KINOWELT...HEUTE??? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 30.12.02 11:07:04 von
neuester Beitrag 06.01.03 19:52:16 von
neuester Beitrag 06.01.03 19:52:16 von
Beiträge: 15
ID: 677.875
ID: 677.875
Aufrufe heute: 0
Gesamt: 1.139
Gesamt: 1.139
Aktive User: 0
Top-Diskussionen
Titel | letzter Beitrag | Aufrufe |
---|---|---|
gestern 19:46 | 6955 | |
gestern 21:56 | 5647 | |
vor 52 Minuten | 4931 | |
gestern 21:21 | 4540 | |
vor 1 Stunde | 3184 | |
gestern 19:32 | 2325 | |
gestern 14:53 | 1982 | |
vor 26 Minuten | 1832 |
Meistdiskutierte Wertpapiere
Platz | vorher | Wertpapier | Kurs | Perf. % | Anzahl | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | 1. | 18.182,00 | +0,59 | 217 | |||
2. | 3. | 0,1885 | -0,26 | 90 | |||
3. | 2. | 1,1800 | -14,49 | 77 | |||
4. | 5. | 9,3575 | +0,27 | 60 | |||
5. | 4. | 168,92 | -0,74 | 50 | |||
6. | Neu! | 0,4400 | +3,53 | 36 | |||
7. | Neu! | 4,8025 | +6,45 | 34 | |||
8. | Neu! | 11,828 | +13,73 | 31 |
Kommt heute die Meldung des NO-Asset Deals und der Zahlung???
KINOWELT AG wird erhalten..
KINOWELT AG wird erhalten..
ist auf jeden fall der letzte handelstag
in diesem jahr!
in diesem jahr!
Glaubst du an wunder ..... wenn ja dann
Prognose für Aktie (Name, WKN, ISIN)
Kinowelt Medien AG kurzfristig mittelfristig langfristig
WKN ISIN Branche, Sektor Land Börse Index
628590 DE0006285901 Entertainment/Dienstleistungen, Medien/Entertainment/Freizeit Deutschland Frankfurt -
Chart
happyYuppie Prognose-Performance
Betrachtungszeitraum: 29.Dez 2000 - 11.Jul 2002
Gewinn bei Befolgung des Handelssignals: +2142.00 %
Änderung der Aktie: -99.37 %
Prognosen
Datum Prognose (EUR) Änderung (%)
28.Dez 2002 0.30 Prognosezeit
27.Jan 2003 0.38 +26.67
27.Feb 2003 0.49 +63.33
27.Mär 2003 0.62 +106.67
28.Apr 2003 0.79 +163.33
28.Mai 2003 1.01 +236.67
Handelssignal
Handelssignal: kaufen (85)
Kurs-Info
Kurs (EUR) 0.34 (+13.33 %)
Kursdatum 30.Dez 10:44
Volumen heute 18 265
Min. / Max. heute (EUR) 0.31 / 0.34
Min. / Max. seit 1 Jahr (EUR) 0.06 / 0.72
Technische Kennzahlen
Risikoklasse: 5 (sehr hoch)
Volatilität: 14.97 % (sehr hoch)
Kurs nach Crash: 0.13 EUR
Relative Stärke (9 Tage): 24 % (schwach)
Benchmark: DAX
Kinowelt Medien AG kurzfristig mittelfristig langfristig
WKN ISIN Branche, Sektor Land Börse Index
628590 DE0006285901 Entertainment/Dienstleistungen, Medien/Entertainment/Freizeit Deutschland Frankfurt -
Chart
happyYuppie Prognose-Performance
Betrachtungszeitraum: 29.Dez 2000 - 11.Jul 2002
Gewinn bei Befolgung des Handelssignals: +2142.00 %
Änderung der Aktie: -99.37 %
Prognosen
Datum Prognose (EUR) Änderung (%)
28.Dez 2002 0.30 Prognosezeit
27.Jan 2003 0.38 +26.67
27.Feb 2003 0.49 +63.33
27.Mär 2003 0.62 +106.67
28.Apr 2003 0.79 +163.33
28.Mai 2003 1.01 +236.67
Handelssignal
Handelssignal: kaufen (85)
Kurs-Info
Kurs (EUR) 0.34 (+13.33 %)
Kursdatum 30.Dez 10:44
Volumen heute 18 265
Min. / Max. heute (EUR) 0.31 / 0.34
Min. / Max. seit 1 Jahr (EUR) 0.06 / 0.72
Technische Kennzahlen
Risikoklasse: 5 (sehr hoch)
Volatilität: 14.97 % (sehr hoch)
Kurs nach Crash: 0.13 EUR
Relative Stärke (9 Tage): 24 % (schwach)
Benchmark: DAX
@clm
wo hast Du das denn ausgegraben
wo hast Du das denn ausgegraben
interessant!
