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    Lafontaine ruft zum Streik auf - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.12.02 15:23:11 von
    neuester Beitrag 25.12.02 19:13:18 von
    Beiträge: 36
    ID: 676.740
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      Avatar
      schrieb am 23.12.02 15:23:11
      Beitrag Nr. 1 ()
      Lafontaine ruft zum Streik auf

      Oskar Lafontaine hat die Politik der Bundesregierung erneut heftig kritisiert. Der frühere SPD-Chef warf der rot-grünen Koalition eine ungerechte Steuerpolitik vor und forderte zum Streik im öffentlichen Dienst auf.


      Hamburg - "So unverschämt, wie die Politiker die Steuern der Reichen senken, so ungerührt müssen Krankenschwestern und Müllwerker streiken, damit auch Polizisten und Feuerwehrmänner drei Prozent mehr Lohn und Gehalt bekommen", schrieb Lafontaine in der "Bild"-Zeitung. Die Forderung nach Streikverbot im öffentlichen Dienst sei "Quatsch". Mit dem Argument, der Streik richte sich gegen das Volk, könne man ebenso Arbeitsniederlegungen im Einzelhandel, bei den Banken oder in den Reisebüros verbieten.
      Lafontaine kritisierte auch das Verhalten von Bundeskanzler Gerhard Schröder in der Debatte um die Wiedereinführung der Vermögensteuer. Zunächst habe Schröder zwar einen Umverteilungsprozess unterstützt, mit dem einige Ministerpräsidenten und Gewerkschafter Unternehmen und Bezieher hoher Einkommen stärker belasten wollten, sagte der ehemalige SPD-Chef. Dann aber habe "der Kanzler wieder einen Salto gemacht", schrieb Lafontaine.
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 15:30:07
      Beitrag Nr. 2 ()
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 15:41:36
      Beitrag Nr. 3 ()


      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 15:46:10
      Beitrag Nr. 4 ()
      Lafontaine ist noch weiter weg von der Wahrheit als Schröder. Dabei scheint er eigentlich doch häufig den Durchblick zu haben, nur seine Schlußfolgerungen sind entsetzlich.

      Er hat z.B. damals zu Recht darauf hingewiesen, dass nach einer Wiedervereinigung nicht überall nur blühende Landschaften zu erwarten sind, die Leute wollten es nur nicht hören.

      Aber mittlerweile ist, wenn überhaupt, aus seiner Ecke nur noch übelstes Umverteilen zu vernehmen. Lafontaine ist noch betonklotziger als Müntefering, Scholz, Stiegler und die ganze Gewerkschafts-Mischpoke. Ein Staat sollte dafür Sorge tragen, dass Leistung auch gerecht bezahlt wird, und das hat nichts mit genereller Umverteilung zu tun! Hier hängt ihm noch die alte Mär vom Klassenkampf an. Deregulation wäre angesagt, Lafontaine möchte aber am liebsten alles kontrollieren, um besser von der einen Seite zur anderen zu schippen.

      Und noch was: Wer viel leistet, sollte auch viel verdienen. Das gilt für Manager wie für Krankenschwestern. Umverteilen als Prinzip ist auf die Dauer schädlich. Haben nur einige nicht geschnallt!

      (Da fällt mir auch ein Zitat aus früheren Zeiten ein: "Es versuchen viele, einen Keil zwischen Rudolf (nicht das Rentier! der Verfasser), Oskar und Gerhard zu treiben. Denen sei gesagt: Wir haben einfach keine Lust, uns zu streiten!" Aus heutiger Sicht betrachtet, wirklich ein Highlight...)
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 16:01:55
      Beitrag Nr. 5 ()
      És gab Zeiten, da passte zwischen Oskar und Gerhard "kein
      Blatt Papier".
      Heute trennen die beiden Welten.
      Und hinter Oskars Kampagnien scheint immer die Überlegung
      zu stehen: Wie kann ich Schröder am meisten schaden?

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      schrieb am 23.12.02 16:31:02
      Beitrag Nr. 6 ()
      #4
      Wie stellt man objektiv fest, wer viel leistet und demgemäß auch viel verdienen sollte?


