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    Wählermassen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.12.02 09:55:42 von
    neuester Beitrag 29.12.02 19:53:53 von
    Beiträge: 3
    ID: 677.677
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      schrieb am 29.12.02 09:55:42
      Beitrag Nr. 1 ()
      Moin,

      In dem Buch von Gustave Le Bon "Psychologie der Massen" wird in einem Kapitel auch die Psychologie der Wählermassen beschrieben. Da hier in der letzten Zeit die Emotionen hochgekocht sind, stelle ich einen Auszug einfach ins Board. Einiges dürfte bekannt vorkommen und wurde bei WO bereits diskutiert.


      ---
      Die Wählermassen

      Die Wählermassen, d.h. die Gesamtheit, die zur Wahl der Inhaber gewisser Ämter berufen sind, bilden ungleichartige Massen;...
      Besonders hervorragend ist die geringe Urteilsfähigkeit, dann der Mangel an kritischem Denken, die Erregbarkeit, Leichtgläubigkeit und Einfalt der Massen. Auch entdeckt man in ihren Entscheidungen den Einfluß der Führer und die Wirkung der bereits angeführten Triebkräfte: Behauptung, Wiederholung, Nimbus und Übertragung.
      Sehen wir nun zu, wie sie zu gewinnen sind. Ihre Psychologie läßt sich nach bewährter Methode klar ableiten. Als erste Eigenschaft muß der Bewerber einen Nimbus haben. Persönlicher Nimbus kann nur durch Reichtum ersetzt werden. Talent und selbst Genie sind keine Vorbedingungen für den Erfolg.
      Folglich ist der persönliche Nimbus des Bewerbers, um sich ohne weitere Erörterungen durchsetzen zu können, von ausschlaggebender Bedeutung. Daß die Wähler, die in der Mehrzahl aus Arbeitern und Bauern bestehen, so selten einen i h r e r Leute als Vertreter wählen, erklärt sich daraus, daß ihre Standesgenossen keinen Nimbus bei ihnen haben. Sie wählen einen ihresgleichen fast nur aus nebensächlichen Gründen, etwa um einen hochgestellten Manne, einem mächtigen Arbeitgeber entgegenzutreten, weil der Wähler Tag für Tag die Abhängigkeit von diesem empfindet und sich so einbildet, einen Augenblick seiner Herr zu sein.
      Aber der Besitz des Nimbus genügt für den Bewerber nicht zur Sicherung des Erfolges. Der Wähler hält darauf, daß man seinen Begierden und Eitelkeiten schmeichelt. Der Kandidat muß übertriebene Schmeicheleien anwenden und darf keine Bedenken tragen, die phantastischsten Versprechungen zu machen...
      Den gegnerischen Bewerber wiederum muß man zu vernichten suchen, indem man durch Behauptungen, Wiederholung und Übertragung zu beweisen sucht, er sei der ärgste Schuft, von dem jeder wisse, daß er etliche Verbrechen begangen habe. Selbstredend ist es unnötig, etwas vorbringen zu wollen, was einem Beweis ähnelt. Ist der Gegner ein schlechter Kenner der Massenpsychologie, so wird er sich durch Beweise zu rechtfertigen suchen, anstatt auf verleumderische Behauptungen einfach mit andern ebenso verleumderischen zu antworten, und wird dann keine Aussicht auf Sie haben.
      Das Programm des Kandidaten darf nicht sehr entschieden sein, weil sein Gegner es ihm später entgegenhalten könnte, aber sein mündliches Programm kann nicht übertrieben genug sein. Die außerordentlichsten Reformen dürfen in Aussicht gestellt werden. Für den Augenblick erzielen diese Übertreibungen große Wirkung und für die Zukunft verpflichten sie zu nichts. ...

      ---

      Das besagte Buch wurde bereits 1895 veröffentlicht. Viel geändert hat sich bis heute (leider) nicht.

      Einen schönen Sonntag
      Benzini
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 19:39:46
      Beitrag Nr. 2 ()
      Muß die Abendlektüre von Schröder, Fischer und deren demagogischen Kollegen sein.


      MfG Jarrod
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 19:53:53
      Beitrag Nr. 3 ()
      STIMMVIEH !!!!!!!!!!!!!
      :D :D :D :D :D :D


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