Finde auch das Kinowelt in den DAX gehört ...
guten morgen
heute soll zahltag sein ?
heute soll zahltag sein ?
Moin Gauner,
dann muss die Sparkasse sich aber sputen, ich glaube heute ist um 13.00 Uhr Kassenschluss oder ?
Ich wünsche dir und natürlich auch allen anderen einen and a
dann muss die Sparkasse sich aber sputen, ich glaube heute ist um 13.00 Uhr Kassenschluss oder ?
Ich wünsche dir und natürlich auch allen anderen einen and a
Wünsche allen KW Fans einen guten Rutsch ins neue Jahr 2003 und vorallem allen die das Wunder der Kinowelt in dem Jahr 2002 vollbracht haben. Glückwunsch!
Freuen uns auf ein super 2003
Grüsse aus Nürnberg !
und LA
Freuen uns auf ein super 2003
Grüsse aus Nürnberg !
und LA
KINOWELT-GRÜNDER KÖLMEL
Der Kurzzeit-Knastbruder
Von Matthias Streitz
Offene Protestbriefe, Hausverbot vom Insolvenzverwalter, ein Ausflug ins Kittchen - Michael Kölmel, Gründer der Kinowelt, hat 2002 so manche Schmach erlitten. Trotzdem gelang ihm ein Coup, den viele für unmöglich hielten.
[M] DDP; SPIEGEL ONLINE
Michael Kölmel: In Leipzig noch Freunde, in München viele Gegner
München/Leipzig - Michael Kölmel selbst soll überrascht gewesen sein vom plötzlichen Zugriff der Staatsgewalt. Es war der letzte Montag im Oktober, als ihn die Münchner Polizei am Airport Franz-Josef-Strauß festnahm. Prompt verfrachtete sie ihn in die Justizvollzugsanstalt Stadelheim. Es bestehe akute Fluchtgefahr, begründeten die Staatsanwälte. Man ermittle wegen des Verdachts auf Untreue und Insolvenzverschleppung.
Michaels Bruder Rainer, gerade in Frankreich, eilte zurück nach Bayern und mobilisierte die Anwälte für einen Befreiungsschlag. Und tatsächlich blieb Michael Kölmel, der bald 49-jährige Unternehmer mit dem Look des Dauerstudenten, nicht lange hinter Gittern - der Haftbefehl wurde schon am Folgetag aufgehoben.
"Business as usual"
Dafür allerdings musste Kölmel 400.000 Euro Kaution hinterlegen. Rasch ließ er dann mitteilen, er könne und werde jegliche Vorwürfe "Punkt für Punkt widerlegen". Sein Bruder kündigte im "Filmecho" an, man fahre jetzt zu einer Fachmesse nach Mailand: "Business as usual", behauptete er.
Wohl nicht ganz. Der Termin der Festnahme muss Michael Kölmel wie eine finstere Ironie vorgekommen sein. Nur Tage später wollten die Badener Gebrüder, die den Rechtehändler Kinowelt 1998 an den Neuen Markt geführt und 2001 durch überdimensionierte Einkäufe in die Insolvenz gejagt hatten, die Überbleibsel ihrer Firma zurückkaufen, um sie größtenteils nach Leipzig zu transferieren.
Wenn`s ums Geld geht
Es wäre ein wohl beispielloser Fall in der deutschen Mediengeschichte gewesen: Da bekommt ein gescheiterter Firmengründer, der seinem Unternehmen eine halbe Milliarde Euro Schulden aufbürdete, dessen Kern nach der Insolvenz zurück - entschuldet und für den nicht allzu hohen Preis von 32 Millionen, rund drei Fünftel des für 2003 erhofften Jahresumsatzes. Nun, mit der Festnahme, schien das Comeback geplatzt. Während Staatsanwälte in beschlagnahmten Unterlagen blätterten und durchblicken ließen, sie könnten womöglich im Januar Anklage erhebe, würde niemand mehr einen zweistelligen Millionenkredit an Dr. Michael Kölmel aushändigen.
