staatsräson vergangen haben. Und das hat Cynthia McKinney (s. Freitag vom 17.5. 2002) ganz offenbar, weil sie es wagt, nicht nur laut nachzufragen, was die Bush-Administration vor dem 11. September über bevorstehende Anschläge wusste. Sie fordert auch einen Untersuchungsausschuss des US-Kongresses, um zu klären, inwieweit der Bush-Clan von der Katastrophe ökonomisch profitiert haben könnte.

      McKinney verkörpert eine Spezies von Abgeordneten, die es derzeit im patriotisch bandagierten Parlamentarismus der USA gar nicht mehr geben dürfte. Ihre Zivilcourage erinnert an unerschrockene Senatoren wie Robert Kennedy, William Fulbright oder Frank Church, wenn sie dem Bush-Clan direkt attackiert: "Es ist bekannt, dass der Vater des Präsidenten durch seine Beteiligung am Carlyle-Konzern Geschäftsinteressen mit der Baufirma der Familie Osama bin Ladens teilte und bei Rüstungsfirmen engagiert ist, deren Aktien seit dem 11. September wahre Kursexplosionen verzeichnen."

      Ob es George Bush jun. noch gelingt, die schwebenden Untersuchungen abzuwenden und ob er mit der Entlassung des CIA-Abwehrchefs Cofer Black schon ausreichend Schadensbegrenzung betrieben hat, bleibt zweifelhaft. Unbestritten ist, dass sich George Bush sen. PR-Auftritte für die Carlyle-Group mit bis zu 100.000 Dollar honorieren lässt. Das Unternehmen bemüht gern ehemalige Staatsmänner, um Einfluss auf Regierungen zu gewinnen, den einstigen britischen Premier John Major ebenso wie den philippinischen Ex-Präsidenten Fidel Ramos oder den früheren Bundesbankpräsidenten Karl Otto Pöhl. Auch Ex-Außenminister James Baker und Frank Carlucci (Staatssekretär unter Ronald Reagan) durften sich um Carlyle verdient machen.


      Treffen in Riad
      Die Firmen-Gruppe Carlyle entstand 1988 und ist heute mit einem Kapitalvolumen von 13,5 Milliarden US-Dollar einer der weltweit größten Vermögensverwalter. Carlyle charakterisiert sich selber als Unternehmen, das "stets konservativ-behutsam" vorgehe und bei Investitionen Rücksicht auf die jeweilige Umgebung nehme. Auffallend viele Carlyle-Ableger profitieren momentan vom 600-Milliarden-Dollar-Rüstungspaket der Regierung Bush. Auch United Defense aus Virginia. Die Firma liefert wieder Abschusssysteme für Flügelraketen und war doch während der Clinton-Ära schon völlig ausgebootet. Doch damit nicht genug: das Wall Street Journal berichtet, George Bush sen. habe zwischen 1998 und 2000 in der saudischen Metropole Riad mehrfach Mitglieder der Bin-Laden-Familie getroffen. Die wiederum will lediglich für sechs Monate mit der lächerlichen Einlage von zwei Millionen Dollar bei Carlyle exponiert gewesen sein - von Spross Osama habe man sich losgesagt.


      Dem widerspricht das französische Blatt Le Figaro ;) und meint, derselbe habe sich Anfang Juni 2001 in einem US-Militärhospital in Dubai einer Nierenoperation unterzogen. Dort sei der Patient nicht nur regelmäßig von einem CIA-Mitarbeiter, sondern auch von Familienangehörigen besucht worden. Bemerkenswert an diesen Offenbarungen ist vor allem eines: Treuhänder des Figaro ist die Carlyle-Group. Das steht ebenso außer Frage, wie der Umstand, dass zwischen der saudischen Fünf-Milliarden-Dollar-Baufirma des Osama-Halbbruders Bakr bin Laden und Carlyle Geschäftsbeziehungen bestanden, die erst unter dem Eindruck des 11. September im gegenseitigen Einvernehmen beendet wurden.


      "Merchant of Death"
      Es ist alles andere als abwegig, wenn Cynthia McKinney George W. Bush in einem Atemzug mit dem boomenden US-Rüstungsbetrieb nennt. Seit vier Generationen hat der Bush-Clan damit zu tun. Ohne die großen Kriege der vergangenen hundert Jahre wären die Bushs nicht eine der reichsten und mächtigsten Familien der Welt - verbunden mit den großen Ostküsten-Clans der Cabot Lodge, Harriman oder Rockefeller, bei denen eine dynastische Strategie der Geldvermehrung nachgezeichnet werden kann. Von Generation zu Generation wurden diese Dynastien erhalten, ganz im Stile feudaler Herrscherhäuser. Um im Bild zu bleiben: die Bushs waren dabei stets eine Art Truchsess, die ihren Herren treu dienten und sie zuweilen ersetzten, ganz wie die Karolinger oder die Hohenstaufen.

      Der Urgroßvater des jetzigen Präsidenten hieß Samuel Bush und war während des Ersten Weltkrieges in der Administration direkt War-Industries-Board-Chef Bernard Baruch unterstellt. Samuel wusste die Geschäftsinteressen der Rüstungsfirma Remington auch nach 1918 so gut ins Spiel zu bringen, dass sich 1934 ein Untersuchungsausschuss des Senats unter der Leitung von Gerald Nye mit den Machenschaften beschäftigte und Samuel als "Merchant of Death" -Geschäftemacher des Todes - bezeichnete. Großvater Prescott Bush war eng mit der Harriman-Dynastie liiert, vor allem durch die gemeinsame Mitgliedschaft in der rassistischen Yale-Bruderschaft Skull and Bones. Als Geschäftsführer der damals größten Privatbank Brown Brothers Harriman betrieb Prescott offen und verdeckt Geschäfte mit Nazi-Deutschland, unter anderem über die Union Banking Corporation. Bushs direkte Partner waren der Industrielle Fritz Thyssen, der Hitler finanzierte, Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht und SS-Bankier Kurt von Schroeder. Dank eines deutsch-amerikanischen Joint-Ventures wurden die Anlagen der IG Farben zur Herstellung von synthetischem Benzin aus Kohle finanziert. Eine intelligente Vorsorge des Konzerns für den Fall möglicher Brennstoffknappheit durch ein alliiertes Embargo gegen Deutschland. Ort dieser von KZ-Häftlingen betriebenen Anlage war Auschwitz in Oberschlesien.
      Zehn Monate nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg wurde am 20. Oktober 1942 durch den Trading with the Enemy Act das Vermögen der von Prescott Bush geleiteten Union Banking Corporation konfisziert und damit der Teil des Vermögens der Bush-Familie, das in dieser Bank steckte.

      Die Aktivitäten von George Herbert Walker Bush, Präsident der USA von 1989 bis 1993, bei Iran- und Contragate (Nikaragua), der US-Intervention in Panama (Dezember 1989) und schließlich in Sachen Irak sind zu bekannt, um hier noch einmal erwähnt werden zu müssen.


      http://www.freitag.de/2002/23/02230402.php
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 12:39:09
      Beitrag Nr. 43 ()
      ritter; @all,
      auch wenn wir uns hier einig sein sollten, bleibt doch die
      Kernfrage:
      "Wie konstruieren die "Militär-Juristen" den Verteidigungs- und Bündnisfall?

      Dieser neue, aufstrebende Berufszweig für Juristen hat enorme Zukunft mit riesigen Verdienstmöglichkeiten und stellt so Langweiler, wie EU-Wirtschaftsrecht oder Auslaufmodelle, wie Entschädigungen für Holocaustopfer, glatt in den Schatten!

      Wir sind gespannt auf die juristischen Winkelzüge.
      Eine Veränderung wird sich möglicherweise darin ergeben,
      daß das "Völkerrecht" neu definiert wird????
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 12:54:36
      Beitrag Nr. 44 ()
      eine randnotiz, wie wer wem öffentliche gelder zuschiebt:

      SATURDAY, SEPTEMBER 15, 2001

      4:53PM Pentagon unveils rebuilding plans by August Cole
      The Department of Defense awarded Saturday its first contract to repair the Pentagon after Tuesday`s terrorist attack. Privately-held Hensel Phelps Construction won the $145 million initial contract though the total costs for rebuilding the area have yet to be determined. The previuosly planned renovation of up to 4 million additional square feet could make the contract worth more than $758 million. Renovation should be finished by 2012.

      gepostet von dallas am 16.9. im cabinda-thread.

      der witz ist: phelps erhält den auftrag, der aus steuergeldern bezahlt wird, ohne öffentliche ausschreibung innerhalb von vier tagen nach dem 11.9., phelps ist nicht börsennotiert. und last not least: phelps ist mitglied von skull & bones.
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 13:35:20
      Beitrag Nr. 45 ()
      Friends in High Places

      Autor : Werner Schäfer
      E-mail: redaktion@e-politik.de
      Artikel vom: 20.02.2002

      Kaum ein Unternehmen nutzt die Verbindungen von "Big Business" und Politik so gekonnt aus wie die Washingtoner Carlyle Group. Werner Schäfer über Geschäfte abseits des Lichts der Öffentlichkeit.

      Die 1987 gegründete Carlyle Group ist im Bereich Private Equity aktiv und verwaltet in mehreren Fonds insgesamt 12, 5 Milliarden Dollar von institutionellen und vermögenden privaten Investoren. Meist übernimmt Carlyle nicht-börsennotierte Unternehmen, die in finanziellen Schwierigkeiten stecken, um sie zu restrukturieren und strategisch neu auszurichten. Nach einigen Jahren werden sie dann mit einem satten Gewinn wieder veräußert. Das machen zwar auch andere, selten jedoch so erfolgreich wie Carlyle, wo regelmäßig Renditen von rund 30% erwirtschaftet werden.

      Von anderen Private Equity (PE) Unternehmen unterscheidet sich die Washingtoner Firma vor allem aber dadurch das sie vor allem in Unternehmen der Luftfahrt- und Waffenindustrie investiert. Zu deren Hauptkunden gehört das amerikanische Pentagon sowie Regierungen in aller Welt. Dass Carlyle in diesem Geschäft so erfolgreich ist, hängt wohl nicht unwesentlich mit den Personen zusammen, die auf seiner Gehaltsliste stehen.

      Einflussreiche Mitarbeiter
      Da wäre zunächst der Vorsitzende Frank Carlucci, der 1989 als Managing Director bei Carlyle einstieg und 1993 seine heutige Position antrat. Bevor er zu Carlyle kam, war er von 1987 bis 1989 Ronald Reagan’s Verteidigungsminister. James Baker, Bush Seniors Außenminister, steht als Senior Counselor bei der Firma unter Vertrag. Auch zur jetzigen Administration hat Baker beste Verbindungen. Schließlich war er einer der führenden Wahlkampfberater des jetzigen Präsidenten George Bush, den im Streit um die Wahlauszählung in Florida vertrat.

      International ist Carlyle nicht weniger gut vertreten. Als Vorsitzender von Carlyle Europe fungiert der ehemalige britische Premier John Major. Der frühere philippinische Präsident Fidel Ramos und Ex-Bundesbankpräsident Karl-Otto Pöhl sind ebenfalls für Carlyle beratend tätig.

      Bush Sr. & die bin Ladens
      Obgleich sein Sohn inzwischen vom Weißen Haus aus die Geschicke der Nation lenkt und ein Interessenkonflikt nahe liegt, arbeitet auch George H. W. Bush als "Berater" für Carlyle. In dieser Funktion soll sich Bush laut dem Wall Street Journal auch zweimal mit einem Carlyle-Investor von besonderer Brisanz getroffen haben: der saudischen bin Laden Familie. Es handelt sich hier aber um den Teil der weitverzweigten saudischen Familie, der schon vor Jahren von Osama bin Laden distanziert hat. Wohl aus politischen Gründen zog sich die Familie im vergangenen Oktober nach den Enthüllungen des Wall Street Journal aus dem Investment zurück. Der gegenwärtige Präsident hat jedoch "volles Vertrauen, dass seine Familie nach allen ethischen Grundsätzen richtig" handlt, wie der Pressesprecher des weißen Hauses, Ari Fleischer, versichert. George W. Bush selbst hat Carlyle ebenfalls schon gute Dienste erwiesen. Von 1990-1992 saß er im Aufsichtsrat eines von Carlyle aufgekauften Unternehmens.

      Profiteure vom "Krieg gegen den Terrorismus"
      Der "Krieg gegen den Terrorismus" kommt wiederum der Carlyle Group zu Gute. Die angekündigte massive Erhöhung des Verteidigungshaushaltes schlägt sich direkt in den Auftragsbüchern von Carlyle-Firmen nieder. Bei generell schlechter Stimmung an den Aktienmärkten waren Firmen der Verteidigungsindustrie in den vergangenen Monaten die große Ausnahme. So konnte Carlyle bereits bei einer Neuemission im vergangenen Dezember Anteile an United Defense im Wert von 400 Millionen Dollar veräußern. Die U.S.-Armee hatte kurz zuvor mit dem in Virginia beheimateten Unternehmen die Entwicklung eines neuen Artillerie Systems vereinbart. Nach Angaben der Los Angeles Times hat das Pentagon für die kommenden fünf Jahre 4,1 Milliarden Dollar in Zahlungen an United Defense budgetiert. Die Carlyle Group hält nach der Neuemission noch 54% der Anteile an United Defense.

      Im Januar gab Carlyle bekannt, dass sie einen zweiten Fonds speziell für Buy-Outs von Energieunternehmen einrichten möchte. Wie durch die Enron-Affäre wohl hinlänglich bewiesen ist, hat die Bush Aministration auch für deren Anliegen immer ein offenes Ohr.



      http://www.e-politik.de/beitrag.cfm?Beitrag_ID=1574
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 13:40:26
      Beitrag Nr. 46 ()
      .....

      Bei anderen Geschäften sind die Polit-Profis von Carlyle weniger zurückhaltend. Virtuos nutzen sie ihre Erfahrungen in amerikanischer Regierungspolitik. Am 14. Dezember brachte das Investmenthaus das Rüstungsunternehmen United Defense an die Börse. Allein an diesem Tag nahm Carlyle nach Angaben der "Los Angeles Times" rund 237 Millionen Dollar ein.

      Das Timing für diesen Börsengang hätte besser nicht sein können. Tags zuvor hatten Repräsentantenhaus und Senat einer kräftigen Aufstockung des Verteidigungshaushaltes zugestimmt, von dem sich auch United Defense als fünftgrößter Waffenlieferant der US- Armee eine gehörige Scheibe abschneiden kann. 1997 für 850 Millionen Dollar gekauft, brachte United Defense den Investoren der Carlyle Group bisher einen Gewinn von rund einer halben Milliarde Dollar ein, schätzen Branchenbeobachter.

      Die märchenhafte Rendite kommt nicht von ungefähr. Als Carlyle zugriff, war United Defense am Boden, machte bei einem Umsatz von 1,2 Milliarden Dollar 122 Millionen Dollar Verlust. Unter den geschickten Händen der neuen Eigner schaffte die Rüstungsfirma mit ihren 5300 Mitarbeitern das, was man einen glanzvollen Turnaround (deutsch: Kehrtwende) nennt. Im vergangenen Jahr konnte United Defense einen Nettogewinn von knapp 19 Millionen Dollar melden, die Marktkapitalisierung des Börsenneulings liegt derzeit bei gut einer Milliarde Dollar.

      Grund für die großartige Geschäftsentwicklung ist eine politische Entscheidung. 1994 begann United Defense mit einem ambitionierten Projekt. Eine Panzerhaubitze sollte entwickelt werden, die alle bisherigen Artillerie-Systeme in den Schatten stellte. Das gelang auch: Die ersten Modelle des Crusader, einer gepanzerten 155-Milimeter-Haubitze, feuerten schneller und präziser als alle Konkurrenzprodukte. Allerdings hatte das selbstladende Waffensystem einen entscheidenden Nachteil: Es war zu schwer, die erste Version wog rund 110 Tonnen.

      Außerdem kam der Crusader zu spät. Seit Jahren ist es die Strategie amerikanischer Militäreinkäufer, leichtes und schnell bewegliches Material zu beschaffen. Dass dies richtig ist, zeigt sich bei Einsätzen wie in Bosnien und Afghanistan. Ende 1997 war das Pentagon auch kurz davor, das Crusader-Projekt komplett zu beerdigen. Warum die schwere Haubitze immer noch mit Millionensummen gefördert wird, weiß kein Branchenkenner so genau. "Das ist ein gutes Beispiel für ein Relikt des Kalten Krieges, dessen Zeit vorbei", meinte beispielsweise Militärexperte Steve Grundman gegenüber dem Wirtschaftsmagazin "Red Herring". Das Urteil deutscher Beobachter fällt noch härter aus. Der Bau der Crusader-Haubitze, die erstmals im Jahr 2008 einsetzbar sein soll, "will und wird nicht gelingen", so Jürgen Erbe, Chefredakteur des Fachmagazins "Soldat und Technik".

      Nach der Übernahme durch die Carlyle Group ging United Defense nach amerikanischer Art in die Offensive. Rund 300.000 Dollar an Wahlkampfhilfen wurden an Politiker verteilt, die Rüstungsfirma betrieb intensive Lobby-Arbeit. Außerdem sparten die Entwickler bei der Haubitze und ihrem Nachlade-Fahrzeug rund 20 Tonnen an Gewicht ein. Erfreuliches Ergebnis dieses Liebeswerbens: Für das Crusader-Programm wurden im Verteidigungsetat für 2002 mehr als 400 Millionen Dollar eingeplant. Dem erfolgreichen Börsengang von United Defense stand nichts mehr im Wege.

      Die Ex-Politgrößen der Carlyle-Group weisen selbstverständlich jede Art von Lobby-Arbeit meilenweit von sich. Carlucci, der sich in Interviews gerne damit brüstet, US-Verteidigungsminister Rumsfeld seit seiner College-Zeit "sehr gut zu kennen" und mit seinem Freund regelmäßig über Strategien zu diskutieren, sieht sich über jeden Zweifel erhaben. "Ich habe mehrfach klargemacht, dass ich in Verteidigungsfragen keine Lobbyarbeit mache", sagte er vor einiger Zeit der "New York Times".

      Kritischen Beobachtern ist Carlyle ein Dorn im Auge. "Es wird problematisch, wenn politische und private Interessen derart vermischt werden", sagt Peter Eisner, Chef des Center for Public Integrity, "wir haben hier die Situation eines Küchen-Kabinetts. Genau diese informellen Kontakte bringen Carlyle den Erfolg". Paul Krugman, Wirtschaftsprofessor und Kolumnist der "New York Times", formuliert es weniger diplomatisch: "Traurig aber wahr - nichts von alledem ist illegal - es stinkt nur zum Himmel".


      vollständiger text unter:
      http://www.dfg-vk.de/aktionen/terror201.htm
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 14:56:12
      Beitrag Nr. 47 ()
      @ the_web
      es war das ereignis, das als `massaker von racak" propagandistisch höchst wirksam in die schlagzeilen geríet, 1999, als die liquidierung restjugoslawiens in vollem gange war. der Leiter der OSZE-mission im kosovo, william walker, erklärte dem fernsehzuschauer, - die toten vor sich in der ackerfurche - hier lägen klare beweise vor: die serben massakrierten unbewaffnete zivilisten. joschka fischer stilisierte racak zu einem wendepunkt auf einem weg, der später zur deutschen teilnahme im kosovokrieg führte, weil es ein zweites auschwitz auf dem balkan zu verhindern gelte. das massaker von racak aber war wohl keines. http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/jugoslawien/r…jedenfalls möchte man nicht mehr davon sprechen, nachdem die erstversion der kriegsbedingten wahrheitsfindung extrem fragwürdig geworden ist, ebenso wie die propagandalügen scharpings im anschluss, als da sind: "hufeisenplan" der serben zur vertreibung der kosovaren, das angebliche KZ in pristina, das "massaker" in rugovo.

      es ging (und geht) offensichtlich um die besetzung der köpfe gegen alle wahrheit.

      ......Das militärische Hantieren der UCK in Mazedonien brachte die Hilflosigkeit und Uneinigkeit des Westens zum Ausdruck. Während man der EU durchaus unterstellen kann, dass sie auf einen neuen Konfliktherd in Südosteuropa nicht gerade erpicht war, gilt das nicht unbedingt für die USA. Die Stabilisierung des Balkans stand auf der strategischen Wunschliste der US-Administration nie auf einem vorderen Rang. Wer wie die USA ausschließlich "geopolitische" Interessen verfolgt, kann von einem Krisenherd hier und einem Krieg dort sogar profitieren, weil man mit ihnen nach Belieben die Unentbehrlichkeit weltweiter militärischer Präsenz begründen kann. Die gezielte Förderung des albanischen Separatismus in Form der UCK war seit 1998 Teil dieser Strategie im Kosovo und ist es hinsichtlich Mazedoniens für die USA bis heute geblieben. Der "Observer" schrieb hierzu: "Die Vereinigten Staaten unterstützten heimlich die ethnisch-albanischen Extremisten, die nun Aufstände in Mazedonien und Südserbien anzetteln. Der CIA ermutigte ehemalige Kämpfer der Befreiungsarmee von Kosovo (UCK) zu Widerstandsaktionen in Südserbien, um damit das Regime des damaligen Präsidenten Slobodan Milosevic zu unterminieren - dies berichten übereinstimmend sowohl mehrere europäische Offiziere, die in der internationalen Friedenstruppe KFOR tätig waren, als auch führende mazedonische und US-amerikanische Quellen. Sie klagen die amerikanischen Streitkräfte und die KFOR an, den massiven Menschen- und Waffenschmuggel über die Grenze des Kosovo hinweg bewusst ignoriert zu haben." (The Observer, 11.03.2001) Die Terroraktionen der UCK in Nordmazedonien begleitete Washington mit demonstrativer Gelassenheit. Sollen sich doch die Europäer um ihren südosteuropäischen Vorhof kümmern. Sollen sie doch selber erklären, warum die UCK-Albaner im Kosovo - wie die Londoner "Times" schrieb - zu den "good Albanians", in Makedonien aber zu den "bad ones" gehören, einmal als "freedom fighters" gefeiert, das andere Mal als "mischief-makers" (Unruhestifter) verurteilt werden sollen. Sie selbst wusste schon, was sie wollten. Michel Chossudovsky vermutet in einer Analyse, die USA hätten den "heimlichen Krieg" in der Absicht geführt, "Amerikas Einflusssphäre in Südosteuropa (zu) festigen" (vgl.Chossudowski). Dieses Ziel diene direkt den Ölgiganten BP-Amoco-ARCO, Chevron und Texaco. Ihnen gehe es um den "strategischen Transport, Kommunikations- und Ölpipeline-´Korridor` Bulgarien-Mazedonien-Albanien vom Schwarzen Meer zur Adria." Mazedonien liegt dabei am wichtigen Knotenpunkt des genannten Korridors. Mittel zum Ziel ist die Schaffung eines "Flickenteppichs von Protektoraten" auf dem Balkan. Die UCK spielt hierbei lediglich die Rolle eines Gehilfen, für den am Ende möglicherweise die - teilweise - Befriedigung seiner albanisch-nationalistischen Gelüste steht. .....
      http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Makedonien/bi…

      und weiter:
      ...... Die Entwicklung der amerikanischen Einflusssphäre in Südosteuropa - in Komplizenschaft mit Großbritannien - dient den Interessen der Ölgiganten, zu denen BP-Amoco-ARCO, Chevron und Texaco gehören. Die Kontrolle der Pipeline-Strecken und ihr «Schutz» ist die Grundbedingung für den Erfolg dieser zig Milliarden Dollar schweren Unternehmungen: ein erfolgreiches internationales Ölregime ist eine Kombination von ökonomischen, politischen und militärischen Arrangements, die die Förderung des Öls und seinen Transport zu den Märkten unterstützen.

      Das angloamerikanische Konsortium, das das Projekt der transbalkanischen AMBO-Pipeline kontrolliert, die den bulgarischen Hafen Burgas mit Vlora an der albanischen Adriaküste verbindet, schließt die Teilnahme des konkurrierenden europäischen Ölgiganten Total-Fina-Elf - wem fällt da nicht leuna und kohl ein? - weitgehend aus. Anders gesagt, die strategische Kontrolle der USA über den Pipeline-Korridor soll die Rolle der EU schwächen und konkurrierende europäische Geschäftsinteressen auf Distanz halten.

      Das US-gestützte Pipeline-Konsortium AMBO ist direkt verbunden mit der Zentrale der politischen und militärischen Macht in den Vereinigten Staaten und Vizepräsident Dick Cheneys Firma Halliburton Energy. Eine Machbarkeitsstudie für die Ölpipeline von AMBO, die von Brown & Root Ltd. durchgeführt wurde - einer internationalen Firma für Ingenieurwesen, Halliburtons britischer Filiale - hat dafür gesorgt, dass diese Pipeline ein Bestandteil der entscheidenden Ost-West-Korridor-Infrastruktur der Region werden wird, zu der Schnellstraßen, Bahnlinien, Erdgaspipelines und Glas-faserkabel für die Telekommunikation gehören.

      Nach Fertigstellung der Studie von Halliburton wurde ein Spitzenmanager dieses Unternehmens zum Vorstandsvorsitzenden von AMBO bestellt. Halliburton erhielt auch einen Vertrag über Wartungsarbeiten für die US-Truppen auf dem Balkan und den Auftrag, «Bondsteel» im Kosovo zu bauen, heute «die größte amerikanische Militärbasis im Ausland, die seit Vietnam errichtet wurde». Zufällig hängt auch White and Case LLT, das New Yorker Anwaltsbüro, zu dem Präsident William J. Clinton wechselte, als er das Weiße Haus verließ, in dem AMBO-Pipeline-Deal mit drin.

      Die Militarisierung der Pipeline-Korridore
      Das Projekt einer transbalkanischen Pipeline würde den Anschluss herstellen zu den Pipeline-Strecken zwischen dem Schwarzen Meer und dem Becken des Kaspischen Meers, das im Zentrum der größten unerschlossenen Öllagerstätten der Welt liegt. Die Militarisierung dieser Korridore ist integraler Bestandteil der Washingtoner Pläne......
      http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Makedonien/oe…

      was das volk und die befragungen desselben anbelangt, so denke ich, dass es eine schande ist, in welcher weise viele journalisten es versäumen, die wunden punkte immer wieder zu benennen und sie in entsprechende zusammenhänge zu stellen. hofberichterstattung erzeugt keine kritische öffentlichkeit und die ist ja auch nicht gewollt. die privilegien der schreibenden zunft und die aufstiegschancen sind zudem gefährdet, wenn man sich nicht an das allseits verordnete sowohl-als-auch hält, also die aquinische darstellung der wirklichen verhältnisse. dass es dennoch eine feines gespür der menschen für die öffentlich inszenierte verlogenheit gibt, beweist der wind, der tony blair entgegenschlägt.

      wenn politik bzw. die inszenierungen von politik nach dem hollywood-system (wag the dog) und dem der quote betrieben wird, kann von öffentlichkeit keine rede mehr sein. ansonsten, mein lieber, versuche ich mich tapfer durch den dschungel der desinformation zu schlagen.

      qualifizierte widerrede, d.h. argumente, die als solche zu erkennen sind, sind jederzeit willkommen.

      mit allgemeinen aussagen a la danatbank allerdings halte ich mich nicht auf, da ist mir meine knapp bemessene zeit zu schade. wem die ganze richtung nicht paßt, der soll sich in perkins-threads äußern :)

      gruss antigone
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 17:42:34
      Beitrag Nr. 48 ()
      @all
      manoman bin ich jetzt......wieder frustriert, nachdem ich mir die Links/Berichte durchlas. Fühle mich deswegen so niedergeschlagen.....so leer. Bis jetzt, da noch nicht zugemüllt, gefällt`s mir trotzdem noch sehr, sehr gur hier. WAS SOLLEN/KÖHNEN WIR DENN TUN, das ist die Frage die mich im Moment beschäftigt und die Antworten darauf..........tragen immer, immer weiter zu meiner Frustration bei. Die Fragen, die zB GillyBaer(#43) oder DerSchwarzeRitter(#37,#41) stellen, sind jedenfalls nicht auf die Schnelle beantwortet wobei #41 ja auch eher eine "Meinungsfrage" ist. Für #43 müßte man eine Form des elektronischen Abgleiches schaffen, der die verschiedenen Rechte(Verfassungs-, Menschen-, UN-Recht usw) durchforstet und die Lücken aufzeigt, denn diese "Lücken" wären/könnten dann die theoretischen Begründungen sein. Ansonsten wird noch schnell ein Paragraph aufgenommen(siehe #41) und schon ist die Welt in Ordnung. Vielleicht wird ja auch tatsächlich............"ein Verteidigungsfall" geschaffen. Irgendwie werden die`s aber hinbekommen wenn sie es wirklich wollen, das steht fest und das ist ja das traurige daran. Was mich ein wenig positiver stimmt sind die Radiomeldungen, die ich inzwischen schon mehrmals heute hörte wo gesagt wird, daß sich "die Stimmen mehren die vor einem Angriff eine Lösung des Nahost-Konfliktes fordern" nur.........so richtig Mut macht mir das doch nicht. "Würden die Amerikaner nicht auch ganz alleine da einmaschieren" fällt mir dann direkt ein und selbst wenn das Geld bei denne im Moment tatsächlich Mangelware ist...........würde die das interessieren. Wohl eher nicht, ist wohl die wahrscheinlichste Antwort und somit ist es müßig darüber weiter zu philosophieren. Dann fällt mir auch Nostradamus ein oder Peter Scholl-Latour. Der eine sagte voraus, daß wenn das Schiff Petri untergegangen ist, es zum großen Krieg zwischen den Glaubengemeinschaften(Christen und Moslems) kommen wird. Nicht das ich daran unbedingt glaube, interessant finde ich das aber doch und wenn ich mir jetzt überlege, daß das Schiff doch eigentlich schon gesunken ist............naja. Peter Scholl Latour warnt ja auch schon seit geraumer Zeit aber.......wen interssiert "ein Dummschwätzer" der dort jahrelang lebte und somit Erfahrungen vor Ort sammeln konnte.

      @antigone,@all
      Danke für die Bestätigung mit dem Massaker und die weiteren Links. Deine Formulierung bzgl des "....durschlagens durch den Dschungel der Desinformation......" finde ich klasse und auch ich versuche diesen Weg gehn nur............-und ohne "schleimen" zu wollen- wenn ich mir so anschaue in welcher Geschwindigkeit Du die Links findest, Namen behälst usw usw usw daran muß ich noch arbeiten. Dieses Kompliment möchte ich aber auch den meisten anderen Schreibern in diesem Thread machen. Hut ab Jungs und auch wenn`s nix nutzt......meinen Respekt habt ihr jedenfalls. In dem "waldorfde-Thread" fand ich jedenfalls nebenbei wonach ich noch suchen wollte, nämlich die Jahreszahl vom ersten Attentat und jetzt suche ich eine Seite, wo ich mir die Charts vom Dow+Nas angucken kann. Fand bis jetzt nur welche, wo ich wie hier bei WO, zb 10Jahre angucken kan aber nicht das Jahr 93 alleine. Der Hintergrung ist, daß ich auch schon vor Wochen mit `nem Freund darüber sprach und ihn fragte, ob er sich erinnern könne wann das war und wie die Börse damals reagierte aber wegen Zeitmangels kam ich auch nicht so richtig zum Nachforschen.(siehe #39) Die Frage warum denn die Journalisten sich um diese "wunde Punkten" nicht so kümmern, stelle ich mir auch. "Blut-Schlagzeilen" verkaufen sich leider besser, ist nur eine Antwort darauf. Irgendwie...........haben die Menschen auch das Interesse an der Wahrheit verloren, so scheint`s mir manchmal. Da muß man sich Zeit nehmen und auch noch nachdenken und das paßt doch so gar nicht in diese schnelllebige Zeit. Heute erinnern sich viele doch nichtmal mehr was sie noch vor 3min sagten. Was ich mich darüber schon geärgert hab`. Viele haben auch einfach resigniert und für mich begann das irgendwie als die Anti Atom Demos kein Gehör fanden. Zumindest find` ich diese Parallele auffallend, deshalb führte ich es in #38 an. Dazu kommt dann noch, daß es ja auch immer weniger Deutsche gibt und ich bin mir nicht sicher ob`s für andere hier lebenden Nationalitäten überhaupt von Interesse ist. Klar, sollte schon aber viele hören nur "deutsch" und schalten ab und das dann vielleicht Zusammenhänge zu ihren Nationalitäten bestehen, bekommen sie dann ja nicht mit obwohl sie das vielleicht dann doch interessieren würde. All das sind nur einige Gründe die mir auf die Schnelle einfallen aber längst noch nicht alle. Kritische Stimmen finden nunmal nur schlecht Gehör bzw werden zum Verstummen gebracht. Ich freue mich zB immer über den Versuch "objektiver Berichte" zB im Fernsehn aber gemessen an allen anderen Sendungen die ausgestrahlt werden, ist deren Anteil geradezu verschwindend gering.(Fernseher ist nunmal (leider) Informationsinstrument Nr.1) Liegt ja auch daran, daß, wie Du schon schreibst, der Aufklärung mit Angst entgegen gesehen wird.. Dabei ist das doch eigentlich richtig spannend und würde es nur präsentiert werden...........der Absatz wäre enorm behaupte ich jetzt mal. Krimis sind doch........."ein Dreck" dagegen. Das die Menschen zweifellos immer noch "dieses Gespür" haben wundert mich manchmal, macht mich gleichzeitig aber auch wieder hoffend. Ich denke, noch ist es nicht zu spät aber ich habe das Gefühl, die Zeit wird knapper und knapper und bald muß irgendwie was passieren sonst ist der Zug abgefahren. Mit Sicherheit liegt "das momentane Gespür" auch in der zur Zeit wirtschaftlichen nicht grad rosigen Lage zusammen(das wird ja zumindest propagiert) und meine Befürchtung ist halt, kommen wieder "besser Zeiten" also "volleres Portemonaie" wird es ganz schnell im Konsumrausch untergehn. Dashalb interssieren mich auch Lösungsansätze aus diesem Teufelskreis auszubrechen nur........dazu bräuchte man halt `ne Menge Kohle. Dann könnte man sich zB viel Sendezeit kaufen oder sogar einen Sender aufmachen(Thema Berlusconi) und der Witz an der Sache wäre dann sogar, richtig aufgezogen würde man versuchen aufzuklären und sich gleichzeitig "`ne goldene Nase" verdienen. Wie -und wieder als Bsp-. Atomkraft. Was streubten/streuben sich die Energieversorger gegen alternative Energien und das verstehe ich nicht. Machen die den ersten Schritt bleibt doch alles in ihrer Hand und Sorgen müssen die sich doch nur machen weil`s ja sein könnte, daß ein andrer `ne gute und verträgliche Alternative anbietet und alle nur den den Anbieter wollen. Außerdem erinnere ich mich an Berichte wo gesagt wurde, daß die am Anfang gar nicht zur A-kraft wollten sondern auf Kohle, Gas und Erdöl weiter setzen wollten und erst nachdem die Dinger subventioniert wurden und sie sich ins gemachte Nest setzen konnten, war`s auf einmal das Nonplusultra und der absolue Hohn......so gesehn haben wir die Dinger bezahlt und die kassierten nur ab und streuben sich jetzt auch nur eins abzuschalten obwohl`s eigentlich mit einigen weniger immer noch locker reichen würde, den strombedarf zu decken. So wäre es auch mit den Autobahnen gekommen als die Diskussion über A-gebühren aufkam. Die hatten scheinbar schon alles unter sich aufgeteilt die "fetten Buden". Natürlich nur die Sahnehäppchen und auch hier wär`s dasselbe gewesen. Wir hätten schon alles zigmal bezahlt, die würden`s für`n Appel und `n Ei bekommen und fett Kohle machen. Denke, insgeheim heulen die darüber das es soweit nicht kam aber was nicht ist, kann ja noch werden. Was alles ein Wider-/Wahnsinn wenn man sich das überlegt aber das gehört ja nur am Rande zu dem Thema dieses Threads. Lösungsansätze müssen gefunden werden und das ziemlich hurtig aber WIE???? Fakt ist und ich glaube so seht ihr`s auch, daß viel schon längst aufgeklärt hätte sein können wie diese Börsenbewegungen im Vorfeld der Anschläge. Für mich lächerlich, daß da nix kommt und GERADE im Zeitalter der EDV.(aber dann zieht schlimmstenfalls der "Datensch(M)utz" ) Der gläserne Bürger ist schon längst die Realität und was nach dem Anschlag noch obendrein an Befugnissen durchgeboxt wurde und zuvor vehement(auch von dem "Durchboxer" ) und zu recht abgelehnt wurde, macht uns nur..........."gläserner als gläsern". Ich bin sicher, ihr wißt das alles aber trotzdem schreib` ich`s. Das Inet ist eine Erfindung des amerik. Geheimdienstes um von überall auf der Welt auf ihre Raketenbasen zugreifen zu können. So war es jedenfalls seinerzeit angedacht. Schon vor Monaten gab`s Artikel in der Computerwoche wo zB unter Datenschutz Aspekten über ein Programm namens "PrettyGoodPrivacy" geschrieben wurde. Da wollten die Geheimdienste durchbringen, daß sie quasi sowas wie`nen "Generalschlüssel" dafür bekommen oder es zu verbieten(verschlüsselte einfach zu gut im Gegensatz zu andren) womit sie aber nicht durchkamen. Naja, offiziell jedenfalls und/oder was inoffiziell so abgeht........????? Was zB daraus wurde oder ob`s im Sande verlief, danach müßte ich mal forschen. Wollte das nur erwähnen um denen, denen`s vielleicht doch nicht so bewußt ist, bewußt zu machen, daß Anonymität nicht vorhanden ist. Nehmt ihr zB Cookies an, Fehler, habt ihr KEIN AntiSpyWare-Programm, Fehler(www.lavasoft.de), habt ihr XP(aber auch niedrigere Versionen nur nicht so schlimm) schon installiert dann Vorsicht usw usf. Mache jetzt erstmal Schluß aber schaue natürlich wieder vorbei. Würde gerne noch ein wenig weiter nach Lösungsansätzen suchen, darüber diskutieren und hoffe, ihr auch und wer weiß.......vielleicht ändert sich doch etwas zum Guten. Bis denn dann
      WW
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 18:09:48
      Beitrag Nr. 49 ()
      Vielen Dank für Ihre Teilnahme, Ihre Stimme wurde bereits gezählt.

      Sollte sich die Bundeswehr an einem Kriegseinsatz im Irak beteiligen?

      So haben 3703 Besucher abgestimmt:
      Ja. 29.03%

      Nein. 69.51%

      Ist mir egal. 1.46%



      umfrage bei t-online :)
      sicher nicht repräsentativ, aber mir gefällt`s :)
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 18:57:02
      Beitrag Nr. 50 ()
      @48,the_Web

      ich persönlich bin immernoch davon überzeugt, daß es zu einem echten oder vorgetäuschten Angriffskrieg im Irak nicht kommen wird trotz des Säbelrasseln von Bush. Auch innerhalb der einzelnen Streitkräfte wird, wie in der Bevölkerung auch, heftig intern diskutiert; aber die unterschiedlichen Meinungen und Argumente werden nicht in
      die Öffentlichkeit getragen!

      1. Die Mehrheit der Generäle und Truppenkommandeure in Europa sieht - nach eine wie auch immer geführten militärischen Aktion - keine nachhaltige politische Lösung
      für einen dauerhaften Frieden im Irak!

      Somit wäre das Hauptziel für einen Angriff - den Sturz von S. Hussein mit politischer Neuordnung - schon vom Ansatz her verfehlt.

      Die zwangsweise Folge wäre eine jahrelange Stationierung fremder, christlicher Truppen auf arabischem Boden! Die Konsequenzen müssen nicht weiter erörtert werden.

      2. Egal mit welcher Variante ein Angriff geführt wird, daß Überraschungsmoment wird so oder so fehlen. Der militärische Erfolg mag noch so glänzend sein, ein Entkommen von S. Hussein wäre die größte Katastrophe, das fürchten vor allem die US-Generalstäbler, nachdem sie bin_Laden und den Talliban-Mulla bisher nicht finden können.

      3. Der GAU für einen gestandenen Vier-Sterne-US-Gneral der größte Militärmacht aller bisherigen Zeiten ist, wenn nach einem gewonnenen Krieg, S. Hussein auf irgendeinem TV-Kanal zur Fortsetzung des Heiligen Krieges aufruft.

      4. Die politischen Folgen sind anschließend im gesamten Nahen Osten nicht mehr kalkulierbar.

      5. Die Unsicherheit - das Restriskio - über die militärischen Optionen und Fähigkeiten des IRAKS bleiben bestehen. Ich bitte zu bedenken, daß gerade die Verlierer aus einer vernichtenden Niederlage mehr lernen als die Gewinner. (siehe hierzu 6-Tage-Krieg und Jom Kippur Krieg zwischen Israel und Ägypten)

      6. Es fehlt den Kommandeuren und einfachen Soldaten - anders als 1991 - die Einsicht in die Notwendigkeit und den Sinn eines Krieges, weil die politischen Möglichkeiten noch gar nicht ausgeschöpft wurden.

      7. Letztlich bleibt die Hoffnung auf die Standfestigkeit der Europäer (Großbritannien und Frankreich), weil

      a) die USA allein nicht über die erforderlichen militärischen Mittel für einen Angriffskrieg verfügen
      (die Hauptlast der Kampfführung im Golfkrieg trugen Briten und Franzosen (Fremdenlegion); nicht die US-Soldaten standen vor Bagdad, sondern die "zweitklassigen" Europäer, war schon extrem peinlich für die Weltmacht, die Mängel zeigen sich aber auch wieder in Afghanistan!)

      Bemerkung:
      Wir sollten uns nicht von den DAUERSIEGER-US-RAMM-BOYS im Fernsehen blenden lassen!

      b) solange die Briten, und Franzosen im Kosovo und Afghanistan gebunden sind, wird es keinen IRAK-Krieg geben.
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 20:03:56
      Beitrag Nr. 51 ()
      Erg. zu #49,
      letzte Woche gab es auf CNN eine Umfrage, ob Amerika einen Angriffskrieg gegen den Irak starten sollte.
      Die Ergenisse waren ähnlich, über 65% der CNN-VIEWER waren dagegen.

      Vor 2 Tagen sagte ein Kuwaitischer Minister im CNN-Interview, daß er auf einen Angriffskrieg hofft, um sein Land zu beschützen. ...
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 23:23:06
      Beitrag Nr. 52 ()
      Armdrücken mit Amerika
      Immer häufiger geraten in New York die Vereinigten Staaten und die Vereinten Nationen aneinander

      Von Stefan Kornelius

      Fast jeder Karrierediplomat hat einen Traum und einen Alptraum: Einmal bei den Vereinten Nationen akkreditiert zu sein. Der Apparat der Weltgemeinschaft in New York fasziniert mit seinen byzantinischen Strukturen und der idealistischen Idee, auf der das UN-Gebilde ruht. Wer näher hinschaut, sieht aber auch ein Gewirr aus Bürokratismus, Seilschaften und zementierten Abhängigkeiten, die das diplomatische Geschäft bewegungsunfähig werden ließen. Während des Kalten Krieges haben die Supermächte den Apparat erfolgreich bis zur Erstarrung gelähmt.

      Jetzt – zu Beginn des unipolaren Zeitalters – werden die Regeln der Weltgemeinschaft neu geschrieben. Moskau gegen Washington ist passé – heute heißt der einzige Weltenpol USA, und die Staaten der Erde reiben sich überall im UN-Geflecht an der amerikanischen Macht. Washingtons Außenpolitik hat diesen Trend geradezu befördert. Die bewusste Absage an das internationale Vertragsgeflecht, die Ignoranz den Verpflichtungen des Völkerrechts gegenüber – die Regierung Bush macht aus ihrer in langen Jahren der Opposition gewachsenen Abneigung gegenüber den Vereinten Nationen keinen Geheimnis.

      Die Schlachtenliste ist inzwischen lang und wächst stetig. Am Mittwoch billigte der Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen ein Protokoll zur Anti-Folter-Konvention, das Gefängnisinspektionen erleichtern soll – ein vermutlich sinnvolles Instrument gegenüber allen Unrechtsstaaten dieser Welt. Washington arbeitete gegen das Protokoll – offiziell aus verfassungsrechtlichen Gründen, inoffiziell, weil die gleiche Furcht wie beim Internationalen Strafgerichtshof aufwallt: Preisgabe der nationalen Souveränität. Sollte die Generalversammlung das Protokoll billigen – woran nicht zu zweifeln ist – steht den UN ein Sperrfeuer wie beim Strafgerichtshof bevor.

      Was für Europäer fast zur zweiten Natur wurde und in den Gremien der EU seine (nicht weniger byzantinische) Verwirklichung findet, ist den Amerikanern suspekt: Die Verlagerung der Macht aus der eigenen Hauptstadt in überstaatliche Gremien. In den USA bestimmen die nationale Souveränität und die Zwänge der Innenpolitik die Spielregeln in der Außenpolitik – und deshalb entzieht die Regierung Bush dem Bevölkerungsfonds 34Millionen Dollar, weil damit angeblich die Abtreibungspolitik in China gefördert werde. Das gefällt der mächtigen Fundi-Christen-Lobby.

      Washingtons systematischer Rückzug aus internationalen Abhängigkeiten macht sich also zuerst bei den Vereinten Nationen bemerkbar, allerdings ist es zu einer wirklichen Kraftprobe noch nicht gekommen. Das Scharmützel um den Internationalen Strafgerichtshof hat lediglich eine Ahnung von der amerikanischen Stärke und Konfliktfreude gegeben. Die eher handzahmen Bemühungen des euro-atlantischen Vermittlerquartetts für den Nahen Osten mit Kofi Annan als Vorzeigefigur an der Spitze werden durch die amerikanischen Bremsmanöver auch nicht gerade erleichtert. Überhaupt Kofi Annan: Der Generalsekretär hat sich in den vergangenen Wochen derart gegen Washington positioniert, dass er als Symbolfigur des Konflikts zwischen den USA und den UN eines Tages zerrieben werden könnte.

      Wirklich brisant für die UN wird der Fall Irak. Hier wird sich entscheiden, wie stark die Weltgemeinschaft im Armdrücken mit der Supermacht wirklich ist – und vor allem, ob Washington überhaupt noch interessiert ist an völkerrechtlicher Legitimierung und an internationalem Flankenschutz für einen Feldzug gegen Saddam. Die inneramerikanische Debatte drückt sich vor den völkerrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit einem Regimewechsel. Schlimmer ist allerdings, dass Washington auch die politische Isolation nicht zu fürchten scheint. Die Fragen selbst der engen Verbündeten werden ignoriert. Spätestens bei den Vereinten Nationen in New York werden sie wieder auftauchen.


      @die fragenden Juristen hier:
      Werden Sie hiermit geholfen?!
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 09:46:00
      Beitrag Nr. 53 ()
      05.08.2002 07:24

      Vorbehalte
      Europa warnt vor Krieg gegen den Irak

      In Europa formiert sich Widerstand gegen die US-Pläne eines Irak-Angriffs. Nach Deutschland und Frankreich zeigt auch der britische Premier Blair Vorbehalte gegen ein militärisches Eingreifen im Mittleren Osten.
      Von C. Schwennicke, G. Zitzelsberger und R. Chimelli



      (SZ vom 05.08.2002) - Gleichzeitig verschärft sich im Bundestagswahlkampf beim Thema Irak der Ton zwischen Regierung und Opposition. Kanzler Gerhard Schröder warf der Union vor, Vernunft durch eine demonstrativ „stramme Haltung“ zu ersetzen. Wolfgang Schäuble (CDU) hielt Schröder vor, die Union in eine „kriegstreiberische Ecke“ drängen zu wollen.

      Bundeskanzler Schröder sagte in Hannover, er könne „nur davor warnen, ohne an die Folgen zu denken und ohne politische Konzepte für den ganzen Nahen Osten“ über einen Krieg gegen den Irak zu reden. „Wer da reingeht, muss wissen, wo er reingeht und was er da will“, sagte der Kanzler. Er lehnte auch einen finanziellen Beitrag Deutschlands als Ausgleich für eine fehlende militärische Beteiligung ab.

      Schröder verwies auf die deutsche Beteiligung am Kampf gegen den internationalen Terrorismus und hob hervor, dass Deutschland kein Land mehr sei, wo das „Scheckbuch“ Politik ersetze. Er zeigte sich besorgt, „dass bezogen auf die gesamte Region Nahost falsche Prioritäten gesetzt werden“.

      Der amerikanische Präsident George W. Bush hatte zuvor seine Entschlossenheit betont, das Regime in Bagdad zu stürzen. Auch das irakische Gesprächsangebot an den Chef der UN-Waffeninspekteure Hans Blix über eine Fortsetzung der Inspektionen im Irak habe nichts an seiner Haltung geändert.

      Bereits zuvor hatte Bush angekündigt, er werde nicht zulassen, dass die „schlimmsten Führer der Welt“ Massenvernichtungswaffen verwenden. Blix lehnte die Einladung aus Bagdad ab.

      „Anzeichen der Entzweiung“

      Selbst beim britischen Premier Blair, Amerikas engstem Verbündeten, stößt Washingtons Irak-Politik auf Vorbehalte. Dies verlautete aus Londoner Regierungskreisen. Der konservative Sunday Telegraph berichtete über einen „schädlichen Graben“ zwischen den USA und Großbritannien, der linksliberale Observer schrieb von „Anzeichen der Entzweiung“ und die Financial Times berichtete, dass die britische Regierung einen Militärschlag gegen den Irak ablehne, solange es keine Entspannung im Nahost-Konflikt gebe.

      Eine Sprecherin Blairs wollte dies gegenüber der Süddeutschen Zeitung weder dementieren noch bestätigen. „Viel zu früh“ sei es auch, darüber nachzudenken, welche Art von Regierung Saddams Regime ersetzen könnte.

      Politische Beobachter in London fürchten ein Machtvakuum nach einem Sturz Saddams und Kämpfe unter den irakischen Volksgruppen.

      Frankreich tritt seit Jahren für eine Lockerung der Sanktionen gegen den Irak ein. Die irakischen Schulden bei Frankreich sind so hoch, dass Paris allein deshalb langfristig an einer Normalisierung interessiert ist. Zuletzt hat sich Außenminister Dominique de Villepin dafür ausgesprochen, eine Lösung der Probleme durch Gespräche anzustreben.

      In einem Interview mit Le Monde antwortete der Minister auf die Frage, ob Frankreich eine Militäraktion ohne Billigung der UN unterstütze, die Frage stelle sich noch nicht. Die im Gange befindlichen Verhandlungen müssten fortgesetzt werden, damit die Botschaft über alle verfügbaren Kanäle vermittelt werde.

      „Tiefe Skepsis“ bei Fischer

      Die Ausführungen Schröders in Hannover zum Thema Irak waren deutlicher als bisher vom Wahlkampf geprägt. Es spreche wenig dafür, „dass diejenigen, die Vernunft durch stramme Haltung ersetzen, es besser können als wir“, sagte er.

      Damit nahm Schröder indirekt Bezug auf das CDU-Präsidiumsmitglied Schäuble. Der hatte in der SZ für eine deutsche Beteiligung an einem Krieg gegen den Irak unter der Voraussetzung eines UN-Mandates plädiert.

      Schäuble bekräftigte am Wochenende sein Eintreten für ein deutsches Engagement. Im Falle eines UN-Mandats würde sich Deutschland „in einer angemessenen Form beteiligen“, sagte er.

      Der rot-grünen Koalition hielt er in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vor, die Union solle „in eine kriegstreiberische Ecke“ gedrängt werden, um die SPD als „Friedenspartei“ darzustellen.

      Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) betonte, die Politik sollte sich jetzt auf die Ermöglichung von Waffeninspektionen im Irak konzentrieren. Dann erübrige sich auch die Frage nach einem Angriff.

      Außenminister Joschka Fischer sagte im ZDF, einen Regierungswechsel in Bagdad mit Waffengewalt herbeiführen zu wollen, halte er „für eine falsche Prioritätensetzung“. Fischer äußerte „tiefe Skepsis“ gegen einen solchen Militärschlag.

      Im Blick auf die internationalen Prioritäten meinte er, an erster Stelle müsse der Kampf gegen den Terrorismus und an zweiter Stelle die Lösung von Regionalkonflikten wie im Nahen Osten stehen. Damit sei auch die Frage nach einer deutschen Beteiligung beantwortet.

      sueddeutsche.de
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      schrieb am 05.08.02 09:59:28
      Beitrag Nr. 54 ()
      @GillyBaer,@all
      Mein Problem............ich bin und bleibe ein skeptischer Mensch. Sehr gute Ausführung und ohne Frage, von der Logik her findet sie meine volle Zustimmung. Das ist halt die Realität die ich auch so sehe.......nur, ich befürchte halt, daß "die Logik und das Handeln, das sich dann daraus ergeben sollte" nicht von Interesse ist wenn`s um viel, viel Kohle geht.(Erdöl) Gestern abend war ein Bericht(Kulturreport – ARD) über so`n........"Prediger" aus den USA der mit seinen Büchern über den bevorstehenden "Weltuntergang" alle Rekorde schlägt.(bei uns kommen sie zum Glück NOCH nicht an und ich hoffe es bleibt auch so) Irgendwie hab` ich das Gefühl, daß das, das amerik. Volk schonmal.........."vorbereiten" soll. Dann die Geschichte, daß die USA mit immer mehr Staaten Abkommen geschlossen hat, "Kriegsgefange" NICHT an das UN-Tribunal auszuliefern.(ich verstand`s so, daß die Soldaten zwar verhaftet werden sollen aber dann.....naja, jedenfalls nicht ausgeliefert/verurteilt werden sollen) Diese Abkommen bestehen schon mit zB China und Rußland.(hat dazu jemand ne Quelle???) Dann solche Geschichten mit diesen Anthrax-Anschlägen.(sind die eigentlich aufgeklärt. Ich meine mich zu erinnern, daß da sogar Amerikaner drin verstrickt waren) Meine Befürchtung...........vielleicht –oder "schlimmstenfalls"- werden Gründe geschaffen werden und wie "antigone" doch so richtig anführte(und bewies), es wird die Propagandmaschine angeworfen die ja auch nicht gerade ungeschickt arbeitet. Mmmh, vielleicht zu undeutlich. Also, Tatsache ist doch, daß die Geheimdienste "vor nix fies sind" und dafür gibt`s doch auch genug Beweise. Dann zB, daß die USA damals 10tausende ihrer Soldaten durch "Atomwaffentestgelände" gescheucht haben um mal zu gucken wie denn die Spätfolgen aussehn. All sowas, viele, viele andere Kleinigkeiten die sich im Laufe der Zeit ansammelten, bringen mich zu dieser Skepsis Ich trau` diesen "Brüdern" nichtmal "von 12 bis 5 vor 12;) ) Trotz allem hoffe ich natürlich auch, daß sich doch WENIGSTENS diesmal die Vernunft durchsetzt. Die Umfrageergebnisse (#49,#51 ohne den letzten Satz denn der ....naja) sprechen eine deutliche Sprache und das macht mich auch :). Noch etwas was ich nicht verstehe. Warum fährt der Hr.Bix(der eingeladene "Inspekteur" ) denn nicht da hin und redet/verhandelt mit denen. Ich meine, ich hab` ja wirklich nicht viel Ahnung von fremden Kulturen aber Tatsache scheint doch zu sein, daß gewisse Völker sowas wie`ne "Bazarmentalität" besitzen und angeblich sogar enttäuscht sein sollen, wenn man "direkt kauft" ohne große Lamentiererei vorher. Will sagen, keiner kann doch so schnell aus seiner Haut und das gilt doch für alle also muß man doch auch mal"gute Miene zum vielleicht bösen Spiel" machen, denn der "Preis/Gewinn" würde das auf alle Fälle rechtfertigen. So ein kategorisches NEIN, entweder DIREKT ALLES oder nix gefällt mir nicht so gut. Seh` es halt auch so, daß erstmal der Nahost-Konflikt gelöst werden muß und dann.........dann wird`s mit großer Wahrscheinlichkeit erheblich weniger Probleme geben. Das ist natürlich eine schwierige Sache. Schließlich wird sich da über jahrtausende alte Dinge gestritten und die löst man nicht "mal eben" und schon gar nicht mit Bomben.(von KEINER SEITE versteht sich) Naja, ich hoffe es wird so wie wir uns das wünschen(also keinen Krieg) und ich hoffe, daß die "hoffentlich einsichtigen" Berater vom "DoubleYu" bei ihm auch Gehör finden aber hab` da so meine Bedenken. "Der Colt sitzt locker in Texas" und der "Papa" machte vor wie`s geht und "was interessieren mich Konsequenzen" denn........"nach mir die Sintflut" oder wie war das;) Nichts desto trotz bin ich "hoffnungsfroher" als zumindest gestern. Muß sogar schreiben, tief in mir drin bin ich wohl ein......"unverbesserlicher Naivling" der sich "dauernd in irgendwelche Hoffnungen" stürzt und der an das "Gute im Menschen" nur zu gerne glauben mag aber manchmal.......erwischt`s mich halt wenn`s zu "geballt" kommt und mir fallen viele, viele Enttäuschungen ein und dann seh` ich........NUR NOCH SCHWARZ(zum Glück aber immer nur einen sehr begrenzten Zeitraum;) )
      Die "Bemerkung" gefällt mir sehr gut. Nette Formulierung;) Ich wünsch` Euch und bis die Tage und........immer noch nicht "zugemüllt", sieh an, sieh an.
      WW
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      schrieb am 05.08.02 11:34:33
      Beitrag Nr. 55 ()
      the_web
      wie du auf den begriff zu bringen verstehst, was viele umtreibt, davor hab ich alle hochachtung. in der tat, ich würde gilly auch so gerne glauben, allein, er fehlt mir der glaube an die vernunft oder moral der herrschaften, die in wirklichkeit das sagen haben. schon den begriff moral in dem zusammenhang zu verwenden, ist eine lachnummer erster güte.

      wenn nur ein bruchteil dessen richtig ist, was deschner recherchiert hat - und wahrscheinlicher ist, dass auch er nur die spitze des eisbergs benennen kann.....

      wenn man mcnamaras vietnamstudie glauben darf, nach der tausende von us-soldaten, d.h. die eigene bevölkerung (von den "untermenschen" an vietnamesen mal abgesehen) von teilen der politischen eliten der usa geopfert wurden, damit sich nixon als der präsident in die geschichtsbücher einschreiben darf, der den krieg beendet hat, der mann, dessen karriere davon gekennzeichnet ist, dass er immer schon über leichen ging, seit er politisch laufengelernt hatte (mccarthy!)...... und der ein parteigänger bushs ist

      wenn man die kalte berechnung der igfarben-manager bedenkt, die billigste leiharbeiter (würde man heute wohl sagen), von denen sie wußten, dass sie unter unwürdigsten umständen allein zur benutzung der industrie "gehalten" wurden, um ihre arbeitskraft auszupressen bis zum letzten, um sie dann in rauch aufgehen zu lassen........... und die dann wieder in amt und würden kamen

      wenn man das klare kalkül der daimler-manager in südafrika anschaut, die einer schwarzen bevölkerung arbeitsplätze als humanitäre wohltaten verkauften, und sie gleichzeitig dreißigmal geringer bezahlten als den durchschnittlichen weißen südafrikaner, während sie mit dem regime zusammenarbeiteten, um die zu unterstützen, die diesen rassistischen staat unterstützten....

      wenn man die mafiösen strukturen in belgien, die bis in die eu-hierarchie reichen und - wie man hört, bis ins königshaus (das allerdings eine entsprechend einschlägige todesschwadronen-tradition vorweisen kann, jedenfalls im kongo) in erwägung zieht, wo nicht vor kindermord, zwangsprostitution, mädchenraub, vergiftung der bevölkerung aus gründen der bereicherung einiger weniger zurückgeschreckt wird und die justiz, geschmiert, wie sie ist, legt die hände in den schoß und schaut weg...

      wenn man das alles vor seinem geistigen auge und in seinem herzen bewegt, dann gibt es nichts anderes als eine unmoral des geldes, der es völlig gleichgültig ist, wer dabei draufgeht, und mit welchen mitteln die ziele erreicht werden, die man sich gesetzt hat, die herren, die deschner beim namen nennt und die nach wie vor das sagen haben oder halt ihre söhne und enkel. man kennt sich, man schätzt sich... ein blick in die privatesten beziehungen spricht bände. warum heiratet ein leisler-kiep die tochter einer in der brd wieder hochgeschätzten nazi-größe? warum heiratet ein niederländischer prinz, dessen vater an der institution des bilderberger kreises wesentlich beteiligt war, eine maxima, deren vater ein mitglied der argentinischen militärjunta war, die tausende von menschen auf dem gewissen hat? man kennt sich, man schätzt sich.... und so tritt bush-sohn an, fortzusetzen und nicht zu vollenden, was bush-vater uns schon vorgeführt hat, gleichgültig, wer dabei zugrunde geht... die menschen, das völkerrecht, die bürgerrechte.... lächerliche marginalien für diese herren.

      alles nur beispiele. beliebig fortzusetzen...

      insofern teile ich deinen pessimismus, the_web. und meine hoffnung liegt einzig darin, dass es immer mehr menschen werden, die begreifen.

      gruss antigone
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 14:11:04
      Beitrag Nr. 56 ()
      @antigone
      das was Du geschrieben hast freut mich, trotz der "Schwermut" die`s mir gleichzeitig bereitet, sehr. Du hast die Fakten/Bsp zur Hand, die mir fehlen und die ich versuche zu "umschreiben" und Du verstehst/willst verstehen, was ich sagen will, insofern möchte ich fast von einer......Seelenverwandtschaft reden. Mit großer Wahrscheinlichkeit(für mich persönlich mit absoluter Sicherheit) ist`s, leider mal wieder, nur die "Spitze des Eisberges". Um es mit Deinen Worten zu verdeutlichen, der Journalismus schafft es einfach nicht, immer und immer wieder die Finger auf diese "wunden Punkte" zu legen und die Frage nach dem WARUM ist leicht, und von Dir schon zu Genüge, beantwortet. Gestern abend kam noch die Vorschau auf einen Bericht der am 07.08.02 – ich glaub` um 23:00Uhr in der ARD laufen wird. Da geht es um Nazis und wo sie verblieben sind. Sah ganz interessant aus und ich versuche auf alle Fälle diesen Bericht zu sehn. Habe in einem Thread von User "optiman – Thema: Bush will 40.000 Mann opfern" einen Eintrag von User "sosolalaa" gefunden und der schrieb sinngemäß, daß zur Zeit am Frankfurter Flughafen ähnlich viele Flugbewegungen stattfinden wie nach dem 11.09.(Dein 1.Satz, unsre Befürchtung) Was mich erfreute beim überfliegen der Threads war der relativ "einhellige Tenor", daß ein Krieg NICHT stattfinden sollte, was sich ja auch mit den hier reingestellten Meinungsumfragen deckt. Wieder das gleiche Problem, die Menschen wollen "das" und bekommen werden sie wahrscheinlich "dieses" und wieder regt sich die Frage.....so`s denn so kommt, was bitteschön hat das mit Demokratie zu tun?? Eben, NIX aber auch REIN GAR NIX, traurig aber wahr. Manchmal kommt`s mir so vor als seien Politiker............."(noch) geduldete Marionetten die an den Fäden der Bonzen zappeln". Für mich persönlich ist`s schon etwas länger so, daß die Politik nichts mehr zu sagen hat und wenn`s so ist, würde es auch die Frage mit der Demokratie beantworten was mir dann wiederum so betrachtet Sorgen/Angst bereitet ist, weil es immer "klarer" zu sehn ist. Wie "die Wand im Nebel" halt. Sieht man sie deutlich vor sich............ist`s leider schon zu spät. Trotzdem teile ich Deine Meinung/Hoffnung auf immer mehr "verstehen wollende Menschen", denn das ist für mich so ziemlich der einzige Trost und diese Menschen und besonders in Dir, hier zu finden macht mich noch hoffnungsvoller. Schließlich befinden wir uns in einem Börsenboard, also in einem Instrument............das sich doch eigentlich der Kohle verschrieben hat. Für mich gibt es im Grunde zwei große Probleme. 1: der Zeitmangel. Daraus resultiert, daß sich leider die wenigstens die Mühe machen "Kleinigkeiten" zu sammeln und zu "bewahren" um irgendwann in naher oder fernerer Zukunft "Zusammenhänge" sehen zu können. In meiner "Philosophie" stimmt das aber dann doch nicht so ganz, denn wenn ich meine irgendetwas ist wichtig.......dann nehm` ich mir einfach die Zeit. Problem 2: Das "verstehen wollen oder besser können". Das ist für mich schon schwieriger. Es ist immer eine Frage der Definition von Worten. Ein Bsp dafür wäre das Wort, die geläufige Floskel, "...in gesetztem Alter..., ..im besten Alter....." Jeder hat da doch "seine Zahl" vor Augen. Für den einen ist das "beste Alter des Mannes" zB 30, der nächste sieht da eher die 35 oder 40 und ein wieder ein anderer vielleicht sogar 50. So, alle reden miteinander und "verstehen" sich aber "verstehen" sie sich wirklich???? Das ist nur ein ganz banales Bsp aber wenn man sich jetzt noch überlegt, immer neu geschaffene Worte, fremde Sprache(also Übersetzung), andere Kultur usw.....ja dann wird "verstehen" quasi unmöglich, es sei denn, man investiert viel Zeit und den UNBEDINGTEN WILLEN ZUM VERSTEHEN ansonsten...............ist`s sinnlos weil`s nix bringen wird.(war jetzt nicht für Dich so ausführlich. Eher für Mitleser denn Dein Verständnis setze ich voraus) Allerdings gebe ich Dir uneingeschränkt Recht dieses kostbare Gut namens Zeit nicht an alle zu verschwenden. So manches.........verdient einfach keine Antwort. In diesem Sinne verbleibe ich bis demnächst und man "liest" sich
      WW
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 14:55:22
      Beitrag Nr. 57 ()
      Mist, ich hab` einen Fehler gemacht. Das ist das "Thema" von User "optiman": Droht ein nochmaliger Crash? Dank George Bush?
      Sorry, der "Wahn";)
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 15:52:41
      Beitrag Nr. 58 ()
      @antigone
      Habe noch eine Frage und die wäre, hättest Du etwas dagegen wenn ich diesen Thread verlinke??? Mag Dir vielleicht blöde erscheinen die Frage aber es ist Dein Thread und er ist noch nicht zugemüllt. Denke Deine Beiträge und Links würden so manch` andren auch interessieren.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 16:35:13
      Beitrag Nr. 59 ()
      Literatur-Auszug

      Hintergrund-Text zum Film "Ratlines", ARTE 1996

      Nazis, CIA und der Vatikan:

      Das Fundament einer neuen Weltordnung


      Am 10. August 1944 trafen sich im Straßburger Hotel ªMaison Rouge´ klammheimlich führende Vertreter des Dritten Reiches, Vertreter der deutschen Industrie, des Geheimdienstes SD und des Rüstungsministeriums, um endgültig Pläne in die Tat umzusetzen, die vermutlich ebenfalls seit 1943 existierten. Während Goebbels noch immer Endsiegparolen ausgab und Hitler nach wie vor und erst recht an das tausendjährige Reich, an ein auf seine Weise entrümpeltes und vereintes Europa glaubte, wurde in der Maison Rouge ein weitsichtiger Entschluß gefaßt, nämlich ein Gutteil des Reichskapitals in neutralen Ländern zu verstecken, weniger wohl zur Beseitigung des Geldüberhanges nach der Niederlage, sondern ªdamit nach der Niederlage wieder ein starkes deutsches Reich entstehen´ könne, wie es im sogenannten Straßburger Protokoll heißt. Ein halbes Jahr vor Kriegsende, damals also noch unter der Kontrolle von Nazi-Größen, wurde dann tatsächlich bereits damit begonnen, enorme Summen ausser Landes zu schleusen. Die Schätzungen (etwa der russischen Prawda) gingen bis zu fünf Milliarden Dollar allein in Schweizer Banken eingelagerten deutschen Volks- und Reichsvermögens,1007 sieht man von den Kriegsgewinnen diverser Banken ab, die über die Bank von Hermann Abs (späterer hausbankier von konrad adenauer nach Argentinien transferiert und später von Tarnorganisationen wie der World Commerce Corporation sozusagen unter dem Schutz eines euro-amerikanischen Geheimdienst-Konsortiums in irgendeiner Weise reinvestiert worden waren.

      Einige Vorarbeiten für die später mehr oder weniger gerüchteweise unter dem Namen ªODESSA´ bekannt gewordenen Operationen hatte sicherlich auch der im Zusammenhang mit den Aktivitäten Allen W. Dulles schon erwähnte Schweizer Francois Genoud im Verein mit einer unter Einfluß Martin Bormanns eingerichteten und bis Ende der vierziger Jahre existierenden Firma Gebr. Diethelm geleistet. Genoud verfügte bereits 1943 über die für eine derartige Operation notwendigen Verbindungen zur Bankenwelt, aber auch ins aufnahmebereite Ausland. So hatte Genoud schon 1936 die Basis für seine vielfältigen Beziehungen zum Nahen Osten und zur Arabischen Welt gelegt, als er im Zuge einer ausgiebigen Nahostreise die Bekanntschaft des Großmuftis von Jerusalem und Hitler-Verehrers Al-Husseini gemacht hatte. Unmittelbar nach Kriegsende war Genoud wesentlich daran beteiligt, die Operation des nach wie vor bestehenden Nazi-Netzwerkes nach Lateinamerika, insbesondere nach Argentinien auszudehnen, wobei auch Hans-Ulrich Rudel eine Rolle spielte und die Operationsbasis für Klaus Barbie ebenso geschaffen wurde wie für den späteren Großmeister der Propaganda due, Licio Gelli. siehe hierzu auch meinen thread zu genua

      Ebenfalls eine nicht unwesentliche Rolle spielte dabei auch der verhinderte Gralssucher und Mussolini-Befreier Otto Skorzeny, der aller Wahrscheinlichkeit nach schon während des Krieges als Einflußagent vor allem der britischen Dienste tätig war, und dem nach dem Krieg die Aufgabe zugewiesen wurde, die Übergabe diverser SS- und Abwehrnetzwerke in die Hände der angloamerikanischen Dienste OSS bzw. CIA und SIS zu organisieren. Wie Genoud hatte auch Skorzeny, der mit einer Nichte von Hjalmar Schacht verheiratet war, die in den siebziger und achtziger Jahren zusammen mit Genoud in verschiedene Finanzschiebereien verwickelt war, zahlreiche Verbindungen in den Nahen Osten. Seine Nachkriegsoperationen erstreckten sich beispielsweise auf König Faruks Ägypten, König Senussis Libyen und durch Kontakte mit der Familie Khalil auf Kuwait. Dank dieser Verbindungen, vor allem zur Familie Khalil, war Skorzeny in der Lage, eine Reihe von Projekten im Nahen Osten zu finanzieren. So etwa wirkten ein Sohn der Familie Khalil und Skorzeny nach dem Krieg gemeinsam an dem ägyptischen Raketenbauprogramm mit. Der 1975 verstorbene ehemalige Generalmajor der Waffen-SS, der nach dem Krieg von Spanien aus operierte, war unter anderem der Begründer der Organisation ªCedade´ (Circulo Espanol de Amigos de Europa = Kreis der Freunde Europas), die eine wesentliche Rolle im Netzwerk einer der wichtigsten Nazi-Nachkriegs-organisationen spielte, der ªNeuen Europäischen Ordnung´, die nach wie vor eine wichtige Kontaktstelle innerhalb der Schwarzen Internationalen ist.1008 Zusammen mit einem Mitarbeiter namens Wermuth baute Skorzeny ein internationales Netz logistischer und finanzieller Beziehungen aus, das vielfach mit Genouds Aktivitäten zusammenfiel. Mit seiner Madrider Firma ADSAP war Skorzeny zum Beispiel in zahlreiche Waffen- und Drogenschmuggel-Operationen nach Wien und Paris beteiligt, über die in den sechziger Jahren die Finanzierung sowohl der französischen OAS als auch der algerischen FLN abgewickelt wurde. Genouds wie Skorzenys Operationen überlappten sich teilweise mit den Aktivitäten der Nazi-Terror-lnternationale mit den Schlüsselpersonen Stefano della Chiaie, Klaus Barbie, Joachim Fiebelkorn und den türkischen ªGrauen Wölfen´, ebenso wie mit den Aktivitäten der Moslembrüder und palästinensischen Organisationen. Doch das gehört schon fast zur Gegenwart. Zunächst galt es, nicht nur jene gewaltigen Summen in Sicherheit zu bringen, sondern auch Tausende von SS- und NS-Führern ins sichere Ausland zu evakuieren, vorzugsweise nach Marokko, Spanien und Lateinamerika, und den Nazi-Apparat international zu regruppieren.

      Ob auch von diesem Geld tatsächlich etwas in das Wirtschaftswunderland Deutschland zurückgeflossen ist, läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Sicher indessen ist, daß im Laufe von eineinhalb Jahren mit einem Teil des ins Ausland transferierten Kapitals mindestens 750 getarnte Firmen in der Schweiz, in Portugal, Spanien, Argentinien und in der Türkei erworben wurden. Ein Teil des Nazi-Geldes wurde für Tausende NS-Exilanten zum Grundstock ihrer zweiten Existenz, ein Gutteil davon floß in die Kassen des Vatikans, in die Taschen lateinamerikanischer Diktatoren, allen voran der Argentinier Peron, und vor allem auch in die Taschen eines Mannes namens Licio Gelli, den man bald darauf ªIl Burratinaio´ nennen sollte, den ªMann, der die Puppen tanzen läßt´, dem Juan Peron nach seiner Rückkehr an die Macht im Beisein von Italiens Ministerpräsident Andreotti auf den Knien dankte, der Mann, der Zugang zu allem und jedem im Vatikan haben wird, der Mann, der für die CIA arbeitete, der beim Antrittsball Reagans als Ehrengast glänzte: Licio Gelli, Malteserritter, Papstmacher, Großmeister der Freimaurerloge Propaganda due. zur propaganda due siehe ebenfalls den genua-thread

      Abgesehen von den von Genoud und anderen Organisationen wie möglicherweise ªODESSA´ getroffenen organisatorischen Vorbereitungen, waren es vor allem der Vatikan und einzelne Fraktionen der angloamerikanischen Geheimdienste, die es Tausenden Nazis ermöglichten, sich über die von den angloamerikanischen Geheimdienstlern ªRatlines´ genannte ªKlosterroute´ zwischen Österreich, Italien, Lateinamerika, Kanada, Australien und den USA in Sicherheit zu bringen, während die Behörden von Westdeutschland, Italien, Österreich, Frankreich, der USA und der Sowjetunion zumindest offiziell damit beschäftigt waren, nach Nazi-Verbrechern zu fahnden.1009

      Die alte Mär, wonach es die geheimnisvollen SS-Organisationen ODESSA und DIE SPINNE gewesen seien, die die Massenflucht der Volksgenossen organisiert hätten, entspringt indessen eher den romantisierenden Vorstellungen von Romanautoren oder diente gezielter Desinformation.1010 Auch die vielfach vertretene Meinung, die aus den Tagen der mißglückten Friedensinitiativen herrührenden engen Kontakte zwischen SS und dem Vatikan seien der Grund gewesen, ist nur die halbe Wahrheit.

      Ein Teil der Wahrheit aber ist es sicher, daß der Vatikan entweder von sich aus im Kalten Krieg mitmischen wollte oder, was auf jeden Fall später der Fall war, von den Briten und den Amerikanern benutzt wurde. Und Tatsache ist auch, daß der spätere Papst, der vatikanische Unter-Staatssekretär Montini, bereits während des Krieges von Papst Pius XII. damit beauftragt worden war, einen spezifischen vatikanischen Nachrichtendienst aufzubauen, vorgeblich, um sich um Vermißte, Flüchtlinge, und Kriegsgefangene zu kümmern, in Wirklichkeit aber, um sich für die aktive Teilnahme am unvermeidlichen Endkampf gegen den Bolschewismus vorzubereiten und eine katholische Armee für den bevorstehenden Endkonflikt zu rekrutieren.1011

      Tatsache ist auch, daß sich bei Kriegsende zuallererst und in erster Linie der Vatikan um ehemalige Nazis sorgte. Und daß die Nazis nur aus humanitären und seelsorgerischen Gründen vatikanischer Hilfe und vatikanischer Reisedokumente teilhaftig geworden wären, ist bestenfalls eine Sonntagspredigt mit Märcheneinlage. ªDie Beweise bestätigen, daß eine kleine Clique von Vatikan-Angehörigen die Massenevakuierung faschistischer Flüchtlinge [...] organisierte. Unter der Leitung von Papst Pius Xll. überwachten vatikanische Würdenträger wie Monsignore Montini [...] eine der größten Justizbehinderungen in der modernen Geschichte.´1012 Bei der kleinen Clique handelt es sich zunächst um den aus Osterreich stammenden Bischof Alois Hudal, dem Rektor des Pontificio Santa Maria dell Anima, eines der drei Priesterseminare in Rom. Er war den Nazis kein Unbekannter. Er hatte öffentlich Hitler unterstützt und sich sogar in einem Buch mit den Vorzügen des Nationalsozialismus befaßt. Er organisierte die ersten Ratlines, die Nazi-Verbrecher über Österreich nach Genua und von dort in die Freiheit lateinamerikanischer oder arabischer Länder führten, versehen mit italienischen Identitätsausweisen, gefälschten Geburtsurkunden und Visa sowie Internationalen Rot-Kreuz-Pässen: beispielsweise Franz Stangl den Kommandanten von Treblinka, Gustav Wagner, Kommandant von Sobibor, Alois Brunner, Adolf Eichmann, Richard Klement, um nur einige zu nennen.1013 Auch Walter Rauff, der unmittelbar nach Kriegsende von der britisch-amerikanischen Special Counter Intelligence Einheit (SCI-Z) rekrutierte SS-Kontakt zu Dulles, war unter Hudals Klienten, der es ihm insofern dankte, daß er sich selbst an der Organisation der Rattenpfade beteiligte und einen Teil der dafür notwendigen Finanzen beisteuerte. ªAbgesehen von Rauffs Kontakten zu den Amerikanem und dem Vatikan auf hoher Ebene, dürfte sein Hauptanteil an Hudals Schmuggelsystem finanzieller Natur gewesen sein. Der Mann, der einst das Programm mit den mobilen Gaskammer-Lastwagen überwachte, wurde nun zum Geldwäscher, gemeinsam mit seinem früheren SS-Kollegen Frederico Schwendt. Schwendt gilt als einer der größten Geldfälscher der Geschichte: Während des Krieges hatte er Millionen von falschen Banknoten im Rahmen einer SS-Operation mit dem Codenamen >Wendig< produziert.´1014 Die ursprüngliche Absicht dieser Operation war vielleicht tatsächlich die Unterminierung und wenn möglich die Zerstörung der ökonomischen Strukturen der alliierten Staaten gewesen, doch schon als sich der Ausgang des Krieges abzeichnete, wusch Schwendt das Falschgeld über verschiedene Banken in saubere westliche Banknoten: Das war das Grundkapital für dieses erste, noch relativ unprofessionelle Fluchthilfe-Netzwerk. Über den Einsatz dieses Vermögens gibt es verschiedene Versionen. Nazi-Jäger Wiesenthal meint, daß Schwendt die Gewinne direkt an Rauff weitergegeben habe,1015 während sich der einstige NS-Jugendführer Alfred Jarschel daran erinnert, der zunächst in Mailand untergetauchte Rauff sei von Bischof Hudal im Juli 1945 gebeten worden, sich mit dem neuernannten Bischof Siri in Genua in Verbindung zu setzen. Von dessen Privatsekretär habe Rauff eine beträchtliche Summe sowie einen mit einem syrischen Visum versehenen Rot-Kreuz-Paß bekommen. Worauf Rauff nach Mailand zurückgekehrt sei, um das Fluchthilfe-Netzwerk aufzubauen.1016 Auch hier dürfte die Wahrheit irgendwo dazwischen liegen: ªAller Wahrscheinlichkeit nach verwendete Rauff Siris Geld, um die Gewinne aus den Geldwäsche-Operationen Schwendts zu erhöhen.´1017 Sicher jedenfalls scheint zu sein, daß in den nächsten Jahren zahlreiche der am meisten gesuchten Kriegsverbrecher über Rauffs Basis in Mailand zu Hudals Pontificio Santa Maria dell Anima und von dort zu Erzbischof Siri nach Genua gelangten. Dort wurden sie dann nach Lateinamerika verschifft.

      Als 1947 Hudals Aktivitäten ruchbar wurden und zu einem Presseskandal auszuarten drohten, wurde er still und unauffällig aus dem Verkehr gezogen. Er war auch schon längst überflüssig geworden. Denn da war die Szene für eine weitaus professionellere und weitaus geheimere Operation aufbereitet, um Kriegsverbrecher und Quislingen aus sämtlichen europäuschen Ländern nicht bloß zu helfen, sondern um sie für einen neuen Krieg zu rekrutieren. ªOb nun Hudal eigenmächtig gearbeitet hatte oder nicht, seine Nachfolger waren eindeutig von höheren vatikanischen Stellen autorisiert´1018 Wie Hudal selbst, konnten sich auch seine Nachfolger dank vatikanischer Intervention alliierte Ausweise für ihre Klienten bedienen, sofern es ihnen nicht gelang, eine päpstliche Unterschrift unter einen vatikanischen Reisepaß zu bekomrnen, wie dies bei Martin Bormann der Fall war.

      Hier zeigte sich, daß der Vatikan vor allem auch dann sehr aktiv wird, wenn Geld ins Spiel der christlichen Nächstenliebe kommt. Im Fall des wohl berühmtesten Flüchtlings unter dem Schutz und Schirm des Vatikans und des damaligen Papstes, nämlich Bormanns, wurde eine erkleckliche Summe an einen Franziskanermönch deutscher Herkunft bezahlt, der an der Organisation der Klosterroute wesentlich beteiligt war. Inwieweit bei Bormann der Umstand eine Rolle spielte, daß er sich mit dem späteren Papst Pius XII. während dessen Tätigkeit als Nuntius in Deutschland recht gut angefreundet hatte, mag dahingestellt bleiben.1019 Jedenfalls präsentierte im Mai 1948, als schon längst Briten und Amerikaner die vatikanischen Ratlines übernommen hatten und in Flüchtlings- und Kriegsgefangenenlagern ehemalige Nazis für ihre Zwecke rekrutierten, der als Jesuitenpater verkleidete Bormann vatikanische Papiere, die ihn als staatenlose Person auswiesen. Sie hatten die Nummer 073.909 und trugen die Unterschrift des Papstes persönlich. Eine beinahe makabre Kuriosität am Rande: Jesuitenpater Bormann hieß nunmehr ªEliezer Goldstein´ und stammte aus Polen ... die jüdischen vermächtnisse lassen grüßen

      Damit gelangte Bormann heil nach Brasilien, und später konnten auch fünf seiner Kinder mit vatikanischer Hilfe Europa verlassen, nachdem sie einige Zeit im Kloster der Palottiner in Rom untergebracht waren.

      Ein weiterer Fall vatikanischer Nächstenliebe besonderer Art ist der des stellvertretenden Kommandanten der pronazistischen Miliz von Lyon, Paul Touvier. Nach dem Krieg wurde zweimal gegen ihn verhandelt, und zweimal wurde er zum Tode verurteilt, allerdings in Abwesenheit, denn Touvier war zunächst einmal für fünfundzwanzig Jahre aufgrund eines besonderen Geschäftes mit dem Vatikan entkommen: Nachdem er sich nach Kriegsende bereit erklärt hatte, die gesamten noch verbliebenen, aus der Plünderung jüdischen Eigentums während der Besatzungszeit stammenden Geldmittel der Miliz dem Vatikan zu übergeben, wurde ihm dessen Schutz zugesagt. Und manchmal hält der Vatikan auch, was er verspricht:

      Touvier besaß Identitätsausweise auf den Namen Paul Perthet, die darin angegebene Adresse war die des Erzbischofs von Lyon. Häufig trug Touvier/Perthet selbst eine Priestersoutane, und es gab mindestens ein Dutzend Geistliche, die sich um das Wohl des Nazis kümmerten, während die Resistance vergeblich nach ihm fahndete. 1962 tauchte er dann mit einem Gnadengesuch an den französischen Präsidenten Pompidou aus dem Untergrund des erzbischöflichen Palais wieder auf, unterstützt vom zuständigen französischen Kardinal, der sich überdies auch eifrig um für Touviers Rehabilitierung nützliche Information bemühte. Kaum wurde dieser Kardinal auf einen wichtigen Posten im Vatikan befördert, wurde Touvier auch tatsächlich begnadigt. Allerdings konnte Touvier seine Begnadigung nicht recht genießen, da Mitglieder der Resistance nach wie vor danach trachteten, die einst verfügten Todesurteile in die Tat umzusetzen. 1972 tauchte Touvier zunächst wieder unter. Dies waren nur zwei Einzelfälle, sieht man von Bormanns Verbindungen zu den finanziellen Transaktionen des Wirtschaftswunder-Bankiers Hermann Josef Abs während des Krieges ab.

      Anders verhält es sich bei dem ªPoglavnik´ (ªFührer´) der faschistischen kroatischen Ustascha und des Nazi-Marionetten-Regimes, Dr. Ante Pavelic, der vor dem Krieg für den britischen Geheimdienst gearbeitet hatte 1020 und nun von dem bereits weitgespannten britisch-amerikanischen Intermarium-Netz aufgefangen wurde. Seine Flucht wurde von Pater Krunoslav Draganovic organisiert, einem prominenten Mitglied von Intermarium 1021 zweifellos einer der Schlüsselfiguren in diesem dunklen Kapitel der Nachkriegszeit. ªDraganovic Ratlines waren eine ausgeklügelte und professionelle Operation. Sie war außergewöhnlich gut organisiert und konnte Hunderte Flüchtlinge gleichzeitig betreuen. Einer von Draganovic wichtigsten Mitarbeitern schätzt, daß mehr als 30.000 Personen von Österreich über Rom und von dort über Genua in ihre neue Heimat in Südamerika und Australien geschleust wurden. Die meisten dieser Personen hatten eine überaus dunkle Vergangenheit. Sie waren kein Teil irgendeiner
      exotischen SS-Bruderschaft: Tatsächlich waren fast alle an der Organisation dieser Ratlines Beteiligten katholische kroatische Priester.´1022 Während die Mehrheit der Intermarium-Führer führende Ex-Faschisten waren, die für den britischen oder französischen Geheimdienst und teilweise für Turkul oder direkt für die Sowjets gearbeitet hatten.1023

      Der rumänische Nazi-Außenminister Gregorij Gafencu, der polnische Botschafter beim Vatikan, Casimir Papee, Monsignor Bucko, der spirituelle Führer der ukrainischen Widerstandsbewegung, oder der frühere slowakische Außen- und Innenminister und gesuchte Kriegsverbrecher Ferdinand Durcansky waren seit Vorkriegszeiten britische Intermarium-Agenten, wieder Führer der ukrainischen Nationalisten, Stephan Bandera oder der Führer der Galizischen SS, General Shandruck, auch. 1024 Und die meisten, die über die Ratlines in Sicherheit gebracht wurden, waren auch keine Deutschen. ªDie meisten Nazi-Massenmörder waren nicht unbedingt Deutsche. Am Ende des Zweiten Weltkrieges gab es Zehntausende aus Zentral- und Osteuropa, die genauso schuldig waren wie ihre deutschen Schutzherren. Sie waren die Führer von Nazi-Marionetten-Regimes Verwaltungsbeamte, Polizeichefs und Mitglieder lokaler Polizeieinheiten, die desgleichen am Holocaust beteiligt waren. Viele von ihnen waren auf der Schwarzen Liste der Alliierten, entweder weil sie persönlich an Kriegsverbrechen beteiligt waren, oder weil sie Mitglieder von Einheiten waren, die das blutige Werk der Nazis vollbrachten.´1025 Einer von diesen war zweifellos Pavelic. Seine Ustascha stand bekanntlich im Bezug auf die von ihnen an Serben, Muselmanen und Zigeuner verübten Greueltaten den Deutschen wahrhaftig in nichts nach, ja sie trieben es vielfach in einem geradezu psychopathischen Sadismus so weit, daß es selbst manchem deutschen Besatzer zuviel wurde. ªBei diesen Greueltaten war freilich auch ein Teil des katholischen Klerus Kroatiens zur Stelle -galt es doch, die Unterwanderung durch gottlose Bolschewiken abzukehren und die heidnischen Serben dem rechten Glauben zuzuführen: So wurden allein in der Kirche von Galina 1200 Serben ermordet, die man dorthin gebracht hatte, um sie zum Katholizismus zu bekehren.´1026 Mehrere Bischöfe saßen in der Tat im Ustascha-Parlament, Kleriker fungierten als Polizeichefs und als Offiziere in Pavelic` Leibwache, wie beispielsweise der Jesuit Dragutin Kamber, der in dem Netzwerk der Nazi-Rettung neben Pater Dominik Mandic und einem Priester namens Petranovic dann eine der Hauptrollen spielte Er war Polizeichef von Doboj (Bosnien) und höchstpersönlich für den Mord an Hunderten orthodoxer Serben verantwortlich.1027 Draganovic selbst war zwar kein Massenmörder, immerhin aber auch ein gesuchter Kriegsverbrecher und einer der Hauptverantwortlichen für die Zwangsbekehrung der Serben. Darüber hinaus war er während des Krieges als Ustascha-Repräsentant nach Rom entsandt, wo er Zeit hatte, die Flucht seines Meisters Pavelic und seiner Landsleute vor jenen Leuten vorzubereiten, die nach dem Krieg nicht verstehen sollten, was Gottes eigentlicher Wille war.

      Organisatorisches Zentrum der vatikanischen Ratlines in Rom war das Institut der Bruderschaft von San Girolamo in Rom, deren Sekretär Draganovic war.1028 Dort und in Castell Gandolfo, wo sich auch der Sommersitz des Papstes befindet, hatte sich bald die gesamte Ustascha-Führung praktisch vor den Nasen der offiziellen Behörden und der Alliierten auf extraterritorialem Vatikan-Gebiet zusammengefunden.

      Geschützt und gedeckt von den Briten und mit Hilfe von Draganovic gelang es Pavelic schließlich, von Österreich nach Rom und von dort nach Argentinien zu entkommen, wo er sich eines freundlichen Empfangs durch den Gelli-Freund Peron sicher sein konnte. Vor Argentinien aus versuchte Pavelic mit Unterstützung des britischen Geheimdienstes, des Vatikans und nicht zuletzt der damaligen österreichischen Regierung, die Ustascha zu reorganisieren und eine Untergrundarmee aufzubauen, die als neue Kreuzzügler ªKrizari´ den Kampf gegen das Tito-Regime führen sollte. ªBereits 1944 hatte Pavelic begonnen, mit Hilfe katholischer Priester Gold und Devisen in die Schweiz zu transferieren. Ein Teil des von der Ustascha zusammengeplünderten Schatzes wurde von dem britischen Leutnant Colonel Johnson zur Finanzierung der Krizari nach Italien gebracht. Ein anderer Teil ging über Dragonovic nach Rom und wurde ebenfalls zur Finanzierung des Terroristen-Netzwerkes verwendet.´1029

      Dies war allerdings nur ein Teil des finanziellen Netzes, mit dem die mit Hilfe des britischen SIS reorganisierte Ustascha operierte. Über hohe kirchliche Würdenträger erhielt das Krizari-Kommando direkt vatikanisches Kapital. Etliches davon wurde dazu verwendet, um die italienische Regierung unter Alcide de Gasperi dazu zu ªbewegen´, die für den Anti-Tito-Kreuzzug notwendigen Waffen zur Verfügung zu stellen. Neben Triest war vor allem Österreich der Ausgangspunkt der meisten Aktionen. Die Hauptbasis in Österreich war Troifach, von wo aus unter der direkten Leitung von Ante Pavelic und Pater Draganovic die Terror- und Spionageoperationen gegen Jugoslawien organisiert wurden.

      Es ging dabei nicht um den Kampf gegen das Tito-Regime sondern nach wie vor um den Kampf gegen die serbische Orthodoxie. Da erhielt die Welt schon wieder eine Probe für den nächsten Akt des Welttheaters. Unmittelbar nach Kriegsende hatten Ustascha-Emissäre die päpstliche Mission in Salzburg in der amerikanischen Besatzungszone kontaktiert und angefragt, ob der Papst bereit sei, entweder die Schaffung eines unabhängigen kroatischen Staates zu unterstützen, oder eine Donau-Adria-Union, innerhalb derer sich Kroatien eine Entwicklungsmöglichkeit böte.1030 Wie die italienische Regierung unter de Gasperi, die nicht nur ihren Sicherheits- und Geheimdienstapparat für die Ratlines zur Verfügung stellte (der in diese Operationen sowieso von allem Anfang an eingebunden war), sondern zwecks Verwirklichung der Intermarium-Pläne im Verein mit Vatikan, Großbritannien und USA auch ausländische Regierungen zu unterwandern versuchte, 1031 unterstützte, wie erwähnt, auch die österreichische Nachkriegsregierung voll diese Pläne und natürlich auch die Aktionen der Krizari. Die österreichische Intermarium-Verbindung war mit großer Sicherheit der spätere UN-Generalsekretär und österreichische Bundespräsident Kurt Waldheim.1032 Wobei es schon fast nicht mehr verwundert, daß es Allen Dulles` Schwiegersohn, der damals für den amerikanischen OSS tätige spätere Verleger Fritz Molden war, der der österreichischen Regierung einen vor allem hinsichtlich seiner Kriegsvergangenheit getürkten Lebenslauf Waldheims untergejubelt hatte.1033 Eine andere Intermarium-Anlaufstelle während der Ustascha-Kreuzzüge gegen Tito war der Salzburger Erzbischof Rohracher.1034 Vor allem war er es schließlich, der sich bei den alliierten Autoritäten in Österreich für die Ustascha einsetzte und diese für das Angebot der Ustascha-Führung zu erwärmen suchte, sich in ihrem antikommunistischen Kreuzzug voll der anglo-amerikanischen Führung zu unterstellen. Da brauchten sie nicht lange zu warten. Allen voran die Briten nahmen diese Offerte augenblicklich ohne zu zögem und dankend an. Denn sie hatten schließlich die besten Erfahrungen in derlei Kooperationen mit vom Vatikan abgesegneten Operationen, vor allem mit Intermarium: Diese Organisation war ªvoll mit Priestern, Mönchen, Brüdern und Schwestern einer ganzen Reihe von Orden, einschließlich Jesuiten, Benediktiner, Franziskaner. Sie betätigten die Druckerpresse für die falschen Identitätsaüsweise, koordinierten das Netzwerk von Klöstern, die als sogenannte >sichere Häuser< dienten, sie wuschen Geld und, vielleicht das wichtigste, sie organisierten eine überaus effiziente Propaganda-Karnpagne, die Hand in Hand mit den britischen Interessen ging. Von den Krizari bis zur OUN [Anm: Organisation Ukrainischer Nationalisten], von der Baltischen See bis zum Schwarzen Meer, organisierten katholische Geistliche ein für den britischen Nachrichtendienst lebenswichtiges Spionage-Netzwerk.´1035 Darüber hinaus waren sie dank ihrer Intermarium-Agenten wie Draganovic ohnedies schon längst im Zentrum des Zyklons.

      Denn Pavelics Krizari waren tatsächlich nur ein Teil viel weiter gesteckter Umtriebe, die der Vatikan gemeinsam mit den westlichen Nachrichtendiensten in der Nachkriegszeit in Szene setzte und die, kombiniert mit den Aktivitäten etwa Allen Dulles` wohl einige Rückschlüsse zulassen. ªWährend Angleton und Dulles über den Vatikan Millionen Dollars nach Italien schleusten, um einen Sieg der Kommunisten bei den Wahlen zu vereiteln, verhalf der Vatikan Zehntausenden von Nazis zur Flucht in den Westen, wo sie als >Freedomfighters< ausgebildet werden sollten.´1036 Eine Hand wäscht eben die andere, sieht man einmal davon ab, daß die Absichten der treibenden Kräfte im Vatikan und diejenigen Dulles` ja sowieso nahezu deckungsgleich waren, vielleicht sogar dank des ClA-Mannes in Rom und unbedingten Dulles-Anhängers, James Jesus Angleton und dessen enger Beziehungen zu Monsignore Montini. Dieses ganze Geschehen war jedenfalls das Ergebnis eines bemerkenswerten Deals zwischen Allen Dulles und dem Vatikan, der durch Angleton zustande gekommen war; oder vielmehr auch dank der Informationen über die päpstlichen Absichten und politischen Vorstellungen, die dessen Unterstaatssekretär Montini brühwarm an die Amerikaner weiterzuleiten pflegte, wie vor noch nicht allzulanger Zeit deklassifizierte ClC-Dokumente beweisen.1037

      Der Handel war für alle Seiten zufriedenstellend: Über die von Dulles und seine Freunde kontrollierte Special Projects Division des State Departments begannen die ersten von vielen Millionen Dollar an die italienischen Christdemokraten wie überhaupt nach Italien zu fließen, vordergründig, um die Möglichkeit eines kommunistischen Erfolges bei den Wahlen im Jahr 1948 im Keim zu ersticken, die den Vatikan naturgemäß um Privilegien und politischen Einfluß neben allen möglichen anderen Folgen für das Seelenheil der Italiener fürchten ließ.

      Dafür bekamen nun Angleton und Dulles die vatikanischen Ratlines für ihre eigenen Zwecke. Denn Dulles brauchte unbedingt dieses Evakuierungsnetzwerk, um die von der DDU in Bayern versteckten Kriegsverbrecher und vor allem die wachsende Anzahl von Turkuls Nazi-Agenten in den österreichischen Flüchtlingslagern in Sicherheit bringen zu können, ohne beim CIC in Frankfurt oder bei den ªLiberalen´ im OSS bzw. nach 1947 bei den ªLiberals´ der CIA anzuecken. Der Handel galt, auch Pater Draganovic war einverstanden, wenn auch nicht selbstlos: Wenn er half, die Nazis der Amerikaner in Sicherheit zu bringen, dann müßten auch die Amerikaner ihm behilflich sein, seine Nazis in sichere und freundliche Gefilde zu bringen. Indirekt dank des Schlächters von Lyon, K]aus Barbie, konnte sich Dulles die für Massen-Evakuierungs-Operationen dieser Art ungemein wichtige Quelle sichern, nämlich die vatikanische Haupt-Quelle fur die Rot-Kreuz-Pässe, die den damit ausgestatteten ªFreedomfighters´ endlich die notwendige Bewegungsfreiheit verschafften: Dulles` alter und dankbarer Freund Poncet, wie bereits früher erwähnt, de Gaulles Intermarium-Verbindung zum Vatikan, Hochkommissar in Deutschland, französischer Repräsentant beim IRK und später dessen Präsident und vor allem: Barbies und der Gestapo heimlicher Informant zur rechtzeitigen Säuberung der Resistance von für die künftige Friedensordnung schädlichen Kommunisten. 1949 wurde der erste Nazi-Freedomfighter von dem OPC-Mann Carmel Offie in den USA empfangen. Sein Job war es, für diesen und weitere ªantikommunistische Emigranten´ unter anderem Jobs bei Radio Liberty und The Voice of America zu beschaffen.1038

      Zirka 10.000 solcher Freiheitskämpfer aus dem Dritten Reich sollten ihm bald nachfolgen.

      In der Tat: Andere ªKatholische Armeen´ standen nun bereit um gegen die kommunistischen Regierungen in Zentral-und Osteuropa zu kämpfen. ªIn der Tschechoslowakei, Polen, in den Baltischen Staaten und in der Ukraine operierten geheime Nazi-Gruppen in enger Verbindung mit den Krizari.´1039 Eines dieser Netzwerke war der Antikommunistische Block der Nationen, den der britische Doppelagent Kim Philby bereits 1946 reorganisiert hatte und in dem nun alle vereint waren: Intermarium, das britische Prometheus-Netz mit den ukrainischen Nationalisten Stepan Banderas einschließlich der Belorussischen SS-Division Belarus und der Galizischen SS unter General Pavel Shandruck, die durch die persönliche lntervention des Papstes für den neuen Kreuzzug gerettet worden war.1040 Als ªFreiheitskämpfer´ bereit stand nun auch Prinz Turkuls von Allen Dulles` über das American Committee for the Liberation of the Peoples of Russia (Radio Liberty) mit Millionen von Dollar finanzierte Netz von Agenten,1041 die wie Philbys Leute allen Herren dienten.

      Dahinter steckte System. Während CIC und Teile der CIA Philbys ABN-Nazis ganz im Sinne des Kalten-Kriegs-Schemas als potentielle Sowjetspione auszuschalten versuchten, brachte sie Dulles über die DDU und die Organisation Gehlen wieder in die amerikanischen Dienste zurück. Mehr noch: Daß Philbys Leute verdächtig waren, ermöglichte Dulles, sich ungehindert des Turkul-Netzes zu bedienen. Wie die durch das Windsor-Geheimnis geschützte Cambridge-Connection im britischen Geheimdienst, sorgten Angleton & Co dafür, daß jeder Hinweis auf eine mögliche Infiltrierung von Turkuls Organisation aus den CIA-Akten verschwand. Informationen, die vom üblichen Standpunkt wichtig im lnteresse der so häufig zitierten Sicherheitsinteressen der USA waren, erreichten wohl ªhöherer Endzwecke´ wegen niemals die Schreibtische der verantwortlichen CIA-Analytiker, deren Job es war, in der Sowjetunion das zu sehen, was jeder sehen sollte: eine angeblich tödliche Bedrohung. Philby akzeptierte der ªhöheren Interessen´ wegen sein ªAgentenopfer´, ebenso wie vor ihm KLATT verstanden hatte, daß er von Turkul denunziert werden mußte. Andere, wie Stepan Bandera beispielsweise, wurden im Dienste an der Sache auch physisch liquidiert.

      Nun, die ªBefreiungsaktionen´ sowohl der Krizari wie jene von Allen W. Dulles` ªFreedomfighters´ endeten dank Anatol Turkuls Umsicht stets in einem kalkulierten Desaster, derweil die ultrageheime Organisation GLADIO mit Leuten wie dem späteren P2-Chef Licio Gelli im Westen dafür sorgte, daß die Dinge ªrechtens´ liefen.1042 Die kommunistischen Regierungen waren stets vorbereitet. Und die solcherart provozierten Aktionen gaben Stalin und Genossen vor allem die Möglichkeit, mit echten Oppositionellen aufzuräumen und tatsächlichen Widerstand im Keim zu ersticken.

      Der Vatikan ist in dieser Angelegenheit durchaus nicht unschuldig und auch nicht aus naivem Glauben hineingeschlittert. Montini und auch Pius XII. waren viel zu erfahrene Diplomaten, um sich der Konsequenzen ihrer Handlungen nicht bewußt zu sein. Der Vatikan wird sich von der künftigen Geschichtsschreibung zumindest den Vorwurf nicht ersparen können, als Erfüllungsgehilfe der Weltordnungsbande seine religiöse Autorität mißbraucht zu haben. Aber vielleicht ist gerade das die Rolle, die der Vatikan seit Jahrhunderten zu spielen hat. In diesem Fall hat er sie gut gespielt: ªAbgesehen von einigen Erfolgen in der italienischen Politik, spielte die vatikanische Diplomatie eine signifikante Rolle bei der Diskreditierung der legitimen antikommunistischen Bewegungen in Zentral- und Osteuropa. Intermarium war ein Akt des Krieges, und die menschlichen Verluste, die durch den Vatikan während des Kalten Krieges verursacht wurden, waren weit größer als die der Canaris-Gruppen im Zweiten Weltkrieg. Durch die Wiederholung des Irrtums mit dem Schwarzen Orchester halfen sie ungewollt den Kommunisten, die Kontrolle zu behalten.´1043

      ªAls die faschistischen Rekruten hinter den Eisernen Vorhang zurückgeschickt wurden, lief alles schief. Die Waffen, die über den Vatikan in den Osten geschleust wurden, wurden prompt entdeckt und beschlagnahmt. Das NaziProjekt endete mit dem Verrat von Tausenden von unschuldigen Antikommunisten.´1044

      Der Vatikan und Dulles` Friedenskämpfer hatten ganze Arbeit geleistet. 1959 waren auch die gutgläubigen Reste des amerikanischen Geheimdienstes und der anderen westlichen Dienste hinter dem Eisernen Vorhang eliminiert. Der Ostblock und der Westblock waren fest etabliert und mehr oder weniger unter Kontrolle. (Und was in diesem Kontrollsystem gegenseitiger Bedrohung für Westeuropa der sowjetische Hammer, das war für Moskau u.a. die Viererbande im fernen Peking; dies nur nebenbei, denn das gehörte zu einer ªWeltgeschichte´ des 20. Jahrhunderts.)

      Das alles ist indessen keineswegs Vergangenheit, es spielt in vielfacher Hinsicht in die Gegenwart herein und wird es wohl auch künftig tun. Die damals entwickelten Strukturen existieren noch heute, die Ratlines, Networks und Geldwäscher-Kanäle von damals sind nach wie vor aktiv und werden - den neuen Verhältnissen angepaßt- auch genutzt.

      Wie noch zu sehen sein wird, und wie auch Penny Lemoux in ihrem Buch In Banks we Trust feststellt, waren dieselben Leute, die etwa an Angletons und Dulles` Geldwäsche-System beteiligt waren, auch in die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch diverser Vatikan-Banken involviert.1045 Das war freilich auch keine isolierte Affäre.

      Die Ereignisse von damals ziehen noch viel weitere Kreise auf verschiedenen Ebenen des aktuellen Zeitgeschehens. Einige Beispiele mögen dies im Einzelfall verdeutlichen, und vor allem einen Eindruck davon geben, wie die Dinge zusarnmenhängen:

      Der Kreuzzug der Krizari von damals beispielsweise fand zweifellos bis in die Jugoslawienkrise der postkommunistischen Ära hinein seine Fortsetzung, wo sich die kroatischen Ustascha-Einheiten mit neonazistischen Söldnern aus ganz Europa ungeniert zu ihrer faschistischen Vergangenheit bekennen konnten, während sie ihr Unwesen trieben. Es herrscht deswegen weder in den Medien noch sonstwo besondere Aufregung - man hielt das bestenfalls für exotisch. Es hat auch niemals sonderlich Aufregung verursacht, als der für hunderttausende Morde im kroatischen Vernichtungslager Lasanovic verantwortliche ehemalige Chef des 3. Polizeidezemates des Ustascha-Regimes in Kroatien, Vjekoslaw Luburic, unter dem Codenamen Max sein Unwesen in Europa trieb. Von Spanien aus, wo er es dank Heirat zum Chef des spanischen Verlagshauses Drina gebracht hatte, organisierte er im Zuge diverser Führungskämpfe zahlreiche Bombenanschläge und Attentate auch gegen ehemalige Ustascha-Kumpane in Westdeutschland, die dann von deutschen Politikern dem titoistischen Sicherheitsdienst zugeschrieben wurden.

      Ein anderes Beispiel mag veranschaulichen, wie sehr die Vergangenheit auch ihre Schatten auf das zerfallene Jugoslawien geworfen hat, und es zeigt deutlich auf, wie die Kräfte aus dem ªReich´ ihren Einfluß auch ªdanach´ auf höherer diplomatischer Ebene zu nutzen imstande gewesen sind. Nicht alle Leute aus der Pavelic-Ära mußten sich mit dem Gewehr in der Hand an dem britisch-vatikanischen Kreuzzug gegen den übrigens ab 1944 sowohl vom britischen Special Operations Service (SOE) als auch von Churchill selbst gegen General Mihailovic unterstützten Tito beteiligen.1046 Viele von ihnen brachten es mit geringfügigen Kurskorrekturen zu angesehenen und gar einflußreichen Positionen in Westeuropa, was angesichts der bereits erläuterten Zusammenhänge nicht verwunderlich ist. Auf eine derartige Metamorphose stieß Bernt Engelmann bei Recherchen über den deutschen Multimillionär Georg von Walburg zu Zeil und Trauchenburg und dessen Anhang, worauf Engelmann (und zwar ohne deshalb ein gerichtliches Verfahren an den Hals zu bekommen) niederschrieb, was man sich vorher nur hinter vorgehaltener Hand erzählt hatte:1047 ªAlfons Dalma zum Beispiel, heute Chefredakteur des österreichischen Rundfunks [Anm. d. Verf.:der langjährige politische >Chefkommentator der Nation< verlor diesen Job 1974 im Zuge einer ORF-Reform], zuvor politischer Berater des Franz Josef Strauß und Mitherausgeber des Bayernkurier, noch früher (unter seinem richtigen Namen Stefan Tomicic) Ideologe der militanten antisemitischen und klerikal-faschistischen Ustascha-Bewegung Kroatiens, bezog jahrelang monatlich 2000 DM Salär aus fürstlichen Kassen, abgerechnet über die Tageszeitung Der Allgäuer.´1048 Daß Tomicic/Dalma, unter seinem ªPoglavnik´ Pavelic einst auch Presseattache an der Ustascha-Botschaft in Hitlers Reich, im Zuge der Jugoslawienkrise im Sommer 1991 offizieller Reise-Begleiter des österreichischen Außenministers Alois Mock bei dessen diplomatischen Sondierungen war, zeigt, daß die Gegenwart in der Tat nicht von der Vergangenheit zu trennen ist.

      Dies zeigt sich auch auf einem anderen Schauplatz: Eine bedeutsame Rolle bei der Fluchthilfe für die Nazis teils in Zusammenarbeit mit vatikanischen Agenten, teils im Dienste des OSS bzw. der CIA spielte niemand geringerer als Licio Gelli, der Mann, der wenig später zwischen Lateinamerika und Europa wahrhaftig die Puppen tanzen lassen sollte. Gelli selbst ist ein Paradebeispiel dafür, daß in der Zwielichtzone der höheren und allerhöchsten Politik eben nicht nur Gut und Böse an sich zwei sehr relative Begriffe sind, sondern auch Freunde und Feinde sich nicht nur begrifflich sondern auch praktisch überlappen.

      Seine Karriere startete der 1919 in der mittelitalienischen Stadt Pistoia geborene Gelli als siebzehnjähriger fanatischer Antikommunist. Gemeinsam mit seinem Bruder kämpfte er in den Reihen der italienischen Schwarzhemd-Divisionen in Spanien Seite an Seite mit General Francos Truppen gegen die Kommunisten. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges kämpfte er in Albanien, trat später in die Waffen-SS ein und brachte es dabei bis zum Obersturmbannführer. Als ªVerbindungsoffizier´ der Nazis gehörte es zu seinen Aufgaben, italienische Partisanen aufzuspüren und an seine deutschen Befehlshaber zu verraten. Schon da zeigte sich, daß Gelli bei allem antikommunistischen Fanatismus einen kühlen Kopf mit Sinn auch für das Materielle hatte: So stahl er ganz nebenbei einen beträchtlichen Teil des in der italienischen Stadt Cattaro versteckten jugoslawischen Staatsschatzes und schaffte ihn fort. Sein Antikommunismus indessen verringerte sich stückchenweise mit dem für die Achsenmächte negativen Fortgang der Ereignisse: Gelli begann vorsorglich mit den größtenteils kommunistischen Partisanen zusammenzuarbeiten, indem er sie vor den Deutschen warnte, ehe er sie an diese verriet.

      Als der Krieg zu Ende war, rettete sich Gelli mit dem Versprechen, auch weiterhin für die Kommunisten zu spionieren, das Leben. Eine antifaschistische Spruchkammer in Florenz erklärte auf eine diskrete Intervention der Kommunisten hin diverse Zeugenaussagen, Gelli habe während des Krieges italienische Patrioten gefoltert oder gar ermordet, für nicht ausreichend glaubwürdig. Solcherart entlastet, machte er sich sofort daran, die Flucht untergetauchter Nazis gegen 40 Prozent von deren Barschaft zu organisieren, gemeinsam übrigens mit Pater Draganovic.1049

      Gelli war es, der mit Draganovic im Auftrag von Allen Dulles DDU und der CIC 1951 Barbies Ausschleusung organisierte, wobei zur Ehrenrettung des Counter Intelligence Corps der US Army gesagt werden muß, daß die allgemein verbreitete Ansicht, Barbie hätte dem CIC bis 1951 als Informant gedient, nur teilweise stimmt. Das CIC war von Dulles und den DDU-Leuten hereingelegt worden.1050 Danach jedenfalls machte der ehemalige Gestapo-Chef in Lateinamerika, vor allem in Bolivien Karriere, wo er als Sicherheitsberater einem Oberst Gomez seine Erfahrungen zur Verfügung stellte und eine private Kampftruppe mit dem vielsagenden Namen ªBräute des Todes´ auf die Beine stellte, die auf Bestellung mit dem Segen der bolivianischen Regierung politische Morde ausführte. Es ist anzunehmen, daß dabei Barbies Beziehungen zu den Verteidigern der Freiheit und der Demokratie und Kämpfern gegen den Kommunismus in Lateinamerika, den ªRambos´ von der CIA, auch nicht abgebrochen sind.1051

      Zwischendurch machte sich Barbies Truppe um die ªRationalisierung´ der bolivianischen Kokainindustrie verdient, vor allem durch die Ausschaltung der Kleinhändler, so daß die großen Haie des Geschäftes, die sich der Protektion der Junta erfreuten, ungestört abkassieren konnten. 1965 stieg Barbie dann auch in das internationale Waffengeschäft ein, nicht nur für Bolivien, auch für andere südamerikanische Regierungen und für- Israel.1052

      In dieser Eigenschaft wurde er zum Geschäftspartner jenes Mannes, der ihm nach dem Krieg im Auftrag des amerikanischen Geheimdienstes zur Flucht verholfen hane: Licio Gelli, dessen Netze inzwischen schon die gesamte Machtstruktur des ªExerzierfelds der braunen Internationale´,1053 nämlich Italiens umschlangen und der in seiner Eigenschaft als offizieller Wirtschaftsberater der argentinischen Regierung ebenfalls mit Waffengeschäften großen Stils beschäftigt war, wenn er nicht zwischendurch für den italienischen, amerikanischen oder sowjetischen Geheimdienst spionierte oder mit Erzbischöfen und Kardinälen speiste und über vatikanische Geschäfte sprach.

      Mit Gelli schließt sich ein Kreis, der wiederum nahtlos in einen größeren übergeht. Daß Gelli beste Beziehungen zum Weißen Haus hatte, kommt auch nicht von ungefähr:

      ªAls Dulles nach dem Weltkrieg sein Netzwerk aus faschistischen >Freedomfighters< etablierte, war er auch besonders damit beschäftigt, aufstrebenden jungen Amerikanern unter die Arme zu greifen und in seinem Sinne zu fördern. Eine seiner ersten Entdeckungen war ein Mann namens Ronald Reagan. Während der fünfziger Jahre war Reagan folgerichtig der öffentliche Sprecher der Dullesschen Tarnorganisation Crusade for Freedom.´1054

      Als Gouverneur von Kalifornien wußte Reagan wohl zu wenig über die massenmörderische Vergangenheit der kroatischen Ustascha-Bewegung, so daß er ausgerechnet den 10. April zum Feiertag für die kroatische Volksgruppe erklärte, jenen Tag, an dem Hitler sein Marionettenregime unter Pavelic eingesetzt hatte. Präsident Bush, der eigentlich über die Ustascha hätte Bescheid wissen müssen, da kroatische Terroristen während seiner Zeit als CIA-Chef ein amerikanisches Flugzeug entführt hatten, hatte desgleichen keine Bedenken, als sein Wahlkampfstab während der Wahlkampagne von 1988 einen Kalender produzierte, in dem ebenfalls der 10. April als Kroatischer Unabhängigkeitstag angeführt war. Nicht nur das:

      Bekannte kroatische Faschisten arbeiteten an seinem ªEthnic-Outrich-Program´ mit. Diesbezügliche Hemmungen hatte auch sein Vorgänger Reagan nicht gehabt, der sich ungeniert ehemalige Faschisten ins Weiße Haus einlud, von denen das State Department zugeben mußte, daß es sich um notorische Kriegsverbrecher aus den Networks des britischen Doppelspions Philby handelte.

      Ein weiterer früherer Schützling von Dulles war, wie Aarons und Loftus berichteten, William Casey, der sich nach dem Krieg als Geheimdienstler in London betätigte, zu jener Zeit also, als die vatikanisch-britisch-amerikanische Connection ihre Aktivitäten aufnahm. Dulles rekrutierte Casey, um das International Rescue Committee zu überwachen, das die illegale Einwanderung der von den Briten geretteten Nazis nach Amerika während der fünfziger Jahre organisierte. Casey war das amerikanische Ende des vatikanischen Rattenpfades, und dort lernte er auch, wie das Spiel gespielt werden muß. 1980, unter Reagans Präsidentschaft, wurde er folgerichtig Chef der CIA und spielte später bei der Irangate-Affäre konsequenterweise eine Hauptrolle. Ohne Zweifel die wichtigste Anwerbung Dulles` war ein junger Navy-Offizier namens Richard Nixon, der aus dem Nachkriegsdunkel gefischt wurde, um sich mit Unterstützung rechtsgerichteter Kreise um einen Sitz im Kongreß zu bemühen. ªUm zu verstehen, welche rechten Kräfte das waren, sollte festgehalten werden, daß nach seiner Wahl seine frühere kalifornische Anwaltsfirma einen prominenten faschistischen Finanzier namens Malaxa in dessen Bemühungen vertrat, die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erwerben. Gegen Malaxa wurde später wegen diverser Kriegsverbrechen ermittelt [...] Nixons antikommunistische Bekenntnisse waren 1951 so fest etabliert, daß er den Auftrag bekam, Senator Joe McCarthy zu steuern - ihn nämlich daran zu hindern, kommunistische Agenten innerhalb von Dulles` Geheimdienstladen zu vermuten.´1055

      Als dann Nixon im Jahr 1953 Eisenhowers Vize wurde, waren die Freunde alle beisammen: Allen Dulles wurde bekanntlich CIA-Chef, John Foster Dulles wurde Außenminister. Nimmt es da noch wunder, daß Nixon wärmstens das ªFreedomfighter´- Konzept seines Förderers unterstützte und vor allem auch dank der durch McCarthys Hetze hervorgerufenen allgemeinen antikommunistischen Stimmung nun auch keine Hemmungen zu haben brauchte, prominente faschistische Flüchtlinge als potentielle Befreier der hinter dem Eisernen Vorhang gefangenen Nationen im Weißen Haus zu empfangen? Denn wer gegen die Kommunisten war, der mußte einfach ein guter Mensch sein, auch wenn er als Nazi einmal Leute umgebracht hatte, die vermutlich sowieso irgendeine Art von Kommunisten waren. Diese psychopathische Hexenjagd war, selbst wenn sie nur zufällig zur rechten Zeit veranstaltet worden wäre, das ideale Klima, um Türkuls janusgesichtige Nazi-Doppelagenten in den Dienst der ªfreien Welt´ zu stellen.

      ªUm 1959 war es den Nachrichtenchefs der NATO auf peinliche Weise klar geworden, daß sämtliche der faschistischen Emigrantengruppen einschließlich Turkuls NTS hoffnungslos von Kommunisten unterwandert waren. Dulles war bestürzt, aber Nixon war verzweifelt.´1056

      Das ist auf jeden Fall vorstellbar. Nixon war gerade dabei, seine eigene Präsidentschaftskampagne für 1960 zu starten. Da fehlte es gerade noch, zugeben zu müssen, daß die Regierung über den Nazi-Transfer von den Sowjets zum Narren gemacht worden war. (Darüber, eventuell zugeben zu müssen, man hätte über die Doppelfunktion dieser Netzwerke Bescheid gewußt, brauchte man sich wohl keine Gedanken zu machen, denn das hätte ohnedies niemand so bald für möglich gehalten.) Doch man hatte ja Freunde. Innerhalb der CIA und des Pentagon kam es plötzlich und zufällig und auch nicht zum erstenmal zu einer ªgeradezu orgienhaften Vernichtung geheimer Akten. Nur das State Department wußte was los war und transferierte seine Akten an andere Dienststellen´.1057

      Daß Nixon voll über die Nazi-Bewegung Bescheid wußte, fanden Aarons und Loftus in offiziellen parlamentarischen Dokumenten in Australien bestätigt: Während der Nixon-Regierung bat die australische Regierung das State Department um Rat, wie das Problem der in Australien wohnenden Ustascha-Faschisten zu handhaben sei. In einem ausführlichen Gespräch teilte ein Sprecher seinem australischen Partner mit, daß die Nixon-Regierung insgeheim über diese kroatischen Extremisten Bescheid wisse, aber nichts gegen sie unternehmen wolle: Sie seien wichtig, um die Stimmen dieser ethnischen Gruppe in fünf Schlüsselstaaten zu bekommen.´1058

      Als 1970 der Kongreß Anklagen der jüdischen Gemeinde zu überprüfen begann, daß in den USA gesuchte Kriegsverbrecher lebten, wurde das State Department immerhin nervös. Die heikelsten Kriegsverbrecher wurden nun vom State Department zum Pentagon transferiert, für das sie nunmehr als Berater für ªspecial operations´ tätig wurden. Derlei Aktionen gab es auch später immer wieder. Nixons Erbe: der permanente Zwang, das Dulles-Geheimnis zu vertuschen. Als Reagan Präsident wurde, fand man für die noch aktiven, in amerikanischen Diensten stehenden Ex-Nazis neue Aufgaben: Diesmal nicht als antikommunistische Experten, sondern als ªAnti-Terror-Berater´ für die Special Operations Division, einer verdeckten Operationseinheit, die sozusagen Feuer mit Feuer vergelten sollte.

