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    eröffnet am 09.03.03 01:30:03 von
    neuester Beitrag 09.03.03 02:16:46 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 09.03.03 01:30:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      „Es ist ja nur Geld"


      Viele Aktienclubs stehen vor den Trümmern ihrer Investment-Ideen. Eine Achterbahnfahrt aus dem Blickwinkel vereinter Kleinaktionäre
      von Nikos Späth



      Der Anfang


      Jeden Abend das Gleiche. Immer vor dem Wetter. „Und wieder hat der Deutsche Aktienindex ein neues Rekordhoch erreicht", schnattert eine blonde Frau in der „Tagesschau". Mal ist es Dagmar Berghoff, mal Susan Stahnke. Aber das spielt keine Rolle. Eine Rolle spielt, dass die Börse steigt und steigt. Und sie sind nicht dabei.

      Im März 1996, der Dax notiert bei knapp 2500 Punkten, fassen Thomas Schmider und Heiko Michalek, beide 21, einen Entschluss: Geld zusammenkratzen. Ran an die Börse. Reich werden. Und das gemeinsam. Schnell finden die beiden Wirtschaftsstudenten aus Münster unter ihren Kommilitonen Mitstreiter. Bei einer Flasche Rotwein entsteht ein Name: „Die Daxionäre". Mit ein paar Tausendern geht es zur Sparkasse. Die ersten Werte: Siemens, VW, BASF. Konservativ, solide, deutsch.

      Dann kommt Manfred Krug. Er wirbt für ein rosarotes Unternehmen, das eine rosarote Zukunft verspricht. Millionen Deutsche glauben ihm und kaufen Aktien der Deutschen Telekom. 28,50 Mark das Stück - ein Schnäppchen für eine Anlage, die, wie der damalige Chef Ron Sommer orakelt, so sicher sein soll „wie eine vererbbare Zusatzrente".

      Die Deutschen geraten in Wallung. Sie lesen plötzlich die Wirtschaftsseite ihrer Zeitung. Sie studieren Kurslisten. Sie wissen, auf welcher Videotexttafel ihre Aktien stehen. Die Dax-Kurve nistet sich in ihre Gehirne ein. Sie sehen die 1,5-Prozent-Renditen ihrer Sparbücher, auf denen Zinsen noch immer mit Neun-Nadeldruckern eingetragen werden. Dann überlegen sie - und machen nach einigem Zögern einen Termin mit dem Anlageberater ihrer Bank. Es sind meist junge Männer, die von der Wall Street träumen und doch nur mit C&A-Anzug in einem Fünf-Quadratmeter-Kabuff in Hamburg-Rahlstedt oder Frankfurt-Sossenheim sitzen, die Millionen Deutsche an die Börse bringen.

      Doch das macht nichts. Denn der Dax, der wenige Jahre zuvor nur als Pelztier ein Begriff war, klettert - und die Deutschen verdienen Geld. Ende 1996 steht er bei 2880 Punkten. Ein Jahr darauf schließt der Index der 30 größten deutschen Unternehmen gar bei 4364 Zählern.

      Derweil bilden die Deutschen Research- und Geldvermehrungs-Abteilungen. Mit Kollegen, Tennispartnern und Stammtischbrüdern. Aktienclubs nennen sie diese - und geben ihnen so lustige Namen wie „SektStattSelters", „Parole: Kohle!" und „Die Kursknacker". Ihre Mottos: „Rente mit 40" oder „Gemeinsam reich werden". 1997 gibt es erst wenige hundert solcher Clubs, drei Jahre später schon über 5000.

      Schmider und Michalek gehören bereits Mitte 1998 zu den alten Hasen. Das Depot der Münsteraner „Daxionäre" steht bei plus 80 Prozent. Die Studenten, das Vordiplom mittlerweile in der Tasche, sind risikobereiter geworden. Sie haben in amerikanische High Techs investiert. Yahoo: verfünffacht. Cisco: immerhin verdoppelt. „Wir waren euphorisiert", sagt Thomas Schmider, der heute im Controlling eines deutschen Versicherers arbeitet. „Wir dachten, es geht immer so weiter."

      Davon geht auch Georg Erdmann aus Gelsenkirchen aus, als er am 14. Mai 1998 (Dax: 5374 Punkte) mit Freunden und Arbeitskollegen den Aktienclub „Die Müllionäre" gründet. Der Gedanke des damals 36-jährigen Bankangestellten: „Mensch, das mit der Börse ist ja bisher gut gelaufen, da können wir doch mal einen Club aufmachen." Und es läuft weiter gut. Mit Werten wie Pfizer, Adidas und Veba machen die „Müllionäre" zwar keine großen Sprünge, dafür überstehen sie relativ unbeschadet die Russland-Krise im Sommer 1998. Sie sind gut gerüstet für den Wahnsinn, der bald beginnt.