Allein: Wer das glaubte oder hoffte, hatte seine Rechnung ohne die Sparkasse Leipzig gemacht. Sie nämlich hielt in Treue fest zu Kölmel - und bewilligte, nach einigen Verzögerungen und Beratungen, Mitte Dezember das nötige Geld. Wenn alles glatt läuft, soll der anscheinend gesunde Kinowelt-Kern - darunter der TV-Rechtehandel und das Geschäft mit DVDs und Videos - bis Mitte 2003 von Schwabing an die Pleiße umziehen.
New York, London, Leipzig
Es war wohl zu großen Teilen Strukturpolitik, die das sächsische Institut zu diesem Schritt bewogen hat. Sparkassen-Chef Peter Krakow jedenfalls spricht gerne vom "Medienstandort Leipzig", den es zu fördern gelte. So machte die Kasse, in deren Kreditausschuss der zeitweise als Bundesminister gehandelte Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee sitzt, denn auch den Umzug nach Sachsen zur Bedingung für das Darlehen.
Geholfen haben mag, dass Kölmel angeblich zeitweise versprochen haben soll, 100 bis 200 Arbeitsplätze in Leipzig zu schaffen - zuletzt war noch von 50 bis 60 die Rede. Das Risiko, dass ihr Kunde abermals ins Gefängnis wandert, hält die Sparkasse offenbar für minimal: Nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" gab sie ein Gutachten in Auftrag, das den Unternehmer umfassend entlastet. Anders überlegt hat es sich hingegen das sächsische Finanzministerium: Kurz nach Kölmels Knast-Exkursion zog es eine Bürgschaft über fast 7,7 Millionen Euro zurück, die den Umzug absichern sollte.
Porno-Vorwürfe und ein fristloser Rauswurf
Dass die Kinowelt im Jahr 2003, nach dem Neuanfang mit der alten Führung, gar keine Skandalschlagzeilen mehr produziert, scheint unwahrscheinlich. Zu bewegt waren die Monate zuvor, zu zahlreich die Fronten, an denen Michael Kölmel kämpfte. So werfen ihm seine Feinde zum Beispiel vor, den Verkauf der Kinowelt-Reste an andere Investoren durch Foulspiel hintertrieben zu haben.
Im Sommer nämlich sah es schon einmal so aus, als würde Kölmel in die Verbannung geschickt - und als könne eine Investorengruppe um zwei Geschäftsführer die Kinowelt per Management Buy-out (MBO) übernehmen. Der Gläubigerausschuss sei sich darüber einig, tat der mitunter unglücklich agierende Insolvenzverwalter Wolfgang Ott kund. Offenkundig voreilig: Eine der drei Gläubigerbanken, die ING BHF-Bank, wollte von der MBO-Lösung nichts wissen - und drohte Ott gar mit möglichen Schadenersatzansprüchen, falls er seine Darstellung nicht zurückziehe.
Fakten und Verleumdung
Möglich, dass die Kölmels den Zuschlag dann doch bekamen, weil sie den Gläubigern schlicht einige Millionen mehr boten als die konkurrierenden Geschäftsführer, Marcus Schöfer und Jerry Payne. Möglich aber auch, dass der MBO-Deal platzte, weil mehre Zeitungen über Verbindungen des Käufer-Duos zu Geldgebern aus der Porno-Industrie berichtet hatten. "Porno-Clique greift nach der seriösen Kinowelt" titelte "Bild", und tat den Kölmels damit gewollt oder ungewollt einen Gefallen.
Michael Kölmel selbst reichte gar Anzeige wegen Betrugs gegen seinen Konkurrenten Payne ein. Kölmel suggerierte in Interviews, dass Payne Gelder der Kinowelt durch fragwürdige Geschäfte an eine andere Firma umgeleitet haben könnte, um sie dann für die Finanzierung der geplanten Übernahme verwenden zu können. Insolvenzverwalter Ott hielt dies offenbar für eine Räuberpistole - jedenfalls kündigte er Kölmel, der weiter bei Kinowelt arbeitete, fristlos und erteilte ihm Hausverbot. Das blieb sogar bestehen, als der Firmengründer längst wieder durch einstimmigen Beschluss der Gläubiger als künftiger Eigentümer ausgewählt war. Der Beschuldigte Payne wiederum erklärte die Geschäfte für vollkommen legitim.