      Es hat sich seit Dulles` Zeiten nichts geändert. Die SOD-Leute führten einen unerklärten Krieg, einen Krieg ohne Grenzen, finanziert und ausgefochten ohne Wissen des Kongresses. Und wiederum wußte man selbst innerhalb der CIA nicht, daß ihr eigener Chef, William Casey dahintersteckte: Er selbst hat etliche Nazis angeheuert, die nun für die SOD und fürdie private World Anticommunist League des General Singlaub arbeiteten. Vorzugsweise in Lateinamerika, wo die berüchtigten Todesschwadronen ªvon asiatischen und europäischen Faschisten trainiert wurden´.1059

      Der inzwischen verstorbene Casey hatte die Ratlines und Dulles System des Kalten Krieges bis ins Detail wiederbelebt: ªEr, der Superstratege, der Bush und Reagan 1980 an die Macht brachte, durfte später mit der Rückendeckung seiner Gefolgsleute in der Administration ein weltweites Netzwerk aufbauen, um den sowjetischen Einfluß zu bekämpfen, wo immer er entdeckt wurde.´ 1060 Und dies unabhängig davon, ob es sich nun um wirklichen sowjetischen Einfluß oder um einen bloßen Vorwand handelte. Jürgen Roth zitiert die in New York ansässige Wochenschrift The Nation, die das 1987 von Reagan zur politischen Konzeption erhobene System der verdeckten, sozusagen privatisierten Kriegsführung als ªein permanent sich neubildendes Netz von ausländischen Regierungen, politischen Parteien und privaten Institutionen, deren Zweck es ist, eine weltweite Konterrevolution zu unterstützen, ohne dabei den Launen lokaler Wahlen oder öffentlicher Kritik der öffentlichen Meinung in irgendeinem Land ausgesetzt zu sein´.1061 Wie das System funktionierte, zeigte sich deutlich, als 1982 die Waffenpipeline aus der Bundesrepublik in den Iran installiert wurde, mit der die Reagan-Bush-Administration einen Teil ihrer Schulden bei den Ayatollahs abzahlte, die daraus erwachsen waren, daß diese 1979 so lange mit der Freilassung der amerikanischen Geiseln gewartet hatten, bis sichergestellt war, daß Reagan und der Ex-CIA-Chef Bush ins Weiße Haus kamen und Carter auf seine Erdnußfarm zurück mußte. Damals wurden die NATO-Bestände in bundesrepublikanischen und südbelgischen Lagern geplündert. HAWK-Ersatzteile, die beispielsweise 20.000 Dollar kosteten, wurden an die Iraner um 200.000 Dollar verkauft. Jürgen Roth zitiert einen daran beteiligten amerikanischen Geheimdienstler, der sich die Quittungen über die damaligen Finanztransaktionen als Lebensversicherung besorgt hatte: ªBundesdeutsche Politiker sind nicht nur über diese Geschäfte eingeweiht gewesen. Sie haben über eine Tarnfirma in Zürich erheblich mitverdient. Profite daraus sind schwarz in bestimmte Parteikassen geflossen.´1062

      Die Todesschwadronen der World Anticommunist League des Generals Singlaub waren eben nur ein Teil und ein neuer Anfang eines alten Spiels.1984 wurde die National Security Decision Directive NSDD 138 offiziell installiert. Bushs nationaler Sicherheitsberater, Donald Gregg, baute das Team auf, das gemeinsam mit dem britischen Geheimdienst wie zu alten Nachkriegszeiten aktiv werden sollte. Durch Caseys Einwirken wurde für diese Gruppe seitens des Nationalen Sicherheitsrates ein Mann abgestellt, der im Laufe der Ereignisse für die Öffentlichkeit die Hauptrolle im Irangate-Skandal übernehmen sollte - Oliver North.

      Später zeigte sich, ªdaß General Singlaub ein enormes Netzwerk intergouvernmentaler Geldgeber aufgebaut hatte, um die geheimen Operationen ohne Wissen des Kongresses zu finanzieren´.1063 Und dies nicht nur in Nicaragua, sondem auch im Nahen Osten und in Afrika.

      Über Irangate selbst muß hier im Detail nichts gesagt werden. Was uns vor allem interessiert, sind die unmittelbaren Zusammenhänge zwischen den Nazi- Netzwerken von einst und den von Casey, North und ihren Auftraggebem im Weißen Haus diesen nachgebildeten Strukturen: Derjenige, der im Zuge des ersten großen Waffendeals zwischen Iran und Israel 1981 mit dem iranischen Unterhändler, Khomeinis Schwiegersohn Sadegh Tabatabai für Israel beziehungsweise für die USA verhandelte, war niemand anderer als Stefano della Chiae, Rechtsextremist, Waffenhändler, Terrorist und einer der Vollstrecker der italienischen Freimaurerloge Propaganda due.1064 Daß sich andererseits Oliver North für seine Ratlines und vor allem für sein Waffenschiebungs- und Geldwäschesystem eines palästinensischen Terroristen, nämlich des vom spanischen Marbella aus operierenden, mit dem syrischen Geheimdienst-Chef verschwägerten Chef-Geldwäschers und Chef-Geldbeschaffers der PLO, Monzar Al-Kassar, bediente, war wohl nur eine Frage des Gleichgewichts und ist ein weiterer Hinweis darauf, daß vorgebliche Feinde durchaus auch heimliche Freunde sein können. Auch hier eine bemerkenswene Parallele zu den Zeiten, da Dulles, Angleton, Wiesner und Casey agierten: ªEs ist bestätigt, daß Monzar Waffen aus kommunistischen Ländenn an die Contras lieferte und es besteht der Verdacht, daß er andererseits wieder die Kommunisten mit Informationen über die Contras versah.´1065

      Viele Dinge ändern sich, viele Dinge bleiben gleich. Und es ist kaum übertrieben, wenn Aarons und Loftus in ihrer Untersuchung über die Ratlines schließen: ªDer Weg gescheiterter Operationen und geheimer Destruktion führt unerbittlich zurück nach Rom.´1066 Das gilt nicht nur für die Beihilfe zur Rettung und Rekonstruktion der Nazi-Netzwerke. In der Tat: CIA, Nazis, Vatikan, lateinamerikanische Diktaturen, Todesschwadrone, Terrorismus, Rauschgift- und Waffenhandel, Börsenspekulationen, Eurodollars, Ostkredite und Mafia, Subversion und verdeckte Aktionen - das sind sozusagen die Markierungspunkte genau jenes Betätigungsfeldes von Gelli und seinen Logenbrüdern innerhalb und außerhalb Italiens, in dessen Rahmen sich später auch die ªvatikanisch inspirierte Wirtschaftskriminalität´1067 über die ganze Welt ausbreiten sollte, die wiederum auch nur Teil eines größeren Systems ist.



      Anmerkungen:

      1007 Vgl. Bremer, Georg, ªSeid umschlungen Millionen - Wie Fluchtgeld in saubere Schweizer Fränkli verwandelt wird´, in: Die Zeit, Nr. 18, Dossier v.27. April 1984.

      1008 Vgl. Gutierrez, Ignacio, ªArriba und Heil Hitler´, in: Die Zeit, Dossier v. 31.10.1980; vgl. auch Purtscheller, Wolfgang, Aufbruch der Völkischen - Das braune Netzwerk, Wien 1992, S. 30ff. insbes. S. 33f.: Zu Skorzenys erfolgreichen Unternehmungen trug wesentlich auch der Umstand bei, daß seiner spanischen Firma ungeachtet seiner Kriegsverbrechen und ungeachtet des Umstandes, daß zumindest damals in Österreich ein Haftbefehl gegen ihn vorlag, die Generalrepräsentanz der verstaatlichten österreichischen VoEST (vormals Hermann-Göring-Werke) für die iberische Halbinsel und Lateinamerika übertragen worden war. Skorzeny war übrigens eine der treibenden Kräfte hinter der ªOrganisation ehemaliger SS-Angehöriger´, allgemein als ODESSA bekannt. Heute dient Skorzenys spanische CEDADE auch als Regenerationsort für wegen Wiederbetätigung verurteilte Neonazis wie etwa die Österreicher Walter Ochsenberger und Gerd Honsik.

      1009 Lo Bello, Nino, Vatikan im Zwielicht - Die unheiligen Geschäfte des Kirchenstaates, München 1983, S. 67.

      1010 Die Schlepperorganisation DIE SPINNE wurde sozusagen im österreichischen Internierungslager Glasenbach erfunden. Einer der Gründer dieser Fluchthilfestruktur war nicht von ungefähr der Schriftsteller Erich Kernmayer, der In seinen Büchern, die er mit dem Pseudonym Erich Knud Kern signierte, das NS-Regime und die SS geradezu als eine Art europäische Verteidigungsallianz gegen den gleichmacherischen Bolschewismus verklärte. Kernmayer-Titel, deren Auflagen in die Hunderttausende gingen, und sozusagen zur Basisliteratur der neofaschistischen Szene wurden: Insel der Tapferkeit, Das Buch der Tapferkeit, Buch der Tapferkeit: Soldatenschicksale unseres Jahrhunderts, Adolf Hitler und das Deutsche Reich: Der Staatsmann, Adolf Hitler und das Deutsche Reich: Der Feldherr usw.



      1011 Aarons/Loftus, a.a.O., S. 18.

      1012 Ebd., S. XII.

      1013 Ebd., S. 28ff.

      1014 Ebd., S. 39f., u.a. Zit.: Departrnent of State,

      Report from Vinvent La Vsta to Herbert J. Cummings, 15. May 1947, USNA (US National Archive), RG 59, FW 800.0128/5 - 1547.

      1015 Ebd., Zit.: Interview with Simon Wiesenthal, Vienna 21. February 1985. Vgl. Brockdorf, Werner (Alfred Jarschel), Flucht vor Nürnberg, a.a.O., S. 55ff. S. 81.

      1016 Ebd., vgl. Brockdorff, a.a.O., S. 79. 1017 Ebd.

      1018 Ebd., S. 47ff.

      1019 Lo Bello, a.a.O., S. 70.

      1020 Aarons/Loftus, a.a.O., S. 71, 72. Der britische Geheimdienst hatte engste Beziehungen zu Pavelic1 Terroristennetz unterhalten, vor allem nach der Ermordung des jugoslawischen Königs Alexander in Marseille im Jahr 1934.

      1021 Ebd., S.56ff. u.a. Zit.: Gowen CIC report of 23 June 1947, Vajta file, obtained under the US FOIA, pp. 49-51; and CIC memos of 21. August, 4. and 5. October, and In December 1946, Intermarium file, obtained under US FOIA, pp. 1-6.

      1022 Ebd., S. 87. 1023 Ebd., S. 59. 1024 Ebd., S. 58f., 180, 200. 1025 Ebd., S. 88.

      1026 Ebd., S. 72; zu Ante Pavelic vgl. Lrnberger, Harald, Die Terror-Multis, Wien, München 1976, S. 128ff.

      1027 Deschner, Karlheinz, Kirche und Faschismus, Rastatt 1993, S. 110. Deschner gibt in seinem Buch in der Tat erschöpfend Auskunft über die grauenhaften Umtriebe der Ustascha im Verein mit dem katholischen Klerus, insbes. auf S. 101ff. sowie 106ff. Im Mai 1941 reiste Pavelic mitsamt seinen Ministern und etlichen Geistlichen, darunter der Generalvikar des Erzbischofs Stepinac, Bischof Salis-Sewis nach Rom, wo er auch in ªbesonders feierlicher Privataudienz von Pius XlI. empfangen und gesegnetª wurde. ªDer Papst entließ ihn und seine Suite mit den besten Wünschen für >weitere Arbeit<. Darauf wurden im >Unabhängigen Kroatien< 299 serbisch-orthodoxe Kirchen ausgeraubt und vernichtet, weitere Kirchen in katholische umgewandelt, in Schlachthäuser, Warenhäuser, öffentliche Toiletten und Ställe. In Gegenden, wo die Serbisch-Orthodoxen die Bevölkerungsmehrheit bildeten, hat man ihre Kirchen meist total zerstört, wo die Orthodoxen in der Minderheit waren, wurden ihre Kirchen für katholische Zwecke umgewandelt. Alles zeigt, daß eine wohlgeplante Politik befolgt worden ist. Der ganze Besitz der serbisch-orthodoxen Kirche ging in den Besitz der katholischen über. [...] In Zagreb, wo der Primas der kroatischen Katholiken, Erzbischof Stepinac, und der apostolische Nuntius Marcone residierten, schlug und quälte man den orthodoxen Metropoliten Dositej derart, daß er wahnsinnig wurde. Andere orthodoxe Patriarchen und Bischöfe schleppte man nach Dachau oder in italienische Konzentrationslager, wo sie bis zum Ende des Krieges blieben. [...] Bischof Platon und seinem Begleiter, dem Priester Dusan Subotic, stach man, während auf ihrer Brust ein Feuer brannte, die Augen aus, schnitt ihnen die Ohren ab und gab ihnen endlich den Todesstoß. Überall forderte der katholische Klerus die Orthodoxen zur Konversion auf. >Wenn ihr zur katholischen Kirche übergetreten seid<, versprach der Bischof Aksamovic von Djakovo, >werdet ihr in euren Häusern in Ruhe gelassen werden.< Viele wurden so katholisch, noch mehr aber wurden massakriert: erschossen, erstochen, zerstückelt, lebendig begraben oder gekreuzigt. Als Pavelic am 26. Juni 1941 den katholischen Episkopat in Audienz empfing und Erzbischof Stepinac sagte: >Wir bezeugen von ganzem Herzen Ehrerbietung und versprechen ergebene und treue Mitarbeit für die strahlendste Zukunft unseres Vaterlandes<, hatte man innerhalb von sechs Wochen bereits drei orthodoxe Bischöfe, mehr als hundert orthodoxe Priester und Ordensleute sowie 180.000 Serben und Juden ermordet.´

      1028 Aarons/Loftus, a.a.O., S. 79.

      1029 Ebd., S. 132; vgl. auch S. 128ff. und 132 über die Rolle des Nazi-Quislings und spirituellen Führers der slowenischen Ustascha-Einheiten, Bischof Gregory Rozman bei der Geldwäsche von Ustascha-Vermögen in Bem. Über Vermittlung des amerikanischen Kardinals Spellman und Erzbischof Rohracher in Salzburg durfte er 1948 ungehindert in die USA einreisen und sich in Cleveland, Ohio, niederlassen. U.a. Zit.: Harrington CIC memo of 9. March 1948, ªActivity of Bishops Rozman and Saric´, released under US FOIA; Airgram from Berne to State Department, USNA, Myron Taylor Papers, Box 21.

      1030 Ebd., S. 51, 125.

      1031 Ebd., S. 267f.

      1032 Ebd., S. 266. Damit wird im Zusammenhang mit der Waldheim-Affäre einiges klar. Waldheim behauptete stets, daß er nicht in die blutigen Kozara-Massaker von 1942 verwickelt war, da er zu dieser Zeit im Stab des deutschen Quartiermeisters in Westjugoslawien Dienst getan habe. Immerhin aber könnte er durchaus Gelegenheit gehabt haben, Pater Draganovic kennenzulernen, der zur Zeit der Kozara-Offensive in West-Bosnien auf Requisitionstour war. Auf welche Weise Waldheim Ante Pavelic dermaßen beeindruckt haben konnte, daß dieser ihm die silberne Medaille mit Eichenlaub für seine Dienste in dieser Gegend verlieh, bleibt wohl ein Rätsel, bis entsprechende Dokumente freigegeben werden. Für welche Verdienste Waldheim nun genau im Juli 1994 eine der höchsten päpstlichen Auszeichnungen, nämlich den Pius-Orden verliehen bekam, bleibe dahingestellt.

      Möglicherweise war es eine späte Belohnung für die Tätigkeit im Rahmen der Intermarium-Operationen des Vatikans.

      1033 Ebd. Wie Waldheims früherer Vorgesetzter im österreichischen Außenministerium, Karl Gruber zugegeben hat, hätten die alliierten Nachrichtendienste Waldheim vermutlich von jeder Betätigung im österreichischen Außenministerium zunächst disqualifiziert. Doch dank eines von Molden der Regierung zugespielten gewaschenen Lebenslaufes war Waldheim schließlich sauber genug, um in das diplomatische Corps einzutreten: zu jener Zeit also, da die österreichische Regierung die Umtriebe des Terroristen-Netzes der Krizari auf ihrem Territorium forderte. Draganovic wurde bemerkenswerterweise österreichischer Staatsbürger, ehe er hinter den Eisernen Vorhang in Titos Reich zurückkehrte, den Titoismus über den grünen Klee lobte und wegen seiner Ustascha- und Krizari-Vergangenheit völlig ungeschoren blieb. Im Zusamrnenhang mit Waldheim, Gruber und Molden u.a. Zit.: London Observer Service, Interview with Karl Graber, reported in QuincyPatriotLedger, 29. April 1986. Der Verleger Fritz Molden produzierte sich übrigens Ende der fünfziger Jahre ebenso wie der damalige Express-Chefredakteur und spätere ORF-Generalintendant Gerd Bacher als finanzieller und medialer Förderer jener rechtsextremen Südtiroler, die als sogenannte ªBumser´ in die Zeitgeschichte eingegangen sind. (Vgl. Purtscheller, Aufbruch der Völkischen, a.a.O., S. 46f.)

      1034 Aarons/Loftus, a.a.O., S. 126, 132 1035 Ebd., a.aO., S. 203f.

      1036 Ebd., S. XIIff.

      1037 Ebd., S.236, Zit.: INSCOM-DOSSIER, Subject: ªGiovanni Montini´, Memo of July 1946 Unattributed, US Army Investigate Records Repository, Ft. George V. Meade, Md., declassified under US FOIA.

      1038 Ebd., S. 269.

      1039 Ebd.,S.138;vgl.auchS.173ff.189ff.207ff. 1040 Ebd., S. 203, Zit.: Simpson, Christopher, Blowback, New York, 1988, 180f. Im Laufe der Nachkriegszeit entstand dank entsprechender Propaganda und Verschleierungstaktik der Beteiligten die Ansicht, die Mitglieder der Galizischen SS seien so etwas wie Opfer der nazistischen Unterdrückung gewesen. Tatsache indessen ist, daß gerade zahlreiche Mitglieder dieser SS-Einheit für ihre Brutalität während der grausamen Exekutions-Aktionen in der Ukraine bekannt waren. Viele von ihnen waren als Mitglieder der mobilen SS-Mordeinheiten an Massakern wie jenem von Babi Yar beteiligt(vgl.S.180,189,192). 1041 Ebd., S. 259, 260f.

      1042 Vgl. O`Shaughnessy, Hugh, ªEurope1s best kept secret´, in: The Observer v. 7. Juni 1992, S. 53, wo P2-Logenchef Gelli als Schlüsselfigur auch dieser NATO-Geheimorganisation identifiziert wird. Außerdem wird James Jesus Angleton als die treibende Kraft beim rechtsradikalen und terroristischen Niedergang dieser aus ursprünglich ganz und gar edlen und unschuldigen Gründen zur Verteidigung des Westens vor den Russen installierte Untergrund-Organisation genannt.

      1043 Aarons/Loftus, a.a.O., S.285.

      1044 Ebd., S. XIII.

      1045 Ebd.; vgl. Lernoux, Penny, In banks we trust, New York 1984, insbes. S. 181ff.; über Zusammenhänge zwischen den finanziellen Transaktionen der Loge P2 und dem amerikanischen Wahlbetrug von 1980 bzw. personelle Verbindungen zwischen Licio Gelli und George Bush vgl. Roth, Mitternachtsregierung, a.a.
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      schrieb am 05.08.02 16:39:11
      Beitrag Nr. 60 ()
      leider fehlen im vorausgegangenen posting der link und ein teil der literaturangaben am schluss. das hole ich hiermit nach:

      1045 Ebd.; vgl. Lernoux, Penny, In banks we trust, New York 1984, insbes. S. 181ff.; über Zusammenhänge zwischen den finanziellen Transaktionen der Loge P2 und dem amerikanischen Wahlbetrug von 1980 bzw. personelle Verbindungen zwischen Licio Gelli und George Bush vgl. Roth, Mitternachtsregierung, a.a.O., S.132ff.

      Siehe zum Thema Vatikan-Banken auch die Zusamrnenfassung bei Malachi, Martin, Das letzte Konklave, Wien, Hamburg 1978, S. 40 bis 48.

      1046 Görlitz, Geldgeber, a.a.O., S. 213f., insbes. S. 220f.

      1047 Ebd., S. 129.

      1048 Ebd.; vgl. Engelmann, Bernt/Walraff, Günter,lhr da oben-wir da unten,Köln 1973,S.114. 1049 Yallop, David A., Im Namen Gottes? Der mysteriöse Tod des 33-Tage-Papstes Johannes Paul 1. -Tatsachen und Hintergründe, München 1984, S. 159f.

      1050 Ebd., S. 160. Vgl. bezüglich der Täuschungsmanöver, mit denen das Counter Intelligence Corps ausgetrickst wurde, Aarons/Loftus, Unholy Trinity, a.a.O., S. 250ff.

      1051 Vgl. Yallop, a.a.O., S. 160. Auf Barbies Konto geht u.a. die Ermordung des bolivianischen Sozialistenführers Marecelo Quiroga Cruz. 1980 halfen die ªBräute des Todes´ dabei, General Garzia Meza an die Macht zu bringen.

      1052 Ebd., S. 165.

      1053 Ebd. Vgl. Irnberger, a.a.O., S.l99ff.

      1054 Aarons/Loftus, Unholy Trinity, a.a.O., S. XIV. In den fünfziger Jahren hat übrigens Ronald Reagan Geld für eine jener Frontorganisationen gesammelt, die das gewaschene Geld dann an die faschistischen ªFreedomfighters´ Dulles` transferierten.

      1055 Ebd., S. XV. 1056 Ebd. 1057 Ebd. 1058 Ebd., S. XVI. 1059 Ebd., S. XVII; vgl. auch Roth, Mitternachtsregierung, a.a.O., S. 89: Während der Reagan-Casey-Ära wurde die WACL des Generals Singlaub mit der ªWestem Goals Fundation´ zusammengeschlossen: einer der für die Realisierung der ªLaw-Intensity-Conflicts´-Strategie und der verdeckten Einmischung mittels ªprivater Intervention´ in die Angelegenheiten fremder Länder

      (ªohne der Kritik der öffentlichen Meinung dieser Länder ausgesetzt zu sein´) geschaffenen Stiftungen. Weitere solcher über Geheimdienstkanäle finanzierten Institutionen sind die ªInternational Freedom Foundation´, die ªInternational Society of Human Rights´ und die ªHeritage Foundation´, die vor allem auch gern von strammen bundesdeutschen Politikern besucht wird.

      1060 Vgl. Roth, Mitternachtsregierung, a.a.O., S. 95.

      1061 Ebd., S. 88.

      1062 Ebd., S. 293. Daß übrigens Reagan und Bush über die Iran-Lieferungen nicht nur voll informiert waren, sondern daß Reagan persönlicher Initiator des illegalen Waffendeals gewesen war, bestätigte im Januar 1994 der mit der Untersuchung des Iran- Contra-Skandals beauftragte amerikanische Sonderstaatsanwalt Lawrence Walsh. Reagan habe den Verkauf von Waffen an den Iran - gegen ein bestehendes Embargo - ausdrücklich autorisiert. Dabei, so Walsh, habe Reagan allerdings gegen keine Gesetze verstossen ... (News 319)

      1063 Vgl. Aarons Loftus, a.a.O., S. XVI1. 1064 Vgl. Roth, a.a.O., S. 138.

      1065 Aarons/Loftus, a.a.O., S. XIX. Vom Lockerbie-Anschlag bis zur Iran-Contra-Affäre gibt es kaum eine größere Aktion aus dem Bereich Waffen, Drogen und Terror und auch Geheimdiplomatie, mit der der Syrer Al-Kassar nicht in Verbindung zu bringen wäre. Im Januar 1994 machte er wieder Schlagzeilen, weil er in Spanien für einige Tage aus der Untersuchungshaft beurlaubt wurde, um angeblich seinen kranken Bruder in Syrien zu besuchen. Allerdings sind durchaus nicht unbegründete Spekulationen laut geworden, der PLO-Geldwäscher, Waffenschieber, und CIA-Vermittler sei freigelassen worden, um einen Vermittlungsauftrag im Zusammenhang mit den palästinensisch-israelischen Verhandlungen zu übernehmen, die dann wenig später tatsächlich zu einem Abkommen über die Autonomie der Westbank und des Ghazastreifens führten (TVE v.20. l .1994). Al-Kassar saß wegen der Beteiligung an einem Mordversuch an dem libanesischen Agenten Elias Awad im Jahr 1994 in spanischer Untersuchungshaft. Außerdem wurde ihm vorgeworfen, die Entführer des Kreuzfahrtsschiffes ªAchille Lauro´ 1985 mit Waffen versorgt, wenn nicht die Entführung überhaupt organisiert zu haben. Es war jedoch anzunehmen, daß Al-Kassar mehr oder weniger ungeschoren davonkommen würde, da der spanische Geheimdienst CESID zweifellos seine schützende Hand über den Syrer hält, der doch Staat und Geheimdienst schon etliche Dienste erwiesen hat: etwa durch die Lieferung von mit Peilsendern ausgestatteten Waffen an die spanische Terrororganisation ETA, wodurch es möglich wurde, ein umfangreiches Waffenlager auszuheben. Auch die Franzosen sind ihm zu Dank verpflichtet. Umfangreichere Aktivitäten entfaltete er auch in Österreich, wo er nicht nur das Wiener Flugunternehmen ªJet-Air´ finanzierte, sondern sich durch die Beschaffung von Endverbraucher-Zertifikaten für die Iran-Waffenexporte der staatlichen Firma Noricum einen Namen und saftige Provisionen machte. Er soll der Auftraggeber jenes Mannes gewesen sein, den der VOEST-Generaldirektor Apfalter kurz vor seinem mysteriösen und nach wie vor ungeklärten Tod getroffen hatte ...

      1066 Ebd., S. 264.

      1067 Yallop, a.a.O., S. 196f.

      Quelle:

      E.R. Carmin, Das Schwarze Reich, Okkultismus und Politik im 20. Jahrhundert, Bad Münstereifel 1994, S.273-285 ff.

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      Avatar
      schrieb am 05.08.02 16:52:35
      Beitrag Nr. 61 ()
      Für Dich @The_Web Schmeiß die alten weg. :)


      Blix schlägt Bagdads Offerte aus
      Chef der UN-Waffeninspekteure nicht zu Gesprächen bereit
      Der Leiter der UN-Waffeninspekteure, Hans Blix, hat die Einladung Iraks zu Gesprächen über die Rückkehr von UN-Inspekteuren abgelehnt. Auch die USA wiesen den Vorstoß aus Bagdad zurück.


      WASHINGTON/BAGDAD, 4. August (dpa/ap/afp/rtr). Ein Besuch in Bagdad komme nur in Frage, wenn Irak der Wiederaufnahme der Waffeninspektionen bedingungslos zustimme, sagte Hans Blix in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der in London ansässigen arabischen Zeitung Al-Hayat. Würde die Kommission die Einladung Bagdads annehmen, setze dies falsche Zeichen. "Die Lage wäre noch schlimmer, wenn ich nach Bagdad reiste und die Gespräche scheiterten", sagte der Chef der Inspekteure.

      Der irakische Außenminister Nadschi Sabri hatte in einem Schreiben an UN-Generalsekretär Kofi Annan Ende vergangener Woche überraschend angeboten, den Leiter der Waffeninspekteure zu Gesprächen in Bagdad zu empfangen. Annan begrüßte das irakische Angebot, wandte aber ein, die von Bagdad vorgeschlagene Tagesordnung für das Treffen stimme nicht mit den Forderungen des UN-Sicherheitsrats überein. Annan will am heutigen Montag mit den Mitgliedern des Rates über das Schreiben aus Bagdad sprechen.

      Die Regierung in Washington bekräftigte am Wochenende, dass sich durch das irakische Angebot nichts an der US-Politik gegenüber Irak verändert habe. "Es geht nicht um Inspektionen, sondern um Abrüstung", sagte Außenminister Colin Powell. Selbst bei einer Rückkehr der Inspekteure strebten die USA weiterhin den Sturz des irakischen Präsidenten Saddam Hussein an, sagte Vize-Außenminister John Bolton dem britischen Rundfunksender BBC.

      Zwischen US-Präsident George W. Bush und dem britischen Premier Tony Blair gibt es Berichten der britischen Presse zufolge Uneinigkeiten über das Vorgehen gegen Irak. Nach Informationen der Financial Times dränge Blair die USA, Irak nicht eher anzugreifen, bis Fortschritte bei der Lösung des Konflikts im Nahen Osten zu verzeichnen sind. "Der Friedensprozess kann bei dieser Rechnung nicht außen vor gelassen werden", zitiert das Blatt eine britische Regierungsquelle. Blair werde versuchen, Bush zu neuen Vermittlungen zwischen Israelis und Palästinensern zu bewegen, heißt es weiter.

      Unterdessen sprachen sich Saudi-Arabien und Iran gegen einen Angriff der USA auf Irak aus. "Wir sind gegen jeden Angriff gegen die islamischen Länder der Region", sagte der saudiarabische Außenminister Prinz Saud el Faisal.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 17:26:27
      Beitrag Nr. 62 ()
      @antigone
      Lesestoff, sehr gut und Danke. Hab`s gedruckt und les` es mir nachher in Ruhe durch. Muß jetzt gleich weg.(diesmal auch direkt kontrolliert ob auch alles da ist;) )

      @gewinnnix
      ...auch Dir, Danke. Vor ein paar Minuten sagten sie im Radio, daß der Irak jetzt "uneingeschränkte Inspektionen" zulassen will. Jetzt wird`s spannend weil dann wäre eine Grundlage dem Vorhaben einen Krieg zu beginnen entzogen. Allerdings......glauben tu` ich`s nach wie vor nicht(und siehe Absatz 3 des Berichtes)
      Ich hab` im Moment scheinbar ein Brett vorm Kopf also hilf mir bitte. Wie hab` ich die Einleitung zu verstehen. Was soll ich wegwerfen.(bin doch......."Sammler";) )
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 23:07:30
      Beitrag Nr. 63 ()
      the_web
      # 58 - wenn du meinst. ich jedenfalls weiss nicht, wie das geht. ich hoffe nur, dass es dann weiter zivilisert zugeht hier. bisher gibts ja keine klagen, ausser gillys ;)
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 08:34:10
      Beitrag Nr. 64 ()
      @antigone
      ........?????......gelesen und fassungslos. Unglaublich und nochmals Danke. Das werde ich wohl noch mehrmals lesen(schon damit sich wenigstens ein Teil der Namen einprägt) und natürlich weil`s so spannend ist. Da ist doch schon "der Krimi" den ich ansprach und genialerweise mit Quellenangabe.(denke, daß ein oder andre Buch werde ich mir auf alle Fälle besorgen) Was sind das doch für........."Kaschemmenbrüder". Einmal mußte ich sogar......ja, fast laut lachen und zwar bei dieser Stelle:


      ......allem: Barbies und der Gestapo heimlicher Informant zur rechtzeitigen Säuberung der Resistance von für die künftige Friedensordnung schädlichen Kommunisten. 1949 wurde der erste Nazi-Freedomfighter von dem OPC-Mann Carmel Offie in den USA empfangen. Sein Job war es, für diesen und weitere ªantikommunistische Emigranten´ unter anderem Jobs bei Radio Liberty und The Voice of America zu beschaffen.......


      Also ist das an Hohn noch zu toppen??? Eigentlich denke ich Nein aber wieder einmal befürchte ich......."aber ganz locker" wenn noch mehr Zusammenhänge ans Tageslicht kommen sollten.("Spitze des Eisberges") Blöderweise hab` ich die Verweise auf den "Genua-Thread" erst eben gesehn und somit....muß ich das dann morgen nachholen. Naja, eigentlich "reicht`s" mir auch wieder für heute. Das gibt`s doch gar nicht, daß es sowas gibt. Man bin ich....."blind/uninformiert" gewesen.(zumal, wenn`s ich richtig seh`, die Reportage schon aus `96 war) Viel....Unverständnis ist jetzt wieder in mir. Meine Gedanken rasen und ich komme nicht dazu sie festzuhalten. Irgendwie erinnert mich das alles an das Buch das ich gerade lese. "Die Kinder des Gral" von Peter Berling. Da sind genau solche....."Seilschaften" auch beschrieben. Klar, andre Namen, andre Zeit aber.....irgendwie paßt das auch wenn`s "rekonstruiert/fiktiv" ist. Besonders gefällt mir, welche Mühe sich der Autor Recherche gegeben hat und natürlich die altertümlichen Formulierungen. Die Kirche.....jaja, mehr braucht man dazu nicht zu sagen und wenn man`s ganz kraß formulieren möchte....würde mir nur "basiert alles auf Blutgeld" einfallen. Jetzt versteh` ich auch WARUM die ihre Archive nicht öffnen wollen. Viel oder zumindest einiges wird mit Sicherheit ge-/verfälscht sein aber interssieren würde mich das Archiv schon. Da ranken sich ja auch die "dollsten Gerüchte" drum, was da dann so alles zum Vorschein kommen könnte. Hab` mal gehört/gelesen??.....die "Weltgeschichte" müßte neu geschrieben werden wenn das alles rauskommt. Das wäre jedenfalls ein Punkt der "Lösungsansätze" gewesen die ich ansprach. Naja egal, fiel mir nur gerade so auf/ein. Ansonsten kann einem, wenn man Dein letztes Posting so liest, mal wieder nur Angst und Bange werden. Bald haben sie`s ja geschafft was damals nicht klappte. Der Kommunismus als "Trotzburg" scheint ausgehöhlt. China könnte noch einen gewissen Widerstand darstellen aber im Zuge der Liberalisierung der Märkte und der langsamen Öffnung Chinas gegenüber der "westlichen Welt"......naja, immmerhin scheinen die diese Regierungsform nicht mehr als Widerstand wahrzunehmen sonst wär`s ja noch das "Feindbild". Mir graust`s bei den weiteren Gedanken die mir da kommen. Wenn doch jetzt.....der Irak "Feindbild" war/ist dann müßte doch als logische Konsequenz theoretisch als nächstes..........ein Glaubenskrieg angezettelt werden weil......mehr als der Islam fällt mir im Moment als mögliches "Feindbild" nicht ein. Was wäre denn sonst......"groß genug, daß man damit Angst schüren könnte" und gleichzeitig auch lukrativ genug???? Näää, bitte, bitte nicht, denn das wird definitiv nicht gut enden. Tu` mir bitte den Gefallen "antigone" und widerleg mich oder natürlich jeder andre auch. Macht das ich über den Quatsch den ich mir grade aus den Fingern saugte lachen muß. Jetzt mag` ich nicht mehr denken, mir ist wieder so komisch. Ich leg` mich hin......und bleib` wohl besser liegen.
      WW

      PS. Aufgestanden bin ich dann doch aber geändert hat sich an meinen Ansichten nichts also.......bitte widerlegen. Hab` mir überlegt, daß die Chancen, daß es nicht so kommt so schlecht auch nicht stehn. Da wären Fehler zu nennen die gemacht werden könnten und die dann "alles auffliegen" lassen. Die Wirtschaft in den USA läuft nicht so gut und das Volk.......wird unruhig(weil die "Gaukelmaschine des Konsums" ins Stottern gerät. Dann Leute aus diesen Reihen die ja vielleicht....diesen Wahnsinn einsehn und auspacken. Naja und schließlich die Vernunft, die aber erst den Kampf gegen die Unvernunft gewinnen muß. So wie quasi der "biblische Kampf des Guten gegen das Böse". So ist`s halt von der Natur gewollt. Für alles muß es einen Gegenpol geben aber das weiter auszuführen würde........viel Zeit erfordern und schließlich....ist "Rom ja auch nicht an einem Tag erbaut worden"

      zu - #63
      Hast Recht, wär` zu schade drum. Denen, die ich persönlich kenne kann ich`s sagen und wer in meinem Bekanntenkreis kein Inet-Zugang hat, der kann/muß sowieso die Ausdrucke lesen.
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 10:51:52
      Beitrag Nr. 65 ()
      @antigone

      Thread: Von Gigabell, Met@box, mmm, Fortunecity und anderen Flaschen ist der, den ich meinte mit dem Link und insbesondere dort User wie "kyron"(#46,#48,#53), "sunset01", "kostolany", "seidmann2000" und viele andere. "kyron" tauchte zB auch im Thread von diesem "baggerkalle" auf. Gibt natürlich auch genug Bsp. die dagegen sprechen. Liest sich eigentlich relativ zügig. "GillyBaer" ist dort auch vertreten und ich muß schreiben.......so manches von ihm/ihr ist doch ganz lustig(die Sache mit der FDP zB brachte mich schon zum Schmunzeln) "Genua" begann ich zu lesen und hab`s gedruckt. Spätestens heute abend werde ich`s mir gemütlich machen und weiterlesen(und "Atemnot" sollte ja kein Problem sein wenn man......sich erlaubt zur Ruhe zu kommen;) )
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 11:46:46
      Beitrag Nr. 66 ()
      the_web
      oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooommmmmm ;)
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 11:49:03
      Beitrag Nr. 67 ()
      .... und danke für den hinweis :)
      oooooooooooooooooooommmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 13:40:22
      Beitrag Nr. 68 ()
      @antigone - #66,67
      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:.......und keine Ursache, war mir ein Vergnügen.
      und auch wieder......meditier, meditier, meditier, meditier, meditier :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.08.02 20:19:20
      Beitrag Nr. 69 ()
      IRAK-DEBATTE

      Schäuble stellt der Union eine Falle

      Von Severin Weiland

      Der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble bringt die Union in Schwierigkeiten. Seine Äußerung zu einem Beitrag Deutschlands bei einem Einsatz gegen den Irak kommt manchem Abgeordneten höchst ungelegen.


      Schäuble und Stoiber: Der Außenpolitiker bringt den Kandidaten in Bedrängnis


      Berlin - Wilhelm Josef Sebastian steigt in diesen Tagen kräftig in die Pedale. Am Ende des Wahlkampfes wird er 2000 Kilometer in seinem Wahlkreis Ahlweiler-Mayen südlich von Bonn zurückgelegt haben. Die Stimmung an den Wahlständen sei gut, erzählt der Sprecher der "94er-Gruppe" in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
      Doch seit dem Wochenende wird der 58-jährige von der eigenen Klientel immer wieder auf Wolfgang Schäuble angesprochen. Über die "Bild am Sonntag" hatte der Mann für außenpolitische Fragen im so genannten Kompetenzteam von Edmund Stoiber seine Botschaft zur Irak-Politik verbreitet. Deutschland werde sich im Falle eines Uno-Mandats in "angemessener Form" an einer Aktion gegen den Irak beteiligen, so der frühere Partei- und Fraktionschef Schäuble.

      "Ich finde die Stellungnahme von Schäuble unverständlich", kritisiert Sebastian den Vorstoß seines Fraktionskollegen gegenüber SPIEGEL ONLINE. In der Bevölkerung, auch unter der Anhängerschaft der Union, fasst der Christdemokrat seine Gespräche an den Wahlständen zusammen, sei "die Mehrheit schon der Meinung, dass wir in diesem Krieg nicht das Mindeste zu tun haben sollten".

      Keine Frage - Schäubles Vorstoß sorgt in der Union für mächtige Irritationen. Der außenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Karl Lamers, will dessen Äußerungen in der Sache gar nicht bewerten, auch wenn er betont, es gebe keinen Dissens.

      Was Lamers jedoch über eine Aktion gegen den Irak wirklich denkt, hatte er erst im Juni in einem 33-seitigen Papier niedergelegt, in dem er sich mit den Perspektiven nach dem 11. September beschäftigte: "Eine besondere Gefahr, die Feindschaft zum revolutionären Islam zu verschärfen, ginge von einem allfälligen Angriff der USA auf den Irak aus", fasste er dort seine Bedenken zusammen.

      Nun erklärt der aus dem Bundestag ausscheidende Außenpolitiker: "Ich halte mich an das, was Edmund Stoiber, der Spitzenkandidat, sagt". Und der dränge auf eine europäische Haltung in der Irak-Frage. Nur so könnten die Europäer auf dem noch im Fluss befindlichen Meinungsprozess in den USA einwirken, hofft Lamers.

      Doch was Stoiber wirklich will, ist so klar keineswegs. In den vergangenen Tagen hat sich der Kanzlerkandidat vergleichsweise vage über seine Irak-Politik geäußert und sich darauf konzentriert, Gerhard Schröder vorzuwerfen, das Thema "unzulässig" in den Wahlkampf gezogen zu haben.

      Des Kanzlers Nein zu einer personellen und finanziellen Unterstützung Deutschlands auch im Falle eines Uno-Mandats hat die Union offenbar kalt erwischt. In der "Bild" vom Mittwoch mahnte Stoiber, ohne den Irak ausdrücklich zu erwähnen, Schröder an, in "allen wichtigen außenpolitischen Fragen konstruktiv an einer gemeinsamen europäischen Position mitzuarbeiten." Klarheit liest sich anders.

      Stoibers vorsichtiger Kurs in der Irak-Frage wurde bis vor kurzem auch noch vom Kanzler geteilt. Tatsache ist: Monatelang hatten Schröder und das Kanzleramt entsprechende Anfragen von Journalisten mit der Standardformel abgewehrt, es gebe derzeit keine konkreten Pläne noch Anfragen der USA für ein Vorgehen gegen den Diktator.

      Noch im März versicherte er, weitere Aktionen gegen den Irak werde Deutschland nur nach einem Uno-Mandat mittragen. Und Tatsache ist auch, dass die Bundeswehr ABC-Schützenpanzer in Kuweit stationiert hat. Umso empörter sind nun Vertreter der Union über den abrupten Kurswechsel des Kanzlers. "Schröder zeichnet sich auch in der Außenpolitik durch ein hohes Maß an Unberechenbarkeit aus", sagte der Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Eckart von Klaeden, gegenüber SPIEGEL ONLINE. Es sei ein "Kardinalfehler", wenn der Kanzler plötzlich gegenüber Diktatoren auf militärische Mittel "als Ultima ratio zur Durchsetzung völkerrechtlicher Prinzipien kategorisch verzichtet." Zumal der Kanzler den Afghanistan-Einsatz zum Sturz der Taliban mitgetragen habe.

      Die Aufregung in der Union über Schröder ("Das ist wohl der letzte Rettungsanker", so Lamers) kann jedoch nicht die Zwangslage verdecken, in der sich Stoiber befindet. So offen wie Schäuble kann der Kandidat nicht reden - ohne in Gefahr zu geraten, von Rot-Grün als Kriegstreiber diffamiert zu werden. Von einem Dissens zwischen Stoiber und Schäuble will Klaeden, der am Mittwoch zusammen mit Stoiber und den CSU-Landesgruppenchef Michael Glos ins Kosovo flog, ohnehin nichts wissen: "Sie betonen nur unterschiedliche Aspekte derselben Position."

      Doch ganz so harmonisch ist die Haltung der Union, wie sie von Klaeden zeichnet, in der Irak-Frage keinesfalls. In der Sache gilt zwar: Die Solidarität mit den USA wird nicht in Frage gestellt. Doch wie weit sie in der Praxis gehen soll, darüber herrscht Uneinigkeit in der Union.

      Der Europa- und Außenpolitiker Friedbert Pflüger, im Gegensatz zu dem eher "frankophilen" Lamers ein ausgewiesener "Transatlantiker", brachte sich diese Woche mit einer Extremposition ins Gespräch. Gegenüber dem "Rheinischen Merkur" erklärte er, ein neues Uno-Mandat, wie es Schäuble verlangt, sei "wünschenswert, aber nicht erforderlich". Es gebe ja bereits mehrere Mandate für Waffeninspektionen im Irak. Die Zitate, hieß es aus dessen Büro, seien "korrekt" wiedergegeben. Einem Mann wie Wilhelm Josef Sebastian werden sie in diesem Wahlkampf wohl kaum gefallen.
      Avatar
      schrieb am 07.08.02 21:14:01
      Beitrag Nr. 70 ()
      spd gegen irak-krieg
      Mieses Motiv, richtige Idee
      Kanzler Gerhard Schröder votiert laut gegen einen möglichen Irak-Krieg. Dafür hagelt es Kritik von links und rechts. Alles unglaubwürdig, denkt an das Kosovo, rufen die einen, Antiamerikanismus die anderen. Doch Schröder und Co. haben Recht - wenn auch aus ziemlich zweifelhaftem Kalkül.

      Kommentar
      von STEFAN REINECKE

      Niemand weiß, ob und wann die USA den Irak angreifen werden. Doch wir wissen, dass im Pentagon ernsthafte, realistische Pläne dafür existieren. Klar ist auch, dass dieser Krieg nach jetzigem Wissensstand reine Willkür wäre. Die US-Falken behaupten zwar, dass Saddam Hussein islamistische Terroristen unterstütze und über Massenvernichtungswaffen verfüge. Aber sie können es nicht beweisen. Deshalb wäre ein Krieg gegen Irak etwas fundamental anderes als der Golfkrieg 1991. Damals gab es, was heute fehlt: Kriegsgrund und -ziel, die Besetzung und Befreiung Kuwaits. Auch für den Kosovokrieg ließ sich ein wenn auch völkerrechtlich mehr als fragwürdiger Grund anführen: die akute Vertreibung der Kosovaren. Ein Angriff auf Bagdad hingegen wäre etwas Neues: ein Krieg auf Verdacht. Deshalb ist es richtig, wenn die SPD gegen einen neuen Irak-Krieg selbst mit UN-Mandat votiert - schon weil dieses Wort sich bald als höchst dehnbarer Begriff erweisen könnte.

      In dieser Debatte gibt es ziemlich viel "wäre" und "könnte". Macht Rot-Grün zu viel Aufhebens von einem Krieg im Konjunktiv? Nein. Denn die Entscheidung wird sehr bald fallen. Ohne deutsche Überheblichkeit und auch eingedenk der Tatsache, wie klein die militärische Rolle der Deutschen bei einem Krieg gegen Bagdad wäre, kann man feststellen: Ein klares Nein aus Berlin wird gehört, wenn nicht in Washington, so doch in Paris. Schröder hat nur laut gesagt, was fast alle EU-Regierungschefs in Richtung USA flüstern: Nicht mit uns.

      Rot-Grün hat, im Kosovo und in Afghanistan, die Normalisierung deutscher Außenpolitik durchgesetzt. Jetzt zeigen Schröder & Fischer, dass es gleichwohl keinen Kriegs-Automatismus gibt - und dass die Frage deutscher Beteiligung weder in Washington noch in New York entschieden wird. Das könnte eine große politische Geste sein. Doch sie kommt zu spät und folgt offensichtlich der Logik des Wahlkampfes. Rot-Grün braucht unbedingt ein neues Wahlkampfthema, deshalb stürzt sich die Regierung auf den Irak-Krieg. Der Eindruck bleibt zwiespältig: Der Kanzler hat etwas Richtiges gesagt - aus dem falschen Grund.

      taz Nr. 6820 vom 7.8.2002,
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 02:59:27
      Beitrag Nr. 71 ()
      zu #59, (Vatikan heute) dpa v. 06.08.02

      Papst für neuen Sündenablass ein

      Papst Johannes Paul II. hat eine neue Möglichkeit des Sündenablasses geschaffen. Am zweiten Sonntag nach Ostern können Katholiken in aller Welt künftig alle ihre Sünden tilgen, falls sie nacheinander beichten, die Kommunion empfangen, Gebete sprechen und ein gutes Werk tun.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 03:00:08
      Beitrag Nr. 72 ()
      zu #59, (Vatikan heute) dpa v. 06.08.02

      Papst führt neuen Sündenablass ein

      Papst Johannes Paul II. hat eine neue Möglichkeit des Sündenablasses geschaffen. Am zweiten Sonntag nach Ostern können Katholiken in aller Welt künftig alle ihre Sünden tilgen, falls sie nacheinander beichten, die Kommunion empfangen, Gebete sprechen und ein gutes Werk tun.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 06:47:32
      Beitrag Nr. 73 ()
      http://www.heise.de/tp/deutsch/special/info/13049/1.html

      Der Krieg der USA gegen den Irak wird schon geübt
      Florian Rötzer 07.08.2002

      Angeblich ist das Land X, das für das gerade stattfindende, bislang größte Wargame des US-Militärs den
      Gegner darstellt, der Irak

      Man kann davon ausgehen, dass die US-Regierung gegenwärtig bei aller Kritik die Schritte einleitet, um in
      irgendeiner Form gegen den Irak vorzugehen. Ein Zeichen dafür könnte sein, dass der US-Energieminister
      Spencer Abraham andere Länder dazu aufgefordert hat, ihre Ölvorräte aufzufüllen. Überdies werden nicht nur Angriffspläne von den Militärs auf dem Papier ausgeheckt, sondern gerade auch in der bislang größten
      Truppenübung Millennium Challenge 02 durchgespielt ( Informationstechnik für die Kriegsführung).

      Natürlich hatte Energieminister Abraham jede Verbindung seines Rats mit einem Angriff auf den Irak weit von sich gewiesen: "Wir haben vorgeschlagen, dass auch andere, nachdem wir begonnen haben, unsere Re-serven aufzustocken, daran denken sollten, sicher zu stellen, dass ihre Reserven angemessen sind. Ich glau-be, jeder sieht ein, dass eine solche Aktion weise ist."

      Bei einem Angriff auf den Irak werden die Preise für Öl schnell in die Höhe gehen. Daher füllen die USA ihre strategische Reserve auf. Überdies mehren sich die Hinweise auf zunehmende Differenzen zwischen den USA und Saudi-Arabien. Auch wenn sich die USA nun vermehrt auch im Mittleren Osten wie in Ka-sachstan sowie in Russland um Zugang zu Öl bemühen, ist die Abhängigkeit von Saudi-Arabien noch groß. Ein Regimewechsel im Irak mit seinen großen Erölvorkommen könnte daher auch deswegen interessant sein, weil dann die Notwendigkeit, politisch auf Saudi-Arabien Rücksicht zu nehmen, geringer werden wür-de.
      Während der Irak gerade mit immer neuen Angeboten zu erneuten Waffeninspektionen versucht, die Legi-timität eines Angriffs zu unterminieren und Zeit zu gewinnen, haben sowohl Regierung wie Abgeordneten-haus das Angebot, eine Delegation in den Irak zu schicken, um dort ungehindert nach Massenvernichtungs-waffen zu suchen, abgelehnt. Es sei nicht die Zeit für Gespräche über Waffeninspektionen, sondern der Irak müsse abrüsten. Daher hat US-Präsident Bush auch schon deutlich gesagt, dass selbst die Weideraufnahme von Waffeninspektionen nichts daran ändern, dass Hussein gestürzt werden muss.


      Während man anderswo noch Warnungen über die Folgen eines Militärschlags äußert, auf die Gefahren hinweist, die aus der Solidarität in der arabischen Welt mit dem Diktator gegen die USA, aber auch aus ei-nem erfolgreichen Sturz von Hussein
      entstehen könnten, oder wie Bundeskanzler Schröder verkünden, sich an einem solchen Abenteuer nicht zu beteiligen, scheint es
      der US-Regierung eher nur noch um das Wie und Wann zu gehen, also um die Lösung strategischer Prob-leme.

      Dazu soll auch die größte vom US-Militär in seiner Geschichte durchgeführte Übung vom 24. Juli bis zum 15. August einen Beitrag leisten. Das 235 Millionen Dollar teure Wargame Millennium Challenge 02, an dem über 13.000 Soldaten aller Streitkräfte teilnehmen, verbindet Truppenübungen und Computersimulati-onen an verschiedenen Orten in den USA. Vornehmlich geht es dabei um den Informationsfluss und die Sicherung der Informationsüberlegenheit. Die Kommandeure haben dabei nicht nur militärische Mittel zur Verfügung, sondern es geht auch um den Einsatz von wirtschaftlichen, politischen und diplomatischen Mitteln. Die zu erwartenden Angriff in der Zukunft, so General William Buck, der Kommandeur des Joint
      Forces Command, erlauben es nicht mehr, nur militärisch zu reagieren. Das ist es, was unter dem Konzept der "Rapid Decisive Operations" ( RDO) trainiert werden soll.


      Fiktiver Gegner in der Übung ist ein Land X. Mehr war bislang nicht zu erfahren, da das Szenario des Kriegsspiels geheimgehalten wird. Es soll dabei aber ein Erdbeben in dem Land X geschehen, das ein Cha-os und einen Militärputsch auslöst. Zudem soll es um die Besetzung von ein paar Inseln in einer Region gehen, in der die wichtigsten Ölvorräte sich befinden. Für das Spiel seien über 14.000 "wirkliche Ziele" aus dem Land X genommen worden, sagte der das Kriegsspiel überwachende Brigadegeneral James Smith. "Wir benutzen wirkliche Datenpunkte von einem wirklichen Land." Dabei seien neben militärischen auch wirtschaftliche, politische und informatorische Gesichtspunkte berücksichtigt worden.

      William M. Arkin, Militärberichterstatter für die Washington Post, will nun herausbekommen haben, wel-ches Land nun das geheime X sein soll. Man muss natürlich nicht lange überlegen: "Das Land X ist der Irak. Während in den Medien mit Kriegsplanungen für ein Desert Storm II auf bizarre Weise herumgespielt wird, vernichtet die Einsicht von MC 02 in das aktuelle Denken im Pentagon die traditionelle Vorstellung von den US-Streitkräften, die mitten in Bagdad eindringen."

      Das Land X im Kriegsspiel verfügt über Massenvernichtungswaffen und andere moderne Waffen. Die 20 irakischen Divisionen, gegen die gekämpft wird, sollen nicht so leicht zu besiegen sein, will Arkin erfahren haben. Sie sollen sich der Kriegsführung anpassen, sich zerstreuen und schließlich auch in kleinen Gruppen kämpfen. Für die US-Soldaten sind alle möglichen Überwachungssysteme entscheidend, beispielsweise kleine unbemannte Flugzeuge wie Dragon Eye, die auf allen vier Seiten mit Kameras ausgestattet sind, oder kleine unbemannte Landroboter wie Dragon Runner, die mit Video- und Audiosensoren ausgestattet sind und als Vorwarnsysteme dienen sollen. Geübt wird etwa der Einsatz von Spezialkommandos in
      Städten.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 09:33:58
      Beitrag Nr. 74 ()
      @all
      ....auch interssant was User "bluemoons" hier Thread: USA Das.Ende einer Weltmacht? reingestellt hat.



      @principessa
      .......nach Ostern können Katholiken in aller Welt künftig alle ihre Sünden tilgen, falls sie nacheinander beichten, die Kommunion empfangen, Gebete sprechen und ein gutes Werk tun.

      Mmmh, grdtzl. ja gar nicht verkehrt nur frage ich mich.....was meinen die mit "gutem Werk"???? Vielleicht `ne "kleine Spende" was mich irgendwie an....."Ablaß" erinnern würde aber OK.......ich seh` bestimmt schon wieder überall......"Gespenster".;)
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 10:09:56
      Beitrag Nr. 75 ()
      EL-Kaida-Kämpfer bei Saddam

      Nach Überzeugung der US-Regierung gewährt Saddam Hussein Mitgliedern des Terror-Netzwerkes von Osama bin Laden Unterschlupf. Nach den ersten amerikanischen Angriffen auf Afghanistan Ende vergangenen Jahres seien El-Kaida-Kämpfer in Länder der gesamten arabischen und asiatischen Region geflüchtet, sagte der amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld am Mittwoch (Ortszeit) in Washington. Rumsfeld ließ offen, ob Irak die Terroristen nur duldet oder mit ihnen zusammenarbeitet.

      Washington sieht Irak in einer „Achse des Bösen“ gemeinsam mit Nordkorea und Iran. Bislang konnte die Regierung von George W. Bush jedoch noch keine Beweise für eine Kooperation zwischen Irak und El Kaida vorlegen. Erkenntnissen der US-Sicherheitsbehörden zufolge halten sich El-Kaida-Mitglieder in mehr als 60 Staaten auf.

      Der US-Regierung liegen zudem nach eigenen Angaben Informationen darüber vor, dass Irak in absehbarer Zukunft über Atomwaffen verfügen könnte. Über den irakischen Staatschef Saddam sagte der stellvertretende US-Präsident Dick Cheney: „Wenn wir ihn frei walten lassen, wird er in nicht allzu ferner Zukunft Atomwaffen in seine Gewalt bringen.“

      Nach dem Golfkrieg 1991 habe die Regierung in Bagdad ihr Atomprogramm auf Eis gelegt, sagte Cheney. Nun habe Saddam seine Bemühungen, Atomwaffen zu erlangen, aber wieder verstärkt.

      Bush verspricht Besonnenheit

      US-Präsident Bush sagte mit Blick auf einen möglichen Militärschlag gegen Irak Geduld und Besonnenheit zu. Freunde und Alliierte sowie der amerikanische Kongress würden in die Überlegungen mit einbezogen, sagte Bush in einer Rede in Madison im US-Bundesstaat Mississippi.

      „Ich verspreche, dass ich geduldig und besonnen handeln werde, dass wir den Kongress und natürlich unsere Freunde und Verbündeten konsultieren werden“, sagte Bush. „Es gibt Länder, die Massenvernichtungswaffen haben und entwickeln, die von Menschen regiert werden, die ihre eigenen Leute vergiften. Dies sind echte Bedrohungen, und wir sind es unseren Kindern schuldig, uns diesen Bedrohungen zu stellen.“

      Generalstabschef Richard Myers verwies in Washington darauf, dass das irakische Militär allein in der vergangenen Woche in der nördlichen und der südlichen Flugverbotszone je fünfmal auf alliierte Flugzeuge geschossen habe.

      08.08.02, 9:20 Uhr
      focus.de
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 16:53:54
      Beitrag Nr. 76 ()
      @principessa
      #74 vergiß bitte ganz schnell(ich kann`s leider nicht löschen sonst wär`s schon weg) Wie........saudämlich und ja, bevor ich`s nächste Mal poste lese ich richtig UND schalte mein Gehirn ein, schon gut, schon gut.
      Peinlich berührt ob seiner eigenen Hohlheit:(:cry:
      WW
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 17:32:56
      Beitrag Nr. 77 ()
      @The_Web, geh` einfach mit einem ;) drüber. Ich hätte auch gerne #71 gelöscht, aber W-O kann da wohl auch nichts machen.
      Übrigens, zu dem CNN-Zusatzkommentar dieses Kuwaitischen Ministers im Scheich-Dress bei #51: den vergangenen Golfkrieg könnte man mit dem jetzigen Kriegsvorhaben nicht direkt vergleichen und die USA haben ja den Kuwaities nur "geholfen"; aber von den Gesamtkosten dieses Krieges trugen die USA damals (nur) ca. 20% .

      @antigone, diese Verflechtungen, fürchterlich. Besonderen Dank für den Arte-Bericht.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 18:19:48
      Beitrag Nr. 78 ()
      Bush Junior und Bin Laden

      Kleine Welt der Kriegsherren
      Während Usama Bin Laden als Kriegsgrund aufgebaut wird, sickern Informationen über eine eigentümliche Nähe der Krieger durch.

      Das «Wall Street Journal» veröffentlichte am 27. September einen bemerkenswerten Bericht über die Carlyle Group. Immerhin ist es in diesen Tagen unüblich, über die Geschäftsbeziehungen zwischen dem Bush- und dem Bin-Laden-Clan zu schreiben. Die weltweit zu den grossen Privatbanken zählende Carlyle Group unterhält einen von den Bin Ladens mitalimentierten Fonds für Investitionen in, ausgerechnet, die Rüstungsindustrie. Carlyle wird geleitet von Frank Carlucci, früher Nummer zwei der CIA und danach Verteidigungsminister. Auch mit dabei sind der Börsentycoon George Soros, Bush senior, Aussenminister James Baker und Fred Malek, Familienfreund der Bushs.
      Ein interessanter Mann, dieser Malek. Er musste zwar 1988 wegen einer alten Geschichte seinen Hut als Mitglied des Wahlteams von George Bush senior nehmen. Er hatte, noch unter Präsident Richard Nixon, eine Liste der Juden und Jüdinnen im Arbeitsministerium angefertigt, wegen einer vermuteten «jüdischen Kabale». Doch 1992 managte er die Wahlkampagne von Bush senior. 1990 hatte Malek George Bush junior einen Direktorensitz bei einer der grössten Catering-Gesellschaften des Landes vermittelt, die mit der Privatbank BCCI eng verbunden war. Die von pakistanischen Kadern geleitete BCCI wurde 1991 wegen Betrugs geschlossen. Zuvor hatte sie während zweier Jahrzehnte den Geheimdiensten, Drogenkartellen und Waffenschiebern des Westens gedient.
      Die Familie Bin Laden erhielt regen Besuch aus den USA. Die Carlyle-Männer Baker und Carlucci waren schon bei Bin Ladens in Dschiddah in Saudi-Arabien. Carlucci hatte mit den Bin Ladens als Präsident des Telekommunikationskonzerns Nortel Networks Corp. Geschäfte gemacht. Der frühere Verteidigungsminister Caspar Weinberger war für die Forbes-Gruppe in Dschiddah zu Besuch. Und Bush senior war mindestens zwei Mal in Dschiddah.
      Das «Wall Street Journal» erwähnte als Bindeglied des amtierenden Präsidenten Bush junior zu den Bin Ladens dessen Freund James Bath. Schon 1991 hatte das «Wall Street Journal» darüber geschrieben, am 4. Juni 92 auch der «Houston Chronicle». Seither sind neue Erkenntnisse hinzugekommen. Der texanische Geschäftsmann Bath vertrat von 1976 bis 1988 die Geschäftsinteressen von Usamas älterem Bruder Salem Bin Laden. Er hatte in ein Ölgeschäft von Bush junior kleinere Beiträge investiert, mutmasslich aus der saudischen Schatulle. Die Firma ging aber Pleite und wurde von der Harken Energy übernommen, wo Bush junior Einsitz ins Direktorium nehmen konnte. Die international bis dahin nicht aktive Harken Energy erhielt 1990 einen wichtigen Ölexplorationsauftrag von der Regierung Bahrains und stach dabei die Grossen des Geschäftes aus. Harken produzierte dann allerdings nur einen Bohrschaft. Bush junior hingegen verkaufte im Januar 1990 seine Anteile an Harken mit sattem Gewinn, eine Woche bevor die «aufstrebende» Firma erstmals Quartalsverluste bekannt geben musste. Der damalige Präsidentensohn kam deshalb ins Gerede; man vermutete ein Insidergeschäft. Drei Jahre zuvor konnte Bath für Harken dank der Vermittlung des Schweizer Bankiers Alfred Hartmann mit dem Verkauf von Aktien an die Schweizerische Bankgesellschaft (heute UBS) im Wert von 25 Millionen Dollar einen finanziellen Engpass überbrücken. Als Teil dieses Schweizer Deals kam mit Abdullah Bakhsh eine der zentralen Figuren der BCCI in den Vorstand von Harken. Heute gehört Harken zu den wichtigsten Investoren der Ölindustrie in Kolumbien. Nach dem Tod Salem Bin Ladens wurden dessen Interessen vom der saudischen Königsfamilie nahe stehenden Banker Chaled Bin Mahfouz übernommen, einer weiteren Figur der BCCI. Am 28. Oktober 1999 berichtete die von US-Geheimdiensten informierte Zeitung «USA Today» über Millionentransfers saudischer Geschäftsmänner über Mahfouz an Frontorganisationen Usama Bin Ladens.
      Und ob sich die Familie Bin Laden mit Usama wirklich überworfen hat, erscheint zumindest fraglich. Das «Wall Street Journal» lässt anonyme «Offizielle» behaupten, von einem Abbruch der Finanztransfers von Teilen des saudischen Königshauses an U0sama Bin Laden könne keine Rede sein. Der «New York Times» erzählen US-GeheimdienstlerInnen etwas über einen Bericht, wonach ein in den USA lebendes Mitglied der Familie Bin Laden vor dem 9. September den Wink erhalten habe, sich bis zum Abschluss einer bestimmten «Arbeit» an einen sicheren Ort zu begeben. Die Welt der Warlords ist kleiner, als sie scheint.




      http://www.woz.ch/wozhomepage/usa/usa5_42j01.htm
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 18:42:59
      Beitrag Nr. 79 ()
      @principessa
      Vielen Dank für Dein Verständnis. Du kannst Dich wenigstens mit........."doppelt gemoppelt hält besser" trösten. ;) Glaube, daß Hauptproblem der USA liegt darin, noch keinen Krieg im eigenen Land gehabt zu haben. Die können`s einfach nicht nachvollziehn was zerbomte Häuser, vergiftete Umwelt und ganz zu schweigen von den Massen an unschuldig getöteten Zivilisten, bedeuten. DAS SOLL KEINE ENTSCHULDIGUNG DARSTELLEN, nur einen....Erklärungsversuch denn es gibt nunmal Dinge, die braucht man nicht zu erleben um sie zu glauben bzw nachvollziehn zu können. Desweiteren und wie Du schreibst, nicht die USA tragen die Hauptlast ihres Handelns. Warum auch........dafür hat man doch......."Freunde/Verbündete", jaja. Lies auch die andren Threads von antigone, die sind mindestens genauso...........unglaublich.
      WW( nicht mehr :cry: aber immer noch :( )


      @antigone
      Du stelltest zwar die Frage in `nem andren Thread aber ich hab` auch nix über die Ermittlungen zu den "Börsenbewegungen im Vorfeld des Anschlages" gefunden. Morgen such`ich weiter aber.........zu finden wird nix sein.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 18:44:39
      Beitrag Nr. 80 ()
      .... wird nix sein ... echote sie ;)
      gruss
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 23:10:01
      Beitrag Nr. 81 ()
      ARD jetzt!
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 05:37:15
      Beitrag Nr. 82 ()
      #81 es war "die Chronik eines angekündigten Krieges", der Filmtitel "Chronik eines angekündigtes Todes" ist ja schon vergeben.
      .
      .
      Ich wollte Euch allen eine Literaturempfehlung geben:
      Jean Ziegler, Die Schweiz wäscht weißer,
      Knaur Verlag 4857, Das rote Büchlein kostete vor 10 Jahren genau 10,- DM und soll in der Schweiz verboten gewesen sein.

      auch: http://www.lib.uchicago.edu/~llou/nazigold.html
      =
      Law-Related Resources on Nazi Gold and Other Holocaust Assets,
      Swiss Banks during World War II, and Dormant Accounts


      Das kleine, damals total verarmte, Fürstentum Monaco darf in dem Zusammenhang auch nicht vergessen werden.
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 05:50:36
      Beitrag Nr. 83 ()
      The Swiss, the Gold, and the Dead
      Jean Ziegler, et al

      At what price neutrality? For the 50 years following World War II, Switzerland has maintained that whatever collaboration it may have engaged in with Nazi Germany was undertaken in hopes of avoiding invasion. Recently, however, foreign governments and the families of Holocaust victims have begun to take an interest in the fate of the many millions of dollars` worth of Jewish gold, works of art, and money that disappeared into numbered Swiss bank accounts during the war, never to be seen again. In The Swiss, the Gold, and the Dead, Swiss professor and parliamentarian Jean Ziegler provides a provocative, damning portrait of the Swiss banking community and his fellow countrymen. According to Ziegler, the global financial power that Switzerland now wields is the direct result of the Nazi plunder laundered in Swiss banks, a result that the Swiss people have accepted without guilt or question. It`s not surprising that Ziegler`s book is controversial in his own country; the Swiss people are understandably reluctant to accept the complicity of their government in funding Hitler`s war effort. What is disturbing is the Swiss government`s continued attempts to obstruct open discussion of the past. The Swiss, the Gold, and the Dead will certainly make official denials "a little bit harder to swallow".
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 10:37:54
      Beitrag Nr. 84 ()
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,208679,00.html



      Fear sells

      Das glänzende Geschäft mit dem Terror

      Von Thomas Hillenbrand

      Die US-Industrie hat die Furcht vor weiteren Terroranschlägen als unschlagbares Marketinginstrument entdeckt. Die Angst der Amerikaner vor Osama und
      Konsorten kommt vielen Firmen äußerst gelegen, denn sie lässt die oft zweifelhafte Qualität ihrer Produkte in den Hintergrund treten.

      Hamburg - Hastig steigt der Mann mit dem schwarzen Trenchcoat aus dem Wagen. In seiner Rechten trägt er einen silbernen Alukoffer. Schnitt. Lachende Kinder toben mit ihrem Vater auf dem Sofa. Schnitt. Der Mann mit dem Koffer steigt in einen Fahrstuhl. "Beim nächsten Mal", warnt eine Stimme aus dem Off, "passiert es vielleicht nicht durch Flugzeuge, die Beton und Stahl zerschmettern" ...
      Diese Szene stammt aus einem Fernsehspot des amerikanischen Unternehmens Homeland Protection. Die Firma vertreibt einen Gammastrahlendetektor namens Raditect, der frühzeitig vor nuklearen Katastrophen warnen soll. Seit dem 11. September haben Homeland Protection und andere Unternehmen, die Sicherheits- oder Schutzvorrichtungen herstellen, ein unschlagbares Verkaufsargument: Die Angst vor dem nächsten großen Knall.

      Die Branche nutzt die Verunsicherung der Bevölkerung weidlich aus. Dass viele der angepriesenen Produkte nur von eingeschränktem
      Nutzen sind oder überhaupt nicht funktionieren, ist Nebensache. In vielen Werbekampagnen steht statt seriöser Informationen ein - häufig diffuses - Bedrohungsszenario im
      Vordergrund. Den Marketingstrategen von Homeland Protection hat es offenbar die Gefahr einer mit radioaktivem Abfall bestückten, so genannten schmutzigen Bombe
      angetan.

      Die Kamera schwenkt über die dampfenden Kühltürme eines Atomkraftwerks. Von irgendwoher hört man ein dumpfes Grollen....

      Auf seiner Website hat das Unternehmen einen "Nachrichtenticker" mit ausgesuchten Schauermeldungen platziert: "New York Times - Nukleare Alpträume" oder "CNN.com - Möglicher `schmutziger Bomber` verhaftet, sagt Ashcroft". Dass die meisten Beobachter die Festnahme des angeblichen "Dirty Bombers" al-Mudschahir inzwischen als PR-Manöver der US-Regierung betrachten, erwähnt die Seite lieber nicht. Dafür werden in einer eigenen Rubrik "wahrscheinliche Arten des nuklearen Terrorismus" eingehend beschrieben.

      Beruhigungspillen

      Ebenfalls en vogue sind Kaliumjodid-Pillen, die gleich von mehreren Firmen angepriesen werden. Eine Website mit dem schönen Namen Nukepills.com verspricht, dass die Tabletten (14 Stück für nur 9,95 Dollar) die Absorption krebserregenden radioaktiven Jods durch den Körper blockieren und damit im Falle eines nuklearen Unfalls oder Anschlags vor Schilddrüsenkrebs schützen.
      Das stimmt. Allerdings helfen die Pillen nicht gegen frei werdende Strahlung oder andere Krebsarten. Dieses Faktum erwähnt der Hersteller lieber nur am Rande. Stattdessen zeigt die Website eine Furcht erregende Karte, auf der alle 103 Atomkraftwerke der Vereinigten Staaten eingezeichnet sind. Die Gegenden, die bei einem Anschlag von radioaktivem Niederschlag betroffen sein könnten, blinken rot. Bedroht sind angeblich alle US-Staaten.
      Außer Wyoming und Hawaii. Eine Quelle für die verwendeten Daten nennt Nukepills.com nicht.

      Der schwarz gekleidete Mann öffnet seinen Koffer. Er enthält eine Höllenmaschine aus Zylindern und Kabeln. "Wenn es passiert, ob durch eine schmutzige Bombe, einen Nuklearunfall oder ein Erdbeben, das Strahlung freisetzt, dann werden Sie keine Zeit mehr haben, loszulaufen und dieses erstaunliche Frühwarnsystem zu kaufen"...
      Für echte Nuklearparanoiker bietet das Unternehmen Two Tigers Radiological gleich ein ganzes Sortiment von Schutzvorrichtungen und Messgeräten an. Fast hat es den Anschein, als hätte jemand die Restbestände aus dem Kalten Krieg komplett aufgekauft. Die große Auswahl an esoterisch anmutenden Instrumenten wie dem "CD V-742 Taschendosimeter" oder Handbüchern wie "Strahlungssicherheit in Bunkern" lässt kaum Wünsche offen. Wer etwas mehr anlegen möchte, erhält für 3200 Dollar einen kompletten Schutzbunker für die ganze Familie. "Fertig zum Eingraben", wie der Anbieter vermerkt.
      Al-Qaida als Allzweckargument

      Auch Unternehmen, die komplexere Produkte als Kaliumjodid-Kapseln anbieten, setzen auf den "fear factor". So etwa das Biometrie-Unternehmen Identix, das eine Software zur Gesichtserkennung namens FaceIt herstellt. Anfang Oktober verstieg sich Identix-Chef Joseph Atick während eines Chats bei CNN.com zu der waghalsigen Behauptung, mehrere der Attentäter des 11. September hätten vorher gefasst werden können - wenn die Flughäfen seine Technologie verwendet hätten.
      Der kleine schwarze Kasten auf dem Beistelltisch fängt an zu blinken. Die Familie springt auf, der Vater führt die Kinder zur Tür. "Raditect warnt Sie akustisch vor Strahlung, lange bevor die Nachrichten es melden. Es gibt Ihnen den Vorsprung, den Sie brauchen, um die Panik und den Horror der Strahlung zu vermeiden" ...
      Dabei ist es höchst zweifelhaft, ob die Gesichtserkennungssoftware überhaupt schon so weit ausgereift ist, dass man sie im Kampf gegen Terroristen einsetzen kann. In der Theorie hört sich das Ganze gut an: Kameras nehmen zum Beispiel an Flughäfen alle Passagiere auf, die die Sicherheitssperre passieren. Ein Computer gleicht die aufgenommenen Bilder mit einer Datenbank ab, in der verdächtige oder auf der Fahndungsliste stehende Personen gespeichert sind. Stimmt ein Gesicht mit dem Archiv überein, schlägt der Computer Alarm und das Sicherheitspersonal überprüft, ob es sich tatsächlich um einen Terroristen handelt.
      Atick, der gerne in einer Stars-and-Stripes-Lederjacke vor die Presse tritt, hält seine Technologie für so präzise, "dass sie nicht durch Verkleidungen wie Perücken oder falsche Bärte genarrt werden kann". Tatsächlich versagt FaceIt offenbar schon bei unmaskierten Personen regelmäßig. Am Bostoner Flughafen Logan wurde die Software 90 Tage lang getestet. Das Ergebnis war niederschmetternd. "Die Technik ist noch nicht bereit für den großen Einsatz", sagte Projektleiter Richard Roth von der Beratungsfirma Counter Technology dem "Boston Globe". Nicht nur das Produkt von Identix habe versagt, auch die Software des Konkurrenten Viisage Technology erziele nicht die gewünschten Resultate. Auch ein weiteres Projekt am Internationalen Flughafen Palm Beach (Florida) war ein Fehlschlag.

      Tausende Fehlalarme pro Tag

      Gesichtserkennungssoftware lässt sich in der Regel so einstellen, dass sie entweder schon bei einer geringen Übereinstimmung von physiologischen Merkmalen Alarm auslöst oder lediglich bei deutlichen Ähnlichkeiten anschlägt. In Boston konnten die Probanden bei niedriger Sensitivität das System bereits durch eine ungewöhnliche Haltung des Kopfes überlisten. Wurde die Software so eingestellt, dass bereits kleine
      Übereinstimmungen Alarm auslösten, war das Personal schnell völlig überfordert.

      Identix zufolge hat FaceIt eine "phänomenal" niedrige Fehlerrate. Lediglich in 1,5 Prozent der Fälle komme es zu einem falschen Alarm. Was sich tolerabel anhört, wäre in der Praxis ein ernsthaftes Problem: An einem Flughafen wie Frankfurt am Main bedeutete diese Fehlerquote, dass an einem Tag 2000- bis 3000-mal Terroristenalarm ausgelöst würde - ein normaler Betrieb wäre kaum noch möglich. Atick sieht das anders. "Wenn einer von 50 Passagieren von Sicherheitsleuten eingehend überprüft werden muss (...) ist das zu viel Arbeit für die Verbesserung der Sicherheit an Amerikas Flughäfen? Ich glaube, das amerikanische Volk würde das anders sehen." Auch Viisage spielt angesichts der erheblichen Zweifel an seinem Produkt die Terrorkarte: "Es ist klar, dass Gesichtserkennungssoftware die Identifikation von Terroristen maßgeblich verbessern kann" heißt es in einer Presseerklärung.
      Mit dem Jeep rast die Familie den Highway entlang, weg von der tödlichen Strahlung, in Richtung Sicherheit. "Holen Sie sich Raditect noch heute, für 149 Dollar. Wählen Sie 1-888-888-6008. Schützen Sie jene, die Sie lieben. Rufen Sie jetzt an."
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 11:13:09
      Beitrag Nr. 85 ()
      @gewinnnix
      Konnte leider nur die letzten 20min sehn aber sah doch.......relativ objektiv aus. Werd` gleich mal "vorbeisurfen" und gucken ob ich dazu was auf deren Seite finde. Noch was andres, mein Kopf........ist "so schwer" und ich meine, das liegt "am Brett"(#61,#62), das ich immer noch vor jenem tragen(muß) also..........lass` mich nicht dumm sterben.;)

      @principessa
      Wer fließend Englisch spricht und liest...........ist klar im Vorteil(der Link) Nichts desto trotz fand ich #82 gut denn....."......whatever collaboration it may have engaged in with Nazi Germany was undertaken in hopes of avoiding invasion. Recently, however, foreign governments and the families of........." scheint mir so`ne Art......"Standardausrede" (gewesen) zu sein.(und nicht nur für die Schweiz)

      @JoeUp
      Liest sich auch nicht verkehrt(#84) und an dieser Stelle endlich auch an Dich "meinen Dank" dafür und für die andren Berichte. Die........Amis sind soooooooo "...." da war ich in #74 ja quasi "übervoll" gegen.(ohne mich "beweihräuchern"- und/oder die "Schmach der Schande" von meinen Schultern nehmen- zu wollen) Naja,........"geschäftstüchtig" würde es ja auch treffen.

      @antigone - #80
      ...jaja...;)
      WW
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 11:35:31
      Beitrag Nr. 86 ()
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 12:04:03
      Beitrag Nr. 87 ()
      In dem Nachrichten gestern abend nach dem Film "Chronik eines angekündigten Krieges" gab es übrigens noch den Hinweis auf diese tolle Rede vom Hauptkontrahenten:
      http://www.uruklink.net/iraq/e2002/e8aug-02.htm
      Demnach brauchen wir alle uns keine Sorgen zu machen, denn der irakische Präsident wird auch diesen Krieg wie alle anderen vorher gewinnen, sein Volk beschützen, seine Reichtümer mehren und alle Aggressoren werden die Leichen ihrer Gefallenen in Särgen auf ihrem Rücken wieder nach Hause tragen (?), denn Allah ist mit den Schwachen und Unterdrückten, also mit Saddam Hussein, und so können die Feinde der Wahrheit und des Rechts niemals gewinnen, denn sie sind vom Satan besessen, der schwächer ist als Allah! Amen!
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 12:21:59
      Beitrag Nr. 88 ()
      Ist das gleiche dumme Gesülze, wie in einer typischen Bush-Rede zu diesem Thema "Achse des Bösen" usw.....ich sehe da keinen Unterschied...Krasser Realitätsverlust gepaart mit Ideologisch-religiöser Verblendung und dem Ziel die Massen zu beeinflussen ;)
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 14:02:17
      Beitrag Nr. 89 ()
      @ punk24 (Posting 88):
      Mag ja sein, ;) hm, aber da gibt es doch noch diesen anderen winzig-kleinen Unterschied, den man gestern abend in "Chronik eines angekündigten Krieges" sehen konnte, glaube ich, oder?
      Der Irak läßt seit 4 Jahren keine UN-Waffenkontrolleure mehr ins Land und seine getürmten ehemaligen irakischen Abteilungsleiter für A- und C-Waffen meinen, er habe noch ein paar "C"-Sachen verstecken und weiterentwickeln können.
      Wie wir gestern abend sehen konnten, wurden diese "Kleinigkeiten" durch deutsche Firmen im Irak herstellbar gemacht und auch schon mal recht erfolgreich gegen die Iraner und die Kurden bei Halabdscha eingesetzt. In Halabdscha gab`s auf Anhieb 3.000 tote Zivilisten (danach noch ca. 7.000 Spätfolge-Tote). Wieviel es im Krieg gegen den Iran gab, wird von beiden - Iranern & Irakern - wohlweislich verschwiegen.
      Nehmen wir mal an, unser irakischer Freund hätte weiter pro Woche so ca. 8000 Liter Milzbrand-Erreger herstellen und abfüllen können.
      Wäre es für ihn nicht irgendwann mal so weit, diese netten kleinen Bestände als Droh-Potential einzusetzen?
      Beispielsweise gegen seinen alten Lieblings-Todfeind, die reichen Golf-Emirate, und zwar nach dem Motto:
      Wenn Ihr nicht sofort das Embargo aufhebt und nach meinem Willen agiert, dann macht es "plopp"!
      Bevor Saddam Kuwait angriff, wollte er auch ein paar Sonderrechte in Bezug auf kuwaitischen Schuldenerlaß und Sonderförderrechte von den Kuwaitis haben.
      Es wäre ja schön, wenn er den Forderungen der UN nachkäme, aber selbst in der Vergangenheit konnte man ihn nur durch 200.000 Soldaten und 5 Flugzeugträger beeindrucken.
      Andererseits sehe ich selbst da auch noch keinen Grund, ca. 100.000 Menschen in einem dritten Golfkrieg zu opfern und 60 Mrd. Dollar auszugeben, um Saddam Hussein loszuwerden.
      Auf alle Fälle werden die nächsten 10 Monate in dieser Region politisch sehr interessant werden.

      Ach ja, und noch eine Anmerkung für die Liebhaber von Prophezeihungen: Es gab schon vor 20 Jahren eine ominöse arabische Prophezeihung, ein "großer Mächtiger" namens Saddam werde eines Tages "abendländische Invasoren" ähnlich den Kreuzrittern "in der Wüste verbrennen" und einen großen Sieg für die arabische Welt erringen.
      Im Golfkrieg No. 2 dachten eine Menge Palästinenser, daß es endlich so weit wäre, weshalb es jetzt eine Menge palästinensische 12-Jährige gibt, die "Saddam" heißen. Aber dann war`s wieder nichts mit den "schönen Prophezeihungen".
      Wir dürfen jetzt aber alle gespannt sein (wie die Zeugen Jehovas bei Weltuntergangsprophezeihung No. 347), ob es in einem möglicherweise kommenden Golfkrieg No. 3 vielleicht doch noch zur "Prophezeihungs-Realisation" kommt.
      Das Spannendste daran könnte sein, daß man nicht weiß, ob diese Prophezeihung eher Realität wird, wenn man noch ein paar Jährchen wartet oder sich gleich "ins Abenteuer" stürzt.

      Naja, wie heißt es doch in diesem schönen alten Song von "Queen": "Who wants to live forever? - Wer will schon ewig leben ..."
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 15:27:43
      Beitrag Nr. 90 ()
      @JoeUp - #86
      Ist zwar relativ aktuell (01/2002) aber mehr als die Bestätigung, daß "im Nebel rumgestochert" wird leider auch nicht. Trotzdem gut, schon weil noch ein andrer möglicher Aspekt aufgezeigt wird WARUM`s nix Neues dazu gibt(Thema: "Kunden kennen" )


      @Punk24 - #88
      .....so sieht`s auch für mich aus.


      @Auryn
      :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused:
      Lies in dem Thread vom User "baggerkalle" nach und Du wirst dort einen Teil meiner Ansichten finden. Mal ganz abgesehn von dem Satz: "...... Ach ja, und noch eine Anmerkung für die Liebhaber von Prophezeihungen:......" der bei mir auch …...:confused: auslöst, hätt` ich da mal `ne Frage am Rande. Zitat: "......Es gab schon vor 20 Jahren eine ominöse arabische Prophezeihung, ein "großer Mächtiger" namens Saddam werde eines Tages "abendländische Invasoren" ähnlich den Kreuzrittern "in der Wüste verbrennen" und einen großen Sieg für........"
      WAS hätten die denn dort auch verloren??????? Abschließend und zu Deiner letzten Frage: Wohl keiner aber ein wenig länger und in friedlicher Koexistenz mit andren Menschen und der Natur sicherlich viele.(und hoffentlich dreht "Freddy" sich nicht im Grabe um) Was mir noch viel wichtiger erscheint ist die Frage, wie`s denn die dort lebenden Menschen und Nachbarstaaten....................ach vergiß es. Hab` keine Zeit, lies wenn Du willst in dem Thread und ansonsten..............ein schönes Leben noch.
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 15:55:17
      Beitrag Nr. 91 ()
      Antigone!

      Du führst weiter oben die Frage an, was eigentlich bei den Untersuchungen zu den ominösen Aktionoptionen um den 11.9. rausgekommen ist.

      Was mich ferner interessiert: Was ist mit den Flugschreibern? Gibt es offizielle Verlautbarungen, warum sie nicht öffentlich zugänglich gemacht werden? Oder sind sie etwa gar nicht gefunden worden?

      Du verfolgst die Presse aufmerksamer als ich und deine Linksammlung scheint unerschöpflich. Hast du dazu was gefunden? Danke.
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 21:53:16
      Beitrag Nr. 92 ()
      #85, The_Web, falls Du ernsthaft glauben solltest, in der vom Kapital beherrschten Welt gäbe es noch eine konstruktive und akzeptable RESISTANCE, oder zivile Möglichkeiten dr Anerkennung einer solchen, geschweige denn, daß eine solche auch nur Gehör finden könnte;
      dann verlange ich an dem Extra-Sonntag nach Ostern von Dir,
      daß Du einen Handstand machst, gleichzeitig ein Glas leerst, mit den Zehenspitzen wackelst und noch am selben Abend ein "Gutes Werk" Deiner Wahl tust.

      Da Du schon Deinen Seelenzustand hier beschrieben hast, vertraue ich auf einen Funken Homor von Dir :) .

      (Für die Zweifler an meiner Integrität, ich wurde katholisch getauft und erzogen)
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 22:11:30
      Beitrag Nr. 93 ()
      #82, Erg.:
      http://www2.swissinfo.org/sde/Swissinfo.html?siteSect=111&si… v. 01.06.2002

      Wozu ist ein Intellektueller gut? - Über diese Frage referierte Jean Ziegler in seiner letzten Vorlesung. [Keystone]
      Mit 66 Jahren tritt der berühmte Schweizer Soziologe und Polemiker Jean Ziegler von seiner Professur an der Universität Genf zurück. Im Vorwort zu einem seiner Bücher erzählt Jean Ziegler, dass nach der Veröffentlichung von "Die Schweiz wäscht weisser"
      nicht weniger als sieben Bankiers, Financiers und Wirtschaftsanwälte "in fünf verschiedenen Ländern gerichtlich gegen mich vorgingen, die Zahlung von Entschädigung und Zinsen von über 24 Millionen französischen Francs verlangten" (rund 6 Millionen Schweizer Franken).
      In wenigen Zeilen beschrieb der in Frankreich bekannteste Schweizer sein Leben als "das Leben eines von der Macht des Geldes bedrängten Revolutionärs in einem der konservativsten Länder der Welt". Nach dreissig Jahren als Professor ging der frühere sozialdemokratische Nationalrat Jean Ziegler am 30. Mai 2002 in Pension.

      Seine Abschiedsvorlesung an der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Genf trug den Titel "Die Welt verstehen – die Welt verändern: Wozu ist ein Intellektueller gut?".

      Ab jetzt wird der Berner Soziologe sein Mandat als Sonderberichterstatter der UNO für das Recht auf Nahrung in Vollzeit wahrnehmen. ...
      ...
      http://www.wdr.de/online/polis/themen/20020204/index.phtml
      Mit seinem Bestseller "Die Schweiz wäscht weisser" legte er sich mit der eidgenössischen Großfinanz an, die nicht nur von Fluchtgeldern und Einlagen aus Drogengeschäften profitiere, sondern auch das Parlament korrumpiere. Ziegler, heute Professor in Genf und Sonderberichterstatter der UNO, fordert Maßnahmen gegen den Missbrauch des Bankgeheimnisses und die Komplizenschaft bei der internationalen Steuerhinterziehung.
      Zitate aus der Sendung:
      Seit dem 11. September erleben die Schweizer Banken einen großen Druck der USA. Da wird das Bankgeheimnis mit echt amerikanischer Arroganz durchlöchert um Terroristengelder ausfindig zu machen.
      Das Bankgeheimnis ist eine total unmoralische Institution.
      Diese kleines Land Schweiz mit seinen wenigen Rohstoffen ist das reichste Land der Welt. Dieser Reichtum kommt vom Rohstoff "fremdes Geld".
      Steuerhinterziehung ist ein Delikt gegen die Gemeinschaft. Der demokratische Staat ist für den Bürger da ist. Wer diesem Staat die Steuern und gesetzlichen Abgaben verweigert, der begeht ein Vergehen gegen die Gemeinschaft. Das darf nicht verniedlicht werden.
      Ich bin als Sozialdemokrat gegen den repressiven Staat. Aber ich bin dafür, dass jetzt eine einheitliche europäische Strategie im Kampf gegen die Steuerhinterziehung passiert.
      Steuergleichheit und -gerechtigkeit gehört zur Demokratie, das ist ein Fundament der Demokratie.
      .
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 06:54:00
      Beitrag Nr. 94 ()
      DER SPIEGEL 33/2002 - 12. August 2002
      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,209003,00.html

      USA

      Kampf um die Milchkuh

      Aufruhr in Washington: Ausgerechnet im Erdöllieferanten Saudi-Arabien sehen Regierungskreise den neuen Feind. Die Energieversorgung der Weltmachtsoll der Irak sichern - nach dem Sturz Saddam Husseins. Die Wall Street warnt.
      Der Anruf aus Washington erreichte den Prinzen noch vor dem Abendgebet - und kam für das Herrscherhaus einer Erlösung gleich. In warmen Worten versicherte US-Außenminister Colin Powell seinen Amtskollegen Saud al-Faisal der "exzellenten Beziehungen" zwischen der Weltmacht und dem Wüstenreich.

      Selbst US-Präsident George W. Bush bekannte sich aus dem Urlaub zu dem "langjährigen Freund und Verbündeten" Saudi-Arabien. Von seiner Ranch in Texas, auf der er erst im April Kronprinz Abdullah empfangen hatte, gingen beste Grüße in den Sommerpalast nach Dschidda. Die Freundlichkeitsoffensive aus Amerika war der bemühte Versuch, den bislang wohl größten Riss in den seit mehr als einem halben Jahrhundert währenden Beziehungen zwischen den Ölprinzen und ihrer Schutzmacht zu kitten. Nur Stunden vor den Solidaritätsbekundungen aus Washington hatten Berichte aus einer vertraulichen Sitzung von US-Verteidigungsexperten nicht nur das saudische Herrscherhaus aufgeschreckt, sondern die politischen
      Lagezentren weltweit.

      Ausgerechnet in einem hochkarätigen Beratergremium des Pentagon, dem "Defence Policy Board", sollte Saudi-Arabien zum Feind erklärt worden sein. Die Königsfamilie, hatte ein Experte der Runde erklärt, "unterstützt unsere Feinde und greift unsere Verbündeten an" - und auf die finanziellen Zuwendungen Riads für islamische Fundamentalisten verwiesen. Das Ölreich sei sogar der eigentliche "Kern des Bösen". Tatsächlich stammten 15 der 9 Attentäter vom 11. September aus Saudi-Arabien.

      Sollte sich Washington tatsächlich insgeheim von den Herrschern über die weltweit größten Ölvorräte entfremdet haben? Oder war die Veröffentlichung aus den geheimen Sitzungsprotokollen nur eine gezielte Indiskretion jener Falken im Pentagon, denen die mangelnde Entschlossenheit des Königreichs im Kampf gegen den Terror schon lange missfällt? So viel ist sicher: Den noch 1991 im Golfkrieg gegen Saddam Hussein wichtigsten Verbündeten haben in Washington nicht nur die Bellizisten des Regierungslagers im Visier. Das Doppelspiel der Saudis, die offiziell den Terror verdammen, aber über Jahrzehnte weltweit Fundamentalisten aus ihrer prallen Ölkasse genährt haben, weckt bei den meisten Amerikanern seit dem Anschlag auf das World Trade Center in New York tiefes Misstrauen.

      Während im Golfkrieg noch 60 Prozent der Bürger von den Ölprinzen ein gutes Bild hatten, traut ihnen jetzt nicht mal mehr ein Drittel der Amerikaner. "Brauchen die USA die Saudis?", fragte vergangene Woche das Nachrichtenmagazin "Time". Zumindest können die USA nicht mehr auf die militärische Kooperation der Familie Saud setzen. Vor allem empört die Hardliner um Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, dass Riad ihnen die Nutzung des 1996 für sechs Milliarden Mark aus dem Sand gestampften Luftwaffenstützpunktes "Prinz Sultan" für einen Irak-Krieg versagt. Doch nach dem 11. September fürchtet sich das Königshaus mehr denn je vor der islamistischen Opposition im eigenen Reich. Tief religiöse Prediger entsetzt das Doppelleben der Prinzen, die in ihren Palästen ausgelassen feiern und im Ausland öffentlich prassen - während die eigene Bevölkerung den Gürtel enger schnallen soll. Der Golfkrieg um Kuweit, den Riad den USA mit fast 14 Milliarden Dollar mitbezahlt hat, sowie Missmanagement haben selbst die Saudis ruiniert. Dass sich die Sauds das Wohlwollen ihrer Untertanen nicht mehr erkaufen können, gibt den Fundis zusätzlich Auftrieb. Selbst wenn Kronprinz Abdullah, der für seinen schwer kranken Halbbruder Fahd die Regierungsgeschäfte führt, sein Land als Stützpunkt zur Verfügung stellen würde, müsste sich Washington eine weitere Aufstockung seiner Truppen von derzeit 5000 Soldaten reiflich überlegen. Die "Sicherheitsoase", von der einst der damalige US-Präsident Bill Clinton schwärmte, ist das Land schon lange nicht mehr.
      Erst im Juni hatten US-Sicherheitsexperten in der Nähe der Prinz-Sultan-Basis Vorbereitungen für einen Raketenangriff auf ihr Lager entdeckt. Saudi-arabische Polizei verhaftete schließlich elf Einheimische, die sich zu Osama Bin Laden bekannten. Erstmals musste das Königshaus damit zugeben, dass al-Qaida auch auf ihrem Boden aktiv ist. Umstritten bleibt, wie energisch das Königshaus tatsächlich gegen den Terror vorgeht. Bei der Debatte im Beratergremium des Pentagon fand aus der gesamten Expertenrunde nur der Altmeister der Diplomatie, Henry Kissinger, ein gutes Wort für die Herrscherfamilie. Ginge es nach manchem Hardliner, sollte zumindest der USA-kritische Kronprinz nicht an die Macht gelangen. Da könnte es der US-Führung passen, dass sich auch in der vielfach fraktionierten Herrscherfamilie der Unmut über Abdullah verstärkt. Angeblich haben sich deshalb bereits Fahd-Brüder mit dem maladen König in dessen Palast am Genfer See konspirativ getroffen. Als treibende Kraft hinter der Intrige gegen den Kronprinzen gilt manchen der Fahd-Sohn Mohammed, 54. Der ist offiziell als Gouverneur für Sicherheit und Ordnung in der ölreichen Ostprovinz verantwortlich. Im Machtspiel um die Nachfolge seines Vaters könnte er - unabhängig von eigenen Ansprüchen auf den Thron - als Strippenzieher eine Rolle spielen. Da Mohammed auch Leiter des Königlichen Büros ist, bestimmt er mit, wer überhaupt Zugang zu dem angeblich an Alzheimer erkrankten Alten erhält. Im Westen fiel der Filius durch enge Kontakte zu dem britischen Parlamentarier und Millionär Jonathan Aitken auf. Mit dem damaligen konservativen Staatsminister im Verteidigungsministerium soll der Prinz Anfang der neunziger Jahre in Waffengeschäfte verwickelt gewesen sein.
      Wie sehr Washington schon auf Distanz zu dem wankenden Königshaus gegangen ist, lässt die Reaktion von Verteidigungschef Rumsfeld erahnen. Der gab das schwächste Dementi ab und bedauerte vor allem das Informationsleck in seinem Haus. Im Beratergremium gingen die Experten noch einen Schritt weiter. Sie möchten, ohnehin schon gegen Saddam Hussein auf dem Kriegspfad, auch gleich in Riad aufräumen. Zumindest würde eine Demokratisierung des Irak, so die Hoffnung, auch den Reformwillen am Golf fördern.
      Selbst für den Fall, dass der König zur Strafe für die aufgekündigte Freundschaft der Weltmacht den Ölhahn zudreht, haben die Planer schon eine Lösung parat: Dann soll der befreite Irak einspringen. Das Zweistromland verfügt nicht nur über die zweitgrößten Erdölreserven der Welt, sondern könnte theoretisch mit gut fünf Millionen Barrel Rohöl täglich auch den größten Teil der saudi-arabischen Produktion (acht Millionen Barrel) auffangen.
      Dass nach dem Sturz Saddams die Befriedung des Irak mit seinen kurdischen und schiitischen Minderheiten Jahre dauern dürfte, erörterte das Beratergremium offensichtlich nicht. Und die Gefahr, dass Saudi-Arabien, ähnlich wie einst Iran, in die Hände islamischer Revolutionäre fällt, klammerten die Rumsfeld-Berater wohl gleichfalls aus. Für diesen Fall hätte Washington mit dem Königshaus seine eigene "große Milchkuh", so ein Diplomat, geschlachtet. Bislang sicherten die Saudis im Gegenzug für Schutz vor Feinden wie Iran oder dem Irak und Nachsicht bei Menschenrechtsverletzungen den steten Fluss des Schmierstoffs für die Konjunktur. Mit ihren Einkäufen in Milliardenhöhe beförderten die Scheichs zudem den Boom der US-Rüstungskonzerne.
      Die Irak-Pläne des Pentagon lösten in den Führungsetagen vieler US-Konzerne denn auch beträchtliche Sorgen aus. So fürchten Wirtschaftsexperten den negativen psychologischen Effekt, sollte sich der Eindruck verstärken, dass es Bush-Regierung und Militärs mit den Planspielen ernst meinen. Kaum etwas könnte derzeit für die taumelnden US-Börsen verheerender sein als eine neue Verunsicherung der Anleger.
      Ein weiterer Kursrutsch aber würde die schwache Konjunktur vollends abwürgen. Analysten wie Kim Wallace vom Investmenthaus Lehman Brothers warnen bereits vor einem "Double Dip", dem abermaligen Abrutschen in eine Rezession.
      Tatsächlich sind die Daten der Forschungsinstitute über den Zustand der US-Ökonomie alles andere als ermutigend. Gerade erst musste das Handelsministerium in Washington seine Konjunkturanalyse für das vergangene Halbjahr deutlich nach unten korrigieren.
      Hinzu kommt, dass die USA, anders als beim ersten Feldzug gegen den Irak, die Kosten des Unternehmens diesmal wohl allein tragen müssten. Eine teure Militäroperation am Golf würde den Spielraum der Regierung, der kränkelnden Ökonomie mit einer expansiven Wirtschaftspolitik aufzuhelfen, weiter einengen.
      Amerikas Wirtschaftsführer hoffen nun, dass die Kriegslust von Bush Junior durch die Erinnerung an das Schicksal seines Vaters gedämpft wird. Als der im August 1990 seinen Golf-Feldzug vorbereitete, trudelte die Supermacht in eine schwere Wirtschaftskrise. Zwar zeigten die Konjunkturdaten dann zur Präsidentenwahl im Herbst 1992 wieder nach oben. Doch für Bush Senior kam die Erholung zu spät: 42. Präsident der Vereinigten Staaten wurde der Demokrat Bill Clinton.

      DIETER BEDNARZ, JAN FLEISCHHAUER
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 09:13:16
      Beitrag Nr. 95 ()
      @Auryn, @all
      WARUM ich Dir nochmal schreibe...weiß ich eigentlich selber nicht. Etwas hat`s damit zu tun, daß ich Dich erst nachdem ich #90 postete ausgerechnet in`nem Thread von "antigone" wiederfand(vorher hab` ich Dich in denne gesucht, in denen ich bis jetzt postete und auch noch in andren) denn ich wußte, daß ich Dich schonmal "las". Noch eins.....meiner Probleme zur Zeit ist, daß ich das hier heute(10.08.02 - 07:46) schreibe und erst am Montag(13.08.) posten kann. Das aber nur am Rande und zur Erklärung denn daraus ergibt sich zB, daß ich mich auf....."mein Gedächtnis" verlassen muß, da ich die Postings nicht lesen kann und daraus ergibt sich wiederum, daß ich leider auch nicht in der Lage bin, Dein letztes Posting nochmal zu lesen um vielleicht.......doch noch etwas zwischen den Zeilen zu finden. Jedenfalls hab` ich diesen Thread nochmal gelesen(was ich bis jetzt ausgedruckt hab` und das ist bis #59) und ich für meinen Teil seh` nach wie vor nicht wo "antigone" irgendetwas in irgendeine Richting biegen will. Gefunden hab` ich allerdings keinen andren der von......"Prophezeiung" schrieb und deshalb denke ich....das war schon auf mich gemünzt wobei sich daraus dann aber gleichzeitig.......die Sinnlosigkeit dieses entstehenden Postings ergibt denn.......ich denke behaupten zu können auch "vorsichtig" geschrieben zu haben und sogar betont zu haben....Zitat:".....nicht, daß ich das unbedingt glaube......(Thema Nostradamus)" und das deutet für mich dieses "nicht verstehen wollen" dafür SEHR DEUTLICH an. Schon gut, schon gut, irgendeinen.....Aufhänger braucht`s ja immer und weiß man kein Argument mehr.......wird sich ungerechterweise an den Kleinigkeiten hochgezogen die`s eigentlich "nicht hergeben" oder aber die......"beleidigende Masche" wird gefahren indem zB die Rechtschreibung bemängelt wird.(als Bsp siehe den Thread von User "sunset01" und da das, was User "kostolany" sich "anlesen" muß und viele, viele andre hier zu findene Threads auch) Schwache Leistung, "mehr sach" ich nicht dazu. Ich für meinen Teil.......mag es sehr, auch mal "schnoddrig" zu formulieren und meine Post. beweisen das. Bei mir gibt`s jedenfalls keinen Unterschied zwischen "reden und schreiben" es sei denn, ich will das. Dafür werde ich von den meisten Menschen verstanden falls Du verstehst/verstehen willst, was ich damit sagen will. Das alles waren lediglich........einige Nebensächlichkeiten die, zumindest aus meiner Sicht, jedoch erwähnt werden mußten um ein "klareres Gesamtbild" zu ergeben bzw zu ermöglichen.

      Zu Deinem Posting in dem "Problemlösung auf amer." von antigone möchte ich mich nicht groß äußern. Werft "ihr" euch mal die "Fakten" um die Ohren und ich denke, antigone hat das inzwischen auch gemacht. Ich bleibe lieber......zwischen den Zeilen, bei Kleinigkeiten, bei Merkwürdigkeiten usw. Das, was Du da gepostet hast, liest sich ja grdstzl. nicht verkehrt nur.......verstehen tu` ich persönlich es nicht. Was soll das, wo liegt der Sinn, was hat das jetzt hier und so zu suchen, worauf willst Du hinaus usw(und siehe weiter unten)???? Unbestritten scheint doch zu sein, daß und mal wieder, der(aber eigentlich müßte es doch "die" heißen, naja egal) CIA zumindest "dasselbe" geplant zu haben scheint und da frag` ich mich mal wieder wie in dem Thread vom baggerkalle.....ja was soll das "unter diesem Aspekt" denn dann jetzt wieder????? Tatsache scheint doch -UND das weder von Dir noch von......"andren Usern" bisher widerlegt- unbestritten zu sein, daß "die" schon des Öfteren "schmutzige Spielchen" spielten und selbst wenn sie jetzt wirklich daran VÖLLIG unbeteiligt wären(und wer sagt denn, daß die zB nicht mit den Belgiern zusammenarbeiteten aber NEBENSACHE) und ich mir mal wieder im Moment über unsre Gesetzeslage nicht ganz klar bin aber meine, daß bei UNS zB bei "Planung von Mord"(und geplant hatten die den ja auch) schon VOR der letzten Änderung just jener auf..."alle Arten" ermittelt werden durfte aber egal(denn auch NEBENSACHE alleine schon weil "bei uns" nicht in andren Ländern gilt und auch NEBENSACHE so`s so ist/war aber WARUM wurden sie denn dann überhaupt geändert) und WARUM dann das mit dem Vorwurf "...ein Feindbild würde aufgebaut werden..." an antigone????? Wer hier was.......bis jetzt schaffte bzw noch schaffen will scheint mir.....mehr als fragwürdig.

      So, (erstmal)weg von......."Nebensächlichkeiten" jetzt zu dem was mich wirklich "fuchst" oder anders und treffender, "empört". In meinen Augen sowas.......wundervolles wie Musik für eine Aussage dieser Art(bzw deren "Begründung" ) quasi zu......mißbrauchen, ja neee......da fehlen selbst mir glatt die Worte, da hört der Spaß auf. Wenigstens wurde...."ein bereits Toter" der nix mehr(nichtmal "theoretisch" ) dazu sagen kann herangezogen und das eröffnet gleichzeitig ja wieder möglichen, zukünftigen....."Sinnlosdiskussionen" Tür und Tor(aber NEBENSACHE). Bei mir ist das........"ein wunder Punkt" insofern, als das ich persönlich...sehr, sehr viel aus Musik lernte und sie für mich deshalb etwas ganz, ganz besonderes ist(und natürlich die Leute die diese Gabe/Fähigkeit in den Schoß gelegt bekamen bzw sie sich hart erarbeiteten). Ich mag`s...."wenn die Musik heavy wird und RamBam macht", um mit "Spliff- Da fliegt mir doch das Blech weg", zu beginnen mit Mu` zu antworten. Genauer, ich mag.....RockMusik im allerweitesten Sinne und da besonders HeavyMetal. Bei dem Thema frag` ich mich dann am Rande und so ganz nebenbei WARUM wohl gerade aus Amerika schon lange Zeit immer lautere und kritischere Stimmen auf diese Art und Weise zu hören sind aber nochmal zurück zu Freddy. Bei diesem Lied, das meines Wissens für "Highlander"(wie die ganze CD) geschrieben aber jedenfalls dafür benutzt wurde, sagt schon der Satz zu Beginn......"there`s no place for us".....eigentlich alles. Ja warum ist da denn kein Platz, frag` ich mich nur und von der Melodie des Stückes welches das Gefühl bedingt, ganz zu schweigen. Jedenfalls wollte Freddy das, wofür`s von Dir (vielleicht unbewußt) mißbraucht wurde, für mich mit Sicherheit NICHT SAGEN denn die Melodie ist viel zu......."tragend, traurig machend schön" als das sie das ausdrücken sollte.(keiner will ewig leben also ab in`nen Krieg oder wie) Zurück zu sichererem Terraint für mich. Da gibt`s zB Lieder von IronMaiden - RunToTheHills(Album: NumberOfTheBeast-Lied6-von 1982) wo das Thema Indianer zur Sprache kommt.(übrigens war das zB auch in den Charts) Selbst von Manowar gibt`s Lieder wie "SpiritHorseOfTheCherokee" (TheTriumphOfSteel-Nr.4-1992) das das, was da abging.......zum Ausdruck bringt. Es sind Lieder zB von Metallica die beschreiben wie`s.....in Übersee aussieht. Meine da zB "...AndJusticeForAll" (Album gleicher Name.-Nr.2-1988), ach eigentlich die ganze(oder sogar alle) Scheiben von denne. Nr.4-"One" behandelt.......die Folgen des Krieges zB und war zB auch in den Charts(kennste dann ja mit auch mit Sicherheit aber Vorsicht an dieser Stelle mit vorschnellem Ja denn siehe weiter unten). Grad läuft zB "EyeOfTheBeholder" Auszüge: "....do you hear what I hear doors are slamming shut, limit your imagination keep you where they must...." oder "....do you fear what I fear? living properly truths to you are lies to me..." oder und alles/mich erklärend "....do you trust what I trust? me myself and I, penetrate the smoke screen, I see through the selfish lie...." Guck`....WIE ALT die schon sind und gleichzeitig immer noch aktuell. Viel, viel lauter und noch aktueller sagt`s da zB "Zack de la Rocha" Sänger der Gruppe "RageAgainstTheMachine"(mit "machine" gab`s zB auch was von Floyd, oder) und hier das Album "RageAgainst....-1992" und auch hier eigentlich....alle Lieder aber besonders "TakeThePowerBack-Nr3" oder "BulletInTheHead-Nr5" oder "TownshipRebellion-Nr9" oder "Freedom-Nr10" Auszüge folgen unten und unten ist bestimmt auch was......."für Dein Gefühl "antigone" dabei";) Langes schreiben, kurzer Sinn war.......nicht sehr gelungen bzw taktisch äußerst unklug und sowieso einfach nur unverschämt von Dir gerade Mu`(dieses Lied) als Bsp heranzuführen. Sicherlich und unbestritten gibt`s Mu` der verschiedensten Richtungen die alles mögliche aussagen soll nur.......genauso unbestritten ist`s aber wohl, daß es erheblich mehr......."kritische Mu`" aus und über die USA gibt als andersrum und Schlüsse dürfen/sollten jetzt selbst gezogen werden.(Thema: "vorschnelles Ja" s.o.) Für den Moment verbleibe ich mit...."Metallica-...and justice...-DyersEve-Nr9"(vielleicht steckt da.....`ne Erklärung für Dich drin) und mit "RatM-RageAgainst...-Nr2-KillingInTheName"(und hier vor allem der Refrain am Schluß!!!!!!!!) und vielem, vielem andren noch. Ach so und zur Art und Weise die mich......stört/skeptisch macht(s. noch weiter o.) In dem andren Thread schreibste ja relativ sachlich aber hier........naja. Hättest wenigstens andeuten können, daß Du da auch was schreibst. Sicherlich "fand" ich es auch so aber........ich zB will ja auch was "finden". Ich stell` mir halt immer andre Menschen vor die vielleicht......nicht so`ne Lust haben ihre Zeit zB für`s Forschen/Lesen einzusetzen und auf/für die wirft sowas(dieses Posting) unter Umständen ein eigenartiges Licht bzw bringt sie dazu eine "Sache/Geschichte" falsch zu betrachten.(was aber leider und natürlich am "falsch geworfenem Licht" liegt und manchmal so sagt man....ist`s sogar beabsichtigt) So kommt`s mir persönlich vor, als ob`s Dir nur darum ginge, antigones Threads zu "zerstören". Hauptsache überall mal was rumlamentiert(etwas deutlicher formuliert) und ansonsten.....Zeitmangel, jaja. Das ist zB wie User "thierri" überall vertreten und führt nix zum Ende. Ach ja, der Zeitmangel, schon klar und gerade deshalb...."Sch... Schwachsinnsgelaber"(Klartext) weil wenn`s so ist/wäre würdet ihr in einem Thread bleiben, ihr "BlubberBacken" ihr, aber wenigstens quasi selber die Erklärung geliefert.(sich ad absurdum geführt:laugh: ) "Mal eben" den Text "überflogen", so und nicht anders sieht`s aus. Mit andren Worten....also Überflieger. Dazu sach ich jetzt nur noch, na wenn das dann so ist, dann bleib` ich lieber ein "geistiger Tiefflieger"(TwistedSisters-ComeOutAndPlay-Nr.11-1985) PUNKT!!!!
      Etwas noch.......sollte ich wider Erwarten alles so ganz falsch interpretiert haben dann hier vorab schonmal "A Gentleman`s Excuse me" (Fish-Vigil In A Wilderness Of Mirrors-Nr5-1990) aber auf Deine Erklärung bin ich gespannt bzw daran, daß eine kommt, glaub` ich nicht.

      PS. Unten findest Du weitere Auszüge aus Liedtexten. Kannste ja mal....überfliegen so die Zeit denn dafür reicht und Dir vielleicht den einen oder andren Gedanken durch den Kopf gehen lassen(und bei der Gelegenheit zB auch, daß noch kein andrer aus......."uns zwei" Musik heranzog für fragwürdige Vergleiche, so`s nicht zu anstrengend für`s Köpfchen ist) und ansonsten jetzt das "Manowar-SignOfTheHammer-Guyana(Cult of the damned)" zum Abschluß.


      @antigone +@all -auryn
      Ihr gebt immer Buchempfehlungen ab, was ich gut finde aber nicht kann. Ich lege euch jetzt wärmstens Fish ans Herz, den ehemaligen Liedsänger von Marillion. Bis zur "ClutchingAtStraws" glaub ich. Für mich......ein wahrer Poet der`s auch auf den Punkt bringt. Verstehe zwar nicht alles was der singt aber es gibt die Melodie die`s....einen fühlen läßt, was er wahrscheinlich sagen will. Verschwendet(s.o.) zB "A Gentleman`s...." aber hier und jetzt an Dich/Euch nochmals an dieser Stelle die Empfehlung gerade von diesem Lied, dieser Scheibe(n). HeavyMetal ist vielleicht......noch `ne Nummer zu stramm aber gebt den Jungs `ne Chance. Einstieg vielleicht über Marillion/Fish oder Stereophonics, Placebo, SmashingPumpkins, TheVerve, Creed, Live, Silverchair oder oder oder(klar, auch TracyChapman, Dido, MelissaEtheridge und und und) ich kann beim besten Willen jetzt und hier nicht alle aufzählen die mir etwas bedeuten. Früher MariusMW oder Udo Lindenberg oder oder....ach sinnlos, ich schaff`s nicht. Mein Tip für Rockmusik........etwas Zeit und Ruhe nehmen, die Stimmung sollte dem gespielten Lied entsprechen(also bloß nicht RogerWaters wenn man eh..."total in den Seilen hängt" sonst "freiwilliger Fenstersturz" möglich ansonsten...top;)) Ihr habt Liebeskummer und.....wollt` und könnt im Moment......."den Schmerz der Wahrheit" verkraften dann "Marillion-Script for a Jester`s tear"(gleichnamiges Album Nr.1-1983) oder zB die Nr.3 oder/und BESONDERS die Nr.6 "ForgottenSons" wo für mich die Problematik mit Irland angesprochen wird. Fish ist einfach nur.......genial also alle Alben schon oder alleine wegen der Texte quasi Pflicht. Sollte sowas in der Art gefallen und ich kann mir nicht vorstellen, daß nicht auch......euer Herz gerührt werden würde, dann ist`s Zeit für........härteren Rock. Hier vielleicht mit den Balladen beginnen und an dieser Stelle direkt die Frage....ja WARUM können "Metaller" wohl so "geile Balladen" schreiben/texten???? "Scorpions" hatten früher tolle davon(heut` gefallen sie mir nicht mehr ganz so gut) oder "Foreigner"(zB "I wanna know what love is","Yesterday" kennt jeder weil wurden in den Charts rauf unf runter gedudelt) Dann nimmt euch mit Sicherheit auch.....der "Rhytmus wo man immer mit muß" langsam gefangen. Dann unbedingt Metallica. Unglaublich der Takt(wobei DreamTheater die fast topt wobei Vergleiche hier eigentlich.....nur unangebracht sind) Damit ihr nicht lange suchen müßt von Metallica und Co hier ein paar....ruhigere Titel. Metallica empfehl` ich besonders die "Metallica(oder auch BlackAlbum genannt)" und da die 4+8(The Unforgiven und NothingElseMatters) UND natürlich ALLE andren auch oder Accept(gibt`s leider nicht mehr) und da die "BallsToWall-WinterDreams-Nr10-1983" oder "Breaker-Can`tStandTheNight-Nr4-1982" und auch auch hier alle andren Titel+Scheiben selbstverständlich auch. Tut euch das ruhig mal an so ihr`s noch nicht tatet/tut. Schadet jedenfalls nicht(außer den Ohren vielleicht denn....etwas lauter sollte es schon sein;)) Ich zB konnte am Anfang die Solis kaum bzw nur schwer ertragen. Das "Singen" war schon immer für mich OK aber diese......."Flashs" die die dann an Tag legen können...naja. Inzwischen kann ich gar nicht mehr verstehen WARUM ich das jemals nicht....abkonnte. Die Solis sind mit das Beste am Stück, also eine Kehrtwendung meinerseits um 180Grad.(dauerte aber ein bißchen, geb`ich zu) Als Trick/Tip, selbst wenn die anfangen "loszulegen" gibt`s im Hintergrung meistens einen steten Takt. Konzentriert euch darauf und dann ist`s schnell vorbei mit der Unerträglichkeit. Wichtig ist noch die Lautstärke. Etwas angehoben darf`s/muß es schon sein und ganz, ganz wichtig.....aus den Lautsprechern darf dann natürlich kein "Gematsche" rauskommen.(Endstufe voll aufgerissen und/oder schlechte Boxen. Gräßliches Ergebnis und gilt für ALLE Musik(en)) AlanParsons,PinkFloyd,JethroTull,Eloy,Sting,Tracy,Dido alle müssen etwas lauter gehört werden weil man dann zB schon die Instrumente/Geräusche im Hintergrung besser hören kann bzw überhaupt erst mitbekommt. So, wenn das für diese wahrlich wenigen Bsp schon gilt....ja muß es dann nicht GERADE für die ungerechter Weise so genannten "Krachschläger" gelten??? Eben und deshalb ist`s halt so. Wer Interesse an Menschen, deren Sichtweise und Gefühle hat, kommt um Mu` nicht herum und die sollte dann schon aus allen Lagern kommen(wegen dem Gesamtbild, wie immer halt) und wer an sie heran will schonmal gar nicht.(Thema...Wichtigkeit des Fernsehns) Wie immer bleibt viel auf der Strecke aber irgendwann muß Schluß sein. Denke das reicht dann auch erstmal. Ach so, sind zwar schon "Extreme in allen Richtungen" in den Bsp vorhanden aber geht natürlich noch extremer wobei mir sowas dann nicht unbedingt gefällt(Black oder TrashMetal zB) Noch was, die Texte von den Fanta4 zB sind auch......bemerkenswert und, um mit Smudo zu reden, wenn "...in `ne Schublade stecken machen andere für mich..." auch NUR wahr und auch NICHT zu ändern ist.....ärgern tu` ich mich immer ein wenig darüber und da ich jetzt so gesehn wieder bei Auryns Posting(Thema "Prophezeiungen" ) bin, lasse ich es jetzt bewenden. Verbleiben möchte ich, schon der Stimmung wegen, mit den Liedern von Metallica "Metallica/Black..-WhereverIMayRoam-Nr.5" , "Master of Puppets-DisposableHeroes-Nr.5"(Thema Krieg) und zum wieder "down cool(en);)" von Marillion "Clutching At Straws-SlàinteMhath-Nr.9" und Fish die "Vigil..-TheCompany-Nr.4"
      WW(im Jahre des Herrn 2002, am 10. Tage des 08. Monats um 16:17Uhr(MESZ) und nur unterbrochen durch banale Nebensächlichkeiten des Lebens wie waschen und aufräumen und Freunde;))
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 09:18:26
      Beitrag Nr. 96 ()
      ************** und nun die Auszüge ***************




      R A G E A G A I N S T T H E M A C H I N E

      BULLET IN THE HEAD
      This time the bullet cold rocked ya
      A yellow ribbon instead of a swastika
      Nothin` proper about ya propaganda
      Fools follow rules when the set commands ya
      They said it was blue
      When the blood was red
      That`s how you got a bullet blasted through ya head
      .
      .
      .
      Just victims of the in-house-drive-by
      They say jump you say how high

      They load the clip in omnicolor
      They pack the 9, they fire it prime time
      Sleeping gas, every home was like Alcatraz
      And mutha fuckas lost their minds

      No escape from the mass mind rape
      Play it again jack and then rewind the tape
      Play it again and again and again
      Until ya mind is locked in
      Believin` all the lies that they`re tellin` ya
      Buying all the products that they`re selling ya
      They say jump
      Ya say how high
      Ya brain dead
      Ya gotta fuckin` bullet in ya head

      .
      .
      .
      Ya standin` in line
      Believin` the lies
      Ya bowin` down to the flag
      Ya gotta bullet in ya head

      .....Konsum, äh Nachtigall, ick hör` dir trapsen


      KNOW YOUR ENEMY
      Born with insight and raised fist
      A witness to the slit wrist
      As we move into `92
      .
      .
      .
      Word is born
      Fight the war, fuck the norm
      Now I got no patience
      So sick of complacence
      .
      .
      .
      Yes I know my enemies
      They`re the teachers who taught me to fight me
      Compromise, conformity, assimilation, submission
      Ignorance, hypocrisy, brutality, the elite
      All of which are American Dreams

      ...joo, gute Frage am Schluß. Würd` mich auch interessieren


      WAKE UP
      Although ya try to discredit
      Ya still never edit
      The needle, I`ll thread it
      Radically poetic
      .
      .
      .
      Still knee-deep in the system`s shit
      Hoover, he was a body remover
      I`ll give ya a dose
      But it`ll never come close
      To the rage built up inside of me
      Fist in the air, in the land of hypocrisy
      .
      .
      .
      Departments of police, the judges, the feds
      Networks at work, keepin` people calm
      You know they went after King
      When he spoke out on Vietnam
      He turned the power to the have-nots
      And then came the shot
      .
      .
      .
      Ya betta beware
      Of retribution with mind war
      20/20 visions and murals with metaphors
      The networks at work, keepin` people calm
      Ya know they murdered X
      And tried to blame it on Islam
      He turned the power to the have-nots
      And then came the shot

      What was the price on his head


      Wieder eine gute Frage und erstaunlich.....ich zB dachte "Kopfgeld" gab`s nur im WildenWesten bei.....den Kuhjungen;) Lief, glaub` ich, als Abspann bei Matrix




      M E T A L L I C A

      ....AND JUSTICE FOR ALL
      Halls of justice painted green
      Money talking
      Power wolves beset your door
      Hear them stalking
      Soon you`ll please their appetite
      They devour
      Hammer of justice crushes you
      Overpower

      The ultimate in sanity
      Exploiting their supremacy
      I can`t believe the things you say
      I can`t believe
      I can`t believe the price YOU pay
      Nothing can save YOU
      .
      .
      .
      Lady justice has been raped
      Truth assassin
      Rolls of red tape seal your lips
      Now you`re done in
      Their money tips her scales again
      Make your deal
      Just what is truth? I cannot tell
      Cannot feel

      The ultimate in vanity
      Exploiting their supremacy
      I can`t believe the things you say
      I can`t believe
      I can`t believe the price WE pay
      Nothing can save US
      Justice is lost
      Justice is raped
      Justice is gone
      Pulling your strings
      Justice is done
      Seeking no truth
      Winning is all
      Find so grim
      so true
      so real

      ....kann`s treffender formuliert werden???(


      DISPOSABLE HEROES
      Bodies fill the fields I see, hungry heroes end
      No one to play soldier now, no one to pretend
      Running blind through killing fields, bred to kill them all
      Victim of what said should be
      A servant `til I fall

      Soldier boy, made of clay
      Now an empty shell
      Twenty one, only son
      But he served us well
      Bred to kill, not to care
      Do just what we say
      .
      .
      .
      Life planned out before my birth, nothing could I say
      Had no chance to see myself, moulded day by day
      Looking back I realize nothing have I done
      Left to die with only friend
      ALONE I clench my gun
      .
      .
      .
      Finished here, greetings death
      He`s yours to take away

      Back to the front
      You will do what I say, when I say
      Back to the front
      You will die when I say, You must die
      Back to the front
      You coward
      You servant
      You blindman

      Back to front

      ......jaja, Krieg ist toll.(vor allen Dingen für die......die auf`m Sofa sitzenbleiben und deren Konto wächst)




      M A R I L L I O N

      FUGAZI
      Vodka intimate, an affair with isolation in a blackheath cell,
      Extinguishing the fires in a private hell,
      Provoking the heartache to renew the license.
      Of a bleeding heart poet in a fragile capsule,
      .
      .
      .
      Safe and dry in my sea of troubles.
      Nine to Fives, with suitable ties,
      While I`m cast adrift as their sideshow, (sideshow),
      Peepshow, (peepshow), stereo hero,
      Be calm, bestill, bewitch, drowning, drowning in the real...
      The thief of Bagdad hides in Islington now,
      .
      .
      .
      In search of absent school friends.
      While his generation digests high-fiber ignorance,
      Cowering behind curtains and the taped up, painted windows.
      Decriminalized genocide, provided door to door Belsens.
      Pandora`s box of holocausts,
      Gracefully cruising satellite infested heavens,
      Waiting, wait..waiting the season of the button,
      The penultimate migration,
      Radioactive perfumes for the fashionably,
      For the terminally insane ... insane
      Do you realize,
      This world is totally fugazi!
      Where are the prophets, where are the visionaries,
      Where are the poets, to breach the dawn of the sentimental mercenary.


