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    Linker Schriftsteller Wallraff als Stasi-Mitarbeiter entlarvt - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.08.03 10:52:17 von
    neuester Beitrag 23.12.03 13:43:18 von
    Beiträge: 38
    ID: 763.342
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      schrieb am 11.08.03 10:52:17
      Beitrag Nr. 1 ()
      Stasi führte Günter Wallraff als IM

      Neue Dokumente belasten den Schriftsteller - Auf Karteikarte als aktiver Mitarbeiter des DDR-Geheimdienstes registriert

      von Dirk Banse und Michael Behrendt


      Neue Unterlagen erhärten den Stasi-Verdacht gegen Günter Wallraff
      Foto: AP

      Berlin - Schon einmal stand der Schriftsteller Günter Wallraff im Verdacht, mit der Staatssicherheit der DDR zusammengearbeitet zu haben. In den neunziger Jahren kam auch Wallraffs angeblicher Deckname "IM Wagner" an die Öffentlichkeit. Doch der Schriftsteller argumentierte immer, dass nirgendwo ein Beleg existiere, dass der DDR-Geheimdienst ihn als Mitarbeiter registriert habe. Dieses fehlende Dokument ist jetzt aufgetaucht und liegt der WELT exklusiv vor. Es erhärtet den Verdacht: Günter Wallraff hat aktiv als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) mit der Auslandsspionage des Ministeriums für Staatssicherheit zusammengearbeitet.


      Die Fakten: In der Behörde für Stasi-Unterlagen (BStU) gibt es eine Karteikarte, die Günter Wallraff unter der Nummer XV/485/68 bei der Auslandsspionage des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) registriert. Auf dieser Karteikarte stehen Wallraffs Klarname, sein Geburtsdatum und die dazugehörige Registriernummer. Entscheidend ist: Unter dieser Registrierung findet sich in der zentralen Stasi-Datei (Sira) ein "Inoffizieller Mitarbeiter mit Arbeitsakte" (IMA). Die Registrierung stammt vom 24. Mai 1968.


      Bislang hatte Wallraff eine Zusammenarbeit mit dem MfS immer erfolgreich dementiert. Gestern erklärte er auf Anfrage gegenüber dieser Zeitung: "Ich kenne diese Karteikarte nicht. Ich habe nicht wissentlich mit Stasi-Mitarbeitern zusammengearbeitet. Diese Personen, die ich getroffen habe, sind Mitarbeiter eines DDR-Archivs gewesen."


      Laut der Stasi-Datei wurde der IM-Vorgang für die Abteilung X der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) als "Operative Diensteinheit" aktiv erfasst. Diese Abteilung war für Desinformation und aktive Maßnahmen im Westen verantwortlich. In einem Auskunftsbericht der HVA vom 25. November 1976 zu Wallraff alias "IM Wagner" heißt es: "Bei der Zusammenarbeit bis Dezember 1971 lag der Schwerpunkt auf der Lancierungs-Tätigkeit", also Desinformationskampagnen in westlichen Medien.


      Das würde auch erklären, weshalb sich in der Stasi-Datei unter Wallraffs Registriernummer bislang nur vier Berichte mit Informationen für die Stasi finden ließen. Diese stammen aus den Jahren 1969 und 1970. Danach erhielt die HVA durch ihren "Inoffiziellen Mitarbeiter" unter anderem Schulungsmaterial der Bundeswehroffiziersschule Hamburg-Wandsbek, Informationen zur Zusammenarbeit Westdeutscher und Westberliner Forschungsinstitute mit dem Büro der USA für Luftraum- und Weltraumforschung und über biologische und chemische Waffen in Westdeutschland.


      In dem Auskunftsbericht wird zwar kritisiert: "Auf dem Gebiet der Informationstätigkeit konnten einige brauchbare Ergebnisse erzielt werden, standen jedoch zu den Möglichkeiten des IM in keinem Verhältnis." Andererseits bescheinigte die Stasi Wallraff in diesem Bericht eine gute Arbeit als Desinformant: "Durch seine Initiative trug er wesentlich dazu bei, den Kampf gegen die B- und C-Waffenrüstung in Westdeutschland - vor allem unter der studentischen Jugend - Richtung und Inhalt zu geben."


      Der Verfasser des Berichts lobt auch: "In unserer Haltung und Einschätzung zur BRD ließ er Gemeinsamkeiten erkennen, welche zur Herstellung der Verbindung und Ausbau des Kontaktes genutzt wurden." Weiter wird ausgeführt, dass es "in der gesamten Zeit der Zusammenarbeit keine prinzipiellen politischen Meinungsverschiedenheiten gab".


      Die Zusammenarbeit begann laut Auskunftsbericht bereits einen Monat vor Wallraffs offizieller Registrierung als IM: "Als im April 1968 eine operativ günstige Situation vorhanden war, wurde W. direkt angesprochen und zu einer Zusammenarbeit mit dem Nachrichtendienst der DDR geworben."


      Die Welt
      Artikel erschienen am 11. Aug 2003

      :rolleyes: :rolleyes: :eek: :eek:
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 10:54:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      es ist ein skandal wie sich diese republick von den friedmanns den möllemanns ,den horst mahlers und günter wallraffs vorführen lässt...


      gibt es eigentlich noch "elite" die skrupel hat?
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 11:20:34
      Beitrag Nr. 3 ()
      Kommt jetzt ein grosser Aufschrei der Deutschen wegen der Heimtücke, der Heuchelei, und der Verdorbenheit dieses linken Moralapostels?

      Oder gilt die grosse Entrüstung der deutschen Gutmenschen nur für die Verfehlungen eines rechtsgerichteten Juden?

      Gunter Wallraff/Michel Friedman.

      Schaut mal auf die Reaktionen in diesem Board.

      Das wird interessant sein!!!!!!!!!


      :look: :look: :rolleyes: :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 11:32:57
      Beitrag Nr. 4 ()
      Guten Tag!
      Wir haben einen neuen Skandal, soso.
      Liest man Posting 1 aber genau, so stellt man fest, dass
      eigentlich nichts drin steht.
      Hintergrund des ganzen Unfugs ist die Übergabe einer
      Adresskartei mit den Klarnamen von Stasimitarbeitern an
      deutsche Sicherheitsdienste.
      Es wurden daraufhin enttarnt:
      Ein bei der Bild-Zeitung arbeitender Sportjournalist.
      Günter Wallraff.
      Ist das alles? Dass ich nicht lache! Was ist mit den Sta-
      sivorwürfen gegen L. de Maiziere (CDU-Politiker und Auf-
      sichtsratsvorsitzender der Hunzinger AG, jaja, dieselbe,
      die Scharping einkleidet!).
      Was ist mit dem Verschwinden des Stasi- Offiziers Schalk-
      Golodkowskis in ein Haus an den Tegernsee? Wer finanzierte
      dieses Haus?

      Warum werden eigentlich nur kleine linke Spinner ans Licht
      der Öffentlichkeit gezerrt, während die Dickfische weiter
      unbehelligt durch den Sumpf aus Dreck und Korruption fah-
      ren?