      #5
      Und hinter Oskars Kampagnien scheint immer die Überlegung
      zu stehen: Wie kann ich Schröder am meisten schaden?


      Das glaube ich nicht.
      Ich unterstelle Lafontaine, daß er diese Kritik auch anbringen würde, wenn Boris Becker, Franz Beckenbauer, Jockel Fuchs oder Rosa Luxemburg diese gegenwärtige Politik zu verantworten hätten.
      Falls die Kritik Schröder schaden sollte, muß es ja nicht unbedingt an Lafontaine liegen. Vielleicht hat Schröder ja selber Schuld an diesem Umstand?
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 16:40:32
      Beitrag Nr. 7 ()
      @TeddyOnLine #6,

      selbstverständlich ist es objektiv unmöglich zu bestimmen, welche Arbeit wieviel wert ist. Selbst eine versuchte Objektivität kann von Land zu Land unterschiedlich aussehen. Insofern kann es nicht die hundertprozentige Gerechtigkeit geben. Aber ich sehe schon einen Unterschied zwischen einem Abteilungsleiter und einem Aushilfskellner. Die meisten vernünftigen Leute übrigens auch (und damit hier niemand wieder böse ist, nein, ich habe nichts gegen Aushilfskellner, und ich würdige auch nicht ihre Arbeit herab!). Lafontaine aber ist noch im alten Denken, dass jeder, der mehr Geld verdient, es böswillig anderen vorenthält und sie somit also ausbeutet. Deshalb muß umverteilt werden!

      Ich aber bin der Meinung: Wer viel Geld verdient durch seine Arbeit, hat auch das Recht, dieses zu genießen. Er zahlt auch jetzt schon mehr Steuern, sowohl absolut als auch relativ. Aber da es diesem Menschen immer noch besser geht als anderen, muß weiter - so vereinfacht Lafontaine - umverteilt werden. Dagegen wehre ich mich.

      Und zu deiner Anmerkung hinsichtlich #5: Ich unterstelle Lafontaine, dass es ihm eine besondere Freude ist, dass sein Ex-Freund Schröder sich tatsächlich in eine Lage gebracht hat, in der er extrem angreifbar ist. Das macht Lafontaines Kritik aber dennoch nicht sinniger.
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 16:41:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      # 6

      Die Frage ist bloß, ob er bei Rosa Luxemburg aus seiner Sicht Anlass zu Kritik hätte.
      ;)
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 16:45:26
      Beitrag Nr. 9 ()
      #4 Wer legt fest, was die Wahrheit ist und wer näher dran ist? Die Politik Schröders hat mit der klassichen Linken in der SPD leider nicht mehr viel zu tun. Insoweit liegt Lafontaine für mich näher an der Wahrheit als Schröder.
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 16:48:23
      Beitrag Nr. 10 ()
      @ Atti,
      wenn ich dich richtig verstehe, verfügt also die "klassische
      Linke" über die "Wahrheit"????

      :D :D
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 16:49:27
      Beitrag Nr. 11 ()
      @AttiMichael

      Politik findet von Schröders Seiten derzeit gar nicht statt. Aber: Hat denn die Politik der klassischen Linken der SPD derzeit was mit der Realität zu tun? Regieren auf der Basis von reiner Umverteilung ist aus dem Museum. ;)
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 16:52:34
      Beitrag Nr. 12 ()
      #10 makaflo: Nee, Du hast mich nicht richtig verstanden, ich habe geschrieben für mich.... Die Wahrheit ist immer subjektiv. ;)
      #11 Das mit dem Museum ist Deine Meinung. Ich habe die linke Bewegung im Sinne Willy Brandts noch nie abgeschrieben. Wenn es derzeit auch nicht en vogue ist, die Zeit wird kommen... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 17:00:10
      Beitrag Nr. 13 ()
      AttiMichael,

      und wie soll die gelobte Zeit dann aussehen? :eek:
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 17:01:46
      Beitrag Nr. 14 ()
      ...schau mer mal... :kiss:
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 17:02:51
      Beitrag Nr. 15 ()
      Atti, das ist ja beinahe die gleiche Idee, der gerade Schröder folgt: Schau`n mer mal... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 17:06:11
      Beitrag Nr. 16 ()
      # 12
      " die Zeit wird kommen"

