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    "GEBURTSTAGSPRÜGEL" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.08.03 17:18:23 von
    neuester Beitrag 21.08.03 14:59:41 von
    Beiträge: 58
    ID: 761.600
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      schrieb am 05.08.03 17:18:23
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nun berichtet sogar der Spiegel darüber !
      Aber erst ganz am Ende wird dabei ausgesprochen, um wen es sich bei den Prüglern handelt:
      Um junge Macho-Türken ! :(

      Jugendliche Schläger an einer Schule in Stadthagen haben Mitschüler durch Dresche zum Geburtstag systematisch tyrannisiert. Auch gegen sechs Lehrer wurde ermittelt, weil sie weggeschaut oder selbst Schüler verletzt haben sollen. Diese Verfahren sind zwar nun eingestellt, aber das Prügel-Problem bleibt.

      An der Haupt- und Realschule am Schlosspark in Stadthagen herrschte mindestens ein Jahr lang ein Regime von Angst und Schrecken. Offenbar aus schierer Lust an der Gewalt quälten Jugendliche ihre Mitschüler und misshandelten sie. Besonders zu Geburtstagen setzte es regelmäßig Dresche - oder wenn ein Schüler im Unterricht gelobt worden war.

      Das schaurige Ritual der "Geburtstagsprügel" sah für jedes Lebensjahr einen Hieb vor - nicht insgesamt, sondern von jedem der Schläger, und die bildeten häufig eine größere Gruppe. Im Zusammenhang mit den Gewalttätigkeiten hatte die Staatsanwaltschaft auch gegen sechs Lehrer ermittelt, doch die Ermittlungen wurden jetzt eingestallet. Zwei von ihnen erhielten allerdings Geldauflagen. Bei den anderen habe sich ein Tatverdacht nicht bestätigt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Bückeburg am Dienstag.

      Lehrer nicht eingeschritten?

      "Die Vorwürfe gegen die sechs Lehrer kochten während der Ermittlungen zu den Geburtstagsprügeln hoch", so der Sprecher. Schüler hatten bei den Vernehmungen angegeben, dass die Lehrer Schüler verletzt haben oder bei den Prügelritualen nicht eingeschritten sein sollen. So hatten in einem Fall Schüler bei einer Klassenfahrt nach Polen "Gotcha"-Waffen gekauft, die ihnen ein Lehrer wegnahm, einmal damit schoss und einen Schüler leicht im Gesicht verletzte. In einem anderen Fall war ein Lehrer mit einem Schüler aneinander geraten und hatte ihn durch einen Stoß mit dem Knie verletzt.

      Die Verfahren gegen beide Pädagogen wurden gegen Geldauflagen eingestellt, ein weiteres "wegen Geringfügigkeit" - eine Lehrerin hatte mit dem Schlüsselbund nach einem Schüler geworfen. Die drei übrigen Pädagogen waren beschuldigt worden, Schüler an deren Geburtstagen nicht vor den Schlägen beschützt zu haben. Die Staatsanwaltschaft stellte allerdings ebenfalls die Verfahren ein.

      Über die Quälerei auf den Schulhof hatte sich auch Christian Pfeiffer, im vergangenen Jahr noch Niedersachens Justizminister, empört und Schüler wie Lehrer ermuntert, solche Vorfälle schnell anzuzeigen, statt sich einschüchtern zu lassen: "Die Situation war wie die Pest bei Albert Camus, wo alle Angst haben. Und weil alle Angst haben, kann sich die Pest weiter ausbreiten." Man müsse sehr kritisch fragen, "ob es hier unterlassene Hilfeleistung - also bewusstes Wegschauen - gegeben hat", so der Kriminologe und SPD-Politiker im vergangenen Jahr.

      Mitschüler massiv unter Druck gesetzt

      Als die Gewalt-Exzesse bekannt geworden waren, hatte die Staatsanwaltschaft gegen insgesamt 65 Jugendliche ermittelt und letztlich 36 angeklagt, die etwa 80 Mitschüler übel zugerichtet haben sollen. Mehrere der Täter wurden zu Arrests und zu Sozialtrainings verurteilt. Die Haupt- und Realschule griff zu erzieherischen Maßnahmen, startete unter anderem Konfliktkurse für Schüler und ließ Lehrer zu Streitschlichtern ausbilden.

      Viel genützt hat das offenbar nicht, jedenfalls nicht bei einigen Schlägern: Nur wenige Monate später, im Juni 2003, wurde erneut Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung gegen eine Gruppe von Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren erhoben. Sie sollen einen 16-jährigen Mitschüler zum Geburtstag mit Tritten und Schlägen misshandelt haben. Zwei der Schläger hatten zuvor bereits wegen der Geburtstagsprügel vor Gericht gestanden und waren zu Sozialtrainings verurteilt worden. "Das Opfer hat aber den Mund gehalten und wollte die Täter nicht verpetzen", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. In Gang kam das Verfahren erst durch den Schulleiter, außerdem meldeten sich Zeugen - obwohl sie massiv unter Druck gesetzt worden sein sollen.

      Bei der Vernehmung hatten die Täter türkischer Herkunft behauptet, "Geburtstagsprügel" seien in der Türkei Tradition - was das türkische Generalkonsulat in Hamburg "Unsinn" nannte. Schulleiter Rudolf Krewer reagierte auf den Vorfall entsetzt: "Es geht nicht in meinem Kopf rein, dass es wieder die Gleichen waren." Diese Gruppe der "fünf türkischen Jugendlichen hat all unsere Bemühungen wieder zunichte gemacht", sagte Krewer enttäuscht, "ein ganzes Jahr lang hatten wir Ruhe, Gewalt war überhaupt kein Thema mehr."

      Ich glaube, der Justizminister hat Recht: Es ist wie die Pest und Wegschauen der Erwachsenen und/oder der nichtbetroffenen Jugendlichen macht keinen Sinn mehr !
      Aber Gewalt fängt immer zuerst im Elternhaus an !
      Daher sollten die türkischen Elternhäuser der betroffenen Täter strengstens unter die Lupe genommen werden !!!

      Der Kalli :(
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 17:55:41
      Beitrag Nr. 2 ()
      „Zwei der Schläger hatten zuvor bereits wegen der Geburtstagsprügel vor Gericht gestanden und waren zu Sozialtrainings verurteilt worden“

      Hat offensichtlich nicht gereicht - wir brauchen ganz klar noch mehr Sozialarbeiter, Streitschlichter und Psychologen. :mad:


      E.Carver
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 18:13:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wir brauchen sicher nicht noch mehr parasitäre "Sozialarbeiter", "Streitschlichter" und "Psychologen".
      Wir brauchen einen völligen Stop jeder weiteren Einwanderung und eine Rückführung eines großen Teils der bisherigen gegen den Willen der deutschen Bevölkerung ins Land geholten, meist nicht integrierbaren Zuwanderer.
      Außerdem brauchen wir eine ersatzlose Abschaffung des sogenannten Asylrechts.

      Ich suche übrigens noch immer nach einem Beispiel für einen "gelungenen" Vielvölkerstaat. Bin in den letzten 3000 Jahren menschlicher Geschichte noch nicht fündig geworden. Haben alle im Chaos und Bürgerkrieg geendet.
      Kann mir jemand erklären, warum das in Absurdistan anders enden soll?.

      Um den Haßattacken von durch die Medien entsprechend konditionierten "Gutmenschen" zu entgehen, schalte ich jezt ab und enthalte mich weiterer Beiträge.

      blair
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 18:18:41
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wen wunderts? Mich jedenfalls nicht.
      Sozialtraining? Lachhaft.
      Und was passiert jetzt? Wahrscheinlich verschärftes Sozialtrainig auf den Malediven.
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 18:20:07
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wir brauchen Lehrer die bei solchen Vorkommnissen, egal ob die Gewalt von ausländischen oder deutschen Schülern ausgeht, den Mum haben energisch dazwischen zu gehen. Was sind das eigentlich für Memmen, die 14-16-jährige Rotzlöffel nicht in ihre Schranken weisen können.

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      Avatar
      schrieb am 05.08.03 18:25:05
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ 5

      Kommt vielleicht davon, daß diese "14-16 jährigen Rotzlöffel" gerne in größeren Gruppen auftreten und gelernt haben daß man in diesem Land mit Gewalt (auch gegen Lehrer) weiter kommt - und kaum besraft wird.
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 18:51:16
      Beitrag Nr. 7 ()
      Als Erwachsener sollte man eine solche Persönlichkeit haben, die gegenüber Kindern und Jugendliche einen als Respektsperson dastehen lässt. Dazu braucht man garnicht gewaltätig werden. Diese Persönlichkeit fehlt bei vielen Lehrern, da sie ihren Job so "billig" wie möglich abliefern. Das merken die Jugendlichen die "ihren Job auch so billig wie möglich abliefern", und behandeln den Lehrer als ihresgleichen; eben ohne Respekt.
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 19:18:50
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ CColumbus

      Tja so ist das in diesem Land. Schon hat man einen neuen Schuldigen gefunden. Die Lehrer sind schuld.
      Denn diese armen unschuldigen Jungs, die haben doch nur gemäß ihrer Tradition gehandelt. Da kann man wirklich nicht böse sein.
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 19:30:34
      Beitrag Nr. 9 ()
      @detektivrockford,
      Tja so ist das in diesem Land. Schon hat man einen neuen Schuldigen gefunden. Der Staat ist schuld. Warum stellt er nicht für jede Schule 10 Polizisten ab, damit die armen Lehrer nicht so einen Stress haben.
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 19:52:07
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hier ist nur einer Schuld. Diese blöden Scheißkerle die meinen andere verprügeln zu müssen.
      Und vielleicht noch die Puper die diesen Typen dauernd die Hand vor den Arsch gehalten haben und nun erklären die Lehrer, die Polizei oder sonstwer hätte das verhindern können und habe damit Schuld.

      Am Ende macht man hier noch die Opfer zu Tätern (die hätten ja ihren Geburtstag verheimlichen können).

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 20:06:54
      Beitrag Nr. 11 ()
      "Am Ende macht man hier noch die Opfer zu Tätern (die hätten ja ihren Geburtstag verheimlichen können)."

      Wie die Vorgeschichte belegt, haben ja einige der Opfer versucht, ihren Geburstag geheim zu halten !
      Sie sind aber von ihren Mitschülern und/oder Lehrern (?) "verpfiffen" worden und danach doppelt maltraitiert worden ! :(

      Armes Deutschland...

      Der Kalli :(
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 20:13:02
      Beitrag Nr. 12 ()
      dann darf man sich nicht wundern, wenn es zum ramadan ein kleines "feuerwerk" gibt....
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 20:18:37
      Beitrag Nr. 13 ()
      Die Schläger sagen sich doch bereits:
      "Schuldig - ich etwa?
      Die Lehrer, die mich nicht am schlagen gehindert haben, die sind schuld."
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 20:19:38
      Beitrag Nr. 14 ()
      blair,

      ich denke wir wären schon ein ganzes Stück weiter wenn wenigstens
      gewalttätige Ausländer abgeschoben würden. Und zwar gnadenlos!

      Unabhängig vom Alter. Aber der Fall Mehmet, der allen hier ja
      wohl noch bewußt ist, zeigt ja was die deutsche Justiz gegen
      solche Leute ausrichten kann.

      Es ist eine Schande!!!!
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 21:10:50
      Beitrag Nr. 15 ()
      Als Unwort des Jahres 2003 schlage ich vor:

      E I G E N V E R A N T W O R T U N G

      Zugegeben: ein böses, ein schlimmes Wort!

      Ein Synonym für soziale Kälte und dumpfe Intoleranz gegenüber sozialen Randgruppen. :mad:

      Wir sollten die dummen Jungenstreiche aus posting 1 also nicht zu hart verurteilen.

      Es gibt auch positive Nebeneffekte: viele viele neue Jobs!

