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    Millionen demonstrieren: Frieden für Saddam Hussein - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.02.03 15:01:46 von
    neuester Beitrag 16.02.03 19:39:57 von
    Beiträge: 33
    ID: 696.757
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      schrieb am 15.02.03 15:01:46
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der verbrecherische Diktator soll in Frieden sein Terrorregime weiterführen können.
      Er hat ja auch "nur" eine Million tote Menschen im ersten Golfkrieg (1980-1988) und den Tod von über 100 000 Menschen im zweiten Golfkrieg (1990) zu verantworten.
      Wir waren davon ja nicht betroffen. Was geht uns das an.
      Schauen wir weg, vergessen das ganz schnell und demonstrieren für Frieden für Saddam Hussein.
      Die Kurden, die er mit Giftgas vernichtet hat und die täglichen Opfer seines Terrorregimes bis zum heutigen Tag - was geht das uns an? Wir wollen Frieden! Frieden! Soll Saddam Hussein doch so viele Menschen umbringen wie er will. Uns egal. Wir wollen Frieden!

      Wer geht schon auf die Straße, um für die abertausende namenlosen Opfer der Herrschaft Saddam Husseins zu demonstrieren. Die sind uns doch scheissegal! Solange wir davon nur ab und zu im Fernsehen erfahren und dabei schnell wegzappen können - was interessiert`s uns? Daß es für viele Bevölkerungsgruppen schon lange keinen Frieden gibt, noch nie Frieden gegeben hat ist doch nebensächlich. Wir demonstrieren trotzdem für Frieden. Das hört sich doch gar zu schön an. Erstens ist es schick gegen die dummen Amis zu demonstrieren und zweitens wer möchte nicht gern durch eine Demonstration für den Frieden seine Seele reinwaschen? Das ist unser modernes Ablaßgeschäft und wir erhoffen uns Absolution dadurch.

      Falls morgen Saddam Hussein, oder ein anderer Tyrann, tausende unschuldiger Menschen umbringt. Wir sind jedenfalls daran nicht Schuld. Wir haben ja für den Frieden demonstriert. Schuld sind die verdammten Amis, weil die bestimmt schon lange alles vorher wußten und nicht rechtzeitig dagegen eingeschritten sind. Und überhaupt, weil alle für Frieden sind - nur die Amis sind für Öl.

      Demonstrieren wir schnell für Frieden und ducken uns dann gleich wieder. Nicht daß Saddam Hussein oder Terroristen merken, daß wir auch noch da sind und uns womöglich noch bedrohen.
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 15:04:03
      Beitrag Nr. 2 ()
      Rechnet man die Opfer von Saddams Regime und die Hungeropfer der wirkungslosen UN-Sanktionen plus die Opfer des zeitlich ungewissen Amischlags sowie die Toten, die durch vermehrte Terroranschläge entstehen werden, sowie die Gefahr von Staaten, die angesichts der aggressiven US-Politik um so mehr Massenvernichtungswaffen aufrüsten, gegeneinander auf, außerdem die zunehmende Instabilität und Radikalisierung des Nahen Ostens berücksichtigt, dann lautet die Bilanz:

      Kriegsbefürworter haben nicht alle Tassen im Schrank!
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 15:15:01
      Beitrag Nr. 3 ()
      Bedeutet gegen den Krieg zu demonstrieren für Saddam zu demonstrieren?:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 15:26:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      #3
      Kein Krieg gegen den Irak heißt doch wohl, man soll nicht militärisch gegen Saddam Hussein vorgehen und ihn in Frieden lassen. Oder glaubst du, der fühlt sich durch ein paar Inspektoren gestört oder gar eingeschränkt? Gegen das irakische Volk will doch wohl niemand vorgehen (oder hast du da andere Informationen?). Wie lautet denn deine Folgerung?
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 15:32:58
      Beitrag Nr. 5 ()

