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    Irak bereitet sich auf US-Militärschlag vor - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 31.08.02 14:14:06 von
    neuester Beitrag 01.09.02 22:35:49 von
    Beiträge: 8
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      schrieb am 31.08.02 14:14:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      ftd.de, Sa, 31.8.2002, 12:12
      Irak bereitet sich auf US-Militärschlag vor

      Der Irak trifft offenbar Vorkehrungen für einen möglichen US-Angriff. Die irakische Armee verstärkt nach Erkenntnissen der US-Regierung ihre Verteidigungsanlagen um Bagdad.

      Wie am Freitag aus Regierungskreisen verlautete, werden die Stellungen für Panzer, Artillerie und Soldaten ausgebaut. Schweres Gerät werde dezentral gelagert, und Flugabwehrstellungen würden verlegt, um die irakische Hauptstadt besser zu schützen. "Es handelt sich um die größte Verteidigungsvorbereitung seit der Operation Desert Storm" während des Golfkriegs 1991, sagte ein Mitglied der Regierung von US-Präsident George W. Bush, das nicht genannt werden wollte.

      Irak nehme die Angriffsdrohungen der USA "sehr, sehr ernst", sagte der Regierungsbeamte weiter. Bagdad selbst werde von drei Panzerdivisionen der Staatschef Saddam Hussein treu ergebenen Republikanischen Garde verteidigt. Jede Division verfüge über 10.000 bis 15.000 Mann. In der Stadt seien weitere paramilitärische Einheiten stationiert. Saddam Hussein hat angekündigt, einen möglichen Kampf mit US-Streitkräften in den Städte seines Landes austragen zu wollen. US-Militärexperten sehen darin einen möglichen Nachteil für die US-Streitkräfte, deren hochtechnologisches Gerät besser für einen Flächenkampf gerüstet sei.



      USA: Kein Raum für Verhandlungen


      Die USA lehnten Gespräche mit Irak über eine Rückkehr der UNO-Waffeninspektoren erneut ab, nachdem Großbritannien ein Ultimatum an die Regierung in Bagdad vorgeschlagen hatte. "Die Position der Vereinigten Staaten ist, dass das irakische Regime seinen Verpflichtungen nachkommen muss", sagte Scott McClellan, der Sprecher von US-Präsident George W. Bush, am Freitag im texanischen Crawford. Es gebe keinen Raum für Verhandlungen oder Gespräche. Irak müsse unverzüglich abrüsten. Die USA hatten mehrfach bekräftigt, notfalls mit Gewalt den Verzicht Iraks auf Massenvernichtungswaffen durchsetzen zu wollen. Einige ihrer europäischen Partner sind gegen einen Militärschlag.


      McClellan ging nicht direkt auf den britischen Vorschlag eines Ultimatums ein. "Ich habe keine Ankündigung dazu gesehen oder gehört", sagte der Sprecher Bush. Er bekräftigte dagegen die Haltung seiner Regierung, dass Irak seinen Abrüstungsverpflichtungen mit den Vereinten Nationen (UNO) nach dem Golf-Krieg 1991 nachkommen müsse und dass die Rückkehr der Inspektoren nicht das oberste Ziel der USA sei. "Es geht nicht nur um Inspektionen. Es geht um Abrüstung". Die Inspektoren waren 1998 abgezogen worden, da sie nach eigener Darstellung bei ihrer Arbeit von irakischen Behörden behindert wurden. Irak betrachtet die Inspektionen als abgeschlossen und bestreitet, Atom-, Chemie- oder Bio-Waffen herzustellen und zu lagern.



      EU-Außenminister beraten über Irak-Frage



      Irak stelle nicht nur für den Nahen Osten sondern für die ganze Welt eine Bedrohung dar, sagte McClellan. "Angesichts der Tatsache, dass das irakische Regime keine Anzeichen von Abrüstung oder der Bereitschaft zur Abrüstung gezeigt hat, garantieren uneingeschränkte Inspektionen allein keine Abrüstung." US-Vizepräsident Dick Cheney hatte in dieser Woche offen erklärt, auch mit der Zustimmung zu Waffeninspektionen könne Saddam Hussein die USA nicht von der Absicht abbringen, ihn zu stürzen. Zugleich schlug er präventive Maßnahmen nicht aus, um Irak am Besitz von Massenvernichtungswaffen zu hindern.


