checkAd

    Der - KRIEG GEGEN SYRIEN - Thread - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.04.03 10:41:02 von
    neuester Beitrag 18.04.03 11:11:22 von
    Beiträge: 60
    ID: 720.727
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.062
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 10:41:02
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nachdem das Thema Irak abgeschlossen ist.
      Können wir uns den nächsten Krieg widmen.

      Syrien hat, welch Überraschung, chemische Waffen.
      Syrien stellt eine Gefahr für die Nachbarländer (wichtig ist hier eigentlich nur Israel) dar
      Hat man doch alles schon mal gehört oder.

      Und da die US-soldaten eh gerade in der Region sind, können wir den nächsten Krieg doch gliech mitnehmen.

      :confused: :confused: :confused:
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 10:42:04
      Beitrag Nr. 2 ()
      AMI GO HOME
      :mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 10:48:22
      Beitrag Nr. 3 ()
      :):)
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 10:52:21
      Beitrag Nr. 4 ()
      Das der Hauptgrund für den laufenden Krieg noch nicht gefunden ist - und wohl auch nie gefunden wird - vergessen wir einfach mal ganz schnell... :rolleyes:

      Und die Munition bzw. Gefechtsköpfe, die bisher im Irak gefunden wurden, werden nun von einer amerikanischen "Experten-Kommission" untersucht. Das nenn ich mal objektiv. :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 10:59:27
      Beitrag Nr. 5 ()
      jetzt ist auch klar, was die mit "langem krieg" meinten. das bezog sich nicht auf den irak sondern auf die ganze region.
      mit den nordkoreanern hat man (laut ntv) fortschritte im atomwaffenstreit erzielt (da trauen se sich nicht ran).

      wahrscheinlich muss man den raubzug noch ausdehnen um die kosten optimaler zu kompensieren?!

      rioja94

      Trading Spotlight

      Anzeige
      JanOne
      3,3700EUR -15,11 %
      Die nächste 700% NASDAQ-Crypto-Chance? mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 11:04:39
      Beitrag Nr. 6 ()
      Immer die Gleiche Tour: Chemische Kampfstoffe als Kriegsgrund.

      Lächerlich.

      Nach Syrien kommt der Iran dran.

      Die neue Weltordnung nur wegen Öl und Israel.

      Für wie dumm halten die Amis die Weltgemeinschaft ?
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 11:13:57
      Beitrag Nr. 7 ()
      Jaaa "Wag the Dog" geht weiter,

      bin mal gespannt,

      ob sich die Bushisten noch andere Ammenmärchen ausdenken,

      um die Willigen davon zu überzeugen:

      Wenn wir schon mal hier sind dann........

      :eek: :eek: :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 11:16:09
      Beitrag Nr. 8 ()
      #6

      Problem ist doch: Wer will sie stoppen ? ;)
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 11:20:00
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 11:20:13
      Beitrag Nr. 10 ()
      Torro

      Die USA stoppen sich schon selbst. Die arabische Liga wird nicht tatenlos zusehen, wie sie das Feld aufrollen. Die Terroraktivitäten werden zunehmen. Bis sie sich zurückziehen müssen.

      Das wird der tiefe Fall der USA. Die Regierung wird abgewählt, aber wir müssen die Rezession weltweit tragen, die darauf folgt.

      Dieser Bush ist in Siegeslaune, bis jetzt hat er aber nochts vollbracht, ausser Zerstörung und tot.
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 11:20:34
      Beitrag Nr. 11 ()
      Und nach Syrien ist der Iran dran.

      Langsam fange ich an zu verstehen, warum Amerika für die Islamisten der "Satan" ist...
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 11:25:23
      Beitrag Nr. 12 ()
      #10

      Die arabische Liga wird nicht tatenlos zusehen, wie sie das Feld aufrollen. Die Terroraktivitäten werden zunehmen. Bis sie sich zurückziehen müssen.


      täusch dich da mal nicht. In den arabischen Ländern sitzen doch schon "treue" Vasallen der USA und die Bevölkerung ? Schießt man halt zur Not zusammen. Terror ? Scheiß egal, da es ja immer andere trifft, ist halt der Preis der Freiheit. Ein Wolforitz oder Bush müssen keine Angst haben, es stirbt immer nur der GI aus der amarikanischen Unterschicht weil er meistens keine andere Wahl hatte. Hinzu kommt noch das die Araber alles andere als einig sind, im Schreien sind die immer recht groß, bei den Taten hapert es dann aber doch kräftig.
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 11:25:41
      Beitrag Nr. 13 ()
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 11:27:05
      Beitrag Nr. 14 ()
      @6

      leider ist die Weltgemeinschaft sehr dumm, besonders die deutschen Politiker. Jetzt versucht der Schroeder doch tatsaechlich sich mit den Amis zu versoehnen, mit was ? Mit Geld natuerlich, waehrend sich die Amis kompromissbereit zeigen wie eine Betonwand.

      Jetzt ist mal die Gelegenheit zusammen mit Russland und Frankreich ein nennenswertes Gegengeweicht zu bilden. Aber unser Kanzler sprengt natuerlich wieder, zur Freude der Amis, die Achse. Nur so koennten weitere Kriege vermieden werden, meiner Meinung nach.
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 11:28:02
      Beitrag Nr. 15 ()
      ...und wer oder was wird das "stalingrad" der amerikaner ???
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 11:30:16
      Beitrag Nr. 16 ()
      @all
      und vom iran durch afganistan durch china bis nach korea und dann ist russland endlich umzingelt !

      :p :mad:
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 11:33:04
      Beitrag Nr. 17 ()
      @10

      ich glaube nicht, dass nach einem Zusammenbruch eine Weltweite Rezession kommt, wenn dann nur eine kleine. Denn das Kapital das in den letzten Jahren in die USA gewandert ist kaeme dann wieder zurueck nach Europa, und wird hier investiert. Der Export wird zwar schwaecher, dafuer aber die Inlandsnachfrage staerker.
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 11:36:11
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 11:36:20
      Beitrag Nr. 19 ()
      Torro

      Du hast recht. Die Araber haben eine grosse Klappe und machen nichts.

      Aber die Amerikaner brauchen für ihre Armee eine riesige Logistik und sind nicht imporvisationsfähig. Das wissen die Fundamentalisten. Terroranschläge sind für eine Armee zermürbend. Verletzen zwar nur oberflächlich, aber die Struktur gerät ins Wanken und die Angst greift um sich.

      Terror ist eine feige Waffe, ist aber das einzige Mittel gegen eine Übermacht.

      Das soll den Terror incht entschuldigen, aber es wird das Resultat sein.

      Wir sollten froh sein, wenn die amerikaner die Überhand behalten, damit wir alle wirtschaftlich stabil bleiben, aber das Risiko der Amis mit ihrer Strategie ist zu hoch.
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 11:37:01
      Beitrag Nr. 20 ()
      Gottseidank kosten Kriege wahnsinnig viel Geld. Sollten die USA vorhaben, dem mittleren Osten neuerdings aufzumischen, dann dürfte es gleich weitergehn, so kostet´s weniger....na denn los, macht alles platt!

      Ich hoffe nur, daß dann die befürchteten Terroranschläge auch in den USA stattfinden, wobei jedoch klammheimliche Schadenfreude bei einigen Staaten aufkommen wird.
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 11:45:08
      Beitrag Nr. 21 ()
      Die US-Soldaten wollen heim. Noch ein Krieg und die Moral ist auf dem Nullpunkt. Saddam war auch in der arabischen Welt gehasst, bei Syrien werden die Araber nicht tatenlos bleiben.

      Dieser Kireg findet vorerst nicht statt.

      Könnte mir vorstellen, dass Bush die Soldaten abzieht, ihnen 1-2 Jahre ruhe gönnt, die Rüstungsindustrie hat bis dahin auch wieder genug produziert und dann erneut zuschlägt.

      Vielleicht in Bushs zweiter Amtszeit, momentan lieben ihn ja die meisten Amis. Aber das war bei seinem Vater nach dem ersten Golfkrieg ja uch der Fall :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 12:10:24
      Beitrag Nr. 22 ()
      #18

      Gottseidank kosten Kriege wahnsinnig viel Geld. Sollten die USA vorhaben, dem mittleren Osten neuerdings aufzumischen, dann dürfte es gleich weitergehn, so kostet´s weniger

      ist doch egal was es kostet, mit dem Erdöl holt man die Kosten locker wieder rein, dass ist ja der Sinn des ganzen. :mad:
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 12:33:06
      Beitrag Nr. 23 ()
      Syrien wird nicht von den Aliierten angegriffen. Soeben Newsticker gelesen, gemäss Aussage vom englischen Oberbefehlshaber.