      Hab ich das in diesem Zusammenhang nicht irgendwo schon mal
      gehört??:)

      Das letzte Mal, glaub ich, von Honnecker.
      Der hat das so ausgedrückt:

      "Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf."
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 17:11:39
      Beitrag Nr. 17 ()
      Mensch makaflo, wer will denn eine Politik à la Honecker?
      Was ich meine ist, dass innerhalb der SPD nach der Ära Schröder wieder ein Linksruck erfolgen wird und dass die Partei dann irgendwann wieder bessere Chancen haben wird, eine richtig sozialdemokratische Politik zu machen, und zwar nicht aus der Opposition heraus.
      Das deutsche Volk will keine Politik à la USA, wie es die Union und FDP anstreben.
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 17:14:41
      Beitrag Nr. 18 ()
      Atti, was ist den "richtige" sozialdemokratische Politik? Das interessiert mich wirklich! :) (bitte nicht wieder: Schau`n mer mal...)

      makaflo ;)
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 17:20:59
      Beitrag Nr. 19 ()
      mausschubser, ich will jetzt wirklich keine seitenlange Abhandlung über meine Meinung zur richtigen sozialdemokratischen Politik schreiben. Nur so viel: In vielen Punkten stimme ich Oskar Lafontaine zu, wenn`s Dich interessiert, dann empfehle ich Dir sein Buch.
      Kurz und bündig in ein paar Stichworten, natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
      -mehr Solidarität
      -die Schere zwischen arm und reich muss wieder etwas zusammen
      -Einführung einer Vermögenssteuer
      -weitere Entlastung unterer Einkommen
      usw.
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 17:34:01
      Beitrag Nr. 20 ()
      Atti, #19

      da kann ich nur sagen: Lieber Gott (so du existierst), erbarme dich unser!

      Ich habe Auszüge aus dem Buch gelesen (ist schon eine Weile her, kurz nach der Veröffentlichung), und mir haben sich damals die Fingernägel geräufelt. Wie gesagt: Klassenkampf existiert noch: Die, die Geld haben, sind die Bösen, immer!

      Oje oje, wie einseitig.

      Übrigens: Solidarität finde ich gut, aber reine Umverteilung ist keine Solidarität!
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 17:40:29
      Beitrag Nr. 21 ()
      Also doch, Atti:

      "die Schere zwischen arm und reich" war auch bei Honni ziemlich "zusammen".

      "Soldarität" war in der DDR ein hohes Gut.

      "Vermögenssteuer" gab es mangels "Vermögen" nicht.

      Da fast alle "Einkommen" "untere" waren, gab es keinen Anlass für besondere "Entlastungen.

      Wo sind die Unterschiede???
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 17:43:52
      Beitrag Nr. 22 ()
      Das Problem mit der "Solidarität" ist, daß sie immer von den anderen gefordert wird.

      Mit wem ist denn Lafontaine solidarisch? Verzichtet der auf irgendetwas (ich habe mal von seinen vielen Renten gehört, die er als aktiver Politiker bereits bezog)

      Bitte seid mal solidarisch und klärt mich über die Solidarität von L. auf.
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 17:47:19
      Beitrag Nr. 23 ()
      mausschubser #7


      selbstverständlich ist es objektiv unmöglich zu bestimmen, welche Arbeit wieviel wert ist.


      Sehe ich auch so.

      Aber ich sehe schon einen Unterschied zwischen einem Abteilungsleiter und einem Aushilfskellner.

      Meine Meinung ist die, daß man diese Frage überhaupt nicht an irgendeinem Beruf oder Einkommen festmachen kann.
      Ich weiß z.B. von (Haupt)-Abteilungsleitern (Industrie), die mehrere 100-tausend DM in den Sand gestzt haben - mehr als einmal -, ohne daß das irgendwelche Folgen gehabt hätte. Und auch sonst haben diese Herren kaum und schon gar nichts Überdurchschnittliches geleistet. Sie haben halt ihren Job mehr schlecht als recht ausgefüllt. Wenn man in bestimmten Positionen ist und sich in bestimmten Kreisen bewegt, ist sowas aber kein Grund, sich deswegen graue Haare wachsen zu lassen. "Leisten" tun viele Menschen was. Fragt sich nur was und für wen und wie wird es honoriert, vom Arbeitgeber oder der Gesellschaft.