      Die Außenminister der Europäischen Union (EU) beraten seit Freitag im dänischen Helsingör auch über den Abrüstungsstreit mit Irak. Sie setzen dabei eher auf die Rückkehr der Waffeninspektoren, als auf einen Militärschlag. Während die Bundesregierung präventive militärische Maßnahmen gegen Irak strikt abgelehnt und eine deutsche Beteiligung ausgeschlossen hat, wirbt Großbritannien für ein Ultimatum. Dabei dürfe als letztes Mittel auch ein Militäreinsatz nicht ausgeschlossen werden, hatte der britische Außenminister Jack Straw am ersten Tag des Treffens gesagt.



      © 2002 Financial Times Deutschland

      URL des Artikels: http://www.ftd.de/pw/in/1030719355046.html
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      schrieb am 31.08.02 16:17:42
      Beitrag Nr. 2 ()
      @burakiye
      genau das ist doch der "casus knaxus"

      1. Wer erinnert sich nicht an die ellenlange Diskussion um Jugoslawien: Bodentruppen ja oder nein?
      Eine "Eroberung" Belgrads wäre nicht möglich gewesen!
      Das ist bekannt; deshalb ist die Nato den Weg gegangen - in Absprache mit Russland - die Öl- und Energie -Versorgung komplett zu lähmen. Das war es; nur es wird für Bagdad nicht funktionieren!

      2. Wer sieht nicht alle paar Wochen das Vorrücken israelischer, gepanzerter Einheiten nach Ramalla, Betlehem , Jericho, um sich aber nach kurzer Zeit wieder zurückzuziehen! Diese Städte sind auf Dauer militärisch nicht haltbar!

      3. Eine hochgerüstete Armee wäre nicht in der Lage Jerusalem komplett zu erobern und zu befrieden; deshalb findet es nicht statt!

      4. Badgdad ist mit ca. 4 Mio Einwohner so groß wie Berlin oder Jerusalem! Ein geschickter Verteidiger der 2-Flüsse-Stadthat alle Möglichkeiten einen potentiellen Angreifer konventionell abzuwehren!

      Begründung:

      Im letzten Jahrhundert (2. Weltkrieg) gab es 2 Ereignisse,
      wo die Eroberung von Millionenstädte scheiterte, obwohl der Angreifer es massiv und mit allen Mitteln versucht hatte.
      Es handelt sich um die 3-jährige Belagerung von Leningrad/Petrograd und der versuchten Eroberung von Stalingrad/Wolgograd.
      Leningrad konnte nur zu 3/4 eingeschlossen werden (von Deutschen, Finnen) und die Verteidiger konnten immer wieder über den zugefrorenen Ladogasee "versorgt" werden.

      Die Verteidiger von Stalingrad haben immer wieder Nachschub über die Wolga erhalten; das hat mit zur Rettung der Stadt beigetragen.

      Dem Angreifer war es nicht möglich, beide Städte zu isolieren, denn es fehlten auch "Sturmbataillone", die im "Blitzkrieg" nicht vorgesehen waren.

      Die Analysen, Beurteilungen und Konsequenzen der beiden Ereignisse werden immer noch an den Militärakademien
      West Point und Sundhurst gelehrt!

      In der Nachkriegszeit und der Zeit des kalten Krieges
      wurden deshalb die größeren Städte in Mitteleuropa ausgeklammert - als "offene" Städte ohne Verteidiger erklärt, zum Schutz der Zivilbevölkerung - also von Lübeck, über Braunschweig, Kassel, Hof, Bamberg bis Regensburg/Passau gab es keine Verteidigung.