      Aber auch mit Bedingungen geknüpft.
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 12:36:35
      Beitrag Nr. 24 ()
      #21

      noch nicht. Nächstes Jahr sind Wahlen in USA und England glaube ich auch, da könnte so ein Krieg Unruhe reinbringen nachdem man ja nun einen fantastischen Sieg errungen hat. Aber danach ? :D
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 12:39:11
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 13:04:54
      Beitrag Nr. 26 ()
      :D:D

      14.04 12:41/***Iraq Genl Backs US Charge Syria Sheltering Saddam Allies

      LONDON (Dow Jones)--A top Iraqi general who switched sides during the war in
      Iraq backed up Washington`s claims that Syria has been giving refuge to members
      of Saddam Hussein`s regime, the British Broadcasting Corp. reported on its Web
      site Monday.
      Former Republican Guard commander for the city of Mosul, General Ali
      al-Jajjawi, said Saddam`s Baath Party deputy Izzad Ibrahim and other top
      figures had fled to Syria before the city fell last Friday, the BBC reported.

      Washington has been showing signs of growing impatience with Syria, with U.S.
      President George W. Bush saying he believes Damascus is developing chemical
      weapons and warning the country to cooperate with the U.S.-U.K. coalition.
      U.S. Defense Secretary Donald H. Rumsfeld said Syria was sending fighters
      into Iraq "by the busload" and accused Damascus of supplying high-tech
      equipment to Iraqi fighters and sheltering Saddam`s allies.
      Imad Moustapha, Syria`s deputy ambassador to Washington, described the U.S.
      charges as a "campaign of misinformation and disinformation."
      -By Ross Larsen, Dow Jones Newswires +44 (0) 207 842 9442; ross.larsen@dowjone
      s.com

      (END) Dow Jones Newswires
      04-14-03 0640ET


      (AP-DJ-04-14-03 1040GMT)
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 13:12:55
      Beitrag Nr. 27 ()
      @ElTorro mit dem Erdöl alleine werden die USA ihr gigantisches Rüstungsprogramm, ihre Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft und ihr Haushaltsdefizit nicht stopfen können. Die "Räuber und Brandschatzeradministration verläßt sich da zusehendst auf die Jüdische Finanzlobby, die ihrerseits ihr Geld irgendwann wiederhaben möchte.

      Die FED- Banken werden ins "trudeln" kommen, denn die Schuldenfalle hat bereits zugeschnappt! Keine Sorge, CHINA wird die Macht des 3. Jahrtausends.....:(
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 13:52:31
      Beitrag Nr. 28 ()
      #25

      sehe ich nicht so, die USA werden wohl noch die nächsten 50 Jahre den Ton angeben, darum auch die Kontrolle über das Öl. China ist noch zu schwach dazu. Sollten sie allerdings wieder erwarten die Kontrolle über die Erdölreserven nicht erringen, könnte dein Szenario schneller eintreten, wir werden sehen. Auf jeden Fall bewegen wir uns in zunehmend Maße am Rande eines neuen Weltkrieges, da sehe ich momentan eher eine gefahr. :(
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 14:21:44
      Beitrag Nr. 29 ()
      .
      Zur Erinnerung nochmals ein 2 Wochen altes Interview mit dem neuen Oberschurken, Syriens Präsidenten Bashar al-Assad
      Wägt selbst ab zwischen der Qualität seiner Worte und derjenigen der Aussagen des US_Präsidenten.

      Syrien, das im Sicherheitsrat für Resolution 1441 gestimmt hatte, ist Wortführer der arabischen Antikriegsfront.
      Präsident Bashar al-Assad gab Gudrun Harrer in Damaskus eines seiner seltenen Interviews.



      STANDARD: Syrien war nach dem 11. September 2001 Teil der US-Antiterrorkoalition, was in Washington auch anerkannt wurde, nun, nach Beginn des Irakkriegs sind die Beziehungen denkbar schlecht, aus dem Pentagon kommen Drohungen.
      Assad : Die Beziehungen zwischen Syrien und den USA sind seit jeher voll von Widersprüchen, der jüngste ist da nur die letzte Facette. Wir stimmen mit den USA beim Thema Terrorismus überein, und wir widersprechen ihnen komplett beim Thema Irakkrieg. Das Problem ist vielleicht, dass die USA als Großmacht gewohnt sind, anderen ihre Meinung aufzuzwingen, aber jedes Land hat eben eigene Meinungen und Interessen. Vielleicht gibt es wieder einmal ein Thema, wo wir übereinstimmen, und dann sehen auch die Beziehungen wieder gut aus. Aber, kurz gesagt, wir haben keine generellen und stabilen Beziehungen zu den USA, das ist von Fall zu Fall verschieden.

      STANDARD: Aber die USA stellen sehr wohl eine Verbindung zwischen den Themen Terrorismus und Irak her.
      Assad: Aber das ist ihnen nicht gelungen, weder zu Terrorismus noch zu Massenvernichtungswaffen. Wir haben gehört, was Hans Blix gesagt hat: kein Beweis für Massenvernichtungswaffen. Meine Überzeugung ist, es gibt keinen Link. Im Irak haben wir ein säkulares Regime, da gibt es keinen ideologischen Beziehungen zu religiösen Extremisten.

      STANDARD: Ein deklariertes US-Ziel ist der Umbau der Region nach dem Krieg, und Richard Perle, einer der Vordenker der Regierung, hat klar gesagt: Syrien könnte das nächste Land nach dem Irak sein.
      Assad: Wir werden das immer gefragt, eigentlich sollten wir gar nicht kommentieren, was irgend ein Offizieller sagt, noch dazu einer, der Extremist ist. Aber das Problem ist, dass die Realität nicht sehr beruhigend ist - dass die einzige Supermacht den Kontakt zur Welt verloren hat. Die größte militärische Supermacht hilft der Welt nicht, sondern beginnt einen Krieg, das ist das Problem. Wenn ein kleines Land Fehler macht, dann leiden die Nachbarn darunter, aber wenn eine Supermacht Fehler macht, dann leidet die ganze Welt.

      STANDARD: Was sind aus Ihrer Sicht die Gründe für den Irakkrieg der USA?
      Assad: Manchmal müssen wir die Gründe analysieren, diesmal können wir uns das sparen, sie haben alles deklariert: Sie sagten, sie wollen das Öl und sie wollen die Region neu gestalten. Natürlich spielt bei Letzterem Israel ein Rolle: Israel ist sehr interessiert daran, dass der Irak in ethnische und religiöse Einheiten zerfällt. Wenn Sie sich die Zusammensetzung der Länder der Region ansehen, werden Sie finden, dass alle aus verschiedenen Volksgruppen und Religionen bestehen - alle außer Israel, das ist von einer Farbe. Eine Teilung Iraks nach ethnischen, religiösen oder nationalen Kriterien würde Israel mehr gesellschaftliche Legitimität verleihen.

      Aber zurück zu den USA: Wenn wir sagen, sie wollen das irakische Öl, ist damit auch gemeint, dass andere Länder mehr von ihnen abhängen werden. Aber es könnte auch noch andere, nicht deklarierte Motive geben: Manche Leute meinen, das Ganze hat ein globales Element, die Kontrolle über den Irak gleichzeitig mit einer Kontrolle über das Kaspische Meer, Afghanistan, aus geographischer Sicht wären sie dann die größte Macht.

      Ich persönlich sehe diese Vision als unrealistisch an, es wird für sie Turbulenzen überall in der Welt geben, nicht nur hier. Und das wird ihren Interessen, auch ihren wirtschaftlichen, schaden. Dazu kommen die Demonstrationen, die wir überall sehen, sie sind eine Reaktion auf ihre hegemonialen Ansprüche, und diese Reaktion wird sich noch steigern.

      STANDARD: Sie haben wiederholt vor einem Anstieg von Extremismus und Terrorismus durch einen Irakkrieg gewarnt, nun sind aber die westlichen Bevölkerungen ziemlich geschlossen gegen den Krieg. Macht es das nicht schwerer für die Extremisten, den Irakkrieg zu instrumentalisieren?
      Assad: Das ist der einzige positive Punkt, mehr, eine historische Gelegenheit, die wir ergreifen müssen. Sie verstehen vielleicht gar nicht, was die Demonstrationen in Europa im Nahen Osten bewirken. Diese neue Situation verdanken wir der Rolle des Papstes und des Vatikans. In Syrien waren wir immer stolz auf die guten Beziehungen zwischen muslimischen und christlichen Bürgern, wärmere Beziehungen als sonst irgendwo auf der Welt. Nach dem 11. September wurde alles anders, besonders als die Amerikaner anfingen, über "Kreuzzug" zu sprechen. Zum Irak gibt es eine gemeinsame christlich-muslimische Position, und das hat positive Auswirkungen auf das Verhältnis im allgemeinen.