      Gewalt auf deutschen Schulhöfen

      Sowas schafft massig neue Arbeitsplätze: sogar im öffentlichen Dienst! :)

      Über die Finanzierung der Löhne und Gehälter sollte man nicht kleinlich debattieren - geht es doch um eine ganz große Sache: ;)

      Um die einmalige Chance der Selbstverwirklichung in den neuen Berufen als

      (1) Psychotherapeut im öffentlichen Dienst
      (2) Streetworker im öffentlichen Dienst
      (3) Sozialarbeiter im öffentlichen Dienst
      (4) Dolmetscher für Gruppe 5 im öffentlichen Dienst
      (5) Bodyguards für Gruppe 1 bis 4 im öffentlichen Dienst
      (6) Beratungsstellen für die betroffene Eltern und Kinder (Opfer)
      (7) Beratungsstellen für betroffene Eltern und Kinder (Täter)
      (8) Beratungstellen für ....ach egal, Beratung mit einem sozialen Touch kommt immer gut an
      (9) Buchverlage, die Sachbücher zum Thema anbieten (Chance für Privatunternehmen!)
      (10) ausländische Lehrer mit fundierten (staatlich geprüft) Kenntnissen der sozialen
      Gepflogenheiten sozialer Randgruppen. (ähnlich Greencard-Modell?)

      und..und...und...

      c.u.
      E.Carver
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 21:34:52
      Beitrag Nr. 16 ()
      Deine Ironie kann einen ja richtig stinkig werden lassen !

      Der Kalli :(
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 22:11:12
      Beitrag Nr. 17 ()
      @16
      Nimms bitte nicht persönlich, Kalli! :)

      Auch wenn es nicht so aussieht, ich habe ein großes Verständnis für die Probleme heranwachsender Jugendlicher und begrüße jede Maßnahme, die ihnen in ihrer Sturm-und Drangzeit eine handfeste Orientierung bietet und sie zu verantwortungsbewußten Mitbürgern erzieht..

      Wie erfreut war ich, als ich nach Eingabe der Google-Stichworte „ausländische Jugendliche soziale Betreung“ auf eine kompetente Website gefunden habe, die unser aller Anliegen konkret unterstützt.

      Ein kleines Appetithäppchen hieraus: :kiss:

      2. Jugend gegen rechtes Gedankengut
      Ziel dieses Projektes ist es, rassistische und rechtsextreme Vorurteile bei deutschen Jugendlichen auszuräumen. Dabei gilt es v.a. solche Erscheinungen zu konterkarieren, die bei Jugendlichen zu Intoleranz und Gewalt gegen Ausländer führen. Insbesondere junge Menschen sind für neue rechtsextreme Angebote aufnahmebereit, um Unzufriedenheit und Existenzfrust zu überspielen. So sollen Gewaltkriminalität und rechtsradikalen Tendenzen entgegengewirkt werden, die oftmals in einem aggressiven ausländerfeindlichen Denkmuster wurzeln. Durch gegenseitiges Kennenlernen, nicht zuletzt auch im Sport, sollen diese Denkmuster abgebaut werden. Im Rahmen des Projekts werden ähnlich wie beim Projekt "Fremde sind Freunde" Veranstaltungen, Projekttage und ähnliches in Zusammenarbeit mit Jugendclubs und anderen freien Trägern durchgeführt. Das Projekt unterhält enge Beziehungen zu den Trägern der Jugendhilfe und zu bezirklichen Institutionen



      Quelle: http://www.buendnis-toleranz.de/Liste-.847.10750/Selbsthilfe…



      c.u.
      E.Carver
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 22:26:46
      Beitrag Nr. 18 ()
      Tja ElliotCarver die Eigenverantwortung fehlt genau bei dir und denen die gleich nach dem Staat rufen, der einen gefälligst vor anders aussehenden Leuten schützen und diese abschieben soll. Genau dieses Schwanz einziehen wenn du und deinesgleichen mal von einem Araber oder Türken schief angguckt werdet, ermuntert diese doch weiter frech zu werden. Man kann dies sehr wohl auch persönlich regeln, ohne Staatsmacht.
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 22:46:17
      Beitrag Nr. 19 ()
      gegen diese prügelnden Türken hilft nur jede Menge Pfefferspray

      sonst gar nichts

      oder mal sie mit gleich grossen Gruppen zusammenschlagen
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 22:49:07
      Beitrag Nr. 20 ()
      @CColumbus

      Du hast natürlich Recht.

      Man sollte selbst die Initiative ergreifen und nicht auf den Staat warten.

      Fehlt leider nur noch das Recht auf freien Schußwaffenbesitz, dann haben wir hier die von Dir idealisierten Zustände wie in den USA, wo aufgeklärte Bürger in der Tat nicht den Schwanz einkneifen müssen und die Sache „persönlich“ regeln, wenn sie mal schief angeguckt werden.

      Selbstjustiz - warum eigentlich nicht? :look:


      Oder schwebte Dir eine eher „sanfte“ Form der Konfliktbewältigung vor? Möglicherweise in Form von verbaler Interaktion mit dem Ziel „den Arabern oder Türken“ (ich zitiere Dich gerne) ihr Fehlverhalten zu erläutern?

      Da muß ich leider passen.

      Meine Fremdsprachenkenntnisse beschränken sich auf Englisch, Latein und etwas Französisch.


      c.u.
      E.Carver
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 23:04:53
      Beitrag Nr. 21 ()
      10) ausländische Lehrer mit fundierten (staatlich geprüft) Kenntnissen der sozialen
      Gepflogenheiten sozialer Randgruppen. (ähnlich Greencard-Modell?)

      ....nebenbei als besonders effektiv dürfte sich das Tragen
      von Kopftüchern im Schuldienst bei fundiert-
      integrativen Lehrerinnen erweisen - und man könnte
      noch mehr überlegen, in wie weit man sich mit
      darüber hinausgehenden Kenntnissen über soziale Gepflogenheiten der Randgruppen einbringen könnte....:D
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 23:06:57
      Beitrag Nr. 22 ()
      ...Abschiebung bei Mehmet hat doch gezeigt, wie integrativ
      eine kleine Stipvisite im "Ursprungsland",...von dessen Sitten
      man anscheinend nicht lassen kann , gewirkt hat...:D
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 23:19:52
      Beitrag Nr. 23 ()
      ElliotCarver,
      hab ich von Gewalt geredet??? Wenn man ganz normal mit den Leuten umgeht, kommt es auch nicht zu Konflikten. Normal heisst so wie mit Deutschen umgehen und nicht, dass wie bei vielen, wenn sie mit fremdländischen Personen in Kontakt kommen die Muffe abgeht und die deshalb agressiv werden. Komisch das ich noch nie (ich wohne in Berlin-Neukölln) Probleme mit Ausländern hatte.
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 23:54:06
      Beitrag Nr. 24 ()
      @CColumbus
      Über #23 müßen wir nicht debattieren, da bin ich der gleichen Meinung wie Du.

      Mir geht es darum, daß man einfach in den Fällen härter durchgreift - und zwar im Rahmen bestehender Regeln und Gesetze - wo brutale Gewalt an Schwächeren ausgeübt wird.

      Dabei muß die Nationalität zweitrangig sein. Soll heißen: die Nationalität (egal ob deutsch oder nicht-deutsch) darf kein Freibrief für asoziales Verhalten sein.

      Daß man aggressives Verhalten auch provozieren kann und zumindest einen Teil Mitschuld hat, wenn es dann Zoff gibt - sowas kommt auch vor, keine Frage.

      Und wenn eine Horde dumpfbackiger Glatzköpfe von einer Türkengang mal so richtig aufgemischt wird, weil erstere ihren primitiven Jagdinstinkten auf alle Fremdaussehenden folgen und in eine Schlägerei geraten, dann habe ich damit kein Problem. Das ist ein klarer Fall von Selbstverteidigung seitens der Ausländer.


      Aber das meine ich nicht. Mir geht‘s mehr um die Kernaussage in #1:

      Bessere soziale Integration!

      Und dazu ist auch ein Großteil Eigeninitiative (von den Tätern und von den Eltern) nötig.

      Ganz gleich ob Ausländer oder nicht!

      c.u.
      E.Carver
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 09:11:31
      Beitrag Nr. 25 ()
      Was habt ihr gegen Prügel? :confused:
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 17:34:08
      Beitrag Nr. 26 ()
      Wenn man ganz normal mit den Leuten umgeht, kommt es auch nicht zu Konflikten.

      Cool, wenn das die Opfer der Schläger doch schon früher gewußt hätten.
      Nur ganz normal mit diesen jugendlichen Türk - äh Tätern umgehen, dann gibts auch keine Prügel. War klar daß die (deutschen?) Opfer die ganze Sache irgendwie provoziert haben müssen. Wahrscheinlich ´nen Moment zu lange rüber geschaut. ("Ey Alter, was guckst Du?" ):rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 20:34:25
      Beitrag Nr. 27 ()
      TATORT SCHULE

      Die Geschichte einer misslungenen Integration

      Dresche von Herzen

      http://www.zeit.de/2003/10/Schlossp_schule

      Wer an der Schlossparkschule in Stadthagen Geburtstag hatte, dem wurde ins Gesicht geschlagen oder in den Rücken getreten. 36 Schüler stehen nun vor Gericht, die meisten sind Türken. Die Geschichte einer misslungenen Integration
      Von Roland Kirbach

