Haftstrafe für Infomatec-Gründer (Insiderhandel und Kursbetrug) - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 05.05.04 09:45:09 von
neuester Beitrag 13.05.04 10:51:42 von
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Lieber spät als nie - und die Gerechtigkeit siegt doch (ein bisschen)!
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Haftstrafe für Infomatec-Gründer.
Süddeutsche Zeitung Wirtschaft Urteil im Betrugsskandal um Augsburger Softwarehersteller Related Topics
Criminality
250 Millionen Schaden für Anleger / "Ad-hoc-Meldungen für Öffentlichkeitsarbeit missbraucht"
Augsburg - Dreieinhalb Jahre nach dem Betrugsskandal bei der Softwarefirma Infomatec ist Unternehmensgründer Alexander Häfele zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Der Fall hatte vor vier Jahren großes Aufsehen erregt und mit zum Niedergang des Neuen Marktes beigetragen.
Von Peter Richter
Die Ditte Strafkammer sprach Firmengründer und Ex-Vorstand Alexander Häfele zweier verbotener Insidergeschäfte sowie eines Falles des Kursbetrugs schuldig. Mit der verhängten Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten blieb das Gericht nur geringfügig unter der Forderung des Staatsanwalts, der drei Jahre beantragt hatte. Häfele bleibt vorerst auf freiem Fuß, da die Strafe gegen Kaution ausgesetzt ist.
Nach einem über neun Monate geführten Prozess sah es Vorsitzender Richter Rainer Brand als erwiesen an, dass der Angeklagte viele Anleger massiv geschädigt und sich illegal Gewinne in Höhe von 15 Millionen Euro verschafft hat. Infomatec-Vorstand Gerhard Harlos, zunächst mit auf der Anklagebank, war Ende November nach 22 von 57 Verhandlungstagen und einem Teilgeständnis zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Er hatte die beiden angeklagten Fälle des Insiderhandels gestanden, bei denen auch er einen Erlös von rund 15 Millionen Euro erzielte. Häfele, der während des gesamten Verfahrens zu den Vorwürfen schwieg, kündigte über seine Anwälte Revision an.
Besonders bitter für Häfele, er steht, wovon auch das Gericht ausgeht, heute mittellos da. Sein Vermögen im In-und Ausland in Höhe von 4,5 Millionen Euro wird eingezogen. Anders als bei Harlos, bei dem neben heute wertlosen Aktien lediglich 380 000 Euro Bargeld und ein gelber Bugatti-Sportwagen beschlagnahmt werden konnten.
Richter Brand erklärte, er und seine Kollegen seien heute noch erstaunt darüber, wie ein so junges Unternehmen wie die Infomatec AG, mit geringem Kapital ausgestattet, 1998 von Analysten mit über 200 Millionen DM bewertet werden konnte. Der Software-Hersteller sei "schneller als der Nemax-Index kometenhaft in die Höhe geschnellt", um dann innerhalb eines halben Jahres ins Bodenlose zu stürzen. Von 29 Euro war die Infomatec-Aktie auf 290 Euro gestiegen, um dann auf vier Cent zu fallen.
Der Schaden, den die Anleger erlitten, wird auf 250 Millionen Euro geschätzt. Richter Brand: "Die Angeklagten haben aus Hoffungen Tatsachen gemacht. " Wobei das Gericht zu erkennen gab, dass es Zweifel an der Seriosität mancher Bewertungen von Wirtschaftsprüfern hegt. Dennoch habe die Kammer nicht den aktuellen Stand der Betriebswirtschaft ignorieren können. Nicht wegen erwiesener Unschuld, sondern mangels Beweisen habe sowohl der Vorwurf des Gründungsschwindels und des Kapitalanlagebetrugs sowie drei von vier angeklagten Fällen des Kursbetrugs eingestellt werden müssen. Das Gericht sei, was die nachträgliche juristische Klärung der ersten beiden Anklagepunkte betrifft, " an die Grenzen gestoßen". Zumal viele Zeugen geschwiegen hätten.
Am Ende wurde Häfele wegen jener falschen Ad-hoc-Meldung des Kursbetrugs überführt, in der das Unternehmen im Mai 1999 den Verkauf von 100 000 Internet-Surfstationen an den Mobilfunkbetreiber Mobilcom vermeldet hatte. Es waren in Wahrheit jedoch nur 14 000 Stück gewesen. Der Wert des Auftrags lag statt der verkündeten 55 Millionen DM lediglich bei 7,7 Millionen DM. Zu einem etwas anderen Ergebnis war vor dem Prozess das Oberlandesgericht bei einem Haftprüfungstermin gekommen. Beide Angeklagte hätten jedoch nicht manipulieren wollen, sondern seien überzeugt gewesen, dass ein Geschäft in der gemeldeten Höhe tatsächlich zustande kommt - weshalb sie auch Ware im Wert von 100 Millionen DM eingekauft hatten.