      STANDARD: Glauben Sie, dass es nach dem Irakkrieg einen neuen Friedensprozess mit Israel geben könnte, so wie 1991? Und haben sich die Bedingungen Syriens seit den letzten Verhandlungen mit Israel geändert?
      Assad: Die Regierung von Bush senior war sehr ernsthaft, mit sehr guten Leuten. Es gab damals einen tiefen Dialog über den Frieden. Später kam die Clinton-Administration, und obwohl Clinton als Person ernsthaft den Frieden verfolgte: Seine hohen Beamten waren der Aufgabe nicht gewachsen. Die jetzige US-Regierung legt keinen Wert auf einen Friedensprozess. Manchmal machen sie Vorschläge wie den Mitchell-Plan, den Tenet-Plan, die Road Map, aber obwohl das Kleinigkeiten sind, lehnt Israel sie ab. Das zeigt, dass Israel jetzt keinen Frieden will. Sharon, der in Israel ein Krimineller genannt wurde wegen der Massaker von Sabra und Shatila, wurde zweimal gewählt. Also, Israel will nicht, die USA haben keine Vision, deshalb sehen wir momentan keine Möglichkeit für den Frieden.

      Aber wir setzen keine "Bedingungen", wir sagen dasselbe, seit in den 70-er Jahren erstmals von einem Friedensprozess gesprochen wurde: Wir wollen die Erfüllung der Sicherheitsratsresolutionen. Und wir haben unsere Position nicht geändert.

      STANDARD: Glauben Sie, die Geschichte des israelisch-syrischen Friedensprozesses wäre anders verlaufen, wenn Yitzhak Rabin gelebt hätte?
      Assad: Ich habe das Gefühl, ja. Aber es ist nur ein Gefühl, wir wissen es nicht. Alle die nach ihm gekommen sind, haben es nicht ernst gemeint. Wir haben im Jahr 2000 in Shepherdstown die Verhandlungen wieder aufgenommen, aber sie haben nichts ernsthaft angeboten.

      STANDARD: Und dann kam der Gipfel zwischen Clinton und Ihrem Vater in Genf, schlecht vorbereitet wie später Camp David.
      Assad: Er war überhaupt nicht vorbereitet. Wie ich schon gesagt habe, Clinton, als Person, wollte den Frieden, aber in Genf wurde er von seinem eigenen Team ausgetrickst. Sie sagten ihm, dass Präsident Assad bereit zu Konzessionen ist. Präsident Clinton war auf einer Asienreise und rief Präsident Assad an und sagte ihm: "Auf dem Weg zurück in die USA würde ich sie gerne in Genf treffen." Präsident Assad war erstaunt, niemand hatte uns gesagt, dass sich die Umstände geändert hätten. Zu Beginn wollte er nicht fahren, weil er nicht einsah, warum. Es konnte doch keinen Gipfel zwischen zwei Präsidenten ohne jede Vorbereitung geben! Aber Clinton sagte zu ihm: "Ich habe sehr gute Neuigkeiten, Sie werden sehr zufrieden sein." Was konnte also Präsident Assad erwarten, wenn nicht die Rückgabe der Territorien - das heißt, die Anerkennung der von den USA früher gegebenen Garantien.

      Als sich die beiden Präsidenten in Genf trafen, legte Clinton die Landkarte vor ihn hin und sagte: "Israel ist damit einverstanden, Ihnen 95 Prozent des Territoriums zurückzugeben." Präsident Assad hat das sofort abgelehnt. Er war überrascht, dass ihm Präsident Clinton so etwas vorschlägt, und dieser war überrascht, dass er es ablehnt - weil ihm ja gesagt worden war, dass Syrien damit einverstanden wäre. Es waren zwei Personen, die das eingefädelt haben: Dennis Ross und Sandy Burger, das haben wir später gehört.

      STANDARD: Lassen Sie uns über Syrien sprechen: Einer der wichtigsten Punkte auf Ihrer Agenda ist die Wirtschaft.
      Assad: Ja, das ist eines der wichtigsten Probleme. Natürlich gibt es da viele Aspekte, aber der wichtigste Punkt sind die Gesetze, die Gesetzgebung und die Administrierung dieser Gesetze. Seit ich Präsident bin, habe ich viele Dekrete und Gesetze erlassen, aber wir leiden unter einem Mangel an Effizienz in der Verwaltung. Wenn Sie ein Gesetz erlassen, und es wird nicht gut umgesetzt, dann entfaltet es nicht seine volle Wirkung. Aber es gibt andere Probleme: Wie erreichen wir eine echte Wirtschaftsreform, ohne das soziale Gefüge zu schädigen? Wir haben in Syrien ein hohes Bevölkerungswachstum, das das Wirtschaftswachstum, auch wenn es gut ist, aufhebt. Es gibt grundlegende Themen für die Reform, wie das Steuersystem, das sehr alt ist, ein neues geht in Kürze ins Parlament. Oder das Bankensystem, da habe ich vor ungefähr eineinhalb Jahren ein Gesetz erlassen, das Privatbanken erlaubt, vier oder fünf haben schon eine Genehmigung. Oder der Privatsektor - und dieses Thema steht wieder in direkter Verbindung zur effizienten Verwaltung. Eine schlechte Verwaltung behindert Privatinvestitionen.

      STANDARD: Glauben Sie, dass eine wirtschaftliche Entwicklung des Landes ohne eine politische überhaupt möglich ist? Nach Ihrem Amtsantritt im Sommer 2000 gab es Hoffnungen und Anzeichnen auch für eine politische Öffnung, man sprach bereits von einem Damaszener Frühling - aber er wurde abgebrochen.
      Assad: Ich sage Ihnen ganz ehrlich: Ein Entwicklungsprozess sollte auf einer Gesamtbasis stattfinden, er sollte wirtschaftlich, gesellschaftlich, politisch sein, auf allen Feldern. Aber ohne Zweifel kommt ein Bereich als erster, und welcher, hängt erstens davon ab, in welchem es leichter und deshalb schneller geht und zweitens, welcher für das Land dringender ist. Und ganz gewiss ist das größte Problem für jemanden, wenn er hungrig ist.

      Aber es ist nicht wahr, dass wir auf politischem Gebiet nichts erreicht hätten, wir haben Fortschritte gemacht, wenngleich langsamer. Jetzt haben wir private Zeitungen, die die Regierung und das System kritisieren. Und jede Entscheidung fällen wir nach einem breiten Dialog mit spezialisierten Institutionen und dem Parlament. Ob auf wirtschaftlichem oder politischen Gebiet, wir tun einen Schritt, dann schauen wir uns die Probleme an und dann machen wir den nächsten Schritt, ohne unser Gesellschaft, der Traditionen und Kultur sehr wichtig sind, zu beschädigen.

      STANDARD: Herr Präsident, wie sehen Sie Syrien und die Region in einer Generation oder länger, wird es Frieden geben?
      Assad: Ja. Der Frieden wird unter den jetzigen Umständen spät kommen, aber er kommt, denn er ist der normale Zustand, den alle Leute haben wollen und sollen. Krieg ist abnormal. Die Region muss zu ihrem normalen Leben zurückfinden. Jeder will in Frieden leben, niemand will Krieg außer ein paar Verrückten. Ja, ich bin optimistisch, weil ich die Menschen kenne.

      Wenn ein kleines Land Fehler macht, dann leiden die Nachbarn darunter, aber wenn eine Supermacht wie die USA Fehler macht, dann leidet die ganze Welt.

      Der Frieden wird kommen, denn er ist der normale Zustand, den alle Leute wollen, Krieg ist abnormal. Niemand will Krieg außer ein paar Verrückten.
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 14:29:09
      Beitrag Nr. 30 ()
      und was sagt uns diese tragödie???
      schnellstens auf technologien umsteigen, die diesen schwachsinnigen kampf um´s öl überflüssig machen.
      und nebenbei noch die ressource wasser ernster nehmen, mehr schützen und auch hier die technologien vorwärts bringen (abwasserreinigung, meerwasser zu süsswasser etc.)
      mannomann, warum kriegt es europa nicht in die reihe einfach mal´n paar milliarden in die regenerative-energien-entwicklung zusätzlich hineinzumpumpen?
      dann können die amis sich ihr öl an den hintern schmieren...
      wir leben in einer zeit, wo es technisch möglich ist, das alle menschen würdevoll leben können und was ist?
      WIR SIND EINFACH ZU BLÖÖÖDE!!! :cry:
      nichtsdestotrotz, ich glaube an die zukunft...:D
      schönen montag noch (BEI DER LECKEREN SONNE!!!)