      Wie ein Tatort sieht die Schlossparkschule Stadthagen wirklich nicht aus. Sie macht, im Gegensatz zu vielen anderen Schulen, einen sauberen, gepflegten, fast spießigen Eindruck. Und sie vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Regelmäßig dreht hier ein älterer Streifenpolizist seine Runden, Herr Lichtblau mit Namen, von den Schülern Blaulicht genannt. Am Eingang der Haupt- und Realschule wacht ein Hausmeister in einer verglasten Pforte, von hier aus hat er alles im Blick – den Schulhof, die davon abgehenden Altstadtgassen und nach drinnen den langen Flur. Der an eine Toilettenwand gekritzelte Satz „Ich ficke alle Deutsche“ wirkt in dieser scheinbar friedlichen Umgebung nicht bedrohlich, nur geschmacklos.Der Schein einer heilen Welt trügt: In den Klassenzimmern der Haupt- und Realschule Stadthagen regierte das Faustrecht
      Doch der Schein einer heilen Welt in der Schlossparkschule trügt. Über ein Jahr, vielleicht sogar über mehrere Jahre, so genau weiß das im niedersächsischen Stadthagen am Rande des Weserberglandes niemand zu sagen, bestimmten hier Prügel und Gewalt den Schulalltag. Weder der Hausmeister in seinem Glaskasten noch die gut 40 Lehrer wollen gesehen haben, welchen Terror Schüler ausübten, mit welcher Angst die meisten Schüler jeden Morgen zum Unterricht kamen.
      Das Ausmaß der juristischen Nachforschungen zeigt, wie allgegenwärtig die Gewalt an der Schlossparkschule im Schaumburger Land war: Gegen 65 Kinder und Jugendliche, die meisten davon Hauptschüler, hat die Staatsanwaltschaft im benachbarten Bückeburg wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt – das heißt gegen jeden dritten männlichen Hauptschüler Stadthagens, einer Kreisstadt mit 23000 Einwohnern. Noch nie wurde so umfangreich an einer Schule in Deutschland ermittelt, noch nie landeten so viele Schüler vor Gericht. Gegen 10 wurde Anklage vor dem Jugendschöffengericht des Stadthagener Amtsgerichts erhoben, weitere 26 müssen sich vor dem Jugendrichter verantworten. Die übrigen Verfahren wurden eingestellt – gegen Auflagen oder mangels Tatverdachts oder weil die Betreffenden unter 14 Jahre alt und damit zur Tatzeit noch nicht strafmündig waren. Um der Masse der Verfahren Herr zu werden, bewilligte das Justizministerium in Hannover dem Amtsgericht Stadthagen vorübergehend eine zusätzliche halbe Richterstelle.
      Fast alle Beteiligten „des Falles“ Schlossparkschule sind schweigsam oder inzwischen verstummt. Man redet nicht gern über den Skandal. Schulleiter Rudolf Krewer sagt, er wisse gar nicht, welche Schüler im Einzelnen betroffen seien, das herauszufinden sei jetzt Sache der Justiz. Er wolle es auch gar nicht wissen – „die Schüler sollen ja wieder integriert werden“. Die Kommissarin, die die Ermittlungen führte, mag keine Auskunft geben. Die Direktorin des Amtsgerichts, wo nun Dutzende von Schülern angeklagt sind, darf es nicht; die Verfahren sind nichtöffentlich. Und der Bürgermeister sorgt sich um den Ruf seines beschaulichen Residenzstädtchens, der auf Dauer Schaden nehmen könnte.
      Sie halten sich fast alle bedeckt in Stadthagen, weil es nicht mehr nur um die Prügelorgien geht, sondern um Fundamentaleres: um das Zusammenleben von Deutschen und Türken in der Stadt. Und dieses Verhältnis ist ziemlich belastet, seit sich die Prügelgeschichte als eine Integrations- oder, zutreffender: Desintegrationsgeschichte entpuppte. Denn die Mehrzahl der Schläger an der Schlossparkschule waren Türken oder türkischstämmige Jugendliche. Einheimische deutsche Schüler spielen nur als Opfer eine Rolle, nicht als Täter. Auch jene dritte Gruppe derjenigen, die sowohl Opfer als auch Täter waren, besteht nur aus Türken. Die Opfer haben immer noch Angst, als Zeugen auszusagen. Er sei froh, dass endlich alles vorüber sei, sagt Yussuf*. Wie ein Zwang sei es für ihn am Ende ja nur noch gewesen, immerfort zu prügeln. Es war so oft, so viel, dass Yussuf sich an die einzelnen Taten gar nicht mehr erinnern kann. Und der 16-Jährige will auch seine Erinnerung nicht mehr bemühen. Yussuf sitzt in seinem Stammlokal, dem Bistro Markt 16, im ersten Stock eines alten Fachwerkhauses im Zentrum von Stadthagen, rührt wortlos in einem Cappuccino und beobachtet drei Mädchen, die soeben den mittelalterlichen Marktplatz überqueren und auf das Haus zusteuern.
      Wegen 17facher Körperverletzung, die „gefährlich“ genannt wird, da sie gemeinschaftlich begangen wurde, sowie wegen räuberischer Erpressung stand Yussuf vor dem Jugendschöffengericht. Über fünf Stunden dauerte die Verhandlung. Und dennoch konnte nicht alles aufgeklärt werden, obwohl Yussuf „sehr einsichtig und kooperativ“ gewesen sei und „unbeschönigte Geständnisse abgelegt“ habe, wie ihm das Gericht bescheinigte. Von den 17 blieben 6 Fälle übrig, deren er für schuldig befunden wurde. Die Verhängung einer Jugendstrafe setzte das Gericht zur Bewährung aus – ein Vierteljahr lang muss er nun an einem sozialen Training teilnehmen. Dass Yussuf nicht in allen Fällen überführt werden konnte, liegt auch daran, dass die Opfer immer noch Angst haben, als Zeugen auszusagen.
      Für das Gericht war erwiesen: In einer Fünfminutenpause trat Yussuf einen Mitschüler, zusammen mit weiteren Schülern, heftig gegen die Beine und, als der Schüler am Boden lag, auch noch gegen dessen Hinterkopf. Ein andermal hat er einen Mitschüler mit dem Knie in den Bauch getreten. Aber auch jene Taten, die ihm nicht nachgewiesen werden konnten, will Yussuf gar nicht bestreiten. Einem Mitschüler soll er mit solcher Wucht in den Rücken gesprungen sein, dass dieser heftig mit dem Kopf auf der Toilettentür aufschlug und mehrere Tage lang unter Rücken-, Bauch- und Kopfschmerzen litt. Einem anderen soll er so lange auf den Rücken und ins Gesicht geschlagen haben, bis das Opfer Blut spuckte; einem weiteren stieß er angeblich so heftig mit dem Knie ins Gesicht, dass die Zahnspange des Jungen verbog und sich ein Zahn lockerte.
      Ja, wahrscheinlich habe er das alles getan, räumt Yussuf ein und schielt dabei verstohlen zu drei Mädchen am Nachbartisch des Bistros. „Richtig zugeschlagen haben wir ja nie. Wenn wir Ernst gemacht hätten, wäre keiner heil geblieben.“

      Bei all ihren Prügeleien haben Yussuf und die anderenTäter noch „Herzlichen Glückwunsch!“ gebrüllt, denn „Geburtstagsprügel“ war der schaurige Name des Rituals. Mindestens ein Jahr lang terrorisierten Schüler der Schlossparkschule ihre Kameraden immer auf die gleiche Weise. Kein Junge konnte sich entziehen – wer Geburtstag hatte, wurde verdroschen. Mädchen blieben verschont. Und Yussuf, der Kleine, Schmächtige, der Mädchen gegenüber errötet, war der Gefürchtetste von allen. Yussuf und eine Reihe anderer türkischer Schüler versetzten den Rest der Schule derart in Angst und Schrecken, dass sich die Bedrohten noch heute fürchten. Die Prügel seien „doch ganz normal gewesen, alle haben zum Geburtstag Schläge bekommen“, meinen zwei von Yussufs Opfern in der nichtöffentlichen Verhandlung. Sie wollten offensichtlich nicht als Petzer dastehen und spielten die Prügel als „nicht so schlimm“ herunter. Yussuf selbst war derjenige, der klarstellte, dass die Schläge „härter“ waren, als von den beiden Opfern geschildert. Ist der Täter geläutert? Oder will er nur das Ausmaß seiner Taten richtig gewürdigt wissen?
      Damals schreckte die Schüler vor allem der Gedanke, dass sie den Geburtstagsprügeln nicht entkommen konnten. Keiner hatte die Chance, seinen Geburtstag zu verheimlichen. „Wir haben’s irgendwie immer rausgefunden, in manchen Klassenzimmern hingen ja sogar Geburtstagslisten“, sagt der heute 15-jährige Cetin* aus der neunten Klasse, er grinst, wenn er daran denkt. Wegen zehnmaliger Körperverletzung war er angeklagt, in drei Fällen wurde er verurteilt. Für jedes Lebensjahr setzte es einen Schlag, das war die Regel. Wer 15 Jahre alt wurde, erhielt 15 Hiebe – nicht insgesamt, sondern von jedem Schläger. Mal beteiligten sich 6, mal 10, mal 16 Schüler. Wer aus Angst an seinem Geburtstag zu Hause blieb, wurde nachträglich um so heftiger malträtiert. Manche zogen an ihrem Geburtstag zwei gefütterte Jacken übereinander an, damit die Schläge nicht so schmerzten. Am meisten war das Ritual in den siebten und achten Klassen verbreitet.
      Dresche bezog nicht nur, wer Geburtstag hatte, sondern auch, wer in einer Klassenarbeit eine gute Note erhielt oder mit einem neuen Fahrrad zur Schule kam. Der 15-jährige Marc* wurde wegen einer Zwei in der Deutscharbeit vermöbelt, später noch einmal an seinem Geburtstag. Jetzt sitzt er, schmal, blond, umringt von Mädchen, in der Cafeteria der Schule, er zuckt zusammen, wenn er auf die Prügel angesprochen wird. Nein, er möchte nicht darüber sprechen, auf keinen Fall.
      Im Klassenzimmer wurde geprügelt, nie auf dem Schulhof „Manchmal musste man Schlange stehen, bis man mit Schlagen drankam“, sagt Cetins Klassenkamerad, der 17-jährige Laris*. Dem Kosovo-Albaner, einem der wenigen nichttürkischen Angeklagten, war 13fache gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt worden; verurteilt wurde er in sieben Fällen. Er erhielt eine Verwarnung und wurde wie alle anderen Straftäter dazu verpflichtet, an einem sozialen Trainingskurs mit den Schwerpunkten „Konfliktbewältigung“ und „fehlgeleitetes Gruppenverhalten“ teilzunehmen. Laris, gegen den schon zweimal wegen Körperverletzung ermittelt worden war, hatte einen Mitschüler an dessen Geburtstag in Magen und Unterleib geboxt, einem anderen mit der Faust ins Gesicht geschlagen.

      Besonders gefürchtet war eine brutale Variante namens „Hüst“ – ein abwertender türkischer Begriff, für den es keine deutsche Übersetzung gibt. Dabei hielten zwei Schüler ein Opfer von hinten an den Armen fest, während andere ihm in den Rücken traten oder stießen. Die Betreffenden stolperten nach vorn, manche fielen auch zu Boden. Diese Art der Prügel verursacht bei den Opfern starke Rückenschmerzen; oft standen den Achtklässlern Tränen in den Augen. Doch keiner der Geschlagenen vertraute sich Lehrern oder Eltern an. Das System der Gewalt konnte sich nur so lange erhalten, weil niemand darüber sprach. Geprügelt wurde nur in den Fünfminutenpausen im Klassenzimmer oder auf der Toilette, selten auf dem Sportplatz, nie auf dem Schulhof. Aufgeflogen ist der Terror schließlich, weil Yussuf und einige andere diese Gang-Regel durchbrachen.
      Eines Mittags im vergangenen Mai, die Schule war gerade zu Ende, wartet Giovanni*, ein italienischer Schüler der siebten Klasse, an der nahen Bushaltestelle. Irgendwer ruft von ferne: „Alles Gute zum Geburtstag, Giovanni!“ – für Yussuf, der sich wenige Tage zuvor heftig mit Giovanni gestritten hatte, das Signal, so richtig zuzuschlagen. Viele der Umstehenden, die ebenfalls auf den Bus warten, schließen sich an. Giovanni wird in ein Gebüsch gezerrt und zu Boden gerissen. Sie schlagen ihn mit Fäusten und treten mit Füßen – in den Magen, gegen den Rücken, auf die Schultern, ins Gesicht. Ein Lehrer kommt hinzu. Nur mit seiner Hilfe kommt Giovanni wieder auf die Beine, so übel ist er zugerichtet. Zwei Schläger bekommt der Lehrer zu fassen; einer von ihnen ist Yussuf. Yussuf habe sich, so befindet später das Gericht, „in besonderer Weise hervorgetan“ und „dem Lehrer gegenüber sehr ausfallend“ benommen.

