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    Carlos Castaneda - Thread - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.04.03 21:37:20 von
    neuester Beitrag 26.04.03 22:52:15 von
    Beiträge: 18
    ID: 725.591
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      schrieb am 26.04.03 21:37:20
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der Durchschnittsmensch versucht den Fluß seines Lebens zu lenken; ein Zauberer hingegen weiß, daß er selbst der Fluß ist.
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 21:39:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 21:46:46
      Beitrag Nr. 3 ()



      Gibt es einen Schriftsteller,
      der die 68er Zeit stärker beeinflußte als
      Carlos Castaneda?
      Er wurde von dem indianischen "Zauberer" Don Juan Matus unterrichtet,
      dem 27ten in seiner Linie.
      Jim Morrison verschlang Castanedas Bücher
      und gestattete sich in seinen Songs und Gedichten
      manche Remineszenz an den großen Wegbereiter
      des Schamanismus in der westlichen Weltanschauung.
      Wer denkt bei den berühmten Zeilen:
      before I sink into the big sleep
      I want to hear, I want to hear,
      the scream of the butterfly
      nicht an den "Ruf des Nachtfalters"?
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 21:53:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 21:56:53
      Beitrag Nr. 5 ()
      Leuchtende Wesen
      Nach Vorstellung der toltekischen Schamanen, die vor Jahrtausenden in Mexiko gelebt haben und aus denen die schamanische Linie von Don Juan und Carlos Castaneda hervorgegangen ist, besteht alles im Universum, den menschlichen Körper eingeschlossen, aus reiner Energie. Der menschliche Körper erscheint dem Schamanen, der ihn als Energie wahrnimmt (ein Vorgang der bei Castaneda als Sehen bezeichnet wird), wie ein gewaltiges leuchtendes Ei. Innerhalb dieses leuchtenden Eis befindet sich eine Stelle von noch größerer Leuchtkraft, die die Schamanen als Montagepunkt bezeichneten, weil sie feststellten, daß an dieser Stelle unsere Wahrnehmung der Welt zusammengesetzt oder montiert wird. Am Platz des Montagepunktes werden die Energiefasern des Menschen verknüpft mit der unvorstellbar großen Masse der Energiefasern des Universums und an diesen ausgerichtet. Das Resultat dieser Verknüpfung ist Wahrnehmung. Je nachdem, welche Energiefasern dabei genutzt werden, ergeben sich unterschiedliche Wahrnehmungen. Bewegt sich daher der Montagepunkt an eine andere Stelle, so führt das dazu, daß eine andere Welt in unserer Wahrnehmung erzeugt wird. Geringfügige Bewegungen des Montagepunktes lassen unsere Alltagswelt noch als solche bestehen, verändern sie jedoch in ihren Stimmungen und Nuancierungen. Werden die Bewegungen größer, so werden die zutage tretenden Phänomene immer fremdartiger, bis sich unsere altbekannte Welt schließlich komplett auflöst und ihr Platz von einer genauso umfassenden unbekannten neuen Welt eingenommen wird. Man kann sich den Montagepunkt also wie die Sendereinstellung eines universalen Radios vorstellen. (Leider hat jemand den Knopf versteckt und wir müssen auf ewig den Sender unserer Eltern hören!?) Im Falle des Radios werden nur Frequenzen empfangen, zu denen die Resonanzfrequenz der Antenne paßt. Alle anderen Frequenzen scheinen nicht zu existieren und doch ist der Äther voll von ihnen. Mit dem Montagepunkt verhält es sich genauso. Carlos Castaneda fragte Don Juan in Das Feuer von Innen, was geschehen würde, wenn er seinen Montagepunkt in Bewegung brächte, während er sich auf der Straße, mitten im Verkehrsgewimmel von Los Angeles befände. »Los Angeles wird verschwinden wie ein Windhauch [...] Aber du wirst bleiben. Das ist das Wunder, das ich dir zu erklären versuchte. [...]«

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      Avatar
      schrieb am 26.04.03 21:58:53
      Beitrag Nr. 6 ()
      Erweiterte Wahrnehmung
      Die Vorraussetzung zur kontrollierten Montagepunktbewegung ist ein hohes Maß an Energie. Da die Energie in einem leuchtenden Ei jedoch begrenzt ist und von außen keine hinzukommen kann, besteht die einzige Möglichkeit zur Energieerzeugung darin, die vorhandene Energie so umzugruppieren, daß sie für Manöver der Wahrnehmung frei wird. Die Schamanen stellten fest, daß der Großteil unserer Energie dabei draufgeht, ein Selbstbild von uns zu erzeugen - sei es nun vor uns selber oder vor anderen. Die dem entsprechende innere Haltung bezeichneten sie als eigene Wichtigkeit. Sie fanden jedoch, daß es keine Berechtigung für ein solches Gefühl gibt, in einem Leben, wo uns am Ende doch der Tod zur Strecke bringt, und beschlossen daher, die Energie, die sie zur Aufrechterhaltung ihrer eigenen Wichtigkeit gebrauchten, zu befreien, und für das Ziel der erweiterten Wahrnehmung zu verwenden.