      Lafontaine aber ist noch im alten Denken, dass jeder, der mehr Geld verdient, es böswillig anderen vorenthält und sie somit also ausbeutet. Deshalb muß umverteilt werden!


      Naja. ich weiß nicht so recht, ob das so ist. Sicher hast du auch ein wenig verkürzt bei dieser Aussage (soll nicht gegen dich gerichtet sein; es ist schon klar, daß man hier keine wissenschaftlichen Abhandlungen schreiben kann).



      Ich aber bin der Meinung: Wer viel Geld verdient durch seine Arbeit, hat auch das Recht, dieses zu genießen. Er zahlt auch jetzt schon mehr Steuern, sowohl absolut als auch
      relativ. Aber da es diesem Menschen immer noch besser geht als anderen, muß weiter - so vereinfacht Lafontaine - umverteilt werden. Dagegen wehre ich mich.


      Will ich mal so stehen lassen. Gleichmacherei um seiner selbst willen, ist sicher keine erstrebenswerte Perspektive.
      Selbstverständlich soll der Einzelne die Früchte seiner Arbeit geniesen können. Dies gilt aber für alle.

      Ich glaube auch gar nicht, daß Lafontaine den Reichen ständig was wegnehmen möchte, um es umzuverteilen. Meiner Meinung nach zielt er eher darauf ab, daß die Wertvorstellungen unserer Gesellschaft heute nicht mehr stimmen und viele Menschen durch sich im Laufe der Zeit herausgebildete Strukturen und gesellschaftliche Muster benachteiligt werden, während andere über Gebühr davon profitieren.

      Um wieder auf das Thema zu kommen:
      Beispiel: drohender ver.di-Streik
      Wenn ich das richtig sehe, sind die potentiellen Streiker doch ganz überwiegend solche, die Berufsgruppen angehören, die man heutzutage nicht gerade als Leistungsträger einstuft. Krankenschwestern, Altenpflegerinnen, Busfahrer, Müllwerker usw.
      Provokativ gefragt: Warum regen sich denn so viele Menschen aus Politik und Wirtschaft auf, wenn diese Menschen für ihr eigenes persönliches, bescheidenes Wohl streiken wollen? Das sind doch eh keine "Leistungsträger"? Die sind doch sowieso auf den unteren Rängen der Hierarchie zu finden und eher entbehrlich und unnütz für unsere Gesellschaft (sehr zugespitzt, verkürzt und damit zwangsläufig ziemlich ungerecht formuliert). Unsere "Leistungsträger", Vorbilder und staatstragenden Figuren sind doch die ab einem Jahresgehalt 150 000 EUR. Warum also aufregen, wenn ein paar unbedeutende Gestalten für ein paar Wochen auf sich aufmerksam machen wollen?
      Das passt für mich nicht zusammen! Enweder leisten die doch was und es schmerzt empfindlich, wenn diese Leistung fehlt oder sie leisten nichts (nicht viel) und man braucht sich um diese Randerscheinungen gar nicht weiter kümmern.
      Ich nehme an, die meisten Menschen sind mit mir einer Meinung, daß es sich hierbei natürlich auch um "Leistungsträger" handelt. Nur halt um "kleine" Leistungsträger. Als "klein" tun wir sie deshalb ab, damit für uns selber mehr übrig bleibt. Nur wird uns durch so einen Streik vielleicht bewusst, daß unsere Wertvortsellungen nicht ganz "korrekt" sind. Denn plötzlich stellen wir fest, daß die anderen gar nicht so "klein" sind, sondern durchaus einen angemessenen Beitrag leisten, denn wir sehr vermissen, wenn er nicht da ist. Das heißt aber leider gleichzeitig auch, daß wir im Gegenzug andere als zu "groß" eingeschätzt haben, was uns auch wieder nicht Recht ist und so interpretiert wird, als wolle man den vermeintlich "Großen" was wegnehmen. Könnte es nicht so sein, daß man den "Großen" nichts wegnehmen möchte, aber den "Kleinen" etwas zurückgeben möchte und muß, was man ihnen vorenthalten hat und was ihnen zusteht?
      Mit Vokabeln wie Klassenkampf, Kommunismus, Gleichmacherei, Umverteilung, Neid u.ä. wird man dieser Sache nicht gerecht.