      Der Wahnsinn


      Es ist kalt Mitte Oktober 1999, als der Neue-Markt-Index anfängt, von 2900 Punkten kerzengerade nach oben zu sausen. Warum, weiß keiner. So genannte Experten hatten aus Befürchtungen eines Millennium-Crashs eigentlich sinkende oder stagnierende Kurse erwartet. Doch das Gros der Anleger wird von der Gier regiert. Drin bleiben, solange die Kurse klettern. Die Hausfrauen-Hausse, so Spötter später, hat begonnen.

      Die „Müllionäre" sind mutiger geworden. In ihrem Depot liegen AOL, EM.TV, Microsoft und Telefónica. Der Auszug zeigt ein Plus von 50 Prozent. Immerhin.

      Noch besser geht es den „Daxionären". Sie haben den Nordinternet-Fonds (Versechsfachung in einem Jahr) und Neue-Markt-Werte wie Morphosys und Intershop im Depot. Das Anlagevolumen der 20 Clubmitglieder, rund 40 000 Euro, liegt längst im sechsstelligen Bereich. Heiko Michalek, neben Schmider zweiter Geschäftsführer, erinnert sich: „Wir wurden nervös, sind mit zwei Dritteln kurz vor Weihnachten cash gegangen. Doch der Markt explodierte weiter. Im Januar 2000 waren wir wieder voll investiert - aus Angst, die Kurse laufen uns weg."


      Der Gipfel


      März 2000. Deutschland schläft nicht mehr. Guckt Freitagabends kollektiv die 3sat-„Telebörse", verbringt Nächte in Börsenforen, träumt von Kaufkursen, Puts und Stopp-Marken. Studenten richten schon mal gedanklich ihre Eigentumswohnung ein. Angestellte ihre Doppelhaushälfte. Beamte planen die Pensionierung mit 40. Die Börse als Gelddruckmaschine. Den Abgrund will keiner sehen.

      Auf der Dax-Tafel im Frankfurter Börsensaal leuchtet am 7. März 2000 die Zahl 8136,16. Nemax All Share und Nasdaq erreichen drei Tage später, an einem Freitag, mit 8583,34 und 5132,52 Punkten ihre historischen Höchststände. Die dreißig größten deutschen Unternehmen sind jetzt zusammen 950 Milliarden Euro wert, die 229 Firmen des Neuen Markts an dessen drittem Geburtstag immerhin 234 Milliarden. Das macht eine Milliarde pro Geschäftsidee - und die Anleger glücklich.

      Es ist die Zeit, in der Neuemissionen zwanzigfach überzeichnet sind und sich Firmenwerte mit der Erstnotiz verfünffachen. Es ist die Zeit, in der Finanzsites wie „Wallstreet-online" 50 Millionen Page-Impressions im Monat registrieren. Es ist die Zeit, in der die Deutschen Charttechnik studieren, sich als Daytrader versuchen und über verstopfte Leitungen ihrer Online-Broker jammern.

      Henrike von Platen ist eine von ihnen. Die Endzwanzigerin aus Berlin hat Erfahrung an der Börse, arbeitet als selbstständige Finanzberaterin. Jetzt will sie einen Aktienclub gründen. Gemeinsam Anlageentscheidungen treffen, sich austauschen, Spaß haben.

      Beim ersten Treffen kommt nur ein Mann, dafür viele Frauen: Hausfrauen, Unternehmensberaterinnen, Bankdirektorinnen, Rentnerinnen. Also ein Frauenverein. Ein Name ist schnell gefunden: „Hexensabbat-Club". Das klingt weiblich und nach Kompetenz. Denn der Hexensabbat ist der dritte Freitag im Monat des Quartalsendes, wenn die Optionen verfallen. Ein guter Name, findet Henrike von Platen. Und die dreißig weiblichen Mitglieder finden das auch.

