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    Ist die Situation im Irak gewollt? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.08.03 08:35:34 von
    neuester Beitrag 06.08.03 10:05:07 von
    Beiträge: 29
    ID: 761.293
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      Avatar
      schrieb am 05.08.03 08:35:34
      Beitrag Nr. 1 ()
      www.Freace.de


      Nachrichten, die man nicht überall findet.




      Wollen die USA den Widerstand?
      04.08.2003










      Wird der irakische Widerstand gegen die amerikanischen Besatzer von diesen sogar bewußt gefördert?

      Seit dem Einmarsch in den irak kommt es immer wieder zu Zwischenfällen, die dem irakischen Widerstand neue Rekruten in die Arme treiben dürften. Mal wird auf Demonstranten geschossen, ein anderes Mal ein hoher Geistlicher verhaftet, dann hunderttausende Soldaten von heute auf morgen entlassen und immer wieder werden Menschen anscheinend willkürlich verhaftet und unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangengehalten.

      Auch die weiterhin bestehenden schwerwiegenden Probleme bei der Strom- und Wasserversorgung tragen ebenso wie die nicht vorhandene öffentliche Sicherheit zum Unmut der irakischen Bevölkerung bei.

      Während praktisch täglich amerikanische Soldaten bei Angriffen getötet werden, ist dies bei den im Süden stationierten britischen Soldaten nicht einfach nur seltener, es ist die absolute Ausnahme.

      Über die Gründe hierfür wurde schon häufiger spekuliert. Oberflächlich betrachtet mag einer der Gründe sein, daß die Briten durch den Nordirlandkonflikt wesentlich mehr Erfahrungen darin haben, in einem besetzten Land die "Herzen zu gewinnen."

      Tatsächlich waren sie damit in Nordirland nie so erfolgreich, daß die IRA ihre Angriffe eingestellt hat. Darüber hinaus sollte es für die Amerikaner nicht zu schwierig sein, derart erfolgreiche Strategien zu kopieren.

      Dies ist aber nicht passiert, im Gegenteil.

      Es werden weiterhin Massenverhaftungen durchgeführt - offiziell handelt es sich bei den Verhafteten immer um Guerillas oder deren "Unterstützer". Sollten all diese Menschen tatsächlich im Widerstand aktiv gewesen sein, wäre dies zumindest ein Beleg dafür, daß dieser wesentlich mehr Mitglieder hat, als dies bisher durch die USA dargestellt wurde.

      Ebenso werden auch weiterhin Zivilisten von amerikanischen Soldaten erschossen. Am Samstag stand eine Frau "in der Nähe" von Personen, die eine Bombe von einer Brücke auf einen amerikanischen Konvoi geworfen hatten. Die Angreifer konnten entkommen, die Frau wurde erschossen.

      Am Sonntag wurde ein Mann getötet und sein Sohn verletzt, als Soldaten auf ihr Auto schossen. Der 75-jährige Bauer war von den Soldaten eines Kontrollpostens weggeschickt worden. Als er seine Auto wendete und wegfahren wollte, wurde das Fahrzeug beschossen.

      Allgemein kann das Verhalten der US-Soldaten im Irak nur als "Elephant im Porzellanladen" beschrieben werden. Frauen werden durchsucht, Häuser nachts gestürmt und anwesende Männer gefesselt und gezwungen, sich vor ihren Frauen auf den Boden zu legen, was Iraker als sehr demütigend empfinden. Es wird kaum Rücksicht auf religiöse oder andere Sitten genommen.

      Aber warum sollte all dies beabsichtigt sein, um den irakischen Widerstand aktiv zu halten, schließlich sind es doch amerikanische Soldaten, die getötet werden?

      Ohne den irakischen Widerstand dürfte es kaum Gründe für eine langfristige Leitung des Landes durch Amerikaner geben, was einen starken Kontrollverlust mit sich bringen würde. Auch wenn eine erste Regierung sicherlich nur eine amerikanische Marionettenregierung wäre, würde dies doch die Gefahr mit sich bringen, daß sie entweder kurzfristig umgestürzt oder zumindest in den nächsten Wahlen abgesetzt wird.