      Im Umkehrschluß wurden 1972 mit der Heeresreform 3/4 die Infanterie-Einheiten für Orts- und Häuserkampf zunächst komplett aufgelöst - auch bei den Nato-Verbündeten - und bis auf wenige Ausnahmen nicht wieder eingeführt.

      Das bedeutet, daß weder Amerikaner noch Nato über eine ausreichende Zahl (Verhältnis 5:1 Ortskampf) Bodenkampftruppen verfügen, die eine Millionenstadt wie Bagdad dauerhaft erobern und befrieden können.

      Hinzu kommt,
      daß Bagdad (wie Petrograd und Wolgograd) strategisch sehr günstig - die Gründer der Stadt wußten schon, weshalb - zwischen Euphrat und Tigris gelegen ist. Über den Tirgris, dem Zufluß Dijala und den "Babylon-Sümpfen" läßt sich Baddad locker über Jahre mit internationalen Kämpfern und Nachschub versorgen.

      Zusammenfassung:

      Die Wasser- und Ölversorgung von Bagdad ist autark im Gegensatz zu Belgrad.

      Die Verteidiger von Badgad werden keine Steine werfen wie die Palestineser!

      Bagdad ist sehr lange zu verteidigen; die Anwesenheit internationaler Verteidiger aus Ägypten, Pakistan, Iran, usw. wird zur Katastrophe für den Westen

      Weder Soldaten der Bundeswehr noch die unserer europäischen Verbündeten sehen einen tieferen Sinn zur Verteidigung von Europa in der irakischen Wüste.

      Auch die Amerikaner werden es sich noch überlegen, einem Präsidenten zu folgen, der sich vom Militärdienst "freigekauft" hat.

      Somit ist auch die Frage beantwortet, warum N. Schwarzkopf 1991 nicht schnell mal in Bagdad einmarschierte, um Saddam H. zu fangen. Ihm fehlten dazu die ausgebildeten Soldaten.
      Avatar
      schrieb am 01.09.02 02:54:11
      Beitrag Nr. 3 ()
      Neutronenbombe ?!?
      Avatar
      schrieb am 01.09.02 11:22:46
      Beitrag Nr. 4 ()
      #3, das wäre entsetzlich!
      ein solcher Einsatz in einem dichten Wohngebiet richtete sich gegen Zivilisten, unschuldige Kinder, Frauen und alte Leute!
      Befehlsverweigerung wäre das Minimum!
      Fällt unter Kriegsverbrechen!
      Avatar
      schrieb am 01.09.02 11:49:23
      Beitrag Nr. 5 ()
      @ Gillybaer

      Du vergisst Berlin / Aachen !


      Die US Armee wird im Dunkeln bei Neumond mit speziell im Häuserkampf geschulten Elite Truppen Angreifen !

      Die vollständig mit Nachtsichtgeräten ausgerüstetetn Spezialtruppen werden die Verteidiger Bagdads überrennen !


      Mit neuen elektromagnetischen Waffen wird die iarakische Kommmunikation vollständig lahmgelegt werden , ein koordienierter Widerstand wird nicht möglich sein !

      Aber ein asymetrischer :


      Das einzige Mittel das u.U. dagegen wirkt sind Kamikaze Angriffe auch mit Massenvernichtungswaffen auf Kosten der Zivil Bevölkerung des Gegeners !

      Und genau das ist es, was die US Truppen fürchten : fanatische Gotteskrieger, die mit der Büchse der Pandorra
      (Saddams) zwischen den Zähnen, amerikanische / israelische Städte angreifen , um einen israelischen oder amerikanischen atomaren Gegenschlag zu provozieren , der unmittelbar den WW3 mit ABC Waffen zur Folge hätte !

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      Avatar
      schrieb am 01.09.02 12:16:43
      Beitrag Nr. 6 ()
      @M_B_S

      Aachen wurde zur "offenen Stadt erklärt; es hingen überall weiße Fahnen aus den Fenstern
      Berlin (die Versorgung durch den Ringschluß war blockiert) wurde durch die Rote Armee erobert!
      Deren Einheiten existieren in der Form nicht mehr; ich kann mich nicht erinnern, daß Bush die Russen um Einheiten für einen Irakfeldzug gebeten hat.

