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    Welche "Eig.kap.Q." sorgt für optimale "Eig.kap.Rend." bei geringstmögl. Risiko? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.03.04 16:32:48 von
    neuester Beitrag 04.05.04 11:38:32 von
    Beiträge: 8
    ID: 838.622
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      Avatar
      schrieb am 23.03.04 16:32:48
      Beitrag Nr. 1 ()
      Welche Eigenkapitalquote sorgt für eine optimale Eigenkapitalrendite bei gleichzeitig geringem Risiko?



      Sehr geehrte Fundamentalexperten,


      ich möchte gerne wissen, welche Eigenkapitalquote(%) unter Berücksichtigung des Risikos
      für eine bestimmte Branche oder Unternehmen "nahezu" optimal ist!
      (Dies festzustellen halte ich gerade in solch schwierigen Zeiten wie heute für wichtiger denn je)


      Deswegen hier auch ein paar Fragen an die Experten:

      1) Ist es richtig, dass normalerweise ein Unternehmen mit geringer Eigenkapitalquote(etwa unter 30%) höhere Eigenkapitalrenditen erwirtschaftet, als ein U. mit einer Eigenkapitalquote von beispielsweise 60-100% ?
      -ist dieser Renditesprung auf den Hebeleffekt durch Aufnahme von fremden Kapital zurückzuführen?

      2) Wie kann man eine gute Realation zwischen der EigenkapitalQuote, der EigenkapitalRendite und einer Branche bestimmen bzw. erkennen,
      welche(letztere) von konservativen bis zu wachstumsstarken Werten reicht?

      3) Ich gehe momentan mal davon aus, dass bspw. Lebensmittelhersteller wie CocaCola oder Altria eine geringere Eigenkapitalquote aufweisen dürfen (da sie ja meist stetige Gewinne erzielen),
      und demnach mehr Fremdkapital aufnehmen, um dieses gewinnbringend anzulegen.
      Das bedeutet -wenn ich richtig verstanden habe- eine höhere Eigenkapitalrendite(?), obwohl es doch eigentlich Fremdkapitalrendite heissen müsste...?!?

      4)...wenn meine oben aufgeführten Annahmen richtig sind...
      wie ist dann eine hohe Eigenkapitalrendite auf Kosten des langfristig hohen Risikos(durch Verschuldung) einzuschätzen,
      wenn ein Unternehmen...
      a) einer stockkonservativen Branche angehört?
      b) wachstumsstark ist?


      5)...oder am Beispiel:
      Welches Unternehmen erzielt normalerweise die höchste Eigenkapitalrendite?
      A - Eigenkap.Q. 80% / Verschuldungsgrad 20%
      B - " 50% / " 100%
      C - " 20% /" 400%
      (hoffe dass da so stimmt:confused: )


      6) sollten die Konsumgüterhersteller - bspw. Altria, Nestle oder CocaCola -
      aus Risikosenkungsgründen und Gewinnsteigerungs-Gesichtspunkten eher über eine etwas höhere
      Eigenkapitalquote verfügen, oder reicht die in dieser Branche oft gesehene Quote von etwa 40% in Krisenfällen aus?

      Bei all diesen Fragen bitte ich die steuerlichen Gründe außer Acht zulassen,
      die ja vielen Unternehmen mit geringer Eigenkapitaldecke zugute kommen!
      (Beispiel Deutschland)

      Einige Fragen lassen sich sicherlich nicht so leicht beantworten,
      vielleicht entsteht daraus aber auch eine hochinteressante Diskussion, die uns neue Möglichkeiten aufzeigen könnte :)

      *********************************************************************************************

      Der Grund für diese Fragerei ist, dass ich versuche,
      die nicht sehr unterschiedlichen
      Anlagementalitäten von `Peter Lynch` und `Warren Buffet` unter einen Hut zu bringen,
      um aus beiden Methoden das Bestmögliche herauszuholen.
      W.Buffett setzt sehr stark auf die Eigenkapitalrendite und stetig steigende Gewinne von sogenannten Verbrauchermonopolen oder Mautbrücken,
      wogegen P.Lynch eher Substanzwerte ins Auge fasst, wobei hier die Branche eine eher untergeordnete Rolle spielt,
      hier geht es meistens um den inneren Wert unter dem Aktienpreis, und eine geringe Verschuldung.