      Und zu deiner Anmerkung hinsichtlich #5: Ich unterstelle Lafontaine, dass es ihm eine besondere Freude ist, dass sein Ex-Freund Schröder sich tatsächlich in eine Lage
      gebracht hat, in der er extrem angreifbar ist. Das macht Lafontaines Kritik aber dennoch nicht sinniger.


      Ich finde Lafontaines Kritik in Ordnung.
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 17:48:23
      Beitrag Nr. 24 ()
      @makavlo #21

      Churchill pflegte dazu zu sagen:

      "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne:
      die ungleichmäßige Verteilung der Güter.
      Dem Sozialismus wohnt eine Tugend inne:
      die gleichmäßige Verteilung des Elends."

      Was ist besser?
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 17:52:13
      Beitrag Nr. 25 ()
      # 24
      @ Koenig,
      ich nehme mal zu deinen Gunsten an, deine Frage ist -
      soweit sie an mich gerichtet ist - rhetorisch gemeint. ;)
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 18:09:30
      Beitrag Nr. 26 ()
      @TeddyOnLine #23

      Stimmt, wir wollen hier keine Abhandlungen schreiben, und deshalb sind einige Äußerungen von allen hier etwas stakkatoartig. Aber ich will mal zu allen deinen Positionen Stellung nehmen.

      - Abteilungsleiter / Aushilfskellner: Das Peter-Prinzip und das Verteilen von Schuld von Managern an andere finde ich überhaupt nicht ok. Dennoch, ein Manager, der seine Sache engagiert und ehrlich macht (ja, auch die gibt`s!), soll auch einfach gutes Geld verdienen. Er trägt auch in der Regel das Risiko. Es gibt genügend Beispiele gerade im mittleren Management, wo diese Leute auch gegebenenfalls sehr hart gelandet sind, als sie Fehler machten. No risk no fun. Das Prinzip "Du hast große Rechte, aber auch deutliche Pflichten, und für deine Fehler hast du persönlich einzustehen" finde ich fair, und es treibt mich auch selbst zur Leistung an.

      - Lafontaine und die bösen Reichen: Natürlich ist das verkürzt, bisher konnte mir aber noch keiner das Gegenteil beweisen, denn Lafontaine honoriert Leistung nicht.

      - Streik: Ich habe in diversen Threads hier gerade diese Angestellten und Beamten verteidigt und Wert darauf gelegt, dass sie schlecht bezahlt werden. Gerade diese Berufsgruppen leiden untern dem Unsinn, den die vergangenen Regierungen über Jahrzehnte im öffentlichen Dienst aufgeschaufelt haben. Insofern gehen wir hier sogar konform. Ist nur die Frage, wie man Geld ausgeben kann, wenn keines da ist. Diese Verwaltung hat einen Wasserkopf, so unnötig wie ein Kropf, und sie wächst, um den Mangel zu verwalten. Da traut sich nur keiner ran... Wie gesagt, vermutlich haben wir hier sogar ähnliche Standpunkte.

      - Lafontaines Kritik: Ok, ich formuliere um: Die Kritik ist in Ordnung, aber seine Schlüsse, wie man es besser macht, sind aus meiner Sicht heraus völlig falsch!
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 18:12:12
      Beitrag Nr. 27 ()
      @makaflo, #24
      ich nehme mal an, daß Du wie wir alle nur das "Beste" wollen.

      Was ist jetzt besser ein "Laster" oder eine "Tugend"?

      Die bundesdeutsche Sozialdemokratie mcht es sich noch einfacher.

      Sie behauptet einfach, daß es zwischen dem ersten und dem zweiten Satz des Churchill-Zitats keinen Zusammenhang gibt.

