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    Zynismus !! Körperschaftssteuer auf 26,5 % = Beitrag der Kapitalgesellschaften ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.08.02 14:41:20 von
    neuester Beitrag 22.08.02 18:37:48 von
    Beiträge: 19
    ID: 622.922
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      Avatar
      schrieb am 21.08.02 14:41:20
      Beitrag Nr. 1 ()
      Zynischer geht`s nicht mehr im Wahlkampf !

      Mit der Körperschaftssteuer wird der Gewinn einer Kapitalgesellschaft versteuert!
      Ich frage mich welche Kapitalgesellschaft mit mit einem vernünftigen Steuermanagement hat Gewinne zu versteuern ??

      Warum wohl sind die Einkünfte aus Körperschafts- und Gewerbesteuer so massiv im Keller ?

      Wer keinen Gewinn ausweist zahlt auch keine Steuern.

      Warum geht kein Wehgeschrei durch die Reihen der Industrie ? Die krümmen sich alle vor Lachen, das wird steuerlich so hin bilanziert, das es passt.

      Sowas wid dann auch noch als "Sozial Gerecht" verkauft !!

      Gibt es eigendlich nur noch Ahnungslose ???

      HG
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 14:47:49
      Beitrag Nr. 2 ()
      @hangglider:

      Besonders viel Ahnung von der Körperschaftsteuer scheinst Du aber auch nicht zu haben.
      Sonst wüsstest Du:

      1.) Warum die Steuerreform zu diesen massiven Ausfällen bei der KSt geführt hat. Stichwort: Systemwechsel.

      2.) Dass diese Ausfälle keine "echten" Ausfälle waren, da die infolge der Steuerreform notwendig gewordenen Sonderausschüttungen bei den Aktionären der ESt unterliegen.

      3.) Dass in einer Rezession nun mal die Gewinne zurückgehen.

      Ich bin ja für einen Regierungswechsel. Der billige Populismus Stoibers von wegen "Entlastung der Großunternehmen auf Kosten des Mittelstandes" kotzt mich allerdings total an.
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 14:53:34
      Beitrag Nr. 3 ()
      @Rainer6767

      Was meinst Du rechne ich jedes Jahr mit dem Steuerberater durch ?

      Ist es besser das Geld in der GmbH zu lassen oder nicht !

      Kein Gewinn, keine Körperschafts- und Gewerbesteuer.

      Die Bilanzverluste von Daimler, Telekom, den Banken, den Versicherungen sprechen Bände !

      Informier Dich mal.

      HG
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 15:05:04
      Beitrag Nr. 4 ()
      Rainer, erkläre es Du ihm bitte. ;) Ich habe es schon in sovielen thraeds hier auf W:O erklärt, deshalb habe ich keine Lust mehr dazu.

      Gruß
      dickdiver
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 15:30:00
      Beitrag Nr. 5 ()
      @dick

      alles was ich von Dir dazu gefunden habe ändert nichts an der Tatsache, dass erst ein Gewinn versteuert wird.

      Und hier liegt die Ungerechtigkeit.

      Aufgrund des Systemwandels werden auch die nächsten Jahre keine nennenswerten Einnahmen aus der Körperschaftssteuer großer Kapitalgesellschaften bringen.
      Solange die Steuer erhöht ist, wird die Bilanz ausgeschlachtet. Wenn dann wieder Gewinn übrigbleibt ist der Steuersatz auch wieder auf Normalniveau. Die Steuerungsmöglichkeiten sind hier vielfältig, je größer die Gesellschaft, desto vielfältiger.

      Wenn`s anderst sein sollte, dann lasst mich bitte nicht dumm sterben.

      HG

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      Avatar
      schrieb am 21.08.02 15:36:16
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Hangglider:

      In Kurzform:
      Der Systemwechsel (weg vom Anrechnungsverfahren) führt dazu, dass die Kapitalgesellschaften (jeder Größe), die noch versteuerte Rücklagen haben, nun diese ausschütten und damit in den Genuss der Körperschaftsteuerminderung kommen, die andere Gesellschaften, die schon früher ausgeschüttet hatten, schon längst bekommen haben. Hat mit den aktuell ausgewiesenen Gewinnen überhaupt nichts zu tun.
      Da geht es also nur um die Erstattung von in Vorjahren zuviel bezahlter Steuer.