      Eine vom irakischen Volk frei gewählte Regierung wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit islamistisch, eine Entwicklung, von der die USA schon häufiger gesagt haben, daß sie sie unbedingt verhindern wollen.

      Eine eigenständige Regierung hätte auch wieder die Hoheit über das irakische Öl und die Währung, in der die Verkäufe abgerechnet werden. Auch könnte sie selbst über die Auftragsvergabe für Wiederaufbauprojekte entscheiden.

      Zwar sind schon Planungen für eine langjährige Militärpräsenz der USA in Basen im Irak angelaufen, eine militärische Intervention gegen eine gewählte Regierung würde aber weltpolitisch sicherlich schwierig zu argumentieren sein.

      Ein Beibehalten des momentanen Zustands der Unsicherheit andererseits sichert den USA die unbeschränkte Macht im Irak.

      Die These, daß der irakische Widerstand bewußt provoziert wird, ist sicherlich gewagt. Andererseits bietet sie zumindest eine logische Erklärung für das fortgesetzte Verhalten der US-Soldaten gegenüber dem irakischen Volk, das offensichtlich die Wut der Iraker weiter anheizt.
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 10:45:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      Der These widerspricht, dass auch britische und polnische
      Soldaten angegriffen wurden. Es gab nur noch keine Toten,
      wird aber bald welche geben.

      Die sinnlosen Übergriffe auf irakische Zivilisten sind mit
      der überbordenden Dummheit des amerikanischen Abschaumes
      zu erklären, der im Irak eingesetzt wurde. Diese Leute
      sind zur Armee gegangen, weil sie ansonsten chancenlos
      sind, für sich oder ihre Familien zu sorgen. Die Verzweif-
      lung über ihr verpfuschtes Leben und ihre stupide Angst
      vor dem Tod lassen sie nun an irakischen Zivilisten aus.

      Hubert Hunold
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 11:23:06
      Beitrag Nr. 3 ()
      @hocuspocus,

      zum Teil ist der Widerstand der Iraqer sicherlich provoziert. Schließlich braucht man ein Feindbild und die Rechtfertigung in der Heimat das der Job noch nicht getan ist. Aufgrund dieser "Gefahren" ,die der amerikanischen
      Bevölkerung als jedermanns persönlicher Gefahr verkauft wird,fällt es natürlich leichter weitere Gelder für
      Rüstung lockerzumachen.
      Nicht zu vergessen das Department of Homeland Security das aus diesen Gefahren an Bedeutung gewinnt, jedoch letztendlich nichts anderes ist als ein in einem freien Land der westlichen Welt noch nie dagewesener Bespitzelungsapparat, der an das KGB des kalten Krieges erinnert.
      Menschen in Angst lassen sich leichter in die gewünschte Richtung lenken. Washington wird dafür sorgen, daß diese Angst noch länger anhält.
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 13:07:28
      Beitrag Nr. 4 ()
      :laugh: :laugh: :laugh:

      Also, dunkle Mächte überall. :laugh: :laugh:

      Für die paranoiden deutschen Verschwörungstheoretiker, schüren die Amerikaner Unruhe und lassen ihre eigene Soldaten abschiessen, damit die US-Bevölkerung in Angst und Schrecken gehalten und mehr Geld für die US-Rüstungsindustrie locker gemacht wird.

      Diese Verschwörung sollte auch dazu dienen, im "Big Brother"-Stil die US-Bevölkerung in "die gewünschte Richtung" zu lenken.