      Um den Montagepunkt aus seiner Verankerung zu lösen, praktizierten die Schamanen Techniken, die sie als Nicht-Tun bezeichneten. Das Nicht-Tun ist der magische Schlüssel zu den Pforten der Wahrnehmung. Durch die Techniken des Nicht-Tuns ist es jedem, der das wünscht, möglich, das Wissen Carlos Castanedas nachzuprüfen, vorausgesetzt er verfügt über die notwendige Energie, um die Tür zu durchschreiten.

      Allerdings sollte man sich davor hüten, sofortige Erfolge zu erwarten. Der Ausgang des Menschen aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit hin zur freien Wahrnehmung der Zauberer ist ein langer und harter Weg. Und es ist der Weg, auf dem man sich der letzten einfachen und gnadenlosen Wahrheit stellen muß.

      Doch, wie Don Juan meinte: »Denk nur an die Wunder; das Wunder ist das einzige, worauf es ankommt. Wir sind lebende Wesen; wir müssen sterben und unser Bewußtsein aufgeben. Aber wenn wir nur ein Quentchen davon verändern könnten - welche Wunder müßten uns da erwarten! Welche Wunder!«
      Carlos Castaneda. Das Feuer von Innen
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 21:58:58
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich wusste es, El, Du bist auf einem Trip hängengeblieben, da gehts Dir so wie mir, Brother:laugh: ;) :) :)
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 22:03:11
      Beitrag Nr. 8 ()
      @eps, ich fange wieder an, ich versuche es nochmal das Naval zu durchbrechen (überschreiten, erkennen):kiss: :kiss: .
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 22:08:29
      Beitrag Nr. 9 ()
      Laut Castaneda ist alles, was wir in der Alltagswelt tun, das Tun eines sogenanntes Tuns. Man könnte eine Aufzählung beginnen mit etwa, das Tun des Essens, das Tun des Denkens, das Tun des Redens, das Tun des Schlafens, das Tun des Blickens, usf. In unserem normalen Verhaltensrepertoire verfügen wir über eine Vielzahl von Möglichkeiten des Tuns, jedoch erschöpft sich auch diese Liste irgendwann. So hat denn die deutsche Sprache lediglich eine endliche Anzahl von Verben, oder wenn dieser Ausflug in Ihre frühere Schulzeit gestattet ist, von Tu-Wörtern.

      Die Kontinuität unserer Alltagswelt läßt sich vor diesem Hintergrund verstehen als ein kontinuierlicher Fluß der Akte unserer Tuns. Wir sehen diese Welt (das Tun des Sehens) und interpretieren sie, wir denken über sie nach (das Tun des Denkens), wir sprechen über sie, alles in der Form der uns gewohnten Akte des Tuns. Wir halten die Welt aufrecht mit unserem Tun, denn die Welt, so wie sie in unserem Bewußtsein erscheint, erscheint dort nur kraft unseres stetigen Tuns.

      Wenn das Tun eines Tuns der Aufrechterhaltung der Alltagswelt dient, so ist ein Nicht-Tun sein naürlicher Gegenspieler. Ein Nicht-Tun ist ein fremdartiges Element, mit dem wir den gewohnten Fluß der Wahrnehmung unserer Alltagswelt unterbrechen wollen. Der Fluß der Wahrnehmung verhält sich dabei nicht unähnlich den natürlichen Flüssen. Der unterbrochene Fluß staut sich zurück, er sammelt Kraft, um schließlich über die Ufer zu treten. Das Land, welches er dabei erobert, ist wirkliches Neuland. Noch nie hatte der Fluß dieses Land gesehen. Der Horizont seiner Wahrnehmung war durch die Ufer seines (selbst gegrabenen) Flußbettes beschränkt.

