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    Kollaps der Finanzmärkte geht es weiter?? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.12.02 15:57:20 von
    neuester Beitrag 27.12.02 20:22:31 von
    Beiträge: 7
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      Avatar
      schrieb am 08.12.02 15:57:20
      Beitrag Nr. 1 ()
      Für Tradcentre schon!
      Halbleiter Titel vor dem aus??
      Kastor

      Ich hatte die Kurserholung an den Börsen als Bärenmarktrally angekündigt und sehe sie auch weiterhin lediglich als temporäres Aufflackern in einem vernichtenden Bärenmarkt. Heute werde ich noch einmal begründen warum ich langfristig so pessimistisch gestimmt bin und gleichzeitig über das Ende der aktuellen Aufwärtsbewegung diskutieren. Mit der guten Depotperformance im Rücken können wir nun das Risiko eingehen mit Nachdruck auf den Kollaps der Finanzmärkte zu spekulieren.

      Die Gründe warum der Bärenmarkt weitergehen wird:

      Die Bruchladung der Computerbranche von ihrem atemberaubenden Steigflug auf den Boden der gesättigten Märkte ist noch nicht abgeschlossen. In den Bewertungen der Unternehmen spiegelt sich noch immer der Wehmut oder besser gesagt die Hoffnung wieder, dass man früher oder später auf die ehemaligen Wachstumspfade zurückfinden wird. Das ist absurd: Was wir mit der Dezimierung der Aktienkurse hautnah zu spüren bekommen, ist nichts anderes als das unumgängliche Schicksal, das irgendwann einmal jede Wachstumsbranche ereilt: Der Phasenübergang vom stürmischen Wachstum-Unternehmen zum langweiligen Zykliker. Dieser Übergang ist für Aktionäre besonders schmerzhaft, weil Aktieninvestition nur gerechtfertigt sind, wenn sie einen Value-Add in Aussicht stellen, der deutlich über den risikolosen Zinssätzen liegt. Der dauerhafte Wertzuwachs setzt aber Wachstum voraus. In der Halbleiber- und Computerindustrie sind die Grundlagen für Wachstum nicht mehr gegeben. Die Anfangsinvestitionen der Industrie in Computerhardware sind getätigt bzw. abgeschlossen. Was den Computerherstellern bleibt, ist das Geschäft mit der Technologiesubstitution, anders ausgedrückt: Dem Zwang zum Aufzurüsten. Dieser Zwang verliert gerade vehement seine Nachhaltigkeit, weil die Standard Software- und Hardware den benötigten Aufgaben inzwischen gewachsen sind. Der Zwang zum Aufrüsten wird also dem Zwang zur Instandhaltung weichen und mit diesem Zwang ist leider nicht mehr das große Geld zu verdienen. Halbleiter-, Software-, und Computerhersteller werden schon in zwei Jahren den Status "Zykliker" besitzen. Noch hat diese Erkenntnis nicht alle Marktteilnehmer erreicht und unter anderem deshalb wird der Weg der Erkenntnisfindung für viele noch sehr schmerzhaft sein.

      Der Nasdaq100-Index besteht zum Großteil aus Unternehmen der oben aufgezählten Branchen, die in ihren Bewertungen immer noch eine hohe Wachstumserwartungen vorwegnehmen. Ich nehme als Beispiel immer gerne Cisco, die bei einem Quartalsumsatz von unter 5 Milliarden USD und einem Quartalsgewinn von etwas über 600 Millionen USD immer noch irrsinnige 100 Milliarden USD auf die Börsenwaage bringen. Für einen baldigen Zykliker deutlich zuviel! Unternehmen aus zyklischen Branchen sind mit einem KGV von 10 in boomenden Wirtschaftsphasen mehr als fair bewertet. In Rezessionszeiten berechnen Sie die faire Bewertungen bitte einfach mit dem Umsatz und der in guten Zeiten erzielbaren Gewinnmarge.

      Fazit1: Die Tendenz zur fairen Bewertung der Aktienmärkte hat vor zwei Jahren begonnen und ich sehe keinen Hinweis darauf warum die Entwicklung nicht bis zur letzten Konsequenz vorangetrieben werden sollte. Die Kursdezimierungen werden auf mittelfristige Sicht weitergehen.

      Ein weiterer Punkt, den ich für fast noch schwerwiegender für die gesamtwirtschaftliche Situation erachte, ist die voranschreitende Globalisierung. Ich weiß, ich weiß: Die "lehrbuch-sabbernden Zwangsjacken-Ökonomen" in Berlin und Brüssel - verzeihen Sie bitte meine Ausdrucksweise - bekommen nicht anderes fertig als den ganzen Tag über freie Märkte und die Notwendigkeit von Konkurrenz für Innovation und Preisbildung zu schwadronieren. Konkurrenz ist gut und Konkurrenz belebt das Geschäft - lautet die Theorie der Ökonomie-Simplifizierer, die immer noch glauben, dass Volkswirtschaft mit Kindergarten-Modellen beschrieben werden kann. Konkurrenz ist notwendig und Konkurrenz belebt die Innovation. Aber nur im überschaubaren Rahmen und das ist der entscheidende Punkt! Den folgenden Gedankengang sollten Sie verinnerlichen: In beliebig großen Märkten - wie sie mit der Globalisierung fast schon vorhanden sind - wird der Konkurrenzdruck beliebig groß und die Gewinnmargen damit zwangsläufig unendlich klein. Das ganze können Sie sich als mathematische Reihe vorstellen, die von irgend einer n-ten Wurzel gnadenlos Richtung null gezogen wird. Konkurrenz verschärft den Preisdruck. Zuviel Konkurrenz zerstört der Überlebensfähigkeit der Unternehmen. Denn was bedeutet für uns die Globalisierung? Sie bedeutet nichts anderes, dass beispielsweise Infineon der Konkurrenz von Samsung aus Korea schutzlos ausgeliefert ist. Infineon muss einen Kampf führen, den das Unternehmen von vornherein verloren hat, denn unser System ist das System das sozialen Marktwirtschaft und wer sozial sein will, muss dafür bezahlen. Wenn Infineon von vornherein die höheren Ausgaben aufgrund der Sozialleistungen besitzt, wird das Unternehmen auf dem freien Weltmarkt in einer zyklischen Branche nicht überleben können! Diese Schlussfolgerung ist hart, lässt sich aber auf alle Unternehmen übertragen, die ihr Geld mit der Massenproduktion wenig differenzierbarer Produkte verdienen. Einziger Ausweg wäre technologische Überlegenheit, aber wie es um diese im Produktionsstandort Deutschland in den neuen Technologien bestellt ist, dürfte inzwischen allgemein bekannt sein.