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      schrieb am 15.02.03 15:34:29
      Beitrag Nr. 6 ()
      #2
      Was heißt hier "Kriegsbefürworter"?
      Sortier dich zuerstmal, bevor du antwortest.
      Zunächst geht es darum, daß Saddam Hussein mitsamt seines Terror-Regimes beseitigt werden soll. Ohne Druck wird der aber nicht sehr lange über die an ihn herangetragenen Ansinnen nachdenken.
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 15:35:47
      Beitrag Nr. 7 ()
      #3 wenn ich Phoneix schaue: ein klares JA ----es ist unfassbar...armes Deutschland...
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 15:36:59
      Beitrag Nr. 8 ()
      Teddy, sortier dich doch erstmal. Lieber einen Diktator als einen Heuchler wie dich oder den Bush, der eine Diktatur beklagt und dabei auf das dortige Öl schielt.... Das scheinst du wohl nicht in der Lage zu sein wahrzunehmen.
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 15:39:01
      Beitrag Nr. 9 ()
      Die gleichen Leute, die jetzt dafür demonstrieren, daß man Saddam in Ruhe läßt, sind die gleichen, die dann nach einem Giftgas-Anschlag von Saddam und seinen Helfershelfern wieder mit berufsbetroffenem Gesicht rumplärren würden, wie denn so etwas passieren kann.
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 15:40:30
      Beitrag Nr. 10 ()
      "...wie denn so etwas passieren kann.": Dass Amerikaner einen Staat mit gefährlichen Waffen aufgerüstet haben, um egoistische Wirtschafts- und Macht-Interessen zu verfolgen!
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 15:44:25
      Beitrag Nr. 11 ()
      #9 Du gehörst zu denen, die bei einem Giftgasanschlag dann genau wissen, daß war der Saddam.... Gott bewahre uns vor solchen Analytikern wie dich.
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 15:48:32
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Gamsbichler #8
      Und was sagst du den Millionen Opfern von Saddam Hussein?
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 15:54:42
      Beitrag Nr. 13 ()
      @Teddy
      Daß der Saddam Millionen auf dem Gewissen hat glaube ich weniger, aber hundertausende schon.... Das ist aber noch nicht mal halb soviel wie die USA in Vietnam, Dresden oder Hiroshima auf dem Gewissen haben. Du willst Scheisse nach Geschmack sortieren, das ist unter Niveau.
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 15:55:50
      Beitrag Nr. 14 ()
      Millionen Opfer von Hussein, das ist lächerlich. Natürlich ist Hussein ein schlimmer Diktator, und er mag hunderte Menschen auf dem Gewissen haben, aber von der Sorte gibt es in der Welt Dutzende, und dass hat seit Jahrzehnten noch niemanden gekrazt.

      Die Gründe, warum Bush den Irak angreifen will, liegen woanders. Die USA haben sich auch einen Dreck um die Juden gescherrt, als sie Deutschland angriffen. Den USA ging es damals um die Wiederherstellung der internationalen Ordnung, die Hitler durch seine Eroberung von mehr als nur halb Europa bedroht hat.

      Um soetwas in Zukunft zu verhindern, wurden nach dem 2. Weltkrieg die UNO gegründet, und Angriffskriege unter Strafe gestellt. Bush fängt nun an, wieder Angriffskriege zu führen, und die UNO zu demontieren. Das ist das Problem, und dagegen sind heute Millionen auf die Straße gegangen.

      Das gegen Saddam Druck ausgeübt werden muß, ist klar, aber in einer Art und Weise über die sich die internationale Gemeinschaft einig ist, und nicht durch Sabotage des Völkerrechts!
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 16:04:06
      Beitrag Nr. 15 ()
      #13, #14
      Im ersten Golfkrieg waren auf Seiten des Irak und des Iran mehr als eine Million Tote zu beklagen. Wieviele waren es im zweiten Golfkrieg? Wieviele Menschen hat Saddam Hussein durch Giftgas umgebracht? Wieviele im eigenen Land?

      #13
      Du willst Scheisse nach Geschmack sortieren, das ist unter Niveau.
      Erstens weiß ich nicht, was du damit sagen willst. Zweitens gehst du nicht auf Fragen ein. Drittens fällt die Sache mit dem Niveau auf dich selber zurück, wenn du dich auf eine solche Ebene begibst.

      #14
      Das gegen Saddam Druck ausgeübt werden muß, ist klar, aber in einer Art und Weise über die sich die internationale Gemeinschaft einig ist
      Da kommen wir uns schon etwas näher. Allerdings will Schröder nichts davon wissen.
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 16:08:56
      Beitrag Nr. 16 ()
      @Teddyonline,

      ausserdem hätte Hussein nie so viele umnbringen können,
      wenn er nicht aus verschiedenen westlichen Ländern Waffen bekommen hätte und von die meisten.