      Nicht „ganz so ideal" indes ist der Zeitpunkt, sagt auch von Platen rückblickend, an dem die Damen das Börsenparkett betreten: der 1. April 2000. Der Nemax steht bei 6290 Punkten, hat seit dem 10. März fast 30 Prozent verloren. „Nur Pessimisten schwanken", titeln Finanzmagazine. Und Anleger sprechen sich in Börsenboards Mut zu: „Für den Aufbau erster Positionen gibt es bei vielen Titeln schon wieder geniale Kurse." Der „Hexensabbat-Club" sieht dies genauso. „Das war gerade so ein schöner Knick", erinnert sich von Platen. „Wir dachten, für den Start ist das gar nicht mal so schlecht." Dementsprechend greifen die Damen in die Vollen: Cisco, BB Biotech, Pacific Century Cyberworks.


      Der Abstieg


      Der Rest ist schnell erzählt. Am Neuen Markt häufen sich reduzierte Gewinnprognosen, Insolvenzen, falsche Ad-hoc-Mitteilungen, verspätete Jahresabschlüsse, Bilanzierungstricks und verhaftete Firmenchefs. Das Vertrauen ist zerstört, der Index wird zum Fallbeil. Die Weltwirtschaft rutscht in die Rezession und reißt auch die Standard-Indices mit.

      März 2003. In der schlimmsten Börsenbaisse seit 1930 hat der Neue Markt 97, die Nasdaq 75, der Dax 70 Prozent verloren. Die Depots von Kleinanlegern und Aktienclubs gleichen Schlachtfeldern. Die Gewinne der „Daxionäre" waren einmal welche. „Wir sind voll investiert geblieben", sagt Heiko Michalek, der heute als Unternehmensberater in Frankfurt arbeitet. „Einige unserer Neuer-Markt-Werte gibt es nicht einmal mehr." Über die Höhe ihrer Verluste reden die „Daxionäre" nicht so gern. Nur so viel: Aus dem sechsstelligen Betrag ist ein niedriger fünfstelliger geworden.

      Beim Berliner „Hexensabbat-Club" lief es nicht viel besser. „Noch nie war bei uns ein Depotauszug im Plus", sagt Geschäftsführerin Henrike von Platen. Schlimmster Verlustmacher ist Firstquote, ein Finanzdienstleister fürs Internet. Kaufkurs: acht Euro, Ist-Wert: 0,1 Cent. Das Depot des Clubs dümpelt bei minus 35 Prozent. Damit haben die Anlegerinnen immerhin ihr Ziel erreicht, „besser zu sein als der Neue Markt". Ansonsten beschäftigen sie sich wieder verstärkt „mit anderen Dingen". Henrike von Platen hat angefangen zu studieren. Ihre Finanzberatung läuft nebenher. Und Computer repariert sie ab und zu. Abwarten, nichts überstürzen. Das Lehrgeld, sagt sie, ist gut investiert. „Es wird wieder aufwärts gehen."

      Der Name der „Müllionäre" ist Programm geworden. „Wir haben wohl schon bei der Gründung gewusst", sagt Georg Erdmann, „dass wir auch mal Schrott anfassen werden." Verkaufen sei aber kein Thema. Mit einem Durchschnittsalter von 39 Jahren hätten sie ja noch Zeit, „auf bessere Zeiten zu warten". Ihr Motto indes haben die „Müllionäre" modifiziert: „Es ist ja nur Geld! Hauptsache gesund!"



      * * *



      „Es gibt nur eine Richtung!"


      Aus dem Chat von „Wallstreet-online", Neuer-Markt-Forum:


      „chefkoch2000", 13.3.2000 (Nemax-Stand: 8137):


      Sagt mal, habt ihr einen Schuss? Nur weil der Neue Markt einen kleinen Einbruch hat, glaubt ihr gleich, dass das der Anfang vom Crash sei. Das hat nach dem enormen Kursanstieg in den letzten Tagen sein müssen. Bis zum Wochenschluss sind wir wieder im Plus. Also, lasst euch nicht zum Verkauf eurer Aktien überreden. Glaubt mir, ich weiß, wovon ich rede. Ich bin schon lange genug in diesem Geschäft tätig, dass ich sagen kann: Hier braucht keiner Angst zu haben!!!! Es gibt nur eine Richtung: NORDEN



      * * *



      „Perfekte Einstiegskurse"


      Aus dem Chat von „Wallstreet-online", Neuer-Markt-Forum:


      „sweif", 13.3.2000 (Nemax-Stand: 8137 Punkte):


      DAS NERVT, Basher, Angsthasen! Ich denke, es ist eine kleine Verschnaufpause, bevor jetzt die Frühlingsrally kommt! Sie kommt!! Also cool down. Peace.