      Bravo Jungs, schließe mich an. Die Welt ist "TOTALLY FUGAZI" und heute sogar noch "Fugazier";) als damals.


      WHITE RUSSIAN
      .
      .
      .
      A surface scratched where the needles play uzis on a street corner
      Where do we go from here
      Terror on the Rue de St. Denis, murder on the peripherie
      Someone else in someone else`s pocket, Christ knows
      I don`t know how to stop it
      Lay poppies at the Cenotaph, the cynics can`t afford
      To laugh, I heard in on the telegraph there`s uzis
      .
      .
      .
      And everyone looks at everyone`s faces
      Searching for signs and praying for traces
      Of a conscience in residence, are we sitting on
      A barbed wire fence, chasing the clouds home
      We place our faith in human rights
      In the paper wars that tie the redtape tight
      I know that I would rather be out of this conspiracy
      In the gulags and internment camps
      .
      .
      .
      Racing the clouds home
      You can shut your eyes, you can hide away
      It`s gonna come back another day
      Racing the clouds home
      But where do we go from here


      ....ohne weitere Worte.....




      F I S H

      VIGIL IN A WILDERNESS OF MIRRORS
      .
      .
      If there`s somebody up there could they throw me down a line; just a little helping hand just a little understanding; just some answers to the questions that surround me now;
      .
      .
      when you tell me the forces we`re fighting; then I`ll join you and gladly make plans; but for now just our t-shirts cry freedom; and our voices are gagged by our greed; our minds are harnessed by knowledge; by the hill and the will to succeed; and if that`s not what you believe, would you just let me know
      .
      .
      I`ll keep a vigil in a wilderness of mirrors; nothing here is ever what it seems; I`m scared to shout in case I draw attention from the powers that preside over our minds and our lives; when they find what I want is the deadliest weapon, that is truth; Day by day it`s getting louder; and day by day it`s getting stronger; but when I can`t scream no more; and I need reassurance; I listen to the crowd.


      BIG WEDGE
      I found a new religion yesterday, I`s just cleared immigration JFK; a priest got in a cadillac, the shoeshine boy sang gospel; as God and his accountants drove away. You`ll see him coast to coast on live tv, in a stadium; rocked by Satan just the night before; the collection from the faithful it is tax free it`ll pay for his presidential campaign and his yacht. And we all bow down, we bow down to the big wedge; and we`ll buy ourselves some heaven here on earth; we sell our souls, we sell our souls for the big wedge; are we selling out tomorrow for today. A surgeon checks your plastic on the phone; a casio concerto entertains you while you hold; your credit rating`s good for a Madonna or a Bardot a Dali or Picasso for his hall. You`re looking good, you`re looking good with the big wedge; are you holding back tomorrow for today; they`re driving in, they`re driving in the big wedge; are we selling out tomorrow for today. You`ll sell the ground beneath your feet; you`ll sell your oil you`ll sell your trees; your ideals and integrity your culture and your history; your children into slavery to labour in their factory; your mother and your family, you`ll sell the world eventually; The IMF and CIA there`s just no difference they`re all the same! It just depends on what`s your point of view. America, America the big wedge; and they`re buying your tomorrow up today with promises; the promises of big wedge, and they`ll break them; like your hearts another day; when you find out that you`ve left it just too late; and you find that you`re the only one to blame; that you sold out your tomorrow yesterday; for Big Wedge.


      STATE OF MIND
      I don`t trust the government; I don`t trust alternatives; it`s not that I`m paranoid it`s just the way it is. Everyday I hear a little scream inside; everyday I find it`s getting louder; I just want reach out and touch someone; cos I find I need a friend in this dark hour. We the people are getting tired of your lies; We the people now believe that it`s time; We`re demanding our rights to the answers; We elect a precedent to a state of mind. I trust in conspiracies in the power of the military; in this wilderness of mirrors here not my speech is free. Everyday I hear a little scream inside; everyday I find it`s getting louder; I just want to reach out and touch someone; cos I find I need a friend in this dark hour. We thw people want it straight for a chance; Cos we the people are getting tired of your games; If you insult us with cheap propaganda; We`ll elect a precedent to a state of mind. Everyday I hear a little scream inside; everyday I find it`s getting louder; I just want to reach out and touch someone; cos I find I need a friend in this dark hour. When we the people have our backs to the wall; do we the people then assume control; when it`s too late to stop our own execution; when we`re faced with the final solution; You can`t elect a dream revolution; when you`ve a bullet in the back of your mind; it`s just a state of mind.

      Das zu kürzen fiel......zu schwer und deshalb tat ich`s nur bei "Vigil" Der Rest ist ungekürzt und übrigens genau in dieser Reihenfolge auf der CD. Lied4 ist TheCompany, 5-A Gentleman`s...., 6-TheVoyeur(ILikeToWatch), 7-FamilyBusiness, 8-ViewFromTheHill, 9-Cliché





      @antigone
      Hoffe Du bist jetzt nicht sauer, hoffe sogar.....es inspiriert Dich ein wenig weiterzumachen und ich hoffe, es war tatsächlich "was für Dich"(s.o.) Bin selber erstaunt wie......das so paßt denn ich merkte es gerade erst beim Tippen. Hatte halt wie meistens...."wage was im Gedächtnis" und ich muß sogar sagen, 2+3 sind zweifellos gut aber nicht meine Favoriten dieser CD.(1,4,5,7,9 sind meine) Texte braucht man eigentlich nicht.......hör` nur gut zu und ich wette......Du fühlst worüber gesungen wird. Wenn das so ist, dann ist`s für mich persönlich.....geniale Mu`. Schließe jetzt endgültig aber nicht ohne noch ein Lied und zwar "Music" von JohnMiles
      WW

      PPS. Sah schon, daß Du bzw DeepThought auf Auryn reagierten aber hab` auch nur...."überflogen" und werd`s gleich/später noch vertiefen. JoeUp und principessa waren ja auch aktiv, sehr gut. Ach so, beim nächsten Mal bleibe ich in der Realität, so`s noch gestattet ist. (12.08.02-09:13)
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 15:13:10
      Beitrag Nr. 97 ()
      @principessa - #92
      Jetzt, wo Du vielleicht #95,96 gelesen hast......wirst Du sicherlich wissen was, woran und ob ich das glaube. Letztlich darf man seinen Glauben und die Hoffnung jedoch nicht verlieren und das egal, ob die Realität einen vielleicht wieder eines besseren belehrt hat oder nicht, denn sonst hätte man doch........aufgegeben, sich abgefunden und DAS DARF trotz aller Enttäuschungen einfach nicht sein und insofern denke ich.....puh, nochmal Glück gehabt denn das "von mir verlangte" wäre mir unmöglich gewesen und mit dieser Aussage hoffe ich, Dein "Vertrauen" nicht enttäuscht zu haben.;) Zum Thema "Seelenleben", sicherlich geb` ich davon ein wenig preis aber......wenn man etwas über Menschen lernen will, dann kommt man nicht drumrum. Ansonsten machte mich Dein Posting schon :) und ich würd`s gern` zum Ausdruck bringen aber bedingt durch DeepThougts Posting #42 in "antigones – US-WayOfProbSolutions" rasen meine Gedanken und ich hadere mit mir bzgl. meiner letzten Postings. Ich erklär`s gern`(wenn`s gewünscht sein sollte) wie ich`s meine, aber nicht im Moment. Im Moment.....muß ich ordnen und sortieren und neu durchdenken(ach ja und arbeiten und deshalb wird`s sich bis heut` abend hinziehn aber.....das lenkt ab) Zu #93, Danke und ist schon interessant wie mal wieder........mit zweierlei Maß gemessen wird(Thema Steuer)
      WW

      @tschernobyl
      Meines Wissens wurden zwei gefunden und auch ich warte......wie mit der Börsengeschichte auf Aufklärung aber..........ob und wenn was, da kommen wird, wer weiß das schon. Denke, es wird im Sande verlaufen(wie immer halt)

      @JoeUp - #94
      Das würde ja............"den Handlungsbedarf" erklären, oder??? Zu #52 im "moloch" muß ich persönlich sagen.........das schockt mich jetzt nicht aber bitte nicht falsch verstehn und nochmal und wieder......weiter so und Danke.
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 15:48:21
      Beitrag Nr. 98 ()
      @ tschernobyl
      nicht mehr ganz neu, wird hier deine frage auch gestellt......


      Das Pentagon-Mysterium

      Mathias Bröckers 17.03.2002
      The WTC Conspiracy XXXVIII

      Der Schriftsteller William Burroughs hat den Mainstream kultureller Wahrnehmung einmal mit einem Beifahrer verglichen, der die Landschaft nur im Rückspiegel betrachtet. Taucht etwas Unerwartetes, Neues auf, nimmt er es zuerst einmal nicht wahr. Die Behauptungen des vorausschauenden Fahrers über das, was auf sie zukommt, erklärt er für irrelevant. Erst wenn die Veränderungen dann auch im Rückspiegel sichtbar werden und beim besten Willen nicht mehr zu leugnen sind, erklärt er: "Aber das kennen wir doch schon, das ist doch gar nichts Neues."

      Ähnlich wie diesem Fahrer geht es vielleicht auch einigen Verschwörungstheoretikern des 11.September, denn nach und nach drängen sich die unerhörten Neuigkeiten auch in den Rückspiegel-Blick des Medien-Mainstreams. So erwähnt der "Spiegel" in der vergangenen Woche seiner Titelgeschichte über Saudi-Arabien, mittlerweile immerhin beiläufig das Rüstungsunternehmen "Carlyle-Group" und dessen Repräsentanten Bush Senior - im Oktober war in der Spiegel-Online-Ausgabe aus einem Artikel der Autorin Arundhati Roy (siehe Fakten, Fiktionen, Fakes...) der Hinweis auf die Investments der Familien Bush und Bin Ladin bei Carlyle noch herauszensiert worden.

      So haben vielleicht auch die Fragen der Petition an den US-Senat zur Untersuchung der Ungereimtheiten des 11.9. eine Chance, in naher Zukunft öffentlich gestellt und überprüft zu werden - ebenso wie das Interview das Usama Bin Ladin am 28.September der pakistanischen Zeitung "Ummat" gab, und in dem er abstreitet, mit den Anschlägen irgendetwas zu tun zu haben - und das mir als Beweisstück mindestens so authentisch zu sein scheint wie die manipuliert wirkenden Home-Videos mit seinem angeblichen Bekenntnis.

      Dass sechs Monate nach dem Anschlag immer noch kein "Schläfer" erwacht, kein Selbstmordbomber des Al-Qaida-Netzwerks die westliche Welt heimgesucht hat, könnte als Erfolg des "war on terror" gewertet werden - oder aber schlicht als Indiz dafür, dass es sich bei diesen "Schläfern" um eine Fiktion handelt, die nur zum Zwecke der Hysterisierung der Massen geschürt wurde. Anders als durch die Suggestion einer fortgesetzten Bedrohung hätte die polizeiliche Fahndung nach den Tätern nicht unmittelbar durch eine militärische Operation und nach wenigen Tagen durch einen Krieg ersetzt werden können, anders als durch das Aufbauschen eines gefährlichen, krakenhaften Netzwerks heimtückischer Assassinen, das die westliche Zivilisation (und damit den heimischen Herd) bedroht, hätte die Bevölkerung nicht in eine solche Kriegsbegeisterung getrieben werden können.

      Um die hinter dieser Propaganda stehende Agenda zu verstehen - die, soviel dürfte nach einem halben Jahr feststehen, definitiv nicht der Aufklärung der Tatumstände und der Ergreifung der Täter und Hintermänner dient - hatte ich schon die Bücher von Brezinski ("Die einzige Weltmacht" ) und Huntington ("Kampf der Kulturen" ) empfohlen, die sowohl die geostrategischen Ziele der USA, als auch das zu ihrer Durchsetzung notwendige Feindbild klar definieren (Turmopfer im geopolitischen Schach?. In der Essenz vorweggenommen wurden diese nüchternen. machtpolitischen Erwägungen schon von Carl Schmitt, dem Staatstheoretiker und "Kronjuristen" des 3. Reichs, in dessen "Begriff des Politischen" von 1932 manchen Passagen anmuten, als seien sie nach dem 11.9.2001 geschrieben:

      "Ein ökonomisch fundierter Imperialismus wird natürlich einen Zustand der Erde herbeizuführen suchen, in welchem er seine wirtschaftlichen Machtmittel, wie Kreditsperre, Rohstoffsperre, Zerstörung der fremden Währung usw. ungehindert anwenden kann und mit ihnen auskommt. Er wird es als "außerökonomische Gewalt" betrachten, wenn ein Volk oder eine andere Menschengruppe sich der Wirkung dieser "friedlichen" Methoden zu entziehen sucht. Er wird auch schärfere, aber immer noch "wirtschaftliche" und daher (nach dieser Terminologie) unpolitische, essentiell friedliche Zwangsmittel gebrauchen, wie (..) Unterbindung von Nahrungsmittelzufuhr an die Zivilbevölkerung und Hungerblockade. Schließlich verfügt er noch über technische Mittel gewaltsamer physischer Tötung, über technisch vollkommene moderne Waffen, die mit einem Aufgebot an Kapital und Intelligenz so unerhört brauchbar gemacht worden sind, damit sie nötigenfalls auch wirklich gebraucht werden. Für die Anwendung solcher Mittel bildet sich allerdings ein neues, essentiell pazifistisches Vokabularium heraus, das den Krieg nicht mehr kennt, sondern nur noch Sanktionen, Strafexpeditionen, internationale Polizei, Maßnahmen zur Sicherung des Friedens. Der Gegner heißt nicht mehr Feind, aber dafür wird er als Friedensbrecher, Friedensstörer und hors l`humanié gesetzt, und ein zur Wahrung oder Erweiterung ökonomischer Machtpositionen geführter Krieg muß mit einem Aufgebot von Propaganda zum "Kreuzzug" und zum "letzten Krieg der Menschheit" gemacht werden."

      Das "either with us or with the terrorists" in George W. Bushs umjubelter Kriegserklärung entspricht ebenso exakt dem Schmittschen Begriff des Politischen als Unterscheidung von Freund und Feind wie die mit "unerhört brauchbaren Waffen" durchgeführten Anti-Terror-Maßnahmen auch als "Kreuzzug" und "Krieg der Zivilisation" definiert wurden. Der psychologische Schock des unerhörten Ereignisses - und der schon kurz nach dem ersten Einschlag lancierte und in den folgenden Tagen als Großbedrohung formatierte Zivilisationsfeind Bin Ladin - ermöglichten quasi aus dem Stand die allgemeine Mobilmachung. Wer Fragen stellte, wer vor der Strafaktion Beweise für die Täterschaft verlangte, machte sich verdächtig: des "feigen Denkens" und des "un-patriotischen Verhaltens". Zweifel an der offiziellen Version des Tathergangs konnten einfach als "Verschwörungstheorie" abgestempelt werden. Wenn es dann wirklich noch jemand wagte, vor Ort ein paar Hintergründe zu recherchieren, wie der Journalist Daniel Pearl den Zusammenhang von Opiumanbau, dem pakistanischen Geheimdienst ISI und seinem Partner CIA, wurde er entführt und ermordet. Zufälligerweise ausgerechnet von Omar Sheik, dem britischen Staatsbürger, Ex-Student der renommierten "London School of Economics" und ISI-Top-Agenten, der von indischen und US-amerikanischen Diensten als Hintermann des "Terrorpiloten" Mohammed Atta identifiziert wurde und an diesen im vergangenen Sommer 100.000 $ überwiesen haben soll. (siehe Fakten, Fiktionen, Fakes...)

      Hat dieses notfalls offenbar gewaltsam hergestellte Medienkartell des Schweigens nicht nur Dutzende kleine und größere Ungereimtheiten des Tathergangs unter den Teppich gekehrt, sondern vielleicht auch ein ganzes Flugzeug, die Boeing 757, die ins Pentagongebäude gekracht ist ?

      Schon beim Verfolgen der Nachrichten am 11.9. war mir aufgefallen, dass keine Bilder von der ins Verteidigungsministerium gestürzten Maschine zu sehen waren, auch in den Tagen danach brachte die Suche unter "Pentagon Crash Pictures" Bilder brennender Gebäude, aber kein Flugzeug. Ende Februar stieß ich dann auf die französische Website Hunt the Boeing, die in den Tagen darauf im Internet für Diskussionen sorgte. Anhand der offiziellen Fotos der Unglücksstelle wird hier die These aufgestellt, dass eine 100 Tonnen schwere Boeing mehr Schaden und andere Spuren hinterlassen hätte, als auf den veröffentlichten Bildern zu sehen ist. (Thierry Meyssan, Präsident von Réseau Voltaire, hat jetzt ein Buch veröffentlicht, in dem er ebenfalls die Darstellung des Pentagon in Zweifel stellt. S. a.: Les mystères de l`attentat contre le Pentagone.

      Kritik an dem vermeintlichen French Joke stieß auf umgehende Widerlegung und die u.a. in der Web-Gerüchteküche laufende Debatte führte dann wohl am 8.März zu einer in vielen Zeitungen und im Internet veröffentlichten Serie angeblich neuer Bilder des Crashs, die von Pentagon-Sicherheitskameras aufgenommen wurden. Merkwürdigerweise ist aber auf diesen nachgereichten Fotos nichts von einem Flugzeug, sondern nur eine Explosion zu erkennen, zudem lautet die Datumsanzeige der Bilder auf den 12. September 17 Uhr 37. Kann es sein, dass die Sicherheitsuhren und -kameras im Pentagon - einem ja nicht ganz unwichtigen Gebäude - einfach nach dem Mond gehen? Oder handelt es sich bei dieser Debatte, wie die Kommentatoren von whatreallyhappend.com meinen, insgesamt um einen Hoax, um die Aufmerksamkeit von dem Skandal um den israelischen Spionagering (siehe Die Kosher Conspiracy) und seine Verbindung zum 11.9. abzulenken ? (Für alle, die mich wegen dieses Hinweises wieder als Antisemiten beschimpfen, eine augenöffende Lektüreempfehlung zum Israel-Palästina-Konflikt aus jüdischer Sicht.)

      Wie auch immer - verglichen mit den in das WTC stürzenden Flieger, die in 100-facher Wiederholung gezeigt wurden, war das Bildmaterial zum Pentagon-Crash am 11.9. rar und blieb auch danach äußerst als dürftig. Hätte der alle Aufmerksamkeit bindende Anschlag in New York zuvor nicht stattgefunden, wären die Merkwürdigkeiten dieses Crashs wohl umgehend aufgefallen. Dass die Flugschreiber des American Airlines Fluges 77 zwar noch nicht aufgetaucht, aber demnächst gefunden würden, darüber war sich der amtierende Feuerwehrchef der Unfallstelle in der Pressekonferenz am 12.9. sicher - bis heute sind weder die Flugschreiber-Daten noch der Funkverkehr veröffentlicht worden.

      Eben diese Geheimniskrämerei ist es, die den Verdacht nährt und den Boden für jede Art von Desinformation bereitet, die dann in der Tat in der Lage ist, die Aufmerksamkeit von den eigentlichen Hintergründen abzulenken. Das eigentliche Pentagon-Mysterium besteht nämlich nicht in der Suche nach einer riesigen Boeing und der Beschäftigung mit dubiosem Bildmaterial, sondern nach wie vor in der Frage, wie es überhaupt einem Flugzeug gelingen konnte, unbehelligt in die sensibelste "No Fly"-Zone der Vereinigten Staaten einzudringen.



      http://www.heise.de/tp/deutsch/special/wtc/12106/1.html
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 17:58:23
      Beitrag Nr. 99 ()
      12. August 2002, 13:11, NZZ Online


      Grosse Mehrheit der Briten offenbar gegen einen Irak-Krieg
      Umfrage zeigt deutliche Ablehnung
      Die britsche Bevölkerung lehnt laut einer Umfrage eine aktive Beteiligung ihres Landes an einem Feldzug gegen den Irak mit grosser Mehrheit ab.


      (dpa) Eine grosse Mehrheit der Briten ist nach einer Umfrage gegen einen Angriff auf den Irak. Nur jeder Fünfte (19 Prozent) vertritt die Ansicht, dass Grossbritannien die USA dabei militärisch unterstützen sollte. Dies ergab eine vom «Daily Telegraph» veröffentlichte repräsentative Umfrage. 32 Prozent wollen, dass sich ihr Land im Falle eines Krieges darauf beschränkt, den USA diplomatisch Rückendeckung zu geben.

      Blair als «Schosshündchen»
      29 Prozent sind dafür, dass sich die Regierung in London von den USA distanziert, aber den Krieg nicht öffentlich verurteilt. 17 Prozent wünschen sich eine solche Verurteilung, und 3 Prozent sind unentschieden. Gleichzeitig erkennen 77 Prozent an, dass der Irak unter Saddam Hussein eine Bedrohung für den Weltfrieden ist und chemische und biologische Waffen entwickeln will.

      Laut der Umfrage geniesst der amerikanische Präsident Bush unter den Briten nur geringes Vertrauen. 54 Prozent stimmen der Einschätzung zu, dass Premierminister Blair das «Schosshündchen» des amerikanischen Präsidenten ist.
      nzz.ch
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 21:52:54
      Beitrag Nr. 100 ()
      MILITÄRSCHLAG GEGEN IRAK

      Europa distanziert sich von Bushs Plänen

      Die internationale Kritik an einem möglichen Angriff auf Irak wächst. Vor allem in Europa gibt es kaum Rückhalt für die Kriegs-Pläne von Präsident Bush. Nach Bundeskanzler Schröder und Frankreichs Staatspräsident Chirac haben sich jetzt auch die Regierungen Schwedens und Spaniens von Bushs Weg distanziert.

      Malmö/Madrid - Die schwedische Regierung spricht den USA das Recht auf einen eigenständigen militärischen Angriff gegen den Irak ab. Außenministerin Anna Lindh sagte am Montag in Malmö: "Die Vereinigten Staaten haben nicht das Recht, einen Angriff auf den Irak selbst in Gang zu setzen. In diesem Punkt sind wir glasklar."
      Lindh, die sich als erstes Mitglied der sozialdemokratischen Regierung Schwedens in der internationalen Irak-Debatte äußerte, meinte weiter: "Auch wenn wir Saddam Hussein ausgesprochen kritisch gegenüberstehen, würde ein einseitiger amerikanischer Angriff die Lage nur verschlimmern. Er könnte zu einer Schwächung der Uno und der globalen Allianz gegen den Terrorismus führen."
      Für den Fall eines Uno-Mandats wollte die Ministerin allerdings eine Beteiligung an Militäraktionen gegen den Irak nicht ausschließen. Sie sagte: "Die Uno verhandelt mit dem irakischen Regime, das eine Inspektion der denkbaren Produktion von chemischen und biologischen Waffen respektieren soll. Da wäre es gefährlich, von vornherein zu versprechen, dass man niemals Gewalt anwenden würde."

      Die spanische Regierung hält sich in der internationalen Debatte um einen möglichen Irak-Krieg stark zurück. Der konservative Ministerpräsident José María Aznar hat sich bisher weder für einen Angriff ausgesprochen noch größere Bedenken geäußert.

      Der spanische Außenministerin Ana Palacio plädierte am Montag dafür, dass die Vereinten Nationen die Entscheidung treffen sollen: "Spanien hat schon immer auf die Uno gesetzt, und dies ist auch jetzt unsere Haltung." Diese Position werde sie auch am Dienstag bei einem Treffen mit US-Außenminister Colin Powell in Washington vertreten.

      Laut einer Umfrage in Frankreich ist die dortige Bevölkerung eindeutig gegen einen Krieg gegen den Irak. Drei Viertel der Bürger sprechen sich gegen eine Intervention aus, wobei es für sie keinen Unterschied macht, ob der US-Präsident allein gegen Bagdad vorginge oder eigene Truppen an einer von den Uno geführten Irak-Intervention teilnehmen sollten.

      Auch in Großbritannien hat sich eine Mehrheit laut Umfrageergebnis gegen einen Angriff ausgesprochen. Nur jeder Fünfte vertritt dort die Ansicht, dass die Briten die USA militärisch unterstützen sollten. 32 Prozent der Befragten wollen, dass sich ihr Land im Falle eines Krieges darauf beschränkt, den USA diplomatisch Rückendeckung zu geben.
      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 14:43:56
      Beitrag Nr. 101 ()
      UMFRAGE

      Amerikaner wollen Krieg gegen den Irak

      69 Prozent der Amerikaner befürworten einer Umfrage zufolge den Plan ihres Präsidenten, Saddam Hussein in einer Militäraktion zu stürzen. Von einem US-Alleingang, wie er derzeit nicht unwahrscheinlich scheint, halten sie jedoch wenig.

      Washington - Weniger als die Hälfte der Befragten sprach sich in der Umfrage der Zeitung "Washington Post" und des Senders ABC für einen Angriff aus, wenn die USA nicht von ihren Verbündeten unterstützt werden. Eine Invasion mit Bodentruppen hielten 57 Prozent der Befragten für richtig.

      Die USA werfen Irak vor, nach Massenvernichtungswaffen zu streben. Präsident George W. Bush hatte erklärt, Saddam mit allen Mitteln stürzen zu wollen, und auch einen Angriff gegen Irak nicht ausgeschlossen. Die USA und die Vereinten Nationen (Uno) fordern die bedingungslose Fortsetzung der seit 1998 unterbrochenen Waffeninspektionen in Irak.

      Die Rückkehr der Uno-Inspektoren ist eine entscheidende Bedingung für die Aufhebung der Sanktionen, die die Uno nach der irakischen Invasion in Kuweit 1990 gegen Irak verhängt hatte. Bush erklärte wiederholt, er habe sich keinen Zeitplan für eine Entscheidung über einen Militärschlag gegen Irak gesetzt.

      Der britische Premierminister Tony Blair hat den USA seine Unterstützung im Falle eines Militärschlags versichert, Frankreich hatte erklärt, ein Angriff müsse mit einem Uno-Mandat verbunden sein. Die Bundesregierung lehnt einen Militärschlag gegen den Irak ab.

      Franzosen und Engländer sind jedoch unabhängig von der Haltung ihrer Regierungen strikt gegen einen Militärschlag. Drei Viertel der Bürger sprachen sich bei einer Umfrage in Frankreich gegen eine Intervention aus, wobei es für sie keinen Unterschied macht, ob der US-Präsident allein gegen Bagdad vorgeht oder eigene Truppen an einer von den Uno geführten Irak-Intervention teilnehmen.

      In Großbritannien vertritt nur jeder Fünfte die Ansicht, dass die Briten die USA militärisch unterstützen sollten. 32 Prozent der Befragten wollen, dass sich ihr Land im Falle eines Krieges darauf beschränkt, den USA diplomatisch Rückendeckung zu geben.
      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 16:30:34
      Beitrag Nr. 102 ()
      Die Vasallentreue des britischen Regierungschefs zu US-Präsident Bush stößt in der Irakfrage auf Kritik in den eigenen Reihen, der Kirche und der Bevölkerung
      von RALF SOTSCHECK

      DUBLIN taz Er wolle sich "nicht festlegen lassen", sagt Tony Blair. Der britische Premierminister, der zur Zeit auf Urlaub in Frankreich ist, äußerte sich sowohl in der parlamentarischen Fragestunde als auch auf der letzten Pressekonferenz vor der Sommerpause ausweichend über die Kriegspläne gegen den Irak. So bleibt genügend Raum für Spekulationen.

      Tam Dalyell, Labour-Veteran und Alterspräsident des Unterhauses, verlangte, dass das Parlament aus der Sommerpause zurückgerufen wird, um über die Lage zu debattieren. "Es ist angeblich immer zu früh, über eine Rückrufung des Parlaments zu entscheiden - bis es zu spät ist", sagte Dalyell. "Meine Kollegen müssen begreifen, dass sie vor der wichtigsten Entscheidung ihres politischen Lebens stehen, und wir alle werden später Rechenschaft ablegen müssen."

      Sein Labour-Kollege David Winnick bezeichnete ihn als "Beschwichtiger von militärischen und kriminellen Diktatoren" und fügte hinzu, dass man ihn nicht allzu ernst nehmen solle. Winnick behauptet, die meisten Labour-Hinterbänkler befürworteten eine Invasion des Irak. Doch 130 von ihnen haben die Antikriegspetition der linken Labour-Abgeordneten Alice Mahon unterzeichnet, dazu eine Reihe Liberaler Demokraten und sämtliche Vertreter der separatistischen Parteien aus Wales, Schottland und Nordirland - jedoch kein einziger Tory.

      Die christliche Friedensgruppe Pax Christi reichte am Dienstag ebenfalls eine Petition bei der Regierung ein, in der ein Krieg gegen den Irak als "unmoralisch und illegal" bezeichnet wird. Die Petition wurde von 2.500 Menschen unterschrieben, darunter der designierte Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, sowie die Bischöfe von Oxford und Coventry.

      Der schottische Labour-Abgeordnete George Galloway, der sich zur Zeit in Bagdad zu Gesprächen mit der irakischen Regierung aufhält, sagte: "Gott sei Dank, dass es die Kirchen gibt. In der ganzen Welt herrscht Angst, die an Panik grenzt, dass wir schlafwandlerisch auf eine Katastrophe zusteuern." Galloway kehrt heute nach London zurück und geht ab nächste Woche auf Rundreise durch Britannien, um für die Antikriegsdemonstration am 28. September in London zu werben.

      Die irakische Regierung setzt ihre Hoffnung darauf, dass Großbritannien keine militärische Aktion unterstützt. Mudhafar Amin, Bagdads Repräsentant in London, sagte, Außenminister Naji Sabri sei jederzeit zu Gesprächen in Großbritannien bereit. Ohne britische diplomatische und militärische Hilfe, so glaubt Amin, werden die USA den Irak nicht angreifen. (glaube ich auch)

      Es ist jedoch kaum zu erwarten, dass Blair eine Entscheidung treffen wird, die Bushs Wünschen widerspricht. Toby Dodge vom Institut für internationale Angelegenheiten sagte: "Ich kann mir kein einziges Szenario vorstellen, bei dem Blair sich von Bush trennt."



      Die ARD-Reportage war ziemlich übel. Böser, böser Saddam. Weiß doch jeder, daß der ein Drecksack ist! Und gewieft! Das wissen aber wieder weniger.

      @antigone, Du hast doch große Geschichtsbücher. Der Irak wurde quasi als "Ausgleichsgewicht" zum Iran (voll unter russischer Fuchtel) "erschaffen". Wie war das damals?
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 18:46:57
      Beitrag Nr. 103 ()
      The_Web, Du musst eine Spracherkennungssoftware haben ?
      Den Film "X" drehte Spike Lee, ich denke, der ist glaubwürdig.

      Gerade fand ich einen -wie ich meine- interessanten Link http://www.zulunation.com/HIPHOPMUSIC.html
      ...
      The MF word and B word became so common, it was impossible to hear street conversations without hearing those words every five to ten seconds. Morality didn`t disappear, it got corrupted.
      By the same token, it was rap/hip hop music that addressed issues no one else wanted to approach, such as: drive-by hootings, the dangers of drug dealing and consumption, not being true to yourself, knowing your history, unprotected sex, and a host of other topics common among the youth
      population. Rap/hip hop music has to constantly endure a damaging reputation because the negatives in the music are focused on the most in the media, and the negatives sale. Watch the first ten minutes of any television newscast
      and you would think that this society has gone to hell. But television stations do that to get ratings, which interpret into advertising dollars.
      It`s all about the money. Artists are reflecting that in their music.
      ...
      Avatar
      schrieb am 15.08.02 12:25:40
      Beitrag Nr. 104 ()
      30 Jahre nach Agent Orange



      USA verweigert Unterstützung
      Der Beitrag als Real Video
      Wissenswertes über den Vietnamkrieg, Uni Göttingen
      Das dioxinhaltige Entlaubungsmittel Agent Orange ist schuld an Missbildungen von Hunderttausenden von Menschen. Auch 27 Jahre nach dem Vietnamkrieg nimmt die Zahl der Kriegsopfer täglich zu. Agent Orange wurde während des Vietnamkrieges von der amerikanischen Armee gleich Tonnenweise über Vietnam abgeworfen.

      Schätzungsweise eine halbe Million vietnamesischer Kinder sind infolge von Agent Orange missgebildet zur Welt gekommen.
      Die Kinder wissen nicht, warum sie behindert sind, und die meisten würden es nicht verstehen, wenn man ihnen es erzählen würde. Eine Entschädigung haben sie oder ihre Eltern nie erhalten. Während des Vietnamkrieges setzten die Amerikaner nicht nur konventionelle Waffen, sondern auch Napalm ein.

      Um den Vietkong Deckung und Nahrungsmittel zu nehmen, wurden über Südvietnam etwa neunzig Million Liter Herbizid versprüht. Darin enthalten waren Hunderte Kilogramm des Supergiftes Dioxin. In Peace Village in Hanoi, einem speziellen Camp, leben Dioxin-Opfer. Hauptsächlich sind es Kinder, die von ihren Eltern verstoßen wurden, aber auch Kriegsveteranen. Aufnahme finden Kinder, deren Eltern in den verseuchten Gebieten kämpften und Kinder, die nach dem Krieg zu Welt kamen und deren Eltern in ein Agent Orange-Gebiet zurückkehrten.

      Wieviel Dioxin in ihren Körpern ist, weiss niemand, denn die Tests sind viel zu teuer. Viele Eltern glauben, ihre missgebildeten Kinder seien eine Strafe Gottes - eine Strafe für Fehler die sie begangen haben. Die medizinische Versorgung ist sehr einfach. Viele Krankheitsbilder sind für die Ärzte neu und mit ihren Mittel auch nicht behandelbar. Die Krankheiten, die von Dioxinvergiftungen herrühren, sind sehr komplex. Alle Teile des menschlichen Körpers sind betroffen. Mit ihrem begrenzten Wissen und den knappen technischen Mitteln sind die Ärzte vor Ort oft hilflos.

      Alle Ärzte in Vietnam kämpfen mit denselben Schwierigkeiten. Hundert Kinder und zehn Betreuer leben in einem Agent Orange-Camp, das mit einem Jahresbudget von 60.000 Dollar auskommen muss. Die USA hat sich an den Agent Orange-Camps bislang finanziell nicht beteiligt. Die Kinder dort bleiben nur für ein paar Monate. Sie werden medizinisch versorgt und erlernen ein Handwerk, damit sie zu Hause ihrer Familie nicht zur Last fallen. Agent Orange-Missionen wurden nur im Süden Vietnams geflogen. So konnten medizinische Vergleichsstudien zwischen Nord- und Südvietnam durch geführt werden.

      Plazenta-Krebs bei Frauen wurde untersucht. Frauen können aufgrund von Wucherungen starke Blutungen erleiden und sterben. Dem Arzt bleibt nur die Entfernung der Plazenta. Im Vergleich zwischen Nord- und Südvietnamesischen Frauen ist die Rate im Süden um ein vielfaches höher als die im Norden. Zum Erbe des Krieges gehört auch die wachsende Zahl missgebildeter Neugeborener, deren Eltern mit Dioxin in Kontakt kamen. Ihre Rate ist im Süden Vietnams von 0,2 auf über drei Prozent gestiegen.

      Obwohl seine Studien im Westen angezweifelt werden, kämpft Professor Dai für die Rechte der geschädigten Kinder. Es ist nicht nur humanitäres Problem, sondern auch ein Problem der Menschenrechte. Die betroffenen Kinder kennen den Vietnamkrieg nicht und haben noch nie von Agent Orange gehört. Sie wurden Jahrzehnte nach dem Krieg geboren und leiden trotzdem unter den Folgen. Die Menschenrechte dieser Kinder wurden verletzt. Dieser Aspekt wird immer noch oft vernachlässigt.


      http://www.3sat.de/nano/bstuecke/35908/index.html
      Avatar
      schrieb am 15.08.02 18:47:04
      Beitrag Nr. 105 ()
      @principessa - #103
      Nein principessa, hab` ich nicht. Es ist wirklich so, wie ich`s erklärte. "Lyrics" interessieren mich erstmal nicht. Zuerst ist für mich nur und ausschließlich die Mu` da und wenn diese mir.....ein Gefühl vermittelt/in mir ein Gefühl hervorruft.....dann, ja dann werd` ich manchmal neugierig und will mehr wissen und bin dann schon sehr, sehr oft über den Inhalt des Liedes überrascht gewesen und wie schön das mit dem was ich mir zusammenreimte übereinstimmte. Zumal früher(zu Zeiten der LPs und solang` ist`s ja nun auch nicht her) Texte so gut wie nie beigefügt wurden. Damals fing`s schon an sich ändern und heute....sindse ja fast immer dabei. Gut so, erspart einem das Suchen obwohl....auch hierfür ist das Inet zB....genial. Guck`, Du konntest zB mit dem "Film X" was anfangen, mir sagte diese Passage eher wenig bis gar nix.(denke Du meintest den Auszug von Rage) Umso interessanter jetzt und hier darüber mehr zu erfahren. Deinen Link hab` ich mir auch angeschaut aber und nochmal......wer fließend Englisch spricht und liest ist klar im Vorteil. Wenn ich`s richtig verstand wird auf der einen Seite bestätigt, daß sich gerade "HipHop-Mu`" mit....."delikateren Themen" auseinandersetzt und auf der andren Seite aber auch davor gewarnt, daß sie(die Mu`) auch mißbraucht wird.(siehe Auryn) Kann ich nur bestätigen, so`s so sein sollte.(das ich`s richtig interpretierte) Auch gefallen mir die letzten Sätze sehr, sehr gut. Watch the first ten minutes of any television newscast and you would think that this society has gone to hell. But television stations do that to get ratings, which interpret into advertising dollars.It`s all about the money. Artists are reflecting that in their music.(die mein` ich und die.........sind ja auch im Link zu finden) Übrigens, gibt auch ein nettes Popsöngchen mit diesem Titel/Refrain. Singt `ne Frau aber den Namen weiß ich nicht und den Text kenn` ich auch nicht. Weiß nur, daß die singt...."it`s all about the money DaDaDidumDumDidelDidum"(oder so ähnlich;)) Gefällt mir auch gut das Liedchen obwohl`s Pop ist und Pop ist nunmal eher........flach.
      Sei nicht sauer wenn ich Dich jetzt......."abwürge" nur ich finde, irgendwie gehört das nicht hierhin. Klar, im weiteren Sinne schon nur........es können und wollen nicht alle mitreden und es ist......."kein Musik-Thread" und schonmal gar nicht "unsrer". Ich hab` nur damit angefangen weil ich mich so über Auryn geärgert hab`. Mein Vorschlag.........mach Du doch einen "Mu`-Thread" auf und ich werd` Dich auf alle Fälle mal besuchen kommen, so`s gestattet ist. Da können wir dann alles noch ein wenig vertiefen wobei ich nochmals betone........auch HipHop oder Rap ist nicht unbedingt........"meine Welt" es sei denn.........genau, ich kann etwas dabei fühlen. Nix für Ungut und ich hoff` Du (willst) verstehst/ -en wie ich`s meinte
      WW
      Avatar
      schrieb am 15.08.02 19:19:48
      Beitrag Nr. 106 ()
      The_Web, belassen wir es bei dieser Nebensächlichkeit, o.k.;
      "... watch the first 10 minutes" passt in jedem Fall.
      Eine gute Übersetzungsseite für mehrere Sprachen wäre http://www.systranbox.com/systran/box
      ciao
      Avatar
      schrieb am 15.08.02 20:24:06
      Beitrag Nr. 107 ()
      # 106, Ergänzung: Dein "... Nix für Ungut ..." stört mich ein wenig, habe ich doch lediglich & abrundend auf Deine "irrelangen" persönlichen Ausführungen höflich antworten wollen. Na ja.

      Antigone, ich hoffe auch, daß Dein Thread hier sachlich bleibt.
      Avatar
      schrieb am 16.08.02 09:16:45
      Beitrag Nr. 108 ()
      @principessa #106,107
      Irgendwie scheint`s mir als ob Du.........."beleidigt" bist und ich frag` mich WARUM???? Das "nix für Ungut" bezog sich auf`s "abwürgen" und sonst nix. Wollte damit halt zum Ausdruck bringen, daß ich gerne noch so ein, zwei Wörtchen mit Dir darüber gewechselt hätte.
      Ansonsten seh`/les` ich in #105 nichts, was diese....."Reaktion" begründen könnte, im Gegenteil, gab ich Dir nicht sogar uneingeschränkt Recht????
      Schade, daß es scheinbar so falsch rüberkam bzw so falsch verstanden wurde/verstanden werden wollte. Über den Film "X" hätt` ich zB gern` `nen Link gehabt aber.......dann such` ich ihn mir halt selbst. Zum Thema "Manipulation" empfehl` ich diesen Link Thread: wie man probleme amerikanisch "löst" von antigone und vor allen Dingen das, was "Deep Thought" da so reinstellt und eigentlich die andren Threads von "antigone" auch..........denn irgendwie hängt halt alles zusammen.
      Verbleiben will ich diesmal als ein, ein wenig betrübter
      WW(weil seine "Hoffnung"(letzter Satz #105) sich nicht erfüllte):(


      PS. Hatte (#107 erster Satz, nach dem Komma, bezog sich ja auf #103) zB nicht anders interpretiert/verstanden/verstehen wollen.
      Avatar
      schrieb am 16.08.02 11:17:39
      Beitrag Nr. 109 ()
      @antigone, @all
      Diesen Link fand ich eben im Thread von User "ANGLO". Beschäftigt sich auch mit der Frage nach dem......"verschollenen Flugzeug" also das, was Du in #98 schon angedeutet hast. Gibt zwar auch nicht viel an Neuigkeiten her aber ist irgendwie........."lustig" aufgebaut die Seite. (zumindest für Menschen, die gegen Ironie nix einzuwenden haben) Da sind auch noch andre Links, die auf Seiten in Frankreich/französisch verzweigen(scheinbar der "Ursprung" dieser Seite)
      Gruß
      WW


      Hier der Link:
      http://www.die-energie.com/Pntag/erreurs-ge.htm
      Avatar
      schrieb am 17.08.02 02:29:49
      Beitrag Nr. 110 ()
      @The_Web, der Film heißt Malco(l)m X mit DenzelWashington in der Hauptrolle; das X tauschte er gegen seinen Nachnamen aus: er wollte nicht wie der Skavenhalter seiner Vorfahren heißen.
      Ich verstand Dich genauso, wie Du schriebst, bitte keine Sorge! Doch zu #105 von Dir, "Ich hab` nur damit angefangen weil ich ... geärgert hab`." In einer Antwort an mich mit einem anderen User oder Userin zu argumentieren, wobei ich gar nicht wissen kann, worum es ging (Tagebuch/Sofa) ist irgendwie neben der Sache.
      Gruß
      principessa
      Avatar
      schrieb am 17.08.02 02:32:49
      Beitrag Nr. 111 ()
      @all, Agent Orange
      ...................... auch in D. wusste man davon. 1979 hatte ich einen Freund, der irgendwo im Schwäbischen Hinterland zur Bundeswehr einberufen wurde. Bei der Vorstellung legte man ihm ein Foto vor und fragte, ob er das sei ... man behielt daraufhin seinen Paß und er durfte D. nicht mehr verlassen; ich kann mich erinnern, daß er sagte, man hätte ihm richtige Schwierigkeiten gemacht.
      Das Foto zeigte ihn als Jugendlichen auf einer friedlichen Demonstration gegen die Entlaubung der Wälder in Vietnamm. (ich war wohl zu jung, um es zu verstehen)

      ....... es kam im TV einmal eine US-Reportage über diese Flugzeugpiloten, die dieses Zeug abwarfen; denen wurden tatsächlich gesagt, daß sei normales Pflanzenschutz- und Entlaubungsmittel, weshalb auch niemand der amerikanischen Soldaten Schutzmaßnahmen für nötig hielt.
      Bei diesen Einzelschicksalen hatten alle unter „direkt undefinierbaren aber schmerzhaften“ gesundheitlichen Spätfolgen zu leiden, psychologisch wie körperlich, Kinder wiesen schlimme Hautmißbildungen auf, Ehefrauen leideten unter den Berührungen ihrer Männer, alle hatte Ekzeme. Bei Nachforschungen wurden ihnen Akteneinsicht und Auskünfte über die damaligen Einsätze verwehrt, Krankenkassen verweigerten Therapien ....
      Avatar
      schrieb am 20.08.02 16:59:01
      Beitrag Nr. 112 ()
      @principessa - #110
      Hatte wie "angedroht" schon selber danach(dem Film) gesucht und wurde auch fündig. Trotzdem nochmal ein/mein "Danke" für die Erläuterung.
      Mein "Nix für Ungut" scheint geklärt zu sein und das macht mich........schon fast zufrieden. Versteh` jetzt nur noch(oder mal wieder) nicht WARUM mein Erklärungsversuch( "Ich hatte nur damit.........." – aus #105 und das war doch auf "Auryns"-Posting #89 bezogen) solch ein Mißverständnis hervorrufen konnte und "Tagebuch/Sofa" versteh` ich schonmal gar nicht. Habe wissentlich nie in diesem Bereich gepostet(nur in den Threads wo ich schrieb auf "Antworten" geklickt) aber ich guck` meine Postings nochmal durch. Desweiteren befand sich doch diesmal obendrein alles in diesem Thread. Naja und OK, der Erklärungsversuch WARUM ich dieses "irrelange" Posting schrieb war, von mir aus, "stümperhaft" zu nennen aber wenigstens war es einer. Guck`, im Gegensatz dazu steht "gewinnnix" mit #61 und ich mit der Bitte um Aufklärung aus #85 und...........eben, NIX und umso enttäuschender für mich, da es sich scheinbar um ein "Späßken" handelt, den ich immer noch nicht verstehe und das, wo ich doch eigentlich so gerne lache(ja, auch über mich selber) Naja, da haste halt noch`ne Erklärung und zwar das/mein immer noch vorhandene(s) "Brett vorm Kopp" welches "Verstehen" ja nicht grad fördert und ich hab` den "wahren Schuldigen" getreu dem Motto "...und ist der Stall auch noch so klein, einer muß der Dumme sein......." entlarvt. :laugh:;) SPAß!!!!!!!

      Deine Schilderung in #111 fand ich sehr interessant. Erstmal was "aus`m Leben" und dann noch etwas, daß sich hervorragend in mein "Weltbild/meine Sicht von Abläufen" einfügen läßt. Was soll man zu sowas noch groß sagen außer......"jaja"???? Hoffe ich hab` jetzt alle "Klarheiten" beseitigt;) und wünsch` Dir noch einen schönen Tag/Abend und bis dann
      WW


      PS. Gestern traute ich`s mich nicht zu posten und heute.....trau ich`s mich eigentlich auch nicht aber tu`s trotzdem. Gestern fand ich auch diesen Thread zum Thema "Giftgas" hier im Board. Find` er paßt hierhin und deshalb hier der Link:
      Thread: Spiegel Artikel , unterstützte US Regierung, irakische Giftgas- Angriffe?

      PPS. Doch, 3 Postings sind im "Bereich Sofa" gelandet weil der Thread halt dort eröffnet aber mit diesem Thema hatten die wirklich nix zu tun.(nur zur Info und es bleibt die Tasache, daß ich mich auf diese auch garantiert nicht bezog)
      Avatar
      schrieb am 23.08.02 16:31:55
      Beitrag Nr. 113 ()
      Sendung am 22. August 2002, 23 Uhr, die Gäste der Johannes B. Kerner-Show:
      http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0,1872,2011122,00.html

      Dr. jur. Michel Friedman stammt aus einer der polnisch-jüdischen Familien, die der Unternehmer Oskar Schindler vor den Gaskammern der Nazis rettete. Der 46-jährige Moderator und Anwalt weiß, was Angst und Trauer bedeuten. Bei Kerner erzählt der Politiker und Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland seine Lebensgeschichte.

      Ihr Vater war Kommandant des KZ in Plaszow, der Film "Schindlers Liste" dokumentierte seine Greueltaten. Monika Göth ist die Tochter von Amon Göth, der über 500 Juden eigenhändig umbrachte. Dieses Schicksal hat ihr ganzes Leben bestimmt . Die 57-Jährige hat ihre Gedanken in dem Buch "Ich muß doch meinen Vater lieben, oder?" festgehalten.

      Ich hoffe sehr, diese Sendung hatte viele Zuschauer. Der Tenor war gegen das Wegschauen und das kollektive Totschweigen.

      Michel Friedman war unglaublich !!
      .
      Avatar
      schrieb am 23.08.02 17:23:42
      Beitrag Nr. 114 ()
      #113, principessa,

      mögen viele solcher Sendungen folgen, auch zu besseren
      Sendezeiten!
      War sehr gut!

      Grüsse
      Gilly
      Avatar
      schrieb am 23.08.02 17:35:17
      Beitrag Nr. 115 ()
      die sendung kann man sich hier noch anschauen:
      http://www.zdf.de/ZDFde/mediathek/1,1903,VI-2006615,00.html
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 10:33:46
      Beitrag Nr. 116 ()
      Gilly & Cole, danke, ich dachte schon, ich wäre alleine mit meinen Gedanken dazu.


      Es passt nicht so recht, aber trotzdem: manchmal sehe ich nachts die SchweizerNachrichten 10vor10,
      der Sprecher sagte letzte Wo. zum Abschluß in etwa:
      Do. (Thema UmweltkonferenzJohannisburg)
      - ... einst gab es auf der Erde noch Wald, bald gibt es nur noch Bush.
      Fr. (Thema Schuldenproblem der Expo)
      - ... so konnte der Nationalrat sehen, daß man in der Schweiz Geld auch zerschnipseln kann und nicht nur waschen.
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 11:02:16
      Beitrag Nr. 117 ()
      http://www.judaism.de/ - da gibt es im Gästebuch durchaus auch sehr historisch-kritische Beiträge.
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 00:00:01
      Beitrag Nr. 118 ()
      @ Ödipus´ Tochter

      Warum wir die Amerikaner hassen
      Von Henryk M. Broder - Spiegel 17. September 2001

      Ausschnitt:

      Angenommen, eine gekaperte Passagiermaschine, sagen wir eine Boeing 737, stürzt auf den Potsdamer Platz. Zwei Hochhäuser werden vollkommen pulverisiert, die Zahl der Toten geht in die Hunderte. Es gibt kein Bekennerschreiben, aber alle Spuren deuten auf eine tschetschenische Terrorgruppe, die sich an der Bundesrepublik für die Unterstützung der Sowjetunion rächen will. Oder auf ein kurdisches Kommando, das vergeblich den Abbruch der Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei verlangt hatte. Oder eine Aktion der IRA, die den Krieg gegen England auf das europäische Festland tragen wollte.
      Und dann stellen wir uns vor, wie lange es dauern würde, bis die ersten Stellungnahmen vorliegen, in denen gefordert wird, gegen die Urheber des Terrors mit aller Härte vorzugehen. Wie die Bundesrepublik reagieren würde, wenn ihr ausländische Politiker und Kommentatoren raten würden, auf Rache und Vergeltung zu verzichten und stattdessen nach einer politischen Lösung zu suchen, Verhandlungen inklusive.

      Es trifft Amerikaner und keine Unschuldigen

      Wer sich noch erinnern kann, wie die Bundesrepublik 1977 auf die Entführung und Ermordung von Hanns-Martin Schleyer reagierte, wird nicht lange nach einer Antwort suchen müssen.

      Nur wenn in den USA vier Passagierflieger zur selben Zeit entführt und einige Tausend Menschen umgebracht werden, liegen die Dinge anders. Denn es trifft Amerikaner und keine Unschuldigen. Der Staub über der Katastrophenstelle hatte sich noch nicht gelegt, da waren deutsche Humanisten und Relativisten zur Stelle und redeten alle denselben Text: Man dürfe keine Rache und keine Vergeltung üben, Gewalt nicht mit Gegengewalt beantworten, um die Spirale der Gewalt nicht weiter zu drehen. Vor allem aber solle man die Terroristen nicht zu weiteren Taten provozieren, denn dann.... Gnade uns Gott!

      Udo Steinbach vom Orient-Institut war im "Presseclub" der ARD recht zuversichtlich, dass durch mögliche weitere Terrorakte nur amerikanische und israelische Ziele in der Bundesrepublik bedroht wären, keine deutschen Ziele. Im ZDF rief er gar das Ende der Solidarität mit den USA aus, als ob es einer solchen Erklärung noch bedurft hätte.

      Ein Pfarrer in Berlin empfahl als Gegenmaßnahme Durchatmen, denn wir wissen, welche Heilkraft das Atmen haben kann. Gregor Gysi wurde live auf dem Winterfeldtmarkt interviewt und sprach sich dafür aus, die Ursachen von Terrorismus zu behandeln und den Frieden attraktiv zu machen, damit die Menschen ihr Leben lieben.

      Die Sängerin Lisa Fitz erzählte in der "NDR-Talkshow", wie schlecht ihr Sohn als Deutscher in den USA behandelt wurde - sicher ein guter Grund, nicht nur das WTC dem Erdboden gleichzumachen, sondern auch noch den Rest von Amerika.
      So besonnen, so zurückhaltend und so kompetent in Sachen Terrorismus-Bekämpfung hatte man noch nie so viele Deutsche auf einmal erlebt. Sie alle einte die Überzeugung, dass Hass ein schlechter Ratgeber sei. Es sei denn, das Objekt des gemeinen Gefühls sind die Amerikaner selber. Amerikaner dürfen gehauen werden.

      Denn sie sind Imperialisten, mischen sich überall ein, zwingen ihre Lebensweise der ganzen Welt auf. Oder sie sind Isolationisten, die sich daheim verkriechen, ihre Verantwortung als Weltmacht nicht wahrnehmen und dabei die Luft verpesten. Es gibt viele Gründe, die Amerikaner zu hassen, man kann sie sich aussuchen oder wie aus einem Lego-Kasten zusammenstellen. Der Antiamerikanismus hat den Antikommunismus und den Antisemitismus als kollektives Ressentiment ersetzt.

      Warum gehört der Hass auf Amerika zum guten Ton?

      Aber er funktioniert anders. Antisemiten und Antikommunisten waren immer auf Distanz zu den Objekten ihrer Unlust bedacht. Heute ist die Situation komplizierter. Ein großer Teil der 68er und ihrer Kinder, die alle mit Coca Cola und Nike aufgewachsen sind und Madonna und Britney Spears lieben, regt sich gleichzeitig über den amerikanischen Kulturimperialismus auf.
      Das Lieblingsspielzeug der Brandenburger Skins ist der Baseballschläger. Der Kulturkampf zwischen der deutschen Bratwurst und dem amerikanischen Hamburger wurde längst zugunsten des Burgers entschieden. Warum also hassen so viele Deutsche die Amerikaner?

      Und warum gehört dieser Hass längst zum guten Ton auf allen Partys wie Salsa und Prosecco? Weil sie ihnen so viel verdanken. Erstens haben die Amerikaner die Deutschen vom Nationalsozialismus befreit, zweitens haben sie den Morgenthau-Plan nicht umgesetzt, drittens haben sie den Marshall-Plan durchgeführt, viertens haben sie Care-Pakete geschickt und fünftens haben sie Berlin zur Zeit der Blockade versorgt. Zusammengenommen bedeutet das alles eine gewaltige Demütigung.

      Denn die Amis haben keine Kultur, sie sind Barbaren, und dennoch haben sie einem Kulturvolk in der Mitte Europas wieder auf die Beine geholfen. Dass die Amerikaner die Israelis unterstützen, mit denen die Deutschen ebenfalls noch eine historische Rechnung offen haben, macht die Sache nur noch schlimmer. Und so wie der Grüne Ströbele im Golfkrieg den Israelis ein Recht auf Notwehr absprach (selber Schuld!), so verweigern viele Deutsche den Amerikanern das Recht, weitere Anschläge mit militärischen Mitteln zu verhindern, und geben sich mit schwammigen Lippenbekenntnissen gegen jeden Terror, egal vom wem und gegen wen, zufrieden.

      Ja, wir haben aus der Geschichte gelernt. Jetzt können wir nur noch hoffen, dass kein Flieger auf den Potsdamer Platz fällt. Denn wir können auch anders.

      Beste Grüße Konradi ;)
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 10:07:57
      Beitrag Nr. 119 ()
      konradi, hatten wir doch alles schon, das ist nun wirklich ein alter hut und broder vor lauter betriebsblindheit jenseits aller analytischen fähigkeiten.
      wenn das dein horizont ist, dann können die ergebnisse nur erbärmlich sein. wie halt bei broder auch.
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 10:28:14
      Beitrag Nr. 120 ()
      Broder ist ein von den Amis geschmierter mittelmäßiger Schreiberling.:mad:
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 11:27:28
      Beitrag Nr. 121 ()
      deutsche militärpolitik
      Nach der Wahl ist vor dem Krieg
      Äußerungen im Wahlkampf werden grundsätzlich - auch - unter taktischen Gesichtspunkten beurteilt. Wenigstens in diesem Zusammenhang lassen sich die verschiedenen Haltungen zum drohenden Irak-Krieg derzeit leicht analysieren. Edmund Stoiber ist aus seiner Sicht vermutlich gut beraten, sich mit Gemeinplätzen durchzulavieren, die irgendwie um die UNO, die Verbündeten und seine ganz allgemein große Entschlossenheit kreisen. Wenn der Ministerpräsident die Wahlen gewinnt, dann gewiss nicht wegen seiner überzeugenden Außenpolitik. Deshalb gilt für ihn: Bloß nichts sagen, was sich nicht in jede beliebige Richtung hin interpretieren lässt.

      Kommentar
      von BETTINA GAUS

      Anders stellt sich die Lage für Gerhard Schröder dar. Immerhin bestimmt der SPD-Kanzler seit vier Jahren die Richtlinien deutscher Außenpolitik. Wenn er jetzt in ungewöhnlich deutlichen Worten einen möglichen US-Angriff auf Bagdad ablehnt und zugleich von einem "deutschen Weg" spricht, dann mag er dabei - auch - von der Hoffnung beflügelt werden, er könne Stimmen linker Kriegsgegner und rechter Deutschnationaler gleichermaßen einsammeln. Die einen sind gegen militärische Abenteuer, die anderen gegen eine enge europäische Kooperation. Das trifft sich.

      Der Außenminister hat lange gebraucht, um sich öffentlich der Ansicht seines Chefs anzuschließen. Joschka Fischer wird wissen, dass die Grünen nicht mehr hoffen dürfen, mit militärkritischen Äußerungen punkten zu können. Nach dem Kosovokrieg ist deren Verlust an Glaubwürdigkeit allzu groß. Gerhard Schröder kann für sich wenigstens in Anspruch nehmen, die deutsche Beteiligung an diesem Angriffskrieg ohne UN-Mandat schon vor den letzten Bundestagswahlen nicht grundsätzlich ausgeschlossen zu haben. Das gilt für Fischer nicht.

      Aber es gibt noch ein Leben nach der Wahl. Darin wird es um einen furchterregenden Paradigmenwechsel gehen. Die US-Regierung hat einen "Präventivkrieg" angekündigt, der dem einzigen Ziel dienen soll, einen missliebigen Regierungschef zu stürzen. So weit hat sich Washington bisher weder im Zusammenhang mit Nicaragua noch mit Kuba oder auch mit Jugoslawien vorgewagt. Wenn das geht - dann geht alles. Zur Hölle mit dem Völkerrecht. In den Medien hat Schröders Kritik am US-Kriegsziel ein erstaunlich geringes Echo gefunden. Dabei steht mehr auf dem Spiel als ein nationaler Wahlerfolg. Auf dem Spiel stehen die Grundlagen des politischen Koordinatensystems.

      taz vom 29.8.2002
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 12:03:04
      Beitrag Nr. 122 ()
      Zur neuen Präventionsmoral alter Krieger

      Goedart Palm 29.08.2002
      Der Golfkrieg: Folge 3

      Während die aufgestörte Welt noch darüber räsoniert, welche politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Folgen ein Krieg gegen den Irak international auslösen könnte, von der humanitären Katastrophe ganz zu schweigen, könnte es sein, dass die Spekulationen heimlich und fast unbeobachtet von der Wirklichkeit überrollt werden.


      Amerikanische und britische Kampfflieger vernichteten im Südirak Flugabwehrstellungen mit so genannter präziser Munition. "Routineschläge" (Vgl. Die Rückkehr der Jediritter) gehören bekanntlich seit Jahren zum Auseinandersetzungsstil der Alliierten mit dem Irak, ohne dass Notwendigkeit und Umfang solcher Schläge in der öffentlichen Diskussion bisher je eine bedeutsame Rolle gespielt hätten. Immerhin sollen diesmal aber strategisch höchst wichtige Einrichtungen, Radarstationen zur Überwachung des persischen Golfs, vernichtet worden sein. In der spätmodernen Logik der command and control warfare liegt es, den Feind zunächst zu blenden, ihn seiner militärischen Wahrnehmungs- und Steuerungsmöglichkeiten zu berauben und ihn dann im Zustand der Konfusion anzugreifen und - etwa in der Lesart des israelischen Militärtheoretikers Martin van Creveld: niederzumetzeln.

      Diese Zwei-Phasen-Strategie begründete 1991 auch im Golfkrieg den Erfolg der Alliierten. Bereits vor der von der US-Regierung nun propagierten Entsorgung des Herrn von Bagdad (Vgl. Der Baulöwe von Bagdad) erleben wir in solchen "Vorbereitungshandlungen" einen undefinierten Kriegsfrieden, dessen zerstörerisches Ausmaß als feindselige Routine heruntergespielt wird. Wer will hier aber noch entscheiden, ob solche Aktionen tatsächlich vom unbotmäßigen Tyrannen Saddam Hussein provoziert werden oder bereits die strategischen "Rahmenbedingungen" für zukünftige erfolgreiche Wüstenschlachten geschaffen werden. Stell Dir also vor, es ist bereits Krieg und keiner weiß es!

      Doch einer weiß mehr! Präsident Bushs abwiegelnde Worte über seine Geduld und die angeblich noch offenen Pläne zur Bereinigung des Irak-Problems werden nun von seinem Vize Cheney mit unverhohlenen Kriegsdrohungen auf den "point of no return" gebracht. Für Cheney ist ein Präventivschlag gegen den Irak "dringend erforderlich". Längst spielt es für den wohl entschiedensten und unheimlichsten Kriegsbefürworter der US-Regierung keine Rolle mehr, ob der Irak UN-Waffeninspekteure in das Land lässt oder gar diplomatische Vermittlungen die eifrig geschürte Krise deeskalieren könnten. Die Parallelen zu der vormaligen Nichtbereitschaft der US-Regierung, mit den Taliban zu verhandeln, sind unübersehbar. Ölmann Cheney erteilt bereits militärstrategische Lektionen für das magisch beschworene Szenario: "Kriege werden nie aus einer Verteidigungsposition heraus gewonnen. Man muss die Schlacht zum Feind tragen." Cheney leitet damit eine neue Eskalationsphase in der Militarisierung von Politik ein, die zumindest dem bisherigen offiziellen Ethos des Westens, Verteidigungskriege zu führen, eine klare Absage erteilt. Wenn Cheneys Präventionslehre Mode macht, geböte es der Anspruch auf Transparenz und political correctness, die Verteidigungsressorts wieder mit ihrem alten Titul "Kriegsministerium" auszustatten. Zwar lassen sich im freien Spiel staatlicher Kriegslogik, Präventivschläge propagandistisch mühelos zu Verteidigungen umwerten, aber die Differenzierung von Angriffs- und Verteidigungskriegen wird nach der neuen Losung expressis verbis endgültig obsolet.

      Nun glaubt Cheney seinen fundamentalen Doktrinwechsel dadurch legitimieren zu können, dass der Irak schon bald das Potenzial besitze, die Welt mit nuklearen Waffen zu erpressen. Auch hier erfahren die Kritiker wieder außer nebulösen Hinweisen nicht, welche verbindlichen Informationen der US-Regierung überhaupt vorliegen, den demnächst nuklear armierten Saddam Hussein zum fünften Reiter der Apokalypse zu stilisieren. Allein Cheney, der den irakischen Diktator bis in die tiefsten Verwerfungen seiner diabolischen Weltbedrohungslüste hinein zu kennen behauptet, weiß, dass dieser nur Zeit gewinnen wolle, um sich endgültig des ganzen Arsenals des Schreckens zu bemächtigen. Offensichtlich erfolgt Cheneys Kriegsstimmungsmache in Absprache mit der Bush-Mannschaft, deren Entscheidungsprozess, wenn es denn einer gewesen ist, wohl endgültig abgeschlossen ist.

      Denn der agitatorische Druck, den Cheney jetzt entfacht, folgt ausdrücklich der so fragwürdigen wie politisch elastischen Präsidentenmaxime "Time is not on our side". Was nun ohnehin die menschliche Kondition zum Tode hin bezeichnet, soll also eine tendenziell grenzenlose Blankettermächtigung sein, besser gestern als heute zuzuschlagen. Dabei hätte die behauptete Koinzidenz zwischen dem Abschluss von Saddam Husseins ABC-Bewaffnung und dem Ende des Afghanistan-Feldzugs, der nachlassenden Kriegsakzeptanz in den USA, innenpolitischen Schwierigkeiten und den Vorwürfen gegen Bush und insbesondere Cheney wegen ihrer Verfilzungen mit Wirtschaftsinteressen, schon fast eine komische Note, wenn Cheney nicht von Krieg reden würde und dies auch genau so meint. Ausgerechnet jetzt, wo der Krieg wieder als Vater aller politischen Konflikte so kommod wird, soll also keine Zeit mehr sein, Kontrollmaßnahmen durch Waffeninspekteure zu forcieren oder gar ein UNO-Mandat einzuholen. Wie immergleich dieses Spiel ist, wird nicht zuletzt dadurch deutlich, dass Bush senior seinem unvollendeten Golfkrieg auch die Behauptung voranstellte, Saddam Hussein besäße ABC-Waffen. Die atomaren Sprengköpfe zündeten indes seinerzeit allein in der US-Propaganda und sollen es jetzt bei der dynastischen Kriegfortsetzungs- und Vollendungsaktion von Bush junior wieder tun.

      [/b]Sollte es unter diesen windigen Voraussetzungen zu einem Krieg gegen den Irak kommen, würden damit unter Verstoß gegen das Völkerrecht Präventivkriege sanktioniert, die zukünftige Kriege praktisch beliebig legitimierbar machen. Verkoppelt mit der grassierenden Paranoia, dass die Zahl der Menschheitsfeinde und Terroristen stetig wächst, aber auch mit dem schändlichen Opportunismus, Kriege aus ökonomischen Gründen führen zu können, würden hier Weichen gestellt, die staatliche Souveränität, aber schlimmer noch, gesellschaftlichen Frieden bis auf weiteres der völligen Disposition von militaristischen Präventionspolitikern zu unterwerfen. Auch der vor knapp einem Jahr noch so emphatisch gefeierte Schulterschluss mit der Weltnotgemeinschaft der guten Staaten wird für diese entfesselte Kriegspolitik sekundär. [/b]

      Trotzig kündigt man in Washington an, den Krieg selbst dann zu führen, wenn die vormaligen Alliierten nicht mitziehen würden. Cheney spricht von den glücklichen Befreiten in Afghanistan, als ob solch trügerisches Glück, das in den neuen Wirren einer unbefriedeten Region wieder untergehen mag, die Legitimationsgrundlage bilden könnte, die völkerrechtlich ohnehin fragilen Beziehungen zwischen Staaten völlig außer Kraft zu setzen. Weder die Staaten in der Golf-Region noch die europäischen Freunde missverstehen allerdings die militärische Umwertung der politischen Werte durch die Bush-Regierung. Selbst Schäuble und auch Stoiber, der sich wahlkampftaktisch über Schröders wahlkampftaktische Solidaritätsabsage gegenüber Washington mokierte, sind längst auf der Linie, amerikanische Alleingänge ohne UNO-Mandat zu verwerfen, zuvörderst aber auf Waffeninspektionskontrolle des Iraks zu bauen.

      Gewiss, Saddam Husseins bedrohliche und megalomanische Ambitionen verdienen keinerlei Sympathie, aber seine Installation zum blindwütigen Tyrannen, der jedes Selbsterhaltungskalkül zu Gunsten hybrider Herrschaftsansprüche außer Acht lässt, entlarvt sich schon im Blick auf dessen Vorverhalten als durchschaubare Medienschlacht. So kam es gerade nicht zum Einsatz von biologischen Kampfstoffen gegen Israel, nachdem Saddam Hussein für diesen Fall atomare Vergeltung angekündigt wurde. Der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU im deutschen Bundestag, Karl Lamers, hat durchaus hellsichtig erkannt, dass der Herr von Bagdad "abschreckbar" ist und allein im Fall einer Intervention, wenn es also um Kopf und Kragen geht, zum Einsatz seiner letzten Mittel bereit sein könnte. So sicher auch Abschreckung kein erstrebenswerter Modus politischer Koexistenz ist, wie es die Jahrzehnte des Kalten Kriegs gezeigt haben, so sicher hat eine solche Politik doch zumindest den Vorteil, relativ blutarm zu sein. Eine Politik dagegen, die nicht nur ihren eigenen Begriff hintertreibt, sondern auch die Anlässe schafft, die sie vermeintlich verhindern will, verdient ihren Namen nicht mehr.
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 14:03:01
      Beitrag Nr. 123 ()
      #118

      Also ich „erduldete“ diesen H. Broder vor ca. 3 Mo. bei S.Christiansen: er war ein ungebügelter, selbstgefälliger und überheblicher Irgendwas und redete in meinen Augen nur dummes Zeug; ja und noch schlimmer, er störte sogar die ganze Talk-Runde, die an jenem Sonntag-Abend ansonsten mit einer durchaus gelungenen und konstruktiven Diskussion für das Publikum aufwarten konnte. Einzelheiten sind mir zum Glück entfallen, doch meine Meinung steht.
      Aber bitte, habe nichts gegen die Varia, im Gegenteil, und daher: möge er seine Bewunderer haben, denen ich aber dringend ein sehr kritisches Lesebewusstsein anraten muß, denn sein publizistisch gut klingender Name steht bei mir für die Täuschung; und das ist höflich formuliert. #119 + #120 : ;) .


      Zu diesem –ach so klugen Suggestions - Geschreibsel v. 17.09.01; ich möchte für die weniger-informierten LeserInnen trotzdem kurz darauf eingehen :

      1. was heißt denn hier WIR ??? Ich für meine Person empfinde mit diesem Spiegel-Angestellten absolut kein Wir-Gefühl !!! und was der als deutsch-national-gültig angeblich „guten Ton“ bezeichnet ist einfach nur provokant und übel. Ich sehe in diesem ganzen Bericht eine regelrechte Hetzschrift.

      2. „... (Momentaufnahmen) ... wie schlecht ihr Sohn als Deutscher in den USA behandelt wurde – sicher ein guter Grund, nicht nur das WTC dem Erdboden gleichzumachen ( meine Anm.: das schmerzt, so unerhört ist das ! ) , sondern auch noch den Rest von Amerika. So besonnen, so zurückhaltend und so kompetent ...“ (meine Anm.: Darf es bitte nicht noch etwas dämlicher sein ? )

      Dieser Schreiber sollte sich – meiner Meinung nach und unwideruflich – an die Monroe-Doktrin halten !

      3. Ja, die Dinge liegen hier anders !


      principessa, mit Grüßen für den interessierten Leser.
      .
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 14:47:34
      Beitrag Nr. 124 ()
      principessa. stimmt, tut wirklich weh, was der knabe verbal verbricht. es ist schon ausserordentlich erstaunlich, dass ein derart nicht nur sprachlich und "argumentativ" ungehobelter mensch nach wie vor sein brot im journalismus verdient und in talkshows immer wieder zugange ist. dabei ist er doch vor jahren wegen des unerträglichen deutschen antisemitismus ins gelobte land aufgebrochen, um dann von dort zu beríchten. hatte sogar eine zeitlang (oder gar noch immer?) eine kolumne beim spiegel? an sharons politik findet er merkwürdigerweise nichts auszusetzen, jedenfalls hab ich bis heute nichts davon gelesen. dabei könnte dem sensibelchen, das bis zur auswanderung unter deutschland gelitten hat, bei genauerem hinsehen doch das eine oder andere im eigenen land auffallen, für das es lohnenswert wäre, die feder zu malträtieren. broder ist der prototyp des ungezogenen, maulenden buben, der glaubt, die welt sei speziell ihm irgendetwas schuldig geblieben. ich meine, eine figur wie broder ist nur denkbar in einer zeit wie der unseren. in den zwanziger jahren hätte broder sein auskommen mit schreiben sicher nicht verdient. und niemandem wäre irgendetwas entgangen.
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 15:03:55
      Beitrag Nr. 125 ()
      Broder ist geil, weil er immer die selbstgefälligen Lebenslügen der linken, sogenannten Gutmenschen aufzeigt. Das tut natürlich verdammt weh, wenn man öffentlich der Doppelzüngigkeit überführt wird. Kein Wunder, dass die sich darüber aufregen, und sei es über seine Klamotten. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 15:11:38
      Beitrag Nr. 126 ()
      puhvögelchen, erläutere doch mal, was du uns sagen willst und hülle dich nicht in plattitüden.
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 15:20:38
      Beitrag Nr. 127 ()
      Puhvogel,
      Broder zeigt gar nix auf. Dieser Artikel seinerzeit im September war eine ziemlich schwache Polemik; eigentlich nicht wert,, sich drüber aufzuregen. Schreiben kann er ja, dass mus man ihm lassen, aber das zumindest war in der tat eine Klamotte. So what?
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 15:23:43
      Beitrag Nr. 128 ()
      PS.
      Rudolf Augstein war ja in der letzten Jahren ziemlich unverdächtig der Sympathie rot-grüner Aussenpolitik. Selbst von dem liest man inzwischen solches:

      Die Präventiv-Kriegstreiber

      Reichlich schizophren, was da jetzt in Washington abläuft: George W.
      Bush versucht die Welt zu besänftigen, indem er verkündet, ein
      Angriff auf den Irak stünde nicht unmittelbar bevor. Und dann fügt er
      in immer gleich lautenden Formulierungen hinzu, ein "Regimewechsel"
      in Bagdad sei unabdingbar. Ja, wie denn - durch Überredungskunst?
      Oder glaubt der Mann im Weißen Haus, dass sich Saddam Hussein
      freiwillig die Kugel gibt, wie es dessen Gast Abu Nidal gerade (nach
      ausgiebigem Verhör durch den irakischen Geheimdienst) getan haben
      soll?

      Wenn es kein Mossad- oder CIA-Agent schafft, Saddam
      auszulöschen, wird schon geballte militärische Gewalt vonnöten sein.
      Das stellt die Frage nach der Rechtmäßigkeit eines solchen
      Vorgehens - und ob wir Deutschen uns daran beteiligen sollen. Es
      wird das Geheimnis der CDU-Opposition bleiben, warum darüber jetzt
      nicht diskutiert werden sollte. Es muss sogar. Der
      Ex-Nato-Oberbefehlshaber in Europa, Wesley Clark, schätzt die
      Wahrscheinlichkeit, dass Bush im nächsten Jahr den Irak angreift,
      immerhin "auf 70 Prozent".

      Es wäre ein Präventivschlag - völkerrechtlich zu bewerten als "ein
      verbotener Angriffskrieg und damit ein internationales Verbrechen",
      wie der Geschichtsprofessor Jörg Fisch von der Universität Zürich in
      der "Weltwoche" schreibt. Bismarck, gewiss kein Pazifist, hat
      zeitlebens Präventivkriege entschieden abgelehnt.

      Henry Kissinger, weiß Gott auch keiner, der zu allen Zeiten Frieden
      um jeden Preis befürwortet hat, schreibt: "Die Ablösung einer
      fremden Regierung zum Gegenstand militärischer Drohungen und
      möglicher Interventionen zu machen stellt das gesamte System des
      Westfälischen Friedens von 1648 in Frage, dessen Grundlage die
      Nichteinmischung fremder Mächte in die internen Angelegenheiten
      souveräner Staaten ist."

      Nur eine Form des Krieges ist Einzelstaaten erlaubt: die
      Selbstverteidigung gegen eine tatsächliche Bedrohung. Bedroht
      Bagdad die USA?

      Ginge es darum, das Zentrum der Qaida-Organisation anzugreifen,
      müsste Bush in Pakistan einmarschieren. Wäre das Land mit der
      aggressivsten fundamentalistischen Religionsdoktrin das Ziel-Land,
      sollte Bush Saudi-Arabien attackieren. Wäre daran gedacht, eine
      tatsächliche Atommacht im Nahen Osten auszuschalten, käme als
      einziger Staat Israel in Frage (vielleicht noch Iran, der jedenfalls
      näher an der Produktion von Nuklearwaffen ist als der Irak).

      So unvollkommen die Zerstörung aller Waffen durch die
      Uno-Inspektoren nach dem Kuweit-Krieg gewesen sein mag, Bagdad
      kann Europa, schon gleich gar nicht die USA derzeit ernsthaft
      bedrohen.

      Die amerikanische Regierung weiß das. Ihr geht es wohl - neben
      persönlicher Rache an dem Mann, der Washington so gern demütigt
      und provoziert - auch um den langfristigen Zugriff auf das Erdöl in
      der Region. Das macht Hilfskonstruktionen für den geplanten Angriff
      nötig: Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat Kontakte des
      Qaida-Netzes zum Irak ausgemacht.

      Allerdings will ihm bei einem solchen Bedrohungsszenario nicht einmal
      die CIA so recht beispringen. Mehrmals schon winkte der
      Geheimdienst ab. Die Hinweise für hochrangige Treffen von Irakern
      und Bin-Laden-Leuten seien dünn, eine Mittäterschaft an den
      Ereignissen des 11. September so gut wie auszuschließen. Wenn das
      aber so ist, kann Bagdad nur nach einem förmlichen Uno-Beschluss
      der Weltstaatengemeinschaft angegriffen werden - Washington
      scheut diesen Antrag, weil dafür aller Voraussicht nach keine
      Mehrheit zu bekommen wäre.

      In den USA, immer noch eine Demokratie, haben sich zahlreiche
      bedeutende Politiker - und Militärs - gegen einen Angriffskrieg
      ausgesprochen, die Begeisterung der Öffentlichkeit für einen
      schnellen (und womöglich alleinigen, mithin sehr kostspieligen)
      Waffengang schwindet.

      In keinem europäischen Staat gibt es derzeit auch nur annähernd
      eine Mehrheit für einen Krieg gegen den Irak; auch Großbritannien,
      der traditionell engste Militär-Verbündete Washingtons, sieht Bushs
      Pläne zunehmend skeptisch.

      Bundeskanzler Schröder hat betont, Deutschland werde keine
      militärischen "Abenteuer" im Irak mittragen. Da hat er Recht, mögen
      sich da bei der SPD - `s ist Wahlkampf - auch einige schrille Töne
      eingeschlichen haben. Besser als das Wischiwaschi und
      Lasst-uns-das-Vertagen der CDU und ihrer diversen
      Welt-Außenpolitiker von Schäuble bis zum Kandidaten Stoiber ist das
      allemal.

      Und wenn Schröders klare Worte den Herrn US-Botschafter in Berlin
      so erregen, dass der seine Empörung gegenüber ausgesuchten
      Zeitungen publik machen muss, dann sei`s drum. Washington mag
      überrascht sein - die US-Regierung macht so indirekt Wahlkampf für
      den Bundeskanzler. Die in die Öffentlichkeit gespielte US-Demarche
      mit dem Gestus "Wir sind die Herren der Welt" kann nur der SPD
      Stimmen bringen.

      Zuverlässige Freunde sind nicht diejenigen, die "uneingeschränkte
      Solidarität" schwören (eine verfehlte Schröder-Formulierung im Krieg
      gegen den Terror, welche die Vereinigten Staaten in ihrem
      Unilateralismus ermutigen musste). Sondern solche, die offen und
      kritisch ihre Meinung sagen. Vielleicht hätte das in Sachen Irak schon
      früher einmal getan werden sollen.

      Beispielsweise in den achtziger Jahren, da die Reagan-Regierung
      Saddam Hussein als ihren Verbündeten betrachtete und nach dem
      alten Roosevelt-Motto gegenüber geopolitisch nützlichen
      Gewaltherrschern hätschelte: "Er mag ein Bastard sein, aber er ist
      unser Bastard."

      Washington belieferte den irakischen Diktator damals bei dessen
      Angriffskrieg gegen das Ajatollah-Regime in Teheran mit
      Aufklärungsfotos und half den irakischen Partnern nicht nur mit
      Waffen, sondern sogar beim Entwurf von Schlachtplänen. Das war
      bekannt. Was erst letzte Woche publik wurde:
      US-Nachrichtendienste wussten damals, dass Saddam Hussein
      Giftgas einsetzen würde.

      Aber geopolitisch war das ja nicht schädlich.
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 15:24:59
      Beitrag Nr. 129 ()
      Gerne, wenn du mir erklärst, was Dein Datengau da oben uns sagen soll, denn du offenbar stundenlang zusammengetragen hast. Da aber vermutlich sicher nichts inhaltliches rüber kommt, empfehle ich dir folgende Nachtlektüre.
      http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/382700442X/qid%3D10230…
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 15:31:43
      Beitrag Nr. 130 ()
      puhvogel wie immer. du kneifst regelmäßig, wenn deine wortblasen zerplatzen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 15:42:44
      Beitrag Nr. 131 ()
      29. August 2002, 14:13, NZZ Online

      Iran wieder im Visier der USA
      Internationale Kritik an amerikanischen Kriegsdrohungen gegen den Irak
      Im Kampf gegen den Terrorismus haben die USA die Wortwahl gegen die «Achse des Bösen» verschärft. Iran wird vorgeworfen, ranghohe Al-Kaida-Mitglieder zu beherbergen. Im Irak sehen die USA einen Regimewechsel als einzige Lösung. Grossbritannien erwägt ein Ultimatum an den Irak für die Rückkehr der Waffeninspektoren.

      (ap/sda/Reuters) Die internationale Kritik an den amerikanischen Kriegsdrohungen gegen den Irak nimmt zu. Während Grossbritannien ein Ultimatum an den Irak für die Rückkehr der Uno-Waffeninspektoren erwägt, beharren die USA nach Angaben aus Regierungskreisen ungeachtet deren Verbleib auf einen Sturz der Führung in Bagdad. Der türkische Aussenamts-Staatssekretär Ugur Ziyal forderte nach Gesprächen in Washington die Amerikaner auf, alle Konsequenzen zu bedenken. Für amerikanische Kriegspläne ist die Türkei von zentraler Bedeutung. Von türkischen Stützpunkten aus überwachen amerikanische und britische Kampfflugzeuge die sogenannten Flugverbotszonen im Norden und Süden Iraks.

      Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf warnte die USA davor, die ganze islamische Welt gegen sich aufzubringen. Skepsis zur sich zunehmend verhärtenden amerikanischen Haltung gegenüber dem Irak hatten zuvor schon Deutschland, China, Ägypten, Saudiarabien und Bahrain geäussert. Am Donnerstag erklärte der australische Verteidigungsminister Robert Hill, die USA müssten erst einmal Beweise für ihre Vorwürfe vorlegen, Irak habe ein Massenvernichtungsprogramm und unterstütze den Terrorismus. Das würde er gerne mit Satellitenfotos und anderem Material belegt sehen, bevor Australien sich an einem Krieg beteilige.

      Rückkehr der Uno-Inspektoren gefordert
      Das britische Aussenministerium teilte am Donnerstag mit, ein Ultimatum an den Irak für die Rückkehr der 1998 abgezogenen Experten in Betracht zu ziehen. Es wies darauf hin, dass der Irak gemäss Resolutionen der Uno einer Zusammenarbeit mit den Waffeninspektoren verpflichtet ist. Die Inspektoren sollen überprüfen, ob der Irak Massenvernichtungswaffen produziert oder besitzt, was die Uno dem Land nach dem Golfkrieg 1991 verboten hatte.

      Wie aus Regierungskreisen in Washington am Mittwoch verlautete, würde den USA eine Rückkehr der Inspektoren nicht ausreichen. «Das Argument für einen Regimewechsel umfasst mehr als nur Massenvernichtungswaffen», hiess es. Saddam unterstütze Terroristen und sei eine Bedrohung für die Region. Die Frage, ob der irakische Staatschef etwas unternehmen könne, was die USA umstimmen könnte, wurde verneint.

      Warnungen an Iran
      Die USA haben Iran davor gewarnt, Mitgliedern der Kaida-Organisation des muslimischen Extremisten Usama bin Ladin Unterschlupf zu gewähren. Ein Sprecher des amerikanischen Präsidialamtes sagte am Mittwoch, die USA gingen davon aus, dass sich Angehörige al-Kaidas in Iran aufhielten. Wie jedes andere Land auch, forderten die USA daher Iran deutlich dazu auf, Terroristen keinen sicheren Aufenthalt zu ermöglichen.

      Zuvor hatte die «Washington Post» unter Berufung auf arabische Geheimdienstkreise berichtet, in Iran hielten sich zwei Anführer al-Kaidas sowie Dutzende Mitglieder der Gruppe auf. Iran hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. «Die Politik Irans ist es, Mitgliedern al-Kaidas keinen Unterschlupf zu gewähren und diese davon abzuhalten, in das Land einzureisen», erklärte ein Sprecher des Aussenministeriums in Teheran. «Wir haben von Beginn an gegen Terrorismus gekämpft, und wir verfolgen weiter diese Politik.»
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 15:44:04
      Beitrag Nr. 132 ()
      28. August 2002, 21:33, NZZ Online
      Israelische Militärausrüstung angeblich in Hamburg abgefangen
      Ware für Iran bestimmt
      (ap) Der deutsche Zoll hat nach israelischen Behördenangaben eine Lieferung mit Militärausrüstung aus Israel abgefangen, die offenbar nach Iran gehen sollte. Die Fracht eines israelischen Privatunternehmens umfasse unter anderem Teile für gepanzerte Fahrzeuge, erklärte das israelische Verteidigungsministerium am Mittwoch.

      Das Unternehmen, das für die Lieferung verantwortlich ist, habe als Empfängerland Thailand angegeben, weshalb das Ministerium dafür die Ausfuhrgenehmigung erteilte. Die deutschen Behörden hätten nun jedoch mitgeteilt, dass die Ware für Iran bestimmt sei.

      Der Fernsehsender Israel TV hatte berichtet, dass es sich um ein Schiff mit dem Namen «Zim Antwerpen» handle, das aber noch nicht in Hamburg angekommen sei. Deutsche Behörden hätten untersagt, das Schiff in Hamburg zu entladen.

      Die Hamburger Polizei teilte am Abend mit, dass ihr der Vorfall nicht bekannt sei. Der Schiffsmeldedienst in Hamburg erklärte, dass ein Schiff mit dem Namen «ZIM Antwerp. I» im Containerhafen liege, das für eine israelische Reederei, aber unter der Flagge Panamas fahre.
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 17:59:26
      Beitrag Nr. 133 ()
      nicht mehr neu... aber durchaus erinnerungswürdig. by the way: damals gabs doch noch die jubelamerikaner, die ständig die besonnenheit des angeblich demokratisch installierten häuptlings der kriegstreiber lobten. wo sind die eigentlich geblieben, die jubelamerikaner?


      Auch diese Welt ist möglich
      Stehen wir vor einem hundertjährigen Krieg gegen Terrorismus und Schurkenstaaten?

      In der Schweizer Wochenzeitung WoZ erschien am 1. November 2001 ein sehr besorgter Artikel über die Zukunft des Globus. Dabei geht es nicht um ökologische Risiken oder um das Ende natürlicher Ressourcen, sondern um brisante Strategien gegen den internationalen Terrorismus, die derzeit in den USA verständlicherweise Hochkonjunktur haben. Vieles von dem, was die spin-doctors an politischen Konzeptionen und Weltordnungsvorstellungen den Regierenden vorschlagen, mag übertrieben, spekulativ und randständig sein. Interessant ist es aber allemal, dass im Umkreis der Macht des mächtigsten Staates der Erde solche Gedanken gewälzt werden. Wenn man an den Slogan der Globalisierungskritiker denkt: "Eine andere Welt ist möglich", so muss man gewärtig sein, dass diese andere Welt eben auch ganz anders ausfallen kann, als sie sich das wünschen. Wir dokumentieren den Artikel.

      Kriegstreiber wie Kolonialherren:
      100-jähriger Krieg gegen Terror und Versagerstaaten

      Von Dieter Drüssel*

      Die Drohung von George Bush ist ernst zu nehmen: «Unser Krieg gegen den Terror beginnt mit al-Qaida, aber endet nicht damit.» Die Gruppe um Paul Wolfowitz insistiert fast täglich darauf, den Irak zum nächsten Ziel zu machen. Wolfowitz, Scharfmacher aus der Zeit des früheren Präsidenten Ronald Reagan, ist stellvertretender US-Kriegsminister. Sein Mitstreiter Richard Perle führt mit Kriegsminister Donald Rumsfeld einen «think tank», eine Denkfabrik, die, unterstützt von der ehemaligen Uno-Botschafterin Jeanne Kirkpatrick, Präsident Bush zu Militärschlägen gegen den Irak aufgefordert hatte. Perle leitet auch den «American Defense Policy Board» (ADPC), ein das Pentagon beratendes Gremium von führenden Sicherheitsstrategen beider grossen US-Parteien. Dazu gehören der frühere Sprecher des Repräsentantenhauses Newt Gingrich; Harold Brown, Verteidigungsminister unter Präsident Jimmy Carter; der frühere Aussenminister Henry Kissinger; der ehemalige CIA-Chef James Woolsey und weitere politische Schwergewichte. Die «New York Times» (NYT) berichtete am 12. Oktober von ADPC-Plänen, den südlichen Irak und die Ölfelder um Basra militärisch zu besetzen und mit den Petroerlösen Aufstände im Süden und im kurdischen Norden zu finanzieren. Der britische «Observer» berichtete schon am 30. September über die gleichen Kriegspläne, die auch Einsätze in Syrien, im libanesischen Bekaa-Tal gegen die Hisbollah, in Algerien und im Sudan skizzieren. Weiter könnten «US-Spezialeinheiten zusammen mit einheimischen Kräften gegen terroristische Zellen in alliierten westlichen Ländern eingesetzt werden, speziell in Grossbritannien, Deutschland, Frankreich und Spanien». Am 10. Oktober resümierte die NYT Aussagen von US-Beamten, wonach wahrscheinlich offene und verdeckte Aktionen gegen das Bin-Laden-Netz auf den Philippinen, in Indonesien und Malaysia folgen werden. Am 14. Oktober zitierte der «Observer» einen US-Vertreter aus dem Wolfowitz-Umkreis so: «Dieser Krieg richtet sich gegen das Virus des Terrorismus. Bei Knochenkrebs reicht es nicht, den Fuss zu amputieren. Man muss die gesamte Chemotherapie absolvieren. Und wenn das bedeutet, sich auf den nächsten Hundertjährigen Krieg einzulassen - dann machen wir das.»

      Kontroversen innerhalb des Kriegsestablishments betreffen weniger das Ob als das Wie und Wann. Wichtiger als Erörterungen möglicher Unterschiede ist ein Blick auf die zugrunde liegende, offen kolonialistische Weltsicht. Im «Wall Street Journal» (WSJ) vom 9. Oktober leitartikelt der Wirtschaftshistoriker Paul Johnson ganz offen: «Die Antwort auf Terrorismus? Kolonialismus!» Im historischen Aufwasch wird etwa der chinesische Boxeraufstand von der vorletzten Jahrhundertwende als «terroristische» Aktion interpretiert. Das ist sinnig: Der Boxeraufstand war eine Revolte der Subsistenzbäuerinnen und -bauern wegen der von den kolonialen Mächten mit ihren Zwangsmassnahmen mitverursachten Hungersnöte in der Folge von El-Niño-Dürren. Auch heute trifft die mit Hunger kalkulierende Kriegsführung weniger die Talibancliquen als vielmehr die modernisierungsstörrische Subsistenzbevölkerung mit unvorstellbarer Brutalität. Der britische Generalstabschef Admiral Boyce: «Der Druck wird so lange gesteigert, bis die Leute im Lande begreifen, dass das so lange weitergeht, bis sie ihre Führung auswechseln» (NYT, 28. Oktober).

      Der Satz von Wolfowitz, gewisse («terroristische») «Staaten beenden» zu müssen, wird im WSJ erklärt: «Amerika und seine Alliierten werden sich dabei wiederfinden, zumindest zeitweilig verstockte terroristische Staaten nicht nur mit Truppen zu besetzen, sondern sie auch zu verwalten. Dazu gehören eventuell nicht nur Afghanistan, sondern der Irak, Sudan, Libyen, Iran und Syrien. Ich vermute, dass die beste mittelfristige Lösung in der Wiederbelebung des Mandatsystems des alten Völkerbundes besteht, welche in der Zwischenkriegszeit als `respektable` Form des Kolonialismus gute Dienste geleistet hat.» Martin Wolf von der «Financial Times» (FT) resümiert am 10. Oktober die zugrunde liegende Theorie in seinem Kampfaufruf mit dem Titel: «Es braucht einen neuen Imperialismus». «Versagerstaaten» stellen «einen Herd von Krankheiten, Quelle von Flüchtlingen, Hafen für Verbrecher oder Lieferanten harter Drogen» dar. Er zitiert einen Begriff von Robert Cooper: «die vormoderne Welt des vorstaatlichen und postimperialistischen Chaos». Cooper, britischer Autor und Diplomat, ist heute wichtigster Afghanistanberater des britischen Aussenministers Jack Straw. Cooper gehört zu den wichtigsten Promotoren der in den letzten zehn Jahren entwickelten Theorie der «failed states», der versagenden Staaten. In einer globalisierten Welt lassen sich solche «Chaoszonen» - der deutsche Bundesaussenkriegsminister Josef Fischer spricht vor dem Bundestag von «Zonen der Ordnungslosigkeit» - nicht mehr länger isolieren. Cooper: «Wenn sie für die etablierten Staaten zu gefährlich werden, ist es möglich, sich einen defensiven Imperialismus vorzustellen.»

      Staaten versagen dann, so der FT-Chefideologe Wolf unter Berufung auf den Weltbanker William Easterley, wenn sie von Armut, Korruption, Partikular- und ethnischen Interessen beherrscht werden. «Wenn ein Versagerstaat gerettet werden soll, müssen die wesentlichen Elemente einer ehrlichen Regierung, vor allem ihres `Zwangsapparates`, von aussen gestellt werden.» Und die «Washington Post» schreibt am 29. Oktober: «Wenn wir Afghanistan stabilisieren wollen, müssen wir unsere postkolonialen Institutionen - die Uno, die Weltbank, Hilfsagenturen wie das Rote Kreuz - mit neuer imperialer Energie versehen.»

      Zonen des Elends werden also als Folge des transnationalen Diktats zu Zonen lokaler Kriege und Konflikte, wie etwa in Pakistan, wo auf Druck der Weltbank das öffentliche Schulwesen zerschlagen wurde und dadurch die Koranschulen an Einfluss gewannen. Danach kommt aus der gleichen Küche das entwicklungspolitische Rezept der «guten Regierungsführung», das offensiv den neuen globalen Kolonialkrieg legitimiert.

      * Der Autor ist Mitarbeiter des Zentralamerika-Sekretariats

      Aus: Woz, 1. November 2001


      http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/themen/Globalisierung/…
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 09:11:45
      Beitrag Nr. 134 ()
      antigone: Was gibt es da zu kneifen? Ich sage, den Broder finde ich gut. Kannst du das inhaltlich verstehen? Hallo? :D

      Ich würde ja auch gerne über deine der-Planet-Venus-ist-ein-Komet-Theorie-sprechen, aber ich habe nicht so endlos Zeit um mit dir rumzuspielen.
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 11:01:38
      Beitrag Nr. 135 ()
      aber immerhin die zeit für ein kleines blubb. dankeschön :laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 15:12:08
      Beitrag Nr. 136 ()
      @antigone
      schön, daß Du wieder da bist und noch schöner, daß Du Deinen Humor scheinbar nicht verloren hast.(#135 :laugh:;)) Schade, daß sich das, was wir schon etwas länger vermuten, scheinbar bewahrheiten wird. GillyBär zB glaubt`s bestimmt immer noch nicht, daß es zum Krieg kommen wird aber wenn ich......diese "offene Dreistigkeit" der letzten Tage betrachte..........ja zu welchem Schluß soll man denn dann sonst kommen. Unglaublich die Frechheit sich über alle andren hinwegzusetzen find` ich, aber OK, war ja irgendwo nicht anders zu erwarten. Hier etwas, daß ich schon mehrfach im Board fand aber weil ich`s so........."lustig" find`, kopier` ich`s hierhin:

      "Gesunde Kinder brauchen keine Krankenversicherung"

      "Sie werden resozialisiert im Himmel"
      (zur Frage der Resozialisierung von Mördern).

      Larry Hagman (J.R. Ewing aus "Dallas" ) in der "Süddeutschen Zeitung" über den US-Präsidenten: "Während der Idiot Reagan gefährlich, aber nicht eigentlich dumm war, sieht die Sache bei George W. Bush schon anders aus: Das Land wird von einem Menschen regiert, der gefährlich und dumm ist. Bush fällt komplett aus dem Rahmen dessen heraus, was Sie und ich unter einem sozialisierten Menschen verstehen. Er kann nicht reden. Er kann nicht lesen. Er ist Legastheniker. Und jetzt kommt das Beste: Er ist unser Präsident."

      aus: focus.de



      Bis dann
      WW
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 15:28:11
      Beitrag Nr. 137 ()
      hi the_web
      thanks. dich hab ich auch schon vermisst :)
      in der tat, es sieht nicht gut aus und von mir aus soll gilly recht kriegen, ich hab wirklich nix dagegen, ja, ich bitte darum. aber die zeiten, als das wünschen noch geholfen hat, sind seit unvordenklichen tagen vorbei und immer märchenhaft gewesen. schade eigentlich.

      das kann er, der knabe. wenn er sich nur auf seine unfreiwillige komik beschränken würde, könnte man ihm sogar applaus zollen :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 15:30:14
      Beitrag Nr. 138 ()
      Du kannst die "humorvolle" :laugh: ja heiraten.

      Nur so eine kleine Anmerkung: Die Amerikaner haben im Jahre 1990 ein halbes Jahr ihre Truppen nach Saudi-Arabien verlagert und solche massive Truppenbewegungen lassen sich nicht verstecken. Also gibt es ein habes Jahr lang keinen Bodenkrieg.
      Also was wird kommen? Die USA werden einige F15 über Irak fliegen lassen, was sie jetzt schon machen und dort werden sie so etwas wie Saddams Palast, seine Leibgarde und strategische Ziele bombadieren, ihn nach und nach schwächen.

      Und wenn ihr sicher meint, dass ist verfassungswidrig, was der Schäuble macht, dann klagt ihn an! Ihr geht dann ja kein Risiko ein.
      Ich bin übrigens keineswegs für einen militärischen Einsatz, aber meine Begründung ist nicht ein chronischer plumper Antiamerikanismus, bloss der Saddam baut nicht die ABC-Waffen nur um abzuschrecken.
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 15:41:19
      Beitrag Nr. 139 ()
      puhvogel. ach, interessant. f 15, stimmt, das geht schon eine ganze zeitlang so. frag mich nur, warum saddam noch nicht erledigt ist? und so wenig geschwächt, dass er sooooooooooo eine bedrohung darstellt, dass man zur schwächung immer nochmal weiterfliegen muss und demnächst ganz viel? zumal der papa ja schon hätte können, wenn er nur gewollt hätte.

      was ist denn ein antiamerikaner? klär mich doch mal auf. das wüßte ich gar zu gerne. bist du ein antiiraker? oder ein antichroniker? gar ein antiplumper? oder alles zusammen?
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 16:51:50
      Beitrag Nr. 140 ()
      @puhvogel - #138
      :laugh: kannst` ja auch richtig........."lustig" sein, gut so. Die "Sachlichkeit und Objektivität" alleine betrachtet würde "antigone" alle Male eher........als Heiratskandidatin prädestinieren als zB Dich, unter dem Aspekt, was ich von Dir bis jetzt so las.;) Guck`, Dein Link zB, dachte jetzt ich find` ich da wer weiß was und was ist............blöde Seite von Amazon. Nichtmal `ne Inhaltsangabe, schwach oder ich war zu blöde mehr zu finden. Kriegste Kohle von Amazon????? OK, Spaß beseite ist ein ernstes Thema. Falls es Dir entgangen ist, gab`s schon länger die Indizien für die Truppenverschiebung und zur Krönung.........hättste die Links dorthin sogar in diesem Thread gefunden. Wunderten bzw beobachteten einige Leute schon und stellten das auch ins Board aber das nur am Rande. Ich persönlich bin wie soll ich schreiben.....gar nicht für Nationalitäten sondern für Gerechtigkeit. Was das soll???? Nun, das frag` ich mich bei Deinem letzten Satz auch unter dem Aspekt "gleiches Recht für alle". Ansonsten lies noch ein bißchen hier im Thread, geh` vielleicht der einen oder andren Spur/Link nach und Du wirst mit Sicherheit zB mehr über meine Einstellung finden und dann hättest Du bestimmt auch mehr "Angriffspunkte" um eine Diskussion zu starten. Ist nicht bös` gemeint aber ich mag mich nicht immer wiederholen.



      @antigone
      #137 jo, das wäre wünschenswert und auch wenn`s heißt...."die Hoffnung stirbt zuletzt" und ich das eigentlich auch so empfinde und das auch richtig ist......diesmal sieht`s für mich anders aus. Wie gern` hätt` ich mit meinen Befürchtungen Unrecht und ja, den Spott würd` ich dann nur zu gern` ertragen. Kann Dir nur beipflichten und schade, daß man den Pausenclown nicht NUR als solchen nehmen kann, denn dann wär`s wirklich lustig.
      Muß jetzt leider weg und deshalb bis die Tage und #139..............;)
      WW
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 17:10:26
      Beitrag Nr. 141 ()
      puhvogel

      Also gibt es ein habes Jahr lang keinen Bodenkrieg.

      dass es im hochsommer keinen bodenkrieg mit grossem aufgebot gibt, ist jedem klar, der mal zu dieser jahreszeit auf der arabischen halbinsel war.

      antigone,

      Edmund Stoiber ist aus seiner Sicht vermutlich gut beraten, sich mit Gemeinplätzen durchzulavieren, die irgendwie um die UNO, die Verbündeten und seine ganz allgemein große Entschlossenheit kreisen.

      sowohl schröder wie stoiber haben klargemacht, dass sie sich an amerikanischen alleingängen nicht beteiligen, was eigentlich keiner müsste, da die beteiligung an einem alleingang ein widerspruch in sich ist.

      stoiber hat die beteiligung an der version uno-mandat offen gelassen, während schröder diese durch nicht-erwähnung geschickt umschifft hat.

      weiter hat schröder seine truppen in kuwait stehen, die er eigentlich jetzt, vor der wahl, wo in washington klar gemacht wurde, dass es nicht um un-sanktionen geht, abziehen müsste.

      wer ist nun der grössere heuchler??
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 17:28:57
      Beitrag Nr. 142 ()
      nachdem jetzt anschliessend ist,ist klar,dass es bei
      einem Alleingang der USA keine Unterstützung durch
      die neue Regierung(Schwarz-Gelb) geben wird!
      Somit war dein Thema ein Schuss in den Ofen,gell!
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 18:10:43
      Beitrag Nr. 143 ()
      ospower
      soll ich die waage spielen? ;)


      optimalist
      wenn ein alleingang ein alleingang ist, wie ospower schon so richtig anmerkt,
      ist jede aussage,
      gleichviel von wem, auch von welchem `kompetenzler` sie kommt, ein schuss in den ofen.....

      vor der wahl ist nicht nach der wahl.
      und soweit ich informiert bin, hat die noch nicht stattgefunden.
      aber vielleicht bist du ja im kompetenzteam
      für das datum und die verkündigung zuständig? ;)
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 18:15:00
      Beitrag Nr. 144 ()
      antigone,

      wenn du deine waage vorher eichst!
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 18:18:15
      Beitrag Nr. 145 ()
      das lass ich von einer unahängigen und überparteilichen eichmeisterkommission unter augenzeugen durchführen ;)
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 18:20:16
      Beitrag Nr. 146 ()
      vorsicht, ich bin ständiges kommissionsmitglied!
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 19:27:32
      Beitrag Nr. 147 ()
      Ja ja , und die Erde ist ein Scheibe :laugh:
      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…
      Sehr esoterisch , möchte ich mal behaupten.
      Ansonsten findest Du mehr über das Buch hier:
      http://www.ndr.de/hf/radio3/sendungen/neue_buecher/broder.ht…
      Das und noch mehr habe ich innerhalb von 5 sec auf www.google.de gefunden. ;)
      Mit vielleicht 1000 Panzern die heimlich nach Kuwait verschifft werden kommt man gegen die ehemals viertgrösste Armee nicht weit. Das würde dann ein sehr großer Krieg werden, gerade weil beim Häuserkampf die dreifache Überlegenheit braucht. Und diese Überlegenheit beschafft man sich nicht heimlich in 2-3 Tagen.

      @Neemann: Als strammer, rechter Kriegsbefürworter oder USA-Bejubler ist Augstein aber auch nicht bekannt. ;)
      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,168271,00.html

      Was Broder macht ist, dass er die Sprache der sogenannten Bedenkenträger auseinander nimmt (Göllner: WTC =Phallussymbole, Wiclaf Droste : Recht geschieht es den Amerikanern ). Es muss erlaubt sein, auf die krassen Unterschiede zwischen moralisieren und moralisch zu sein hinzuweisen!
      Gerade seine politischen Gegner, die sich sowohl im rechten als auch linken Außenfeldern befinden, arbeiten bei der Bewertung seiner Kommentare mit sehr viel negativen Adjektiven (belanglos ist so ein beliebtes Wort), bevor sie sich dazu herablassen, sich mit seinen Polemiken inhaltlich auseinanderzusetzen.
      Dafür, dass er Belangloses sagt, heulen aber ganz schön viel getroffene Hunde auf, und auch alle einschlägigen Internetmagazine wie "Junge Welt" und Nadir.org. :D
      Das KANN nur gut sein!
      Gute Nacht!
      Avatar
      schrieb am 31.08.02 11:01:55
      Beitrag Nr. 148 ()
      puhvogel.
      du bist einfach ein toller typ. und auch superschnell. und keinesfalls ein bedenkenträger. pfui, wer hat den schon bedenken? be schon, aber nicht denken. ganz wie der broder. dafür kennst du bestimmt den herrn karl, weil, der ist auch so ein toller typ. allerdings nicht ganz so schnell, aber dafür ähnlich bedenkenlos und seinen panzer hat er immer dort, wo mans schießen hört.
      Avatar
      schrieb am 31.08.02 14:57:19
      Beitrag Nr. 149 ()
      Sa., 31.8.2002 SZ, Anja Schreiber, Druckausgabe:

      Souveränität wird vererbt

      Eine neue Studie will erklären, warum Top-Führungskräfte fast nie aus Arbeiterfamilien stammen

      „Ein Arbeiterkind mit Doktortitel hat eine Chance von 1 zu 200, eine Führungsposition in einem Großkonzern zu erreichen“, sagt Michael Hartmann. Bei Kindern von leitenden Angestellten sei die Wahrscheinlichkeit zehnmal so hoch, dass sie einen Chefsessel in einem Top-Unternehmen erklimmen. Ihre Chance betrage 1 zu 20, erklärt der Soziologieprofessor von der Technischen Universität Darmstadt. 6500 Personen aus ganz Deutschland, die in den Jahren 1955, 1965, 1975 oder 1985 ihre Dissertation in den Wirtschafts- und Rechtswissenschaften abgeschlossen haben, hat Hartmann nach ihrem Karriereweg befragt. Das Ergebnis seiner Untersuchung: Obwohl alle Kandidaten ihre Ausbildung mit dem selben Titel abschlossen, bleiben die Top-Positionen das Terrain von Sprösslingen aus dem Großbürgertum.

      Insgesamt hatten etwa neun Prozent aller Befragten eine hohe Führungsposition in einem Großkonzern erreicht, beispielsweise als Mitglied der Geschäftsführung oder des Vorstandes. Von den Promovierten aus dem gehobenen Bürgertum waren es dagegen gut 13 Prozent. Die besten Karrierechancen hatten Akademiker mit Doktortitel aus großbürgerlichem Umfeld: 19 Prozent von ihnen waren in Top-Positionen tätig.

      „In den Spitzenunternehmen ist die Kluft noch größer“, sagt Hartmann. „Der Vorsprung beträgt dort maximal 400 Prozent.“ Dabei stellt das Großbürgertum – gemeint sind damit Spitzenbeamte wie Bundesrichter, Großunternehmer, Vorstandsmitglieder von Großunternehmen und Großgrundbesitzer – gerade mal einen halben Prozent aller männlichen Erwerbstätigen in Deutschland. Das gehobene Bürgertum, zu denen Hartmann höhere Beamte wie Richter am Oberlandesgericht, leitende Angestellte und größere Unternehmer zählt, macht lediglich drei Prozent aus. Sprösslinge aus zahlenmäßig geringen Bevölkerungsschichten sind also in den Führungsetagen überproportional vertreten.

      Der Elite-Forscher führt dies auf drei Faktoren zurück, durch die sich Akademiker aus privilegierten Familien von anderen Hochschulabsolventen unterscheiden. „In großbürgerlichen Elternhäusern kommt das Kind frühzeitig mit klassischer Musik, Malerei und Literatur in Berührung“, sagt Hartmann. Damit habe es einen weiteren Bildungshorizont. Außerdem seien Bürgerkinder mit den so genannten Dress- und Benimm-Codes vertraut. Diese Menschen wüssten einfach, welcher Kleidungsstil in den Chefetagen gewünscht werde und welcher Wein zu welchem Essen passe, meint der Soziologieprofessor. „Ein weiterer Vorteil ist, dass Kinder aus bürgerlichen und vor allem großbürgerlichen Elternhäusern jene Souveränität und jenen Optimismus ausstrahlen, die Problemlösungskompetenz und Selbstbewusstsein signalisieren.“ Dabei sei es gleichgültig, ob die Betreffenden eine öffentliche oder eine private Elite- Universität besucht hätten – ein Beleg dafür, wie prägend in diesem Bereich Elternhaus und Herkunft sind.

      Hartmanns Resümee ist ernüchternd: „Die Mächtigen in der Gesellschaft haben Mechanismen entwickelt, die dafür sorgen, dass die Macht in ihren Reihen bleibt.“ Wenig ermutigend auch seine Einschätzung der Aufstiegsmöglichkeiten von Frauen: „Als Arbeitertochter kann man eine Top-Karriere abhaken.“ Die Möglichkeiten, sich in die Führungseliten der Gesellschaft hochzuarbeiten, hält er für überschätzt. Benimmregeln und gesellschaftliche Codes ließen sich zwar aneignen. „Souveränität kann man jedoch nicht erlernen.“

      MICHAEL HARTMANN: Der Mythos von den Leistungseliten – Spitzenkarrieren und soziale Herkunft in Wirtschaft, Politik, Justiz und Wissenschaft. Campus Verlag, Frankfurt 2002,
      Avatar
      schrieb am 31.08.02 18:08:09
      Beitrag Nr. 150 ()
      Meine Suchmaschine findet:


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      Avatar
      schrieb am 31.08.02 18:36:57
      Beitrag Nr. 151 ()
      #149 principessa,
      wonderful:
      ich freue mich so, auch im Namen aller Werktätigen aus der Arbeiterklasse..:)
      Meine Frage:
      Wie hoch stehen die Chancen für Ingenieure und Naturwissenschaftler - im Vergleich zu Juristen - eine Führungspostion in einem Großkonzern zu erhalten?
      1:300, 1:400. 1:1.000

      Danke für die Beantwortung!
      Ein Satz ist wahr:

      Souveränität kann man/frau nicht erlernen
      und zwar unabhängig von der Herkunft!

      Grüsse
      Gilly
      Avatar
      schrieb am 01.09.02 12:38:49
      Beitrag Nr. 152 ()
      #151, GillyBaer, sweet ;) ..... Eins zu Zufall . Schönen Sonntag !
      Avatar
      schrieb am 01.09.02 13:03:14
      Beitrag Nr. 153 ()
      #152 principessa,
      die Chancen sind extrem gering und die Eintrittsbarrieren, super beschrieben, sind sehr hoch.
      Deutsche Sprache, Musik, Kunst, Literatur...sind die unsichtbaren Trennlinien einer oberen Oberschicht, die sich per se als Elite versteht, von den "Unteren".
      Das kann ich aus eigener, leidvoller Erfahrung nachvollziehen!

      Gelegentlich sorgen Eliten für "Nachwuchs" aus dem gemeinen Volk. So geschah es mit Beginn der Kanzlerschaft von Willy Brandt. Für kurze Zeit, ein Wimpernschlag in der Geschichte, hatte sich ein "Zeitfenster" geöffnet, mit einer Transparenz und Durchlässigkeit "nach oben".

      Für kurze Zeit konnten auch "niedere Plebs", Techniker, 2.Bildungsweg-Leute, Ingenieure, Naturwissenschaftler zum Werkleiter, GF oder in den Vorstand einer AG aufsteigen.

      Trotz Musik "mangelhaft" und ohne Klavier, kompensiert durch Leistungs- oder Freizeitsport........

      dann kamen so ab Mitte 80 die Juristen.....und übernahmen

      die Wiedervereinigung war nur eine Zwischenepisode, bis heute wieder die Juristen die Herrschenden sind!

      viele Grüsse, einen schönen So...:)
      Gilly, der Zufall..;)
      Avatar
      schrieb am 01.09.02 18:25:49
      Beitrag Nr. 154 ()
      31. August 2002, 21:21, NZZ Online


      Keine Front der EU-Aussenminister gegen die USA
      Uneinigkeit über Irak-Angriff und Internationalen Gerichtshof
      Die EU-Aussenminister haben in Helsingör keine gemeinsame Haltung zu einem Angriff auf den Irak gefunden. Auch im Hinblick auf die Haltung der USA zum Internationalen Gerichtshof bröckelte die gemeinsame Front. Grossbritannien steht auch bei militärischen Konsequenzen zu den USA und erwägt zusammen mit Italien eine bilaterale Vereinbarung über den Intranationalen Gerichtshof.


      (dpa/afp/Reuters) An ihrem Treffen in der dänischen Stadt Helsingör hat sich keine geschlossene Front der Aussenminister der EU-Staaten gegen die amerikanischen Pläne eines Angriffs auf den Irak gebildet. Während vor allem Grossbritannien den militärischen Druck auf Diktator Saddam Hussein befürwortete, warnte der deutsche Aussenminister Fischer vor den unkalkulierbaren Risiken eines Krieges. Der dänische EU-Ratspräsident Per Stig Moeller forderte die Regierung in Bagdad am Samstag lediglich dazu auf, Uno-Waffeninspektoren ins Land zu lassen. Was aber geschehen soll, wenn Irak weiterhin die Zulassung von Rüstungskontrolleuren verweigert, blieb nach Angaben Fischers unklar.

      Straw versus Fischer
      Die deutsche Regierung lehnt laut Fischer einen militärischen Angriff auf Bagdad wegen der zu grossen Risiken auch in diesem Fall ab. Der britische Premier Tony Blair bekräftigte dagegen seine Unterstützung für die Irak-Politik von Präsident Bush.

      Frankreichs Aussenminister de Villepin unterstrich die Bereitschaft seines Landes, gegen den internationalen Terrorismus und die Gefahr der Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen vorzugehen. Alle weiteren Optionen einschliesslich der militärischen müssten im Uno-Sicherheitsrat geprüft werden. Auch Moeller als amtierender Präsident des Ministerrates verwies auf den Uno-Sicherheitsrat und nannte die Debatte über eine mögliche europäische Kriegsbeteiligung «rein hypothetisch».

      Italien und Grossbritannien scheren aus
      Im Streit um die amerikanische Forderung nach Straffreiheit für Bürger der USA vor dem Internationalen Strafgerichtshof (ICC) gelang es den USA, die geschlossene Front der EU-Staaten aufzubrechen. Grossbritannien und Italien signalisierten am Rande des informellen Aussenministertreffens, dass sie zu bilateralen Abkommen mit den USA bereit wären, die ihnen verbieten würden, amerikanische Bürger an den ICC auszuliefern. Zwar erklärten beide Länder, sie würden erst Beratungen von EU-Juristen über eine Kompromissformel abwarten. Doch der britische Aussenminister Jack Straw sagte: «Wir sollten so weit wie möglich versuchen, den Wünschen unserer Verbündeten entgegen zu kommen.» Ein italienischer Diplomat sagte, Berlusconi wolle auf die Probleme der USA eingehen.
      nzz.ch
      Avatar
      schrieb am 06.09.02 15:29:21
      Beitrag Nr. 155 ()
      @puhvogel - #147
      Satz1...........na wennste meinst.......dann ist sie`s bestimmt. Der WO-Link darunter löst :confused: bei mir aus denn ich versteh` mal wieder nur Bahnhof. Was ist daran so geheimnisvoll?????? Für mich ging`s dort um "Panikmache" bzgl. eines eventuell einschlagenden Meteoriten und das ist für mich lächerlich weil ich halt finde, daß es auf der Erde noch genug unerforschte bzw kaum erforschte Gefahrenquellen gibt, die mindestens genauso gefährlich sind aber deren Wahrscheinlichkeit bzgl. des Ereignens für mich wesentlich höher sind. Desweiteren ging’s um..........."meine Freunde" die Versicherungen und deshalb brachte ich, die mir auch ach so lieb gewordenenen andren "Freunde", die Banken mit ins Spiel(die MUß man.....irgendwie in einem Atemzug nennen, find’ ich ;)) also was ist daran „esoterisch“???? Bei dieser Gelegengheit..........Dein Posting bzgl. „der Außerirdischen“ fand ich ganz gut.(unterstelle mal eine gewisse Ironie die drin lag) Hatteste `nen guten Tag oder was war da mit Dir los.;)
      Dieser Link(bzgl. Broder) ist schon besser. Na also, geht doch. Auf "Geschwindigkeit" geh` ich jetzt nicht weiter ein denn das tat "antigone-#148" in, für mich WIEDER, recht amüsanter und treffender Weise schon, aber etwas, daß damit(mit Geschwindigkeit) zusammenhängt bzw sich daraus ergibt möcht` ich erwähnen und zwar..........guck`, schreibste selber sinngemäß ....und das fand ich in nur 5sec..... und stellst Dir damit doch selber`n Armutszeugnis bzgl Deines Postings-#147 aus weil, da`s ja so war;), das doch dann so betrachtet etwas für die "Kategorie"........."nur mal so eben dahingepostet" ist/wäre, oder???? Ach so aber bei der Gelegenheit und wo wir beim Thema sind......das würde doch dann aber die Vermutung weiter oben(Thema "guter Tag von Dir" ) bestätigen, oder????:laugh:;) Eben, war "lieblos hingeworfen" von Dir der Link(#129) und deshalb "ritt" ich(#140) auch drauf rum und was man jetzt zB zu tun könnte.........würde mancher/-m sowas wie "Anstand und Ehre" gebieten.
      Ansonsten find` ich Deine Einstellung..........erschreckend. "Naja, fliegen`n paar Bomber, rollen`n paar Panzer und die Welt ist wieder OK" so spiegelt sich Deine Meinung(#138) für mich wieder und da macht der Versuch(...."bin ja dagegen"...) zu relativieren auch nix wieder gut. Find`s zu....."lapsig" für........KRIEG, denn darum geht`s doch hier, oder??? Wie lange meinst Du "bomben" die denn rum??? Ist diese Zeit zB schon eingerechnet für "Transport"???? Ach was tu` ich wieder, lies weiter unten oder besser.......lass` es.