      Vielleicht macht die USA den Druck deswegen, weil Hussein die Waffen die Sie von den USA bekommen hat für einen gewissen Zeitraum nur geliehen bekommen hat und die jetzt um.
      Es könnte ja sein das ein paar noch nicht zurückgegeben wurden.

      :cool:

      Es ist nur merkwürdig, das soviele Länder verbotene Waffen haben, zB. direkt in der nähe von Irak ist Israel angeblich die 5 größte Militärmacht gibt mir wesentlich mehr zudenken. Es gibt auch hier zig UNO Resulutionen.



      Das Thema ist unendlich.

      Grüße
      Andue
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 16:47:22
      Beitrag Nr. 17 ()
      @teddy

      Gehst einfach los, meldest `ne schöne Pro-Bush und Pro-Kriegsdemo an und fertig ist der Lack.
      Wozu hier im Forum jaulen, wenn Du doch selbst Deine Meinung auf die Straße tragen kannst.

      Ich jedenfalls habe heute meine demonstriert:
      Kein Blut für Öl!

      :D
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 16:51:47
      Beitrag Nr. 18 ()
      Ich würde mich hüten, an einer Anti-Bush Demo
      mitmaschieren, wo Rechtsradikale (NPD) und Linksradikale
      maschieren !!! Ich werde mich berherrschen können !
      Die schweigende Mehrheit ist gegen diese Demonstrationen
      aber die hört man nicht !!!
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 17:22:13
      Beitrag Nr. 19 ()
      @wohans #17

      Hab` ich irgendwo gesagt, daß der Bush mein Liebling ist?
      Hab` ich irgendwo gesagt, daß ich für den (bedingungslosen) Krieg bin?

      Ich habe gesagt, die Bush-Administration hat das Ziel den Diktator und Tyrannen Saddam Hussein zu beseitigen. Das geht nicht ohne Druck. Ein allerletztes Mittel könnte ein militärisches Eingreifen sein. Deshalb bin ich noch lange nicht für den Krieg. Wenn du das verstehen kannst, ist es gut. Wenn du das nicht verstehen willst, ist es weniger gut. Wenn du das absichtlich mißverstehen willst, brauchst du mir nicht zu antworten.

      So und jetzt noch mal zu den heutigen Demonstrationen.
      Ich respektiere deine Entscheidung, weil du, so nehme ich an, der Meinung bist, daß jeder einzelne Tote, der bei diesem Konflikt sterben wird, egal auf welcher Seite, einer zuviel ist. Dieser Meinung bin ich auch. Keine Frage. Warum aber demonstrierst zu gegen einen Krieg gegen den Irak? Den will kein Mensch. Ich habe nicht demonstriert. Meinst du deswegen bin ich für einen Krieg? Warum wurde nicht gegen Saddam Hussein demonstriert? Welche Vorschläge wurden bei der Demonstration denn gemacht, damit sicher gestellt ist, daß Saddam Hussein nach den vielen Menschen, die er bereits auf dem Gewissen hat, keinen einzigen Menschen mehr töten kann? Habt ihr ihn durch Telepathie umgepolt? Glaubt jemand von denen, die heute demonstriert haben, daß Saddam Hussein seinen märchenhaften Reichtümer jetzt zu Geld machen wird, um seinem Volk Nahrung geben zu können? Glaubt von den sogenannten "Friedensdemonstranten" jemand, daß Saddam Hussein jetzt in einem seiner Paläste sitzt und vor sich hinheult, weil es in Deutschland so viele guten Menschen gibt? Meinst du, Saddam Hussein bringt jetzt überall im Land, Schilder an "Hier geht es zu den Massenvernichtungswaffen", damit Blix sich nicht so anstrengen muß? Meint tatsächlich jemand der heutigen Demonstranten, daß mit dem heutigen Tag die Position Saddam Husseins geschwächt ist? Oder war das gar nicht die Intention? Wurde überhaupt irgend ein Satz (wenn auch nur symbolisch) an Saddam Hussein adressiert, oder wurden nur die Verbrechen der USA aufgezählt? Kann es sein, daß die Demonstrationen ein klein wenig verlogen waren und sich so mancher Teilnehmer bloß als vermeintlich besserer Mensch darstellen wollte?
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 17:31:26
      Beitrag Nr. 20 ()
      @LauraGerhard,

      naja Busch hat ja mit Berlusconi schon einen extrem Rechten an seiner Seite.