      Die Namen der anderen Täter, die in alle Richtungen davonrannten, sind aus dem verschüchterten Opfer nicht herauszuholen. Schulleiter Krewer aber setzt sich über die inständige Bitte Giovannis und seiner Eltern hinweg, den Vorfall auf sich beruhen zu lassen. Er schaltet die Polizei ein und erstattet Anzeige. Der Überfall auf Giovanni, der schlimmste von allen, ist Höhepunkt und Ende der Geburtstagsprügel zugleich; seither herrscht Ruhe an der Schule. Und eisernes Schweigen.
      An dieser „Mauer des Schweigens und der Angst“ prallte auch die Staatsanwaltschaft Bückeburg ab. Die Ermittlungen wurden im Mai vergangenen Jahres aufgenommen, sie gestalteten sich schwer, weil die Rollenverteilung zwischen Opfern und Tätern keineswegs klar war. Viele Schüler waren beides zugleich, Täter wie Opfer. Die Geburtstagsprügel hatten etwas von einem Initiationsritus: Wer verprügelt wurde, hatte nicht nur ein Jahr lang Ruhe, er gehörte nun auch irgendwie dazu. Zahlreiche Opfer haben sich nach den eingesteckten Schlägen selbst an der Gewalt beteiligt, nicht gegen ihre Peiniger, sondern gegen unbeteiligte Dritte. Einige Schüler erklärten dies später bei der Polizei mit einem „Ehrenkodex“, den es zu erfüllen galt: Wenn man als Opfer dran war, ertrug man es klaglos; zum Ausgleich durfte man dann kräftig austeilen.
      Wie und wann alles anfing, lässt sich nicht mehr sagen. Die Staatsanwaltschaft hat die Grenze bei Mai 2001 gezogen, ein Jahr vor dem Beginn ihrer Ermittlungen. Alles, was davor liegt, verfolgt sie nicht mehr. Mit einem freundschaftlich gemeinten Schulterklopfen habe alles angefangen, sagt etwa Laris. Wie es kam, dass die Handgreiflichkeiten in wilde Schlägereien ausartete, kann er nicht erklären. Yussuf und Cetin und noch einige der anderen Türken finden, es sei bis zum Schluss beim Spaß geblieben. „Mann, das haben die Deutschen nicht gecheckt!“, regt Yussuf sich auf.
      Schulleiter Krewer konnte nicht ahnen, welche Lawine er mit seiner Anzeige ins Rollen bringen würde, in den Medien, bei der Justiz, in der Politik. Er habe damals nur gedacht: „Mit pädagogischen Mitteln kriegen wir das nicht mehr in den Griff.“ Bald beschäftigen die Geburtstagsprügel die ganze Stadt; doch die Diskussion dreht sich nicht mehr nur um Gewalt. Es geht um das Zusammenleben von Deutschen und Türken. Dass vor allem türkische und türkischstämmige Schüler angeklagt sind, aber keine einheimischen Deutschen, hat die Atmosphäre spürbar aufgeheizt.
      Bisher war Krewer stolz darauf, jede Schwierigkeit mit pädagogischen Mitteln gemeistert zu haben. Als die Kinder russischer Aussiedler vor sechs, sieben Jahren zum Integrationsproblem wurden, habe er kurz entschlossen eine ABM-Kraft eingestellt, „eine Russisch-Lehrerin als Sozialarbeiterin, und nach vier Monaten war das Problem erledigt“. Für auffällige Schüler, die im Unterricht nicht still sitzen können, habe er eigens einen Handwerksmeister engagiert; in dessen Werkstatt können sie sich seither körperlich betätigen und abreagieren.
      Auch gegen Lehrer der Schule wird ermittelt
      Eine ausgesprochene Problemschule ist die Schlossparkschule am Rand der Altstadt nie gewesen; zwar kein Hort für Wohlstandskinder, aber auch kein sozialer Brennpunkt. Rund 150 der 620 Schüler sind Ausländer, die meisten davon Türken. Pädagogisch war das immer ein zu bewältigender Anteil gewesen. Immer wieder aber hatten einzelne Gewalttäter die ganze Schule terrorisiert. Mehrmals schrieb Krewer deswegen schon an das Kultusministerium, an die Schulbehörde. Antwort erhielt er nie. So war es, als die Geburtstagsprügel aufflogen, nicht nur Ratlosigkeit, die Krewer, den Reserveoffizier, nach der Staatsmacht rufen ließ – er hatte schlicht die Nase voll und wollte ein Exempel statuieren.
      Eines Morgens – gut eine Woche nach dem Überfall auf Giovanni, die erste Unterrichtsstunde ist noch nicht halb herum – fliegt die Tür der Klasse 8b auf, und acht Polizisten in schusssicheren Westen und mit Helmen stürmen den Raum, als gelte es, Terroristen zu überwältigen. „Das Ganze war abgesprochen und sollte schon eine kleine Schockwirkung haben“, sagt Krewer. Acht Schüler, unter ihnen Yussuf, alle verdächtig, zu den Rädelsführern der Geburtstagsprügel zu gehören, werden zur Polizeiwache gebracht und über Stunden hinweg in zwei Gruppen vernommen. Während die einen verhört wurden, schmorten die anderen in ihren Zellen. „Da waren Pritschen, die mit Ketten an der Wand befestigt waren, aber ich hab da einfach gepennt“, sagt der 15-jährige Cetin cool.
      Während sich die Gerichtsverfahren gegen die Schüler allmählich dem Ende zuneigen, hat die Staatsanwaltschaft Bückeburg ihre Ermittlungen ausgedehnt – gegen Lehrer der Schule. Gegen vier von ihnen hat sie Verfahren eingeleitet wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt. Sie sollen von den Prügeleien gewusst, aber nicht eingegriffen haben. Schon längst machten in Stadthagen Spekulationen die Runde: Was haben die Lehrer gewusst? Konnten Gewaltorgien solchen Ausmaßes über einen so langen Zeitraum hinweg an der Schule wirklich unbemerkt bleiben? Der aus dem Amt scheidende niedersächsische Justizminister Christian Pfeiffer war der Erste, der die Frage öffentlich aufwarf – und gleich selbst beantwortete. „Die Schulgewalt ist dort am höchsten, wo die Lehrer wegschauen“, meinte er in einem Zeitungsinterview. Das wisse er aus seiner langjährigen Forschungstätigkeit. Pfeiffer leitete, bevor er Minister wurde, viele Jahre das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen. In Stadthagen kommt die Erkenntnis nicht gut an. Groß ist die Empörung über Pfeiffers Unterstellung. Eltern und Schüler nehmen die Lehrer öffentlich in Schutz, und Pfeiffer eilt nach Stadthagen, um sich dem Kollegium zu stellen.
      Von Anfang an hat Pfeiffer die Nachrichten aus Stadthagen wie gebannt verfolgt, denn was sich an der Schlossparkschule zutrug, ist sein Forschungsthema: Gewalt von Jugendlichen, vor allem von jugendlichen Türken. Der Minister stellt zwei Mitarbeiterinnen seines Hauses ab, um die Ergebnisse der Staatsanwaltschaft Bückeburg auszuwerten. Es sei den Schlägern „ersichtlich darum gegangen, der zahlenmäßig starken Gruppe der Deutschen zu zeigen, wer Herr im Hause ist“, so Pfeiffer. Er lässt es sich nicht nehmen, die Analysen an zwei Diskussionsabenden persönlich in der Aula der Schlossparkschule zu präsentieren. Weil beim ersten Mal fast nur deutsche Eltern erschienen sind, bei den Geburtstagsprügeln jedoch „ethnische Konflikte eine zentrale Rolle gespielt haben“, setzt Pfeiffer eine zweite Diskussionsveranstaltung an, zu der er diesmal nachdrücklich die türkischen Eltern bittet.
      Eine der zentralen Thesen von Pfeiffers umfassenden Untersuchungen, die er vor einigen Jahren zum Thema durchgeführt hat, riefen seinerzeit heftigen Protest hervor: Türkische Jugendliche seien gewalttätiger als deutsche, und das liege nicht nur an ihrer schlechteren sozialen Lage, sondern vor allem auch an ihrer Kultur und Tradition, in der die Väter den Söhnen ein „problematisches Rollenvorbild“ böten. Bundesweit über 28000 Schüler aus neunten Klassen, darunter knapp 2000 türkische Jugendliche, hatten Pfeiffers Leute in den Jahren 1998 und 2000 befragt. In 16 Städten, großen wie kleinen, im Norden wie im Süden der Republik, im Osten wie im Westen, wurden Jugendliche in Klassenzimmern aufgesucht und gebeten, standardisierte Fragebögen auszufüllen.
      Die Antworten offenbarten gravierende Unterschiede zwischen Türken und Deutschen, was das Erleben von Gewalt in der Familie betrifft. Fast jeder fünfte türkische Schüler war im Lauf des letzten Jahres zu Hause geschlagen worden, dagegen nur jeder achtzehnte Deutsche. Jeder dritte Türke gab an, er habe gesehen, wie seine Eltern sich schlugen; bei den Deutschen sagte dies nur jeder elfte. Um auszuschließen, dass die großen Differenzen womöglich nur auf sozialen Unterschieden beruhen, wurde die Befragung zwei Jahre später ein zweites Mal durchgeführt, mit Angehörigen der jeweils gleichen sozialen Gruppe. Das Ergebnis war nahezu das gleiche. Kinder, die häufig geschlagen werden, „begehen drei- bis viermal so viel Gewalttaten wie gewaltfrei erzogene“, laute eine alte Erkenntnis, sagt Pfeiffer. Sie könnten mit Konflikten nicht konstruktiv umgehen, ihr Selbstbewusstsein sei angeschlagen; sie orientierten sich an autoritären Vorbildern – so wie die türkischen Jungen sich an ihren prügelnden Vätern orientierten. Sie bestätigten das in der Studie, als sie angaben, Machovorbildern nachzueifern und sich einer „Kultur der Männerehre“ verpflichtet zu fühlen.
      Überraschenderweise ist die Gewaltrate um so höher, je länger die Türken in Deutschland leben. In ihren Köpfen wachsen mit der Aufenthaltsdauer die „deutschen“ Ansprüche, ohne dass „deutsche“ Chancen wachsen. Das ruft Frust hervor, auf den manche mit Gewalt reagieren. Hinzu kommt, dass traditionelle Werte und Strukturen ins Wanken geraten, je länger türkische Familien in Deutschland leben. Ein Drittel der betroffenen Väter versucht, die traditionelle Ordnung und die eigene Autorität unter Einsatz von körperlicher Gewalt aufrechtzuerhalten. „Die besonders hohe Gewaltrate türkischer Jugendlicher erscheint damit auch als Ausdruck eines Männlichkeitskonzeptes, das unter den sozialen Bedingungen unseres Landes mit wachsender Aufenthaltsdauer in eine Legitimationskrise gerät“, heißt es in der letzten von Pfeiffers Untersuchungen.
      So ausführlich trägt der Minister seine Erkenntnisse an der Schlossparkschule in Stadthagen nicht vor. Er beschränkt sich darauf, die „importierte Machokultur“ der Türken anzugreifen. Es sei, so Pfeiffer weiter, nicht akzeptabel, wenn türkische Väter und dann auch die Söhne Lehrerinnen als Autoritätspersonen ablehnten und sich manchmal sogar weigerten, ihnen die Hand zu geben. Frauen und Schwestern förderten solches Verhalten noch, indem sie die Jungmachos „verwöhnen und manchmal wie Prinzen behandeln“.
      All das erklärt die Aggressionen der jungen Türken in Stadthagen aber nicht vollständig. Vielmehr, sagt Pfeiffer dann an die Adresse der versammelten Honoratioren gerichtet, sei die Gewalt auch „Folge der schlechten örtlichen Bildungsintegration junger Türken“. Er habe sich kundig gemacht und erfahren, dass „nur ein einziger türkischer Junge ans Gymnasium geht. Das kann unmöglich der eigentlichen Begabungsstruktur entsprechen!“, ruft Pfeiffer aus. Statistisch bedeutet dies: Nur 1,5 Prozent aller türkischen Jungen besuchen das Gymnasium. Damit liege Stadthagen „erheblich“ unter den Quoten aller 16 Städte aus seinen beiden Untersuchungen. Die Studie zeige: Je mehr die türkischen Familien sich von ihrer Umwelt akzeptiert fühlen, je besser sie Deutsch sprechen und je weniger sie von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind, desto höher ist der Anteil der Kinder, die weiterführende Schulen besuchen – und desto geringer die Zahl der Jugendlichen, die zu Gewalttaten neigen. Pfeiffer: „Gymnasial- und Gesamtschulquoten sind verlässliche Indikatoren dafür, wie es um die soziale Integration der Zuwanderer in einer Stadt bestellt ist.“
      Der Stadtrat ist verärgert wegen der negativen Schlagzeilen. In Stadthagen schaffen es rund 60 Prozent der türkischen Jungen nur auf die Hauptschule, fast 9 Prozent landen gar auf der Sonderschule. Offenbar hätten es ausländische Jugendliche hier besonders schwer, „den ihrer Begabung entsprechenden Schultyp zu erreichen“, schließt Pfeiffer und kann sich eine Bemerkung nicht verkneifen: Eine solche Benachteiligung in der Bildung „habe ich bisher bei meinen vielen Untersuchungen in Deutschland noch nirgends erlebt“.
      Wieder erhob sich ein Proteststurm in der Stadt, wie zuvor schon bei seiner Bemerkung über die Kultur des Wegschauens. „Ja, das war ein strategischer Fehler“, ärgert sich Pfeiffer im Nachhinein selbst. So hatte die Stadt nun einen Anlass, von der unbequemen Analyse abzulenken und sich stattdessen bitter über die Verunglimpfung als Deutschlands integrationsfeindlichste Stadt zu beklagen. „Mit tiefer Enttäuschung“, heißt es in einer Resolution, habe der Stadtrat Pfeiffers „eindeutige Formulierungen“ zur Kenntnis genommen, die „unserer Stadt durch negative Schlagzeilen in ganz Deutschland hohen Schaden eingebracht“ hätten.
      Auch sonst setzen Pfeiffers Diskussionsabende in Stadthagen eine Menge Emotionen frei. Viele Tränen fließen, zumal bei den Türken, die zum ersten Mal die Chance sehen, sich mit ihren Klagen über vielfältige Diskriminierungen im Alltag Gehör zu verschaffen. Nie werde ihre Tochter von ihren deutschen Klassenkameraden zu Geburtstagsfeiern eingeladen, klagt eine Mutter; die meisten Türken wollen sich ja gar nicht integrieren, schallt es zurück. Einige Deutsche verlassen wutentbrannt die Aula. Alles, was Türken und Deutsche in 40 Jahren Zusammenleben verdrängt oder aufgestaut haben, bricht mit Macht hervor.