      Sie sagt, daß man das Laster des Kapitalismus (Ungleiche Verteilung) und das Problem des Sozialismus (Elend, da niemand mehr richtig arbeitet) lösen kann!! :eek: :eek:

      Und wie macht sie das??:
      Man erfindet den Kunstbegriff: SOLIDARITÄT!

      Damit werden die beraubten "Kapitalisten" zu Helden ernannt, indem sie obwohl sie immer weiter beraubt werden, im Sinne der Solidarität wie blöd weiter produzieren, damit im Ergebnis, alle das gleiche, hohe Niveau haben, welches vorher nur weinige im Kapitalismus hätten. Zauberhaft dies Sozialdemagogie ähh Sozialdemokratie.

      Die Sozialdemokratie kann deshalb auch als die Utopie des "sowohl als auchs" bezeichnen.
      Und wer will das nicht?
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 19:07:31
      Beitrag Nr. 28 ()
      @mausschubser #26

      Was soll ich sagen? Ich finde auf Anhieb nichts an deinen Aussagen, wo ich drauf einschlagen könnte. (Ist aber auch so recht. :) )

      Streik: Wie man Geld verteilen kann, das nicht da ist (wenn es tatsächlich nicht da ist?), weiß ich auch nicht.

      Lafontaine: Ich bin nicht sein Verteidiger. Es gefällt mir halt zur Zeit, wie er stichelt und etwas Bewegung in die Landschaft bringt. So ganz falsch liegt er m. E. nicht. Wenn er gefragt wird, bzw. Gehör findet, soll er halt. Könnte von mir aus aber auch ein anderer oder mehrere andere machen. Sonst schläft unserem Kanzler die ruhige Hand ein und es wird zu langweilig. ;)
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 23:24:17
      Beitrag Nr. 29 ()
      Noch mal ganz kurz in Richtung makaflo, weil er es nicht kapieren will: Die Linke innerhalb der SPD hat nichts, aber auch gar nichts mit irgendwelchen Pseudo-Sozialistischen Regimen der Vergangenheit zu tun, also weder mit der DDR noch mit der Sowjetunion.
      Die Debatte zwischen Links und Rechts ist älter als wir zwei zusammen, also bitte lass mir doch meine Überzeugung, dass Links besser ist als Rechts.
      Ich war von jeher überzeugter Sozialdemokrat, hatte aber mit Honcker & Co. weder was am Hut noch gemeinsam. Also lass bitte die Unterstellung, meine Vorstellung von Politik und Solidarität hätte irgendwas mit der Planwirtschaft der DDR zu tun. Ich habe dieses Regime als Wessie immer verachtet und ich kann auch teilweise mit einer Unions-geführten Regierung leben (außer noch mal 16 Jahre Kohl). Aber ich werde mich immer für den solidarischen Gedanken einsetzen solange ich lebe.
      Avatar
      schrieb am 24.12.02 10:40:57
      Beitrag Nr. 30 ()
      Ein User-Kommentar aus dem Sozi-Forum.


      Gerhard Schröder, Kanzler und Parteivorsitzender der SPD und größter Pragmatiker aller Zeiten, regiert ohne innere Leitschnur, ohne strategisches Konzept.

      Einst angetreten mit dem Motto "Innovation & Gerechtigkeit", regiert er nur noch als Getriebener der Tagesaktualitäten.

      Eine Perspektive, eine Vision fehlt, wird gerade zu als metaphysischer Quark abgetan.

      Aber wie will man die Bürger in einer komplexen Informationsgesellschaft bei der Stange halten, wenn sie in einem kakophonen Politikbetrieb von Talkshow und Schlagzeile hin und herdümpeln.
      Wie will man Investitionen befördern, wenn es keine Planungssicherheit gibt, wenn Politik nur noch Chaos und Richtlinien-Wirr-warr produziert.

      Thesenpapiere allerorten sollen nun die Richtung neubestimmen ...

      Die SPD-Linke spricht sich schon gegen das Kanzler-Papier aus, bevor es richtig bekannt ist, vier grüne Frauen definieren ihre neuen Zukunftsentwürfe, als ob es keinen Koalitionvertrag gibt.