      Hubert Hunold
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 11:55:42
      Beitrag Nr. 5 ()
      In meinem Posting hätte ich schreiben sollen:

      "..die im Vergleich sehr harmlose Verfehlungen eines rechtsgerichteten Juden"

      Weil was sind Koksen und Sex mit Huren im Vergleich mit einer Kollaboration mit einer verbrecherischen Organisation wie die Stasi?

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      Avatar
      schrieb am 11.08.03 12:11:58
      Beitrag Nr. 6 ()
      hallo Spicault,

      sehr gut. halte ihnen den spiegel vor das gesicht ihres heuchlertums.

      aber diese story wird dann wieder heruntergespielt, jeder arbeitete ebend mal, mit mördern und totschlägern zusammen.
      achso, wir haben ja eine gruppierung in der koalition mit einer angeblichen "volkspartei". die "grünen", man sollte aufpassen was man hier schreibt. linke gruppierungen neigen immer schnell zu regiden totalitären maßnahmen.

      wer mit der raf sympatisiert, sowie einen "minister" trittin im parlament hat, der mal ebend das grundgestetz als jugendlicher in die weser versenkte, ist natürlich unberechenbar........


      #################
      gruß
      proxi
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 12:18:45
      Beitrag Nr. 7 ()
      spicault, wie heißt es doch so schön sinngemäß in der Bibel: "Derjenige, der ohne Sünden ist, der werfe den ersten Stein."

      Natürlich ist dieses Bibelzitat aus dem Neuen Testament und somit nicht Bestandteil des jüdischen Glaubens, aber dennoch ist die Lehre dieses Spruches religions-übergreifend.

      Michel Friedman hat sich in sehr extrovertierter Form immer und immer wieder als Moralapostel aufgespielt, häufig durchaus ja zu Recht(!), aber er hat den Bogen irgendwann überspannt. Seine Eigendarstellungen waren unerträglich, und man bekam Mitleid mit den größten A...löchern, die bei im zu Gast waren, ob seiner arroganten Behandlung und des Nicht-Aussprechen-Lassens. Das finde ich wiederum bedenklich. Es ist nun an seinem Lack gekratzt worden, und er besitzt sicherlich genügend Selbstbewußtsein, um hier nicht im Armenhaus zu landen. Ich würde mir wünschen, wenn er geläutert wieder die Arbeit machen würde, die er wirklich kann, nämlich Mißstände anprangern, ohne aber zukünftig in Selbstgefälligkeit als "Gewissen der Nation" zu zergehen.

      Wallraff ist ein linker Demagoge der Vergangenheit, dem ich durchaus Verbindungen zur Stasi zutrauen würde. Ich finde dein Gegenüberstellen von Wallraff und Friedman unpassend, denn die vermutliche Nicht-Reaktion auf diesen Bericht in der "Welt" bedeutet nicht, dass der Jude Friedman dadurch diskreditiert wird. Es zeigt vielmehr, dass die Deutschen noch nie fähig waren, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten, weder die Nazizeit, noch die DDR. Übrigens gilt für Wallraff gleiches wie für Friedman zu Beginn der Debatte: Er ist noch nicht überführt und auch noch nicht verurteilt.
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 12:23:02
      Beitrag Nr. 8 ()
      #4, #7:

      ebend!
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 13:34:34
      Beitrag Nr. 9 ()
      #7

      Ich wollte Friedman auf keine Weise entschuldigen, und stimme deiner Beurteilung seines Fehlverhaltens und seiner unleugbaren Talk-Show-Talente im Grossen und Ganzen zu.

      Allerdings muss gesagt werden, daß jeder/jede deutsche Politiker/in hat sich nur eines erwünscht - in MFs Show aufzutreten. Wenn das so grausam gewesen wäre wie du es ausmalst, hätte keiner gewollt, an dem Spektakel teilzunehmen.

      Veilleicht war ein grosser Teil des Erfolgs von MFs Show nicht nur seiner Unerbittlichkeit beim Ausfragen, seinem energischen Nachhaken, aber auch seiner Frechheit, seiner Unerschrockenheit, und seiner Rücksichtslosigkeit gegenüber seinen Gästen - seiner "Überheblichkeit" wenn du willst - zuzuschreiben. Das hat "good television" gemacht. Bei MF hat sich niemand gelangweilt.

      Ein bisschen ähnlich verhält es sich bei Reich-Ranicki. Der Mann ist etwas überheblich, dogmatisch in seinen Literatur-Beurteilungen, oft erbarmunglos mit seinen Kritiker-Kollegen, und furchtbar selbstgerecht. Aber gerade deswegen hat er einen sehr hohen Unterhaltungs-Wert (entertainment value).

      Trotz alledem finde ich beide Talkmaster sympathisch, und halte sie für eine grosse Bereicherung für das deutsche Fernsehen, das sonst durch Mittelmässigkeit, Fantasielosigkeit, und Langweile geprägt ist.

      Grosse Persönlichkeiten sind halt so - voller Fehler.

      ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 13:41:13
      Beitrag Nr. 10 ()
      manche sind eben gleicher

      :O
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 19:13:31
      Beitrag Nr. 11 ()
      Soweit ich informiert bin, hat sich die (EX-)Frau von G.Wallraff, während er seine Rechersche zum Buch "Ganz Unten" (indem er sich als Türke "Ali" vordergründig für die türkischen Gastarbeiter einsetzt) von einem echten Türken schwängern lassen.
      Was muss in G. Wallraff vorgegangen sein und vorgehen.
      Was ist seine Motivation.
      Als eine Erklärung bietet sich an, dass er einer Organisation untersteht, die großes vorhat, und dem selbst das eigene Privatleben hintanzustellen ist.
      Weitere Erklärungen sind willkommen.
      Der Typ ist jedenfalls sehr rätselhaft.
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 19:49:35
      Beitrag Nr. 12 ()
      Leute, die Springer-Presse bewirft Wallraff jedes Jahr mit Dreck.
      Kein Wunder: Von den Wenigen, die es in den letzten 30 Jahren wagten, gegen die BILD-Zeitung aufzumucken,
      war Wallraff der effektivste und der konsequenteste.
      Wer meint, ihn als "Spinner" bezeichnen zu dürfen, der sollte sich vielleicht mal die Mühe machen, ein paar Seiten Wallraff zu lesen.


      Meine Lektüre-Empfehlung:
      1. Die Bibel
      2. Der Aufmacher
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 19:53:54
      Beitrag Nr. 13 ()
      @spicault,

      siehste mal wie guts Dir geht! Du bist sicher nicht unter einem verbrecherischen Regime großgeworden.
      Oder warst Du zu Ceauscescus Zeiten auch schon in Rumänien?:D :D
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 20:44:07
      Beitrag Nr. 14 ()
      Wallraff
      ist der heimliche Propaganda-Minister der Linken


      eklig
      er benutzt die selben massenpsychologischen
      Effekte wie seine schärfsten Gegner:mad:
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 21:02:58
      Beitrag Nr. 15 ()
      #11
      ...Soweit ich informiert bin, hat sich die (EX-)Frau von G.Wallraff, während er seine Rechersche zum Buch "Ganz Unten" (indem er sich als Türke "Ali" vordergründig für die türkischen Gastarbeiter einsetzt) von einem echten Türken schwängern lassen.....