      @ospower - #141
      Fakten die........."einleuchten". Demnach wäre ja noch "Zeit satt" für zB "Flug- oder Schiffsbewegungen". Wann meinst Du denn ist es soweit???? Rein unter "strategischem Aspekt" müßte es doch so........um Weihnachten gut passen, oder???? So unter "klimatischen Bedingungen" betrachtet und das mein` ich irgendwo durchaus ernst. Wie lang` sagen wir mal bomben die??? 4 oder 8Wochen????? Ich nehm jetzt 8 und dann sind wir so Ende Feb. Anfang März und wie lange dauert`s dann..........."die Reste" zu beseitigen um "das Ziel" zu erreichen. Was, wenn irgendwas dazwischen kommt???? Keine Bomben mehr zB(Kosovo und Irak Krieg meines Wissens) oder die "Technik" versagt zB.(und die Hitze macht Probleme, das steht fest denn das ist zB ein Fazit aus dem Irak-Krieg) Finde, sowas wird gar nicht erwähnt. Was, wenn`s sich dann bis in den Mai, Juni, Juli hinzieht???? Wär` aber blöd` für den Bodenkrieg, oder??? Man man man, ist mir alles zu.........."komisch" und Du könntest diese wahrlich WENIGEN Fragen nicht beantworten(könnte letztlich ja keiner) aber könntest Du beantworten, wer denn wann diese Panzer da hingestellt hat??? Wo wir wieder grad beim Thema sind.........unter dem Aspekt "möglicher Krieg" ist`s da nicht sogar gut, daß die da stehn???? Ach so, etwas noch, `ne winzige Kleinigkeit nur die scheinbar aus dem Blickwinkel ob ihrer Winzigkeit geriet.........was zb wenn.......JETZT.......der Hussein schon Geschichte wäre???? Naja, war jetzt vielleicht etwas gemein von mir. Nimm`s mir nicht "krumm" denn diesbzgl. kenn` ich Deine Einstellung ja gar nicht richtig und wir müssen ja auch noch.........zB über die Krankenversicherung diskutieren.;)



      @antigone
      Mich macht traurig, daß der "menschliche Aspekt in allen Facetten" mal wieder oder besser, wie immer auf der Strecke bleibt. Die potentiellen Opfer(bei der Gelegenheit die "SCHULDIGEN" und die "UNSCHULDIGEN".........sollte/müßte/könnte/dürfte man das so aufteilen und wenn dann s/m/k/d man doch auch damit rechnen dürfen und wenn....wie sieht denn dann das "Aufrechnungsverhältnis" aus. Das nur am Rande und als "Versuch" in Kürze "Blödsinn" aufzuzeigen der jedoch, je nachdem wie man welche Frage beantwortet, zum Vorschein kommt) und deren Angehörige und dann sagen wir............auf eine Person fokussiert, den Bush. Find`, der hat sich irgendwo reingeritten wo er jetzt so schnell nicht mehr rauskommt. In der weiten Prärie vergaloppiert quasi(was das bedeutet würde selbst der;) mit Sicherheit verstehn) Wie weit der schon vorgeprescht ist.......der kann gar nicht mehr zurück und wie denn auch unter dem Aspekt "Weltmacht und Ansehn verlieren" selbst wenn er menschlich wollte(glaub` ich aber nicht), das alleine würde ihn leider hindern. Im Grunde dann wieder.......alles nur wegen "Eitelkeiten", oder??? Naja, so ein bis zwei "positive Nebensächlichkeiten" die`s EVENTUELL mit sich bringen könnte wären vielleicht noch erwähnenswert.(zB Öl) Gerade bei sowas wird mir mal wieder schmerzlich bewußt..............wie "tröstlich" es doch gerade für........."berechnende Menschen" zB sein müßte zu wissen, daß die Energieversorgung gesichert wäre oder anders, da wird einem wieder bewußt wie wenig für "Wissen" getan wurde. Lächerliche bzw vorgeschobene Gründe um letztlich etwas zu...."entsorgen", was wiederum so betrachtet, von einem selbst ja erst "erschaffen" wurde.(in der "Antike" hatten die so`n Namen für eine "vom Menschen künstlich erschaffenen Kreatur die sich gegen ihn wendet", wie war der nochmal???? Fällt mir jetzt nicht ein aber würde ja irgendwie hier "passen" ) Schwach und für mich hat sich nach wie vor nix geändert/ergeben was meine Meinung bzgl. Krieg ändern würde/könnte. Die "potentiellen Verbündeten" rudern ja so gesehn auch ziemlich rum. England zB scheint ja jetzt WIEDER "fest" an der Seite der Amis zu stehn, zumindest sagten die sowas in der Art heute morgen im Radio. Schon komisch, bekam zB gar nicht so mit, daß sich die Meinung der britischen Bevölkerung so geändert hat oder hat sie sich am Ende gar nicht geändert??? Ansonsten wird ja weiter versucht diese schon angesprochenen Abkommen bzgl. Auslieferung mit immer mehr Ländern zu schließen(siehe #154) und das eine oder andre kam ja schon hinzu. Wird schon noch ein bißchen spannend werden ob, wie und wann erreicht wird, daß es "losgeht" obwohl, da es zumindest für mich/uns ja schon feststeht beschränkt sich "unsre Spannung" auf das "wie und wann". Klingt vielleicht komisch in diesem Zusammenhang von "Spannung" zu reden aber Du verstehst schon wie ich`s meine(im Gegensatz zu manch` andrer/-m hier die/der SOFORT mit zB "Antiamerikanismus" kommt wobei mir Deine Antwort darauf(#139) sehr gut gefällt denn das ist letztlich die Frage) Für mich ist`s und bleibt`s immer eine Frage der Vernunft und ja............irgendwo der Fairneß und sollte solch eine Frage "positiv" beantwortet werden bin ich persönlich......schon als "treuer Anhänger" gewonnen aber bei den Amis zB seh` ich`s einfach nicht. Ach männo, ist halt alles gar nicht so einfach und obendrein wird das, was im Grunde "simpel" ist, unnötig "kompliziert" gemacht und das ist "ein Problem" der heutigen Zeit. Wir sind scheinbar dazu verdammt............geduldig der Dinge zu harren die da kommen sollen und uns die Zeit des Wartens mit..........Schauspielereien jeglicher Art(auch Filme und Reportagen zB) vertreiben zu lassen.
      Interessant fand ich auch das von "principessa - #149" denn das ist für mich auch "ein Grund" warum`s so läuft wie`s läuft und warum sich dieser "Ablauf" nur.............unglaublich schwer ändern lassen würde. Desweiteren beweist es für mich irgendwie die Wahrheit die in dem Gerücht um dieses sagenumwobene "Vitamin-B" liegt und wie müßig zB eine Philosophie mit dem Thema "was ist wichtiger, Vitamin-B oder Geld" wäre. Eins bedingt das andre wie immer halt und ansonsten ist`s......wie die Philosophie darüber was denn nun zuerst da war, "das Huhn oder das Ei" aber genau sowas.........macht so`ne Geschichte ja irgendwo erst richtig spannend trotz der Tatsache, diese Frage dann nicht mehr beantworten zu können.
      Mit einem "weiter so wie bisher" und dem Wunsch alles "noch ein wenig zu vertiefen"verbleibe ich bis die Tage
      WW



      @gewinnnix - #150
      :laugh:
      +
      @principessa - #123
      .....sehr interessant......
      +
      @neemann
      +
      @punk24
      ......Euch ein/mein Danke für Eure Meinung bzgl. Broder und die für mich damit verbundene "Zeitersparnis durch geschenktes Suchen";) und auch hier meine Aufforderung........"weiter so".



      @GillyBaer
      Verrätst Du mir Deine......"momentane Sichtweise" bzgl der Möglichkeit eines eventuellen Krieges???? Ist wirklich nur.........für mich, um zB meine Neugier zu befriedigen und um mir zB selber zu sagen......."siehste, GillyBaer denkt jetzt zB auch es kommt zum Krieg bzw GillyBaer glaubt`s immer noch nicht". Würd` mich wirklich interessieren, deshalb frag` ich und würd` mich über`ne Antwort freuen.(will ja auch gar nicht dann darüber rumdiskutieren)
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 12:32:12
      Beitrag Nr. 156 ()
      Zwei Festnahmen im Raum Heidelberg
      Offenbar Anschlag auf US-Einrichtung geplant

      In Deutschland ist ein vermutlich für den 11. September geplanter Anschlag verhindert worden. In Baden-Württemberg wurden ein 25-jähriger gebürtiger Türke und dessen Verlobte, eine US-Amerikanerin türkischer Abstammung festgenommen.

      Bombentaugliches Material entdeckt
      Nach Angaben von Baden-Württembergs Innenminister Thomas Schäuble (CDU) sind in der Wohnung des in Deutschland geborenen Mannes 130 Kilo bombentaugliche Chemikalien, fünf nicht gefüllte Rohrbomben und elektronisches Gerät gefunden worden. Zudem wurde ein Bild des weltweit gesuchten Terroristenführers Osama bin Laden sowie Bücher über den Bau von Bomben entdeckt. Laut Schäuble gebe es Hinweise, dass das Paar am Jahrestag der Anschläge in den USA Attentate auf die Heidelberger Innenstadt oder US-Militäreinrichtungen geplant habe.

      Frau verriet sich selbst
      Einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" zufolge hat sich die Frau selbst verraten. Die Frau, die in einem Supermarkt der US-Streikräfte in Heidelberg beschäftigt war, soll eine Freundin davor gewarnt haben, sich in der Nähe des Supermarktes aufzuhalten, weil dort bald etwas passieren werde. Die Bekannte soll daraufhin die US-Militärpolizei informiert haben, die den Tipp an die deutschen Sicherheitsbehörden weitergab.

      BND warnt vor Terroranschlägen
      Unterdessen hat der Bundesnachrichtendienst vor möglichen Anschlägen durch Moslem-Extremisten gewarnt. Zwar lägen derzeit keine konkreten Anhaltspunkte für einen "Jubiläumsanschlag" am 11. September vor, sagte ein Sprecher des für Auslandsaufklärung zuständigen Geheimdienstes. "Es besteht allerdings unverändert eine gegenwärtige und dauerhafte Anschlagsgefahr durch islamistische Extremisten, deren Netze in Europa, auch in Deutschland, weiter intakt sind."
      t-online

      absolute profis :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.09.02 00:09:25
      Beitrag Nr. 157 ()
      Soll anschließend keiner sagen, er hätte es nicht gewußt:

      Erler: SPD bereit zu Irak-Krieg für UN-Inspektoren
      Die SPD stellte unterdessen klar, dass sie einen Krieg gegen den Irak nur dann ablehnt, wenn dieser mit dem Ziel eines Regimewechsels geführt wird. In der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, die ablehnende Haltung von Kanzler Schröder beziehe sich nur auf einen solchen Krieg. Für das Ziel, UN-Waffeninspektoren den Zugang zum Irak zu ermöglichen, sei die Regierung hingegen auch bereit, sich militärisch zu engagieren.


      http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,2044,OID1075224…
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 00:23:41
      Beitrag Nr. 158 ()
      @Online Trader - #157
      .....mmmh, dann ist`s jetzt also gut, daß die Panzer da stehn????(siehe #155 - @ospower) Weißt Du vielleicht wer die............in vielleicht weiser Voraussicht, da hinstellte bzw stehnließ???? Der Schröder war`s jedenfalls nicht sonst.........würdest Du nicht so triumphieren, sach ich jetzt mal pauschal und dieser "Triumph" ob dieser eigentlich "traurigen Tatsache"......ja, was kann er einen machen außer........traurig. Dann wie Du das "aufziehst".....`tschuldigung aber schwach. Um diese Zeit machste so`ne Welle für sowas und noch obendrein `nen Thread mit ähnlichem Namen wie diesen auf. Warst ja länger "ausgeklingt" und wenn man sich zurückmeldet......dann auch mit viel Trara, jaja. Hätt` auch nicht gereicht zB einfach nur hier zu schreiben, neenee. Ich sach ma, ist mir.........zu "politisch" Dein Erscheinen, so wie #142 halt.



      @antigone, @all
      Die Geschwindigkeit erstaunt mich.............aber für die "richtige Sache" darf`s ja auch keinen Zeitaufschub geben. Interessant was dazu hier im Board abgeht. Ich mein`, ich mag mich täuschen aber...........so einige Äußerungen, mal abgesehn davon, daß ich sie auch nicht unbedingt vollständig versteh`, lassen..........tief blicken. Was ich meine???? Hier ein, zwei Beispiele:

      Thread: sucht sharon die endlösung der judenfrage in palastina auf seine art????? Thema: sucht sharon die endlösung der judenfrage in palastina auf seine art?????
      Thread: Szenario Weltkrieg III Szenario Weltkrieg
      Thread: Krieg und 11.September eine grosse Inszenierung des CIA? Thema: Krieg und 11.September eine grosse Inszenierung des CIA?

      Mein Augenmerk liegt hier auf User "Westler" (da hatt` ich ja schon das Vergnügen) und besonders auf "Sep". Was mir daran nicht gefällt???? Unabhängig vom Inhalt über den`s sich bestimmt auch........trefflich streiten ließe ist`s wieder diese....."Art und Weise" die mich "stört". Will sagen, da werden schnell besser, viel, viel zu schnell.......Dinge unterstellt, die sich durchaus begründen lassen die aber, jedenfalls für mich, in die Kategorie "an den Haaren herbeigezogen" gehören. Leider ist das nun absolut kein Argument zur Begründung und gerade das macht die Geschichte so gefährlich. Gut anders, auch hier zB WIEDER diese Streiterei über Rechtschreibung oder "Orthographie" (wobei hier ist ja vielleicht ein "ph" falsch und bietet "Angriffspunkte" obwohl kann ja nicht weil.........Platz für eigene Rückschlüsse.;) ) und auch hier wieder, ja, absolut untauglich zur Begründung aber.......mich macht sowas immer skeptisch. Noch anders, ein Bsp aus`m Leben. Telefonierte letzte Woche mit`ner Bekannten und wir quatschten belanglos über dies und das. Kamen dann auch irgendwie auf`s Thema "Krieg" und "Schwein" wie ich bin.........konfrontierte ich sie mit der Frage "Komisch, jetzt überleg` mal, bis WIRKLICH quasi vor ein "paar Tagen" ging KEINE durch die Presse vermitteltete "Panik vor`m Irak" aus, oder???" Schön war dieses........."Erstaunen" über ihr "Aha Erlebnis" aus dieser "Perspektive" zu erleben. Genau sowas ist halt für mich ein wichtiger Punkt und "Schwein" muß man leider manchmal sein.........schon um sich selbst prüfen zu können.(bei diesem Bsp. "mußte" ich sie doch ins Messer laufen lassen denn sonst.....wär` sie nicht von selbst drauf gekommen also hätt` ich nicht ihre Überraschung erlebt also hätt` ich auch keine Bestätigung bekommen und somit.....hätt`s nix gebracht) Klappt natürlich auch mit Männern, klar, aber ist......"schwieriger"und deshalb sind für mich Frauen da die........"willkommeneren Versuchskaninchen" denn sie sind.............sensibler für die Kleinigkeiten und oft wesentlich bereiter zum und im Wechsel des Betrachtungswinkels und somit sindse ja eigentlich viel...........gefährlicher, oder????;) Egal, war auch nur ein "Verdeutlichungsversuch" und war ja sogar zum Thema "Geschwindigkeit des Meinungswechsels/Geschehens". Die "Überschriften" find` ich aber auch....."provozierend", das muß ich anmerken aber und wie auch immer,..........dieser Thread jedenfalls ist da zB..........doch anders, oder????? Hier zB

      Thread: Schwachkopf Bush schwingt den Colt, Faschist Sharon killt im Medienschatten weiter Thema: Schwachkopf Bush schwingt den Colt, Faschist Sharon killt im Medienschatten weiter
      Hast ja in #2 vielleicht Recht "antigone" aber wieder zb "die Überschrift"und deshalb #6 schon ok und #9 dafür gut und #11;) und #10 :laugh: und doch aber ein schöner Beweis für Menschlichkeit.(die drückt sich doch zB durch Gefühle aus, oder????)


      .....und/oder hier......


      Thread: Staatsverschuldung (macht euch mal schlau) – #11
      Thread: Leute laßt Finger von USA....! - #2
      Thread: Massenarbeitslosigkeit ist eine Folge des fehlerhaften Geldsystems - Thema: Massenarbeitslosigkeit ist eine Folge des fehlerhaften Geldsystems

      .....und mir gefiel besonders "Wasser_für_Alle". Hat was, find` ich.


      Jedenfalls ist nur an diesen wenigen Bsp ersichtlich........."die Unbekannte namens Mensch" spielt in den "Formeln" zur "Probelmlösung" am Ende wenig bis keine Rolle mehr bzw sie wurde "auf dem Weg sie zu erstellen" vergessen/verloren/ignoriert. Anders, hier wird der Unterschied zwischen Theorie und Praxis deutlich. Wir leben dann so gesehn......."eher im Zeitalter" der Theorie aber leider ist die "Realität" die "Praxis" und da "Theorie und Praxis" sowas wie "Feuer und Wasser" sind.........laufen beide auseinander denn...............bringt man`s zusammen, knallt`s halt. Egal, zurück zur Formel denn letztlich wird "ein Faktor" (oder was auch immer) vergessen und schon deshalb kann das Ergebnis nur..........falsch sein, eben. Wo das auch schon zum Ausdruck kommt ist hier, aus`m Leben quasi wenn auch wahrscheinlich frei erfunden. Fand ich hier im Board........weiß nicht mehr wer`s reinstellte aber ist schon was länger her:


      Vor einiger Zeit verabredete eine deutsche Firma ein jährliches Wettrudern gegen eine japanische Firma, das mit einem Achter auf dem Rhein ausgetragen werden sollte.

      Beide Mannschaften trainierten lange und hart, um ihre höchste Leistungsstufe zu erreichen. Als der große Tag gekommen kam, waren beide Mannschaften topfit, doch die Japaner gewannen mit einem Vorsprung von einem Kilometer.

      Nach dieser Niederlage war das deutsche Team sehr betroffen und die Moral war auf dem Tiefpunkt. Das obere Management entschied, daß der Grund für diese vernichtende Niederlage unbedingt herausgefunden werden mußte. Ein Projekt-Team wurde eingesetzt, um das Problem zu untersuchen und um geeignete Abhilfemaßnahmen zu empfehlen. Nach langen Untersuchungen fand man heraus, daß bei den Japanern sieben Leute ruderten und ein Mann steuerte, während im deutschen Team ein Mann ruderte und sieben steuerten.

      Das obere Management engagierte sofort eine Beraterfirma, die eine Studie über die Struktur des deutschen Teams anfertigen sollte. Nach einigen Monaten und beträchtlichen Kosten, kamen die Berater zu dem Schluss, daß zu viele Leute steuerten und zu wenige ruderten. Um einer weiteren Niederlage gegen die Japaner vorzubeugen, wurde die Teamstruktur geändert. Es gab jetzt vier Steuerleute, zwei Obersteuerleute, einen Steuerdirektor und einen Ruderer. Außerdem wurde ein Leistungsbewertungssystem eingeführt, um dem Ruderer mehr Ansporn zu geben. Wir müssen seinen Aufgabenbereich erweitern und ihm mehr Verantwortung geben. Im nächsten Jahr gewannen die Japaner mit einem Vorsprung von zwei Kilometern.

      Das Management entließ den Ruderer wegen schlechter Leistungen, verkaufte die Ruder und stoppte alle Investitionen für ein neues Boot. Der Beraterfirma wurde ein Lob ausgesprochen und das eingesparte Gelde wurde dem oberen Management ausgezahlt.



      :laugh: oder nicht??? Paßt doch auch irgendwo aber nochmal zum Thema "Formel" da bleibt natürlich zB die Frage offen........wo`s erstmal "knallen" müßte damit ein guter Lösungsansatz rauskäme., oder???? Hört/Liest sich vielleicht dramatischer als`s gemeint ist also anders, bleibt zB die Frage wo der Hebel anzusetzen wäre, besser????;) Guckt mal hier zB:

      Thread: Israel und das Schicksal des Irak Thema: Israel und das Schicksal des Irak
      renndax - #4

      Da wird gestritten.....wo man meinungsmäßig eigentlich gar nicht so weit auseinander liegt und anstatt zu versuchen einander zu verstehn.........verhärten die Fronten. Schon alles ganz schön verwirrend weil eben menschlich. Bleibe bei meiner Meinung, worüber wird letztlich gestritten??? Ob Hussein Forderungen stellen darf oder nicht???? Was hat er denn letztlich "Unerfüllbares" gefordert??? Bin wieder da wo ich Anfang August war bzw blieb, nämlich beim "Faktor Mensch - FM" in der Formel. Für mich wäre es jedenfalls wichtig, zu versuchen alle Möglichkeiten zu bedenken, einige zu versuchen bevor man.............so`n "Versuch" startet, irgendwas zu lösen.
      In jeder Firma, an jedem Tag zu beobachten und zu erleben, das Drama zwischen Theorie und Praxis.........und das Ergebnis und deshalb wär` mir halt wohler, wenn mal wirklich ALLES versucht werden würde. Sowas kommt raus wenn man hier am Wochende rumstöbert. Gleich kommt Maybrit, bin mal gespannt und bis dann
      WW



      .....zum Ausklang......

      Thread: George W. Bush - Amerika`s Präsident ein Vollidiot????

      ......aber ein wenig gemein ist`s schon, oder????



      PS. KANZLERDUELL(amerikanisiertes Instrument???) vorbei und.........??????..........immer noch quälende Fragen in mir weil........zB am 22ten gewählt wird und weil zB G.W. (den das Leben in gemeiner und ungerechter Weise..........wenigstens mit der "Brezelstory" strafte oder er sich selbst) schon........wie hieß`s........"nächste Woche entscheidet".
      Angenehme Nachtruhe und schlaft den Schlaf des Gerechten;)
      WW
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 13:35:56
      Beitrag Nr. 159 ()
      10. September 2002, 02:05, Neue Zürcher Zeitung


      Konservatives Gipfeltreffen um Berlusconi
      Abstimmung der Positionen zu einer Neuordnung der EU
      Italiens Regierungschef Berlusconi hat in seinem Anwesen auf Sardinien für seine konservativen Kollegen aus den Reihen der Europäischen Volkspartei ein Gipfeltreffen organisiert. Daran haben die Ministerpräsidenten von sechs EU-Staaten teilgenommen und sich über ihre Vorstellungen einer Neuordnung der Union unterhalten.

      Auf Einladung des italienischen Regierungschefs Berlusconi haben sich am Montag fünf seiner Amtskollegen aus EU-Staaten, die derzeit von Regierungen des konservativen Lagers geführt werden, in einer Privatvilla des Mailänder Medienmilliardärs auf Sardinien zu einem informellen privaten Gipfeltreffen eingefunden. Dem Ruf Berlusconis folgten Raffarin aus Frankreich, Aznar aus Spanien, Balkenende aus den Niederlanden, Juncker aus Luxemburg und Durão Barroso aus Portugal. Insgesamt werden die Regierungsgeschäfte in sieben EU-Ländern von Politikern geleitet, die zur Grossfamilie der europäischen Volksparteien gehören; auf die Reise nach Sardinien hatte kurzfristig lediglich der Österreicher Schüssel zu verzichten, :laugh: der sich zu Hause um eine Regierungskrise zu kümmern hat.

      Seit Berlusconi in Rom die Amtsgeschäfte führt, sind die Grenzen zwischen seinen persönlichen Interessen und jenen des Staates, der Institutionen, der Regierung oder seiner Partei allgemein fliessend geworden. Dazu pflegt der Medienunternehmer im Kontakt zu anderen Regierungschefs einen sehr persönlichen und eher hemdsärmligen Stil, und er bildet sich einiges darauf ein, viele unter diesen bereits nach kurzer Zeit als «seine Freunde» zu bezeichnen. Unter Berlusconi hat es sich zudem auch eingebürgert, dass politische Treffen weder am offiziellen Sitz des Regierungschefs, in der Parteizentrale oder in einem Gebäude in öffentlichem Besitz stattfinden, sondern in eine der zahlreichen Privatresidenzen des Milliardärs verlegt werden. unmittelbar einleuchtend, wenn der staat zur privatsache in händen der mafia wird

      Zu dem kleinen Kreis der nach Sardinien Geladenen gehörten auch die Spitzen der Europäischen Volkspartei, unter ihnen deren Präsident, der Belgier Martens, sowie der ehemalige Chef der deutschen CDU, Schäuble. Diese beiden Politiker haben zuhanden des im nächsten Monat anstehenden Kongresses der Partei ein Arbeitspapier verfasst, das den künftigen institutionellen Rahmen der EU absteckt. Darüber ist in den Reihen dieses Lagers ein Seilziehen im Gange, bei dem sich dem Vernehmen nach die Befürworter und Gegner einer Stärkung der Brüsseler Zentrale gegenüber den Mitgliedstaaten in den Haaren liegen. Berlusconis eigene Partei, Forza Italia, spricht in diesem Zusammenhang von der Schaffung einer «Föderation souveräner Nationalstaaten».
      Eine solche Sicht wird auch von Berlusconis Stellvertreter Fini von der Alleanza Nazionale geteilt, der als Vertreter seines Landes im EU-Konvent an der Ausarbeitung einer europäischen Verfassung und der Neuordnung der EU mitwirkt.

      Berlusconi gewann im europäischen Rahmen beträchtlich an Statur, nachdem es ihm gelungen war, seine Partei fest im Gefüge der Europäischen Volkspartei zu verankern. Wenn die Sozialdemokraten in Deutschland die bevorstehenden Wahlen verlieren, verbliebe von den wichtigsten fünf EU-Ländern künftig lediglich noch Grossbritannien im Lager der Linken, wobei viele Beobachter die Meinung vertreten, dass Premierminister Blair politisch mehr mit Aznar und Berlusconi verbinde als mit seinen linken Gesinnungsgenossen. Doch wenn der konservative Block ihren Vorstellungen in der EU-Konvention Nachachtung verschaffen will, sollte er möglichst geeint antreten können.

      Äusserungen von italienischen Regierungsmitgliedern in der Vergangenheit, die von tiefsitzenden Ressentiments, Feindschaft oder zumindest einer gehörigen Portion Skepsis gegenüber der EU zeugen, haben sowohl im Inland als auch im Ausland Zweifel an der Zuverlässigkeit der Verantwortlichen in Rom als europäischer Partner aufkommen lassen. Dabei fielen vor allem der Lega-Chef Bossi, Verteidigungsminister Martino sowie Tremonti auf, der sich im Kabinett Berlusconi um die Belange der Wirtschaft kümmert. Auseinandersetzungen um die Europa-Politik führten zu Beginn des Jahres auch zum Rücktritt von Aussenminister Ruggiero. Die Bedenken im Ausland wurden überdies durch das Verhalten und die Manöver Berlusconis im Zusammenhang mit der Einführung eines einheitlichen europäischen Haftbefehls oder der internationalen Rechtshilfe genährt. Zu den überzeugten Europäern im Land gehört Staatspräsident Ciampi; seine Stimme ist immer wieder markant im Kreise jener zu vernehmen, die sich durch die feste Verankerung Italiens in der Gemeinschaft klare Vorteile versprechen.
      nzz.ch


      was man neuerdings alles konservativ nennt, erstaunlich. na ja, die mafia ist ja in der tat nicht mehr ganz neu, insofern konservativ :laugh::laugh::laugh:


      gruss an the_web
      Avatar
      schrieb am 11.09.02 07:36:10
      Beitrag Nr. 160 ()
      http://www.zweitausendeins.de/displayV2.cfm?dsplnr=2286&lang…

      100 offene Fragen. Diesen Fragen nachzugehen,
      wäre eigentlich Aufgabe der Politik, Polizei,
      Geheimdienste und des Militärs.

      Vorgeschichte.
      Frage 1. Wie intensiv waren die Beziehungen zwischen
      Taliban, dem ISI und der CIA? Frage 2. Wann trafen
      Abgesandte der US-Regierung zuletzt mit Vertretern der
      Taliban zusammen? Frage 3. Wann wurde entschieden, das
      Projekt einer Pipeline durch Afghanistan vorerst nicht weiter
      zu verfolgen - und wann wurde die Planung wieder
      aufgenommen? Frage 4. Ist es wirklich reiner Zufall, dass der
      Hauptstützpunkt der Terroristen in Florida lag, dem seit den
      50er Jahren berüchtigten Zentrum verdeckter
      CIA-Operationen - von der Schweinebucht- bis zur
      Iran-Contra-Affäre? Frage 5. Warum unterband Bush Anfang
      2001 die Untersuchungen terroristischer Verbindungen der
      Bin Laden-Familie? Frage 6. Wer in Washington entschied
      noch im Mai 2001, 43 Millionen Dollar an die Taliban zu
      überweisen? Frage 7. Woher hatte der Navy-Agent Delmart
      Vreeland seine Vorabinformationen über mögliche
      Terroranschläge auf New York und das Pentagon? Frage 8.
      Stimmt es, daß er davon schon im Mai 2001 die kanadischen
      Geheimdienste in Kenntnis setzte? Frage 9. Suchte Osama Bin
      Ladin wirklich im Juli 2001 das American Hospital in Dubai
      auf? Frage 10. Stimmt es, dass der FBI-Zentrale am 10. Juli
      ein warnendes Dossier des FBI-Büros Phoenix zugestellt
      wurde? Frage 11. War in diesem Dossier von verdächtigen
      arabischen Flugschülern die Rede, die ein Passagierflugzeug
      entführen könnten? Frage 12. Wurde in diesem Dossier
      empfohlen, sämtliche Flugschulen der USA auf verdächtige
      Studenten zu überprüfen? Frage 13. Was geschah mit diesem
      Dossier? Frage 14. Wem wurde es weitergereicht, welche
      Konsequenzen wurden aus dem Verdacht gezogen? Frage 15.
      Wer entschied darüber, keine weiteren Konsequenzen aus
      diesem Verdacht zu ziehen? Frage 16. Wurde der FBI-
      Zentrale drei Wochen später ein ähnlich lautender Verdacht
      aus dem FBI-Büro in Minnesota übermittelt? Frage 17. Wurde
      die CIA im Sommer 2001 vom israelischen Geheimdienst
      Mossad mehrfach über nahe bevorstehende Terroranschläge
      gewarnt? Frage 18. War in diesen Warnungen davon die
      Rede, dass entführte Flugzeuge als Waffe gegen Gebäude
      benutzt werden sollten? Frage 19. Teilte der Mossad darin
      mit, dass eigene Agenten in Kontakt mit Mohammed Atta
      stünden und ihn (vier Wochen vor den Anschlägen) in die
      USA begleitet hätten? Frage 20. Was waren die Reaktionen
      von CIA und FBI auf diese Warnungen? Frage 21. Wurden
      sie überhaupt an Mitglieder der Regierung weitergegeben?
      Frage 22. Wie ernst wurden sie genommen und welche
      Konsequenzen wurden daraus gezogen? Frage 23. Haben
      russische Dienste der CIA im Sommer 2001 mitgeteilt, dass
      25 Terrorpiloten für eine Selbstmordmission in USA
      trainieren? Frage Was erfuhr Bush im CIA-Briefing vom 6.
      August über die Drohung, dass Al Quaeda-Mitglieder
      Flugzeuge entführen und in nächster Zeit einen Anschlag in
      den USA ausführen könnten ? Frage 25. Wann warnte
      Wladimir Putin die CIA über die bevorstehenden Attacken
      und was war ihre Reaktion darauf? Frage 26. Stimmt es, dass
      August Hanning, Leiter des deutschen
      Bundesnachrichtendiensts (BND), die CIA informierte,
      "Terroristen aus dem Nahen Osten planten, Flugzeuge zu
      entführen"? Was waren die Reaktionen? Frage 27. Wer traf
      die Entscheidung, John O`Neills Fahndung nach Al
      Quaida-Zellen in Saudi-Arabien zu stoppen ? Frage 28. Wer
      traf die Entscheidung, John O`Neills Fahndung nach Al
      Quaida-Zellen im Jemen zu stoppen? Frage 29. Wer gab dem
      Ersuchen der US-Botschafterin im Jemen, Barbara Bodine,
      nach, John O`Neill die Einreise zu verweigern? Frage 30.
      Welche diplomatischen Erwägungen gaben den Ausschlag,
      den führenden Terroristenfahnder der USA von Ermittlungen
      an diesen Quellen abzuziehen? Frage 31. Wer entschied, John
      O`Neill den Job als Sicherheitschef des World Trade Centers
      anzubieten? Frage 32. Welcher Investor kaufte über die Alex
      Brown Bank vor dem 11. September 2000 UAL Putoptionen?
      Frage 33. Stimmt es, dass kurz vor dem 11. September zwei
      US-Schlachtverbände im Persischen Golf vor der
      pakistanischen Küste eintrafen? Frage 34. Stimmt es, dass in
      den Wochen vor dem 11. September 23.000 britische
      Soldaten - die größte Armada seit dem Falklandkrieg - im
      Rahmen der Operation "Essential Harvest" in den Persischen
      Golf verlegt wurden? Frage 35. Die Londoner Times
      berichtet, Salman Rushdie sei gewarnt worden, am 3.
      September in die USA zu fliegen. Wenn das stimmt, wer gab
      diese Warnung? Frage 36. Ist es wahr, das Ariel Sharon vom
      Mossad gewarnt wurde, am 11. September nach New York
      zu fliegen, um eine Rede zu halten? Frage 37. Warum wurde,
      wie der San Francisco Chronicle berichtet, Bürgermeister
      Brown gewarnt, in der Nacht des 10. September "bei seinen
      Reisen vorsichtig zu sein"? Frage 38. Warum wurden am 10.
      September, so Newsweek am 24.9., "von einer Gruppe hoher
      Vertreter des Pentagon die Reisepläne für den nächsten
      Morgen plötzlich gecancelt, anscheinend aufgrund von
      Sicherheitsbedenken"? Frage 39. Warum erfuhren offenbar
      auch einige andere Politiker von diesen Sicherheitsbedenken,
      woraufhin sie ebenfalls ihre Reisepläne umstellten? Frage 40.
      Warum aber erfuhr die Öffentlichkeit nichts von diesen
      Sicherheitsbedenken?

      Der 11.9.
      Frage 41. Was war der Zweck des Besuchs von ISI-Chef
      Ahmed ausgerechnet am 11. September in Washington?
      Frage 42. Warum wurde ein für den 11.9. geplantes
      Sicherheitsmeeting vom WTC-Management am 10.9.
      abgesagt? Frage 43. Warum sprachen die Passagiere oder
      Crewmitglieder von dreien der vier Flüge bei ihren
      Nottelefonaten von »Boxcutters« (Teppichmessern)? Frage
      44. Wann genau wurde Bush von dem ersten Einschlag in
      New York informiert? Frage 45. Warum behauptete er später,
      er habe den ersten Flugzeug-Einschlag ins WTC live im TV
      gesehen, obwohl der doch gar nicht gezeigt wurde? Frage 46.
      Warum sagte er später, dass er und sein Assistent Andrew
      Card anfangs glaubten, es handele sich um ein kleines
      Flugzeug? Frage 47. Wie kann es sein, dass der Präsident und
      sein Stab so ungenau über die Art des Flugzeugs informiert
      wurden? Frage 48. Warum blieb er auch, als ihm Card die
      Meldung vom zweiten Einschlag zuflüsterte, im Klassenraum
      der Schule von Sarasota sitzen und hörte weiter den
      Schulkindern zu, statt sich sofort mit seinem Stab zu
      besprechen? Frage 49. Warum wussten Bush und sein Stab
      zu diesem Zeitpunkt nicht, was der Flugaufsicht FAA und
      NORAD bekannt war: dass die Flugzeuge entführt worden
      waren? Frage 50. Wie kommt es, dass die New Yorker
      Feuerwehr von Anfang an von einem Terroranschlag
      ausging, während der Präsident und sein Stab ruhig ihren
      üblichen Geschäften nachgingen? Frage 51. Kann Nicholas
      Scopetta, der Chef der New Yorker Feuerwehr, erklären,
      warum sich in der U-Bahn unter dem WTC keine Passagiere
      befanden? Frage 52. Wie konnten die Hijacker alle
      Sicherheitssysteme auf den Flughäfen überwinden? Frage 53.
      Was ist dran an den Medienberichten, denen zufolge die
      Hijacker auch Tickets für Flüge nach dem 11. September
      gekauft hatten? Frage 54. Warum forderten die Hijacker die
      Passagiere auf, ihre Angehörigen anzurufen? Frage 55.
      Warum war bei den vier Flugzeugen kein einziger
      »unschuldiger« Moslem als Passagier an Bord? Frage 56.
      Warum blieb Attas Tasche am Flughafen stehen und wurde
      nicht an Bord genommen? Frage 57. Wer fand diese Tasche?
      Wie wurde sichergestellt, dass es sich um seine Tasche
      handelt? Frage 58. Warum packte Atta ein Video über das
      Führen von Flugzeugen, eine Uniform und sein Testament in
      eine Tasche, wo er doch wusste, dass er auf einer
      Selbstmordmission war? Frage 59. Warum ließ Atta seinen
      Führerschein im Mietwagen liegen? Frage 60. Wer rief das
      Weiße Haus am 11. 9. um 9.30 Uhr an, um vor einem
      möglichen Angriff zu warnen? Frage 61. Warum wurde um
      9.30 Uhr der Luftraum über dem Weißem Haus und dem
      Pentagon nicht überwacht? Frage 62. Wer gab den Befehl,
      das Weiße Haus um 9.45 Uhr zu evakuieren? 63. Was genau
      tat Donald Rumsfeld den ganzen Tag über, bevor er gegen
      15.30 Uhr im Pentagon eintraf? Frage 64. Wie erklärt sich der
      merkwürdige Flugweg von Flug 93 - also der Maschine, die
      in Pennsylvania abstürzte? Frage 65. Viele Zeugen glauben,
      dass diese Maschine abgeschossen wurde. Wenn dies nicht
      geschah, was ist dann die Erklärung dafür, dass die Überreste
      des Flugzeugs viele Meilen weit verstreut waren? Frage 66.
      Kann James Roche, Secretary der Air Force, erklären,
      warum Luftraumkontrolleure in einem Artikel des Nashua
      Telegraph behaupten, ein F-16-Jet hätte Flug 93 umkreist und
      sei zum Zeitpunkt des Crashs in Sichtkontakt gewesen? Frage
      67. Woher wusste Donald Rumsfeld um 17.30 Uhr, dass das
      in Pennsylvania abgestürzte Flugzeug drei mögliche Ziele im
      Visier hatte: Camp David, das Weiße Haus und das Kapitol?
      Frage 68. Warum versuchte James Roche nicht, die
      Flugzeuge in New York und Washington zu erreichen (sieben
      bzw. zehn Minuten entfernt von der McGuire Air Force Base
      in New Jersey)? Frage 69. Die Andrews Airforce Base liegt
      13 Meilen entfernt. Er hatte eine Stunde und 15 Minuten Zeit,
      auf das aufs Pentagon zusteuernde Flugzeug zu reagieren.
      Was geschah in dieser Zeit? Frage 70. Was war der offizielle
      Grund, warum Kampfflugzeuge des 305th Air Wing auf der
      McGuire Air Force Base nicht das zweite entführte Flugzeug
      in New York aufhielten? Dies wäre innerhalb von sieben
      Minuten nach 8.48 Uhr möglich gewesen. Frage 71. Warum
      wurde die Pentagon-Maschine nicht von einem Jet der 459ten
      Schwadron aus Andrews Airbase aufgehalten? Andrews AFB
      liegt nur zehn Meilen von Washington entfernt. Frage 72.
      Warum sagte Bush eine Woche später, er hätte versucht, das
      Flugzeug abschießen zu lassen? Frage 73. Col. Ken
      McClellan, Sprecher der Air Force, sagte am 11.9., dass
      Mohammed Atta an der Internationalen Offiziersschule an der
      Maxwell/Gunter Air Force Base eingeschrieben gewesen und
      von Augenzeugen gesehen worden sei. Warum widerrief er
      später diesen Bericht?

      Nachgeschichte.
      Frage 74. Wie konnten die Hauptverdächtigen in nur zwei
      Tagen »ermittelt« werden? Frage 75. Wie wurden ihre Autos
      so schnell entdeckt? Frage 76. Woher kamen die Fotos der
      19 Hijacker? Frage 77. Was ist mit den mindestens fünf
      angeblichen Hijackern, die noch leben? Frage 78. Wo sind die
      Flugrecorder? Frage 79. Warum wurden die meisten
      Flugschreiber nicht gefunden? Frage 80. Warum wurden die
      Daten der gefundenen Flugschreiber nicht veröffentlicht?
      Frage 81. Warum veröffentlichte das FBI die Protokolle des
      Funkverkehrs nicht? Frage 82. Warum gibt es keine Fotos
      oder Videos von der Absturzstelle im Pentagon, auf dem
      Wrackteile des Flugzeugs zu sehen wären? v83. Wie erklärt
      sich, dass Bin Laden in einem Interview mit dem
      pakistanischen Maganzin Ummat im September bekundete,
      nichts mit den WTC-Anschlägen zu tun zu haben? Frage 84.
      Wann und von wem wurde das Video gefunden - zu einem
      Zeitpunkt, da die Nordallianz und US-Truppen Kandahar und
      Jallalabad noch nicht erobert hatten -, auf dem sich Bin
      Laden angeblich der Anschläge rühmt? Frage 85. Warum
      waren (laut Monitor im Dezember) die entscheidenden
      Passagen falsch übersetzt)? Frage 86. Auf welche Materialien
      stützte sich Tony Blair, als er in der Woche nach dem 11.
      September verkündete, es gäbe »unzweifelhafte Beweise« für
      die Schuld Osama Bin Ladens? Frage 87. Warum trat der
      Direktor von Alex Brown, Mayo Shattuck III, am 15.
      September plötzlich zurück? Frage 88. Warum trat General
      Ahmed, der Chef des pakistanischen Geheimdienstes ISI, im
      Oktober plötzlich zurück? Frage 89. Warum glauben Ahmed,
      wie auch sein Vorgänger General Gul, dass andere
      Geheimdienste in die WTC-Attacken involviert waren?
      Welche Dienste meinen sie? Schenkte die CIA (oder der
      Mossad) ihnen Glauben? Frage 90. Warum sorgte Bush im
      November 2001 dafür, dass die Akten aus der Reagan-Ära
      unter Verschluss bleiben? Frage 91. Haben amerikanische
      Biowaffen-Labors die Anthrax-Briefe verschickt, um letztlich
      neue Forschungsgelder bewilligt zu bekommen? Frage 92.
      Wie ist das Statement des früheren UN-Waffeninspekteurs
      Richard Spertzel auf ABC zu bewerten, dass er "höchstens
      fünf Wissenschaftler in den USA kenne, die derart
      hochentwickeltes Sporenmaterial produzieren könnten"?
      Frage 93. Wie kommt es, dass Microsoft einen (falschen)
      Anthrax-Brief aus Malaysia genau an jenem Tag bekommt, in
      dem Bush dieses Land als eines seiner nächsten
      Staatsbesuchsziele nennt? Frage 94. Warum löste Bush im
      Frühjahr 2002 die Bin Ladin Task Force auf? Frage 95. Steht
      Osama Bin Ladin immer noch auf der Gehaltsliste der CIA?
      Frage 96. Stand John Walker Lindh, der »amerikanische
      Taliban«, jemals in Kontakt mit der CIA? Frage 97. Warum
      sitzt Lindh nicht in Guantánamo Bay? Frage 98. Stimmt Bush
      mit den Senatoren John McCain, Jospeph Lieberman, Porter
      Goss, Richard Shelby und Ron Paul überein, die eine
      Untersuchung wünschen und gesagt haben: "Die geheime
      Regierung setzt sich gegen die offene Regierung durch"?
      Frage 99. Warum wird in den USA keine dieser Fragen im
      Rahmen eines offiziellen Untersuchungsausschusses akribisch
      untersucht? Frage 100. Wäre, da der so genannte »Kampf
      gegen den internationalen Terrorismus« bereits einen Krieg
      zur Folge hatte und die Regierung Bush sich auf weitere
      Kriege gegen selbst definierte "Achsenmächte des Bösen"
      vorbereitet, nicht ein internationales oder UN-Tribunal
      angebracht, das die Geheimnisse des 11. September zu
      enthüllen sucht?
      Avatar
      schrieb am 11.09.02 20:33:14
      Beitrag Nr. 161 ()
      wie aus 130 kilogramm sprengstoff 380 gramm schwarzpulver werden oder:

      BÖLLER STATT BOMBEN


      Wie die Geschichte vom Terror-Pärchen zerfällt

      Von Matthias Gebauer
      Knapp eine Woche nach der Festnahme von zwei angeblichen Bombenattentätern in Heidelberg wird der Vorwurf des Terrorismus zunehmend fragwürdig. Weder gibt es die vermuteten Hintermänner, noch waren die gefundenen Chemikalien hoch gefährlich. Der von der Politik groß verkaufte Coup gerät zur zweifelhaften Inszenierung.

      Heidelberg - Im Kampf gegen den Terror brauchen die Feinde griffige Namen. Und so dauerte es nicht lange am vergangenen Freitagabend, bis auch zwei Möchtegern-Attentäter aus Heidelberg einen Namen hatten, der sich gut einprägte. Der 25-jährige Osman P. und seine 23-jährige Freundin Astrid E. waren von da ab das "Terror-Pärchen", das den "schwersten Anschlag auf eine US-Auslandseinrichtung seit dem 11. September" plante, wie die "Washington Post" dramatisch vermeldete.
      Wenige Tage nach der spektakulären Festnahme in einer beschaulichen Heidelberger Wohngegend lichtet sich der Nebel um den Schauplatz des Blitz-Angriffs im Anti-Terror-Kampf deutscher Behörden. Je mehr Fakten aus den Ermittlungen bekannt werden, umso deutlicher wird, dass Osman P. und Astrid E. keine professionellen Gotteskrieger im Auftrag al-Qaidas oder einer anderen Terror-Organisation sind. Dementsprechend wenig überraschte es, dass die Heidelberger Justiz am Mittwoch mitteilte, dass beide bisher kein "Geständnis im Sinne des Haftbefehls" abgegeben hätten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, sie hätten anlässlich des Jahrestages der Attacken vom 11. September einen Bombenanschlag auf einen US-Supermarkt in Heidelberg geplant.

      Dass die Darstellung der Gefahr durch das angebliche "Terror-Pärchen" übertrieben war, signalisiert auch, dass der für Terrorismus zuständige Generalbundesanwalt Kay Nehm das Verfahren bisher nicht an sich gezogen hat und dies nach Einschätzung seiner Ermittler auch nicht tun wird. Dabei hatte Bayerns Innenminister und "Kompetenz"-Team-Mitglied Günther Beckstein (CSU) den Heidelberger Fall sofort benutzt, um seine Kritik an der vermeintlich zu laschen Terror-Bekämpfung der Bundesregierung zu begründen, und seine Forderungen nach strengeren Ausländerkontrollen und Sicherheitsüberprüfungen bei Menschen wiederholt.

      380 Gramm Schwarzpulver
      Vielleicht hätte Beckstein mit seinen Kommentaren etwas vorsichtiger sein sollen, denn die vom baden-württembergischen Innenminister Thomas Schäuble (CDU) am Freitag eilig präsentierten Beweise gegen die beiden Verdächtigen werden immer fragwürdiger. So hatte Schäuble gesagt, dass in dem Haus des Pärchens 130 Kilogramm Chemikalien zur Herstellung von hochexplosivem Sprengstoff gefunden wurden. Die soll Osman P. bei seinem Arbeitgeber, einem Großhandel für Chemikalien, gestohlen haben. Aus dem Chemielager auf der Terrasse habe der Mann Bomben bauen wollen, folgerte Schäuble.

      Mittlerweile haben die Ermittler die Chemikalien untersucht. Das Ergebnis: Bisher verfügte Osman P. nur über gerade mal rund 380 Gramm Schwarzpulver, dessen Beschaffung auch ohne Chemiekenntnisse nicht gerade schwierig ist. Ein Anschlag am 11. September wäre demnach gar nicht möglich gewesen. Insgesamt, so die Einschätzung der Sprengstoffexperten, hätte Osman P. aus den gefundenen Stoffen etwa 20 Kilogramm des Stoffes herstellen können, der in jedem handelsüblichen Silvester-Kracher enthalten ist.

      Osman P.s Arbeitgeber teilte unterdessen mit, dass in seinem Lager nur Chemikalien lagerten, die man in jedem Baumarkt legal erwerben könnte.
      Becksteins wiederholte Forderung nach schärferen Kontrollen von Personal in sicherheitsrelevanten Bereichen und der dazu nötigen Lockerung des Datenschutzes wurde mit dieser Erkenntnis schlagartig substanzlos.

      Rohrstücke und Zünder passen nicht
      Als vergleichsweise harmlos entpuppten sich auch die fünf vermeintlichen Rohrbomben aus dem Appartement des "Terror-Pärchens". Innenminister Schäuble hatte noch am Freitag von "fertigen" Bomben gesprochen, die nur noch platziert werden sollten. Mittlerweile sind sich die Ermittler des Landeskriminalamtes nicht mehr sicher, ob die gefundenen Rohrstücke und die angeblichen Zünder überhaupt zu einer Rohrbombe kombiniert werden können, da sie nicht richtig zusammen passen. Ob Osman P. überhaupt in der Lage war, solche Bomben zu bauen, ist weiter unklar, obwohl die Anleitung dazu im Internet leicht zu finden ist.

      Auch der angeblich stark religiös geprägte Hintergrund des Pärchens stellt sich nach den Festnahmen als weniger eindeutig dar. So hatte Schäuble über Osman P. von einem radikalen, streng gläubigen Muslim gesprochen. Die Wirklichkeit sieht anders aus: In keiner der Heidelberger Gemeinden ist der 25-jährige Türke regelmäßiger Gast, lediglich sein Vater ist als eifriger Moschee-Besucher bekannt. Menschen aus dem Umfeld des Pärchens berichten mittlerweile, dass der Lebensstil von Osman P. überhaupt nicht den engen Regeln des Islam entsprach. So trank Osman P. in der Walldorfer Markstube gern Alkohol, hatte mehrere Beziehungen zu Frauen und stand schon wiederholt wegen Drogenkonsums und -handel vor dem Richter. Im Jahr 1999 wäre er sogar fast abgeschoben worden, da er wegen eines Drogendelikts verurteilt wurde. Zum Bild des radikal-islamischen Attentäters will das nicht so recht passen.

      Private Motive?
      Die Behörden kommentieren all diese Fakten bisher nicht. Zwar sind sich die beteiligten Ermittler sicher, dass Osman P "irgendwas" mit den Chemikalien vorhatte. Ob es aber ein gezielter Anschlag auf US-Einrichtungen werden sollte, werde für sie immer unklarer, gesteht einer der Fahnder ein.

      Mittlerweile gibt es auch Gerüchte, dass sich die beiden Verdächtigen vielleicht aus ganz anderen Gründen an dem US-Supermarkt "PX" rächen wollten, in dem Astrid E. als Kassiererin arbeitete. So berichteten Bekannte des Paares in der Lokal-Presse, dass Astrid E. mit der Leitung des Marktes Probleme gehabt habe und womöglich gekündigt werden sollte. Stellen sich diese Gerüchte als wahr heraus, wird der Terror-Verdacht immer unhaltbarer.

      Gleichwohl nähren die bekannten Fakten aus den Ermittlungen weiter den Verdacht, dass besonders Innenminister Schäuble den Fall des "Terror-Pärchens" im Zusammenhang mit dem Jahrestag des 11. Septembers, aber auch wegen des laufenden Wahlkampfes, unbewusst oder absichtlich überdramatisiert hat. Auf eine entsprechende Nachfrage reagierte der Innenminister bei einer Presskonferenz am Dienstag mehr als gereizt, blieb aber eine Antwort schuldig.

      spiegel.de


      unsere terrorbekämpfer thomas schäuble und beckstein :laugh::laugh: und der starke staat, den sie sich wünschen, so werden sie es nicht ganz schaffen :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.09.02 20:42:27
      Beitrag Nr. 162 ()
      prima klima für verdachtsmomente aller art



      DER 11. SEPTEMBER IN DEUTSCHLAND

      Kaputte Scheiben und ein zu langer Toilettenbesuch
      Auch in Deutschland war der 11. September mit Angst und Nervosität erwartet worden. Die Bilanz fiel bisher harmlos aus: In Gotha gingen die Scheiben einer McDonald`s-Filiale zu Bruch, in Berlin verdächtigte eine verunsicherte Stewardess einen Fluggast, weil der zu lange auf dem stillen Örtchen blieb, und auf dem Flughafen Düsseldorf sorgte eine Damenhandtasche für Aufregung.

      Der schadenreichste Zwischenfall ereignete sich im thüringischen Gotha: Hier bewarfen zwei vermummte Männer am Morgen die Fensterscheiben einer Filiale der amerikanischen Fast-Food-Kette McDonald"s mit Pflastersteinen. Die Steine waren nach Angaben der Polizei mit Zetteln umwickelt, auf denen antiamerikanische Parolen zu lesen waren, die die USA unter anderem als "Völkermordzentrale" bezeichneten. McDonald"s sei ein Symbol des US-Imperialismus soll es auf den Zetteln geheißen haben, die mit "Kampfbund für Deutschlands Freiheit" unterzeichnet waren.

      Ebenfalls am Vormittag hatten Beamte des Bundesgrenzschutz (BGS) auf dem Berliner Flughafen Tegel ein Flugzeug umstellt, das aus Frankfurt am Main gekommen war. Einer Stewardess war aufgefallen, dass sich ein Mann ungewöhnlich lange auf der Toilette aufgehalten hatte. Anschließend wollte sie Veränderungen an der Toilettenverkleidung bemerkt haben. Die Untersuchung des BGS brachte Entwarnung. Wie ein Sprecher erklärte, sei die Stewardess wegen des Jahrestages der Terroranschläge möglicherweise besonders aufmerksam gewesen.

      Auf dem Flughafen Düsseldorf wurde vom BGS ein tennisplatzgroßes Gebiet im Terminal A abgesperrt, weil dort eine einsame Handtasche gesichtet worden war. Eine halbe Stunde später kam auch hier die Entwarnung: Die Besitzerin der Tasche hatte das gute Stück einfach vergessen.

      Der Rummel, der durch die vergessene Tasche entstanden ist, ist jedoch typisch für den Jahrestag des Terrors. Trotz allem Willen zur Normalität war der 11. September 2002 kein Tag wie jeder andere. Vor allem an den Flughäfen herrschte weniger Gedränge als an anderen Tagen. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt musste die Lufthansa nach eigenen Angaben insgesamt sechs Flüge wegen mangelnder Nachfrage streichen. Dabei handelte es sich um die Ziele New York, Washington und Boston sowie die jeweiligen Rückflüge nach Frankfurt. Wie die Betreiber-Gesellschaft Fraport mitteilte, sei in Frankfurt ein weiterer Flug der Linie Northwest nach Detroit annuliert worden. "Ein bisschen ruhiger als sonst war es schon", so eine Fraport-Sprecherin gegenüber SPIEGEL ONLINE. Ansonsten habe aber weitgehend normaler Betrieb geherrscht.

      Ein besonderes Anliegen hatte eine Lufthansa-Crew in München. Sie war vor genau einem Jahr aus der bayerischen Landeshauptstadt nach Boston aufgebrochen, wegen der Anschläge jedoch nach Halifax umgeleitet worden. In diesem Jahr wollte die Besatzung ihren Flug nach Boston zu Ende bringen und meldete sich deshalb freiwillig für die gleiche Strecke.

      Der Bundesgrenzschutz sah keinen Anlass, die seit einem Jahr geltenden hohen Sicherheitsstandards am Frankfurter Flughafen weiter zu erhöhen. In Düsseldorf wurde das Sicherheitspersonal am Flughafen nach Angaben eines BGS-Sprechers dagegen noch einmal aufgestockt. Es sei wichtig, den Menschen ein subjektives Sicherheitsgefühl zu vermitteln. Dass dies nicht immer gelingen kann, zeigt eine weitere Episode dieses aufgeregten Tages: Im baden-württembergischen Kurort Bad Säckingen hatten Unbekannte angekündigt, zum Jahrestag der Terroranschläge in der örtlichen Sparkasse eine 23-Kilogramm-Bombe zu zünden. Die Innenstadt wurde drei Stunden lang gesperrt. Die Polizei räumte das Gebäude und durchsuchte es mit Sprengstoffspürhunden, nachdem der angebliche Zeitpunkt der Explosion verstrichen war. Eine Bombe wurde nicht entdeckt.
      Stefan Kaiser

      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 11.09.02 21:38:41
      Beitrag Nr. 163 ()
      @antigone, @all
      Warum das für mich so überzeugend ist und nicht......."esotherisch". Die meisten Menschen, so wie ich, wuchsen und wachsen in Großstädten auf. Wenn man die Augen "offen" hält, bemerkt man so manches. Ich kann mich gut erinnern, ein paar Jährchen ist`s aber schon her, da standen selbst vor kleineren Pizzabuden.........ungewöhnlich oft "dicke Schlitten". Hat ja eigentlich nix weiter zu sagen, ich weiß, wunderte mich halt nur. Freunde von mir(wohnten in andren Stadtteilen) "bildeten" sich zB ein, immer "diesselben Typen"....."einkaufen" gesehn zu haben.(Stammkunden halt;))
      Ich mag Sport und besonders Fußball(jo, typisch;)) und "Ablösesummen" waren schon immer ein Thema für sich aber so extrem...........wie in den letzten Jährchen war`s nicht. Italien war dbzgl. ja...........immer "spendabel" und.........alle andren zogen nach........und der Sport blieb auf der Strecke :laugh:, neee im Ernst, jedenfalls verwunderte mich das damals schon.
      Ich als, "esotherischer Verschwörungstheoretiker", neige dann dazu diese "Realitäten" zu sehn, sie mir zu merken und sie...........zu addieren/mir meine Gedanken darüber zu machen. Könnte es unter Umständen eventuell vielleicht sein, daß, ich will jetzt keine Namen nennen, die ein oder der andre nach..........."einer ähnlichen Formel" vorgeht???? Behaupte jetzt einfach mal: JA und deshalb gefällt`s mir hier auch so gut.


      zu #156
      .....joo, da habense mit Sicherheit "brandgefährliche" erwischt. Bevor die "Aufschreierei" losgeht, hey, ich will`s nicht runterspielen aber sollte sowas denn "überbewertet" werden. Na also und wenn man`s "nüchtern" betrachtet........"Idioten" wie`s nunmal immer welche geben wird und sicherlich geht eine "gewisse Gefahr" davon aus nur...........wer letztlich, Entschuldigung, aber SO SAUBLÖD ist, über den muß/kann man doch nur :laugh:, oder??? Wenn mich etwas besorgt..........dann sind`s jedenfalls Menschen von ganz, ganz andrem Kaliber.
      Bei der Gelegenheit und bevor`s mir "untergeht" (wollte es ja schon bei #158 als PS gepostet haben) fiel eigentlich wem auf was Hr.Stoiber "daraus" gemacht hat???? Sinngemäß "boah, 130kg Sprengstoff, die hätten ja halb Heidelberg in Schutt und Asche gelegt." Ich sach dazu........."PanikFürNixMacher".
      So, damit`s "fair" bleibt sach ich jetzt noch was zum Schröder. Da fiel mir auf, ganz am Ende der Sendung als er über Bildung sprach, WOLLTE "PanikFürNixMacher-Ede" ihm ins Wort fallen und bestimmt was gemeines sagen aber......letztlich ließ Schröder ihn ja gar nix sagen außer Rumstammelei denn er fiel ihm doch sofort ins Wort und machte ihn "rund". So hab` ich`s jedenfalls in Erinnerung und gerne würd` ich das nochmal sehn um`s mir zu bestätigen oder halt nicht. Letztlich egal, fiel mir halt auf und darüber las ich noch nix im Board aber wenn`s so war..........."steht" das doch jedenfalls im krassen Widerspruch zu der ihm sonst vorgeworfenen "ruhigen Hand" sondern hat viel eher was von`nem......."Heißsporn".







      @JoeUp
      Da ich "Fragen" mag, find` ich dieses Posting besonders gut. Antworten auf Fragen mag ich noch lieber und unter diesem Aspekt, gefällt`s mir nicht so gut. Da es für mich jedoch in der Natur der Sache liegt, daß man erstmal Fragen formuliert haben muß um an Antworten zu kommen, bleibt`s letztlich bei Satz1.;) Danke JoeUp.
      WW




      Sah grad(11.09.02 - 14:42Uhr), daß User Xylophon triumphiert. :laugh:, ich gönn`s ihm/ihr ja diesen......."inneren Vorbeimarsch". Ist ja auch nicht leicht wenn alle sooooo gemein sind zB "Deep Thought - #135" "Irrlichte", :laugh: Kann ja nicht lange dauern bis dieses Posting auch hier auftaucht. Na, dann warten wir mal ab.
      15:15 und siehe da.........antigone hat schon reagiert, sehr gut obwohl.........eigentlich nicht. Männo "antigone", jetzt haste mir alles "zerstört". Behaupte mal, jetzt taucht das in diesem Thread nicht mehr auf. Naja, ist ja auch besser so und beantwortet hast Du es kurz und bündig aber was mir auffällt..........ja, hast Du denn gar kein Herz, daß Du ihn(entnahm ich Deiner Antwort) so in die "Bredouille" bringst.
      16:24 - Thema: TERRORANSCHLAG IN HEIDELBERG VERHINDERT !!! - #56
      16:27 aaaah, sehr gut denn auch DeepThought hat sich gemeldet. Grad gelesen und auch hier gilt........."wat `ne fiese Möp".
      ........kleiner Mitschnitt;) des heutigen Tages und......."unzensiert"......





      Mit dem Verweis auf #64 vor`m PS und das auch nur für eventuelle zukünftige "JaWasWeißIchDennWasNochAlles-Untersteller" ist das Thema Esotherik und Verschwörungstheorie für mich hiermit erledigt.(hoffe das war im Sinne aller noch denkenden Menschen hier im Thread)

      @Deep Thought
      .......................nicht Du mußt :O, ich müßte vor Scham im Boden versinken denn ein "Ehre wem Ehre gebührt" wäre meine Antwort darauf gewesen und was hätte das groß an Zeit gekostet???? Eben drum mein ENTSCHULDIGUNG und falls Du Dich wirklich darüber gefreut haben solltest...........................wird die Sache im Grunde doch noch unentschuldbarer.
      WW




      Ha, 20:57 und seh` grad "antigone" bringt mir.........schon wieder alles durcheinander.;) Egal, und obendrein ist`s ja auch Dein Thread.
      Hier noch `nen was zum...........Lachen. Also ich find` die Entwicklung die der nimmt so klasse.

      Thread: Ha ha ha, diesen Mann wollt Ihr weiterhin zum Bundeskanzler ? Thema: Ha ha ha, diesen Mann wollt Ihr weiterhin zum Bundeskanzler ?

      Schade, denn Kostolany war ne ganze Zeit "letzter Eintrag" und da gefiel er mir noch viiiiiieeeeel besser :laugh:


      Schönen Abend Euch allen noch
      WW
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 14:01:02
      Beitrag Nr. 164 ()
      @the web #155,

      wann´s losgeht?

      hmm, es läuft ja schon. aus der luft werden die angriffe massiver (natürlich alles selbstverteidigung, muss man sich wehren, wenn so ne F15 / F18 von ner kalaschnikow beschossen wird

      weiter sind schon zwei luftwaffenstützpunkte im kurdengebiet unter nato-kontrolle. ebenso kann davon ausgegangen werden, dass die green barétts schon längst im land aktiv sind.

      btw: hatte gestern abend mit ner amerikanerin gechattet und die wähnt ihren hubby zur zeit im krieg und zwar nicht in afghanistan, sondern im irak!

      wann und in welchem aussmass grössere bodentruppen bewegt werden, hängt m.e. davon ab, wie weit die special forces kommen.

      die werden zunächst mal, gemeinsam mit den cia offizieren die kurdenfürsten gegeneinander ausspielen und kontakte bei den shiiten knüpfen.

      weiter wird vor grösseren aktionen wohl versucht werden, irgend nen faulen uno-kompromiss hinzuzimmern und der preis für ne russische und chinesische enthaltung im sicherheitsrat auszuhandeln.

      wenn ich mich recht erinnere, soll der chinese am 25.10. bei debilju auf der ranch zu gast sein.

      also wird wohl so anfang november mit grösseren ereignissen zu rechnen sein.
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 17:21:46
      Beitrag Nr. 165 ()
      bush und die uno
      Langfristige Bedrohung
      Die Drohungen werden von Tag zu Tag deutlicher: Wenn du unsere Bedingungen nicht akzeptierst, bist du für uns kein Gesprächspartner mehr - wenn du uns nicht folgst, dann handeln wir allein. Präsident Bush droht - und gibt dem Bedrohten eine letzte Chance, zu entkommen. Adressat ist nicht etwa der Irak. Bedroht werden die Vereinten Nationen -, laut ihrer Charta gegründet, um "künftige Generationen vor der Geißel des Krieges zu bewahren".

      Kommentar
      von ERIC CHAUVISTRÉ

      In den Augen von Präsident Bush hat der UN-Sicherheitsrat den Krieg gegen den Irak abzusegnen: Er soll Bagdad eine Frist setzen und die Hürden für Inpektionen so hoch legen, dass es schließlich zu einer Konfrontation mit dem Irak kommt. So wird sich die US-Regierung schließlich bei einem Angriff innen- wie außenpolitisch auf die Autorität der UNO berufen können - nur darum geht es dem Präsidenten.

      Bushs Plan könnte aufgehen. Denn der UN-Sicherheitsrat ist selbstverständlich kein Gremium, dessen Mitglieder weise waltend nur den Frieden der Welt im Sinn haben. Man sollte ihn als das sehen, was er ist: Eine Versammlung großer Militärmächte, die ihre Interessen ausbalancieren. Seine Zustimmung ist deshalb keine moralische Legitimation für einen Krieg.

      Man muss den Sicherheitsrat deswegen nicht abschaffen wollen. Er kann immerhin verhindern, dass die Großmächte bei einem Konflikt auf unterschiedlichen Seiten stehen. Wenn das Gremium aber offensichtlich nur die militärischen Pläne seiner ständigen Mitglieder legitimieren soll, wird es auf Dauer an Autorität verlieren. Und wenn zwei seiner Mitglieder - die USA und Großbritannien - offen damit drohen, bei einer Nichtzustimmung des Sicherheitsrats allein zu handeln, bleibt den anderen Mitgliedern ohnehin nur die Wahl zwischen blinder Gefolgschaft und dem Fall in die Bedeutungslosigkeit. Was Bush als Stärkung der UNO verkauft, ist deshalb nichts anderes als die erpresserische Instrumentalisierung ihrer Institutionen.

      Leider wird dies nicht nur dem Sicherheitsrat, sondern langfristig der Organisation als Ganzem schaden. Deshalb ist es legitim und richtig, den Krieg der US-Regierung auch dann nicht zu unterstützen, wenn sie einen Freibrief des UN-Sicherheitsrats erhält. Denn die Organisation der Vereinten Nationen ist erhaltenswert: als Forum zur Schlichtung von Konflikten und zum Ausgleich von Interessen, nicht aber als Erfüllungsgehilfe für hoch gerüstete Militärmächte und als Kriegspartei auf Abruf.


      taz vom 13.9.2002
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 10:23:38
      Beitrag Nr. 166 ()
      @The_Web, #155,

      mit einer Beantwortung deiner Frage wollte ich mir ein wenig Zeit lassen. In der letzten Woche haben wir in einen höheren Stab den Einsatz der Bundeswehr zur Hochwasserhilfe und im Katastrophenfall analysiert, bewertet und sinnvolle Verbesserungsvorschläge erarbeitet.
      Randlich ging es auch immer um die sog. Irak-Frage!

      Die überdeutliche mehrheitliche Meinung (95%) lehnt eine aktive deutsche Beteiligung in einem militärischen Irakkonflikt ab. Die Ablehnung der Ostdeutschen ist deutlich höher! Hier wirkt bei vielen noch das Trauma:
      2. Einmarsch der Deutschen in Tschechien 1968 (nach 1938) im Rahmen der Bruderhilfe gegen Dubzek nach

      Auch deshalb ist Haltung der Ostdeutschen zum Auslandseinsatz der Bundeswehr besonders negativ und kritisch!
      Insgesamt ist die Bundeswehr technisch, personell und vor allem moralisch - gilt auch für die Japaner - nicht in der Lage an einem Krieg teilzunehmen.

      Die Soldaten der Bundeswehr stehen zur Landesverteidigung und sind seit mehr als 40 Jahre dazu ausgebildet worden. Eine aggressive "Angriffsausbildung" hat es nie gegeben, das meine ich mit der moralischen Qualität; sie wäre auch nicht vermittelbar!
      Ebenso fehlen für taktische Operationen im "Angriff" alle technischen Ausrüstungen und Kampfmittel.

      Mit Reduzierung der Wehrpflicht auf ca. 9 Monate ist eine Vollausbildung nicht mehr gewährleistet; schon aus dieser Sicht wäre ein derartiger Einsatz unverantwortlich.

      Auslandseinsätze sind freiwillig für Wehrpflichtige, Zeitsoldaten und Reservisten. Ohne die genannten Freiwilligen wären heute schon die Einsätze im Kosovo und in Afghanistan nicht durchführbar.

      Für einen Irakeinsatz gilt es keine Freiwilligen und nur mit den wenigen Berufssoldaten sind solche Operationen nicht machbar.

      Zur allgemeinen Einschätzung der Lage sehe ich keinen Krieg im Irak, mögen Bush und Blair noch so lauthals sein.

      Begründungen:
      1. Es gibt keinen in sich schlüssigen Kriegsgrund
      2. Es gibt keine nachhaltige anschließende politische Lösung

      Spielen wir mal grob durch, was in Florida und West Point schon tausendmal simuliert wurde:

      1. Ziel
      Beseitung der Politschen Führung im Irak und Zerstörung aller potentiellen Einrichtungen für die Entwicklung von ABC-Waffen im Lande

      2. Weisung (durch den OB Bush/Rumsfield an den Generalstab)
      Erarbeitung von Operationsplänen zur Erreichung der Ziele

      3. Beurteilung der Lage
      3.1. Feindlage

      - politsch
      - geostrategisch (Gelände, Flüsse, Hindernisse,Klima, usw.)
      - militärische Kräfte
      - Absichten, Verbündete
      - mögliche Nebenfolgen

      3.2 Eigene Lage

      - politisch (USA+UN??)
      - geostrategisch (wie oben)
      - militärische Kräfte
      - Varianten, Verbündete
      - mögliche Nebenfolgen

      4. Kräftevergleich

      - Kampfwert
      - Ausrüstung und Beweglichkeit
      - Versorgung und Unterstützung
      - Führungsmittel

      5. Beurteilung

      6. Entschluß

      z.b. Kommandoeinsatz oder Angriff mit 1 oder 2 Schwerpunktachsen (Nord/Süd) oder nur Luftangriff, usw.

      7. Operationsplan (in 3 - 4 Phasen gegliedert)

      - Truppeneinteilung und Befehlsgebung
      - mil. Ziele und Zwischenziele
      - Schwerpunkte und Bewegungsabläufe
      - Führungslinien und Raumordnung

      - Koordinationen
      - Kampfunterstützung (Luftwaffe, Marine, Verbündete)
      - Aufklärung und Sicherung
      - Logistik
      - Verbindung

      8. Operationsfehl

      9. Befehl der Operation

      Es möge sich jeder user ein eigens Bild nach dem vorgestellten Grobschema machen, wo die Risiken aus politscher und militärischer Sicht liegen.


      Grüsse
      Gilly
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 17:07:39
      Beitrag Nr. 167 ()
      Von der Ente, die ein dicker Hund ist

      Ekkehard Jänicke 15.09.2002

      Erfanden BILD am Sonntag oder der BND eine "Geheimwaffe Saddams" als Wahlkampfhilfe für Stoiber?

      Am letzten Wochenende vor der Bundestagswahl verbreitete dpa Samstagmittag die Geschichte als Vorabmeldung der "Bild am Sonntag" und die Medien verbreiteten sie wie ein Lauffeuer weiter: Der Irak habe Kampfflugzeuge vom Typ MIG-23 zum Einsatz biologischer und chemischer Waffen mit Fernsteuerungen zum unbemannten Einsatz im Umkreis von 1.000 Kilometern umgerüstet. Dies sei eine Erkenntnis des Bundesnachrichtendiensts. BND-Chef August Hanning habe am vergangenen Mittwoch Bundestagsabgeordnete in Berlin "vertraulich" darüber informiert.

      Wahlkampfeinmischung zu Gunsten Stoibers gegen die Kräfte, die der US-Kriegspolitik skeptischer bis ablehnend gegenüber stehen? Das Treffen des BND-Chefs mit Abgeordneten wird nicht dementiert, doch wenn auch erst nach gut dosierter etwa achtstündiger Wirkungsdauer der Meldung setzten die Medienprofis beim BND in Pullach das Mittel des inhaltlichen Dementis ein: Die unter Berufung auf das Blatt "verbreitete Darstellung über die angebliche Umrüstung von russischen MIG-23-Kampfflugzeugen durch den Irak zu unbemannten und ferngesteuerten Maschinen entspricht nicht den Erkenntnissen des Bundesnachrichtendienstes und wurde auch nicht vom Bundesnachrichtendienst berichtet", heißt es in einer Erklärung des BND.

      Nach Telepolis-Recherchen über die technischen Realisierungsmöglichkeiten einer MIG-23-Umrüstung bei Experten, ehemaligen MIG-23-Piloten oder Wartungstechnikern und Ingenieuren der DDR-Luftwaffe behielten die Zweifler an der Geschichte die Oberhand. Doch selbst die Fachleute, die eine Fernsteuerung der MIG-23 zwar für sehr aufwendig, aber realisierbar halten, da die Maschinen bei besagtem Zweck nicht wieder landen müssten, äußerten Zweifel, da es billigere Trägerwaffen gäbe und jede flugfähige MIG-23 für den Irak bemannt noch in der Abwehr von Angriffen nach den enormen Verlusten der irakischen Luftwaffe in den Kriegen und jüngsten US- und britischen Bombenangriffen ihre Funktion im der Luftverteidigung habe.

      Alle Befragten fanden überdies den Zeitpunkt der Veröffentlichung der angeblichen Erkenntnisse "etwas merkwürdig". Die angeblichen BND-Erkenntnisse nach "Bild am Sonntag" und dpa-Meldung waren noch zusätzlich mit einem "alten Hut" aufgepeppt worden: Weiter hieß es nämlich, den BND-Erkenntnissen zufolge verfüge Saddam Hussein bereits über alle theoretischen Kenntnisse zum Bau von Atomwaffen. Kein Wunder, da geht es Saddam wie allen Internetnutzern, die Bauanleitungen sind im Netz zu finden, doch die Bauteile bietet auch keine Online-Auktion.

      Nun stellen sich einige Fragen und im Zwielicht steht dabei: BND-Chef August Hanning, der schon unter Helmut Kohl Geheimdienstarbeit im Kanzleramt koordinierte. Wenn die Unterredungen mit Abgeordneten stattfanden, dann mit wem und welchen Inhalten und waren sie mit dem Bundeskanzleramt abgestimmt? Wer ist Urheber der gezielten Desinformation über die ferngesteuerten MIG-23-Jets? Der BND, Teile des BND, oder aber "nur" "Bild am Sonntag"?

      Die achtstündige Wartezeit des BND, der rund um die Uhr Medien beobachtet, bis zu seinem Dementi spricht für eine gezielte Kooperation mit den Erfindern der Ente, wenn nicht für die Urheberschaft der Schlapphüte. "Bild am Sonntag" hält die Ente weiter im Internet aufrecht.

      heise.de
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 17:13:16
      Beitrag Nr. 168 ()
      Antigone...der Mist lief zumindest Vormittags ständig über den Ticker von NTV.
      Lancierte Hünerscheiße zur Manipulation des mehrheitsbeschaffenden Mobs ;)
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 17:30:18
      Beitrag Nr. 169 ()
      karpfenkarl ;)
      und von böller statt bomben oder wie aus 130 kg sprengstoff 380 gramm schwarzpulver wurde... will auch keiner mehr was hören, nachdem nun dementiert werden muss. war vorher irgendwie besserer stoff :laugh:

      angela merkel stattdessen noch die woche bei der grossen aussprache im bundestag:

      .... konnte ein furchtbarer anschlag in heidelberg verhindert werden :laugh::laugh::laugh:

      sie hätte es besser wissen können.... wir brauchen dringlich ein bedrohungsszenario :laugh: seit einem jahr bedrohung jeden tag................. und wieder nix :eek:
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 17:32:25
      Beitrag Nr. 170 ()
      Leider ist die Meldung aber jeweils in den Köpfen der Fliegenscheißefresser drin :mad:
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 17:37:16
      Beitrag Nr. 171 ()
      genau antigone

      alles panikmacher die vonner union

      von den millionen moslems ist kein einziger radikal und gewaltbereit

      juhuuuuuuuuu es lebe multikulti

      hoch lebe claudia roth die fette wachtel
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 17:38:02
      Beitrag Nr. 172 ()
      und genau darum gehts, deswegen muss man den schmarrn, obwohl mans besser weiss, auch noch in der bundestagsdebatte wiederholen :mad:

      die tatsachen spielen keine rolle, das was in den köpfen versenkt wurde, soll sie ersetzen und die wirklichkeit illuminieren (am besten mit brandbomben?).


      ansonsten: altes christliches prinzip ;) - erlebt eben nicht nur im board durch umfassende bse seine wiederauferstehung :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 18:56:05
      Beitrag Nr. 173 ()
      Und die Festnahme der angeblichen Täter, die durch eine Blockwärterin ... ähemmmm .... "aufmerksame Kellnerin" denunz... ... ähemmm .. der Gesta.... ähemmmmm .. dem FBI gemeldet wurde, war ja weltweit ausgestrahlt worden.

      Interessant, wie ein NAchrichtensprecher sagte "Der Sprengstoff wurde noch an Ort und Stelle gezündet".
      Dazu folgende Bilder:

      Eine Reisetasche hinter dem Kofferaum auf dem Asphalt fliegt in zwei teilen etwa 2 Meter auseinander. Nix Sprengstoff. Der einzige Sprengstoff war die Zündkapsel des FBI.
      Aber es passte halt zur Hollywood-Dramaturgie der US-Aussenpolitik un des nahen 11.9.


      KEIN SCHWEIN fragt nach der früheren FÖRDERUNG von Sadam Hussein und Bin LAdenn durch die USA.

      Eigentlich sind genau die USA es, die jetzt sich selber bombardieren müssten - sie haben eine Achse der Bösen erst ermöglicht.
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 09:50:06
      Beitrag Nr. 174 ()
      @all
      X-versuche was zu schreiben........ging irgendwie nicht.(noch immer......zu frustriert nach der Rede.......von demm halt) Jetzt seh` ich GillyBaer hat gepostet und GillyBaer, das seh` ich wirklich absolut genauso. So`ne Aktion.......wär` sowas von totalhohl........ja, da müßte man ja quasi noch unterm Bus(c)h wohnen oder so ähnlich heißen um so etwas doch zu tun.;) Guck` aber was ospower schrieb und der Artikel von antigone paßt auch wieder wunderbar denn er zeigt die Konsequenz die so`ne auf alle Fälle nach sich ziehen würde. Klar, kann man was "Neues" machen und es dann anstatt "UN","(und)NU" nennen, Du weißt worauf ich raus will. Zu dem Thema guck` hier zB:

      Thread: Sind die USA überhaupt in der Lage, Saddam Hussein zu besiegen? Thema: Sind die USA überhaupt in der Lage, Saddam Hussein zu besiegen?

      Eigentlich nur lächerlich oder, aber ich glaub` leider immer noch es wird passieren. Demm ist`s egal, was`s kostet-egal, wer`s zahlt - egal, was wird - egal, alles egal. Nicht egal wird ihm das zB sein und erklär` mir nur GillyBaer.....wie will er sich zurückretten ohne......"sein Gesicht" zu verlieren(gut, hat er vielleicht schon längst aber meinst Du er weiß das???) und meinst Du die UN ist stark genug. Europa`s Fronten bröckeln, formieren und festigen sich neu......will sagen, hier herrscht für mich keine Einigkeit. Guck`, allein die Briten, mal so, mal so(jaja, im Moment scheinen die ja fest zu stehen). Entschuldigung GillyBaer jetzt "diskutier`" ich so gesehn doch mir Dir rum. Denk` mal Du bist ja letztlich selber dagegen und Du scheinst ein wenig "tiefer in manche Pötte" gucken zu können. Naja, schreib` auch nur.....weil`s mich "ein wenig" belastet, weil ich die Amerikaner doch eigentlich auch mag.(entgegen dem wie`s hier so manche scheinbar gerne auslegen würden) Wie sieht`s denn da aus???? ospower, GillyBaer, antigone, Deep Thought(der darf ja nicht, auch so`n Thema, "tieforange Karte" :laugh:;) wer auch immer. Wie sind denn die "Fronten" in den USA??? Da gibt`s doch auch vernünftige Menschen. Können die den.............vielleicht noch einbremsen???? Worauf ich letztlich raus will, wenn NICHT der Forderung vom Hussein nachgegeben wird bzgl. andrer Inspektoren, wird das nicht klappen. Der Krieg wird vielleicht noch gewonnen werden aber dann......... . Ach ich weiß zu wenig........wie sind denn da die Kräfte im Irak???? Wer weiß denn was??? Alle strenggläubig schon klar, soweit bin ich auch. Die werden gewinnen, es geht mehr oder weniger lange gut und dann kommt die fette Quittung. Die hätten nichtmal genug "Leute" um die Menschen im Irak......von irgendwas zu überzeugen, hinterher mein` ich. Hab` halt die Befürchtung/Angst, daß es deswegen nicht klappt(hinterher) von der Frage ob`s überhaupt klappt(muß ja auch erstmal "gewonnen" werden) mal abgesehn. Die werden immer sagen können Amerika hat uns zu Unrecht angegriffen. Wie war das denn???? Die USA haben damals ja schon "gewonnen", Inspektoren kamen ja auch ins Land, Embargos wurden gelockert(hier zB eine Aktion die wirklich was bringen würde aber......müßten ja dann auch alle einhalten;)) und dann??? Hin und her und her und hin und auf einmal...........wieder Krieg in dem natürlich erstmal Zivilisten sterben und leiden und hinterher bleibt die Frage nach dem Warum offen. Die Iraker und wer weiß wer noch werden diese Frage dann jedoch..........auf alle Fälle "häufiger" beantworten können und dieses dann auch immer und immer wieder tun und spätestens dann sehn wir Bilder wie aus Afrika damals. Ach ist das alles sinnlos......

      @antigone
      Hab` ein schlechtes Gewissen, Du hattest Recht mit xylophon. Hab`s zB mitgekriegt mit Deep Thought und........wieder "so`ne Rumtriumphiererei" darüber. Könnt` einem vorkommen als ob es kurz vor der Wahl ist, so wie das hier abgeht. Mmmh, ob`s sowas wie`nen "Sperrvirus" gibt frag` ich mich wenn ich das so mitverfolge. Bei der Gelegenheit..........Du bist aber auch........."streitbar" und was ein........."Temperament", holla, holla :laugh:. Deep Thought ist auch wieder fett sah ich (18:15) im Thread "Gesperrte User" also ist das Thema Sperrung wohl gegessen und schön, dann kannst Du Deep Thought, mir vielleicht sagen wo dieser Thread ist.(falls Du`s liest) Am Freitag kam im WDR so`ne Sendung über Wahlen und Du hast Dich mit "kazman???" darüber unterhalten. Jedenfalls hast Du dann auf einen älteren Thread verwiesen und jetzt find` ich den nicht mehr. Da hast Du Dich antigone zb auch mit ospower......"inne Wolle" gekriegt für........naja, will`s nicht näher kommentieren........aber schon "streitbar" aber ihr könnt`s ja beide ganz gut;) von daher. Naja, den fand ich grdstzl ganz gut. Westler war auch da und Rainer6767 zB. Wenigstens habt ihr mich so gesehn mit diesen ganzen Sachen irgendwo wieder aufgebaut. Kann einem das Lachen sonst schon vergehn, find` ich. Naja, was Schockwellenreiter Dir postete haste ja gelesen. Darüber hab` ich auch lange nachgedacht. Hat was Bedrohliches find` ich. Das Zitat gefällt mir dann wieder. Behaupte jetzt einfach.......ein Mensch, dem sowas einfällt würde wahrscheinlich sehr, sehr sorgsam mit zB der Frage ob Krieg oder ob nicht umgehn oder was meinst Du???

      @ospower
      Für Dich ist`s auch keine Frage ob`s passiert sondern auch nur noch wann und das Du das auch nicht unbedingt möchtest mein` ich zu wissen.(Du warst sogar auch in dem Thread vom Baggerkalle fiel mir dann auf, peinlich) Danke für die Infos auch oder besonders die vom Chat. Kann man nur hoffen, daß die wirklich so gut sind und das sie ihre Arbeit verstehn und gut machen. Naja, brauch` dazu nix mehr sagen. Schön aber, daß Du auch nochmal die "schweren Zwischenfälle" erwähnt hast mit denen das Süppchen ja am Brodeln gehalten wurde. "Panzer" lassen wir jetz mal außen vor und KV.........ging bei "aldibroker" jedenfalls unter. Wär` auch nicht der richtige Thread gewesen letztlich, oder???;)

      @Deep Thought
      ....Du bist ja wieder "fett" geworden und ja, ich fand`s auch irgendwie......naja komisch, wie `ne Virusepedemie halt.:laugh: Hey, aber was wenn die ansteckend ist. Hast Du das mit der Thread-Frage weiter oben gesehn(bei antigone)??? Zu #173 nöööö, interessiert keinen mehr, leider und sagste was.....haste ja selber erlebt.;) Gibt einige sogenannte, oder war das jetzt selbsternannte Experten, die auf sowas lieber nicht eingehn, dafür aber etwas gut in Szene setzen können aber genau da ist dann der Haken an dem`s letztlich hängt. Für was man kämpft/kämpfen muß nämlich.(siehe oben "das Warum hinterher" und eine Antwort wird dann #173 beinhalten und die Menschen dort werden`s als ungerecht empfinden)
      Ansonsten.....Du bist doch quasi grad noch frisch "MOD-erfahren" ob`s Zweck hat die in............diesen Zeiten darum zu bitten, daß meine Postings unter "Meine Postings" erscheinen. Sah schon andre Threads wo danach gefragt wurde und da wurden halt an MODelle/-ulator/-s verwiesen und wenn die doch so`n Sperrstreß haben jetzt, dann frag` ich lieber erst gar nicht.;)

      @GillyBaer
      Hoffe Du bist nicht sauer(wegen "Rumdiskutieren" ), fand`s nett von Dir mir das zu schreiben und noch mehr hoffe ich, daß Du wirklich Recht behälst. Ach neee, wenn sich doch wirklich die Logik und Vernunft durchsetzen könnten, das wär` zu schön. Noch was GillyBaer.....wenn ich Dir jetzt schreib`, daß es sicherlich keine "blöde Fragen" gibt aber die dann doch eher dazugehörte, weiß Du dann was ich meine???? Beantwortete sich aus sich selber heraus und Du weißt, nur DU kannst so`ne Frage beantworten denn letztlich lautete sie ja "wann reicht`s mir", oder????;)


      Euch allen..........NICHT IMMER einen "klaren Kopf":laugh: und bis dann
      WW



      PS. Wollt`s grad senden und seh` dann sowas noch zB.
      Thread: Ja, ich will einen Angriff auf den Irak. Ich bin dafür. Thema: Ja, ich will einen Angriff auf den Irak. Ich bin dafür.
      Thread: Aznar ist beim IRAK Krieg auch mit dabei ! Thema: Aznar ist beim IRAK Krieg auch mit dabei !
      ....und was GillyBaer - #12 da schreibt beruhigt mich etwas aber trotzdem...

      ....und guckt hier mal auf den "gelesen" oder besser "besucht" Zähler. War kaum einer drauf aber OK wußte man ja auch von hier schon dank antigone;).....aber weiß man denn was über den Inhalt bei dem Titel????
      Thread: USA :Glaube an den Überfluss Thema: USA :Glaube an den Überfluss


      PPS. Hab`s dann doch nicht gestern abend gepostet...........und kann Euch jetzt deshalb noch`nen schönen Tag wünschen und das tu` ich auch.;)
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 11:24:50
      Beitrag Nr. 175 ()
      @ TheWeb

      Die vorübergehende Nichtaufrufbarkeit meines genua-Thraeds war laut MOD möglicherweise durch einen vorübergehenden Datenbank-defekt verursacht.

      Hier der Link:

      Thread: Polizeimethoden der Ära Berlusconi gegen Globalisierungsgegner

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 12:28:40
      Beitrag Nr. 176 ()
      Das Letzte

      Der deutsche Weg
      Es ist Jahrzeit. Für 3.ooo Tote, Opfer von vier mörderischen Anschlägen. Das Fernsehen zeigt Dokumentationen über den Tag X, Augenzeugen erinnern sich, wie sie die schrecklichen Stunden erlebt und überlebt haben, Politiker ziehen eine vorläufige Bilanz. Die Bundeswehr darf in Kabul den Ernstfall üben, ohne die Grenzen der Stadt zu verlassen, nur für den Fall, dass die Amerikaner den Irak angreifen sollten, so der Verteidigungsminister, würden die sechs deutschen Gasspürpanzer "Fuchs", die jetzt ihre Runden in der Wüste drehen, abgezogen und nach Hause geschickt. Denn deutsche Panzer sollen den Frieden sichern, nicht in Kriege verwickelt werden.

      Es ist wie in dem alten K.u.K.-Witz mit dem Grafen Bobby. Der sitzt Ende 1918 in Wien in einem Gasthof und jammert: "Was haben wir für eine schöne Armee gehabt? Und was haben sie mit ihr gemacht? In den Krieg geschickt."

      So etwas darf einfach nicht wieder passieren. Bundeskanzler Schröder, der zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Worte gefunden und die "uneingeschränkte Solidarität" mit den USA ausgerufen hat, bringt die Bundesrepublik auf den "deutschen Weg" zurück. Soll heißen: Frieden schaffen ohne Waffen. Man müsse Druck auf Saddam Hussein ausüben, damit er die UN-Waffeninspektoren wieder ins Land lässt. Tolle Idee. Wie lange wird schon erfolglos Druck auf den irakischen Diktator ausgeübt? Und wie will man ihn dazu bringen, nachzugeben, wenn man die letzte Option, den Einsatz von Gewalt, von vorneherein ausschließt? Womit will man ihn in die Knie zwingen? Mit einem neuen Embargo? Keine Ferrero-Küsschen nach Bagdad, keine Ersatzteile für die Carrera-Rennbahnen der Saddam-Enkel und keine Gucci-Sonnenbrillen für Saddams Leibwächter. Das wird den Mann, der bis jetzt auf weit über 1oo Milliarden Dollar Öl-Einnahmen verzichtet hat und dennoch in Saus und Braus lebt, davon überzeugen, dass er UN-Kontrollen seiner Waffendepots akzeptieren muss. Das ist die närrische Logik des deutschen Weges: Nachdem deutsche Firmen maßgeblich dazu beigetragen haben, Saddam aufzurüsten, weigert sich die deutsche Politik, ihn abzurüsten - es sei zu gefährlich, die Folgen seien unabsehbar. Während bei der vorausgegangenen Aufrüstung die Folgen nicht nur kalkulierbar waren, sondern billigend in Kauf genommen wurden.

      Gäbe es eine Olympiade für Besserwisser und Ratgeber, die anderen immerzu sagen, wo es lang geht, bei der Siegerehrung müsste laufend die deutsche Nationalhymne gespielt werden. Zur Zeit des Golfkrieges schrieben deutsche Friedenskämpfer offene Briefe an ihre Freunde in Israel, wie wichtig es für den Frieden wäre, dass Israel auf den Beschuss mit irakischen Skud-Raketen nicht reagiert, um den Konflikt nicht zu eskalieren. Zugleich reisten deutsche Hausfrauen nach Bagdad, um mit ihren fülligen Leibern den lieben Saddam zu beschützen. Der hat einen Schnäuzer und streichelt Kindern gern über den Kopf.

      Auch nach dem 11. September dauerte es nicht lange, bis deutsche Vor- und Nachdenker das kleine Blutbad in die richtige globale Perspektive eingeordnet hatten. "Die US-Politik hat in der Nachkriegszeit mehr Menschenleben gekostet als alle Terroranschläge zusammen, zuzüglich jener, die mit US-Unterstützung begangen wurden", schrieb ein Kommentator in der taz.

      "Haben wir immer noch nicht verstanden, dass die westliche Demokratie jene Lebensform ist, in der man für seinen Feind verantwortlich ist - weil dieser die eigene Praxis wiederspiegelt?" räsonierte der Philosoph Peter Sloterdijk in Focus.

      "So bedauerlich der Tod von 7.ooo Menschen in New York ist, gemessen an dem, was sonst noch geschieht auf der Welt, handelt es sich vergleichsweise um eine Lappalie", notierte Wiglaf Droste, sonst rund um die Uhr ein großer Moralist, in seinem "Kriegstagebuch".

      Und erst vor kurzem hat die Theologin Dorothee Sölle, die sich am liebsten mit den Armen und Ausgebeuteten der ganzen Welt solidarisiert, erklärt, die Zerstörung der Türme des World Trade Center sei "eine Analogie zum Einsturz des Turms zu Babel". Beide Bauwerke seien aus dem gleichen Grund zerstört worden, weil sich die Menschheit nicht mehr verstanden habe. "Es ist schlimmer geworden in der Welt, die Verelendung nimmt weiter zu."

      Das stimmt zwar nicht, aber es klingt immer gut. Der praktische Wert solcher Überlegungen, von Sölle bis Sloterdijk, von Droste bis Wickert ("Ruanda war schlimmer!") liegt darin, dass sie den Terror vollkommen ignorieren, er kommt nicht einmal als Begriff vor. Die Türme sind in sich kollabiert, ohne jede Fremdeinwirkung. Am Ende sind nicht die Täter, sondern die Opfer schuldig, die allein durch ihr Auftreten ("Die Arroganz der Macht") die Taten provoziert haben. Und wie viele Menschen auch sterben mussten, es wurden nur, auch das konnte man überall lesen und hören, "Symbole angegriffen", das WTC und das Pentagon. So logen sich deutsche Intellektuelle die Wirklichkeit zurecht, bis sie wieder in ihr Weltbild passte.

      Es hat sich wenig geändert in Deutschland seit dem 11. September 2oo1. Ein paar Gesetze wurden geändert, ein paar mutmaßliche Terroristen verhaftet, Synagogen und amerikanische Einrichtungen werden noch schärfer bewacht. Mehr ist nicht. Auch nach dem Tod von 11 deutschen Touristen auf Djerba fehlt jedes Gefühl von eigener Bedrohung. Gefährlich wird es nur, wenn die Amis Onkel Saddam mit Krieg drohen. Was ist, wenn eine amerikanische cruise missile am Potsdamer Platz statt in Saddams Schlafzimmer landet? Was passiert, wenn Saddam seine Waffendepots, die er angeblich gar nicht hat, aufmacht und aktiviert?

      Wir werden es erleben. Spätestens wenn die Teilnehmer der Love Parade das große Fest der Liebe in ABC-Schutzanzügen feiern, wird auf dem deutschen Weg die Hölle los sein.

      Henryk M. Broder, Berlin, 4.9.2oo2
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 13:18:14
      Beitrag Nr. 177 ()
      Offensichtlich hat gerhard seyfried mehr Durchblick als der Spiegel-Hofnarr Broder.

      seyfried bringt es am Schluß dieses Gedichts präzise auf den Punkt.





      Osama und Bin Laden
      Von Gerhard Seyfried & Mathias Bröckers
      George Wilhelm Bush zugeeignet


      Dies sind Osama und Bin Laden,
      zwei Zwerge, hier auf krummen Pfaden
      und auf dieser schiefen Bahn
      marschierten sie von Jugend an.
      So kamen sie zu einer Sekte,
      die sich im Gebirg versteckte,
      im hintersten Afghanistan,
      die betete Mord und Totschlag an!

      Die Männer hatten Angst vor Frauen
      und wagten nicht, sie anzuschauen.
      Drum hüllten sie die Weibersleute
      in Felle, Säcke oder Häute.
      Sie spielten lieber mit Gewehren,
      mit Dolchen, Messern oder Speeren
      um damit Fremde umzubringen
      die nicht das Lob auf Allah singen.

      Ei, rief Osama, hier ists gut!
      Hier ist es heilig, hier fließt Blut!
      Da kann man noch zum Helden werden,
      wo geht das sonst noch, hier auf Erden!
      Ja, pflichtet ihm Bin Laden bei,
      wenns schießt und kracht macht mich das high!
      Doch vom Mullah kam ein Dämpfer:
      Ihr seid zu klein für Gotteskämpfer!

      Da zog Osama seine Zwille
      und schoß dem Mullah durch die Brille.
      Die Taliban war’n starr vor Staunen,
      dann aber hörte man sie raunen:
      Welch ein Schuß! Und durch die Brille!
      Das kann nur eins sein: Gottes Wille
      Als man die Tat dem Imam steckte
      nahm er sie auf in seine Sekte.

      Wie einst im Asssassinen-Orden
      lernen sie perfekt zu morden.
      Dafür heißt es hart trainieren!
      Schießen, stechen, massakrieren,
      nur unterbrochen vom Gebet,
      wenn man um Gottes Gnade fleht.
      Fünfmal am Tage schrillt der Wecker:
      Zeit für das Gebet nach Mekka!

      Bald tönt es durch den Hindukush:
      Die neuen Superhelden - Tusch!
      die sind Osama und Bin Laden
      im heil’gen Krieg von Gottes Gnaden!
      Klein von Wuchs, doch große Krieger,
      in jeder Art von Wettkampf Sieger!
      Bald dringt die Heldenkunde schon
      zu Onkel Sam nach Washington.

      Der Onkel hörts und denkt sich: Hey!
      Das wär was für die CIA!
      Die heil’gen Krieger aufzurüsten,
      zu bewaffnen und dann müßten
      wir sie nur auf die Russen hetzen,
      die Afghanistan besetzen!
      Auf allen Straßen, Wegen, Pisten
      wimmelts dort von Kommunisten!

      Gesagt, getan! Die beiden Krieger
      lernen bald schon, große Flieger
      mit High Tech aus der Luft zu holen!
      Nicht nur mit Messern und Pistolen,
      mit Profi-Technik stehn sie da
      geliefert von den USA
      die fördern so den Heil‘gen Krieg
      für den globalen Wirtschafts-Sieg.(1)


      Wenn ihr es schafft uns zu erlösen
      von Iwan und dem Reich des Bösen,
      werd ich euch das reich entlöhnen
      wie bei meinen eignen Söhnen!
      Sprach Onkel Sam und schickt sie los.
      Die Kleinen fühl`n sich mächtig groß!
      In jahrelanger wilder Schlacht
      ward der Iwan platt gemacht.

      Stolz schwoll den Beiden da die Brust!
      Doch umso schlimmer war der Frust,
      denn statt dem versprochnen Lohn
      von Onkel Sam im Pentagon,
      warf dieser beide einfach raus
      und lachte sie dazu noch aus:
      Fuck off, you dirty Muslim-Zwerge!
      Verpißt euch! Ab in eure Berge!

      Die Beiden werden bleich vor Wut:
      Was sie da hören, klingt nicht gut!
      Sie stampfen wütend mit den Füßen:
      Weh, Onkel Sam! Das wirst du büßen!
      Kein Christenhund spricht ohne Schaden,
      so mit Osama und Bin Laden!
      So schworen sie in dieser Sache
      dem guten Onkel böse Rache.

      Sie heckten aus, au wei, oh weh,
      den Anschlag auf das WTC!
      Und die Moral von diesem Drama
      um Bin Laden und Osama:
      Wer Terror nutzt zu eignem Zwecke
      bringt letztlich sich auch selbst zur Strecke.





      (1) Die erste Welt-Djihad-Konferenz fand in New York statt, in 30 US-Büros wurden Kämpfer für den heiligen Krieg akquiriert (Quelle: Der Spiegel/15.9.01), 6 Mrd. US- $ wurden in die Aufrüstung der Mujahedin investiert (Quelle: CNN)


      Copyright: Seyfried & Bröckers, Berlin Zeichnung: G.Seyfried
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 14:24:36
      Beitrag Nr. 178 ()
      puhvogel.
      auch wenn du mir broder und das, was du scheinbar für eine offenbarung hältst, auf die fussmatte legst, ich werde mir dort wie gewohnt den dreck von den schuhen abtreten.

      .....
      Broders Haltung in der Kriegsfrage gleicht dem Agitationsbombardement, mit dem die Zivilbevölkerung seit Monaten von Regierung und Bild eingedeckt wird: Jaaaa, Krieg! Mit dem Brezelkollateralschaden George W. Bush gegen »die Achse des Bösen« – und gegen die, denen das christlich-fundamentalistische Armageddon-Gerede vom Kampf Gut versus Böse doch etwas zu primitiv ist.

      So kippt ihm der polemisch gemeinte Rundschlag um in eine kurzatmige, aggressiv realitätsflüchtige und sehr langweilige Hetzschrift: Wer seinen Kopf nicht zum willig-begeisterten Propagandaempfangseimer zugerichtet hat, den erklärt Broder billig zum Feind der Menschheit. Man müsste schon ein sehr reizarmes Leben führen, um dieser fadenscheinigen Nummer noch irgendetwas abgewinnen zu können.

      Ein bisschen bedauerlich ist die Verschrumpfkopfung Broders schon: Wie er in den 80er Jahren dem deutsch-antisemitischen Volkskörper in den Hintern trat, das hatte Wut, Schwung und Wahrheit. Danach ging es meistenteils bergab: Broders bevorzugte Angriffsfläche wurde die ehemalige DDR; je länger sie nicht mehr existierte, um so mutiger drosch er auf sie ein.

      Broder hat ein Hauptgesetz seines eigenen Genres vergessen oder verdrängt: Polemik aus der Mehrheitsposition heraus funktioniert nicht. Gemeinsam mit dem Bundeskanzler gegen das Volk stänkern, wenn es in Teilen nicht fahnenschwenkend mitläuft, ist nicht Polemik, sondern Parteitags- und Erpresserprosa.


      Die sich noch mit Weinerlichkeit paart: „80 Prozent“ seiner „Sozialkontakte“, jammerte Broder im Interview mit Springers Welt, habe er „nach dem 11. September verloren“, außer mit seiner Familie habe er nur mit seinem „Freund Reinhard Mohr“ vom Spiegel Telefonkontakt gehabt - es könnten einem die Tränen kommen, zumal sich im selben Interview auch noch eine artige Grußadresse an seinen Arbeitgeber Rudolf Augstein findet, dem Broder claquiert „für das, was er aus dem Spiegel gemacht hat“. Wenn Broder aber niemand mehr geblieben ist als der Friseurgesprächsstoff Gerhard Schröder, sein Zahlmeister Rudolf Augstein und der Pazifistfucker Reinhard Mohr, dann muss man ihm helfen. Zusammenlegen jetzt! Kaufen wir Henryk Broder einen neuen Freund – und wenn es einer zum Aufblasen ist. Denn vom Aufblasen versteht Henryk Broder eine Menge.
      http://www.kulturgelaende.at/kunstfehler/ShowArticle.asp?AR_…


      gott sei dank hat er ja noch dich als freund und bewunderer - ob das ein sozialkontakt ist, will ich nicht beurteilen :laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 14:43:52
      Beitrag Nr. 179 ()
      @puhvogel
      na da biste dann ja was von Hr.Broder losgeworden, zufrieden jetzt??? Gut, Danke dafür und ich hab`s gelesen. Ist alles schön und gut und richtig und im Endeffekt..........werd` ich letztlich in meiner Meinung bestärkt. Broder sieht wenigstens manche Dinge, das find` ich gut aber er verschweigt Wesentliches und das find` ich nicht gut. Was verschwiegen wird???? ZB warum denn der Krieg wirklich stattfinden soll und das sollte schon offen und ehrlich gesagt werden und warum man das nicht tut liegt auch auf der Hand. Schon klar, daß keiner sagen kann, daß es um`s Öl geht denn tut`s man........nimmt man sich den Grund. Broder sieht dafür wenigstens, daß der Hussein von den Amerikanern und uns erst "groß und stark" gemacht wurde. Für mich ist und bleibt das ein weiterer Grund dagegen zu sein, denn es ist doch geradezu der blanke Hohn einen Krieg damit zu begründen, daß ausgerechnet der weg soll, den man selber erst "eingesetzt" hat. puhvogel, Du hast nix richtig gelesen sonst wüßtest Du, daß es nicht darum geht ob sondern wie der Hussein "entsorgt" werden sollte aber tröste Dich, Du bist nicht alleine. Versetzt euch doch einfach mal in die Lage der Menschen. Die, die demnächst die nächste Zeit unter dem............"Bombenhimmel" leben müssen/werden was werden die danach der westlichen Welt wohl vorwerfen???? Ihr habt uns diesen Kuckuck überhaupt erst ins Nest gesetzt, wir wurden jahrelang von dem unterdrückt und gequält(so heißt es ja), ihr hattet damals die Chance(DesertStorm) ihn auszuradieren und tatet es nicht sondern habt ihn gewähren lassen und jetzt werden wir wieder zugebombt. Wie willst Du Menschen die eigentlich auf Deiner Seite sind da halten wenn deren Angehörige gestorben sind. Geht dann nicht mehr so leicht. Menschen reagieren nunmal........."trotzig" und wenn das passiert, dann sind diese endgültig in die Arme von dem getrieben worden, von dem sie eigentlich "erlöst" werden wollten/sollten und nicht nur die. Thema "Embargo", gut erkannt der Hr.Broder, hätteste in meinem letzten Posting auch was zu gefunden. Du hast wahrscheinlich Recht puhvogel, mir geht`s darum alles nur zu verdrehn und auf keinen Fall darum eine "Sache" aus allen Winkeln zu betrachten und zu sagen was ich sehe und um dann zu überlegen welcher wohl der sinnvollste Weg wäre. Kriegst ja Deinen Krieg den Du ja eigentlich gar nicht willst aber ich bin und bleibe dagegen(es sei denn mir gehn die Argumente aus aber das wird nicht passieren schon weil die Frage bzgl. der Inspektoren nicht diskutiert werden wird und somit steht das Ergebnis jetzt schon fest) Verblieb` letztlich mit "Westler" schon, daß wir hier viel reden und schreiben können, die Entscheidung ist bzw wurde schon lange an andrer Stelle getroffen. Ach so, etwas fällt mir noch auf, wird ja immer gesagt es würde Angst vor dem Krieg geschürt werden um diese für wer weiß was zu benutzen, mmh, sag` ich dazu jetzt mal nur. Lies doch mal den letzten Satz von Deinem Posting und dazu sach ich nur....mmh, mmh.


      @Deep Thought
      Danke für den Link aber..............:cry: den meint` ich nicht. Das war jedenfalls ein älterer Thread und viel länger. Rainer hat zB über "Entlohnung philosophiert" (warum ein Handwerker mehr verdienen sollte als zB einer von der Müllabfuhr) und über "Zufriedenheit" in Relation mit dem Verdienst wurde geredet. Ich weiß nicht wie ich`s erklären soll, ich weiß aber, daß einer am Freitag gegen 23:40 auf die Sendung im WDR hinwies und das ihr noch darüber geschrieben habt wie ihr sie fandet/findet und da kam dann irgendwann der Link zu diesem Thread den ich meine aber ich weiß nicht genau, ob der Thread von Dir war(mein` aber ja) Vielleicht hilft Dir das und wenn Du den für mich nochmal findest, wär` ich Dir dankbar.(fand den echt gut aus den verschiedensten Gründen) Guck` doch nochmal bitte. Im Radio sagten sie vor ein paar Minuten, daß SaudiArabien jetzt doch Stützpunkte zulassen will. Die andren werden folgen aber ich trau` denne nicht. Die sind auch schnell wieder dagegen zumal die sich sowieso schwertaten `ner Stationierung zuzustimmen. Spricht letztlich nur dafür, daß es bald losgeht.:(
      WW

      PS. #177 ;) aber was nutzt es Deep Thought, die Wahrheit interessiert nicht und deshalb :(
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 16:08:53
      Beitrag Nr. 180 ()
      vielleicht war´s der Thread von leary99 ???

      Ansonsten.... da müsstest Du halt meine Threads einmal durchforsten.
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 16:14:49
      Beitrag Nr. 181 ()
      Deine Threads durchforsten ? :eek: ;)
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 16:30:05
      Beitrag Nr. 182 ()
      letzter Tip, habe keine zeit...

      Thread: Mehr Körperschaftsteuerausgaben als Einnahmen


      Thread: Ist Stoiber wirklich so dumm wie er bei Christiansen auftritt ?

      oder der Hartz-Thread oder schröder/Stoiber

      oder...



      :D






      irgendwo anders.... :D ;)
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 16:34:33
      Beitrag Nr. 183 ()
      könnte auch der lange özdemir-Thread gewesen sein... ich weiß, da hat es so eine Diskussion gegeben. Die war produktiv.

      jetzt muss ich aber wech... ;)
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 16:38:21
      Beitrag Nr. 184 ()
      @antigone - #178
      :laugh:

      @Deep Thought
      Volltreffer!!!!;)

      Viele Grüße
      WW
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 17:29:11
      Beitrag Nr. 185 ()
      übernommen vom user axel001:


      Quelle: www.sundayherald.com

      Bush planned Iraq `regime change` before becoming President

      By Neil Mackay

      A SECRET blueprint for US global domination reveals that President Bush and his cabinet were planning a premeditated attack on Iraq to secure `regime change` even before he took power in January 2001.
      The blueprint, uncovered by the Sunday Herald, for the creation of a `global Pax Americana` was drawn up for Dick Cheney (now vice- president), Donald Rumsfeld (defence secretary), Paul Wolfowitz (Rumsfeld`s deputy), George W Bush`s younger brother Jeb and Lewis Libby (Cheney`s chief of staff). The document, entitled Rebuilding America`s Defences: Strategies, Forces And Resources For A New Century, was written in September 2000 by the neo-conservative think-tank Project for the New American Century (PNAC).

      The plan shows Bush`s cabinet intended to take military control of the Gulf region whether or not Saddam Hussein was in power. It says: `The United States has for decades sought to play a more permanent role in Gulf regional security. While the unresolved conflict with Iraq provides the immediate justification, the need for a substantial American force presence in the Gulf transcends the issue of the regime of Saddam Hussein.`

      The PNAC document supports a `blueprint for maintaining global US pre-eminence, precluding the rise of a great power rival, and shaping the international security order in line with American principles and interests`.

      This `American grand strategy` must be advanced for `as far into the future as possible`, the report says. It also calls for the US to `fight and decisively win multiple, simultaneous major theatre wars` as a `core mission`.

      The report describes American armed forces abroad as `the cavalry on the new American frontier`. The PNAC blueprint supports an earlier document written by Wolfowitz and Libby that said the US must `discourage advanced industrial nations from challenging our leadership or even aspiring to a larger regional or global role`.

      The PNAC report also:

      l refers to key allies such as the UK as `the most effective and efficient means of exercising American global leadership`;

      l describes peace-keeping missions as `demanding American political leadership rather than that of the United Nations`;

      l reveals worries in the administration that Europe could rival the USA;

      l says `even should Saddam pass from the scene` bases in Saudi Arabia and Kuwait will remain permanently -- despite domestic opposition in the Gulf regimes to the stationing of US troops -- as `Iran may well prove as large a threat to US interests as Iraq has`;

      l spotlights China for `regime change` saying `it is time to increase the presence of American forces in southeast Asia`. This, it says, may lead to `American and allied power providing the spur to the process of democratisation in China`;

      l calls for the creation of `US Space Forces`, to dominate space, and the total control of cyberspace to prevent `enemies` using the internet against the US;

      l hints that, despite threatening war against Iraq for developing weapons of mass destruction, the US may consider developing biological weapons -- which the nation has banned -- in decades to come. It says: `New methods of attack -- electronic, `non-lethal`, biological -- will be more widely available ... combat likely will take place in new dimensions, in space, cyberspace, and perhaps the world of microbes ... advanced forms of biological warfare that can `target` specific genotypes may transform biological warfare from the realm of terror to a politically useful tool`;

      l and pinpoints North Korea, Libya, Syria and Iran as dangerous regimes and says their existence justifies the creation of a `world-wide command-and-control system`.

      Tam Dalyell, the Labour MP, father of the House of Commons and one of the leading rebel voices against war with Iraq, said: `This is garbage from right-wing think-tanks stuffed with chicken-hawks -- men who have never seen the horror of war but are in love with the idea of war. Men like Cheney, who were draft-dodgers in the Vietnam war.

      `This is a blueprint for US world domination -- a new world order of their making. These are the thought processes of fantasist Americans who want to control the world. I am appalled that a British Labour Prime Minister should have got into bed with a crew which has this moral standing.`




      WW
      ich kann den plattheiten und nichtigkeiten eines broders nur noch angewidert folgen. wie du damit umgehst, ist mir schon lange nicht mehr möglich. die reduktion des hirns auf maximal drei windungen, dazu seit langem nicht belüftet, das müffelt mir zu sehr ;)
      für dich deshalb chapeau für # 179
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 12:02:17
      Beitrag Nr. 186 ()
      irakkrieg
      Schröders Nein bleibt plausibel
      Die UN-Waffeninspekteure dürfen wieder in den Irak. Der Krieg, der gestern noch als fast unvermeidlich galt, scheint zunächst abgewendet zu sein. Wenn Saddam Hussein nun unbeschränkte Waffeninspektionen zulässt, dementiert dies auch das Bild des irrationalen Dämonen, das von ihm gelegentlich gezeichnet wird. Saddam steuert offenbar nicht besinnungslos in den eigenen Untergang - er verhält sich, anders als 1991, rational, machtkalt, berechenbar. Weil auch Saudi-Arabien nun einen UN-mandatierten Krieg nicht mehr ausschließt und die Bush-Regierung grimmig zu allem entschlossen ist, nimmt der Diktator die letzte Ausfahrt, um sein Regime zu retten: Der Selbsterhaltungstrieb scheint stärker zu sein als die Lust an der Apokalypse.

      Kommentar
      von STEFAN REINECKE

      Was macht jetzt Gerhard Schröder? Er hat immer wieder klipp und klar nein zu dem Irakkrieg gesagt. Das war richtig, weil ein Krieg mit dem Ziel, Bagdad zu erobern, falsch, kurzsichtig und gefährlich ist. Doch gleichzeitig hat Schröder damit die Drohkulisse geschwächt, die Saddam nun offenbar zum Einlenken bewegt hat. Fragt sich: Haben Edmund Stoiber und viele andere - auch rot-grüne - Außenpolitiker also mit ihrer Kritik an dem deutschen Alleingang Recht bekommen? Und bricht Schröders Antikriegsrhetorik, die für Rot-Grün den erneuten Wahlsieg in greifbare Nähe rückte, im allerletzten Moment zusammen?

      Nein. Man muss sagen: leider nein. Denn die Kriegsgefahr ist nicht gebannt, sondern eher aufgeschoben. Das zeigen kristallklar die Reaktionen aus Washington und London. Dort halten manche Falken Saddams Rückzug offenbar für einen besonders hinterhältigen Versuch, ihre mit Mühe entworfenen Kriegspläne zu sabotieren. Ohnehin steckt bei den Waffeninspektionen der Teufel im Detail. Falls die US-Regierung weiterhin auf Biegen und Brechen an ihrem Ziel festhält, Saddam Hussein zu stürzen, wird es diesen Krieg auch geben.

      Der Irakkrieg ist seit gestern ein bisschen unwahrscheinlicher geworden - er bleibt möglich. Schröder hat angeboten, bei Bedarf deutsche Waffeninspekteure in den Irak zu schicken. Das ist richtig: Es zeigt, dass die Ablehnung der US-Pläne nicht "Ohne uns" heißt. Vor allem aber ist Schröders Analyse, auf der sein hartes Nein gründet, nach wie vor realistisch: Die US-Regierung will keine UN-Waffeninspektionen, sondern ein neues Regime im Irak. Solange das so ist, bleibt ein Nein die einzige plausible Antwort. Auch nach dem 22. September.

      taz vom 18.9.2002
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 12:38:11
      Beitrag Nr. 187 ()
      ich trau dir glatt zu, dass du diese ungefärbte beliebigkeit nochmal wählst, weil er dir beim kreuzchen sammeln mal für´n augenblick aus der seele plappert.

      Avatar
      schrieb am 19.09.02 18:52:49
      Beitrag Nr. 188 ()
      ospower
      vermuten kannst du, was du willst ;)
      ersatzhalber ein beitrag aus einer umfrage der `zeit`, was unter einem kanzler stoiber vermisst würde:

      Wenn ich von Politik noch etwas erwartete, würde ich unter einer Regierung Stoiber vermissen, was ich auch unter voraufgegangenen Regierungen vermisste: eine Politik der gesellschaftlichen Haushaltung, die nicht nur den Hausdiener macht für "die Wirtschaft", die nach Maßgabe einer 250 Jahre alten Ideologie haust. Boden, Geld und Arbeit "arbeiten". Millionen Menschen sind überzählig, weil Kapital nicht weiß, wohin mit sich, seiner Produktivität und seinen Produkten. Die Überzähligen werden der Politik zur Last gelegt, zum Entsorgen; versagt sie, wird sie dem Volkszorn preisgegeben. Es sei denn, der Himmel springt kümmernden Märkten mit einer Sintflut bei: Wir sind in der verkehrten Welt von Märchen und Schwänken. Darin gibt es keine Wahl. Der politische Konsens ist, was Ohnmacht und Selbsttäuschung anbetrifft, total. Und die Zukunft hat immer schon einen Bart. Nein, ich werde nichts vermissen.


      Hermann Peter Piwitt, geb. 1935, lebt in Hamburg. Zuletzt erschien "Ein unversöhnlich sanftes Ende"


      http://www.zeit.de/2002/39/Kultur/200239_umfrage_alle.html
      Avatar
      schrieb am 20.09.02 15:53:55
      Beitrag Nr. 189 ()
      @antigone
      #188..............Superantwort und das ist`s halt, was ich so an Dir mag. Eigentlich hätten wir ja so gesehn Grund uns zu freuen. Krieg ist erstmal.........kein akutes Thema mehr und die Vorwürfe bzgl.............."Gedanken die einem kommen (können) " erweisen sich mehr und mehr als haltlos. Mir ist im Moment aber nicht nach Freude. Mit Besorgnis verfolge ich...............die.......manno, wie soll ich`s benamsen ohne gesperrt zu werden, "Sperrorgie". Letztes Wochenende zB war ich in dem Thread wo Deep Thought und xylophon aneinander gerieten und auf einmal..............ist alles ganz anders. Postings wurden gelöscht und User gesperrt und ich...........total verwirrt. Wollte was dazu schreiben aber da kommt man dann gar nicht zu. Für mich ist das blöde weil man ja gar keine Chance mehr hat irgendwas nachzuvollziehn und dann wird`s schwer etwas zu sagen selbst wenn man möchte. Überlege schon seit Tagen ob ich nicht in dem Thread posten soll, wo über`s "Sofa" diskutiert wird.(von User/in "xiangqi" ) Ich weiß antigone, gehört nicht hierhin und ich hör` schon auf. Wollte ja auch nur kurz erklären...........warum ich nix mehr sach. Ist ja nicht so, daß ich nicht noch den ein oder andren Gedanken hätte nur.........es erscheint mir so sinnlos diesen zu äußern. Neee, hab` keine Angst als "Verschwörungstheoretiker" eingestuft zu werden(bin ich doch schon;)) aber es ist doch so, daß zumindest zur Zeit, keine vernünftigen Diskussionen entstehen können. Denk` mal ich hab` mich bis jetzt mit meinen Äußerungen zurückgehalten aber was darauf schon als Reaktion erfolgte...........war schon stramm. Nein, hab` nix dagegen, im Gegenteil. Wie soll man prüfen ob man falsch oder richtig liegt wenn man nicht darüber redet, sich also mit andren Menschen austauscht???? Überleg` jetzt halt was erst passieren würde wenn ich das was ich zB in den Threads von "Amtmannn" (gerade gestern und vorgestern hatte er für mich interessant erscheinende Threads eröffnet und ich hätt` schon gerne noch ein wenig dazu gehört/gelesen/gesagt) posten wollte gepostet hätte. Naja, ist ja letztlich mein Problem, das ich für mich alleine lösen muß. Wollte halt nur das Du es weißt. Ich jedenfalls mag Deine Art, so. Fand bis jetzt auch noch nix woraus ich Dir `nen "Strick" drehn könnte.(klar, wenn man will findet man immer was aber das wäre dann ja was für die Rubrik "etwas an den Haaren herbeiziehn" also Blödsinn im Grunde) Was mich fast ein bißchen :laugh: läßt, ist Dein "krampfhafter Versuch" Antworten auf Deine Fragen zu bekommen.(siehe hier zB Thread: aldibroker - Offener Brief Thema: aldibroker - Offener Brief) Ärger` Dich nicht zu sehr über diese "Antwortlosigkeit" antigone, das tu` ich schon zu Genüge.;) Schade, daß sich alles so entwickelt und ich hoffe inständig, daß sich das auch wieder ändert und denke, das wird auch geschehn.(spätestens nächste Woche) Ein bißchen versteh` ich jedenfalls die MODs. Es gibt hier einige die schreiben Dinge, die sehr, sehr bedenkenswert sind aber da sie es sind........nimmt das "Unheil" seinen Lauf. Schnell "quakt" wer dazwischen(und sei`s auch nur um zu provozieren) und schon gibt ein Wort das andre und immer mehr mischen sich ein und der arme Mensch der da sitzt und alles mitliest und aufpassen soll, soll entscheiden ob`s richtig oder falsch ist wie sich die Geschichte entwickelt und das auch noch schnell.(und manchmal schwappt eine Diskussion noch obendrein in andre Threads und dann wird`s erst richtig unübersichtlich) Geht eigentlich gar nicht zumindest wenn`s sich um "tiefere" Gedanken handelt die diskutiert werden, denn um diese beurteilen zu können müßte man sich ja da "reindenken" nur dazu ist ja nicht die Zeit denn die "Entscheidung" steht jetzt an und nicht in einem Zeitraum X. Mußte das jetzt schreiben um der Fairneß gerecht zu werden und zu bleiben auch wenn`s mir eigentlich nicht gefällt. Sicherlich hätte ich mir teilweise andre Entscheidungen gewünscht nur................die Nerven liegen blank und Du weißt doch selber wie man mit "heißem Kopf" entscheidet bzw wann er angebracht wäre aber kriegen kann man den hier schon.:laugh:;) (was ich jedoch nicht unbedingt als Nachteil sehe)
      Für #185 Danke, hat mich gefreut, echt. Mir würde es jedenfalls sehr, sehr leid tun wenn die ein – oder der andre User/in nicht mehr posten würde denn dann würde mir persönlich etwas "fehlen" und deshalb hoffe ich einfach, es normalisiert sich wieder. Vielleicht hat das alles ja auch was Gutes, wer weiß und dann hätte es ja doch Sinn gehabt. Hinterher weiß man jedenfalls immer mehr und damit erstmal genug der warmen Worte und bis dann
      WW
      Avatar
      schrieb am 20.09.02 22:40:50
      Beitrag Nr. 190 ()
      WW
      grüss dich. ich hab schon gedacht: wo bleibt er denn? ;) aber andererseits war ich ja auch sehr wortkarg, weshalb mir das zu denken gar nicht zusteht. bin nach wie vor lustlos und eigentlich grad drauf und dran, den bettel hinzuschmeissen. was du ansprichst... das bringt mich auf die palme :laugh: und da sitz ich nun - nicht mehr oben, sondern unter der palme und hab den eindruck, es fallen nicht nur mir die kokosnüsse auf den kopf.

      nach meiner sperrung wegen dieses einen lächerlichen satzes, den die herren mods als grund nahmen, war ich schon etwas verblüfft über die praktiken der praktiker. es gab wohl schon im sofa diese auseinandersetzung, die ich nicht mitbekommen habe, weil ich im sofa noch nie viel gepostet habe und das auch nicht verfolge. mir genügt das politik-board. aber die art und weise, wie hier manche endlich männchen aus sich machen oder sich dazu aufbauen und plötzlich andere kreide gefressen haben, die vorher das maul nicht weit genug aufreissen konnten, das ist schon eine erstaunliche show, die einem da geboten wird. und das bei den eintrittspreisen :laugh:

      aber es ist im board wie in der politik. die schafe bemühen sich, so zu meckern, dass es wie das heulen der wölfe klingt, die vorhaben, ihnen demnächst das fell über die ohren zu ziehen und wollen den wölfen unter allen umständen vertrauen. viele laufen mit der schere im kopf rum, ohne oder mit ihrem wissen und unterwerfen sich den messern, die schon gewetzt werden, andere beweihräuchern aus untertanengeist, den sie nicht realisieren oder aus kindischer gefälligkeit gegen die alten autoritäten nie ablegen konnten, weil von klein an eingeimpft, wenngleich sie von sich selbst annehmen, sie seien freie herren. andere wieder schwatzen von gerechtigkeit und begründen die ganz alttestamentarisch. wenige, die gradaus sind und sich nicht beirren lassen, weil herz und verstand auf dem richtigen fleck sitzen. wie im wirklichen leben halt.

      krieg ist, so seh ich das, längst und war schon längst - nur haben das viele in ihrer heiligen einfalt nicht sehen wollen: dass es uns betrifft, die anderen vorausgehen. denn kriege werden nicht mehr erklärt, sie sind im gange. da muss nicht gleich gestorben werden, wenn auch viele sterben. das ist ein irrtum. es kann auch der ruin sein, der ruin ganzer kulturen, des geistes, der menschen, weil alles unterm kosten-nutzen-gesichtspunkt daherkommt. es muss sich rechnen, für die, die nichts anderes können und für die, die glauben, nichts anderes zu können sei gleichbedeutend mit entwicklung. man gauckelt uns vor, das sei frieden. wir glauben es gerne, denn vorläufig sind wir nicht betroffen. meinen wir. neusprech: man droht und erpresst und nennt das solidarität und fürsorge für die erhaltung einer welt, die in grund und boden geht, weil die raubtiere dieser welt den schlund nicht vollkriegen. die psychokrüppel einer elite, die sich dafür hält, schrecken vor keinem verbrechen zurück, um sich die erde untertan zu machen, nehmen dafür unverschämterweise gott für sich in anspruch - vielleicht haben sie ja recht, und es ist ihr gott - und verstehen es mit brot und spielen, sand in die augen der von der macht geblendeten zu streuen.

      in anbetracht der wanderdünen, die allenthalben gesichtet werden und auch durchs board ziehen und ganze landstriche verwüsten, fällt einen gelegentlich das grosse lamento an, man kann gar nicht so viel fressen, wie man ****** möchte.

      so, und nu genug davon. das beste kommt erst jetzt: es gibt höchst erfreuliches zu vermelden. es gibt sie nämlich, die, die sich gedanken machen statt zu plappern, es gibt wunderbare menschen hier, da geht einem das herz auf. und immer wieder triffste auf solche. das wiegt alles auf, was an blödigkeit ertragen werden muss. that`s life... solangs das ist ;):laugh:

      so: don`t worry, be happy :)
      dir nen schönen sonntag und schlaf gut. gruss antigone
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 21:13:33
      Beitrag Nr. 191 ()
      Im AOL-Board fand ich ein interessantes Statement eines Historikers, Theologen und Anglisten/Amerikanisten, und erhielt die Erlaubnis, es hier zu posten:

      Hitlers Sponsor: Mr. Prescott Bush, Georgie`s Opa!