      Das Nicht-Tun verändert unsere Wahrnehmung. Normalerweise glauben wir (natürlich ohne bewußt darüber nachzudenken), daß wenn die Wahrnehmung unserer gewohnten Welt aufhört, wir dann sterben würden. Die Übungen des Nicht-Tuns belehren uns jedoch eines besseren. Der Strom der Wahrnehmung reißt mitnichten ab, er sucht sich bloß neue Gebiete.
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 22:09:09
      Beitrag Nr. 10 ()
      tuma lieber die möhrchen:D
      mfg.wangert:cool:
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 22:13:19
      Beitrag Nr. 11 ()
      Die Rekapitulation des Lebens
      Die Rekapitulation ist eine Technik der Schamanen mittels derer sie in ihrem Leben verlorengegangene Energien zurückholen können. Das Vorgehen ist denkbar einfach. Man sitzt, laut Originalliteratur am besten an einem engen Ort, bequem und mit geradem Rücken. Die Füße sollten nicht durch Schuhwerk eingeengt sein. Man wählt ein Ereignis aus, aus dem man seine Energien zurückrufen möchte, und beginnt mit einem tiefen Einatmen, während man das Kinn von der Mitte zur linken Schulter wendet, und mit einem tiefen Ausatmen, während man es zur Brust zurücklaufen läßt. Dann vergegenwärtigt man sich die vergangene Situation bis man ihre Essenz erfaßt hat. Man sollte sich wieder genau so fühlen, wie in der damaligen Situation. Gelingt einem das nicht, so sollte man sich an den Details entlang hangeln, bis man das Bild komplett hat. Welche Personen waren da? Wie war mein Tag davor? Wie waren die anderen gestimmt? Welche Tageszeit war es, wo stand die Sonne? War das Fenster offen? Haben Vögel draußen gezwitschert? Welche Farbe hat der Teppich? Brennen Lampen? Gab es einen besonderen Geruch? Wie hat das Holz gerochen? Wie fühlte ich mich damals? Wenn man die Situation wiederbelebt hat, fängt man an mit entspannten und ruhigen Atemzügen die eigenen Energien einzuatmen und die fremden Energien zurückzugeben. Man läßt den Atem alles leerfegen, bis die Situation vollkommen neutral ist. Hilfreich ist es, bei den Atemzügen, den Kopf langsam von einer Seite zur anderen zu schwenken und wieder zurück. Beim Einatmen von rechts nach links und beim Ausatmen von links nach rechts oder umgekehrt. Beendet wird die Szene dann mit zwei Kopfdrehungen ohne Atemzüge, bei der die energetische Verbindung zu der Situation durchtrennt wird. Danach fällt der Kopf in entspannte Mittelhaltung zurück.

      Die energetische Verbindung kann unter Umständen sogar körperlich wahrgenommen werden als ein Kribbeln im Bauch und ein Energiefaserbündel, das von der Körpermitte ausgeht. Ebenso können die Bewegungen des Kopfes plötzlich sehr harmonisch werden. All dies geschieht, wenn der Energiekörper an der Rekapitulation mit teilnimmt.

      Für gewöhnlich ist die Rekapitulation in den Kreisen der Castanedageschädigten so etwas, wie der unliebsame Geigenunterricht in der Kindheit. Wenn du nicht Geige übst, darfst du nicht spielen gehen. Ohne Reka keine Freiheit. Zu einem guten Geiger braucht es aber mehr als nur ein äußeres Exerzieren. Und zu einem Krieger sowieso.

      Ich möchte daher eine weniger erfolgsorientierte Methode der Rekapitulation vorschlagen. Rekapitulieren Sie das, wozu Sie gerade Lust haben! Lassen Sie sich von Ihren Erinnerungen in vergangene Zeiten tragen. Sie werden erstaunt sein, welch neue Farbe Ihr Leben selbst durch wenige Minuten pro Tag einer so beseelten Rekapitulation annimmt. Denn die Reise durch Ihr Leben ist das eigentliche magische Moment der Rekapitulation. Mit jeder Erinnerung die Sie so rekapitulieren, holen Sie sich nicht nur irgendwelche Energiefäden zurück, sie atmen vielmehr die Essenz Ihres Lebens in sich ein. Sie fliegen durch Ihre ureigenste Zeit, und eine andere Zeit gibt es nicht. Das ist der abstrakte Flug.
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 22:18:24
      Beitrag Nr. 12 ()
      Dann keep on Überschreiting :laugh: and come to the doors of perception, brother:kiss: :)
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 22:19:21
      Beitrag Nr. 13 ()
      Die Lebensweise des Krieger
      In Reise nach Ixtlan beschreibt Carlos Castaneda die Lebensweise des Kriegers. Sie ist der Ansatz der Tolteken, einem schwachen, menschlichen Leben das zurückzugeben, wonach es verlangt - den unbeugsamen Willen, in der Vollkommenheit der Fülle und Reinheit des eigenen Gefühls zu leben. Ein Krieger ist von einer gewaltigen Rigorosität erfüllt, die ihn an sämtlichen Hindernissen vorbeibefördert. Er beherbergt eine Intensität des Gefühls, die ihn unstoppbar macht. Der Krieger hat eine einzige Mission die gleichzeitig seine Passion ist: Der Stimme seines Herzens zu folgen. Er würde mit dem Teufel selbst ringen und nicht seine Stärke, sondern die Reinheit seines Herzens machen ihn unverwundbar. Und wenn ihn doch sein Ende trifft? Ein Krieger stirbt im Kampf. Das ist sein Schicksal. Aber seine letzte Schlacht wird seinen Geist triumphieren lassen.