      EAVIER :D
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 14:35:19
      Beitrag Nr. 31 ()
      Eavier

      Die Brennstoffzellentechnologie ist mit Hochdruck an der Entwicklung. Es wäre wünschenswert, einen Durchbruch zu erzielen. Dann würden paradiesische Zustände herrschen. Politisch und wirtschaftlich.
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 14:36:30
      Beitrag Nr. 32 ()
      Straw: Syrien arbeitete mit Saddam Hussein zusammen 14:17:56
      Die syrische Regierung hat nach Angaben des britischen Außenministers Jack Straw in den vergangenen Monaten viel mit dem entmachteten irakischen Präsidenten Saddam Hussein zusammengearbeitet. "Es gibt jede Menge Beweise für eine Kooperation zwischen der syrischen Regierung und dem Saddam-Regime in den vergangenen Monaten", sagte Straw sagte vor Journalisten in Kuwait-Stadt.
      (Tagesschau Newsticker)

      Dass diese Verbrecher sich noch trauen das Wort "Beweise" überhaupt noch in den Mund zu nehmen, widert mich ehrlich gesagt an:mad: . Die müssen doch eigentlich wissen, dass denen nichts mehr geglaubt wird. Es sollte ihnen im halse stecken bleiben:mad:
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 14:39:19
      Beitrag Nr. 33 ()
      #18
      Gottseidank kosten Kriege wahnsinnig viel Geld. Sollten die USA vorhaben, dem mittleren Osten neuerdings aufzumischen, dann dürfte es gleich weitergehn, so kostet´s weniger

      ist doch egal was es kostet, mit dem Erdöl holt man die Kosten locker wieder rein, dass ist ja der Sinn des ganzen.


      Nicht unbedingt. Krieg ist so teuer, dass er selbst mit dem Öl kaum finanzierbar ist.

      Die Amerikaner sollen ruhig in Syrien und Iran usw. einmarschieren.
      Sie werden sich, wie Hitler, verzetteln.
      Die Deutschen hatten Polen mühelos eingenommen und wurden, vom Erfolg berauscht, größenwahnsinnig.

      Im selben Zustand sind die Amerikaner. Sie wollen den Nahen Osten "aufräumen", und werden sich, euphorisiert durch ihre anfänglichen Erfolge, ein Land nach dem anderen "vorknöpfen".

      Aber sie werden nicht in der Lage sein, Ruhe herzustellen.

      Sie werden auf Dauer Hunderttausende von Soldaten stationieren müssen. Es wird permanente Terroranschläge geben, die die Moral der Soldaten langsam zermürben.

      Die Kosten werden ins Uferlose steigen.

      Sie werden mit der Zeit den gesamten Rest der Welt gegen sich aufbringen, der langsam aber sicher erkennt, dass Amerika den Weltfrieden bedroht.
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 14:41:46
      Beitrag Nr. 34 ()
      @bofex,

      danke für dein beruhigendes Posting:( ;) . Wenn wir also den 3.WK hinter uns haben, wird alles besser:(

      Grüße
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 14:45:49
      Beitrag Nr. 35 ()
      #29 jawoll!!! :laugh:

      bin manchmal ein bisschen ungeduldig...

      nun werden bestimmt wieder einige mit dem argument kommen, dass wasserstoff aus wasser gewonnen werden muss und dies viel zu energieintensiv ist, dabei braucht bloss´n lächerlicher Teil der riesigen heisswüsten dieser erde sonnenmäßig angezapft werden und jut ist.

      ist wirklich so, wenn dieser durchbruch geschafft wird, dann kann man das wohl als die dritte industrierevolution bezeichnen...

      das traurige daran - threads wie "usa überfallen irak wegen dem öl" sind dann ohne jegliche postings :D :D

      EAVIER :D
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 14:46:32
      Beitrag Nr. 36 ()
      #32
      Gern geschehen.

      Es wird ja nicht allzulang dauern.

      Spätestens wenn das Öl verheizt ist, werden die Amis abziehen, also in 30-40 Jahren etwa...:D
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 14:47:17
      Beitrag Nr. 37 ()
      bofex

      Ziemlich einseitige Meinung. Wenn es den Amerikanern schlecht geht, werden wir miteinbezogen. Durch die Verflechtungen wären wir genauso betroffen.

      Die Amerikaner darf man kritisieren und ihre Absichten sind kritikwürdig, aber trotz allem müssen wir hoffen, das Dein Szenario nicht eintritt.
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 14:49:44
      Beitrag Nr. 38 ()
      #29

      Die Brennstoffzellentechnologie ist mit Hochdruck an der Entwicklung. Es wäre wünschenswert, einen Durchbruch zu erzielen. Dann würden paradiesische Zustände herrschen. Politisch und wirtschaftlich.

      dazu ist dieser Krieg ja da. Habe einen guten Artikel in der Wirtschaftswoche gelesen. 2 Hauptgründe für diesen Krieg:

      - Sicherung der weltweiten Erdölvorkommen bis ein Masseneinsatz der Brennstoffzelle möglich ist.

      - von den 80 Mrd Dollar "Kriegskosten" ist ein großter Teil für die Erforschung und Weiterentwicklung der "Brennstoffzellentechnik" vorgesehen. Da die Amerikaner die letzten Jahre gegenüber Europa und Japan geschlafen haben, wird nun der Wissenstransfer mit Dollar-Milliarden nach vorne gepeitscht. Deutsche und Japanische Firmen haben sich schon über die "Wettbewerbsverzerrung" beklagt, da so die Serienreife der Brennstoffzellentechnik in den USA viel früher zustande kommen wird als in D oder Japan, wo solche Summen von der privaten Wirtschaft einfach nicht aufgebracht werden können.

      Also ist dieser Krieg als nichts anderes zu sehen als ein Investitionsprogramm für die amerikanische Wirtschaft, welches auch einen technologischen Vorsprung in vielen Gebieten weiterhin sichern soll.
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 14:56:14
      Beitrag Nr. 39 ()
      KAUM ZU GLAUBEN!!!

      von den 80 Mrd Dollar "Kriegskosten" ist ein großter Teil für die Erforschung und Weiterentwicklung der "Brennstoffzellentechnik" vorgesehen.

      Wenn dem so ist, dann hätten die Amis lieber die kompletten 80 Milliarden Dollar in die Brennstoffzellentechnikerforschung stecken sollen.

      Hmmmmmmm!

      EAVIER :D
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 15:02:06
      Beitrag Nr. 40 ()
      #37

      nun knapp 2,3 Milliarden ist ne Menge Holz. Du darfst nicht vergessen, dass an diesem Kuchen noch andere Branchen mit beteiligt sind. Computerindustrie, etc. :D Die "Willigen" kriegen auch noch ein wenig und der Krieg kostet ja schließlich auch einiges. (mit Syrien wird` noch ein wenig teurer :) ) Frag mal die Forschungsabteilung von Daimer Chrysler ob sie auch gerne so einen Etat hätten :D:D
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 17:23:52
      Beitrag Nr. 41 ()
      Vor allem suchen die Amis nicht mal mehr nach einen triftigen Grund für einen Angriff.
      Im Irak wurden bis jetzt noch keine Chemiewaffen die ja der Kriegsgrund waren gefunden.

      Hauptgrund ist nun mal das Öl und die Juden, die Amerika kontriollieren.

      Und wenn Cheney, Papa Bush usw. nach wie vor dicke Prämien von Halliburton usw. bekommen kann man schnell wieder ein paar Soldaten Opfern und den nächsten Krieg anzetteln.
      :confused: :confused:
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 17:26:22
      Beitrag Nr. 42 ()
      #35 Dschingis_Khan

      Ich hoffe ebenfalls, dass dieses Szenario nicht eintritt.

      Aber lies dir mal durch, was die Vordenker in den neokonservativen Think-Tanks so schreiben.