      Nachtsichtgeräte funktionieren in eng bebauten Ortschaften wegen der Reflexionen und Schattenwirkung nur bedingt.

      Im Ortskampf erfolgt die Kommunikation wegen des Lärms mündlich auf Sicht und per Handzeichen.

      Die letzten Ausbildungsergebnisse einiger US-Einheiten im Ortskampf waren nicht berauschend; das liegt den US-Boys nicht!
      Avatar
      schrieb am 01.09.02 13:24:41
      Beitrag Nr. 7 ()
      entsetzlich ist es,
      überhaupt so "locker" über Militäreinsätze im Irak zu diskutierten!
      Massiver politischer Widerstand ist das Gebot der Stunde!
      Avatar
      schrieb am 01.09.02 22:35:49
      Beitrag Nr. 8 ()
      Von den Wurzeln des Krieges: 01.09.2002
      DIESE WOCHE
      Diese Woche demonstriert der Spatz die Ursachen des Krieges. Er zeigt, wie Krieg und Ökofaschismus neoimperiale Herrschaftsinstrumente sind und legt die dahinterliegenden ökonomischen Interessen bloß. Das ist keine leichte Lektüre, aber wer heute den Kopf in den Sand steckt, der knirscht morgen bekanntlich mit den Zähnen.
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      Krieg oder Nicht Krieg,
      das ist hier die Frage
      Es scheint, wir stehen heute aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung vor zwei Alternativen, mit denen die globalen Finanziers ihre Weltmachtstellung so ausbauen wollen, daß niemand sie mehr anfechten kann. Das haben sie auch nötig, weil ihre Stellung auf nichts beruht als auf falschen Vorstellungen der meisten Menschen über Geld und Gewinn.

      Aber noch haben sie diese Weltstellung und so wollen uns die einen mit einer Art Ökofaschismus beglücken. Sie terrorisieren uns mit allerlei Katastrophen, bis wir ihre Auflagen und Weisungen als Glück empfinden. Die anderen setzen auf Krieg, um jedem Politiker eindeutig zu zeigen, was mit ihm passiert, wenn er aus der richtigen Reihe hüpfen sollte. Einige gehen noch weiter und wollen einen "permanenten Krieg", eine Art 30jährigen Krieg, weil sich damit die Anzahl und das Verhalten der Bevölkerung am besten steuern läßt. Welche Art Krieg im Irak geplant wird, ist noch nicht abzusehen. - Sie haben die Wahl!

      Fangen wir mit den scheinbar harmloseren Ökofaschisten an. Ich wiederhole nicht, was sie allabendlich aus nahezu jedem der vielen um Zuschauer konkurrierenden Programme fast unisono zu hören und zu sehen bekommen, sondern will mich auf einen beschränken, den Sie wahrscheinlich nicht im grünen Lager gesucht hätten. Jeffrey Sachs ist Professor für Wirtschaft an der Columbia Universität und auch Direktor des Earth-Institutes, aber wichtiger noch, er war "der Berater", den die US-Regierung gerne geschickt hat, wenn es, galt ein Land, das sich unterworfen hatte, auf die richtige Linie zu bringen. Er hat auf diese Weise die Volkswirtschaften der Lateinamerikanischen US-Verbündeten erfolgreich reformiert, und wurde dann nach Rußland und in den übrigen Ostblock geschickt - mit dem gleichen durchschlagenden Erfolg.