      Ich möchte Ihnen dringend raten, falls Sie es nicht sowieso schon getan haben, Reise nach Ixtlan zu lesen. Auf meisterliche Weise schildert Carlos Castaneda in diesem Buch das Konzept des Kriegers, jenes streitbaren Wesens, das in die Unendlichkeit eingeht. Noch nie in meinem Leben habe ich etwas von vergleichbarer Schönheit und Kraft gesehen. Die Idee, das eigene Leben zu einer Quelle der Kraft umzugestalten, ist vielleicht die einzige Obsession, welcher nicht der Mief des Persönlichen anhaftet. Zusehends begreife ich mehr und mehr, daß der Kriegergeist alles ist, was ein sterbendes Wesen, für sich beanspruchen kann. Ohne ihn sind wir wirklich nichts.

      Damit Sie einen kleinen Eindruck von der Lebensweise des Kriegers erhalten, werde ich Ihnen den ersten Punkt aus Reise nach Ixtlan kurz vorstellen, in der Form einer persönlichen Erfahrung. Weitere Punkte werden folgen:
      Die Welt anhalten (bzw. hier das Anhalten der Person)
      Nachdem eine Freundin von mir ihr erstes und bisher einziges Kind entbunden hatte, ging es ihr sehr schlecht. Das Kind entwickelte eine Lungenentzündung und mußte in die Kinderklinik verlegt werden. Bei ihr selbst bestand ernster Verdacht auf eine hochgradige Herzmuskelschwäche, da sie sich kreislaufbedingt kaum aufrecht halten konnte. Während sie auf der schmalen Trage lag, und auf den Transport in die Klinik für Innere Medizin wartete, trat ein Arzt an sie heran, und empfahl ihr das Ergebnis der Untersuchung vorausahnend: "Egal, was bei den Untersuchungen herauskommt, machen Sie das beste draus." Meine Freundin antwortete ihm, daß sie dies vorhätte, "allein schon des Kindes wegen". Der Arzt guckte sie kurz und gefühllos an: "Nein, für Sie selbst müssen Sie das tun." Eine endlose Sekunde verstrich bis sie ihre Lage erkannte und zu weinen anfing. Der Arzt strich ihr über den Oberarm und ging.

      Es ist hier unerheblich, was meine Freundin aus dieser Situation gemacht hat. In dem Moment begriff sie, daß sie für die pissige Lüge der leidenden Mutter, die sich nur um des Kindes Willen aufgeopfert hat, ihre Zukunft und die des Kindes zur Hölle gemacht hätte. Der Arzt hatte ihr eine Sekunde geschenkt; eine einzige Sekunde, um die Richtung ihres ganzen Lebens zu ändern.
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 22:19:58
      Beitrag Nr. 14 ()
      Vergesse nicht die algorithmische Nichtigkeitsphase!

      :look:
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 22:24:50
      Beitrag Nr. 15 ()
      @eps :kiss: :kiss: .
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 22:26:14
      Beitrag Nr. 16 ()
      Die Klarheit des Denkens kann so groß werden, daß wir den Platz der Vernunft erreichen. Es ist ein Witz, zu meinen, man wäre bereits vernünftig. Allerdings lacht man immer erst später über sich. :).
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 22:37:29
      Beitrag Nr. 17 ()
      Don Juan sagt zu Carlos Castaneda:

      Du nimmst dich zu ernst. Du bist in deinen Augen zu verdammt wichtig. Das muss sich ändern. Du bist so gottverflucht wichtig, dass du glaubst, das Recht zu haben, an allem Anstoß zu nehmen. Du bist so verdammt wichtig, dass du es dir leisten kannst, abzuhauen , wenn nicht alles so läuft, wie du willst. Mir scheint, du glaubst damit zu beweisen,
      Du beklagst dich, du hast dich dein Leben lang beklagt, weil du nicht die Verantwortung für deine Entscheidungen übernimmst.
      Es kommt nicht auf die Art der Entscheidung an, nichts ist ernster oder weniger ernst als das übrige. In einer Welt , wo der Tod der Jäger ist, gibt es keine kleinen oder großen Entscheidungen.