      Das sind die Leute, welche die Politik der aktuellen Regierung bestimmen. Diese Leute sind "einseitig",
      und zwar krass.

      zum Beispiel:
      http://www.aei.org
      http://www.newamericancentury.org
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 17:30:06
      Beitrag Nr. 43 ()
      Puhhh, noch mal Schwein gehabt. Nur Sanktionen. Das heißt ein bisschen bomben, und dann erstmal 12 Jahre Ruhe.:)

      USA drohen Syrien mit Sanktionen 16:53:44
      Die USA haben Syrien wegen dessen angeblicher Unterstützung der irakischen Regierung mit wirtschaftlichen oder diplomatischen Sanktionen gedroht. Washington werde entsprechende Maßnahmen gegen Syrien prüfen, sagte Außenminister Colin Powell in Washington.
      (Tagesschau Newsticker)
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 21:43:56
      Beitrag Nr. 44 ()
      aktuelle Zusammenfassung der Lage "Syrien":
      (FAZ.NET)

      Naher Osten
      Washington: Syrien ist ein Schurkenstaat

      14. April 2003 Die USA haben Syrien als „Schurkenstaat“ bezeichnet und prüfen diplomatische und wirtschaftliche Schritte gegen das Nachbarland des Iraks. „Syrien ist in der Tat ein Schurkenstaat“, sagte der Sprecher von US-Präsident George W. Bush, Ari Fleischer, am Montag. Es gebe Erkenntnisse des Geheimdienstes CIA, dass Syrien Chemiewaffen besitze, so Fleischer.

      Auch Pentagon-Chef Donald Rumsfeld erklärte, es lägen Informationen über syrische C-Waffen-Tests in den vergangenen 12 bis 15 Monaten vor. Wie zuvor Präsident George W. Bush, Rumsfeld und Außenminister Colin Powell forderte auch Fleischer Syrien dazu auf, Mitgliedern des irakischen Regimes keine Zuflucht zu gewähren und Terroristen nicht länger zu unterstützen.

      Die Führung in Damaskus müsse „ernsthaft darüber nachdenken, welche Rolle Syrien künftig auf der Welt einnehmen will“, sagte Fleischer. Auf die Frage, ob Syrien das nächste Land auf der amerikanischen „Zielliste“ sei, antwortete Fleischer: „Ich kann Ihnen sagen, wer der nächste auf der Zielliste ist: der Irak. Wir haben unsere Militäraktion dort noch nicht beendet, und der Wiederaufbau steht an. Das ist unser nächstes Ziel.“

      „Wir prüfen Maßnahmen“

      Die Vereinigten Staaten erwägen nach Angaben von Außenminister Colin Powell, gegen Syrien diplomatische und wirtschaftliche Schritte einzuleiten. „In Bezug auf Syrien werden wir natürlich mögliche Maßnahmen diplomatischer, wirtschaftlicher oder anderer Art prüfen, wenn wir voranschreiten“, sagte Powell am Montag.

      „Im Lichte dieser neuen Umgebung sollten sie (Syrien) ihr Vorgehen und ihr Verhalten prüfen, nicht nur in Bezug darauf, wer Zuflucht in Syrien erhält, und auf Massenvernichtungswaffen, sondern insbesondere auf die Unterstützung von Terroristen“, fügte Powell hinzu.
      In den vergangenen Tagen hatte sich der Ton Amerikas gegenüber Syrien verschärft.

      Warnungen

      Der amerikanische Präsident George W. Bush und Außenminister Colin Powell haben Syrien mehrfach davor gewarnt, geflohenen Angehörigen des irakischen Regimes Zuflucht zu gewähren. „Wir fordern Syrien dringend auf, keinem Mitglied der Baath-Partei, der Saddam-Familie oder Generälen Zuflucht zu gewähren“, sagte Bush. „Es wäre sehr unklug, wenn Syrien plötzlich zu einem sicheren Hafen für alle diese Leute würde, die vor Gericht gehören und versuchen, aus Bagdad herauszukommen“, sagte auch sein Chefdiplomat Powell.

      Der Außenminister fügte hinzu, Damaskus gebe seit langer Zeit Anlass zur Sorge und unterstütze seit Jahren den Terrorismus. „Wir sind besorgt darüber, dass seit Jahren Material über Syrien zum irakischen Regime gelangt ist.“ Der Chef des amerikanischen Zentralkommandos in Qatar, Tommy Franks, schloss sich der scharfen Kritik seiner Regierung an Syrien an. In Irak würden „Söldner“ aus Syrien „und einigen anderen Ländern“ im Kampf gegen die Alliierten eingesetzt. Kämpfer aus diesen Ländern seien „gefunden und identifiziert“ worden. „Sie sind in den vergangenen Monaten nach Irak gekommen, um Selbstmordanschläge auszuführen oder in kleine Gefechte einzutreten.“

      Israelischer Verteidigungsminister warnt Syrien

      Auch der israelische Verteidigungsminister Schaul Mofas hat Syrien kritisiert. Er forderte die Regierung in Damaskus auf, die Führer palästinensischer Extremistengruppen auszuweisen. Syrien müsse überdies die Bedrohung Israels durch die libanesische Hizbullah-Miliz beenden. Mofas sagte am Montag im israelischen Armeesender, man müsse die Entwicklung in der Region sorgfältig beobachten. Die amerikanische Regierung habe Damaskus „eine gelbe Karte gezeigt“.

      Präsident Bush hatte am Sonntag in Washington gesagt, die Vereinigten Staaten vermuteten Massenichtungswaffen in Syrien. Auf die Frage von Journalisten, ob die Vorwürfe gegen Syrien zu einem Krieg führen könnten, sagte Bush: „Wir sind nun hier im Irak. Und als zweiten Punkt erwarten wir Zusammenarbeit von Syrien. Und ich bin zuversichtlich, dass wir Zusammenarbeit erhalten. Syrien muss mit den Vereinigten Staaten und unseren Koalitionspartnern kooperieren und darf keinem Mitglied der (irakischen) Baath-Partei, des Militärs und anderen Personen, die zur Verantwortung gezogen werden müssen, Zuflucht gewähren", sagte Bush. Der amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sagte, sollte sich Saddam Hussein in Syrien aufhalten, würde das Land „einen noch größeren Fehler“ begangen haben. „Die (syrische) Regierung macht eine Menge böser Fehler", sagte Rumsfeld.

      Irakische Waffenexperten in Syrien?

      Rumsfeld hatte Syrien in der vergangenen Woche vorgeworfen, höher gestellten Irakern und ihren Familien bei der Flucht zu helfen und die Warnungen der Vereinigten Staaten vor einer Unterstützung des irakischen Regimes bewusst zu ignorieren. Dagegen bescheinigte der stellvertretende amerikanische Außenminister Richard Armitage der Regierung in Damaskus, sie habe auf die Washingtons Forderungen reagiert, das Regime von Saddam Hussein nicht zu unterstützen.

      Nach Informationen der „Washington Times“ sind mehrere führende irakische Waffenexperten nach Syrien geflohen, um von dort möglicherweise nach Frankreich weiterzureisen. Unter ihnen befänden sich Huda Sali Nahdi Ammasch, die den Spitznamen „Dr. Anthrax“ habe, und Rihab Taha, beides Top-Wissenschaftlerinnen des biologischen Waffenprogramms, berichtete das Blatt. Ammasch steht auf der Liste der 55 von den Alliierten meistgesuchten Spitzenkräfte.

      Arabische Liga warnt

      Syrien wies den Vorwurf zurück, es habe die irakische Führung unterstützt. Und auch die Vermutung, dass Massenvernichtungswaffen aus Irak im Land gelagert werden, die vor den Alliierten versteckt werden sollten, sei „haltlos“, sagte der syrische Außenminister Faruk el Schara in Damaskus. Dies gelte auch für den Vorwurf, dass Syrien Militärmaterial nach Irak geliefert haben soll. Damaskus habe seine Grenze zum Nachbarland Irak inzwischen geschlossen.

      Der syrische Präsident Baschar el-Assad hat offen erklärt, er fürchte, dass sein Land zum Opfer der amerikanischen Pläne werden könne, wenn Washington die „gesamte nahöstliche Region neu ordnen will“. Assad verwies darauf, dass die Amerikaner offenbar „ihren Weg von Bagdad nach Jerusalem gehen wollen, um den Palästinenserkonflikt zu lösen“. Auch der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Mussa, warnte Amerika davor, das explosive politische Klima in der Region durch unbedachte Anschuldigungen gegen Syrien weiter anzuheizen. An der Westgrenze des Irak zu Syrien zogen die Amerikaner nach Aussagen der Geheimdienste „Panzerknacker“ A-10 Thunderbolt, schwere Panzer M1 „Abrams“, Kampfhubschrauber AH-64D „Apache“ und umfangreiche Bomben-Arsenale zusammen.