Die Dritte Strafkammer kam zu einer anderen Einschätzung und bezeichnete Geschäfte, die von beiden Angeklagten der Börse gemeldet worden waren, als "Luftnummer und Lumperei." Die Ad-hoc-Meldungen der Infomatec sind, so Richter Brand, zu einem Werbeinstrument für Öffentlichkeitsarbeit missbraucht worden.
(c) 2004 Süddeutsche Zeitung
Süddeutsche Zeitung
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Haftstrafe für Infomatec-Gründer.
Süddeutsche Zeitung Wirtschaft Urteil im Betrugsskandal um Augsburger Softwarehersteller Related Topics
Criminality
250 Millionen Schaden für Anleger / "Ad-hoc-Meldungen für Öffentlichkeitsarbeit missbraucht"
Augsburg - Dreieinhalb Jahre nach dem Betrugsskandal bei der Softwarefirma Infomatec ist Unternehmensgründer Alexander Häfele zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Der Fall hatte vor vier Jahren großes Aufsehen erregt und mit zum Niedergang des Neuen Marktes beigetragen.
Von Peter Richter
Die Ditte Strafkammer sprach Firmengründer und Ex-Vorstand Alexander Häfele zweier verbotener Insidergeschäfte sowie eines Falles des Kursbetrugs schuldig. Mit der verhängten Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten blieb das Gericht nur geringfügig unter der Forderung des Staatsanwalts, der drei Jahre beantragt hatte. Häfele bleibt vorerst auf freiem Fuß, da die Strafe gegen Kaution ausgesetzt ist.
Nach einem über neun Monate geführten Prozess sah es Vorsitzender Richter Rainer Brand als erwiesen an, dass der Angeklagte viele Anleger massiv geschädigt und sich illegal Gewinne in Höhe von 15 Millionen Euro verschafft hat. Infomatec-Vorstand Gerhard Harlos, zunächst mit auf der Anklagebank, war Ende November nach 22 von 57 Verhandlungstagen und einem Teilgeständnis zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Er hatte die beiden angeklagten Fälle des Insiderhandels gestanden, bei denen auch er einen Erlös von rund 15 Millionen Euro erzielte. Häfele, der während des gesamten Verfahrens zu den Vorwürfen schwieg, kündigte über seine Anwälte Revision an.
Besonders bitter für Häfele, er steht, wovon auch das Gericht ausgeht, heute mittellos da. Sein Vermögen im In-und Ausland in Höhe von 4,5 Millionen Euro wird eingezogen. Anders als bei Harlos, bei dem neben heute wertlosen Aktien lediglich 380 000 Euro Bargeld und ein gelber Bugatti-Sportwagen beschlagnahmt werden konnten.
Richter Brand erklärte, er und seine Kollegen seien heute noch erstaunt darüber, wie ein so junges Unternehmen wie die Infomatec AG, mit geringem Kapital ausgestattet, 1998 von Analysten mit über 200 Millionen DM bewertet werden konnte. Der Software-Hersteller sei "schneller als der Nemax-Index kometenhaft in die Höhe geschnellt", um dann innerhalb eines halben Jahres ins Bodenlose zu stürzen. Von 29 Euro war die Infomatec-Aktie auf 290 Euro gestiegen, um dann auf vier Cent zu fallen.
Der Schaden, den die Anleger erlitten, wird auf 250 Millionen Euro geschätzt. Richter Brand: "Die Angeklagten haben aus Hoffungen Tatsachen gemacht. " Wobei das Gericht zu erkennen gab, dass es Zweifel an der Seriosität mancher Bewertungen von Wirtschaftsprüfern hegt. Dennoch habe die Kammer nicht den aktuellen Stand der Betriebswirtschaft ignorieren können. Nicht wegen erwiesener Unschuld, sondern mangels Beweisen habe sowohl der Vorwurf des Gründungsschwindels und des Kapitalanlagebetrugs sowie drei von vier angeklagten Fällen des Kursbetrugs eingestellt werden müssen. Das Gericht sei, was die nachträgliche juristische Klärung der ersten beiden Anklagepunkte betrifft, " an die Grenzen gestoßen". Zumal viele Zeugen geschwiegen hätten.
Am Ende wurde Häfele wegen jener falschen Ad-hoc-Meldung des Kursbetrugs überführt, in der das Unternehmen im Mai 1999 den Verkauf von 100 000 Internet-Surfstationen an den Mobilfunkbetreiber Mobilcom vermeldet hatte. Es waren in Wahrheit jedoch nur 14 000 Stück gewesen. Der Wert des Auftrags lag statt der verkündeten 55 Millionen DM lediglich bei 7,7 Millionen DM. Zu einem etwas anderen Ergebnis war vor dem Prozess das Oberlandesgericht bei einem Haftprüfungstermin gekommen. Beide Angeklagte hätten jedoch nicht manipulieren wollen, sondern seien überzeugt gewesen, dass ein Geschäft in der gemeldeten Höhe tatsächlich zustande kommt - weshalb sie auch Ware im Wert von 100 Millionen DM eingekauft hatten.