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Was für ein Wortspiel!
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 22:17:35
      Beitrag Nr. 16 ()
      Wer ist denn eigentlich dieser Günter Wallraff?

      Muß man den kennen?

      ;
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 23:15:27
      Beitrag Nr. 17 ()
      Die Wallraff-Meldung ist doch schon längst dementiert:

      ---
      Ein Sprecher der Birthler-Behörde in Berlin sagte am Montag, man habe nach wie vor keine Veranlassung zu glauben, dass Wallraff Mitarbeiter der Stasi gewesen sei.

      http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,260878,00.h…
      ---

      Haben sich mal wieder alle Vorurteile gegen Springer bestätigt. Wenn`s denn schon ein konservatives Blatt sein soll, dann doch lieber die FAZ als das Schundblatt Welt. :mad:
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 13:45:12
      Beitrag Nr. 18 ()
      Wallraff: "Ich habe nur Archive genutzt"
      Der Schriftsteller bestreitet Stasi-Mitarbeit - Historiker und MfS-Experte Knabe: Registrierung ist belegt


      Berlin - Als Reaktion auf eine Veröffentlichung der WELT hat der Schriftsteller Günter Wallraff am Montag energisch bestritten, als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) der Stasi gearbeitet zu haben. Der bekannte Stasi-Experte Hubertus Knabe dagegen erklärte, dass die veröffentlichten Unterlagen eine Registrierung des Schriftstellers als Inoffizieller Mitarbeiter mit Arbeitsakte (IMA) eindeutig belegten. Daraus folge, "dass Material aus der Quelle (Wallraff) anfiel".


      Die WELT hatte erstmals die Registrierungsnummer Wallraffs bei der Stasi mit der so genannten Sira-Datei, dem Posteingangsbuch, verknüpft. Das förderte mehrere Vorgänge zu Tage, bei denen Wallraff als IM geführt wurde. Bislang hatte Wallraff erklärt, dass die Sira-Datei keinen Bericht enthalte, der ihm persönlich zuzuordnen sei.


      Am Montag erklärte Wallraff die Aktenfunde mit seinen Recherchen in Archiven der damaligen DDR: "Ich habe nur diese Archive genutzt, ich bin aber nie selber benutzt worden", sagte Wallraff am Montag der WELT. "Der Vorgang ist das übliche Stasi-Ungeheuer im Sommerloch, daran ist nichts Neues." Was in den Akten über ihn vermerkt sei, sei "die übliche Großsprecherei von Stasi-Offizieren", so Wallraff.


      Die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen bestätigte die Existenz der Registrierung Wallraffs. Sie sei 1998 und 2001 von der Behörde herausgegeben worden. Damit sei aus Sicht der Behörde aber zunächst nicht endgültig erwiesen, dass Wallraff aktiv als IM in Diensten der Stasi gestanden habe. Offen blieb, warum die Behörde nicht selbst die Registrierungsnummer mit der Sira-Datei abgeglichen hat.


      Fraglich ist laut Stasi-Experte Knabe auch, warum die Stasi-Unterlagen-Behörde das so genannte "Rosenholz"-Material, das kürzlich von den Vereinigten Staaten nach längeren Verhandlungen zur Verfügung gestellt wurde, nicht längst nach weiteren Details durchforstet habe. Dazu Hubertus Knabe: "Das kann ich nicht nachvollziehen."


      In dem Material sind die Klarnamen der Stasi-Mitarbeiter mit ihrer jeweiligen Registrierungsnummer verknüpft. Die Behörde erklärte dazu gestern, dass "die Möglichkeiten der Recherche und Aufarbeitung, die durch die so genannten ,Rosenholz"-Unterlagen gegeben sind, besonnen genutzt werden sollten". DW

      Die Welt
      Artikel erschienen am 12. Aug 2003
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 11:29:04
      Beitrag Nr. 19 ()
      Was die Springerpresse nicht schreibt:

      Weil er Wolf Biermann unterstützte, stand G. Wallraff seit 1976 auf der Gegner-Liste der Stasi.
      Solche Tatsachen würden den gemeinen WELT- oder BLÖD-Leser ja nur verwirren.
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 11:38:45
      Beitrag Nr. 20 ()
      darüber scherzt man nicht,hier sollten wirklich experten ans werk und das beurteilen.ein dementi von ihm ist nichts wert (siehe möllemann friedmann etc wenn er wirklich ein stasispitzle war lügt er eh wie gedruckt)
      da sollte man gründlich nachforschen,und entweder rehabilitieren oder auf den müllhaufen der geschichte.das ist kein kavaliersdelikt.
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 11:44:25
      Beitrag Nr. 21 ()
      DBrix #19

      Diese Argumentation ist nicht ganz beweisführend. Etwas Provokante Gegenbeispiele:

      - Trotzki war ein Gegner von Stalin, deshalb war Trotzki ein Beschützer der Menschen.

      - Ulbricht, unter dem die Berliner Mauer gebaut wurde, wurde von Honecker entmachtet, also kann Honecker ja kein Anhänger der Berliner Mauer sein.

      Wir wissen, dass diese Thesen in ihrer Schlußfolgerung hätten richtig sein können, es aber definitiv, wie die Geschichte zeigt, nicht waren.

      Ich schließe nicht aus, dass man mit der Stasi zusammenarbeiten konnte und später sich dennoch wegen Biermann mit ihr überwirft. Was spricht dagegen?

      Abschließend noch mal der Hinweis: Soweit ich weiß, ist hinsichtlich Wallraff noch überhaupt nichts bewiesen...
      Avatar
      schrieb am 20.08.03 18:17:30
      Beitrag Nr. 22 ()
      Schluß mit der Hetzjagd gegen Gustav Wallraff!
      http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,262013,00.h…
      Avatar
      schrieb am 20.08.03 21:08:25
      Beitrag Nr. 23 ()
      ..die einstweilige Verfügung sagt zunächst mal gar nichts. Die Welt kündigt ja an, sie wolle Beweise liefern, dann kann sie sehr schnell wieder aufgehoben sein, wenn die Beweise stichhaltig sind.
      Zunächst geht es bei der eV nur darum, ob größerer Schaden entsteht, wenn man sie erlässt oder nicht, solange man dem Antragsteller glaubt, hier also Wallraff.