      Doch der Dialog, der den Emotionen hätte folgen müssen, blieb aus. Stattdessen schwelt ein Streit über Integrationswilligkeit und Integrationsfähigkeit, der sich vor allem an einer Frage festmacht: Sind die Kindergärten schuld, dass die türkischen Schüler so schlecht Deutsch sprechen und deshalb in der Schule nicht mitkommen? Nur noch 12 Prozent der türkischen Schulanfänger sprechen ausreichend Deutsch, teilten die Stadthagener Grundschulen Pfeiffer auf Anfrage mit. Viele Türken behaupten dagegen, ihre Kinder würden in die Nachmittagsgruppen abgeschoben, wo sie unter sich blieben und kein Deutsch lernen könnten. Semih Ayaz, der Vorsitzende eines schulübergreifenden Elternvereins, sagt, er habe mehrere Jahre warten müssen, bis sein Sohn überhaupt in den Kindergarten aufgenommen worden sei; und dann habe er ein zweites Mal darum kämpfen müssen, dass der Junge in die Vormittagsgruppe kam.
      Oder ist alles ganz anders? Nicht die Kindergärten sind schuld, wie die stellvertretende Bürgermeisterin Angela Strathmann, von Beruf Leiterin des Ratsgymnasiums, sagt, sondern die Kultur der Türken in Deutschland. Türkische Kinder, so die Sozialdemokratin Strathmann, sehe man im Sommer „ja noch abends um halb zehn auf der Straße rumlaufen“, die ließen sich nicht schon morgens um halb sieben wecken, damit sie rechtzeitig in den Kindergarten kommen.
      Im städtischen Kindergarten Herminenstift, einem von vieren in der Stadt, sind nachmittags 36 von 55 Nachmittagskindern ausländischer, davon 16 türkischer Herkunft. Vormittags sind von 67 nur 22 Ausländerkinder, davon 9 türkische. Aber, sagt die Leiterin Renate Neumann, die Eltern hätten das doch so gewollt. Ein türkischer Junge, der zunächst vormittags kam, habe sogar nachträglich noch in die Nachmittagsgruppe gewechselt. „Wir reden hier über nichts anderes als über Integration“, sagt Renate Neumann, die Leiterin. Sie hält die Vorwürfe der türkischen Eltern für ungerecht. Eine Deutsch-Türkin hat sie vor einiger Zeit eingestellt, um die türkischen Kinder in den Nachmittagsgruppen zu fördern und den Kontakt zu den türkischen Eltern zu verbessern. Leider zeigten die „null Interesse“, sagt Ilgnur Bijiklioglu, die deutsch-türkische Erzieherin. Während sich die deutschen Eltern Zeit ließen, wenn sie ihre Kinder abholen, auch mal mit den Erzieherinnen plauderten, müsse es bei den Türken „immer schnell, schnell gehen. Manche Väter pfeifen nur von der Tür her, und dann müssen die Kinder springen.“
      Die schlimmsten Schläger waren schlechte Schüler „Die türkischen Kinder sprechen ja weder richtig Deutsch noch richtig Türkisch“, meint Bijiklioglu. Die Mütter redeten selbst mit fünfjährigen Kindern oft noch in der Babysprache; bei den Söhnen seien die Sprachdefizite noch größer als bei den Töchtern – „weil die ja wie Paschas behandelt werden. Wenn die Jungs ein Glas Wasser wollen, brauchen sie nur mit dem Finger darauf zu zeigen.“ Bijiklioglu versucht, den Kindern zunächst Türkisch beizubringen: „Wer nicht richtig Türkisch kann, kann auch nicht richtig Deutsch lernen.“ Man spürt, wie weh es ihr tut, dass die nachwachsende Generation türkischer Deutscher in der Schule so viel schlechter und so viel weniger integriert ist als ihre eigene Generation. „Wir haben damals alle Realschulabschlüsse mit guten Noten gemacht“, sagt die 27-Jährige. Sie hat eine Ausbildung zur Bürokauffrau absolviert, holt jetzt nebenher das Abitur nach und möchte dann Pädagogik studieren. Immer wieder versucht sie den Eltern klarzumachen, wie wichtig Bildung sei. Als sie einen Elternabend für die 33 türkischen Eltern veranstaltete, sind nur fünf Mütter erschienen.
      Doch die Bildungsinstitutionen sind weder willens noch in der Lage, all die Defizite auszugleichen. Zwar wird an allen Stadthagener Schulen Förderunterricht Deutsch erteilt, je nach Schule betrage der Umfang bis zu zehn Prozent des gesamten Unterrichts, sagt Jürgen Landfester, der Schulrat bei der Bezirksregierung Hannover und einst selbst Schulleiter in Stadthagen, stolz. Aber der Unterricht geht an den Bedürfnissen der jungen Türken vorbei. Er ist nicht auf Dauer angelegt, sondern für maximal drei Jahre, konzipiert als Teil eines Eingliederungsprozesses. Aber die jungen Türken sind ja weder neu ins Land gekommen, noch wird der Förderunterricht für sie unentbehrlich. Er ist so lange erforderlich, wie die jungen Türken zu Hause weiter Türkisch sprechen.
      Für noch verhängnisvoller hält Jürgen Lingner, der stellvertretende Leiter der Stadthagener Volkshochschule (VHS), dass Mitte der neunziger Jahre die damalige Regierung unter Ministerpräsident Gerhard Schröder die Landesmittel für die Hausaufgabenhilfen drastisch zusammengestrichen hat. Über 30 solcher Nachhilfegruppen gab es in der Stadt, an allen Schulen, betreut von Hausfrauen, älteren Schülern, arbeitslosen Lehrern, VHS-Dozenten. „Das war sehr integrationsfördernd“, sagt Lingner. Die Türken behielten so nicht nur leichter den Anschluss im Unterricht – da auch deutsche Kinder betreut wurden, kamen Deutsche und Türken einander auch näher. Als es kein Geld mehr gab, lösten sich auch die Gruppen auf.
      Die Entfremdung zwischen Deutschen und Türken, die in Stadthagen sichtbar wurde, hat mit solchen Versäumnissen zu tun. Dass die Türken vermehrt türkische Fernsehsender einschalten, dass immer mehr von ihnen ihre Ehepartner in der Türkei suchen, dass sie sich dem Islam zuwenden – all das kennzeichnet einen Rückzug aus Frust und Enttäuschung, der in den neunziger Jahren einsetzte. Die jungen Türken messen sich, anders als ihre Eltern und Großeltern vor 40 Jahren, mit gleichaltrigen Deutschen. Sie fordern die gleichen Rechte und Chancen wie sie. Und der Vergleich fällt fast immer zu ihren Ungunsten aus. Der Preis für den Rückzug ist hoch: Die Zahl der so genannten Bildungsverlierer steigt, ein Drittel der jungen Türken zwischen 20 und 29 Jahren hat keinen Berufsabschluss.
      Für den Exjustizminister Christian Pfeiffer ist es daher keineswegs Zufall, dass es die siebten und achten Klassen an der Schlossparkschule waren, in denen am meisten geprügelt wurde. Mit 15, 16 Jahren, nach der Orientierungsstufe, dämmere den jungen Türken allmählich, dass sie sich „in unserer Winner-Loser-Kultur auf der Verliererstraße“ befinden. Dass sie ihre deutschen Mitschüler ausgerechnet an deren Geburtstagen verprügelten, an Freudentagen, an denen die meisten mit Geschenken und Zuwendung überhäuft werden, zeige, dass sie „Neid in Gewalt umgesetzt“ hätten. Die schlimmsten Schläger wie Yussuf waren schlechte Schüler und haben die achte Klasse wiederholt.
      Die reflexhafte Abwehrhaltung der Beteiligten in Stadthagen erschwert eine offene Diskussion über die als Vorwurf formulierte Frage Christian Pfeiffers, inwiefern vor allem die Lehrer an den skandalösen Ereignissen in der Schlossparkschule mitschuldig geworden sind, weil sie nicht eingegriffen haben. „Viele Kollegen machen Unterricht nach der Vogel-Strauß-Methode, um zu überleben. Aber man kann nicht mehr wie früher einfach den Stoff durchziehen und sich um nichts kümmern.“ Das sagt Ingrid Hintz, eine ehemalige Lehrerin, die heute Kinder- und Jugendliteratur an der Universität Hildesheim lehrt. Sie schreibt auch selbst, zum Beispiel über Zivilcourage. Ingrid Hintz war es, die die Geschichte Herzlichen Glückwunsch, Isabell! verfasste. Eine Geschichte aufgrund einer wahren Begebenheit in Hildesheim, in der Schulmädchen an ihren Geburtstagen einander allerhand Übles antun. Diese Geschichte steht im 1998 erschienenen Deutsch-Lesebuch Wortstark für die Realschule, neuntes Schuljahr. Und mit dem Buch wurde und wird an der Schlossparkschule gearbeitet.
      Geburtstagsprügel waren also schon seit Jahren Unterrichtsstoff. Und doch kein Thema für die Schule? Schulleiter Krewer beteuert, erst durch den Angriff auf Giovanni von den Gewaltexzessen erfahren zu haben. Auch der Sozialarbeiter der Schule – einer von jenen, gegen den die Staatsanwaltschaft derzeit ermittelt – will nichts mitbekommen haben. Es heißt, einige Schüler hätten in den Pausen bei ihm Zuflucht gesucht, um Prügeln aus dem Weg zu gehen. Und die Schüler, die Herzlichen Glückwunsch, Isabell! im Unterricht besprachen? Haben die sich nicht einmal verraten, ist denen nie etwas herausgerutscht? „Die Schüler sagen etwas, weil sie glauben, dass die Lehrer es hören wollen“, sagt die Deutschlehrerin Gisela Lutter, die Ingrid Hintz’ Erzählung schon mehrfach durchgenommen hat. „Schüler sind clever!“, fügt sie an, und natürlich sei Gewalt der Schule nicht fremd. Doch selbst als Vertrauenslehrerin habe sie es stets nur mit Einzelfällen zu tun gehabt, etwa wenn sich Schüler hilfesuchend an sie wandten, weil sie erpresst oder bedroht wurden. Und dass Kollegen etwas von den Geburtstagsprügeln bemerkt haben könnten – „nein, das halte ich für undenkbar“, sagt Frau Lutter. „Wir haben das ja auch gar nicht gelernt: Konfliktbewältigung. Als ich meine Ausbildung gemacht habe, da hatte man als Lehrer Autorität, und damit hatte es sich.“
      Dass all dies im beschaulichen Schaumburger Land hervorbrach und nicht in Berlin-Kreuzberg oder Duisburg-Bruckhausen – das ist letztlich Zufall. Der für eine Provinzstadt wie Stadthagen hohe Ausländeranteil von 13 Prozent, bei einer einheimischen provinziellen Bevölkerung, die sich Fremden gegenüber besonders ignorant gibt, mag stärkere Spannungen als anderswo erzeugt haben. Vielleicht wäre alles auch gar nicht ans Licht gekommen, hätte Schulleiter Krewer nicht die Polizei gerufen und wäre da nicht ein Justizminister gewesen, der laut und öffentlich erklärt hätte, was das alles zu bedeuten habe. Der Diskussionsprozess jedenfalls ist zäh. Auf deutscher Seite wurde eine Privatinitiative ins Leben gerufen: Das alternative Kulturzentrum Alte Polizei bietet Deutschkurse für türkische Frauen und Hausaufgabenhilfen für türkische Kinder an.
      Schulleiter Rudolf Krewer institutionalisiert derweil seine Beziehungen zur Polizei. Feierlich haben er und der örtliche Polizeichef einen „Patenschaftsvertrag“ unterzeichnet. Die Kommissarin, die einst gegen die Schüler ermittelte, soll nun ab und zu vorbeikommen und mit den Jugendlichen plaudern, auf dass es der Prävention nütze. Stolz verweist Krewer auf die vielen Gelder, die sein neuer Duzfreund Pfeiffer noch vor seinem Ausscheiden aus dem Amt des Justizministers kürzlich lockergemacht hat; damit werden derzeit zwei Lehrer zu Konfliktlotsen ausgebildet, später kommen auch Schüler dran.
      Yussuf hat unterdessen viel Zeit. Nach der Attacke gegen Giovanni, mit der alles ein Ende fand, flog er von der Schule. Jetzt hockt er auf dem schwarzen Teppichboden im elterlichen Wohnzimmer in der Hüttenstraße, Weststadt, die sie in Stadthagen auch Bronx nennen. Er hockt zu Füßen des Vaters, der im Sessel über ihm thront. In der schwarz gemusterten Polstergarnitur sitzen dicht gedrängt Yussufs Mutter, sein Freund Jamal*, dessen Eltern und eine Nachbarin. Sie alle helfen mit bei der Heimarbeit, ziehen im Akkordtempo schmale Metallringe auf lange Metallstäbe. In drei Stunden müssen sie fertig sein. Dann kommt ein Fahrer der Firma Faurecia, eines Herstellers von Autositzen, um die Stäbe abzuholen; sie werden für die Nachtschicht gebraucht. Viele Türken, auch Yussufs Mutter, arbeiten bei Faurecia, dem größten Arbeitgeber der Region.
      Yussufs Vater spricht von einer Verschwörung
      Der Vater macht Yussuf keine Vorwürfe – jedenfalls nicht vor einem fremden Deutschen. Er sieht in den Gerichtsverfahren eine große Verschwörung gegen die Türken. „Nur Schwarzköpfe angeklagt!“, sagt er empört. „Sind unsere Kinder denn schlechter als die deutschen?“
      Besonders erbost ist er über Schulleiter Krewer; dem habe er seine Handy-Nummer gegeben, damit er ihn immer anrufen könne, wenn etwas mit Yussuf sei. Wenn der die Schule schwänzte, habe Krewer ihn auch jedes Mal informiert. Warum nicht, als er Yussuf von der Schule warf?
      Mit dem Rausschmiss haben sich Yussufs Perspektiven erheblich verdüstert. Er hat nun keinen Schulabschluss. Zur Überbrückung absolviert er gerade ein Berufsvorbereitungsjahr an der Berufsschule und hofft, im Herbst eine Lehre in der Gastronomie beginnen zu können. Der Rauswurf, das Gerichtsverfahren, die ganze Publicity – all das sei ihm eine Lehre gewesen, versichert er. „Ich werde mich nie mehr prügeln!“
      Und warum hat er früher zugeschlagen? Er grinst. Es habe ihm und seinen türkischen Freunden schon Spaß gemacht, den „Kartoffeln“, wie er die Deutschen nennt, Angst einzujagen und sich überlegen zu fühlen.