      Ja, wenn die US-Regierung fähig ist, 3000 US-Bürger in den von der CIA eingefädelte Attentäten vom 11/9 umzubringen, dann ist sie bestimmt fähig, ganze Regimente der US-Armee umbringen zu lassen!!! ;) ;)

      In einem Land, in dem es so viele Leute gibt, die bereit sind, alles zu glauben, solange es in ihr antiamerikanisches oder antisemitisches Bild passt, wundert es nicht, daß Hitler und die nachfolgenden kommunistischen Diktatore ein so leichtes Spiel gehabt haben, das leichtgläubige Volk für ihre Sache zu gewinnen.

      Übrigens, zum Thema "Inszenierter Terrorismus", ihr solltet den Artikel über Andreas von Bülow und sein Buch "Die CIA und der 11. September" in der aktuellen "Spiegel"-Ausgabe lesen. Hier werden von Bülow und seine abstrusen Thesen erbarmungslos demontiert.

      Das antiamerikanische Magazin "Der Spiegel" erzählt vielen Blödsinn über die USA und ihre Ausßenpolitik, aber zumindest sind die "Spiegel"-Redakteure vernünftig genug, den Unsinn der Verschwörungstheorien zu erkennen.

      :D :D :cool: :cool:
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 13:15:14
      Beitrag Nr. 5 ()
      Grüß Dich, Hocuspocus!
      Schon wieder einen neuen Verschwörungsthread aufgemacht?
      Hast doch noch nicht mal die Fragen des alten beantwortet :D

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      Avatar
      schrieb am 05.08.03 13:33:56
      Beitrag Nr. 6 ()
      @spicault,

      ja, diese Regierung geht über Leichen, zur Befriedigung der
      Interessen derer, die diesen Mann auf den Präsidentenstuhl gehievt haben.
      Die Unfähigkeit von CIA und FBI vor und nach den Anschlägen
      vom 9/11, und später in der "Beweisfindung" für Massenvernichtungswaffen im Iraq, machen diese (noch)Theorie zu einem mehr als nachdenkenswerten Thema.
      Mich wundert das mittlerweile die deutsche Presse "weichspült", während man in den USA vermehrt kritische Stimmen und ein absinken der Glaubwürdigkeit der
      Bush-Administration feststellen kann.
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 14:30:13
      Beitrag Nr. 7 ()
      4: richtig ist: in dem Artikel wird Bülow demontiert- seine Thesen wie immer nicht.
      Du solltest aber vorsichtiger sein auf welche Artikel du verweist. Dominik Cziesche ist ein absoluter Beginner.

      @ quadratus: Grüß` dich! Du hast mir keine Fragen gestellt, ich habe Fragen gestellt die du noch nicht beantwortet hast.

      Die üblichen Diffamierungsmethoden versagen zusehends, je mehr Vernünftige Menschen sich mit dem Thema beschäftigen. Von daher werden die Spins zusehends nervös und versuchen ihre letzten Karten zu spielen. Das wird nicht funktionieren. Dieses Mal nicht mehr.
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 14:52:30
      Beitrag Nr. 8 ()
      In einem Land, in dem es so viele Leute gibt, die bereit sind, alles zu glauben, solange es in ihr antiamerikanisches oder antisemitisches Bild passt, wundert es nicht, daß Hitler und die nachfolgenden kommunistischen Diktatore ein so leichtes Spiel gehabt haben, das leichtgläubige Volk für ihre Sache zu gewinnen.



      Die Wirklichkeit ist genau andersrum.
      Setze einfach Bush ein, streiche die antis und nehme einen Katalysator, den das PNAC so sehnlichst gewünscht hat im September 2000, und schon hast du die wirkliche Welt am Wickel. ( Rebuilding Americas Defense )
      Ich traue mich kaum den Beweis anzutreten weil eigentlich jeder es mittlerweile begriffen hat und ich fürchte mich lächerlich zu machen. Und dich gleich mit.
      Aber bei dir geht es kaum noch, die besten Statements dazu lieferst du ja immer wieder selbst.
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 15:09:47
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ich bin auch dafür, dass man wieder die alten irakischen Gesetze anwendet!
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 15:18:00
      Beitrag Nr. 10 ()
      #8 Hocuspocus

      Das is alles Hocuspocus.