      Beiden gemeinsam ist die langfristige Anlageidee.
      Peter Lynch verkauft aber lieber zu früh als garnicht
      - wie es Warren Buffett am liebsten eher (nicht) tun würde! ...das Verkaufen meine ich... :D



      Ich hoffe auf Bestätigung meiner Annahmen bzw. auf aussagekräftige Antworten:)


      Dankend
      Lemmingway
      Avatar
      schrieb am 26.03.04 20:55:52
      Beitrag Nr. 2 ()
      keiner da?
      Avatar
      schrieb am 29.03.04 10:33:15
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo Lemmingway,

      1) ist natürlich richtig.

      2) Vergleichen, vergleichen, vergleichen, und sich ein Bild über das operative Risiko machen, und ein Bild über die Fähigkeit die Fremdkapitalgeber zu bedienen (Free Cash Flow), vielleicht noch eine Liquiditätsanalyse, wenn Du Dir nicht sicher bist. Man muss aber glaube ich noicht so genau machen, wie Du es Dir vorstellst.

      P.S: Konservativ und wachstumsstark sind keine Gegensätze. Ich würde z.B. auf die Zyklik achten, das operative Risiko.

      3) ist natürlich auch richtig. Es heißt Eigenkapitalrendite, wenn vir von Eigenkapital sprechen. Wenn Du wissen willst, was für Renditen unabhängig von der Kapitalstruktur erwirtschaftet werden dann zähle zum EIgenkapital noch das Fremdkapital hinzu.

      4) a - Gut, weil sich dann das Eigenkapital stärker verzinst. Außerdem, weil der Investitionsbedarf ja auch durch Fremdkapital bewerkstelligt wird, könnte mehr ausgeschüttet werden.
      b - Wachstum steigert den Wert, wenn die Renditen über den Kapitalkosten liegen. Um die Renidte zu ermitteln musst das RoIC ermitteln, nicht das RoE. Wenn ich mir z.B. Colgate Palmolive anschaue kann ich nicht sagen, dass es sich um ein hyperprofitables Geschäft handelt, weil die Eigenkapitalrenditen bei 200% oder so liegen, wenn kaum EIgenkapital da ist. Da musst Du das Fremdkapital hinzuzählen, um zu wissen wie viel Rendite auf das investiert Kapital erwirtschaftet wird. Und diese Renditemuss möglichst gut sein, dann ist Wachstum förderlich für den Unternehmenswert. Wenn Die Renditen schwach sind, dann ist das Wachstum kontraproduktiv. Ein Unternehmen, dass renditen erwirtschaftet die genauso hoch wie die Kapitalkosten sind, ist genau sein eigenkapital wert.

      5) Erst einmal hängt das natürlich vom Gewinn ab, dass Du unberücksichtigt lässt. Wenn der Gewinn eine Konstante sein soll, dann beantworte ich Dir die Frage jetzt nicht, weil Du auch selbst denken musst. Kann es sein, dass Du Deinem Gedanken nicht vertraust? Du kannst doch eigenständig denken, hast doch die meisten Fragen schon selbst beantwortet. Wozu brauchst Du denn für Alles noch eine BEstätigung? Du solltest Dir schon vertrauen und vielleicht nur das fragen, was Dir wirklich unklar ist. Dann kommen bestimmt auch mehr antworten. Ich habe jetzt dennoch geantwortet, weil ich Dich nicht im Dunkeln stehen lassen wolte ;)

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 29.03.04 19:04:30
      Beitrag Nr. 4 ()
      danke prince:)

      Ich fange gerade erst an mich mit der Fundamentalanalyse zu befassen.
      Es ist in der Tat so, dass ich bei dieser nicht ganz meinen Gedanken traue - wo findet man schon alles darüber ausreichend gut erklärt?!
      Wenn ich mich anfangs mit einem neuen Thema beschäftige, schwirren bei mir immer sehr viele Fragen herum.
      Dies legt sich aber kurz darauf, da mir die eigenen Erfahrungen immer das meiste lehren.