      Ich kann sehr gut verstehen, warum das Weiße Haus (nicht: das weise Haus, man beachte den feinen Unterschied!) auf diesen Vergleich so sensibel reagiert, hat doch die Bush-Familie in den letzten Jahrzehnten eine lange und nicht besonders rühmliche Verbindung zu verschiedenen "Erzschurken" dieser Welt unterhalten! Natürlich geht es nicht um Aussagen in
      einer kleinen Provinzschmiere, auch wenn der allmächtige CIA die se bestimmt auch gelesen hat...Bush möchte die alleinige Weltherrschaft erreichen. Dazu ist ihm jedes Mittel recht. Dass viele Amerikaner jetzt im Rahmen der öffentlichen Verblödungsstrategie der derzeitigen US-Administration empört bei deutschen Vertretungen herumnerven verwundert nicht weiter, denn auch der deutsche Pöbel war vor 60 Jahren schockiert, wenn man seinen Führer beleidigt
      hatte...Abgesehen davon äußerte sich der CBS-Nachrichtenchef Dan Rather folgendermaßen: "George Bush ist der Präsident. Er trifft die Entscheidungen- und wie es sich für einen Amerikaner gehört: Wo immer er mich haben will, ich reihe mich ein, sag mir nur, wo." Da kann ich nur sagen: Führer befiehl, wir folgen dir! Wenn die "freie" Presse, auf die demokratische Staaten ach so stolz ist, solche Statements aus ihren Reihen duldet, dann ist dies nur
      mit dem Begriff der Gleichschaltung vergleichbar. Die Internierung von über 1000 Ausländern ohne richterlichen Befehl in den USA nach dem 11.9.01 erinnert an Schutzhaft und unterhöhlt weiterhin das, wofür Demokraten aller Länder kämpfen. Ganz nebenbei sollte man doch mal nachfragen, wer denn einen Saddam militärisch aufgebaut hat. War das nicht ein gewisser CIA-Chef der 70er Jahre? Wie hieß der doch gleich...? Ach ja, George Bush, Sohn von Prescott,
      dem rechtmäßig verurteilten Nazi-Kollaborateur (Prozess 1942) und Papa von Dabbelju, dem derzeitigen Präsidenten! Und wer hat Dabbelju das Geld zum Aufbau seiner texanischen Ölfirma besorgt? Der Finanzberater der Bin Ladens! Ein Schurke übrigens, der Bin Laden, der es noch im Juli 2001 wert war, von CIA Leuten im US-Hospital in Dubai besucht zu werden - und das, obwohl man ihn angeblich schon gesucht hat...Ganz nebenbei bemerkt gibt es bislang nur
      den libyschen internationalen Haftbefehl gegen Osama Bin Laden! Ja, ganz recht, auch das ist ein "Schurkenstaat" aus der "Achse des Bösen"! Tut mir leid, aber die USA müssen zurück auf den Weg der Demokratie und der Menschenrechte gebracht werden - innerhalb und außerhalb ihrer Grenzen. Ich liebe Amerika, wenn man darunter die in der "Declaration of Independence" festgelegten Rechte versteht. Ich liebe Amerika, wenn es um Martin Luther King, Jimi
      Hendrix, Jim Morrison, Janis Joplin und Frank Zappa geht. Ich liebe Amerika, wenn es um Demokratie und Toleranz geht. Aber ein Amerika, das die Welt als Beute sieht, so wie es Hitler von 1933-45 tat, das ist in seiner Administration und seinen wirtschaftlichen Eliten mit allen rechtstaatlichen und völkerrechtlich zulässigen Methoden zum Wohle seiner eigenen Bevölkerung zu bekämpfen. Wie hat Kurt Tucholsky einmal so schön geschrieben? "Was ich liebe?
      Deutschland. Was ich hasse? "Deutschland""! Diese Anführungszeichen machen den Unterschied. Wenn eine Gegnerschaft zu George W: Bush Antiamerikanismus bedeutet, dann bin ich gerne, zusammen mit vielen gleich denkenden amerikanischen Freunden, antiamerikanisch, so wie Dietrich Bonhoeffer und Graf von Stauffenberg 1944 antideutsch waren!


      xxx, AOL; 21.09.02
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 23:38:19
      Beitrag Nr. 192 ()
      @ principessa
      :laugh: das passt ganz gut zu einem posting von mir in einem anderen thread

      #34 von antigone 21.09.02 11:27:01 Beitrag Nr.: 7.417.410 741741


      na ja, getroffene hunde jaulen halt auf...

      ich hab keine veranlassung, offiziell zu meinen, was immer herta gemeint hat. interessant ist, dass dieser vergleich, der - machen wir uns doch nichts vor - von vielen gedacht wird, nun in der öffentlichkeit diskutiert wird. egal, wie er gefallen ist, und dass eine deutsche justizministerin das unter keinen umständen dürfte, hätte sie denn oder auch nicht.. und was man noch anführen kann, was im diplomatischen sprachgebrauch ein ding der unmöglichkeit ist....

      eine gotteslästerung war es (noch) nicht. aber ist es vielleicht demnächst. wenn alle welt so tut, als hätten wir keinen grossen diktator vor uns, sondern nur einen mittelgrossen .... die nähe zum diktatorentum alleine reicht aus, den rest der welt gehörig in unruhe zu versetzen. und bush tut ja auch was dafür bzw. die gesamte family. grossvater prescott hat sich nicht geniert, hitler in einer weise zu unterstützen, die seine sympathien sogar in den usa verdächtig machten, obwohl doch henry ford und andere den herrn aus braunau auch ins herz geschlossen hatten.

      hitler war mit anderen worten ein früher taliban, den man unterstützt hat, um den bösen feind im osten niederzumachen, den man vorher finanziell aufgebaut hatte... und schliesslich musste man ihn und sein land zur räson rufen und zusammenbomben, was nebenbei den einen oder anderen dollar einbrachte...

      und nun werden wir in ewiger dankbarkeit vermeiden, diese zusammenhänge ins auge zu kriegen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 23:44:03
      Beitrag Nr. 193 ()
      was die innenpolitischen schwierigkeiten der usa anbelangt, die nicht von der hand zu weisen sind, so habe ich ein interessantes interview dazu in deep thoughts augstein-thread gepostet #403 - den im zusammenhang mit #402 gelesen ergibt eine brisante mischung.
      Avatar
      schrieb am 22.09.02 00:14:54
      Beitrag Nr. 194 ()


      Bilder des Bösen
      Wolfgang Sofsky

      Die Abbildung real existierender Gewalt in den Medien ist verpönt. Besorgte bis empörte Kritiker sprechen von Voyeurismus, Zynismus oder gar Verherrlichung. Unser Autor ist anderer Ansicht.


      Monrovia, 8. Mai 1996: Ein Kämpfer der National Patriotic Front exekutiert einen Gefangenen.
      Vor einer schäbigen Mauer beugt sich ein Milizionär leicht nach vorn, verlagert sein Körpergewicht auf das rechte Bein, indes sich der linke Fuss bereits vom Boden abhebt. Er trägt ein hellrotes Barett, ein verschmutztes T-Shirt und einen weissen Schal. Die Beine stecken in einer Tarnhose, die Füsse in Gamaschenstiefeln. Wie eine Pistole richtet er die AK-47 auf das Opfer im Strassengraben. In diesem Augenblick zieht er den Abzug durch. Der Gefangene hat die Knie an den Bauch gezogen. Bis auf Socken und Unterhose ist er nackt. Aus Kopf und Hals spritzt das Blut. Beiläufig tötet der Schütze, aber konzentriert. Die Oberlippe ist leicht über die Schneidezähne gezogen. Wenige Meter entfernt beobachten seine Spiessgesellen die Szene. Einer trägt eine Art Cowboyhut, ein zweiter verzieht angewidert das Gesicht, sein Kumpan lugt herüber, während sein Nebenmann sich schon abgewendet hat und den Tatort verlässt.

      Eine Exekution auf offener Strasse dokumentiert dieses Bild der amerikanischen Fotojournalistin Corinne Dufka. Aufgenommen wurde es am 8. Mai 1996 in Monrovia, der Hauptstadt Liberias. Es zeigt den letzten Akt einer Marter, die ein paar Teenager von Charles Taylors National Patriotic Front an einem Passanten vollstreckten. Frühmorgens hatte der Mann sein Haus verlassen, um etwas Essbares aufzutreiben. Zufällig ergriff ihn die Patrouille und richtete ihn innerhalb von acht Minuten zugrunde.

      Bilder müssen nicht Trost spenden
      Da die Frontlinien in der Stadt stündlich wechselten, erkannte der Mann in seiner Todesangst nicht, in wessen Hände er gefallen war, und gab sich irrtümlich als Anhänger der feindlichen Soldateska aus. Die Häscher zögerten nicht lange, liessen ihn zum Schein frei, schossen ihm in den Rücken, rissen ihm sodann die Kleider vom Leib und schleiften ihn die Gosse entlang. Einer der Kindersoldaten ging mit einem Küchenmesser auf ihn los. Als ein feindlicher Miliztrupp langsam die Strasse herunterkam, machte der Anführer dem Treiben ein Ende und durchsiebte den Schwerverletzten mit mehreren Feuerstössen.

      Das Bild zeigt eine Gewalttat, wie sie im weltweiten Kleinkrieg der Warlords, Banden und Marodeure nicht unüblich ist. Es ist ein Krieg von beispielloser Grausamkeit. An einer Kreuzung in Monrovia hatte damals jemand einen abgeschnittenen Kopf auf einen Stuhl gelegt – als Ersatz für die defekte Verkehrsampel. Quer über die Strasse war ein Seil gespannt, das die Auffahrt zu einer Brücke versperrte. Es bestand aus dem Darm des Getöteten.

      Fotos wie jenes von Corinne Dufka findet man im Bildgedächtnis des befriedeten Mitteleuropäers selten. Obwohl vielstimmig über die mediale Allgegenwart der Gewalt geklagt wird, sind Darstellungen des Gewaltablaufs rar. Im Zeitalter der Fernwaffen lassen sich Täter und Opfer kaum gemeinsam auf ein Bild bannen. Vor allem jedoch fallen solche Bilder regelmässig unter die Selbstzensur. Die Bilder des Bösen verstörten, so hört man, den arglosen Betrachter, erklärte man ihm nicht die Umstände der bösen Tat. Als könne man den Zeitgenossen nicht ein, zwei Irritationen zumuten angesichts dessen, was vielerorts Alltag ist.

      Bilder haben nicht die Aufgabe, Sinn oder Trost zu spenden. Sie sollen zeigen, was der Fall ist. Sieht man die Mörder in Aktion, verflüchtigen sich die letzten Illusionen über das menschliche Gattungswesen. Hinweise auf die Umstände bieten oft nur dürftige Deutungen. Mit den frommen Ideen des fernen Betrachters hat die reale Gewalt wenig zu tun. Die Exekution des Mannes in Monrovia hatte keinen Sinn. Die freedom killers, wie die Kindersoldaten in der Stadt hiessen, brauchten keinen Grund, um einen Toten auszuweiden.

      Von der Erhabenheit zum Ekel
      Die Verstörung gründet nicht zuletzt in der Zeitstruktur der Fotografie. Im Schnappschuss schnurrt der Zeithorizont auf einen Jetztpunkt zusammen. Das Bild erfasst die Sekunde des Schlages, des Niederfällens, die Zehntelsekunde des Schusses, der Explosion, des Todes. Exakt entspricht die Technik der Momentaufnahme der Plötzlichkeit des Schreckens. In ihr blitzt ein Augenblick jenseits der Zeit auf.

      Auch die wagemutigsten Fotografen kommen indes meist zu spät und können daher nur die Folgen festhalten. Das Berufsethos des Reporters, möglichst dicht an das Geschehen heranzukommen, gerät in Widerstreit mit dem Wunsch des Betrachters nach sicherem Abstand. So zeigt man schliesslich statt der Verstümmelten lieber die Tränen der Trauernden. Es sind Bilder von Lebenden für Lebende. So weit reicht die Kumpanei der Überlebenden, dass sie vor dem Leichnam des Einzelnen die Augen verschliessen möchten. Die Toten verschwinden in einer Masse gesichtsloser Körper, verstreut über dem Schlachtfeld, aufgereiht nach einem Massaker, aufgetürmt zum Leichenberg. Sie liegen auf dem Rücken, auf der Seite oder bäuchlings hingestreckt. Es ist, als schliefen sie – am Strand von Guadalcanal, auf den Feldern von Flandern oder Gettysburg, in den Strassen von Goyas Madrid. Die Todesursache ist unsichtbar. Nur eine Ahnung kommt auf, dass die Menschen massenweise niedergemäht, hingeschlachtet wurden.

      Nahaufnahmen der Opfer sind ungewöhnlich. Aus der Nähe betrachtet, verflüchtigt sich nämlich die Aura der Erhabenheit, schlägt die Angstlust in Widerwillen, Ekel, Erschrecken, Angst um. Für Diskurse um Sinn und Zweck, um die stimulierende, reinigende oder abstumpfende Wirkung gibt die Nahaufnahme keinen Anhaltspunkt. Diese Debatte entzündet sich nur an Gewaltbildern mit Sicherheitsabstand. In der Nahaufnahme hingegen erscheint die leibliche Ganzheit aufgebrochen, die Proportionen sind ins Monströse und Groteske verzerrt. Auf dem Asphalt liegt der abgetrennte Kopf des Selbstmordattentäters. Aus der Bauchwunde eines Opfers quellen die Gedärme hervor, das Innere ist nach aussen gekehrt. Wo zuvor ein Arm, ein Unterschenkel war, ist nur noch ein blutender Stumpf. Der Unterkiefer ist weggeschlagen. Am Schädel kleben noch Fleischreste. Ruhig starrt der Kopf den Betrachter an. Der Totenkopf ist das Gesicht aller Gesichter. Solche Bilder überfallen die Sinne des Betrachters. Zur Flucht in die Imagination oder Reflexion bleibt kein Ausweg. Das Bild besetzt das Bewusstseinsfeld. Auf dieser Gegenwärtigkeit beruht der Schock, den Nahbilder auslösen können.

      Gegen die Übermacht des Sinneseindrucks rebelliert der Stolz des Gemüts. Es will sich von Bildern nicht überwältigen lassen. Anstatt die Gewalt zu zeigen, wie sie ist, präferiert die öffentliche Bildpolitik die betuliche Ästhetik des leeren Ortes: die ausgebrannte Ruine, die eingeebnete Stadt, die Kraterlandschaft, das verbogene Gerüst der Stahlträger, der Schuttberg inmitten des Flüchtlingslagers. Menschenleer ist die Szenerie. Nach der Gewalt herrscht die Stille der Verwüstung. Sie lässt den Fluchtweg ins Ungefähre offen. Wenn nur die Zerstörung der Formen zu sehen ist, kann die Leere mit Fantasien und Spekulationen aufgefüllt werden. Aber wie viele Tote sind unter dem Schuttberg begraben, wie viele Leiber sind in der Hitze der Explosion verdampft, wie sind die Menschen in den Granattrichtern krepiert?

      Zensur im Namen der Volkspädagogik
      Nicht minder beliebt ist die moralische Überhöhung. Das massvolle Bild soll Mitleid erregen, keinesfalls aber Abscheu, Ekel oder Unlust. Die Ganzheit der Gestalt bleibt gewahrt, Schrei und Schmerz sind zum Seufzen abgedämpft, keine Wunde entstellt den Körper, kein Affekt verzerrt die Mimik, keine Verrenkung, kein Kot, keine abgeschlagenen Glieder, kein Blut.

      Man sage nicht, dass diese Idealisierung der klassischen Ästhetik heutzutage unwirksam sei. Getarnt als volkspädagogische Sorge um die Seele der Untertanen oder als Empörung über die nackte Gewalt in Text und Bild, stets beruft sich die Zensur auf die hehren Werte des Schönen und Guten. Im Namen moralischer Korrektheit verteilt sie die Kennmarken des «Voyeurismus», des «Ästhetizismus» oder der bösartigen «Gewaltglorifizierung», wenn eine Darstellung anschaulich und körpernah ausfällt. Dies verstosse, so heisst es, gegen den «guten Geschmack». Offenbar hält man Krieg oder Folter für eine Frage des guten Geschmacks. Der Verwundete soll nicht schreiend verbluten. Leise soll er sein Leben aushauchen und dann taktvoll aus dem Sichtfeld des empfindsamen Betrachters verschwinden. Die Entrüstung wird von der Idee gespeist, das von Natur aus unbeschriebene Menschenwesen werde durch die schwarze Magie des Bildes verdorben. Als bedürfte es für die Verderbnis der Artgenossen noch der Bilder des Bösen.

      Die Trugbilder werden platzen
      Wie jedes Bild geben auch Gewaltbilder eine Sichtweise von der Sache. Bilder stellen nicht einfach etwas dar. Sie stellen etwas als etwas dar. Sie geben eine cognitio rei, nicht die Sache selbst. Sie bilden die Realität nicht ab, sondern beleuchten das Dargestellte aus einer Perspektive. Doch dem Dokumentarfoto eignet eine besondere Wahrheit und Authentizität. Ohne das Ereignis, das es zeigt, hätte es nicht belichtet und aufgenommen werden können.

      Bilder der Gewalt sind nicht die Gewalt selbst. Pixel bluten nicht, ein Fotoabzug stinkt nicht nach verbranntem Fleisch. Die gegenwärtige Debatte um die Gewalt in den Medien ist ziemlich luxuriös. Nur eine Gesellschaft, deren Alltag nicht von Gewalt regiert wird, kann darüber nachsinnen, ob man die Realität wahrnehmen oder lieber seine Illusionen pflegen will. Doch früher oder später werden die Trugbilder zerplatzen, spätestens dann, wenn die reale Gewalt erneut Einzug halten wird.

      weltwoche.ch
      Avatar
      schrieb am 22.09.02 10:17:55
      Beitrag Nr. 195 ()
      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13286/1.html

      Amerikanischer Internationalismus

      Goedart Palm 21.09.2002
      Angriff ist Verteidigung: Zur "Nationalen Sicherheitsstrategie der USA", die Präsident Bush vorgelegt hat

      Präsident Bush wird demnächst dem US-Kongress sein Strategiepapier The National Security Strategy of the United States vorlegen. Weit mehr als sein Titel verrät, definiert dieses Konzept die amerikanische Sicherheits- und Außenpolitik fundamental neu. Das Strategiepapier enthält die bereits zuvor verkündete Präventivschlag-Doktrin ( Zur neuen Präventionsmoral alter Krieger), die in Zukunft auf feindliche Staaten und Terroristengruppen Anwendung finden wird, von denen die Gefahr ausgeht, Massenvernichtungswaffen herzustellen.


      Bedeutender noch als dieses Strategieelement ist aber der jetzt ausdrücklich erklärte Anspruch, die militärische Vorherrschaft der USA für alle Zeiten festzuschreiben. Die Zeiten des Kalten Krieges, der Bedrohung der USA durch fremde Aggressoren, seien endgültig vorbei und dürften sich niemals in der Geschichte wiederholen. Das zuvor verfolgte Prinzip internationaler Verträge, um die Nichtweiterverbreitung von Waffensystemen zu gewährleisten, habe sich in den Fällen des Irans, Nord-Koreas, Iraks und anderer Nationen als untauglich erwiesen. Stattdessen gilt nun das Prinzip der "counterproliferation" bis hin zur gewaltsamen Entwaffnung unbotmäßiger Staaten.

      Das Ende der Abschreckung


      Die Strategien der Eindämmung und Abschreckung, die die amerikanische Politik seit den Vierzigerjahren des vorigen Jahrhunderts prägten, sind damit Makulatur geworden. Die unilateralistische Schlüsselidee Bushs ist der unbedingte Wille, jede ausländische Kraft daran zu hindern, mit der exklusiven militärischen Führungsrolle der Vereinigten Staaten zu konkurrieren, die nach dem Fall der Sowjet-Union entstanden ist. Jeder potenzielle Feind hat mit Präventivschlägen zu rechnen, wenn er es wagt, die Macht der USA zu übertrumpfen oder auch nur mit ihr gleichzuziehen.

      "We cannot defend America and our friends by hoping for the best. So we must be prepared to defeat our enemies` plans, using the best intelligence and proceeding with deliberation. History will judge harshly those who saw this coming danger but failed to act. In the new world we have entered, the only path to peace and security is the path of action."

      Mit dieser Generalermächtigung wird bereits jede Nation allein dadurch zum antiamerikanischen Freiheitsfeind, wenn sie das hegemoniale Machtkalkül Amerikas durch verstärkte militärische Anstrengungen provoziert würde. Die Falken kreisen in einsamer Höhe und wehe dem, der es ihnen gleichtun wollte. Da Russlands Ökonomie kränkelt, könnten sich zukünftige Konflikte, wenn die Schurkenstaaten erst exterminiert sind, vor allem mit China ergeben, das sowohl konventionelle wie auch nukleare Militärkräfte weiter ausbaut. Der Geist der Bedrohung prägt auch diesen Teil des Strategiepapiers: "China`s leaders have not yet made the next series of fundamental choices about the character of their state. In pursuing advanced military capabilities that can threaten its neighbors in the Asia-Pacific region..." Quod licet Iovi, non licet bovi.

      Der Krieg der Ideen

      Das Papier wird als die Summe der präsidialen Visionen vorgestellt, die militärischen, ökonomischen und moralischen Ansprüche der USA nun in einer Doktrin festzuschreiben, die der Restwelt für alle Zukunft ihr machtpolitisches Wohlverhalten vorschreibt. Doch auch Diplomatie, internationale Hilfsmaßnahmen, die Kooperation mit "UNO", "International Monetary Fund" und "World Bank" haben sich in den expliziten Kampf der Werte und Ideen einzuordnen. Nota bene: Amerika befürchtet nicht länger den Kampf der Kulturen, sondern sucht ihn jetzt ausdrücklich:



      "Wir werden auch einen Krieg der Ideen führen, um den Kampf gegen den internationalen Terrorismus zu gewinnen."




      Auch hier gilt folglich die Doktrin des "preemptive strike." Nicht länger soll also - in der Sprache europäischer Intellektueller - der zivile Wettbewerb der Ideen, das herrschaftsfreie Gespräch, die interkulturelle wie -religiöse Ökumene gefördert werden, sondern Bush erklärt den "Krieg der Ideen". Der Bellizismus der Diktion ist vielleicht noch verräterischer als der Inhalt. Selbst die New York Times erkennt in dieser kopernikanischen Strategiewende ein sehr viel "muskulöseres und mitunter auch aggressives Verständnis nationaler Sicherheitsbelange", als es je seit der Reagan-Ära formuliert worden wäre.

      Nationale Notwehr

      Der schlichte Reim, der sich mit der neuen Doktrin verbindet, ist der Glaube, wie es ein "senior White House official" ausdrückt, dass Kooperationen in vielfältiger Weise entstehen, wenn erst mal der militärische Wettbewerb abgeschafft sei. Multilateralismus gibt es immer dann, wenn es Amerikas Interessen, die zugleich die Interessen der freien Welt sind, dient. Unilateralismus herrscht da, wo das amerikanische Freiheitskonzept und die Militärhegemonie der USA provoziert werden. Denn im Strategiepapier mit dem tiefstapelnden Etikett "nationaler Sicherheit" wird kein Zweifel gelassen, dass im Fall von Konflikten amerikanischer mit anderen Interessen keine Kompromisse gelten. Dem haben sich auch die Alliierten zu fügen: Zwar sei man zu Allianzen bereit, um den immerwährenden Krieg gegen den Terrorismus zu führen. Im Fall nationaler Notwehr werde man aber nicht zögern, präventive Kriege auch alleine zu führen. Und der ist ein Schelm, der den Begriff der nationalen Notwehr für propagandafähig hält.

      Das neue Verständnis fremder Souveränität, das Bush in einigen Kostproben bereits verabreicht hat, sieht so aus: Staaten werden entweder überzeugt oder gezwungen, ihren "souveränen Verantwortlichkeiten" nachzukommen, wenn es der Kampf gegen Terroristen gebietet. Souveränität wird danach zum Lehngut. Ex-Präsident Bill Clinton verließ sich noch auf internationale Abkommen, ob in der nuklearen Abrüstung oder in der Umweltpolitik. Für Bush ist die Idee internationaler Verträge Ballast seiner machtpolitischen Weltneuordnung auf dem Boden amerikanisch definierter Glückseligkeit.

      Humaner Turbokapitalismus

      Eine neue Ära wirtschaftlichen Wachstums soll durch freie Märkte und freien Handel entfacht werden. Das klingt gut. Aber sind nicht gerade der Turbokapitalismus, die globalen Börsen- und Devisenspiele und neoliberalen Abrüstungen der Sozialstaatlichkeit die besten Garanten gewesen, die Verteilungsungerechtigkeit des köstlichen Gutes "Freiheit" nach Kräften zu fördern? Das Gefälle dieser Ungerechtigkeiten vollzieht sich längst nicht mehr nur zwischen Industrie-, Schwellen- und Hungerländern, sondern hat inzwischen auch die westlichen Wohlstandsgesellschaften erreicht. Die Anzeichen mehren sich, dass auch Deutschland vor einer schlimmen Rezession steht.

      Amerika wird seine Hilfsfonds für bedürftige Nationen in den nächsten Jahren um 50% aufstocken. Davon sollen solche Gesellschaften profitieren, deren Regierungen gerecht regieren, ihre Zuwendungen der Bevölkerung zukommen lassen und die Wirtschaftsfreiheit fördern. Das Geld habe an die Armen zu gehen, sei insbesondere für Schule, Gesundheitswesen und sauberes Wasser zu verwenden:

      "Eine Welt, in der manche Menschen in Luxus und Wohlstand leben, während die Hälfte der Menschheit mit weniger als 2 Dollar täglich leben muss, ist weder gerecht noch stabil. Alle Armen der Welt in einen sich ausdehnenden Kreis der Entwicklung und der Chancen einzuschließen, ist ein moralischer Imperativ und gehört zu den obersten Prioritäten der amerikanischen Außenpolitik."

      Doch dieser moralische Imperativ besänftigt nicht das Dilemma einer kruden Mischung aus radikaler Militärpolitik, Weltgenesungstherapie und der globalen Verordnung von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten:

      "Wir arbeiten aktiv daran, die Hoffnung der Demokratie, der Entwicklung, der freien Märkte und des freien Handels an jeden Ort der Welt zu bringen."

      Balance of powers


      Um den nahe liegenden Vorwurf einer humanitär schön geredeten Machtwillkür zu entkräften, insistiert Bush darauf, dass die militärische und politische Macht der USA allein eingesetzt werde, um freie und offene Gesellschaften zu unterstützen:

      Mit der Beibehaltung unserer Tradition und Prinzipien setzen wir nicht Gewalt ein, um einen unilateralen Vorteil zu erlangen. Wir suchen stattdessen ein Gleichgewicht der Kräfte zu schaffen, das die Freiheit der Menschen fördert ..."

      Der Begriff der "balance of power" ist in diesem militärhumanistischen Strategiepapier ein paradoxer Irrläufer, weil es ab jetzt nur noch eine Weltmacht gibt, aus deren Händen die anderen die Freiheit so zu nehmen haben, wie sie Amerika definiert. Diese Doktrin ist vor allem deshalb so fragwürdig, weil sie die Geschicke der Welt und die Interessen Amerikas unifiziert - zugleich aber, wenn es zum Konflikt kommt, allein der Priorität amerikanischer Interessen folgt. Diese schizoide Einheit von gesellschaftsübergreifenden Werten, internationalen wie nationalen Interessen hat der Weltinnenpolitiker Bush) nun selbst mit dem Begriffshybriden "Amerikanischer Internationalismus" ("a distinctly American Internationalism") gelabelt.

      In Konsequenz ist diese erste Darstellung der zukünftigen amerikanischen Sicherheitspolitik der Bush-Regierung nichts anderes als die Demontage der Politik souveräner Staaten, der Uno inklusive des Internationalen Strafgerichtshofs und schließlich auch divergenter Freiheits- oder Kulturkonzepte anderer Gesellschaften. Denn es gibt jetzt keine machtpolitischen Spielräume mehr, in denen andere Völker noch souverän operieren dürften. Soweit der Präsident auf die UN verweist, gilt das Prinzip amerikanisch definierter Subsidiarität: Machen die Vereinten Nationen alles richtig, akzeptieren die USA ihre Politik, anderenfalls ist die UN ein Stück Papier.

      Und wie sich dieses Freiheitsverständnis amerikanischer Falken in praxi auswirken könnte, macht etwa die Überlegung des republikanischen Senators Jesse Helms deutlich, der sich über Kanzler Schröders eingeschränkte Solidarität mit Amerikas Kriegspolitikern erregte. Man werde im Fall von Schröders Wahlsieg über den Abzug von Truppen in Deutschland nachdenken müssen. Bedrohlich ist nicht das angekündigte Übel. Bedrohlich ist die Sprache des Zwangs, die arrogante Machtpose, die nur noch Vasallentreue oder Untergang kennt.

      Bushs globale Rosskur würde weniger irritieren, wenn Amerikas Freiheitsverständnis ohne Makel wäre. Der Präsident hätte dann Recht, wenn sich diese vorgeblich transnationale Freiheit als ein unbestreitbares Gut aller Völker verbindlich auslegen ließe. Doch der fatale Irrtum ist die Anmaßung, dass die eigene Freiheitsfaçon bereits alle Unfreiheiten, Ungerechtigkeiten, Armut und Not beseitigt. Der US-Präsident pocht auf das Prinzip der Demokratie als zukünftiges Betriebssystem der Länder, die mit amerikanischer Unterstützung rechnen dürfen. Doch wo bleibt die internationale Demokratie, der sich Bush zu stellen hätte, wenn er der international gewählte Präsident der ganzen Welt werden möchte? Bleibt nur noch die Frage, ob diese Strategie der kompromisslosen Stärke Epoche oder Episode ist. Das müssen Amerikas Demokraten entscheiden, denn die außeramerikanische Restwelt wandelt fortan auf gefährlichen Pfaden.
      _____________________________________________________

      US-Präsident Bush fordert vom Kongress freie Hand für Krieg

      Florian Rötzer 20.09.2002
      In einer Resolution an den Kongress will Bush vor den Wahlen eine Entscheidung erzwingen und strapaziert dabei auch die Wahrheit

      Wenn Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) tatsächlich, wie das "Schwäbische Tagblatt" berichtete, gesagt hat, dass Bush mit einem Krieg gegen Irak vor allem von innenpolitischen Problemen ablenken wolle und derartige Ablenkungsmanöver "eine beliebte Methode seit Adolf Hitler" seien, dann war dies nicht anders als dumm und unnötig. Auch wenn es sicherlich weitgehend zutrifft, dass US-Präsident Bush auch aus innenpolitischen Gründen heraus (aber nicht nur), ein militärisches Vorgehen gegen den Irak zum Sturz von Hussein forciert, so ist der Vergleich mit Hitler völlig unnötig gewesen, auch wenn sie nach dem Tagblatt schon während der Veranstaltung hinzugefügt, sie wolle damit nicht Bush mit Hitler vergleichen, was sie aber dennoch gemacht hat.

      Außenminister Powell berichtet Präsident Bush und Vizepräsident Cheney über den Fortschritt der Verhandlungen zu einer neuen UN-Resolution

      Und wenn es nur um die "Methode" gegangen sei, so ist die Anzettelung eines Krieges aus innenpolitischen Gründen sicherlich so alt wie der Krieg selbst, denn nichts ist besser zur Herstellung von Einheit über alle Differenzen hinweg geeignet als Krieg und Bedrohung von außen. Wie so oft hätte es auch der Bundesjustizministerin in diesem Fall wahrscheinlich besser angestanden, nicht sofort in den Leugnungsreflex zu verfallen ("Ich habe das nicht gesagt, ganz einfach." - SZ vom 20.9.), sondern die unüberlegte Dummheit zu bedauern. Sie hilft letztlich dazu, dass die amerikanische Regierung die berechtigte Kritik leicht entsorgen kann.
      " At the United Nations Security Council it is very important that the members understand that the credibility of the United Nations is at stake, that the Security Council must be firm in its resolve to deal with a truth threat to world peace, and that is Saddam Hussein. That the United Nations Security Council must work with the United States and Britain and other concerned parties to send a clear message that we expect Saddam to disarm. And if the United Nations Security Council won`t deal with the problem, the United States and some of our friends will." - Präsident Bush

      Tatsächlich treibt US-Präsident den Fall Irak vor den Wahlen in den USA mit aller Entschlossenheit voran ( Aus dem Tritt gebracht). In einer Resolution, die heute an den Kongress geht, sucht er sich absolute Handlungsfähigkeit zuzusichern, so dass er jederzeit und uneingeschränkt einen militärisches Angriff starten könnte. Die Formulierung, dass man, um den Frieden erhalten zu können, die Erlaubnis benötige, auch Gewalt anzuwenden, lässt deutlich erkennen, dass die Bush-Regierung die militärische Karte in Zukunft allgemein leichter ziehen will, wozu auch gehört, nicht nur gegen den Irak mit einem militärischen Erstschlag vorzugehen.

      Der Blankoscheck, den Bush vom Kongress erhalten will, testet wohl auch die Grenzen aus, denn die Entschließungsresolution ist keineswegs auf den Irak begrenzt, sondern würde ihm freie Hand für militärische Aktionen in der ganzen Region lassen. Überdies würde der Grund für einen Militärschlag auch nicht nur in einem Bruch der UN-Resolutionen liegen, sondern ganz allgemein in irgendeiner Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA. Ganz unverblümt wird auch gesagt, dass Waffeninspektionen und etwaige Vernichtung gefundener Massenvernichtungswaffen nicht das Ziel sind, da es um den Sturz des Regimes geht:

      "The President is authorized to use all means that he determines to be appropriate, including force, in order to enforce the United Nations Security Council resolutions referenced above, defend the national security interests of the United States against the threat posed by Iraq, and restore international peace and security in the region."

      Mit Verweis auf vorhergehende Kongressbeschlüsse verweist der Resolutionsentwurf darauf, dass der US-Präsidenten, wenn eine Verletzung von UN-Sanktionen durch den Irak eintritt, alle Mittel einsetzen könne, um sie durchzusetzen. Überdies stehe dem Präsidenten von der Verfassung das Recht zu, militärisch vorzugehen, wenn die nationale Sicherheit bedroht ist. Allerdings kann, woran amerikanische Historiker erinnern, nur der Kongress einen Krieg erklären, nicht aber der Präsident. Überdies müsse, so wird in der Petition erklärt, der Kongress nicht nur eine Resolution verabschieden, um einen Krieg zu autorisieren, er müsse auch darüber debattieren und abstimmen. Eine neue UN-Sanktion oder die Legitimierung eines Kriegs gegen den Irak durch Verletzung von UN-Sanktionen wären für Bush daher ein notwendiges Mittel, um keinen Krieg erklären zu müssen, sondern nur eine Intervention auszuführen.

      " We too watched with shock the horrific events of September 11, 2001. We too mourned the thousands of innocent dead and shook our heads at the terrible scenes of carnage -- even as we recalled similar scenes in Baghdad, Panama City, and, a generation ago, Vietnam. We too joined the anguished questioning of millions of Americans who asked why such a thing could happen.
      But the mourning had barely begun, when the highest leaders of the land unleashed a spirit of revenge. They put out a simplistic script of "good vs. evil" that was taken up by a pliant and intimidated media. They told us that asking why these terrible events had happened verged on treason. There was to be no debate. There were by definition no valid political or moral questions. The only possible answer was to be war abroad and repression at home."

      Aus A STATEMENT OF CONSCIENCE: Not In Our Name, einem Manifest von amerikanischen Kriegsgegnern, das von vielen Künstlern und Intellektuellen unterschrieben wurde.

      Erschreckend allerdings ist, wie die Bush-Regierung in der Resolution durch Schaffung von Tatsachen aus Vermutungen die Kriegsermächtigung des Präsidenten zu begründen sucht. So wird gesagt, dass der Irak weiterhin die UN-Resolutionen verletzt, weil er immer noch "eine bedeutsame Menge an chemischen und biologischen Waffen besitzt und entwickelt, aktiv in den Besitz von Atomwaffen zu kommen sucht und terroristische Organisationen unterstützt und beherbergt, die die nationalen Sicherheitsinteressen der USA und den internationalen Frieden bedrohen". Natürlich wird wieder darauf verwiesen, dass der Irak - damals noch der Verbündete der USA! - Massenvernichtungswaffen bereits verwendet hat.

      Behauptet wird auch, dass man wisse, dass Mitglieder von al-Qaida sich im Irak aufhalten. Die Angriffe vom 11.9. hätten die Größe der Bedrohung demonstriert, "dass der Irak Massenvernichtungswaffen an internationale Terrororganisationen liefert". Beides ist bislang völlig unbewiesen, wie es auch keine Beweise dafür gibt, dass der Irak tatsächlich noch oder wieder über Massenvernichtungswaffen verfügt. Weil, so fährt die Resolution fort, die USA nach internationalem Recht das "inhärente Recht" besitzen, Gewalt zur Selbsterhaltung einzusetzen, der Irak eben schon gezeigt hat, dass er die Mittel und den Willen habe, Massenvernichtungswaffen einzusetzen, sei angesichts des hohen Risikos, dass diese Waffen zu einem "Überraschungsangriff" auf die USA verwendet oder internationalen Terroristen zu diesem Zweck übergeben würden, die Ausübung von Gewalt zum Selbstschutz legitim.

      Auf die jetzt beginnenden Gespräche und Vorbereitungen einer erneuten Waffeninspektion geht der Resolutionsentwurf hingegen ebensowenig ein, wie er klare Bedingungen nennt, wann militärische Mittel eingesetzt werden sollen. Es handelt sich also weitgehend um einen Blankoscheck, der auch nach einer Diskussion und manchen Einschränkungen, sollte der Kongress die Resolution billigen, dem US-Präsidenten weitgehende Macht ohne weitere Abstimmung mit dem Kongress zusprechen dürfte. Man wird sehen müssen, wie die kritischen Stimmen aus den Reihen der Demokraten sich weiterhin verhalten werden. In Wahlkampfzeiten könnte durchaus der Druck so groß sein, dass man dem Präsidenten weitgehende, später kaum mehr rückgängig zu machende Macht zugesteht, um nicht als unpatriotisch zu gelten. Schließlich versichert Bush immer wieder, dass die Nation sich bereits in einem lange andauernden Krieg befinde, der nationale Einheit erfordert. Und die Resolution sucht er so zu verkaufen, dass sie dem Kongress die Chance gibt zu zeigen, dass er "der Administration die Möglichkeit gibt, den Frieden zu bewahren". Wofür man eben, siehe oben, in den Krieg ziehen muss.


      Endgültiger Rückzug aus dem Biowaffenabkommen


      Wie die Washington Post berichtet, hat die Bush-Regierung weitere Verhandlungen über einen Zusatz zum Biowaffenabkommen zur Regelung der Verifizierung vorerst ganz platzen lassen. Bestenfalls 2006 könne man erneut zu Diskussionen zusammentreten. Bis dahin bleibt das Biowaffenabkommen jetzt also ein Papiertiger, obgleich die US-Regierung ihr Vorgehen gegen den Irak immer wieder dadurch begründet, dass dieser über biologische Waffen verfüge.

      Schon letztes Jahr ließ die US-Regierung trotz der Anthrax-Briefe die Verhandlungen kurzfristig scheitern, weil die Überprüfungsverfahren angeblich nicht ausreichen, um Staaten davon abzuhalten, biologische Waffen zu entwickeln oder zu erhalten ( Biowaffenkonferenz in Genf gescheitert). Ein Mitarbeiter des Außenministers hat den Rückzug aus dem internationalen Abkommen damit begründet, dass die Ansätze der USA und der anderen Staaten so verschieden seien, dass keine Einigung erzielt werden könne. Die USA wollen statt des internationalen Abkommens, das in Mitgliedsländern bei begründetem Verdacht Inspektionen von Anlagen (auch in den USA) zulassen würde, lieber, dass die Staaten einzeln strafrechtlich die Herstellung, den Verkauf und den Besitz von biologischen Waffen verbieten. Das hätte den Vorteil, dass die USA keinem internationalen Abkommen unterworfen wäre und freie Hand besitzen würde, vielleicht aber auch den, eigene Aktionen zum Selbstschutz wie im Irak nicht auf erfolgte Inspektionen eines internationalen Teams begründen zu müssen.
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 00:44:51
      Beitrag Nr. 196 ()
      @ antigone, heavy !
      @ JoeUp, !

      u.a.
      Thread: Kein Titel für Thread 559955403 und aktuell dort #414
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 00:55:33
      Beitrag Nr. 197 ()
      oh, Tschuldigung, das mit den # klappt wohl nur bei kürzeren Threads, so dauert die Ladezeit zu lang.

      Avatar
      schrieb am 23.09.02 09:59:14
      Beitrag Nr. 198 ()
      antigone
      wenn ich das poste wird die Wahl gelaufen sein und damit auch das Themal "die Qual" damit(die ganzen Blödsinnsthreads mein` ich, obwohl manche wurden ja ganz gut aber egal, waren/wurden einfach zu viele;)) Siehe hier zB:

      Thread: Däubler-Gmelin - eine Lügnerin Thema: Däubler-Gmelin - eine Lügnerin

      oder hier

      Thread: Wann greifen die USA den Irak an ? Bush ist schon informiert ! Thema: Wann greifen die USA den Irak an ? Bush ist schon informiert !

      Finde die Meinung bzgl. Däubler-G. in dem Artikel den JoeUp reingestellt hat ganz gut aber das interessiert bis #9 keinen obwohl`s in #2 ins Spiel gebracht wurde. Der Rest vom Artikel......tjaja, langsam muß man die Augenlider immer mehr zusammenpressen um nicht zu sehn. Gut, lassen muß ich dem Bush so gesehn, daß er ja eigentlich noch nie außer Frage stellte, daß er will, daß die USA......."??????...wie soll/darf ich`s nennen...?????".......wird. Weißt Du ja selber antigone und siehst es ja auch so.(mmh, im Grunde sind sie`s ja sogar schon von daher) Gefallen tut`s mir halt nicht aber es gefällt mir zB auch nicht was Däubler-G. da scheinbar gemacht hat.(zu versuchen das als Lüge vom "Tagblatt" hinzustellen) Naja, ich weiß es nicht, ich war nicht dabei. Wenn`s so war war`s sehr, sehr ungeschickt. Menschlich verständlich aber..........ungeschickt. Was ich so von der hörte(im Fernsehn wenn ich die mal sah) fand ich jedenfalls ganz gut. Die Äußerung jetzt.......wie gesagt, ungeschickt aber.....wird ja auch willig genommen und gar wunderbar hochgespielt. So seh ich`s jedenfalls(in Kürze) Vielleicht ist die ja schon weg und wenn........zeigt sich mal wieder wo auch Konsequenzen gezogen werden denn andre..........erklären/betiteln sich noch zu wer weiß was und bleiben sitzen obwohl.....naja egal, muß halt jeder selber wissen was er wovon zu halten hat. Überlegte mir, wie war das eigentlich damals in Vietnam??? Gab doch hier damals auch Bewegungen gegen diesen Krieg, oder??? Worauf ich hinaus will.....wie haben die Amis denn damals reagiert??? Hieß es da auch erst von Seiten der Bevölkerung....."jaja, die doofen Deutschen, fallen uns jetzt in den Rücken...." oder war das nicht so??? Wenn`s so war, würd` ich nämlich ganz gerne wissen wollen, ob und wie die amerik. Bevölkerung sich daran erinnerte, als sie dann selber auf einmal auf der Straße stand um gegen diesen Irrsinn zu demonstrieren. Weißt Du vielleicht etwas darüber wie das war??? Grob reicht ja. Jedenfalls wenn sie`s uns übelnahmen scheinen sie`s nicht lange getan zu haben und von daher..............mal nicht so hohe Wellen in den Pudding machen :laugh:. Fand das Nein zum Krieg und besonders auf die Art und Weise wie Bush das aufzieht deshalb auch nach wie vor OK und wär` nicht..........rein zufällig Wahlzeit, wär` mit Sicherheit der Umgang damit auch irgendwie anders gelaufen. Naja, irgendwie bedenklich stimmt mich das alles aber schon. Nix darfste mehr sagen aber gar nix und bloß nicht vergleichen und bloß nicht irgendwelche Namen die in Verbindung mit......."?????" oder "?????"( :laugh: setzt da mal schön selber die entsprechenden Begriffe ein:laugh: ) gebracht werden könnten. Schon verloren wenn man das tut und egal ob`s Sinn hatte was man sagte oder sagen wollte, verloren. Siehste ja am Möllemann. Will das gar nicht werten ob`s richtig oder falsch war oder ob ich`s gut oder schlecht fand nur als Bsp. Bei der Gelegenheit.............dem hat die FDP in meinen Augen jedenfalls viel zu verdanken. Ohne den und seine "18-Kampagne" würden die wahrscheinlich immer noch um die 6%(oder weniger) rumdümpeln(und wieviel die kriegen sehn wir ja nachher) und jetzt steht ja schon fest, daß der nach der Wahl geht/gehen muß. Wird jedenfalls auch noch spannend was daraus wird und gibt bestimmt noch was zu :laugh:. Geh` jetzt erstmal zu Freunden und dann meiner Pflicht als treuer Staatsbürger gerecht werden. Dann schreib` ich vielleicht noch oder halt nicht oder poste oder nicht;).

      Wahl gelaufen, Ergebnis steht fast fest. Möllemann soll gehn sagt......das Präsidium, das scheint festzustehn. Grad las ich die Einträge hier. #195 ist der Artikel den ich oben im Link mein`. Dein #192 zeigt........wir sind einer Meinung. Den oberen Absatz schrieb ich heut` vormittag, poste ihn trotzdem jetzt noch. #194 gibt mir auch zu denken. Noch viel besser gefällt mir Dein #190. Würd` jetzt so gern was Nettes schreiben aber trau` mich nicht wegen "Schleimerei" aber ein............Du übertriffst Dich immer wieder selbst, muß ich loswerden. Super formuliert und wieder und zum Glück oder auch leider, kann ich dem Inhalt nur zustimmen.;) Außerdem sprach für mich............Mut und Tatendrang aus der Formulierung und das gefällt mir besonders gut und läßt mich, mit Sicherheit im Gegensatz zu manch` andrer/:m hier im Board, einfach nur :laugh: und das wiederum find` ich so wichtig, wo doch eigentlich alles so traurig ist und den hier an dieser Stelle vielleicht mitlesenden "darüber traurigen Menschen" zum Trost der Spruch...."des einen Freud ist des andren Leid" und deshalb nochmal ein :laugh: hier von mir und an Dich antigone schlicht und ergreifend und ohne weitere Umschweife........Danke;). Hab` über`s Wochenende hier - http://www.home.pages.at/heaven/sec.htm - ein wenig gestöbert.(den hab` ich nicht verlinkt weil ich jetzt nicht wußte ob ich darf) Handelt von "Sicherheit im Internet" und ist ganz gut geschrieben.(relativ einfach) Vielleicht ist das für Dich ja auch interessant. Schaden tut`s jedenfalls nicht wenn man ein bißchen was weiß obwohl.........die gehn auch ins Detail für die, die`s mögen(und je nachdem welchem Link Du folgst sogar sehr)

      Gestern bekam ich den Dreh nicht mehr und poste deshalb heute. Lassen wir uns mal überraschen was jetzt wird und was die "Wahlanalysen" so ergeben. Schon gestern abend gab`s dbzgl. ganz gute Threads. Wünsche Dir einen schönen Tag und bis demnächst
      WW



      @principessa - #191,196,197
      Du bist vielleicht immer noch sauer auf mich aber trotzdem mein Danke für diese Postings. #196 ist echt der Hammer, find` ich. Darf man das nehmen und es in die Rubrik "was einem Mut macht" packen. Für mich gehört`s jedenfalls irgendwie dahin und deshalb.........liegt`s da auch schon.;) Übrigens..........Deine Postings in diesem "Sofa-Thread" von "xiangqi" gefielen mir auch, wie fast alles was.........in meinen Augen einen einigermaßen vernünftigen Eindruck macht. Wollt` ich Dir nur kurz sagen und tat`s auch hiermit.



      So, jetzt aber "raus" mit dem Geschreibsel und allen nochmal alles Gute
      WW
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 17:25:36
      Beitrag Nr. 199 ()
      The_Web,
      ja, ich fühlte mich einmal von Dir mißverstanden, aber deshalb war ich noch lange nicht sauer ! Ehrlich ! (=Vorbei)

      Gruß,
      principessa
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 13:22:39
      Beitrag Nr. 200 ()
      IRAK-POLITIK

      Gore greift Bush scharf an

      Der Gegenwind für Präsident George W. Bush in den USA wird stärker. Der unterlegene Präsidentschaftskandidat Al Gore hat nun scharfe Kritik an den Irak-Plänen des Weißen Hauses geübt. Bush habe binnen eines Jahres alle Sympathien der Welt verspielt, er sei dabei, den Status der USA international zu gefährden.

      Washington - Gore warnte, die harte Haltung Bushs bedrohe die internationale Koalition, die nach dem 11. September im Kampf gegen den Terror gebildet wurde. In San Francisco sagte der Vizepräsident unter Bill Clinton, Bushs ständiges Drängen nach einem Miliärschlag gegen den Irak gefährde das Völkerrecht. Der Präsident sei drauf und dran, internationales Recht zu missachten.
      Bush sei dabei, das Ziel aufzugeben, dass Nationen sich an Gesetze halten müssen. Sollte dies Schule machen, könnte jeder Staat sich das Recht nehmen nach Belieben Krieg zu führen.


      Gore, der Bush bei dem Präsidentschaftswahlkampf unterlegen war, ist einer der wenigen oppositionellen Demokraten, die offen Kritik an der Irakpolitik der Bush-Administration üben. Republikaner wiesen Gores Rede als ein Zeichen der Schwäche zurück.

      Die Demokraten sind weiter dabei, eine gemeinsame Haltung zu einer Bush-Resolution zu erarbeiten, in der der Präsident vom Kongress weitgehende Vollmachten für einen etwaigen Militärschlag gegen den Irak verlangt. Die Abgeordnete Nancy Pelosi sagte, es werde wohl zu keiner Gegenresolution kommen, man wolle jedoch etliche Änderungsvorschläge zur Vorlage des Präsidenten einbringen. Zu einer Abstimmung über die Vollmachten des Präsidenten im Kongress könnte es in der kommenden Woche kommen.
      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 16:32:20
      Beitrag Nr. 201 ()
      antigone,
      ein paar Worte muß ich doch noch über Politik und Politiker loswerden. Meine grdstzl. Einstellung dazu kennst Du bereits(man wählt letztlich nur das.....vermeintlich kleinere Übel und im Grunde ist`ne Wahl.......eine Beruhigungspille für`s Volk um ihm vorzugaukeln, daß es "Entscheidungen" mittragen darf und das Thema "Volksabstimmung" hatten wir ja schon kurz) Schrieb schon, daß wenn man damals das Volk hätte abstimmen lassen, es meiner Meinung nach nicht zur Wiedervereinigung gekommen wäre. Soweit ich mich erinnere gab`s damals auch nur einen Politiker der ausdrücklich und immer wieder auf die Probleme und Kosten der Wiedervereinigung(W-V) hinwies. Gut, zu der Zeit wollte es niemand hören und glauben oder besser, hören und glauben wollten die Menschen lieber was von "blühenden Landschaften". Versteh` ich ja aber auch hier konnte man selber absehn, daß das mit Sicherheit nicht so`ne "mal eben Aktion" werden würde auch wenn einem das suggeriert werden sollte/wurde. Die W-V war für mich in vielerlei Hinsicht......lustig. Lustig fand ich zB auch die Diskussionen über SED Zugehörigkeit. Warum??? Nun, sie war letztlich für mich irgendwie.......blödsinnig und das unter vielen Aspekten. Wenn ich an die ganzen Diskussionen denke wer was unter Umständen vielleicht gemacht haben könnte..........lächerlich. Da bin ich dann viel.....pauschaler auch wenn ich weiß, daß man mit Pauschalisierungen vorsichtig sein muß. Bin nämlich der Meinung, daß jeder, der dort auch nur ein bißchen was zu sagen gehabt hat...........zumindest "geduldet" gewesen sein muß, denn sonst wär` er/sie nie an einen solchen Posten gekommen und unter diesem Aspekt waren die "Unschuldsbeteuerungen" für mich halt eben "lustig". Überhaupt war die W-V im Grunde ein Witz.(gut, war "unsre" erste und hoffentlich auch letzte W-V und unter dem Aspekt "nur die Übung macht den Meister" ging`s ja sogar noch) Was auf alle Fälle getan wurde war mal wieder alles, aber auch gnadenlos alles was irgendwie an "DDR" erinnerte auszumerzen. Ich mein`, ich weiß es nicht so genau aber in mancher Hinsicht hatten die "drüben" doch auch gute Sachen.(Kinderbetreuung zB) Manche Firmen liefen doch sogar einigermaßen aber "der Treuhand" sei Dank dann nicht mehr lange oder wenn dann mit andren Besitzern(für "kleines Geld" versteht sich wie so manche Immobilie) "Niedlich" die Menschen drüben mit ihrem "naiven Glauben" hier wäre alles Gold was da glänzt. Naja, inzwischen wissen die ja auch "wie der Hase" lüppt.(war bestimmt ein "unangenehmes Erwachen" kann ich mir vorstellen) Will auf gar keinen Fall irgendwie beschönigen was so alles in der ehemaligen DDR lief nur.................auf der andren Seite krieg` ich auch hier den Dreh nicht so recht. Die hatten doch warum auch immer ihr "eigenes Rechtssystem" und haben danach gelebt. Hab` halt irgendwo nicht verstanden wie man die hier überhaupt vor Gericht stellen konnte.(mal ganz davon ab, daß es von vornherein klar war, daß nur wenige aber auf keinen Fall die wahren Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden würden) Falls Du jetzt fragst ob man die denn hätte "ungeschoren" lassen sollen so muß ich sagen.......neee, eigentlich nicht aber was hat es denn gebracht bzw bringt sowas???? Denke jetzt zB an die Verhandlungen nach dem Krieg. Auf der einen Seite "ehrt" ja der Versuch etwas aufzuarbeiten aber wenn`s dann so aufgezogen wird, ist`s doch eher was zum Thema "sollte man sich schenken" da sowieso, wenn überhaupt, nur die dran glauben müssen, die zwar damit zu tun hatten aber keinesfalls das Sagen hatten also im Grunde ungerecht und der "Rest" verläuft wie Wasser im Sande. Noch etwas dazu, sicherlich............beunruhigte mich damals der Gedanke bzgl. SED und deren Machenschaften aber auf der andren Seite...........vertraute ich da auch auf unsren BND + VS. Der paßt schon auf, daß alles "seine Richtigkeit" hat und auch behalten wird ;) und deshalb galt "bange machen" für mich nie so richtig. Die PDS leidet immer noch unter der Verknüpfung mit der SED.(ob sie nun jemals was damit zu tun hatte oder nicht) Das ist jedenfalls meine Erklärung für das schlechte Abschneiden vor allem bei den "Wessis". Inhaltlich gibt`s bei denen für mich nix groß zu mäkeln, im Gegenteil, die haben im Gegegsatz zu manch` andrer Partei wenigstens Inhalt gehabt, das muß ich anerkennen auch wenn ich sie nicht wählte. Kenne so einige die ähnlich empfinden wie ich. Die "wählen" Nein aber inhaltlich gut bis sehr gut. Ein GregorGysi hat zB für "normal sterbliche Menschen" geredet und das machte ihn aus. Kein großes "Bohei" um irgendwas sondern ruhig, sachlich und mit INHALT diskutiert. Den Hr.Claus oder Fr.Zimmer????(die heißen doch so oder) redeten für mich jedenfalls auch vernünftig. Weiß schon, daß ich mich damit "in die Nesseln" setze aber das mußte ich bei diesem Thema auch mal sagen. Joo, um die tat`s mir etwas leid aber.....die "Angst in den Köpfen" ist so schnell nicht auszulöschen(ist ja auch über 40Jahre geschürt worden) und Gysi "skandalbehaftet" zurückgetreten.(und damit alles bestätigt???) Kleiner Trostversuch für die Anhänger dieser Partei.;)
      Mit der FDP hab` ich kein Erbarmen, die bekamen was sie wollten. Möllis durchaus "diskussionsfähigen Äußerungen" und ansonsten gilt: Wer keinerlei Aussagen trifft außer die schon bekannte nach dem Motto......"nach der Wahl sehn wir mal in welche Richtung unser Fähnchen flattert" braucht sich meiner Meinung nach über gar nix zu wundern aber gut, daß ein/der Schuldige schon ausgemacht ist. So ist`s recht FDP, nur weiter so und bald könnt` ihr die 5% wieder von unten betrachten :laugh:.
      Für die Grünen freut`s mich ein bißchen. Deren Konzept ging auf und die freuen sich berechtigter Weise. Haben sich Mühe bzgl. der Inhalte gegeben und fielen kaum durch "Skandale" auf und das wurde honoriert.(Glück gehabt diesmal, denn Inhalt ist ja kein Garant für irgendwas) Profitiert haben sie natürlich auch von den Verlusten der SPD.
      Die SPD verlor viele Stimmen durch die "Skandale" die bis kurz vor der Wahl so auftauchten.(dafür gingen andre halt unter) Die CDU/CSU gewannen nicht wegen Stoiber. Darüber bin ich auch ganz froh. Ich sprach`s in #163 kurz an. Wer so link, so hinterhältig, so böse, fies, gemein, so sch......, so......nennt`s selber beim Namen, ist und einem mit "Herkunft und Bildung" kommt(soll doch dankbar sein, daß es ihm gut ging in der Vergangenheit und sich über sein "Glück" freuen aber KEINESFALLS andren Menschen das zum Vorwurf machen die dieses "Glück" nicht hatten) neeee, sofort bei mir verloren.(ja, auch hier "pauschalisiere" ich dann) Das zeigt für mich etwas über den Charakter bzw dessen Züge und ich bin halt der Meinung/lernte, daß man sich von solchen Menschen besser fern hält. Bei diesem "Kanzlerduell" hatte Stoiber zB auch nur eine Antwort auf alles und das war "Arbeitslosigkeit". Hab`s mit `nem Freund geguckt und was haben wir darüber gelacht. Übrigens, der interessiert sich nu` so gar nicht für Politik und wenn dem das schon auffällt........heißt/zeigt das für mich schon was und genau deshalb schrieb ich`s.
      Noch etwas mehr Grundsätzliches möchte ich loswerden und zwar zum Thema "Affären". :laugh: wenn ich daran denke, daß es noch gar nicht sooo lange her ist, daß man Politiker und Affäre nicht in einem Satz nennen durfte. :laugh: über die Verwunderung als dann mal langsam die Spitze des Eisberges ans Licht kam. Du weißt antigone, daß ich immer irgendwie den menschlichen Aspekt suche(und ab und zu sogar finde) und bei diesem Bsp. natürlich auch. Wenn man davon ausgeht, daß Politiker auch nur Menschen sind(und das sind sie doch wohl) so ist die Überraschung über "Gemauschel".......für mich nicht nachvollziehbar. Wenn jemand einem einen Gefallen tut/tat über den man sich sehr, sehr gefreut hat dann liegt`s für mich auf der Hand, daß man irgendwann versucht sich dafür zu revanchieren. Schon aus diesem kleinen Grund/Gefühl, den/das jeder Menschen in sich trägt resultiert..............die Gefahr der Bestechlichkeit und dann läuft`s halt wie`s läuft. Am Anfang klein und unauffälig und gar nicht schlimm und irgendwann ist `ne Lawine draus geworden. Deshalb war für mich, wenn überhaupt, nur die Dreistigkeit und die Menge(an Leuten und Kohle) dieser "Affären" überraschend aber nicht, daß es die gab.
      Damit keiner sagen kann ich motz` nur rum aber hab` keine Vorschläge wie`s besser gemacht werden könnte auch dazu ein wenig und in Kürze. Warum dürfen Politiker in Vorständen sitzen???? Versteh` ich auch nicht. Sind doch so gestreßt in diesem FullTimeJob. Woher nehmen die die Zeit????? Irgendwas geht doch da nicht zusammen. Wahrscheinlich werden sie zu schlecht bezahlt, das wird`s sein und so gesehn zwingen wir Bürger die armen Politiker ja dazu weil wir denne nur Hungerlöhne zugestehn. Gäb`s bei mir jedenfalls nicht sowas denn dann kann man auch nicht zwischen die Fronten geraten.(mein` damit Entscheidungen zum Wohle des Volkes bzw zum Wohle der Unternehmung) Das ist für mich so ähnlich wie die Geschichte mit einem früheren Kollegen. Der war auch "Betriebsrat" und "Vorarbeiter" und ich "Lästerschwein", genau, hab`s ihm immer wieder unter die Nase gerieben. Das Argument bzgl. der "zwei Seelen in der Brust" die man da zu vereinigen hat obwohl`s ja eigentlich nicht geht konnte er nie entkräften...........aber gelacht hat er darüber schon.;)
      Ein weiterer Vorschlag im Umgang mit entlassenen Politikern. Warum kriegen die noch obendrein für den Mist den sie bauten `ne fette Rente/Pension???? Versteh` nicht nur ich nicht, behaupte ich jetzt mal. Ist auch nicht einzusehn. Wer wirklich Dreck am Stecken hatte der wurde zu recht gegangen und hat auch keine Rente verdient, so. Müssen die nicht sogar "schwören"??? Na also, dann haben diese jedenfalls den Schwur gebrochen also wo ist das Problem von wegen "Ahndung durch`s Gesetz". Solche Maßstäbe werden auch am kleinen Mann angelegt und gerade deshalb müssen sie auch für Politiker angelegt werden.
      Nur zwei kleine Beispiele was zB Politikverdrossenheit ausmacht und wie man dagegen steuern könnte.(OHNE auch nur ein Gesetz mehr) Ist letztlich nicht schwer nur der Wille dazu müßte vorhanden sein und dann würde es auch bald wieder in den Köpfen der Menschen anders aussehn aber über die "Dummheit" des Volkes zu klagen ist einfacher als etwas dagegen zu tun.(nein, hat nix mit "Schulform" oder sonst was zu tun sondern mit Menschen und deren Willen/Bereitschaft sich eigene Gedanken zu machen und zu erkennen., daß man selber für sein Handeln verantwortlich ist und nochmal Nein, das ist zur Zeit leider nicht so denn sonst würd` nicht dauernd nach neuen Gesetzen geschrien werden sondern einfach.............entsprechend gehandelt)

      `Tschuldigung antigone(und an alle andren natürlich auch) für....."die Ausdehnung". Versuchte es so kurz wie möglich(um zu zeigen was ich genau meine) und nur so lang wie nötig(um eventuellen Mißverständnissen vorzubeugen) und ob`s gelang.....müßt ihr beurteilen.(neee, ich bin nicht zufrieden aber.....bin ich selten bis nie von daher ;)) Geschrieben hab` ich`s gestern schon aber..........mit dem Posten tu` ich mich noch etwas schwer. Konsequenzen wurden ja dann gestern völlig "unüberraschend" von der Däubler-Gmelin gezogen und selbst Mölli "zog ein bißchen". Hätte auch nicht damit gerechnet, daß der auf Landesebene das Handtuch wirft und eigentlich.......bin ich sogar ein bißchen froh denn dann gibt`s wenigstens noch was zu :laugh:. Gestern war ja schon gut, die nächsten Tage werden`s bestimmt auch und wenn ich erst an den 7.10. denke........:laugh:, na wenn das mal für den Westerwelle nicht`n Schlag ins Wasser war/wird. Heute sind einige Threads darüber aufgemacht worden, daß es richtig ist und war Nein zum Krieg zu sagen und scheinbar scheint das Ausland dieses Nein auch gar nicht zu überinterpretieren und das ist auch gut so.(:laugh: die sind vielleicht sogar noch neidisch nicht selber den Mumm dazu aufgebracht zu haben obwohl fast alle ihre Bevölkerung hinter sich hätten) Ach so, wo wir bei der FDP und :laugh: waren hier noch was von "Kostolany" zu diesem Thema: Wünsch` Dir noch`nen schönen Tag und bis die Tage
      WW

      Thread: * * * * Oh Gott, - ist dieser Typ peinlich!!! * * * * Thema: * * * * Oh Gott, - ist dieser Typ peinlich!!! * * * *
      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: ......."Kostolany" ist aber auch "gemein".......


      PS. Sah grad Dein #200 und da ist doch schon ein Bsp. für die Sichtweise des NEINS.(und sogar ein sehr gutes dazu aber eigentlich auch nicht weil..............ist doch nur der Gore und ist das überhaupt ein Amerikaner????? Na gut selbst wenn.........dann isser halt ein "Weichei" und absolut "unpatriotisch";))




      @principessa - #199
      das macht mich jetzt aber :) weil ich`s auch schade gefunden hätte bzw bis #199 fand. Wollte Dir.....echt nix Böses und hab` mich wirklich über Deine Antworten und Ansichten gefreut. Viele Grüße
      WW(aber nicht ohne ein ;) ganz allein für #197 weil`s......so nett ist von Dir, Dir darüber Gedanken zu machen)
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 17:38:09
      Beitrag Nr. 202 ()
      IRAK-KONFLIKT

      Frankreich will totalen Widerstand leisten

      Dem Bemühen George W. Bushs und Tony Blairs, möglichst viel Druck auf den Irak auszuüben, ist der französische Staatspräsident Jacques Chirac in die Parade gefahren. Er kündigte "totalen Widerstand" gegen die neue US-Strategie der vorbeugenden Militärschläge an.

      Kopenhagen - Während Blairs Irak-Dossier offenbar dazu beitragen soll, die westliche Welt auf einen Schlag gegen den irakischen Diktator einzustimmen, schlägt Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac ganz andere Töne an. Am Dienstag hat er die USA und Großbritannien vor einem Militärschlag gegen den Irak gewarnt. Im Anschluss an den 4. Asem-Gipfels mit 15 EU- und zehn asiatischen Staaten sagte Chirac, ein Krieg gegen den Irak sei nicht unvermeidbar. "Lasst uns dem Frieden eine Chance geben."
      Da Krieg stets die schlechteste Lösung sei, werde er "totalen Widerstand" gegen eine neue US-Strategie mit vorbeugenden Militärschlägen leisten. Denn diese könne zu "schlimmsten Exzessen" führen.

      Chirac zeigte sich zuversichtlich, dass die EU eine gemeinsame Position im Irak-Konflikt erarbeiten kann. In Richtung Tony Blair sagte er, bei einer weiteren eindeutigen Unterstützung der USA in dieser Frage sei es gut möglich, dass Großbritannien innerhalb der Union allein dastehen werde.


      Auf dem Asem-Gipfel hatte sich Chirac am Montagabend mit dem italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi angelegt, weil dieser sich für die Position Washingtons stark machte.
      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 18:56:37
      Beitrag Nr. 203 ()
      Entweder für uns oder gegen uns

      Florian Rötzer 24.09.2002
      Die deutsche Regierung ist über den einfach gestrickten Gut-Böse-Dualismus der Bush-Regierung gestolpert - und der ist ein gefährlicher, wahltaktisch inszenierter Sprengstoff

      US-Präsident Bush hat erneut seine "Doktrin" wieder deutlich gemacht: "Ich habe der Welt deutlich gemacht, dass man entweder für uns oder für den Feind ist. Und diese Doktrin gilt noch immer." Und weil in den USA und in Deutschland Wahlkampf ist bzw. war, scheint Bush angesichts der erklärten Weigerung des deutschen Bundeskanzlers und des Außenministers, sich an einem Krieg gegen den Irak militärisch zu beteiligen, die Doktrin in Kraft zu setzen. Nun steht Deutschland am Pranger, wohl auch um innenpolitisch und außenpolitisch ein Zeichen gegen Abtrünnige zu setzen. Noch zumindest scheint Bush Schröder mit Stillschweigen zu strafen, während Rumsfeld und Rice bereits von einer "vergifteten" Beziehung sprechen.

      Auch hierzulande kam Kritik auf, dass Schröder seine Antikriegspolitik nur zum Fangen von Stimmen im Wahlkampf eingesetzt habe. Dabei wurde zwar meist vergessen zu erwähnen, dass der "Kampf gegen den internationalen Terrorismus" und das Kriegsgerassel gegen den Irak der Bush-Regierung selbstverständlich auch dem Machterhalt dienen und bewusst vor den Wahlen noch einmal stärker ins Spiel gebracht wurden. Es liegt auf der Hand, dass nach den Kongresswahlen Häresie vom patriotischen Zwang, der nach dem 11.9. von Bush mitsamt der Angst vor neuen Anschlägen geschürt wird, sehr viel leichter möglich würde. Daher setzt Bush auf eine schnelle Entscheidung, die möglichst keinen Spielraum für große Diskussionen zulässt.


      "Already, just to cite one example, the German-American relationship has faced a dire crisis because of the reprehensible comments of a minister in that government about President Bush`s alleged motivations as she saw it. Now, they`ve apologized and perhaps we can move on past that. But look at the entire German election campaign. It revealed a profound and troubling change in the attitude of the German electorate toward the United States.
      We see our most loyal ally, Tony Blair, who I think`s a fantastic leader, getting into what they describe as serious trouble with the British electorate because of similar doubts that have been raised. Now, rather than making efforts to dispel these concerns at home and abroad about the role of politics in the timing of policy, the president is on the campaign trail two or three days a week, often publicly taunting Democrats with the political consequences of a no vote. The Republican National Committee is running pre-packaged advertising based on the same theme.

      All of this apparently in keeping with a political strategy clearly described in a White House aide`s misplaced computer disk which advised Republican operatives that their principal game plan for success in the election a few weeks away was to, quote, "focus on the war." - Al Gore in einer Rede am 23.9.2002

      Den Krieg gegen den Irak als Wahlkampfthema hat, bei allen strategischen Überlegungen von Schröder und Fischer, die Bush-Regierung aufgebracht - und noch dazu die UN erpresserisch unter Zugzwang gesetzt, die den Interessen der USA folgen soll oder unterminiert würde, da die USA für sich das Recht beanspruchen, machen zu können, was sie wollen. Glaubwürdigkeit beraubt sich Bush schon bereits deswegen, weil er andere Resolutionen des UN-Sicherheitsrates (beispielsweise gegenüber Israel) nicht einmal erwähnt, dafür aber bei allem Widerstreben weiterhin die Politik von Scharon unterstützt. Das hat sich just wieder daran gezeigt, dass einzig die USA sich bei der Resolution des UN-Sicherheitsrats enthalten haben, in der die Beendigung der Belagerung des Hauptquartiers von Palästinenser-Präsident Jassir Arafat in Ramallah verlangt wird. Die Welt derart strategisch in Freund und Feind einzuteilen und dabei moralisch und rechtlich zu argumentieren, kann nicht überzeugen. Zumal wenn gleichzeitig noch, ohne jede konstruktive Bemühung, der Versuch demontiert wird, eine Instanz der globalen Gerechtigkeit mit dem Internationalen Gerichtshof zu schaffen (vor den Terroristen viel eher gehörten, als deren Bekämpfung zum "Krieg" zu erklären, wodurch diese zugleich ganz in ihrem Sinn aufgewertet werden).

      Die machtstrategische Bedeutung des Irak-Konflikts für die Bush-Regierung haben dann viele Kritiker doch oft "vergessen" zu erwähnen, während sie dem populistischen Schüren von Kriegsangst die angeblich vernünftige Position entgegensetzten, die US-Regierung nicht zu brüskieren (wobei dann unter der Hand die Regierung mit dem ganzen amerikanischen Volk gerne gleichgesetzt wird). Das aber heißt natürlich, eine etwaig distanzierte Haltung mit ihren Zielen diplomatisch hinter dem Rücken der Öffentlichkeit auszuhandeln, seine Position zur Frage unentschieden zu halten (Stoibers Missgriff) oder sich dem Kalkül der Macht zu unterwerfen, um so die deutsch-amerikanischen Beziehungen zu pflegen. Vergessen wurde auch gerne, dass Kritik am amerikanischen Vorgehen, das man lange genug mit "uneingeschränkter Solidarität" akzeptiert hat, nicht nur aus deutschen Regierungskreisen kommt, sondern auch in den USA immer stärker wird. Selbst in der Wirtschaft ist das zu spüren, schließlich wird der drohende Krieg auch für die kränkelnde Börse verantwortlich gemacht.

      Sicher, Justizministerin Däubler-Gmelin hat mit ihrer Äußerung einen - noch dazu völlig unnötigen - Fehler begangen. In der Aussage, dass Kriege oft genug aus innenpolitischen Motiven geführt werden, um die Nation zu einen, hat sie durchaus auch Recht in Bezug auf die Bush-Regierung, der sie aber mit dem Vergleich mit Hitler einen guten Vorwand geliefert hat, gar nicht darauf eingehen zu müssen. Weil man über diesen Vergleich jede Kritik an Präsident Bush totschlagen kann, ist wohl die Äußerung aus dem "Schwäbischen Tageblatt" im fernen Washington so gerne aufgegriffen worden - womöglich auch, um ein bisschen Wahlkampfunterstützung für die willfährigeren deutschen Konservativen zu leisten. Den Entschuldigungsbrief von Schröder hat man im Weißen Haus nicht offiziell kommentiert, ebenso wenig bislang den Rücktritt von Däubler-Gmelin. Dafür sieht es der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, offenbar als Majestätsbeleidigung an, wenn ein Brief mit einer Entschuldigung nicht auch gleich eine völlige Unterwerfung nach sich zieht. Es sei eher eine Erklärung als eine Entschuldigung, sagte er gegenüber Journalisten - und das musste zum Thema Frost reichen.

      "On one occasion during the campaign Bush junior confessed that he really didn`t know who the enemy was. "When I was coming up, with what was a dangerous world," he said, "we knew exactly who the `they` were. It was us versus them, and it was clear who the them were. Today we`re not so sure who the they are, but we know they`re there." In a speech to the Council on Foreign Relations this February Cheney admitted that before September 11 he had been similarly puzzled. "When America`s great enemy suddenly disappeared," he said, "many wondered what new direction our foreign policy would take. We spoke, as always, of long-term problems and regional crises throughout the world, but there was no single, immediate, global threat that any roomful of experts could agree upon." He added, "All of that changed five months ago. The threat is known and our role is clear now." - Frances FitzGerald: How hawks captured the White House

      Dabei wäre höchste Zeit, dass in den USA und anderswo endlich eine wirkliche Diskussion über die von der amerikanischen Regierung gepflogene Machtpolitik und ihre Ziele begonnen wird, die weit über eine angemessene Reaktion auf den 11.9. hinausgehen. Das müssten gerade Demokratien leisten, die sich von autoritären Systemen und Terrorregimes unterscheiden wollen. Wie man konkret zu der Frage Irak auch stehen mag, so ist Schröder zumindest darin Recht zu geben, dass Meinungsunterschiede "fair und offen" ausgetragen werden sollten, ohne damit gleich die deutsch-amerikanischen Beziehungen zu gefährden. Doch Bush ist an Diskussionen offenbar auch gar nicht interessiert, Begründungen dafür, warum ausgerechnet jetzt mit oder ohne UN im Irak ein Regimewechsel durchgeführt werden müsse und dass Hussein tatsächlich über Massenvernichtungswaffen verfügt, werden weiterhin nicht gegeben.

      Was nach einem möglichem Regimewechsel kommen soll, wird ebenfalls nicht wirklich erörtert. Da eine Militäraktion, wenn sie denn schnell gelingt, schnell und mediengerecht Ergebnisse bringt, dürfte die US-Regierung wie in Afghanistan sich auch hier als Retter und Rächer in Szene setzen, während die Scherbenhaufen in einer langwierigen, daher wenig mediengerechten Form von anderen wieder zusammengesetzt werden müssen, wenn nicht dadurch neue Konflikte geschaffen werden Ganz zu recht kritisierte Al Gore in seiner Rede gestern diese Ex-und-hopp-Mentalität der Bush-Regierung. Wenn das angebliche Ziel der Bush-Regierung aber nur sei, dafür zu sorgen, dass der Irak keine Massenvernichtungswaffen mehr hat, so ist noch kein Vorschlag gemacht worden, wie dies auch bei einer neuen Resolution mit Sicherheit festgestellt werden kann. Selbst wenn Inspektionen völlig ungehindert alles durchsuchen könnten, wäre damit noch nicht zweifelsfrei erwiesen, dass nicht doch noch irgendwo biologische oder chemische Waffen versteckt wurden, auch wenn sie nicht mehr in großem Stil produziert werden könnten. Dafür sagt die Erstschlagsdoktrin, dass militärisch auch bei fehlenden Beweisen und bloßen Vermutungen losgeschlagen werden kann.

      Dafür aber bietet Präsident Bush tatsächlich höchst populistische, zwischen patriotischem Kitsch, Panikmache und Erpressung schwankenden Parolen, die ebenso unverantwortlich schwarz-weiß sind wie die Rede davon, dass man entweder für oder gegen die USA ist. Schon eine solche "Doktrin" bedeutet Kritikverbot und ist eine Düpierung der angeblichen Alliierten, die vom neuen Rom mit seiner militärischen und wirtschaftlichen Macht bei der Stange gehalten werden. Glauben dürften Bush und seine Mannschaft seine Reden wohl selbst nicht, die die Nation und die anderen Staaten bei der Stange halten sollen:

      We`re under attack because we love freedom, is why we`re under attack. And our enemy hates freedom. They hate and we love. They hate the thought that this country is a country in which people from all walks of life can worship and almighty God any way he or she fits. They hate the thought that we have honest and open discourse. They hate the thought that we`re a beacon of liberty and freedom.
      President Calls on Congress to Act, 23.9.2002

      Ein "offener Diskurs", für den so sehr eingetreten wird, ist allerdings dem US-Präsidenten, der angeblich Freiheit für alle wünscht und der alle gleichermaßen liebt, aber offenbar dann lästig, wenn die von ihm ausgemachte Sendung der amerikanischen Nation nicht in allen Konsequenzen geteilt wird. Aber Bush, Rumsfeld, Cheney, Rice und Co. sind nicht die USA (und können bei aller Verpflichtung gegenüber dem Land auch nicht unbedingten Gehorsam verlangen, da doch die USA einst wesentlich daran mitgewirkt haben, Deutschland vom Faschismus zu befreien und wieder aufzubauen). Man muss nicht daran erinnern, dass die Regierung ebenso knapp wie jetzt die rot-grüne in Deutschland an die Macht gekommen ist und erst seit dem 11.9. - ganz klassisch durch äußere Bedrohung, Angst und Krieg - an Macht gewonnen hat und bislang alle Skandale überstehen konnte.

      Gleichwohl war es ein großer Fehler von Bundeskanzler Schröder, jede Beteiligung an einer militärischen Aktion auszuschließen, auch wenn sie vom UN-Sicherheitsrat gestützt wird. Eine sich vom imperialen und unilateralen Verhalten der US-Regierung konstruktiv abgrenzende Politik müsste gerade auf die Stärkung der internationalen Organisationen setzen - und hier natürlich auch darauf dringen, dass es keinen doppelten Maßstab gibt. Natürlich wird die Welt dadurch schwieriger, weil es dann nicht nur Freunde und Feinde, Gut und Böse gibt, sondern das Meiste sich dazwischen abspielt. Und es ist das politische Spiel mit einem solchen Dualismus, das im Augenblick die amerikanische Politik so gefährlich macht.

      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13301/1.html
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 19:20:46
      Beitrag Nr. 204 ()
      aus einem interview mit peter sloterdjik

      profil: In den letzten Wochen des Wahlkampfs brachte Gerhard Schröder das Schlagwort vom „deutschen Weg“ ins Spiel, wofür er doppelt kritisiert wurde: von den Linken, weil sie nationalistische Tendenzen witterten; von den Rechten, weil sie die westliche Bündnistreue infrage gestellt sahen. Was hat die Formel vom „deutschen Weg“ bei Ihnen zum Klingen gebracht?

      Sloterdijk: Deutschland ist nach dem Krieg groß geworden in einer Rhetorik der Leugnung deutscher Sonderwege. Wir haben uns quasi selbsttherapeutisch europäisiert und eine Art Quarantäne über die deutsche Mentalität verhängt, wenn es darum ging, nationale Interessen auszusprechen.

      profil: Um damit auch krampfhaft Normalität zu simulieren?

      Sloterdijk: Bis tief in die Ära Kohl hinein war deutsche Außenpolitik von dem Bewusstsein geprägt, dass wir uns auf einer Sonderschule der Demokratie den Abschluss erst mühsam erarbeiten mussten. Schröder war, wenn man so will, der erste Kanzler der Normalität. Mit seiner Wahlkampfwendung vom deutschen Weg wurde sozusagen die Heimkehr der deutschen Demokratie in die Familie der nicht neurotischen Gesellschaften gefeiert. Darüber sind die ideologischen Sozialarbeiter und politischen Psychotherapeuten der Deutschen naturgemäß unglücklich, weil sie einen Patienten verlieren, an dem ihnen sehr viel lag und der sich so leicht nicht durch einen anderen ersetzen lässt. Schröders „deutscher Weg“ besticht vor allem auch durch die Selbstverständlichkeit seines Klangs, weil man weiß, dass hier kein Chauvinist oder Anti-Europäer spricht, sondern einer, der ganz deutlich signalisiert, dass im Bereich der deutsch-amerikanischen Beziehungen ein neues Kapitel aufgeblättert werden muss. Die Fähigkeit, zwischen den USA als kulturell verbündetem Projekt und der Bush-Administration zu unterscheiden, halte ich für eine elementare Tugend der deutschen Demokratie von heute.

      profil: Eine spezifische Ausprägung dieses deutschen Weges war Schröders Weigerung, sich der amerikanischen Kriegsrhetorik gegen den Irak anzuschließen.

      Sloterdijk: Das deutsche Nein in dieser Angelegenheit ist vor allem eine symbolisch-moralische Position, eine spezifische Form der Auseinandersetzung mit dem Sonderweg der USA. Der Begriff „rogue state“, mit „Schurkenstaat“ übrigens eher unglücklich ins Deutsche übersetzt, hat in der westlichen Politik seit einigen Jahren Hochkonjunktur. In der Biologie steht „rogue“ für das wieder ausgewilderte Einzelgängertier, das abseits von der Herde durch den Busch streift. Die beiden „rogue states“ der gegenwärtigen Weltpolitik sind, so gesehen, die USA und Israel, die jede Art von Alignment mit der internationalen Staatengemeinschaft aus dem Grundansatz ihres Selbstverständnisses heraus ablehnen, weil sie beide davon ausgehen, dass Nicht-Israelis beziehungsweise Nicht-Amerikaner sich in die besondere Situation dieser beiden Länder nicht einfühlen können. Das bestärkt sie auch in ihrer Neigung, die Fähigkeit zum Selbstmandat in einem überdurchschnittlichen Ausmaß auszuüben.

      profil: Im Zusammenhang mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wurde gern der pathetische Satz bemüht, nichts werde mehr so sein wie vorher. Hat „Nine-Eleven“ die Welt tatsächlich nachhaltig verändert?

      Sloterdijk: Es gibt nicht nur sich selbst erfüllende Prophezeiungen, sondern auch sich selbst erfüllende Hysterisierungen. Sowohl die Sozial- als auch die Individualpsyche hat in weiten Teilen ihres Funktionslebens eine autohypnotische Struktur: Der Mensch wird, was er hört, und die Öffentlichkeit wird, was sie liest. Die Psychologisierung des öffentlichen Raums durch Massenmedien ist eine der Primärrealitäten einer Zeit, in der es Massenmedien gibt. Seit dem 11. September 2001 hat sich die westliche Welt in ein großes Labor autoplastischer Suggestion verwandelt, in dem das Modellieren mit pathetischem Material zu einer Massenbeschäftigung geworden ist. Gegen diese Hysteriezumutungen hilft meiner Meinung nach nur ein Stück nachgereichter Kaltblütigkeit.

      profil: Mit anderen Worten: Der 11. September lässt Sie heute so kalt wie vor einem Jahr?

      Sloterdijk: Ich bin so betroffen wie irgendwer. Ich gehöre aber Gott sei Dank einer Gruppe von Menschen an, die mit dem 11. September seit jeher den Geburtstag Theodor W. Adornos verbunden haben, und halte an der Einschätzung fest, dass diese Assoziation unter kulturgeschichtlichen Gesichtspunkten weiterhin die wichtigere bleibt. Im Übrigen gibt es nach dem 11. September immer auch einen 12., an dem das autohypnotische Schaumwerk wieder in sich zusammenfällt.

      Interview: Sven Gächter


      http://www.profil.at/aktuell/
      Avatar
      schrieb am 25.09.02 07:01:48
      Beitrag Nr. 205 ()
      Beweise jenseits allen Zweifels ...

      Thomas Pany 24.09.2002

      Das britische Geheimdienstdossier über das aktuelle Waffenarsenal des Irak

      Die Beweise, die ihm britische Geheimdienste in den letzten Monaten über Saddam Husseins Aktivitäten
      hinterbracht haben, hätten ihn zunehmend alarmiert, schreibt der britische Premierminister Tony Blair im
      Vorwort des Dossiers über Beweise für Iraks Massenvernichtungswaffen, dessen Veröffentlichung lange
      angekündigt und aus Geheimhaltungsgründen immer wieder verschoben wurde. Jetzt kann es jeder im Internet
      lesen und sich fragen, wie es um die Nerven des engsten Alliierten von George W. Bush bestellt ist. Denn der
      Bericht enthüllt kaum neue Fakten, nur neue, schrillere Schlüsse aus Mutmaßungen, die nicht erst seit heute im
      Umlauf sind.

      Die neuen Fakten sind schnell aufgezählt. Der Irak habe versucht, sich in Afrika eine signifikante Menge Uran zu verschaffen. Saddam Hussein könne, bliebe er ungestört, binnen ein bis zwei Jahren Nuklearwaffen entwickeln. "Double-use"-fähige Chemiefabriken seien wieder- bzw. neu aufgebaut worden, die Reichweite vorhandener Raketensysteme wurde erheblich gesteigert, und es gäbe Indizien dafür, dass mobile Labors für die Herstellung von biologischen und chemischen Waffen entwickelt wurden.

      Die spektakulärste Erkenntnis des britischen Geheimdienstes wird wohl weltweit Schlagzeilen machen: Der Irak sei fähig, einen Teil seiner biologischen und chemischen Massenvernichtungswaffen innerhalb von 45 Minuten einzusetzen.

      Erschreckende Schlüsse, die im Bericht von materialreichen, äußerst detaillierten, über Jahre hinweg beobachteten Indizien unterlegt werden. Seit die Waffeninspektoren den Irak 1998 verlassen mussten, gibt es aber keine eindeutigen Beweise dafür, dass Saddam Hussein seine Waffenprogramme weiterbetreibt. Der Bericht liefert sie trotz der vollmundigen Ankündigung Blairs im Vorfeld der Veröffentlichung (und im Vorwort des Berichts) auch nicht. Das betont auch der für Außenpolitik zuständige liberaldemokratische Abgeordnete Menzies Campbell: "Beim ersten Anblick scheint das Dossier keine klaren Beweise für eine unmittelbare und drohende Gefahr des Irak zu liefern. Nichts in diesem Dokument sollte uns davon ablenken, uns über die Vereinte Nationen mit diesem Thema zu beschäftigen."

      Bekanntlich muss Blair mit seinen "Beweisen" für einen möglichen Militärschlag auch mit starker Opposition aus der eigenen Partei rechnen. So bezeichnete die Labour-Abgeordnete Diane Abbott das Dossier als einen Reinfall (damp squib) und als einen Werbegag (PR stunt). Clare Short, Staatssekretärin für Internationale Beziehungen, kritisierte bereits gestern die Vorbereitungen auf einen neuen Golfkrieg, vor allem aber die Bush-Rhetorik, "dass wir die Guten und sie die Bösen sind, und dass wir um die Welt gehen und jeden zusammenbomben können, der uns im Weg steht".

      Major Charles Heyman, der Herausgeber von Jane`s World Armies, ist ebenfalls der Meinung, dass das Dossier keine neuen und vor allem keine schlagenden Beweise liefert: "Aber es stellt einen sehr überzeugende Beweislage dafür vor, dass Waffeninspektoren sehr schnell wieder in den Irak gehen müssen."

      Der britische Außenminister zog in seiner Rede vor dem Unterhaus einen Vergleich zwischen Hussein und Adolf Hitler, wie er in den 30er Jahren an die Macht kam. Diplomatie habe nur dann Erfolg, wenn sie mit der klaren Aussicht verbunden sei, zu den Waffen zu greifen, wenn sie scheitern sollte. In der Debatte schien sich, jenseits der Beweiskraft des Dossiers, jedoch die Haltung durchzusetzen, die Regierung bei dem Unternehmen zu unterstützen, eine neue und scharfe Resolution im Sicherheitsrat durchzusetzen. Darauf läuft die Strategie von Bush/Blair auch zu, denn mit scharfen Auflagen dürfte sich auch ein Weg finden lassen, den Irak der Verletzung der Resolution zu bezichtigen, wenn es denn gewünscht ist.


      What I believe (!) the assessed intelligence has established beyond doubt (!) is that Saddam has continued to
      produce chemical and biological weapons, that he continues in his efforts to develop nuclear weapons, and that
      he has been able to extend the range of his ballistic missile programme. I also believe that, as stated in the
      document, Saddam will now do his utmost to try to conceal his weapons from UN inspectors
      Tony Blair

      Eine eigentümliche Rhetorik, die zugleich Vorsicht und Emphase bemüht. Das 50 Seiten starke Dokument liefert dem interessierten Leser bislang unbekannte Satelliten-Fotos von neuen Fabrikanlagen im Irak, sehr detaillierte Informationen über die ballistischen Raketensysteme des Irak, eine Menge Aufklärung über das ehemalige chemische und biologische Waffenprogramm, soweit es die UNSCOM-Inspekteure kennen gelernt haben, und sehr viele Schlussfolgerungen, die britischen Geheimdienste aus diesem Material gewonnen haben - vor allem die eine: Dass Saddam Hussein gefährlicher ist denn je.

      US-Präsident Bush begrüßte den Bericht und forderte den Sicherheitsrat auf, aufgrund der neuen Beweise nun schnell eine "scharfe Resolution, um diesen Mann zur Rechenschaft zu ziehen", zu verabschieden: "Wenn sie das nicht leisten können, werden die USA und unsere Freunde handeln, weil wir an den Frieden glauben. Wir trauen diesem Mann nicht, und das führte der Bericht von Blair heute vor Augen."

      Der Irak bezeichnete das Dossier erwartungsgemäß als Lügenwerk. Auf einer Pressekonferenz sagte General Amir al-Saadi, der einer der obersten Leiter des irakischen Rüstungsprogramms war, dass die Beweise ein "Gemenge aus Halbwahrheiten, Lügen, kurzsichtigen und naiven Behauptungen sind, die auch eine kurzen Überprüfung durch kompetente und unabhängige Experten in den einzelnen Bereichen nicht standhalten". Die demnächst eintreffenden UN-Waffeninspektoren hätten weiterhin ungehinderten Zugang zu allen Orten. Großbritannien solle den Inspektoren das Dossier zur Verifizierung geben. Dann käme bald die Wahrheit heraus.
      Avatar
      schrieb am 28.09.02 02:47:58
      Beitrag Nr. 206 ()
      aus dem 11.09.-Thread, Posting #2266 :

      Global-Brutal
      Der entfesselte Welthandel, die Armut, der Krieg - ein Buch von Michel Chossudovsky

      bha. Michel Chossudovsky, Ökonomieprofessor aus Kanada, ist wohl eine der kenntnisreichsten Persönlichkeiten, was die ökonomischen Folgen der Globalisierung betrifft. Sein bereits 1997 in englischer Sprache erschienenes Buch - erst 2002 in deutscher Ausgabe, was auf ein mangelndes Interesse deutscher Verlage und Intellektueller hinweist -, beschreibt die weltweite Krise, in die viele Staaten in den letzten 20 Jahren durch eine alles zerstörende Wirtschaftspolitik der USA gestürzt wurden. Die Diskussion um die Auswirkungen der Globalisierung bekommt mit seinem Buch in der Zusammenschau eine neue Qualität: In der Übersicht und Beschreibung, die Chossudovsky für Afrika, Süd- und Südostasien, Lateinamerika, die ehemalige Sowjetunion und die Balkanländer gibt, erkennt man die Strukturen und Vorgehensweisen der USA genauer. Für jedes Land, einmal ins Visier genommen, ein ähnliches Muster der wirtschaftlichen Niederschlagung, der Ausplünderung, der Erpressung, der Androhung von militärischem Eingreifen, der Weltbankpolitik. Wer nicht spurt, wird bis zum Ersticken auf den Boden gedrückt, auch wer den Kotau macht, muss leiden.

      Im Zusammenhang mit dem «Krieg gegen den Terror» müssen Chossudovskys Analysen noch nachdrücklicher zur Kenntnis genommen werden. ... ... ...
      ------------------------------------------------------------

      Dieser Krieg [gegen den Terrorismus] findet auf der Höhe einer globalen Wirtschaftskrise, die gekennzeichnet ist vom Niedergang staatlicher Institutionen, von wachsender Arbeitslosigkeit, dem Zusammenbruch des Lebensstandards in allen grossen Weltregionen einschliesslich Westeuropas und Nordamerikas und dem Ausbruch von Hungersnöten in weiten Teilen der Welt. Diese Krise ist weit gravierender als jene der 30er Jahre. (S. 10)

      Die Hungersnöte im Zeitalter der Globalisierung sind von Menschen gemacht. Sie sind nicht die Folge der Nahrungsmittelknappheit, sondern einer Struktur des globalen Überangebots, das die gesicherte Nahrungsmittelversorgung untergräbt und die nationale Produktion von Nahrungsmitteln [ ... ] zerstört. (S. 117)

      Der Völkermord in Ruanda von 1994 diente ausschliesslich strategischen und geopolitischen Zielen. Die ethnischen Massaker versetzten Frankreichs Glaubwürdigkeit einen schweren Schlag, was der USA ermöglichte, einen neokolonialistischen Vorposten in Zentralafrika zu etablieren. (S. 143)

      In Russland: Die wirtschaftlichen Reformen haben erheblich dazu beigetragen, die Zivilgesellschaft zu zerstören und die sozialen Beziehungen erodieren zu lassen. (S. 266)

      Neokolonie Bosnien. Mit dem Abkommen von Dayton, das die bosnische «Verfassung» schuf, installierten die USA und ihre europäischen Verbündeten in Bosnien eine voll ausgebildete Kolonialadministration. (S. 280)

      «Die Kampagne gegen den internationalen Terrorismus stellt einen Eroberungskrieg mit vernichtenden Konsequenzen für die Zukunft der Menschheit dar. Dieser von den USA und Grossbritannien geführte Kreuzzug verstösst gegen das Völkerrecht und stellt eine flagrante Verletzung des Wortlauts der Charta der Vereinten Nationen dar. Tatsächlich ist er nicht nur illegal, sondern kriminell. Er erfüllt den Tatbestand dessen, was bei den Nürnberger Prozessen als schwerstes Verbrechen galt: Verschwörung gegen den Weltfrieden.» (S. 483)

      ------------------------

      (Vor-)Gestern, 26.09., hörte ich Milosivic in einer kurzen TV-Sequenz sagen, der Krieg sei ihm vom Vatikan und den USA aufgezwungen worden ...

      In der dpa-Zeitungs-Meldung stand am 27.09.: er spräche von falschen Anklagen, die von den Siegern des "Kalten Krieges" betrieben werden, vor dem UN-Tribunal in Den Haag.
      Avatar
      schrieb am 28.09.02 03:04:43
      Beitrag Nr. 207 ()
      Thread: Kosovo Spenden
      = WDR-dok, Freitag, 27.09.2002, 23.00 Uhr:Gegen Freund und Feind; Die Geschichte des BND (Teil 2)

      Thread: Kosovo Spenden
      = links


      = GeschichtsZeit; Freitag, 27.09.2002, 00.00 Uhr: Die zwei Leben des Dr. Fischer; Ein Arzt in Auschwitz und der DDR
      Avatar
      schrieb am 28.09.02 14:17:48
      Beitrag Nr. 208 ()
      @all - #207 betreffend

      http://www.wdr.de/tv/nachtkulturundgeschichtszeit/gzbnd_2.ht…
      = WDR-dok, Freitag, 27.09.2002, 23.00 Uhr:Gegen Freund und Feind; Die Geschichte des BND (Teil 2)

      http://www.wdr.de/tv/nachtkulturundgeschichtszeit/gzbnd_link…
      = links

      http://www.wdr.de/tv/nachtkulturundgeschichtszeit/gzfischer.…
      = GeschichtsZeit; Freitag, 27.09.2002, 00.00 Uhr: Die zwei Leben des Dr. Fischer; Ein Arzt in Auschwitz und der DDR





      @principessa
      Sei` mir nicht bös` deswegen wollte nur grad gucken was da kommt und wunderte mich. Das ist ja mal ein "bißchen was". Ist "GeBookMarked" und da werd` ich auch noch ein wenig stöbern aber nicht jetzt. Übrigens.......um nochmal drauf zu sprechen zu kommen....."verhungern" würd` ich in einem Land wo nur Englisch gesprochen wird nicht, behaupt` ich jetzt zumindest mal so. DU weißt an dieser Stelle was ich meine und für den Rest ist`s unwichtig.......weil`s wirklich unwichtig ist. Ich bin doof, ich weiß aber jetzt bin ich das halt "los" weil ich`s noch im Kopf hatte und wo ich`s Dir schreib` (in welchem Thread)........egal, jetzt bin ich`s los und kann`s vergessen, da ich mir ziemlich sicher bin, daß Du hier nochmal gucken kommst schon um zB zu sehn/lesen ob und was für`ne Antwort auf #10 von Sep erfolgt.;)
      Viele Grüße
      WW


      Das wollte ich Dir im Thread von "Wasser_für_Alle – mit dem Thema: Überwachung" posten und dann sah ich hier Dein Posting und weil`s mir hier lieber ist und es auch eher hierhin gehört, poste ich`s hier. Den Link im andren Thread poste ich dann kommentarlos. Bitte, bitte nicht als "naseweis" auffassen. Wenn Du "EXTERN" also von der W: O-Seite weg verlinkst dann muß von der Syntax her ein " URL " am Anfang und ein " /URL " am Ende stehn sonst "denkt" der Server, der "Link" befindet sich innerhalb der W: O – Domain. Natürlich muß das noch in "Brackets/ eckige Klammern/" gesetzt werden.(wie also bei "fett" oder "kursiv" Formatierungen auch)
      Hier jetzt nochmal "gerade" (nicht krumm bzw "kursiv" wie oben ;) ) Grüße
      WW
      Avatar
      schrieb am 28.09.02 19:47:32
      Beitrag Nr. 209 ()
      #208, Danke The_Web, für die Korrektur, war ein Fehlerteufelchen meinerseits. (Alles Perfekte ist doch langweilig ;) ?! )
      Wie könnte ich jemandem " bös` " sein, der diese Initiative ergreift ? Du verstehst, was ich meine.
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 21:32:47
      Beitrag Nr. 210 ()
      http://www.zeit.de/2002/40/Politik/print_200240_a-usa.html
      =
      DIE ZEIT; Zeitläufte 40/2002; "Meine gottverdammten Freunde!"
      -------------------------------------------------------------------------------------

      Washington und das Gift der Korruption: Eine Erinnerung an US-Präsident Warren G. Harding und sein Kabinett, das in den zwanziger Jahren nicht nur der Ölindustrie gern zu Diensten war; von Ronald D. Gerste

      Der Sonderzug mit dem Staatschef setzte sich langsam in Bewegung, durch die drückende Sommerhitze weiter gen Westen. Entlang der Bahnschienen standen Menschen, die dem Mann aus Washington zuwinkten; sein Ansehen war hier in Kansas wie überall im Land ungebrochen. Doch im Innern des Salonwagens rang der Präsident mühsam um Fassung und ließ seiner Empörung freien Lauf. Mit seinen Feinden, so erklärte er dem ihn begleitenden Journalisten William Allen White, werde er fertig, doch: "Meine verdammten Freunde, meine gottverdammten Freunde, White, sie sind es, die mich nachts ruhelos umherirren lassen!" Der Präsident wusste, dass er das Vertrauen und die Sympathien, die ihm überall entgegengebracht wurden, verlieren würde - käme erst die Wahrheit ans Licht über jene Skandale, die in seinem engsten Umfeld wie Krebsgeschwüre wucherten.

      Warren Gamaliel Harding war ein freundlicher, warmherziger Mann mit eher einfach strukturiertem Intellekt, doch von einer Jovialität, die es jenen, die ihn persönlich kannten, unmöglich machte, auch nur ein schlechtes Wort über ihn zu verlieren. Auch hatte er nach gut zwei Jahren im Weißen Haus eine auf den ersten Blick ansehnliche Bilanz vorzuweisen, ja, er schien in jenem Sommer 1923 seinem erklärten (und von einer realistischen Selbsteinschätzung zeugenden) Ziel nahe zu sein, zwar nicht als der größte, wohl aber als der meistgeliebte aller US-Präsidenten in die Geschichte einzugehen. Und doch sollte er, Warren G. Harding, am Ende in der Rangliste, die regelmäßig von amerikanischen Historikern aufgestellt wird, den allerletzten Platz einnehmen.

      Seine Geschichte geriet zum Menetekel - für jeden amerikanischen Präsidenten, und natürlich wurde sein Name jetzt wieder genannt, als in den USA die Affäre um die dubiose Energiefirma Enron das erste Mal für Schlagzeilen sorgte und die Wellen bis an die Mauern des Weißen Hauses schlugen: Auch George W. Bush scheint Freunde und Förderer zu haben, die ihm noch sehr gefährlich werden können. Allerdings befindet er sich, zurzeit jedenfalls, in einer ungleich günstigeren Position als sein Amtsvorgänger in den Zwanzigern: Die Öffentlichkeit ist mit dem Krieg beschäftigt, dem Krieg gegen den Terror und dem angekündigten Feldzug gegen den Irak. Zudem blieb Bushs Kabinett trotz aller Spekulationen und Gerüchten bisher von folgenreichen Enthüllungen verschont.

      Doch auch der Republikaner Harding hatte zunächst das Glück und den Erfolg auf seiner Seite. Schon seine Präsidentschaftskampagne mündete in einen Triumph: Im November 1920 war er mit der bis dahin größten Stimmenmehrheit ins Weiße Haus gewählt worden. Sein Wahlprogramm: Back to normalcy - zurück zur Normalität. Nichts entsprach mehr dem Wunsch der Amerikanerinnen (die in diesem Jahr erstmals landesweit an der Wahl teilnehmen durften) und Amerikaner. Amtsinhaber Woodrow Wilson, der sich selbst in seinem überspannten Sendungsbewusstsein für die höchste moralische Instanz des Landes, wenn nicht gar der Welt hielt, hatte die USA in den Ersten Weltkrieg geführt. 117 000 Soldaten waren im fernen Frankreich geopfert worden, um - wie Wilson hoffte - die "Welt für die Demokratie sicher zu machen". Nichts deutete darauf hin, dass dieses Ziel erreicht worden war. Stattdessen fürchteten viele Bürger, Wilsons Pläne und Träume von einer führenden Rolle der USA im neu gegründeten Völkerbund könnte ihr Land in immer neue Konflikte verwickeln.

      Hinzu kam, dass die Wilson-Administration dem politischen System des Landes schwer geschadet hatte: Denn nie zuvor war die amerikanische Öffentlichkeit so lange und ausdauernd belogen worden wie in den letzten eineinhalb Jahren seiner Präsidentschaft. Wilson war nach einem Schlaganfall amtsunfähig geworden, ein Zustand, den eine in seinem Namen regierende - oder vielmehr: eine effektive Regierung verhindernde - Troika aus First Lady Edith, Sekretär und Leibarzt verschwiegen und vertuscht hatte.

      Gute Ideen - aber miserable Menschenkenntnis

      So nimmt der Wahlsieg des Warren G. Harding nicht wunder, trotzdem war er in dieser Höhe bis dato schwer vorzustellen; denn Harding konnte mehr als 60 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Die Wähler ersetzten einen visionären Moralprediger durch einen liebenswürdigen Kleinbürger. Harding hatte kein Elite-College besucht, war kein brillanter Anwalt, sondern ein bodenständiger Zeitungsmann. In seiner Heimatstadt Marion im Bundesstaat Ohio hatte er ein wackeres Lokalblatt herausgegeben, den Star, und saß seit 1914 für die Republikaner im Senat. Er verkörperte - in jeder Beziehung - die politische Mitte; kontroversen Themen ging er am liebsten aus dem Weg, und widerstreitende Meinungen pflegte er mit seinem eisernen Charme zu überspielen. Seinen Ehrgeiz, sein Streben nach dem höchsten Staatsamt wusste der große Konziliator geschickt zu kaschieren, bei seiner Frau Florence waren die Ambitionen, das Haus 1600 Pennsylvania Avenue zu beziehen, schon wesentlich offensichtlicher. Eine wichtige Rolle auf dem Weg nach oben spielte auch Hardings Berater Harry Daugherty, der über seinen Chef zu sagen pflegte: "Er ruhte sich aus wie eine Schildkröte, die in der Sonne döst, doch ich stieß ihn ins Wasser."

      Viele von Hardings Ideen waren durchaus fortschrittlich. Aus einfachen Verhältnissen kommend, hatte er ein Herz für die Arbeiter und setzte sich für die Abschaffung des Zwölfstundentages ein, damit "mehr Zeit zur Entspannung und für die Familie" bliebe, was wichtig sei, "um Amerikas Freiheiten und Chancen auch zu nutzen". Gegen immense Widerstände reformierte er die staatliche Gesundheitsvorsorge für Frauen und Kinder. In einer Ära voller Vorurteile erschien er wie eine Stimme der Vernunft: In Birmingham, Alabama, im Herzen eines zutiefst rassistischen Südens, forderte er das "Ende der Vorurteile". Der Ku-Klux-Klan war für ihn eine "Gruppierung des Hasses, der Engstirnigkeit und der Gewalt", die eine "Bedrohung der bürgerlichen und religiösen Freiheiten" darstelle. (Die Kraft und das Beharrungsvermögen allerdings, seine Vorstellungen auch in dieser Frage umzusetzen, fehlten ihm: Sein Gesetzentwurf gegen das Lynchen scheiterte im Kongress, nicht zuletzt an der eigenen Partei.)

      Erstmals auch vergab Harding einen hochrangigen Verwaltungsposten, das Direktorenamt der Schifffahrtsbehörde, an einen Landsmann jüdischen Glaubens und sprach sich für "die Wiederherstellung Palästinas als Heimatland des jüdischen Volkes" aus, immerhin ein Vierteljahrhundert vor der Gründung Israels. Harding befürwortete zudem die Teilnahme der USA an einem Internationalen Gerichtshof - einer Institution, mit der sich die Regierung des George W. Bush heute, achtzig Jahre später, immer noch schwer tut.

      Der Privatmann Harding lebte in Washington wie daheim in Marion, zog sich gern mit alten Freunden aus der Heimat - der berüchtigten "Ohio Gang" - zu einer Runde Poker und reichlich Bourbon zurück (während im Lande noch das strikte Alkoholverbot der Prohibitionszeit herrschte) und ging seinen kleinen außerehelichen Amouren nach. Das Amt erschöpfte ihn rasch: "Ich glaube nicht, dass ein menschliches Wesen die Arbeit machen kann, die im Büro des Präsidenten anfällt. Mir kommt es vor, als wäre ich dort schon 20 Jahre." Sehnsüchtig bekannte er: "Ich wäre nichts lieber als wieder Bürger von Marion."

      Verheerender indes als diese zunehmende Überforderung war Hardings miserable Menschenkenntnis. Die erste Krise löste ein Charles R. Forbes aus, den der Präsident einige Jahre zuvor bei einem Urlaub auf Hawaii kennen gelernt hatte. Forbes war von Harding zum Direktor des neu geschaffenen Veterans Bureau berufen worden, einer Einrichtung für die Kriegsveteranen. Zusammen mit seinem Stellvertreter Charles F. Cramer kaufte Forbes zu völlig überhöhten Preisen Grundstücke, auf denen Krankenhäuser entstehen sollten, und zweigte dabei eine kräftige "Provision" für sich ab. Als die Kliniken dann eingerichtet wurden, mauschelten und mogelten die beiden lustig weiter; ihre kriminelle Energie kostete den Steuerzahler schätzungsweise bis zu 200 Millionen Dollar.

      Eine Leiche in der Wohnung des Justizministers

      Harding erfuhr im Januar 1923 von den Betrügereien, stürzte, nach Zeugenaussagen, bei nächster Gelegenheit auf Freund Forbes zu, schüttelte ihn mit aller Kraft und schrie, außer sich vor Wut: "Du gelbe Ratte! Du doppelt betrügerischer Bastard!" Forbes trat sofort zurück - und Harding ließ es damit gut sein, ja er ermöglichte dem Betrüger sogar noch die Flucht nach Europa. Die Sorge vor einem Skandal war zu groß, doch aufhalten konnte der erschütterte Präsident ihn nicht mehr: Am 14. März 1923 wurde die Leiche von Forbes` Komplizen Cramer in einem Apartment in Washington gefunden - ein Loch in der Schläfe, die Pistole lag neben dem Toten.

      Die Presse begann gerade Witterung aufzunehmen, als in der Hauptstadt schon die nächste Leiche eines nicht ganz unbekannten Politikers auftauchte. Am 30. Mai 1923 fand man Jess Smith in der Wohnung von Justizminister Harry Daugherty, Hardings altem Ratgeber aus Ohio. Auch neben Smith lag eine Waffe. Smith hatte als eine Art Faktotum in Daughertys Justizministerium gearbeitet. Er war homosexuell und stand dem Minister möglicherweise auch privat recht nahe. Vor allem aber war er hochgradig korrupt. Gegen Bestechungssummen in sechsstelliger Höhe hatte er Alkoholvorräte aus Lagern der Regierung an illegale Schnapshändler verkauft. Auch wenn es um Begnadigungen oder ministerielle Gunstbezeugungen ging, soll Smith als Vermittler stets ein offenes Ohr und eine dito Brieftasche gehabt haben. Präsident Harding, der Smith seit Jahren kannte, hatte Justizminister Daugherty schon nach Bekanntwerden der ersten Vorwürfe und Gerüchte angewiesen, seinen Intimus möglichst weit aus der Hauptstadt zu entfernen. Jetzt verzichtete der Präsident abermals darauf, die Sache aufzuklären, und suchte sein Heil in der Vertuschung, was zunächst auch gelang. Dabei gab es begründete Zweifel, ob Smith wirklich Selbstmord begangen hatte ...

      So war es ein zutiefst verunsicherter, fast verzweifelter Präsident, der sich im Sommer 1923 auf seine große, mehr als 25 000 Kilometer lange Goodwill-Tour durch das Land begab, die ihn bis nach Alaska führen sollte. Doch die Flucht ins Volk wollte ihm nicht gelingen. Bei jenem Stopp in Kansas City erhielt er wahrscheinlich erstmals Kunde von dem nächsten Skandal, der seine Präsidentschaft in den Augen der Nachwelt schließlich endgültig diskreditieren sollte. Teapot Dome wurde zum Synonym für Hardings Amtszeit.

      Im Zentrum der Affäre diesmal: Innenminister Albert Fall. Auch Fall, ein ehemaliger Senatskollege Hardings aus New Mexico, gehörte zu jenen "alten Freunden", denen der Präsident unerschütterlich die Treue hielt. Seine Ernennung zum Innenminister war im Senat auf wenig Widerstand gestoßen, dafür jedoch auf die Kritik der Umweltschützer (conservationists), die damals in der Öffentlichkeit durchaus Gehör fanden. Fall stand bei ihnen im Verdacht, ohne Rücksicht auf die Natur - vor allem in Alaska! - nach Bodenschätzen graben und bohren zu lassen. Diese Vermutung erwies sich als nicht unbegründet, denn Fall war nicht nur ein alter Freund des Präsidenten, sondern auch ein guter Freund der Ölindustrie.

      Und das Öl war es auch, was den neuen Innenminister von Beginn seiner Amtszeit an faszinierte. So glückte ihm gleich im Mai 1921 ein interministerieller Coup mit weitreichenden Folgen: Die Verwaltung der so genannten reserves der Marine wurde aus dem Navy Department ausgegliedert und dem Innenministerium unterstellt. Bei diesen reserves handelte es sich um große Areale im Westen der USA, unter denen beträchtliche Erdölvorkommen vermutet wurden - eiserne Reserven für den künftigen Krisenfall. Zwei der Ölreservate, Elk Hills und Buena Vista Hills, lagen in Kalifornien, ein weiteres in Wyoming: Teapot Dome, benannt nach einer entfernt an einen Teekessel erinnernden Felsformation.

      Was die ehemaligen Senatskollegen und auch Harding nicht wussten: Fall selbst, ein Rancher ohne Fortune, war bei Amtsantritt pleite gewesen und somit angesichts gewisser Verlockungen höchst gefährdet.

      Diese Verlockungen kamen in Gestalt der Ölbosse Edward L. Doheny und Harry Sinclair. Sie überredeten Fall mit der ganzen Überzeugungskraft säuberlich gebündelter Dollarnoten, die Felder an ihre beiden Unternehmen, Pan-American Oil und Sinclair Consolidated Oil, zu verpachten. Die Gesellschaften verpflichteten sich zum Bau von Anlagen wie Pipelines und Öltanks - unter anderem am künftigen Stützpunkt der Pazifikflotte, Pearl Harbor. Die Profitmarge blieb trotz dieser Verpflichtungen für die beiden Konzerne beträchtlich, und Fall erhielt für seine besonderen Bemühungen insgesamt über 400 000 Dollar, keine ganz schlechte Vergütung.

      Spätere Untersuchungen vor einem Kongressausschuss brachten ans Licht, dass vor allem Konzernchef Doheny die Politiker beider großen Parteien mit Spenden gefördert hatte. So waren bereits vier Kabinettsmitglieder der Regierung Wilson von ihm finanziell gepflegt worden, darunter auch Wilsons Schwiegersohn William G. McAdoo, dem selbst Aspirationen auf die Präsidentschaft nachgesagt wurden.

      Der Präsident hofft, dass sein Schiff sinkt

      Im März 1923 trat Fall zurück. Scheibchenweise kamen die Details an die Öffentlichkeit. Fall ging schließlich in die Geschichte ein als der erste amerikanische Minister, der wegen krimineller Delikte während seiner Amtszeit ins Gefängnis gehen musste. Er büßte neun Monate einer einjährigen Haftstrafe ab; die ihm vom Gericht auferlegte Geldbuße von 100 000 Dollar hat er allerdings nie bezahlt.

      In gewisser Weise war das Schicksal gnädig zu Präsident Harding. Er trat von der Bühne ab, bevor das volle Ausmaß der Skandale bekannt wurde. Auf der Reise durch Alaska zunehmend kränker werdend, verließ ihn der Lebensmut. Einmal fragte er seinen Handelsminister, den späteren Präsidenten Herbert Hoover: "Wenn Sie von einem großen Skandal in der Regierung wüssten, wäre es für das Land und die Partei besser, ihn publik zu machen oder ihn zu verschweigen?” - "Gehen Sie an die Öffentlichkeit", riet Hoover, "dann bleibt Ihnen wenigstens die Ehre."

      Doch für diesen Schritt war es zu spät. Als das Schiff, das den Präsidenten aus dem nördlichsten Bundesstaat zurück nach Seattle brachte, im Nebel einen Zerstörer der Navy rammte, murmelte Harding nur fatalistisch: "Ich hoffe, es sinkt."

      Als Schwerkranker traf er am 29. Juli 1923 in San Francisco ein. Im dortigen Palace Hotel starb Warren Gamaliel Harding am Abend des 2. August. Der Tod des freundlichen und beliebten Mannes wurde im ganzen Land tief betrauert - ein Jahr später allerdings, da hatte sich die Öffentlichkeit ein Bild gemacht, war seine Reputation für immer vernichtet. Als our most scandalous president überlebte Harding, beziehungsweise sein schlechter Ruf selbst die desaströse Ära Nixon. Und wird, gewiss doch, auch nach der Amtszeit von George Walker Bush noch nicht verblasst sein ...
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 11:51:22
      Beitrag Nr. 211 ()
      principessa, ich wußte Du würdest.......Kleinigkeiten zu würdigen wissen und das macht mich gar sehr :) :) :). Es war mir eine Ehre und Freude und jederzeit gerne wieder und wie wahr, daß im Perfekten die Langeweile, der........Stillstand liegt. Viele Grüße und bis demnächst wünschend zieht er zufrieden und reich entlohnt von dannen.;)
      WW
      Avatar
      schrieb am 03.10.02 21:21:00
      Beitrag Nr. 212 ()
      #211, #208 "was Du noch im Kopf hattest" ...

      Du wusstest überhaupt nichts !
      Und bist immer noch zu blind, Deine eigene hinterhältige Feigheit einzusehen und endlich zuzugeben.
      Du bist nur hier, weil ich Dir „im Vertrauen“ erzählte, daß ich mich bei wallstreet-online gerne aufhalte, fandest in den 7 Monaten sogar ein paar neue „Freunde“.

      Im realen Leben bist Du unfähig zu sprechen und per W-O redest Du mich an ?! :rolleyes:

      Du hast meinen Vertrauensvorschuß mißbraucht und Dich bis heute weder bedankt noch entschuldigt !

      Du hast Dich gaaaanz mies verhalten.


      Schäme Dich !

      !
      Avatar
      schrieb am 03.10.02 21:39:00
      Beitrag Nr. 213 ()
      http://www.newyorker.com/critics/cinema/
      =
      SECRETS
      by DAVID DENBY "The Trials of Henry Kissinger"; issue of 2002-10-07; Posted 2002-09-30

      At the beginning of the documentary "The Trials of Henry Kissinger," the then national-security adviser to Richard Nixon grins broadly, his eyes shining behind the dark-framed glasses that became his signature. In his late forties, the statesman-professor has the bulk and the stiffness, but not the gloom, of a homely man; his smile exudes a sensual enjoyment of power which even a child would have noticed. When Kissinger ascends to the office of Secretary of State, in 1973, he glows like a newlywed. One of the many remarkable sights in the film, which was funded by the BBC and will be shown at Film Forum through October 8th, is the way that, in later years, Kissinger`s bowlike lower lip hardens into an angry horizontal whenever anyone asks him a hostile question. The film is an exposé of the corrosiveness of power; it claims that the retired diplomat, now a seventy-nine-year-old businessman, has a lot to be defensive about, that his enjoyment of power was not an innocent pleasure but a vice. "Trials," which premièred on British television last March, is an eighty-minute response to the most hostile question of all: At a time when Slobodan Milosevic and Augusto Pinochet have been arrested for crimes against humanity, shouldn`t Kissinger also be held legally accountable for what his policies led to in Cambodia, in Chile, and in East Timor? Several former American officials, including Roger Morris, who worked under Kissinger at the National Security Council, think so, as do a number of American and British jurists and journalists.

      The complaints against Kissinger have been around in one form or another for three decades. What precipitated the production of the film was the publication, in 2001, of Christopher Hitchens`s "The Trial of Henry Kissinger," a book based on his two-part article in Harper`s. In the documentary, Hitchens says of Kissinger, "I think he`s a war criminal; I think he`s a liar; I think he`s responsible for kidnapping, for murder." Hitchens is notoriously fond of moral melodrama, but his charges are reinforced by the sombre British journalist William Shawcross, the author of "Sideshow" (an account of the American incursion into Cambodia), and by Seymour M. Hersh, who marvels at Kissinger`s ability, year after year, to escape retribution. For Hersh, Kissinger is the big fish who has always wriggled out of the net. The essence of the journalists` complaints is that Kissinger was repeatedly indifferent to human suffering and democratic procedure during a long period of overzealous devotion to Cold War strategy; and that, personally, he was duplicitous and ruthless right from the beginning of his government career. In interviews with Kissinger`s former aide Daniel Davidson and others, the film recounts how, in the fall of 1968, when the outgoing President, Lyndon Johnson, and the Democratic candidate, Vice-President Hubert Humphrey, were sponsoring peace negotiations with the North Vietnamese, Kissinger served as an unofficial adviser to the American negotiators. At the same time, however, he was sending information to Humphrey`s opponent, Richard Nixon, a man he hated, whereupon Nixon used his own channels to convince President Nguyen Van Thieu, of South Vietnam, that the Republicans could get him a better deal. Three days before the American election, Thieu withdrew his approval from the developing peace plan, at which point the talks collapsed. Humphrey was discredited, Nixon was narrowly elected, and Kissinger, who until then had worked for Nelson Rockefeller, was made national-security adviser. Obsessed with American "credibility," Kissinger and Nixon secretly expanded the war into Cambodia. Four years passed from the time of Nixon`s Inauguration, and another twenty thousand Americans and untold Vietnamese and Cambodians died before Kissinger worked out a peace deal with North Vietnam, which was almost identical to the arrangement he had helped sabotage in 1968.