      :kiss: :kiss:
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 15:46:32
      Beitrag Nr. 11 ()
      #8

      Übrigens, diese Verschwörungstheorie erinnert mich an die Theorie, daß die Zionisten die wahren Schuldigen des Mords von den 6 Millionen europäischen Juden waren.

      Laut dieser Verschwörungtheorie brauchten die Zionisten die Judenverfolgung, um Palästina zu bevölkern und den Aufbau des jüdischen Staats zu beschleunigen.

      Für viele Deutschen sind die Amis jetzt so tückisch wie die Juden. Das sind Leute, die zu allem bereit sind, selbst dem Mord ihrer eigenen Landsleuten.

      Deutschland - das Land der Dichter und Denker? Pfui!!

      :( :( :(
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 15:53:17
      Beitrag Nr. 12 ()
      @spicault

      du beschimpfst uns als Antisemiten und schreibst selbst "antideutsch".
      Oder ist das weniger schlimm?:confused:
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 16:12:08
      Beitrag Nr. 13 ()
      11: mir ist ziemlich egal woran dein krankes Hirn dadurch erinnert wird. Ein Holocaustleugnen von mir wird es nicht geben. Und eine Ablenkung vom eigentlichen Thema auch nicht.
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 16:29:12
      Beitrag Nr. 14 ()
      12# und #13

      Die antisemitischen und die antiamerikanischen Verschwörungstheorien basieren auf der gleichen Paranoia, der gleichen Unfähigkeit zum kritischen Denken, und der gleichen menschlichen Dummheit.

      :p :p
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 16:30:49
      Beitrag Nr. 15 ()
      :laugh:


      eher basieren sie auf tatsächlichen Beobachtungen der Welt.

      Gib es auf spicault, wir wissen was du bist!
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 16:33:03
      Beitrag Nr. 16 ()
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 16:33:50
      Beitrag Nr. 17 ()
      #15

      Glaubst du denn auch an die antisemitischen Verschwörungstheorien?

      :eek: :eek:
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 16:36:14
      Beitrag Nr. 18 ()
      #16

      Wer versucht jetzt abzulenken?

      :rolleyes: :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 17:12:59
      Beitrag Nr. 19 ()
      Dunkle Mächte

      Der Ex-Minister Andreas von Bülow galt einst als Jungstar der SPD - als Galionsfigur von Verschwörungsfreaks hat er nun ein abstruses Buch zum 11. September geschrieben.

      In seinen besten Jahren wirkte Andreas von Bülow sehr zufrieden mit sich und der Welt. Ein wenig schaute er aus wie John F. Kennedy. Mit sehr amerikanischem Lächeln. Einer perfekt sitzenden Frisur. Blauen Augen. Tüchtig, clever, smart: So schien er sich zu sehen, so sahen ihn andere.


      Politiker Bülow (1980): Das einstige Wunderkind der SPD

      Damals, in den siebziger und achtziger Jahren, hätschelte die SPD ihren Jungstar, Kanzler Helmut Schmidt berief ihn 1980 zum Bundesforschungsminister. Heute aber erinnert sich die Partei nur ungern an ihr einstiges Wunderkind Andreas von Bülow.

      Denn seit er vor knapp einem Jahrzehnt aus der Spitzenpolitik ausstieg, hat sich Bülow, 66, vom Pragmatiker zum Verschwörungstheoretiker gewandelt, vom Stichwortgeber der "Tagesschau" zum scheinbar glaubwürdigsten Apologeten jener, die allerorten die Ränkespiele dunkler Mächte sehen. Seine Lieblingstheorie der vergangenen Monate: Die Anschläge vom 11. September seien keineswegs das Werk von Osama Bin Laden gewesen, sondern vermutlich eine skrupellose Intrige der US-Geheimdienste zur "Sicherung globaler amerikanischer Weltherrschaft".