      Danach kann dann der Gegner Beweise vorlegen, so dass sie möglicherweise wieder aufgehoben wird. Wir werden also noch erfahren, was an den Vorwürfen dran ist.
      Zutrauen würde ich Walraff das schon, Staeck (oder wie er hieß) hat ja auch Geld aus dem Osten genommen und das sogar zugegeben (..weil andere ja auch von der Industrie Geld nähmen, die ihm nichts gab).
      Avatar
      schrieb am 20.08.03 21:13:48
      Beitrag Nr. 24 ()
      Wehe dem, der sich mit der Springer-Presse anlegt, oder schlimmer noch, ihre Machenschaften und ihre Lügenmaschinerie offenlegt - der wird gnadelos verfolgt, und keine noch so dümmliche Dreckschleuderei wird ausgelassen...
      Avatar
      schrieb am 21.08.03 00:59:25
      Beitrag Nr. 25 ()
      Jaja, die gute alte BÖSE SPRINGERPRESSE :eek: ...
      Hat sie es doch gewagt, vor allem hinsichtlich der DDR Recht zu behalten. Verständlich, daß sowas schmerzt. :D

      Ob der IM im Geiste Wallraff auch offiziell als IM geführt wurde, ist ja eh egal.
      Da die DDR-Führer wußten, eine Umarmung Wallraffs durch sie würde seiner Reputation schaden, mußte man sich von ihm offiziell distanzieren, um ihn als effektive Kampfwaffe gegen die imperialistische BRD zu erhalten.
      Ganz hohl in der Birne war das Ostregime nicht, auch wenn Honni uns das mittels seiner unsäglichen Äußerungen glauben machen wollte ;)
      Avatar
      schrieb am 04.09.03 00:55:48
      Beitrag Nr. 26 ()
      Der Vollständigkeit halber:

      http://onnachrichten.t-online.de/c/08/97/81/897816.html

      Günter Wallraff war offenbar Stasi-Mitarbeiter


      War Günter Wallraff IM "Wagner"? (Foto: dpa)
      In den 60er und 70er Jahren zeigte er dem deutschen Enthüllungs-Journalismus mit seinen Reportagen neue Wege auf. Gleichzeitig - das hat sich nun offenbar bestätigt - spionierte Günter Wallraff aber als IM "Wagner" für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR.


      Wallraffs Dementi widerlegt?
      Dies geht unter anderem aus neuen Daten der sogenannten Rosenholz-Datei hervor, die die Stasi-Unterlagenbehörde jetzt in Berlin veröffentlichte. Die Bundesbeauftragte für die Unterlagen der DDR-Staatssicherheit, Marianne Birthler, sagte, die frühere Feststellung, es gebe keine hinreichenden Hinweise auf eine IM-Tätigkeit Wallraffs, könne "nicht aufrechterhalten werden". Wallraff hat bislang bestritten, für den DDR-Geheimdienst gearbeitet zu haben.


      Stasi-Daten als Re-Import aus den USA
      Bei den Rosenholz-Dateien handelt es sich um elektronisch gespeicherte Karteikarten der für die Auslandsspionage zuständigen Hauptverwaltung Aufklärung (HVA). Die Rosenholz-Datei war nach der Wende auf bislang unklare Weise in die USA gelangt. Kopien davon kamen vor einigen Wochen zurück in die Bundesrepublik.


      Informantentätigkeit von 1968 bis 1971
      Aus der Rosenholz-Datei und dem Auskunftsbericht ergibt sich, dass Wallraff von 1967 an für die Abteilung X der für die Auslandsspionage zuständigen Stasi-Hauptverwaltung Aufklärung erfasst war. 1968 wurde er als IM "Wagner" registriert. Hinweise auf eine aktive Tätigkeit als Stasi-Informant liegen für den Zeitraum 1968 bis 1971 vor.


      Fehler in Dateikennung verhinderten "Enttarnung" bislang
      Mit Hilfe der Rosenholz-Daten konnten jetzt auch Daten des Stasi-Informationsauswertungssystems SIRA Wallraff zugeordnet werden. Ein falsche Jahreszahl, die sich bei der Erstellung der von der CIA in Auftrag gegebenen Recherchedatenbank eingeschlichen hatte (485/63 statt 485/68) und ein "R", das ein Stasi-Mitarbeiter anstelle eines Schrägstriches in einer Codierung verwendete, verhinderten bislang die Zuordnung Wallraffs zu bestimmten Berichten.


      Berichte über Bayer AG
      Nach der neuen Aktenlage berichtete Wallraff unter anderem über die Bayer AG Leverkusen und über Forschungsarbeiten westdeutscher Wissenschaftler. Seine Informationen wurden auch an die Sowjetunion weitergeleitet. Sie wurden mit "Vertraulichkeit 2" behandelt, was als sehr hohe Einstufung gilt.


      Presseberichte bestätigt
      Birthler bestätigte damit frühere Berichte vor allem der Springer- Blätter "Die Welt" und "Berliner Morgenpost" über neue Beweise für eine Tätigkeit Wallraffs für die Stasi. "Es ergibt sich eine neue Lage im Fall Wallraff", sagte Birthler der "Welt".


      Später Triumph der Springer-Presse?
      Noch vor zwei Wochen mussten die zwei Zeitungen eine Gegendarstellung Wallraffs drucken. Außerdem erreichte er vor dem Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen den Axel-Springer-Verlag, die es diesem untersagte, den Begriff "Stasi-IM Günter Wallraff" weiter zu verwenden. Wallraff hatte sich Mitte der 70er Jahre unter dem Namen "Hans Esser" bei der Bild-Zeitung - dem Flaggschiff des Axel-Springer-Verlages - anstellen lassen. In seinem Buch "Der Aufmacher. Der Mann, der bei Bild Hans Esser war", hatte er anschließend die Recherche-Methoden des Boulevard-Blattes bloßgestellt.


      Neue Wege im Journalismus
      Darüber hinaus hatte sich Wallraff mit seinen Sozial-Reportagen einen Namen gemacht. In seinem Buch "Ganz unten" recherchierte er, als Gastarbeiter verkleidet, den Arbeitsalltag ausländischer Fabrikarbeiter.




      T-Online/dpa
      Avatar
      schrieb am 04.09.03 10:02:25
      Beitrag Nr. 27 ()
      Birthler-Behörde belastet Wallraff schwer
      Stasi-Beauftragte bestätigt WELT-Recherche - Schriftsteller noch 1988 in Rosenholz-Dateien als IM der Stasi geführt

      von D. Banse, M. Behrendt und U. Clauß


      Schriftstellers Günter Wallraff
      Foto: dpa

      Berlin - Im Fall des in Stasi-Verdacht stehenden Schriftstellers Günter Wallraff sind in der Birthler-Behörde neue Dokumente erschlossen worden, die ihn schwer belasten. Die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, sagte der WELT: "Nach unseren jetzigen Erkenntnissen ist Günter Wallraff als, IM Wagner` in den so genannten Rosenholz-Dateien erfasst. Zusammen mit allen erst jetzt erschlossenen Unterlagen ergibt sich eine neue Lage im Fall Wallraff. Nach unseren neuesten Rechercheergebnissen ist eine weitgehende Entlastung Wallraffs vom Vorwurf der IM-Tätigkeit, wie sie in der Vergangenheit erfolgt ist, nicht aufrecht zu halten." Damit bestätigt die Bundesbeauftragte die Berichterstattung der WELT der letzten drei Wochen, wonach Wallraff von der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) der Stasi als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) geführt wurde.