      Grüße
      Andue
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 17:34:13
      Beitrag Nr. 21 ()
      #20

      Soso, Berlusconi ist also rechtsextrem ?
      Naja, mich wundert langsam nichts mehr. Irgendwann wird sicher noch jemand behaupten, die PDS sei die einzig wahre Partei der Mitte.
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 18:17:37
      Beitrag Nr. 22 ()
      @teddy

      So bitter, wie es ist: Mit Saddam müssen die Iraker selbst fertig werden, wenn er kein Nachbarland angreift. Und davor wird er sich hüten.
      Du hast nicht gesagt, daß Bush Dein Liebling ist. Aber Du hast behauptet, wir hätten für Frieden für Saddam demonstriert. Deshalb habe ich Dir in adäquatem Ton geantwortet.

      :D
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 18:44:33
      Beitrag Nr. 23 ()
      #22

      Aber Du hast behauptet, wir hätten für Frieden für Saddam demonstriert.
      Naja. Ich möchte Dir ganz und gar nicht unterstellen, das wäre dein Ziel gewesen. Indirekt hat es aber vielleicht doch diese Auswirkung. Außerdem behaupte ich, daß nicht alle Demonstranten heute genau aus denselben Gründen wie z.B. du auf die Strasse gegangen sind.


      Deshalb habe ich Dir in adäquatem Ton geantwortet.

      Bitte. Ist dein gutes Recht. (Soo schlimm fand ich`s allerdings nicht. Da gibt`s andere ... :) )





      PS:
      Übrigens habe ich in #19 geschrieben "daß jeder einzelne Tote, der bei diesem Konflikt sterben wird". Das war natürlich sprachlich verunglückt (Das eine im Kopf gehabt, das andere geschrieben). Bitte um Nachsicht. Die meisten Fehler (auch Rechtschreibung, usw.) fallen einem auf, wenn man sie nicht mehr zurückholen kann. :mad:
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 18:51:20
      Beitrag Nr. 24 ()
      hochinteressanter artikel von daniel ellsberg über die lügenkampagne der us-medien zur inszenierung eines krieges

      Bush verführt mit Lügen zum Krieg

      Von Daniel Ellsberg
      In der Zeit der Pentagon-Papiere wurde ich oft gefragt, wie ich die Berichterstattung der amerikanischen Presse über den Vietnam-Krieg bewerte. Meine Antwort lautete damals: Sie informiert uns unzureichend, doch immer noch besser als irgend eine andere Institution unserer Gesellschaft. Viel zu lange übernahm die US-Presse in Bezug auf Vietnam die Sicht der amerikanischen Regierung. Die Veröffentlichung der Pentagon-Papiere aber stellte klar: „Man kann der Regierung nicht trauen und ein Präsident kann irren."

      Ich bin mir nicht sicher, ob die amerikanische Presse aus der Vietnam- Erfahrung gelernt hat. Sie macht ihre Sache im Irak-Konflikt nicht besser. Vielmehr unterlässt sie es, sich selbst, den Kongress sowie die Öffentlichkeit umfassend über den Entscheidungsprozess, abweichende Positionen innerhalb der Regierung und die eigentlichen Gründe für die Entscheidung zu informieren. Der Kongress und die Öffentlichkeit können aber ohne solche Informationen keinen nachhaltigen Druck ausüben, bevor die Bomben fallen.

      Vielen im Pentagon, bei der CIA und im amerikanischen Außenministerium ist klar, dass dies ein voreiliger Krieg mit vielen unnötig geopferten Menschenleben werden könnte. Wir wissen, verglichen mit Vietnam, heute mehr. Wie damals berichtet die Weltpresse auch nun wieder angemessener als die amerikanische, die dies – wie einst – weitgehend ignoriert. Im Gegensatz zu 1964 ist bekannt, dass wir auf einen großen Krieg mit massivem Truppeneinsatz zusteuern. Dennoch rechnet die amerikanische Öffentlichkeit mit einem kurzen, rasch zum Sieg führenden Militäreinsatz wie im Golfkrieg, im Kosovo und in Afghanistan. Woher kommt diese Erwartung? Hat die amerikanische Presse versäumt, anderen Szenarien nachzugehen? In führenden Militärkreisen stößt man kaum auf solche Zuversicht, die wohl auch naiv und töricht wäre.