Die Dritte Strafkammer kam zu einer anderen Einschätzung und bezeichnete Geschäfte, die von beiden Angeklagten der Börse gemeldet worden waren, als "Luftnummer und Lumperei." Die Ad-hoc-Meldungen der Infomatec sind, so Richter Brand, zu einem Werbeinstrument für Öffentlichkeitsarbeit missbraucht worden.
(c) 2004 Süddeutsche Zeitung
Süddeutsche Zeitung
Sehr gut
Passend dazu: Frank Quattrone ("Starbanker" der CSFB, der im Internet-Hype 1999/2000) viele start-ups an die Börse brachte, dann später Beweise vernichten liess, die die Wertlosigkeit vieler Investments bestätigte, wurde gestern wg. Zeugenbeeinflussung und Justizbehinderung von einer jury für schuldig befunden. Mindeststrafe : Ein Jahr
und Haffa(EMTV)der Milliarden-Abzocker sitzt auf seiner Yacht...
Quo Vadis Deutschland
Quo Vadis Deutschland
Die richtigen Leute muß man kennen in Deutschland. Dann gibts den Persilschein.
Obiges Urteil ist angemessen. Aber auf Kaution frei? Keine Fluchtgefahr?
Obiges Urteil ist angemessen. Aber auf Kaution frei? Keine Fluchtgefahr?
@derdie
Der typ ist ja pleite....also wohin soll er gehen ohne kohle ?
Der typ ist ja pleite....also wohin soll er gehen ohne kohle ?
back to the facts :-) Wie geht es denn mit ifo weiter? es ist sehr ruhig geworden... ist überhaupt noch jemand investiert?
#7,
ob er so doof war, sich gar nichts auf die Bahamas der ein Nummernkonto zu schaufeln?
ob er so doof war, sich gar nichts auf die Bahamas der ein Nummernkonto zu schaufeln?
habe noch ca. 8.000 Stück von dem Mist,
was soll man damit machen???
Jemand einen Dipp ???
Gruss ATergo
was soll man damit machen???
Jemand einen Dipp ???
Gruss ATergo
#10
Mensch...verkaufen den mist...sind immerhin noch ca. 800€ ... kannst geil essen gehen
Mensch...verkaufen den mist...sind immerhin noch ca. 800€ ... kannst geil essen gehen
@derdie
Glaube ich nicht..der typ ist etwas doof ...habe ihn mal in Augsburg kennengelernt
Glaube ich nicht..der typ ist etwas doof ...habe ihn mal in Augsburg kennengelernt
was ist den hier auf einmal los!
Umsätze wie schon lange nicht mehr, kommt den da doch noch was?
lg
Umsätze wie schon lange nicht mehr, kommt den da doch noch was?
lg
Thomson kauft Set-Top Box Sparte von DirecTV
Der französische Elektronikkonzern Thomson S.A. hat am Mittwoch bekannt gegeben von Hughes Network Systems, das zur DirecTV Group Inc. gehört, die Fertigungsanlagen für Set-Top Boxen zu kaufen.
Die Kaufsumme soll bei mindestens 250 Mio. Dollar liegen. Als Teil des Kaufvertrages wurde festgelegt, dass Thomson DirecTV für mindestens fünf Jahre mit Satellitenreceivern beliefern wird.
DirecTV wird den Erlös in das Kerngeschäft der TV Vermarktung stecken. Auch der Verkauf des Anteils an PanAmSat Corp. zielte auf die Konzentration im Kerngeschäft.
Die Aktien von Thomson verloren in Paris 2,65 Prozent und notierten bei 15,05 Euro. DirecTV gibt in New York 1,16 Prozent ab und fällt auf 17,00 Dollar.
Quelle: FINANZEN.NET
Der französische Elektronikkonzern Thomson S.A. hat am Mittwoch bekannt gegeben von Hughes Network Systems, das zur DirecTV Group Inc. gehört, die Fertigungsanlagen für Set-Top Boxen zu kaufen.
Die Kaufsumme soll bei mindestens 250 Mio. Dollar liegen. Als Teil des Kaufvertrages wurde festgelegt, dass Thomson DirecTV für mindestens fünf Jahre mit Satellitenreceivern beliefern wird.
DirecTV wird den Erlös in das Kerngeschäft der TV Vermarktung stecken. Auch der Verkauf des Anteils an PanAmSat Corp. zielte auf die Konzentration im Kerngeschäft.
Die Aktien von Thomson verloren in Paris 2,65 Prozent und notierten bei 15,05 Euro. DirecTV gibt in New York 1,16 Prozent ab und fällt auf 17,00 Dollar.
Quelle: FINANZEN.NET
Wo liegt hier der zusammenhang zu infomatec, bin nicht so genau damit vertraut!
Bin sehr dankbar für Informationen!
lg
Bin sehr dankbar für Informationen!
lg
Schon wieder vergleichsweise hohe Umsätze!
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