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    Visionen der Nanotechnologie - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.05.03 17:00:27 von
    neuester Beitrag 27.05.03 18:21:49 von
    Beiträge: 5
    ID: 736.814
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      Avatar
      schrieb am 27.05.03 17:00:27
      Beitrag Nr. 1 ()
      Was können wir in den nächsten Jahrzehnten von der Nanotechnologie erwarten ?

      Da es in diesem Board um Visionen geht sei es erlaubt einmal etwas weiter in
      die Zukunft zu schauen. Sicher ist es schwierig, die aktuellen Forschungsergebnisse
      zu extrapolieren um auf marktreife Produkte zu schließen, wenn man aber davon
      ausgeht, daß die Gebiete auf denen momentan intensiv geforscht wird auch diejenigen
      sind, die als erste Produkte hervorbringen, dann würde ich folgende Prognose wagen:

      1. Materialforschung

      Bereits Stand der Technik sind neuartieg Oberflächen mit besonderen Eigenschaften.
      Genannt seien hier nur schmutzabweisende Fasern oder extrem harte aber leichte
      Verbindungen, die sich zum Beispiel durch die Verbindung von Metallen und
      Polymeren erzeugen lassen.

      Dennoch gibt es trotz aller Bemühungen noch kein vom Menschen geschaffenes Material,
      welches in der Lage ist sich selbst zu reparieren oder zu regenieren wie es zum
      Beispiel die menschliche Haut kann.

      Sollte es gelingen, solche Stoffe zu produzieren, dann wäre daraus hergestellte
      Kleidung in der Lage kleine Risse selbsttätig zu reparieren. Zelte aus diesem
      Material müssten nicht so häufig repariert werden, Maschinen bei denen solche
      Materialen zum einsatz kämen müssten seltener gewartet werden.

      2. Menschliche Ersatzteile

      Die heute von der Medizintechnik bereitgestellten menschlichen Ersatzteile decken
      nur ein winziges Spektrum ab. Während bei künstlichen Knochen und Gelenken bereits
      gute Erfolge erzielt worden sind gelingt der Ersatz weicher Organe wie Nieren oder
      Leber nicht.

      Trotz der Entschlüsselung des menschlichen Genoms versteht die Wissenschaft bis heute
      nicht genau wie die Vorgänge in einer Zelle ablaufen. Die Nanotechnologie wird im
      ersten Schritt bessere Einblicke in diese Abläufe ermöglichen und auf längere Sicht
      vielleicht dazu führen, daß diese Vorgängen künstlich gesteuert werden können.

      Das Ziel wäre die Züchtung menschlicher Organe ausserhalb des Körpers.

      3. Medizinische Diagnostik

      Heute werden medizinische Analysen von Körperflüssigkeiten mit großem Aufwand in
      Labors durchgeführt. Die benötigten Mengen von Blut sind relativ groß, die Zeit
      bis das Ergebnis vorliegt ist lang.

      Wäre die Diagnostik eines Großlabors in Form eines Wegwerf-Pocket-Tests verfügbar
      könnten Notärzte am Unfallort schneller und effizienter die richtigen Maßnahmen
      einleiten.

      Gelingen kann das durch die Integration molekularer Testeinheiten mit herkömmlicher
      Elektronik. Winzige Mengen Blut würden dann genügen eine ganze Reihe von Tests
      durchzuführen.

      Prognose

      Auf allen 3 Gebieten wird momentan intensiv geforscht und die ersten Ergebnisse sind
      bereits sichtbar. Bis zur industriellen Verwertung wird sicher noch einige Zeit ins
      Land gehen - dennoch erwarte ich die ersten Produkte noch in diesem Jahrzehnt.

      Viola
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 17:11:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      Welche interessanten Werte kannst du mir nennen?
      Danke.
      Gruss
      little bull
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 17:18:33
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo Little Bull,

      da ich in der Forschung tätig bin habe ich über die
      industriellen Vorhaben natürlich keinen vollständigen
      Überblick.

      In dem Bereich der medizinischen Diagnostik halte
      ich Nanogen für vielversprechend.

      Gruß
      Viola
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 17:57:52
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die grossen Pharmakonzerne forschen selbst mit. Zuschauen könnten sie sich auch nicht erlauben. Falls es dann mal eine kleinere Firma gelingt, einen Knaller zu bringen, dann dürfte es nicht lange dauern, bis sie übernommen wird. Aber rauszufinden, wie und wann, gelingt nur Insidern. Die Gefahr, wie beim Internetboom sich Aktien von Unternehmen zu kaufen, denen am Ende das Geld ausgeht, ist sehr gross.
      Frage an Viola:
      Ist denn an der Nanotechnologie alles so rosig, wie uns die Industrie erzählt, oder gibt`s auch dort die Büchse der Pandorra, die einmal geöffnet, uns Geister bringt, die wir gar nicht gerufen haben.
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 18:21:49
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo Cubitus,

      natürlich forschen die grossen Konzerne auch in diesen
      Bereichen. Nanogen hat zum Beispiel eine Kooperation
      mit Aventis. Ob deswegen eine Übernahme ansteht -
      keine Ahnung - Insider hin oder her.

      Allerdings kann ich den kleinen Firmen nur eine recht
      lang andauernde Selbständigkeit wünschen, da diese
      wesentlich flexibler agieren können als die
      Forschungsabteilungen großer Konzerne.

      Zu der Frage nach der Büchse der Pandora ...

      Das lässt sich so allgemein nicht beantworten, da die
      Nanotechnologie keine Technologie für sich ist, sondern
      eine Zusammenfassung der Anwendunsgebieter verschiedener
      Disziplinen auf kleinen Skalen.

      Wie immer wenn Neuland betreten wird muß man auch an die
      Gefahren denken - im Bereich der Gentechnik sind die
      Diskussionen ja gerade in vollem Gange.

      Meine Forschung versuche ich in erster Linie mit meinem
      Gewissen zu vereinbaren und überlasse die Ziehung weiterer
      Grenzen der Gesellschaft - in meinem Fall den USA.

      Gruß
      Viola


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