      This is serious stuff, and there`s much more in a similar vein, a lot of which might be unfamiliar to younger audiences. I wish, however, that Eugene Jarecki and Alex Gibney, who wrote, directed, and produced "Trials," had gone beyond the usual mosaic style of film journalism, the brisk summary in which short interview and newsreel fragments are joined together with voice-over narration. This method of pointed assemblage is no doubt the best way to convey a great deal of information quickly, and several of the episodes are both skillful and detailed—the investigation, for instance, into American complicity, in 1975, in the genocidal campaign of Indonesian military forces in East Timor. But is the method equal to the gravity and complexity of the subject? Jarecki and Gibney devote some time to Kissinger`s farcical career as a "swinger," but they gloss over his achievements in playing off the Soviet Union and China against each other and thereby hastening the American victory in the Cold War—the cause for which, after all, Kissinger`s more dubious actions were taken. I understand the desire to cut through complications and ambivalence, but the subject demands something besides outrage; it needs the scale and thoughtfulness of a Marcel Ophuls documentary, in which a given case is made all the more convincing by the filmmaker`s patiently overcoming objections to it, both large and small. Kissinger declined to speak with the filmmakers, but Alexander Haig, his former aide and defender, was interviewed, and he is frequently cut off by the editors in mid-sentence. Haig`s remarks strike me as both cynical and evasive, but I would like to hear him complete his thoughts. And, if Kissinger refused to coöperate, couldn`t the filmmakers have turned to his memoirs for his defense of various actions? The movie feels not only like a trial but like a trial in absentia.

      The subject of Henry Kissinger`s alleged criminality is deeply unpleasant, and, as the movie began, I felt a wave of distaste—no, not these old controversies once again. The suggestion of a legal proceeding seemed a mere fantasy. And yet the BBC report, whatever its imperfections, is just good enough to get under your skin. If you absorb the rapid flow of claims, you may think, There`s enough documented information here to make a trial plausible. And the film forces Americans, willy-nilly, to confront elements in our history which threaten to resurface in the present. That power is corrosive is hardly news. And perhaps it`s not news that men in power will claim that their actions are motivated by serious threats to America which they are not quite prepared to make public. Yet the question remains: In a democratic society, how can a statesman be effective without the practice of subterfuge? If the answer is "He can`t," it would be nice to have Kissinger explain why.
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 19:27:38
      Beitrag Nr. 214 ()
      principessa, ich muß schon schreiben............Du stürzt mich mit #212 wieder in ein Gefühlschaos und was schlimmer ist, in tiefe Verwirrung. Bis zu meinem #211 scheint alles OK(selbst #208) zu sein, also muß es mit der Formulierung in #211 zu tun haben, denn erst dann nimmst Du wieder Bezug auf #208. Jetzt bitte ich Dich um A u f k l ä r u n g!!! denn zB - bin ich ganz gewiß nicht durch Dich auf W: O gekommen sondern über einen Freund und das vor über zwei Jahren, - ich "fand" in den letzten 7Monaten keine neuen Freunde(vielleicht "neue Bekannte" aber selbst da wüßte ich jetzt nicht) Meine Freunde begleiten mich schon einige Jährchen. - im "wahren Leben" würd` ich Dich gewiß nur unter Umständen ansprechen, schon weil ich eher........zurückhaltend bin, viel eher aber weil Du es wahrscheinlich gar nicht wollen würdest, daß ich Dich anspreche. Im Moment bin ich wahrlich (noch)zu "blind" und meine "eigene hinterhältige Feigheit" seh` ich schon deshalb hier nicht und deshalb kann ich nur zugeben: Du mußt mich verwechseln. Ich wohne im Westen Deutschlands in einem........größeren Bundesland um Dir noch`nen Anhaltspunkt zu geben und ich hoff`, daß er nicht von hier kam, denn dann weißt Du, daß Du mich nicht kennst. Deine "Wut" über ihn versteh` ich allerdings, so`s so war, daß er Dein Vertrauen mißbrauchte und nichtmal den Anstand hatte, Danke, geschweige denn, Entschuldigung zu sagen. Das ist dann ein mieses Verhalten und dafür sollte er sich auch was S C H Ä M E N !!!!, da geb` ich Dir Recht. Ich bezog mich auf unsren Postingwechsel (hier - #85 beginnend) mit diesem......."was ich noch im Kopf hatte" und diesem...."Du weißt was ich meine" aber ich denke, das ist Dir inzwischen auch klar. Gefühlschaos meint übrigens, daß ich mich auf der einen Seite ein wenig............angegriffen fühlte und es ärgert mich zumal "grade alles im Lot schien" aber auf der andren Seite weiß ich ja, daß es sich um ein Mißverständnis handelt und desweiteren und zu meiner großen Freude zeigt`s mir, daß meine Worte Dich erreicht haben müssen, denn sonst hättest Du nicht so reagiert. Deshalb halt Chaos und diesmal.............mach` ich mich, reich beladen aber mit noch vorhandenem Platz für eine Antwort, zufriedend :) und einem "bis die Tage" als Gruß, vom Acker.;)
      WW
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 01:47:56
      Beitrag Nr. 215 ()
      The_Web, es läge mir sehr fern,
      Dich in "ein Gefühls-Chaos" oder eine Verwirrung zu stürzen, aufrichtig: ich würde es Dir auch nicht wünschen ! Du wirst Deine Kräfte noch für Anderes, andere Threads, benötigen ;).
      So soll es denn eine Irritation sein, gewesen sein. Warum sollten mich die Worte, nicht erreicht haben ?
      Lese nun erst mal dies über "die Werte" ...

      Verbleibend,
      principessa.
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 02:39:27
      Beitrag Nr. 216 ()
      P.S., The_Web_Zwillingsbruder, allein der Glaube fehlt mir. Und wir möchten doch bitte die anderen hier nicht langweilen.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 04:17:53
      Beitrag Nr. 217 ()
      .
      .
      über die katholische Kirche wurde hier schon berichtet.


      http://www.theologe.de/theologe04.htm

      Die evangelische Kirche und der Holocaust

      Welche Verantwortung tragen die evangelische Lehre und die evangelische Kirche für den Völkermord an den Juden?
      DER THEOLOGE Nr. 4 veröffentlicht bisher wenig bekannte Dokumente und Hintergrund-Informationen und vergleicht sie mit einigen Fakten der Gegenwart.
      In den Jahren 1933 - 1945 gibt es in der evangelischen Kirche zwei Flügel, die "Deutschen Christen" und die "Bekennende Kirche". In beiden Gruppen wurde der Treue- und Gehorsamseid gegenüber Adolf Hitler geschworen. Und Verantwortliche und Anhänger beider Flügel fordern oder befürworten auch die Judendiskriminierung und -verfolgung, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Warum? Ist dies ein "einmaliges Versagen" oder eine Konsequenz aus dem evangelisch-lutherischen Glauben?

      ...
      Am 10. November 1938, an Luthers Geburtstag, brennen in Deutschland die Synagogen. Vom deutschen Volk wird ... die Macht der Juden auf wirtschaftlichem Gebiet im neuen Deutschland endgültig gebrochen und damit der gottgesegnete Kampf des Führers zu völligen Befreiung unseres Volkes gekrönt. In dieser Stunde muss die Stimme des Mannes gehört werden, der als der Deutschen Prophet im 16. Jahrhundert einst als Freund der Juden begann, der getrieben von seinem Gewissen, getrieben von den Erfahrungen und der Wirklichkeit, der größte Antisemit seiner Zeit geworden ist, der Warner seines Volkes wider die Juden."

      ...





      .
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 06:20:23
      Beitrag Nr. 218 ()
      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13388/1.html

      Blut für Öl

      Thorsten Stegemann 10.10.2002

      Über die ein wenig verdeckteren Motive der amerikanischen Kriegsvorbereitung

      Dass die US-Regierung einen möglichen Militäreinsatz im Irak nicht deshalb auf den Plan gebracht hat, um der
      wenig schlagkräftigen UNO endlich zur Durchsetzung ihrer Resolutionen zu verhelfen, brauchte schon nach den
      ersten Verlautbarungen kaum ernsthaft diskutiert zu werden. Doch auch das vorerst mediale Einschießen auf den
      "Tyrannen in Bagdad", welches der Weltöffentlichkeit nun als argumentativer Nachschlag verabreicht wird,
      verdeckt die tatsächlichen Motive des amerikanischen Säbelrasselns mehr schlecht als recht.

      Denn ebenso wie der Afghanistan-Krieg möglicherweise auch ohne den 11. September über die Taliban hereingebrochen wäre, weil sich die Gotteskrieger standhaft weigerten, a) Bin Ladin auszuliefern und b) den Amerikanern den Bau einer Pipeline zwecks Ausbeutung der Ölvorkommen in Zentralasien zu gestatten, könnte Saddam Hussein nun ins Kreuzfeuer strategischer Überlegungen geraten, die nur am Rande politischer Natur sind.

      Worum es der amerikanischen Regierung vor allem zu tun ist, geht aus einer Studie hervor, die Vizepräsident Dick Cheney beim Baker Institute for Public Policy in Auftrag gab. Unter dem Titel "Strategic Energy Policy Challenges For The 21st Century" wurde dort bereits im April des vergangenen Jahres untersucht, wie es mit den amerikanischen Energiequellen rund um den Erdball bestellt ist. Das Ergebnis der Studie, die nebenbei zu dem Schluss kommt, es sei "keine Zeit zu verliere", um eine dramatische Situation noch abzuwenden, ist aufschlussreich genug:

      "Die Vereinigten Staaten bleiben ein Gefangener ihrer Energiekrise... Der Irak bleibt ein destabilisierender Faktor, der den Ölfluss aus dem Mittleren Osten auf die internationalen Märkte behindert... Saddam Hussein hat bereits seinen Willen demonstriert, die Waffe Öl als Drohung einzusetzen und sein eigenes Exportprogramm zu benutzen, um die internationalen Märkte zu manipulieren. Deshalb sollten die Vereinigten Staaten gegenüber dem Irak sofort eine Politik einschlagen, die militärische, energiepolitische, ökonomische und politische/diplomatische Maßnahmen beinhaltet."

      Wenn sich das amerikanische Auftreten im Irak und andernorts (beispielsweise im großen Ölförderland Venezuela, das am Rande einer politischen, wirtschaftlichen und sozialen Katastrophe steht) nicht auf diese Situation einstellt, prophezeien die Berichterstatter für die nächsten Jahre explodierende Energiepreise, soziale Unruhen und eine allgemeine Rezession. Eine Neuausrichtung der amerikanischen Außenpolitik unter besonderer Berücksichtigung des Energie- und vor allem des Ölproblems sei deshalb ein "security imperative". Empfohlen wurde auch eine neue Perspektive in der kaspischen Region, also in den Ländern, die durch den Afghanistan-Krieg für die USA besser erschlossen wurden.

      Überflüssig zu erwähnen, dass an dieser Untersuchung kein Nationaler Ethikrat beteiligt war. Stattdessen wurde der schon aus Vater Bushs Zeiten bestens bekannte James Baker u.a. von Kenneth Lay, dem in die Schlagzeilen geratenen Ex-Chef des Energieriesen Enron, dem hochrangigen Shell-Mitarbeiter Luis Giusti, einem lokalen BP-Präsidenten namens John Manzoni und David O`Reilly, dem Geschäftsführer von ChevronTexaco, beraten. Außerdem war Sheikh Saud Al Nasser Al Sabah, der frühere kuwaitische Ölminister, mit von der Partie.

      In Regierungskreisen scheinen die Probleme mittlerweile erkannt worden zu sein. Dafür sprechen nicht nur die
      Kriegsvorbereitungen Richtung Irak, sondern auch politische Initiativen, die sich in letzter Zeit besonders auf afrikanische Staaten konzentrieren. Auf einer Ölkonferenz in Kapstadt bekundeten die Vereinigten Staaten vor kurzem Inter esse, ihre Ölimporte aus Afrika von heute 15% auf 25% im Jahr 2015 zu steigern. Nach dpa-Informationen will ChevronTexaco seine Investitionen auf dem schwarzen Kontinent in den kommenden fünf Jahren von 5 auf 20 Milliarden Dollar erhöhen, und bei Shell ist eine Verdopplung der Öl- und Gasproduktion vorgesehen. Dass in einigen Ländern und vor deren Küsten auch heute noch gigantische Ölvorkommen entdeckt werden und viele Staaten kein Mitglied der OPEC sind, dürfte die neue Freundschaft vermutlich weiter vertiefen.

      Außenminister Colin Powell hat vor dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung jedenfalls schon mal in Angola vorbeigeschaut, und George W. Bush will im nächsten Jahr gleich mehrere afrikanische Staaten besuchen. Damit die den großen weißen Bruder aus Washington auch gebührend empfangen, bringt er 200 Millionen Dollar für Bildungsprogramme und 500 Millionen Dollar für den Kampf gegen AIDS vorbei. Und wenn das nicht ausreichen sollte, fallen den Strategen daheim bestimmt noch andere Möglichkeiten ein ...
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 18:18:11
      Beitrag Nr. 219 ()
      CIA: Irak ist keine akute Gefahr

      Geheimdienst hält irakischen ABC-Waffen-Einsatz erst bei US-Angriff für wahrscheinlich

      BERLIN taz Der US-Geheimdienst CIA hält die Beteiligung des Iraks an Terroranschlägen oder den Einsatz von Bio- und Chemiewaffen nur für den Fall eines US-Angriffs für wahrscheinlich. "Bagdad scheint derzeit davon abzusehen, Terrorakte mit konventionellen oder Chemie- und Biowaffen zu verüben", heißt es in einem gestern veröffentlichten Brief von CIA-Direktor George J. Tenet an den US-Senat. "Sollte Saddam zu dem Schluss kommen, dass ein von den USA angeführter Angriff nicht länger verhindert werden kann", so Tenet weiter, "würde er wahrscheinlich viel weniger zurückhaltend werden."

      Die Stellungnahme, die auf Antrag des demokratischen Senators Bob Graham erfolgte, enthält auch das Protokoll einer bislang als geheim eingestuften Befragung eines hohen CIA-Beamten bei einer Anhörung im US-Kongress am 2. Oktober. Auf die Frage nach der Bereitschaft Saddam Husseins, ABC-Waffen einzusetzen, ohne dass er sich bedroht fühlt, gab der CIA-Mitarbeiter zu Protokoll, er schätze die Wahrscheinlichkeit "in der absehbaren Zukunft" als "gering" ein. Nach einem Angriff der USA sei die Wahrscheinlichkeit jedoch "ziemlich hoch".

      In einem Zusatz zu dem Schreiben an den Senat relativierte CIA-Direktor Tenet die Aussage seines Mitarbeiters vor dem Ausschuss. Die Absichten des irakischen Regimes könnten sich ändern, wenn das Arsenal an ABC-Waffen anwachse. Zudem wehrte sich Tenet in einer mündlichen Stellungnahme gegen den Eindruck, es bestünde ein Gegensatz zwischen der Position Bushs und des CIA.

      Der demokratische Senator Ron Wyden sah sich durch die Einschätzung des CIA in seiner ablehnenden Haltung zu einem Irakkrieg bestärkt. Der Brief Tenets zeige, dass es keine "klare und akute Bedohung" durch den Irak gebe. ERIC CHAUVISTRÉ

      meinung SEITE 12
      taz Nr. 6874 vom 10.10.2002, Seite 11, 62 Zeilen (TAZ-Bericht), ERIC CHAUVISTRÉ
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 10:32:30
      Beitrag Nr. 220 ()
      @all
      zu dem Artikel von #194 wollt` ich noch was sagen. Das ist wieder ein.........Superbeispiel für das Für und Wider von Zensur denn letztlich ist das für mich wie mit den Gesetzen. Sie werden leider gebraucht aber es gilt.............weniger ist mehr oder anders, so wenig wie möglich und NUR so viel wie nötig.(ging ja schon etwas näher drauf ein) Vorab, für mich sind schon die Worte mächtig genug. Allein die Vorstellung reicht wenn man sich darauf konzentriert und versucht, sich das Geschriebene vorzustellen. Da aber viele das gar nicht wollen(können) geht`s leider nicht ohne Bilder.(SEHEN ist auch so ziemlich der einzige Sinn auf den wir uns heute noch bewußt verlassen und dabei ist das eigentlich..............dumm) Sicherlich würde auch die Gefahr bestehen durch viele Bilder dieser Art "abzustumpfen" nur.............wenn man sich jetzt mal überlegt wieviel "Zufälle, Glück und Mut" es braucht bis so`n Bild "geschossen" und bereit zur Veröffentlichung wäre,(es muß ja erstmal überhaupt "was werden" und dann muß man`s ja erst außer Landes bringen) müßten zweifellos ALLE Bilder veröffentlicht werden und das, obwohl`s eigentlich schon "genug" davon gibt. "Uneigentlich" sieht man aber an der Fülle der Bilder letztlich nur.......wieviel Gewalt es gibt denn auch wenn ich von "Fülle" schrieb, hoffe ich das klar wurde, wie rar im Endeffekt solche Bilder sind. Werden die eigentlich.....zumindest europaweit gesammelt???? Bin davon überzeugt wenn man das täte und richtig präsentieren würde..........würden die Menschen sowas von wachgerüttelt,......daß es mich nicht wundert, warum`s sowas nicht gibt. Davon ab.............sind die "Zensoren" gegen Kieg, versteh` ich`s nicht unbedingt(Gefahr abzustumpfen OK und seh` ich aber ich seh` auch.........mangelndes Bewußtsein bzgl der Grausamkeiten) und sind sie sogar dafür........versteh` ich`s überhaupt nicht denn dann wäre "abstumpfen" das Nonplusultra. Motze schon wieder???? Stimmt und ich find` zu Recht. Sowas wird zensiert aber das, was in den frühen Morgenstunden an..........SCH... für die Kinder gesendet wird........da kräht kein Hahn und schonmal gar kein "Zensor" nach. Scheint mir zumindest so, denn wenn ich diese........."Horrorcomics" seh`, weiß ich schon Bescheid.(neeee, bin ganz gewiß kein "Gucker" davon nur.......wenn man manchmal etwas "früher" nach Hause kommt ;) , die Glotze anschmeißt und nur ein bißchen flitscht kommt man um dieses Zeug überhaupt nicht drumrum) Aaaaja, schon klar und für mich nur verwunderlich warum überhaupt "verboten" wurde die Werbung in diesen "Mist" zu integrieren.(gab da auch Diskussionen drüber nur.........die waren nicht so "laut" )Als Krönung empfinde ich`s dann als "erwachsener Mensch", daß selbst Filme für AUSDRÜCKLICH Erwachsene deklariert noch zensiert/geschnitten werden und das obwohl die schon zu Zeiten laufen.........wo eigentlich kein Kind mehr was vor`m Fernseher zu suchen hätte. Geht aber noch viel, viel weiter. Besonders lustig find` ich auch die Zensiererei bei........"Software", sprich Spielen. Egal und wenn da 1000x NICHT unter 18 draufsteht.........wird verboten(selbst in Japan fangse damit an) aber längst nicht alle. Gerade "Kriegsspiele" dürfen programmiert (gut, nur wenn Blut von den Richtigen spritzt, muß ich "fairer Weise" sagen) und vertrieben werden aber über "Monsterblut" wird sich aufgeregt. Lächerlich ist das, verbietet doch direkt alles denn egal was draufsteht es wird NIE sicherzustellen sein, daß nicht Leute, für die`s (noch) nicht geeignet ist, doch dran kommen und das ist dann wie mit Alkohol oder Zigaretten zB. Die Eltern sind verantwortlich(bis zu einem gewissen Punkt) und sonst keiner und wenn EINIGE der Meinung sind, es ist egal was aus und mit den Kindern wird, so sind das die Ausnahmen und die bestätigen nur,..........daß das zum Glück (noch) nicht für die meisten Eltern gilt. Apropos Kinder und Eltern(und Verwandte), sprich Familie................da wird ja auch so ziemlich alles für getan, daß die auseinanderbricht. Seh` ich jedenfalls so. Mal davon ab, daß immer mehr Ehen geschieden werden, gehn von dem verbleibenden traurigen Rest auch immer öfter "beide Elternteile" einer Beschäftigung nach bzw MÜSSEN das tun. Nein, nein, nein, schon OK will den Frauen gar nix und solln sie gerne tun nur............bis zu einem bestimmten Zeitpunkt sollte entweder die Mama oder der Papa für die Kleinen da sein. Später ist`s eh egal weil ab einem gewissen Alter..............Eltern sowieso irgendwie als.........."lästig und besserwissend" eingestuft werden und wenn`s soweit ist, hat man eh keinen Einfluß mehr aber auch das ist, wie eigentlich alles, ein Thema für sich.(und gehört doch zusammen) Fiel mir nur zum Thema "Zensur" ein und da ich mich darüber auch ärger`, hab ich`s jetzt geschrieben aber noch was dazu, wie kann es denn sein, daß die Gewalt immer mehr zunimmt obwohl sie immer weiter aus dem Sichtbereich gedrängt??? Unlogisch???? Jau, seh` ich auch so und deshalb sag` ich auch, das ist nicht der richtige Weg aber letztlich.......beschreitet ihn ruhig weiter, ich lauf` mit(gezwungener Maßen und wie viele, viele andre auch) aber in ein paar Jahren wird man sehn, daß es das nicht war. Nein, ich hab` keine eigenen Kinder und trotzdem behaupte ich,............das ich mich vielleicht besser mit ihnen unterhalten könnte als manche Elternteile.(schon weil ich die Spiele kenn` ;) und nicht nur die auf`m Compi oder der Konsole) Zum Thema Spiele noch, schön fand ich zB, gestern im Radio zu hören, daß sowas wie "BlindeKuh", "StillePost", "Topfschlagen", "ReiseNachJerusalem" bei den kleinen Kindern noch hoch im Kurs steht.(hey, von Flaschendrehn haben die gar nix gesagt :laugh: aber ist ja auch eher was für die schon etwas........"größere Klasse" ) Tja, vielleicht wird mal darüber nachgedacht werden wie man "die Familie" stärkt anstatt darüber zu sinnieren, wie man "bezahlbare" Ganztagesstätten schafft denn damit beginnt eventuell schon die "Zerstörung" und außerdem macht die Arbeit keinen Sinn weil das Geld für die Betreuung draufgeht oder ist die..........umsonst :laugh: na das wär mal was.(ach sooo, Einsparungen, na denn. Brauch` ich also gar nicht arbeiten wenn mein Geld eh draufgeht also kann ich auch in meinen 4Wänden bleiben und mich um.......die Kinder kümmern. Ähnliche Diskussionen hatt` ich zB mit Bekannten die nebenbei noch arbeiten um...........die Putzfrau zu bezahlen. Genau so`n Blödsinn für mich) Tagesbetreuung ist grdstzl OK nur.........jedenfalls nicht bis mindestens zum Abschluß der Grundschule, find` ich und dann ist die Frage wie und für wen.(Alle? Pflicht?) Naja, führt zu weit und deshalb..........hallo antigone und schön Dich wieder OnBoard zu lesen und principessa.......stimmt und ich hoff`, so ist`s besser. Kurz noch zu #219 und mmh, was soll das denn jetzt??? Merkwürdig, liest sich echt vernünftig, unglaublich, es geschehn noch Zeichen und Wunder. Doch, muß schreiben......bin überrascht und mal wieder ratlos. Wie ist`s zu interpretieren??? Ist das sowas wie........davon abraten oder doch eher was wie schonmal darauf vorbereiten. Sollte die Vernunft doch noch Einzug halten oder ist`s nur ein weiterer Hoffnungsfunke der wieder schnell verlöscht. Diesmal dürfte, gesetzt den Fall, dieser Blödsinn findet statt, hinterher keiner über die CIA lästern können, sie hätte nicht gewarnt und wofür sie gut sei. Beruhigt mich so gesehn, daß da nicht nur völlig.....abgehobene rumrennen. Wüßt` jetzt ganz gern` die Relation realitätsferner zu –nahen.........Agenten(nennt man die so???) oder unverfänglicher..........Mitarbeitern einer Sicherheitsagentur. Ich weiß, ich wies schon drauf hin aber hier steht`s nochmal.............schön beschrieben.

      http://www.afghanistankrieg.de/cia-fbi-bka-bnd.htm

      Bis die Tage und einen schönen Tag Euch allen
      WW


      PS. Im Radio sagten sie vor ein paar Minuten, daß der Senat den Weg für....."den lonesome Cowboy" geebnet hat und er angreifen darf wenn er vorher alle diplomatischen Beziehungen als gescheitert erklärt hat. Angekündigt wurde das schon, jetzt ist`s erklärt..........und dann warten wir mal auf die nächste Erklärung.
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 12:11:56
      Beitrag Nr. 221 ()
      .
      Reporter rügen Pressefreiheit in USA

      Die USA sind beim erstmals aufgestellten Index zur Pressefreiheit der Organisation "Reporter ohne Grenzen" nur auf Platz 17 gelandet. Damit lagen die USA unter den 139 erfassten Staaten noch hinter Costa Rica. Wie die Organisation in Berlin mitteilte, seien in den Vereinigten Staaten zahlreiche Journalisten verhaftet worden, weil sie in Gerichtsverhandlungen ihre Quellen
      nicht preisgaben oder weil sie nach den Anschlägen vom 11. September 2001 angeblich Sicherheitsbestimmungen missachteten.

      Italien brachte es nur auf Platz 40 hinter dem westafrikanischen Benin, einem der ärmsten Länder der Welt.
      In Italien sei die Pressefreiheit in Gefahr, da
      Regierungschef Silvio Berlusconi gleichzeitig Chef eines großen privaten Medienkonzerns sei und die staatlichen Sender unter Kontrolle bringen wolle.
      Alle übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union
      erzielten eine gute Platzierung. Auf die Plätze eins bis vier wurden von der Organisation gemeinsam die Länder Finnland, Island, Norwegen und die Niederlande gesetzt.
      Deutschland kommt auf Platz sieben. Die Türkei erreichte trotz Reformbestrebungen der Regierung im Zuge des angestrebten EU-Beitritts lediglich Rang 99. Nach wie vor würden dort Journalisten auf Grund ihrer Veröffentlichungen verurteilt, Medien würden regelmäßig zensiert, begründete die Organisation die Platzierung. *)
      Israel steht auf Platz 92. Dort würden einheimische Medien und die Pressefreiheit zwar weitgehend geachtet. Anders sei die Situation jedoch in der Westbank und im Gaza-Streifen. Dort werden Journalisten bedroht.

      dpa, 25.10.2002

      *) woran erinnert uns das ?

      .
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 11:45:42
      Beitrag Nr. 222 ()
      dazu lt. heutigem Thread v. rudi&marion:

      http://www.rsf.org/article.php3?id_article=4116

      Reporters Without Borders is publishing the first worldwide press freedom index

      The first worldwide index of press freedom has some surprises for Western democracies. The United States ranks below Costa Rica and Italy scores lower than Benin. The five countries with least press freedom are North Korea, China, Burma, Turkmenistan and Bhutan.

      ...
      Italy gets bad marks in Europe

      The 15 member-countries of the European Union (EU) all score well except for Italy (40th), where news diversity is under serious threat. Prime minister Silvio Berlusconi is turning up the pressure on the state-owned television stations, has named his henchmen to help run them and continues to combine his job as head of government with being boss of a privately-owned media group. The imprisonment of journalist Stefano Surace, convicted of press offences from 30 years ago, as well as the monitoring of journalists, searches, unjustified legal summonses and confiscation of equipment, are all responsible for the country`s low ranking.

      France, in 11th place overall, comes only 8th among EU countries because of several disturbing measures endangering the protection of journalists` sources and because of police interrogation of a number of journalists in recent months.

      Among those states hoping to join the EU, Turkey (99th) is very poorly placed. Despite the reform efforts of its government, aimed at easing entry into the EU, many journalists are still being given prison sentences and the media is regularly censored. Press freedom is especially under siege in the southeastern part of the country.

      Elsewhere in Europe, such as Belarus (124th), Russia (121st) and the former Soviet republics, it is still difficult to work as a journalist and several have been murdered or imprisoned. Grigory Pasko, jailed since December 2001 in the Vladivostok region of Russia, was given a four-year sentence for publishing pictures of the Russian Navy pouring liquid radioactive waste into the Sea of Japan.
      ...
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 12:28:49
      Beitrag Nr. 223 ()
      DAS WAFFENDOSSIER IRAKS: DIE LISTE AUSLÄNDISCHER ZULIEFERFIRMEN
      Die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats wollen die in dem Rüstungsbericht Iraks aufgeführten Namen von Zulieferfirmen unter Verschluss halten. Der Grund: Ihre maßgebliche Verantwortung für die Aufrüstung Iraks soll geheim bleiben. Die taz veröffentlicht die Firmennamen:


      USA
      1 Honeywell (R, K)

      2 Spectra Physics (K)

      3 Semetex (R)

      4 TI Coating (A, K)

      5 Unisys (A, K)

      6 Sperry Corp. (R, K)

      7 Tektronix (R, A)

      8 Rockwell (K)

      9 Leybold Vacuum Systems (A)

      10 Finnigan-MAT-US (A)

      11 Hewlett-Packard (A, R, K)

      12 Dupont (A)

      13 Eastman Kodak (R)

      14 American Type Culture Collection (B)

      15 Alcolac International (C)

      16 Consarc (A)

      17 Carl Zeiss - U.S (K)

      18 Cerberus (LTD) (A)

      19 Electronic Associates (R)

      20 International Computer Systems (A, R, K)

      21 Bechtel (K)

      22 EZ Logic Data Systems, Inc. (R)

      23 Canberra Industries Inc. (A)

      24 Axel Electronics Inc. (A)

      Zusätzlich zu diesen 24 Firmen mit Stammsitz USA werden in dem irakischen Rüstungsbericht knapp 50 Tochterfirmen ausländischer Unternehmen aufgeführt, die ihre Rüstungskooperation mit dem Irak von den USA aus betrieben. Außerdem werden die Washingtoner Ministerien für Verteidigung, Energie, Handel und Landwirtschaft sowie die Atomwaffenlaboratorien Lawrence Livermore, Los Alamos und Sandia als Zulieferer für Iraks Rüstungsprogramme für A-, B- und C-Waffen sowie für Raketen benannt.

      China
      1 China Wanbao Engineering Company (A, C, K)

      2 Huawei Technologies Co. Ltd (K)

      3 China State Missile Company (R)

      Frankreich
      1 Commissariat a lEnergie Atomique (A)

      2 Sciaky (A)

      3 Thomson CSF (A, K)

      4 Aerospatiale and Matra Espace (R)

      5 Cerbag (A)

      6 Protec SA (C)

      7 Thales Group (A)

      8 Societé Général pour les Techniques Nouvelles (A)

      Großbritannien
      1 Euromac Ltd-Uk (A)

      2 C. Plath-Nuclear (A)

      3 Endshire Export Marketing (A)

      4 International Computer Systems (A, R, K)

      5 MEED International (A, C)

      6 Walter Somers Ltd. (R)

      7 International Computer Limited (A, K)

      8 Matrix Churchill Corp. (A)

      9 Ali Ashour Daghir (A)

      10 International Military Services (R) (im Besitz des brit. Verteidigungsministeriums)

      11 Sheffield Forgemasters (R)

      12 Technology Development Group (R)

      13 International Signal and Control (R)

      14 Terex Corporation (R)

      15 Inwako (A)

      16 TMG Engineering (K)

      17 XYY Options, Inc (A)

      UdSSR/Russland
      1 Soviet State Missile Co. (R)

      2 Niikhism (R)

      3 Mars Rotor (R)

      4 Livinvest (R)

      5 Russia Aviatin Trading House (K)

      6 Amsar Trading (K)

      Weitere Länder

      Japan:
      Fanuc (A), Hammamatsu Photonics KK (A), NEC (A), Osaka (A), Waida (A)

      Niederlande: Melchemie B.V. (C), KBS Holland B.V. (C), Delft Instruments N.V. (K)

      Belgien: Boehler Edelstahl (A), NU Kraft Mercantile Corporation (C), OIP Instrubel (K), Phillips Petroleum (C), Poudries Réunies Belge SA (R), Sebatra (A), Space Research Corp. (R)

      Spanien: Donabat (R), Treblam (C), Zayer (A)

      Schweden: ABB (A), Saab-Scania (R)

      Erklärung:
      A = Atomwaffenprogramm, B = Biologisches Waffenprogramm, C = Chemiewaffenprogramm, R = Raketenprogramm, K = Konventionelle Waffen, militärische Logistik, Zulieferungen an das irakische Verteidigungsministerium und Bau militärischer Anlagen
      taz Nr. 6934 vom 19.12.2002, Seite 3, 36 Zeilen (TAZ-Bericht)





      Blühende Geschäfte
      In sämtlichen Rüstungsbereichen haben Firmen aus den fünf ständigen Ratsländern Irak unterstützt


      von ANDREAS ZUMACH
      Die umfangreichen Informationen über die Zulieferungen und die Unterstützung ausländischer Firmen, Laboratorien und Regierungen für die Aufrüstung Iraks seit Mitte der Siebzigerjahre in dem Bericht Bagdads an den UNO-Sicherheitsrat sollen nach dem Willen seiner fünf ständigen Mitglieder unter Verschluss bleiben.

      Selbst den zehn nichtständigen Mitgliedern des Rates - zu denen ab 1. Januar auch Deutschland gehören wird - wurden die beschaffungsrelevanten Teile des Berichts vorenthalten. Mit dieser Entscheidung wollen die USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien ihre maßgebliche, zum Teil bis heute fortdauernde Verantwortung für die Aufrüstung Iraks weiterhin geheim halten.

      Deshalb veröffentlicht die taz heute die Namen der Firmen aus den fünf ständigen Ratsstaaten, die im irakischen Rüstungsbericht aufgeführt sind, sowie die von Firmen aus einigen der zahlreichen anderen Staaten, aus denen sich Parlamentarier und Journalisten in den letzten zwei Tagen mit der Bitte um die entsprechenden Informationen bei der taz gemeldet haben.

      Ausländische Unternehmen haben zu dem atomaren Rüstungsprogramm Iraks unter anderem Bauteile, zum Beispiel für eine Urananreicherungsanlage, geliefert. Darüber hinaus Zünder, Elektronik und Spaltmaterial. Auch erhielt Bagdad Know-how und Maschinen, um bestimmte Spezialteile für das A-Waffen-Programm im eigenen Lande zu produzieren. Des Weiteren wurden irakische Atomtechniker im Ausland geschult.

      Bei der ausländischen Förderung der irakischen C-und B-Waffen-Programme ging es in erster Linie um die Lieferung von Grundsubstanzen sowie um Hilfe bei der Errichtung von Produktionsanlagen im Irak.

      Das irakische Raketenprogrogramm erhielt - nach der ursprünglichen Lieferung von Scud-Raketen aus der inzwischen untergegangenen Sowjetunion - Unterstützung von westlichen wie östlichen Firmen für die Reichweitenverlängerung der Scud-Raketen, für ihre Bestückung mit atomaren, chemischen oder biologischen Sprengköpfen sowie für die Entwicklung einer neuen Raketengeneration. Außerdem wurden Fahrzeuge geliefert, die als mobile Abschussrampe für die Scuds dienten.


      Im konventionellen Bereich erhielt das irakische Regime aus dem Ausland komplette Waffensysteme sowie Maschinen und Anlagen zur Aufnahme einer eigenen Produktion. Unter dem Bereich "konventionell" sind bei den Listen der Firmen (siehe rechts auf dieser Seite) auch ausländische Lieferungen an das Verteidigungsministerium in Bagdad sowie die bauliche Errichtung von Produktionsanlagen aufgeführt.

      taz Nr. 6934 vom 19.12.2002, Seite 3, 63 Zeilen (TAZ-Bericht), ANDREAS ZUMACH

      Hubschrauberteile und Prozessortechnologie
      Russische und chinesische Firmen betrieben auch nach dem Golfkrieg von 1991 noch direkte Rüstungskooperation mit Irak

      GENF taz Unternehmen aus mindestens zwei der fünf ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates - Russland und China - betrieben unter Verstoß gegen die einschlägigen Resolutionen der Vereinten Nationen auch noch nach dem Golfkrieg vom Frühjahr 1991 beziehungsweise seit Abzug der UNO-Inspektionsteams (Unscom) Mitte Dezember 1998 direkte Rüstungskooperation mit dem Irak. Firmen aus den USA waren daran möglicherweise indirekt beteiligt. Das geht aus dem Bericht des Irak an den UN-Sicherheitsrat hervor, dessen beschaffungsrelevante Passagen der taz vorliegen.

      Im Falle Russlands handelt es sich um die drei Firmen Livinvest, Mars Rotor und Niikhism. Livinvest bereitete 1995 mit Hilfe der libanesischen Firma Amsar Trading den Export von Ausrüstung und Ersatzteilen für russische Militärhubschrauber vom Typ M-17 in den Irak. Dieser Hubschraubertyp gehört zur Standardausrüstung der irakischen Streitkräfte. Die Unscom stieß ausweislich ihrer internen Unterlagen auf Dokumente, die die Vorbereitung des Exports belegen.

      Ob der Export der russischen Rüstungsgüter schließlich stattgefunden hat oder nicht, geht weder aus dem irakischen Rüstungsbericht noch aus den Unscom-Dokumenten eindeutig hervor. Die russischen Unternehmen Mars Rotor und Niikhism verkauften im April 1995 Bauteile für Langstreckenraketen an einen palästinensischen Mittelsmann, der sie Ende Juli 1995 nach Bagdad transportierte.

      Die chinesische Firma Huawei Technologies Co. rüstete in den Jahren 2000 und 2001 unter Verstoß gegen die UNO-Sanktionen irakische Luftabwehranlagen mit hochmodernen Fiberglasanlagen aus. Die Firma ist eines von Chinas führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Kommunikationstechnologie.

      Im Jahr 2000 unterzeichneten die US-Unternehmen IBM und AT&T Verträge mit Huawei Technologies Co. über die Lieferung von Prozessortechnologie, Chips und elektronischen Schaltern sowie zur "Optimierung" der Produkte des chinesichen Konzerns. Es kann zumindest nicht ausgeschlossen werden, dass auf diesem Umweg US-amerikanische Technologie und US-Know-how in die Verbesserung der irakischen Luftabwehranlagen eingeflossen sind.

      ANDREAS ZUMACH

      taz Nr. 6934 vom 19.12.2002, Seite 3, 53 Zeilen (TAZ-Bericht), ANDREAS ZUMACH
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 16:21:34
      Beitrag Nr. 224 ()
      ... und in den verbleibenden 3000 Seiten des Irak-Dossiers waren die NAmen der Firmen geschwärzt - einzig die wenigen NAmen der deutschen und Schweizer Firmen waren so "unglücklich" geschwärzt, daß man sie ohne große Mühe lesen konnte... Sooooooooooooooooooooo ein Zufall... :laugh:

      Die Dreistigkeit, mit der der HAuptlieferant, ja gewissermaßen geburtshelfer von Sadam Hussein, nämlich die USA ausgerechnet auf andere NAtionen zeigen ist verabscheuungswürdig.




      Interessant:



      SPIEGEL ONLINE - 19. Dezember 2002, 15:34
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,227916,00.html
      Iraks Waffendeklaration

      Londons Zickzack-Kurs in den Krieg

      Die britische Regierung schlägt in der Irak-Frage Haken. Erst gestern bezichtigte Außenminister Jack Straw Saddam Hussein der Lüge über die irakischen Massenvernichtungswaffen. Heute bescheinigt Straw dem Irak, nicht gegen die jüngste Uno-Resolution verstoßen zu haben.

      Britischer Außenminister Jack Straw: Bisher kein Verstoß des Irak



      London/Washington - Straws Zugeständnis kam unmittelbar vor einer offiziellen Reaktion der USA auf den irakischen Waffenbericht. Es sehe zwar so aus, sagte Straw, als ob der Irak nicht in der geforderten Vollständigkeit und Genauigkeit Auskunft über seine Waffenprogramme gegeben habe. Auf die Frage, ob das Land gegen die Uno-Resolution verstoßen habe, sagte er jedoch: "Bisher nicht." Erst am Tag zuvor hatte Straw die Behauptung von Saddam Hussein, der Irak habe die Produktion von Massenvernichtungswaffen eingestellt, als "offensichtliche Lüge" bezeichnet.

      US-Regierungskreisen zufolge wird Washington dem Irak voraussichtlich Versäumnisse vorwerfen, womöglich jedoch nicht einen "schwerwiegenden Verstoß" gegen die Resolution. Für den Fall eines solchen material breach, wie es in dem Papier 1441 heißt, haben die Uno mit "ernsten Konsequenzen", die USA und Großbritannien mit einem Militärschlag gedroht.

      Für die USA werden Außenminister Colin Powell in Washington und Uno-Botschafter John Negroponte in New York Erklärungen abgeben, nachdem der Chef der der Uno-Waffeninspektoren, Hans Blix, den Uno-Sicherheitsrat am Vormittag Ortszeit (16.30 Uhr MEZ) über das 12.000 Seiten starke Waffendossier des Irak unterrichtet hat. Auch Blix wird Diplomaten zufolge auf offene Fragen in dem Bericht hinweisen. Er werde aber nicht von einer Verletzung der Resolution sprechen.

      Zu einem möglichen Irak-Krieg sagte Straw dem BBC-Rundfunk, Großbritannien ziehe es ganz eindeutig vor, wenn der Sicherheitsrat vor einem Militärschlag gegen den Irak eine zweite Resolution verabschiedet. Wenn der Rat in dieser Frage blockiert sei, behalte man sich aber vor, ohne ein explizites Mandat tätig zu werden, wie schon im Kosovo. Die Nato war damals ohne ein Uno-Mandat militärisch gegen Jugoslawien vorgegangen.

      Man werde nicht schon morgen gegen den Irak in den Krieg ziehen, versicherte Straw. Ein US-Regierungsvertreter sagte: "Es ging nie darum, dass die Flugzeuge ihre Motoren anwerfen und morgen die Bombardements beginnen. Es geht darum, dass der Irak die Resolution respektiert." Die USA haben nach offiziellen Angaben derzeit 15.000 Soldaten in der Nähe des Irak und insgesamt etwa 60.000 in der Region stationiert. Auch zwei Flugzeugträger wurden in der Region in Position gebracht. Regierungskreisen zufolge wird erst Ende Januar über einen Krieg entschieden.

      Wegen der gespannten Lage in der Irak-Frage und dem Konflikt zwischen Regierung und Opposition im Ölförderland Venezuela zogen die Ölpreise am Donnerstag wieder deutlich an. Im Londoner Handel verteuerte sich die Nordsee-Ölsorte Brent zur Lieferung im Februar um 41 Cent auf 28,90 US-Dollar je Barrel (rund 159 Liter). Der Goldpreis war so hoch wie seit fast sechs Jahren nicht mehr, und auch an den Finanzmärkten wurde gespannt nach Washington geblickt.

      "Der Markt schaut auf die Äußerungen von Powell, weil er als gemäßigt gilt", sagte Guiseppe Amato, Analyst bei dem Handelshaus Lang & Schwarz. "Deshalb glaubt man aus seinen Äußerungen besonders gut ablesen zu können, wie nah ein Krieg im Irak schon bevorsteht."

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      und auch das ist Interessant und spricht für die Dreistigkeit der "befreundeten" US-geheimdienste und ie unglaubliche Naivität der deutschen Richter, die politisch hochbrisante Prozessakten aus der HAnd geben, ohne damit zu rechnen, daß die US-Geheimdienste ihre Prozessakten ebenso dreist in ihren Besitz bringe wie sie zuvor die UNO_Akten über das WAffenprogramm des Irak rechstwidrig i ihren Besitz brachten... wie naiv und trottelig dürfen deutsche Richter eigentlich sein?




      SPIEGEL ONLINE - 18. Dezember 2002, 14:05
      URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,227707,00.html
      Hamburger Terror-Prozess

      Akten der Richter auf US-Flug verschwunden

      Von Matthias Gebauer

      Der Prozess gegen den mutmaßlichen Terror-Helfer Mounir al-Motassadeq wird seit Dienstag in den USA fortgesetzt. Doch der erste Tag der Vernehmungen des bereits verurteilten Terroristen Ahmed Ressam verlief schleppend. Auch die Hamburger Richter waren nicht so präpariert, wie sie wollten: Auf dem Flug waren ihre Koffer mit den Prozessakten abhanden gekommen.

      Der Algerier Ahmed Ressam wurde am Dienstag erstmals von den deutschen Richtern befragt


      Seattle/Hamburg - Bevor der Hamburger Richter Albrecht Mentz und seine beiden Kollegen vom Oberlandesgericht am Dienstagmittag den holzgetäfelten Saal 815 im Berufungsgericht in Seattle betreten konnten, mussten sie erst mal ins Kaufhaus. Mit frisch erworbenen Hemden, aber ohne Aktenkoffer erschienen sie sodann pünktlich um 13 Uhr an den Sicherheitsschleusen vor dem Gerichtssaal. Stundenlang hatten sie zuvor mit den Flughäfen, über die sie von Hamburg gekommen waren, mit der Polizei und auch mit dem FBI telefoniert. Geholfen hatte es nichts. Ihr Gepäck mit den Prozessakten gegen al-Motassadeq blieb ebenso verschwunden wie ihre Kleidung.

      Die drei Richter, zwei Bundesanwälte, die Nebenkläger und Verteidiger von Motassadeq waren am Wochenende in die USA geflogen, um Ahmed Ressam zu vernehmen. Der Algerier ist bereits für einen geplanten Anschlag auf den Flughafen in Los Angeles im Jahr 1999 verurteilt worden und sitzt seitdem in Haft. Die Hamburger Prozessbeteiligten interessieren hauptsächlich die Befehlsstrukturen in den afghanischen Lagern, in denen sowohl Motassadeq als auch Ressam gewesen sein sollen. Mit den Aussagen Ressams wollen sie beweisen, dass der Besuch dieser Lager keineswegs so harmlos ist, wie Motassadeq das bisher darstellte. Er wird in Hamburg beschuldigt, die Hamburger Terror-Zelle um Mohammed Atta massiv unterstützt zu haben.

      Kompliziertes Verfahren

      Doch trotz der Zugeständnisse der US-Behörden und der Aussagebereitschaft Ressams erwies sich der erste Tag als kaum ergiebig. Allein das formale Verfahren ist mehr als kompliziert: Die deutschen Richter und Ankläger dürfen den Mann, der mit Fußfesseln und von mehreren schwerbewaffneten US-Marschalls im Gerichtssaal vorgeführt wurde, nicht direkt befragen. Jede Frage muss zuerst an einen Dolmetscher gerichtet werden, der diese dann auf Englisch an die Vertreterin des US-Justizministeriums, Robin Baker, richtet. Diese erwägt dann, ob die Frage zulässig ist, stellt sie dem arabischen Übersetzer, der sie an Ressam weiterleitet. Mit der Antwort spielt sich das gleiche in umgekehrter Reihenfolge ab. Kaum verwunderlich also, dass in den ersten Stunden der Vernehmung kaum etwas herauskam.

      Auch Ressam, der mit einer grauen Hose und einem blauen T-Shirt vorgeführt wurde, sorgte für eine Verzögerung des Verfahrens. Schon bei den Fragen, ob er bereit sei auszusagen, stotterte der bärtige Algerier herum. Plötzlich wollte er auch nicht mehr wissen, warum er eigentlich den deutschen Richtern Rede und Antwort stehen wollte. Aus den Gerichtsakten ergibt sich dafür ein einfacher Grund: Die US-Behörden haben ihm eine erhebliche Strafmilderung in Aussicht gestellt, wenn er mit den Strafverfolgern kooperiert. Als er am Ende der Vernehmung immer öfter mit Schulterzucken oder einem "Ich weiß es nicht mehr" reagiert, erinnert ihn Robin Baker fast drohend an diese Vereinbarung.

      Über Deutschland nach Afghanistan

      Ein paar Details, welche die deutschen Richter interessieren dürften, gab Ressam indes bereits am ersten Tag preis. So schilderte er seinen Weg in die Trainingslager in Afghanistan, der über Deutschland geführt haben soll, blieb aber noch unkonkret. Auch zu seinem Verständnis des Rechtssystems gab er einige Statements ab und sagte, dass allein Gott sein Richter sei und dass ihn die Zugeständnisse der US-Justiz nicht interessieren würden. Ressam machte dabei einen verwirrten Eindruck, rollte mit den Augen und hatte seine Gesichtszüge nicht unter Kontrolle. [Anm: Könnte ein zeichen für den hochdosierten Einsatz und die typischen Nebenwirkungen von starken Psychopharmaka sein, etwa vom Haloperidol-Typ] Zur Motivation seines geplanten Anschlags sagte er, dass sein Glaube angegriffen worden sei. Kurz darauf musste das Gericht die Vernehmung unterbrechen, da Ressam darauf bestand, im Gerichtssaal zu beten. Wenig später stimmte auch der deutsche Richter Albrecht Mentz zu, dass Ressam vorerst zurück in die Zelle solle, da er merklich unter Druck stehe und kaum noch Verwertbares zu sagen hatte.

      Die nächste Vernehmung in Seattle findet am Mittwochmorgen (Ortszeit) statt. Ob die Richter aus Hamburg dann erheblich weiter kommen, ist ungewiss. Vor allem kommt es darauf an, ob Ressam in seinem Aussagen konkreter wird und seine Sprunghaftigkeit ablegt.

      Die Nachforschungen der Polizei nach dem Gepäck für die Richter sind nicht nur eine Frage der gepflegten Kleidung im US-Gericht. Denn in den Koffern der Juristen befanden sich beispielsweise auch Fotos von Dutzenden von Verdächtigen, die sie Ressam zur Identifikation vorlegen wollten. [ Anm: und jetzt vermutlich dem CIA als Vorlage zur Liquidierung von Verdächtigen Personen dient].Bis zum späten Dienstagabend allerdings war das Gepäck unauffindbar. :laugh: :mad:
      Avatar
      schrieb am 20.12.02 09:37:47
      Beitrag Nr. 225 ()
      Wenn es Moral und Ethik nicht schaffen - der Fundamentalismus des Geldes und der Gier wird es vielleicht ersatzweise schaffen:

      Ein Prominenter Demonstrant gegen den Irak-Krieg taucht aus dem "Off" auf.... ein Glück, daß Kriege geld kosten.... das hat die UDSSR seinerzeit ihre Existenz gekostet...

      SPIEGEL ONLINE - 20. Dezember 2002, 7:47
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,228135,00.html
      US-Wirtschaft

      Greenspan warnt vor Irak-Krieg

      Die US-Wirtschaft ist nach Einschätzung von US-Notenbankchef Alan Greenspan dabei, ihre Schwächephase zu überwinden. Der Präsident der Federal Reserve deutete jedoch an, dass ein Krieg gegen Saddam Hussein Gift für die Konjunktur wäre.



      Sieht die geopolitischen Risiken als Wachstumshemmnis: Alan Greenspan


      New York - Ohne die Irak-Krise beim Namen zu nennen, sagte Greenspan bei einer Rede vor dem New Yorker Wirtschaftsclub, die jüngste Zunahme geopolitischer Risiken würde die Nachfrage dämpfen. Ein Nachlassen der Risiken würde eine bedeutende Rolle bei der Belebung der Wirtschaft spielen, fügte er hinzu. Diese stellten eine "bedeutende Barriere" für Investitionen dar. Angesichts der zunehmenden Furcht vor einem Krieg der USA gegen Irak waren am Donnerstag die Ölpreise nahe an ihre höchsten Stände seit rund zwei Jahren geklettert.

      Es ist ungewöhnlich, dass sich der einflussreiche Notenbanker so deutlich zu den Risiken eines immer wahrscheinlicher werdenden Feldzugs der USA gegen den Irak äußert. Bedeutsam sind Greenspans Äußerungen auch vor dem Hintergrund der Diskussion unter amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlern darüber, wie sich ein Krieg unter dem Strich auf die US-Wirtschaft auswirkt.

      Einige Experten, etwa der Yale-Professor William Nordhaus, warnen vor den erheblichen finanziellen Risiken eines Krieges. Dagegen glaubt Lawrence Kudlow, ehemaliger Berater des Ex-Präsidenten Ronald Reagan, dass ein Krieg der US-Wirtschaft helfe. In einem Kommentar mit dem Titel "Den Markt mit Gewalt zurückerobern" zeigte er sich sogar zuversichtlich, dass der Krieg den Dow Jones "um ein paar tausend Punkte" anheben könnte.


      Verhaltener Aufwärtstrend

      Greenspan sagte, nach der Zinssenkung im November gebe es Anzeichen dafür, dass sich die US-Wirtschaft von der leichten Schwächephase erhole. Die Fed hatte Anfang November den Leitzins überraschend deutlich um 50 Basispunkte auf 1,25 Prozent gesenkt und dies damit begründet, der US-Konjunktur solle durch ihre "leichte Schwächephase" geholfen werden.

      Einige Wirtschaftsexperten haben ihre Besorgnis darüber ausgedrückt, dass der US-Wirtschaft eine Deflation drohen könnte, wie sie Japan in den vergangenen Jahren getroffen hat. Greenspan sagte hierzu, die USA seien nicht nahe dran, in eine schädliche Deflation abzugleiten. Selbst im Fall einer Deflation gebe es Möglichkeiten dieser mit einer aggressiven Finanzpolitik zu begegnen.

      Durch eine starke Zunahme der Arbeitsproduktivität und niedrigere Steuern würden sowohl Einkommen als auch Ausgaben erhöht. Seit Oktober hätten sich zudem die Bedingungen für Finanzmärkte der USA verbessert. So seien etwa die allgemeinen Kapitalkosten deutlich gesunken und in den vergangenen Wochen die Herausgabe von Anleihen aller Arten gestiegen. Der Lage am Arbeitsmarkt sei aber weiter gedämpft und auch größere Investitionen würden zurückgehalten, bis die Gewinne wieder stiegen.

      Von Thomas Hillenbrand

      · Wirtschaft gegen Irak-Krieg: "Geschäfte mit Leichensäcken (Archiv) (14.10.2002)
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,218179,00.html

      · Irak-Krieg: Töten für den Dow (Archiv) (25.09.2002)
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,215561,00.html





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      Avatar
      schrieb am 01.01.03 16:18:58
      Beitrag Nr. 226 ()
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      PARALLELS Those who refuse to learn from history are condemned to repeat it.
      Posted December 30, 2002 thepeoplesvoice.org

      By George Santayana

      On February 27, 1933, a mentally deranged Dutch Communist, Marinus van der Lubbe, lit a few small fires in the German parliament building, the Reichstag, in Berlin — not enough to set the building alight, but sufficient to get him hanged as the sole perpetrator afterward. The happenings prior to that fateful evening, and the events following it, carry some lessons for those wanting to understand September 11, 2001, and the subsequent developments.

      van der Lubbe, a petty criminal and arsonist, hated the Nazis, and had bragged about intending to set the Reichstag on fire while having a beer in a pub. The Nazi SA, with ears everywhere, found out, and, unbeknownst to van der Lubbe, an SA detachment entered the building through a disused central heating tunnel. While the Dutchman was busy lighting insignificant fires, using his shirt as tinder, the SA planted gasoline and incendiaries, and within minutes, the Reichstag was burning out of control. Why did the Nazis do this?

      At the time, Hitler had a problem. Based on the success of the Nazi party in the previous election, Hitler had become Reichskanzler, or Prime Minister, but he lacked a majority in both the government and the parliament. Having no intention of playing second fiddle to his rivals, a coalition of moderate parties, he needed a decisive victory in the March 5 election. He also was uncomfortable with the democratic process, and wanted to proceed directly to Nazi supremacy and dictatorship.

      Hitler`s solution was to eliminate the Communist party and its 100 deputies, which would give his Nazis a majority in the remaining parliament. By ensuring that van der Lubbe succeeded in destroying the Reichstag, he could pronounce the fire a Communist conspiracy. By the next morning he had secured the signature of the aging President, von Hindenburg, on legislation that changed Germany from a democracy to a tyranny. The one hundred Communist deputies were arrested, civil rights were abrogated, and the country embraced Hitler as its Leader.

      In mid 2001, the Republican government in the United States was having a problem. It was seen as merely presiding over a recession, having accomplished nothing of significance, and it faced an uphill battle in getting the largest peacetime defense budget increase approved in Congress. The corporate sponsors of the Bush administration were, no doubt, getting impatient: the stocks of the defense industry were still losing their value, and, lacking a credible enemy, there were serious reservations in Congress against spending more on defense.

      During the weeks prior to September 11, 2001, Muslim terrorists made it known that they were going to hit some notable landmarks in America, and hit them hard. These boasts surfaced on the Internet, much the same as van der Lubbe`s bragging in the Berlin beer hall. Much as in Germany in the `30s, help was forthcoming, and for the same reasons.

      Fully aware of the threat to the nation`s aviation from slipshod security in US airports, the government did nothing to improve it; in fact, Federal Aviation Administration (FAA) top management intentionally hid reported security weaknesses.

      On the morning of September 11, four large passenger jets with full fuel tanks went off course over the US Northeast, and ceased communicating with Air Traffic Control. Flight controllers overheard sounds of a struggle from the cockpit of one plane. Passengers made cellular phone calls from two of the flights, reporting that the planes had been hijacked. Normally, when something like this happens, the US Air Force, which has fighter jets ready to intercept troubled or suspicious civilian aircraft on short notice, begins escorting the offending plane, and, if necessary, forcing it to land, within ten minutes of being alerted by the FAA.

      But that day, each of the four planes was allowed to continue off-course for as long as half an hour or more. Finally, after the first one had hit the World Trade Center in New York, a couple of fighter jets were scrambled from Boston, which ensured that they couldn`t reach New York before the second impact.

      Interestingly, in a TV interview on December 4, 2001, Laura Bush let it slip that already back in July, the White House, knowing that the country would be in mourning at the end of the year, had begun redesigning the 2001 Christmas cards on a more somber note than usual.

      So far, the parallels with what happened in Germany in February 1933 are evident. They become clearer still when we look at the results of the attacks. Just as in Germany in 1933, the text of the new US legislation abrogating constitutionally guaranteed civil rights was ready at the time of the WTC and Pentagon attacks. Unprecedentedly, the Federal laws needed were enacted within less than a month after September 11, without significant opposition or debate. Capitol Hill legislators barely bothered to read the bills they approved. As a result, as if by flipping a switch, anyone suspected of terrorism in America is now presumed guilty until proven innocent. The authorities are free to accuse anybody of being or supporting a terrorist. Conveniently, terrorism has not been defined; however, it already has become clear that it includes exercising one`s First Amendment rights.

      Likewise, the record-breaking Federal defense budget, along with an extra $20 billion for fighting terrorism, was approved by December 8, 2001. The shares of the defense industry began rising sharply and are rising still. Need it be added that Mr. Cheney came from a leading position in the Carlyle Group, a large defense industry holding company, where the Bush family has substantial interests? Need we be reminded that, already in 1998, oil giant Unocal went to the US House of Representatives to demand a "recognized" (read corruptible) government in Afghanistan, so it could build a natural gas pipeline through that country and profit from the booming energy market in the Far East? Could it be that the 4,000 Afghani civilians killed by US precision bombs just happened to live along the proposed route of that pipeline, now conveniently cleared of homes, schools, mosques, and hospitals that used to stand in its way? We`ll be watching Unocal and finding out.

      Back in the thirties, Hitler proceeded to rearm Germany and attack his neighbors on trumped-up charges of jeopardizing German interests and mistreating German minorities. Germany became the bully of the decade and started the Second World War. Although Germany lost the war and Hitler committed suicide, her arms industry, including the German subsidiaries of US car giants GM and Ford, profited handsomely. The profits due to Ford and GM were paid out after the end of the war.

      Following the 9-11 attacks, President Bush readily stepped up to the challenge and declared war on terrorism on the evening news of September 11. His battle cry "If you`re not with us, you`re against us" is a round statement by a world-class bully, much like the accusations of treason Hitler liked to level at countries that attempted to preserve their independence before the onslaught of the supposedly invincible German war machine.

      America has undergone a Fascist takeover, the beneficiaries of which are the owners of big business. The system is rapidly being exported all over the world, and it is intended to become permanent. To prevent citizens from getting in the way of the massive enrichment of the already rich, and to help them accept their new position as mere consumers and sweatshop laborers without the right to uncorrupted political representation, all objections to the process are labeled "terrorism."

      Here`s a quote from Douglas Reed, writing about the loss of freedom Germans experienced the night of the Reichstag fire.

      When Germany awoke, a man`s home was no longer his castle. He could be seized by private individuals, could claim no protection from the police, could be indefinitely detained without preferment of charges; his property could be seized, his verbal and written communications overheard and perused; he no longer had the right to foregather with his fellow countrymen, and his newspapers might no longer freely express their opinions.
      The Bush administration`s 2001 antiterrorism legislation, introduced using a similar ruse, effects the same changes in America, and is being copied in every country that has a popular or ethnic opposition to deal with. It is a well proven method: Roosevelt knew about, encouraged, and facilitated the Japanese attack on Pearl Harbor in December 1941, sending the Pacific Fleet there to act as a target, keeping the local military commanders in the dark, and proscribing all defensive action. He then used the public`s outrage over the attack to draw America into WW II and provide the American arms industry with its fair share in the proceeds of that great conflict, along with its overseas competitors.
      You may ask: What, if any, are the differences between Hitler and Bush? Not many, but one stands out: Hitler was elected to his office democratically. Bush was installed against the will of the majority of US voters, through the machinations of his brother, the Florida Governor, and the Supreme Court judges appointed by his father. Another difference may lie in the span of their reigns: Hitler killed himself after 12 years in office, while Bush stands under the curse of Chief Tecumseh, and is bound to die before his term expires in January 2005.

      Source

      © Copyright 2002 All rights reserved by George Santayana


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      schrieb am 05.01.03 23:52:22
      Beitrag Nr. 227 ()
      Das MUSS Jeder bis zum Ende durchgelesen haben:




      5. Januar 2003, 22:12, Neue Zürcher Zeitung, Schweiz


      Das Palästinenserproblem in Kern-Israel
      Die Diskriminierung arabischer Bürger im jüdischen Staat
      Gleichzeitig mit der zweiten Intifada in den besetzten Gebieten hat im Innern Israels die Auseinandersetzung um den Status und die Rechte der palästinensischen Bürger an Schärfe gewonnen. Der Kampf der israelischen Araber gegen ihre Diskriminierung rüttelt am demokratischen Selbstverständnis des jüdischen Staates.


      jbi. Der Ausbruch der zweiten Intifada im Jahr 2000 hat gezeigt, dass nicht nur der Konflikt Israels mit den Palästinensern ausserhalb seiner Grenzen, sondern auch jener im Innern des Landes noch keineswegs gelöst ist. In den ersten Oktobertagen jenes Jahres, gleichzeitig mit den wachsenden Unruhen im Westjordanland und im Gazastreifen, brachen in zahlreichen palästinensischen Ortschaften Israels heftige Protestdemonstrationen aus, die von den Sicherheitskräften mit Waffengewalt niedergeschlagen wurden. 13 Palästinenser israelischer Nationalität starben damals in den Kugeln der Polizei.

      Freund oder Feind?
      Die Ereignisse riefen in der jüdischen Öffentlichkeit einen Schock und zwei gegensätzliche Reaktionen hervor: Die einen sahen in den Unruhen eine Reaktion auf die soziale und wirtschaftliche Benachteiligung der arabischen Bürger und verlangten wirksame Massnahmen zur Beendigung der Diskriminierung. Die anderen erkannten einen Schulterschluss der palästinensischen Bürger Israels mit dem Feind und riefen deshalb nach verstärkter Ausgrenzung und Kontrolle. Ja in rechten Kreisen wurde immer offener über die Wünschbarkeit gesprochen, die 1,2 Millionen Araber aus Israel auszuschaffen, um damit das von ihnen verursachte «Sicherheitsrisiko» und die «demographische Bombe», also die Gefahr eines massiven arabischen Bevölkerungszuwachses im jüdischen Staat, auszuschalten.



      Der aus Nazareth stammende und an der Universität Haifa lehrende palästinensische Sozialpsychologe Ramzi Suleiman hat Identität und Selbstverständnis der in Israel lebenden Palästinenser erforscht. Er bestätigt, dass der Protest der israelischen Palästinenser im Oktober 2000 sowohl Solidarität mit ihren Landsleuten im Westjordanland und im Gazastreifen wie auch die Forderung nach Gleichberechtigung und Gleichbehandlung innerhalb Israels zum Ausdruck brachte. Er unterstreicht aber, dass die nationale Bewegung der Palästinenser innerhalb Israels andere Ziele hat als jene in den 1967 besetzten Gebieten. «Die Palästinenser im Innern Israels sehen ja, dass ihre Situation anders ist; sie haben viel mehr Rechte als die Bewohner der besetzten Gebiete. Was sie wollen, ist in einem Staat leben, der alle seine Bürger gleich behandelt und mit dem sich deshalb alle identifizieren können.»

      Jüdisches gegen demokratisches Prinzip
      Dass dies heute nicht möglich ist, führt Suleiman zurück auf die Spannung zwischen dem jüdischen Prinzip und dem demokratischen Prinzip, die dem Staat Israel zugrunde liegen. In den israelischen Grundgesetzen (eine eigentliche Verfassung existiert in Israel nicht) gibt es keine Bestimmung, welche die Gleichheit der Bürger garantiert. Dass Juden und Nichtjuden ungleich behandelt werden, zeigt sich zum Beispiel am Recht auf Einwanderung, das für Juden aus aller Welt gilt, nicht jedoch für Palästinenser, die bei der Staatsgründung Israels aus dem Land vertrieben wurden oder geflohen sind. Das Parteiengesetz erlaubt es, Kandidaten, die Israels Daseinsberechtigung als Staat des jüdischen Volkes verneinen, von Wahlen auszuschliessen. «Palästinenser dürfen am demokratischen Spiel teilnehmen, solange der jüdische Charakter des Staates nicht in Frage gestellt ist», stellt Suleiman fest. «Wenn aber zwischen dem jüdischen und dem demokratischen Prinzip ein Konflikt entsteht, überwiegt das jüdische.»

      Dass Israel eben nicht ihr Staat, sondern nur jener ihrer jüdischen Mitbürger ist, erfahren die Palästinenser Israels vor allem im Zugang zu den Ressourcen, die vom Staat kontrolliert werden. Der Boden, zum grössten Teil nach der israelischen Staatsgründung von arabischen Eigentümern oder Nutzniessern konfiszierter Besitz, gehört heute zu 92 Prozent dem Staat. Er wird von parastaatlichen zionistischen Organisationen nach Kriterien verwaltet, die dem arabischen Bevölkerungsteil praktisch den Zugang verwehren. Das heisst, dass Palästinenser kaum eine Chance haben, auf staatlichem Land Landwirtschaft zu betreiben, ein Haus zu bauen oder ein Geschäft zu eröffnen. Das höchste israelische Gericht hat in einem Aufsehen erregenden Urteil im Jahr 2000 diese Praxis für illegal erklärt und einer palästinensischen Familie das Recht zugesprochen, ein Haus auf staatlichem Grund zu erwerben. Das Urteil konnte jedoch bis heute nicht durchgesetzt werden, denn die betroffene Gemeinde weigert sich beharrlich, die Palästinenser aufzunehmen.


      Die Palästinenser leben unter sich in jenen Städten, Dörfern und Vierteln, aus denen sie sich bei der Staatsgründung 1948 nicht vertreiben liessen - «Ghettos», sagt Suleiman, «die durch die rassistische Haltung der jüdischen Bevölkerung am Leben erhalten werden». Die alten, von Palästinensern bewohnten Viertel in Städten wie Lydda (Lod) oder Akko seien zudem vom Verfall bedroht, weil die Besitzer unter bürokratischen Vorwänden daran gehindert würden, ihre Häuser zu renovieren.

      Kein Geld für arabische Gemeinden
      Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Organisation Sikkuy, die sich seit zehn Jahren für die Gleichstellung zwischen jüdischen und palästinensischen Bürgern Israels einsetzt, illustriert die Diskriminierung der Palästinenser am Beispiel der staatlichen Finanzierung von Entwicklungs-, Infrastruktur- und Bildungsvorhaben. Obwohl die Palästinenser 18,5 Prozent der israelischen Bevölkerung ausmachen, erhalten palästinensische Gemeinden im Jahr 2002 bloss 2,6 Prozent der staatlichen Zuschüsse im Wohnungsbau, 0,7 Prozent des Kulturbudgets, 3,5 Prozent der zur Schaffung von Industriezonen bestimmten Gelder oder 1,6 Prozent des Budgets zur Tourismusförderung.


      Die Raumplanung ist der einzige Posten, in dem Palästinensern ein höherer prozentualer Anteil am Budget zugesprochen wird, als ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung ist (21 Prozent); in den letzten drei Jahren sind zudem ansehnliche Summen in die Einrichtung von Polizeiposten in den palästinensischen Ortschaften geflossen. Gar kein Geld erhalten aber die «nicht anerkannten» Weiler und Dörfer, in denen laut palästinensischen Menschenrechtsorganisationen gegen 70 000 Menschen leben. Häuser in diesen Dörfern sind nach dem Gesetz illegal; die meisten haben weder Wasser noch Strom, sie dürfen nicht um- oder ausgebaut werden und können auf Grund einer simplen administrativen Entscheidung abgerissen werden. Diese Bestimmung gilt im Prinzip für Häuser in jüdischem wie in arabischem Besitz, wird praktisch aber nur gegen Palästinenser angewandt: Obwohl nur 57 Prozent aller illegalen Häuser in Israel Palästinensern gehören, waren 94 Prozent der zwischen 1993 und 1996 abgerissenen Häuser in palästinensischem Besitz, wie die in Israel ansässige Arabische Vereinigung für Menschenrechte ausgerechnet hat.

      Der Ruf nach kultureller Autonomie
      Nach der klassischen Regel des Teilens und Herrschens hat Israel einzelnen Gruppen innerhalb der arabischen Bevölkerung auch eine unterschiedliche Behandlung zukommen lassen. So können Drusen und Beduinen Militärdienst leisten, was ihnen gegenüber den anderen Palästinensern gewisse Privilegien verschafft - zum Beispiel bei der Zuteilung staatlicher Kinderzulagen oder der Suche nach einer Arbeitsstelle. Die Zerstörung angeblich illegaler Häuser und Äcker der Beduinen und ihre soziale und wirtschaftliche Vernachlässigung haben in den letzten Jahren jedoch auch diese Bevölkerungsgruppe dem Staat entfremdet. Der ehemalige israelische Verteidigungsminister Moshe Arens hat in einem kürzlich in der Zeitung «Haaretz» veröffentlichten Artikel auf den Beitrag der Beduinen zur Verteidigung Israels hingewiesen und davor gewarnt, dass das staatliche Verhalten bei ihnen ein Gefühl der Vernachlässigung und Diskriminierung erzeuge und einen fruchtbaren Nährboden für die politische Agitation der Islamisten darstelle.

      Einen weiteren Kampf führen die Palästinenser Israels für die Anerkennung ihrer Sprache, indem sie zum Beispiel Verkehrs- und Strassenschilder auf Arabisch oder die Zulassung des Arabischen im Umgang mit den Behörden fordern. Unter den Palästinensern wird die Forderung auch immer lauter, als nationale Minderheit anerkannt zu werden, die ihre Erziehungs- und Kulturpolitik autonom bestimmt. Gerade die Forderung nach kollektiven Rechten, die von palästinensischen Vertretern im israelischen Parlament vertreten wird, stösst bei der jüdischen Bevölkerung meist auf Ablehnung, weil die Forderung nach Anerkennung eines nichtjüdischen Bestandteils im Staat als Bedrohung aufgefasst wird.

      Die zionistische Rechte, welche heute die israelische Politik bestimmt, bleibt dem Ziel einer weitestmöglichen Zurückdrängung der Araber zugunsten der Juden in Israel verpflichtet, wie ein politischer Wirbel in diesem Sommer zeigte. Am 8. Juli billigte die Regierung Sharon (ohne die Stimmen der Arbeitspartei) einen Gesetzesentwurf, gemäss dem staatliches Land ausschliesslich Juden vorbehalten sein soll. Damit sollte das erwähnte Urteil, das eine Diskriminierung arabischer Bürger beim Kauf von Häusern als ungesetzlich erklärte, überholt werden. Der Beschluss, der füglich als rassistisch bezeichnet werden kann, löste eine heftige Kontroverse in Israel und politischen Druck aus Washington aus, welche die Regierung dazu zwangen, ihn zwei Wochen später wieder rückgängig zu machen.

      Kampf in kleinen Portionen
      Vorderhand müssen sich die Palästinenser mit zahllosen Einzelaktionen, Eingaben an die Behörden, Klagen vor Gericht und Aufrufen an die Öffentlichkeit gegen diskriminierende Massnahmen und rassistische Übergriffe wehren. Die zahlreichen Nichtregierungsorganisationen, die diesen Kampf zur Hauptsache führen, haben dabei einige Erfolge errungen, die jedoch meist nur einen Einzelfall betrafen und oft durch administrative Gegenmassnahmen untergraben wurden. Eine Lösung des palästinensisch-israelischen Konflikts und die Schaffung eines palästinensischen Staates würden auch die Palästinenser in Israel ihren Zielen näherbringen, meint Ramzi Suleiman: «Die Israeli würden sich entspannen und uns nicht mehr als Feinde sehen.»
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 01:26:06
      Beitrag Nr. 228 ()
      06.01.2003 Ausland Rainer Rupp junge welt

      Hysterie in USA geschürt

      FBI- und CIA-Agenten plaudern aus: Bush-Regierung erfindet Terrorwarnungen

      Die ständigen Warnungen vor Terroranschlägen in den USA werden vom Weißen Haus fabriziert und haben keinen Bezug zu Fakten. Vielmehr sollen sie in der Bevölkerung das Gefühl einer andauernden Bedrohung aufrechterhalten und der Politik des »starken und entschlossenen« US-Präsidenten George W. Bush hohe Zustimmungsraten sichern. Das war am Wochenende einem Bericht von »Capitol Hill Blue«, einer von kritischen amerikanischen Journalisten betriebenen Non-Profit-Nachrichtenagentur, zu entnehmen, in dem zur Untermauerung dieser Behauptung entsprechende Aussagen von Mitarbeitern des FBI und der CIA zitiert wurden. Während Verlautbarungen der Bush-Regierung suggerieren, daß gefangengenommene, angeblich hochrangige Al-Qaida-Mitglieder ausgiebig plaudern und die US-Ermittler über weitere, angeblich geplante Anschläge informieren, tappen die Antiterrorspezialisten von FBI und CIA tatsächlich immer noch im dunkeln. »Leider haben wir im Krieg gegen den Terrorismus oder gegen Al Qaida kaum Fortschritte gemacht«, zitiert »Capitol Hill Blue« einen FBI-Agenten aus der Antiterrorabteilung, der resigniert hinzufügte: »Seit Wochen drehen wir uns im Kreis«.


      Unter Berufung auf »andere Quellen im FBI und der CIA« berichtet »Capitol Hill Blue« weiter, daß die Bush-Regierung die Geheimdienste dazu dränge, »etwas, irgend etwas« zu liefern, um so das ganze Spektrum der nicht genau spezifizierten Terrorwarnungen zu stützen, die vom Weißen Haus und der neu gegründeten Heimatschutzbehörde ständig in die Welt gesetzt werden. »In den meisten Fällen haben wir jedoch so gut wie nichts in der Hand, lediglich nicht zu belegende Bruchstücke einer Information. Die meisten Alarmmeldungen werden herausgegeben, ohne daß es dafür konkrete Anhaltspunkte gibt«, wird ein weiterer FBI-Agent in dem Bericht zitiert.

      Die amerikanische Internet-Nachrichtenagentur WorldNetDaily.com, die den »Capitol Hill Blue«-Report aufgegriffen hat, bemerkt in ihrem Bericht, daß »in der Tat bei den meisten Terrorwarnungen, welche die US-Regierung in letzter Zeit herausgegeben hat, jegliche spezielle Information zur Art der Bedrohung gefehlt hat«. WorldNetDaily wundert sich denn auch, warum nach jeder neuen Alarmmeldung der Regierung über einen bevorstehenden Terroranschlag die für die Sicherheitsbehörden seit Ende September geltende offizielle Alarmstufe unverändert bei gelb (erhöht) geblieben ist.

      »Hier darf jedoch kein Mißverständnis herrschen«, warnte ein weiterer FBI-Agent im Report von »Capitol Hill Blue«, denn »gegen dieses Land (USA) besteht eine reale terroristische Bedrohung, aber jedes Mal, wenn wir mit einer dieser falschen ›erhöhten Alarmstufen‹ an die Öffentlichkeit gehen, stumpft es nur die Menschen ab für den Tag, wo wir einen anderen, echten Alarm haben«. Im vergangenen Jahr wurden Amerikaner immer wieder vor unmittelbar bevorstehenden Anschlägen gewarnt, wonach Terroristen Footballstadien, Atomkraftwerke, Einkaufszentren, Synagogen, Apartmentblocks, U-Bahnsysteme, die Brooklyn-Brücke oder andere Wahrzeichen in New York angreifen würden. Vor dem Hintergrund der Aussagen der FBI- und CIA-Agenten im »Capitol Hill Blue«-Bericht kann nun davon ausgegangen werden, daß die Bush-Regierung zur Absicherung ihrer innen- und außenpolitischen Ziele in der amerikanischen Bevölkerung systematisch Angst und Hysterie schürt.

      Nach Informationen von Quellen im FBI und in der CIA wird in einem vor kurzem verfaßten Memorandum des Weißen Hauses der »Krieg gegen den Terror« als »definitiver politischer Vorteil« bezeichnet und zugleich als ein nützliches Instrument zum Eintreiben von Spendengeldern für die republikanische Partei von Präsident Bush. »Natürlich nutzt das Weiße Haus die Terrorismusbedohung weidlich zu seinem politischen Vorteil aus«, zitiert WorldNetDaily den Politstrategen der demokratischen Partei, Russ Barksdale. »Sie wären dumm, wenn sie es nicht täten. Wir würden dasselbe machen«, war Barksdales zynischer Kommentar.
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      schrieb am 06.01.03 13:57:30
      Beitrag Nr. 229 ()
      gestern um 21:45 in der ARD:

      "20 Minuten bis Irak"

      Ein niederschmetternder publizistischer Fehltritt.

      Unter dieasem Titel wurde ein reinrassiger, Kriegsverherrlichender Hollywood-Propagandafilm über den Flugzeugträger USS Lincoln gesendet.

      Tränenrührig wurde im schlechtesten Bildregie-Stil a la Leni Riefenstahl inclusive malerischer Flugzeugträger-Sonnenuntergänge hemungslos unkritisch über die Killer berichtet, die wie damals die Schergen anderer Angriffskriege sich damit herausreden, "nur Ihren Job" bestmöglich zu machen.
      Wer den Propagandafilm, der hemmungslos kriegsverherrlichend wirkte und ohne Probleme als Werbefilm für Killernachwuchs dienen könnte, mit eingeschaltetem gehirn sah, konnte wenigstens (von den Autroren sicherlich nicht gewollt) Einsicht in die gehirnwäsche bekommen, denen diese willfährigen Soldaten unterworfen wurden.

      eine einzige pseudokritische Frage wurde einem Piloten gestellt: Ob er auch daran denke, daß er im Ernstfall menschen töte?
      seine Antwort: Erstens habe er noch nie wirklich Bomben abgeworfen (Brilliante Antwort... :laugh: :mad: ) ... und zweitens wären das für ihn einfach nur Ziele...

      Ende der Diskussion.

      Dafür wurde die Satellitenübertragung einer kriegstreiberischen Bush-rede gezeigt, bei der die Soldaten zuhörten.

      Hier sah man die große Verehrung Hollywoods für Leni Riefenstahl ganz deutlich:

      es wurden serien-schnitte von jeweils mehreren sekunden gezeigt, in denen die reglos und instrumentalisiert dastehenden Soldateska in einer 1:1 Umsetzung der Riefenstahl-Bildregie an den Lippen Ihres FÜHRERS George W. Bush hingen und zu ihm AUFSCHAUTEN.... die gleiche Bildregie wie in den Dreissigern - und wie damals auch eine propagandistische Vorbereitung auf einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg.


      Ich hätte es nie für möglich gehalten, daß so billige Kriegs-Propaganda in einem öffentlichen sender deutschlands gezeigt werden kann - zur Primetime in der ARD und nach dem, was wir eigentlich inzwischen über Angriffskriege als Deutsche gelernt haben sollten....
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      schrieb am 06.01.03 14:05:50
      Beitrag Nr. 230 ()
      @ Deep Thought

      man könnte heulen wo ist der Widerstand ?

      Marschieren wir schon wieder alle in Reih und Glied ?
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      schrieb am 06.01.03 23:44:49
      Beitrag Nr. 231 ()
      heute war der erste Teil einer enorm interessanten sendung von Peter Scholl-Latour auf Phoenix:

      "Das afrikanische Totenhaus Teil 1"

      welches u.a. die hemmungslose Installation afrikanischer Despoten und ihre gnadenlose Entfernung/Ermordung durch die involvierten westlichen Geheimdienste (USA, Frankreich, Israel) bei Nichteinhaltung der "Erwartungen" der Neokolonianisten ebenso zum Thema hatte wie die Ermordung des demokratischen Kongolesischen Staatsmannes Lumumba und des UN-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld durch eine Allinaz US-amerikanischer und Belgischer Geheimdienste, die danach den Despoten Mobuto installierten, der den Konzernen beim Ausbeuten seines Landes half... (erinnert uns das an neuere Aktivitäten der USA?? )

      der danach ebenso installierte Kabila, der zunächst zum Schleuderpreis die Reichtümer seines Landes an die Konzerne zum eigenen Vorteil verhökerte, wurde "Wortbrüchig" und daher rasch durch "westliche" geheimdienste liquidiert wurde.

      Als nächsten haben die USA den Adoptivsohn Kabilas installiert - ohne Wahlen oder sonstige demokratische Maßnahmen... wie gewohnt....


      Morgen, 8.1. kommt Teil 2: "Öl, Diamanten" - unbedingt ansehen!
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      schrieb am 06.01.03 23:48:19
      Beitrag Nr. 232 ()
      Aus "le Monde Diplomatique"


      BELGIEN STELLT SICH SEINER KOLONIALVERGANGENHEIT
      Verbrechen an Kongo


      AM 11. Juni 2001 wurden in Brüssel vier ruandische Staatsangehörige wegen Völkermordes verurteilt. Und rund zwanzig Jahre nach dem Massaker an Palästinensern in Sabra und Schatila wurde bei der belgischen Justiz jüngst eine Klage gegen den israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon eingereicht. Beide Vorgänge beruhen auf einem Gesetz von 1993, das die "universelle Zuständigkeit" belgischer Gerichte festlegt. In der Hoffnung, die Beziehungen zu Afrika auf eine neue Grundlage zu stellen, rühren sie an ein wenig ruhmreiches Kapitel ihrer Vergangenheit und kratzen dabei auch an dem Image von König Baudouin.
      Von COLETTE BRAECKMAN *
      * Journalistin bei "Le Soir", Brüssel.

      Kigali, 7. April 2000. Vor einer Reihe von Massengräbern, in denen die Überreste von 50 000 ermordeten Ruandern verscharrt sind, klammert sich der belgische Ministerpräsident Guy Verhofstadt an sein Rednerpult und spricht in dias bleierne Schweigen der umstehenden Menge: "Ich verneige mich vor den Opfern des Völkermords. Im Namen meines Landes, im Namen meines Volkes bitte ich Sie um Verzeihung." Präsident Paul Kagamé wertet diese Äußerung im Hinblick auf die politische Verstrickung Belgiens als "heroisch". Tränen fließen über die Gesichter der Ruander, die sich zum sechsten Gedenktag an den Völkermord von 1994 versammelt haben, der zwischen 500 000 und einer Million Menschen das Leben gekostet hat.


      Mit seiner Äußerung an jenem Tag ging der belgische Ministerpräsident weiter als alle anderen westlichen Staatschefs, die vor ihm nach Kigali gereist waren. Kurz zuvor hatte er vor der Kaserne, in der am 6. April 1994 zehn belgische Blauhelme der UN-Friedenstruppe (Minuar) getötet wurden, deutliche Kritik an der damaligen Politik geäußert: Die Soldaten seien "Opfer einer schlecht geplanten und schlecht ausgerüsteten Operation, die auf fast schon absurde Weise von dem gravierenden Unverständnis für die ruandische Tragödie zeugt".(1)

      Diesen Mord, verübt von Milizen, die aufgebracht waren über den Tod ihres Präsidenten, hatte Belgien zum Anlass genommen, seine Soldaten einseitig aus der UN-Friedenstruppe zurückzuziehen. So hatten die Vereinten Nationen keine Möglichkeit mehr, wirksam einzugreifen und den dritten Völkermord des 20. Jahrhunderts zu verhindern. Die parlamentarische Untersuchungskommission unter Vorsitz von Verhofstadt hat acht Monate lang Dutzende von Zeugen gehört. Die Ergebnisse ihrer Arbeit gehen weit über bisherige Analysen der tragischen Ereignisse von 1994 hinaus.


      Im Laufe endloser Sitzungen mühten sich Akteure und Zeitzeugen aus den obersten Rängen der Militär- und Verwaltungshierarchie, die historischen Spuren der belgischen Präsenz in Ruanda und Burundi zu verfolgen. Manche versuchten, das koloniale Unterfangen zu rechtfertigen, aber andere erinnerten daran, dass Brüssel in den ehemals deutschen Kolonien, die der Völkerbund nach dem Ersten Weltkrieg unter belgische Mandatsherrschaft gestellt hatte, nicht wenig dazu beigetragen hat, die beiden großen Gruppen des Landes, Hutu und Tutsi, voneinander zu trennen und den Keim für jenen Hass zu legen, der sich im Völkermord von 1994 austobte. Jahrzehntelang hatte sich die deutsche, später die belgische Kolonialmacht der Kaste von Viehzüchtern, der Tutsi, bedient, um das Land zu verwalten und die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung, vom Ackerbau lebende Hutu, zu beherrschen. Als die Tutsi-Elite gegen Ende der Fünfzigerjahre jedoch die Unabhängigkeit einforderte und ihr Mwami (König) einen Appell an die Vereinten Nationen ins Auge fasste, warfen sich die belgische Regierung und die Kirche plötzlich zu Verteidigern der "demokratischen" Rechte der Hutu-Mehrheit auf. Deren Vertreter wurde Gregoire Kayibanda, der ehemaligen Sekretär des Bischofs von Kapgayi und Gründer der "Partei der Bewegung für die Emanzipation der Hutu" (Parmehutu).


      Nachdem sich die Bevölkerung in einem sorgsam von Belgien ferngesteuerten Referendum für die Republik ausgesprochen hatte und König Kigeri ins Exil geschickt worden war, verloren die Tutsi ihre Machtstellung, wurden von ihrem Ländereien vertrieben und an Leib und Leben bedroht. Hunderttausende flüchteten in benachbarte Länder, vor allem nach Uganda, wo dann der Aufstand der "Patriotischen Front Ruandas" (FPR) begann. Obgleich Belgien zuverlässige Informationen über Menschenrechtsverletzungen besaß, arrangierte man sich drei Jahrzehnte lang aufs vortrefflichste mit den aufeinander folgenden Hutu-Regierungen. Auch in den Jahren unmittelbar vor dem Völkermord konnte sich das ethnisch orientierte und korrupte Regime des Präsidenten Habyarimana auf bedingungslose Unterstützung durch Frankreich und Belgien verlassen. Zwar legte Brüssel mehr als Paris Wert auf die Umsetzung des Arusha-Friedensabkommens vom August 1993 und stellte 450 Soldaten für die UN-Friedenstruppe bereit, doch die damit verbundenen Risiken wurden völlig unterschätzt. "Das wird wie Urlaub im Club Med", so die stehende Redewendung der Ausbildungsoffiziere. Obwohl sich die beunruhigenden Anzeichen mehrten, verschloss Brüssel weiterhin die Augen und beschränkte sich auf diplomatische Protestnoten(2), denn das ruandische Regime besaß im ehemaligen Mutterland noch immer einflussreiche Fürsprecher.


      Mit der Bestürzung und Betroffenheit angesichts des Völkermords von 1994 wechselte die Stimmung: Belgien wollte seine Kolonialvergangenheit nicht mehr wahrhaben. Erst der Druck der Öffentlichkeit und der Angehörigen der ermorderten Blauhelme zwang die Regierung letztlich dazu, eine parlamentarische Untersuchungskommission einzusetzen. Deren von intellektueller Redlichkeit bestimmte Arbeit zeigte durchaus kathartische Wirkung. Das reumütige Eingeständnis von Ministerpräsident Verhofstadt in Kigali stieß in der Öffentlichkeit überwiegend auf Zustimmung: Die Belgier waren inzwischen bereit, sich mit der kolonialen Vergangenheit ihres Landes auseinander zu setzen.


      Verhofstadt verblüffte die versammelten Ruander mit der Zusicherung, dass die Schuldigen des Völkermords, sofern sie sich in Belgien aufhielten, dem Gesetz nicht entgehen würden.


      Tatsächlich sorgte er für die Anwendung des 1993 verabschiedeten allgemeinen Zuständigkeitsgesetzes, das den belgischen Gerichten ein Instrument an die Hand gibt, im Ausland begangene Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit abzuurteilen. Im Juni 2001 erkannte das Brüsseler Schwurgericht zwei Nonnen, einen Universitätsangehörigen und einen Intellektuellen der Beihilfe zum Völkermord für schuldig. Der Prozess gab erneut Anlass, an die historische Verantwortung Belgiens in Ruanda zu erinnern.(3) Kaum war diese bittere Wahrheit verdaut, untersuchte das Land einen weiteren, vielleicht noch finstereren Abschnitt seiner kolonialen Vergangenheit: die Präsenz in Kongo.


      Die Gründung Kongos war, wie der Historiker Jean Stengers betont, "das persönliche Abenteuer eines Mannes"(4). Zunächst war das Land im Privatbesitz von König Leopold II., wurde 1908 dem belgischen Staat überlassen; 1960 wurde es unabhängig. Der König, der seine Kolonie nie besucht hat, hielt es für selbstverständlich, dass das Land ihm seine anfänglichen Investitionen wieder einbringen und Mittel genug verschaffen würde, um sich an die Verschönerung seines Landes mit großartigen Bauten zu wagen - so etwa die Arkaden des Cinquantenaire oder die Thermen in Ostende. So befahl er seiner aus ganz Europa rekrutierten Soldateska, bei der kongolesischen Dorfbevölkerung ein festes Quantum an Rohgummi einzutreiben. Da Munition gespart werden sollte, verlangten die Offiziere der Ordnungsmacht von ihren Männern, dass sie als Beweis für die "sinnvolle Verwendung" ihrer Patronen die abgeschnittenen Hände der Opfer vorlegen. So kam es zu der schrecklichen Anschuldigung, die Leopold II. fortan verfolgte: Er habe eine schleichende Vernichtung ins Werk gesetzt, deren Bilanz auf 10 Millionen Tote laute.


      Die recht gewagte Hochrechnung veranlasste noch im August 2001 einige Teilnehmer der Durban-Konferenz gegen Rassismus, Belgien des ersten Völkermords im 20. Jahrhunderts anzuklagen. Bereits 1904 hatte sich eine internationale Untersuchungskommission mit den Zuständen in Kongo beschäftigt. Nach langjährigen Kampagnen in der britischen Presse - im Zeichen kolonialer Konkurrenz nicht gerade aus uneigennützigen Motiven -, erklärte sich der König schließlich bereit, "seinen" Staat Belgien zu überlassen. Die Gewaltakte hatten jedoch weniger mit der Besetzung kongolesischen Territoriums zu tun - Stanley war darauf bedacht, keine militärischen Mittel einzusetzen -, als vielmehr mit dessen wirtschaftlicher Ausbeutung.


      Man bezeichnete sie schamhaft als "Nutzbarmachung" und setzte sie fort bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Während des Krieges liefen die Kupfer- und Uranbergwerke unter Hochdruck; danach unternahm Belgien einige Anstrengungen im Sozial-, Gesundheits- und Bildungsbereich, im Wohnungsbau und beim Ausbau der Infrastruktur, auch wenn in der rechtlichen Stellung von Weißen und Schwarzen weiterhin erhebliche Unterschiede bestanden.


      Die Kampagne gegen Lumumba
      DIE derzeitige Revision der Kolonialgeschichte scheint die Belgier selbst wenig zu tangieren. Die überwiegende Mehrheit betrachtet die Kolonialisierung nach wie vor als positiv und verweist gern auf den Umstand, dass das Grundschulwesen 1960 praktisch in alle Landesteile hineinreichte, wenn die Zahl der Hochschullehrer auch noch unter zehn lag. Bis heute deuten die Belgier lieber mit dem Finger auf die Fehlentwicklungen in Mobutus Zaire. Forscher und Schriftsteller, die wie Jules Marchal die Ungerechtigkeiten der Kolonialzeit anprangern, sind selten.(6)

      Die Enthüllungen der parlamentarischen Untersuchungskommission über die Verantwortung der belgischen Regierung für die Ermordung Patrice Lumumbas brach über diesen Konsens wie ein Unwetter herein. Bereits 1958 hatte Belgien eine Verleumdungskampagne gegen den künftigen ersten Ministerpräsidenten des unabhängigen Kongo begonnen, dessen Popularität in der Bevölkerung außer Frage stand. Die Kampagne gegen Lumumba hatte ihren Grund: Bei den Feierlichkeiten zur Unabhängigkeit Kongos am 30. Juni 1960 hatte er dem belgischen König Baudouin offen ins Gesicht gesagt, es habe bisher keine Rechtsgleichheit zwischen Schwarzen und Weißen gegeben. Der Nachfahre Léopolds II. fühlte sich beleidigt, und Brüssel beschloss, Lumumba, koste es, was es wolle, politisch auszuschalten.


      Ein Buch des flämischen Soziologen Ludo de Witte, "Die Ermordung Lumumbas"(7) widerlegt als Erstes systematisch die offizielle historische Version. Lumumba, der als Bedrohung belgischer Wirtschaftsinteressen galt und der der Kirche aufgrund seiner laizistischen Überzeugungen verhasst war, wurde laut De Witte Opfer eines von höchster Stelle geplanten und gedeckten Staatsverbrechens. Im Gefolge dieser These wurde die parlamentarische Untersuchungskommission eingesetzt, die mit Unterstützung von Sachverständigen Dutzende von Zeugen hörte, die Archive von Außenministerium und Palast sichtete, Durchsuchungen durchführte und Akten beschlagnahmte.


      Der am 16. November vorigen Jahres veröffentliche Untersuchungsbericht kommt zu einem bestürzenden Ergebnis: Unter Missachtung der staatlichen Souveränität Kongos unternahm die belgische Regierung alle erdenklichen Anstrengungen, um Lumumba politisch kaltzustellen. Brüssel unterstützte die Abspaltung der Provinzen Katanga und Kasai, um den noch jungen Staat zu schwächen, während die vor Ort tätigen Großunternehmen - in Katanga die Union Minière, in Kasai die Forminière - ihre Steuern ab sofort an die Sezessionisten abführten. Auf Betreiben der belgischen Regierung bewilligte das Parlament einen Geheimetat in Höhe von 6,69 Millionen Euro, der durch private Spenden zusätzlich aufgestockt wurde. Die Gelder flossen in eine Destabilisierungskampagne und in geheime Aktionen: Waffenlieferungen, operative Hilfe bei der Verhaftung Lumumbas, Vorbereitung eines Attentats auf ihn und dergleichen mehr. Erbarmungslos zitiert der Bericht die Äußerungen des damaligen Außenministers Pierre Wigny - "Lumumba muss unschädlich gemacht werden" - und des Ministers für Afrikanische Angelegenheiten, Harold dAspremont Lynden, der in einem Telex vom 6. Oktober 1960 die "endgültige Ausschaltung" des bereits in Haft sitzenden Lumumba wünschte.


      Als Lumumba im November 1960 gefangen genommen wurde, nachdem er versucht hatte, sich zu seinen Gefolgsleuten in Stanleyville (Kisangani) durchzuschlagen, bestand die belgische Regierung auf einer Überführung nach Katanga, wo seine schlimmsten Feinde nur darauf warteten, ihn umzubringen. Wie vorauszusehen war, wurden Lumumba und seine beiden Begleiter Maurice Mpolo und Joseph Okito fünf Stunden nach ihrer Ankunft von katangesischen Gendarmen und Polizisten hingerichtet - im Beisein eines belgischen Polizeikommissars und dreier belgischer Offiziere.


      Obwohl die angeführten Tatsachen eine deutliche Sprache sprechen, endet der Bericht ohne eindeutige Schuldzuweisungen. Weder die belgische Regierung noch irgendein Regierungsmitglied habe zu irgendeiner Zeit angeordnet, den kongolesischen Ministerpräsidenten physisch zu eliminieren. Einige Regierungsmitglieder trügen allerdings "moralische Verantwortung" für die Umstände, die zur Ermordung Lumumbas führten. Die Kommission überlässt es dem Parlament, die Art der Schuld und eventuelle Wiedergutmachungsleistungen zu klären. Obgleich die Abgeordneten, die zu einem Konsens gelangen wollten, sich nicht zur politischen Verantwortung der damaligen Staatsführung äußerten, zeugt ihre Arbeit von großer intellektueller Redlichkeit und schlägt weiterhin Wellen.


      So gelangt der Bericht zu einer Schlussfolgerung, die unmittelbar das Image eines Mannes ankratzt, den viele Belgier fast kultisch verehren: König Baudouin. Als eingeschworener Gegner Lumumbas und eifriger Unterstützer des Sezessionistenführers Moïse Tshombé verfolgte Baudouin in Kongo seine eigene Politik. Informationen, dass Lumumbas Leben in Gefahr sei, gab er nicht an die Regierung weiter. Mit vorsichtigem Tadel erinnert die Kommission die Institution der Monarchie daran, dass "jede Handlung des Staatschefs, die einen direkten oder indirekten politischen Einfluss ausüben kann, von einem Minister gedeckt sein muss".


      Die von den Sachverständigen durchforsteten Aktenbestände beleuchten auch die Politik Belgiens in Ruanda und Burundi. Wie aus den Schriftstücken hervorgeht, verhängte Brüssel 1960 Hausarrest gegen den Sohn des Mwami von Burundi, Prinz Louis Rwagasore, und wollte ihn nur unter der Bedingung, dass er sich jeder politischen Tätigkeit enthält, wieder auf freien Fuß setzen. Ein Jahr später wurde Rwagasore, inzwischen Ministerpräsident, von einem griechischen Killer ermordet, der im Auftrag der belgien- und kirchenfreundlichen Christdemokratischen Partei (PDC) handelte.


      Kongo, Ruanda, Burundi: Die belgische Regierung - eine neue Generation von Politikern, die einem nunmehr föderativ aufgebauten Bundesstaat vorsteht - hat begonnen, der Wahrheit über die Afrikapolitik des früheren Zentralstaats nachzuspüren. In der Hoffnung, die Beziehungen zu Afrika auf eine neue Grundlage zu stellen, versuchen sie ein wenig ruhmreiches Kapitel der Vergangenheit aufzuarbeiten. Insbesondere hofft Belgien, einen Beitrag zur Befriedung Kongos leisten zu können, der sich von dem Staatsverbrechen des Jahres 1960 nie ganz erholt hat.


      dt. Bodo Schulze

      Fußnoten:
      (1) Le Soir, Brüssel, 8. April 2000.
      (2) Dazu "Autopsie dun génocide planifié au Ruanda", Le Monde diplomatique, März 1995; Philippe Leymarie, "Maudits soient les yeux fermés", Le Monde diplomatique, Februar 1996.
      (3) Dazu Monique Bernier, "La Honte" sowie "Le Silence des collines", Brüssel (Les Eperonniers) 2000, 2001.
      (4) Jean Stengers, "Congo, Mythes et Réalités, 100 ans dhistoire", Louvain-la-neuve (Duculot) 1989.
      (5) Dazu Adam Hochschild, "Schatten über dem Kongo", Stuttgart (Klett-Cotta) 2000.
      (6) Jules Marchal, "LHistoire du Congo 1910-1945, 3 Bde., Borgllon (Editions Paula Bellings), 1999-2001.
      (7) Ludo de Witte, "LAssassinat de Lumumba", Paris (Karthala) 2000.
      (8) Dazu "Guerre sans vainqueurs en République démocratique du Congo", Le Monde diplomatique, März 2001.


      Le Monde diplomatique Nr. 6647 vom 11.1.2002, 399 Zeilen, COLETTE BRAECKMAN
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      schrieb am 06.01.03 23:52:51
      Beitrag Nr. 233 ()
      RÜSTUNG / Washington stützte das irakische Waffenprogramm weitaus mehr als bisher bekannt
      Anthrax aus den USA für Saddam
      Milliardenschwere Militärhilfe - Sonderrolle für Donald Rumsfeld


      Die USA haben in den 80er Jahren das irakische Waffenprogramm deutlich stärker unterstützt als bisher angenommen. Eine der Hauptrollen spielte Donald Rumsfeld.


      PETER DE THIER




      WASHINGTON Die amerikanische Regierung hat das irakische Arsenal an chemischen und biologischen Waffen noch stärker mit aufgebaut als bisher bekannt war. Wie aus jetzt veröffentlichten Dokumenten hervorgeht, ermöglichte Washington selbst die Ausfuhr des Milzbranderregers Anthrax in den Irak. Als Sondervermittler zwischen Washington und Bagdad agierte während der 80er Jahre der heutige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, der derzeit die Vorbereitungen für einen Militärschlag gegen den Irak anführt.

      In dem acht Jahre dauernden Glaubenskrieg zwischen Iran und Irak (1980-88) hatten sich die USA auf die Seite Bagdads gestellt. Bekannt ist, dass die Regierung unter Präsident Ronald Reagan Saddam Hussein im Vergleich zum Iraner Ayatollah Khomeini als das geringere Übel ansah. Unter anderem galt es, amerikanische Ölinteressen in der Region zu schützen.
      Doch die Beziehungen zu Bagdad waren stets deutlich heruntergespielt worden.

      Wie nun aus den ehemals geheimen Regierungsdokumenten hervorgeht, spielte Washington bei der Finanzierung des irakischen Militärs aber eine zentrale Rolle. Die US-Regierung stellte Saddam Geheimdienstinformationen zur Verfügung und förderte den Export von Waffen- und Raketenteilen sowie in amerikanischen Labors hergestelltem Anthrax in den Irak. Mehrere Milliarden Dollar flossen als direkte Zuschüsse und Bürgschaften an das irakische Militär.

      Der frühere Direktor des Geheimdienstes CIA, William Casey, benutzte den Papieren zufolge eine chilenische Firma, um Saddams Streitkräfte mit Bomben auszustatten. Das US-Wirtschaftsministerium wurde angewiesen, den Export "dualer Güter" nach Irak zu fördern, die für zivile Zwecke ausgewiesen, aber zur militärischen Verwendung umgerüstet werden. Hierzu zählten unter anderem Pestizide, die offenkundig zur Herstellung von C-Waffen benutzt wurden.

      Als nach dem Golfkrieg UN-Waffenkontrolleure nach Irak reisten, entdeckten sie Waffen- und Raketenteile, Chemikalien und Computer, die von führenden US-Konzernen wie Union Carbide und Honeywell stammten.



      Erscheinungsdatum: Donnerstag 02.01.2003 Südwestdeutsche
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      schrieb am 08.01.03 00:44:31
      Beitrag Nr. 234 ()
      Kein Mandat vom Rat

      Ganz egal, wie der für den 27. Januar angekündigte Befund der UNO-Rüstungsinspektoren im Irak ausfallen wird: Der Krieg gegen Saddam Hussein wird auf jeden Fall stattfinden. So lautet bei Gegnern wie Befürwortern dieses katastrophalen Vorhabens derzeit fast überall die Prognose. Vor allem die fast täglichen Bilder und Berichte über die Verstärkung der militärischen Drohkulisse am Golf schüren die Kriegserwartung. Doch Vorsicht mit endgültigen Festlegungen.


      Kommentar
      von ANDREAS ZUMACH
      Noch sind viele Ereignisse und Entwicklungen denkbar, die einen Krieg verhindern oder ihn selbst aus Sicht seiner derzeit noch stärksten Protagonisten in Washington überflüssig machen könnten - bis hin zur Demission und Exilierung Saddam Husseins, ein Szenario, an dessen Umsetzung hinter den diplomatischen Kulissen auf verschiedenen hochrangigen Ebenen intensiv gearbeitet wird.

      Mit etwas größerer Sicherheit voraussagen lässt sich lediglich, dass es angesichts des Zwischenberichts von Hans Blix kein Mandat des UNO-Sicherheitsrat für einen Krieg geben wird. Denn die für eine entsprechende Resolution erforderliche Mindestvoraussetzung - der Fund verbotener Massenvernichtungswaffen im Irak und zugleich eine Behinderung der Inspektionen durch Bagdad - ist nach dem Zwischenbericht nicht gegeben. Dass diese Voraussetzung in den kommenden zweieinhalb Wochen nicht doch noch erfüllt wird, kann zwar nicht völlig ausgeschlossen werden, ist aber sehr unwahrscheinlich. Saddam Husseins Propagandarede, in der er den UNO-Inspektoren Spionage vorwarf, war nicht die Vorstufe einer ernsthaften Konfrontation, sondern nur der Versuch, die eigenen Reihen zusammenzuhalten.

      Die gleichzeitigen Äußerungen des britischen Außenministers Jack Straw zeigen, dass die Regierung Blair zurückrudert. Ihr fehlt die "smoking gun" gegen Bagdad. Offensichtlich glaubt sie auch nicht mehr, dass die Bush-Administration über das Mittel verfügt, im Sicherheitsrat die Mehrheit für eine Kriegsresolution herbeizuführen. Diese wäre aber - so Straw - unabdingbare Voraussetzung für militärische Maßnahmen gegen Irak.

      Im Klartext heißt Londons Botschaft an die Verbündeten in Washington: Einen Krieg ohne UNO-Mandat müsst ihr alleine führen. Ob die Bush-Administration dazu tatsächlich bereit und in der Lage ist, während der Konflikt mit Nordkorea eskaliert und die wirtschaftlichen Probleme im eigenen Land wachsen, ist noch keineswegs ausgemacht.

      taz Nr. 6948 vom 8.1.2003, Seite 1, 85 Zeilen (Kommentar), ANDREAS ZUMACH, Leitartikel
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      schrieb am 16.01.03 17:32:14
      Beitrag Nr. 235 ()
      Ariel Scharon: »Die Araber mögen das Öl haben - wir haben die Zündhölzer.«

      Mit 200 bis 500 Kernwaffen und einem hochentwickelten Trägersystem hat Israel ohne Aufsehen Großbritannien vom Platz fünf der großen Atommächte der Welt verdrängt und kann jetzt mit Frankreich und China rivalisieren, was Art und Entwicklungsgrad des Kernwaffenbestandes betrifft. Obgleich ein Nuklearwinzling, verglichen mit den USA und Rußland, die beide mehr als 10 000 Kernwaffen besitzen, ist Israel eine große Nuklearmacht und sollte als solche in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.

      Das israelische Kernwaffenprogramm begann Ende der 40er Jahre unter der Leitung von Ernst David Bergmann, dem »Vater der israelischen Bombe«, der 1952 die Israelische Atomenergiekommission gründete. Den Großteil der frühen Unterstützung für das israelische Nuklearprogramm lieferte Frankreich. Höhepunkt war die Errichtung von Dimona, einer Fabrik in der Nähe von Berscheba in der Negev-Wüste, mit einem Reaktor, der von schwerem Wasser gebremst und mit natürlichem Uran betrieben wurde, und einer Plutoniumgewinnungsanlage. Mit kritischen technischen Gutachten hatte Israel von Beginn an einen aktiven Anteil am französischen Kernwaffenprogramm. Das israelische Kernwaffenprogramm kann als ein Ausdruck dieser früheren Zusammenarbeit angesehen werden. Dimona ging 1964 in Betrieb, die Plutonium-Wiederaufbereitung begann kurz danach. Die Israelis behaupteten, Dimona sei eine Mangananlage oder eine Textilfabrik, die angewendeten extremen Sicherheitsmaßnahmen erzählten eine ganz andere Geschichte. 1967 schoß Israel eine eigene Mirage-Maschine ab, die Dimona zu nahe kam, und 1973 schoß es ein libysches Zivilflugzeug ab, das vom Kurs abgekommen war, und tötete so 104 Menschen.

      Es gibt glaubwürdige Annahmen, daß Israel Mitte der 60er Jahre eine oder vielleicht auch mehrere Kernwaffen in der Negev-Wüste nahe der israelisch-ägyptischen Grenze zündete und daß es sich aktiv an den französischen Atomtests in Algerien beteiligte. Während des »Jom-Kippur-Krieges« 1973 besaß Israel einen Bestand von wahrscheinlich mehreren Dutzend einsatzfähiger Atombomben und ging in volle atomare Alarmbereitschaft.

      Im Besitz einer fortgeschrittenen Nukleartechnologie und mit Atomwissenschaftlern der »Weltspitzenklasse« war Israel schon früh mit einem Hauptproblem konfrontiert: der Beschaffung des notwendigen Urans. Israels eigene Uranquelle waren die Phosphatlager in der Negev-Wüste, die aber dem sich rasch erweiternden Programm überhaupt nicht genügten. Die kurzfristige Antwort war, Kommandounternehmen in Frankreich und Großbritannien zu starten, die erfolgreich Urantransporte entführten und 1968 in Zusammenarbeit mit Westdeutschland 200 Tonnen Uranoxid (»Yellowcake«) umleiteten. Später wurde diese geheime Beschaffung des Urans für Dimona durch die verschiedenen beteiligten Länder vertuscht. Israel löste das Uranproblem durch die Entwicklung enger Beziehungen zu Südafrika mit einem Quid-pro-quo-Arrangement, wonach Israel mit Technologie und Gutachten die »Apartheid-Bombe« unterstützte, während Südafrika Uran lieferte.


      Helfershelfer Südafrika

      1977 wurden die USA von der Sowjetunion über Satellitenfotos informiert, die auf die Vorbereitung eines Atomwaffentests Südafrikas in der Kalahariwüste hinwiesen. Wegen des ausgeübten Drucks unterließ das Apartheidregime den Test. Im September 1979 entdeckte ein Satellit der USA den Test einer kleinen Atombombe in der Atmosphäre über dem Indischen Ozean vor der Küste Südafrikas. Wegen der offensichtlichen Beteiligung Israels wurde der Bericht rasch durch einen sorgfältig ausgewählten wissenschaftlichen Ausschuß »weißgewaschen«, der die wesentlichen Einzelheiten im dunkeln ließ. Später wurde aus israelischen Quellen bekannt, daß es dort tatsächlich drei sorgfältig abgesicherte Tests israelischer miniaturisierter atomarer Artilleriegranaten gegeben hatte.

      Die Kollaboration Israel-Südafrika wurde bis zum Sturz der Apartheid fortgesetzt, speziell mit der Entwicklung moderner Artillerie und von Raketen mittlerer Reichweite. Südafrika unterstützte Israel nicht nur mit Uranlieferungen und den Testmöglichkeiten, sondern auch mit großen Investitionen, während Israel dem Apartheidstaat den Zugang zu einem großen Markt bot, der das Umgehen internationaler Wirtschaftssanktionen ermöglichte.



      Die Vanunu-Enthüllungen

      Die USA waren mit der Bereitstellung von Nukleartechnologie wie etwa einem kleinen Forschungsreaktor (1955 im »Atome für den Frieden«-Programm) von Beginn an am israelischen Nuklearprogramm beteiligt. Israelische Wissenschaftler wurden weitgehend an US-Universitäten ausgebildet und hatten generell Zugang zu den Atomwaffenlabors. In den frühen 60er Jahren wurden die Bedienungselemente für den Dimona-Reaktor heimlich von einer Firma namens Tracer Lab bezogen, der Hauptlieferantin für die entsprechenden Instrumente in US-Militärreaktoren, gekauft über eine belgische Tochterfirma und offensichtlich mit Zustimmung der Nationalen Sicherheitsagentur (NSA) und der CIA. 1971 genehmigte die Nixon-Regierung den Verkauf Hunderter Krytonen (Hochgeschwindigkeitsschalter, die für die Entwicklung modernster Kernwaffen erforderlich sind) an Israel. Und 1979 wurden unter Carter ultrahochauflösende Fotos vom KH-11-Satelliten geliefert, die zwei Jahre später bei der Bombardierung des irakischen Osirak-Reaktors genutzt wurden. Der Transfer entwickelter Technologie nach Israel erfolgte unter Nixon und Carter, erfuhr eine dramatische Steigerung unter Reagan und wird bis heute unvermindert fortgesetzt.

      Bis Mitte der 80er Jahre schätzten die meisten Geheimdienste den israelischen Kernwaffenbestand auf eine Größenordnung von zwei Dutzend. Das änderte sich über Nacht mit den Enthüllungen von Mordechai Vanunu, einem Atomtechniker, der in der Dimona-Plutonium-Wiederaufbereitungsanlage arbeitete. Als linker Sympathisant Palästinas glaubte sich Vanunu gegenüber der Menschheit verpflichtet, Israels Kernwaffenprogramm vor der Welt zu enthüllen. Er schmuggelte Dutzende Fotos und wissenschaftliche Daten über die Grenzen Israels; 1986 wurde seine Geschichte in der Londoner »Sunday Times« veröffentlicht. Wissenschaftliche Untersuchungen der Daten Vanunus ließen erkennen, daß Israel etwa 200 hochentwickelte miniaturisierte thermonukleare Bomben besaß. Seine Informationen bewiesen, daß die Kapazität des Dimona-Reaktors auf ein Mehrfaches vergrößert worden war und daß Israel genug Plutonium produzierte, um zehn bis zwölf Bomben pro Jahr produzieren zu können. Kurz vor der Veröffentlichung seiner Informationen wurde Vanunu von einer »Mata Hari« des Mossad nach Rom gelockt, geschlagen, unter Drogen gesetzt, nach Israel entführt und nach einer Desinformations- und Verleumdungskampagne in der israelischen Presse von einem Sondergericht wegen Landesverrats zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Er verbrachte elf Jahre in Einzelhaft in einer zwei mal drei Meter großen Zelle. Nach einem Jahr bedingter Freilassung (der Kontakt zu Arabern war ihm verboten) wurde Vanunu wieder in Einzelhaft genommen und hat drei weitere Haftjahre vor sich. Wie vorauszusehen war, wurden die Vanunu-Enthüllungen von der Weltpresse weitgehend ignoriert, besonders in den Vereinigten Staaten, und Israel hatte weiterhin relativ freie Hand in seiner Kernwaffenpolitik.

      Gegenwärtig schätzt man Israels Kernwaffenbestand auf mindestens 200 bis über 500. Und es gibt kaum einen Zweifel daran, daß Israels Atomwaffen, die vor allem für die Kriegführung im Nahen Osten vorgesehen sind, zu den am höchsten entwickelten der Welt gehören. Einen Teil des israelischen Kernwaffenbestandes bilden Neutronenbomben, miniaturisierte Atombomben, mit einem Maximum tödlicher Gammastrahlung bei einem Minimum an Sprengwirkung und langfristiger Strahlung - im wesentlichen dazu bestimmt, Menschen zu töten und ihren Besitz zu schonen. Zu den Waffen gehören auch ballistische Raketen und Bomber, die Moskau erreichen können, Flügelraketen (Cruise missiles), Landminen (in den 80ern verlegte Israel nukleare Landminen entlang der Golanhöhen) und Artilleriegeschosse mit einer Reichweite von 70 Kilometern. Im Juni 2000 traf eine von einem israelischen U-Boot abgeschossene Flügelrakete ein Ziel in 1500 Kilometer Entfernung, das war zuvor nur den USA und Rußland gelungen. Von diesen praktisch nicht zu besiegenden U-Booten wird Israel drei stationieren, jedes ist mit vier Flügelraketen ausgerüstet.

      Das Spektrum der Bomben reicht von »Städte-Knackern« (city-busters), größer als die Hiroshimabombe, bis zu taktischen Miniatomwaffen. Israels Bestand an Massenvernichtungswaffen läßt die tatsächlichen oder potentiellen Bestände aller anderen Nahoststaaten zusammengenommen recht mickrig erscheinen, und übersteigt bei weitem jegliches nachvollziehbare Bedürfnis nach »Abschreckung«.


      »Ethnobombe«

      Israel besitzt auch ein umfassendes Arsenal chemischer und biologischer Waffen. Nach Angaben der Sunday Times hat Israel chemische und biologische Waffenarten mit hochentwickelten Trägersystemen produziert. Mit den Worten eines hohen israelischen Geheimdienstlers: »Es gibt wohl keine einzige bekannte oder unbekannte Form chemischer oder biologischer Waffen, ... die im Biologische Institut Nes Tziyona nicht erzeugt würde.«
      Derselbe Bericht beschrieb F-16 Kampfjets, die speziell für chemische und biologische Ladungen bestimmt sind und deren Besatzungen dafür ausgebildet wurden, diese Waffen in Windeseile zu bestücken. Die Sunday Times berichtete, daß Israel unter Nutzung von Forschungsergebnissen aus Südafrika eine »Ethnobombe« entwickelte. »Bei der Entwicklung ihrer "Ethnobombe" versuchen die israelischen Wissenschaftler, Forschungsergebnisse der Medizin bei der Identifizierung eines besonderen Gens zu nutzen, das einige Araber haben, und dann genetisch modifizierte Bakterien oder Viren zu schaffen ... Die Wissenschaftler versuchen, tödliche Mikroorganismen herzustellen, die nur Menschen mit diesen Genen angreifen.« Dedi Zucker, ein linker Abgeordneter der Knesset, prangerte diese Forschung mit den Worten an: »Eine solche Waffe ist, wenn wir von unserer Geschichte, unserer Tradition und Erfahrung ausgehen, moralisch ungeheuerlich und muß geächtet werden.« (Sunday Times, 15. November 1998)

      Die israelische Bombe ist in der gängigen Vorstellung eine »Waffe der ultima ratio«, die also in letzter Minute eingesetzt wird, wenn die vollständige Vernichtung droht, und viele gutwillige, aber irregeführte Sympathisanten Israels glauben immer noch, daß dies der Fall ist. Mag sein, daß diese Vorstellung auch in den Köpfen der frühen israelischen Kernwaffenstrategen eine Rolle spielte - heute ist das israelische Kernwaffenpotential untrennbar in die allgemeine militärische und politische Strategie Israels integriert. Wie Seymour Hersch in klassischer Untertreibung sagte: »Die Samson-Option ist nicht länger die einzige Kernwaffenoption, über die Israel verfügt.« Israel hat zahllose verschleierte atomare Drohungen gegen die arabischen Völker und gegen die Sowjetunion (und nach dem Ende des Kalten Krieges gegen Rußland) geäußert. Ein erschreckendes Beispiel kommt von Ariel Scharon, dem gegenwärtigen Ministerpräsidenten. »Die Araber mögen das Öl haben - wir haben die Zündhölzer.« (1983 bot Scharon Indien an, gemeinsam mit Israel die pakistanischen Nuklearanlagen anzugreifen, in den späten 70ern schlug er vor, israelische Fallschirmjäger nach Teheran zu schicken, um den Schah zu unterstützen, und 1982 rief er dazu auf, Israels Sicherheitsbereich von »Mauretanien bis Afghanistan« auszudehnen.) In einem anderen Fall sagte der israelische Nuklearexperte Oded Brosh 1992: »... wir müssen uns nicht schämen, daß die Kernwaffenoption ein Hauptinstrument unserer Verteidigung als Abschreckung gegen alle ist, die uns angreifen.« In den Worten Israel Schahaks: »Nicht der Wunsch nach Frieden, wie so häufig angenommen, ist meines Erachtens Prinzip der israelischen Politik, sondern der Wunsch, die Herrschaft und den Einfluß Israels auszudehnen.« Und: »Israel bereitet sich auf einen Krieg vor, wenn es sein muß, auf einen Kernwaffenkrieg, um zu verhindern, daß es in einigen oder allen Staaten des Nahen Ostens zu inneren Veränderungen kommt, die ihm nicht passen ... Israel bereitet sich eindeutig darauf vor, die offene Hegemonie über den gesamten Nahen Osten zu erreichen ... und zögert nicht, zu diesem Zweck alle verfügbaren Mittel zu nutzen, einschließlich nuklearer.«

      Israel nutzt seinen Kernwaffenbestand nicht nur im Kontext der »Abschreckung« oder der direkten Kriegführung, sondern auch auf subtilere Weise. Zum Beispiel kann der Besitz von Massenvernichtungswaffen ein kräftiger Hebel zur Aufrechterhaltung des Status quo oder zur Beeinflussung von Ereignissen sein, bei denen ein deutlicher Vorteil für Israel durchzusetzen ist: etwa zum Schutz der sogenannten gemäßigten arabischen Staaten vor inneren Aufständen oder zum Eingreifen in einen Krieg zwischen arabischen Staaten. Im israelischen Strategiejargon wird dieses Konzept »nichtkonventioneller Druck« (»nonconventional compellence«) genannt. Ein Zitat von Schimon Peres belegt das: »Ein überlegenes Waffensystem zu beschaffen bedeutet die Möglichkeit, es für die Ausübung von Druck zu nutzen - das heißt, die andere Seite zu zwingen, Israels Forderungen zu akzeptieren, was wahrscheinlich die Forderung einschließt, daß der traditionelle Status quo akzeptiert und ein Friedensvertrag unterzeichnet wird.«

      Seine überwältigende Kernwaffenüberlegenheit erlaubt es Israel, sogar angesichts einer weltweiten Opposition straflos zu agieren. Als typischer Fall kann die Invasion in den Libanon und die Zerstörung Beiruts 1982 gelten, die von Ariel Scharon geführt wurde - zum Schluß mit 20000 Toten, die meisten davon Zivilisten. Trotz der Vernichtung eines arabischen Nachbarstaates konnte Israel den Krieg über Monate ausdehnen, nicht zuletzt auch aufgrund seiner atomaren Drohung.


      Mittel der Erpressung

      Ein anderer Hauptzweck der israelischen Bombe ist der Druck auf die USA, sogar dann zugunsten Israels zu agieren, wenn das gegen die eigenen strategischen Interessen gerichtet ist. Während des Krieges von 1973 nutzte Israel die nukleare Erpressung, um Kissinger und Nixon zu zwingen, gewaltige Mengen Kriegsmaterial über eine Luftbrücke nach Israel zu bringen. Ein Beispiel für diese Strategie lieferte Amos Rubin, der Wirtschaftsberater des Ministerpräsidenten Yitzhak Schamir, im Jahre 1987: »Wenn Israel alleingelassen wird, wird es keine andere Wahl haben, als auf eine riskante Verteidigung zurückzugreifen, die es selbst und die Welt stark gefährden wird ... Um Israel in die Lage zu versetzen, auf die Abhängigkeit von Atomwaffen zu verzichten, braucht es zwei bis drei Milliarden Dollar an US-Hilfe jährlich.« Seither hat sich Israels Kernwaffenbestand exponentiell vergrößert, sowohl quantitativ als auch qualitativ, und der Geldhahn der USA bleibt weit offen.