      Straw : Syrien ist nicht das nächste Angriffsziel

      Nach den Worten des britischen Außenministers Jack Straw haben Washington und London nicht die Absicht, nach Irak auch das Nachbarland Syrien anzugreifen. Großbritannien habe klar gemacht, dass Syrien nicht als nächstes auf der Liste möglicher Angriffsziele stehe, sagte Straw am Montag in Bahrain beim Auftakt seiner Reise durch die Golfregion. Eine derartige Liste gebe es überhaupt nicht.

      Straw fügte an, er sei nicht sicher, ob Syrien Chemiewaffen entwickelt. Weitere Gespräche mit der Regierung in Damaskus seien erforderlich.
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 09:45:12
      Beitrag Nr. 45 ()
      zu dem Artikel unter
      #42

      Der Hammer ist eigentlich, daß sich Israel so ziemlich alles erlauben kann.
      Ausserdem verfügen sie über wesentlich mehr ABC-Waffen als Syrien. Blos hier regt sich keiner auf.

      :mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 13:01:26
      Beitrag Nr. 46 ()
      Türkei sieht keine Beweise für syrische Massenvernichtungswaffen 11:53:23
      Die Türkei hat laut Außenminister Abdullah Gül keinerlei Beweise, dass Syrien über Massenvernichtungswaffen verfügt. Möglicherweise verfügten die USA über solche Beweise, sagte Gül in Luxemburg zu entsprechenden Behauptungen der USA. Es gebe einschlägige UN-Resolutionen, die die Vernichtung solcher Waffen in der ganzen Region forderten.
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 15:41:24
      Beitrag Nr. 47 ()
      (FAZ.NET)
      Syrien
      „Die Stimmung hier war immer antiamerikanisch“

      15. April 2003 Das rote Tuch mit Hammer und Sichel hat Rim bei jeder Demonstration dabei. Auch ihr Bruder Ali hat sich das kommunistische Symbol um den Oberarm gebunden. Wie viele andere Jugendliche in Damaskus geht die 24-Jährige mit ihren Freunden seit Wochen auf die Straße, um gegen die „US-Aggression“ im Irak zu demonstrieren.

      Nach dem Sturz Saddam Husseins marschieren sie weiter - nunmehr gegen die amerikanische Besatzung im Nachbarland. Zwar gehen bei jedem Marsch amerikanische und israelische Flaggen in Flammen auf. Aber zwischen Aleppo und Damaskus ist es friedlich geblieben.

      Dass Hammer und Sichel, Che Guevara-Poster und islamische Parolen nebeneinander hergetragen werden, findet Rim nicht ungewöhnlich. „Nur der Westen glaubt immer, dass alle Araber islamische Fundamentalisten sind und wir alle Terroristen.“ Und angesichts des wachsenden Drucks der Vereinigten Staaten auf den irakischen Nachbarn Syrien hat sich in den Straßen der Hauptstadt Damaskus so etwas wie Trotz, aber auch Skepsis breit gemacht.

      „Kein Hass gegen die Israelis“

      Im Radio werden weiterhin englischsprachige Hits aus dem Westen gespielt. In den großen Kinos laufen die üblichen Action-Streifen aus Hollywood. Doch der 64-jährige Volkswirt Ali Saleh, der mehrere Jahre in Deutschland gelebt hat, meint: „Die Stimmung hier in Syrien war immer antiamerikanisch“. Saleh, der die zentrale Demonstration im modernen Zentrum der Stadt jeweils donnerstags mitorganisiert, sieht die Wurzel des Antiamerikanismus im Dauerkonflikt zwischen Palästinensern und dem von Washington unterstützten Israel. „Als Volk sind wir sehr gutmütig und gastfreundlich“, meint Saleh. „Auch gegenüber den Israelis als Menschen empfinden wir keinen Hass, aber auf jeden Fall gegen die amerikanische Regierung.“

      Der syrische Philosoph und Zeitkritiker Sadik Al-Azm malt ein düsteres außenpolitisches Szenario an die Wand. „Wenn die neue Regierung im Irak Frieden mit Israel schließt, würde das das Leben für Syrien sehr schwierig machen. Dann könnte eine Achse entstehen: Qatar, Kuwait, Irak, Jordanien, Israel.“ Andere sprechen von der Zange eines besetzten Irak und besetzter palästinensischer Gebiete, in der sich Syrien nun befindet. „Ich glaube, Syrien ist in großer Gefahr“, sagt eine oppositionelle Journalistin von der Zeitung „Tischrin“. „Unser Regime hier ist nicht sehr stark.“ Und sie fügt hinzu: „Alles ist jetzt offen.“

      Neue Rolle gesucht

      Besonders fürchtet sie ein Erstarken der Islamisten, die Syrien seit Jahrzehnten in Schach gehalten hat. Al-Azm hält die Sorge für übertrieben. „Die Furcht vor einem Islamismus wird nur vorgeschoben, um das Regime hier unverändert zu lassen“, meint er. Ein führender Oppositioneller, der ungenannt bleiben möchte, ist überzeugt: „Nach dem Zusammenbruch des Irak muss sich Syrien jetzt neu definieren.“

      Doch statt wirtschaftliche und politische Reformen zu wagen, werde sich Präsident Baschar el Assad in eine Rhetorik des arabischen Nationalismus flüchten. Mit dem Irak sei außerdem ein wichtiger Wirtschaftsraum für Syrien zusammengebrochen. „Jetzt versiegen die Finanzquellen unseres Regimes“, meint der Oppositionelle.

      „Eine der häufigsten Fragen, die die Menschen mir stellen, ist: Kommt Syrien bald als nächstes dran?“, sagt Nathan Musselman (25). Er gehört zu den wenigen amerikanischen Studenten, die an der Universität in Damaskus Arabisch lernen.
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 15:42:34
      Beitrag Nr. 48 ()
      Washington und London verstärken Druck auf Syrien 15:06:37
      (Tagesschau NewsTicker)
      Die USA und Großbritannien haben ihren Druck auf Iraks Nachbarstaat Syrien weiter verstärkt. Der britische Außenminister Jack Straw forderte bei seinem Besuch in Katar, die syrische Regierung müsse "einige wichtige Fragen" beantworten - darunter auch die "der chemischen Waffen". Vor allem aber müsse die Regierung in Damaskus Rede und Anwort stehen, ob sie geflohene Mitglieder der irakischen Regierung bei sich aufgenommen habe.
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 17:10:03
      Beitrag Nr. 49 ()
      (FAZ.NET)
      Madrid: Syrien hat keine C-Waffen

      Syrien hat den Vorwurf der amerikanischen Regierung als Beleidigung zurückgewiesen, das Land verfüge über Chemiewaffen und biete regierungstreuen Irakern Unterschlupf. „Sie erpressen unser Land“, sagte Syriens Botschafter in Spanien, Mohsen Bilal, am Dienstag. Die Vereinigten Staaten wollten nun nach der Einnahme Iraks Israel zum mächtigsten Staat der Region machen. „Es beleidigt mein Land, es beleidigt ein Land, das ein Mitglied des UN-Sicherheitsrats ist und es beleidigt ein friedfertiges Land, das für einen bleibenden Frieden im Nahen Osten arbeitet und kämpft", sagte Bilal dem spanischen Hörfunksender Cadena Ser. „Wir weisen diesen Vorwurf kategorisch zurück, weil er haltlos ist.“

      Nach Ansicht Spaniens gibt es keinerlei Pläne für eine Militärintervention gegen Syrien. Madrid würde einen solchen Schritt auch nicht unterstützen, sagte Vizeregierungschef Mariano Rajoy am Dienstag in der spanischen Hauptstadt. Auch habe Spanien keine Anhaltspunkte dafür, dass Syrien im Besitz chemischer Waffen sei, erklärte Rajoy in einem Rundfunkinterview. George W. Bush hatte den spanischen Regierungschef José María Aznar am Montag in dem Streit mit Syrien um diplomatische Unterstützung gebeten. Er solle sich dafür einsetzen, dass Syrien nicht zur Zufluchtstätte für „unerwünschte Elemente“ aus dem Irak werde.
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 17:12:48
      Beitrag Nr. 50 ()
      Sharon schließt sich Washingtons Drohungen an
      Israels strategische Position im Nahen Osten gilt nach Ende des Irak-Krieges als deutlich verbessert. Nun fordert auch Regierungschef Ariel Sharon einschneidende Maßnahmen gegen Syrien


      Foto: AP
      Jerusalem - Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon hat die US-Regierung aufgefordert, nach dem Krieg gegen den Irak massiven Druck auf Syrien auszuüben. Dies bedeute "nicht unbedingt, dass die USA Krieg führen müssen," es müssten jedoch "heftige" diplomatische und wirtschaftliche Maßnahmen ergriffen werden. Israel wisse, dass Syrien führenden Vertretern des Saddam-Regimes Asyl gewährt und am Vorabend des Konflikts Kriegsgerät aus dem Irak erhalten habe.