      Dieser ließ kürzlich in seinem Namen veröffentlichen (hier nur Kostproben): "Die Häufigkeit von Fluten und Dürren, ihre Ausmaße und wirtschaftlichen Auswirkungen haben in den letzten Jahren zugenommen. Die Inanspruchnahme von Versicherungen wegen Naturkatastrophen stieg während der 1990er Jahre zu einem bisher beispiellosen Grade an. Daran zeigt sich, daß die gesellschaftlichen Kosten der Umweltschäden zugenommen haben. Klimaschocks wie der starke El Nino von 1997-98 spielten bei den jüngsten wirtschaftlichen Krisenerscheinungen eine größere Rolle. Indonesien und Ecuador erlebten, mit anderen Ländern, zwischen 1997 und 1998 Finanzkrisen, die (teilweise) mit landwirtschaftlichen Krisen verknüpft waren, die der strenge El Nino ausgelöst hatte". Daß dieser El Nino nicht der war, der das Wasser des Pazifik umgerührt hatte, sondern Soros hieß und gegen die Währungen dieser Länder spekuliert hatte, um deren "Vermögen" dann billig aufkaufen zu lassen, ist eine Wahrheit, welche die Klimakatastrophe vertuschen soll. Doch Sachs weiß mehr: "Menschen verändern überall ihre Umwelt und oft auf eine Weise, welche die Gesellschaften verwundbarer macht. Dies gilt besonders für verarmte Länder. Die zunehmende Bevölkerungsdichte im ländlichen Afrika, die mit der Intensivierung der Landwirtschaft einhergeht, führt zu starker Auslaugung der Böden. Wenn Trockenheiten, wie in diesem Jahr, Südafrika heimsuchen, kämpfen Zigmillionen verarmter Bauernfamilien ums Überleben". Wie rührend ist doch das Mitgefühl des Herrn Professors. Doch die Bevölkerungsdichte liegt dort tatsächlich nur bei zwischen einem Zehntel und einem Hundertstel von der in Deutschland. Die Menschen sterben, weil keine Mittel für die Entwicklung der Landwirtschaft, ihre Düngung und Bewässerung vorhanden waren, nach dem ihre freiheitlich-demokratischen Kompradoren-Regierungen die Nahrungsreserven auf dem Weltmarkt verscherbeln, um Schulden zu bezahlen und so die weitere Bereitstellung von "Krediten" zu gewährleisten.

      Der Professor fährt unbeirrt fort: "Das Zusammenwirken von Klimaschocks und Seuchen ist verheerend. Millionen von AIDS-Waisen leben im südlichen Afrika bei Großeltern, die zu alt und zu schwach sind, um Nahrungsmittel zu erzeugen oder ihre Ernährung zu sichern. Weil wieder ein El Nino einsetzt, ist es wahrscheinlich, daß die Dürre im kommenden Jahr fortbesteht." - Oder das Währungsdiktat des internationalen Währungsfonds. Dann heißt es weiter "Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit untergräbt die menschliche Gesellschaft die Umwelt in weltweitem Ausmaß, und zwar durch die Klimaänderungen, das Artensterben und die Verletzung der Ökosysteme." Logisch, daß dem begegnet werden muß: "Die vom Menschen ausgelöste Klimaerwärmung, die weitgehend von der Nutzung fossiler Brennstoffe in den reiche Länder verursacht wird" und alles andere der Art ist Rahmenwerk und bedeutet: "Alles hört auf mein Kommando!"

      Denn es geht bei Sachs so weiter: "Politiker sind nicht in der Lage, mit solchen Problemen umzugehen, daher wachsen die Umweltrisiken weiter, ohne daß sich die allgemeine Politik angemessen ändert." Also muß drastisch etwas geschehen! Was, damit hält sich der Wirtschaftsprofessor vornehm zurück und legt uns vorerst nur drei Forderungen in den Mund:

      "Wir sollten darauf bestehen, daß die Politiker der Welt die überwältigenden, wissenschaftlichen Beweise anerkennen, die auf die größeren Umweltgefahren hinweisen, vor denen die Menschheit steht;" (gibt es die denn?)
      "wir sollten diese Führer dazu bedrängen, mehr öffentliche Gelder in die Umweltgrundlagenforschung und in die Entwicklung neuer Technologien zu investieren, um den Umweltrisiken zu begegnen" (noch mehr Ausgaben für Unproduktives?)
      "drittens sollten wir darauf bestehen, daß unsere Politiker einer breiteren internationalen Zusammenarbeit in Umweltfragen zustimmen, damit nicht die rücksichtslose und kurzsichtige Politik innerhalb einer jeden Nation schließlich das globale Ökosystem zerstört." (Wie gesagt: "Alles hört auf mein...")