      Die im Irak-Konflikt verbreiteten Lügen stehen denen des Vietnam- Krieges in nichts nach. So wird behauptet, Saddam Hussein stelle für die USA die größte Sicherheitsbedrohung dar. Dass US-Präsident George W. Bush und sein Verteidigungsminister Donald Rumsfeld dies ohne nennenswerten Widerspruch verkünden können, ist ungefähr so, wie wenn die Presse sie unbehelligt die Theorie von der Erde als Scheibe verbreiten ließe. Ist der Irak wahrhaftig gefährlicher als al-Qaida, Nordkorea, weltweit herumgeisternde russische Atombomben oder ein Atomkrieg zwischen Indien und Pakistan? Die Erklärung von General Anthony Zinni, Bushs Vermittler im Nahen Osten, überzeugt mich mehr: Er nennt Saddam an sechster oder siebter Stelle in der Gefahrenskala.

      Ferner wird erklärt, ein Angriff auf den Irak mindere unsere Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen. Eine gefährliche Behauptung. Alles weist darauf hin, dass die Bedrohung durch Terror-Akte damit zunimmt, wie auch CIA- Direktor George Tenet in seinem Schreiben an den Kongress ausführte. Saddam Hussein wird die Pistole auf die Brust gesetzt, weil er nicht wie andere politische Führer der Welt in Schach zu halten ist. Auch dies wird vom Großteil der amerikanischen Presse unwidersprochen übernommen.

      Eine weitere Frage, die die US-Presse stellen sollte: Gibt es im amerikanische Militär einen einzigen hohen Offizier mit der Überzeugung, dieser Krieg sei unaufschiebbar? Durchsickernden Meldungen zufolge meinen die meisten unter ihnen, ein erfolgreicher Krieg von kurzer Dauer, wie von Zivilpolitikern der USA propagiert, sei eher unwahrscheinlich. Worin bestünde also der Gewinn, der die hohen Risiken des Unternehmens annehmbar erscheinen ließe? Zwischen Militärchefs und Zivilbeamten im Pentagon herrscht in dieser Frage wohl keine Einigkeit. Ist irgend jemand im US-Außenministerium oder in der CIA zu finden, der diesen Krieg unbedingt will?

      Was, wenn Saddam gegen einmarschierende US-Truppen chemische Waffen, Nervengas oder dergleichen einsetzt? Meine Jahre als Pentagon-Berater während des Vietnam-Krieges und meine Erfahrung mit solchen Szenarien lassen mich mit Sicherheit annehmen, dass für den Fall eines Giftgas-Angriffs auf US-Truppen der Einsatz von Atomwaffen vorgesehen ist. Die Presse müsste bei den zuständigen Regierungsstellen hartnäckig nachhaken, um zu klären, unter welchen Umständen Atomwaffen zum Einsatz gelangen sollen. Gibt es Pläne hierfür? Welche Ziele kommen in Frage? Wurden bereits Atomwaffen in die Region gebracht?

      Die Frage, wie weit Ölreserven im Irak in US-Militärpläne hineinspielen, sollte ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Auch hier finden sich in der Weltpresse – nicht aber in der US-Presse - ernsthafte Debatten über einen „Krieg um Öl“. So wird der amerikanischen Öffentlichkeit die Möglichkeit vorenthalten, zu diesem relevanten Kriegsmotiv Stellung zu beziehen. Auch über Zahlen möglicher Kriegsopfer anderer Nationalität wird sie im Dunkeln gelassen. „Was gibt uns das Recht, irakische Soldaten und erst recht Zivilisten zu töten?“ müsste eine weitere Frage lauten.