      Diese Fragerei ist also nur ein Einzelfall, um mein Grundgerüst zu festigen worauf ich dann selbstständig aufbauen kann.
      Zugegeben erscheinen mir die Fragen im Nachhinein ziemlich überflüssig, aber was solls;)


      Gruß
      Lemmingway
      Avatar
      schrieb am 29.03.04 20:15:08
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wer nicht fragt bleibt dumm ;) Was meinst, was ich nicht Alles gefragt habe und habe immer eine kompetente Antwort gekriegt. Das kann man dann auch mal weitergeben.

      Deine Frage „Welche Eigenkapitalquote sorgt für eine optimale Eigenkapitalrendite bei gleichzeitig geringem Risiko?“ kann so in dieser Form nicht eindeutig beantwortet werden. Muss es aber auch nicht, schließlich bist Du nicht in der Lage das zu beeinflussen. Ich würde mir deshalb das Risiko auf der einen Seite anschauen und die Renditen auf der anderen Seite.

      Zur Eigenkapitalrendite wäre noch hinzuzufügen, dass nicht nur die Eigenkapitalquote verzerrend wirkt, sondern neben Aktienrückkäufen vor allem Dividenden. Ein Unternehmen, das 100% seiner Gewinne ausschüttet wird nicht schwer haben seine Renditen zu halten. Der Buchwert wird kaum weitersteigen. Ein Unternehmen, das Jahr ein Jahr aus 100% einbehält und damit immer wieder diese Renditen erzielt ist natürlich etwas vollkommen Anderes. Hier hätte man eine dann eine starke Verzinsung des Buchwerts bei steigendem Buchwert.

      Viele Grüße
      PoP

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      Avatar
      schrieb am 29.03.04 20:16:19
      Beitrag Nr. 6 ()
      Der eigentliche Kick ist der Leverafe Effekt,
      nach dem die EK Rendite stark steigt, wenn die EKQ sinkt.

      Von daher ist zunächst jedes Finanzierungsmodell von Vorteil,
      das sich in nennenswertem Umfang auch fremden Kapitals bedient.

      Diese Regel ist aber nur solange gültig, wie die Gesamtkapitalrendite (Rendite auf EK+FK in %)
      größer ist als die FK-Kosten.
      Wird diese Mindestbedingung verletzt,
      kippt das Modell und der Leverage Effekt erschlägt dich recht schnell.

      Insofern gilt grundsätzlich:

      Die Wahl der EKQ ist nicht ohne eine sorgfältige Risikobetrachtung vorzunehmen,
      mit wachsender Risikobereitschaft darf die EKQ niedriger sein.

      Die Branche spielt also nur insofern eine Rolle, als sie das Risiko mitbestimmt.

      KD
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 21:14:48
      Beitrag Nr. 7 ()
      @kwerdenker

      #6 kann man so nicht stehen lassen. man muss immer berücksichtigen, dass die EK-geber schließlich auch mehr rendite fordern, je höher der FK-anteil ist.

      wenn du als EK-geber plötzlich 12% bekommst, ist das noch lange nicht besser als 10%. man muss zusätzlich das gesteigerte risiko betrachten.

      insofern ist eine erhöhung der gesamtrendite NICHT optimal ohne betrachtung des risikos.

      der leverage-effekt lebt eigentlich zum großteil von besseren anreizen (vermindern von moralhazard...), tax-shield usw...


      @lemmingway

      habe den thread jetzt nicht ganz gelesen, würde dir aber mal ein gutes buch zur I+F theorie empfehlen.

      "Financial Markets and Corporate Strategy" von Grinblatt, Titman

      kostet aber ~75euro

      oder schaust mal hier, ob du was findest...

      http://www.wwz.unibas.ch/finance/teaching/generallecturenote…

      grüße,
      JG
      http://www.chart-me.de
      Avatar
      schrieb am 04.05.04 11:38:32
      Beitrag Nr. 8 ()
      Die Eigenkapitalquote sollte man nie für sich alleine betrachten. Was nützt mir eine EK-Quote von 50% oder höher wenn auf der Aktivseite lauter unsichere Positionen stehen.

      Die Frage muss immer auch lauten inwieweit deckt das EK das Anlagevermögen. Was passiert wenn die immaterielleN Werte bzw der Goodwill abgeschrieben wird oder werden muss.

      Hieraus kann man dann auch, dass Finanzierungsrisiko besser abwägen.
      Ausserdem ist die EK-Quote nur eine Momentanbetrachtung. Einen Tag später kann dies ganz anders aussehen.

      Gruß
      Claus


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