      Andere sind ungeduldiger und glauben nicht an die Wirksamkeit der indirekten Masche. So weiß der US-Vizepräsident Cheney, daß der neue Hitler nur Massenvernichtungswaffen anstrebt, "um auf Massenbasis Tod zu verbreiten, so daß Saddam über jeden Kopf, den er sich in seiner Region oder darüber hinaus aussucht, Schrecken verhängen kann". ("Wer verhängt was über wen?). Waffeninspektoren helfen nichts, "weil sie für Saddam eine falsche Bequemlichkeit bedeuten, der auf 10% der Weltölreserven sitzt" und von dem "man erwarten kann, daß er den gesamten Nahen Osten beherrschen will". Um die Bedrohung richtig fürchterlich zu machen, soll Saddam "die USA und jede andere Nation einer nuklearen Bedrohung" aussetzen. (Wer projiziert seine Vorstellungen auf die anderer) Bei so viel Bedrohung sind die USA natürlich berechtigt, jeden erdenklichen Schritt zu tun, um "ihre Freiheiten und Sicherheiten zu verteidigen". Im gleichen Atemzug lobt Cheney daher Israel, das sich 1981 mitten im Frieden westlichen Verständnisses die Freiheit nahm, das Kernkraftwerk des Iraks in Osirak, zu zerbomben (Natürlich ohne Schadenersatz zu zahlen).

      Die Juristen des Weißen Hauses fanden nach Aussagen der Washington Post vom 26.8. heraus, daß der Präsident keinen Beschränkungen unterliegt, wenn er gegen den Regierungschef des Irak vorgehen will. Nach dem gleichen Argument und mit wesentlich mehr juristischer Begründung, befinden auch wir uns im Kriegszustand mit den USA - daran sollte man denken). Die Argumentation klingt juristisch spitzfindig, heißt aber letztlich nur: Wer will ihn daran hindern, wer könnte schneller ziehen? Niemand! Sehen Sie, deshalb will und darf auch keiner etwas gegen sie, unsere eigene Sicherheit, sagen.

      Aber es sollte einen Grund geben. Es gab immer einen. Denken Sie an Operation Northwoods Anfang der sechziger. Damals plante General Lemnitzer Bombenangriffe auf US-Städte, die man dann den Kubanern in die Schuhe schieben wollte. Das Ding platzte, weil Kennedy dagegen war (Dafür ist er auch 1963 erschossen worden). Ein Jahr später hat es dann funktioniert. Damals haben die Nordvietnamesen in der Bucht von Tonkin einen US Zerstörer angegriffen. Jedenfalls hat der US-Zerstörer das gefunkt und der Kongreß hat vor Kriegshysterie zu toben begonnen. Der Vietnamkrieg wurde unvermeidbar. "Later it was learned, that the attack had never taken place" - wohl aber der Krieg. Beim Sender Gleiwitz soll vor genau 63 Jahren etwas Ähnliches stattgefunden haben, doch weiß keiner genau, ob es sich hier nicht auch nur um eine Projektion gehandelt hat. Sicher ist nur eben, daß eine Seite etwas inszeniert hat und die Sieger rechtzeitig alle Zeugen umgebracht und nachgeordneten Personen die Eier so lang gezogen, bis sie unterschrieben haben und dann auch gleich gestorben sind (Aber wer ist schon in der Lage, noch zweifeln zu dürfen). Wer Krieg haben will, weiß wie. Nur die ihn nicht haben wollen, die wissen nichts und glauben - notgedrungen - an das Gute im Stärkeren.


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