      Christian Pfeiffer hat eine Zusammenfassung seiner Vorträge auf Türkisch übersetzen und an alle türkischen Familien Stadthagens schicken lassen. Neben vielem anderen steht da auch: „Sollten Sie bisher körperliche Züchtigungen in der Erziehung einsetzen, muss ich Sie zunächst darauf hinweisen, dass dies seit dem 1. Januar 2000 in Deutschland untersagt ist.“ Er solle den Brief „aufmerksam lesen und in der Moschee verteilen“, habe ihm Schulleiter Krewer aufgetragen, sagt der Elternvereinsvorsitzende Ayaz. Den meisten Türken sei der 10 Seiten umfassende Brief aber zu lang gewesen, fügt er lächelnd hinzu. Sie hätten ihn ungelesen weggeworfen.

      * Alle Namen der Schüler wurden von der Redaktion geändert

      http://www.freier-widerstand.net/+/nkf/schule.htm
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 20:56:31
      Beitrag Nr. 28 ()
      haben sich die Kanaken eigentlich bei deren Geburtstagen selbst verprügelt oder ging es nur gegen Deutsche Kinder??
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 21:11:04
      Beitrag Nr. 29 ()
      Es waren offenbar nicht nur deutsche Opfer. Auch Außländer selbst gehörten zu den Opfern.
      Aber unter den Tätern waren angeblich keine Deutschen.
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 21:51:08
      Beitrag Nr. 30 ()
      @#27

      Auweia, die Macher vom Freier-Widerstand, die den Artikel von der Zeit geklaut und in ihre Homepage gestellt haben, sollten sich mal lieber zuerst selbst sozial-psychoterapeutisch fragen, warum sie ihren "freien Wiederstand" selber auch so gerne mit Tritten und Prügel in die Welt tragen. So ist es richtig, da ruft ein Dieb zum anderen Dieb: "Haltet den Dieb."


      H_S:mad:
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 00:04:13
      Beitrag Nr. 31 ()
      Der Vater macht Yussuf keine Vorwürfe – jedenfalls nicht vor einem fremden Deutschen. Er sieht in den Gerichtsverfahren eine große Verschwörung gegen die Türken. „Nur Schwarzköpfe angeklagt!“, sagt er empört. „Sind unsere Kinder denn schlechter als die deutschen?
      ...naja morgenländische Pädagogik nimmt ihren Lauf...:cool:...zumindest sind die wahren Schuldigen schon gefunden...
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 01:23:16
      Beitrag Nr. 32 ()
      Es ist mir inzwischen bei diesen jungen türkischen Schlägern völlig wurscht, ob häusliche Gewalt und damit eigene Erfahrungen, verprügelt zu werden, im Hintergrund standen.

      Es ist mir deshalb egal, weil es den Opfern nichts hilft; die haben unter brutalen Prügeleien gelitten, und denen nützt es nichts, wenn die Schläge - wie formulieren manche Erziehungswissenschaftler es wohl? - als Kompensationshandlungen frustrierter, elternhausgeschädigter und gesellschaftlich benachteiligter Jugendlicher etikettiert werden. Das klingt schon so "entrückt", weniger plastisch, weniger "hart", als es die Schläge für die Opfer in der Wirklichkeit waren, nicht wahr...

      Ich kann das falsche Gejaule über zuwenig Integrationschancen nicht mehr hören. Der Text zeigt doch an mehreren Stellen deutlich genug, wie oft die türkischen Familien selbst nicht "wollen": Eltern, die nicht mitziehen, d.h. für ihre eigenen Deutschkenntnisse und die ihrer Kinder nichts tun, an Gesprächsangeboten nicht interessiert sind; türkische Jungs, die sich den "Kartoffeln" überlegen fühlen; die ganze verdammte Machokultur und das arrogante Überheblichkeitsgefühl, gespeist aus Verachtung für den ach so dekadenten und verweichlichten Westen usw.usf..

      Meine Schule, ein Gymnasium im westlichen Münsterland, hat im vergangenen Jahr an der Aktion "Schule gegen Rassismus" teilgenommen, eine prima Sache, ganz sicher. Und es wurden engagierte, gute Reden gehalten, einige Schüler wurden nach Berlin zu einer vom Bundespräsidenten "beschirmten" Großveranstaltung geladen, die Zeitung berichtete ausführlich darüber, und die Schule hat jetzt ein Schild, eine Auszeichnung, über der Eingangstür angebracht.

      Wunderbar. Aber vor ein paar Monaten haben mir Oberstufenschüler, die ich gut kenne und für absolut integer halte, mal ausführlich erzählt, was sich so auf den sogenannten "Abivorfeten" tut bzw. tun kann, wo seit einiger Zeit nur noch bezahlte Ordner Sicherheit davor bieten, daß irgendwelche Gangs - und es sind in der ganz großen Mehrheit türkische - die veranstaltung aufmischen. Sie haben mir geschildert, was in den Diskotheken und Jugendtreffs am Wochenende passiert, wann und wo man jungen Türken, wenn sie im halben Dutzend auflaufen, am besten sofort aus dem Wege geht.

      Jahrelang hatten wir an unserem Gymnasium nur wenige türkische Schüler. Ein, zwei, drei pro Jahrgang waren völlig unauffällig, gut integriert, absolut problemlos.
      Inzwischen sind es mehr, und schon bei 6,7 geht´s los: immer öfter eigene Separierung von den Mitschülern, türkische Mädchen fangen an, Kopftücher zu tragen (und man erfährt auf Nachfragen, das sei von ihren Brüdern an der Schule so gewünscht), dürfen nicht mehr am Sport generell oder zumindest am Schwimmunterricht teilnehmen, die türkischen Jungs sind von Lehrern nur noch schwer zu "erreichen", wenn es um Kritik an ihrem verhalten im Unterricht geht etc. ...

      Zurück zu besagtem Fall:

      Es war ein Kardinalfehler, so viele Türken hier "einwandern" zu lassen. Wenn ich diesen ahnungslos-dämlichen Spruch von Kirchenleuten höre "wir haben Gastarbeiter gerufen und es kamen Menschen", kommt´s mir hoch. Mit dem selben Argument sollten wohl ein deutscher Ölarbeiter samt Familie in Kuweit oder ein Banker in Honkong ein Bleiberecht beanspruchen dürfen (wenn sie´s denn wollten)? Lächerlich.

      Aber nun ist das Kind in den Brunnen gefallen, die Leute sind hier, und jetzt ist das einzige, was noch getan werden kann, eine Verschlimmerung des Problems in der Zukunft zu verhindern. Wofür ich plädiere, habe ich in anderen Threads schon geschrieben.

      Ach ja, noch ein abschließendes Wort zu den Lehrern (bin ja selbst einer): deren Verhalten finde ich absolut beschämend, und auch das des Direktors scheint mir nur wenig besser - allzu lange hat er gewartet, und wenn er wirklich lange ahnungslos war, dann hat er die Schule nicht im Griff. Wenn ich mir vorstelle, selbst einem Dutzend türkischer 16jähriger in den Arm fallen zu müssen, wird´s mir selbst ein bißchen flau, aber es hilft nicht: ich könnte mir nach unterlassener Hilfeleistung wohl kaum noch ins Gesicht sehen. Immerhin gibt´s ja die Möglichkeit, mit anderen Kollegen zusammen einzugreifen.

      Ach ja, hat eigentlich mal jemand überlegt, daß auch hier sich die katastrophale Einstellungspolitik der Länder rächt? Wenn Kollegien einen Alterdurchschnitt von um die 50 haben, weil seit vielen Jahren kaum noch junge Lehrer eingestellt werden, dann führt das eben dazu, daß in diesem Fall ein 55jähriges Schreibtischmännchen wohl kaum - schon rein physisch - noch irgendeine Autorität gegenüber den jugendlichen Schlägern hat. Und die Tatsache, daß die Kultuspolitik den Lehrern die meisten Disziplinierungsmaßnahmen ungeheuer erschwert oder sogar genommen hat, tut ein übriges.


      Fazit: entweder sorgt die Gesellschaft, d.h. vor allem die Politik endlich dafür, daß türkische Machos Respekt vor diesem Staat und seinen Bewohnern bekommen, oder das alles war erst der Anfang.


      Vicco
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 01:27:13
      Beitrag Nr. 33 ()
      @#31

      Der Vater fragt: "Sind unsere Kinder denn schlechter als die Deutschen ?"


      JAAA !!!

      Wer dumm fragt, kriegt auch eine dumme Antwort. :D


      Nenene, jetzt mal im Ernst. Wer weiß, ob da nicht der CIA und der Mossad dahinter steckt, die klammheimlich in der Nacht Agenten über Stadthagen mit Fallschirmen haben abspringen lassen und die nun versuchen die deutsche Bevölkerung gegen die Moslems aufzubringen. Seit dem 11.09.2001 kann ja alles möglich sein.

      Jedenfalls hat es ja der niedersächsische Soziologenminister prägnant auf den Punkt gebracht.

      Die (deutsche)Gesellschaft ist `dran schuld !

      Donnerwetter, dass wir da nicht gleich `dran gedacht haben. Von selbst wären wir wohl nie daraufgekommen. Würden wir nicht Yussuf und Co. so schamlos ausbeuten, müssten sie sich nicht auf ihre archaischen Traditionen besinnen und rumprügeln, sondern könnten sich zivilisiert benehmen.

      Eben halt alles eine Sache der Klassenperspektive.


      Hach ja.....:(



      H_S
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 03:04:04
      Beitrag Nr. 34 ()
      @#32 von ViccoB.

      "Wir haben Gastarbeiter gerufen und es kamen Proleten."


      Das würde die Sache im Grunde genommen auf den Punkt bringen.

      Ich weiß, das ist plakativ, pauschal, vorurteilsbehaftet, nicht differenziert genug, usw., usf. Aber trotzdem trifft die Aussage ins Schwarze.

      Ich weiß auch, dass türkische Mitbürger mit Diskriminierungen leben müssen. Das ist alles war. Sie müssen mehr Kfz-Beiträge bezahlen, bekommen schlechter eine annehmbare Wohnung, türkische Jugendliche finden sehr schwer einen Ausbildungsplatz, man lässt sie nicht in Diskos, usw...................Aber!!!!!...........wenn sie sich z.B. wie Japaner in Deutschland benehmen würden, würde man ihnen die Füße küssen und deutsche Väter würden ihnen ihre Töchter zum Heiraten anbieten.