      Nach den von der WELT veröffentlichten Unterlagen liegt wie berichtet der Verdacht nahe, dass Wallraff zumindest in der Zeit von 1968 bis 1971 für Desinformationskampagnen der Stasi im Westen genutzt wurde. Seit drei Tagen liegen der Birthler-Behörde nun weitere Unterlagen aus dem Rosenholz-Material vor. "Über den , IM Wagner` hat die HVA noch 1988 einen Statistikbogen angelegt. Dieser war Teil einer Art Mobilisierungs-Kartei der HVA, in der auch Agentenvorgänge unter dem Gesichtspunkt zusammengefasst wurden, ob sie in Spannungs- oder Kriegsfällen fortgeführt werden sollten", so Marianne Birthler. Entsprechende Aussagen aus hohen Sicherheitskreisen hatte die WELT am Montag veröffentlicht. Laut Behördenauskunft hat Wallraff als so genannte "A-Quelle" andere Personen - offenbar vor allem im Westen - im Auftrag der Stasi "abgeschöpft". Diesen Status hatte der Schriftsteller für die Stasi bis mindestens 1988. Außerdem wurde abgeschöpftes Material offenbar an den KGB weitergeleitet.


      Die Welt
      Artikel erschienen am 4. Sep 2003
      Avatar
      schrieb am 04.09.03 10:05:44
      Beitrag Nr. 28 ()
      .jetzt wird es langsam eng für den aufrechten Kämpfer...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 04.09.03 10:24:19
      Beitrag Nr. 29 ()
      DDR-VERGANGENHEIT

      Wallraff soll doch Stasi-Mitarbeiter gewesen sein

      Der Schriftsteller Günter Wallraff war der Birthler-Behörde zufolge doch als inoffizieller Mitarbeiter der Stasi erfasst. Das sollen jetzt neu entdeckte Daten belegen.

      Berlin - Eine "gründliche Überprüfung" der bislang zu Wallraff herausgegebenen Unterlagen und Auskünfte habe ergeben, dass die von der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen getroffene Feststellung, sie enthielten keine hinreichenden Hinweise auf eine IM-Tätigkeit, "nicht aufrecht erhalten werden kann", teilte die Bundesbeauftragte, Marianne Birthler, in Berlin mit. Dies werde durch die in der elektronischen Datenbank SIRA und in den so genannten Rosenholz-Dateien aufgefundenen Daten bestätigt. Diese Daten belegten, "dass Wallraff vom MfS als IM geführt worden ist".
      Die Bundesbeauftragte teilte mit, dass sie heute MfS-Unterlagen zu Wallraff herausgegeben habe. Wallraff sei darüber informiert worden. Grundlage seien "vor allem" die so genannten Rosenholz-Dateien, "vor deren Hintergrund auch ein bereits im Jahre 1998 an die Presse herausgegebener Auskunftsbericht zu Wallraff neu zu interpretieren" sei.

      Nach den Angaben der Behörde ergibt sich daraus, dass Wallraff ab 1967 für die Abteilung X der HVA erfasst war. Er werde dort ab 1968 als IM "Wagner" ausgewiesen. Hinweise auf eine aktive Tätigkeit als IM "Wagner" liegen demnach für den Zeitraum 1968 bis 1971 vor.

      "Mit Hilfe der `Rosenholz`-Dateien ließen sich nunmehr sechs Informationseintragungen in der elektronischen Datenbank SIRA eindeutig dem Vorgang Wallraff zuordnen", hieß es weiter. Die Verzögerung bei der Bewertung habe sich nicht zuletzt daraus ergeben, dass "einzelne Faksimiles extrem schlecht lesbar" seien.

      Spiegel Online 04.09.03
      Avatar
      schrieb am 04.09.03 10:52:52
      Beitrag Nr. 30 ()
      #28

      Interessant, was Wallraff zu früheren Vorwürfe der "Welt" wegen seiner Stasi-Mitarbeit gesagt hat.

      In einem "Spiegel"-Artikel vom 20 August

      http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,262013,00.h…

      kann man folgendes lesen:

      "Wallraff hatte den Bericht (der "Welt" ) als "Rufmord" zurückgewiesen. Der Autor erklärte nun, es handele sich nicht um journalistische Aufklärung, sondern eine "reine Hetzjagd". Eine Woche lang habe er "in Form von Totschlagzeilen blanken Hass und statt notwendiger historischer Aufarbeitung hysterischen Vernichtungswillen" gespürt.

      Rufmord, Hetzjagd, hysterischer Vernichtungswille?

      Die Wahrheit über Wallraff wird immer deutlicher.

      :eek: :eek:
      Avatar
      schrieb am 04.09.03 19:33:47
      Beitrag Nr. 31 ()
      Gerade lief in den ZDF-Nachrichten, daß es "hinreichende Beweise" für die aktive Mitgliedschaft Wallraffs bei der Stasi gibt. Welche das sind, wurde allerdings nicht genannt.
      Avatar
      schrieb am 04.09.03 21:48:34
      Beitrag Nr. 32 ()
      ..immerhin erfreulich, dass Spiegel und ZDF den Skandal um die linke Gallionsfigur, den "Aufrechten der Aufrechten" nicht totschweigen...
      Avatar
      schrieb am 05.09.03 10:17:47
      Beitrag Nr. 33 ()
      "Wir haben uns geirrt"
      Lange entlastete die Birthler-Behörde Wallraff vom Vorwurf der IM-Tätigkeit. Jetzt bestätigen neue Unterlagen die Recherchen der WELT- Interview mit der Behörden-Chefin


      Erhofft sich eine gesellschaftliche
      Diskussion über Stasi-Verstrickungen,
      Behördenchefin Marianne Birthler
      Foto: Lengemann

      Die DDR-Bürgerrechtlerin Marianne Birthler leitet seit Oktober 2000 als Bundesbeauftragte die Stasi-Unterlagen-Behörde in Berlin. Diese hatte bislang dem Schriftsteller Günter Wallraff in Bezug auf eine eventuelle Stasi-Verstrickung einen Persilschein ausgestellt.


      DIE WELT: Von außen gesehen erschien das Vorgehen Ihrer Behörde manchem als zögerlich in der Sache Wallraff - wie bewerten Sie die Diskussion um den Fall?


      Marianne Birthler: Ihre Zeitung hat ja den Fall aufgegriffen. Ihre Ungeduld kann ich von daher nachvollziehen. Aber es liegt in der Natur der Sache, dass eine Behörde nicht so flink sein kann wie manche außen Stehende oder die Medien. Wir können nicht auf der Basis von Vermutungen agieren. Wir müssen uns an ein bestimmtes Verfahren halten, das kostet einfach Zeit. Dazu kommt, dass manche Inhalte der "Rosenholz"-Dateien auf Grund von Abschreibfehlern der Amerikaner schwer zu erschließen sind.


      DIE WELT: Wie wurden die Abläufe im Fall Wallraff denn innerhalb Ihres Hauses diskutiert?


      Birthler: Da es unterschiedliche Auffassungen über die Bewertung des Materials zu Wallraff gab, habe ich veranlasst, dass alle Unterlagen, die wir bislang herausgegeben haben, im Lichte der neu erschlossenen "Rosenholz"-Dateien neu geprüft werden. Das Ergebnis ist: Die Bescheide, die wir bisher herausgegeben haben, können so nicht aufrechterhalten werden. Offen gesagt: Wir haben uns geirrt und korrigieren uns auf der Grundlage des vorhandenen und neu hinzugekommenen Materials. Das ist in der Vergangenheit auch schon vorgekommen, dass durch Auffinden von weiteren Dokumenten eine neue Einschätzung eines Falls notwendig wurde.