      Ende voriger Woche erschien seine wilde Geschichte als Buch ("Die CIA und der 11. September. Internationaler Terror und die Rolle der Geheimdienste" ). Es gibt zwar schon mehrere Dutzend Konspirationsbeiträge zu den Terrorattacken. Doch anders als unbekannte Spökenkieker adelt der Ex-Minister geballten Unfug durch den Nimbus der Seriosität.

      Dass viele der selbst ernannten Sachbuchautoren in der Belletristik besser aufgehoben wären, scheint die Verlage nicht zu stören, schließlich geht es ums Geschäft. Allein der frühere "taz"-Redakteur Mathias Bröckers hat von seinem ersten Verschwörungsbuch zum 11. September bislang rund 100 000 Exemplare unters Volk gebracht, die Fortsetzung seiner Terror-Thesen kam vergangene Woche heraus.

      Publikum genug gibt es, schließlich hält es immerhin knapp ein Fünftel der Deutschen einer Forsa-Umfrage zufolge für möglich, dass die USA die Anschläge inszeniert haben könnten. Sie trauen US-Präsident George W. Bush alles zu, den etablierten Medien dagegen nichts. Die sind laut Bülow sowieso vom Geheimdienst unterwandert oder "gleichgeschaltet".

      "Es gibt einen unglaublichen Hunger nach Interpretation, und dieser Hunger wird in einer komplexen Welt, gerade auch nach dem 11. September, immer weniger gestillt", erklärt Heiner Keupp, Professor für Sozialpsychologie an der Uni München, den Erfolg der Theorien. Anlässe für Misstrauen hat die US-Regierung zudem genug geliefert: Spätestens seit der Irak-Feldzug mit Unwahrheiten über Massenvernichtungswaffen begann und Washington immer wieder Pläne über gezielte Desinformation der Medien wälzt, scheint vielen alles möglich. Nur: Bülow war in seinem früheren Leben alles andere als ein Paranoiker. Er galt als pragmatisch, professionell, "sachlichen Argumenten immer zugänglich", so sein früherer Staatssekretär Erwin Stahl. Gerade deshalb stieg der promovierte Jurist als Smart Guy der deutschen Sozialdemokratie schneller auf als andere.

      Mit 23 kam er in die SPD; mit 32 in den Bundestag, mit 39 war er Staatssekretär im Verteidigungsministerium und mit 43 einer der jüngsten Minister im Kabinett von Helmut Schmidt. Ein "Macher", befand die "Zeit" damals. Links? Rechts? Der Pragmatiker scheute selbst in ideologischen Zeiten Ideologien. Er plädierte für Kernenergie, als die höchst umstritten war, für Rüstungsabbau, als Kalte Krieger regierten, und für Mikrotechnologie, als viele die noch für einen Jobkiller hielten.

      Doch Anfang der neunziger Jahre schien seine Karriere zu stocken, und vermutlich da muss er begonnen haben abzudriften. Damals fungierte Bülow als SPD-Obmann in einem Bundestagsuntersuchungsausschuss, der die Verbindungen des DDR-Devisenhändlers Alexander Schalck-Golodkowski durchleuchten sollte. Ein damals inhaftierter Zeuge wandte sich an ihn und prahlte mit angeblichem Insiderwissen aus dem Reich der Geheimdienste. "Wir erkannten recht schnell, dass das alles nicht stimmen konnte", erinnert sich sein Ausschuss-Kollege, der SPD-Politiker Volker Neumann.

      Bülow aber schien den abenteuerlichen Berichten mehr abzugewinnen, er übernahm als Anwalt sogar das Mandat des Mannes. Sein Zeuge bot eine Buddel-Expedition nach Schweden an, um Beweise aus mysteriösen Erdlöchern zu finden. Ausschussmitglieder schüttelten da nur den Kopf.



      Anschlag auf das Pentagon: Größter Fake aller Zeiten?