      „kju", 15.3.2000 (Nemax-Stand: 7450 Punkte):


      Bloß nichts verkaufen! Die großen Investoren wetzen schon die Messer. Die beste Gelegenheit, Geld zu vernichten, wäre jetzt ein Panikverkauf. In Kürze haben wir perfekte Einstiegskurse, und dann geht`s wieder los.

      Groovy trades, kju



      * * *



      „Über den Q-Wert abhedgen"


      Aus dem Chat von „Wallstreet-online", Dax-Forum:


      „Dr. Schulz", 29.3.00 (Dax-Stand 7865 Punkte):


      Sehr geehrtes Auditorium, das 437er-Fibonacci-Retracement deutet auf eine infinitesimale Lokation der 200er-Tageslinie. Shorttrader sollten über Reserve-Stockings deutlich über den Q-Wert abgehedged sein. Für morgen sehe ich eine Allokation der indizierten Störsignale bei anziehenden Umsätzen. Gegen 14.30 Uhr wird der Trend trotz verschiedener Imponderabilien stark verstärkt. Ab 15.00 Uhr werden von institutioneller Seite wieder Long-Positionen eingegangen. Hieraus ergibt sich, dass der Dax Freitag bei 8169 Punkten schließen wird.



      * * *



      „Bei Spitzenwerten zuschlagen"


      Aus dem Chat von „Wallstreet-online", Neuer-Markt-Forum:


      „Fredz", 30.3.2000 (Nemax-Stand: 6736 Punkte):


      Langfristig agierende Anleger sollten jetzt Liquidität abbauen und bei Spitzenwerten am Neuen Markt zuschlagen, denn der nächste Aufschwung kommt garantiert. In einem Jahr dürften wir weitaus höher stehen. Allein das zählt! Meines Erachtens dürfte es spätestens morgen Nachmittag wieder aufwärts gehen.


      Gruß + Kopf hoch, Fredz


      Antwort „boewer": Genau so sieht es aus! Alle lassen sich bekloppt machen, anstatt locker zu bleiben.

      --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      - Artikel erschienen am 9. Mär 2003 -
      Quelle: wams.de
      und mit freundlicher Unterstützung von Kollektor;) der mir verzeihen möge, aber ich möchte es in einem Stück und in Ruhe durchgelesen haben.

      pF
      Avatar
      schrieb am 09.03.03 02:05:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      seufz :rolleyes:


      ich kannte diese Leute noch...


      selbst ich bin diese Psychofalle reingetappt,
      obwohl ich dem Boom immer kritisch beäugte,
      und schon damals eher zu den Warnern gehörte.


      Hat uns einiges gekostet,
      wir haben tatsächlich am 10.3.2000 unsere erste Aktie gekauft. Perfektes Timing.

      Weil die Zulassung zum Consors-Depot und das Handling für den Investmentclub fast drei Monate dauerten...


      Sauber.


      Aber es ist nur Geld, und kostete von uns niemanden die Existenz.

      Da kenne ich genug andere Beispiele, die angeheizt durch die Gier alles verloren!
      Vor allem ihr Leben!
      Avatar
      schrieb am 09.03.03 02:07:10
      Beitrag Nr. 3 ()
      Thread: Mein Gott- wer von euch ist das?


      Tatsachenbericht über die ganze Chose...
      Avatar
      schrieb am 09.03.03 02:16:46
      Beitrag Nr. 4 ()
      Und hier einige meiner ersten Postings...


      aus:

      Thema: Reichtum durch Verzicht auf Konsum von mdkirchbergThread: Reichtum durch Verzicht auf Konsum

      #25 von sittin bull inv 14.05.00 13:07:58 Beitrag Nr.: 927.693 927693
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      Hallo Leute, sehr interessanter Thread.
      Knausi, in Deiner Überlegung zur Renditeschmälerung beim Immo-Erwerb ggü. erstklassigen Wachstumsaktien gibt es einen Haken. Es gibt keine Garantie, das zum Beispiel die nächsten 20 Jahre an der Börse genauso laufen wie die letzten 20.
      Nehmen wir mal an, Deine Aktien treten 20 Jahre auf der Stelle ( Du glaubst nicht, das so etwas passieren kann? Kommt in der Börsenhistorie immer mal wieder vor, vor allem wenn zu einem bestimmten Punkt eine sehr hohe Marktbewertung erreicht wird. ) Mein Haus wäre so viel wert, wie die allgemeine Lebensituation aller den Marktpreis bilden würde.
      Und Grundstücke und Häuser werden meiner Meinung ein knappes Gut bleiben. Deswegen kann unter Umständen Dein Handeln verkehrt sein. Ich habe den umgekehrten Weg eingeschlagen. Erst die Immo. , dann mit evtl. überbleibenden Geld spekulieren.
      MfG
      bin übrigens auch Buchhalter !