      Bereits am Montag hatten sich Israels Verteidigungsminister Schaul Mofas und Außenminister Silwan Schalom der Kritik Washingtons an Damaskus angeschlossen. Scharon forderte unter anderem, Syrien müsse die palästinensischen Extremistengruppen ausweisen, die zum Teil von Syrien aus den Aufstand in den autonomen Gebieten steuerten. Außerdem solle es die von Damaskus geduldete oder finanzierte Hisbollah-Miliz in Süd-Libanon entwaffnen.


      Die Äußerungen der israelischen Regierungsspitze wurden vom der palästinensischen Autonomiebehörde verurteilt. Die Erklärungen seien Teil eines "strategischen Plans für den Nahen Osten", hieß es.


      Die machtpolitische Position Israels im Nahen Osten gilt seit dem praktischen Ende des Krieges gegen den Irak als deutlich verbessert. "Die Ostfront, die Israel jahrelang bedrohte, existiert nach dem Sturz Saddams und dem Friedensabkommen mit Jordanien nicht länger", schrieb die israelische Tageszeitung "Maariv". Syrien sei wegen politischer Fehler seines Führers Baschir el Assad so unter politischen Druck geraten, dass es sich entweder den amerikanischen Forderungen unterwerfe, oder in den nächsten Jahren tiefgreifende Repressalien zu erwarten habe.


      Dies werde wiederum auch Auswirkungen auf die von Syrien unterstützte Hisbollah-Miliz im Süden Libanons haben, die Israel seit seinem Rückzug aus dem Grenzgebiet regelmäßig mit Kurzstreckenraketen beschießt. Mit den eingeleiteten Reformen in den Palästinensergebieten bahnen sich für Israel auch an dieser Front positive Veränderungen an.


      . WELT.DE/dpa
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 17:28:39
      Beitrag Nr. 51 ()
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 17:42:11
      Beitrag Nr. 52 ()
      #41
      Madrid: Syrien hat keine C-Waffen

      Ist doch wurscht.

      Ab morgen 4 Uhr wird zurückgeschossen! :D:D
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 21:48:03
      Beitrag Nr. 53 ()
      (FAZ.NET)
      Krieg am Golf
      Powell: Keine Kriegspläne gegen Syrien / Irak-Runde vertagt / 13-Punkte-Erklärung

      15. April 2003 Die Vereinigten Staaten sehen nach den Worten von Außenminister Colin Powell die Politik Irans und Syriens mit Sorge, haben aber keine Pläne, die beiden Länder anzugreifen.

      „Es gibt keine Liste, es gibt derzeit keinen Kriegsplan, um jemand anderen anzugreifen, sei es um deren Führung zu stürzen oder um demokratische Werte einzusetzen“, sagte Powell am Dienstag vor Journalisten. Washington habe allerdings sowohl Syrien als auch dem Iran seine Besorgnis mitgeteilt. Nach der Entmachtung von Iraks Präsident Saddam Hussein hatten die Vereinigten Staaten Syrien vorgeworfen, über Chemiewaffen zu verfügen und regierungstreuen Irakern Unterschlupf zu gewähren. Dies war von der Regierung in Damaskus als Beleidigung zurückgewiesen worden.
      Avatar
      schrieb am 16.04.03 11:18:21
      Beitrag Nr. 54 ()
      FAZ Printausgabe:

      Syrien: Natürlich haben wir keine Chemiewaffen
      "Dialog mit Amerika" / Damaskus vermutet israelischen Einfluß

      W.K. KAIRO, 15. April. Syrien wehrt sich gegen die abermaligen amerikanischen Vorwürfe. Ihr Land besitze "natürlich" keine chemischen Waffen, sagte die Sprecherin des Außenministeriums in Damaskus, Buthaina Schaaban, und warf den Amerikanern vor, schon seit Jahren über Massenvernichtungswaffen im Irak zu sprechen, ohne Beweise vorgelegt zu haben. Die biologischen, chemischen und nuklearen Massenvernichtungswaffen in der Region befänden sich in Israel, nicht in Syrien. Alle diese Beschuldigungen gegen Syrien hätten ihren Ursprung in Israel, dem "Hauptanstifter zur Untergrabung der syrisch-amerikanischen Beziehungen", sagte sie. Syrien wolle den Dialog mit den Vereinigten Staaten. Die Sprecherin bestritt den Vorwurf der Zusammenarbeit zwischen Damaskus und Bagdad und behauptete, Syrien habe nur die irakische Bevölkerung unterstützt, die unter dem Krieg gelitten habe.

      Da die Beschuldigungen gegen Syrien auch die Unterstützung der libanesischen Schiiten-Bewegung Hizbullah und die Beherbergung palästinensischer Organisationen einschließen, wird nicht nur in Syrien, sondern auch in anderen arabischen Ländern die Überzeugung gestärkt, daß die amerikanischen Beschuldigungen letzten Endes auf israelische Wünsche zurückgehen. Internationale Syrien-Beobachter hatten schon vor dem Irak-Krieg auf die sich abzeichnende veränderte Lage für Syrien hingewiesen. Eingekreist von amerikanischen Truppen und umgeben von amerikanischen Verbündeten, die wie Jordanien und die Türkei auch als Verbündete Israels angesehen werden, und unter verstärktem wirtschaftlichen Druck nach dem Ende der verbilligten irakischen Öleinfuhren könnte sich die syrische Führung zum Nachgeben gezwungen sehen, selbst wenn sie sich in ihren öffentlichen Erklärungen trotzig gebe.

      In den Monaten vor dem Irak-Krieg hatte die syrische Führung eine entschiedenere Haltung gegen den drohenden Militärschlag eingenommen als jedes andere arabische Regime und sich damit gerade in den Ländern kaum Freunde gemacht, die ihre Territorien den amerikanischen und britischen Truppen für ihren Angriff zur Verfügung gestellt hatten. Selbst als die Niederlage der Machthaber in Bagdad absehbar war, hatte der syrische Außenminister noch erklärt, es liege im Interesse Syriens, daß die "Invasoren" geschlagen würden, und den "heldenhaften" Widerstand der Iraker gepriesen. Staatspräsident Baschar al Assad hatte Ende März den Krieg verurteilt und in einem libanesischen Zeitungsinterview vorhergesagt, es werde im Nahen Osten so lange keinen Frieden gebe, wie Israel existiere.

      In arabischen Hauptstädten halten sich Gerüchte, nach denen der entmachtete Diktator Saddam Hussein höchstpersönlich Zuflucht in Syrien gefunden oder das Land als Durchgangsstation auf dem Weg in ein weiteres Land, genannt wurde Rußland, benutzt haben soll. Sicher ist, daß weder er noch ein anderer Angehöriger des gestürzten Bagdader Regimes öffentlich in Syrien in Erscheinung getreten ist.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.04.2003, Nr. 90 / Seite 2
      Avatar
      schrieb am 16.04.03 11:19:09
      Beitrag Nr. 55 ()
      FAZ Printausgabe:

      Angelpunkt Damaskus
      Was Blair mit Syrien vorhat / Von Bernhard Heimrich

      LONDON, 15. April. Nach dem Sieg im Irak wartet die Heimatfront auf den Großmut des Siegers. Aber nicht alle ungezogenen Hinterbänkler der Labour-Fraktion sind sicher. Einer sagte: "Tony Blair sollte Öl auf das Wasser gießen. Aber das Problem mit dem Mann ist, er denkt jetzt auch noch, er könne auf dem Wasser wandeln." Erste Gehversuche hat Blair in der parlamentarischen Fragestunde gewagt. Washington plane einen Angriff auf Syrien? "Ich habe den Vorzug, daß ich regelmäßig mit Präsident Bush spreche, und ich kann ihnen kategorisch sagen, das stimmt nicht." Aber Syrien entwickele vielleicht doch chemische Waffen? "Ich habe mit Präsident Assad gesprochen, und er hat mir versichert, das sei nicht der Fall; ich habe ihm eingeschärft, es sei wichtig, daß diese Versicherung auch stimmt." Aber nehme Damaskus nicht geflüchtete Iraker in Schutz? "Ich habe mit Präsident Assad gesprochen, und er hat mir gesagt, man werde jeden an der Grenze anhalten. Ich glaube, das tut man."