      Am Ende der Legislaturperiode, 1994, stieg Bülow aus der Politik aus - und begann kurz darauf mit der Gespensterjagd. Er beklagte sich nun, im Schalck-Ausschuss habe er viel über die Stasi gehört, aber kaum etwas über die ebenso dunklen Machenschaften westlicher Geheimdienste.

      1998 veröffentlichte er sein erstes einschlägiges Buch über angebliche dunkle Geschäfte der Dienste mit Rauschgiftbaronen und Terroristen - Schmöker-Stoff auf James-Bond-Niveau. Was er nun zum 11. September nachlegt, ist ebenso abstrus, aber raffiniert angerichtet. 270 Seiten voller Konjunktive: hätte, könnte, sollte - aber vielleicht war alles auch ganz anders.

      Geheimdienste sind für so etwas ein praktisches Sujet, weil sie prinzipiell auch den größten Blödsinn nicht dementieren. Und so kann Bülow völlig furchtlos phantasieren.

      Die aus Hamburg kommenden Attentäter, so schreibt er etwa, seien nach Angabe von Hochschullehrern, Vermietern und Arbeitgebern gar nicht radikale Muslime gewesen. Blanker Unsinn, etliche Zeugen erinnern sich deutlich an die extrem fundamentalistische Lebensweise der Studenten. Auch Bülows Behauptung, 7 der 19 Entführer seien noch am Leben, entspringt der Phantasie. Und dass Todespilot Mohammed Atta nach den Anschlägen seinen Vater angerufen haben soll, wie Bülow verbreitet, ist selbst innerhalb seines Konstruktes unsinnig: Oder hätten dunkle Geheimdienstmächte, die Atta angeblich verschwinden ließen, ihn noch telefonieren lassen?

      Allein mehr als 20 Seiten widmet Bülow der Vermutung, das World Trade Center sei vielleicht zusätzlich gesprengt worden, gut viereinhalb Seiten befassen sich mit der These, ins Pentagon sei an jenem Dienstagmorgen gar kein Flugzeug gestürzt. Und die vielen Zeugen dafür? "Da weiß man nicht", orakelt Bülow, "wer das ist."

      Elegant nutzt er sogar eindeutige Spuren in Richtung al-Qaida, um seine These zu stützen - der Trick: Wenn Beweise nahezu perfekt seien, müssten sie ja wohl gefälscht worden sein. Todespilot Mohammed Atta etwa mailte schon aus Deutschland Flugschulen an. Er trainierte mit seinen Freunden in Terrorcamps. Er lauschte mit ihnen in Moscheen blutrünstigen Predigten; von der Clique existiert sogar ein Video. Weit mehr als 100 Aktenordner füllen allein die in Deutschland gesammelten Belege.

      Gefälscht, gefälscht und noch mal gefälscht, unterstellt Bülow. Die deutschen Ermittler seien an der Nase herumgeführt worden. Oder noch schlimmer: Ein Drittel des Führungspersonals der hiesigen Sicherheitsbehörden, mutmaßt er, "trägt wie bei der Stasi zwei Hüte", arbeitet also geheim für die Amerikaner.

      Selbst Hollywood sei womöglich in den größten Fake aller Zeiten verwickelt. Schließlich könnte die "neu und enger geknüpfte Verbindung des Pentagon zur Filmtechnik" geholfen haben, Bekenner-Videos der Qaida nachzustellen.

      Auch die Telefonate, die Passagiere aus den entführten Maschinen mit Angehörigen führten und bei denen von Arabern die Rede ist, könnten durch Stimmenimitatoren der Dienste gefälscht sein, schreibt er. Nach Bülows Bezichtigungen dürften einige hundert von der gigantischen Verschwörung geahnt oder gewusst haben - und seither schweigen sie alle eisern.