      Heute gelangen durch undichte Stellen mehr Informationen an die Öffentlichkeit als je zuvor. Eine Schattenseite des an sich gesunden freien Wettbewerbs in der US-Presse aber ist, dass Zeitungsleute einem Scoop der Konkurrenz oft ungern ihre Reverenz erweisen. Bringt eine Zeitung eine enthüllende Meldung, so suche ich meist vergebens in anderen Blättern nach weiteren Erklärungen.

      Nach meiner Ansicht gibt es in amerikanischen Zeitungen zu wenig unautorisierte Nachrichten. Ist von „undichten Stellen“ die Rede, so handelt es sich in aller Regel um Meldungen, die der Presse von Regierungsstellen im Rahmen ihres „Informationsmanagements“ zugespielt wurden. Statt sich damit zu begnügen, sollte die Presse fragen: „Wie können wir ihre Frequenz erhöhen und ihr Timing optimieren?“ Dies muss geschehen, bevor die ersten Bomben fallen und solange der Kongress noch eingreifen kann. [/b]Hohe Entscheidungsträger wissen, weshalb sie mit der Wahrheit geizen. Sie wollen vermeiden, an unbequeme Tatsachen erinnert zu werden; es liegt in ihrer Hand, Menschenleben zu retten, auch wenn sie damit ihre eigene Karriere riskieren; sie stünden zwar als Verräter am Pranger, doch erwiesen sie ihrem Land durch die Enthüllung einen patriotischen Dienst. Es liegt bei ihnen, ihr Schweigen zu brechen, so lange das Land über die wahren Hintergründe eines möglichen Krieges getäuscht wird.[/b]

      Zeitungen können davon ausgehen, dass politische Entscheidungen, die von außen fragwürdig, unbegründet und sogar gefährlich erscheinen, auch in inneren Regierungszirkeln kontrovers diskutiert werden. Die jetzige US- Regierung verführt ihr Volk mit Lügen zum Krieg – wie bei Vietnam. Und wie bei Vietnam handelt es sich um einen doch recht leichtfertig angezettelten und unnötigen Krieg, bei dem die Risiken einen möglichen Nutzen weit übertreffen.

      Übersetzung von Eva Christine Koppol

      Daniel Ellsberg publizierte 1971 die Pentagon Papers. Die Dokumente zum Vietnam-Krieg belegten die Lügen der US-Regierung.

      http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artik…
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 21:18:15
      Beitrag Nr. 25 ()
      #24
      Wenn ich mal was sagen dürfte.

      Ich bin keineswegs davon überzeugt, daß wir alles sofort und getreu machen müssen, was uns die US-Administration versucht nahezulegen. Wenn ich lese "Man kann der Regierung nicht trauen und ein Präsident kann irren." rege ich mich auf. Ja! Nicht weil der Satz inhaltlich total falsch wäre, sondern weil man mit solchen Binsenweisheiten nicht auf Dummenfang gehen sollte. Jetzt zeig mir mal den, der behauptet ein Präsident kann nicht irren. :confused:

      Wenn der Kongress mangels geeigneter Informationen nicht entscheiden kann. Ich, wir, die Deutschen - werden wir informiert? Gut, wir sind zwar nicht der amerikanische Kongress, nichtmal (nehme ich an ;) ) deutsche Politiker. Dennoch, muß man die Bevölkerung nicht umfassend und wahrheitsgetreu informieren? Wie kann ich denn gegen den Irak-Krieg demonstrieren, wenn mir alle grundlegenden Informationen dazu verheimlicht werden? Warum hat man denn nun Pockenimpfstoff gekauft? Aus einer Laune heraus? Warum wird denn die Sicherheitsstufe für viele Einrichtungen heraufgesetzt? Weil eh nichts zu befürchten ist?

      Dennoch rechnet die amerikanische Öffentlichkeit mit einem kurzen, rasch zum Sieg führenden Militäreinsatz
      Wer es besser weiß und Hellseher ist, möge sich melden. Jürgen Todenhöfer: "Ich war gerade zweimal im Irak. Dieses Land kann man nicht K.O. schlagen. Es ist bereits K.O." (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,232128,00.h…
      Ja was denn nun? Entweder der Irak ist K.O., dann kann es doch nicht lange dauern bis er ganz K.O. ist, oder er ist nicht K.O.