      #26 von Knausi 14.05.00 18:19:09 Beitrag Nr.: 928.242 928242
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      sittin bull inv,

      wenn Aktien je nach deren bisheriger Rendite für ca. 1/2 - 1 Jahr `auf der Stelle treten`, dann werden sie verkauft.
      Marktwertfeststellung und Transfers sind Sekundensache und das Kapital ist nicht auf ein einziges Objekt in einer
      engen Region innerhalb des kleinen D konzentriert und relativ fest gebunden, wie eine Immo.

      Globale Renditealternativen wird es immer geben.

      Die `allgemeine Lebenssituation aller, die den Marktpreis bilden`, ist bei den Depottiteln potentiell die gesamte
      Weltbevölkerung (Nachfragekapital, Arbeitnehmer und Börsenteilnehmer). Die Bevölkerungszunahme und deren
      immer forciertere Durchdringung mit erreichbaren Kaufanreizen zündet wiederum eigene lokale Geistesblitze
      und Wirtschaftsentwicklungen.
      Ist ja z.B. bekannt, daß Indien im IT-Bereich besser ausbildet als D.
      Ich setze nicht auf ein `knappes Gut`, sondern darauf, daß immer mehr Menschen die Segnungen der informations-
      und sonstigen technischen Entwicklungssprünge zugute kommen.

      Ein eigenes Haus ist erst emotional liebenswert, wenn dadurch die Rendite nur vorübergehend vertretbar etwas abgebremst wird.
      Die Globalisierung überwindet die traditionelle Triade `erst ein Haus, dann was Festverzinsliches und danach erst Aktien`.

      Wo ist hier die Avantgarde des globalen Transaktionskapitals, die als Weltbürger auch ihren Aufenthaltsort optimiert?

      #28 von sittin bull inv 14.05.00 20:40:04 Beitrag Nr.: 928.525 928525
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      Hallo Knausi,
      schön, kompetente Gesprächspartner sind mir immer lieb.
      Nun muß ich mich ja wohl wehren.
      Du verkauftst Deine Aktien, wenn sie 1/2 bis 1 Jahr nicht steigen. OK. Du hast Recht, Marktbewegungen sind heute in Sekundenschnelle möglich ( aber nicht immer erwünscht, siehe Asien-Krise 1998, als sehr viel Kapital innerhalb kürzester Frist aus dieser Region entschwand, was sogar zu Restriktionen führte. ) Du mußt also ebenso schnell reagieren, um nicht der letzte zu sein, der aussteigt. Dies ist IMO sehr schwierig. Du kannst mit Stop-Loss arbeiten, das kann Verluste mindern, aber nicht verhindern. Dieses grundsätzlich vorausgeschickt, mußt Du auch immer die richtigen " Renditealternativen " im Depot haben. Heute sagen viele, Cisco, Nortel, Lucent und co. sind die Bringer, aber was in 5 Jahren ist, kann keiner sagen.
      Da fällt mir Warren Buffet ein, OK, abgedroschen von mir, den hier zu erwähnen. ( so ganz doof ist der aber nicht- immerhin ist er reich geworden! )
      Warren Buffet geht davon aus, das der weltweite Börsenwert aller Firmen sinken wird, da die stärkere Transparenz und Konkurrenz wegen des Internets zu sinkenden Gewinnmargen bei den Unternehmen führt. Wir nähern uns dem perfekten Käufermarkt- mit allen Konsequenzen. Gibst Du mir in diesem Punkt recht ?
      Deine Avantgarde macht mir ein bischen Sorge, wenn es darum geht, das nicht nur das Kapital, sondern auch ich durch die Welt wandern muß, um überhaupt irgendwo einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden.
      Unabhängig von diesen Entwicklungen steht das höchste Grundbedürfnis des Menschen nach einem Dach über den Kopf.
      Da weiß ich, daß sich dieses nicht ändern wird, auch nicht in Äonen. Und deswegen fühl ich mich eben so sicherer, auch wenn es von Dir als altmodisch betrachtet wird.
      Außerdem glaube ich auch an Aktien, auch wenn das vielleicht nicht so klar wird.
      Viele Grüße aus Hamburg.
      Sitting Bull Inv.


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