      DIE WELT: Was ist der neue Erkenntnisstand?


      Birthler: Günter Wallraff war in der "Rosenholz"-Datei noch 1988 als IM "Wagner" erfasst. Hinweise auf eine aktive IM-Tätigkeit Wallraffs haben wir bislang nur für den Zeitraum 1968 bis 1971. Über den IM "Wagner" hat die HVA noch 1988 einen Statistikbogen angelegt. Dieser war Teil einer Art Mobilisierungskartei der HVA, in der Agentenvorgänge unter dem Gesichtspunkt erfasst wurden, ob sie in Spannungs- oder Kriegsfällen fortgeführt werden sollten.


      DIE WELT: Wie hoch ist der Auskunftswert der "Rosenholz"-Daten aus Ihrer Sicht zu bewerten?


      Birthler: Wir werden bei "Rosenholz" in einer großen Zahl von Fällen die Karteikarten haben und sonst gar nichts. Das erschwert uns die Arbeit und eindeutige Aussagen über IM-Tätigkeit. Im Fall Wallraff haben wir jedoch weiteres Material und den aussagekräftigen Statistikbogen, so dass ein klareres Bild entsteht. Zu beurteilen, wie ein Einzelfall zu bewerten ist, liegt übrigens nicht bei der Bundesbeauftragten. Meine Aufgabe ist es, den Befund in den Unterlagen zu benennen. Zum Beispiel ist eine Erfassung nicht gleichbedeutend mit Tätigkeit für das MfS.


      DIE WELT: Der Vorwurf wurde laut, Ihre Behörde sei im Fall Wallraff zurückhaltender als beispielsweise im Fall Bisky.


      Birthler: Der Eindruck, wir würden Ost und West mit zweierlei Maß messen, hat mich ziemlich geschmerzt. Ich bin der Auffassung, dass in gewisser Weise die Tätigkeit von Westdeutschen noch problematischer zu bewerten ist als die von DDR-Bürgern. Dass im Westen jemand klammheimlich der Demokratie den Rücken zukehrt, um mit der Geheimpolizei einer Diktatur zusammenzuarbeiten, ist für mich in gar keiner Weise nachvollziehbar.


      DIE WELT: Welche weiteren Erkenntnisse erwarten Sie auf der Grundlage der "Rosenholz"-Dateien?


      Birthler: Die ersten Fälle, die wir jetzt auf der Grundlage von Recherchen in den "Rosenholz"-Dateien bewerten, setzen Maßstäbe, das ist mir klar. Ich habe nie Zweifel daran gelassen, dass es in Einzelfällen Überraschungen geben kann. Damit meine ich vor allem länger zurückliegende IM-Tätigkeit von Westdeutschen, für die sich die Bundesanwaltschaft wegen der Verjährung weniger interessiert hat. "Rosenholz" gibt uns allerdings auch Einblicke in die Spionagetätigkeit von DDR-Bürgern.


      DIE WELT: Was ist Ihr Resümee nach den Erfahrungen mit dem Fall Wallraff?


      Birthler: Ich bin froh, dass die "Rosenholz"-Daten zur Verfügung stehen. Die ersten Fälle zeigen, dass sie uns Erkenntnisfortschritte ermöglichen. Dafür ist es allerdings nötig, die wissenschaftliche und archivische Sachkompetenz, die es in meiner Behörde gibt, zu nutzen. Angesichts der zum Teil schlechten Überlieferungslage wird dieses Hintergrundwissen immer wichtiger, wenn wir zu richtigen Interpretationen gelangen wollen. Wir lernen an den ersten Fällen, die wir mit Hilfe des "Rosenholz"-Materials erschließen, enorm viel dazu. Die Glaubwürdigkeit, mit der in den nächsten Jahren die Vergangenheitsdebatte geführt wird, wird nicht zuletzt davon abhängen, wie seriös die Debatte um Stasi-Verwicklungen geführt wird. Das ist keine Verwaltungsfrage und keine Frage der politischen Beurteilung, vielmehr wünsche ich mir gesellschaftliche Diskussionen - zum Beispiel darüber, wie wir mit den Menschen umgehen, die sich schuldig gemacht haben.


      Das Gespräch führten Dirk Banse, Michael Behrendt und Ulrich Clauss

      Die Welt
      Artikel erschienen am 5. Sep 2003
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 15:54:34
      Beitrag Nr. 34 ()
      Wallraff, Gremliza und der Springer-Verlag
      Literarischer Müll, politische Pleite
      Andreas Wild

      Aufsehen hat der Chefredakteur der Berliner Tageszeitung Die Welt, Jan-Eric Peters, mit einem Interview erregt, das er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gab. Peters` zum Springer-Konzern gehöriges Blatt hatte neue, durch die Sichtung der sogenannten "Rosenholz-Kartei" erkennbare Fakten über die frühere Stasi-Verbindung des "Schriftstellers" Günter Wallraff veröffentlicht und war dafür von Wallraff mit Gegendarstellung und aggressiver Polemik überzogen worden. In dem Interview verteidigte nun Peters die Veröffentlichung, fügte dann aber voller Beflissenheit hinzu: "Günter Wallraff hat Verdienste, keine Frage, und er hat auch im Haus Axel Springer etwas verändert."

      Was genau Wallraff bei Springer verändert hat, teilte Peters freilich nicht mit. Das Buch, auf das er sich bezog und das sich mit angeblichen Zuständen in Springers Bild-Zeitung befaßt, "Der Aufmacher" (Auflage circa eine Million Exemplare), hat bekanntlich nicht Wallraff, sondern Hermann L. Gremliza, Herausgeber der kommunistischen Zeitschrift Konkret, geschrieben, und zwar von der ersten bis zur letzten Zeile. Peters` Dank, wenn er denn schon fällig ist, müßte also nicht an Wallraff, sondern an Gremliza gehen.

      Wallraff hat - abgesehen von einigen ganz frühen Fingerübungen als "schreibender Arbeiter", die niemanden interessierten - nie etwas Selbständiges geschrieben. Alle die antikapitalistischen "Enthüllungsbücher", für die er Tantiemen kassierte und die ihn berühmt machten, sind von anderen geschrieben worden, außer von Gremliza unter anderem von dem Stern-Reporter Kai Hermann, von Uwe Herzog sowie den türkischen Journalisten Levent Sinirlioglu und Taner Aday.

      Zur Buchmesse 1987 kam alles heraus, als die diversen Autoren endlich einmal Geld von Wallraff sehen wollten und dieser sich hartnäckig die Taschen zuhielt. Wallraff war genau der Typ, den er in "seinen" Enthüllungsreportagen immer anprangerte: der miese Kapitalist, der andere für sich arbeiten läßt und ihnen den Lohn vorenthält. "Der Mann hat noch nie vor einem bedrohlich leeren Blatt Papier gesessen", schrieb damals wütend Kai Hermann.