      In der Wirtschafstpolitik wird nun überstürzt gehandelt, es gibt nur noch ein "Voran", keine Risikonanalyse, wie z.B. die Mini-Jobs zeigen.

      So wie es jetzt geht, kann es nicht weitergehen! Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank prognostiziert bereits das Ende von Rot-Grün binnen Jahresfrist.

      Die teuer bezahlten SPD-Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden durch sowohl durch Kanzler Schröder als auch durch die Interviewpraxis der politsichen Leithirsche ausmanövriert und mundtot gemacht.

      Unzeitgemäßes (Scholz: Rentenreform erst nach 2010), Irreales (Müntefering: Weniger Konsum, mehr Staat) und Geplänkel (Stiegler: Ejakulatio praecox) haben den inneren Kreis der SPD erfaßt.

      Noch regiert die SPD, formal, faktisch ...

      Aber geführt wird nicht ...

      Es stellt sich ein grummelndes Grundgefühl ein, die da in Berlin wissen es einfach nicht richtig.

      Auch in der SPD-Fraktion ist dieses Gefühl eingekehrt, ein Gefühl, das sich kurz vor dem Machtverlust einstellt.
      Avatar
      schrieb am 24.12.02 10:50:16
      Beitrag Nr. 31 ()
      # 29

      ....vergiß es makaflo gehört zu diesen Betonköpfen, die selbst wenn man ihnen den Mond auf den Kopf schmeißen würde immer noch nichts merken würden !

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.12.02 10:53:47
      Beitrag Nr. 32 ()
      # 30

      ...der Chefvolkswirt der Deutschen Bank sagte auch : "...der DAX steht am Jahresende 2002 bei 4500" !

      ...meinst das klappt noch ?

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.12.02 11:15:42
      Beitrag Nr. 33 ()
      Natürlich wünsche ich jeden leistungsträger ein angemessenes einkommen,nur gerechtigkeit kommt dabei zu kurz.Die am meisten haben regen sich in der Regel über die forderungen der habenichtse auf,die am Kuchen was abhaben möchten.Am liebsten sind mir die leistungsträger die für eine Uhr etc. 50000 € oder mehr ausgeben weil sie in 100 J. nur eine hunderste sekunde nachgeht,diese Geld geht in dem Kreislauf.Wie steht es aber mit dem anderen die nur von Zinsen leben und nur der anhäufung von vermögen sich verpflichtet fühlen,ein Asoziales Pack mit leider hohen ansehen,dieses Geld ist dem Kreislauf entzogen und lässt die Gesellschaft zwangsläufig verarmen.Opernplätze werden pro Sitz und Tag mit ca.90€ subventioniert auf kosten der allgemeinheit,damit diese Gockel sich würdig zeigen können.Verantwortungsvolles Unternehmertum wird viel zuwenig beachtet,während die größten Lumpen auch noch Orden bekommen von Politikern die ihnen Finanziell verbunden sind.Es Hunzt gewaltig in Deutschland:mad:
      Avatar
      schrieb am 24.12.02 13:39:43
      Beitrag Nr. 34 ()
      oktopodius

      .....manchmal schreibst du richtig vernünftige Sachen !

      Frohes Fest !

      :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 25.12.02 19:03:00
      Beitrag Nr. 35 ()
      # 29
      @ Atti,

      wo wird man denn als Sozialdemokrat geboren, um "von jeher
      ein Überzeugter" sein zu können?

      Und wo gibt es denn einen Staat oder ein Modell, das deinen
      sozialdemokratischen Vorstellungen in etwa entspricht??

      Und wie sieht denn die "Solidarität" aus, von du immer
      wieder so nebulös schreibst???
      Avatar
      schrieb am 25.12.02 19:13:18
      Beitrag Nr. 36 ()
      # 31

      @ eierdieb,
      woher du deine Eier hast und was du mit ihnen anstellst, ist
      mir relativ egal.
      Aber lass gefälligst den Mond dort, wo er hingehört!

      Denn merke: Nicht jedes Gut ist sozialisierbar!
      Auch wenn manche das nicht akzeptieren wollen. ;)


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