      So ist es aber nicht. So wie wir positive Vorurteile z.B. gegenüber Asiaten haben, die auf gemachten Erfahrungen und daraus resultierenden Urteilen entstanden sind, so haben wir gegenüber Türken eher negative Erfahrungen bemacht. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es dann auch oftmals wieder heraus.

      Aber z.B. Japaner, oder Koreaner oder z.B. auch die Boatpeople aus Vietnam stammen überwiegend aus einer gebildeten Gesellschaftsschicht in ihrem Heimatland.
      Türkische Gastarbeiter aber kommen meist vom Land und waren Land- oder Produktionsarbeiter, mit einer sehr geringen bzw. keinen Bildung(Analphabeten).

      Im Grunde genommen geht es hier nicht um einen Clash zwischen der deutschen und der türkischen Kultur, sondern um einen Zusammentreffen zwischen deutscher Kultur und der türkischen Unterschichtkultur.

      Das ist ja der eigentliche Knackpunkt. Es sind, damals in den 50ziger, 60ziger und auch noch 70ziger Jahren, keine "Köpfe" aus den Gastarbeiterländern nach Deutschland zugewandert, sondern "Hände". In den Rekrutierungsbüros der Anwerberfirmen hat man sich nicht den Schulabschluss angesehen, sondern man hat gekuckt, dass der Mann dicke Muskeln und noch alle Zähne hat, und auch ansonsten fit ist. Mehr war nicht nötig. Versuche du
      mal heutzutage in die USA, Kanada, Australien ohne einen höheren Bildungsabschluss und/oder eine abgeschlossene Berufsausbildung einzuwandern. No Chance !!!


      Ich finde es ist müßig sich auf das Machogehabe türkischer Jugendlicher zu kaprizieren. Deutsche Jugendliche mit den gleichen sozialen Settings sind da genauso. Wenn du auf einer Hauptschule arbeiten würdest, würdest du mir da sicherlich zustimmen. Nur die leben wohl offensichtlich ihre Situation anders aus - statt sich zu prügeln, legen sie ihr Auto tiefer, gehen ins Bodybuilding, usw. Das ist ja im weitesten Sinne auch "Machogehabe".
      Wenn man es nicht im Kopf hat, muss man es ja irgendwie kompensieren. Das ist ja auch richtig so und in Ordnung. Jeder Mensch kompensiert diese oder jene Schwäche mit was anderem. Nur wenn man Gewalt als Mittel des Ausgleichs benutzt, dann ist die Toleranzschwelle eindeutig überschritten.

      Ich denke mir, wenn Türken aus der Mittel und Oberschicht zu uns gekommen wären, säh` die Sache schon ganz anders aus. Aufgrund ihrer Begabungen und ihrer Bildung könnten sie dann ihren Kindern auch mehr unter die Arme greifen, um ihnen zu helfen in einem fremden Land zu bestehen und sich dort zu integrieren. Und schließlich wäre man auch daran interessiert, dass sein Nachwuchs nicht die soziale Stellung verliert, die man selbst hat/hatte.
      Und dazu gehört nun mal Bildung, Bildung und noch mal Bildung.
      Ich glaube kaum, dass einem türkischen, na sagen wir mal, Ärzteehepaar, es völlig schnurzegal wäre, wenn ihr Kind
      in der Schule nichts lernt, und durch alle Ebenen rasselt, um dann am Ende als Müllmann zu enden. Das würden sie sicherlich nicht zulassen.
      Bei einem Arbeiterkind sieht das aber schon ganz anders aus. Wenn man selbst als Eltern schon auf der untersten Stufe steht, können die eigenen Kinder nicht mehr viel tiefer fallen. Und wenn man keine Chance sieht, jemals für sich und seine Familie ein besseres Leben zu erreichen, warum sich dann bemühen???
      Warum sich dafür einsetzen, dass die Kinder "es einmal besser haben"??? Und wenn der Nachwuchs es tatsächlich einmal besser hätte, vielleicht würde er/sie dann auch noch verächtlich und arrogant auf einem herabsehen und dann wäre die eigene Stellung in der Familie als Patriarch und Patriarchin?, die Respekt genießen, ganz hin. Nein, nein, dann doch lieber nichts machen und alles laufen lassen. Hauptsache irgendwie überleben.

      Dieses fatalistische Verhalten trifft aber im Groben nicht nur für Türken zu. So denken auch viele Deutsche, die in ähnlicher Situation sind.


      H_S
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 19:27:21
      Beitrag Nr. 35 ()
      # 34

      Das stimmt.
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 20:05:56
      Beitrag Nr. 36 ()
      Ich kenne solche Typen, die sich gerne prügeln. Wenn man sie kennt sind das sper Kumpels.
      Ich habe mal einen Türken gefragt, warum sie denn drauf prügeln würden. Die Antwort darauf war, Warum denn nicht? Es wehrt sich ja keiner. Und dann hat er sich darüber amüsiert, dass alles Waschlappen seien und ihm eh keine Konsequenzen drohen würden.
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 21:26:58
      Beitrag Nr. 37 ()
      Harry Schotter,

      ich finde Deinen Beitrag äußerst differenziert und bemerkenswert !
      Ich kann mich dem nur anschließen !

      Der Kalli ;)
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 21:29:34
      Beitrag Nr. 38 ()
      Hallo Aufschlag!
      Kannst Du mir mal die Adresse deines Bekannten schicken? Ein Kollege feiert demnächst seinen 40. Geburtstag und wir wollen ihm im Büro eine wirklich originelle Überraschung bieten.

      Einen großen Karton mit bunten Schleifchen und Kerzen haben wir schon - aber etwas ganz Entscheidendes fehlt noch.

      Und ich meine damit nicht ein leicht bekleidetes Mädel, daß aus dem Karton hüpft. :lick:

      Wie gesagt, es soll was wirklich Originelles sein. :D

      NeuSte (ein Freund von unkonventionellen Geschenkideen)
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 22:17:32
      Beitrag Nr. 39 ()
      bevor yussuf und seine prügelbande mit ihren sozaialarbeitern
      ein halbes jahr in der karibik erziehungsurlaub macht....
      auf steuerzahlerkosten....
      kann er ja mal zum geburtstagfeiern nach rostock lichtenhagen
      verdonnert werden....
      da haben ja die jugendlichen ähnliche rituale...
      ha,ha,ha
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 01:27:21
      Beitrag Nr. 40 ()
      #38 von Neuste
      :laugh: :laugh:
      Schick ihm doch das Kombipack (Regina Halmich) vorbei ;) :D

      Gruß
      Aufschlag (Frauenfreund ;))
      Avatar
      schrieb am 17.08.03 00:13:30
      Beitrag Nr. 41 ()
      Dieser Artikel fehlt in dem Thread noch:



      Wieder Fall von "Geburtstagsprügel"
      30.05.2003

      Niedersachsens Ex-Justizsenator Pfeiffer macht für Prügelrituale an niedersächsischer Schule "Machokultur" türkischer Jugendlicher verantwortlich

      Nach einer Serie von Gewalt-Exzessen an einer Schule in Stadthagen (Kreis Schaumburg) hat ein Schüler erneut "Geburtstagsprügel" bezogen. Eine Gruppe türkischer Jugendlicher attackierte den 16-Jährigen nach Polizeiangaben am vergangenen Mittwoch auf dem Hof der Haupt- und Realschule. Das Opfer hatte am Vortag Geburtstag gefeiert. Im vergangenen Jahr hatten Polizei und Staatsanwaltschaft gegen dutzende Jugendliche an der Schule ermittelt. Sie hatten Mitschüler stets an ihren Geburtstagen mit Gewalt traktiert. Einige von ihnen sollen bei der jüngsten Prügel-Attacke wieder dabei gewesen sein.

      "Ich bin entsetzt", sagte Schulleiter Rudolf Krewer zu dem Gewaltausbruch. "Das geht nicht in meinen Kopf rein, dass diesmal wieder Täter dabei waren, die vor einem Jahr schon vor Gericht gestanden haben." Einer der beteiligten 15- und 16-Jährigen habe 36 Stunden soziales Training hinter sich. Nach Polizeiangaben haben mindestens fünf Angreifer ihr Opfer zu Boden geworfen und auf es eingetreten.

      Der Schulleiter betonte, dass sich diesmal Zeugen gemeldet hätten - obwohl sie von ihren Mitschülern wieder massiv unter Druck gesetzt wurden. "Das ist genau richtig gelaufen", sagte dazu der Leiter des Kriminologischen Forschungsinstitutes (KFN), Christian Pfeiffer, in Hannover. Der ehemalige Justizminister reagierte auf den neuen Angriff nicht überrascht: "Es wäre ein Wunder gewesen, wenn es keine mehr gegeben hätte." Die Prügel-Rituale entstammten der "Macho-Kultur" türkischer Täter.

      Nach Auskunft von Schulleiter Krewer werden die Wiederholungstäter von der Schule verwiesen. Die Polizei ermittelt gegen die Angreifer wegen gefährlicher Körperverletzung.

      Seit den Ermittlungen im vergangenen Jahr seien an der Schule sehr viele erzieherische Maßnahmen ergriffen worden, sagte Krewer. Für die Schüler der siebten und achten Klassen gebe es zweitägige Sozialtrainings. Außerdem seien 15 Lehrer, auch von anderen Schulen, zu Streitschlichtern ausgebildet worden. Am 21. Mai vergangenen Jahres waren die "Geburtstagsprügel" erstmals angezeigt worden.

      Quelle: http://www.taz.de/pt/2003/05/30/a0058.nf/text

      Weitere Nachrichtenseiten: http://www.Germany-Pool.de
      .
      Avatar
      schrieb am 17.08.03 14:09:24
      Beitrag Nr. 42 ()
      # 27 detektiv rockford

      Interessanter Bericht, der einen irgendwie ratlos zurückläßt :(

      Gut finde ich auf alle Fälle, das die Täter juristisch belangt wurden und von der Schule verwiesen wurde. Opferschutz geht hier eindeutig vor Täterschutz, egal ob die Opfer Deutsche oder Türken sind!!!

      Der Spuck mit den "Geburtstagsprügeln" dürfte damit vorbei sein, die tieferen Ursachen bleiben weiter bestehen.



      @ #29 FCO Alpha

      Noch so`n Rassistenspruch und ich werde deine Sperrung beantragen, comprende?
      Avatar
      schrieb am 17.08.03 15:46:02
      Beitrag Nr. 43 ()
      @#42 von IgnatzWrobel

      Ignatz, warum bist du ratlos?

      Die Ratlosigkeit entsteht doch nur, wenn man zB. davon ausgeht, das Pädagogik eine Medizin ist, die alle Kranken heilen kann. Dem ist aber nicht so. Der Mensch kann auch bei bester Medikation nur genesen, wenn er das auch selbst will.

      Bei den hier wieder auffällig gewordenen Schlägern fehlt offensichtlich der Wille zum Guten. Bei den Einsichigen kann soziales Training ja helfen, bei den anderen wohl nur die soziale Einsamkeit einer 8 Quadratmeter großen Einzimmerwohnung mit schwedischen Gardinen.

      Bei den Wiederholungstätern war wohl der erhoffte bzw. der zu erwartentende Lustgewinn durch Prügelausteilung größer gewesen, als die die Angst und die Risikoeinschätzung der Entdeckung.

      Kriminalität ist vorallem eine Sache des Verhältnisses von Chance und Risiko.

      Es gibt sicherlich auch Straftäter, die ein Verbrechen als eine Art destruktive Psychotherapie einer gequälten Seele begehen. Für die meisten aber, die gesellschaftliche Regeln brechen, spielt, wie gesagt, das Verhältnis zwischen Risiko und Chance eine Rolle. Wenn die Chancen stimmen und ein moralisches Tabu garnicht oder nur schwach ausgebildet ist, dann werden Menschen zu Kriminellen.