      Die im Irak-Konflikt verbreiteten Lügen stehen denen des Vietnam- Krieges in nichts nach. So wird behauptet, Saddam Hussein stelle für die USA die größte Sicherheitsbedrohung dar.
      Was die Lügnerei betrifft. Ja, das mag schon sein. Das betrifft sicher nicht nur die Bush-Regierung. Aber die auch.



      Was mich betrifft. Mir gefällt es nicht, wenn man auf der anderen Seite mit einfach gestrickten Parolen auf die Strassen geht und die Menschen glauben machen möchte, so könne man was für den Weltfrieden erreichen.
      Beispiel:
      Wir demonstrieren gegen einen Irak-Krieg und machen die Welt damit sicherer.
      Wer sagt denn, daß dies tatsächlich so ist? Weiter oben steht doch, daß wir offensichtlich nicht umfassend informiert werden. Wie kann ich dann beurteilen, welcher Partei ich somit in den Rücken falle und wen ich stärke? Daß die meisten Leute den Frieden wollen, ist mir schon klar. Ich auch! Fraglich ist, ob man ihn so erhält.

      Beispiel:
      Durch Krieg kann man gar keine Probleme lösen.
      Jetzt führe ich nochmal ein Beispiel auf, das ich schon vor ein paar Tagen gebracht habe: UNO-"Schutzzone" Srebrenica. Tagelang konnte man zusehen, wie sich die ganze Situation zugespitzt hat. Alle waren excellent informiert. Die Blauhelm-Soldaten standen ja mittendrin im Geschehen. Durch die Medien und die Journalisten hatte man die ganze Entwicklung haarklein geschildert bekommen. Jeder wußte, daß ein furchtbares Massaker folgen würde. Das Flehen und die verzweifelten Rufe der Menschen waren nicht zu überhören. Man konnte noch im Wohnzimmer im TV mitverfolgen, wie General Ratko Mladic nach Einnahme von Srebrenica sich inmitten der Menschen bewegte und sagte, ihr müsst keine Angst haben, euch wird nichts geschehen. Alle wußten, das Schwein lügt. Alle wußten es, dort geschieht ein Völkermord. Alle wußten, als die Menschen abtransportiert wurden, das ist ihr Ende.
      Jetzt frage ich alle, alle die heute demonstriert haben, aber auch alle anderen. Hätte man damals nicht militärisch vorgehen dürfen? Nein, nicht dürfen, müssen. Hätte man nicht sofort ganz massiv militärisch einschreiten müssen? Hätte man erst wochenlang die UNO um Resolutionen bemühen müssen, wo deren Blauhelm-Soldaten eh schon mittendrin waren? Hätte man das und andere Massaker durch eine "Friedensdemonstration" bei uns verhindern können?
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 22:53:08
      Beitrag Nr. 26 ()
      @TeddyOnLine (#19),

      Ich habe gesagt, die Bush-Administration hat das Ziel den Diktator und Tyrannen Saddam Hussein zu beseitigen.

      da muss die UN-Resolution 144x an mir vorbeigegangen sein, in der steht, dass das Regime von Saddam Hussein zu beseitigen ist. Der Dreckskerl ist wirklich ein übler Diktator - war es übrigen auch schon, als er Rumsfeld die Hände geschüttelt hat. Seine Giftgasangriffe stammen übrigens auch aus dieser Zeit; hat die USA aber nicht sonderlich gejuckt. Wenn die USA vor haben, SH ins Jenseits zu schicken, dann sollen sie auch sagen, um was es ihnen geht und nicht humanitäre Gründe vorschieben.

      Ich habe übrigens einen interessanten Bericht zur Rechtmässigkeit von "preemptive strikes" aufgetan.
      Er stammt von der "American Society of International Law - Taskforce on Terrorism" - ziemlich umfangreich, aber es lohnt ihn zu lesen.
      http://www.asil.org/taskforce/oconnell.pdf

      Gruss, MacHaeberle
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 23:06:10
      Beitrag Nr. 27 ()
      @machaeberle #26

      da muss die UN-Resolution 144x an mir vorbeigegangen sein, in der steht, dass das Regime von Saddam Hussein zu beseitigen ist.


      Pardon! Ich komme nicht mit. Habe ich was anderes behauptet? Hast du dich verschrieben? Was ist los?

      Wenn die USA vor haben, SH ins Jenseits zu schicken, dann sollen sie auch sagen, um was es ihnen geht und nicht humanitäre Gründe vorschieben.