      Das Problem oder die Schlussfolgerung ist beileibe nicht, dass der Sozialstaat abgeschafft werden muss. Die Schlussfolgerung muss politisch sein und es müssen Lösungen gefunden werden, diesen essentiellen Wettbewerbsnachteil auszugleichen. Auch wenn in letzter Konsequenz der Verbraucher wieder höhere Preise bezahlen muss.

      Fazit2: Die globale Verknüpfung der Volkswirtschaften wird Sozialstaaten in die Außenseiterrolle drängen. Die Politik wird nicht im Stande sein, dieses Problem in den Griff zu bekommen und ich bezweifle sogar, dass dieses Problem überhaupt schon erkannt wurde. Kaufmerkmal Nummer eins für Aktieninvestitionen ist die Technologieführerschaft. Alle anderen Unternehmen verbieten sich aus Investitionsüberlegungen.


      Viele Grüße
      Simon Betschinger
      Avatar
      schrieb am 08.12.02 16:00:58
      Beitrag Nr. 2 ()
      Tradecentre? :confused:


      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.12.02 18:38:41
      Beitrag Nr. 3 ()
      Da sind zwar vernünftige Gedanken der theoretischen Art dabei, praktisch wird sich das prognostizierte Ergebnis nicht ergeben.

      Seit Jahrzehnten gibt es eine Sättigung im KFZ Markt bei Stückzahlbetrachtung:laugh: die hochgradig schwachmaatisch ist:laugh: Die Auflösung der Analystendepression geschieht über den technologischen Fortschritt.

      Ein Auto mit funzender Heizung ist besser als ein R4 Bj. 76.
      Der Konsument will trendy sein und seinem Nachbarn nicht die letzte Schabracke von Rostlaube vorführen.

      Genau analog wollen die neuesten Games am PC gespielt werden, vorbei die Zeiten von Pacman am PC oder Tennis auf dem Fernsehbildschirm.

      Es gibt bei Fortschritt keine Sättigung, die Welt bettelt um Innovationen:look: Aus Technologie folgt das Produkt. Den technologischen Fortschritt gibt es, er wurde nur durch eine falsch verstandene Shareholder value Denke in seiner Marktentfaltung aufgehalten. In diesen Tagen regieren die Buchhalter in Wirtschaft und Politik, die Investitionsverweigerer und sich - dabei - Gutfühler:laugh: Die Zeit der dynamischen Manager ist näher als hier jemand bis auf mich:look: denken kann. Märkte wollen erobert sein.

      Macht euch von zeittypischen Sparzwängen auch im Geiste frei, orientiert euch an dem was in 2003ff. sein wird. Investiert in die Zukunft, in den Unternehmen und an der Börse.

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 08.12.02 20:54:29
      Beitrag Nr. 4 ()
      Bei denen ist Infineon schon so gut wie tot!

      Insgesamt halte ich nicht viel von dieser "Analyse"
      der Fortschritt wird weiter gehen auch bei computern!
      Neuartige Festplatten,Laufwerken,Speichern und und....
      schneller kleiner effizienter........

      Hört sich ja an wie Endzeit Stimmung:)

      Kastor
      Avatar
      schrieb am 09.12.02 23:40:30
      Beitrag Nr. 5 ()
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      Avatar
      schrieb am 10.12.02 13:06:18
      Beitrag Nr. 6 ()
      Der Zwang zum Aufrüsten wird also dem Zwang zur Instandhaltung weichen und mit diesem Zwang ist leider nicht mehr das große Geld zu verdienen.

      @Kastor,

      dies beschreibt das vergangene Jahr der Investitionsverweigerung und nicht unbedingt die Zukunft. Investitionszyklen hat es immer gegeben und wird es immer geben, das letzte Tal war heftiger als prognostizierbar und zeigt nur die Höhe des Investitionsstaus an. Fakt ist eine Bodenbildung bei den Auftragseingängen im Halbleitersektor, was fehlt und das bildet die Grundlage für die momentane Unsicherheit:look: sind dynamische Zeichen für einen Aufbruch in eine neue Zeit. Die gelegte Basis ist mit niedrigen Zinsen, Restrukturierungen in den Unternehmen, hohem Nachinvestitionsbedarf, niedriger Inflation, reichlich Liquidität, billigem Öl am Horizont in der Post-Saddam-Zeit:laugh: sehr gut:yawn:

      Nur abgeholt wird dieses Szenario noch nicht, der Glaube fehlt:look: wie immer an markanten Wendemarken. Umso schöner wird es sein:look: wenn sich die Kirche der Gläubigen auch an der Börse wieder füllt:yawn:

      Dann ist Schluß mit frustig:laugh:

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 27.12.02 20:22:31
      Beitrag Nr. 7 ()


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