      Die Stasi-Connection des Wallraff paßt dazu wie die Faust aufs Auge. Dieser "Schriftsteller" war Erzkapitalist und Stasi-Agent in einem, und die Agitationsschnulzen, die unter seinem Namen unter die Leute kamen, waren das Papier nicht wert, auf das sie gedruckt waren, lebten einzig von der "Sensation", d. h. von den Lügen und Hetzereien, die damals vom Zeitgeist gefragt waren.

      Gremliza, der immerhin etwas von Stil versteht, hat die Qualität der Wallraff-Bücher schon vor längerem (mit schöner Selbstkritik) hinreichend qualifiziert: es sei "Sprache, die auf dem Strich geht", "literarischer Müll und eine politische Pleite". Dem bleibt heute nichts hinzuzufügen, allenfalls das Erstaunen darüber, daß ausgerechnet ein Springer-Chef hier "Verdienste" sieht. Es stimmt offenbar: Wallraff hat bei Springer "etwas verändert".
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 16:28:16
      Beitrag Nr. 35 ()
      ..ob das alles so stimmt, mit dem vorenthaltenen Lohn??

      Wäre ja noch viel schlimmer (in meinen Augen) als die Stasi-Vorwürfe.
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 16:52:02
      Beitrag Nr. 36 ()
      Günter Wallraff oder Die Blindheit der Entlarver
      Notizblock - Von Christoph Stölzl

      Gleich vorneweg will ich bekennen, dass ich die Bücher von Günter Wallraff nie habe leiden können. Ihre stillschweigende Hypothese, Wirtschaft und Gesellschaft der Republik seien so ungerecht, verlogen und dem ehrlichen Nachfragen so feindselig verschlossen, dass nur maskierte Ermittlungen, nur Lüge und Verstellung des Fragenden die finstere Wahrheit ans Lichte bringe, hat mir damals, als die Bücher Bestseller waren, nicht eingeleuchtet und erscheint mir heute erst recht als Hirngespinst.

      Mag sein, dass ich blauäugig bin, weil ich unsere Kombination aus Gewaltenteilung, Sozialstaat, Tarifpartnerschaft, Pressefreiheit und Verfassungsgericht für ausreichend halte, Gerechtigkeit für Jedermann und jede Frau durchzusetzen. In der egalisierten Gesellschaft der Bundesrepublik mit ihrer in den sechziger und siebziger Jahren noch unbezweifelten Gewerkschaftsmacht Züge eines ausbeuterischen Klassenstaates auszumachen, dazu gehörte aber doch viel Voreingenommenheit.

      Vielleicht lohnt im Rückblick das Nachdenken darüber, wie blind auf einem Auge die heilig-zornigen "Entlarver" bundesdeutscher Missstände in jener Zeit waren. Was fiel ihnen ein angesichts des täglichen, tausendfach größeren Skandals einer DDR, die tatsächlich die Freiheit mit Füßen trat und Abertausende von Lebenswegen diktatorisch verkrüppelte? Dafür hat es bei Wallraff und den Seinen wenig Interesse gegeben, von verdeckter Ermittlung in der zweiten deutschen Diktatur, ganz zu schweigen. Ob Wallraff sich ins Netz der Staatssicherheit hat einfangen lassen oder nicht, ist mir deshalb gleichgültig, es ändert für mich nicht viel an der historischen Rolle des Schriftstellers. Übrigens bin ich neugierig, ob und wann wir zum Phänomen des politischen Verrates in Deutschland einen historischen Abstand gewinnen können.

      Margret Boveri, die große Berliner Journalistin (1900-1975) hat schon in den fünfziger Jahren versucht, das dunkle, verminte Terrain aufzuhellen. Der Boveri ging es weniger um die Abenteuer in der nebeligen Agentenwelt; das überließ sie Schriftstellern wie Ian Fleming und John le Carré. Ihr magnum opus: "Der Verrat im XX. Jahrhundert" dreht sich viel mehr um Illoyalität als notorisches Symbol einer Epoche, wo die einst selbstverständliche Treue zu "Volk und Vaterland" permanent zum Problem wird; durch den Siegeszug der pseudoreligiösen Ideologien, durch die Diktaturen, durch willkürliche Grenzverschiebungen."

      Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre" heißt ein Friedrich Hollaender-Song von 1932. Die Zeile könnte das Motto sein für all die ideologisch motivierten Grenzgänger in der Zeit der deutschen Teilung. Was immer sie sich zusammenreimten an moralischer Berechtigung für ihre gespaltene Loyalität: Am Ende hat sie dann doch die geschichtliche Forderung nach eindeutigem "Ja, Ja - Nein, Nein" eingeholt.
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 09:53:31
      Beitrag Nr. 37 ()
      "So gut wie nichts dran"
      Nein, er habe nie mit der Stasi zusammengearbeitet. Ja, die DDR habe ihn umschmeichelt. Nein, gegen die Birthler-Behörde will er nicht klagen: In Köln präsentiert ein müder Günter Wallraff seine Sicht der Dinge
      von Thomas Delekat

      Mein Gott!" Das sagt er oft. Zum ersten Mal redet Günter Wallraff über sich selbst, er sagt "mein Gott", er hebt die Schultern, seine beiden Arme, und auf seinen geöffneten Handflächen liegt die Wahrheit. Die Wahrheit! Seht ihr die Wahrheit nicht, versteht ihr sie nicht, ihr Kameraleute, ihr Tontechniker, ihr Journalisten und Fotografen? Man muss es doch verstehen. Mein Gott, es ist so menschlich, mein Gott. Nie habe er mit der Stasi zusammengearbeitet, nie habe er auch nur einen Finger für sie gekrümmt, egal, was in den Akten stehe oder auf diesem einen "dürftigen Karteikärtchen". Mein Gott, das muss man ihm glauben - obwohl der Wolf es nicht tut.


      Wolf Biermann ist anderer Ansicht, Wolf Biermann glaubt ihm nicht. Wolf Biermann sagt zwar nichts in der Öffentlichkeit. Aber er weiß, sagt Günter Wallraff, dass sein Freund Wolf nicht an ihn, dass er an die Akten glaubt. Biermann sagte: "Was in den Akten steht, stimmt". Er fragte Wallraff nur: "Günter, was hast du mit denen gekungelt?", und dann sagte Biermann noch: "Günter, du hast mit dem Teufel gefickt." Das erzählt Wallraff auf seiner Pressekonferenz über Wolf Biermann, der bei ihm Aufnahme gefunden hatte, als die DDR ihn ausbürgerte. Die Wahrheit und die Stasi-Akten - "da hat er eine andere Auffassung", es klingt danach, als werde er künftig seinen Freund Wolf mit dem Nachnahmen anreden.