      Weltweit wurde kaum wahrgenommen, daß der Nahe Osten am 22. Februar 2001 vor dem Ausbruch eines Krieges stand. Nach Angaben der Londoner Sunday Times und von DEBKAfile gab Israel Raketenalarm, nachdem es von den USA Nachrichten über die Bewegung von sechs an der syrischen Grenze stationierten irakischen Panzerdivisionen und Startvorbereitungen von Boden-Boden-Raketen erhalten hatte. DEBKAfile, ein »Antiterrorismus«-Informationsdienst in Israel, behauptet, die irakischen Raketen seien vorsätzlich in die höchste Alarmstufe versetzt worden, um die Antwort der USA und Israels zu testen. Trotz eines unverzüglichen Angriffs von 42 Militärflugzeugen der USA und Großbritanniens erlitten die Iraker anscheinend nur geringen Schaden. Die Israelis warnten den Irak, sie seien bereit, in einem Präventivangriff gegen die irakischen Raketen Neutronenbomben einzusetzen.

      Die Existenz eines Arsenals von Massenvernichtungswaffen in einer solch instabilen Region hat schwerwiegende Konsequenzen. Seymour Hersch warnt: »Sollte erneut ein Krieg im Nahen Osten ausbrechen ... oder irgendeine arabische Nation Raketen auf Israel lenken, wie damals die Iraker, würde eine nukleare Eskalation, früher undenkbar außer als "ultima ratio", nun sehr wahrscheinlich.« Und Ezar Weissman, Israels gegenwärtiger Präsident, sagte: «Der Kernwaffeneinsatz gewinnt an Bedeutung (und der) nächste Krieg wird kein konventioneller sein.«


      Quelle: http://www.jungewelt.de/2002/04-09/009.php
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 17:11:51
      Beitrag Nr. 236 ()
      passt mal wieder ganz gut ..


      SZ
      Samstag, 6. Oktober 2001
      MichaelBitalaLeopold,

      Idi Amin und andere Verbrecher
      Die neuen Herren Afrikas tyrannisieren die eigenen
      Völker genauso brutal wie früher die Kolonialmächte
      Seit Stunden geht es hier in Ruanda mit dem
      Geländewagen bergauf, seit Stunden terrorisieren uns diese kleinen Monster. Es sind Dutzende. Sie schreien, stürmen aus dem Gebüsch und klammern sich an den Wagen. Sie hängen am Kühlergrill, an den Fenstern, an den Türen, am Dachgepäckträger. Sie sind vielleicht vier, fünf Jahre alt, sie haben gerade mal die Kraft, nicht vom Auto zu fallen, aber irgendwann sieht man nicht mehr ihre riesigen braunen Augen oder ihre vom Hunger ausgesaugten Gesichter. Irgendwann sieht man nur noch die bösen Grimassen, die verrotzten Nasen und die kleinen, dreckigen Hände, die gegen das Blech trommeln oder den Fahrer an den Haaren ziehen. Irgendwann hört man nur noch das Betteln und den Husten, der schlimmer rasselt als die Motoren alter kongolesischer Taxis.
      Irgendwann verzweifelt man an dem elenden und vermutlich sehr kurzen Leben der Kinder, die hier im Dschungel unter Bananenblättern und Plastikplanen leben.
      Der Name des Flüchtlingslagers ist längst vergessen. Ebenso der Grund, warum die Kinder dorthin geflohen sind. Waren sie Hutu? Waren sie Tutsi? Waren sie aus dem Kongo oder aus Burundi? Es ist egal, weil es dem Rest der Welt auch egal ist. Weil es in Afrika Hunderte solcher Lager gibt und sie nicht die schlimmsten Beispiele für das Elend südlich der Sahara sind.
      Zwei Mark am Tag zum Leben
      Da gibt es besoffene Jugendliche, die Kalaschnikows und gefälschte Ray-Ban-Sonnenbrillen besitzen und die Menschen im Kongo oder in Sierra Leone ausrauben, vertreiben und zu Tode quälen, weil sie schon mit fünf oder sechs Jahren lernen mussten, wie man seinen Vater oder seine Mutter erschießt. Da gibt es Tausende von Elf- oder Zwölfjährigen, die ihre jüngeren Geschwister versorgen müssen, weil Aids, Malaria, Tbc oder Cholera die Eltern dahingerafft haben. Und da gibt es die vielen Millionen von Kindern, die als Erwachsene 114 und 32 nicht richtig zusammenzählen werden, weil ihre Familien heute kein Geld für die fast überall geforderten Schulgebühren haben. Ganz zu schweigen davon, dass die Mehrheit aller Afrikaner weniger als zwei Mark am Tag zum Leben hat. Dass die Mehrheit aller Afrikaner in Slums oder abgelegenen Hütten ohne Strom, Wasser, Toiletten und Ärzte lebt. Und dass die Mehrheit aller Afrikaner nichts zu bestimmen hat, wenn es um ihre eigene Zukunft geht.
      Der Zustand Afrikas am Anfang des 21.Jahrhunderts ist ein einziger Verstoß gegen die Menschenwürde.
      Und das gilt bis auf wenige Ausnahmen wie Botswana, Mauritius und eventuell Uganda für alle Länder. Den meisten Afrikanern geht es heute schlechter als vor 40 Jahren, schlechter als zu Beginn der Unabhängigkeit.
      Und das ist der eigentliche Skandal – so, als ob die Kolonialzeit ein Segen gewesen wäre. Damals wurden Millionen von Menschen ermordet oder ausgebeutet, gedemütigt und verprügelt. Und dann kam endlich die Freiheit – und brachte noch größeres Elend. Der nigerianische Gelehrte Linus Tomas-Ogboji schreibt in der Wochenzeitung African News Weekly stellvertretend für viele Länder: „Nigeria wird als das größte Land in die Geschichte eingehen, das direkt von der kolonialen Unterjochung in
      den kompletten Kollaps überging, ohne auch nur eine einzige Phase gehabt zu haben, in der es sich erfolgreich selbst regiert hat. So viele Versprechen, so viel Müll, solch eine Enttäuschung, solch eine Schande. Es macht dich krank.„Diesem Befund lassen sich ein paar Zahlen hinzufügen:
      Afrika besitzt mehr als die Hälfte des Goldes weltweit,
      90 Prozent des Kobalts, 50 Prozent der Phosphate, 40 Prozent des Platins, 70 Prozent des Kakaos,
      60 Prozent des Kaffees. Hinzu kommen die vielen Diamanten,
      die Millionen von Hektar Farmland und das gewaltige Potenzial für Touristen – und zwar nicht nur in Südafrika, Kenia oder Tansania, sondern auch in Ruanda, Kongo, Äthiopien, Eritrea, Mosambik, Elfenbeinküste oder Madagaskar. Diese Länder bieten eine atemraubende Natur – Landschaften, die Europa im Vergleich damit wie eine Ödnis erscheinen lassen.

      Doch Afrika ist heute in vielen Gegenden wieder so
      unzugänglich wie vor mehr als hundert Jahren. Riesige Landstriche, die zusammengenommen mehr als die doppelte Fläche Europas haben, können nicht mehr bereist werden.
      Jeder, der die großen Städte verlässt und durch das Hinterland im Kongo fährt oder durch Sierra Leone, Guinea, Liberia, Burundi, Sudan
      oder Angola, riskiert sein Leben. Nicht einmal die Einheimischen wissen, was 50 Kilometer von ihrem Dorf entfernt geschieht. Weil es fast keine Straßen, Autos oder Boote gibt – und weil sich vor lauter Soldaten oder Rebellen niemand vor die Hütte traut.
      Warum ist das so? Wer ist schuld am Zustand Afrikas?
      „Schuld sind die afrikanischen Führer„,
      sagt der ghanaische Wirtschafts- und Geschichtsprofessor George Ayittey. Er gehört zu einer neuen Generation afrikanischer Intellektueller, die im Gegensatz zu vielen anderen Wissenschaftlern nicht mehr nur die Sklaverei und die Kolonialherrschaft für das Elend des Kontinents verantwortlich macht. Ayittey schreibt in seiner Studie „Africa in Chaos„: „Die afrikanischen Führer sind inzwischen so weit von den Menschen entfernt, dass sie diese als Fremde betrachten. Sie sind so exzessiv von ihrer Selbstsucht getrieben, dass sie die Interessen der Menschen längst vergessen haben. Sie sind nur noch schwer von den ehemaligen Kolonialherren zu unterscheiden.„

      Sieht man sich die Geschichte Afrikas von der Kolonialisierung bis heute an, dann erkennt man, dass es sich um eine einzige Tragödie für die afrikanische Bevölkerung handelt, dass sie auch durch die Unabhängigkeit nicht befreit wurde. Im Gegenteil:
      Die Menschen wurden von ihren eigenen Staatschefs ein zweites Mal unterworfen, gedemütigt und ausgebeutet – und zwar mit Hilfe des Westens und des Ostens –, so massiv, dass viele Länder heute kollabiert sind oder kurz vor dem Kollaps stehen.
      Prügel mit der Nilpferdpeitsche
      Henry Morton Stanley hat in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Kongo erforscht. In seinem Tagebuch schreibt der Abenteurer und Sensationsreporter: „In jedem freundlich blickenden Eingeborenen lese ich das Versprechen, dass er mir helfen will, ihn aus dem Zustande der Unproduktivität, in welchem er jetzt lebt, zu befreien. Ich betrachte ihn etwa mit dem selben Interesse wie ein Landmann seinen kräftig gebauten Sohn.„
      Das war im Vergleich zur Einschätzung anderer Europäer recht freundlich. Oft sahen sie in den Afrikanern minderwertige Wesen, irgend etwas zwischen Tier und Mensch, das nackt im Urwald lebt und brutal ist.
      Der belgische König Leopold II. hat nicht zuletzt deshalb den Kongo als Privatbesitz bekommen, weil er die anderen europäischen Mächte und die USA überzeugen konnte, dass es ihm um die „Zivilisierung„ der Kongolesen gehe. Dass es damals hoch entwickelte Kulturen gab, dass es zum Beispiel bei den Zulu, in einzelnen Königreichen des Kongos und auch in Westafrika differenzierte Formen von Demokratie, Gewaltenteilung und Herrschaftskontrolle gab, wurde von fast niemandem wahroder ernst genommen.
      Welche Tragik liegt denn auch in den Worten Wobogos, des König von Mossi im Gebiet des heutigen Burkina Faso, mit denen er den Chef der französischen Armee zum Verlassen seines Reichs aufforderte: „Ich weiß, dass Sie behaupten, mir bei der Organisation meines Landes helfen zu wollen. Aber ich finde mein Land gut, so wie es ist. Ich brauche Sie nicht. Also, betrachten Sie sich als glücklich, dass ich nicht befehle, Ihnen den Kopf abzuhacken. Verschwinden Sie jetzt, und vor allem: Kommen Sie nie mehr zurück.„
      Was mit dem König geschah, ist nicht bekannt. Fest steht aber, dass solche Drohungen nutzlos waren. Für die Europäer war Afrika eine Schatzinsel, die unzivilisierten Wesen gehörte. Wer an deren unvorstellbaren Reichtum kommen, wer deren Gold, Tropenhölzer, Erze und Kautschuk haben wollte, musste sie unterwerfen. So wurde der Kontinent 1884/85 mit Bleistift und Lineal aufgeteilt – ohne dass ein einziger Afrikaner mit am Tisch gesessen hätte.
      In ihrer schlimmsten Form geschah die Kolonialisierung im Kongo. Die weißen Schergen Leopolds II. prügelten die Menschen mit der Nilpferdpeitsche oder
      hackten ihnen die Hände ab, wenn sie nicht genügend Kautschuk oder Elfenbein aus dem Urwald brachten. Es gibt Bilder, die mannshohe Körbe voller Gliedmaßen zeigen. Es wird geschätzt, dass die Einwohnerzahl des Kongos zwischen 1885 und 1908 um mehr als 10 Millionen Menschen reduziert wurde.
      Als dieses Verbrechen in Europa bekannt wurde, entstand die erste Menschenrechtsbewegung weltweit. Sie hatte zur Folge, dass der König, der Afrika nie bereist hat, seine Kolonie an den belgischen Staat verkaufen musste.
      Aber auch danach wurde das Leben für die Kongolesen nicht viel besser. Die Ausbeutung und Unterdrückung ging weiter, und zwar auch in den englischen, portugiesischen, deutschen oder französischen Gebieten.
      Trotz des Terrors und der Morde lehnten sich die Afrikaner im Laufe der Zeit immer stärker gegen die Besatzer auf. Natürlich wurden Freiheitskämpfer wie die Mau Mau in Kenia grausam von den Briten verfolgt. Es wurden ganze Dörfer niedergebrannt, um auch die Sympathisanten zu bestrafen. Aber im Grunde wurden diese Buschkämpfer lange Zeit nicht als wirkliche Bedrohung wahrgenommen. Sie waren, wenn überhaupt, aufmüpfige Halbstarke, denen man mit einer Tracht Prügel beibringen musste, wer der Herr im Haus ist.
      Im Kongo ging es sogar so weit, dass die Belgier noch 1959 glaubten, das Land erst in ungefähr 30 Jahren in die Unabhängigkeit entlassen zu können, weil die Kongolesen nicht zur Selbstverwaltung fähig seien. Da aber auch die Briten und Franzosen zu diesem Zeitpunkt viele Kolonien aufgeben mussten, da sie den Freiheitsdrang der Menschen nicht mehr zügeln konnten, wuchs der Druck auf die Belgier. Schon ein Jahr später zogen sie überstürzt ab.
      Als das Land 1960 unabhängig wurde,
      gab es gerade mal 30 Kongolesen mit Hochschulabschluss. Es gab keine afrikanischen Offiziere, Ingenieure oder Ärzte. Von den damals etwa 5000 leitenden Angestellten im öffentlichen Dienst kamen drei aus dem Kongo. So viel zum Versprechen Leopolds II., die Afrikaner zu zivilisieren.
      In anderen Ländern sah es nicht besser aus: In Tansania gab es 16 Hochschulabsolventen, in Guinea-Bissau hatten 14 Einheimische einen Abschluss, 97
      Prozent der Bevölkerung waren Analphabeten. Als die Portugiesen 1974 abzogen, zerstörten sie zuvor das Nationalarchiv.
      Zwar wurden die meisten Länder schon Anfang der Sechziger in die politische Unabhängigkeit entlassen, die Kolonialmächte sicherten sich aber zuvor noch langfristig die wirtschaftliche Macht. In der Zentralafrikanischen Republik dominierten nach dem Abzug der Franzosen fünf große Firmen und 120 kleinere Unternehmen in französischer Hand die Landwirtschaft, den Handel, den Transport und den Minensektor. Im Kongo wurde der erste und bislang einzige demokratisch gewählte Ministerpräsident, Patrice Lumumba, auf Betreiben Belgiens, Großbritanniens und der USA von belgischen Söldnern erschossen und im Urwald in Säure aufgelöst.
      Ihm wurde unterstellt, dass er sämtliche Betriebe, in die diese Länder investiert hatten, verstaatlichen wollte.
      Lumumba galt als Kommunist, und das war zu Zeiten des Kalten Kriegs ein Todesurteil.
      Da fast alle Afrikaner von der wirtschaftlichen Macht ausgeschlossen blieben, da sie nur in der Politik, im Militär oder in der Verwaltung Karriere machen
      konnten und da die meisten keine vernünftige Ausbildung hatten, versanken viele Länder schon bald im Chaos. Es war die Zeit, als Soldaten wie Mobutu im Kongo oder Bokassa in der Zentralafrikanischen Republik die Macht mit Hilfe der USA und der ehemaligen Kolonialmächte an sich reißen konnten: weil sie Verbündete gegen die Sowjetunion waren, und weil sie versprachen, mit der Korruption, der Ineffizienz und dem Missmanagement aufzuräumen und die wirtschaftlichen Interessen ihrer Schutzherren zu wahren.
      Schon bald aber zeigte sich, dass sie noch korrupter, inkompetenter und brutaler waren als die ersten afrikanischen Herrscher nach der Unabhängigkeit, die sie gestürzt hatten.
      Die Machtübernahme –und das gilt besonders für Siad Barre in Somalia, Mengistu Haile Mariam in Äthiopien,
      Idi Amin in Uganda oder Samuel Doe in Liberia – lief immer nach dem gleichen Muster ab: Die neuen Herrscher rissen alle Macht an sich, und zwar das Militär, die Verwaltung, die Polizei, die Justiz, den Zoll und das Bankwesen, und verwandelten die Staaten in ihr Privateigentum – so wie es schon Leopold II. mit dem Kongo getan hatte. Alle anderen, die nicht zum engen Machtzirkel gehörten, wurden ausgeschlossen.
      Wer sich dagegen auflehnte, wurde verfolgt, eingesperrt und umgebracht. Die afrikanischen Herrscher, die unter den Kolonialmächten gelitten hatten, übernahmen deren Machtsystem und pervertierten es. Sie bauten fast keine Schulen, keine Universitäten, keine Krankenhäuser, keine Straßen und keine wirtschaftlichen oder technischen Infrastrukturen. 1960 gab es zum Beispiel im Kongo 50000 Kilometer Straße, heute sind es noch 5600 Kilometer. Damals konnten Länder wie Sierra Leone, Kongo, Tansania oder Sambia Lebensmittel exportieren, heute sind sie auf Lebensmittelhilfe angewiesen. Wenn überhaupt etwas in die Staaten investiert wurde, dann fast ausschließlich mit dem Geld aus dem Westen oder Osten.
      Marodierende Banden
      Die Despoten konnten machen, was sie wollten. Sie konnten wie Mobutu Gegner in Fußballstadien erschießen lassen oder wie Bokassa Kinder ermorden. Wurde einer dieser Diktatoren gestürzt, verwandelte sich der Nachfolger in kurzer Zeit zum gleichen Tyrannen. Den Schutzmächten war das egal, solange ihre wirtschaftlichen Interessen gewahrt blieben. Dafür gab es großzügige Kredite aus Amerika, Europa oder der Sowjetunion, und jeder wusste, dass dieses Geld unterschlagen wurde.
      Da ist es auch kein Wunder, dass Giscard d’Estaings
      Vertrauter Bokassa so besoffen von seiner Macht war, dass er sich 1977 zum Kaiser krönen ließ.
      George Bushs Freund Mobutu hingegen wollte kein Kaiser sein. Er war Gott. Im Fernsehen ließ er sein Konterfei jeden Abend als göttliches Antlitz auf einer Wolke einschweben. In Ländern wie Guinea, Simbabwe, Kenia oder Togo muss auch heute noch in jedem Kiosk, in jedem Lokal und in jedem Geschäft das Porträt des jeweiligen Staatschefs ausgestellt werden.
      Anfang der Neunziger wurde selbst dem Rest der Welt klar, dass irgendetwas grundlegend schief gelaufen war mit Afrika. In nur vier von 54 Staaten gab es demokratisch gewählte Regierungen. In Somalia gab es nicht einmal mehr einen Staat, es gab keine Polizei, keine Verwaltung und kein Militär mehr. Hier bekriegten sich Diebe, Banditen und so genannte Warlords,
      weil Siad Barre das Land so heruntergewirtschaftet und ausgeplündert hatte, dass es nach seinem Sturz einfach zusammenbrach. Der Ausbruch vieler Bürgerkriege zu Beginn und Mitte der Neunzigerjahre hatte zwei Gründe. Zum einen zogen sich mit dem Ende des Kalten Kriegs die Schutzherren der Despoten zurück, weil Afrika keinen strategischen Wert mehr hatte. Zum anderen waren die Länder nach drei Jahrzehnten Diktatur so am Ende, dass sie wie Sierra Leone, Liberia, Somalia oder Kongo einfach zusammenbrachen.
      Als Mobutu 1997 gestürzt wurde, war die katholische Kirche die einzige landesweite Institution, die im Kongo noch funktionierte.
      Doch auch mit dem Ende der Despoten änderte sich die Lage der meisten Menschen nicht. Im Gegenteil, sie stürzten oft noch tiefer ins Elend. Die Neunzigerjahre werden in die afrikanische Geschichte als der Beginn der Herrschaft von marodierenden Verbrecherbanden eingehen. Diese nennen sich
      „Rebellen„ und ermorden – wie in Sierra Leone, Liberia oder im Kongo – die Zivilbevölkerung, weil sie an die Diamanten-, Kupfer- oder Goldminen kommen wollen oder an die Edelhölzer und Mineralien. Und da im Rest der Welt freie Marktwirtschaft herrscht, können sie ihre Beute ungehindert verkaufen.
      Kontinent der Kinder
      Jedes afrikanische Land, das nach der Unabhängigkeit ins Chaos gestürzt wurde, hatte nur ein Problem: Herrschercliquen, die die Macht nicht teilen wollten, die die Bevölkerung oder zumindest große Teile der Bevölkerung von jeder Mitbestimmung und von jeder Teilnahme am Reichtum ihres Landes ausgeschlossen haben.
      Das gilt selbst für den Völkermord in Ruanda, wo seit Jahrzehnten abwechselnd die Hutu oder Tutsi geherrscht und sich gegenseitig ausgegrenzt und unterdrückt haben. Das gilt selbst für ein angeblich so stabiles Land wie Kenia, das zwar noch nie einen Bürgerkrieg erlebt hat, aber seit mehr als 20 Jahren von Präsident Daniel arap Mois Regierung so heruntergewirtschaftet wird, dass es heute die schwerste Krise seit der Unabhängigkeit erlebt. Das gilt auch für Simbabwe, wo der greise Präsident Robert Mugabe nicht nur den Weißen, sondern fast allen Simbabwern den Krieg erklärt hat, weil sie ihn nach
      mehr als 20 Jahren endlich loswerden wollen.
      Heute weiß niemand, wie es mit Afrika weitergehen soll. In mehr als einem Dutzend Ländern herrscht Krieg, in mehr als zwei Dutzend Ländern steht der Staat davor zu zerfallen oder ist schon zerfallen. Europa, die USA, die Weltbank und der Internationale Währungsfond ziehen sich immer mehr aus dem Kontinent zurück, zu hoffnungslos sind die Perspektiven, heißt es, zu enttäuschend die Erfahrungen.
      Als ob es jemals ein Erfolgsmodell gewesen wäre, korrupte Diktatoren zu stützen und mit Geld voll zu pumpen.
      Von westlichen Gebern wird geschätzt,
      dass auf die Konten ehemaliger oder derzeitiger Machthaber so viel Geld transferiert wurde, dass damit leicht alle Auslandsschulden Afrikas bezahlt werden könnten.

      Warum aber sollten die betrogenen Afrikaner
      für die Last ihrer verantwortungslosen Regierungen aufkommen? Warum sollten für die Kreditgeber andere Regeln gelten als für Investoren in der freien Wirtschaft?
      Wer, ohne zu überlegen, in völlig marode Betriebe investiert, kann sehr leicht Geld verlieren. Wer es zurückhaben will, sollte es bei denen holen, die es geklaut haben.

      Doch auch ohne die Last der Schulden sähe die Zukunft
      der Afrikaner erbärmlich aus. Wie soll sich ein Kontinent aus seinem Elend retten, in dem fast die Hälfte der Erwachsenen nicht lesen oder schreiben kann und ein Großteil der Kinder keine Schulen besucht? Diejenigen, die das Glück haben, ausgebildet zu werden, müssen sich nicht selten ein Buch in einer Schule teilen. An den Universitäten in Kinshasa oder Kisangani gibt es nicht einmal Stühle.
      Und was Schülern in Ländern wie Kenia beigebracht wird, ist ein ebenso großer Skandal.
      Hier dürfen Kinder fast nur auswendig lernen, eigene Gedanken sind nicht erlaubt. Wer dagegen verstößt, wird von den schlecht ausgebildeten, unsicheren Lehrern mit Zustimmung der Eltern verprügelt – es könnte sonst passieren, dass ein selbstständig denkender Nachwuchs erkennt, wie er von den Herrschenden betrogen wird.
      Der ghanaische Wirtschaftsprofessor George Ayittey bezeichnet die Ausbildungssysteme der meisten afrikanischen Länder als „intellektuelle Barbarei„.
      Nein, es gibt keine Hoffnung auf Besserung, auch wenn sich dies – bis auf die meisten afrikanischen Führer – die ganze Welt wünschen würde.
      Schon heute sind fast 50 Prozent aller Afrikaner jünger als 14 Jahre. Und dieses Durchschnittsalter wird sich nicht nur durch die Kriege weiter radikal senken, sondern auch durch die schlechte Gesundheitsversorgung und Krankheiten wie Aids und Malaria, deren Todesraten sich kein Mensch mehr vorstellen kann. Dann wird Afrika der Kontinent der Kinder sein. Und dann wird wohl wieder die Welt eingreifen, um diese unzivilisierten Wesen zu erziehen.
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 18:47:37
      Beitrag Nr. 237 ()
      #236

      Die "junge welt" hätte zur Verdeutlichung auch auf den ehemaligen Präsidenten Eisenhauer verweisen können:

      Der hatte in seiner Abschiedsrede 1961 nicht nur vor der Macht des militär-industrieellen Komplexes gewarnt sondern auch beklagt, daß kein amerikanischer Präsident frei sei, sich des Einflusses Israels zu entziehen.
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 19:07:16
      Beitrag Nr. 238 ()
      Erika007; 1961 ;), da können wir uns auch alle noch sehr gut erinnern !
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 22:38:57
      Beitrag Nr. 239 ()
      #236 principessa

      afrika, ein geschundener kontinent,
      ein fürchterliches trauerspiel
      :cry: :cry: :cry:
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 22:46:58
      Beitrag Nr. 240 ()
      ...hi Antigone , Du lieferst schöne Stichworte, wäre nicht
      auch noch eine Wirklichkeitsreform sowie eine Möglichkeitsreform dringenst von nöten? ...und zwar auf allen Gebieten... :D
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 22:57:15
      Beitrag Nr. 241 ()
      240:

      mega::laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:

      Nicht nur antigone schätzt die neue Knopfleiste sehr...:D :D :D :D :D :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :D
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 10:09:26
      Beitrag Nr. 242 ()
      mit koch in den krieg?
      ist berlin doch weimar?

      Zeitung: CDU-Politiker wollen Kanzler abwählen

      Die Opposition fährt weiter schwere Geschütze gegen die Bundesregierung auf. Politiker der CDU haben sich für ein konstruktives Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ausgesprochen, berichtet die "Bild am Sonntag".
      Böhr: Schröder sitzt auf Dampfkochtopf
      "Schröder sitzt auf einem Dampfkochtopf. Er beschwört ein konstruktives Misstrauensvotum geradezu herauf", sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende Christoph Böhr dem Blatt. Er verwies auf die jüngste Sitzung der SPD-Bundestagsfraktion, auf der jede Stimme der Vernunft gnadenlos niedergemacht worden sei.

      Umfrage - SPD in neuem Tief
      Wissmann fordert Misstrauensvotum
      "Bundeskanzler Schröder hat Deutschland ohne Not innerhalb der Nato und des UN-Sicherheitsrats isoliert", sagte der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, Matthias Wissmann (CDU). "Die weitsichtigen Mitglieder in der SPD-Bundestagsfraktion und bei den Grünen (sollten) den Mut aufbringen, durch ein konstruktives Misstrauensvotum im Deutschen Bundestag dem außenpolitischen Amoklauf von Gerhard Schröder ein Ende zu setzen." Schröder hat sich im Konflikt um die Abrüstung Iraks gegen einen Militärschlag festgelegt und dafür scharfe Kritik der USA geerntet.

      Misstrauensvotum: Kohl löste 1982 Schmidt ab
      Der Bundestag kann dem Bundeskanzler sein Misstrauen aussprechen, indem er mit der Mehrheit seiner Abgeordneten einen Nachfolger wählt. Auf diesem Weg löste Helmut Kohl (CDU) 1982 den SPD-Bundeskanzler Helmut Schmidt ab. Seit der Wahl am 22. September hat die rot-grüne Koalition eine knappe Mehrheit von 306 Abgeordneten. Für eine absolute Mehrheit sind 302 Stimmen nötig. Ein Misstrauensvotum gegen Schröder wäre erfolgreich, wenn mindestens sieben Abgeordnete von Rot-Grün für einen Kanzlerkandidaten der Union votieren.

      t-online.de

      wessen interessen vertritt diese opposition? mit merkel und schäuble in den krieg? die rüstungslobby um strauss jun., hunzinger u.a. scheint ganze arbeit geleistet zu haben. wird der kalte putsch, der bush an die macht gebracht hat, in deutschland wiederholt?
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 10:17:03
      Beitrag Nr. 243 ()
      ach ja: quelle ist t-online.

      und hatte nicht rumsfeld kürzlich davon gesprochen,
      dass diese regierung weg müsse. :eek:

      danke herr wissmann, ich wusste gar nicht, dass sie auf der lohnliste von herrn rumsfeld stehen. darf man das jetzt annehmen?
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 10:33:47
      Beitrag Nr. 244 ()
      @ antigone.es ist schön zu sehen, wie du auf die gleiche Einschätzung der Lage kommst, wie ich :). weniger schön ist die Lage selbst :(.

      Um die Motivation der Gegenseite zu verstehen, versetze ich mich gerne in deren Köpfe. Als US-Stragetge wäre es mein Ziel, unliebsame Regierungen abzusetzen und diese durch willige Vasallen zu ersetzen.Frankreich scheidet für ein solches vorhaben aus, da hier die Regierung zu stark ist.Ein unübersehbares Indiz hierfür ist die seit etwa 3-4 Wochen praktisch identische Sprachregelung in der Irak-Frage bei CDU/CSU und Bush-Regime. Sowas funktioniert in Unternehmen nur durch Anordnung von oben und entsprechenden Absprachen.

      Denkbar wäre ein Szenario nach dem Motto: Ich bringe Euch an die Regierung und ihr Macht dafür in Deutschland meine Politik. Geld musste sicher dafür fließen. Der CDU geht`s ja nach dem Aderlass in der Parteispendenaffäre nicht gut.

      Für ein Misstrauenvotum fehlen dennoch einige Stimmen, da CDU/CSU und FDP nun mal keine Mehrheit im Bundestag haben. Ich gehe daher davon aus, dass noch einige unzufriedene SPD-Abweichler gekauft werden (z.B. Scharping). Wäre nicht das erste mal....und schon haben wir den US-gesteuerten Putsch.

      Dann wird es aber erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Zeit, über das Widerstandsrecht nachzudenken.
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 12:59:04
      Beitrag Nr. 245 ()
      punk - es ist skandalös, das spiel, das hier gespielt wird.

      hab dem wissmann eben ne mail geschickt:



      Empfänger: matthias.wissmann@cdu.de
      Datum: 16. Feb 2003 12:52

      Betreff: ein herzliches dankeschön

      möchte ich ihnen zurufen.

      wie ich heute der presse entnehme, sind sie daran interessiert, die angebliche isolation deutschlands aufzuheben und an der seite der kriegstreiber rumsfeld, bush, cheney und der dahinterstehenden rüstungsmafia
      lockheed martin und ihrer freunde hunzinger und co. undsoweiter

      die bundesrepublik deutschland in

      einen weltkrieg
      zu führen...

      ihre aufforderung zum misstrauensvotum gegen die regierung schröder kann ich anders nicht verstehen.

      ich bedanke mich bei der cdu, speziell ihnen, ihrer freundin im geiste merkel, ihrem freunde im geiste schäuble. ich hoffe, sie wissen sich mit dem christlichen c im namen - ähnlich wie die wahnsinnigen in washington - an der seite gottes.

      der herr möge derartige gotteskrieger beschützen.

      das handeln der opposition in kritischen zeiten
      wirft ein bezeichnendes licht auf die vorgebliche verantwortlichkeit von cdu politikern, denen offensichtlich keine schändlichkeit gegen das deutsche volk zu schade ist, nur um selbst an die macht zu kommen. sollten sie diesen schritt wagen, handeln sie gegen den erklärten willen dieses volkes.

      es käme der zustimmung der vorgängerpartei der cdu,
      des zentrums
      zum ermächtigungsgesetz gleich.

      pfui teufel.
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 13:00:03
      Beitrag Nr. 246 ()
      #245

      wieso diese Verherrlichung des Terrors?
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 13:02:09
      Beitrag Nr. 247 ()
      na, den offiziellen terror
      darf man doch bejubeln, nicht wahr?
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 13:03:25
      Beitrag Nr. 248 ()
      machst DU ja. Ungestraft. Also darfst Du es auch.
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 13:10:36
      Beitrag Nr. 249 ()
      bitte sehr aufmerksam lesen :)

      Wem gehört Deutschland?
      Die Profiteure der Staatsverschuldung

      aus dem TV-Magazin PANORAMA NDR 18.4.2002


      Rezept für Staatsverschuldung: Man nehme eine Billion Euro (das allein sind 1.000 Milliarden), packe noch einmal 226 Milliarden Euro drauf und füge weitere 737 Millionen Euro hinzu. Das ergibt eine dreizehnstellige Zahl: 1.226.737.000.000 Euro. So unvorstellbar hoch ist Deutschlands Schuldenberg, der übrigens pro Sekunde um weitere 1.300 Euro wächst.

      Seit Jahrzehnten tritt jeder neue deutsche Finanzminister mit dem Versprechen an, "den Haushalt zu konsolidieren", also zu sparen - und dreht stattdessen einfach weiter an der Schuldenschraube. Und jetzt muss Deutschland immer neue Kredite aufnehmen, nur um die Zinsen und Zinseszinsen für die alten Schulden zu begleichen.

      Eine Republik auf Pump: schlecht für die Bürger, aber gut für die Banken. Denn die verdienen prächtig an der Staatsverschuldung, zum Beispiel Deutsche Bank, Dresdner Bank, Bayerische Hypo, die amerikanische Bank Morgan Stanley und viele andere Kreditinstitute. Ihnen gehört Deutschland.

      *
      Anmoderation Anja Reschke:

      Beim Baukonzern Holzmann war`s im März so weit, das Luft- und Raumfahrtunternehmen Dornier, der Papierkonzern Herlitz und der Medienmogul Kirch folgten im April. Alle mussten Insolvenz anmelden. 2002 - das Jahr der Rekordpleiten. Wer betroffen ist, ist verzweifelt, wer nicht betroffen ist, ist froh, es nicht zu sein. Dabei sind wir eigentlich alle verschuldet, und zwar heillos, mit einer unvorstellbar hohen Summe von 1 Billion Euro - das sind ganz nebenbei bemerkt schon mal Tausend Milliarden. Dann noch weitere 226 Milliarden obendrauf und noch ein paar Millionen hinterher. Denn die Bundesrepublik Deutschland selbst steht am tiefsten in der Kreide. Aber bei wem eigentlich? Das ist ein wohlgehütetes Geheimnis. Wer wissen will, wem diese Republik eigentlich wirklich gehört, tut sich schwer. Meine Kollegen sind der deutschen Schuldenspur gefolgt.

      Kommentar:

      Hans Eichel hat es eilig: In zwei Jahren will er Schluss machen mit der Schuldenpolitik seiner Vorgänger. Der Sparkommissar im Wettlauf gegen die rasende Staatsverschuldung. 10.000, 11.000, 12.000, 13.000 Euro. In den wenigen Sekunden, die Eichel morgens bis in sein Büro braucht, hat Deutschland schon wieder 80.000 Euro Schulden mehr. Deutschlands Schulden, eine unvorstellbare Summe: 1.226 Milliarden und viele Millionen Euro. Und sie tickt unbarmherzig weiter, die Schuldenuhr, die der Steuerzahlerbund aufgestellt hat.

      O-Ton Hans Eichel:
      (Bundesfinanzminister)

      "Da tickt eine Zeitbombe, und das heißt, wir haben durch Schulden in der Vergangenheit einen Großteil unserer Zukunft verfrühstückt. Und deswegen können wir so nicht weitermachen."

      Kommentar:

      Eine Nobeladresse im Frankfurter Norden. Hier sitzen die Leute, die Deutschlands Schulden managen. So effizient wie möglich Geld für den Bund beschaffen, die Aufgabe der Elitetruppe in der Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH. Ganze sieben Händler jonglieren hier mit den Staatsmilliarden. Hat der Bund etwa am Morgen zu wenig Geld, um seine Rechnungen zu bezahlen, wird das kurzerhand besorgt: Schnellverschuldung.

      O-Ton Thomas Weinberg:
      (Chefhändler, Finanzagentur)

      "Heute konkret war es zum Beispiel so, dass wir eine Summe von etwa vier Milliarden Euro im Markt aufnehmen mussten.

      Interviewer:

      "Also, die Bundesrepublik Deutschland braucht heute vier Milliarden Euro."

      Thomas Weinberg:

      "Wir rufen an, und wenn der Kontrahent eben grade dieses Volumen zur Verfügung hat, dann versuchen wir uns auf einen Zinssatz zu einigen. Und dann ist das Geschäft gemacht, und das Geld fließt in unsere Kassen."

      Kommentar:

      Geräuschlos und diskret werden Milliarden für Deutschland besorgt. Auch die schwindelerregenden Schuldensummen, die die Agentur auf dem Markt hin und her verschiebt, sind hier Alltag.

      O-Ton Gerhard Schleif:
      (Geschäftsführer, Finanzagentur)

      "An diese Zahlen gewöhnt man sich, ob da drei Nullen mehr dranhängen oder drei Nullen weniger, das geht in Fleisch und Blut über, das lässt einen nicht mehr schlecht schlafen."

      Kommentar:

      Auch nicht der Handel mit Schatzanweisungen, den langfristigen Schuldscheinen der Republik. Der Staat als Schuldner ist so begehrt, dass die Banken sich überbieten, um ihm Geld zu leihen.

      O-Ton Gerhard Schleif:

      "Wir haben heute zum Beispiel sechsmonatige Schatzanweisungen des Bundes verauktioniert. Das heißt. Wir bieten die einer bestimmten Bankengruppe an. Und wir wollten eigentlich fünf Milliarden aufnehmen, und die Banken haben uns Gebote für 17,3 Milliarden eingereicht."

      Kommentar:

      Denn für sie kann der Staat nicht genug Schulden machen: Die Banken - Profiteure der Verschuldung. Für jeden Kredit kassieren sie Zinsen und Provisionen, jedes Jahr zig Milliarden Euro. Ein Bombengeschäft und ganz diskret abgewickelt.

      Kein Wunder, dass die Liste der Gläubigerbanken nicht unbedingt an die Öffentlichkeit soll. Denn ihnen gehört Deutschland. Ganz oben die Deutsche Bank, dann Morgan Stanley, Dresdner Bank, Merrill Lynch - die Crème de la Crème der internationalen Hochfinanz. Kreditsummen und Zinsgewinne werden gehandelt wie Staatsgeheimnisse, Interviewanfragen zwecklos. Die Deutsche Bank: kein Kommentar. Die Dresdner Bank: kein Kommentar. Die Commerzbank: kein Kommentar. Die Banken kassieren, Eichel zahlt, der Steuerzahler haftet.

      O-Ton Hans Eichel:
      (Bundesfinanzminister)

      "Das machen wir jetzt seit über dreißig Jahren, zahlen auch nichts zurück. Wenn ein Kredit fällig wird, wird ein neuer aufgenommen, um den alten abzulösen."

      Kommentar:

      Die Chronik der Schuldenmacher:

      1971. Der letzte Aufstand der Anständigen. Bundesfinanzminister Möller tritt zurück. Der Grund: In zwei Amtsjahren ganze drei Milliarden Euro neue Schulden. Der Neue hält es nur ein Jahr aus. Karl Schiller sagte damals, er könne keine Politik machen unter dem Motto "Nach mir die Sintflut". Rücktritt wegen zwei Milliarden Neuverschuldung.

      1972. Der Nachfolger hatte weniger Skrupel: Finanzminister Helmut Schmidt machte fünf Milliarden Euro Schulden - und wurde Kanzler. Die Gesamtschulden von Bund, Ländern und Gemeinden damals: 91 Milliarden Euro.

      1974. Mit ihm ging die Schuldenparty richtig los: Hans Apel. Sorglos und unbekümmert der Aufbruch in den Schuldenstaat. Finanzminister Apels Bilanz nach vier Jahren: 33,5 Milliarden Euro Neuverschuldung.

      1978. Hans Matthöfer, der nächste Finanzminister, sorgt für noch verrücktere Schuldenrekorde. 56 Milliarden Euro Miese. Sein Kanzler: Helmut Schmidt. Und die CDU versprach, alles besser zu machen

      Wahlspot:

      "Lassen Sie uns den SPD-Staat stoppen."

      O-Ton Gerhard Stoltenberg:

      "Mit der hemmungslosen Schuldenmacherei der Regierung Schmidt/Genscher kann es so nicht weitergehen."

      Kommentar:

      CDU-Wahlsieg: Stoltenberg war nun selbst Kassenwart. Vorher große Worte und dann doch wieder neue Schulden: 75 Milliarden.

      1989. Theo Waigel und die deutsche Einheit - natürlich kreditfinanziert. Die Schulden explodierten: Waigels Horrorbilanz: 428 Milliarden Euro neue Schulden.

      1998 standen Bund, Länder und Gemeinden mit über 1,1 Billionen Euro in der Kreide. Heute sind es schon wieder 100 Milliarden mehr. Und auch in diesem Jahr macht Hans Eichel wieder neue Schulden: rund 21 Milliarden Euro nur für den Bundeshaushalt.


      Bad Homburg, eine Idylle. Hier wird über Eichels Schulden Buch geführt, in der Bundeswertpapierverwaltung. Schuldenverwaltung hieß die Behörde bis vor kurzem, doch das klang zu negativ. Überhaupt war früher vieles anders: Die Schulden wurden noch mit Tinte in dicke Folianten eingetragen. Das Schuldbuch aus einer Zeit, als die Staatsverschuldung noch zwischen zwei Buchdeckel passte. Heute ist der horrenden Schuldensumme nur noch mit Großrechnern beizukommen. Das Schuldbuch 2002 - eine Computerdatei. Und die Post an die Gläubiger muss schneller produziert werden, um mit der Verschuldung Schritt zu halten. Schuldscheinquittungen im Sekundentakt. Auch in Bad Homburg sind Deutschlands Schulden grauer Alltag.

      O-Ton Knut Kage:
      (Präsident, Bundeswertpapier-Verwaltung)

      "Wir streben keine höhere Bundesschuld an, etwa um Arbeitsplätze hier zu halten. Wir haben genug andere Aufgaben. Wir wollen ordentlich und flexibel weiterarbeiten."

      Kommentar:

      Ordentlich und flexibel in die Pleite. Viel Zeit bleibt Eichel nicht, um die Wende noch zu schaffen. Denn so bankrott ist der Staat: 752 Milliarden Euro hat sich allein der Bund seit 1980 geliehen. Das Geld wurde komplett gefressen von den 903 Milliarden Euro Zinsen, die er für diese Kredite zahlen musste.

      O-Ton Wolfgang Kitterer:
      (Schuldenexperte Universität Köln)

      "Die Schulden werden immer höher sein, auf Dauer, als das, was man sich durch Kredite erkauft hat. Das heißt, es ist ja jetzt auch schon festzustellen, dass die Defizite, die man macht, auf Dauer nicht ausreichen können, um die Zinslast abzudecken. Was bedeutet das wiederum? Dass man zusätzliche Zinslasten wiederum über Steuern finanzieren muss. Also resultiert aus der Staatsverschuldung letztlich nur eine höhere Steuerlast. Man hat niemandem etwas Gutes getan, es sei denn den Wertpapierhaltern."

      Kommentar:

      Eichel, der Schuldenkiller? Tatsächlich ist sein Sparprogramm nur ein ganz bescheidener Anfang. Denn das ist Deutschlands Schuldenberg: 1.200 Milliarden Euro. Was Eichel einsparen will, ist lediglich die Neuverschuldung - derzeit ganze 42 Milliarden. Vom Abbau des gigantischen Schuldenberges ist noch gar nicht die Rede.

      Jetzt hat Eichel versprochen, spätestens 2006 keinen Cent neue Schulden mehr zu machen. Doch ein Hintertürchen hält auch er sich noch offen.

      O-Ton Interviewer:

      "Sie legen Ihre Hand dafür ins Feuer, dass es 2006 eine Null gibt?"

      Hans Eichel:

      "Wir setzen alles daran. Alles, was wir tun können, tun wir. Was Sie nie im Griff haben, ist die Weltkonjunkturentwicklung. Wenn es eine große Rezession gibt, sieht natürlich die Welt anders aus."

      Kommentar.

      Der Schuldenuhr ist die Konjunktur egal, sie tickt unerbittlich weiter.

      O-Ton Friedrich Halstenberg:
      (ehem. Finanzminister NRW)

      "Es ist auch durchaus möglich, dass wir unsere Staatsfinanzen ganz zu Grund richten. Noch ein, zwei Jahrzehnte weiter in dieser Musik, dann gibt es einen anderen Staat."

      Bericht: Jochen Graebert, Max von Klitzing, Stephan Stuchlik

      *

      Ein vorbildlicher Service befindet sich auf der Internet-Seite von PANORAMA !


      1.226.737.000.000 Euro
      (1 Billion 226 Milliarden 737 Millionen)

      So unvorstellbar hoch ist Deutschlands Schuldenberg,
      der übrigens pro Sekunde um weitere 1.300 Euro wächst.
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 15:04:07
      Beitrag Nr. 250 ()
      #248 von HMHM 16.02.03 13:03:25 Beitrag Nr.: 8.627.262 8627262
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      machst DU ja. Ungestraft. Also darfst Du es auch.


      hmhm
      du hast nichts verstanden.
      der jubler bist du.
      es scheint dir allerdings der horizont
      für deine handlungen zu fehlen.
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 15:17:25
      Beitrag Nr. 251 ()
      Waffen- und Drogenhändler soll US-Bevölkerung überwachen:

      IAO

      Überwachte überwachen Überwacher

      So war das mit der lückenlosen und flächendeckenden Überwachung des Erdballs von den Militärtechnikern des Pentagon aber nicht geplant.

      Ein Journalisten wollte zeigen, wie leicht es in den USA schon heute ist, über jede Person völlig legal zahlreiche Informationen zu sammeln.

      John Poindexter, der für das Pentagon ein riesiges Überwachungssystem aufbaut, ist mit seinen eigenen Waffen geschlagen worden. Auf Webseiten im Internet kursieren zahlreiche persönliche Daten des amerikanischen Ex-Admirals. So wurden seine Telefonnummer, seine Adresse, die Namen seiner Nachbarn, der Kaufpreis seines Anwesens und sogar Satellitenfotos seines Hauses ins Netz gestellt, wie das Onlinemagazin Wired am Sonntag berichtete.

      Die meisten Angaben stammen von einem Zeitschriftenjournalisten, der damit zeigen wollte, wie leicht es in den USA schon heute ist, über jede Person völlig legal zahlreiche Informationen zu sammeln.

      Poindexter leitet die Pentagon-Abteilung Information Awareness Office IAO (zu Deutsch etwa Büro für Informations-Bewusstsein :eek: ), die Milliarden von Daten nach Mustern durchforsten will, um Terroristen zu fassen, bevor sie ihre Taten begehen können.

      (sueddeutsche.de/dpa)
      Zur Erinnerung
      Die Iran- Contra Affäre
      Quelle: www.iran-affaere.de
      Der geschichtliche Hintergrund:

      Der Kalte Krieg--Nach dem zweiten Weltkrieg bildeten sich zwei militärische und politische Großmächte. Auf der einen Seite die Sowjet Union mit ihren Satellitenstaaten wie zum Beispiel Jugoslawien, die damalige Tschechoslowakei, Ungarn usw. (der sogenannte Ostblock), auf der anderen Seite stand der Westen mit den Vereinigten Staaten als politischem Kern. Beide Großmächte hatten enormes Waffen -und Menschenpotential und versuchten ihren Einflußbereich soweit wie möglich auszudehnen.

      In Persien regierte ab 1963 der letzte Shah von Persien, Reza Pahlavi, der in seiner Politik westlich orientiert war. Der sich immer mehr in Opposition befindliche Klerus unter Führung des in Paris im Exil lebenden Ayatollah Khomeini, bekam durch diese nicht von allen Persern getragene Politik immer mehr Unterstützung in der Heimat. Der Shah mußte unter diesem Druck der Opposition in die Vereinigten Staaten flüchten. 1979 kehrte Khomeini aus dem Exil in Frankreich wieder nach Persien zurück und stürzte den damaligen Diktator. In diesem Zusammenhang wurde die amerikanische Botschaft in Teheran (Hauptstadt Persiens) von Khomeinis Anhängern zwei Jahre lang belagert. Neben anderen Maßnahmen die Geiseln zu befreien hat auch die

      US Regierung unter Präsident Carter Waffenangebote an Techeran gemacht um die Botschaft in Teheran frei zu bekommen (Oktober 1980). Die Republikaner beschuldigten Carter daraufhin die Geiseln freikaufen zu wollen, da die US Präsidentschaftswahlen kurz bevorstanden. Es gab Gerüchte, daß die Republikaner ihrerseits versuchten, die Geiseln bis nach den Wahlen in Gefangenschaft zu lassen, damit Reagan Präsident werde.

      Ungefähr zur gleichen Zeit kamen in Nicaragua die Sandinistas zur Macht, nachdem sie das vorherige Somoza Regime im Laufe eines Bürgerkriegs gestürzt hatten. Die Sandinistas versuchten die wirtschaftlich schlechte Situation Nicaraguas aufzubessern und wurden anfangs von den Vereinigten Staaten unterstützt, doch nachdem die U.S. Regierung begriff, daß sie es mit einer sehr links orientierten Organisation zu tun hatten, brachen sie ihre wirtschaftlichen Kontakte 1981 ab und begannen die Anti-Sandinista Guerillas, die sogenannten Contras zu unterstützen. 1982 schlossen die Sandinistas einen Hilfspakt mit der damaligen Sowjetunion, was die Amerikaner beunruhigte.

      1986 flog die sogenannte Iran-Contra Affäre auf, in der das NSC (National

      Security Council) und das CIA (Central Intelligence Agency) amerikanische Waffen an den Iran verkauften als gerade der Iran-Irak Krieg stattfand. Als ein angeblich neutrales Land hätten die USA gar keine Waffen senden dürfen. Den Erlös ($30 Mio.) ließen sie den Contra Rebellen zukommen. Vorerst wurden die

      Waffen an die Iraner auf Vorschlag der Israelis verkauft um die Beziehung zwischen Iran und USA zu bessern und auch um amerikanische Geiseln aus dem Libanon zu befreien, außerdem wollte man die Politik des Iran wieder in westliche Richtung lenken.

      Obwohl US Präsident Ronald Reagan dagegen war, stellte der US Congress ein Gesetz namens Boland Amendment auf, das jegliche Hilfe für die Contras seitens einer US Staatsbehörde verbietet (von Dezember 83-September 85). Das Boland Amendment deckte das NSC jedoch nicht ab und so konnte es die Staatsverwaltung Reagans umgehen. National Security Advisers Robert McFarlane und John Poindexter konnten durch das NSC noch einiges an Geld aufbringen, dieses Unternehmen wurde von Lieutenant Colonel Oliver North überwacht. North und McFarlane waren es auch, die Waffen in den Iran brachten trotz des US Waffen Embargos.

      Die Rolle des CIA:

      Der damalige CIA Director William Casey unterstützte Reagan und seine Contra Politik, allerdings mußten die Contralieferungen geheim bleiben. Casey beauftragte Oliver North und Richard Secord zum Waffenschmuggel und zur weiteren Unterstützung der Contras. Außerdem wurden durch die Hilfe des CIA Drogen von Latein Amerika in die USA geschmuggelt und erhielten für das Liefern von Waffen und finanzieller Unterstützung Kokain (drugs-for-guns arrangement). Die Fluggesellschaft die man dafür benutzte wurde Southern Air Transport (S.A.T.) genannt. Für die Abwicklung dieses Deals verwendete man stets Landebahnen in Costa Rica, nahe der nördlichen Grenze zu Nicaragua, die nicht kontrolliert wurden (veraltete Radargeräte etc.). Auch Honduras und Guatemala wurden in die Unterstützung der Contras durch die USA miteingebunden. Honduras stellte den Contras Stützpunkte zur Verfügung um von dort aus gegen die Sandinistas vorgehen zu können. Honduras hat auch unter dem Einfluß des CIA die illegal gelieferten Waffen reingewaschen und an die Contras weitergegeben. Als im Oktober 1986 ein Flugzeug des CIA nach Nicaragua fliegen wollte um die üblichen Geschäfte abzuwickeln, wurde es von Soldaten der Nicaragua Regierung abgeschossen. Der einzige überlebende, Eugene Hasenfus, wurde gefangen genommen und gestand im Auftrag der CIA gehandelt zu haben.

      Ungefähr zur selben Zeit, im November 1986, berichtete eine libanesische Zeitung etwas von Waffengeschäften zwischen den USA und dem Iran. Daraufhin mußte die Staatsverwaltung unter Reagan die Lieferungen einstellen. Noch im gleichen Monat kündigte Poindexter, North wurde entlassen. Staatsanwalt Lawrence E. Walsh wurde beauftragt, die Affäre zu untersuchen, der dann auch Klage gegen die meisten Hauptakteure erhob.

      Die Untersuchungen ergaben, daß sowohl Präsident Reagan als auch Vize Präsident George Bush vom Waffenhandel mit dem Iran wußten. Auch CIA Director William Casey, Lt. Col. Oliver North und die National Security Advisers Robert McFarlane und John Poindexter wußten davon.

      North beauftragte Carl Channell und Richard Miller, von reichen Amerikanern Millionen einzutreiben mit Hilfe eines illegalen Steuerfreiheitsprogrammes. Dieses Geld wurde in Schweizer Bankkonten von Richard Secord und Albert Hakim gewaschen (über $47 Mio., Lake Resources Inc.). Außerdem versuchten die Amerikaner Taiwan, Südkorea und Saudi Arabien für die Unterstützung der Contras zu gewinnen.

      Reagan wollte ursprünglich das Weiterleiten der Gelder an Nicaragua zulassen obwohl es illegal war, Poindexter brachte die Geschäfte in Gange, im Glauben daß keinerlei Gesetz verletzt wurde. Auch North behauptete, er habe nichts von einer Gesetzeswidrigkeit gewußt.

      Nach dem Abschuß des CIA Flugzeuges leugneten CIA Mitglieder Clair George, Alan Fiers ,Jr., und Duane Clarridge einen Zusammenhang mit Contra Unterstützungen.

      Channell und Miller bekannten sich schuldig, Steuerbetrug betrieben zu haben, McFarlane wurde verurteilt wegen Zurückhaltens von Informationen, Poindexter wurde schuldig befunden sowohl für Meineid als auch für Zerstörung von Beweismitteln, genauso wie North.

      CIA Director William Casey konnte aufgrund eines Gehirntumors nicht einvernommen werden.

      Insgesamt wurden 14 Personen angeklagt, elf davon wurden verurteilt, zwei wurden begnadigt, eine Anklage wurde fallengelassen.

      Trotz aller Untersuchungen konnte nie bewiesen werden, daß sowohl Ronald Reagan als auch George Bush in diese Affäre involviert waren.

      Als Bush Präsident wurde, begnadigte er alle Verurteilten.:eek:

      Läßt man diesen Skandal Revue passieren, so stellt sich die Frage wie weit ein Staat in der Wahrung seiner eigenen Sicherheitsinteressen gehen darf. An diesem Beispiel sieht man, daß versucht wurde durch die Unterstützung der Contras in Nicaragua den Einfluß der Kommunisten auszuschalten, um dem damaligen Feind UdSSR nicht die Möglichkeit militärischer Basen zu geben. Obwohl man dafür Verständnis aufbringen kann, war die Vorgangsweise sehr fragwürdig, da einerseits die Eigenständigkeit eines Staates mißachtet wurde und andererseits auch eigene Gesetze nicht eingehalten und umgangen wurden. Auch die

      Vorgangsweise Jimmy Carters mit den Waffenlieferungen an den Iran, um die

      Geiseln freizukaufen, scheint insofern wert diskutiert zu werden, als vor dem Hintergrund der Wahlen sich widersprüchliche Äußerungen finden, die einerseits

      behaupten, daß der Zweck nicht in erster Linie humanitär war, sondern wahltaktische Gründe hatte. Genauso fragwürdig sind auch Aussagen der Republikaner, denen die Freilassung der Geiseln vor den Wahlen ungelegen war.

      Meiner Meinung (des Autors dieses Artikels, nicht vom Punk ;) ) nach hätten die Amerikaner früher handeln, und nicht zur Wahrung ihrer eigenen Interessen die eigenen Gesetze mißachten sollen.
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 16:50:47
      Beitrag Nr. 252 ()
      aus der basler zeitung, vom 14.02.`03, s. 55; ein wörtlich zitierter abschnitt von:


      georg kreis: prof. für geschichte an der uni basel und leiter des europainstitutes



      wer den "preis" dieses krieges zahlen muss


      "... ein preis, der im übrigen in der bisherigen aufzählung noch gar nicht genannt worden ist, muss in jedem szenario -ob kurz oder lang- auf jeden fall bezahlt werden:

      die schwächung der uno und die unterminierung des völkerrechts


      schon jetzt muss man sich die augen reiben über die frivole und unverfrorene art , wie die "superpower" vorweg erklärt, sich über die im system der kollektiven sicherheit erarbeiteten beschlüsse
      hinwegzusetzen falls sie nicht den plänen der
      "us -administration" entsprächen



      die skrupellose verletzung des "rule of low" bereits mit dem gefangenenlager in guantanamo erprobt ,

      die meinung, sich selbst zum gesetz machen zu können, wird n a c h a h m e r finden!


      die windschleusen der willkür werden sich weiter öffnen.

      nach jahrzehnten gemeinsamer bemühungen um domestizierung des ewigen hangs zu alleingängen und um entwicklung einer

      nichtkriegerischen konfliktkultur d r o h t nun erneut "the arrogance of power" (us-senator,fullbright,`66) ,
      w i l d e s t e r u n i l a t e r a l i s m u s in kombination mit u n g e b r e m s t e r l u s t auf p r ä v e n t i v k r i e g ,

      die gewalttätige variante dessen, was die welt z.b. im falle des kyoto - protokolls zum klimaschutz bereits erlebt hat.

      die amerikanische regierung betreibt im namen derusa und der "freien Welt" u t e r d e m d e c k m a n t e l der " s e l b s t v e r t e i d i g u n g " mit missionarischem fundamentalismus und wirtschaftlichen absichten:


      g l o b a l e h e g e m o n i a l p o l i t i k..."



      cu

      rightnow
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 17:16:08
      Beitrag Nr. 253 ()
      endlich hoffnung, dass sich etwas tut!

      es werden sich wohl 6 oder 7 aufrechte sozialdemokraten finden lassen, und dann gibt es den WECHSEL!!!

      50% der Deutschen wollen die CDU, weitere 7% die FDP, ganz klar will man einen Wechsel!

      Die Legitimation der SPD-Regierung ist ohnehin nicht gegeben:

      1. Die SPD kam nur durch Luegen an die Macht! Selbst der linke Spiegel beweist nun, dass Eichel+Co das Volk vor der Wahl vorsaetlich + systematisch BELOGEN haben !

      2. Deutschland ist am Boden, verlacht und verachtet in aller Welt. Das ist unabhaengig von der Irak-Frage so.

      3. Firmen und das Geld von Privatpersonen wandern ab. Hunderte von Milliarden haben das Land schon verlassen, un diverse Konzerne planen dies. Das kann nur durch einen Wechsel gestoppt werden.

      4. Arbeitslosigkeit und alle anderen Variablen sind eine KATASTROPHE. Die wenigen Reformer in der SPD wissen das. Sie wissen aber auch, dass die SPD mit ihren linken und gewerschaftstreuen niemals echten Reformen zustimmt.
      DIESE LEUTE WERDEN DEN WECHSEL EINLEITEN!
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 17:19:42
      Beitrag Nr. 254 ()
      Du hast dich wohl im Thread geirrt Desinformator :laugh:.

      Thema verfehlt, 6...setzen :D:p
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 15:53:56
      Beitrag Nr. 255 ()
      ...ich habe von nichts gewußt....:confused: :D
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 19:28:17
      Beitrag Nr. 256 ()
      soll anschließend keiner sagen, er hätte es nicht gewußt

      Menschenrechtssituation im Irak
      Wien, am 14.11.2002


      GfbV-Ö: Keine Unterstützung von einseitigen Anti-Kriegsparolen!



      Unter der Gewaltherrschaft des Saddam Hussein standen im Irak Massenmorde und Genozidverbrechen immer wieder auf der Tagesordnung (siehe Beilage). Die Menschenrechtssituation ist beängstigend. Ohne Verweis auf diese untragbare Situation ist daher für die Gesellschaft für bedrohte Völker-Österreich (GfbV-Ö) jeder Aufruf gegen die Kriegspläne der USA gegen den Irak inakzeptabel. Auch wenn die GfbV den einseitigen (Präventiv)Krieg der USA ablehnt, so kann sie jedoch keine die Situation im Irak verzerrenden oder verschleiernden Appelle unterstützen.

      Die Gesellschaft für bedrohte Völker fordert in diesem Zusammenhang die Staatengemeinschaft auf - neben den Waffeninspektoren - Menschenrechtsbeobachter in den Irak zu entsenden, da es auch in jüngster Zeit wieder Berichte über Hinrichtungen und Folterungen gegeben hat.
      Weiters fordern wir die Staatengemeinschaft auf, über weitere politische Schritte zur Ächtung des irakischen Regimes nachzudenken und nach Mitteln und Wegen zu suchen, ihr eigenes - von Saddam Hussein zweckentfremdetes - Programm "Nahrungsmittel für Öl" endlich effizient umzusetzen, um der notleidenden irakischen Bevölkerung zu helfen.
      Für Rückfragen steht zur Verfügung: Hans Bogenreiter (GF der GfbV-Ö)


      Beilage:
      Saddams Opfer (Doku über MR im Irak)

      Saddam Hussein – die Zahl der Opfer hat die erste Million überschritten
      von: Tilman Zülch [bedrohte völker - pogrom 213_3/2002

      Die Zahl der Opfer des irakischen Baath-Regimes wird seit seinem Machtantritt im Jahre 1968 die erste Million überschritten haben. Das ist eine ungeheuere Zahl, die viele anzweifeln werden. Aber wer sich intensiv mit dieser Verbrechensgeschichte befasst, wird einerseits feststellen, dass Saddam Hussein und sein Vorgänger Al Bakr in ununterbrochener Folge haben morden lassen, und dass anderseits diese Morde nur ausschnittweise bekannt geworden sind. So müssen wir mit riesigen Dunkelziffern rechnen. Wir haben uns bemüht Zahlen und Fakten zusammenzutragen aus den Jahresberichten von Amnesty international, Reporten von Human Rights Watch und anderen Menschenrechtsorganisationen, von Hilfswerken, aus Presseberichten, von Überlebenden und kurdischen Organisationen.
      Seit 1968 wurden in immer neuen Wellen Kurden exekutiert, bombardiert, vertrieben, massakriert, zu Tode gefoltert oder entführt. Es gibt Schätzungen, denen zufolge eine halbe Million Menschen im Nordirak - unter ihnen auch Assyrer, Yeziden und Turkmenen - in den letzten drei Jahrzehnten diese Art Kurdenpolitik mit ihrem Leben bezahlt haben. Seit der Erhebung der Schiiten im Südirak im März 1991 sind mehrere Hunderttausend Menschen spurlos verschwunden. Schiitische Organisationen beklagen 300.000 Opfer. Menschenrechtsorganisationen sprechen ebenfalls von Hundertausenden Verschwundenen. Auch die genaue Zahl der Getöteten bei Saddams Offensiven gegen die traditionell lebenden Marscharaber ist statistisch nicht erfasst. Zehntausende werden die Zerstörung und planmäßige Austrocknung ihrer Marschen nicht überlebt haben. Dazu kommen die Opfer anderer ethnischer und religiöser Gemeinschaften, die Angehörigen der Opposition und die Liquidierten aus den eigenen Reihen des Regimes. Keiner hat bisher alle diese Toten zählen können.
      toptop
      Saddam Hussein ist einer der grausamsten Diktatoren der Gegenwart. Er hat viele, nicht alle der Methoden Stalins wie Hitlers übernommen. Wie im Reiche Stalins kann auch im heutigen Irak die Verfolgung täglich jeden treffen ob Freund oder Feind. Wie in Hitlerdeutschland müssen ethnische Minderheiten mit ständiger Verfolgung rechnen. Unentwegt lässt der Diktator an der Produktion atomarer, ballistischer, chemischer und biologischer Waffen arbeiten, für den Einsatz nach innen wie nach außen. Im Angriffskrieg gegen den Iran setzte er ebenso chemische Waffen ein wie zur Vernichtung der Kurden. Das jüdische "Problem" im Irak "löste" das panarabische Baath-Regime bereits Ende der 60-er und Anfang der 70-er Jahre durch Massenvertreibungen, nachdem Massaker und Hinrichtungen zuvor schon eine Massenflucht ausgelöst hatten. Während des Golfkrieges richtete Saddam Raketen Anfang 1991 auf Israel und drohte Angriffe mit Giftgas an.

      Der Genozid an den Kurden und die "Anfal-Offensive"
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      Der Menschenrechtsreport über den Genozid an den Kurden, der auch in englischer Sprache erschien, wurde im Februar 1991, während des Golfkrieges in Jerusalem im damals weitgehend isolierten und von irakischen Raketen beschossenen Israel auf einer internationalen Pressekonferenz vorgestellt. Dieser Report löste eine umfangreiche Berichterstattung in Deutschland und weltweit aus. Der Report enthielt detaillierte Informationen über Hinrichtungen und Massenexekutionen, Verschwindenlassen, Sippenhaft, Giftanschläge und Attentate, Deportationen und den Giftgaseinsatz im eigenen Land sowie ein Kapitel über die Verfolgung und Vernichtung von assyrisch-aramäischen Christen im Nordirak. Die Zahl der Opfer der irakischen Giftgas- und Ausrottungsoffensive "Anfal" (1987 bis 1988) wurde damals mit "nur" 13.000 Kurden und 2000 Assyrern/Aramäern angegeben. (Genozid im Irak, Verfolgung und Vernichtung von Kurden und assyrischen Christen 1968 bis 1990. Februar 1991) Index
      Der Genozid an den Kurden und die "Anfal-Offensive"
      HRW: Dokumentation des Genozids
      Beihilfe zum Völkermord
      Iraks Kurden - zu Rechts für die Freiheit ?
      Die Freunde Saddams
      Im Folgenden zitieren wir aus den GfbV-Publikationen über den Genozid an den irakischen Kurden.
      Mehr als 290 Dörfer wurden dem Erdboden mit Bomben und Napalm gleichgemacht, etwa 200.000 kurdische Zivilisten wurden Flüchtlinge oder Vertriebene, mehr als 20.000 im irakisch-kurdischen Krieg getötet, 4000 kurdische Frauen sind zu Witwen geworden. Das kurdische Problem, Pogrom Nr. 1 / 1970
      Bombenangriffe auf 15 Städte, darunter Halabja ( 42 Tote über 100 Verletzte ), Zakho (23 Tote) und Quala Diza (131 Tote, darunter zahlreiche Schüler in bombardierten Schulen ). Hinrichtung oder Zu-Tode-Foltern von 65 namentlich bekannten Kurden darunter 5 Studenten der Universität Bagdad, unter ihnen die Studentin Leyla Kassam. Weitere Angaben über zerstörte Kirchen, Moscheen, Schulen und Krankenhäuser, wahllose Morde an Zivilisten, die Verschleppung von Frauen und Kindern auf Armeelastwagen. Kurdistan Befreiung ohne Publizität, Pogrom Sonderausgabe Nr. 29/30 1974
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      Die Dokumentation enthält unter anderem Beiträge der Internationale Liga für Menschenrechte, der niederländischen Sektion von Terres des Hommes, der Anti-Slavery-Society, der ai-Kurdistan-Koordinationsgruppe, der Campaign for the Abolition of Torture, der Initiatiefgroep Koerdistan, der Internationalen Liga gegen Antisemitismus und andere. Allein nach der Internationalen Liga für Menschenrechte wurden von März 1975 bis Ende 1976 300.000 Kurden deportiert, 25.000-30.000 in Konzentrationslagern festgehalten, davon im Lager Diwaniya südlich von Bagdad 14.000 zu je 200 Mann in einer 4 x 10 m großen Baracke bei hoher Sterblichkeit. Irakisch-Kurdistan, 4 Jahre Hinrichtungen, Folter, Deportationen, Inhaftierungen, 4. Welt Aktuell, Nr. 8, Dezember 1978.
      Hinrichtungen politischer Gegner gehören zum irakischen "Way of Life". Hunderte - vor allem kurdische - Opfer von Erschießungskommandos, 60.000 sollen in Lagern sitzen, Verfolgung und Erschießung von irakischen Kommunisten, Attentate gegen kurdische Emigranten. Irak, Terror gegen Kurden, Pogrom Nr. 61 / 1980
      Bis heute ist das wohl furchtbarste Verbrechen Saddam Husseins, die sog. Anfal-Offensive von 1987/88, in der internationalen Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet geblieben. Der irakische Hauptverantwortliche für dieses Verbrechen, Saddams Cousin Ali Hassan Al-Majid, erklärte gegenüber den kurdischen Unterhändlern nach der Niederschlagung des Kurdenaufstandes im März 1991, der Anfal-Offensive seien nicht mehr als 100.000 Kurden zum Opfer gefallen. Der amerikanische Pulitzer Preisträger Roy Gutman geht in seinem Lexikon über Kriegsverbrechen "Crimes of War 1999" von 60.000 Toten aus, während der britische Nah-Ost-Kenner Prof. David McDowall in seinem Standardwerk "A modern history of the kurds" bereits 1996 eine Zahl von 150.000 Opfern nannte. Kurdische Menschenrechtler haben die Zahl der ermordeten Landsleute mit 182.000 Menschen beziffert.
      Ungewöhnlich für einen in der Dritten Welt verübten Genozid: Die Täter um Al-Majid haben jeden einzelnen Akt des Völkermordes akribisch notiert. Während des Kurdenaufstandes im März 1991 nach dem Ende des Golfkrieges hatten kurdische Freiheitskämpfer in den Büros der Baathpartei, der Armee und Geheimdienste mehr als 14 Tonnen Dokumente sichergestellt. Die renommierte amerikanische Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat diese Unterlagen gesichtet, geordnet und systematisch analysiert. Es waren Papiere des Allgemeinen Sicherheitsdienstes, des Allgemeinen Militärgeheimdienstes, und der Baath-Partei. Diese Unterlagen ergeben einen Schlüssel zu Verständnis der Logik und der Realisierung der "Anfal"-Offensive. Darüber hinaus hat HRW über 350 überlebende Augenzeugen befragt. Die genannten irakischen Behörden haben alle Informationen über die festgenommenen Kurden, ihren Weg in den Tod, die Gefängnisse oder die Zwangsumsiedlungslager archiviert. HRW ist davon überzeugt, dass in Bagdad ein vollständiges Dossier über alle vermissten Kurden existiert und die meisten von ihnen in Massengräbern endeten.
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      Die "Anfal-Offensive" begann im Frühjahr 1987 mit Giftgasangriffen gegen kurdische Siedlungen. Weltweit bekannt wurde der Angriff auf die Stadt Halabja mit etwa 5000 Toten. Es folgten gezielte Vorstöße der irakischen Armee, Zerstören und Verbrennen von bis zu 5000 Dörfern und Weilern, die Einkreisung und massenhafte Deportation der kurdischen Zivilbevölkerung, die Verhaftung von Peschmergas, die Selektion von Männern und Frauen, massenhafte Hinrichtungen vor Ort, Deportation in den Mittel- und Südirak mit Liquidierung der Verschleppten, Einweisung in Gefängnisse mit Folterung oder späterer Tötung der Häftlinge, Einweisung der Übrigen in bewachte so genannte Zentraldörfer. Aufgrund der genannten Dokumente liegen auch detaillierte Beweise vor für zahlreiche Angriffe 1987/88 mit chemischen Waffen gegen kurdische Ortschaften.
      In irakischen Regierungsbüros und dem Privathaus des "Anfal-Organisators" Al Hassan Al Majid wurden von kurdischen Widerstandskämpfern eine Reihe Audiotapes mit der Stimme von Saddam Husseins Cousin beschlagnahmt. Am 26.Mai 1988 heißt es: "Ich sagte ihm, ich kann dein Dorf nicht schonen, weil ich es mit chemischen Waffen angreifen werde, dann wirst du mit deiner Familie sterben. Du musst jetzt schnell weggehen. ... Ich werde sie nicht nur einen Tag mit Chemikalien angreifen, sondern fünfzehn Tage." Am 15.April 1988: "Nächsten Sommer wird es keine Dörfer mehr hier und in der ganzen Region geben, nur noch Lager". Von einem undatierten Tape: "Aber gut auf sie aufpassen? Nein, ich werde sie mit Bulldozern begraben. Dann fragen sie mich nach den Namen der Gefangenen. ... Wo soll ich diese enorme Zahl von Menschen hinbringen? Ich begann sie auf die Governate zu verteilen. Dann musste ich hier und dorthin Bulldozer schicken." Gemeinsam mit der Organisation "Ärzte für Menschenrechte" hat HRW dann zwei Jahre lang Massengräber im Nordirak exhumiert, um die kurdischen Vorwürfe des Genozides zu untersuchen.

      Beihilfe zum Völkermord
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      Viele dieser Verbrechen Saddam Husseins wären ohne Unterstützung der USA, der westeuropäischen Staaten, unter ihnen die Bundesrepublik Deutschland, der damaligen Sowjetunion und ihres DDR-Satelliten nicht möglich gewesen. Zweimal haben die USA den Massenmord an der kurdischen, yezidischen und assyrisch-aramäischen Bevölkerung des Nordirak durch Nahostpolitik möglich gemacht. 1975 vermittelte Henry Kissinger in Algier ein Agreement zwischen Al Bakr und dem iranischen Schah. Dieser schloss die Grenze zum Irak und löste so den vereinbarten Zusammenbruch der kurdischen Widerstandsbewegung aus. Eine Viertelmillion Kurden flüchtete in den Iran. Dabei mussten Tausende sterben. Am Ende des Golfkrieges im März 1991 rief Georg Bush die shiitische Mehrheit des Irak und die Kurden des Nordens auf, sich gegen Saddam zu erheben. Gleichzeitig erließ er ein Flugverbot, das er jedoch nicht durchsetzte, als Saddams Kampfhubschrauber die Aufständischen im Norden und Süden zusammenschossen. Anderthalb Millionen kurdische Zivilisten flüchteten in die Türkei.
      Unzählige europäische und deutsche, auch amerikanische Firmen haben an dem Aufbau der saddamschen Rüstungsindustrien mitgewirkt. Vor allem eine Reihe deutscher Betriebe hat die Errichtung der Produktionsstätten für Giftgas und der dafür notwendigen Exporte weitgehend koordiniert. Diese Betriebe tragen wesentliche Mitverantwortung für den Giftgasmord an kurdischen Kindern, Frauen und Männern. Deutsche Minister wie Jürgen Möllemann und Hans Dietrich Genscher haben lange Zeit so gut wie nichts unternommen, um diese Firmen an ihrem teuflischen Werk zu hindern. Dabei sollte allerdings nicht ganz in Vergessenheit geraten, dass der prominente SPD-Politiker Jürgen Wischnewski bereits 1981 der Baufirma WTB einen Hermeskredit für den Bau unterirdischer Bunkeranlagen Saddam Husseins vermittelt hatte.
      Die Sowjetunion lieferte dem Baathregime seit Ende der 60-er Jahre die notwendigen Waffen zur Liquidierung der Kurden und die Migs für die Bombardements ihrer Dörfer. Die Deutsche "Demokratische" Republik hat die irakischen Geheimdienste nach Stasivorbild aufgebaut. Klaus Kinkel, seinerzeit BND-Chef, sorgte dafür, dass die GSG 9 sogenannte irakische Antiterroreinheiten und die für unzählige Kriegsverbrechen verantwortlichen "Republikanischen Garden" ausbildete. Er arrangierte 1990 persönlich, dass der damalige irakische Innenminister Sadour Shakir bei seinem Deutschlandbesuch einen Koffer mit automatischen Waffen ohne Zollkontrolle in seinem Privatjet mitnehmen durfte. Diese gesamtdeutschen Bemühungen haben dazu beigetragen, dass im Irak ein Labyrinth von Geheimdienstagenturen entstanden ist, die nicht nur Kurden, Shiiten, Oppositionelle und missliebige Saddam-Anhänger verfolgen, sondern sich auch gegenseitig kontrollieren müssen.

      Iraks Kurden - zu Rechts für die Freiheit ?
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      Der sowjetischen Unterstützung des Antiimperialisten Saddam Husseins folgend führte in der Bundesrepublik die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) mit ihren Sympathisanten 1974/75 eine hasserfüllte Kampagne gegen die kurdische Widerstandsbewegung Barzanis. Mit von der Partie waren der "Berliner Extradienst", die Antifa, die Zeitung "Die Tat", die "Deutsche Volkszeitung", die Studentenvereinigungen MSB-Spartakus, der SHB und die von ihnen kontrollierten AStAs und viele andere. Diese Kampagne stempelte die Kurden zu "reaktionären Imperialisten" und raubte ihnen in einer von der APO und K-Gruppen mitgeprägten öffentlichen Meinung viele Sympathien. Der damals ebenfalls einäugige Weltkirchenrat, in dessen Antirassismusprogramm Genozidopfer wie irakische Kurden, Biafraner, Südsudanesen, Ostbengalen und Eritreer nicht vorgesehen waren, stellte auf dem Höhepunkt der Kurdendeportationen 1974/75 sogar fest, im Irak ginge es ganz friedlich zu.
      Als die USA 1991 Krieg gegen den Irak führten, um Kuwait und dessen Ölquellen zu befreien, zogen Millionen Friedensbewegte über deutsche Straßen, formten Lichterketten, machten progressive Pastoren Protestgottesdienste und setzten fortschrittliche Lehrer vielerorts ihren Unterricht aus, um gemeinsam mit ihren Schülern gegen die Alliierten zu demonstrieren. Weder vorher als sie 1987/88 zehntausendfach Giftgasangriffen zum Opfer fielen, noch nachher, als Bush seinen Blitzkrieg gegen Saddam eingestellt hatte, erhielten die Kurden Solidarität und Aufmerksamkeit dieser mächtigen Friedensbewegung. So waren sie wieder allein, als im März 1991 Armee und Republikanische Garden 2,5 Millionen von ihnen in das türkische Hochgebirge jagten. Dort starben Kleinkinder, Alte und Kranke in 2000 m Höhe zu Tausenden auf schneebedeckten Berghängen. An der Großdemonstration gegen Saddams neue Kriegsverbrechen im April 1991 beteiligten sich 8000 deutsche Kurden, einige Hundert Assyrer und nur noch ganze 500 Deutsche. Die Gesellschaft für bedrohte Völker war Mitorganisator, gemeinsam mit Kurden und Teilen der Friedensbewegung, die von ihrer Basis im Stich gelassen worden war.
      Dennoch sorgten die Medien überall in der Welt und zahlreiche Journalisten vor Ort in Kurdistan für weltweite Öffentlichkeit und Betroffenheit. Was leider große Teile der "fortschrittlichen Kräfte" den Kurden des Irak verweigerten, brachte diese Berichterstattung: Solidarität. Die USA und Großbritannien richteten eine Flugverbotszone im Norden ein. Die kurdische Widerstandsbewegung befreite zwei Drittel des kurdischen Sprachgebietes. In dem irakisch kontrollierten Drittel finden weiter Kurdenverfolgungen und Massenvertreibungen statt. Etwa 800.000 kurdische, yezidische, assyrisch-aramäische und turkmenische Nordiraker sind so zu Vertriebenen geworden. Die deutsche Hilfsorganisation WADI gibt die Gesamtzahl der Flüchtlinge und Vertriebenen aus dem Irak mit 3,5 Millionen an.
      Trotz innerkurdischer Auseinandersetzungen ist der Nordirak heute eine Zone der Stabilität, erlebt unter den Bedingungen des Irakembargos bescheidenen Wohlstand und erste demokratische Reformen. Jetzt droht allen Bewohnern des Irak ein von den USA geführter Krieg gegen den "Terrorstaat" Saddam Husseins. Viele Organisationen der irakischen Opposition aber sehnen ihn herbei oder erklären ihre Neutralität. Zur Haltung der großen Mehrheit der irakischen Bevölkerung befragt, erklären sie hinter vorgehaltener Hand, diese würde selbst dem Teufel folgen, käme er, um sie zu befreien.

      Die Freunde Saddams
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      Die bunt schillernde Solidaritätsbewegung für Saddam Hussein klagt den Weltsicherheitsrat, die USA und andere an, mit den Iraksanktionen den Tod von Hundertausenden Irakern verursacht zu haben. Diese Sanktionen begrenzen den irakischen Ölexport und verpflichten den irakischen Diktator, einen großen Teil der Exporterlöse für die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und Medikamenten auszugeben. Da Saddam unaufhörlich weiter in den Aufbau international geächteter Waffensysteme investiert und Milliarden dem Luxuskonsum der Führungsschicht zuführt, gerät die durch Genozid und verfehlte Wirtschaftspolitik weitgehend verarmte Bevölkerung in zunehmende Verelendung. Die Kurden und Minderheiten des autonomen Nordirak werden prozentual an den Ölverkäufen beteiligt. Dort verteilen die Vereinte Nationen selbst die Hilfsgüter, so dass es hier keinen wesentlichen Mangel an Lebensmitteln und Medikamenten gibt. Leider darf die UN diese Aufgabe im Südirak nicht erfüllen.Die bunte Liste der Freunde Saddams sieht das anders und unterhält enge Beziehung zum Baath-Regime. Zu diesen Freunden gehören neben dem grün/liberalen NRW-Abgeordneten Jamal Karsli, Jürgen W. Möllemann und Horst Mahler, Jörg Haider, Jean-Marie Le Pen, die deutsche NPD, die deutsche Nationalzeitung des Herrn Frey, der Ghaddafi-Freund Alfred Mechtersheimer, verschiedene antiimpe-rialistische Gruppen in Deutschland und Österreich, radikale Zeitungen wie "Junge Welt" und "Junge Freiheit" sowie dogmatische Teile der deutschen Friedens-bewegung und Mitarbeiter des vom Bund subventionierten Deutschen Orient Instituts, wie Aziz Alkazaz, privat auch Generalsekretär der deutsch-irakischen Gesellschaft und Vizepräsident des baathischen "Kongresses" der Auslandsiraker.




      http://www.gfbv.at/aktuell/aktuell.php3?newsnr=17
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 12:04:58
      Beitrag Nr. 257 ()
      flitztass
      der schutz der menschenrechte ist angeblich das oberste motiv der edlen bushies, die im eigenen land nichts anderes zu tun haben, als die menschenrechte auszuhebeln. in einen staat zur durchsetzung derselben einzumarschieren, wobei man dessen obersten menschenrechtsverletzer jahrelang gehätschelt hat, klingt absolut überzeugend. menschenrechte? wie wärs denn, wenn man mal seinen verschärften blick auf die usa selbst und israel wirft?


      apropos:

      http://www.ahavat-israel.com/ahavat/eretz/eimages/futurmap.g…
      mit dank an old_hag

      und dazu eine spiegel-meldung von heute:
      ZUKUNFT DES IRAK

      USA wollen die totale Kontrolle

      Neuer Konflikstoff für die Amerikaner: Die irakischen Oppositionellen, ihre engsten Verbündeten im Kampf gegen Saddam Hussein, sind empört über die Nachkriegspläne Washingtons und drohen mit Aufstand. Die US-Regierung will den Irak nach einem Sturz Husseins komplett kontrollieren, die Personalsuche für die Besatzungs-Regierung ist bereits in vollem Gange.


      Hamburg - US-Präsident George W. Bush erwartet für den Irak nach dem Sturz des Diktators Saddam Hussein eine rosige Zukunft: Das Land würde sich in ein demokratisches und prosperierendes Gemeinwesen verwandeln und allen anderen Staaten in der Golfregion als Vorbild dienen. So würden mit der Zeit aus Feinden Freunde Amerikas.
      Damit es dazu kommt, plant die Bush-Administration offenbar, den Irak nach dem Sturz Husseins völlig zu kontrollieren. Nach Informationen der "Washington Post" will Bush an die Spitze einer Regierung einen zivilen Verwalter aus den USA einsetzen, den ehemaligen General Jay M. Garner. Dieser solle für eine Übergangszeit den Wiederaufbau des Landes und die Verteilung von Hilfsgütern leiten. Danach soll ein Verwalter ernannt werden, sobald das Militär die Sicherheit im Lande hergestellt und die Massenvernichtungswaffen zerstört habe.

      Noch ist unklar, wer Hochkommissar im Irak werden soll. Die Suche ist bereits in vollem Gange: Es soll ein US-Bürger "mit Format" sein, etwa ein ehemaliger Gouverneur oder ein Botschafter. Tommy Franks, Oberbefehlshaber der US-Truppen im Nahen Osten und Afghanistan und zuvor für einen solchen Posten im Gespräch, werde der Militärverwaltung vorstehen, solange US-Soldaten im Irak seien.

      Die Exil-Iraker sollen nach den Planspielen eher eine Randrolle übernehmen. Mit aller Deutlichkeit hatte die USA diese Woche Erwägungen von oppositionellen Exil-Irakern zur Bildung einer Übergangsregierung abgelehnt. Dem Chef des Irakischen Nationalkongresses (INC), Ahmed Chalabi, sei sogar deutlich gemacht worden, dass jeder Schritt zur Bildung einer Übergangsregierung das Ende der Beziehungen zwischen den USA und dem INC zur Folge hätte, berichtet die "Post".

      Es sei geplant, dass eine Gruppe von 20 bis 25 Irakern den Amerikanern als Berater zur Hand gehen sollen, damit diese - analog zur Entnazifizierung nach dem Zweiten Weltkrieg - eine "Entbaathifizierung" einleiten könnten. Dabei geht es darum, hochrangige Personen, die in Saddam Husseins Baath-Partei sind, aus ihren Ämtern zu jagen.

      Irakische Oppositionsführer fühlen sich angesichts dieser Pläne vor den Kopf gestoßen. Der britische "Guardian" hat vier der sieben wichtigsten irakischen Oppositionsführer über die Vorgehensweise der USA befragt. Dabei zeigte sich, dass es zu einer tiefen Kluft zwischen den beiden saddamfeindlichen Seiten gekommen ist. Achmed Chalabi vom INC drohte den Amerikanern sogar mit einem Aufstand gegen US-Besatzungstruppen sobald der Krieg zu Ende sei.

      Chalabi schwebt eine von Irakern geleitete Übergangsregierung vor, die sich aus dem Kreis Oppositioneller bilden soll, die vergangenen Dezember der Londoner Konferenz beigewohnt haben. Den Amerikanern ist es offenbar ein Dorn im Auge, dass die neuen Machthaber im Irak sich allein aus dem Kreis der Exil-Irakern rekrutieren soll.

      Zalmay Khalilzad, der amerikanische Sonderbeauftragte für irakische Oppositionelle, hat angesichts der Widerborstigkeit mancher Exil-Iraker damit gedroht, einem mehrfach verschobenen, nun aber auf dieses Wochenende angesetzten Treffen im nordirakischen Irbil fernzubleiben. Erst als die kurdischen Gastgeber versicherten, es werde keine Erklärung zu einer Übergangsregierung geben, ließ sich Khalilzad offenbar umstimmen. "Die Amerikaner kommen", verkündete ein Vertreter der Kurdischen Demokratischen Partei (KDP).

      Dieses Eingeständnis kam freilich weniger dadurch zustande, dass die Kurden den Amerikanern unbedingt einen Gefallen tun wollten, als viel mehr deshalb, weil ihnen eine von Chalabi geleitete Regierung nicht passt. "Das Problem ist, dass es nur um Chalabi geht", zitiert der "Guardian" einen kurdischen Amtsträger, "an wen sollte er sonst denken, wenn er von der Führung eines Exekutivkomitees redet?"

      Das Treffen in Irbil scheint zumindest zu einem Waffenstillstand zwischen den seit Jahrzehnten sich bekriegenden Kurdenparteien KDP und der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) des Dschalal Talabani geführt zu haben. Beide Parteien haben mehrfach ihr Einverständnis gegeben, keine Sezession zu betreiben, sondern die Einheit eines föderalen Irak zu respektieren. Talabani sagte dem "Guardian": "Es ist die Pflicht der Kurden, in Bagdad eine wichtige Rolle zu spielen, um dem Irak eine demokratische, pluralistische Struktur zu geben."

      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 12:12:57
      Beitrag Nr. 258 ()
      21. Februar 2003, 08:58, NZZ Online


      US-Soldaten auf die Philippinen
      Grossoffensive gegen Abu Sayyaf geplant

      (sda/afp) Die USA werden nach Regierungsangaben mit 1750 Soldaten eine Grossoffensive der philippinischen Armee gegen die islamischen Abu-Sayyaf-Rebellen unterstützen. Die Regierungen in Washington und Manila hätten sich auf die gemeinsame Offensive geeinigt, um die Rebellen unschädlich zu machen, sagte ein Beamter des amerikanischen Verteidigungsministeriums am Donnerstag.

      Einsatzgebiet sei das südphilippinische Sulu-Archipel um die Insel Jolo, die als Hochburg der Abu Sayyaf gilt. Dort würden 750 Soldaten der Bodentruppen und 1000 weitere Marinesoldaten in Marsch gesetzt. Die USA und die Philippinen werfen den Abu-Sayyaf- Rebellen Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Kaida vor. Vor drei Jahren hatte die Gruppe mit der Entführung westlicher Touristen spektakulär von sich reden gemacht. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 hat die amerikanische Regierung ihre Militärhilfe für die Philippinen deutlich ausgebaut. Bereits im vergangenen Jahr hatten rund 5000 philippinische Soldaten mit Hilfe von etwa 1000 amerikanische Soldaten Jagd auf die Abu Sayyaf gemacht.
      nzz.ch
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 12:17:05
      Beitrag Nr. 259 ()
      was für eine gute Nachricht: :eek:

      Die USA werden nach Regierungsangaben mit 1750 Soldaten eine Grossoffensive der philippinischen Armee gegen die islamischen Abu-Sayyaf-Rebellen unterstützen. ...
      Vor drei Jahren hatte die Gruppe mit der Entführung westlicher Touristen spektakulär von sich reden gemacht.

      Der Kampf gegen den Terror geht weiter, das Pack kann sich nirgends mehr sicher fühlen.:D
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 12:18:45
      Beitrag Nr. 260 ()
      Hat Deep seine Liste schon aktualisiert:confused:?
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 12:21:49
      Beitrag Nr. 261 ()
      260: :cool: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 12:25:02
      Beitrag Nr. 262 ()
      aus dem alltagsleben eines einzelligen resthirns:
      je mehr militär, desto sicherer, wow ey :cool:
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 12:33:46
      Beitrag Nr. 263 ()
      ja Süße :kiss: ich fühle mich in Anwesenheit amerikanischer Soldaten deutlich sicherer als in Anwesenheit von Gangstern der Marke Abu Sayyaf. Da geht es mir wahrscheinlich ähnlich wie den allermeisten normalen Menschen.
      Aber Du kannst Dich bei der nächsten Geiselnahme nach Art der Familie Wallert ja gerne als Austauschgeisel zur Verfügung stellen, sofern Du den Einsatz als menschliches Schutzschild im Irak überlebst. Was ich Dir natürlich wünsche, Herzallerliebste.:kiss:
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 12:40:00
      Beitrag Nr. 264 ()
      was sich liebt:kiss:
      das neckt sich:laugh:
      :cool:

      darf ich in eurem Sandkasten auch mitspielen:confused:
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 12:44:38
      Beitrag Nr. 265 ()
      ..ne opti, such Dir ne eigene Frau. antigone ist meine:D Braut, und ich hoffe, dass das lange so bleibt.
      a) weil sie treu ist und b) weil sie all die gefährlichen Abenteuer als menschliches Schutzschild und Austauschgeisel überlebt...mir wäre es lieber, wenn der Schatz auch mal zu Hause wäre und sich um mich sorgen würde, nicht immer nur ich um sie...:(
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 12:46:54
      Beitrag Nr. 266 ()
      ..und leider sperrt sie sich aus "linker" Tradition auch noch immer gegen eine virtuelle Hochzeit. :(
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 13:20:37
      Beitrag Nr. 267 ()
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 13:25:56
      Beitrag Nr. 268 ()
      xylo,ich glaube,das soll heissen,dass du am Ball bleiben sollst,wow:cool:
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 13:38:10
      Beitrag Nr. 269 ()
      68: das macht ja auch gerade den Reiz aus, die attraktivsten Frauen sind doch die, die sich am Anfang kratzbürstig und ablehnend zeigen und am Ende nur so dahinschmelzen....:D:kiss:
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 13:42:00
      !
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      Avatar
      schrieb am 21.02.03 13:42:54
      Beitrag Nr. 271 ()
      und die "gute Nachricht des Tages":

      21. Februar 2003, 08:58, NZZ Online


      US-Soldaten auf die Philippinen
      Grossoffensive gegen Abu Sayyaf geplant

      (sda/afp) Die USA werden nach Regierungsangaben mit 1750 Soldaten eine Grossoffensive der philippinischen Armee gegen die islamischen Abu-Sayyaf-Rebellen unterstützen. Die Regierungen in Washington und Manila hätten sich auf die gemeinsame Offensive geeinigt, um die Rebellen unschädlich zu machen, sagte ein Beamter des amerikanischen Verteidigungsministeriums am Donnerstag.

      Einsatzgebiet sei das südphilippinische Sulu-Archipel um die Insel Jolo, die als Hochburg der Abu Sayyaf gilt. Dort würden 750 Soldaten der Bodentruppen und 1000 weitere Marinesoldaten in Marsch gesetzt. Die USA und die Philippinen werfen den Abu-Sayyaf- Rebellen Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Kaida vor. Vor drei Jahren hatte die Gruppe mit der Entführung westlicher Touristen spektakulär von sich reden gemacht. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 hat die amerikanische Regierung ihre Militärhilfe für die Philippinen deutlich ausgebaut. Bereits im vergangenen Jahr hatten rund 5000 philippinische Soldaten mit Hilfe von etwa 1000 amerikanische Soldaten Jagd auf die Abu Sayyaf gemacht.
      nzz.ch
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 13:47:32
      Beitrag Nr. 272 ()
      xylo. sollte weiter spamming betrieben werde, werde ich zu deinen praktiken greifen. du kennst sie ja am besten :)
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 15:12:10
      Beitrag Nr. 273 ()
      ..ich habe ja nur den kleinen Exkurs über meine - bislang unerwiderte(?) - Liebe in den Hintergrund drängen wollen und die beiden letzten Postings "zur Sache" nochmals hervorgekramt. Das sollte doch auch in Deinem Sinne sein, dass nicht aufgrund unseres Liebesgeflüsters :kiss: das eigentliche Thema in Vergessenheit gerät, oder???
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 15:56:59
      Beitrag Nr. 274 ()
      xylo. wenn du unbedingt drauf bestehst, ein liebeslied sagt mehr als tausend worte

      http://www.biermoesl-blosn.de/musi.htm#Bist
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 16:05:25
      Beitrag Nr. 275 ()
      also geblasen wird hier nicht:laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 16:06:44
      Beitrag Nr. 276 ()
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 16:07:53
      Beitrag Nr. 277 ()
      opti,
      deine spezialität käme dann gar nicht mehr vor:
      aus dem letzten loch :)
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 16:09:17
      Beitrag Nr. 278 ()
      häh:confused:
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 16:13:02
      Beitrag Nr. 279 ()
      oder hat das Mädchen da was velwechsert:confused:
      meintest wohl pfeifen,gell:laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 16:19:45
      Beitrag Nr. 280 ()
      # 278 jetzt musst du nur noch richtig kombinieren :)
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 16:36:52
      Beitrag Nr. 281 ()
      Meinst Du etwa diese alte "Redensart":
      "Mädchen die pfeifen und Hennen die krähen -
      soll man beizeiten die Hälse..."
      :confused:

      ..passt halt gerade so gut, soll aber kein Aufruf sein, dies umzusetzen. Ich will ja nicht vor der Hochzeit Witwer werden.:(
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 17:33:21
      Beitrag Nr. 282 ()
      du ekelst mich nur noch an :mad:
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 19:08:25
      Beitrag Nr. 283 ()
      @ll

      Können wir uns dann mal wieder den Themen forengerecht zuwenden? Smalltalk schön und gut, aber man muß die Techtelmechtel ja nicht übertreiben. Im Fall einer Beanstandung, kann der ganze Kram auch gelöscht werden.

      MfG
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 19:11:05
      Beitrag Nr. 284 ()
      ích bitte darum :)
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 19:31:19
      Beitrag Nr. 285 ()
      FRUSTRIERTE INSPEKTOREN

      US-Geheiminformationen sind "Müll"

      Manche Uno-Waffeninspektoren sind offenbar mehr als unzufrieden mit den Geheimdienstinformationen der USA, die bei der Suche nach Massenvernichtungswaffen im Irak helfen sollen. Einer der Kontrolleure soll das US-Material inoffiziell gar als "Müll" bezeichnet haben.

      Bagdad - Wie der amerikanische Nachrichtensender CBS berichtet, sind viele der Inspektoren mittlerweile frustriert angesichts der Qualität der Informationen von US-Nachrichtendiensten. Von der 1300 Kilometer weit reichenden Rakete, die der Irak laut US-Außenminister Colin Powell besitzen soll, fehle bislang jede Spur. Mittlerweile halten die Inspektoren laut CBS die Behauptung der US-Regierung, der Irak könne mit weitreichenden Raketen seine Nachbarländer bedrohen, für kaum noch glaubwürdig.
      Die Hinweise von US-Geheimdiensten seien zudem alles andere als hilfreich, den Verdacht gegen den Irak zu bestärken. Als die Inspektoren Erweiterungsbauten an irakischen Nuklear-Anlagen untersuchen wollten, die auf Satellitenbildern aufgetaucht sein sollen, fanden sie laut CBS nichts. Ausgestattet mit Koordinaten für Beweismaterial hätten die Uno-Teams auch Saddam Husseins Präsidentenpaläste untersucht. Das Ergebnis: wieder nichts.

      Zudem hätten die Inspektoren irakische Experten zu den Aluminiumröhren befragt, die nach Angaben der US-Regierung zur Anreicherung von Uran geeignet sind. Die Erklärung der Iraker, die Röhren dienten ausschließlich zur Herstellung von Raketen, bezeichneten die Inspektoren angesichts der Größe der Röhren als "wasserdicht", so der Bericht.

      Mittlerweile sei die Frustration der Uno-Kontrolleure derartig groß, das sie für die US-Geheimdienstinformationen nur noch Schimpfworte übrig hätten, berichtet ein CBS-Korrespondent unter Berufung auf persönliche Gespräche mit den Waffenexperten. "Müll" sei dabei noch der vornehmste Begriff gewesen.
      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 19:36:05
      Beitrag Nr. 286 ()
      BEWÄHRUNGSPROBE FÜR SADDAM

      Blix fordert Zerstörung von Raketenfabriken

      Hans Blix erhöht den Druck auf die irakische Regierung: Der Chef der Uno-Waffeninspektoren will von Bagdad verlangen, nicht nur seine Samud-2-Raketen, sondern auch die Produktionsanlagen für Raketen-Triebwerke zu zerstören. Eine Ablehnung durch den Irak könnte den Krieg auslösen.

      New York/Bagdad - Die neuen Auflagen der Inspektoren stellen das Regime von Saddam Hussein nach Meinung von Uno-Diplomaten vor ein ernstes Dilemma. Erfüllt der Irak die Forderungen, bedeutet das für Bagdad den Abschied von einem neuen und wichtigen Waffensystem. Eine Weigerung könnten die USA dagegen als Kriegsgrund dienen. Blix entschied sich nach Ansicht von Uno-Diplomaten für die härteste aller Möglichkeiten. Alternativ hätte er eine Zerlegung der Raketen oder eine Verringerung ihrer Reichweite fordern können.
      Die Bereitschaft des Irak zur Zerstörung der Raketen gilt unter Uno-Diplomaten als entscheidender Test für die Kooperationsbereitschaft Bagdads mit den Vereinten Nationen.

      Unterdessen haben die Vereinten Nationen die Hälfte des Personals aus ihren humanitären Einrichtungen in Irak abgezogen. Damit soll eine Evakuierung der verbliebenen Uno-Mitarbeiter im Kriegsfall erleichtert werden, wie ein Sprecher am Freitag in Bagdad mitteilte.

      Den Angaben zufolge haben bislang 450 von 900 Uno-Mitarbeitern das Land verlassen. Sie folgten damit eine Aufforderung aus dem Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York. Sie arbeiteten unter anderem beim Uno-Entwicklungsprogramm Unep, beim Kinderhilfswerk Unicef und beim Welternährungsprogramm WFP. Personal der Uno-Abrüstungskommission Unmovic wurde dagegen nicht abgezogen. (...)

      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 19:37:42
      Beitrag Nr. 287 ()
      Antigone,stimmst du zu?Die Waffen sind zu vernichten!
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 19:47:31
      Beitrag Nr. 288 ()
      opti. wie meinen?
      frag doch mal mister bush, der wird dir antworten:
      wir bedauern, ihnen mitteilen zu müssen,
      dass wir ihre dienste als staatsbürger
      nicht benötigen.
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 19:48:44
      Beitrag Nr. 289 ()
      Ich habe aber dich gefragt,der Bush hat gerade keine zeit!
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 19:50:28
      Beitrag Nr. 290 ()
      opti. du gehst mir auf den geist.
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 19:50:54
      Beitrag Nr. 291 ()
      138,in meinem benachbarten thread,lies es mal
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 14:25:51
      Beitrag Nr. 292 ()
      WEHRET DEN ANFÄNGEN -

      mich wundert nicht, dass koch verständis für foltermethoden hat, während seine parteigenossin merkel den putschisten in brainwashington huldigt. der präventivschlag gegen den rechtsstaat wird in amerika geführt. koch ist mit dabei.



      Frankfurter Polizeivize verteidigt Gewaltdrohung

      Der Vizepräsident der Frankfurter Polizei, Wolfgang Daschner, hätte den mutmaßlichen Mörder des Bankierssohns Jakob von Metzler notfalls auch mit Gewalt zur Aussage gezwungen. Daschner verteidigte nicht nur die umstrittene Gewaltandrohung bei der Vernehmung des Tatverdächtigen Magnus G., sondern erklärte auch: "Wir hätten es nicht bei der Drohung belassen." Der Vizepräsident rechtfertigte ein derartiges Verhalten damit, dass die Polizei zur Gefahrenabwehr verpflichtet sei. Daschner forderte laut "Focus" sogar eine gesetzliche Erlaubnis für Gewalt "als letztes Mittel" des Verhörs.
      "Wir durften keine Zeit verlieren"
      Außerdem sprach Daschner im Fall von Magnus G. von einer "extremen Ausnahmesituation". In mehreren Interviews, darunter in der "Frankfurter Rundschau" und der "Stern"-Online-Ausgabe, sagte er, er habe keine andere Möglichkeit mehr gesehen, das Leben des kleinen Jakob zu retten. Besonders nachdem Magnus G. in der Vernehmung auch nach vielen Stunden darüber geschwiegen habe, was mit dem Elfjährigen tatsächlich passiert ist. "Man musste von akuter Lebensgefahr ausgehen. Wir durften keine Zeit mehr verlieren", sagte der Polizist.

      Stufenplan der Gewalt
      Ein Trainer für Kampfsportarten war bereits angeheuert, um die Drohung in die Tat umzusetzen. "Da gibt es etliche Möglichkeiten. Zum Beispiel, indem man dem Verdächtigen das Handgelenk nach hinten drückt und überdehnt", erklärte Daschner. Zudem gebe es am Ohr eine Stelle, "das weiß jeder Kampfsportler, wenn man da drückt, tut`s weh, sehr weh". Die Anwendung von Gewalt wäre stufenweise gesteigert worden.
      Doch soweit sei es nicht gekommen, da Magnus G. auf die Drohungen sehr schnell reagiert habe. Er habe dann gestanden, dass Kind getötet und in einen See geworfen zu haben.

      Kein Einsatz von Elektroschocks
      Daschner wies den Vorwurf zurück, er habe zu Foltermethoden gegriffen. Es sei um die Ausübung unmittelbaren Zwangs gegangen, den man auch bei Personen anwende, die sich bei einer Festnahme wehrten. "Es gab keinen Gedanken an Elektroschocks. Es war ausdrücklich untersagt, ihn zu verletzen oder ihn zu schlagen", betonte der Polizist.

      Schwierige Güterabwägung
      Daschner ist sich nach eigener Aussage darüber im Klaren, dass sein Verhalten eine juristische Überprüfung nach sich ziehen werde.
      Für ihn sei es in letzter Konsequenz um eine Güterabwägung gegangen. Auf der einen Seite habe das "Recht auf Leben des Kindes, auf der anderen Seite die körperliche Unversehrtheit" des Tatverdächtigen gestanden.

      Koch: Gewaltandrohung verständlich
      Verständnis für das Verhalten des Frankfurter Polizei-Vizepräsidenten hat der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) gezeigt. Daschner habe in einer schlimmen Situation für sich eine Entscheidung getroffen, in der er die letzte Chance sah, den entführten Jungen zu finden, sagte Koch der "Bild am Sonntag". "Ich persönlich halte Daschners Verhalten in dieser schlimmen Konfliktsituation, in der er Leben retten wollte, für menschlich sehr verständlich", sagte Koch.


      Richterbund-Vorsitzender bedauert Äußerungen
      Dass in bestimmten Fällen Folter oder die Androhung von Folter gerechtfertigt seien, hatte zunächst auch der Chef des Deutschen Richterbundes, Geert Mackenroth, vertreten. Nämlich dann, "wenn dadurch ein Rechtsgut verletzt wird, um ein höherwertiges Rechtsgut zu retten". Von dieser Ansicht distanzierte sich Mackenroth jetzt. Seine Äußerungen zum Verhalten der Polizei im Entführungsfall Jakob von Metzler seien "verengt" wiedergegeben worden. Am Donnerstag war in Kiel gegen den Richter eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht worden.
      t-online.de
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 14:32:02
      Beitrag Nr. 293 ()
      Ja, wehret den Anfängen, heiligt das Prinzip!!! - auch wenn ein Kind darüber stirbt, das sonst gerettet werden könnte....:mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 14:33:49
      Beitrag Nr. 294 ()
      das kind war bereits tot.
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 14:34:31
      Beitrag Nr. 295 ()
      ..und bevor jetzt die Schlaumeier kommen und darauf aufmerksam machen, dass das Kind ja schon tot war und gerade nicht gerettet wurde.

      Es kommt ja wohl auf die Situation an, in der man sich seinerzeit befand. Wo man noch davon ausging, das Kind sei am Leben....

      ..damit ist nicht gesagt, dass die Gewaltanwendung richtig war. Es ist aber damit gesagt, dass es sich einiger reichlich einfach machen mit ihren hohen Prinzipien, die über Menschenleben einfach hinweggehen...
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 14:35:50
      Beitrag Nr. 296 ()
      oh, die Schlaumeierin war zu schnell.:(

      Das wußten die Handelnden Personen aber nicht. Sie gingen davon aus, es noch retten zu können.... :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 14:45:36
      Beitrag Nr. 297 ()
      ...Im nachhinein erkannten die USA, dass sie in Chile schwere Fehler begangen und einem faschistischen System zur Macht verholfen hatten. Für seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurde denn auch der damalige Chef der CIA verurteilt. Zu einer Haftstrafe von 2 Monaten bedingt und einer Busse von 2000 $.....

      wenn das verbrechen gross genug ist,
      droht den verbrechern weder folter noch ein angemessenes strafmass. in der regel gehen sie ganz straffrei aus...


      beteilige dich weiter an der augenwischerei, die dem totalitären staat tür und tor öffnet.
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 14:51:54
      Beitrag Nr. 298 ()
      296 ist doch wieder nur das übliche blabla, was man von Dir hört...und wieder die bösen USA.

      Die Frage ist sehr einfach:

      Ist es vertretbar, in der Hoffnung ein Leben zu retten, dem mit hoher Sicherheit als Enführer des Kindes feststehenden Gefangenen Schmerzen anzudrohen und später auch zuzufügen? Oder ist das "Prinzip" wichtiger.


      Man wird diese Frage in beide Richtungen beantworten können. Aber man macht es sich zu einfach, wenn man die eine Richtung als "selbstverständlich richtig" die andere als "schlimm und menschenverachtend" charakterisiert. Dafür ist der Konflikt zu schwierig.
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 15:28:17
      Beitrag Nr. 299 ()
      "Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden."

      Artikel 5 der
      Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
      von 1948.





      Das Verbot der Folter ist ausnahmslos und unmissverständlich. Nicht nur in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sondern auch in weiteren internationalen Konventionen sowie den Verfassungen, den Polizei- und Strafprozessgesetzen vieler Länder ist die Folter eindeutig verboten.


      Was ist Folter?
      Folter ist "jede Handlung, durch die einer Person vorsätzlich große körperliche oder seelische Schmerzen oder Leiden zugefügt werden, z.B. um von ihr oder einem Dritten eine Aussage oder ein Geständnis zu erlangen, um sie für eine tatsächlich oder mutmaßlich von ihr oder einem Dritten begangene Tat zu bestrafen oder um sie oder einen Dritten einzuschüchtern oder zu nötigen, oder aus einem anderen, auf irgendeiner Art von Diskriminierung beruhenden Grund, wenn diese Schmerzen oder Leiden von einem Angehörigen des öffentlichen Dienstes oder einer anderen in amtlicher Eigenschaft handelnden Person, auf deren Veranlassung oder mit deren ausdrücklichen oder stillschweigenden Einverständnis verursacht werden."
      Mit diesen kargen Worten beschreibt Art. 1 der UN-Konvention gegen Folter was Folter ist.



      Rahmenbedingugen, die Folter fördern
      Folter wird u.a. begünstigt durch:

      Diktaturen, die jede Opposition ablehnen,

      Haft ohne Kontakt zu Außenwelt (Incommunicado-Haft), v.a. bei Dauer über mehrere Tage oder Wochen,

      Unfaire Prozesse, in denen unter Folter erpresste Geständnisse als Beweismittel anerkannt werden,

      Straflosigkeit bis hin zur offiziellen Gewährung der Immunität für Folterer,

      mangelhafte Ausbildung der Sicherheitskräfte, Ausbildung zur Folter,

      Erziehung/Ausbildung zu absolutem Gehorsam, strikte Hierarchien, in denen Befehle nicht hinterfragt oder diskutiert werden (dürfen),

      "Entmenschlichung" der Opfer, wobei der Öffentlichkeit suggeriert wird, die Opfer seien gefährliche oder grausame Feinde; die Folter geschehe als "kleineres Übel" zum Wohle des Volkes.
      http://www.acat-deutschland.de/Folter.html
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 16:25:41
      Beitrag Nr. 300 ()
      Die Frage ist sehr einfach:

      Ist es vertretbar, in der Hoffnung ein Leben zu retten, dem mit hoher Sicherheit als Enführer des Kindes feststehenden Gefangenen Schmerzen anzudrohen und später auch zuzufügen? Oder ist das "Prinzip" wichtiger.


      Hier geht es nicht um "das Wohl des Volkes" und der Täter wird auch nicht "entmenschlicht". Das Blabla kannst Du Dir sparen. Es gibt eine klare Frage, die einen schweren Konflikt zwischen 2 hochrangigen Rechtsgütern bedeutet.

      Gibt es eine "einfache" Antwort? Kann man nicht mit guten Gründen das Gegenteil vertreten?? Wärest Du ggf. bereit, einem auf diese Weise geretteten Kind ins Gesicht zu sagen, es wäre besser tot, weil es auf "menschenrechtswidrige" Weise gerettet wurde.
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 17:37:44
      Beitrag Nr. 301 ()
      die schlichtheit deines denkens ist kaum zu überbieten.
      dein eintreten für die aussetzung der menschenrechte
      wird nicht ein verbrechen ungeschehen machen,
      wie du es suggerierst,
      wohl aber weit grössere verbrechen vorbereiten.
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 18:56:31
      Beitrag Nr. 302 ()
      wer hier schlicht denkt, ist wohl doch sehr fraglich. Jemand, den den äußerst schwierigen Konflikt erkennt - oder jemand, der ihn einfach ableugnet und sich hinter leeren Phrasen und hohlen Phantasien über zukünftige Gefahren versteckt. Eins steht jedenfalls fest: Kinder hast Du nicht, und das ist gut so....:mad:
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 19:17:18
      Beitrag Nr. 303 ()


      danke joerver ;)
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 12:27:29
      Beitrag Nr. 304 ()
      UNTERHAUS-DEBATTE

      Blairs gefährlichste Stunde

      In der Labour-Partei braut sich eine Rebellion gegen Tony-Blair zusammen. Schon heute könnte er nach der entscheidenden Irak-Debatte im Unterhaus eine dramatische Niederlage erleiden. Immer mehr Abgeordnete wollen George Bushs treuestem Verbündeten die Gefolgschaft verweigern.


      London - Es sei die gefährlichste Herausforderung, der sich Blair in seiner sechsjährigen Amtszeit stellen muss, schreiben britische Kommentatoren. Großbritanniens Regierungschef will im Unterhaus einen Antrag stellen, die Uno-Resolution 1441 zu unterstützen und als Legitimation für einen Krieg anzuerkennen. Dem Irak soll damit gedroht werden, dass dies seine letzte Chance wäre, die Abrüstungsauflagen zu erfüllen, heißt es in dem Antrag.
      Doch im Parlament braut sich eine mächtige Revolte gegen den treuesten Unterstützer des US-Präsidenten George W. Bush zusammen. Gegner der Kriegspolitik, viele davon aus den Reihen von Blairs Labour-Partei, betreiben eifrigen Stimmenfang, um ihrem Chef einen Dämpfer zu verpassen. Regierungskritiker behaupten, es gebe mindestens 160 Abgeordnete aus allen Parteien, die gegen den Regierungsantrag stimmen oder sich enthalten würden - trotz Blairs gestrigem Appell, sich einmütig hinter den erklärten Willen der Uno zu stellen.

      Unterstützer des Regierungschefs glauben, dass Blairs starke Rede vom Vortag die Revolte im Unterhaus eingedämmt hat und dem Premier wieder ein wenig Luft verschaffen dürfte. Blair muss dennoch eine Schlappe fürchten, auch wenn sein Antrag mehrheitlich befürwortet wird. Stimmen mehr als 67 Labour-Parlamentarier gegen ihn, wäre dies die größte Niederlage seiner Amtszeit.

      Die Kriegsgegner treten mit einer eigenen Initiative an. Chris Smith (Labour) und Ex-Kabinetts-Mitglied Douglas Hogg (Tory) haben einen Ergänzungsantrag erarbeitet, der in die Debatte eingebracht werden soll. Er besagt, dass der Fall für eine militärische Handlung noch nicht bewiesen sein. Die ehemaligen konservativen Kabinettsmitglieder Kenneth Clarke und John Gummer haben den Antrag ebenfalls unterzeichnet, obwohl die Tory-Führung gestern Zustimmung für die Blair-Regierung signalisiert hat. Wird dieser Antrag nicht zur Wahl gestellt, werden viele einen weiteren Alternativantrag der Liberaldemokraten unterstützen. Der Antrag geht etwas weiter und besagt, dass noch nicht alle diplomatischen Möglichkeiten ausgereizt seien.

      Blair ließ gestern trotzdem keinen Zweifel daran, trotz der Vorbehalte aus seiner eigenen Partei weiter auf Kriegskurs zu bleiben. Saddam habe nun die letzte Chance anzurüsten, erklärte Blair.
      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 11:55:53
      Beitrag Nr. 305 ()
      antigone, mal was OT:

      neulich wurde irgendwo Dein Skull&Bones Thread erwähnt.
      Was ist damit, zensiert oder existiert der noch?
      Würd ich gern mal reinschauen...
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 16:44:09
      Beitrag Nr. 306 ()
      3 promille
      das ding existiert noch,
      allerdings etwa so zerschossen wie sich mancher chart heutzutage darstellt :D

      ich kann dir aber gerne über boardmail speziell noch ein link nennen, den man bei w:o offensichtlich durchaus nicht dulden will, obwohl oder vielleicht gerade weil er in jeder hinsicht belegt ist. es ist die geschichte des nazi-geldes, das ab 1943 ins ausland transferiert wurde und in einem netzwerk von unternehmungen, die ehemaligen ss-leuten gehören, wieder angelegt worden ist... und der zusammenhang mit der geschichte der cia und der republikanischen truppe unter nixon-reagan-bush und ihren verbindungen zu eindeutig faschistischem gedankengut und offener unterstützung u.a. auch von mafiösen strukturen. dass w:o hier zensiert, spricht für eine ausserordentlich einseitige weltsicht.

      weiter von interesse ist, dass in den usa über die mitglied- und seilschaft derjenigen, die hinter bush bzw. neben ihm in der skull&bones-geheimgesellschaft stehen, ganz seriös geforscht und diskutiert wird, wie mir kürzlich durch eine sendung im wdr noch einmal vor augen geführt wurde. siehe posting 812 in meinem thread: wie man probleme... falls der film nochmal läuft, unbedingt anschaun. ebenso sollte man lesen: michael moore: stupid white man. dort ist insbesondere interessant, nachzuvollziehen, mit welchen kríminellen methoden seit dem jahr 1999 systematisch der wahlbetrug in florida, wo bushs bruder gouverneur ist, geplant wurde. ebenso eine wichtige lektüre: matthias bröckers: 9.11. beim verlag zweitausendeins.
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 16:46:50
      Beitrag Nr. 307 ()
      Auch davon sollte später mal keiner sagen, er hätte es nicht gewusst:

      Ex-Waffeninspektor: El Samud 2-Rakete
      ist Vorstufe für Mittelstreckenrakete

      Experte geht davon aus, dass Sprengköpfe mit B- und C-Waffen schon vorhanden sind

      Hans Blix, der besonnene Chef-Waffeninspekteur der Vereinten Nationen, hat dem Irak ein Ultimatum gestellt: Hussein soll die Vernichtung seiner El Samud 2-Raketen anordnen. In seinem jüngsten Interview ist der irakische Machthaber letzlich der Frage ausgewichen, ob er dazu bereit ist. Da fragt man sich, was es mit diesen Raketen eigentlich auf sich hat. Der ehemalige UN-Waffeninspektor Robert H. Schmucker ist sich sicher, dass Hussein an einer Mittelstreckenrakete arbeitet.


      Der Vorwurf, den man immer wieder hört, ist, dass der Irak seine El Samud 2 technisch verändert habe, quasi so als würde man ein Mofa frisieren. Die Rede ist von 30 Kilometern, die diese Raketen weiter fliegen als erlaubt. Sollen 30 Kilometer als Kriegsgrund herhalten? Dahinter steckt sehr viel mehr, sagte der ehemaliger UN-Waffeninspekteur und Raketenexperte Robert H. Schmucker.

      Arbeit an Mittelstreckenrakete
      Neue Erkenntnisse ließen nur einen Schluss zu, dass der Irak an einer Mittelstreckenrakete arbeite, an einem Zweistufensystem bestehend aus der El Samud 2 und einer weiter entwickelten Scud-Rakete, so Schmucker im ZDF. Der Durchmesser der Raketen sei von 50 bis 76 Zentimeter vergrößert worden. Das erlaube dem Irak zwei Motoren einzubauen und damit die Reichweite der Waffen weiter zu vergrößern. Der Irak habe solche Veränderungen gegenüber den UN-Inspektoren sogar eingeräumt.


      Schmucker, der bis 1998 im Irak als Waffeninspektor arbeitete, beruft sich auf Videoaufnahmen vom August 2002 und Dokumente der derzeitigen Waffenkontrolleure. Auch die im Irak gefundenen Raketenprüfstände seien für viel größere Raketen ausgelegt als der Irak eigentlich besitze, sagte er.

      B- und C-Sprengköpfe sind schon vorhanden

      Die Besessenheit, mit der im Irak an Raketen gebaut werde, lasse für ihn nur einen Schluss zu, nämlich dass entsprechende Sprengköpfe mit B- und C-Waffen schon vorhanden seien, sagte Schmucker.

      Wenn man die jüngsten Erkenntnisse auswerte, könne eine solche Rakete 600 Kilometer und weiter fliegen. In zwei Jahren werde der Irak mehrere Mittelstreckenraketen besitzen, wenn er weiter die Chance habe, an solchen Waffen zu arbeiten.

      http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/0,1367,POL-0-2…
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 16:52:34
      Beitrag Nr. 308 ()
      ja klar, schmucker... denkt an den krieg, er alte militär.. und dass er ihm abhanden kommen könnte... tschingdarassabum, nicht an die besessenheit der bushies. und demokratie? wahre demokratie herrscht im graben an der front, der alte militär.

      flitztass ich bin beeindruckt. er wird das sicher auch gleich blix erzählen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 17:14:27
      Beitrag Nr. 309 ()
      Ich hätte da mal ganz im Ernst eine Frage zu Matthias Bröckers, weil ich es tatsächlich nicht weiß:
      Ist das dieselbe Person mit dem "Drogeninformations- und Hanfhaus" in Berlin?:
      http://www.jugendumwelt.de/juckreiz/jr32/06hanfparade.htm
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 17:15:59
      Beitrag Nr. 310 ()
      Also der am Ende des Internet-Texts?
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 17:25:29
      Beitrag Nr. 311 ()
      schreib doch einfach hin :D
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 17:28:22
      Beitrag Nr. 312 ()
      Und zweite Frage:
      Könnte es u.U. sein, daß Du in # 307 Ex-General Gerd Schmückle mit dem Prof. und Diplom-Ing. Robert H. Schmucker aus diesem DGLR-Verzeichnis verwechselt hast?:
      http://www.dglr.de/gliederung/senat/
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 17:35:46
      Beitrag Nr. 313 ()
      P.S.: Meine Frage aus Posting # 308 hat sich dank der schönen "Google"-Suchmaschinen bereits erledigt. Ich brauchte nur den Namen einzugeben und fand sofort einen Artikel aus der Badischen Zeitung: Matthias Bröckers ist derselbe:

      Badische Zeitung vom Dienstag, 17. Dezember 2002

      Die Verschwörungstheoretiker
      Alarmstufe "Code Orange" im Freiburger Theatercafé: Matthias Deutschmann diskutierte mit Gästen den 11. Septembe

      Der Kabarettist Matthias Deutschmann wird gelegentlich von Sinnkrisen heimgesucht, die ihm die Satire verleiden. Dann geht er in sich, an sein Cello oder sucht, wie jetzt nach dem "Ende der Spaßgesellschaft", verstärkt nach neuen Formen der Recherche und Präsentation politischer Aufklärung. Künftig will er im Freiburger Theatercafé jeden Monat in der Reihe "Code Orange" (das ist ein Alarmsignal, die Farbe des Theaters und der Siebziger Jahre) Menschen zum Gespräch bitten, "deren - vielleicht utopisch zu nennender - Eigensinn dem politischen Konformitätsdruck widersteht".