Ein paar Akten rasch kopiert
Nicht unwahrscheinlich auch, dass die verbliebenen rund 70 Münchner Kinowelt-Mitarbeiter abermals gegen die Kölmels mobilisieren. Verärgert über den geplanten Umzug, wollen nach Angaben des Betriebsrats nur maximal zehn Beschäftigte den Brüdern gen Sachsen folgen. In mehreren offenen Briefen, die unter anderem dem Münchner Oberbürgermeister zugingen, protestierte die Belegschaft gegen den Rückkauf durch das Brüder-Paar, das die Pleite verschuldet habe und nun vom eigenen Versagen profitiere.
Manch alter Mitarbeiter behauptete gar, die Kölmels hätten kurz vor der Insolvenz noch Millionensummen verschoben, etwa an die Firma Sportwelt und ein befreundetes Beratungsunternehmen. Nicht wenige Ex-Mitarbeiter sollen Kopien von Geschäftsunterlagen gebunkert haben - und würden ermittelnden Staatsanwälten sicher gerne mit dem ein oder anderen Hinweis aushelfen.
Insolvenz-Domino
Ob dies alles nur Verschwörungstheorien derjenigen sind, die um ihren Job fürchten oder ihn schon verloren haben, wird die Justiz klären müssen. Die Kölmels bezeichnen die Anschuldigungen jedenfalls als haltlos. Und es wäre wohl ein Detektiv mit kinoreifer Statur nötig, um im Gewirr der Anschuldigungen und Gegenvorwürfe Fakten von Verleumdung zu scheiden.
Eines immerhin scheint gewiss: Seine Neigung zu Fehlinvestitionen gewaltigen Ausmaßes hat der studierte Volkswirt und Mathematiker Kölmel nicht nur bei Kinowelt unter Beweis gestellt. Auch bei seiner Firma Sportwelt, die in Vermarktungsrechte meist zweitklassiger Fußballvereine investierte, warf er zeitweise Millionen und Abermillionen heraus. Allein der klamme 1. FC Union aus Berlin schuldete Kölmel kurz nach der Kinowelt-Pleite noch neun Millionen Euro.
Im Herbst 2002 war es dann soweit - auch Sportwelt rutschte in die lang prophezeite Insolvenz.
...interessant, interessant!
NA dann spielen die Banken wenigstens beim Assetdeal nicht mit....
Der Kurzzeit-Knastbruder
Von Matthias Streitz
Offene Protestbriefe, Hausverbot vom Insolvenzverwalter, ein Ausflug ins Kittchen - Michael Kölmel, Gründer der Kinowelt, hat 2002 so manche Schmach erlitten. Trotzdem gelang ihm ein Coup, den viele für unmöglich hielten.
[M] DDP; SPIEGEL ONLINE
Michael Kölmel: In Leipzig noch Freunde, in München viele Gegner
München/Leipzig - Michael Kölmel selbst soll überrascht gewesen sein vom plötzlichen Zugriff der Staatsgewalt. Es war der letzte Montag im Oktober, als ihn die Münchner Polizei am Airport Franz-Josef-Strauß festnahm. Prompt verfrachtete sie ihn in die Justizvollzugsanstalt Stadelheim. Es bestehe akute Fluchtgefahr, begründeten die Staatsanwälte. Man ermittle wegen des Verdachts auf Untreue und Insolvenzverschleppung.
Michaels Bruder Rainer, gerade in Frankreich, eilte zurück nach Bayern und mobilisierte die Anwälte für einen Befreiungsschlag. Und tatsächlich blieb Michael Kölmel, der bald 49-jährige Unternehmer mit dem Look des Dauerstudenten, nicht lange hinter Gittern - der Haftbefehl wurde schon am Folgetag aufgehoben.
"Business as usual"
Dafür allerdings musste Kölmel 400.000 Euro Kaution hinterlegen. Rasch ließ er dann mitteilen, er könne und werde jegliche Vorwürfe "Punkt für Punkt widerlegen". Sein Bruder kündigte im "Filmecho" an, man fahre jetzt zu einer Fachmesse nach Mailand: "Business as usual", behauptete er.