      Ist es nicht so, dass Günter Wallraff wieder alles gewinnen könnte, alle Prozesse, alle Gegendarstellungsbegehren, einstweiligen Verfügungen, Schadenersatzforderungen, alles, was Paragrafen nur sanktionieren können, und dass er dennoch am Ende alles verliert? Dass er seine Freunde verliert, die in großer Zahl erschienen sind, um die gewaltige Schar der Journalisten mit einer freundlicheren Stimmung aufzuhellen, die sogar einen schütteren Beifall zu Stande bringen, als Wallraff einmal Atem schöpft? Dass er außerdem sein Ansehen, sein Lebenswerk, seinen Ruhm verliert?


      Es menschelte so. Es barschelte fast, Wallraff sagte unerhörte, unglaubliche Sätze. Sie klingen fürchterlich, wie er sie sagt, sie klingen wie vorgezogene Geständnisse. Er sagt: "Ich bin umschmeichelt worden in der DDR." Er hat sich auch geschmeichelt gefühlt. DDR-Studenten schrieben Doktorarbeiten über ihn, man hat ihn zitiert, hofiert in der DDR und als moralische Respektabilität in höchsten Ehren gehalten. Das hat ihm gefallen, das hat ihm als "Untergrundkommunisten", als "Nestbeschmutzer", der er für viele im Westen war, gut getan. Ja, sogar einen Film habe die DDR über ihn gedreht, einen erfolgreichen Film.


      Da schwankt Wallraffs Stimme ein bisschen, es packt ihn die Erinnerung an diesen Genuss von Ehre und offizieller Anerkennung, und Wallraff kann nicht lassen von dieser schönen Zeit, er bleibt bei seinem Film, er beginnt zu schwadronieren. Der Film war gar nicht schlecht, der Hauptdarsteller, das Interview mit ihm, eingeschnitten in die Handlung . . . Er gibt gern zu, dass er die DDR hätte entlarven müssen, wie er es mit anderen Diktaturen auch tat. Aber nie und nimmer hätte er sich mit Franz Josef Strauß, der "Springer-Presse", mit Löwenthal und dessen ZDF-Sendung gemein gemacht. Die hätten den Diktatoren in Griechenland, Chile und Argentinien freundlich gegenüber gestanden, meint Wallraff. Und er der DDR. Er habe eben ein verkrampftes Verhältnis zu diesem Staat gehabt, und natürlich, das gibt er zu, habe er früh von den brachialen Menschrechtsverletzungen in der DDR gewusst.

      Wallraff rückt zur Seite, sein Rechtsanwalt, Herr Jipp, rückt vor die Mikrofone und legt los, wie Wallraff früher einmal loslegte. Herr Jipp hat wohl seinen Klienten nicht richtig verstanden. Er will nicht begreifen, was der kluge Verleger Wallraffs über seinen Autor sagte: dass die Gesellschaft, dass die Zeit sich geändert habe und Günter Wallraff sich mit ihr. Der Verlag Axel Springer habe gegen eine einstweilige Verfügung verstoßen, das bringe möglicherweise eine Strafe von 250 000 Euro ein, ruft Jipp, und wenn die nicht zahlten, ginge ersatzweise der Vorstandsvorsitzende in den Knast, gegen die Birthler von der Stasi-Behörde gehe man jetzt gerichtlich vor . . . "Halt!", macht da Wallraff und fällt ihm ins Wort. Das werde nicht geschehen, bitte, keine Klage. Auch Frau Birthler "hat das Recht, falsche Schlüsse zu ziehen".


      Wallraffs Haar ist sehr schütter und fast weiß geworden in den letzten Jahren. Es geht ihm gesundheitlich nicht mehr so gut, er musste mehrfach auf den Operationstisch. Wallraff will nicht mehr kämpfen. Jetzt zwingt man ihn dazu. Er ist mild, er gibt seine Schwächen preis, er macht aus seiner Eitelkeit keinen Hehl. "Ich war schon früh ein bekannter Schriftsteller", sagt er auf der Pressekonferenz. Er berichtet gern über vergangene Heldentaten. Ein Preis trägt seinen Namen, eine wohltätige Stiftung geht auf ihn zurück. Er ist arriviert. Er ist alt geworden, und wie er beschwörend spricht, wie er sich wieder verkrampft und dennoch weich von seinen Fehlern und Gefühlen redet, wie er alles das tut - will er nur seine Ernte, sein Alter und seinen Frieden.


      Aus der Menge lösen sich Männer, Frauen, um sich zu ihm zu bekennen, sie umarmen ihn beklommen, fast ein Abschied. Wallraff geht. Er greift nach links und nach rechts, um Hände zu schütteln, und er vergreift sich dabei, und er erkennt Leute als Freunde wieder, die nicht seine Freunde sind, er verläuft sich in die Toilette aus Versehen, kommt wieder heraus, dann findet er doch noch zu der kleinen Runde der Getreuen in der Bibliothek. Dort sagt er sehr förmlich einen Satz, dessen Bedeutung sich unverzüglich und schrecklich in den Gesichtern wieder findet. Wallraff sagt: "Es ist nichts dran . . .", hält inne und stößt rasch nach ". . . so gut wie nichts dran".

      Die Welt
      Artikel erschienen am 9. Sep 2003
      Avatar
      schrieb am 23.12.03 13:43:18
      Beitrag Nr. 38 ()
      Neue Stasi-Vorwürfe gegen Wallraff

      Nach Presseinformationen gibt es neue Erkenntnisse zu den Stasi-Vorwürfen gegen Wallraff. Er soll sich 1971 mit einem Stasi-Mitarbeiter in Kopenhagen getroffen haben.


      Bei der Birthler-Behörde sind nach Informationen der Berliner Zeitung «Der Tagesspiegel» weitere Vermerke über Günter Wallraff gefunden worden. Die Zeitung schreibt, er habe sich 1971 mit einem «Instrukteur» der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) in Kopenhagen getroffen.

      Der Mann sei jedoch nach dem Treffen in Hamburg in U-Haft genommen worden, weil auf dem Flughafen sein gefälschter BRD-Reisepass erkannt wurde. Daraufhin habe sich der Hamburger Rechtsanwalt Wolf-Dieter Reinhard bei der Stasi gemeldet und sie um Unterstützung gebeten haben, «da einer Person in der BRD, die diesem Kurier Material übergeben hatte, Schwierigkeiten entstehen könnten». Dies stehe in den neuen Vermerken der Birthler-Behörde, schreibt die Zeitung.

      Der Stasi-Offizier, der dies aufgeschrieben habe, hätte festgehalten, dass Wallraff nach der Festnahme des Kuriers «panikartige Handlungen» ausgeführt habe. Dadurch sei auch sein Kontakt zur Stasi gegenüber Reinhard aufgeflogen.

      Wallraff wies den Bericht über die «panikartigen Handlungen» zurück. Aus den neuen Vermerken ergebe sich aber, dass Anwalt Reinhard in der DDR berichtete, «dass die eingeleiteten Maßnahmen nicht zur Dekonspiration geführt haben». Die Bundesanwaltschaft soll die Verbindung Wallraffs mit dem «Instrukteur» nach der Wende ermittelt haben und sie als «nachrichtendienstlichen Treff» klassifiziert haben. Sie habe Wallraff nicht verfolgt, schreibt die Zeitung, um eine laufende Terroristenfahndung gegen Wallraff nicht zu gefährden. (nz)


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