      Die Gruppe türkischer Jugendlicher hat die Geburtstagsprügel offensichtlich richtig Spass gemacht und sie haben die ihre Macht gegenüber ihrem Opfer wohl auch genossen. Aber da es im Leben nie ein "FreeLunch" gibt und man auch für Vegnügungen einen Preis bezahlt, müssen sie jetzt löhnen. Da sie ja bewiesen haben, dass sie trotz erzieherischer Maßnahmen sozialsierungs- und integrationsressistent sind, sollte man sie nach verbüßter Strafe auch gleich abschieben. Die Argumentation dafür haben sie ja selbst geliefert.



      H_S
      Avatar
      schrieb am 17.08.03 17:37:00
      Beitrag Nr. 44 ()
      @Ignatz Wrobel (Tucholsky) #72

      Du meinst bestimmt mein Posting in #27 nicht #28, oder?

      Da sich junge Türken mittlerweile selbst als Kanaken (polyn. = Mensch!) bezeichnen, finde ich den Begriff nicht im geingsten rassistisch. Schau mal da:

      http://www.geocities.com/linkinpark2001de/wasist.htm
      Avatar
      schrieb am 17.08.03 17:53:50
      Beitrag Nr. 45 ()
      @44

      Du meinst bestimmt mein Posting in #27 nicht #28, oder?

      Nein, er meint #28 statt #29 ;)
      Avatar
      schrieb am 17.08.03 18:06:22
      Beitrag Nr. 46 ()
      @ 43

      Falls gute Worte alleine nichts bewirken, gibt es ja noch Alternativen :D

      Avatar
      schrieb am 17.08.03 18:15:41
      Beitrag Nr. 47 ()
      #46
      Dein schlagfertiges "Argument" bewirkt leider nur geborstene Hirnschalen.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.08.03 20:05:24
      Beitrag Nr. 48 ()
      Na sowas.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.08.03 20:34:37
      Beitrag Nr. 49 ()
      #46
      Irgendwie habe ich aber den Eindruck, dass nur die Kanaken zuschlagen dürfen, nicht aber die Deutschen!
      Dann ist man nämlich ein böser Nazi. Na so was. :confused:
      Avatar
      schrieb am 17.08.03 21:47:01
      Beitrag Nr. 50 ()
      @ 49

      Du hast offenbar so ein kleines Problem mit den Nummern der Postings.;)

      Meinst Du nicht vielleicht #47 ?
      Avatar
      schrieb am 17.08.03 22:12:13
      Beitrag Nr. 51 ()
      @ Harry Schotter

      Das "ratlos" bezog sich auf das ganze Drumherum, also auf die familiären Milieus der Täter und allgemein auf die Entfremdung zwischen den Kulturen. Das die Täter bestraft werden sollen, hab ich doch klar zum Ausdruck gebracht.

      PS: ausweisen wird man die vermutlich gar nicht können, da die vermutlich alle einen deutschen Paß haben werden.



      @ FCO Alpha

      Ich möchte dir nur eine Frage stellen, die du für dich ehrlich beantworten solltest:

      Wärst du genauso empört, wenn deutsche Schläger Andere (egal welcher Nationalität) auf diese Art traktieren würde?

      Ich wage mal "nein" zu sagen und genau das dürfte uns unterscheiden.


      Ignatz
      Avatar
      schrieb am 17.08.03 22:40:07
      Beitrag Nr. 52 ()
      Ignatz

      @ FCO Alpha

      ..Ich möchte dir nur eine Frage stellen, die du für dich ehrlich beantworten solltest:

      Wärst du genauso empört, wenn deutsche Schläger Andere (egal welcher Nationalität) auf diese Art traktieren würde? ...

      Ja wäre ich, darum geht es aber nicht. Die Justiz wird einfach nicht mehr mit diesem Problem fertig. In Bayern hätte es sowas nicht gegeben. s. Mehmet!
      Avatar
      schrieb am 17.08.03 23:36:58
      Beitrag Nr. 53 ()
      Wenn wir in Amerika wären, würden die Opfer jetzt
      Millionen-Entschädigungen erhalten,

      aber da in Deutschland Opfer nichts Wert sind,
      wurde weggeschaut und hatten die türkischen Jugendlichen
      Narrenfreiheit.

      Die Eltern der geschlagenen Schüler sollten vor Gericht
      ziehen und Millionen-Entschädigungen fordern. Dann könnte
      es sich der Deutsche Staat nicht mehr leisten unintegrierbare
      Ausländergruppen nach Deutschland zu holen und ihnen
      Gesetzesbrühe zugestehen.

      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 10:16:03
      Beitrag Nr. 54 ()
      #41

      "Machokultur" ist doch eine nette multikulturelle Bereicherung.

      Da sollte man ganz tolerant sein...
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 00:38:29
      Beitrag Nr. 55 ()
      Besonders besorgniserregend ist in der Analyse des Ministeriums (Posting # 27) der Satz: "Überraschenderweise ist die Gewaltrate um so höher, je länger die Türken in Deutschland leben."

      Offenbar traut sich in der Türkei kaum einer, so agressiv aufzutreten, weil niemand gerne im türkischen Knast landet. Die Zustände da sollen ja nicht so angenehm sein ... Dagegen hat das Sozialtraining in Deutschland überhaupt keine abschreckende Wirkung.

      Daß ist augenscheinlich auch der Grund, warum es nach dem ersten Verfahren zu den Geburtstagsprügeln im letzten Jahr nun erneut die sog. "Dresche von Herzen" gab.

      Mein Vorschlag: Die türkischen Täter werden zwecks Strafvollzug (!) in die Türkei "beurlaubt".




      Die Schule "Am Schlosspark" in Stadthagen

      Prügelschule: Alle Mühen waren vergebens

      Ritual: Wer Geburtstag hat, wird geschlagen. Sozialtraining erfolglos.

      Stadthagen - Prügel zum Geburtstag. Für jedes Lebensjahr einen Hieb, nur Mädchen werden verschont. Dieses bizarre Ritual hat die Haupt- und Realschule "Am Schlosspark" in Stadthagen (Landkreis Schaumburg) schon vor einem Jahr in Verruf gebracht. Seitdem wurde an der Schule viel getan. Doch jetzt kam es wieder zu einem gewalttätigen Vorfall.

      Seit August 2001, so die Ermittlungen der Polizei, bekamen Geburtstagskinder von ihren Klassenkameraden Tritte und Schläge. Am 21. Mai 2002 wurden die Gewalttätigkeiten zum ersten Mal aufgedeckt. Im Oktober lagen schließlich Anklagen gegen 36 Schüler wegen gefährlicher Körperverletzung vor. Immer noch wird auch gegen acht Lehrer der Schule wegen Körperverletzung im Amt ermittelt. Sie sollen nach Angaben der Polizei Kenntnis von den Geburtstagsprügeleien gehabt haben - und nicht eingeschritten sein.

      Auf den Tag genau ein Jahr später nun der erneute Gewaltakt: Ein 16 Jahre alter Junge wurde von fünf türkischstämmigen Mitschülern zu Boden geworfen, getreten und geschlagen (wir berichteten). Wieder sollen Täter dabei gewesen sein, die bereits wegen der "Geburtstagsprügel" vor Gericht gestanden haben. "Diese Gruppe der fünf türkischen Jugendlichen hat all unsere Bemühungen wieder zunichte gemacht", sagte Schulleiter Krewer enttäuscht. "Ein ganzes Jahr lang hatten wir Ruhe, Gewalt war überhaupt kein Thema mehr."

      Für die Schüler gebe es nun ein zweitägiges Sozialtraining mit Sozialpädagogen. In Rollenspielen lernen die Schüler Konfliktsituationen zu bewältigen und verbal zu reagieren. Darüber hinaus wurden Lehrer von professionellen Trainern zu Streitschlichtern ausgebildet. Die Klassenatmosphäre habe sich dadurch deutlich gebessert, sagt der Schulleiter.

      Zudem werden an der Schule so genannte Konfliktlotsen ausgebildet - ein Programm, das der Leiter des Kriminologischen Forschungsinstituts und ehemalige niedersächsische Justizminister Christian Pfeiffer vor einigen Jahren aus Amerika mitbrachte. 32 dieser Konfliktlotsen wird es im nächsten Jahr an der Schule "Am Schlosspark" geben. Sie sollen als Ansprechpartner für Streitsuchende fungieren.

      Das Ritual sei ausschließlich ein Problem unter türkischen Jugendlichen, so der Schulleiter. Diese behaupteten bei der Vernehmung, "Geburtstagsprügel" sei in der Türkei Tradition. Cem Akin vom türkischen Generalkonsulat in Hamburg erklärt dagegen: "In der türkischen Geschichte gibt es so etwas nicht. Vielleicht haben sich die Jugendlichen so einen Unsinn ausgedacht, um einer größeren Strafe zu entgehen."

      Quelle: http://www2.abendblatt.de/daten/2003/05/31/172201.html

      Weitere Nachrichtenseiten: http://www.Germany-Pool.de
      .
      Avatar
      schrieb am 21.08.03 01:17:39
      Beitrag Nr. 56 ()


      Sie sagten: „Herzlichen Glückwunsch!" - dann musste das Geburtstagskind niederknien. Sie zählten. „Eins, zwei, drei, vier..." - und für jedes Lebensjahr gab es einen Hieb. Auf den Kopf, in den Bauch, in den Rücken.

      Gut 80-mal ging das so. Auf dem Pausenhof oder auf dem Jungsklo, in der Fünf-Minuten-Pause zwischen Deutsch und Mathe oder nach Schulschluss. Wer Geburtstag hatte, war dran. Das wussten alle in Klasse sieben und acht der Haupt- und Realschule „Am Schlosspark". Nur Mädchen blieben verschont.

      Das bizarre Ritual, genannt „Geburtstagsprügel", hatte vergangenes Jahr an der Schule im niedersächsischen Stadthagen begonnen. Es endete im Oktober mit Anklagen gegen 36 Schüler wegen Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung. Die meisten Täter - aber auch die meisten Opfer - waren türkischer Herkunft. Einer der Geprügelten spuckte Blut, viele hatten blaue Flecken. Doch alle schwiegen.

      Auch ihre Tochter habe davon gewusst, sagt Sonja Wolfgram, die Vorsitzende des Elternrats, aber nichts verraten: „Die hatte Angst, sie kriegt eine geplättet." Schülersprecherin Ann-Cathrin Sauerbier, 16, wusste ebenfalls Bescheid und schwieg.

      „Wir haben uns an ein gewisses Maß an Beschimpfungen und Gewalt gewöhnt", sagt sie. „Wenn du das öffentlich machst, brauchst du jemanden, der dich beschützt, einen großen Bruder, eine Clique oder einen Lehrer."


      Quelle: http://www.schneiderweb.info/kunterbunt/ueberfall_auf_der_to…
      Avatar
      schrieb am 21.08.03 14:38:06
      Beitrag Nr. 57 ()
      ..mal wieder so ein Beispiel. Komisch, dass einige Leute immer noch nicht kapieren wollen (können), was in Deutschland inzwischen los ist.

      Zur Frage der Verantwortung der Lehrer: wenn Lehrer wirklich mitbekommen haben, was da abläuft ohne einzuschreiten, dann haben sie selbstverständlich (neben oder nach den eigentlichen Tätern) erhebliche Verantwortung.

      Wenn ich meinen Sohn in die Schule schicke, dann muss ich davon ausgehen können, dass er nicht unter den Augen der Lehrer verprügelt wird - ohne dass sie eingreifen. Es ist billig, sich auf die "Unmöglichkeit" oder die "große Zahl" zu berufen. Wenn schon Lehrer in der Schule untätig bleiben, dann kann man wohl bald von normalen Passanten auf der Straße gar keine Hilfe mehr erwarten.
      Und wenn Lehrer sich nicht gegen solche Typen durchsetzen können, dann haben sie schlicht und einfach ihren Beruf verfehlt.
      Avatar
      schrieb am 21.08.03 14:59:41
      Beitrag Nr. 58 ()
      ..der Vorwurf an die Lehrer geht natürlich in gleicher Weise an Justiz und Polizei.

      Der Haftgrund der Verdunklungsgefahr (Einschüchtern des Opfers, damit es nicht aussagt) hat fast jede Relevanz verloren. Dabei ist es eine der wichtigsten Aufgaben der Justiz, die Opfer von Straftaten zu schützen vor weiterer Dransalierung.
      Viele haben schon das Vertrauen verloren und trauen sich nicht mehr, eine Anzeige zu erstatten. Das ist für einen rechtsstaat ein Armutszeugnis.:mad:


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