      Der Mann spinnt sein Garn immer nach derselben Methode: Mit unbewiesenen Behauptungen möbelt er nebensächliche Details auf und präsentiert sie im Konjunktiv, damit ihn niemand festnageln kann. Angetan hat es ihm etwa eine israelische Schifffahrtlinie, deren Angestellte Wochen vor dem Anschlag aus dem World Trade Center ausgezogen seien. Transportunternehmen seien "nicht selten Tarnfirmen von Geheimdiensten" - also wussten Geheimdienstler, womöglich vom Mossad, vorher Bescheid. Und warum? Selbstverständlich weil sie den Anschlag selber planten.

      Seine Quellen für so etwas? "Viel aus dem Internet", sagt Bülow. Seine Aufgabe sei es schließlich, so der Autor, Spuren nachzugehen, so weit sie sichtbar seien - dabei verläuft er sich freilich schon vor der eigenen Haustür: So schreibt er, die Attentäter und einige ihrer Helfer hätten bei einer Computerfirma in Wentorf an der früheren deutsch-deutschen Grenze gearbeitet. Fuhren die Studenten also für 15 Mark Stundenlohn dorthin? Wohl kaum, raunt Bülow: "Es soll anonyme Hinweise aus Geheimdienstkreisen geben, wonach es sich bei dem Unternehmen um eine Briefkastenfirma gehandelt haben könnte."

      Soll? Könnte? Alles Unsinn. Gearbeitet haben die Attentäter tatsächlich in einer Hamburger Dependance der Wentorfer Firma, und das Örtchen liegt sowieso nahe der Hansestadt. Das Unternehmen ist auch keine Briefkastenfirma, sondern residiert unübersehbar in einem Backsteinbau. Und dort beschäftigt es leibhaftige Angestellte.

      Bülow ficht Kritik kaum an. Er müsse ja nicht seine Thesen beweisen, sondern die Ermittler weltweit sollten doch mal sagen, warum er, Andreas von Bülow, Unrecht habe: "Ich habe ja nicht die Beweislast. Die Beweislast hat die amerikanische Regierung."

      DOMINIK CZIESCHE


      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 17:40:24
      Beitrag Nr. 20 ()
      Letzten Abend gab es ein Interview mit von Bülow auf Deutschlandfunk. Wie ich erwartet habe, war der Interviewer unkritisch und schien alles zu akzeptieren, was von Bülow von sich gab.

      Und das, meine Freunde, war reine Paranoia.

      Ich habe mich gefragt, was über dies erforderlich wäre, um jemanden in eine psychiatrische Klinik einzuweisen.

      :rolleyes: :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 17:53:30
      Beitrag Nr. 21 ()
      Zum Glück leben wir ja nicht in den USA, wo wir das befürchten müßten!
      Hier kann man sich auch über Politik unterhalten, ohne als "undeutsch" oder "Verräter" beschimpft zu werden!:cool:
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 18:11:06
      Beitrag Nr. 22 ()
      #21

      Zum Glück leben wir ja nicht in den USA, wo wir das befürchten müßten!

      Ich sehe, daß du über die Verhältnisse in den USA gut Bescheid weisst.

      :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 18:19:40
      Beitrag Nr. 23 ()
      @spicault,
      hab mich auch schon in Ami boards drüber unterhalten.
      Und hab welche persönlich kennengelernt.
      Wenn jemand auf der Welt paranoid ist, dann Amis.
      Nicht umsonst braucht jeder zweite nen Psychiater oder Psychotherapeuten.:D
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 18:23:22
      Beitrag Nr. 24 ()
      23,

      den bräuchten sie hier auch, nur können sich die leute keinen leisten. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 19:48:44
      Beitrag Nr. 25 ()
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 20:02:00
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 08:27:34
      Beitrag Nr. 27 ()
      deine hirnlosen Bilder kannst du dir schenken.
      Wenn du willst können wir ja mal prüfen lassen wie viele davon schon gelöscht worden sind, und was darunter war.
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 10:02:32
      Beitrag Nr. 28 ()
      #26

      :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 10:05:07
      Beitrag Nr. 29 ()
      Jetzt kriegen die Warmduscher auch noch Lungenentzündung!


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