Wohl nicht ganz. Der Termin der Festnahme muss Michael Kölmel wie eine finstere Ironie vorgekommen sein. Nur Tage später wollten die Badener Gebrüder, die den Rechtehändler Kinowelt 1998 an den Neuen Markt geführt und 2001 durch überdimensionierte Einkäufe in die Insolvenz gejagt hatten, die Überbleibsel ihrer Firma zurückkaufen, um sie größtenteils nach Leipzig zu transferieren.
Wenn`s ums Geld geht
Es wäre ein wohl beispielloser Fall in der deutschen Mediengeschichte gewesen: Da bekommt ein gescheiterter Firmengründer, der seinem Unternehmen eine halbe Milliarde Euro Schulden aufbürdete, dessen Kern nach der Insolvenz zurück - entschuldet und für den nicht allzu hohen Preis von 32 Millionen, rund drei Fünftel des für 2003 erhofften Jahresumsatzes. Nun, mit der Festnahme, schien das Comeback geplatzt. Während Staatsanwälte in beschlagnahmten Unterlagen blätterten und durchblicken ließen, sie könnten womöglich im Januar Anklage erhebe, würde niemand mehr einen zweistelligen Millionenkredit an Dr. Michael Kölmel aushändigen.
Allein: Wer das glaubte oder hoffte, hatte seine Rechnung ohne die Sparkasse Leipzig gemacht. Sie nämlich hielt in Treue fest zu Kölmel - und bewilligte, nach einigen Verzögerungen und Beratungen, Mitte Dezember das nötige Geld. Wenn alles glatt läuft, soll der anscheinend gesunde Kinowelt-Kern - darunter der TV-Rechtehandel und das Geschäft mit DVDs und Videos - bis Mitte 2003 von Schwabing an die Pleiße umziehen.
New York, London, Leipzig
Es war wohl zu großen Teilen Strukturpolitik, die das sächsische Institut zu diesem Schritt bewogen hat. Sparkassen-Chef Peter Krakow jedenfalls spricht gerne vom "Medienstandort Leipzig", den es zu fördern gelte. So machte die Kasse, in deren Kreditausschuss der zeitweise als Bundesminister gehandelte Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee sitzt, denn auch den Umzug nach Sachsen zur Bedingung für das Darlehen.
Geholfen haben mag, dass Kölmel angeblich zeitweise versprochen haben soll, 100 bis 200 Arbeitsplätze in Leipzig zu schaffen - zuletzt war noch von 50 bis 60 die Rede. Das Risiko, dass ihr Kunde abermals ins Gefängnis wandert, hält die Sparkasse offenbar für minimal: Nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" gab sie ein Gutachten in Auftrag, das den Unternehmer umfassend entlastet. Anders überlegt hat es sich hingegen das sächsische Finanzministerium: Kurz nach Kölmels Knast-Exkursion zog es eine Bürgschaft über fast 7,7 Millionen Euro zurück, die den Umzug absichern sollte.
Porno-Vorwürfe und ein fristloser Rauswurf
Dass die Kinowelt im Jahr 2003, nach dem Neuanfang mit der alten Führung, gar keine Skandalschlagzeilen mehr produziert, scheint unwahrscheinlich. Zu bewegt waren die Monate zuvor, zu zahlreich die Fronten, an denen Michael Kölmel kämpfte. So werfen ihm seine Feinde zum Beispiel vor, den Verkauf der Kinowelt-Reste an andere Investoren durch Foulspiel hintertrieben zu haben.
Im Sommer nämlich sah es schon einmal so aus, als würde Kölmel in die Verbannung geschickt - und als könne eine Investorengruppe um zwei Geschäftsführer die Kinowelt per Management Buy-out (MBO) übernehmen. Der Gläubigerausschuss sei sich darüber einig, tat der mitunter unglücklich agierende Insolvenzverwalter Wolfgang Ott kund. Offenkundig voreilig: Eine der drei Gläubigerbanken, die ING BHF-Bank, wollte von der MBO-Lösung nichts wissen - und drohte Ott gar mit möglichen Schadenersatzansprüchen, falls er seine Darstellung nicht zurückziehe.
Fakten und Verleumdung
Möglich, dass die Kölmels den Zuschlag dann doch bekamen, weil sie den Gläubigern schlicht einige Millionen mehr boten als die konkurrierenden Geschäftsführer, Marcus Schöfer und Jerry Payne. Möglich aber auch, dass der MBO-Deal platzte, weil mehre Zeitungen über Verbindungen des Käufer-Duos zu Geldgebern aus der Porno-Industrie berichtet hatten. "Porno-Clique greift nach der seriösen Kinowelt" titelte "Bild", und tat den Kölmels damit gewollt oder ungewollt einen Gefallen.