      Haben sie das nicht gesagt? Welche humanitären Gründe haben sie vorgeschoben?
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 23:14:10
      Beitrag Nr. 28 ()
      Teddy Online
      Dem kann ich zustimmen!!

      Leider erfahren wir bei den gefährlichen Diktaktoren,
      wie Hitler, Milosowic, Saddam H. immer dannach, dass diese
      Diktatoren zu spät gestoppt wurden. Hätten wir früher eingegriffen, hätten wir viel Schlimmeres verhindern können !!! Das war so bei Hitler , Milosowic, Saddam H.
      hätte man schon 1991 unschädlich machen sollen ,
      man hätte viel Leid erspart. Dafür gab es 1991 kein UNO Mandat und Bush senior hat 1991 die Truppen zurückgezogen.
      Diese Selbstgerechten, die heute demonstriert haben,
      sollten lieber darüber nachdenken, dass sie mit diesen
      Demonstrationen im Grunde nur das verbrecherische Regime von Saddam H. weiter stützen.
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 23:21:58
      Beitrag Nr. 29 ()
      Teddy und Laura..
      Lasst Euch nicht unterkriegen...
      Die Wahrheit ist für viele schmerzlich......

      Aber Chancen habt Ihr kaum....

      Diese "Weltverbesserer" schnallen es nieee........

      Immer schön die Fahne mit der Taube in den Wind.........
      Schuld sind immer die andern... ;)

      Oh man hoffentlich geht das auch diesesmal gut.....:(
      Avatar
      schrieb am 15.02.03 23:29:34
      Beitrag Nr. 30 ()
      #27, #28

      Ich versteh` nur noch Bahnhof!
      Was isss loss?

      #27
      was meinst du mit "UN-Resolution 144x" . Die Resolution 1441? Und? Was steht da?

      #28
      Ich hab` doch von 1991 gar nichts geschrieben. :confused:
      Ich habe in #25 was von "Srebrenica" geschrieben. Das hat was mit dem ehemaligen Jugoslawien zu tun und war 1995. Oder um was geht`s hier? :confused:
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 18:05:21
      Beitrag Nr. 31 ()
      in 1441 steht auf jeden Fall nichts von einem Sturz SH`s. Sollte die UN dies gefordert haben, muss es eine neue Resolution geben (daher 144x, hätte auch schreiben können 144?). Habe aber nichts davon gehört.
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 18:56:10
      Beitrag Nr. 32 ()
      #31
      Ich habe eine deutsche Fassung der Resolution 1441.
      Wer das lesen und verstehen kann, ist ein großer Künstler in meinen Augen. Die geht über mehrere Seiten und es gibt keinen einzigen Punkt (außer bei Datumsangaben oder Aufzählungen).

      Zu der Geschichte, daß die USA Saddam H. beseitigen wollen. Das haben sie doch mehrfach gesagt. Also ich zumindest habe das schon mehrfach gelesen. Es wird ja auch zeitweise über ein Nachfolgeregime usw. spekuliert. Ich denke nicht, daß die USA in dem Punkt heuchlerisch sind.
      Z.B. http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/334551 <<Die USA prüfen nach den Worten von US-Außenminister Colin Powell eine Reihe von Optionen, um Saddam Hussein von der irakischen Regierungsspitze zu entfernen. Ein Regimewechsel in Bagdad habe für die amerikanische Irak-Politik höchste Priorität.>>

      Wie die das mit der UNO, bestehenden oder noch zu schaffenden Resolutionen auf die Reihe kriegen oder vielleicht auch nicht, kann ich dir nicht sagen.
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 19:39:57
      Beitrag Nr. 33 ()
      ....na, Laura so einfach ist es leider nicht.
      Als am vorigen Samstag die Demonstration für Saddam Hussein
      hier in München stattfand, musste ich leider so gegen 14.30
      zum Musikgeschäft im Tal....und päng hing ich mitten drin in dem Sumpf (Isartor --> Conradelectronic gegenüber).
      Wenn mich dort ein Bekannter gesehen hätte, wäre ich in eine unangenehme Situation geraten. So schnell kanns gehen, dass man für nen Sympathisanten (für Saddam) gehalten wird.


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