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    Rau für Unterdrückung der Frau durch Kopftücher!! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.12.03 20:14:32 von
    neuester Beitrag 27.12.03 20:26:27 von
    Beiträge: 4
    ID: 806.747
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      schrieb am 27.12.03 20:14:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      ZDF: Herr Bundespräsident, die Gemeinsamkeit und Kompromissfähigkeit der Fraktionen hat sich letztendlich bei der Verabschiedung der Reformgesetze gezeigt. Kann das jetzt nur einen Anfang sein?




      ap
      Bundespräsident Johannes Rau

      Johannes Rau: Ich hoffe, dass es mehr Gemeinsamkeit gibt. Ich war inzwischen ungeduldig geworden, weil über diese Reformgesetze so lange und so erbittert und so fremdworthaltig gestritten worden ist. Aber ich rate andererseits nicht dazu zu sagen: Jetzt kommt die nächste Reform. Man darf den Menschen auch nicht zu viel zumuten.

      Jetzt haben wir Reformen. Sie werden sich umsetzen, das wird zum Teil in Wochen geschehen, zum Teil aber auch Jahre in den Wirkungen. Ich glaube, wenn man einen Mechanismus hat, aber das nächste kommt dann auch, dass man dann die Menschen nicht da abholt, wo sie sind. Natürlich ist das nur ein Anfang. Nur erst diesen Anfang jetzt gestalten bevor man über das andere schon wieder redet, das wäre mein Rat.

      ZDF: Sie sagen: nicht zu viel zumuten, besser erklären. Aber das scheint der Politik nicht immer zu gelingen. Können Sie als Staatsoberhaupt den Menschen sagen, wofür es gut ist, auch Opfer zu bringen?

      Rau: Ich versuche das auf vielfache Weise und sage immer, es geht darum den Sozialstaat zu erhalten und zu festigen. Es geht nicht darum, ihn abzuschaffen oder zu reduzieren. Natürlich kann im Sozialstaat bei einer solchen Veränderung der Geburtenraten und des Arbeitsmarktes und bei den Auswirkungen der Globalisierung nicht einfach alles so bleiben wie es ist. Kapital rast 24 Stunden um die Welt, Patente tun das auch, Waren und Dienstleistungen sind nicht mehr durch Grenzen behindert. Das alles bringt starke Veränderungen.



      "Viele jammern auf hohem Niveau und mit sicherem Einkommen. Und das finde ich nicht in Ordnung."

      Johannes Rau

      Aber es hat sich nicht verändert, das Deutschland die stärkste Exportnation der Welt ist. Es hat sich nicht verändert, dass kein Land in Europa mehr Auslandsinvestitionen anreizt als Deutschland. Wir haben also keinen Anlass zum jammern. Es gibt Menschen, die haben Anlass zum jammern, weil sie keinen Ausbildungsplatz haben, weil sie mit der Rente nicht auskommen, weil sie keine Arbeit finden. Aber viele jammern auf hohem Niveau und mit sicherem Einkommen. Und das finde ich nicht in Ordnung.

      ZDF: Damit sagen Sie ja auch, dass wir durchaus auch stolz sein können auf solche Leistungen, stolz sein können auf Deutschland. Aber warum fällt es uns im Augenblick so schwer, über Patriotismus zu diskutieren?



      "Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt. Ein Nationalist ist jemand, der die Vaterländer der anderen verachtet. Ich möchte ein guter deutscher Patriot sein."

      Johannes Rau

      Rau: Ich habe immer wiederholt: Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt. Ein Nationalist ist jemand, der die Vaterländer der anderen verachtet. Ich möchte ein guter deutscher Patriot sein. Ich glaube, wenn wir uns darauf verständigen, können wir auch unsere ganze Geschichte annehmen - die Geschichte mit ihren bitteren, dunklen, schmerzhaften Seiten im vergangenen Jahrhundert.