Michael Kölmel selbst reichte gar Anzeige wegen Betrugs gegen seinen Konkurrenten Payne ein. Kölmel suggerierte in Interviews, dass Payne Gelder der Kinowelt durch fragwürdige Geschäfte an eine andere Firma umgeleitet haben könnte, um sie dann für die Finanzierung der geplanten Übernahme verwenden zu können. Insolvenzverwalter Ott hielt dies offenbar für eine Räuberpistole - jedenfalls kündigte er Kölmel, der weiter bei Kinowelt arbeitete, fristlos und erteilte ihm Hausverbot. Das blieb sogar bestehen, als der Firmengründer längst wieder durch einstimmigen Beschluss der Gläubiger als künftiger Eigentümer ausgewählt war. Der Beschuldigte Payne wiederum erklärte die Geschäfte für vollkommen legitim.
Ein paar Akten rasch kopiert
Nicht unwahrscheinlich auch, dass die verbliebenen rund 70 Münchner Kinowelt-Mitarbeiter abermals gegen die Kölmels mobilisieren. Verärgert über den geplanten Umzug, wollen nach Angaben des Betriebsrats nur maximal zehn Beschäftigte den Brüdern gen Sachsen folgen. In mehreren offenen Briefen, die unter anderem dem Münchner Oberbürgermeister zugingen, protestierte die Belegschaft gegen den Rückkauf durch das Brüder-Paar, das die Pleite verschuldet habe und nun vom eigenen Versagen profitiere.
Manch alter Mitarbeiter behauptete gar, die Kölmels hätten kurz vor der Insolvenz noch Millionensummen verschoben, etwa an die Firma Sportwelt und ein befreundetes Beratungsunternehmen. Nicht wenige Ex-Mitarbeiter sollen Kopien von Geschäftsunterlagen gebunkert haben - und würden ermittelnden Staatsanwälten sicher gerne mit dem ein oder anderen Hinweis aushelfen.
Insolvenz-Domino
Ob dies alles nur Verschwörungstheorien derjenigen sind, die um ihren Job fürchten oder ihn schon verloren haben, wird die Justiz klären müssen. Die Kölmels bezeichnen die Anschuldigungen jedenfalls als haltlos. Und es wäre wohl ein Detektiv mit kinoreifer Statur nötig, um im Gewirr der Anschuldigungen und Gegenvorwürfe Fakten von Verleumdung zu scheiden.
Eines immerhin scheint gewiss: Seine Neigung zu Fehlinvestitionen gewaltigen Ausmaßes hat der studierte Volkswirt und Mathematiker Kölmel nicht nur bei Kinowelt unter Beweis gestellt. Auch bei seiner Firma Sportwelt, die in Vermarktungsrechte meist zweitklassiger Fußballvereine investierte, warf er zeitweise Millionen und Abermillionen heraus. Allein der klamme 1. FC Union aus Berlin schuldete Kölmel kurz nach der Kinowelt-Pleite noch neun Millionen Euro.
Im Herbst 2002 war es dann soweit - auch Sportwelt rutschte in die lang prophezeite Insolvenz.
...interessant, interessant!
NA dann spielen die Banken wenigstens beim Assetdeal nicht mit....
entschuldigung aber
alles ist schnee von gestern
nur nebenbei bemerkt
alles ist schnee von gestern
nur nebenbei bemerkt
der artikel zeigt was wir Aktionäre in 2002 mitgemacht haben daneben ging der kurs zwischen 0,10 auf fast 0,90 hin und her!
Bin gespannt auf diese woche in München soll ja morgen wieder gearbeitet werden
Bin gespannt auf diese woche in München soll ja morgen wieder gearbeitet werden
Beitrag zu dieser Diskussion schreiben
Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie eine neue Diskussion.
Meistdiskutiert
Wertpapier | Beiträge | |
---|---|---|
217 | ||
90 | ||
77 | ||
60 | ||
50 | ||
36 | ||
34 | ||
31 | ||
27 | ||
25 |
Wertpapier | Beiträge | |
---|---|---|
19 | ||
19 | ||
19 | ||
19 | ||
18 | ||
17 | ||
17 | ||
16 | ||
15 | ||
14 |