      Wir haben nur zwei Alternativen; entweder halten wir alles für gesichert und real, oder wir tun es nicht. Wenn wir das erstere tun, dann enden wir in tödlicher Langeweile an uns selbst und der Welt. Wenn wir das letztere tun und unsere persönliche Geschichte auslöschen, dann schaffen wir einen Nebel um uns her, einen sehr erregenden und geheimnisvollen Zustand, bei dem niemand weiß, wo der Hase hervorspringen wird.

      Es gibt keine Krankheiten, es gibt nur ein Sich-gehenlassen.

      Was du tun musst, wenn du ungeduldig bist, ist dies: Wende dich nach links und frage deinen Tod um Rat. Ungeheuer viel Belangloses fällt von dir ab, wenn dir dein Tod ein Zeichen gibt, wenn du einen Blick auf ihn werfen kannst, oder, wenn du einfach das Gefühl hast, dass dein Begleiter da ist und dich beobachtet.

      Unerreichbar sein bedeutet, dass man die Welt um einen her nur wohldosiert berührt. Man isst nicht fünf Wachteln, man isst nur eine. Man zerstört nicht die Pflanzen, um eine Barbecuegrube zu machen. Man setzt sich nicht der Kraft des Windes aus, wenn es nicht unumgänglich ist. Man benutzt und presst Menschen nicht aus, bis sie zu einem nichts schrumpfen, besonders nicht Menschen, die man liebt.

      Um ein Jäger zu sein, musst du die Routine deines Lebens unterbrechen. Du hast die Gewohnheiten der Tiere in der Wüste beobachtet. Sie fressen und trinken an bestimmten Plätzen, sie bauen an bestimmten Plätzen ihr Nest, sie hinterlassen auf bestimmte Art ihre Spuren. Tatsächlich kann ein guter Jäger alles, was sie tun vorhersehen oder rekonstruieren.
      wie ich dir schon sagte, verhältst du dich meiner Meinung nach wie diene Beute. Wir alle verhalten uns wie die Beute, der wir nachstellen. Das macht uns natürlich auch zur Beute für jemand oder etwas anderes. Nun muss ein Jäger, der dies weiß, sich bemühen, nicht mehr Beute zu sein.

      Mach dich für die Kraft erreichbar; befass dich mit deinen Träumen. Du nennst sie Träume, weil du keine Kraft besitzt. Ein Krieger, der Kraft sucht, nennt sie nicht Träume, er nennt sie Wirklichkeit. Das TRÄUMEN ist für einen Krieger wirklich, denn er kann darin gezielt handeln, er kann das eine wählen und das andere verwerfen, er kann aus einer Vielzahl von dingen diejenigen auswählen, die zu Kraft führen, er kann sie manipulieren und benutzen, während er in einem normalen Traum nicht gezielt handeln kann.

      TUN ist das, was den Stein zu einem Stein und den Busch zu einem Busch macht. TUN ist das, was dich zu dir selbst und mich zu mir selbst macht.
      Nimm diesen Stein zum Beispiel. Ihn anschauen ist TUN. Ihn sehen ist NICHT-TUN. Dieser Stein ist ein Stein durch all das, was du in Bezug auf ihn zu tun weißt. Die Welt ist die Welt, weil du weißt, welches TUN erforderlich ist, sie dazu zu machen. Würdest du sie nicht durch TUN zu dem machen, was sie ist, dann wäre die Welt anders. Um nun die Welt anzuhalten, musst
      Ich will dir sagen, worüber wir mit uns sprechen. Wir sprechen über unsere Welt. Tatsächlich halten wir unsere Welt mit unserem inneren Gespräch aufrecht. Die Welt ist so und so, bloß weil wir uns sagen, dass sie so und so ist. Wann immer wir aufhören, mit uns zu sprechen, ist die Welt stets so, wie sie sein sollte."
      die Zitate sind entnommen aus "Reise nach IXTLAN", Carlos Castaneda, Fischer Verlag (ein gutes Einstiegsbuch!)

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      Avatar
      schrieb am 26.04.03 22:52:15
      Beitrag Nr. 18 ()
      fortzetzung folgt,....... versuche gerade den Abgrund bzw. den Raum über und um meiner Tischplatte zu erforschen:rolleyes: :rolleyes: :p .

      gute nacht:kiss: .

      ElPondapasta:) .


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