      Allerdings hat auch Tony Blair mit Syrien etwas im Sinn, aber es ist nicht Krieg. Präsident Assad junior hatte vor dem Antritt seines Erbes in Damaskus in London Medizin studiert und als Augenarzt gearbeitet. Auch seine Frau, Tochter einer in Großbritannien lebenden syrischen Familie, hatte er aus London heimgeholt. Blair hofft noch immer, auf dieser Basis lasse sich etwas bauen. Das ist der erste Grund für die Meinungsverschiedenheit mit Washington. In der Abscheu vor dem Regime im Irak waren London und Washington sich von Anfang an einig, doch Syrien ist ein anderer Fall. Präsident Bush möchte es behandeln wie einen "Schurkenstaat", Blair sähe es lieber als Angelpunkt, mit dessen Hilfe man die eingefahrene Nahost-Politik im Guten aus den Schienen hebeln könnte.

      Das wiederum führt zum Grund für den zweiten, eigentlich den ursprünglichen atlantischen Dissens: den Umgang mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt. London, dessen Macht begrenzt ist und das folglich mehr über politische Lösungen sinnt als über militärische, betrachtet das Syndrom mehr mit den Augen der arabischen Welt. Diese Einstellung stammt möglicherweise auch noch aus den Erfahrungen der Mandatszeit nach dem Ersten Weltkrieg. Washington dagegen, glaubt man hier, hat die israelische Brille auf. Gelegentlich murmelt man in London das Wort vom "Washingtoner Likud".

      Blair hat Assad regelrecht hofiert, um eine Veränderung zu fördern; doch ein Erfolgserlebnis hat sich bis jetzt nicht eingestellt. Bei einem Besuch des Premierministers in Damaskus hatte der junge Präsident den Gast während der abschließenden Pressekonferenz öffentlich zurechtgewiesen. Auch die jüngste Reise Assads nach London war zwar der erste Staatsbesuch aus Damaskus überhaupt, und er wurde mit einer Audienz bei der Königin gekrönt; doch eine Annäherung ist nicht deutlich geworden. Blair hofft offensichtlich immer noch, Assad werde einmal helfen, die erstarrte Politik der Region aufzubrechen. Das mag hochgemut naiv sein oder auch nicht. Aber die drohenden Worte aus Washington verraten, daß nicht mehr viel Zeit bleibt, das herauszubekommen.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.04.2003, Nr. 90 / Seite 2
      Avatar
      schrieb am 16.04.03 11:19:50
      Beitrag Nr. 56 ()
      FAZ Printausgabe:

      Aznar soll auf Assad einwirken

      wie. MADRID, 15. April. Auf Wunsch von Präsident Bush hat sich der spanische Ministerpräsident Aznar bereit erklärt, auf den syrischen Präsidenten Assad einzuwirken und ihm die "ernste Warnung" der Amerikaner zu übermitteln. Bush hatte Aznar in einem langen Telefongespräch über seine Besorgnis wegen der Einreise "unerwünschter Elemente" aus dem Irak nach Syrien unterrichtet. Aznar, der am Dienstag Polen besuchte und danach an dem EU-Gipfeltreffen in Athen teilnehmen wird, wollte sich mit Assad in Verbindung setzen. Außenministerin Ana Palacio hatte einige der jüngsten Aussagen amerikanischer Regierungsmitglieder über Syrien als "nicht hilfreich" und "wenig glücklich" kritisiert. Spanien hat von allen europäischen Ländern, welche die Vereinigten Staaten in der Irak-Auseinandersetzung unterstützten, die besten Beziehungen mit Syrien.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.04.2003, Nr. 90 / Seite 2
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 10:14:28
      Beitrag Nr. 57 ()
      Syrien
      Powell will nach Damaskus reisen

      17. April 2003 Der amerikanische Außenminister Colin Powell will nach eigenen Worten nach Damaskus reisen und dort mit dem syrischen Präsidenten Baschar al Assad über die jüngsten Spannungen zwischen beiden Ländern reden.

      Zwischen Washington und Damaskus gebe es zahlreiche diplomatische Kontakte, sagte Powell. Außerdem liefen Vermittlungen über Großbritannien, Frankreich und Spanien. Einzelheiten, wann er nach Syrien zu reisen gedenkt, nannte Powell nicht. Der syrische Botschafter in Washington, Rostom el Subi, begrüßte die mögliche diplomatische Mission. „Direkter Dialog ist besser als Anschuldigungen aus der Ferne“, sagte Subi.

      Vorwürfe gegen Syrien

      Die amerikanische Regierung wirft Syrien vor, Angehörige des entmachteten irakischen Regimes zu verstecken und den Terrorismus zu unterstützen sowie Massenvernichtungswaffen zu besitzen. Unter anderen soll sich der ehemalige Geheimdienst-Chef Faruk Hidschasi nach Damaskus abgesetzt haben.

      Syrien fühlt sich nach Angaben seines Präsidenten Baschar el Assad dem Kampf gegen den Terrorismus und der Stabilität im Nahen Osten verpflichtet. Assad habe dem spanischen Regierungschef José María Aznar in einem Telefonat zugesichert, sein Land werde nichts unternehmen, was dieser Stabilität schaden könne, berichtete der spanische Rundfunk.

      Syrischer UN-Resolutionsentwurf

      Syrien hat unterdessen im Weltsicherheitsrat einen Resolutionsentwurf eingebracht, der den Nahen Osten zu einer von Massenvernichtungswaffen freien Zone erklärt. Zugleich wies der syrische UN-Botschafter Michail Wehbe Vorwürfe der Vereinigten Staaten zurück, sein Land verfüge über chemische Waffen.

      Die Resolution ist gegen Israel gerichtet, das nach allgemeiner Einschätzung über Atomwaffen verfügt. Die Atommächte Russland, China und Pakistan erklärten, sie unterstützten prinzipiell den arabischen Vorschlag. Auch die Vereinigten Staaten zeigten sich grundsätzlich mit der Idee eines Nahen Ostens ohne Massenvernichtungswaffen einverstanden, erneuerten aber ihre Kritik an Syrien. Vermutlich wird am Donnerstag erstmals über den Resolutionsentwurf beraten.
      FAZ.NET
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 10:31:17
      Beitrag Nr. 58 ()
      Es geht hier nach meiner Meinung darum, Israles Nachbar-Staaten zu instabilisieren und zu schwächen. Ich bin ja mal gespannt, wann es soweit ist, daß sie Saudi Arabien auf dem "Kicker" haben.
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 17:21:32
      Beitrag Nr. 59 ()
      Golfstaaten unterstützen Syrien

      W.K. KAIRO, 16. April. Die arabischen Golfstaaten haben sich auf die Seite Syriens gestellt. Die Bedrohung Syriens solle aufhören, sagte der qatarische Außenminister, Scheich Hamad Bin Dschasim Al Thani, nach einer Sondersitzung der Außenminister des Golfkooperationsrates in der saudiarabischen Hauptstadt Riad. Syrien wolle keine Eskalation der Lage. Er befürwortete die Regelung von Problemen durch direkte Gespräche zwischen beiden Seiten. Die im Golfrat zusammengeschlossenen Staaten Saudi-Arabien sowie Kuweit, Bahrein, Qatar, die Vereinigten Arabischen Emirate und Oman verlangen nach den Worten des qatarischen Ministers außerdem, daß die Streitkräfte unter Führung der Vereinigten Staaten den Irak "so bald wie möglich" verlassen und die Kontrolle des Landes seiner Bevölkerung übertragen. Das Territorium Kuweits war die wichtigste Ausgangsbasis der Koalition im Irak-Krieg, während Qatar das Kommandozentrum beherbergt. Nach den Worten des qatarischen Ministers wird der Irak derzeit als besetztes Land angesehen. Er und seine Ministerkollegen hofften, daß es in einigen Wochen eine zivile Verwaltung der irakischen Bevölkerung geben werde, sagte er.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.04.2003, Nr. 91 / Seite 4
      Avatar
      schrieb am 18.04.03 11:11:22
      Beitrag Nr. 60 ()
      Diese amerikanische Heuchelei wird ja immer grotesker. Jeder weiss, dass Israel die Atombombe hat, aber ich habe noch nie ein Wort aus amerikanischen Munde dazu gehört. Irak durfte keine Massenvernichtungswaffen haben, da es durch die UN verboten worden war, aber im FAlle Syrien gibt es ja wohl keinen derartigen Beschluss. Was soll dann dieses ganze Rumgeschreie, die Amis sollen ihre eigenen Massenvernichtungswaffen vernichten, dann wären 50% von den Dingern weltweit verschwunden.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Der - KRIEG GEGEN SYRIEN - Thread