      Das darf man nicht verdrängen. Aber wir haben eine reichere und größere Geschichte als europäisches Volk, die mich jedenfalls dankbar macht. Und erst wenn man beides zusammen sieht, dann wird man ein Verhältnis zum eigenen Volk bekommen. Das ist unbefangen und belastbar, auch belastbar durch schreckliche Ereignisse, die von Deutschen geschehen.

      ZDF: Aktuell in der Diskussion ist der Kopftuchstreit. Frankreichs Präsident Chirac hat jetzt angekündigt, das Kopftuch und andere deutlich sichtbare religiöse Symbole wie Kreuz oder Kippa aus den Schulen zu verbannen. Können Sie sich das für Deutschland vorstellen?



      "Ich bin für Freiheitlichkeit, aber ich bin gleichzeitig für Gleichbehandlung aller Religionen."

      Johannes Rau

      Rau: Bei uns ist die Situation anders. Bei uns ist die Kultur Länderhoheit, da hat das Verfassungsgericht dieses Thema zurückverwiesen. Ich bin aber der Meinung, wenn das Kopftuch als Glaubensbekenntnis, als missionarische Textile, gilt, dann muss das genauso gelten für die Mönchkutte, für den Kruzifixus. Das wird aber in Bayern etwas anders gesehen als im Rheinland. Ich selber komme aus einer reformierten Tradition. In der gibt es den Kruzifixus nicht als Symbol.

      Ich bin für Freiheitlichkeit, aber ich bin gleichzeitig für Gleichbehandlung aller Religionen. Die öffentliche Schule muss für jeden zumutbar sein, ob er Christ, Heide, Agnostiker, Muslim oder Jude ist. Und es darf nicht durch religiöse Symbole, die der Lehrer mit sich trägt, eine gewisser Vorrang oder Vormachtstellung gesucht werden.

      ZDF: Aber es wird doch niemand leugnen, dass wir in Deutschland aus christlichen Wurzeln leben und nicht aus islamischen.

      Rau: Wir beide ja. Aber es gibt inzwischen 3,2 Millionen Menschen in Deutschland, die nach islamischen Wurzeln leben. Sie leben unter uns und sie sind damit nicht Bürger zweiter Klasse. Und deshalb müssen wir das, was der Islam an Glaubenskraft hat, auch anerkennen. Wir müssen nur darauf achten, dass nicht die Fundamentalisten das Sagen kriegen.:laugh: Weder die muslimischen noch die christlichen, denn die gibt es auch. Wir müssen darauf achten, dass Toleranz nicht Beliebigkeit ist. Das man ein eigenes Glaubensprofil haben kann und haben muss, wenn man dem anderen begegnet, weil man ihn sonst nicht achten kann.







      Wann geht der endlich in Rente?
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      schrieb am 27.12.03 20:23:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      Tja, es ist schon ein Kreuz mit Bruder Johannes:laugh:

      Das sollte er mal im Orient versuchsweise vor sich hertragen - ob die mit Minderheiten auch so rücksichtsvoll umgehen?:mad:
      Avatar
      schrieb am 27.12.03 20:25:39
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wir beide ja. Aber es gibt inzwischen 3,2 Millionen Menschen in Deutschland, die nach islamischen Wurzeln leben. Sie leben unter uns und sie sind damit nicht Bürger zweiter Klasse.

      Macht einen Anteil von knapp 4 % an der Gesamtbevölkerung.

      Aber komisch wie der Rau auf die Frage nach christlichen Wurzeln antwortet. Müssen jetzt die anderen 96 % nach muslimischen Wurzeln leben? Warum sollen die Christen denn nicht ihr Kruzifiy zur Schau tragen dürfen? Wenn die Muslime ein Problem damit haben können sie ja wieder ausreisen. :D
      Avatar
      schrieb am 27.12.03 20:26:27
      Beitrag Nr. 4 ()
      Vor allem sollte er mal begreifen, dass das Kopftuch kein religiöses Symbol, sondern ein Symbol für Fundamentalismus und Unterdrückung ist!!


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