      Jetzt klar?
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 15:52:07
      Beitrag Nr. 7 ()
      @Rainer...

      Wer Augen hat der lese !!!!
      Das mit den Rückstellungen usw. ist mir schon klar !

      Ausserdem haut das noch mehr ins Kontor ! Durch diese Rückzahlungen wird dem Allgemeinwesen noch mehr Kapital entzogen, Kapital das es jetzt mehr denn je braucht.

      Das ändert aber wiederum nichts daran, das nur Gewinne versteuert werden.
      Gewinne sind steuerbar ! Also werden die Gewinne in der nächsten Zeit nicht sehr groß sein.
      Der Abschreibungsstock der großen Kapitalgesellschaften ist groß genug, um über den Zeitraum der erhöhten Steuer zu kommen.

      Es ist Blanker Zyninsmus hier von einem Beitrag der Kapitalgesellschaften zu sprechen !

      HG
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 15:58:56
      Beitrag Nr. 8 ()
      Rücklagen! Nicht Rückstellungen! Wichtiger Unterschied.

      Wenn ein Arbeitnehmer am Ende des Jahres einen Teil seiner zuviel bezahlten Lohnsteuer zurück bekommt, wird dann dem Gemeinwesen auch Kapital entzogen?

      Du möchtest eine gewinnunabhängige Besteuerung???

      Oder forderst Du nur die Einschränkung von Gestaltungsspielräumen in der Steuerbilanz? Letzterem könnte ich ohne Bedenken zustimmen.

      Ganz grundsätzlich halte ich es übrigens für einen schweren systematischen Fehler, die Gewinne der Unternehmen überhaupt zu besteuern. Die Besteuerung sollte grundsätzlich nur auf Ebene der Unternehmer stattfinden (Gesellschafter, Aktionäre), wie es bei den Personengesellschaften längst der Fall ist. Schon mal was vom Konzept der "Teilhabersteuer" gehört?
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 16:20:51
      Beitrag Nr. 9 ()
      Bevor andere Fragen.
      Was ist eine Teilhabersteuer?

      cu
      pegru
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 16:23:17
      Beitrag Nr. 10 ()
      Was mir nur nicht klar ist:

      Stoiber will den Mittelstand entlasten.
      Weiß er eigentlich gar nicht wie viele mittelständische Unternehmen als GmbH organisiert sind.
      Die werden jetzt durch die Erhöhung der Körperschaftssteuer belastet
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 16:23:38
      Beitrag Nr. 11 ()
      Schön, wir sind an einem gemeinsamen Punkt.

      Die Änderung des Steuersystems ist in diesen Zeiten ein schwieriges Thema. Das es Revolutionierungsbedürftig ist steht schon seit Jahren ausser Frage !

      Was ich ansprechen wollte ist eben diese Gestaltungsmöglichkeit im Ausweisen von Gewinnen.
      Dadurch wird kein Cent mehr in die Kassen kommen egal wie hoch die Erhöhung der KSt ausfallen wird.

      Aus diesem Grund sind auch Aussagen wie die der Angela Merkel, das der "Sozialen Gerechtigkeit" genüge getan wird, wenn Kapitalgesellschaften über KSt Erhöhungen beteiligt werden, blanker Zynismus.

      Ein Notopfer Flut, gemessen am Umsatz eines Unternehmens, das würde ich sofort mittragen.

      HG
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 16:25:44
      Beitrag Nr. 12 ()
      @pegru:

      Das ist ein theroretisches Konzept für die Gleichbehandlung von Kapital- und Personengesellschaften. Gleichzeitig auch Gleichbehandlung von ausgeschütteten und einbehaltenen Gewinnen.