      Zum Auftakt kamen zwei, die diese Vorgaben vorbildlich erfüllen: der Freiburger Publizist Klaus Theweleit und der Kulturjournalist, Hanfpapst und Verschwörungstheoretiker Matthias Bröckers. Beide haben kürzlich Bücher über den 11. September vorgelegt: Theweleit eine Abrechnung mit dem Medienecho des "Knalls", Bröckers ein Buch über aktuelle Verschwörungstheorien, das mittlerweile die 14. Auflage erreicht hat: Beste Voraussetzungen also für eine spannende Diskussion. An- und aufregend war die gut besuchte Talkshow tatsächlich; gelungen mag man sie kaum nennen. Deutschmann ist als kabarettistischer Solist grandios; als Moderator aber muss er noch lernen, sich und sein stupendes Wissen zurückzunehmen und sich mehr auf die Gesprächsführung zu konzentrieren. Mit ironischen Spitzen war Bröckers` verschwörungstheoretischer Elan jedenfalls nicht zu bremsen, und als Deutschmann sich dann auch noch selber an den "spekulativen Fakten" festzubeißen begann, die er streng vertraulich aus dem Internet holt, leitete er damit erst recht Wasser auf Bröckers Mühlen.

      Dessen Theorie geht ungefähr so: Der 11. September, ein Glücksfall für Börsenspekulanten und Bushs Falken, war so perfekt organisiert und inszeniert, dass er unmöglich das Werk von diesem Ali Baba und seinen 19 Räubern gewesen sein kann - zumal sechs von ihnen noch leben, und alle Welt weiß, wo Osama bin Laden steckt, aber niemand ihn mehr fangen will. Dahinter muss ein mächtiger "Masterplan" stecken, nach konspirationstheoretischer Übereinkunft also der US-Imperialismus mit seinen 26 Geheimdiensten.

      Schon Großvater Bush hat den Aufstieg der Nazis finanziert; Vater Bush ist immer noch mit dem militärisch-industriellen Komplex verbandelt, und natürlich denkt auch der Sohn mehr an das Öl als an die Menschenrechte in Afghanistan. Bin Laden und Saddam Hussein wurden als nützliche Idioten im Kalten Krieg gepäppelt und werden jetzt, da sie aus dem Ruder und Gängelband zu laufen drohen, wieder in die Steinzeit zurück gebombt.

      In jeder Nachrichtenredaktion ein Mann vom Geheimdienst?

      An dieser Theorie ist natürlich einiges dran, und Bröckers ist vorsichtig genug, seinen ungeheuerlichen Verdacht - der 11. September sei, wie früher schon Pearl Harbour oder der irakische Überfall auf Kuwait, von Amerika wenn nicht organisiert, so doch wissend und billigend in Kauf genommen worden - nicht direkt auszusprechen. Aber er präsentiert seine Indizien ("Das ist Fakt, keine Spekulation") und antiamerikanischen Ressentiments so geschickt und eloquent, dass jeder selber seine Schlüsse ziehen können sollen muss. Auch Theweleit traut den "Mainstream"-Medien bekanntlich fast alles zu: Hat nicht Ex-Staatssekretär Andreas von Bülow selber zugegeben, dass in jeder Nachrichtenredaktion ein Mann vom Geheimdienst sitzt? Verschwörungstheorien sind ein Gesellschaftsspiel, das gerade kritische Aufklärer fasziniert, aber im Grunde reaktionär.

      Man muss dabei nicht einmal an die Verfolgung von Illuminaten, Freimaurern oder die antisemitischen "Protokolle der Weisen von Zion" denken: Als elitäre, geschlossene, "Komplexität reduzierende" Wahnsysteme sind sie immun gegen jeden Widerlegung. Jeder Zufall wird zur "klaren Strategie", jeder argumentative Einwand zum Kronzeugen dafür umgedeutet, wie perfide die Verschwörer die Hirne der ahnungslosen Masse bereits infiziert haben. Die Frage nach dem Nutzen - "Cui bono?" - ersetzt die nach den politischen Ursachen, und wer skeptisch bleibt, ist der feindlichen Ablenkungs- und Vernebelungstaktik schon erlegen.

      Deutschmann versuchte anfangs noch auf Widersprüche und "Pfusch" in der US-Politik aufmerksam zu machen, aber der "wilde Denker" Bröckers ließ ihm diese Naivität nicht durchgehen. Wer von Terror und Krieg profitiert, muss ihn auch angezettelt haben, und wenn die Zeitungen etwas nicht drucken, werden sie ihre dubiosen Gründe haben. So wird paradoxerweise die radikalste Kritik des US-Imperialismus zu seiner Apotheose: Lächerlich die Vorstellung, dass so dämonische Superhirne wie der CIA (oder auch der Spiegel) versagen könnten; das hat selbst Hollywood halb unbewusst ausgeplaudert.

      Verschwörungstheorien haben ihren kabarettistischen Reiz; aber das Triumvirat - und auch einige Zwischenrufer - verstanden ihre Enthüllungen im vollen aufklärerischen Ernst. Deutschmann gelobte immerhin, beim nächsten Mal die Suppe der "spekulativen Fakten" zu einem "Maggiwürfel" einzudampfen. Spätestens an dieser Stelle muss der Berichterstatter versichern, dass er weder von der Suppenindustrie noch vom CIA geschmiert wurde.

      Martin Halter


      http://www.badische-zeitung.de/1040160431539
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 17:48:00
      Beitrag Nr. 314 ()
      Im übrigen bin ich der Ansicht, daß "Google" verboten werden müßte, da es den Ruf so "ernsthafter investigativer Journalisten" wie Matthias Bröckers mit Links zu solch mickrigen und zweifelhaften Zeitungen schädigt. :D :
      http://www.maerkischeallgemeine.de/?loc=3_3_1&id=81300&weite…
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 19:08:12
      Beitrag Nr. 315 ()
      Krieg ist Terror
      Ich halte nichts von Verschwörungstheorien und somit auch nichts von Bröckers wilden Phantastereien Was zählt sind Fakten!

      Freundschaft und Solidarität mit der amerikanischen Bevölkerung, sofern sie nicht zu Kriegseinsätzen auffordert, aber Feindschaft mit der imperialistischen US-Politik.

      Wenn sich die Westeuropäer den Diktaten der USA beugen, dann nehmen sie, um mit der konservativen französischen Tageszeitung Le Figaro zu sprechen, ihre Verwandlung "in ein bloßes Protektorat der Vereinigten Staaten" in Kauf.
      Der kommende Irakkrieg ist einfach ein Krieg um Weltherrschaft, wirtschaftlich, politisch, militärisch und kulturell. Die Welt soll amerikanisiert werden. Es ist ein klassischer imperialistischer Ölraubkrieg. Die US-Hyänen balgen sich schon jetzt um die Beute. Außerdem geht es darum Israels hysterische Ängste zu befriedigen und Mord und Todschlag der militanten Sharonschen Regierung zu verschleiern und deren Ausmaß zu relativieren.

      Wie hieß es bei Orwell
      Krieg bedeutet Frieden
      Freiheit ist Sklaverei
      Unwissenheit ist Stärke


      Autoritäre Regime verdrehen gerne die Tatsachen und autoritäre Denkweisen zerstören alles Humane im Bewußtsein und fördern den Machtwahn. Die faschistoide Bush-Junta befindet sich meines Erachtens auf einem gefährlichen Irrweg. Täuscht nicht alles, sind Afghanistan und der Irak der Auftakt einer Orgie von brutalen Weltordnungskriegen. Das US-Wahrheitsministerium wird uns die kommenden Kriege schon schmackhaft machen. In Afghanistan sind etwa 6000 Menschen durch Flächenbombardements ums Leben gekommen. Verbotenen Cluster-, Benzin- und Vakuumbomben haben dort viele unschuldige Menschen getötet. Für die US-Menschenrechtsbeglücker sind das lediglich Kollateralschäden. Die Menschen sind längst nicht alle gleich. AMERIKANER UND ISRAELIS SIND GLEICHER ALS GLEICH. Anscheinend ist im Kampf gegen die Armen jedes Mittel recht, zählt kein Menschenrecht, kein Rechtsstandard, nicht einmal natürliches Recht. Das Recht bestimmt der Stärkere und das ist nun mal die imperialistische USA. Die größten Schurken sitzen in der amerikanischen Regierung. Ich habe immer mehr den Eindruck, als würde Amerika von einer Bande rechtsradikaler Krimineller regiert. Wer für billiges Öl Hunderttausende irakische Opfer billigend im Kauf nimmt, der sollte gefälligst sein Maul halten, wenn es um Menschenrechte geht.

      Die faschistoide Bush-Junta bestreitet nicht, daß Öl der zentrale Punkt bei dem kommenden Irakkrieg ist. Öl ist nach wie vor der Treibstoff der Industriegesellschaft. Desto mehr Öl- und Gasvorkommen unter amerikanischer Kontrolle gebracht werden, desto erpreßbarer ist der Rest der Welt. Die Gefährlichkeit einer tyrannischen US-Weltdiktatur dürfen wir auf keinen Fall unterschätzen. Schon jetzt hat der US-Imperialismus eine ganze Reihe von treuen Vasallenstaaten.
      Blut für Öl!
      Etwa 175 Zeitungen besitzt der Zeitungszar RUPERT MURDOCH und dieses imperialistische Schoßhündchen trommelt weltweit zum Krieg gegen Irak. Aber wenigstens ist er ehrlich zu sich selbst, denn er meint: Das Beste an diesem Krieg, verkündet er fröhlich, komme erst nachher... Dann, wenn das Barrel Öl zum Preis von 20 Dollar zu haben sei. Dieser Effekt sei höher zu veranschlagen, als irgendeine der bisherigen Steuersenkungen in irgendeinem Land der Welt.

      Quelle... NEWSWEEK INTERNATIONAL, Feb. 17 issue, "The Last Word: Rupert Murdoch"
      Krieg darf nicht schon wieder zu einem Mittel der Politik werden!
      Bestimmte bundesdeutsche Medien betreiben unverblümt US-Kriegspropaganda. Ich denke in erster Linie an die ultrakonservative FAZ und an das deutsch-amerikanisch-zionistische Verblödungs-Kampfblatt Bildzeitung. Beide Zeitungen unterstützen nach wie vor die verbrecherischen Angriffspläne der US-Imperialisten. Die bundesdeutschen Kriegspropagandisten wollten jüngst mit der Pockenalarm-Geschichte auch hier in Deutschland – genau wie in den USA - hysterische Ängste bei den Bürgern schüren. Verunsicherte bzw. verängstigte Bürger sind eher bereit völkerrechtswidrige Angriffskriege hinzunehmen. Diese Panikmache der perfiden Kriegstreiber ist aber zumindest in Deutschland nicht ganz aufgegangen.
      Offener Verrat von Biederfrau Merkel
      Da können Bush und Rumsfeld die blödsinnigsten patriotischen und frommen Parolen
      verlautbaren und die CDU/CSU und FDP – mit wenigen Ausnahmen – klatschen noch Beifall.
      Fazit: Dieses elendige neoliberale und konservative Kriegspack (CDU/CSU & FDP) darf nicht an die Macht kommen, denn sie sind nur der Wurmfortsatz der kriegslüsternden faschistoiden Bush-Junta.
      Folgendes ist über die imperialistische USA festzustellen:

      Die Führung der USA ist fähig, alles zu tun, was sie will. Sie kann in aller Welt Waffen für alle Verbrechen und Mordbrennereien verkaufen. Die USA sind unbestreitbar der größte Waffenexporteur der Welt. Die USA kann Rüstungskontroll- und Abrüstungsvereinbarungen ignorieren, aufkündigen oder ihr Zustandekommen sabotieren, sie kann sich über Arten- und Klimaabkommen hinwegsetzen, sie kann jede und jeden, die ihr nicht genehm sind, vor von ihr abhängige Gerichtshöfe zerren und gleichzeitig alle, die in ihrem Auftrag Verbrechen begehen, vor Strafverfolgung sichern. UNO, Menschen- und Völkerrecht behindern die Expansionsbestrebungen der US-Imperialisten. Folglich setzt sich die imperialistische US-Junta darüber hinweg. Die Führung der USA kann (Echolon) unsere Post, unsere Telefonate, Faxe, E-Mails überwachen und Daten über uns speichern lassen, sie kann unseren Staat und unseren Kontinent mit geheimdienstlichen Mitteln unterwandern und destabilisieren, sie kann unseren Boden und unseren Luftraum mißbrauchen, sie kann kaufen, wen immer sie dazu bereit findet, sie kann unter Druck setzen, wen immer sie als verwundbar erkennt, sie kann Wirtschaftskriege und Wirtschaftsspionage gegen uns führen, sie kann mit Marschflugkörpern und Raketen überall hin zielen - auch auf uns - und ihr ganzes Arsenal von geächteten Waffen und Massenvernichtungsmitteln über die Menschheit bringen.

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
      Das Massaker in Afghanistan
      Die Amerikaner haben zugesehen

      17.02.2003 um 23.00 - 23.45 Uhr WDR-Fernsehen

      => Ein beeindruckender Film eines brutalen Kriegsverbrechens! <=
      Ein Film von Jamie Doran
      Redaktion: Dierk-Ludwig Schaaf

      Im November 2001 verschwanden bei Masar-i-Scharif - die Amerikaner hatten das Oberkommando – 3000 von insgesamt 8000 gefangenen Taliban. Die entwaffneten Gotteskrieger sollten von der Festung Kalai Dschangi in das Gefängnis der afghanischen Stadt Scheberghan überführt werden. Viele kamen niemals dort an. Jamie Doran hat Beweise dafür zusammenge-tragen, dass diese Männer ermordet wurden. Ihre Leichen liegen in einem Massengrab in der Wüste bei Dasht Leili. Das zeigt sein Dokumentarfilm.

      Bei den Dreharbeiten wurde Doran vom örtlichen Warlordgeneral Dostum und der amerikanischen Armee massiv behindert. Trotz großer Schwierigkeiten gelang es ihm, Zeugen zu finden, die den Weg der 3000 Taliban in den Tod nachzeichnen. Demnach wurden die Gefangenen bei 40 Grad Hitze zu Hunderten in Containern zusammengepfercht - Todesfallen ohne Luftlöcher. Ein afghanischer Soldat sagt im Film aus, wie er den Befehl erhielt, in die verschlossenen Container zu schießen - angeblich um Luftlöcher zu schaffen. Tatsächlich jedoch wurden auf diese Weise wohl Hunderte Männer getötet.

      Der anschließende stundenlange Transport durch die glühende Hitze forderte weitere zahlreiche Opfer. Ein Augenzeuge berichtet von ineinander verschlungenen Leichen, die sich in den Containern türmten. Unter Mithilfe von US-Soldaten seien dann die toten Taliban gemeinsam mit ohnmächtigen oder schwerverwundeten Gefangenen auf Lastwagen verladen und in die Wüste von Dasht Leili transportiert worden. Dort wurde ein Massengrab ausgehoben, an dessen Rand diejenigen, die noch lebten erschossen wurden. Anschließend mussten alle Toten verscharrt werden. Auch bei den Erschießungen in der Wüste sollen - so sagen die Zeugen in Dorans Film - amerikanische Soldaten anwesend gewesen sein.

      Dorans Recherchen haben Staub aufgewirbelt. Alle befragten Zeugen haben sich bereit erklärt, vor einem Ausschuss der UN auszusagen. Allerdings scheint ihre Sicherheit nicht gewährleistet: Zwei der Männer wurden inzwischen bereits ermordet.
      wdr.de
      USA - Plutokratie statt Demokratie

      Die Konzernherrschaft hebelt demokratische Errungenschaften aus. Für optimale Kapitalakkumulation gehen die US-Multis (Öl- und Rüstungslobbyisten) über Leichen. In den USA befindet sich eine elitäre, kriminelle Clique an die Macht. Führende Figuren der Bush-Junta sind im Öl- und Gasgeschäft verstrickt. Diese Clique hat soviel mit Demokratie zu tun, wie der Papst mit Gruppensex.

      Der militärischindustrielle Komplex

      Der militärischindustrielle Komplex lebt vorn Kriegsgeschäft. Die amerikanische Rüstungsindustrie ist mit Abstand der größte Waffenproduzent- und exporteur der Welt. Bush sen., der Vater des jetzigen US-Präsidenten, ist Berater bei Carlyle, einer der weltweit größten Investmentgruppen, die starke Verflechtungen zur Rüstungsindustrie aufweist. Allein der Afghanistankrieg hat im Oktober 2001 die Summe von 2,2 Milliarden Dollar verschlungen. Die Kosten für den geplanten Golfkrieg werden auf 200 Milliarden Dollar geschätzt - und das bei einer amerikanischen Staatsverschuldung, die jedes Jahr um 450 Milliarden Dollar anwächst!

      Die Kriegstreiber hinter Bush, Cheney und Rumsfeld (gehören fast ausnahmslos der Israellobby an. Angeführt werden sie vom stellvertretenden Verteidigungsminister Paul Wolfowitz und seinem langjährigen Mitstreiter Richard Perle, dem Vorsitzenden des Beratungsausschusses für Verteidigungspolitik im Pentagon.

      Phyllis Bennis vom amerikanischen Institute for Policy Studies sagte denn auch Ende August 2002: ,,Wenn wir sind, was wir zu sein vorgeben - nämlich ein Rechtsstaat -, dann können wir nicht selber wie ein Schurkenstaat handeln. Wenn wir Internationales Recht nicht anerkennen, wie können wir dann erwarten, daß es andere Nationen tun?"

      Raubtierkapitalismus

      Die USA sind heute Symbol für Vernichtung des Sozialstaates, und für den „ungezügelten Raubtierkapitalismus“. Unter der Busch-Junta wird den Superreichen kräftig Zucker in den Arsch geblasen und die breite Masse der einfachen Amerikaner muß diese Umverteilung von unten nach oben bezahlen. Um einigermaßen an Kacken zu bleiben, benötigt heute ein normaler amerikanischer Malocher drei bis vier JOBS. In den USA sind die Hauptideologen der neoliberalen Sozialdarwinisten, wie Milon Friedman, Hayek und Konsorten beheimatet. Festzustellen ist, neoliberale Politik bedeutet massiven Sozialabbau und radikale Deregulierung der Märkte. Alles soll den freien Markkräften überlassen werden. Diese fatale Wirtschaftspolitik geht eindeutig von den USA aus. Wir werden erleben, daß die "Innere Sicherheit" und der soziale Wohlstand geopfert werden, um eine verbrecherische und zerstörerische, neoliberalen Raubtierkapitalismus global am Leben zu erhalten, von der immer weniger Menschen (Dritten Welt) direkt oder indirekt profitieren. Und ich rede hier nicht von Deutschland, sondern ich meine es weltweit.


      Montag, 3. Februar 2003
      Deutsche Bank: E$$O in Pole Position im Wettrennen um irakisches Öl

      Ölkonzern nützt seine bekanntermaßen guten Connections zur US-Regierung

      Während die Unsicherheit an den weltweiten Aktienbörsen zunimmt, empfiehlt die Deutsche Bank, ExxonMobil-Aktien zu halten. Grund dafür ist eine brandaktuelle Studie der Bank, aus der hervorgeht: ExxonMobil steht an der Pole-Position im Wettrennen um irakisches Öl. Es wird erwartet, dass der Ölkonzern seine bekanntermaßen guten Connections zur US-Regierung nützen wird, und bei der Aufteilung der irakischen Ölfelder bevorteilt wird.
      ExxonMobil dementiert dies, jedoch hat es laut Wall Street Journal bereits im Oktober 2002 Meetings zwischen Ölkonzernen (unter anderem ExxonMobil) und der Bush-Regierung gegeben. Thema: Die Sicherstellung und Wiederinbetriebnahme der irakischen Ölfelder. Seither haben das US-Verteidigungsministerium, Außenministerium und Weißes Haus bei der Ölwirtschaft Vorschläge für die Überholung der irakischen Ölindustrie geholt.
      Auch gibt es geheime Pläne, die Irakischen Ölfelder vor Rache-Aktionen zu schützen. Dies hat ein hochrangiger Vertreter des US-Verteidiungsministeriums inzwischen zugegeben. Militärstrategen arbeiten demnach bereits an Konzepten für eine schnelle Sicherstellung der Ölquellen. Um das Offensichtliche zu vertuschen, sind dafür laut Daily Mirror allerdings nicht amerikanische Truppen vorgesehen, sondern britische.
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      KRIEGSVORBEREITUNGEN DER US-BÜRGER

      Tesa gegen den Terror

      Von Lutz C. Kleveman, New York

      Mit Klebeband und Dosenöffnern soll sich das amerikanische Volk gegen drohende Terroranschläge rüsten. Dazu fordert die Bush-Regierung seit gestern in Fernsehspots auf. Tausende US-Bürger reagieren mit Panik.
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,237096,00.html
      Irakkrieg - Der Widerstand in Amerika wird größer!
      An die 100 US-amerikanische Städte und zwei Bundesstaaten haben bereits Beschlüsse gegen den Irakkrieg verabschiedet. Mit Los Angeles hat sich nun auch die zweitgrößte Stadt der USA in die Cities for Peace eingereiht.
      http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/14243/1.html

      Die Weltökonomie wird schon jetzt durch den Amoklauf der Bush-Junta erheblich geschwächt.
      Die Arbeitslosenzahlen steigen von Rekord zu Rekord. Vielen Einzelhändlern steht das Wasser bis zum Hals, weil der Handel stagniert oder sogar rückläufig ist. Die Börsen stürzen immer weiter ab und die Ölpreise steigen zum Schaden der Weltwirtschaft. Die Menschen sind wie gelähmt, halten sich mit Käufen zurück, haben Angst arbeitslos zu werden und haben kaum noch Vertrauen in die Zukunft. Zu verdanken haben wir das einer durchgeknallten Bush-Junta. Mit Sicherheit wird der kommende Irakkrieg eine Zunahme von Terrorakten auslösen. Dieser Wahnsinn muß mit allen Mitteln – ohne Wenn und Aber - gestoppt werden!
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      Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit
      die Schuhe anzieht.
      (Mark Twain)

      Ich möchte keine US-Weltdiktatur und bin auch nicht bereit, Sklave einer
      zynischen US-Tyrannei zu werden!


      Wehret den Anfängen!

      Zukunft des Kapitalismus
      Wie eine Pflanze vom Licht, wie ein Rind vom Gras, wie ein Moskito vom Blut - lebt der Kapitalismus vom Wirtschaftswachstum.
      Fehlt das Licht, geht die Pflanze ein, fehlt das Gras verhungert das Rind - fehlt das Wachstum gehen die Staaten des Kapitalismus ganz einfach pleite - wie jeder jetzt erfährt.

      Kaufen, was einem die Kartelle vorwerfen; lesen, was einem die Zensoren erlauben; glauben, was einem die Kirche und Partei gebieten. Beinkleider werden zur Zeit mittelweit getragen. Freiheit gar nicht. - Kurt Tucholsky

      Poetter
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 19:11:25
      Beitrag Nr. 316 ()
      poetter
      es gibt eine offizielle verschwörung. über cnn wird uns erzählt, was wir glauben sollen. was hier diffamiert wird, unter anderem durch auryn, ist der versuch, diese offizielle verschwörung zu hinterfragen. genau das tut brökers.
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 10:54:42
      Beitrag Nr. 317 ()
      Die Söldner der Lüge
      Von Uwe Wolff (New York)
      Der Krieg der USA gegen den Irak hat längst begonnen. Das Pentagon hat schon vor Monaten seine ersten Krieger in Stellung gebracht, die aus allen Rohren feuern. Ihre Munition: W-Waffen, also Wörter, Propaganda. Ihre Generäle: grosse Public Relations-Agenturen aus den USA. Ihr Schlachtplan: die Weltöffentlichkeit gegen Saddam Hussein aufzubringen, um den Weg für einen Krieg freizumachen.

      Meinungsmache gegen Geld
      Kaum eine politische Auseinandersetzung, keine Invasion und keinen Krieg mehr, der nicht von PR-Agenturen begleitet oder eingeleitet wird. Wie bereits beim ersten Golf-Krieg oder den Balkan-Kriegen gehen den Soldaten erst einmal die Männer im feinen Zwirn und Aktenkoffer voraus. Sie sind Söldner des Wortes, die sich für den jeweiligen Auftrag mieten lassen. Gegen viel Geld krempeln sie die Meinung von ganzen Völkern um, bringen sie gegeneinander auf - und alles im Dienst ihrer Herren, also meist Politiker.

      Kennen weder Freund noch Feind
      Die Namen dieser Polit-PR-Giganten haben inzwischen einen genauso zweifelhaften Klang wie der ihrer Kunden: The Rendon Group (TRC), Hill & Knowlton und Ruder-Finn. Ihre Klienten: Neben seriösen Unternehmen werden sie auch von gefährlichen Sekten, Diktatoren, Waffenhändlern, Geldwäschern und Regierungsapparaten wie das Pentagon, die CIA und das Weisse Haus geheuert. Dabei kennen die Agenturen weder Freund noch Feind oder Gut und Böse. Für sie zählt einzig und allein der lukrative Auftrag - der erfolgreich erledigte Auftrag.

      "Ich bin ein Informationskrieger"
      "Ich bin ein Informationskrieger" brüstete sich John W. Rendon, Chef der amerikanischen Public Relations Agentur "The Rendon Group" (TRC). Seine Agentur wurde noch im Oktober 2001, also bereits einen Monat nach dem Anschlag auf das World Trade Center, vom Pentagon angeheuert, um die USA in der muslimischen Welt sympathischer darzustellen, damit der "Krieg gegen den Terror" im Nahen Osten leichter von der Hand geht.

      PR-Berater sollte Sturz Saddams vorbereiten
      Rendon, früher Wahlkampfberater von US-Präsident Jimmy Carter, hat Erfahrung im globalen Informationskrieg. So bereitete er die US-amerikanischen Invasion in Panama gegen den einstigen USA-Freund General Noriega durch geschickte Unterstützung der Opposition vor. Rendon war es auch, der von der US-Regierung nach dem ersten Golfkrieg Geld bekam, um eine Opposition im Irak aufzubauen, die Saddam stürzen sollte.

      Kampagne zum Golfkrieg heftig umstritten
      Mit der wachsenden Kriegsgefahr im Nahen Osten rücken nun auch wieder die Propaganda-Söldner ins Rampenlicht. Inzwischen müssen allerdings die drei Großen im politischen PR-Business selbst stark aufpassen, dass sie nicht zu sehr unter Beschuss geraten: The Rendon Group, Hill & Knowlton und Ruder-Finn sehen sich zunehmend dem lautstarken Vorwurf des unethischen Verhaltens ausgesetzt. Aus gutem Grund: Eine der berüchtigsten, teuersten und wohl auch einflußreichsten Kampagnen stammt von der internationalen PR-Firma Hill & Knowlton mit Stammsitz New York. Nach der Bestzung von Kuwait durch den Irak bezahlten reiche Kuwaitis über eine Frontgruppe "Citizens for a Free Kuwait" 10,8 Millionen Dollar, um eine Kampagne gegen den Irak und für eine allierte Militärintervention loszutreten. Mit H&K trafen die Kuwaitis eine gute Wahl.

      Berichte über irakische Grausamkeiten
      Die PR-Strategen kreierten Nayirah, ein 15jähriges kuwaitische Mädchen, das in einem Krankenhaus in Kuwait City gearbeitet haben soll. Mit stockender Stimme berichtete sie vor laufender Kamera, wie irakische Soldaten Babys aus den Brutkästen rissen, die Inkubatoren mitnahmen und die Säuglinge auf dem kalten Klinikboden sterben ließen. Die Welt war entsetzt über so viel Grausamkeit der Iraker. Die Medien liefen heiß und Politiker empörten sich. US-Präsident Bush zitierte die Aussage das Mädchens. Die Delegierten der Uno schüttelten den Kopf und stimmten für einen Krieg gegen den Irak, der letztendlich mehr als 100.000 Menschen das Leben kostete.

      Aussage war schlicht erfunden
      Erst später stellte sich heraus, daß die Aussage von Nayirah nichts anderes als eine blanke Lüge war. Hinzu kam noch, daß die angeblichen Krankenhauspraktikantin die Tochter von Scheich Saud Nasir al-Sabah war, dem ehemaligen kuwaitschen Botschafter in den USA. Die verspäteten Versuche der Medien, mit dem Mädchen zu sprechen, um ihre Aussage zu verifizieren, verliefen im Sand der kuwaitischen Wüste...

      t-online.de
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 11:33:27
      Beitrag Nr. 318 ()
      Mit Stimmenkauf zur Stimmenmehrheit

      Von Jochen Bölsche

      Hinter den Kulissen der Weltpolitik steuern US-Geheimdiplomaten und Ex-Geheimdienstler ein ehrgeiziges Ziel an: mit Pressionen und Präsenten möglichst viele wankelmütige Mitglieder des Weltsicherheitsrates auf die Seite Washingtons zu ziehen. Ist die Uno käuflich? Und, wenn ja: Was kostet die Welt?

      Hamburg - Mexikos Präsident Vincente Fox, sonst nicht eben im Zentrum der Weltpolitik, ist seit kurzem ein viel gefragter Mann. An vorigen Wochenende baten ihn sowohl George W. Bush als auch Tony Blair ans Telefon. Spaniens Ministerpräsident José Aznar kam sogar aus Madrid herbei geflogen, um den Präsidenten in Mexiko-Stadt zu besuchen.
      Das Trio, eingeschworen auf einen Präventivkrieg gegen den Irak, setzt Mexiko mit einer Mixtur aus Verlockungen und Drohungen unter Druck: Fox, dessen Land dem UN-Sicherheitsrat angehört, soll seinen Widerstand gegen Bushs Kriegskurs aufgeben - sonst kann er was erleben.

      Daumenschrauben für die Mexikaner

      "Jedes Land, das nicht mit den USA mitzieht, wird einen sehr hohen Preis bezahlen," zitieren mexikanische Diplomaten einschlägige Pressionsversuche hoher US-Beamter. Washington könne seinen Nachbarn im Süden, dessen Exporte zu 80 Prozent in die USA gehen, auf vielfache Weise abstrafen - indem es beispielsweise Kongresspläne über Wirtschaftshilfen einfriere oder eine Amnestie für illegale mexikanische Immigranten blockiere.

      Nachdem ihm die Washingtoner Emissäre die Daumenschrauben angelegt hatten, druckste Fox Mitte der Woche, ihm sei klar, "dass die Angelegenheit für die USA und die Bush-Regierung von größter Wichtigkeit" sei. Kommentatoren werteten die Erklärung als Anzeichen für ein Einschwenken auf die amerikanische Linie.

      Wie in Mexiko üben die USA derzeit in aller Welt Druck auf Mitglieder des UN-Sicherheitsrates aus. Das Weiße Haus will die Zeit bis zur entscheidenden Abstimmung, Mitte März, dazu nutzen, möglichst viele Stimmberechtigte auf seinen Kurs zu zwingen.

      "Den Sicherheitsrat von hinten aufrollen"

      Details über die derzeit laufenden Bemühungen, "mit stiller Diplomatie den Sicherheitsrat von hinten aufzurollen", weiß das deutsche "Handelsblatt" zu berichten: US-Diplomaten räumten hinter vorgehaltener Hand ein, sie hätten aus Washington Anweisung, zu diesem Zweck "alle diplomatischen Mittel" einzusetzen - "und das bedeutet wirklich alle".

      Zwar entscheidet der Sicherheitsrat nicht über Krieg und Frieden; denn Bush will den Irak erklärtermaßen auch ohne Uno-Votum attackieren. Dennoch ist der Supermacht allein schon aus Image- und Prestigegründen daran gelegen, dass keines der vier anderen Ständigen Mitglieder - Russland, Großbritannien, Frankreich und China - ein Veto einlegt und dass eine qualifizierte Mehrheit von neun der 15 Mitglieder der angloamerikanischen Resolution zustimmt und eine Intervention im Irak völkerrechtlich legitimiert.

      "Wir legen uns mächtig ins Zeug, um die Mitglieder des Uno-Sicherheitsrates von der Logik unserer Irak-Resolution zu überzeugen," erklärt Bushs Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice öffentlich. Welches der in vertraulichen Runden präsentierten US-Argumente am besten ankommt, meinen Kritiker seit langem zu wissen - es sei, spottet die "Berliner Zeitung", "grün und mit Zahlen bedruckt: der Dollar".

      70 Millionen Dollar von der CIA

      Tatsächlich nutzt das höchstgerüstete und reichste Land der Welt nicht nur seine militärische, sondern auch seine wirtschaftliche Potenz immer wieder zur Durchsetzung politischer Ziele.

      Im Afghanistan-Krieg etwa haben sich CIA-Agenten die Hilfe örtlicher Stammesfürsten buchstäblich erkauft: Mit 70 Millionen Dollar Bargeld in den Taschen, so enthüllt der Autor Bob Woodward jetzt in dem SPIEGEL-Buch "Bush at War", seien die Geheimdienstler losgezogen, um Widerstand gegen die Taliban zu mobilisieren.

      Ungleich höhere Beträge müssen die USA aufwenden, um die - ursprünglich vehement gegen einen Irakkrieg eingestellte - Regierung in Ankara zu veranlassen, der Stationierung amerikanischer Truppen im türkisch-irakischen Grenzgebiet zuzustimmen. Indem die Türkei geschickt auf Zeit spielte, pumpte sie das Volumen des US-Hilfspakets auf weit über 20 Milliarden Dollar auf.

      Die Koalition der Unwilligen

      Die von Bush so genannte "Koalition der Willigen" - mehr als zwei Dutzend Länder haben den USA in irgendeiner Form Unterstützung angeboten - sei teilweise eine Koalition von zusammengekauften "Unwilligen", sagt Anthony Cordesman, Mittelost-Experte im Washingtoner Center for Strategic and International Studies.

      Die Koalitionspartner, analysiert die Zeitung "USA Today", hätten "komplexe Motive". Zum Teil seien sie mehr von dem Wunsch bewegt, ihre Unterstützung für "große Summen" zu verkaufen, als von dem Verlangen, die Welt von Saddam und seinen Massenvernichtungswaffen zu befreien.

      Viel Geld werden sich die USA auch die Pflege der politischen Landschaft im Sicherheitsrat kosten lassen müssen. Die Ausgangslage stellte sich für Washington vorige Woche denkbar ungünstig dar.

      "Könnten die 15 Staaten im New Yorker Sicherheitsrat frei entscheiden, stünde ihre Antwort auf den Vorstoß der USA schon fest: abgelehnt mit 11:4. Würden die Regierungen dem Willen ihrer Völker folgen, käme ein 14:1 heraus," bilanzierte die "Süddeutsche Zeitung."

      Den Bellizisten fehlen fünf Stimmen

      Um die Mehrheit umzudrehen und die erforderliche 9:6-Mehrheit zu erreichen, muss das amerikanisch-britisch-spanische Bellizisten-Team, das zunächst lediglich mit dem Beistand Bulgariens rechnen konnte, mithin fünf Mitglieder auf seine Seite ziehen.

      Washingtons Bemühungen zielen vor allem auf die Sechsergruppe der so genannten "Swing-Staaten" im Sicherheitsrat: Neben - dem möglicherweise heimlich schon umgeschwenkten - Mexiko und Chile zählen Pakistan und die drei afrikanischen Staaten Angola, Kamerun und Guinea zu den Wackelkandidaten.

      In aller Öffentlichkeit werden die "middle six" von den USA mit dem Argument unter Druck gesetzt, mit einem Nein würde sich die Uno samt Sicherheitsrat ins weltpolitische Abseits begeben. Bush selber wiederholte erst am Dienstag dieser Woche seine Drohung: "Nun ist der Augenblick für den Sicherheitsrat und die Vereinten Nationen gekommen, zu entscheiden, ob sie von Bedeutung bleiben werden oder nicht."

      In Wahrheit entscheidet sich in diesen Tagen, ob sich die Weltorganisation dem Wirtschaftsdruck der einzigen verbliebenen Supermacht beugt. Falls sich die Mehrheit als käuflich erweist, hätten die USA zugleich eine Antwort auf die Frage gegeben: Was kostet die Welt?

      Das teuerste Nein des Lebens

      Wie teuer Widerspenstigkeit einen Staat kommen kann, zeigt eine Geschichte, die derzeit in New York kursiert. Nachdem der Vertreter Jemens 1990 gegen einen Krieg zur Befreiung Kuweits gestimmt hatte, habe ihm ein US-Diplomat ins Ohr geflüstert: "Das war das teuerste Nein, das Sie jemals von sich gegeben haben." Wenig später strich Washington dem Land die gesamte Entwicklungshilfe.

      Viel steht diesmal für Chile auf dem Spiel. Zwar lehnen drei von vier Chilenen einen Irak-Krieg ab, doch der Andenstaat ist massivem wirtschaftlichem Druck der USA ausgesetzt.

      Washington verzögert seit längerem die Ratifizierung eines Vertrags zur Aufnahme Chiles in die Nordamerikanische Freihandelszone (Nafta). Sowohl Bush als auch Blair forderten den Präsidenten Ricardo Lagos jetzt telefonisch auf, im Interesse guter Beziehungen mit Ja zu votieren. Anschliessend behauptete der Premier, er habe "nicht nachgegeben".

      Wie auch immer - abwägen zwischen innen- und außenpolitischen Zwängen muss derzeit auch die Regierung Pakistans. Sie darf einerseits die irakfreundlichen Emotionen in der islamisch geprägten Bevölkerung nicht völlig außer Acht lassen, muss aber auch das amerikanische Drohpotenzial ernst nehmen.

      Denn die USA könnten bereits zugesagte Kapitalhilfen stoppen und ihr vor Jahren gegebenes Versprechen brechen, Einfuhrbeschränkungen für Textilien aus Pakistan zu lockern. Zudem muss die Regierung in Islamabad im Falle eines Anti-Bush-Kurses befürchten, wegen illegaler Atomrüstung selber ins Visier der US-Kriegsherren zu geraten.

      "Niemandem darf erlaubt werden, Weltpolizist zu sein"

      Eine Schlüsselrolle spielen die drei afrikanischen Staaten im Sicherheitsrat. Angola, Kamerun und Guinea sind keineswegs verlässliche Kriegsgegner, obwohl sie Mitglied zweier Bündnisse sind, die zu den schärfsten Kritikern der Washingtoner Irak-Politik zählen:

      - Auf einem Gipfeltreffen der Afrikanischen Union haben sich alle 52 Mitgliedsstaaten kürzlich mit Frankreich solidarisch erklärt und mehr Zeit für die UN-Waffeninspekteure im Irak gefordert; Gewalt komme nur als "letztes Mittel" in Frage. Dieser Beschluss, betont der Präsident der Union, der Südafrikaner Thabo Mbeki, sei auch für die drei afrikanischen Mitglieder des Sicherheitsrats verbindlich.

      - Beim jüngsten Gipfel der Bewegung der Blockfreien in Kuala Lumpur verurteilte deren neuer Präsident, Malaysias Premier Mahathir Mohamad, den Irakkurs der USA, der allein dem Hegemoniestreben der Supermacht entspringe: "Es ist kein Krieg mehr nur gegen Terrorismus, es ist ein Krieg, um die Welt zu dominieren." Niemandem, forderte Mohamad, dürfe "erlaubt werden, Weltpolizist zu sein".

      Doch trotz solcher Töne ist offen, wie die drei schwarzafrikanischen Länder am Ende im Sicherheitsrat abstimmen werden.

      Keine der Regierungen hat sich bislang festgelegt. Sie alle stehen unter dem Eindruck von Drohungen und Versprechungen, wie sie ihnen Walter Kansteiner, Chef der Afrika-Abteilung im US-Außenministerium, dieser Tage bei einer Blitzreise nach Afrika übermittelt hat.

      "Wir bieten keinen Kuhhandel an"

      Zwar versichern US-Sprecher: "Wir bieten keinen Kuhhandel an." Dennoch sickerte durch, der Bush-Emissär habe auf zwei Gesetze hingewiesen, nach denen US-Handelserleichterungen für Produkte aus afrikanischen Staaten und für Waren aus den 46 am wenigsten entwickelten Nationen dann wegfallen, wenn die begünstigten Länder "die außen- und sicherheitspolitischen Interessen der USA unterminieren".

      Ansatzpunkte für ihre Strategie des ökonomischen Drucks finden die USA in jedem der drei afrikanischen Staaten.

      Beispiel Guinea: Das völlig verarmte, von Flüchtlingen überflutete Land ist zwar überwiegend moslemisch, steht aber seiner einstigen Kolonialmacht Frankreich heute womöglich kritischer gegenüber als den USA. Washington hat Guinea bereits Militärhilfe in Höhe von drei Millionen Dollar geleistet und lockt nun mit einer "Partnerschaft zur wirtschaftlichen Entwicklung".

      Beispiel Kamerun: Das ebenfalls einst französisch beherrschte Land am ölreichen Golf von Guinea hofft auf gute Geschäftsbeziehungen mit den USA, die bereits angekündigt haben, Erdöl künftig verstärkt aus Afrika beziehen zu wollen; in Kamerun endet auch eine 1100-Kilometer-Pipeline aus dem Tschad, die derzeit für vier Milliarden US-Dollar gebaut wird.

      Beispiel Angola: Die USA sind schon jetzt der größte Handelspartner des gleichfalls erdölreichen Landes, dessen - einst von US-finanzierten Rebellen bekämpfte - Regierung mittlerweile vom Marxismus abgerückt ist und bestrebt ist, seine Beziehungen zu Washington weiter zu verbessern.

      Angola hofft, wie andere afrikanische Länder auch, dass die Washington ihm zusätzliche Handelsvorteile zubilligt. Die aber hat das Weiße Haus der angolanischen Regierung bisher mit der Begründung versagt, sie dulde Bestechlichkeit und Menschenrechtsverstöße - reichlich Stoff für Feilscherei im Vorfeld der UN-Abstimmung:

      Weder George W. Bush noch Jacques Chirac ließ es sich in den letzten Tagen nehmen, am Telefon um die Gunst des angolanischen Präsidenten José Eduardo dos Santos zu werben. US-Diplomaten verhehlen nicht, dass ihre Bemühungen um die Nichtständigen Mitglieder indirekt auch auf das Ständige Mitglied Frankreich zielen.

      "Die Amerikaner sagen uns ganz offen: Wenn ihr uns unterstützt, wird das den Druck auf Frankreich erhöhen. Paris wird es dann nicht wagen, ein Veto einzulegen", verrät ein Vertreter einer der umworbenen Nationen.

      Sollte Frankreich tatsächlich einknicken und sich mit einer Stimmenthaltung im Sicherheitsrat begnügen, würden auch Russland und China den US-Kurs kaum durch ihr Veto zu blockieren wagen - und der Weg der US-Army nach Bagdad wäre frei von allen völkerrechtlichen Hindernissen.
      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 11:42:19
      Beitrag Nr. 319 ()
      :D das macht doch schröder genauso das er bundesländer kauft wenn ein gesetz durchsoll im bundesrat
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 16:03:34
      Beitrag Nr. 320 ()
      Dem Clan verpflichtet
      aus Mosul KARIM El-GAWHARY
      "Das sind über dreizehn Meter Familie." Stolz hält das Stammesoberhaupt das eine Ende der Papierrolle fest, während sein Sohn Schritt für Schritt unter dem Rascheln des Papiers den 1.600-jährigen Stammbaum der Beni Chaleds ausrollt. Penibel sind dort mit Beginn des Stammesgründers Beni Chaled al-Machjumi die Vorväter und deren in den ganzen Irak reichende Zweige mit Bleistift aufgezeichnet. Als der Sohn am Ende des Raumes angelangt ist, lehnt sich Talal al-Chalidi, der Scheich al-Qabila, zurück und genießt dabei sichtlich, dass er seinen Gast, der gerade einmal den Namen seiner Urgroßeltern kennt, zutiefst beeindruckt hat. Um anschließend zu fragen: "Wie kann jemand mit einer solchen Familiengeschichte seine Loyalität verkaufen?"

      Doch genau das ist die große Frage, die nicht nur in dem Haus im nordirakischen Mosul im Raume steht, in dem der Scheich seine Gäste empfängt. Wie werden sich die 150 im Irak ansässigen Stämme verhalten, wenn die ersten US-Truppen am Horizont auftauchen? Nicht nur US-Militärstrategen, auch westliche Diplomaten in Bagdad gehen davon aus, dass viele Stammesfürsten angesichts der militärischen Übermacht oder wegen möglicher finanzieller Zuwendungen ihr Fähnlein pragmatisch in den Wind hängen werden.

      Spätestens seit dem Afghanistankrieg ist das alte koloniale Konzept des Stammeskaufs in der Außen- und Militärpolitik der USA wieder in Mode gekommen. Die Washington Post bezeichnete die irakischen Stämme bereits als unbekannte Größe, die bei einer US-Invasion in den Irak eine wichtige Rolle spielen könnte. Dagegengehalten wird meist, dass der Irak mit seiner langen Tradition staatlicher Institutionen und seiner starken Zentralregierung nicht Afghanistan sei.

      Aber selbst Wamid Nathmi, Politologe an der Universität von Bagdad, gibt zu, dass das System der Stämme im Irak "nicht 100-prozentig sicher ist". Es sei nicht ganz von der Hand zu weisen, dass einige der irakischen Stammesfürsten für Geld schnell ihre Loyalität wechseln könnten, sagt Wamid Nathmi.

      Ausgerechnet die Zentralregierung in Bagdad hat ihren Teil dazu beigetragen, dass das Konzept der Stammesidentität im Irak heute noch große Bedeutung hat. Und das, obwohl das regierende Baath-Regime bei seiner Machtergreifung 1963 alles darangesetzt hatte, den Einfluss der Stämme in der Gesellschaft zugunsten der Partei und der Zentralgewalt in Bagdad zurückzudrängen. Im Namen des "neuen säkularen arabischen Staates" wurde das Stammessystem damals gerne als "reaktionärer Ausdruck von Rückständigkeit" beschrieben, das sich nicht mit den Erfordernissen eines modernen Lebens in Einklang bringen lasse.

      Das alles änderte sich allerdings mit dem letzten Golfkrieg und der Verhängung von UN-Sanktionen. Das geschwächte Regime suchte nach treuen Partnern im eigenen Land. "Das Stammessystem wurde wiederbelebt, weil der Staat wirtschaftlich angeschlagen war und nach jemandem suchte, der ihm einen Teil der Lasten und Pflichten abnehmen könnte", erklärt der Politologe Nathmi.

      Aber nicht nur um das Regime wirtschaftlich über Wasser zu halten wurde die alte Stammessolidarität wieder ausgegraben. Die Stammesfürsten wurden auch wieder als verlängerter Arm zur Durchsetzung von Recht und Gesetz eingesetzt. "Viele Probleme lösen wir jetzt wieder unter uns, in Zusammenarbeit mit dem Staat", erzählt Scheich Ahmad Muheddin Zangana. Das Oberhaupt des kurdischen Clans der Zangana lebt in einem von Stammeskämpfern schwer bewachten Haus in Mosul. Streitfälle würden den Gerichten erst übergeben, wenn durch Verhandlungen zwischen den Oberhäuptern keine Lösung gefunden werden könne, erklärt er.

      Das fängt bei Kleinigkeiten wie einem Autounfall an. Da setzen sich die lokalen Chefs der betroffenen Stämme zusammen und entscheiden, wer den Schaden zu bezahlen hat, so Wamid Nathmi. Aber auch bei Mord wird oft untereinander das Blutgeld ausgehandelt. Hat man sich im Rahmen des Stammessystems geeinigt, fällt die Gefängnisstrafe automatisch niedriger aus. Als Saddam Hussein im Oktober letzten Jahres eine Generalamnestie für alle Gefangenen erließ, setzten sich die Stammesoberhäupter des Landes zusammen und handelten für die Mordfälle Regelungen aus, um zu verhindern, dass die Clans in Folge der Amnestie Blutrache in großem Stil verübten.

      Die Verhandlungen hatten Erfolg. All dies führt dazu, dass viele Iraker, die zuvor ihre Stammeszugehörigkeit vergessen hatten, heute wieder in diesem Rahmen rechtlichen Schutz suchen. "Ich weiß nicht, wie groß mein Stamm genau ist, sagt Stammeschef Zangana. Er schätzt, dass er 20.000 bis 30.000 Familien umfasst. Die meisten registrierten sich im Stammesregister erst, wenn sie irgendwelche rechtlichen Probleme hätten, sagt er.

      Das Register ist in den letzten Jahren sichtlich länger geworden. Irakische Soziologen schätzen, dass gut ein Drittel aller Iraker eine Loyalität gegenüber ihrem Stammeschef verspüren, ganz besonders auf dem Land. Zumindest vordergründig danken die Stammesfürsten Saddam Hussein für ihre neue Rolle. Das letzte Mal hatten sie ihm beim Präsidentenreferendum im Oktober 2002 öffentlich gehuldigt. Saddam Hussein, der aus Tikrit stammt und dem Stamm der al-Bu Nasir angehört, hat zwar viele wichtigen Ämter im Staat, vor allem im Sicherheitsapparat, mit ihm loyalen Mitgliedern des eigenen Stammes besetzt. Dennoch beschreiben ihn die Oberhäupter anderer Stämme, wie auch Talal al-Chalidi, als "den Führer aller Stämme". "Exzellenz Saddam Hussein", sagt er voller Begeisterung, "ist ein Symbol für uns, ähnlich wie die Freiheitsstatue für die Amerikaner."

      Auch in der Verteidigungsstrategie gegen eine US-Invasion hat das Regime in Bagdad den Stämmen eine Rolle zugedacht. "Mir unterstehen 2.500 Kämpfer mit leichten Waffen", sagt Stammeschef Ahmad Zangana. In Koordination mit der Armee und der Partei wurden ihm ein bestimmter Abschnitt einer Landstraße und ein paar Dörfer zur Verteidigung zugeteilt. Vor einem Monat hätten seine Kämpfer von der Regierung sogar einige Luftabwehrgeschütze gegen Apache-Kampfhubschrauber erhalten. "Wir trainieren seitdem jeden Tag", so Zangana.

      Auch Talal al-Chalidi ist in das Verteidigungssystem eingebunden. Sein Sohn bringt eine irakische Landkarte, auf der anstelle von Städten, Straßen sowie Euphrat und Tigris ein gemaltes Porträt Saddam Husseins gedruckt ist. "Mein Stamm wird überall kämpfen, wo er gebraucht wird", kündigt der Scheich an, während er mit der linken Hand auf das Gesicht des Präsidenten klatscht. "Ob in Mosul" - er deutet auf Saddam Husseins Haaransatz - "oder Basra" - sein Zeigefinger rutscht zum präsidialen linken Ellenbogen.

      Für das Regime ist die Bewaffnung der Stämme, deren Loyalität es sich am Ende nicht sicher sein kann, ein Spiel mit dem Feuer. Wenngleich der Politologe Nathmi das Risiko als gering einschätzt. "Alle Kämpfer der irakischen Stämme zusammengenommen wären kein ernst zu nehmender Gegner für eine einzige Division der irakischen Armee", sagt Nathmi. Er bezeichnet die Armee als das Rückgrat für die Einheit des Landes. Doch auch wenn einige Stammesfürsten schnell die Seiten wechseln würden, so täten sie dies nur, weil sie sich der Übermacht der US-Truppen beugen müssten oder um das Regime zu stürzen.

      Über eines ist sich Nathmi sicher: Selbst wenn es einige Stämme gäbe, die zu Beginn die US-Truppen unterstützten - langfristig würden sich alle gegen eine Besatzung ihres Landes wehren. Schon einmal in der Geschichte Iraks hatte sich eine einmarschierende Armee verschätzt. Während des Ersten Weltkriegs marschierten britische Truppen den Tigris hoch, um den Irak dem osmanischen Einfluss zu entreißen. Die Stämme, so dachten die Briten, würden sich gegen die unbeliebten Osmanen schnell auf die Seite der neuen Kolonialisten schlagen.

      Als die britische Armee 1917 schließlich Bagdad erreichte, waren tausende britische Soldaten durch Krankheiten und Scharmützel mit den Stämmen ums Leben gekommen. Die Stammesfürsten, die sich gegen die Briten erhoben hatten, werden bis heute als nationale Helden in Ehren gehalten, während über jene, die damals kooperiert haben, verschämt geschwiegen wird.

      Als Talal al-Chalidi seine dreizehn Meter Familie wieder eingerollt hat, sagt er, jedes Kind im Lande wisse, dass die Amerikaner nur des Öls wegen kommen. Zumindest nach außen hin scheint sich der Stammeschef seiner und seines Landes Natur sicher zu sein: "Wenn die Amerikaner kommen", kündigt er an, "werden nicht nur alle Menschen im Irak Widerstand leisten, selbst der irakische Wind wird den irakischen Wüstensand aufwirbeln und ihn in die Gesichter der amerikanischen Soldaten schleudern."

      taz Nr. 6992 vom 28.2.2003, Seite 4, 264 Zeilen (TAZ-Bericht), KARIM El-GAWHARY
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 20:26:51
      Beitrag Nr. 321 ()
      DÜSTERES ERBE DER THATCHER-REGIERUNG

      Eine Milliarde Pfund für Rüstungsgeschäfte mit Saddam

      In Großbritannien brodelt es derzeit gewaltig: Eine Tageszeitung hat aufgedeckt, dass die Regierung von Maggie Thatcher Rüstungsgeschäfte mit dem Diktator in Bagdad großzügig durch Millionenbürgschaften abgesichert haben soll - die gelieferten Militärgüter werden demnächst wohl auch gegen britische Soldaten eingesetzt.

      London - Nach einem Bericht des "Guardian" spielte die konservative Regierung Margaret Thatchers in den achtziger Jahren ein doppeltes Spiel. Während Downing Street offiziell eine neutrale Haltung gegenüber dem Regime des Diktators Saddam Hussein einnahm, soll die Thatcher-Administration intern verfügt haben, dass die Geschäfte britischer Unternehmen mit dem Irak fördernswert seien.
      Der "Guardian" beruft sich dabei auf umfangreiches Material aus den Aktenschränken der Regierung, das dank neuer Transparenzvorschriften zugänglich geworden ist. Bereits in den Neunzigern waren ähnliche Vorwürfe gegen die "Eiserne Lady" laut geworden. Anhand der jetzt veröffentlichten Papiere lasse sich jedoch genau nachvollziehen, welche Firmen in welcher Höhe profitierten - und was sie an den Irak verkauften.

      Thatchers Regierung habe in zahlreichen Fällen Kreditgarantien bei Exportgeschäften vergeben - und habe dann einspringen müssen, weil der irakische Diktator seinen Verpflichtungen nicht nachkommen wollte oder konnte. Zu den harmloseren Deals gehörte etwa ein Kraftwerk, das eine Rolls-Royce-Tochter nahe Bagdad baute. Kosten für den britischen Steuerzahler: laut "Guardian" 65 Millionen Pfund.

      Minister der damaligen Regierung hätten offizielle Exportrichtlinien "aufgeweicht", um privatwirtschaftlichen Unternehmen Geschäfte mit dem Irak zu ermöglichen, so die Zeitung. Die Namen der begünstigten Firmen seien damals in der Mehrzahl der Fälle geheim geblieben, ebenso wie die Höhe der vom Staat übernommenen Risiken.

      Die verantwortliche Abteilung im britischen Industrie und Handelsministerium, das Export Credits Guarantee Department, habe seinerzeit auf Anweisung von höchsten Regierungsstellen gehandelt - laut der Zeitung war neben Thatcher und Hurd auch der Industrieminister Michael Ridley beteiligt. In den vom "Guardian" eingesehenen Dokumenten werden die Exporthilfen als "mutige Strategie" beschrieben.

      Zu den Profiteuren zählten angeblich Racal, Thorn-EMI oder Marconi Command & Control, die Präsident Saddam Hussein mit Anti-Granaten-Radars oder abhörsicheren Radioausrüstungen belieferten. Die Unternehmen gehören heute zu den Rüstungsgiganten BAe Systems und Thales. Weitere Firmen, die von der laxen Exportpolitik profitierten, waren nach Darstellung des "Guardian" der Baukonzern John Laing sowie die Finanzinstitute Midland Bank (heute Teil von HSBC) und Morgan Grenfell (in der Deutschen Bank aufgegangen).

      Insgesamt habe die exportfreudige Wirtschaftspolitik der Thatcher-Regierung in Sachen Irak den britischen Steuerzahler gut eine Milliarde Pfund (1,46 Milliarden Euro) gekostet, so das Blatt. Irak-Experten gingen davon aus, dass ein erheblicher Teil der gelieferten Militärausrüstung bis heute im Einsatz sei und auch in einem möglichen Irak-Krieg gegen britische und amerikanische Truppen verwendet werden könnte.
      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 01.03.03 23:10:32
      Beitrag Nr. 322 ()
      antigone: Dein Hinweis auf einen angeblichen neuen Prozess, in dem die "wahren Schuldigen" des Mordes an Martin Luther King präsentiert worden seien, hatte mich interessiert. Leider scheint es aber einen solche - ernstzunehmenden "Prozess" nicht wirklich gegeben zu haben. Dafür tauchen aber massive Zweifel an dem Helden Pepper auf, wenn ich die stattdessen gefundenen Artikel lese:

      Daher mal ne andere Sichtweise auf Deine Theorien zu Martin LutherKing - aus unverdächtiger Ecke:



      gewaltfreiheit


      >> 245 januar 2000

      Wer erschoß Martin Luther King?
      War es Rassismus oder eine Staatsaktion?
      Der Mord an Martin Luther King vom 4. April 1968 gehört neben denen an John F. und Robert Kennedy zu den großen Morden in den USA, die bis heute die Phantasie von StaatsschützerInnen und VerschwörungstheoretikerInnen beflügeln. Im Gegensatz zu den beiden Kennedys war Martin Luther King jedoch kein Staatsmann, sondern Gewaltfreier - und er wurde immer mehr zum Staatsgegner, vor allem in den letzten Jahren und Monaten seines Lebens. Wer erschoss Martin Luther King? Es ist eine Frage, die die US-Szenerie bis in die späten 90er Jahre beschäftigte. (Red. HD)

      Vor allem auf Grund der radikalisierten Lebensentwicklung Kings haben die Untersuchungen und Verdächtigungen bis heute nie aufgehört. Und noch 1999 wollte das US-Justizministerium einen vorläufig letzten Bericht veröffentlichen (1), ob der damals verurteilte Mörder James Earl Ray auch der tatsächliche war. Ray starb 1998 als verurteilter Mörder im US-Gefängnis - doch er konnte 1997 noch einen großen Triumph feiern, als ihn Dexter King, M.L. King’s Sohn, im Gefängnis besuchte und ihm glaubte, dass er nicht der Mörder sei. Auf die Anschuldigungen der King-Familie, es sei eine Staatsaktion gewesen, geht auch die aktuelle Forderung einer nochmaligen umfassenden Untersuchung zurück.

      M.L. King hatte sich in den letzten Phasen seines Lebens nicht nur deutlich gegen den Vietnam-Krieg ausgesprochen, sondern die Aktionskampagnen von ihm und seinen MitarbeiterInnen befassten sich auch innenpolitisch immer mehr mit sozialem Rassismus. Nachdem der institutionalisierte Rassismus in Form der Segregation erfolgreich bekämpft worden war, setzte sich Kings libertäre Utopie einer antirassistischen Gesellschaft noch keineswegs in die Realität um. Soziale Deklassierung etablierte in den US-Städten neue, diskriminierende Lebensbedingungen in den Schwarzenvierteln. Bereits die Kampagne um Jobs in Chicago und die dortige radikale Demo von Schwarzen in die Vorstadtviertel der reichen Weißen deutete den Schwenk Kings zu sozialen Themen an. Zwar sprach King weiter in christlichen Redewendungen, der Inhalt seiner Reden und Kampagnen ging jedoch kaum übersehbar in eine sozialistische Richtung, wobei ein weitgehender Begriff von Freiheit allerdings nie fallengelassen wurde.

      Im Rahmen dieser Kampagnen unterstützte King im Frühjahr 1968 den Streik schwarzer Müllarbeiter (die bei der städtischen Müllabfuhr arbeitenden Schwarzen waren nur Männer) in Memphis/Tennessee und bereitete einen "Marsch der Armen" auf Washington vor. Die Stimmung kochte und King hatte auch bereits mit einer Gruppe nationalistischer "Black Power"-Leute in den eigenen Reihen zu kämpfen, die die gewaltfreie Aktion, die Beteiligung verarmter Weißer und die Aktionsbündnisse mit der jüdischen Gemeinde in den USA in Frage stellten. (2) Im Rahmen dieser Auseinandersetzungen kam es bei einer Demonstration am 28.3.68 zur Unterstützung des Müllarbeiterstreiks, an der sich auch King beteiligte, zu schweren Straßenschlachten, bei denen neben den obligatorischen Polizeigewalten auch erstmals schwarze DemonstrantInnen mitmischten. King brach die Demo ab und veröffentlichte am 1.4. den Aufruf zu einer neuen, diesmal wieder gewaltfreien Demo, die in der ersten Aprilwoche stattfinden sollte. Dazu kam King am 3.4. wieder in die Stadt, wo er abends eine vielbeachtete Rede hielt. Am nächsten Tag um 18 Uhr abends traf King der tödliche Schuss, als er auf der Veranda seines Hotels stand.

      Der Rassismus von James Earl Ray und seine Nähe zum Nationalsozialismus
      Der Mörder, James Earl Ray, der King vom Klofenster eines gegenüberliegenden Motels mit einem Gewehr erschoss, entkam vom Tatort und wurde erst Wochen später auf der Flucht nach Rhodesien (damals noch Apartheid-Staat!) am Londoner Flughafen gefasst. Ray hatte aus Panik sein Gewehr am Tatort hinterlassen und es nicht sorgfältig abgewischt, so dass seine Fingerabdrücke auf dem Gewehr gefunden wurden.

      Sofort nach seiner Verhaftung und Rücküberführung in die USA stürzten sich Anwälte und Journalisten auf Ray, machten mit ihm Exklusivverträge für die publizistische Verwertung, bei denen Ray hoffte, viel Geld zu machen, bei denen er jedoch real über’s Ohr gehauen wurde. In dieser Zeit überzeugte ihn einer seiner vielen Anwälte, die Ray bis zu seinem Tode für sich arbeiten ließ, sich schuldig zu bekennen, um der Hinrichtung zu entgehen. Bei Schuldeingeständnis kommt es in den USA nicht zum öffentlichen Prozess, so dass der ganze Fall juristisch eigentlich nie verhandelt wurde. Ray beteuerte sofort nach seinem Schuldeingeständnis seine relative Unschuld: er sei nur das letzte Kettenglied einer von langer Hand vorbereiteten Staatsaktion gewesen. Ein gewisser "Raoul", den er Monate vor dem Mord kennengelernt habe, hätte ihm die Anweisung zum Mord an King gegeben. Diese Version variierte er über Jahre hinweg, und kurz vor seinem Tod behauptete er sogar, gar nicht geschossen zu haben.

      James Earl Ray, geboren 1928, wuchs im kleinen Nest Alton/Illinois und im benachbarten St. Louis/Missouri auf, jeweils in verarmten Vierteln proletarisierter Weißer. Auf Grund der mangelnden Präsenz einer radikalen und antirassistischen ArbeiterInnenbewegung waren diese Stadtviertel in Illinois und in Missouri - Bundesstaaten, in denen mit Ausnahme von Chicago jeweils kaum Schwarze lebten - eine regelrechte Brutstätte des weißen Rassismus. Dass die Rays immer wieder mit Diebstählen und Raubüberfällen, bei denen sie, auch James, mehrfach gefasst wurden, Zuflucht aus der Armut suchten, kann man/frau als AnarchistIn ja noch nachvollziehen. Aus dem nagenden und gleichzeitig abgewehrten Schuldbewusstsein aber, es im Sinne der US-Ideologie vom individuellen Erfolg "nicht geschafft zu haben", entstand die Schuldzuweisung an Schwarze und Juden/Jüdinnen. Während des Zweiten Weltkrieges hatte der junge Ray Kontakt mit Henry Stumm, einem Deutschen, der von Hitler schwärmte. Gemeinsam wünschten sie sich einen Sieg der Nazis. Die Deutschen galten Ray fortan als stolzes Volk, das sich nicht von Schwarzen und Juden/Jüdinnen unterwandern lasse. Aus diesem Grund ging er Ende der 40er Jahre als GI nach Deutschland, war dann aber enttäuscht von den angeblich gebrochenen, opportunistischen Menschen, die er vorfand. Der Kontakt mit Henry Stumm, Rays tiefsitzender Hass auf Schwarze und jüdische Menschen, sein durchgängiger Rassismus - und auch der seiner Brüder und seiner Familie - sind einfach nicht zu vernachlässigen, wenn es um die Motive für den Mord an King geht. Vor diesem Hintergrund ist es nachgerade betrüblich, wenn die Familie Kings in den 90er Jahren soviel Verständnis und Glauben an Ray aufbrachte, dass sie ihn öffentlich rehabilitierte. Immer wieder hatte Ray seinen Rassismus auch in die Tat umgesetzt: er unterstützte aktiv die Wahlkampagne des rassistischen Gouverneurs von Alabama, George Wallace. Nach dem Mord an King ließ sich Ray ab 1969 zeitweise von J.B. Stoner verteidigen, einem Anwalt der rechtsextremen NSRP (National States Right Party). Stoner gründete zudem die politischen Todgeburten "Stoner Anti-Jewish Party" und "Christian Anti-Jewish Party". James Ray’s Bruder Jerry Ray arbeitete zehn Jahre für Stoner als Bodyguard und persönlicher Fahrer.

      Diese Verbindungen sowie vielfach bezeugte Ausfälle gegen Schwarze von James Earl Ray in Kneipen, später im Knast (wo er sich weigerte, mit Schwarzen zusammenzuarbeiten oder in einen integrierten Knastflügel überzuwechseln) belegen eine rassistische Motivation, die gleichzeitig, wie in der US-amerikanischen Rechten üblich, gegen den US-Staat gerichtet war, denn der war ja angeblich schon in der Hand von Schwarzen und Juden/Jüdinnen.

      Die "Conspiracy"-Theorien
      Diese rechtsextrem-ideologisierte Sicht führte in der Zeit nach der Verurteilung Rays zu lebenslänglicher Haft, ja noch bis heute, oftmals rechtsextreme und linke Staatsaktions-Überzeugte (US-Fachbegriff "Conspiracy Buffs") zu einer unheilvollen Allianz zusammen. Auf Ray`s Seite inszenierte vor allem das Anwaltsbüro William Pepper insbesondere in den 90er Jahren immer neue Theorien um eine Staatsaktion.

      Nahezu alle möglichen Szenarien wurden durchgespielt und auch in Fernsehsendungen öffentlich als belegt und erwiesen behauptet, oft mit zurechtgestutzten ZeugInnenaussagen, die sich jedoch bei nochmaliger Untersuchung von Unabhängigen alle als haltlos erwiesen (3). Während der ganzen Zeit gab es sowohl immer wieder offizielle Untersuchungen des Falles wie auch unabhängige journalistische Studien - oft mit unterschiedlichen Ergebnissen. Einige der publicitywirksamten Conspiracy-Theorien - und der kurzzeitige Medieneffekt wurde nur allzugern in bare Münze umgesetzt - waren die "Confession", die angebliche Auffindung von Raoul und schließlich die Armeeverschwörung.

      1993 erklärte in einer Live-Fernsehsendung der Besitzer eines Grill-Restaurants unweit vom Attentatsort, Jowers, er habe Geld für einen Auftrag zur Ermordung Kings bekommen und dafür einen Profi ("Liberto") zur Ausführung engagiert - Ray sei somit unschuldig ("Confession"-These). Im Laufe der weiteren Nachforschungen verwickelte sich Jowers jedoch in Widersprüche, Liberto wurde nie gefunden. Nichts konnte belegt werden und der Verdacht erhärtete sich, da wolle jemand auf seine alten Tage durch Publicity Geld absahnen.

      "Raoul" als der von James Earl Ray genannte Auftraggeber war ein ständig von "Conspiracy Buffs" gejagter Mann. Er konnte nur nie gefunden werden. Ray log, was das Zeug hielt. Er gab immer nur soviel preis, dass er nicht sofort widerlegt werden konnte. Und wenn ihm später seine Aussagen, wo und wann er Raoul vor dem Mord getroffen habe, doch widerlegt wurden, passte er seine Geschichte durch leichte Änderungen immer wieder dem aktuellen Stand der Ermittlungen an. 1994 präsentierte Pepper eine Zeugin, die "Raul" angeblich gekannt hatte. Dass sie den Namen "Raul" anders schrieb als Ray ("Raoul") machte die Anwälte nicht misstrauisch. Und so wurde über Wochen hinweg eine New Yorker Familie, in der ein Mensch namens Raul wohnte, durch die Anwaltskanzlei überwacht. Raul konnte belegen, daß er zur Mordzeit als Automechaniker weit weg von Memphis gearbeitet hatte. Die Nachricht von der Überwachung wurde jedoch öffentlich und die völlig überraschte Familie wurde bekannt und musste jahrelange Ängste und Todesdrohungen über sich ergehen lassen. Die Anwälte Rays waren so skrupellos, dass sie andere gefährdeten, um Ray zu schützen.

      Schließlich die Armeeverschwörung: William Pepper brachte sie durch sein Buch "Orders to Kill" ins Gespräch, und zwar 1995. Im Buch war von der "Raul"-Überwachung schon gar nicht mehr die Rede. Die Armeeverschwörung brachte schließlich die Familie Kings auf die Seite Rays, denn sie glaubte aus verständlichen Gründen ebenfalls an eine Staatsaktion durch die Armee. Pepper behauptete, Heckenschützen der 20th Special Forces Group der Armee, hätten den Auftrag der Armee gehabt, King umzubringen. In der Tat gab es ab 1968 ein von Präsident Johnson etabliertes Armeeüberwachungsprogramm zur Früherkennung von "zivilen Störungen, die Bundestruppen erforderten." (4) Fünf Überwacher der lokalen 111. Military Intelligence Group beobachteten damals in Memphis auch King und den Müllarbeiter-Streik. Sie waren jedoch nachrichtendienstlich ausgebildet und keine Spezialgruppe für Tötungen (da hätte die Armee schon Profis eingesetzt), während alle Nachforschungen ergaben, dass die 20th Forces Special Group in dieser Zeit ganz woanders stationiert war. Für die "Conspiracy Buffs" sind alle schriftlichen Belege natürlich gefälscht und so lassen sie sich davon nicht von ihren Theorien abbringen. Pepper legte im Laufe der Kampagne eine geheime Anordnung der 20th Forces Special Group zur Überwachung Kings öffentlich vor, die dann u.a. von Daniel Ellsberg, der als Insider die geheimen Pentagon Papiere zum Vietnam-Krieg 1970 veröffentlichte, unabhängig untersucht und wiederum selbst als Fälschung ausgelegt wurde.

      Die virtuelle Realität in der US-Linken
      Die Veröffentlichung der 25 Jahre unter Verschluss liegenden FBI-Akten um King hat ergeben, daß der damalige FBI- Chef J. Edgar Hoover King als einen der gefährlichsten Staatsfeinde ansah und ihn in den letzten Jahren über das Counter-Insurgency-Programm "COINTELPRO" überwachen ließ. King war jedoch bereits so populär, daß die Taktik des FBI eindeutig auf Desavouierung - nicht auf Mord, der nur eine unkalkulierbare Solidarisierungswelle hervorrufen konnte - hinauslief. Deswegen war die FBI-Auswertung und -Öffentlichkeitsarbeit bei King auch eindeutig auf potentielle Skandale und "Frauengeschichten" ausgerichtet, um ihn in den eigenen Reihen und bei der Unterstützung durch die black community entscheidend schwächen zu können.

      Die USA und ihre Geheimdienste, vom FBI, NSA, CIA bis zur Armee, prägen die Weltpolitik. Klar, dass da auch die innere Ordnung mit allen Mitteln versucht wird, aufrechtzuerhalten und systemkritische Revolten im Keim erstickt werden sollen. Und es gibt ja auch die Erfahrung, dass etwa der Krieg des Staates gegen die Black Panther Party durch Infiltrierung von Spitzeln geführt wurde. Doch die Überpräsenz der Geheimdienste, so etwa der anarchistische Black- Rose-Books-Herausgeber Dimitri Roussopoulos aus Montréal (5), führe die linken und libertären Gruppen zu einer Kultur des gegenseitigen Mißtrauens, der rein negativen Haltung und des Abschottens. In diesem Klima können Verschwörungstheorien gut gedeihen. Im Falle des King-Mordes blühten sie vor allem in den 90er Jahren auf. Und gerade als Anarchist bin auch ich geneigt, den US-Geheimdiensten oder der US-Armee alles zuzutrauen. Es ist allerdings für AnarchistInnen auch nicht nötig, den sowieso schon real vorhandenen Verbrechen des US-Staates noch unbelegte Verschwörungen hinzuzufügen. Der Staat muss King nicht umgebracht haben, um sich als Gewaltfreier und Anarchist in der Kritik des US-Staates bestätigt zu sehen. Die "Conspiracy"-Theoretiker denken sich in eine virtuelle Realität hinein, die sich gegen Kritik dadurch immunisiert, dass alle Gegenbeweise angeblich fingiert worden sind. Durch diese Verschwörungs-Mentalität wird die Realität eines unheilvollen Bündnisses zwischen der symbolhaft für Emanzipationsbewegungen immer noch wichtigen King-Familie, Dexter King und Coretta Scott-King, mit den rechtsextremen Unterstützern von James Ray übersehen. Ergebnis ist die Aufwertung des Attentäters, Antisemiten und Rassisten Ray - ganz unabhängig von der libertären Frage übrigens, ob Lebenslang eine vertretbare Strafe für Mord ist. Wie schon bei Gandhis Mörder Ghose wird am Ende des Jahrhunderts auch Kings Mörder Ray rehabilitiert, die Maßstäbe verschwimmen, Rassismus wird wieder salonfähig. Die Schuld des Staates aber liegt bis zum Beweis des Gegenteils woanders:

      "Während sie wahrscheinlich nicht den Abzug betätigt hat, hat die Regierung jedoch (...) eine Atmosphäre erzeugt, in welcher Rassisten denken konnten, es sei relativ risikoarm, einen Schwarzenführer des Südens zu erschießen und dann damit davonzukommen." (6)


      http://www.graswurzel.net/245/king.shtml



      und auch das habe ich gefunden:

      Wiederaufnahmeverfahren


      Dexter Scott King, jüngster Sohn Martin Luther King Jr. traf 1997 mit dem todkranken James Earl Ray, 69 Jahre alt, zusammen. Beide möchten ein Wiederaufnahmeverfahren anstreben, um die wahren Täter zu finden. Jedoch fand sich kein Richter, der einen neuen Prozess zuließ.

      Achtmal haben Rays Rechtsanwälte, insbesondere William Pepper, die Wiederaufnahme beantragt. Pepper ist Autor des Buchs "Orders to Kill" ("Mordbefehle"). Er ist Anhänger einer Verschwörungstheorie, derzufolge beim Mord an King "die Regierung ihre Hand im Spiel" hatte. Siebenmal war die Wiederaufnahme verweigert worden. Ende Februar 1997, ist es Pepper gelungen, die Tür zu einem neuen Verfahren ein wenig aufzustossen. Coretta Scott King, die Witwe, half ihm dabei. Zur achten Anhörung erschien sie persönlich, um den Richter am Berufungsgericht in Memphis zu bitten: "Machen Sie uns wenigstens ein bisschen Hoffnung auf ein Ende . . . auch wenn kein neues Licht ins Dunkel kommt, (. . .) wollen wir und die Nation doch die Genugtuung haben, dass in dieser Tragödie die Gerechtigkeit ihren Lauf genommen hat."
      Joe Brown, der zuständige Richter, war zur Zeit des Mordes 1968 ein Anhänger Kings. Als King damals nicht nur die Rassentrennung verurteilte, sondern auch begann gegen den Vietnamkrieg zu predigen, ahnte Brown das Ende, "Ich wusste, dass ihm etwas passieren würde".
      Er lehnte einen neuen Prozess dennoch ab, da nach seiner Ansicht die Indizien eher gegen Ray seien. Bei jenem vor der Pension gefundenen Gewehr, einem Remington 30.06, fand sich auch ein Radio, in dessen Gehäuse die Gefängnisnummer Rays eingeritzt war - ein starkes Indiz, dass es sich um seine Habe handelte, die dort beim Tatort lag. Auf dem Remington-Gewehr wurden seine Fingerabdrücke gefunden. Die Kugel, die King tötete, war vom selben Typ wie jene, die noch im Magazin des Gewehrs steckten. Aber immerhin ließ der Richter zu, dass die Waffe erneut untersucht wird.
      Der King-Biograph Taylor Branch hält den Versuch, einen neuen Prozess zu erwirken für ?gefährlich?: "Dann wird aus dem Verbrecher Ray, der höchstwahrscheinlich den Finger am Abzug hatte und rassistisch motiviert war, das Opfer einer Staatsverschwörung."
      Dexter Scott King den Verurteilten sieht es anders: während seines Gesprächs mit Ray im Gefängnis sagte er zunächst, er glaube ihm, dass er nicht der Mörder sei. Später fügte er hinzu: "Auf seltsame Weise sind wir beide Opfer."
      http://http://www.mentaltraveller.de/mci/mlk/aufnahme.html
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      schrieb am 02.03.03 12:05:16
      Beitrag Nr. 323 ()
      #321
      is ja witzig :)
      nixon war ein waisenknabe, ronald reagan ein luschenhansi und bush senior vor allem der vater von bush junior I und bush junior II. ersterer zufällig auf den stellvertreterposten gottes auf erden gekommen... und rein zufällig grössenwahnsinníg. jedenfalls aber alles einzeltäter.

      such nur weiter im verschwörungsmilieu rum (obwohl mista bush das ja nicht will und du sehr ungehorsam bist) vor allem aber entlaste die versammelten herren einzeltäter von cia, der mafia, der rüstungsindustrie, in der regierung und administration. die sich alle nicht kennen, möglicherweise nur durch die kluge führung ihrer blindenhunde rein zufällig in ihre positionen gestolpert sind. absolut zufällig löst sich manchmal in dem milieu ein schuss - den zufällig keiner hört - und wenn dadurch rein zufällig einer zu tode kommt wie kennedy, martin luther king oder - aber das war ja ein zufälliges flugzeugunglück, hat also mit der zufallsserie im schussbereich nichts zu tun - wellstone, dann ist das der erstaunlichste zufall überhaupt. dann standen die zufällig im schusskanal. so ein zufall aber auch :laugh:

      xylo, aber mach dir nichts draus. du vertrittst nur das, was du sollst, du handelst also rein zufällig. aufgabe der justiz ist es vielleicht zufälligerweise, ganz ge- ääähm zufällig keine zusammenhänge erkennen zu können. sonst hättest du ja den schuss gehört, nicht wahr?

      denk an dutroux. wer den nicht deckt, der kann nichts werden. ausser, na ja ausser tot. rein zufällig versteht sich. ;):laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 16:48:56
      Beitrag Nr. 324 ()
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 13:44:11
      !
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      Avatar
      schrieb am 12.03.03 16:06:15
      Beitrag Nr. 326 ()
      UNION UND AUSSENPOLITIK

      Schäubles Balanceakt

      Von Severin Weiland

      In einer Grundsatzrede zur Außenpolitik wirft Unionsfraktionsvize Wolfgang Schäuble dem Kanzler vor, die Balance im Verhältnis zwischen Paris und Washington verloren zu haben. Frankreich gehe es womöglich gar nicht darum, den Amerikanern, sondern den Deutschen ihre Grenzen zu zeigen.

      Berlin - Der Fraktionsvize der CDU/CSU-Bundestagsfraktion warf Bundeskanzler Gerhard Schröder bei seinem Auftritt vor der Adenauer-Stiftung erneut vor, die atlantische Partnerschaft "dramatisch beschädigt" zu haben. Als "Grundsatzrede" von der Stiftung angekündigt, widmete sich Wolfgang Schäuble am Montagabend in weiten Passagen auch den jüngsten aktuellen Entwicklungen im Uno-Sicherheitsrat.
      Es erscheine "leider zunehmend wahrscheinlich, dass tatsächlich nur noch die Wahl zwischen zwei Übeln bleibt," so Schäuble weiter. Das eine sei ein "Krieg mit allen doch nicht so ganz absehbaren, geschweige denn zu unterschätzenden Risiken und Folgewirkungen." Das andere Übel, so der Christdemokrat, sei eine "kalkulierte Demütigung der USA in ihrer Dominanz". Letzteres aber, warnte Schäuble laut seinem Redetext, könnte ein kaum zu überschätzendes Risiko für Stabilität angesichts künftiger Bedrohungen darstellen. Denn eine konkurrenzlose Führungsmacht, die sich als schwach erweise, verliere ihre Glaubwürdigkeit "und damit ihre Funktion, Ordnung zu stiften und Chaos zu verhindern".

      Schäuble sprach sich für den Fall eines unvermeidlichen Krieges dafür aus, ihn besser mit einem geschlossenen Votum des Uno-Sicherheitsrates zu führen als "im Streit um seine völkerrechtliche Legitimation". Der Vorsitzende des fraktionsinternen Arbeitskreises für Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik skizzierte einen möglichen Ausweg aus der derzeitigen Krise. Dazu zählte er "präzise, zeitlich eng befristete Auflagen" gegenüber Bagdad, die mit einem Ultimatum bei einer Nichterfüllung verbunden werden sollten. Zudem schlug der frühere CDU-Parteichef ein "dauerhaft und robust abgesichertes Abrüstungs- und Kontrollregime" vor. Auch sollte eine "partnerschaftliche Vereinbarung" zwischen Europäern, den USA und möglichst weiteren Mächten geschlossen werden, durch die die notwendige militärische Präsenz längerfristig aufrechterhalten werden könne. Allerdings räumte Schäuble auch ein: "Die Chancen werden von Stunde zu Stunde schlechter."

      Schröder habe Balance aus den Augen verloren
      In seinem Vortrag vor der CDU-nahen Adenauer-Stiftung analysierte Schäuble auch die deutsch-französische Zusammenarbeit. Sie bleibe, hob er hervor, für die europäische Einigung "essentiell". Zugleich ging der Vizefraktionschef jedoch mit Schröders jüngstem Kurs hart ins Gericht. Deutsches Interesse und deutsche Aufgabe sei es immer gewesen, die historisch gewachsene Neigung Frankreichs zur Unabhängigkeit gegenüber den USA, der Nato, Großbritannien oder kleineren EU-Staaten auszutarieren. "Jetzt hat Schröder diese Balance verloren", griff Schäuble den Kanzler an.

      Angesichts "selbstverschuldeter Isolierung und Marginalisierung" sei er auf Frankreich derart angewiesen, "dass die französische Politik in die Versuchung geführt wird, sich zu überheben." Schäuble ging in seiner Redepassage zu den deutsch-französischen Beziehungen sogar noch einen Schritt weiter: Es nähmen die "Mutmaßungen zu, dass die aktuelle französische Politik mittelfristig gar nicht so sehr den Amerikanern, sondern vielmehr den Deutschen ihre Grenzen zeigen wolle". Der Besuch in Algerien, der Afrika-Gipfel in Paris oder die Konfliktlösung in der Elfenbeinküste zeigen aus Sicht Schäubles, "wie unterschiedlich Frankreich seine weltpolitische Verantwortung sieht - und in welchem Rahmen die neue Männerfreundschaft Chirac-Schröder auf der anderen Seite des Rheins betrachtet wird".

      Schäuble plädierte dafür, Europa sollte angesichts der neuen weltweiten Bedrohungen zwar nicht die Antworten der amerikanischen Sicherheitsstrategie, wohl aber darin enthaltenen Fragen aufnehmen. Wo Staaten mit zerfallender oder nicht mehr vorhandener Staatsstruktur eine Bedrohung für andere Teile der Welt würden, seien staatliche Souveränität, territoriale Integrität und völkerrechtliches Interventionsverbot "problematisch", erklärte Schäuble. Das Völkerrecht, so Schäubles Forderung, müsse "behutsam weiterentwickelt werden". Hier sei die Uno gefragt. "Und gerade deshalb sollten wir alles tun, damit die Uno nicht durch Uneinigkeit und Achsenbildung geschwächt wird", warnte er. "Und auch das geht nur mit und nicht gegen die USA", so Schäuble.
      spiegel.de
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      schrieb am 17.03.03 15:53:31
      Beitrag Nr. 327 ()
      ANTI-US-FRONT

      Putin warnt Bush vor folgenreichem Fehler

      Die Zeichen stehen auf Krieg. Doch Russland, Frankreich und China verfolgen weiter ihren strikten Friedens-und Abrüstungskurs. Russlands Präsident Wladimir Putin warnte die USA, Großbritannien und Spanien vor der Invasion. Diese werde die "internationale Lage" erschüttern.

      Moskau/Washington - Die USA wollen offensichtlich schon in den kommenden Tagen den Krieg gegen den Irak beginnen. In diplomatischen Kreisen in New York hieß es am Sonntag, es sei zu erwarten, dass die USA, Großbritannien und Spanien dem Weltsicherheitsrat am Montag ihren bislang von der Mehrheit abgelehnten Entwurf einer Irak-Resolution mit einem neuen Termin für das darin enthaltene Ultimatum vorlegen. Im alten Entwurf war der 17. März genannt worden. Ein hochrangiger Uno-Diplomat hatte gesagt, voraussichtlich werde die USA dieses Datum um einige wenige Tage hinausschieben und zugleich eine Abstimmung verlangen. Das Votum könne auf der Ebene der Außenminister am Dienstag oder Mittwoch erfolgen.
      Doch Russland, Frankreich und China spielen als ständige Mitglieder des Uno-Sicherheitsrats weiterhin nicht mit. Sie wiesen die ultimative Forderung an die Vereinten Nationen zurück, einer Resolution zur Legitimierung eines Krieges gegen den Irak zuzu stimmen. Der russische Präsident Wladimir Putin warnte vor einem Krieg als "Fehler mit weit reichenden Folgen". Putin sagte in Moskau: "Er führt zu Opfern und erschüttert die internationale Lage."

      Zuvor hatte schon der russische Vizeaußenminister Juri Fedotow Russlands Widerstand auch gegen einen neuen Resolutionsentwurf der Kriegsbefürworter USA, Großbritannien und Spanien angekündigt. Auch Frankreichs Außenminister Dominique de Villepin bekräftigte, sein Land werde keine Resolution akzeptieren, die ein Ultimatum beinhalte.

      Auch in Peking beharrt man auf einer politischen Lösung des Irak-Konfliktes. Der neue Außenminister Li Zhaoxing sagte am Montag in Peking unmittelbar nach seiner Ernennung, die Irak-Frage solle "im Rahmen der Vereinten Nationen" gelöst werden.

      Die Deutschen stimmten in den Chor der Veto-Mächte ein. Bundesaußenminister Joschka Fischer rief dazu auf, bis zuletzt alle diplomatischen Mittel auszuschöpfen. "Wir müssen bis zum letzten Augenblick alles versuchen", sagte er in Berlin. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) bekräftigte den Widerstand der Bundesregierung gegen einen Irak-Krieg.

      US-Präsident George W. Bush hatte bei einem Gipfelgespräch der USA, Großbritanniens und Spaniens am Sonntag auf den Azoren diesen Montag als letzten Tag für eine Uno-Resolution zur Entwaffnung Saddam Husseins bezeichnet. "Morgen ist der Moment der Wahrheit für die Welt", sagte Bush nach dem Treffen mit dem britischen Premierminister Tony Blair und dem spanischen Ministerpräsidenten José Maria Aznar.

      Deutschland schloss am Montag seine Botschaft in Bagdad wegen eines möglichen amerikanisch-britischen Angriffs auf den Irak. Diplomaten und Beschäftigte der Vertretung fuhren in einem Konvoi Richtung Jordanien ab. Deutschland folgt mit dem Abzug seines diplomatischen Personals dem Beispiel anderer Länder der Europäischen Union. Das US-Außenministerium ordnete nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN bereits am Sonntag den Abzug aller entbehrlichen Diplomaten aus Israel, Syrien, Kuweit sowie dem Westjordanland und dem Gazastreifen an.
      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 21:40:27
      Beitrag Nr. 328 ()
      anderes Thema & und übernommen aus dem inferno-Thread, von antigone (Du erlaubst doch bitte ?), damit er auch später noch auffindbar ist ;)

      :

      Dem Hunger überlassen
      Während Geld in den Irakkrieg und seine Folgen gepumpt wird, kommt es in Afrika zu einer humanitären Katastrophe
      von George Monbiot
      ZNet 18.03.2003


      Es gibt sicherlich kein eindeutigeres Zeichen für die Korruption der westlichen Politik als den unverhältnismäßigen Unterschied zwischen dem Geld, das für die Erhaltung des Lebens zur Verfügung steht, und dem Geld, das zur Verfügung gestellt wird, um Leben zu beenden. Man könnte, denke ich, damit rechnen, dass die meisten Bürger der reichen Welt, würde man sie danach fragen, dafür stimmten, dass ihre Regierungen genauso viel für humanitäre Hilfe ausgeben wie für die Entwicklung neuer Wege, Menschen zu töten. Aber der Militär-Industrielle Komplex ist eine Bestie, die stärker und gieriger wird, je mehr man sie füttert.

      Die USA stellen sich darauf ein, an die 12 Milliarden US-Dollar im Monat für die Bombardierung der Iraker auszugeben. Bislang haben sie nur 65 Millionen US-Dollar für Nahrung, Wasser, sanitäre Anlagen, Unterkünfte und die Behandlung der Verletzungen, die Iraker wahrscheinlich erleiden werden, angeboten. [1] Ein vertraulicher Notfallplan der UNO, der im Jänner durchgesickert ist, spricht davon, dass der Krieg etwa eine Million Kinder dem "Risiko eines Todes durch Unterernährung" aussetzen könnte. Er warnt davor, dass "der Zusammenbruch der Grundversorgung im Irak zu einer humanitären Notlage führen könnte, deren Ausmaß die Kapazitäten der UN-Behörden und anderer Hilfsorganisationen weit überschreiten könnte." [2] Ungefähr 60 Prozent der Bevölkerung sind vollständig vom Programm "Lebensmittel für Erdöl", das von der irakischen Regierung verwaltet wird, abhängig. Dieses Programm wurde von der UNO gestern ausgesetzt, was die Iraker von ausländischer Hilfe abhängig macht. Das Geld, das bisher versprochen wurde, reicht aus, um die Iraker für zwei Wochen zu versorgen. [3]

      Es ist aber schwer zu glauben, dass die USA sie verhungern lassen werden, sobald sie ihr Land eingenommen haben. Während der Wochen oder Monate, in denen der Irak die Nachrichten dominiert, werden die USA sich gezwungen sehen, sie vor den unmittelbaren Folgen des institutionellen Zusammenbruchs zu bewahren, den ihr Krieg verursachen wird. Danach werden die Iraker, so wie die Bewohner Afghanistans, zuerst von den Medien vergessen werden, und dann von denen, die versprochen haben, sie zu unterstützen.

      Aber schon bevor die ersten Truppen die Grenze überschreiten, hat dieser Krieg zu einer globalen humanitären Krise geführt. Während die Geberländer ihre Hilfsbudgets beiseite gelegt haben, um sich und die USA vor Blamagen vor laufenden Kameras in Bagdad zu schützen, haben sie so gut wie aufgehört, Geld an andere Länder zu zahlen. In der Folge könnte die Welt sich bald der größten Krise der humanitären Hilfe seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gegenüber sehen.

      Jedes Jahr im November veröffentlichen die für Katastrophen zuständigen UN-Behörden, was sie einen "gemeinsamen Hilfsappell" nennen, für jedes Land, das sich in einer "komplexen Notlage" befindet. Sie rechnen damit, das erbetene Geld bis Mai des folgenden Jahres zu erhalten. Aus den Zahlungen und Zahlungsversprechungen, die sie bislang erhalten haben, kann man sehen, dass das internationale Interesse an den Menschen in fast allen Ländern außer dem Irak fast völlig erloschen ist.

      In Eritrea, zum Beispiel, ist die Dürre so schwerwiegend, dass der Grundwasserspiegel um zehn Meter gefallen ist. Der Großteil der Ernten des Landes ist ausgefallen, und die Getreidepreise sind auf das Doppelte gestiegen. 70 Prozent der 3,3 Millionen Einwohner gelten jetzt als gefährdet, einer Hungersnot zum Opfer zu fallen. [4] Die Vereinten Nationen haben die reichen Länder um 163 Millionen US-Dollar gebeten, um ihnen zu helfen. Sie haben 4 Millionen bekommen, das sind 2,5 % des Geldes, um das sie gebeten haben. [5]

      Burundi, wo beinahe ein Sechstel der Einwohner aufgrund von Konflikten und Naturkatastrophen gezwungen wurden, ihr Zuhause zu verlassen, und das jetzt offiziell das drittärmste Land der Welt ist, hat 3% der von der UNO erbetenen Gelder erhalten. Liberia, wo die Tätigkeit der Rebellen den Großteil des Westens des Landes unbewohnbar gemacht hat, und 500.000 Menschen vertrieben wurden, hat 1,2% bekommen. Sierra Leone, wo das Lassa-fieber jetzt in den Flüchtlingslagern wütet, 1%. Guinea, das in letzter Zeit 82.000 Flüchtlinge aus der Elfenbeinküste aufgenommen hat, 0,4%. Somalia, der Sudan und die Demokratische Republik Kongo haben alle weniger als 6% bekommen.

      Der Großteil des Geldes für diese unsichtbaren Länder ist aus Geberländern mit relativ kleinen Ökonomien gekommen, wie Schweden, Norwegen, Kanada und Irland. "Der Zustand von Afrika," so Tony Blair auf dem Parteitag der Labour Party im Oktober 2001, "ist eine Wunde im Bewusstsein der Welt, aber wenn die Welt sich bemühte, könnten wir sie heilen." [6]. Jetzt soll es eben eine Wunde im Bewusstsein von Tony Blair sein.

      Das Ergebnis dieses beispiellosen Ausfalls an Zahlungen durch die reichen Länder wird sein, dass die Menschen in den vergessenen Ländern sehr bald beginnen werden, zu verhungern. Die UNO hat gewarnt, dass eine "Unterbrechung in den Lieferungen" an Eritrea "jetzt unausweichlich ist." [7] Das Welternährungsprogramm versorgt dort bereits weniger Menschen, und in zwei Monaten wird ihnen die Nahrung ausgehen. In Burundi kann das WEP nach eigenen Aussagen "weitere vier Wochen" Menschen mit Nahrungsmitteln versorgen. [8] In Liberia werden dieses Monat die Bohnen ausgehen, im Mai das Getreide. [9] Für 100.000 Flüchtlinge in Guinea könnte es spätestens im August keine Nahrung mehr geben. [10] Aber keine der beiden Regierungen, die jetzt einen "humanitären Krieg" führen wollen, scheinen sich um die unmittelbar bevorstehenden humanitären Katastrophen in den ärmsten Ländern der Welt zu kümmern.

      Die Krise für die Hilfsprogramme ist jetzt so gravierend, dass sogar in den Ländern, die von den größten Mächten als geopolitisch wichtig angesehen werden, die Katastrophenhilfe eingeschränkt werden muss. Die UN-Behörden haben bisher nur 2,9% des erbetenen Geldes für Palästina erhalten, und 8,4% des Geldes, das in Afghanistan benötigt wird.

      Diese letzte Zahl ist außerordentlich, wenn man sie im Licht der wiederholten Versprechungen betrachtet, die von den Ländern gemacht wurden, die den Krieg dort führten. "Wir versprechen dem afghanischen Volk," gelobte Blair während der gleichen Rede im Oktober 2001, "dass der Konflikt nicht das Ende sein wird. Wir werden nicht einfach weggehen, so wie die Welt da draußen es so oft getan hat." [11] Drei Monate später schätzte die UNO, dass Afghanistan mindestens 10 Milliarden US-Dollar über die nächsten 5 Jahre hinweg für den Wiederaufbau benötigen würde. Die USA, die eben 4,5 Milliarden Dollar für die Bombardierung des Landes ausgegeben hatten, boten 300 Millionen Dollar für das erste Jahr, und weigerten sich, sich für die folgenden Jahre zu irgendetwas zu verpflichten. Dieses Jahr "vergaß" George Bush, ein Hilfsbudget für Afghanistan zu erstellen, bis ihn der Kongress dazu zwang, weitere 300 Millionen Dollar zur Verfügung zu stellen. [12]

      Die Regierung, die über ein Jahresbudget von nur 460 Millionen US-Dollar verfügt -- oder etwa die Hälfte von dem, was die USA jedes Monat dafür ausgeben, die Reste von Al-Kaida durchs Gebirge zu jagen -- ist praktisch bankrott. Am Anfang dieses Monats flog der afghanische Präsident, Hamid Karzai, nach Washington, um George Bush um mehr Geld zu bitten. Er bekam 50 Millionen US-Dollar. Die USA bestehen darauf, dass 35 Millionen davon für den Bau eines Fünfsternehotels in Kabul verwendet werden. [13] Mit anderen Worten, Karzai hatte erfahren, was die Bevölkerung des Irak bald herausfinden wird: Die Großzügigkeit schwindet dahin, sobald die Medien das Interesse verlieren.

      Wer aus irgend einem Grund immer noch der Illusion unterliegt, dass dieser Krieg für das Wohl der irakischen Bevölkerung geführt werden soll, soll sich die Vorgeschichte der Staaten ansehen, die diesen Krieg führen. Wir können nur dann glauben, dass die Interessen von Fremden George Bush und Tony Blair am Herzen liegen, wenn sie mehr Geld dafür ausgeben, um sie zu ernähren, als um sie zu töten.

      www.monbiot.com

      Quellen:

      1. Center for Economic & Social Rights, 7. März 2003.
      ------------------------------------------------------
      The Human Costs of War in Iraq. New York.

      2. UN-Büro für die Koordination Humanitärer Angelegenheiten (OCHA), 7. Jänner 2003. "Integrated Humanitarian Contingency Plan for Iraq and Neighboring Countries", vertraulicher Entwurf. Zitiert in Center for Economic & Social Rights, ibid.

      3. Das Programm "Lebensmittel für Erdöl" hätte die Iraker zwischen Dezember 2002 und Juni 2003 mit humanitären Hilfsgütern im Wert von über einer Milliarde US-Dollar versorgen sollen, das sind über 40 Millionen Dollar pro Woche, was eine Grundversorgung gewährleistet hätte. Bisher belaufen sich die offiziellen Zusagen auf 80 Millionen US-Dollar (65 Millionen von den USA und 15 Millionen von Großbritannien). Humanitäre Kosten steigen in Kriegszeiten.

      4. Integrated Regional Information Network des OCHA, 11. März 2003
      ------------------------------------------------------
      Eritrea: Funding crisis as food situation becomes critical.
      5. Alle Statistiken über die Forderungen der gemeinsamen Hilfsappelle kommen von http://www.reliefweb.int/fts/reports/reports.asp?section=CE&… 16. März 2003.

      6. Tony Blair, 2. Oktober 2001. Rede am Parteitag der Labour Party in Brighton.

      7. Welternährungsprogramm, 14. März 2003.
      ------------------------------------------------------
      WFP Emergency Report Nr. 11, 2003
      8. ibid.
      9. ibid.
      10. ibid.
      11. Tony Blair, ibid.
      12. z.B. http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/south_asia/2759789.stm

      13. US-Außenministerium, 7. März 2003.
      ------------------------------------------------------
      OPIC verspricht weitere 50 Millionen US-Dollar für US-Investitionen in Afghanistan
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 05:15:18
      !
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      Avatar
      schrieb am 09.10.03 22:13:08
      Beitrag Nr. 330 ()
      09. Oktober 2003
      19:16 MEZ Scharfe Kritik an US-Biowaffen-Produktion
      "Sunshine Project" berichtet von Nachzüchtung des Virus der verheerenden "Spanischen Grippe"

      Hamburg - Die US-Armee hat nach Informationen von Biowaffen-Kritikern das Virus der verheerenden "Spanischen Grippe" von 1918 im Labor nachgezüchtet. Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt seien Teile des Erregers im US Armed Forces Institute of Pathology in Washington mit gentechnischen Methoden erfolgreich rekonstruiert worden, berichtete das "Sunshine Project" zur Ächtung von Biowaffen am Donnerstag in Hamburg. Damit sei es erstmals gelungen, die tödlichen Eigenschaften der "Spanischen Grippe" in Teilen wieder zu beleben.

      Die bisher größte länderübergreifende Grippe-Epidemie hatte 1918 rund 27 Millionen Menschen getötet - darunter auch den österreichischen Maler Egon Schiele. Das besonders aggressive Virus gilt heute als ausgestorben. Armee-Forscher um Jeffrey Taubenberger hätten jedoch Virusteile aus Gewebeproben von Opfern der "Spanischen Grippe" isoliert und ein künstliches Virus mit zweien dieser Gene geschaffen, berichtete das "Sunshine Project". Dieser Erreger habe im Tierversuch eine verheerende Wirkung gehabt. Als Ziel hätten die Forscher den Test heutiger Grippemedikamente an dem aggressiven Stamm von 1918 angegeben. Das Team berichtet unter anderem in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals "Emerging Infectious Diseases" (Bd. 9, S. 1249) über eine Gensequenz der "Spanischen Grippe".

      "Es ist völlig widersinnig, einen gefährlichen Erreger künstlich herzustellen, nur um dann eine Behandlung dagegen zu entwickeln", kritisierte der Hamburger Biowaffen-Experte Jan van Aken vom "Sunshine Project". Die genetische Analyse von Grippestämmen habe ohne Zweifel eine wichtige Bedeutung für die medizinische Grundlagenforschung, sagte er. "Aber das rechtfertigt nicht, ausgerechnet den gefährlichsten aller Grippestämme, der zudem seit langem ausgestorben ist, wieder zu beleben." (APA/dpa)
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      schrieb am 16.10.03 08:47:37
      Beitrag Nr. 331 ()
      Das Empire schlägt sich selbst

      Die USA drehen sich in einer Spirale von Terror und Gegenterror / Volker Lehmann und Max Böhnel skizzieren, wie man ihr entkommen könnte

      Die US-Regierung betont stets ihren imperialen Anspruch. Wie aber sieht es im Inneren des Empires aus? Ein Drittel der US-Amerikaner lehnte den Waffengang in Irak ab, mehr als je zuvor bei einem Militärschlag ähnlicher Größenordnung. Die Autoren setzen Hoffnungen in dieses Potenzial, einen Politikwechsel herbeizuführen - eine neue Regierung, die auch politische Methoden der Konfliktlösung anerkennt.

      In der US-amerikanischen Debatte macht immer öfter dasselbe Wort die Runde: Empire. So schrieb die "New York Times" am 10. Mai 2003: "Die wirkliche Debatte geht nicht mehr darum, ob wir ein Empire haben, sondern um seine Art. Soll Amerika es im Alleingang machen, wie 1910, als die USA sich bei der Ausübung seiner Macht ausschließlich auf seine Bayonette verließ und die Meinungen anderer ignorierte? Oder sollte es lieber ein Empire der fünfziger Jahre sein, als Washington seine Macht in multilaterale Institutionen einband, die zwar einerseits amerikanische Interessen widerspiegelten, gleichzeitig aber die amerikanische Handlungsfreiheit beschränkten?"
      Die unterschiedlichen Bedeutungen, die dem Begriff Empire in der öffentlichen Debatte zugeordnet werden, ergeben drei unterscheidbare Interpretationsweisen mit möglichen zukünftigen Handlungsperspektiven für die US-Regierung. Erstens, ein Empire analog zum Imperialismus der europäischen Kolonialmächte des 19. Jahrhunderts. Zweitens, ein sich davon bewusst abhebendes, sendungsbewusstes American Empire. Und drittens, ein Empire als transnationales Projekt der neoliberalen Globalisierung.

      Der Imperialismus europäischer Mächte des 19. Jahrhunderts ist innerhalb der amerikanischen Bevölkerung, aber auch innerhalb der Eliten negativ besetzt. Als abtrünnige Kolonie des britischen Imperiums wähnt man sich noch immer auf der Seite der Anti-Imperialisten. Die im oben genannten Times-Artikel erwähnte Phase der militärischen Alleingänge des Präsidenten Theodor Roosevelt wird gerne verschwiegen zugunsten eines Geschichtsmythos, welcher die Andersartigkeit im Vergleich zu Europa betont.

      Diese zweite Interpretation des Begriffs Empire kommt der Sichtweise jener Neokonservativen am nächsten, welche maßgeblich an der ideologischen Vorbereitung des Irak-Kriegs beteiligt waren. Für sie ist es ein American Empire, der positiv besetzte Ausdruck für den amerikanischen Sonderweg. Dieser kombiniert militärische Schlagkraft - wann immer, wo immer - mit einem Sendungsbewusstsein für die Werte der amerikanischen Demokratie: Freiheit, Gleichheit, Recht auf Privateigentum. In der Frühjahrsausgabe 2003 der konservativen Zeitschrift "The National Interest" wird der amerikanische Sonderweg noch anders begründet: Die USA seien ein Staat, der weder national noch multinational im üblichen Sinne ist, sondern sich nur noch als multikulturell und transnational beschreiben lässt. Als neokonservative Handlungsmaxime formuliert: "Wir sind die Welt, an uns ist sowieso schon alles dran. Deswegen brauchen wir uns auch nicht darum zu sorgen, andere auszuschließen, wenn wir auf eigene Faust handeln."
      Die transnationalen Besonderheiten der USA liegen auch der dritten mögliche Interpretationsweise von Empire zugrunde, wie sie von Michael Hardt und Antonio Negri in ihrem Buch "Empire" entwickelt wurde. Dass die USA schon immer mehr als andere Nationalstaaten von multikulturellen und transnationalen Einflüssen geprägt waren, erlaubt laut Hardt/Negri ihre Vorreiterfunktion für ein Empire als Projekt der neoliberalen Globalisierung. Diese Art von Empire ist allerdings nicht auf die USA beschränkt, sondern stellt vielmehr ein transnationales Machtgefüge dar, welches nur global und unter Beteiligung anderer Machtzentralen zustande kommt.


      Die Methoden des Kriegs gegen den Terror schaden der Wirtschaft

      Die Perspektiven zukünftiger US-Politik lassen sich im Spannungsfeld dieser drei Empire-Konzeptionen interpretieren. Dabei gerät die neokonservative Strategie eines American Empire immer wieder unter Druck, sowohl durch die Grabenkämpfe innerhalb der Herrschaftseliten wie auch durch ökonomische Sachzwänge.

      Zu den Widersprüchen der augenblicklichen Politik gehört, dass Präsident Bushs wirtschaftliche und innenpolitische Maßnahmen das American Empire in eine imperiale Kriegswirtschaft abrutschen lassen könnten, die sowohl dem Projekt selbst wie auch Präsident George Bush politisch den Garaus zu machen drohen. Denn die Frage ist, wie viel Einschränkung von Demokratie und Handelsfreiheiten das amerikanische Wirtschaftsmodell verträgt. Die institutionell verankerte, neoliberale Globalisierung der neunziger Jahre hatte entscheidenden Anteil am Boom der US-Wirtschaft. Sie benötigt die freie Zirkulation von Gütern, Finanzen, Dienstleistungen und Personen.

      Die "Antiterror"-Maßnahmen der USA arbeiten dem entgegen. Vielen Teilen des US-Establishments - von Wissenschaft über Handel bis hin zu nichtmilitärischen Industrien - wäre besser gedient, wenn sie zum neoliberalen, multinationalen Empire zurückkehren könnten. Offen bleibt, wieweit der Bogen in Richtung imperiale Kriegspolitik gespannt werden kann, bevor Teile des amerikanischen Machtgefüges, die nicht von dieser Entwicklung profitieren, ihren Druck auf die Politik erhöhen.

      Neben allen kriegerischen Erfolgen ist materieller Wohlstand letztendlich immer noch die beste Garantie für einen US-Präsidenten, um wiedergewählt zu werden. Zwar profitieren nicht alle gleichermaßen von den Segnungen der Globalisierung, aber die ökonomischen Verlierer sind in den USA oftmals sowieso auch Nichtwähler. Entscheidender für die Wiederwahl eines Präsidenten sind Mittelschichtswähler. Und die orientieren sich in ihrer Wahlentscheidung zum Beispiel daran, ob sie ihre Hypothek abbezahlen und sich einen größeren Jeep anschaffen können. Die Frage, welche Art von Empire wir in der Zukunft erleben werden - imperiale Kriegsherrschaft, American Empire oder das Empire der neoliberalen Globalisierung - wird auch in den nächsten Präsidentschaftswahlen mit entschieden werden.


      "We, the People" oder: Wer soll das alles ändern?
      Die Wahlen werden jedoch kaum ausreichen, um eine grundlegende Kehrtwende in der amerikanischen Politik herbeizuführen. Das verbindende Merkmal amerikanischer parlamentarisch-institutionalisierter Politik seit dem 11. September 2001 war die mehrheitliche, vorauseilende Gleichschaltung mit den vermeintlich anti-terroristischen Kriegstreibereien der Bush-Regierung.

      Von herausragender Bedeutung im inneramerikanischen Diskurs ist dabei der Begriff des "Patriotismus". Für machtbewusste Politiker ist kein Attribut so karrierehemmend wie die Anschuldigung, unpatriotisch zu sein.

      Andererseits beziehen sich auch regierungskritische Kreise auf Patriotismus und während des Irak-Kriegs mobilisierten Kriegsgegner mit der Parole "Frieden ist patriotisch". Sie wiesen darauf hin, dass die USA andere Qualitäten zu bieten haben als den beispielsweise in deutschen Gefilden immer wieder aufkommenden Stolz auf Blut und Boden. Und anders als die obrigkeitsstaatliche Geschichte europäischer Nationen definiert sich das amerikanische Bewusstsein nämlich auch durch Werte wie Meinungsfreiheit und Dissens.

      So sehr innenpolitische Erwägungen es geboten erscheinen lassen, sich auf die von den amerikanischen Gründervätern proklamierten Werte wie Freiheit und Recht auf freie Meinungsäußerung zu berufen: Lebende Demokratie ist kein rückwärts gewandter Prozess. Stattdessen muss sich die amerikanische Bewegung dem Hier und Jetzt stellen. Eine Chance bestände beispielsweise, wenn es gelänge, das pervertierte Demokratieverständnis der Eliten als Kristallisationspunkt zu gebrauchen, um die Bewegungen gegen die amerikanische Kriegspolitik mit denen gegen die neoliberale Globalisierung zusammenzuführen. Historisch haben sich Mobilisierungen immer dann als erfolgreich erwiesen, wenn sie sich aufeinander beziehen konnten. Beispielsweise war in den USA die Bürgerrechtsbewegung gegen die rassistische Segregation das Fundament, auf dem die Bewegung gegen den Vietnam-Krieg aufbaute.

      Nur eine starke Bewegung innerhalb der USA wird in der Lage sein, die expansionistische Politik der US-Regierung unter George W. Bush zu beenden. Dass in den übrigen Ländern dieser Erde Millionen Menschen protestierten, verhalf der Bewegung innerhalb der USA zwar zu einem moralisch stärkeren Stand. An den USA-zentrierten Machteliten Washingtons zogen die Millionen auf den Straßen Kairos, Berlins und Barcelonas jedoch relativ folgenlos vorüber.

      Weniger stoisch wären sie sicherlich gewesen, hätte es hier in den USA neben den durchaus massiven Demonstrationen auch noch aktive Behinderungen der Militärmaschinerie gegeben.

      Diese Militärmaschine hat aus dem Vietnam-Debakel gelernt, dass die USA Kriege letztendlich nicht militärisch, sondern vor den Augen der Öffentlichkeit daheim verlieren. Außerdem, um Kriege führbar zu machen, dürfen sie sich nicht mehr über Jahre hinziehen. Im Irak-Krieg äußerten sich diese Lektionen nicht nur in der Kriegsberichterstattung von militärisch reglementierten, so genannten embedded journalists, sondern auch in der neuen, blitzkriegartigen Militärstrategie.

      Politisches Umdenken ist dagegen ein langfristiger Prozess, wie die jahrelange Mobilisierung gegen den Krieg in Vietnam bewies. Erst der Druck auf der Straße bewegte die Regierung zum Einlenken. Aber bis es soweit kam, mussten nicht nur hunderttausende Vietnamesen, sondern auch zehntausende amerikanische GIs ihr Leben lassen.

      Dieser Tribut an Menschenleben ist unannehmbar. Wenn es stimmt, dass 70 Prozent der amerikanischen Bevölkerung dem eigenmächtigen Militärschlag der USA gegen den Irak zugestimmt haben, dann waren jedenfalls 30 Prozent nicht dafür - mehr als je zuvor bei einem amerikanischen Militärschlag dieses Kalibers. Dies deutet auf eine Polarisierung innerhalb der amerikanischen Gesellschaft hin, wie sie - weniger als zwei Jahre nach dem 11. September 2001 - nicht vorauszusehen war.


      Es gibt keinen Automatismus der Vernunft
      Was würde jedoch passieren, wenn es auf amerikanischem Heimatgebiet zu einem weiteren Anschlag von der Größenordnung des 11. Septembers 2001 käme? "Why do they hate us?" (Warum hassen sie uns?) lautete die seinerzeit gängige Frage unter US-Bürgern, deren Ratlosigkeit mit dem Irak-Feldzug einmal mehr auf die Sprünge geholfen worden sein dürfte. Dennoch ist es möglich, dass sich auch im Falle eines erneuten Anschlags die US-Bevölkerung wieder mehrheitlich um die Flagge schart und zur Vergeltung in den nächsten Krieg zieht.

      Es gibt keinen Automatismus der Vernunft, im Gegenteil: Ohne die Bündelung aller friedensliebenden Kräfte dreht sich die Spirale von Terror und Gegenterror Windung um Windung weiter. Nur wenn es gelingt, in den USA einen Politikwechsel herbeizuführen, der neben militärischen auch politische Methoden der Konfliktlösung anerkennt, kann die fatale Logik durchbrochen werden, die da lautet: Nach dem Krieg ist vor dem Krieg.

      frankfurterrundschau.de
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      schrieb am 29.10.03 19:23:24
      !
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      Avatar
      schrieb am 05.11.03 20:15:24
      Beitrag Nr. 333 ()
      euro adhoc: IG Farbenindustrie AG i.A. / Unternehmenskrise / Drohende Zahlungsunfähigkeit (D)


      ---------------------------------------------------------------------
      Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch euro adhoc.
      Für den Inhalt ist der Emittent verantwortlich.
      ---------------------------------------------------------------------

      Der Gesellschaft droht Zahlungsunfähigkeit aufgrund mehrerer
      möglicher Zahlungsausfälle.

      Ende der Ad-hoc-Mitteilung euro adhoc 05.11.2003
      ---------------------------------------------------------------------


      Rückfragehinweis:
      Mathias Diederich
      +49(0)69 568001
      info@igfarben.de

      Branche: Chemie
      ISIN: DE0005759070
      WKN: 575907
      Index:
      Börsen: Niedersächsische Börse zu Hannover / Amtlicher Markt
      Berliner Wertpapierbörse / Amtlicher Markt
      Bayerische Börse / Amtlicher Markt
      Hamburger Wertpapierbörse / Amtlicher Markt
      Bremer Wertpapierbörse (BWB) / Amtlicher Markt
      Börse Düsseldorf / Amtlicher Markt
      Baden-Württembergische Wertpapierbörse / Amtlicher Markt
      Frankfurter Wertpapierbörse / Amtlicher Markt

      W-O-news akt. Autor: news aktuell, 16:50 05.11.03
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 20:58:44
      Beitrag Nr. 334 ()
      na, ist doch klasse, auf die art und weise kann man sich seinen verpflichtungen endgültig entziehen.
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      schrieb am 13.11.03 00:55:43
      Beitrag Nr. 335 ()
      Vorstoß nach Osten

      Jürgen Elsässer 12.11.2003
      Die Schnelle Eingreiftruppe der NATO übt schon bei ihrem zweiten Manöver eine Konfrontation mit Russland

      "Vorwärts Putin, Bolschewik!" titelte die taz nach der Verhaftung des mafiösen Multimilliardärs Michail Chodorkowskij, andere Blätter sprachen von der Etablierung eines Tschekistenregimes und vom Rücksturz in die Stalinzeit. Was tun, wenn der russische Bär grollt? Wer hilft, wenn ein neuer Diktator nach der Macht greift? Ist Berlin wieder bedroht?

      Wie gut, dass es gegen solche und ähnliche Gefahren jetzt endlich die Schnelle Eingreiftruppe der NATO (NRF) gibt. Gerade ein Jahr ist es her, dass die Aufstellung des Interventionsverbandes auf dem Prager Gipfel des Bündnisses beschlossen worden ist. Am 15. Oktober 2003 marschierten im niederländischen Brunssum die ersten Soldaten vor der versammelten Militärspitze des Nordatlantikpaktes auf, 9.000 können ab sofort für "humanitäre Kriseneinsätze" weltweit verlegt werden.

      Insgesamt soll die NRF bis zum Herbst 2006 ihre Sollstärke von 21.000 Mann erreichen. Die deutsche Bundeswehr stellt ein Viertel davon, das ist das vergleichsweise größte Kontingent. Um ein Bild von den Einsatzstrategien der Truppe zu bekommen, lohnt eine Analyse der ersten Manöver. Der überraschende Befund: Es geht auch um Kriege im osteuropäischen Raum, sozusagen unmittelbar vor unserer Haustür.

      Schon Anfang Oktober lehrte Verteidigungsminister Donald Rumsfeld seinen Amtskollegen "mit einer Übung für einen fiktiven Einsatz der NRF ... das Fürchten".Das Szenario: In einem fiktiven Nahost-Staat namens "Corona" hat eine terroristische Organisation die Macht übernommen. Um die im Lande lebenden Bürger aus westlichen Staaten zu schützen - ein Gummi-Argument, das man überall verwenden und schwer widerlegen kann -, muss die NRF eingreifen.

      Als die humanitären Krieger in Corona nicht mit Blumen bekränzt, sondern angegriffen werden, eskaliert die Situation. Die Terroristen bedrohen den NATO-Partner Italien mit chemischen und biologischen Waffen. Was ist zu tun? An dieser Stelle brach Rumsfeld sein Laptop-Manöver ab, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass das virtuelle Corona realiter überall sei und deswegen die Beschlussfassung im Bündnis wesentlich beschleunigt werden müsse.

      Das Kommando haben sich die USA gesichert
      Damit die NRF innerhalb von fünf Tagen an jedem Ort der Welt eingreifen kann, dürfen Mitgliedsstaaten, die für ihre Truppenfreigabe länger brauchen, nicht mitmachen. Das ist in sich durchaus schlüssig, denn sonst könnte der Blitzkrieg ja im letzten Augenblick noch gestoppt werden, weil ein Parlament auf ein UN-Mandat besteht oder Beweise für die Unabwendbarkeit eines Militärschlages verlangt.

      Verteidigungsminister Peter Struck sah das sofort ein und forderte, künftig über Kriegseinsätze nur noch im Küchenkabinett ("Bundestagsausschuss") zu Entscheiden ( Schnell in den Krieg). Damit ist er nicht durchgekommen, aber Rot-Grün ist sich einig, das parlamentarische Procedere erheblich zu beschleunigen.

      Wenn Bush oder Blair also das nächste Mal behaupten, dass irgendein Schurkenstaat seine Atomwaffen in 48 Stunden scharfmachen kann, kann die NATO-Feuerwehr ohne demokratische Verzögerung losschlagen. Da sich die USA die Kommandoebene in der NRF reserviert haben - die Europäer dürfen nur das Fußvolk stellen -, ist zu befürchten, dass die Truppe im Zweifelsfall der neuen US-Militärdoktrin folgt und den Milzbrand präventiv mit klitzekleinen Atmbomben ("Mini-Nukes") löscht.

      Schockierend ist, dass sich die NATO-Planungen offensichtlich auch gegen Russland richten. Beim ersten richtigen Manöver der NRF Ende Oktober (GAINFUL SWORD 2003) marschierten im Unterschied zu Rumsfelds Laptop-Szenario nicht nur virtuelle, sondern echte Soldaten auf, und zwar gleich mehr als siebentausend, inklusive 1.750 Panzern und andere Fahrzeugen sowie 48 Hubschrauber. Geübt wurde in Polen, auf dem Truppenübungsplatz Drawsko südöstlich von Szczecin.

      Nach dem Manöver-Planspiel liegt Drawsko in einem fiktiven Staat namens Pommeria. Der Konflikt findet im südlichen Nachbarland Urania statt, das 1920 von dem weiter östlich gelegenen Lopena unabhängig wurde. Lopena hat ein undemokratisches Herrschaftssystem und befindet sich in einer tiefen wirtschaftlichen Krise. Es beginnt, Urania unter Druck zu setzen, und benutzt dazu die dort lebende lopenische Minderheit. Die uranische Regierung ruft die internationale Gemeinschaft um Hilfe.
      Aus einem FAZ-Artikel

      An Stelle der "internationalen Gemeinschaft" kommt wie selbstverständlich die NATO: Die NRF wird in Marsch gesetzt, um den lopenischen Stützpunkt Puma auszuschalten, weil dort - raten Sie mal - Massenvernichtungswaffen gelagert sind. Da Puma "weit hinter den feindlichen Linien" liegt, kann die NATO ihre Luftlandeeinheiten nicht vom pommerschen Drawsko aus starten lassen, sondern muss als logistisches Sprungbrett zunächst den Flughafen Babimost erobern, wo sich zwei vom Deutsch-Niederländischen Korps geführte Divisionen und die Streitkräfte Lopenas gegenüber stehen.

      Man reibt sich die Augen: NATO-Einheiten üben den Showdown mit russischen Verbänden - und das über zehn Jahre nach der Auflösung des Warschauer Paktes und trotz des wortreichen Einvernehmens zwischen Washington und Moskau beim sogenannten Kampf gegen den Terror. Noch verblüffender: Trotz aller Herzlichkeiten zwischen Bundeskanzler Schröder und Präsident Putin ist die Bundeswehr am Aufbau dieser Drohkulisse nicht nur beteiligt, sondern hat sogar eine Leitfunktion inne. Kein Wunder: Das deutsch-niederländische Korps, das die Heimat - im simulierten Ernstfall - vor Babimost und zuvor - ganz im neudeutschen Ernst - am Hindukusch verteidigt hatte, soll in der ersten Hälfte des Jahres 2005 die Führung der NRF übernehmen.

      Von Jürgen Elsässer ist im Mai das Buch "Der deutsche Sonderweg. Historische Last und politische Herausforderung" (Verlag Diederichs/Hugendubel) erschienen.
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 18:23:01
      Beitrag Nr. 336 ()
      #334

      was so alles "linke" zeitungen sind !?

      auch die raf war ja "links" - und ließ sich vom "verfassungsschutz" über klaus urban die waffen liefern, wie der "linke" schili versehentlich ausplauderte, - schili, der den arbeitslosen heute empfielt, sie sollten sich amerikaner zum vorbild nehmen und eine neue karriere als tellerwäscher beginnen. ausbildung in einem beruf besage heute garnichts.


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