      In Kurzform: Der Gewinn der AG wird bei den Aktionären besteuert (mit deren persönlichem Einkommensteuersatz). D.h. Deinem Einkommen wird ein Teil des Gewinns der AG zugerechnet. Und zwar dann, wenn er entsteht, nicht erst dann, wenn er als Dividende ausgeschüttet wird.

      Letztlich also genau das, was bei einem Gesellschafter einer OHG oder HG passiert (und natürlich auch beim Einzelunternehmer). Da wird ja auch nicht danach unterschieden, ob die Gewinne der OHG ausgeschüttet werden oder nicht.

      Trotz der Kürze klar?
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 16:29:38
      Beitrag Nr. 13 ()
      KG, nicht HG, natürlich.
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 16:40:39
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hi Rainer,
      trotz der Kürze alles klar.
      Hab mir fast schon so etwas gedacht.
      Wer ist eigentlich der Erfinder dieses theoretischen Konzepts? Hab davon noch nie etwas gehört, wobei ich mir einbilde mich in steuerlichen Fragen etwas auszukennen.

      Nach diesem System sind Ausschüttungen ohne Bedeutung. Die Versteuereung erfolgt unabhängig von der Ausschüttung. Unternehmen, die Ihre Gewinne thesaurieren, sind dann für Anteilseigner uninteressant, weil ja die thesaurierten Gewinne als Kapitaleinkünfte besteuert werden, während diese bislang als steuerfreie Spekulationsgewinne steuerfrei waren.
      Was ist eigentlich mit ausländischen Aktien. Sollen diese das "neue deutsche Körperschaftsteuerrecht" übernehmen.

      Gerecht und logisch und vor allem einfach scheint dieser Ansatz ja zu sein.
      Aber wer glaubt schon an gerechte, und logische und vor allem einfache Steuergesetze?

      cu
      pegru
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 16:53:18
      Beitrag Nr. 15 ()
      @pegru:

      Aus meiner Erinnerung (ohne Gewähr): Das Konzept stammt von Engels (nein, nicht der Engels aus Marx/Engels, sondern sein Urenkenkel, der mittlerweile verstorbene ehemalige Profesor an der Uni Frankfurt und Herausgeber der Wirtschaftswoche).
      Du musst das Konzept nicht kennen, wenn Du Dich "nur" mit praktischen Steuerproblemen auskennst. Ist ja nie umgesetzt worden.

      Thesaurierende AGs können immer noch interessant sein, wenn die thesaurierten Gewinne in rentable Investitionen gesteckt werden und daher der Kurs der Aktie steigt. Wenn das nicht der Fall ist, dann ist es ohnehin besser, die Gewinne auszuschütten, damit diese durch die Aktionäre einer sinnvolleren Verwendung zugeführt werden.
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 16:57:11
      Beitrag Nr. 16 ()
      @Rainer,
      hört sich in der Theorie gut an, aber ergeben sich da nicht zahlreiche Fallen in der Praxis? Angesichts der niedrigen Dividendenausschüttung könnte es doch schnell passieren, daß Du mehr Steuern auf die Gewinne zahlst, als Du an Ausschüttung erhältst. Wenn dann die Kurse noch auf Talfahrt sind, zahlst Du also doppelt drauf. Wer will da noch Anteilseigner solcher Unternehmen werden? Oder habe ich da was falsch verstanden?
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 17:42:00
      Beitrag Nr. 17 ()
      Kennt jemand das jährliche Aufkommen an Körperschaftssteuer? Dann hätte man eine Orientierung.
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 19:36:49
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hi Börsenfuxx,
      Aufkommen 2000: ca. 46.000 Mio (DM)
      Aufkommen 2001: ca. minus 800 Mio.

      http://www.bundesfinanzministerium.de/Anlage12605/Steueraufk…

      Wieso hat die Höhe des KST-Aufkommens Bedeutung für diese Diskussion?

      cu
      pegru
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 18:37:48
      Beitrag Nr. 19 ()
      Da ich keine Steuersystemdiskussion anstossen wollte, sondern eher eine Moraldiskussion !

      zurück zum Thema:

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,210458,00.h…

      HG


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